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Der Ghimd liegt einzig in dem Umstände, dass die letzte Jahresrechnung des Verlegers for Jahresbericht und Dissertationen 2799^8 Mark betrag, wovon für verkaufte Exemplare 261,75 Mark abgingen, also 2537 Mark zu decken blieben, eine Summe, die im Verhältnis zur Qesamtsunmie von noch nicht 8000 Mark, die f&r das Institut aufgewandt werden, viel zu hoch ist Es bleibt mir also niu: übrig den Um&ng des Jahresberichtes auf etwa 15 Bogen zu beschränken, oder die rumänische Regierung müsste mich meinen Herren Kollegen an der Bucarester Uni- versität gleichstellen, dann wollte ich gerne ein grösseres Opfer bringen und alles drucken lassen, soviel es auch sein mag. Die Dissertationen der Herren Stinghe und Puf cariu muss ich f&r den VHL Jahresbericht, der sich bereits im Druck befindet, aufheben, andere fertige Arbeiten müssen noch langer aufbewahrt werden. Es ist ja sehr erfreulich, dass in unserem Institute so fleissig gearbeitet wird, allein der Oeldpunkt zwingt mich, das Druckenlassen etwas zu be- schranken, hoffentlich nur auf kurze Zeit Auf die neidischen Angriffe, die mir in einigen rumänischen Zeitungen zu teil wurden, habe ich niu: zu erwidern, dass mir persönlich für meine Leitung des Instituts noch nicht 3000 Mark übrig bleiben, und da ich als ausserordentlicher Professor absolut iviiSeSll — IV — keinen Gehalt*) beziehe, so ist das auch die einzige nennens- werte Einnahmequelle von der ich leben muss. Ich frage die neidischen Herren, ob sie damit zufrieden wären? Und noch eine Frage an dieselbe Adresse: Was haben denn die Uni- yersitäten Jassy, Budapest, Gzemowitz, wo Rumänisch seit Jahren gelehrt wird, eigentlich produziert? Dass Bucarest, wo ja jetzt eine eminente, jugendliche Kraft wirkt, die Leistungen des Leipziger Instituts in den Schatten stellen wird, kann nicht ausbleiben. Im abgelaufenen Jahre wurde das Seminar besucht von 18 Herren, deren Namen ich, einem Wunsche der Tribuna folgend, ausnahmsweise mitteilen will; 10 Deutsche: Engler, Haferbier, Heibig, Eurt, Möbius, Neumann, Pickenhajn, Schneider, Storch, Streller; 7 Rumänen: Bärbulescu, Brätescu, Conduratu, Moian, Pu^cariu, Radulescu, Stinghe; 1 Bulgare: Ealpaktschieff. Gelesen habe ich im Sommersemester: 1) Historische Grammatik des Rumänischen, L Teil, Lautlehre. 2) In den Seminarsitzungen wurde der Cod. ^cheianu interpretiert 3) Sonnabend von 3 — 5 Uhr ÜEuid Einzelunterweisung statt Im Wintersemester: 1) Historische Grammatik, IL Teil, Fle- zionslehre. 2) Albanesisch in seinen Beziehungen zum Ro- manischen und speziell zum Rumänischen. 3) In den Seminar- sitzungen wurden altrumänische Texte nach Gaster's Chrestomathie interpretiert Ich habe mich sehr gefreut zu sehen, dass 6 jüngere Seminarmitglieder sich mit grossem Eifer dem Studium des Albanesischen, das für das Rumä- nische so ausserordentlich wichtig, ja unerlässlich ist, hin- gegeben haben. Über den Inhalt des Jahresberichtes will ich nur wenige Bemerkungen machen. Ausser meiner Arbeit über die Dia- lekte der kleinen Walachei, Serbiens und Bulgariens, enthält *) Ich teile dies nur deshalb mit, weil man mir in Rumänien nicht glauben wollte, dass in Deutschland „Staatsdiener'' 10, 20 und mehr Jahre ohne Besoldung bleiben müssen. Es ist auch allerdings un- glaublich, aber doch wahr. — V — er zunächst eine recht wertvolle Arbeit Storch 's über Vokal- harmonie im ßiimänischen. Vokalharmonie zur ErUämng mancher lautlichen Erscheinungen heranzuziehen ist durchaus nichts Neues, findet sie sich doch auch in allen romanischen Sprachen und auch für das Rumänische hatte ich in meinen Vorlesungen oft Gelegenheit Beispiele vorzubringen, wodurch ja auch Storch veranlasst wurde, die Sache naher zu unter- suchen, und ich muss gestehen, es ist ihm gelungen, eine ganze Reihe sicherer Beispiele festzustellen, die mir eni^angen waren. Aber er ist vielfach zu weit gegangen, wie das ja bei einem Anfanger, der von dem Wunsche beseelt ist, mög- lichst viel Material zu beschaffen und alles zunächst von dem Standpunkte der Vokalharmonie aus beurteilt, gar leicht er- klärlich wird. Wenn ich z. B. S. 105 unter progressiver Vokal- harmonie die Liste der Worter betrachte, bei denen der Haupt- ton auf die folgende Silbe wirken soll unter a) und die unter b), wo die nebentonige die folgende haupttonige Silbe be- einflusst haben soll, so muss ich sagen, dass auch keines der angeführten Beispiele absolut sicher ist Der Einfluss von Konsonanten (uium), von endungsbetonten Formen (sufulc, was der Verfasser p. 108 selbst einsieht), von bekannten Suf- fixen (brotoc, bruncut), ungenaue Schreibung der Quellen (ileu d. i il§u aus üllo, das erst später dialektisch zu iläu wurde), die ursprungliche Gestalt des Wortes (kutsutu) semasiologische Einflüsse, Volksetymologie sind sicher in manchen Fällen von Wirkung gewesen, ohne dass Storch daran gedacht hat Kai&pgi aus kalöper gehört nicht hierher, sondern unter Gruppe c) p. 106, denn man betont kalap^r; aus serb. kalöper wurde kalöpär, nun trat durch Volksetymologie, indem man an pär dachte, Akzentverschiebung ein: kalop& und daraus regelrecht kalap&r. Allerdings hätte auch kolop^r entstehen können, allein a siegte hier über o, weil kala- bereits vorliegt in calapod und ähnlich klingenden Wörtern (siehe Wörter- buch). Progressive Vokalharmonie kann ich mit Sicherheit anerkennen nur bei den unter Gruppe c) und d) p. 106 an- gefahrten zahlreichen Beispielen vom Typus cälätor für caletor — VI — wo es sich um zwei oder mehr vor dem Tone stehende Silben handelt, mit denen man am besten die p. 141 unter c) an- geführten 50 Beispiele in Beziehung setzt und als Regel auf- stellt, dass bei zwei unbetonten vortonigen Vokalen Assimi- lierung eintritt oder doch eintreten kann nach Schema a — e — ö>a — a — 6 oder e — e — 6: Welcher Vokal siegt, hängt, wie mir scheint, in erster Linie von dem Charakter der Vokale ab, indem die der grössten Enge (u und i) durch- dringen, doch können auch andere Einflüsse ausschlaggebend sein, selbst beide Formen können vorkommen, wie z. B. f&r blSstema sowohl blestema, als auch blfistäma. Auch hätte Storch die Präpositionen färä, cäträ, längä, pänä hier an- führen sollen, denn es handelt sich genau um denselben Fall, da diese zweisilbigen Wörter innerhalb des Satzes unbetont vortonig vor einem haupttonigen Substantiv stehen. Auf das Detail weiter einzugehen, wozu ja häufig genug Veranlassung wäre, hebe ich für später auf. Das Material ist, wie Storch selbst bemerkt, bei weitem nicht vollständig, ich könnte es selbst leicht vermehren, nur zu einem Fall, der sonst isoliert steht, will ich noch zwei Beispiele geben, die mir gerade einfallen: p. 132 sträin ^ striin, strin, strein, wozu man stelle gräesc, greesc arom. gresku. Aorist gräirä >> grürä; femer päräesc, wovon das Impf, im Cod. Vor. nur päriia statt pä- rua lautet Auch Ortsnamen, auf die Storch gar nicht ein- gegangen ist, liefern genug Material zur Vokalharmonie z. B. Fägära|, aus Fogära^, CucMata aus Cäciulata etc. Sehr anzuerkennen bei der Arbeit ist auch der Umstand, dass der Verfasser selbst sich recht gut bewusst ist, dass manches von ihm Aufgestellte sehr problematisch ist, aber immerhin bleibt genug des Sicheren, um die Arbeit als eine wirklich fördernde zu bezeichnen. Herr Neu mann in seiner Arbeit über das Personal- und Possessivpronomen geht viel selbstbewusster vor, nicht als ob er die Materie besser be- herrschte, sondern weü er die Schwierigkeit nicht immer er- kennt Auf der einen Seite sehen wir, dass er über wirklich schwierige Fragen mit der grössten Leichtigkeit hinweggeht, — vn — auf der anderen werden ganz klare Dinge weitläufig aus- geführt Wenn mir die Dissertation zur Begutachtang vor- gdegt worden wäre, was nicht geschehen ist, so würde ich eine wesentliche Kürzung und teilweise Umarbeitung (beim Dat. Plur.) verlangt haben. Bezüglich meines linguistischen Atlasses habe ich zu be- merken, dass ich auf Grund meiner letzten Reise in die Grosse Walachei die dritte Section (Süden) in der Zeichnung fertig gestellt habe, die Ausführung aber muss unterbleiben^ da ich Ton der rumänischen Academie die Nachricht erhielt, dass „din causa strlmtorärii de fondurP' für dieses Jahr kein Geld bewilligt werden konnte. Für die projektierte Reise in die Moldau sind mir von der hiesigen Albrechtstiftung 800 Mark bewilligt worden, wofür ich meinen herzlichsten Dank abstatte. Leipzigs Ostern 1900. Gustav Welgand, Inhalt Sdte Die ruilftiiigehen Dialekte der kleinen WiiUehel, Serbiens nnd Bnlgarlens yon Gustav Weigand 1—92 A. Reisebericht 1. Durdi das mmänische Sprachgebiet in Serbien und Bolgrarien 1 2. Die rom&nische Bevölkerung Serbiens und Bulgariens. . 12 3. Durch die kleine Walachei 20 B. Beschreibung der Dialekte. 1. Liste der Normalwörter 25 2. Zusätse 45 3. Die 8-6emeinden 49 4. Die PädurenX 52 5. Zur Flexionslehre 52 a) Das Substantiv 52 b) Das Pronomen 53 c) Das Yerbum 54 d) Praepositionen , 58 e) Adverbia 58 C. Texte 58 D. Glossar. 82 K Lisie der dialektisch untersuchten Gemeinden 89 Yokalharmonle Im KnmlnUchen von AdolfSiorch. . . 93—175 Einleitung 93 Was ist Yokalharmonie? 94 Erstes Kapitel. Progressive Yokalharmonie 98 1. Einfluss des Akzentes 104 2. Art des Vokals 109 3. Angleichung und Ausgleich 112 — X — Seite Zweites Kapitel. Regressiye Vokalharmonie 117 1. EinfloBs des Akzentes 138 2. Art des Vokals . . . 144 3. Angleichung and Ausgleich 154 Drittes EapiteL Progressiv -regressive Vokalharmonie 163 Viertes E^apiteL Vokalharmonischer and konsonantischer Einflass 165 Schlusswort 170 Benutzte Litteratur und Abkürzungen 172 Die Bildung der Personalpronomina im Bnmäiiiselieii von Eugen Neumann 176—250 Einleitung 176 A. Die substantivischen Personalpronomina oder das Personal- pronomen im engem Sinne 178 B. Die ac^ektivischen Personalpronomina oder die Possessiv- pronomina 232 • ••• * » • J « • • • . • • • . • • « Die mmänischen Dialekte der kleinen Walachei, Serbiens nnd Bnlgariens von Dr. Gustav Weigand. A. Reisebericht. 1. Durch das ruxoaniBohe Sprachgebiet in Serbien nnd Bulgarien. Während ich mich in den früheren Reiseberichten sehr kurz gefaßt, eigentlich nur die Reiseroute angegeben habe, sehe ich mich genötigt in meinem diesjährigen Berichte, -v^e- nigstens soweit er Serbien und Bulgarien betriSl, etwas aus- fahrlicher zu sein, aus dem einfachen Orunde, weil dies Ge- biet noch sehr wenig bekannt ist. Es hat noch kein Reisen- der sich eingehender mit der rumänischen Bevölkerung der dortigen Gegend beschäftigt, selbst Eanitz in seinem Serbien, der ja das Land auch dort durchquert hat, teilt uns nur wenig über die dortige Bevölkerung mit Am dritten August trat ich in Begleitung von Frau und Kind die Reise an, und ohne Aufenthalt fuhren wir bis Tum- Severin, woselbst einige Tage später Herr Dr. Byhan eintraf, der mich auf meiner Tour durch Serbien und Bulgarien be- gleiten sollte; denn da das Land namentlich in den gebirgigen Teilen als unsicher gilt, hielt ich es für besser einen Be- gleiter zu haben, zumal ich auch auf größere Fußtouren rechnete. Am 9. August setzten wir mit dem kleinen Dampfer, der den Verkehr zwischen dem rumänischen und serbischen Ufer vermittelt, nach Eladova über, einem Fleckeo, der im Vergleich zu Turn-Severin schon sehr an den Orient erinnert. Weigand, 7. Jahresbericht. 1 ' •. ....... '•• •• •••», • > • • * • .; ••: .*. ••; : • • •*. : • •• : •:*:*•• • • • • • • • • • • • . -* — 2 — Bekannt ist der Ort durch die naheliegende Citadelle, die bis 1867 noch türkische Besatzung hatte. Jetzt dient dieselbe als Kaserne, die Gräben werden als Gemüsegarten benutzt. Kladova selbst hat gar keine Bedeutung, da das Hinterland fehlt, auch der hauptsächliche Verkehr von Serbien nach Rumänien über Negotin-Badujevac geht. Der Markt wird nur von den wenigen umliegenden rumänischen Dörfern aus be^ sucht Die Bevölkerung ist rumänisch^ abgesehen von Beamten, Lehrern, Pfarrer und einigen Geschäftsleuten. Unter diesen sind auch einige Aromunen, die allerdings schon seit lange eingewandert sind und nicht mehr ihre Sprache beherrschen. Ich hatte eigentlich vor, noch an demselben Tage weiter zu fahren, allein Passangelegenheit und Beschaffung eines Wagens hielten uns zu lange auf. Da zufalHg der Präfekt aus Negotin anwesend war, erhielten wir ein Geleitschreiben in serbischer Sprache, unser deutscher Paß würde für das Innere des Lan- des wenig Wert gehabt haben. Ich hatte mich zwar, gewitzigt durch meine schlinmie Erfiahrung der vergangenen Reise, an das auswärtige Amt in Berlin um Empfehlung gewandt, allein die durch den deutschen Gesandten in Belgrad mir über- mittelte Nachricht, daß die serbische Regierung einen Gym- nasiallehrer in Belgrad beauftragt habe, mich durch das Ge- biet zu begleiten, traf mich erst, als ich die Tour bereits vollendet hatte und wieder in Tum-Severin eingetroffen war. Es war kein Schade gewesen; soweit ich mit serbischen Be- amten zusanmiengekommen war, war ich überall der größten Liebenswürdigkeit und Zuvorkommenheit begegnet, und die rumänische Bevölkerung selbst war leicht zugänglich für den rumämsch sprechenden Fremden. So fand ich denn auch leicht einen Mann aus dem nahe gelegenen Podvräka um den Dialekt der Gegend kennen zu lernen. Am nächsten Morgen brachte uns ein Wagen durch welliges Gelände, das von niederem Eichengestrüpp bedeckt ist, nach dem an der Donau freundlich gelegenen Brza-Palanka, das einen besseren Ein- druck als IQadova macht. Auch hier ist die Bevölkerung rumänisch mit Ausnahme der Beamten und außerdem haben — 3 — sich mindestens 10 aromunische Familien als Eaufleute und Wirte dort niedergelassen. Ich hatte beabsichtigt von dort direkt der Straße folgend nach Milanovac zu £Eihren, allein der Bürgermeister schilderte nns in so begeisterter Weise die Felsenthore beim Kloster Yratna, daß ich beschloß den Um- weg zu machen, nm das Naturwunder kennen zu lernen. Nach dem Essen wanderten wir unter Leitung eines Ftihrers auf P&den rüstig nach Süden in die Berge. Es war ein sehr heißer Tag, und belastet von dem Gepäck waren wir bald in Sehweiß gebadet Freudig begrüßten wir auf der Hälfte des Weges eine Quelle mit herrlichem Wasser. Wir passierten das Dörfchen UroYica, das zur Hälfte serbisch, zur Hälfte rumänisch ist Ein aufsteigendes Gewitter machte unsere Schritte beschleunigen und noch vor Ausbruch des Unwetters erreichten wir den Ebm im Hofe Yratna, wo wir auch bleiben mußten, da das Kloster weiter thalaufwärts liegt Wir waren auch ganz leidlich bei dem aromunischen Wirte aufgehoben, das Essen und selbst das Lager waren zufriedenstellend, doch wurde unser Schlaf durch ein Gewitter mit heftigem Sturm sehr gestört Am nächsten Morgen beschlossen wir trotz des Regens aufzubrechen und erreichten auch bald, allerdings sehr durchnäßt, das Kloster. Der Igumen nahm uns freund- lich auf, zeigte uns dann seine Bücherschätze, meist rumänisch- liturgische Bücher aus dem vorigen Jahrhundert, nur ein einziges reichte ins XYIL Jahrhimdert zurück. Die kirchen- slayischen Bücher waren alter, aber auch nicht besonders alt Als der Regen aufhörte, kletterten wir auf schmalem P&de in der Schlucht, in der das Kloster liegt, aufwärts und sahen uns dann plötzlich den Felsenthoren gegenüber. Über- rascht blieben wir stehen. Die beiden Thore stehen in einer Entfernung von etwa 60 m voneinander. Das obere ist wohl 30 m hoch, die lichte Höhe der Öfihung 25 m, die Dicke der Wände im Durchschnitt 8 m. Die Verhältnisse des unteren Thores sind etwas kleiner. Mitten durch die Thore hindurch braust der Back Das Gestein ist Kalk mit zahlreichen Löchern imd kleinen Höhlen. Der Anblick auf das Gbnze ist in der — 4 — That überwältigend und gebort sieber mit zum Großartigsten, was ich an derartigen Naturspielen geseben babe. Wir be- reuten es nicbt, den Umweg gemacbt zu baben. Neuer Regen und Wind trieben uns wieder ins Kloster zurück, wo wir uns an einem einfachen Mittagessen stärkten. Gegen 2 Ubr brachen wir mit einem Führer auf, der um deswillen notig war, weil w4r über das waldige Gebirge nach Topolnica gehen wollten. Der Himmel hatte sich einigermaßen aufgeklärt, doch war der Weg schlecht, zum Teil sehr schmutzig. Doch eilten wir sehr, denn wir hatten sechs Stunden Marsch vor uns. Die Gegend war gegen meine Erwartung gar nicht so einsam. Der Wald zeigte oft Lichtungen, in denen Maisfelder ange- legt waren und oft erblickten wir die armseligen Salasche (einzeln liegende Bauernhäuser) der rumänischen Bauern. Ein- mal flüchteten wir auch in einen derselben vor dem aus- brechenden Begen, doch machten wir nur kurzen Aufenthalt, da der Regen wieder nachließ. Es fing schon an dänunerig zu werden, als wir endlich den Kamm des parallel zum Poreckathale ziehenden Höhenzuges erreichten. Hier verließ uns unser Führer, während wir auf nicht zu verfehlendem Pfade etwa 500 m ins Thal hinunterstiegen. Auf schwankem Stege oder vielmehr auf einem Baumstämme überschritten wir das hochgeschwollene Wasser und erreichten recht ermüdet die schmutzige Schänke, wo wir nichts als Schnaps und Eier bekommen konnten, nicht einmal Brot gab es, wir mußten uns mit Mamaliga begnügen. Wo ein Aromune Wirt ist, kann man sicher sein, ein genügendes Essen und Trinken und auch Reinlichkeit zu finden, dagegen bei den Einheimischen ist wenig zu haben, auch starrt alles von Schmutz. Betten gab es natürlich auch nicht und mein Begleiter machte große Augen, daß er auf einem harten Holzgestell schlafen sollte, natürlich in den Kleidern. Mir war das etwas Wohlvertrautes und wir schliefen auch nach den Leistungen des vorausgehen- den Tages verhältnismäßig gut. Auf ganz guter Straße wanderten wir am nächsten Morgen thalabwärts, machten kurze Rast in dem Dorfe Mosna bei — 5 — einem albanesischen Wirte, wo wir for 2 Schnäpse, die dort immer in kleinen Fläschchen gereicht werden, far Brot, Käse und grünen Paprika 16 Pfennige zu zahlen hatten, wie denn überhaupt in diesem von Fremden so gut wie gar nicht be- sachten Lande die Lebensmittel und Nachtquartiere außer- ordentlich billig sind, ganz im Gegensatz zu Rumänien, wo man oft ganz fürchterlich gerupft wird, obgleich auch dort die Marktpreise der Lebensmittel sehr niedrig sind. Li Mi- lanoYac, einem freundlichen Städtchen an der Donau mit serbischer und rumänischer Bevölkerung, mietete ich zwei Pferde, um noch an demselben Tage, das hoch im Gebirge gelegene Majdanpek zu erreichen« Der Besitzer der Pferde eilte voraus, indem er sagte, wir würden ihn schon auf dem Wege, der nicht zu verfehlen sei, einholen. Wir trabten auch wohlgemut um zwei Uhr zum Städtchen hinaus bis an den Fuß der steilen Bergwand, die das Donauufer begleitet. Da ging es denn sehr langsam in Serpentinen aufwärts und oben angelangt ging es gerade so langsam weiter, denn das Pferd Dr. Byhan's wollte nicht vorwärts. Die Sache wurde immer schlimmer, zumal auch das Meinige die Lust zum Weitergehen verlor, vielleicht angesteckt von dem faulen Begleiter. Wir mußten absteigen und trieben die Pferde mit Stockschlägen vor uns her, und es ging so langsamer, als wenn wir allein zu Fuß gewesen wären. Zeitweise setzten wir uns auch wie- der auf, aber es dauerte nie lang. So zogen wir durch die Wälder bergauf, bergab, es wurde dunkel und noch immer nicht waren wir am Ziele. Ich hoffte wenigstens ein auf der serbischen Generalstabskarte angegebenes Rajkovo zu erreichen; als wir aber dort endlich ankamen, fanden wir nur eine An- zahl zerfallener Häuser, ehemalige Wohnungen für die Arbeiter eines eingegangenen Bergwerkes. Es war vollständig finster, als wir die letzte Höhe erreicht hatten, von der der Weg steil hinab ins Thal fuhrt; dazu war der Weg völlig grund- los und teilte sich öfter, sodass ich nicht wußte, wohin wir ims zu richten hatten. Wir stiegen wieder auf und ließen die Pferde gehen, wie sie wollten, das meinige voran. Es — 6 — war dabei so stockfinster, daß wir uns gegenseitig nicht sehen konnten^ obgleich wir dicht beieinander waren. Ich hatte zwei lange Stocke in die Hände genommen und stutzte mich damit vom Pferde aus links und rechts, einmal um zu fühlen, ob wir nicht in einen Abgrund gerieten, und dann auch um das Pferd zu stützen, wenn es gar zu sehr ins Schwanken kam, was bei dem abscheulichen Wege öfter vorkam. Die Pferde kannten zum Glück den Weg gut und so gelangten wir denn um 11 Uhr in den Ort und ins Wirtshaus, wo uns der Pferdevermieter mit freundlichem Grinsen erwartete. Daß €S ein Donnerwetter für ihn gab, brauche ich wohl nicht erst zu versichern. Unser Himior war zwar schnell wieder hergestellt, da wir ein ganz hübsches Zimmer mit Betten und ein gutes Essen bekamen. Samstag, den 13. August, verbrachten wir in Majdanpek. Es war nämlich Markttag und von weither waren die ru- mänischen Bauern erschienen, um ihre Produkte an die Berg- leute zu verkaufen und sich dafür beim Krämer mit dem Nötigen zu versorgen. Daß sehr viele bei der Gelegenheit sich auch einen Rausch antranken, das zu beobachten, hatten wir im Wirtshaus die beste Gelegenheit. Ich untersuchte die Dialekte von Leskovo, Jasikovo, Vlaole, Yoluja und Majdanpek imd zog Erkundigungen ein über die Bevölkerung der weiteren Umgebung, wodurch mir erspart wurde, weiter nach Westen vorzudringen. In Majdanpek selbst besteht die Bevölkerung vorwiegend aus Rumänen, diese sind aber erst seit etwa 50 Jahren als Bergleute eingewandert und stammen aus Moldova im Banat und einige aus Saska. Sie haben den Dialekt der Bufanen des Banats getreulich bewahrt, während die übrigen dortigen Rumänen den Dialekt der Banater Fratuti sprechen. Außer- dem sind in dem Orte noch deutsche und slovakische Berg- leute aus Ungarn ansässig. Die ehemals berühmten, schon zu Römerzeiten ausgebeuteten Eupfergruben sind nicht mehr recht ergiebig; wie ich von dem Direktor, einem Engländer, — 7 — borte, bleibt nach Abzug aller Kosten nur ein sehr kleiner Reingewinn übrig. Das Schlimmste ist, daß die Lage des Ortes im Gebirge gar zu ungünstig f&r den Transport der Erze ist und eine Verbindung mit der Bahn nur mit so großen Kosten möglich wäre, daß es sich nicht recht rentieren würde. Am folgenden Tage fuhren wir nach Überwindung einer steilen Höhe, von der man einen prächtigen Blick auf das tief im Thal in herrlicher Umgebung liegende Majdanpek zurückwerfen konnte, auf einem uns schier endlos vorkommen- den Wege im Schaschkathale (d. i Sachsenthaie), wo auch firuher geschürft worden war und noch die Trace der Material- hahn sichtbar ist, nach Budna-Glava, wo wir uns im Han bei einem aromunischen Wirte, der aus Beala in der Nähe des Ochridasees stanmit, ein Hühnchen kochten. Mittlerweile war ein wolkenbruchartiger Regen niedergegangen, alles Wasser war hoch angeschwollen, und, wie wir später sahen, die Brücken meist weggerissen. Wir wanderten zu Fuß weiter und gelangten noch glücklich auf geföhrlichem Stege über den Schaschkabach, als wir aber dann ins Hauptthal kamen und die Cemajka dem Wege folgend hätten überschreiten müssen, da war die Brücke weg, zum Durchwaten das Was- ser zu tief und reißend. Wir versuchten zunächst dem Ufer folgend weiter zu kommen, mußten aber bald des schlechten Terrains und des von Neuem niederfallenden Regens wegen davon Abstand nehmen. Wir suchten Obdach in einem Salasch, wo wir einige Zeit verweilten bis der Besitzer kam, der sich fnr Geld und gute Worte schließlich bereit finden ließ ein Pferd von der Weide zu holen, um uns damit an geeigneter Stelle über den Fluß zu bringen. Wir gelangten bald nach dem großen Dorfs Cernajka, wo wir, natürlich auch wieder bei einem Aromunen einkehrten. Die Sprache fand ich wie in Rudna-Glava, hatte aber Gelegenheit eine Anzahl Volks- lieder aufzuschreiben« Der Wirt hatte uns erst ein kleines Zimmer angewiesen, in dem es von Wanzen wimmelte, auf meine Vorstellimg hin bekamen wir dann ein anderes, das sehr geräumig war, und gute und saubre Betten enthielt Man — 8 — hat eben vor Fußwanderem wenig Bespekt, hält sie far Land- streicher, bestenfalls för Handwerker. Auch die Polizei war dort etwas argwöhnisch, doch wurde man sehr höflich, als man unseren Geleitbrief gelesen hatte. Am nächsten Morgen wanderten wir wieder zu Fuß thalaufwärts, im Vertrauen auf die Karte, auf der die Straße nur auf dem rechten Ufer des Flusses eingezeichnet war. Allein Karten der Balkanhalbinsel sind trügerisch. Schon bald hinter dem Dorfe waren wir genötigt Schuhe imd Strumpfe auszuziehen und durch den Fluß zu waten, der bereits wieder gefallen war; wir wander- ten barfuß ein Stück weiter, wo wir nochmals den Fluß durch- schreiten mußten. Wir hielten uns dann immer auf der lin- ken Seite des Flusses, auch da wo die Straße überging, denn sämtliche Brücken waren von den Fluten fortgerissen worden. Von Tanda aus, wo wir ein gutes und billiges Frühstück, bestehend aus kaltem Lammbraten einnahmen, wurde der Weg besser; in der Nähe von Luke hatten wir die Wasserscheide erreicht Dort waren wir aber genötigt einen Führer zu nehmen, der uns, um das des Wassers wegen unpassierbare Thal zu vermeiden auf sehr beschwerlichem Weg über den Berg nach Glogovica brachte, wo wir recht gut bei einem Aromunen aus Gopesch aufgehoben waren. Doch erschreckte mich mein Begleiter durch einen zweimaligen Schwächeanfall und ich machte mir Vorwürfe, daß ich ihn vielleicht allzu- sehr durch die Fußwanderung angestrengt hatte, oder was noch wahrscheinlicher war, daß das Durchwaten des kalten Wassers ihm schlecht bekommen war. Zum Glück fühlte er sich aber am nächsten Morgen wieder so wohl, daß wir unsere Wanderung fortsetzen konnten. In Glogovica fanden wir auch eine Anzahl Deutscher, die bei einem neuangelegten ganz in der Nähe befindlichen Gold- bergwerke beschäftigt sind. Die Bevölkerung ist rumänisch, aber weiter nach Süden die Dörfer Belareka, Rägotina, Vrazo- gämac, Zajöar sind bulgarisch, obgleich sie politisch zu Serbien gehören. Wir konnten uns also wieder nach Norden zurück- wenden und zwar marschierten wir zunächst nach Salasch, mit — 9 — serbischer Bevölkerung, mieteten dort einen Wagen^ der uns direkt bis Negotin f&hrte, da die wenigen rechts und links des Weges liegenden Dörfer serbische Bevölkerung haben. Die Straße ist in gutem Zustand, ist sie doch die Haupt- straße, die den Verkehr aus Makedonien, Albanien über Süd- serbien nach dem westlichen Rumänien vermittelt Sie war auch sehr belebt und wir sahen ganze Trupps von Albanesen auf ihren kleinen Pferdchen vorüberziehen, auch der Wagen- Terkehr ist bedeutend, wie wir in dem vortrefflichen Han eines Aromunen in Salasch beobachten konnten. Die Fahrt nach Negotin war ziemlich langweilig, erst die letzte Strecke, die durch einen schönen Wald fahrt, an dessen Ausgang sich auf einmal der BUck auf die weite Ebene öffnet, ist interessanter. Man passiert ein Kloster und eine große Winzerschule. Die serbische Begierung macht jetzt alle Anstrengungen, um den Schaden, den die Reblaus angerichtet hat, durch Einfahrung von amerikanischen Reben wieder gut zu machen. Die den berühmten schweren Negotiner Rotwein liefernden Reben, die auf den die Ebene umrahmenden Abhängen wachsen, sind vollständig zerstört, der Wohlstand der Bewohner vernichtet. Der Weg unmittelbar vor der Stadt führt durch Sumpf, der die Stadt von drei Seiten umgiebi Negotin ist ein Land- städtchen mit lebhaftem Handel, Sitz der Behörden für den Nordosten Serbiens. Die Bevölkerung ist vorwiegend ser- bisch, doch giebt es auch genug Rumänen, da die nächsir liegenden Dörfer nach Norden (Samarinovac) nach Osten (Bukovca) nach Süden (Mokranja) rumänisch sind. Nur nach Westen und Südwesten hin liegen serbische Dörfer, die aber ringsum auch nach Süden hin von rumänischen Dörfern um- geben sind. Ob die Bewohner dieser Sprachinsel echte Serben sind, vermag ich nicht zu sagen, jedenfalls war die Sprache, soweit ich sie in Negotin und von den Bauern hörte, wirk- lich serbisch, während doch das nach Süden ans rumänische Sprachgebiet angrenzende Gebiet, also die Gegend von Zajcar zweifellos bulgarisch ist. Ein Bauer sagte mir einmal: „In der Erajna giebt es vier Sprachen: Serbisch, dann anderes — 10 — Serbisch, das aber Bulgarisch ist, Yon Zajdar nach Nisch und Pirot, dann Rumänisch und dann Ungarisch.^ Unter Ungarisch verstand er aber das Rumänische mit Banater- Aus- sprache, mit der palatalisierten Dentalreihe, das sich von der Donau im Norden bis Luke hin erstreckt, während östlich des Beli Jovan genannten Gebirgszuges mehr Oltenisch ge- sprochen wird, ebenso in den Dörfern in Bulgarien. In Negotin hielten wir uns nur eine Nacht auf in dem von einem bulgarischen Rumänen bewirtschafteten Grand Hotel; wir waren mit Verpflegung und Preisen sehr zufrieden, wie denn überhaupt meine Erwartungen, die allerdings sehr niedrig gestellt waren, bei weitem übertroflfen wurden. Von Negotin brachte uns der Wagen über die großen rumänischen Dörfer BukoYca und EobiSnica an die Grenze am Timok. Die Paß- formalitäten waren schnell erledigt; der Zollbeamte und seine gut deutsch sprechende Gemahlin regalierten uns mit einem vortrefflichen alten Negotiner, und das war auch das einzige Mal, daß wir einen guten Wein auf der Tour bekonmien hatten. Ein Soldat ruderte uns in einem schweren Boot über den starkströmenden Timok, der zwar die politische, aber weder die ethnographische, noch die Sprachgrenze bildet, denn in der Nähe seiner Mündung spricht man rechts und links des- selben Rumänisch, weiter oberhalb wohnen zu beiden Seiten Bulgaren. Auf bulgarischem Boden angekommen fanden wir niemand vor. Wir schlugen einen Fusspfad durch einen Acker mit riesigem an drei Meter hohen Mais ein und gelangten an eine Wachtstube, wo es sich mehrere Soldaten gar bequem ge- macht hatten. Einer führte uns in das nahegelegene große rumänische Dorf Bregovo. Im Wirtshaus, umgeben von einer Anzahl Neugieriger, machte ich meine Dialektstudien bis ein Offizier unsere Pässe brachte, dann fuhren wir durch üppige Felder nach dem an der Donau gelegenen Dorfe Värf. Wir bekamen nur Eier zum Essen und eine Pritsche als Lager, die unglücklicherweise gerade zwischen zwei Fenstern stand, — 11 — die noch keine Scheiben hatten, da das Haus ganz neu war. In der Nacht wurde ich verschiedene Male wach, geweckt dnrch unaufhörliches Gbbell und auch wohl durch Frost, denn, wenn auch die Tage sehr heiß waren, die Nächte waren em- pfindlich kühl Hier legte ich den Grund zu einer Erkältung, an der ich langer zu leiden hatte. Am nächsten Tage fuhren wir über NoYOselo, das von Rumänen und neueingewanderten Serben bewohnt ist, nach Florentin an der Donau und dann nnter fürchterlicher Hitze nach Widdin, wo wir gegen 2 übr anlangten. Schnell wurde unsere Ankunft dort bekannt, die Honoratioren und Offiziere kamen zusammen; wir machten einen Spaziergang auf der Festungsmauer, besichtigten die Magazine, nahmen dann teil an dem Feste der Beschneidung in dem Hause eines reichen türkischen Heys, wo es sehr hoch herging und unglaubliche Mengen Ton Speisen, Wein und echtem Bairisch vertilgt wurden. Spät abends saßen wir im Militarkasino auf der Terrasse, lauschten den Klängen der Militarmusik, schauten einem Feuerwerk auf der Donau zu, das man schneU improvisiert hatte, und selbstverständlich wur- den auch genug Beden gehalten, wobei ich noch erwähnen will^ daß, als ich die Frage stellte, ob ich in französischer oder in deutscher Sprache erwidern solle, da der Gebrauch der bulgarischen Sprache in längerer Bede für mich zu schwer sei, die große Mehrzahl der Anwesenden eine deutsche Bede zu hören wünschte; ein erfreuliches Zeichen für den Fortschritt des Deutschen in Bulgarien. Um 5 Uhr des anderen Morgens wurden wir durch ein Ständchen aus dem Schlafe geweckt; als ich herunterkam, waren bereits über 100 Personen ver- sammelt, die uns auch samt der Militärkapelle auf dem um 6 ühr nach Tum-Severin abdampfenden Schiffe bis Ealafat das Geleite gaben. So feierten die Bulgaren einen deutschen Reisenden, der weiter nichts gethan, als der Wahrheit in Bezug auf die makedonische Bevölkerung die Ehre gegeben hatte. — 12 — 2. Die rumanlBolie Bevölkerung Serbiens und Bulgariens. Die Nordostspitze Serbiens, die von der das Oebirge durchbrechenden Donau im vielfach gewundenen Lauf um- flössen wird, trägt den Namen Kraina, genauer Krajina, 4 h. Grenzland, ein Name, der sich auch in geringer Entfernung auf dem jenseitigen Donauufer im Banate findet, wo das an die Almasch nach Osten sich anschließende Gebiet mit den Dörfern Globukraiova, Mehadika, Jablanitza denselben Namen trägt Die Bevölkerung der serbischen, wie ungarischen Eraina ist rumäniscL Seit Mitte dieses Jahrhunderts hat sich die Ghrenze des rumänischen Sprachgebietes zu Gunsten des Ser- bischen verschoben. Eanitz (Serbien, Leipzig 1868) giebt als erstes rumänisches Dorf im Mlavathale südöstlich von Petrovac das Dorf Zdrelo an. Der Landort Erusevica ist nach ihm rumänisch. Femer erwähnt er Rumänen (p. 325) bis Cupria und Alexinac und gar südlich von Zajcar. Es giebt zwar auch heute noch in jenen Gegenden Rumänen, aber mehr ver- einzelt Neueingewanderte, allein die Menge der dort Mher angesiedelten Rumänen ist definitiv slavisiert. Li Pozarevac, Petrovac, Zagubica und EjniSevica sind zwar noch größere Kolonien, allein die jüngere Generation versteht zwar noch, spricht aber nicht mehr Rumänisch. Im Mlavathale befindet sich heute nur noch ein rein rumänisches Dor£ das ist Lasnica etwas nördlich von Zagubica im Distrikte Homolja. Das dieses Gebiet nach Norden abgrenzende Homolja-Gebirge bildet die Sprachgrenze. Alles was südlich und westlich davon liegt, also in Gebieten, wo mehr Ackerbau getrieben wird, ist für das Rumänentum verloren. Dagegen ist der nördliche ge- biigige Teil vorderhand vor der Slavisierung geschützt, ja es ist sogar eine bedeutende Kräftigung des rumänischen Ele- ments zu konstatieren und zwar hauptsächlich durch natür- liche Vermehrung, dann aber auch durch völlige AssimUierung aller slavischen Elemente der Kraina mit Ausnahme von Negotin und der serbischen Dörfer in dessen nächster Nähe. Es giebt nur ein einziges, isoliert liegendes serbisches Dorf — 13 — in der Erama, nämlich PebroYOselo, südlich von Tekija im Gebirge, und dieses i^t eine ganz neue Ansiedelung von Mon- tengrinem. Das untere Pekthal ist serbisch bis Zelenik, dann Ton VukoYic bis ExuSevica gemischt, weiter oben ist alles romanisch und das geht weiter nach Osten bis in die Nähe Yon Widdin in Bulgarien. Nach Süden zu giebt es keine naiiürliche Grenze, indem die Dorfer am Oberlauf der Belareka und seiaer Zuflüsse rumänisch, der Unterlauf bulgarisch ist; ebensowenig läßt sich eine solche auf bulgarischem Boden angeben. Die Rumänen sind von der Donau aus nach Süden Torgedrungen und haben die slavischen Siedelungen, die sie Tor£ftnden, und bei dem Tortrefflichen Boden in Bulgarien werden das nicht wenige gewesen sein, in sich aufgesaugt Wenn man eine Linie von Golubac an der Donau über Petrovac im Mlayathale, nach Zajöar am Timok und von da nach Widdin zieht, so um&ßt diese im Vereine mit der Donau im Norden das ganze rumänische Sprachgebiet in Serbien und Bulgarien, innerhalb dessen nur wenige anderssprachige Dorfer sind. Die genauere Sprachgrenze yerläufk folgendermaßen: Dobra an der Donau, von da über das weite Waldgebirge südlich, dann im Pekthale aufwärts, Yukovic, Srbce, LjeSnica, Sena, Eaona, Majdan-Euiajna, das vorwiegend rumänische Bergar- beiter, aber auch Deutsche und Slovaken aus Ungarn hat, das naher bei Krusevica liegende Kucajna ist serbisch, Cerovica ist rumänisch, das südlich davon liegende Cermosnik gemischt, die übrigen im Pekthale liegenden Dörfer sind rein rumänisch. Nach Süd- Westen bildet die Grenze die Homoljaplanina, da- gegen bildet die bis zu 1200 m ansteigende Cma Gora keine Sprachgrenze, die von dort aus abfallenden Thaler sind auch nach Süden zu wenigstens in ihrem oberen Teile von Rumä- nen bewohnt, wie Jasikovo, Vlaole nach Westen, Krivelj, Bor, (^trelj und Brestovac nach Süden, doch ist in den drei letzt- genannten das Bumänentum sehr gefährdet Die südlichsten Orte heißen Duboöane, Groß und Klein Jasikovo, Tabakovac am Timok, die das serbische Sprachgebiet der Negotiner Sprachinsel von dem südlich sich anschließenden bulgarischen — 14 — Gkbiet von Zajcar trennen. Auf bulgarischem Boden bilden die Grenze Jasenovac^ gegenüber von Tabakovac, M^^^^l ^^^ SipikoTa, BonloYac, Perilovac, E^alenik, Prekndere, Ginzova, Halvadzi (gemischt), KapitanoTci, Eenmbek, vor den Thoren von Widdin. Nördlich dieser Linie bis zur Donau liegen an nichtrumänischen Orten nurPetrovoselo, die Negotiner Sprach- insel mit 18 Dörfern und einige gemischtsprachige Dörfer wie Miroö (neuangelegt), ürovica, und femer die Stadtchen mit mehr oder weniger Beamtenbevölkerung, die nicht roma- nisch ist; auf bulgarischem Boden NoYOsedo an der D 332, 334, 336, 337, 339— 340, 343— 35L b) aa — gejli S^ m^ §91 (die einzelnen Stufen sind nicht scharf zu scheiden möglich) 280 — ^282, 284, 285, 289—291, 293—313, 317, 333, 335, 338. c) S^a — Sei 287, 288, 292. d) Sa — ßgle 326—331, 341, 342. II Ö9 — S§i 277, 279. m Sa^9 — 8jle, Sele 265—271, 273—275, 352, 353. rV sa — 8§i 278, 283. 59. vitel I vitߧl — vitsgi 261—265, 26T, 268, 274—286, 288 —327, 329, 332—352. II a) vitsjl — vitsgi 266, 269—273, 287, 353. b) Yyitsgl 327, 328, 330, 331. 60a. vitea I ritsa^g 265—270. H a) vit8ä261— 264,271— 275,280— 284,286— 326, 332—352. Titsg 353. b) vyitsä 327, 328, 330, 331. c) vitöö 276—279, 285. 60b. vnlpe I vulpe 267, 282, 285, 286, 288—294, 302, 308— 344, 351, 353. n TTiIpie, Tulp^e, oder aaich sehr haaifig dreisilbig vulpie 261—266, 268—281, 283—264, 287, 295—301, 303—307, 345—350, 352. 60c. lup I a) lup — lupi 261—266, 274—286, 288—326, 329, 332—353. b) lup — lup 266, 269, — 39 - n lap — lup(fi) 267, 268, 270—273, 287, 330, 331. m lup — lupK 327, 328. 6L bSrbat I bjrbat 261—265, 269—276, 281—290, 292— 315, 322—331, 33&-353. n a) b»rbat 286— 268^ 277—280, 291. b) baibafc 316—321, 332. 62. nevastt I a) nevastp — nev^(^)si^ 261—270, 281—284. b) nevaetg — nev^a^-t'e, 271—273, 276— 280, 285, 287—289, 297—301, 352, 353. n a) nevaerf^ — nev^t^e 305. b) neyastg — ney^ 274, 275, 286, 290—293, 308—335, 339—341, 351. c) nevastg — nevjstfie 294—296, 302—304, 306, 307, 342—350. UI neT^st9 — nev^te 336 (zweifelhaffc). 63. bätrln I bgtrgn 261—265, 269—276, 280—288, 290— 295, 297—315, 317—331, 333—346, 353. n bfttrgn 266—268, 277—279, 316, 332. m bstrin 289» 296. V bgt^ 347 — 350. Diese Foxm eriimerfe an die aroznimische bii^m. 64. jnne I zune 261, 286, 298—301. II zune 266—270, 280, 352, 353. in a) zune 308—351. b) zunj^ 303—305. Oft habe ich darnach vergebens gefragt 65a. tinSr l täingr 264—270, 277, 279, 352, 353. m t'ingr 261—263, 271-273, 276, 278, 281, 283, 284. IV a) tingr 274, 275, 280, 282, 285—328, 331—351. b) tiner 329, 330. 65b. alab I 261—313, 318—353. n skkb 314—317. 66. rld I a) rgd, n. Pers. rgdz 261—270, 298, 352, 353. b) rjd, TL Pere. ruz 271—297, 299—311, 313—315, 317, 338, 339, 342—350. — 40 — HI r^ 312, 316, 318—337, 340, 341, 351. 67 a, zic I dz^ 264—270, 352. II z^ 261—263, 271—351, 353. 67b. väd I a) v^d, tu vez 271—297, 299-311, 313-315, 317, 338, 339, 342—350. b) vgd, tu vedz 261—270, 298, 352, 353. II vgz 312, 316, 318—337, 340, 341, 351. 68a. dumnezeu I dumnedz^Q 265—267, 269, 270, 352. n a) dumnez9Tj274,275,290— 296,299— 351. b) dumnezyTj 261—264, 268, 271—273, 276—289, 297, 298, 353. 68b. jur I a) zur 261—263, 271—277, 279-283, 286, 312— 351. b) zur oder auch zur 264, 285, 287—311, 352. IV zor 265—270, 353. V zur 278, 284. 69. |tiu I ätSii} das ich in den rumänischen Dörfern in Ser- bien mit Banater Dialekt erwartete, bekam ich dort nicht zu hören (352, 353.) IV St'fu 277—279, 284. VI Stf^ 261—276, 280—283, 285—351. 70. pef te I a) pfätse — peäts 264—270, 277, 279, 352, 353. II a) pjSt'e — pest' 261—263, 271—273, 276, 278, 280—284. b) pjätge — pesti 285, 287—289, 296—307. c) pif §tße — pieSti 294, 295. IV a) peäte — pesti 274, 275, 286, 290—293, 308— 313, 317, 321, 327—351. b) P5§te 314—316, 318-320, 322—326. 71. au d I aüd 261—311, 313-315, 317, 338, 339, 342-350, 352, 353. m aüz 312, 316, 318—337, 340, 341, 351. 72. caut I kaijt, oft auch zweisilbig kaut 261, 262, 268, 279—281, 283—296, 298—314, 317—346, 350, 351—353. — 41 — VI kat 263—267, 269—278, 282, 297, 315, 316, 347— 349. In 301, 310, 332 sind kant und kat in Gebrauch, allein ohne BedeutongsdifiFerenzierung. . 78. luni I lun 261—308, 317, 352, 353. n luni, im Satzinnem fast immer lun. 309—316, 318—351. 74. marti marts 261—353. 75. mercuri I a) m^rkuf, ri 261—263, 282, 285, 289, 296, 298—301, 316, 317, 352, 353. b) mierkuf, it 264, 265, 267, 268, 272, 286, 287, 290—295, 297, 309—315, 318—338, 347, 348, 351. U a) mnerkuf, ri 266, 269—271, 273, 276—281, 283, 284, 288, 302—308, 339—346, 349, 350. b) mn^rkuri 274, 275. Die dialektische Gestaltung des Proparozytonon mercuri Tind Parozytonon merlä ist durchaus nicht gleich, wenn auch in der Mehrzahl der Gemeinden Übereinstünmung herrscht. 76. joi I Z9i, Z9i 264—270, 285, 287—311, 314, 315, 318, 352, 353. n zoi 261— 263, 271— 277, 279—283, 286, 312, 313, 316, 317, 319—351. IV zoi 278, 284. 77. vinert I viner, ri 264—273, 276-279, 281, 283, 284, 287—289, 297—299, 301, 317, 352, 353. n vinef, ri 261—263, 274, 275, 280, 282, 285, 286, 290—296, 300, 302—316, 318—351. 78. slmhStä I spmb9t9, so gewöhnlich, oder auch s^mb^tp, letzteres in 330, 332—335. n sünbgtp 276, 281, 282, 289, 296, 300, 320, 331, 342. 79. du mini c& I dumine[i]kg 264—273, 277—279, 281, 283, 284, 287—289, 297—299, 301, 317, 352, 353. _ -ß — II dnmiiu[e]k9 261—263, 274—276, 280, 282, 285, 286, 290—296, 300, 302—315, 326, 327, 329—333, 336—351. m dominek9 316, 318—325» 328, 334, 335. 80. an I an 80 gewöhnlich^ doch andi in vielen Orten fi vor folgmdem Vokale: 262, 265, 276, 278—281, 285, 287, 288, 298, 299, 303—312, 314, 319, 322. 324. 326, 329, 333, 337—339, 342, 343, 349, 351—353. 81. doi dQ^ 80 ftberalL , fem. a) djvjg 262—270, 277, 279, 303—305. 352, 353. c) d99g 261, 271—273, 276, 278, 280—302, 306— 326, 331—351. e) d999 274, 275, 327—336. 82. trei I ti^l 262, 263, 265— 269^ 271, 275, 276, 281—303, 305—306, 308—316, 318—3«, 350—352. n trift 261, 264, 270, 272—274, 277—280, 304, 307, 317, 349, 353. 83. patra pstra 261—353. 84. cinci I a) 8in8 26t,a64— 270,276— 279,281,383^284, 352, 363. i ist hdbnasid, manchmal vollnasal, aber ohne daß völüger Schwund dea n einträte, wie anderwärts beobachtet n ti$[S]intB 285, 287—296, 317. in täintä 262, 263, 271—275, 280, 28i, 286. 297— 316, 318—351. 8& fase I ga89 261—277, 279—283, 285—328, 332—353. n aase 329—331. m sas9 278, 284. 86. §apte I a) Saptse 264—270, 277, 279, 352. 353. b) Sapt'e 261—263, 271—273, 276, 278, 280—285. d) iapte 274, 275, 286» 290—293, 308—341, 351. e) giq>t^ 287—289, 294—307, 342—350. 87. opt I opt 261, 263, 266, 267, 269, 271—277, 279—289. 292—294, 296—308, 310, 311, 313, 314, 316—318, a22— 328, 336—340, 350—353. — 43 — n 99pt 262, 264, 265, 26a, 270, 278, 290, 291, 295, 309, 312, 315, 319—321, 329—335, 341—349. 88. noafi I 11999 277, 279, 287, 288, 303—305, 352, 353. m 11999 261—276, 278, 280—286, 289—302, 306— 326, 331—351. V 11999 327— 330, 89. lece I s) di^e 267. b) dzj8[e, i§ 265, 266, 268—270, 352. 0) dz^tte 262. U a) z$ae[« 277—27», 353. b) z^e 261, 276, 281, 283. c) zftse 285, 289—296, 317. d) a) z^tSe 316, 318—323. ff) zjtSe 263, 271—273, 280, 282, 286, 297— 315, 324—326, 331—351. 7) z^e 274, 275> 327—330. III Z98[e 264, 284. 90—92. unsprezece I unBpr9(zece 261—264, 271—275, 277 —310, 312—353. n üspr9(zece 265—270, 276, 311. Hierbei ist die Gestaltni^ von zece imberücksichidgt ge- blieben, da es nur auf die Behandlung von ns aiikam. Sehr häufig sind die Korzfonnen unsprese etc. in Gebrauch, eben- so bei d99spr98e, treispr^se. 93. patrusprezece I patruspr9(zece, patruspr^töe 262 — 279, 281—287, 289—292, 294—302, 304, 306—307, 309—312, 314—316, 323— 327, 334—337, 339, 341—345, 347— 350, 352, 353. n paispr9(zece, paispretSe 261, 280, 2S8, 293, 303, 305^ 308, 313, 317—322, 328—333, 338, 340, 346, 351. 91b cinctsprezece täinspr9zetSe etc. 95b ^asesprezece I ich habe auf dem ganzen Gebiete nur For- men mit öai — nie mit §as9 — gehört Dr. Bjhan: §aBpr9dz98e 352, daspr9z^se 353. — 44 — n a) Saispr9(zece 261—290, 293—304, 306 —315, 319—322, 324—328. b) Swsprftäe 323, 329—331, 333—351. lU a) ggisprftse 291, 292. b) s§ispr9(zece 305, 316—318, 332. 96 — 98. äaptespr^z^tSe oder Saptspr^tse, optsprgzetSe oder optspretöe, n9i}spr9z^tSe oder n9i}spr^töe sind die yer- breitetsten Formen. 99. donäzeci I a) d9T}9Z9s 264, 277—279, 283, 352, 353. c) d9Tj9Z9t8 274, 275, 280, 297—316, 318— 326, 332—351. d) d9T}9Z9ts 285, 287—289, 291—296, 317. n a) do^z98 261, 284. b) doijzgtS 263, 271. III d9^9dz9§ 265—270, d9T3[9dz9t§ 262. IV a) douzetS 272, 273, 282, 227—231. b) d9Qzetö 286, 290. c) doijzes 276, 281. 100. de I dze 265, 266, 268—270, 277, 279, 352, 353. II dg 267, 327—339, 351. III de 274, 275, 280, 282, 286, 290—296, 308—326, 340—350. V d'e, dfie waren nicht scharf zu scheiden. 261 — 264, 271—273, 276, 278, 281, 283—285, 287—289, 297— 307. 101. din I dzin 265, 266, 268—270, 277, 279, 352, 353. II dyn 267, 327—339, 351. III din 274, 275, 280—282, 285—296, 298—326, 340—350. V d 'in 261—264, 271—273, 276, 278, 283, 284, 297. 102. pe I a) pe 261—266, 268, 270—287, 289—296, 298— 314, 339—350. b) pie 269, 297. ni p9 288, 315—338, 351, 353. IV pr9 267, auch in andern hochgelegenen Dörfern Serbiens, und in 352. — 45 — 108. pentru I a) pentru 261—262, 268, 269, 272, 275, 277, 279—288, 290—296, 303—311, 317—335, 338—351. b) pintru 263, 274, 297—302, 312—216, 336, 337, 353. c) pintu 276. d) pentu 278, 289. n a) pjntru 264, 265, 270, 271, 273. b) p^ira 266. m pr^tu 267. 104. fi La 261—263, 272—275, 287, 288, 290—322, 332— 340, 346—351. n 6n 264—271, 276, 277, 279—283, 285, 289, 323— 331, 341—345, 352, 353. m siji 278, 284. 105. m& chiainä 1119 Kamp 261 — 352. mg t'am9 353. 106. ^arpe I a) Sarpe — Serpl 318 — 321. b) Sarpe — Sgrpi 322—338, 351. c) Sarpe — Sgrpt 309—313, 316, 322—331, 339 —346. Ich habe nach bestem Können diese unterschiede zu beobachten gesucht, aber daß ich öfters bei der Zuteilung schwankte, ist wohl nicht zu yerwundem. n a) 8frpfe]e — fierpi 272—275, 280, 282, 285, 287—308, 314, 315, 317, 347—350. b) 8erp[fi]e — sgTp1[p] 261—267, 269—271, 277 —279, 284, 286, 352, 353. m äjrpe — fijrpi 268, 276, 281, 283. 2. Zusatse. 1) Die westlichsten Dialekte der kleinen Walachei zeigen die wesentlichen Merkmale des Banater Dialektes: die Pala- talisienmg der Dentalreihe, Bewahrung der Labialreihe, sowie dz aus d. Die Ghrenze von s aus tS (ser =1 cer) zieht vom — 46 — oberen Tismanathale (Tope||tir 281) nach Meri|n im Motra- thale, folgt dann der Straße nach Turn-Seyerin, so daß also das nördliche Mehedintt, sowie ein Teil Ton Gorj hineiniallt. Etwas weniger umfangreich ist dz aus d, ts aus t wozu nur ein kleiner Teil gehört, allein es ist zu bemerken, daß ts nicht direkt zu t (fratse — frate) wird, ebensowenig wie s zu td, sondern daß hier eine kontinuirliche Reihe yon Zwischenstufen stattfindet, die ich nur unyoUkonmien durch tse, t'e, t^ te bezeichnen konnte. Bei ce habe ich nur tö — ts(B) — 6 unter- schieden. Je weiter man nach Osten konmit, desto reiner wird die Aussprache der Dentalen. Es ist interessant zu sehen, wie diese lautliche Veränderung Schritt hält mit der Änderung eines Kleidungsstückes und auch im gewissen Sinne mit dem Charakter der Bewohner. In MehecUnti tragen die Bauern sehr hohe, zuckerhutförmige Mützen aus Schaffell, großen nie, betrachten den Fremden mit feindlichem oder doch sehr miß- trauischem Blick; in Gorj wird die Mütze Ton derselben Fa^on niedriger, die Leute grüßen schon hie und da, sie sind zwar auch mißtrauisch, aber doch besiegt die Neugier oft das Miß- trauen; in Vilcea trägt man niedrige Pelzmützen Ton der bei uns üblichen Fa^on, die Leute grüßen in der Kegel und sind leichter zugänglich. Kommt man gar jenseits des 01t nach Argesch, in die große Walachei, so tritt der breitrandige Filz- hut au^ die Leute grüßen, indem sie den Hut abnehmen, sind zutraulich und mitteilsam; aber mit dem Filzhut tritt auch die Veränderung der Labial- in die Palatalreihe auf, wir kom- men in ein ganz anderes Dialektgebiet. Im südlichen Mehe- dinti, das vom nördlichen durch den südöstlich Ton Tum- c ' Sevenn hinziehenden Höhenzug Stärminä (serb. strmina Ab- hang) dialektisch abgegrenzt wird, indem von dort ab südlich kein dz mehr erscheint und t§ aus ce durchgeführt ist, und in Dolj haben wir es mit Mischdialekten zu thun, da sowohl schwache Palatalisierung der Dentalreihe vorhanden ist, als auch schon Palatalisierung der Labialreihe, wenn auch nicht durchweg, eintritt und zwar im weitesten Umfange wird f zu fH (ft) dann m zu mn, weniger verbreitet ist, p ^ pK ^ K, — 47 — 9ber immerkm ist die Palatalisierong der Labiale bei weitem nicht 80 Torgeschritten wie in Siebenbürgen und verrnntlich in d^ großen Walachei, namentlich zeigen t und b selten VeräDdenmg. Dturch die Mischung Ton Dialekten erklärt es sich auch, daß Formen wie mnerlp, die doch unbedingt aus mnerl9 entstanden sein muß, oder fber aus ft'er vorkommen können, indem nämlich die durch Neuankömmlige einge- schleppten Formen mnerl9 etc. zwar aufgenommen, aber von der nicht an die Oruppen mn ft' gewohnten Bevölkerung mondgerecht gemacht wurden, indem man die PalataHsierung schwinden ließ. In Argesch im Topologthale wird von der älteren Genera- tion £ statt p u. s. w. gesprochen, von der jüngeren aber nidit mehr. Südlich von Ejraiova ist es umgekehrt^ dort ge* winnt die Palatalreihe über die Labialreihe immer mehr die Oberhand. Die Schule hat bis jetzt sehr wenig auf dem Lande ZQ wirken vermocht, da der Schulbesuch sehr viel zu wün- schen übrig läßt Es machte mir nie Mühe einen Analpha- beten für meine Untersuchung zu finden. Das untere Motru-, Amaradia- und Gilortthal, der mittlere 01t ist, soweit ich bis jetzt gehört habe, das Gebiet, das der Schriftsprache am näch- sten steht, da die Dentalen imd Labialen bewahrt sind, so daß man bei der Niederschrift des Dialekts fast ohne ekty- pische Zeichen auskommen kann. 2) Das Vorkommen von uvularem r (q), das bei den Farscherioten das allein übliche ist, beobachtete ich im oberen Öltet- und Tftrlia-Thale, femer südlich von Eraiova in Malu mare, wo eine größere Anzahl von Personen diese Eigentüm- lichkeit zeigt Beeinflussung von deutscher Seite, wie ich das bei Banater Rumänen feststellen konnte, oder von Seiten des Französischen, wie bei gebildeten Rumänen, ist ausgeschlossen. Es muß also hier, und so wird es möglicherweise auch bei den Farscherioten gewesen sein, eine ursprünglich nur indi- viduelle Aussprache sich auf die Familie und die weitere Umgebung übertragen haben. 3) e und 9 im Auslaute werden oft geflüstert gesprochen — 48 — und fallen infolge davon in der gelaufigen Bede häufig ganz aus z. B. besonders auffallend in 286, 292, 294, 332—337 (Oltthal), 342, 343, 345- 4) deal wird in einem großen Teil von Mehedinti und Gorj gal gesprochen, obgleich z. B. deasä f. zu des unver- ändert bleibt, während man im Banat auch gasp spricht. Das Gebiet stimmt wohl mit ginte «» dinte überein. 5) Vortoniges ä wird vielfeush reines a einerlei, ob es auf e oder a beruht, oder ob a darauf folgt, welch letzterer Um- stand allerdings in manchen Gegenden maßgebend far diesen Übergang ist z. B. barbat ist häufiger als batr^ oder vazui 277, 278. 6) Im oberen Oltthale, sowie auch im GKlort- und Ama- radia-Thale hörte ich tS^as »» ceas, dzj^abg == geabä etc. sprechen, also Entwickelung eines Gleitlautes ^ nach td, dz vor a, denn ^ ist nicht etymologisch berechtigt wie in ceapä, das gewöhnlich täapä lautet, hier aber natürlich tä^apg. 7) Kurzformen itsekg, täikp «» sä zice cä; ts^afikg s» ziceam cä sind weit verbreitet; mg-uk «= mä duk, Gorj ; frai- migu BS frate mieü 323, beide mit Schwund intervokalischer Dentale, do^g-stp <» douä sute (sehr häufig) ist nicht etwa slavisches sto, sondern wie alle diese Kurzformen durch über- häufigen Gebrauch aus douä sute entstanden, gerade so wie aromunisch sintä Marie zu stä-Marie, oder arom. und dacorum. säptämlnä zu stäminä wird. Ganz dasselbe zeigt sich in dem Satze: nu stgm Ungureni, wo „stgm" für „sintem*' steht Die betonte Silbe des isoliert gesprochenen Wortes kann recht gut ausfallen, wenn sie innerhalb des Satzes nicht den Ton trägt; derartig verstümmelte Formen können nachher sehr leicht, wenn sie eben sehr häufig gebraucht sind, die vollen, auch unter dem Satztone verdrängen. 8) Die Partikel do (s. Glossar) beim Verbum mit der Wir- kung des ungarischen meg (cf. Jb. III p. 232) hörte ich auch in der kleinen Walachei in Godeanu 277 (sä do isprävesc), ver- mutlich ist sie auch noch weiter verbreitet. Sollte sie sich aber in der großen Walachei finden, dann ist ihr magyarischer — 49 — Ursprung nicht aufrecht zu halten, wahrend sie in der Ueinen Walachei nicht befremdet 9) Die Aspirienmg des Anlauts findet sich lange nicht so häufig wie im Banat Cgsta, ^gla), aber doch ist sie bekannt und zuweilen auch beim Substantiv eingetreten: 'aimäsar, 'arcQ, 'odaie, letzteres weit verbreitet, vielleicht mit Anleh- nimg an 'odinä »« odihnä. 10) In der Erajna (oft auch im Banate so beobachtet) tritt dz auch für ursprüngliches z ein, also nicht nur dz^ »=> zic y^dieo, r^dz =» rlz, y^ridi, sondern auch ppdzesk «» päzesc y^paziti, dz^^r »= zahär y^^axagi, bodzpnar «» buzunar, dzaie aus za, ov^dz aus ovpz, denn so hört man vielfach (Banat, Gorj, Dolj) für ovfis, das auf abig. ^RkCK beruht; femer ku- kurudz aus serb. bulg. kukuruz*B, w&hrend dr. cucurut mehr zum magj. kukoricza stimmt, doch kann auch Verhärtung des an und for sich schon im Auslaute stimmlosen dz vorliegen, denn ich weiß, auch im Banat und Siebenbürgen die Aus- sprache kukurudz gehört zu haben« Nicht zu erklaren ver- mag ich dzugastru in 262 trotz zug, zoi, zur etc. 3. Die B-Oemeinden. Bei der Beschreibung des Banater Dialektes habe ich Jb. in p. 229 vier Orte: Ilova, Poiana, Terova, Cuptoare an- gegeben, in denen jedes § > s, jedes z > z wird: sapte > saptse, jale "> zaie etc. Der Rezensent in den Convorbiri literare XXXI p. 289 bestreitet meine Angabe, daß Yiszag entgegen der Angabe Hodo|'s nicht zu den s-Gemeinden ge- höre aufis aller bestimmteste, um Gewißheit hierüber zu be- kommen, denn ich selbst war nicht in Viszag, schickte ich Herrn Dr. Byhan dorthin, tmi den Dialekt zu untersuchen. Wie man sieht habe ich den Ort xmter No. 352 mit in die Zahl der untersuchten Gemeinden aufgenommen. Herr Dr. Bjhan teilt mir mit, daß der Ort nicht zu den s-Gemeinden gehört, daß aber alle §, z nicht die breite, deutsche Aussprache haben, sondern eine mehr s-ähnliche ohne mit ihm zusam- Weigand, 7. JfthzMberioht. 4 - 50 — men zu falleiL Es ist ein s, d. h. der Zwischenlaat zwischen 8 und §, wahrend ich unter s den Zwischenlaut zwischen s und S, also einen ausgesprochen palatalen Laut yerstehe, s aber noch zu den rein dentalen Lauten gehört Dieser Laut tritt oft för § ein im Banat, auch in der Arader Gegend, ich hatte aber damak dieses Zeichen noch nicht angewandt, weil ich bei dem rein dentalen Charakter des Lautes die Bezeich- nung durch § für genügend hielt Die Notwendigkeit einer besonderen Bezeichnung tritt erst dann ein, wenn der Laut auch für die aus ce == täe entstandenen Verbindungen er- scheint, weil er dann den Übergang von den Dentalen zu den Palatalen zeigt, weshalb denn auch die Zeichen s, z sehr häufig in den Korösch- und Marosch-Dialekten, die sich an die Ba- nater nach Norden anschließen und den Übergang zu den ostsiebenbürgischen Dialekten bilden, erscheinen. Ob nicht Viszäg ursprünglich zu den s-Gemeinden gehört hat, yermag ich nicht zu sagen, jedenfalls gehört es jetzt nicht mehr dazo. Wohl aber &nd ich auf meiner letzten Reise eine ganze Beihe von S-Gemeinden, und zwar die erste Spur schon ganz in der Nähe von Tum-Severin, nämlich in Izvoru-Birzei, wo eine Anzahl älterer Leute s statt ä sprechen; das eigentliche Gebiet der S-Gemeinden ist aber das obere Topolnitathal und dann längs des Fußes der Karpathen bis Qo^an im Motiuthale. Soweit ich es ausfindig machen konnte, sind es folgende Ge- meinden: Siroca, Balta (278), Malari|ca, Gome|ti, Presna, CostestI, Gomavita, Cemavlrf, Nadanova, Izvema, Seliftea, Oblrsia, Meriseti, Oriefti, Sohodol, Clo^ani (284). Daß wir in dieser Gegend auch die Heimat für die Banater s-Gemeinden zu suchen haben, darüber kann kein Zweifel bestehen, denn wir wissen aus der Geschichte, daß aus Mehedintl yerschie- deutlich Einwanderungen ins Banat statt fanden, aber nicht umgekehrt, und außerdem liegen die Gemeinden ziemlich nahe. Von Closan braucht man nur das Gebilde zu überschreiten, so kommt man nach Ilova, das erste Banater Dorf) und dieses gehört zu den s-Gemeinden. An eine selbständige Entwicke- lung der Erscheinung in den getrennt von einander liegenden — 51 — Banater Gemeinden ist auch nicht zu denken; wenn man über- haupt von selbständiger Entwickelung ohne Einwirkung eines fremden Elementes reden will, dann mu£ man annehmen, daß dies in der kompakten Masse von Dörfern in Mehedinti statt- gefunden habe, unmöglich wäre es ja nicht, denn so gut z. B. im Italienischen (II Lucchese, Archivio glott. it. XII, p. 107 ff) sich dialektisch s >» ]>, z >> d (casa >• capa, para- diso^paradido) entwickeln konnte, ohne fremde Beeinflussung, so konnte auch rumänisch dialektisch § >> s, dann mit immer grosserer Enge des Kanals zu s, oder gelispelt zu {> werden, denn auch diese Aussprache habe ich statt ä gehört, allerdings soll sie mehr individuell sein. Allein ich höre von Herrn Tiktin in Ja|i, daß es auch in der Moldau eine Gegend giebt, wo man § ]> s werden läßt und ich vermute, daß ich dort mehr wie ein derartiges Dorf finden werde. Deshalb halte ich an meiner firüher ausgesprochenen Meinung fest, daß wir es in den betreffenden Gemeinden mit einem rumänisierten, frem- den Elemente zu thun haben, in deren ursprünglicher Sprache ein §-Laut nicht vorhanden war, infolgedessen man ihn durch 8 ersetzte, wie wir dies bei den Neugriechen beobachten kön- nen, wenn sie eine fremde Sprache reden. Jedenfalls verdient die Sache eine eingehendere Untersuchung als mir auf meinen Reisen möglich ist, auch kann dieselbe natürlich erst dann ausgeführt werden, wenn sämtliche Gebiete bekannt sind, wo i zu 8 wird, also erst nach Durchforschung des ganzen Ge- bietes. Zu bemerken ist noch, daß z konsequent zii z wird^ während in den Banater s-Gemeinden manchmal z dafür ein- tritt, weil auch in den andern benachbarten Banater Gemeinden j oftmals z wird z. B. joi ]> zoi, hier aber zoi mit reinem z oder zuweilen do^. Auch hier wie im Banat müssen die Leute den Spott über sich ergehen lassen, wenn sie nach auswärts kommen; da sie aber mehr unter sich verkehren und das Ge- biet ziemlich groß ist, wird die Eigenheit so bald noch nichi verschwinden. i — 52 — 4. Bio F&durenY. Herr Dr. Byhan hat nach seinem oben erwähnten Aus- flüge nach Yiszäg sich in das östlich von Lugosch sich er- streckende Waldgebirge gewandt, um die Pädureni, über die ich in Jb. IV, p. 289 berichtet habe, Näheres zu erfahren, unter sehr anstrengenden Märschen hat er das Gebiet durch- quert und 11 Ortschaften dialektisch untersucht, da sie aber durchaus nichts Neues enthalten, habe ich nur eine, nämlich Bätrtna 353 in meine Liste aufgenommen und auch in die Karte eingezeichnei Abweichend von den übrigen 10 Orten war Meria, dieses habe ich aber bereits als No. 90, Jb. IV be- schrieben. B. stellt fest, daß meine Angabe über die Aus- sprache des a als ^ in Meria richtig ist, daß er sie aber in einem andern Orte nicht gehört hat, wohl aber soll es auch in Lunca Oemi früher der Fall gewesen sein. Bezüglich der Aussprache per statt pgr, Haar, mer statt mgr, Apfel, über die idi von Läpuj bei Dobra berichtet habe, hat er zwar bei seinem kurzen Aufenthalte daselbst nichts gehört, wohl aber ist sie ihm nach- her von Gebildeten, die den Ort imd seine Sprache genau kennen, als richtig bestätigt worden. 5. Zur SlexLonBlehre. a) Das Substantiv. Artikulation. Auf dem ganzen Gebiete ist das I des Artikels geschwunden. Nominativ- imd Pluralbildung. Die Wörter auf -ece, wie berbece lauten auf -ek aus in Mehedinti, im westlichen Serbien, vereinzelt auch anderwärts. Zu erwähnen wäre noch, daß auch hier zuweilen (263, 266, 267, 299, 311, 322) von cale imd vale die PL kgl, vgl vorkommen. Über die Verbreitung der Form auf -auä und bezüglich der Pluralbildimg sehe man die Normalwörter, besonders mache ich auf nevastä, mär, pär aufinerksam. — 53 — EasxLsbildxing. Die Bildung des Gen. Da. vermittels lui bei Personennamen ist auf dem Gebiete so selten, daß ich fast Tersacht bin zu glauben, sie beruhe in diesen Fallen auf litterarischem Einflüsse; die gewöhnliche Form ist lu, dagegen ist die Anwendung von lu bei Wörtern auf a (lu popa, lu Maria) nur bei den spezifisch Banater Gemeinden in Serbien üblich, sonst heißt es popii, Marii. Interessant ist der Yokatiy cuce! Lied XIX 4, neben cncole! DiminutivunL Eine sehr interessante Bildimg ist kgStoar^ und k9§torau9 — Häuschen XXXV 3, 5, insofern als sie ims in modemer Zeit einen Lautwandel zeigt, der bereits einmal im Rum. stattgefunden hat, denn kgStoarä ist cäscioarS, worin die Folge sts > st wurde, wie piscis ■= pestSe > peste. sts > ätS >> §t, ein Übei^^ang, der im Altslavischen sein Analogon in der Behandlung von skj, sgj hat. Die zweite Form kgätoraug ist aus der ersten durch weitere Diminutivierung durch -ella "= eauä, resp. nach r -auä entstanden. b) Das Pronomen. Das Persoale ieü klingt auf weitem Gebiete [o. Der D. Imi Tiel£Eich bloßes m: m-ardea XXX, 11 m-a yenit XJOV, 2 etc. Demonstratiyum dieser m. Sg. gsta Dat. gstuia. m. PL ^St^, f S. asta Dai aäteia, £ PL ^tga, a^§tea. jener m. Sg. 9la, so meist. *9la 266—271, 277 — 289. a'9la 263 ala meist neben 9la in Gebrauch, doch auch allein üblich, besonders in Yflcea. m, PL 9ia, auch aia, £ Sg. aia, Dat. aieia, £ PL ^^ a^lea. Die Formen acest, acel sind kaum üblich; das beim Adj. als Artikel dienende Pronomen heißt dementsprechend meist nicht cel sondern 9I (al Lied XXXYI, 9), a, 9i, ale. Das Ein- treten yon a far al, a, aT, ale ist beschränkt auf Serbien und einen Teil yon Mehedintit, meist sind die yoUen Formen üblicL Relatiyum. Eine syntaktische Eigentümlichkeit, auf (He ich Jb. VI p. 34 aufinerksam gemacht habe, findet sich im — 54 — Liede XIV, 9: limbutsa, täe k^nts ku ia far cu care cinti. Ahnlich ist caxe ersetzt durch al ce: pe care drum >> pe al t§e drum, pe al t&e kolnik (Erajna). Indefinitum. Statt nime häufig nima. cita — ein wenig, ist in dieser Bedeutung in Serbien verbreitet c) Das VerbuHL Praesens, a apropia: apropi, apropi, apropig, apropiem, apropiats, apropig. III Prs. Sg. PI. hört man apropie in 333, 340—351. a spiQa: spgl, spei', spalg etc. a sedea: sgd, §edz, §ade, §edem, §edets, ägd Serbien, äed, sedz, §edz, §^j^ 298, 299. §ez, §ez, §ade 312, 335. sgz, 692, dade 322, 328, 329, 351. a merge: merg, merz, [-dz], merz[dz]e etc. mgrg, merz 267, 280. a trimite: trimet, mets, m^te, metem, metets, met, im Westen, trimits oder trimets im Osten, trimgt, trimets, trimmte Serbien. a säri: sgr, sgri, sare 261, 273—275, 290, 294—297, 304, 306, 307. sar, sai, sare 292. sai, sai sare 308 — 351. sgi, Sgl, sare 293. Statt der Bildungen auf — esc sind vielfach die blosen Stämme üblich z.B. ^^fl^re = inflore|te, ogoiesc>'Ogoi, Impt ogoie -te! — mäßige dich! pripe = pripeste, kinuie = chi- nue^te etc. Die Beflexiva mä rtd, mä jur, mä uit — vergesse sind weit verbreitet. Das Verbum a lua lautet vielfach a luva, noi luväm, luwäm mit v, w als Gleitlaut. In der westlichen kleinen Walachei und Serbien sagt man statt plouä — pigie — es regnet Der Konjunktiv Praes. der I. Eonj. lautet bei den Bu- fanen Serbiens nicht auf -a aus, wie bei denen des Banats also Ind. kunt^, Eonj. kuntäe. Imperativ. Die altrumänischen Formen des verneinten — 55 — ImperaÜYS auf -ärets sind wie im Banat so auch hier sehr Terbreitet: in Serbien, Mehedinö, Goq, Dolj, aber in Vllcea nnd Aige| sind sie nicht mehr üblich oder doch nur ganz sporadisch. Man sagt also: nu strigarets! nu pl^dz6rets, nu f^rets und auch nu fat§erets, nu gur^nlrets etc. Interessant ist die Bildung narets! — da nehmt! die von der Interjektion na! — da! ausgebildet ist in Anlehnung an die zahlreichen Imperative auf — rets. Die Bildung selbst erinnert an hai- dati! das sein Etymon in einer Interjektion türkischen Ur- sprungs hat. Der Imperativ curf — laufe, mach schnell! hat sich in Goij Yon dem nunmehr durch curg resp. alerg ersetzten Ver- bum cor erhalten, bäsam! ist eine Kurzform für das sonst übliche bagsam&I uite-te erklart sich durch Vokalharmonie aus uitä-te, das auch in der synkopierten Form uite erscheint (in Gorj, Dolj gehört). Der Impt. ^aidats in Lied Y, 2 und VI, 9 kann recht gut ab aida + ts «a tibi aufgefaßt werden wegen folgenden soro! mpndr^! doch wahrscheinlicher ist Plural Infinitiv, a pune, a plinge zeigen Übergang nach II in Serbien a punea, a pl^ ndz^a, einen Vorgang, der jetzt im Aro- munischen den Sieg davongetragen hat. Aus dem Infinitiv stammendes -re, das ich Jb. VI p. 36 erwähnt habe, findet sich auch hier; siehe Lied VI und XV. Imperfectum hat in der III. PL überall -a, nur in Ser- bien findet sich -au wie im Banat und Schriftrumänischen. Statt eram hörte ich zuweilen in Oorj und Vllcea er/^am und irj^am, eine Form, die auch im Codex Dimonie die übliche ist, durch aveam veranlaßt Aorist Einige starke Aoriste hörte ich in Serbien, so Tor allem dzets 266 (wie im Banater Dialekt) fripä, dz^§, spus daneben spusej[, firipsei, aber im allgemeinen muß gesagt werden, daß die üngureni in Serbien, ebenso wie die Banater den Aorist durch das Perfectum ersetzen. Wo sonst der Aorist gebraucht wird, und das geschieht in der kleinen Walachei im Gegensatz zum Banat mit ganz besonderer Vorliebe, selbst — 56 — för das Perfectam Praesens, sind schwache Formen nblich: d'id'ei 278, dadzei 277 (offenbar anf dedz beruhend, dann schwach dedzei, und nun durch dau, dat veranlaßt EinfShnmg des a statt e). Ganz gewohnlich besonders in Mehedinia ist die Accentverschiebung im Plural bei starken Verben, die ich auch im Banater Dialekt gefunden habe, z. B. MpsSrem, düstrem, dederem, fus^rem etc^ was nat&rlich eine consequente Weiterfuhrung der Analogie zu den schwachen Verben ist;, die sonst nur die erste Person ergriffen hat. In Mäglivitä (Dolj) horte ich sogar fiisai, fusa§, f^g, fusargm, fusargts, fiisarg, mit Übergang in die erste Konjugation, nur die dritte Sg. hat sich gehalten, weil auch noch fu zuweilen gebraucht wird. Diesem vereinzelten Übergang in die erste K steht zur Seite ein viel häufiger vorkommender Übergang in die vierte EL: frips^i, kops^i oder auch mit anaptjktischem t: fripts^i, kopts^i, flektieren wie auz^, in Mehedintt auch in 264 in Serbien notiert Futurum. Die Gestalt des Hil&verbs ist folgender- maßen: Ol 261 Ol 263 Ol 268, 288 oi so meist ui ^i i, vi ei o va va va vom om om om vets ^ts vets ets vor or or or Die Bildung vermittels am sfi, oder o sfi ist sehr ge- wöhnlich. Imperf. Futuri. Der einzige Ort, wo ich die alte Bil* düng mit vrea ausfindig machen konnte, ist Gemeci bei Tum- Severin: sä vrea zice «= dacä ai zice, sonst wie in der Iiittera- tursprache. Bemerkenswert ist noch der Gebrauch des Praesen3 statt des Imp. oder Cond. im Conditionalsatze: „sä am baut, sfi face multe^ 263 — 268, femer so in VÜcea, aber gewöhn- licher ist „dacft a|i avea bani." Perfectum gebildet mittels am, ai, a (selten au oder o), am, ats, a^ manchmal a, dagegen habe ich die im Banat so — 57 — übliche Form or in der kleinen Walachei gar nicht gehört und nor wenige Male bei den üngureni in Serbien, sie mn£ also auch im Banate erst in neuerer Zeit eine so große Yer- breitong dnrch Ausgleich mit dem Futortjpus gewonnen haben. Von bemerkenswerten Participien h5rte ich rem^ns statt rimas durdi Eindringen des Praesensstammes yeranlaßt, wo- mit man die bei den Motzen fiblichen Aoriste rgm^ns^j^ spuns^i, ponsfi (Jb. lY p. 297) vergleiche. Die gekörzten Partidpia v^ SB ySzuty ggst >» gSsit etc. horte ich auch z. B. in Ooq, aber sie sind lange nicht so häufig als in Siebenbürgen. Plnsquamperfectum. ctntasem etc. sind nblich auf dem größten Teile des Gebietes, in Serbien auch «am fost clntat*' wie im Banat und Siebenbürgen. Mir scheint jedoch, daß die Form auf -asem keineswegs ein Plusquamperfektum im strengen Sinn der lateinischen Grammatik ist, auch meine Beobachtungen in der Litteratursprache bestärken mich in dieser Ansicht, sondern es wird häufig im Sinne des Aorists und aucb des Perfectum Praesens angewandt Der Gebrauch wird landschaftlich verschieden sein, allein es ist jedenfalls nicht richtig, seinen Gebrauch ohne Weiteres mit dem des lat Plusquamperfektums zu identifizieren. all — sein mis 268, 270 s^t gewohnlich ieSt iefiti i ieste, ]ji, ie. s^ntsem s^tem syntäets B^ntets synt s^t, s. Die dritte Person lautet oft lestg, ebenda sagt man auch pestg as peste. Das t der zweiten JPerson fallt nicht etwa nur vor folgenden Eonsonaten, was sehr häufig vorkommt, sondem auch vor Vokalen z. B. ied-om Lied VI, 11. Eben- so verhält es sich auch mit dem t von slnt z. B. s^n-^- vyteat V, 8. sjnt 263 mis 267 le§ iefi ie, iestg • • 16,1 sintern niA9m s^t ets visfts sjnt, s^n sjnt — 58 — d) PraepositionezL de pe wird dnp^, de peste ]> duppstg, de pe lingft > dup^g9, de prin >• dup^p, zerstreut in Serbien, nnd in Vtlcea beobaditei Dasselbe bereits im Jb. VI p. 40 aus dem Erasna- ihale gemeldet Wir haben es dabei mit einer Erscheinung zu thun, der auch das gemeinrumänisohe dupä — nach, oder itaL dopo, beide aus depost, seine Entstehung verdanken, näm- lich Einfluß des Labials, peste hörte ich in 217 peSte sprechen, ebenda auch §tea, cf. Jb. VI p. 25 unter stea. In Serbien peste oft pistg. e) Adverbia. mai lautet yielfisu^h mpi, numai >• num9i; numa ist nur im Westen und Süden des Gebiets zu hören. C. Texte. Spaziniert gedruckte Wörter sind ins Glossar aufgenommen. 1. patru r^tse are kam, o-boi (opt boi) la un plug, saptse dz^e-n sppt^myinp S9 bem yin, sg ne veselim, 5. bobosel d'e ratsg yin la n^ika-m-bratsg Yratna (Serbien) 264. Sava BaduloTid. IL P9S9rik9, alb9-m-bot, pistrits9 pist9 tot, se k^nts tu iama to-ku fok P9n9 figats9 ap9-n trok ä^ pi82r9le P9n9-n sold ä^ m^nile p9n9-fi-kot. 264. idenoL — 59 — IIL yyfirundzp yerdze s-o lelj^a! sara buiig, famui^fe, kg m9 dok la m^drele m^Ie!'' „ba tu, omole, nu tse dus, 5. kg tae skald ^ n laptse dnls/' ^ba ig-mg duk la m^drele m^Ie, ko mi-i dn^ dze igle, 9Q m-&k-o pgreke dze izm^ne, 8f m-&k-o kim^ög-D dasp foi 10. 89 m-skimb in^Iele, sara bung, famu^^re!'^ LesGOYO (Serbien) 266. Licä Voina. IV. firundzg verdze, dzj^alu alunikg, pust^ dze n^ptse mikg! m-au luat dzi-la ibomnikg. ibomnika batse-o, d^mne, 1119 fg^a sg mor dze fpme. Voluia (Serbien) 267. Alexandru Bosovean. V. frondza-fi-kodru a^ fLgalbinit, i^dats, soro, la iubit! kg ie yr^mj^a dze iabii frondza-fi-kodru-i galbing 5. m^drg, io mg kulk, tu Ij^aggng-mg, Ij^9ng-mg mu fromos, sg nu kad dzin Ij^aggn ios, kg ^o aäa s^n-^ygtsat, sg no adorm neleggnai 10. kg muika m-au dzezm^erdat, ka-n pidor m-au leggnat, k-o m^g ts^tsa m/^-au dat, ku gura m-a|} -blgstgmai, — 60 — '^ s^ umblu dzin sat ^ sat, 15. ka xm k^ ne turbat. 267. idem. VL dzila vale dze sernetsg iest^ nn pgr ku p^r9 yerdzg ka pplele la p^m^t ku p^r^Ie dze arzint, 5. se n-am v^dzut, dze kyn-s^nt dar pe iel sine-l ppdza-re un fiäor §-o ffttp mare. dar fisora a§a fi-grgia-re: ,'aidats, m^dr9, S9 fuzim.^ 10. ,,t8^e-dz-Yine dze a fuzi-re, kg ^es-om ku pglgrie, da io ffgn-o fatg mare ka kosatsa pe spinafe/' 267. idem. VU. da 6e dor m-azonze! r^Q moika m-a bl98t9mai;, 89 staQ-m-paiSk9 r9dz9mat d£in kopil kopil9rfe. 5. fdta-fi-kor dze ^aidusie, tot Bi fost d9rait9 mie, ma iiifik9 krad g^ nes9rai^ fi^ b§api yin nem9sarat, 89 8taQ-m-pa§k9 r9dz9mai ^emaica (Sprache wie in 269) Serbien. Päan Novacovid vm. f^jia yerdze, rag ^t^ins, m-afi-kalkat ipi cbrum dead^. übomnika s9-m y9d yn Tis. m-afi-kolkat §p m-am skalat, — 61 — 5. j^bomnika n-am Tisai mg sknlai i^ pe drum plekü, mg-nt^Llnü ku m^dra-fi-kale, pusgl muna, la^ o flpfe, dze s-o pnn la inimi^rg. 10. „las-o fl^rj^ nu o luwa, k-o am plgtsit, dze s-a spdzit, S-am pl9täit, dze s-a udat, s-o dau la kare m-a sgnitai Jerxudca. Nicola CrSdun. IX. „audz, m^drg, au n-audz, t^t^ nppfai^a f ts bat la nSp, da tu dormt dtinnir^ dus!'* ,^9-tse, Joane, dze iubit, 5: P9ra-f[-kap ts-a karants^t däntsyi ^fi-gurg s-a rarit" ^10^ dze iubit nu mg las, pgng ya pun^a pgm^t pe mine.^ Tenudca. Päim Novacovid. c X yine Tele dzi-la mprg k-o pupätsg njgrg-m-pglg. |09 da^ bpbe sg mgn^nse. ia kaskg gora sg mg mbuse etc. Derartige zweideutige, resp. unzweideutige Lieder bekam ich gerade in Serbien sehr häufig zu hören. Luche 270. XL trandafirg n-ai m§i fi! da d'e täe sg nu m^ flu, kg mg 12LVL bgiats la bruu Sf MiMits la kgtSulitsg 5. Su fet'itsg la kos^tsg. — 62 — buBuiok ^fikrefignrat, ta iez-bun d'e S9rutai k^t9 kaka, nu m^i tatSe, ka s-avem pe yar9 patde. 10. nn k^nt9 kukn la bine, 89 trek ign tsara sirin^. fdtu-ts morts^ 8tri]39tat'e, kg tot d'e tine arns^^ part'e, j pi la TÜ, pi la moS^i 15. la mniere ka kopii. Ologoyita (Serbiea) 271. VasiUe Diermanoyid. xn. almozüj^an bgtron, bgtr^, barbg albg pgn la br^^ji, tri xnuier an-ts^nut, la d'e trilj^a dumnez^i} xn^a dgroit» 5. fiulets d'e trupulets. viner^a s-a ngskut^ s^bgta s-a botezat, dumineka s-a kununat, Ion la oaste mi 1-a luat 10. n9\}9 ai §^ zumgtat'e §f d'e xnuikg ie d'epart'e 271. idem. xin. ] pe d^alu du Sfiridon la liyad^ lu Jon > nu kos^t'e nits un om. { t^t'e paseril'i dorm, 5. num§i una n-are somn Si umblg d'in pom ^ pom Si str^gp pe num^e Jon, numj^e Jon, num^e nimik, Jon ^ sat dup9 iubit. PraoYo (Serbien) 272. Gheorghe Janovid — 63 — XIV. firanzulits^ d'i-pe lak^, nn m9 bl9st9xna 89 zakg. kj n-am pe nima ku drag, 89 m-i^tr^b^ d'e t§e zaL 5. d'e t§e zak, d'e tde-mbolesk, d'in pitöpre 1119 topesk. kakule, pommbule, m|}fika-t8-aä garitöika ta ä limbutsa, t§e kmits kn la. BaeoTita (Bulgarien) wie 273. Lazar Miloicovid in Negotin. XV. aol^ mg d^re kapu, kg m-a bgtut blgstgmata. :| inimigrg iti kolj^a-re snfletsgln Igtur/^a |: 5. aolj^o mg dgre bnrika, kg m-a bgtüt iiboyniku :||: aolj^ mg dgre §^Ie kg m-a bgtüt ku nui^Ie :||: aol^ mg dgfe pitäoru, 10. kg m-a bgtut ku toporu. :||: 273. idem. XVI. Terdel^ang, mgrgtöing, täine naiba mg pun^a pe mine sg pl^fig ngptj^a un aStemut, nisgtul de iubit, 5. rgzmat de pgrete, Si ku gura £riptg de sete, Si ku Olli dupg fete. ( Tetging de l^gg mine, täe du omului de täing? — 64 — 10. ^fgsui verde difi-grgding, übomnikulai g^in^/* Vlrf (Bulgarien) 274. Vasü de Aricföu Ans der kleinen Walachei xvn. tnmzg v^rdze dze fasdi, dra-mi a fost d^u s^-l sui la b9latsa dzin koküL dze tri zile n-o Tazui 5. dze tri zile §-o n^ptse 6u-mbolnavii dze xn^rtäe. veni popa, ma (= mj) grgzig, ma gr^zo, ma spovedzi, S^ ig!} nu pntai yorbi 10. B,xwgi k^nt^-dze knlme, ma skcdai §|l ig^ pe lome; fironzg yerdze dze bnzor, ma skulai ^t-un pisor, 89 mai trag o tsur9 dze dor. Päunesti (wie 277 Godeanu). Jon Päunescu. xvm. frunz9 yerdze dze un buzor, {g-iAe n^ikg k9l9tor, makafe pe zi dze tri of. Ias9 batista ^-obor, 5. s-o SP9I pe zi dze tri or, SU s-o SP9I ku lakrimi^f e, §^ s-o usk la tsuts^s^f e. fi^ia yerdze, f^ia dze prun ma uit ufi-kalf^a §-^ drum 10. nu tse m9i y9d niz-dze kum. idem. — 65 — XIX. (s-Gemeinde). fronzg Y^rd'e miirile, k^ig kokaldtsale, ^ t^t'e d'iminets^Ie! tasy kuSe, nn m^ kjnta, 5. kg k^t am fost la p^rints, nu t'e am oprit 89 nu k^ts. Baltft 278. Aristi^ Popesca. XX. (s-Gemeinde). fronzg Terd'e kolibi9, hgntg paserika yn yi^. m g&nd'^am kg-m kjnig mig, hgnig popi la lÜg. 5. saraka popa Big, kg iBsg d'in liturgig, kgnd j^e S9rele gn t'ifigf^ (chindie), iel taj^9 d'in Tors o mi9. 278. idem. XXL (s-Gemeinde). franz9 verd'e tri^ maslin, sa (aja) am anz^t d'in batrgüo, k9 nu iest9 bine ^n strin. sa (aja) am aoz^t s^ (^i) n-am krezut, 5. P9n9 m-am dus s-am vazut pl^nzets ola lakr9mats, ku strini S9 T9 d'edats. plpnzets 0^ 89 yg xghts (jälitl), k9 kn strini S9 tr^ts. 278. idem. XXIL finmz9 yerdze m9r9äine, trek pe drom, m9 uit la tsine. Welgand, 7. JahrMbericht. 5 — 66 — krap9 inizna-n-mine. n-am se fase, yai dze mine, 5. k^ mie b^bata kn mine lasp-l P9n9 s-o knlka. k^ a'ixx, k^ na-i xnai kr^pa. las^-l pgng adurmi, kg St'iu, kg n-oi mal xnurL Dflma 279. Danil CerbulesccL '^'^TT. (s-Gemeinde). franzg Terd'e d'e lelß% sgnnang inima mj^a nn mai iesto kum iera. k^d eram i^ vrem^ m^a 5. tgiam kalu ku skara (Steigbügel), aplek^du-me pe sa (»» |a), rup^d k^t'e o vior^a, skobind ku brisiu la ea, sg-i skot rgdgsina, 10. 8-0 duk la m^dmtsa m^a. supgratg-i, vü d'e ^a 8^ sg-j^ sg ^dulsj^askg inima, ka sg-i trgiaskg Sa n^ikntsa, Closani 284. Ion Spineanu. XXIV. frunzg yerd^e sgltsigrg, m-a venit o y^st^e asarg, kg mi-i m^drutsa bolnayg. foitSikg trei spanatse, 5. kum a§ putea, dgmne, fatse, s, ra, dok, B^ ^d, kum zatöe. d e o zgts^a d e doru mie^, sg mi skgle dumnizgi}. Brediceni 285. Ion MerceoL — 67 — XXV. foitsikg mturile, a dat zalb^ fft^ele, kg iubeskfi neyf stiele, foitsikg d'e spanak, 5. igi^ kn f^t^ele nn &L foitükg S-o lel^ nud bine k-o nevasta, kg gtie tse-i dragost^ai S^ iasg, und'e oi zits/^ 285. idem. XXVL fgie yerd'e, foi d'e nok, S-am o kale, sg mg duk. sg mg dnk la Günpulnng, 8g-m kranpgr nn kal pommb, sknrt ^fl-gft §i Inflg yn trnp, sg m^rgg bine la drnm. Stänefti 287. Nicolai Nica. XX vn. fimnzg verd'e k-o leUg, inbit-ai n^ikg Marig, d'e dragg täe mi-erai mig, pnrtam pg tots duzmgnig Porcent 288. Qheorgbe Ctrlea. xxvm. fgig yerde, fgi de vig, m-a dat satn melitsfg. pnjpca m^ knj sg rgm^ig? rgm^ m^drg, kn kare-^ vrea, 5. jigi} mg dnk la rgta m^a, sg m-^tsing sgbigra 5* - 68 - S-o dr^guts^ de manta, ku Sapte nasturi pe jyo, la tnnifikg tot aaa. Petre^ti de sus 290. Gfaeofghe (Janescu. XIX. „fpie verd^e S-o lel^a, dumbr^vitsg, dmnbr^y^a, lasg-xng la umbra-ta putsintel kn puika m^a!*' 5. ^nn tj^e las la nmbra m^a, k^ t8-9 puika tiner^a, Si-xn &tB pgkatj^e kn ia, d^e mg blestem9 Imn^ äi BQ m^nieSte frunza, 10. nu mal k^tp kuku vm ia, kuku §i ku tsintitsa si m-uflgun9 presurea/* Strähaia 295. Yastle Dinu Barbo. XXX. f^ie yerd^e, trei migdale, trekui asar^ k^lare, pu^9, pe la p^rta Dumitale. te y9zui la luminare 5. ku kgmaSa alb^ fl^re, y9zui sf^ka la o ts9ts9, Si in9 pr9P9des-, d9ikuts9, dak9 yedeam peste tot, m9 duts^am akas-mai mort; 10. dak9 y9zui pe puika, m-ard^ fatsa ka ruia, inima ka gutuia, P9n9 ai iubi pe puika. 295. idenL — 69 - XXXI. frondzg verd^e tiliprik, tr^tSe puüca pe kolnik, resatSi la borandzik. i^e tre^ z^e resutS^St^ 5. §i pe fds nu m9Ji spor^t^e. fronz^ yerd^e §-o lel^a tr^e puika pi kolfia supgratg vw d^e ja. flinoYa 298. Ion de loväneL XXXIL fnmz9 yerdj^e mgr^i^m^e, fi-r^j[ alim^nit^, lele, k^ m^fikaS inima friptg d^e kurv^ Buliin9nit9. nu m^ka§ niuna pe a m^^t §i xn^flkaä pe a multora. CnrlStel 303. Florea Cebno. xxxm fnmz9 verd^e ragaletn, ^tre Olt Si ^tre Oltets frnmos d^nne nn preknpets kn kapn pe koSnIets. 5. fronzg yerdj^ gntoitsg kn xnfna pe kobilits^ Podu gros 304. Nicolai Lohon«. XXXIV. k^d 0^ zitie un-d'e-lemn, t§e diag08t9 myndr^ ayem. nmnai diu ok ne yedem, k-altg putere n-ayent 5. äi d'e drad2 89 ne fim dradz, — 70 — dar ngd ezd^a 89 nu m-tradz; k^ n9d'ezdßa d'e la mini^e, ie ka surma d'e snpts^. k^d o poi pe mgr^tSin^e, 10. bat^ Y^to, nu 39 ts^^e. fetits9 a e om bogat nu pripe pe-la m9ritat, ka pl^va la y^gintarat, §-ka fl^r^a la skuturat, 15. k9 fl^r^a m^i unfi^re odat9, dar ta nu t'e m^ yez fat9; k^d k^ta ätiuka xn-balt9 §i k^rsteiu pe korlat9, ta atontS te ai vede fat9. Dobra 305. Anicä Vfisilesccu &U11Z9 verdi^e §-0 lal^a, n-am» m^dr9, pe und^e da. 89 nu z-m§i y9d k9stoar9, ka8a Si b9t9tiira) 5. k9§toraua V9niit9 b9t9tura 2agr9yit9 ku yar li kn k9r9mid9 Botosesti 306. Barbu Tutunea. A. Ai A. V X« „&imz9 yerdi^e de katin9, £119 &19 §i iar fin9. ia yn dQal pifig9 gr9din9. 89 t^e iubesk ka pe 8trin9.'^ 5. „na&ule» n-o fi P9kat! trei kopii m^-ai botezat d9^9 fet^e §i un b9iat." „are na§u t9\} parale, fatSe krut§ si S9rmdarey — 71 — 10. 6i le skpat^e nn dromu al mare. täine o tretäe 89 sg fiSin^ Si 89 le TQadze d^e bine. 306. idem. xxxvn. täe mi-^ mie drag pe bime? k^lulgl 89 m^rg9 bine, §-ka ploska kt tSoiKin^, ü pnika premeniig bine 5. ka azxnitSoar^ de pnine &-ka poiäora de ggin^ j^tirbeftl xxxvni. fpie Terde §-0 lal^ irrige myndra pi kol^a, 89 fgtSea a nn mg ved^a, pu-kj (pare cä) n-axn tr^bg ku j|a. Bälce^ 311. lonitä Poroian. XXXIX. „fronz^ verde mgrgtSine 8pnne, paikulit89, 8pune, pjng ie5-pg lufig^ mine?** ,,0 lun^ dg^g de z^e, k^ dak^ m-oi dep^rta xnnlt i4 plyndze §-u ofta." BärbStefti 318. Dumitru Tolea. XL. f^ie verde, foi ku plopu, m9i % m^d^o, ku oku, ku oku ku sprintäana, de mg mgi iube§t' or ba; - 72 — 5. kg de Iqjn-ne am jpbit, am^ndoi ne am ofilib 3 IS. Dumitra Ghi^ Tomescn. XLL finmzg verde de nant, Tinde auz koka k^tand, si mierlitsg fiaer^d, na mg ütie om pg pgm:^t 5. ies afarg 8g mg dnk, nn fitia-fikotro 8««ptik. ^m pjerz minima, stau nank. k^d atiz kaka k^nti^d, plgia-n fnmzg rgpgnind, 10. §i mie-m vine sg pl^llg; kg n-am kal bim sg-1 ^filofig, kg mi-e kalu osieiiit» de Sapte poste gonit, §apte poste fi-o ygltSa, 15» ka s-azofig la puÜca mj^ sg mi sgrat goritsa, goritsa §i bnzele, tS^Ie nereme^ile sg muäte nfj[ka din ^^le 20. ka din £eignrg de mj[^re. Roeftf 320. Ilie Croitor. XLIL Mgrontsglu la popa sg dutS^a, öi pg popa la barbg ^ l^a, 6i pumnu ^ da, fii popa sg ygita, 5. §i difi-gnrg zitij^a: ,^drelea, nn mgj[ da, kg pgkatu ei ay^a.** ,^u-i, popg, pgkat, kg mi u luat bani pg lukrat, — 73 — 10. tSi i-^ luat p9 sgrntat ü p9 tokai de i4 tokat, de n-^d tokat, Bgrakn bani tsi^ a dat** popa difi-giir9 gr^jjg: 15. JSdrelea, dumjya-ta, *aj^ ridik^ perixia, ^ 1>&S9 ^^^ sa salt^a, fii s-t^^ate k^te o mamod^a.*' Zdrelea difi-gorg gr^ia: 20. „pgrinte, nu te iuka» ntixngi ka kjte o mamodea!^ öi jfixg la Mgrontsgla porontS^ mg^ tare-1 sfar^di/^ popa difi-gurj grjia: 25. „*ai, Zdrelea, ku mine.'* öi-n biserik^-l dntfi^ §i bani din altar ]^ da, §i akas-ka j[el 89 dnti^ Si m^ ^9^-1 kanoaj^a. 30. preo^asa difl-garg gr^ja: „Zdrel/^ dtun^a-ta, las; P9 popa. k^ t8-oj[ da salba m^ salba m^ ka galbinarl.^ Der P&rrer wird dann getötet, die beiden Ranber aber werden f^efiuigen. Bresoi 321. Ion Feregan. XLIIL f^^e yerde tre^ spgnati, treji zfle P9 dmm d^-aä fatde la pn^tsa, kare-m platSa trej[ zfle i-o s^ptgm^g fiifi-k^-^-e (fiind-cS H Te) guritsa bun^. Pnmdenl 335. lancn Nicola Cfl&raf . — 74 — XLIV. £9^6 verde k-o lelie, i-a plekat neika Die, &-a Igsat kalu-n fi:^gfe. kalu paSte Si nekaz^ m^ndra pl^dze si oft^azp. 335. idem. XLV. ^f^ie yerde trei masline, spane, afaris^tOi spune, kjts ibomnitä aj[ pp lume?'^ ^^ am unu, xn^i am doi 5. 8i kn Tglikg fatSe trei." ^ „spnne, aforis^to, spune, dg täine ai m^i multg milg, d^ mine sa^ d^ b9rbat?" mil^ am Si dg bgrbat, 10. kgtS kn iel m-am konunat; milg am Si dg tine, kg dg sarg dorm ku tine. 335. Barbn Radnlesco. XLVL fimnzglikg tiriplik, vine Joang pg kolnik, rgsutSind la burandzik, Si pg fiis n-are nimik. 5. rgsntSeSte dg trei z^e, si pg fiis n-are tre^ fire. resutSeste, resntSeSte Si pg fiis nu m§.i sporeSte. Strejefti 336. Ion Platagä. 336. — 75 — XLVIL frnnzalitsg, foi dg nuk, mie m-spune nn pui dg kuk, 8g mg duk vineri la tgirg. n-am parale dg Keltäug 5. §g n-taSufitesk mundr^le jn t^. n-am parale niz-rubl^Ie, 8g n-tSinstesk m^drjle m^e. idem. XLVIU. firanzulitfig dg ngut rgu mafltg m-a runduit frunzulitsg dg spanak rg^ majkg m-a blgstgmat, 8g igz ^-puSkg rgzgmat, nebgut §i nemufikat 8g mgn^fik käme dg yakg, nefiriptg §i nesgratg. 8g bgaij Tin dg kumpgrat, ü rakiaä dg furat ^6* idem. XLIX. d^n vad d^ Brgflg dgla val dg skilg (schelä) fikarkg mi 8g-fikEirkg dgQ-ixe^ Sandale, 5. ngiig bolozane. da dg tde 8g-fikarkg? da täine le-fikarkg. Arapu buzat, negru Kiznovat. 10. ^el mi le-fikgrka, pg Dunare o lua, — 76 — ku y^zla trgd^i^ d^ gura pm-striga: ^^a^dats la bumbak 15. dgla Tsaligrai" Kera nii auza, ku mpia Tji fgt»^ boloza^ oprj^ iakj 89 dutij^ 20. ka 89 tjrguiaskg ia neSte sammif 89 batg ^tr-un zgbun. iel täe mi &-ay^ skolu d9 m^tas^, 25. marfj fumeia8k9. iakg 89 dut§^ Arapu-i z^ti^a: ,^era Eeraliii9, froinagik9 z^9, 30. flpare d^-gr9din9, ^109 tu P9 mine, s9-s-fi9 mol-bine, k9 P9tuiu i9u sun-parale malte 35. P9 sprm9 ts9sute " „nu te ia\j P9 tine, s9-in-fi9 mul-bine. aätemuta mi9iji sip-parale multe 40. P9 8^nn9 ts9suta" Arapu ku vin o-nSela, g-^n Saj^9 pun^a, si ku Yfzla tr9dzQa, d^fl-gura striga 45. Ajrapu buzati negni kiznovat, inu8tats9 d9 rak, — 77 — ku solz dup9 kap, k^-te uits spre d^nso, 50. nn pots ts^e r^jsu, nii-r^u, niä^pl^Lnso. iel ku Tyzia trydi^a d^-gara striga: „^aidats la bumbak 55. d^la Tsaligrad." ku T^srin trpdif^ kunna Dun^rj^a, nxmtQ SQ fgtä^a. P9 kulmea dp d^ 60. ^tQ kg mi 2-Ten^ fratedi Ker^lini. da kam täe trgd^i^aP dojspretäe zugant, toc-d^ kgite n-aa. 65. da p9 lei tSine m^a? Diunik MokgnaS ku gluga untrg sp^; m^a nu 89 v^de, kofL-ku bitSn-nplesn^to, 70. perigoru-l rptuni^eSte. akas^ kum ven^a P9 Kera mi o striga: „Eera, Keraling, firomuSikp z^g, 75. fljre dgfi-grjding, sora n^si-a bun^, d^sknig P9rta, ^9 ^^ ^aznaua («= hasna)!" mama sa ieäa, 80. ka'm^9 arpta. Difik^ mi z^tSj^a: ,^'ar9ta ku mijina, täi spune ku gura.*' — 78 — muma-sa-i spnn^: 85. mP9 Eera o a luat Arapu bnzat (wie oben Vers 45 — 51) iei kg auza, dup9 iel 89 lua. fratsü Keriei 90. Din §i Eostandin, ie^ kg l-azondz^a d^-gara z^tö^a: ^Eera Eer9lin9, sora n^st-a bona, 95. aplj^akp kapu, 89 loresk Arapu.*' „Din äi Eostandine, kmn s-aplek 19^ kapn, k9 k^dele m^le 100. ^töinse Arap ku i^e." iei k9 mi auza firatsii Eeriei, *otsü Brailei, 6§rpi Dun9rei, 105. ka §§rpi merdzj^a, Arapu-1 t9ia, P9 sora o Ina. 336. idenu L. £ninznlits9 ä-un lipan, dra-nü-a fost kaln b9lan, Si Toiniku iortoman. kal b9lan §i äaya verde, 5. intr9-fi-kodru nn 89 vjde. tspne-l, d^nine, nu mi-1 pierde, k9 1-am mai pierdnt odat9. afi-g9tat o Tar9 t2t9. S-alt9 ^^^ ^^ lipan, — 79 — 10. l-afi-ggs^t pn Drgg^San P9 skann d9 odolj^an la ninbr^ dg leoStean. IzYor 337. Gostandin Licä. LI. foflitsp din ngut, plekai pin sat, sg mg mplimb. toz-dnzmani stau la r^d, 89 nitg ka dupg lap. 5. fbta mie-m-bot 89-1 fut, nu §t^n tSe le o^ fi fgkat, 39 ti|t9 ka diip9 lup; nu s^t lup, ka sg-i mbuk, niS-k^Oy ka 89-^ m9nigfik9 10. t§i 8^t un pui de ^d^duk, de b^3^ bine si 109119 fik, fikalik kalu fii 109 duk. foiIits9 din lipan, futu mi T9 de duzmani, 15. 89 m9 ts^vi de toi tSintS am, 89 T9Z la liman, 89 yg pni kamea-fi-k?ntar, 89 T9 Tpnz la mgtöelar, ii 8^d2ele pn terezie 20. 89 yi-l r^BZ la spitserie, 89 yi-l &k9 doftoria Main mare 340. Ion Bäan. UL fpie verdj^e m9r9tSme, kukulez-dup9 p9dure, du-te la nf ika Si spune, kum o 89 tr9iesk pe lume, 89 nu 89 ma^ pprt^e bine k9 m9 om9r9 pe mine. Blrza 342. Naie Stänescu. — 80 — Lffl. £9^6 yerdj^e de sgkar^, d-ast AgoS a lu Topal^, kare a venit astg varg, astg var^ de ka toamn^, 5. ka pist9le yn pgrdosalg. na ieste r^zvalg yji tsarg, töi-i Agofi a lu Topalg. asta merdie ^nzos la Buä, 89 ätie täine-i Agaä. 10. de o g^s^ T-an Tork ka barb9, 89-I paie, 89 rjaj jarbg. de o ggs^ Y^un Turg-b^toirn, 89-I puie, 89 r9Z9 fjn, S9-I trim^t9 ^nzos la Ruä, 89 §tie, täine-^ Agoa. Bast 347. Stan Jian. LIV. £919 verd^e k-o leli9 m-a]} luat ign militsi^ pu^ m^ kxxl 8Q r9m^i9? §-alt9 yerdj^e k-o leli9, 89 r9m^ lu Ili9, ^9 S9 P9rt9 §m-p9l9ri9. idem. LV. £919 verd^ din mo*or, tsyjie, dj^mne, luna ^n nori, k9 8unt ku puika ^ obor. ts^ne, d^mne, luna pn tBata9, k9 s^t ku puika pe brats9 Piscu 348. Alexandru Marcu. — 81 — Lyi. verdee frimzQ meriäor, t£ifi-ka (eine le ca) n^ika strinifior? mn^rla nmnai din psdure, dar nit§-ia iiu4 Btrgin^, 5. kp 999 §i skpte pui §i-§-fat§e vetäin-destai. 6i mal are xm frgtsior, pe kuka täel pistritäor. §i mal are o surij^r9 10. pe dalba priyiget9re. yerd^e 6111129 lin pelin, amar voj^oikului strgin pelim-bj^a, pelin m9nafik9, sara pe pelin 39 kulk9, 15. dimin^atsa k^-89 sk9l9 ku pelin pe ok 39 spal9. Mäglävitä (ebenso wie 350). Nestor Demetrescu. LVIL Dunare, ap9 vi9r9, fat§e-te-ai n£agr9 t§em£al9, 39 te pui ^-k9liniar9, 89 te skriu p9 h9rti9r9, 5. s-o trimets la maika-n-tsar9, S9-n-d^ bani keltuial9, si kal bun d9 k9l9rit ka 89 piek ^ ^aidutSie, täe oi k9§tiga 89 da\} ts^ie. Piatra 351. leremie Märin. Waigand, 7. Jahresbericht. 6 D. Glossar. abi.', al)i'a, abf ^ abia. Dnrch ilicse m Uehedinil und Dolj vorkiiiiinienden Formen wird die mir froher sehr wenig plaiililicbe Etymologie Ton vis SL'li r wahrscbeinlich; doch ist; nvvai. ayia sicher griecb. TJrspnmilp. agODislt = Tenit (Gorj) aus dem Begriffe „mähsam das Ziel irreichen" entwickelt ainine = anin, Erle 329. durch Attraktion entstanden; Formi.'u auf e sind auch sonst Käiitiu: narpine, paltine etc. 'alby- Halbe (Bier). Wirts- hauBiiiisdruck. ali 11 — eilen ■ (Qoij). alim^iiit — ins Elend ge- knimtji.n XXXIl, 2. a 1 m ü / II e a n — Almosen- empfiiTiger, armer MannXU, 1. 'angarulePL — Staatssteuem. iGorj.i apg = iipoi 269. aprod — Held, auch Dorobant. (Gorj.) np^i SL — schnell, gierig essen. iGurj.l arak — Weinbergspfahl(Gorj). arku = arcu p. 49. arin = anin 322, 326, 331. astal — Tisch (Serbien) nng. astruka se — sich niederlegen (Mehed.) sonst beerdigen, be- decken. azmit^Qarg — Geschenk XXXVU, 5. b ak e n d g 1— Backhändl ( Wirts- hausausdnick). ban=. 10 bani (östlich des Olt) biSag = berechet, im Sinne von „sehr viel". (Goij.) blek — Blech, in Serbien. Aus dem Serb. entlehnt. boboSel, DIbl zu boboc — Junges 1, 5. bodzgnar — buzunar p. 49. bolozan n. od. bolozag — eine Art von Schiff IL, 5, 18. Bgl^tsan = B&nätan 263- bglurg — glatter, weicher Boden 325. b^tyrn bätrin LIIl, 12; cf. arom. bit^m. braäire — Gförtel 277. brift^ — Messer (Gorj) aus britva serb. — 83 — bnludzi a = anhäufen, über- fidlen , cf. a bulnci (Oorj.) bnnar — Bronnen. (Banat), (Gorj). butsi — a tisni herausspritzen (Gorj). bulyan — groües Stück (von Holz) 325. Das Wort bolovan wird hier nur von Stein- blocken gesagt direg, refl. sich wieder ein- richten, vremea sä direge — das Wetter wird wieder gut 264. do Praep. bis, wird nur in Verbindung mit mai ge- braucht: mji do biserik9 — nahe an der Kirche (Gorj). et p. 48, 7 und Jb. m p. 232, wo über dasselbe do beim Verb die Rede ist. dodg — Anrede an Tante oder ältere Schwester (Gorj). d9ikuts9 (doicutä) Liebchen XXX, 7. d9nak — Junggeselle 347* dup9, dupgstg, dup^gg, dup^ aus de -{- pe, peste, pe llngä, prin cf. p. 58. duruts — Jacke (Gorj). dzah^r =» zahär p. 49. diugastru <=» jugastm 262 in Serbien« famu^^re — Frau HI, 2, 11. Scheint eine Kreuzung von fameie und muiere. fameie =» femee in der Krajna (Serbien). felie f. — ein halb Kilo (nur von Flüssigkeiten gesagt) 327. fig = fiica (VÜcea). fitui a, vollenden, zu Ende konmien s-a fituit = s'a isprävit es ist alle geworden z. B. Geld. (Qoq.) fiulets — Dim. zu fiu "XIT^ 5. Söhnchen, florer — Mai 294 (nicht florar). flotak — Schneeflocke floacä. fomjie = femee 293, 321, 351. frai — migu = frate mieu s. p. 48, 7. fumeiasko =femeeascaIL,25. furkgrie = sezatoare — Spinnstube (Öltet). gadenie — Raubtier bes. Wolf (Gorj). gadin — Wolf (Gorj). gag? = dodä (Gorj) Anrede an ältere Schwester oder Tante, gaygt PI. gayets — Wolf. (Gorj). Gogä, Gogan = Gheorghe (Gorj). golentsg oder golaä — Schaf- fell ohne Wolle, govie = horä, nedee, petre- cere (Gorj). gpld95i — See, Teich (Gorj) türk. göl. 6* — 84 — g9udzos =3 hungrig (Goij). gugulean, im Sinne von gog, gugaman. Serbien, gurpnesk — spreche viel nu gurgnirets! (Gorj.) gal — deal s. p. 48, 4. ibomnik9 — iubovnica Ge- liebte IV, 4. Sehr verbreitet Sbg =» habar in Brediceni und Umgegend, ijle, 1-a luat dun i^le — er hat sich erkaltet. 327. ie§ = iesti p. 57. iiboTniku = iubovnic — ^ Schatz XV, 6. ÜEimeu — Schuh 294 (imineu, tk yemeni). iortoman = ortoman L, 3. it§ek9 =3 sä zice cä s. p. 48, 7. izdat — Teufel (Gorj). kanonesk — (kirchliche Buße auflegen) prügeln XLII, 29. keiner — Kellner überall verbr. klane =: claie Heuschober (Pädureni). kluntspne — Holper. klyntsuros — holprig cf. clenciuros. Erajna, Serbien, k o 1 du § — hartnäckiger Mensch 325 (nicht Bettler). k 1 i V g ; Fluch : o sg-ts mgnufik kolivg — daß ich dir den Leichenkuchen esse, etwa: hol dich der Teufel! kolue? — Kuh (Gorj). Das Wort ist verdächtig. kopgi a B= a tngropa porumbi (Gorj). korkan — Rabe 265—270 cf. corcaneste — er krächzt korlatg — Zaun XXXJV, 18. kos^tsa = cositä — Flechte. VI, 13; XI, 5. ' kglgoang — Schlange Meh. kgStoarg XXXV, 3, kgStorauä XXXV, 5 Dim. za casi. cf. p. 53. kgtgmui de lemn — ein kurzes Stück Holz 325. kram = hram (Gorj). kriggl — Krügl,Krug. Wirts- hausausdruck. kroSng (nicht crosnft) Last, Bürde (Gorj). kuküi — Hügel XVII, 3. kukurudz = cucurut p. 49. kura a — 1) reinigen a cura porumM = a curati porumbi, aus lat colare, daJier natür- lich auch curat — rein 2) = a alerga (das Ck)mp. a fncura =» a fugi repede) aus lat currere (Gorj) p. 55. kusmete — Stück (Gorj). kurstei = cärstei, Wachtel- könig^ XXXIV, 18. kuta — ein wenig 269. Keptgre = cheutoare 277 cf. Jb. III p. 223. Kikit — geschmückt XI , 4; cf Jb. III p. 319. Kiznovat — schlecht, ver- — 85 — tmstaltet, vorbeste «^ er spricht schlecht, om s» om pocit, 325. Sonst be- deutet das Wort „possen- haft) merkwürdig^. lab OS — Pfanne, tigae (Goij) auch Enpferkessel Gor), Meh. laib^rak — Leiber, Spenzer (Gorj) (verschieden von bai- bärac). lakrg — ceria e senin lacrä — der Himmel ist ganz klar 306. lamnr^, als Adv. gebraucht: Torbeste lamurä rumine^e — - er spricht rein (gut) romanisch. c£ ISmurit lavitsg — kleiner Tisch (Gorj). leaggn — eingehängterWagen- sitz (Wiege). leu = 20 Para (in Serbien). ligioane PL — Geflügel (nicht Tier im allgemeinen). liman m. — Teich, See (Dolj), nicht Hafen. Ijkritsg — Schublade 325. cf. lacrä. mamodj^a — Goldstück XLII, 18, 21. melitsi^ — Miliz, Soldaten XXVIII,2. mejim,PL — Pantoffel (Gorj). mis ™ slnt p. 57. mokan — Kröte, broscol (Gorj). mold^ — Mulde, Trog (Gorj). mon^stire wird vielfach in Ytlcea statt mänästire ge- sagt, auch bei Tismana so gehört. Es ist natürlich die ältere griechische Form. morkot^al^ — ein kränk- licher, mürrischer Mensch325. mprhaS — Geschäftsmann 325 (marfö, marhä). mgtghal^ — ungewöhnlich groß (Mensch oder Vieh) aber nicht „Gespenst" 325. m^glg — Haufen 325 (nicht mäglä). naroc — noroc, näroc (Gorj). neremz^ile — rotlippig XLI, 18 konmit von nSramzä, *neremzä aus tk. nareng. neremzyiu heißt eigentlicJi „orangenfarbig^. nispm BS stntem p. 57. n^loagg BS nävalä (Gorj). n9P9rstok — Fingerhut (nä- pästroc) (Gorj). n^ik9 — Geliebter, Schatz 1,6. obrit§esk refl. — sich ge- wöhnen (Gorj). cf. obrocesc. *odaie »»odaie weit verbreitet in Oltenien. ^odorgsk — beendigen (Gorj). *omurdg — Hütte (Gorj). oritsel, subsi — Ding, Sache, un c^ — irgend etwas, cf. putsinteL ovgdz =* oväs p. 49. ovgsk «=» oväs. Vereinzelt in Serbien, sehr verbreitet in — 86 - Meh. Vilcea Gorj, auch in Dolj nördlich von Craiova, südlich dagegen ist die Form ovgz (stimml. z.) verbreiteter. *9l! — schau! sieh' da! 277. *9rbeliäte — unnütze Sache (Gorj). piroi, auch piron ist in Serbien das übliche Wort für „Nagel", unter kui, kun, versteht man nur Nagel aus Holz. pleivas — Bleistift (Gorj, Meh.). polikr^ — Familienname (poreclä) 307 (häufig). ponor9turg — Abhang (Gorj). pot§inoav9 — Übel,Schlimmes (öorj). pozijnar = buzunar (Gorj). P9dza-re, Impf. zup9dzesk = päzesc — behüten, re ist Füllsilbe, cf. p. 49. p 9 r um b im oberen Oltthal statt des gew. porumb. Die ur- sprüngliche Form hat sich also bewahrt P9tuiag — Heuhaufen auf GesteU (Gorj). P9tui — Bett IL, 33. preer = prier, April 294. prezuroi — Stickerei am Saume des Kleides oder Hemdes 277. p r i p e=pripeäte,eiltXXXI V, 12. purpor — Fettdunst (Gorj). put89g9iat,firt^ — ungleich- mäßig gesponnener Faden, cf. pitigäiat — schlank 325. razlik — Unterschied. Serbien (serbisch). rosbrat — Rostbraten. Wirts- hausausdrucL 1 9t9 — Rotte XXVm, 5 über- haupt: Gesellschaft, Kame- raden (Gorj). r9P9ne§te — es schlägt (der Regen) auf XTJ, 9. r9tunzeäte==rotunje8teIL,70. r9zval9 — Aufstand LIII, 6. runduiesk — zanken XL V£Q, 2. o •* r ^ u r 1 , r9uri PL tani — Stickerei auf dem Frauenhemd, r^znf = rlnji, grinsen, sandal n. — Segelschiff IL. 4. sfete = sftnt Gorj. Vllcl siripit s== risipit 327. smolnits9 — Schmutz, Kot (Gorj). 8 ob 9 — Zimmer. Nicht nur im Banat, sondern vielfach auch in Oltenien. sodomesk, sodomindu-se == arzlnd (Gorj). 8t9 = sute s. p. 48, 7. st^ statt ste erklärt sich wie nevgst9 statt neveste, igstj statt ieste etc. st9m = stntem s. p. 48, 7. st9mun9 = säptäminä. Gorj, auch aromunisch s. p. 48, 7. st^rmin9 — Bergesracken, Anhöhe (Krajna, Bulgarien). — 87 — Auch Ortsname för einen Höhenzug südlich von Tom- Severin bei Hinova, serb. strmina Steile, Böschung, Abhang. suduma — a därima Ab- leitung Ton sudum. 5iilim9nit — geschminkt xxxn,4. SB89 — großer Stein, Block 305. cf. sigS. sikQalg «» scoalft — Schule (am Öltet).* §lcupat «3 scuipat (Gorj). §n^ap — un «^ de malai — ein großes Stück Malai (Oorj). snit — Schnitt (Bier). Wirts- hausausdruck. inits^l — Schnitzel Wirts- hausausdrucL Sobol — Ratte (Serbien), iokft'e — Maus (Serbien). 8olomendr9 — Molch 324 bis 326. §ulemendrits9 329. §oSa f. — Chaussee. So und nicht §08^ ist die gew. Aus- sprache in Oltenien. ioporoti == a jopti (Gorj). stirikg — Elster (Gorj). Strudel — Strudel (Gebäck). Wirtshausausdruck STaitsgr — Schweizerkase. Wirtshausausdruck. Syarts — schwarzer Ka£Fee. Wirtshausausdruck. tabla-baSa — om care nu face nimica (Gorj). teksilg — Beutel (Gorj). tek§il9 — Beutel tesilä (Gorj). terezie £ — Wage LI, 19. tete[a — Anrede an älteren Bruder oder Verwandten (serb. bulg. aucharom. Tante). teteiu§9 = mätusä. c£ tete (Gorj). tiliprik = tiriplic, Baum- wollengam XXXI, 1. titimoc — Knirps 325. titinez — - flink (Heuhüpfer) (Gorj). toaie £ — tiefer Teich. (c£ täü) (Gorj). t9lik9 XLY, 5 soll ein Dim. zu Dumnia-ta sein, troian — Radspur (Gorj). trok = troacä, Trog II, 4. tropi9 — Trappe (Gorj). trupulets — schöner Körper xn,5. Tsaligrad = Tarigrad, Gon- stantinopel IL, 15. tsiglete — stiglete (Gorj). tsi&tesk — ich springe 315. c£ tl|nesc. ts9kal9 = cicalä Gorj. t§ßafik9 = ziceam cä s. p. 48, 7. täik9 = sä zice cä s. p. 48, 7. tsikie — Taschenmesser (Gorj). t§oikin9==»ciochinä — Sattel- knopf xxxvn, 3. tsopor — Haufen (Gorj). - 88 tuna a — eintreten. Oltenien und Banai tunifikg — Tunika, Soldaten- rock XXVIII, 9. t^rnomets PL — Mist (tlmo- meatä — Spreu) (Gorj). udesk, audi — zurückbleiben, verweilen. Auch 'udi (MeL, ^ Gorj). *udg — Loch im Zaun (zum Durchschlüpfen) (Gorj). 'ududoi — tiefer Graben, enges Thal (Gorj). undreä — Dezember (andrei, indrea) 287, 297. *uroaie — grob gemahlenes Mehl (Gorj). ^h^ »B a^a, da Gorj, Meh. ^mbulidzf a se — sich an- häufen (Gorj). cf buludzi. ^mbuna a «== a fi^ädui(Gorj). ^nmurdzit — Finsternis (Gorj) Ton tnmurgesc. ^fikrefigurat — vielzweigig (creangä) XI, 6 denguros. vilj — Waldfee. Majdanpek (Serbien). v^tuie f. — caprä de un an (Gorj). (Nicht: junger Hase). v^lv9 — guter Geist, der den Bergleuten dieErzademzeigt. Majdanpek (Serbien). zapt=ja^ Plünderung. (Gorj) (sonst Pfändung). zdreil9 — Strick, Lump (Goij). zggonesk = gonesc — jagen. Topesti. zgyerkg — zavelca, Schürze (MehedintI). zagig, Schimpfwort z.B. zagig de kune — stinkiger Hund (Oltthal). zaletkg — Weste 277 = jiletcä. zdrealg — Geschwür (inter- essante Bildung aus jar + ealä > järealfi durch Sjnkope jdrealä. cf. Izdrael). (Gorj). ^ugrgvitp XXXV, 5 ist offen- bar zugrävitä, es wurde aber mit „pardosit'' erklärt 2umate = jumätate. Kleine Walachei Liste der dialektisch nntersnehten Gemeinden. 261. Schela Cladovei, Barbu Chiritä. In Serbien: 262. PodTTäka, Costa Stoianovici.*) 263. Brza-Palanka, Iota Mihailovici. 264. Vratna, Sava Badulovici. 265. Topolnita, Gheorghe Nedelcovici. 266. LeskoTO, lancu Stägar. 267. Yoloia, Stoian Iano|eYici. 268. Majdanpek, Pavel Daniel Bufanen. 269. Rndna-Glava, Manoila TräiloYiiu; ebenso spricht man in Cemajka und Tanda. 270. Luke, Pätra Tosici, gerade so in Topla. 271. Glogoyica, Nicola Savioi. 272. PraoTO. Gheorghe loanoyiot. In Bulgarien: 273. BregoYO, Ion AngheL 274. Vlrf, VasÜ de Ariciü. 275. Florentin, Elia AngheL In Mehedintt: c 276. IzYoru Btrze!^ BAducan Stupar. 277. Godeanu, Elena lonescu. 278. Baltfi» Isac Constantin. s-6emeinde. 279. Dllma, Danil Cerbulescu. *) Man bemerke, wie die Namen der Rmnänen in Serbien auch die serbische Form erhalten haben, während sie in den bulgarischen Dörfern unverändert geblieben sind. — 90 — 280. Strlmtu, Gligorie Harca. 281. Topestl, Ion Gheorghe Junilä (zu Gorj). 282. CäzäDe^, Ion Romiin. 283. Crainici, Dumitru Popescu. 284. Closanl, Iod Spinean. s-Gemeinde. In Gorj: 286. Brostem, Sandu Miclu. 287. Stänesli, Nicolai Nica. 288. Porceni, Gheoi^he Ctrlea. 2S9. Rovinar, Constantm Caraca^. 290. Petre|tl de sus, Gheorghe GSnescu. 291. Negrenit, Sanda lu Matel al Stan. 292. Cäprenr, Mihail Petrescu (zu Dolj). 293. Tlnttrent, Tudose Mihail (zu Dolj). In Mebedinti: 294. Butoestl, lacoY Scurt 295. Strähaia, Dinu Cioroflan. 296. Sälätrnc, Vaall Fusariö. 297. Pnini^or, CoatichS MumSlcan. 29S. Hinova, Ion de lovänel. 2S)9. Ucvesel, Ion lleana. IIOO. Dtinciu, Ion ScapS^an. aoi. Baltä verde. Ein Fuhrmann. ;)02. Salcia, Nicola Andänutä. 3(13. Curlätel, Florea Cebuc' 3'J4. Püilugros, Nicolai Lohon. 305. Dülro, Gostandin de ünchiej. 306. ButijsB|ti, Barbu Tutunea. In Dolj: 307. Bascovu, Dinu Ion Epure. 308. Urfiista, Nicolai Rosoga. 309. Motoci, Florea Chiritä. :il0. Biilzejtl, Dumitru Tapurin, ~ 91 — In Vllcea: 311. Balcestl, lonitä Poroian. 312. Nisipi, Dtunitm Dumitrescu. 313. Zätreni, Nicola Fumicä. 314. Orädiste, Nitö Päsoi. 315. Slävesti, Ion Buleci. 316. Mateesia, Dumitra Codrean. 317. Vaideni, Simeon Cioran. 318. Bärbätefti, Dmnitm Tolea. 319. Titireci, Toma Ciomoi. 320. Boefti, llie Croitor. 321. Ocna, Costandin din Preoteasä. 322. Brezoi, Ion Feregan. In Arges: 323. Copäceni, Dnmitra Gheorghescu. 324. Cäineni, Marita a lu Miha Mocan. 325. Titestr, Stanca Hodorogea. 326. Perisant, Florea Pätru ^tefan. 327. Ipmcr, Dumitru TopUtä. 328. Valea Danului, Andrei Dinescu. 329. FlÄmlnzesti, Nitä lonescu. 330. Tigveni, Vaslle Cojan. 331. Bleici, ^andra Cünpean. In Vllcea: 332. Bojureni, Gheorghe Gosmescu. 333. SläYite|ti, Costandin Stänicä und Pätni Bucur. 334. Fiscalia, Andrei Märin Popa. 335. Prundeni, lancu Nicolai Cäläras. In Romanati: c 336. Strejesti de jos, Nita Pandur. 337. Izvor, Costandin Licä. 338. Bals, Ion Dinu lordachi. — 92 — In Dolj: 339. Pele|ti, Andrei Mitran. 340. Main mare, Ion Bälan. 341. GiormanL Ein Diener auf dem Gute. 342. Btrza, Ion Märin ^erban. 343. Gingiova, Nie. Cosi Dragä. 344. Mäcesu de sus, Gheorghe lanculescu. 345. Blrca', Ilie Vasile Greblä. 346. Bäile^ti, Costachi Lebanciu und Gh. Staminescu. 347. Bast, Stan Jianu. 348. Piscu, Plrvan Nicolai. 349. Poiana mare, Märin Caläf&tean. 350. Hunia, Ion Pätru Vasll. 351. Piaträ, Marin leremiä (zu Romanati). Im Banat (von Herrn Dr. Byhan untersucht): 352. Viszäg. 353. Bätrinä. YokaUiarmonie im Bnmänischen von Adolf Storoh. Einleitung. Der Gedanke, mich mit der Vokalharmonie im Rumä- nischen eingehender zu beschäftigen, entstand in mir beim Lesen der bis jetzt erschienenen Jahresberichte des Instituts fbr rumänische Sprache in Leipzig und der „Aromunen^' des Herrn Professors Dr. Weigand, worin mehrfietch von einem Einflüsse der Vokalharmonie die Rede ist, die im Rumänischen eine große Rolle spielen soll. Auch die wiederholten Hin- weise auf Vokalharmonie, die in den Vorlesungen hie und da eingestreut wurden, veranlaßten mich und brachten mich zu dem Entschlüsse, der Erscheinung der Vokalharmonie im Rumä- nischen näher zu treten, zumal ich in denjenigen Schriften, die über die rumänische Sprache handeln, nichts Genaueres über Vokalharmonie finden konnte. Zunächst aber war es der Zweifel, ob denn in der rumä- nischen Sprache der Vokalharmonie wirklich ein so bedeu- tender Einfluß zuzuschreiben sei, wie es mir, den schriftlichen nnd mündlichen Äußerungen meines Lehrers nach zu urteilen, der Fall zu sein schien. Ich begann daher, den Wortschatz der mm. Sprache daraufhin zu untersuchen, so wie er sich mir in den Wörterbüchern, Grammatiken imd Zeitschriften darbot, beachtete dabei aber zugleich auch die Dialekte des Rumänischen, besonders die vier Hauptzweige: dako-rum. (d.-r.), — 94 — makedo-rum. (in.-r.) oder aromunisch (arom.) mit Einschloß des Olympo-Walachischen (o.-w.), istro-rum. (i.-r.) und megle- nitisch (mgL) oder Vlacho-Meglen (V.-M.). Vom d.-r. konnte ich besonders die Dialekte im Banat, an der Körösch und Marosch, Samosch und Theiß und im Oltthal berficksichtigen, worüber mir eingehende^ besondere Forschungen in den er- wähnten Jahresberichten zugänglich waren. Nachdem ich so den Stoff zur vorliegenden Arbeit ge- wonnen hatte, kam es mir darauf an, ihn des Näheren zu untersuchen. Zu diesem Zwecke ordnete ich ihn nach ver- schiedenen Gesichtspunkten, wie sie sich mir allmählich ganz von selbst ergaben, um dadurch, wenn möglich, zu einem einigermaßen gesicherten Resultate zu gelangen. Was ist VokalharmonieP Im allgemeinen bezeichnet das Wort Vh.^) eine Überein- stinmiung von Vokalen in ein und demselben Worte, die hervor- gerufen wird durch den Einfluß eines Vokals auf einen Nachbar- vokal. Diese Wirkung kann sich nun nach zwei Seiten hin erstrecken. Einmal ist es möglich, daß ein Vokal einen nach- folgenden Vokal beeinflußt; dann haben wir den Fall der progressiven Vh. vor uns. Sodann aber kann ein Vokal auch auf einen vorangehenden wirken; dies ist der Fall bei der regressiven Vh. Beide Arten der Vh. finden sich mm an- erkanntermaßen mehr oder weniger in fast allen Sprachen; nur hat man dafür, besonders für die regressive Vh., andre Bezeichmmgen, wie Assimilation, Brechung, Umlaut, gewählt, während der Ausdruck „Vh." ausschließlich für den Fall der progressiven Angleichung der Vokale vorbehalten blieb. In dieser engeren Bedeutung soll jedoch in vorliegender Arbeit von Vh. nicht die Rede sein; sondern es sollen vielmehr beide Erscheinungen der Vh., der progressiven und regressiven, und 1) Vh. =- Vokalharmonie, vh. = vokalharmonisch. — 95 — zwar im Gebiete der romanischen Sprache, behandelt werden, aber mit Ausschluß der im Rumänischen bekannten Erschei- nung der Brechimg o >» oa, e [> ea durch Einfluß folgender Vokale. Versuchen wir, uns einige Rechenschaft über das Wesen der Vh. zu geben, und bleiben wir zunächst bei der progres- siven Yh. stehen. Die psychische Ursache davon, daß hier der Vokal einer Silbe die Vokale einer oder mehrerer nach- folgenden Silben bestinmit, liegt wohl darin, dass der ge- sprochene Vokal der ersten Silbe eines Wortes im Bewußt- sein des Sprechenden einen starken Eindruck hinterlässt, und daß dieser Eindruck im fernem Sprechen so lange weiter wirkt, bis er von einem andern starken Eindrucke, der wiederum von einem andern Vokale einer ersten Wortsilbe herrührt, ab- gelost wird. Dazu konunt nun noch ein physiologischer Grund, der in den Ärtikulationsbewegungen der Sprechorgane zu suchen ist Offenbar ist es für die Zunge leichter, zweimal denselben Vokal, als zwei yerschiedne zu sprechen, selbst wenn sich auch noch em Konsonant einschiebt, wie z. B. in aka, ara, obo, udu. Denn entweder verändert sich ihre Lage bei der Artikulation der Konsonanten nur wenig oder gar nicht, wie es bei ara, obo der Fall ist; oder sie kehrt, nachdem der Konsonant artiku- liert worden ist, in ihre frühere Lage zurück, wie in aka, udu. Diese Rückkehr in die vorhergegangene Lage geschieht bei der gewohnlichen Geschwindigkeit, mit der gesprochen wird^ viel leichter, als der plötzliche Übergang aus einer Lage in die andre. Freilich konunen dabei auch die Bewegungen der Lippen mit in Betracht Von ihnen aber gilt das Gesagte noch in höherm Grade, als von der Zunge. Denn die Lippen lassen sich insofern schwerer bewegen, als sie ja verhältnismäßig ein viel festeres Organ sind, als die inmierhin sehr leicht beweg- Hohe Zunge. Daher lässt es sich denn auch erklären, daß von einem Deutschen das frz. inutile sehr oft falsch als inütül aus- gesprochen wird, wobei das ü der zweiten Silbe den Vokal der letzten progr. beeinflusste. — 96 — Dieser Einfluß des Vokals einer Silbe auf die Vokale der nächsten Silben ist in den turanischen oder ural-altaischen Sprachen von so starker Wirkung, daß er in ihnen sogar lani- gesetzlich werden konnte und man daher von dem Gesetze der Vh. spricht Man unterscheidet dabei tieflautende oder harte Vokale (a, o, u, 7 »= i, g) und hochlautende oder weiche (e, i, o, ü). Dem Gesetze der Vh. gemäß hat nun ein harter Vokal der Stammsilbe auch den harten Vokal in den übrigen nachfolgenden Silben oder Suffixen zur Fo^e, und an einen Stamm mit weichem Vokale können nur weiche Suffixe an- gefügt werden. Harte Vokale müssen z. B. angefügt werden in tungus. aha =» Vater: ahalar »: Väter, oho »= Kind: oholor SB Kinder; im Mandschu ist ala der Stamm für „erzählen"; „ich habe erzähli^' heißt dann: alaha; ebenso ist es bei tokto ^= ordnen: toktoho=»ich habe geordnet, odtürk. adam=s Mensch: adamlar =» Menschen, wobei 1-r als Zeichen des Plurals gilt, dagh = Berg: daghlar^s Berge; mgy. korom»aRaß: koromtol = von Ruß, kar = Schaden: kamak = dem Schaden. Femer ist tk. jaz der Stamm zu „schreiben^; daran tritt das Zeichen des Infinitivs m-k mit dem harten Vokale a: jaz-mak; ebenso ist es in bak-mak =s sehen, bos-mak =: verderben, oku-mak= lesen, kyr-mak = brechen. ELingegen müssen die Suffixe weiche Vokale haben in mandschu: gene=a gehen: genehe = bin gegangen; mgy. 6r= Wächter: örtol = vom Wächter, er = Ader: crem = meine Ader, ember =^ Mensch: emberek = Menschen und dazu dat pl. embereknek, tk. et-mek = machen, dök-meks= gießen, düs- mek = ordnen; ew = Haus: ewler = Häuser. Auch im lai scheint zuweilen ein vorausgehender Vokal den nachfolgenden beeinflußt zu haben, wie es sich zeigt in altlt: alecer = class. lt. alacer, und in ne + homo > nehemo = nemo, altlt in + amicus > inimicus. Auch der regressiven Vh. liegt eine psychische und eine physiologische Ursache zugrunde, die sich beide nicht gut von einander trennen lassen. Der psychische Vorgang beim Sprechen ist der, dass unsere Gedanken den gesprochnen Worten voraus- — 97 — eilen, und daß uns der Erlang des Wortes schon yorschwebt, ehe es in der Sprache zum Änsdracke kommt, unbewußt denken wir schon an die nachfolgenden Silben, und daher streben wir, physiologisch betrachtet, danach, mit den Sprech- organen dem Fluge der Gedanken nachzueilen; und dabei ge- schieht es, daß, namentlich bei der Aussprache der Vokale, die Zunge Toreilig in die Stellimg zur Aussprache eines Vokales gerat, ehe nur der vorhergehende Vokal ganz oder zum Teil deutlich artikuliert worden ist. Darauf beruht denn auch die Erscheinung, daß man sich schon bei der gewöhnlichen Schnelligkeit des Redens oft verspricht, wozu Beispiele anzu- führen wohl nicht nötig ist. Nun ist es möglich, daß dieser vorgreifende Einfluß eines Vokals in manchen Sprachen und Dialekten von solcher Stärke ist, daß er, wenn auch nicht inuner gerade zur Regel oder zum Lautgesetze, so doch zur Neigung, zur Gewohnheit oder zum Brauche werden kann, ohne jedoch überall durchzu- dringen oder sich in jeder Mundart einer Sprache einzustellen. Als eine stärkere, fast schon zum Lautgesetze gewordne Äuße- rung dieses hastigen Dranges ist der Umlaut im Deutschen und Altnordischen anzusehen, der in diesem Falle auch in der Schrift zum Ausdrucke gebracht wird. Jedoch auch ohne Bezeichnung durch die Schrift findet er sich im Deutschen; man denke nur an die Aussprache von beginne und begann, wo die Vorsilbe im ersten Falle be, im andern aber ba lautet; und noch dunkler vdrd sie in begonnen. Ahnlich ist es der Fall mit dem frz. absolument, das in der geläufigen pariser Aussprache absolümä lautet, oder mit initil, wie die Deutschen sehr oft statt infitil sagen. Hierher werden auch zu rechnen sein Formen wie it. cronaca = cronica, ugualmente = egual- mente, danaro = denaro; alb. ündürg =» undürg (lt. unctura), f&tür^ = fi^türg (li factura.) Jedem Sprachforscher werden weitere Beispiele dieser Art, bei denen die beeinflußte Form zum Teil auch in die Schriftsprache eingedrungen ist, leicht zur Hand sein. Naturgemäß wird, was die Häufigkeit angeht, die regressive WeigftDd, 7. Jahreeberlcht. 7 Vh. als sprachliche Erscheinung weit mehr auftreten, als die progressive, da der hochtonige Vokal rückwärts stärker wirkt als vorwärts. Beide Arten der Vh., in progressiver und regressiver Richtung, finden sieb nun auch in der rumänischen Spracbe. Ich bediene mich bei dieser TJntersuchui^, wie ich hier noch bemerken will, der phonetischen Schriftzeicben. wie sie Weigand in seinen Werken anwendet. Diejen^en Vokal«, auf die es dabei ankommt, sind dnrcb fetten Druck hervor- Erates Kapitel. Progressive Vokalharmoiile. Zunächst fübre ich hier sämtliche zur progessiven Vh. gehörigen Wörter an, soviel ich ihrer finden konnte, nach ihrer Herkunft und alphabetisch geordnet, indem ich au^r ihrer Bedeutung auch die Etymologie angebe und die erforder- lichen Bemerkungen hinzufüge, um dann die Untersucbni^ □ach drei verschiedenen Gesichtspunkten bin zu führen. Lateinische Elemente. frundzulitsg bau. J. III, 258, XI = frunz^litsg, Laub, Deminutivum von frunzg, It *frondea. furtnSag C. G. = furtisag C. G. S., Diebstahl, Raub, wird mit It für = Dieb zusammengestellt. kotrobont S. für kontrabandg, Schmuggelei, Schleich- handel, ist nur bei S, belegt, doch üblich, soweit ich mich rrkundiL.'! )iabe. Vielleicht liegt auch ein Einfluß von kotro vor; *l£ot.i-obandg. kijliitor C. G. S-, Reisender, steht für "kgletor, einer Ab- leitung vijn kale = Weg, Reise, It, callis. Zwei weitere Ab- leitunpeu davon sind kglgtoresk = ich reise, und kgi^torie ^ Reise. Maa kann hier schon Vh. annehmen, wenn auch ein — 99 — Einfluß von kglgrets, kglgraS = Reiter, kglare = zu Pferde, nicht ganz von der Hand zu weisen ist, da man die Reisen dodi meist zu Pferde ausfahrte. Ja S. fahrt cälätor sogar unter calare an« kurund d-r. G., J. III, 43, Revista ilustrata Jan. 98, No. 1, pag. 19, findet sich für kunjnd G. = geschwind, schnell; It currendo. Arom. kurnndu braucht nicht notwendiger Weise durch Vh. entstanden zu sein, da das u der zweiten Silbe far n auch nach Analogie des Aorists kurui gehalten sein kann; Tgl. dazu tgküi: tgknndalui^ treküi: trekundaluL kutsntu m-r. Boj. in J. I, 67; V-M. § 60, 0-W. 31 ist vh. entstanden aus kuts^t[u d-r. = kutsit d-r., i-r. = Messer, dem pt«. perf. der vom It cos, cotis abgeleiteten Verbalform co^esc, cu^sc marmare, arom. Ar. II, und marm^re Ar. II vgL mit d-r. marmure C. G. S. = Marmor, It marmorem. Vh. liegt aber nur dann vor, wenn ngr. fiäggiagog oder alb. marmar einfluß- los gewesen sind. mint§lnos G. S. neben mintsunos C. G. = lügnerisch, ist abgeleitet von mintSune = Lüge, lt. '''mentionea E. nerebdare G. = ner^bdare G. S., Ungeduld, gehört zu rpbdare, Geduld; ne -f- *reobdurare C. K, ausdauem, leiden. üklinitäune, arom. = fiklin^tSune arom. Ar. II, Gruß, auch afildinitSuni V-M. § 81 vgl. mit d-r. yfikin^tsune, lt. in- dinationem. odiniparg, odineparg G. steht neben '''odin^paro, o]dg- n^arp G., ehemals, einst; lt. una de in ab hora; vgL auch V-M. § 138 din§ parp. Die Form ojdpn^parp, sowie mgL din^ parp weisen mehr auf eine Zusammenstellung de in ab hora hin, als auf de una hora oder ad in iUam horam. rumunesk G. I, 110 ist gleich rum^nesk, rumänisch, lt. romaniscus. ryndnn^a C. G. S. = rgndinea Miclos. Vocalism. III, S. 8, Schwalbe, It *hirundinella C. K. Andre vh. Formen dialektischer Natur sind r^ndarea, G.. rundona ban. J. III, Text LXI, 16. 7* — 100 — Daneben giebt es noch Formen wie arom. l^doro Ar. II, 6^ arSndarä 0-W. 47, die auf lt. himndula beruben. süinlrat m-r. G. II, 271, 2 und sKinerat, arom. Wb. steben nebeo slüiiQrat, arom. Wb. = Röcken; vgl. d-r. spinare, ab- geleitet vom lt. Spina. snfnlk C. P. = *sufelk < auflek C. S., schlage die Ärmel auf; dazu findet sich sufnlkat S.-Th. S. 80; lt. sub -{- plicare. urDt, ufiDt, yrat arom. Ar. II, erscheint neben urgL häßlich, abgeleitet vom lt. borreo > alb, uren > nun. urise. Vgl. dazu die Stelle in G. II, 309: Fetele din satul nostru mit dem Reime: Si remän cele urftte, Draca sS le mal saratc SlaYisehe Elemente. bnraiang D. G. S. erscheint neben buriian^, PAanze, Unkraut; russ. burijanfi. domol CS., sanft, sacht, und domolesk CG. S. k= lindern, mäSigen, sind nach C. abzuleiten von altsl. malfi = parviis: Tgl. nsl. domala = sous peu, bientöt, C. duraiesk buc. D. S, steht für durgiesk C. D. S^ rasseln, rollen; el. {de a) dura = rollend. inhiigntseak (Boj.) J. II, 110, mbugutaeak, statt ^rabo- ggtscsk C. G. S. ^ bereichern, ist abgeleitet von bogat, reich, sL bogiitü. kiilapgr C. S. ^ Rainfarn, ist die rum. Form für nsL srb-er. busn. kaloper. Es giebt auch ein golopgr, mit g durch Beeintliissung von goL knnftk^rie S. giebt es neben kol^kgrie G. S^ Hochzeit*- lied, irnil ist abzuleiten von colac ^ Ring, Geschenk; aitsl. kolaci. ko(r)torosesk C. S. = kurtalisesk C, los werden, sich packi'ii, kommt vom srb-cr. kurtalisati se ^ se debarrasser, G. Die Vli. hat sich hier, wenn das Wort aus dem srb-cr. ins mm. äi)emommen worden ist, auf zwei Silben erstreckt; j - doch mag auch tk. qourtoulmak (C.) irgendwie £inflnß gehaM haben. • « • •• J t < • ■ ■" • 1 . » • ( I » » * • • — 101 — n9d9Z(luiesk D. 6. S. steht for gewohnlicher n^dezduiesk, hoffen; ebenso ngd^iesku för n^deiesku im Psalt. Seh. Ps. 134, 18., altsL nadezda =» spes, C. Jedoch kann der Übergang de ]> d^ auch lautlich sein. npy^desk C. = *ngvedesk = nevedesk, einschlagen, (Weberei); altstL naveds^ poroklesk kennt 6. II, 127. 2 far poreklesk C. G. S. = benennen, weitergebildet von porekl^ = Spitzname; sLporeklo. pristil C. = pristol, prestol C. Q. S^ Altar, Opfertisch; altsL prestoltL romonitsg CS. steht für rom^nitsg C, romanits9 D. = Kamille, deminnutiv von roman =s Gänseblume; Uruss. roman. siminlk S.-TL S. 80 = siminok C. S., Strohblume. C. bringt das Wort zusammen mit nsL, srb-cr. smilj(e) und altsL milü = miserabilis. solomonar, solomon^rie C. S., Zaubrer, Zauberei, statt solom^nar, dolom^ngrie leitet G. von altsl. äaljenü = fiirens, (laemonio corruptus ab. Ob man dies Wort auf das sl. zurück- fahren kann, ist mir unsicher; wahrscheinlicher ist die Ab- leitung Yon salomon (S.); in diesem Falle läge freilich keine Vh. vor, aber auch der Übergang von s > § bliebe mir dann unklar. tsudusesku^ arom. Ar. II, findet sich neben täudlsesku, Ar. II, 6. = ich wundere mich, imd ist abgeleitet von tsudg, Wunder; nsl. srb-cr. cuda. uinm C. S. ftr uiem, oiem S. = Zehnt (des Müllers) lautet im srb-cr. ujam, sl. ujem. ufigur C. G. S. <= Ungar, stanmat mit seinen Ableitungen vom altsL v^grinü (?). Vh. liegt hierbei insofern vor, als der Swarabhakti-Vokal zwischen g und r sich nach dem voraus- gehenden u richtete. viplsk^ C. §. «= Seidenborte, stammt vom russ. vypuskü, Typusky. zavradzi C. S. = Aufständischer, ist vermittelst des tür- kischen Suffixes dzi abgeleitet von zaver9 «= Aufstand, Abfall Tom Glauben; sL za -f- vera = fides, C. • « « — 102 — Türkische Elemente. akad^a, Kamerelle, C. L. S. stammt vom tk-ar. 'akide. budulak D. S , dumm, einßUtig^ kommt aus dem tk. budala L. Y. Dazu findet sich bei C. noch die Form budulas = budalas. fi§ik C. S. steht neben fi§ek, Patrone; tk. fiche(n)k C.L. Y. ipindz^a G. L. S. neben ip§ndz§a = (Regen-) Mantel stammt vom tk. iapnnga L.; auch srb-cr. japnndje und russ. jepanca. Kimir C. D. G. L. S. = Kimer L., Gürtel, Geldgurt; es ist übernommen vom tk.-p. kemer = brau, si in special aceL in care se stringe bani; bolta, L. ma r af et C. D. L. S., Kimststück, List = tk-ar. ma'rifet C. L. mosmol[9 C. S. vgl. mit musmul[g = Mispel; tk. mouch- moill[a C. Y. Es wechseln im Rumänischen o und u in un- betonter Silbe; es konnte also aus musmül[g > *mosmiil[9 werden. Diese Form findet sich aber nicht; es ist daher nur anzunehmen, daß das o der unbetonten Silbe in progressiver Vh. auf das u der Tonsilbe eingewirkt hai nislst^a D. S., nisßste C. = Kraftmehl, ist das tk. nisaste, nichasta, -e Y.; vgl. dazu srb-cr. niseste. odogats[ü C. L. S. steht neben od^gats[ü L., odagatsu C, udagats G. = Äloeholz; tk. oda aghädji C. patladzga C, pgtlgdz^a L., Paradiesapfel, stammt vom vom tk. patligan Y. Daneben erscheint patladzele L. S. tamazluk C. L. S. = Gestüte ist gleich dem tk. tamuzlik C. S., tamizlik L. teleleü findet sich bei Crangä, Ivan Turbinca, für te- l§lijü S. = Ausrufer; tk. tellal. Vgl. dazu bei C. telelgü, fem. teleleik9 C. L. S. und telelitsg C. Es ist möglich, daß die Vh. sich auch hier auf zwei Silben erstreckt hat; jedoch scheinen die Endungen -eü imd -gü öfter mit einander zu wechseln. Dann kann das e der zweiten Silbe freilich auch durch re- gressive Vh. entstanden sein. — 103 — testemel C. S. giebt es neben testemal L. = Handtuch; tk. destimal, vlg. testmal. tsohodar C. Q. L. = Diener = tk. conadar Y., cokhadar L. zahar^a C. L. S. steht für zähere C, zahirga L. = Vorrat, Proviant; tk. zahire Y., zakhire L. (Neu)griecliische Elemente. brotok, Laubfrosch, C. J. IV, 84 sagt man für brotak C, J. IV, 84; mgr. ßovgaxog = ßargaxog. Vielleicht liegt auch Suffixvertauschung vor. fiamusesku arom. Ar. II, G. U, 277, 3, eile, stürze mich auf etwaSj stammt vom ngr. ;^v///gcü. Die Entstehung des u < i in der ersten Silbe von Humusesku ist auf die Einwirkung des nachfolgenden Labials m zurückzufahren, so daß ngr. x^filCco = Himizo > *Kumizo > *Kumisesku wurde und daraus durch Vh. fiumusesku. kalugur, kalugaritsg, arom. Ar. II, Mönch, Nonne, findet man neben kglug^r Ar. II. C; gr. xaloyeQaq, xaXoytjQag, lumbrnsesku, arom. Ar. 11. = lumbrlsesku G. II, 282, erglänzen, leuchten; ngr. XapuJtgl^G). Das u der ersten Silbe erklärt sich vielleicht durch Einfluß von luning = Lichi mgm^^atsg D. S., mgm^ie G. hört man anstatt mgmijie D. S. = Ungeheuer, Vogelscheuche; ngr. fiafiovvag. (g für u ist häufig in der Moldau.) mgrtorosesk Q. I, 44, 3 steht für mgrturisesk C. G. S. = bezeugen; ngr. fiaQTVQl^co. plgp^mar C. D. S. findet sich neben plgpomar D. = Matratzenmacher, abgeleitet von plapomg = Matratze, Bett- decke; ngr. JtoJtjicofia. Magyarische Elemente. b^lm^zit §. = durcheinander, wird abgeleitet von balmos, balmui = Milchrahmbrei; mgy. balmos. ferestreu kennt C. für ferestrgü = Säge; mgy. füresz (?). — 104 — ilefi C. findet sich för üqö C, il^ü S. = Ambos; mgy.ülö iumbits^ C. D. S. steht neben zur^bits^, zar^vitfi^ C, Strähne: es ist weitergebildet von mgy. zser6b, ser^b. Das erste u ist durch z veranlasst. DentBCher Herkunft ist brHflk(r}nta, trs. D. S^ bryflkntaj =' Bronnenkresse. Wie man sieht, hat sich die progressiTe Vh- auf Elemente verschiedener Herkunft erstreckt Daß dabei die lateiniscbeD und slavischen Elemente unter den aufgezählten 62 Wörteni der Zahl nach mit 16 und 19 Beispielen am stärksten Te^ treten sind, ist nicht verwunderlich, da ja das Lateinische und Slavische Oberhaupt den größten Anteil am Wortschatze der rumänischen Sprache haben. Während aber bei den alavischen, und noch viel mehr bei den lateinischen Elementen, wie aus den beigefügten Bemerkungen hervorgeht, sich die Verände- mngen der Vokale zum Teil auch anders, als durch Vh, er- klären lassen, so muß es auffallen, daß besonders die Wörter türkischer Herkunft dabei verhältnismäßig recht stark vertreten sind und in den angefahrten Formen nur vh. erklärt werden können. Die Ursache dieser Erscheinung wird später klar werden, wenn die vorliegenden vh. Wörter noch näher untei^ sucht worden sind. Diese Untersuchung soll sich zuerst auf den Akzent erstrecken. 1. IHnfluBB des Akaentes. Es kommt zunächst darauf an, zu erforschen, welche Silbe im Worte Einfluß auf eine andere gehabt hat, ob die haiipttunige, nebentonige oder die unbetonte Silbe ihre Kraft auf eine folgende Silbe geltend gemacht hat Dabei bleibt ea sich hiuaichtlich der haupttonigen Silbe gleich, ob sie von einer nebentonigen oder unbetonten beeinflußt wird; denn sie trl^ — 105 — im Worte den Ton x.ax i^ox'^P^ dem gegenüber eine oder mehrere Silben doch immer imbetont bleiben, mögen sie auch unter sich an Starke der Betonung verschieden sein. Ich stelle daher dem Haupttone die unbetonte imd nebentonige Silbe als gleichwertig entgegen, während ich da, wo der Hauptton nicht mehr in Betracht kommt, die nebentonige von der un- betonten Silbe unterscheiden werde. Der Hauptakzent sei dabei durch den Akut (') bezeichnet, und der Nebenton durch den Gravis ()-, die imbetonte Silbe bleibt unbezeichnet. Die Aufzählung geschieht in den ein- zelnen Gruppen wieder nach der Herkunft der Elemente; es folgen also auf die Wörter lateinischen Ursprungs die aus dem Slavischen, Türkischen u. s. w. stammenden Beispiele. a) Der Hauptton wirkt auf die nebentonige oder unbetonte Sübe (4 Beisp.). (lt.) marmare = märm^re; süfnlk = *süfelk, (sl.) (üfignr = sL v^grinü,) (gr.) kalügur = kglüggr. b) Die nebentonige oder unbetonte Sübe wirkt auf den Hauptton (19 Beisp.). (It.) kotrobönt = ^kotrobind^ 1 kutsüt = kuts^t kuründ == kuri^nd i urüt = ur^i (sl.) domol = nsl. domäla kal&pgr = srb.-cr. kaloper pristfl = pristol siminfk = siminök uiüm = ui6m vipfskg = russ. vypüskü. (tk) fi§lk = fisök teleWü = telol^ü kimfr = kim^r mosmöl[9 = *mo8mül[g ! (gr.) brotök = brotäk. (mgy.) ferestr^ü = ferestr^ü | il6ü = il^ü (dtsch.) brufik(r)üt8 = bmn(nen)kr£sse. testemöl = vlg. tk. test(i)mÄl. — 106 — c) Die nebentonige wirkt auf die unbetonte Silbe (37 Beisp.). ilkrinitsüne = fikrm^tsüne rümunesk = rüm^nesk (lt.) fründzulitsg = frtinzglitsg ftirtusag = furtlsag kglgtör = *kglet6r rundun^a = nindinga mmtslnös = mmtsunös ■ skinirat = sKin^rat nerebdäre = nergbdare i (sL)biiniiang = büriiäng 'ngv^desk = *ngvedesk düriiiesk = dürgiesk ' poroklesk = pöreklesk kbnokgrie = kölgkgrie römonitsg = römgnitsg kortOrosesk = kiirtalisesk tsüdusesku = tsüdisesku mbügutsesk = mböggtsesk zävradzi = zäverdzi. ngdgzduiesk = ngdezduiesk (tk.) äkadßa = tk. 'akide büduläk,-as = tk.büdala ipindzea = ipgndz^ä märafet = tk.ma'rlfet ni§ist^ä = tk. nisaste 6dogäts[ü = ödogats[ü pätladzeä = tk. patligan tamazliik = tk. tamuzllk o telelgü = telglgü tsohodar = tk. cohadar zähargä = zäherjjä, zählrgä. (gr.) Kümusesku = *liiimisesku mgmgiatsg r das allgemein übliche kortoro- sesk ergab. 2. Art des Vokals. Weiter wollen wir unser Augenmerk auf den Vokal richten und unsere Untersuchung der Frage widmen: Was für ein Vokal ist es, der den nachfolgenden vh. beeinflußt; ist es ein heller oder ein dunkler? Mit dieser Zweiteilung sind zugleich die beiden Richtungen gegeben, in denen sich die Untersuchung bewegen soll. Zuerst werden die Beispiele anzuführen sein, in denen die Vh. von einem hellen Vokale ausgeht, und dann diejenigen, in welchen ein dunkler Vokal Ar die nächste Silbe maßgebend geworden ist. Die Unter- abteilungen dieser beiden großen Gruppen ergeben sich dann Ton selbst, je nachdem sich die Vh. auf gleichartige oder un- gleichartige Vokale erstreckt hat. Zu den hellen Vokalen sind dabei zu rechnen i und e, und zu den dunkeln a, g, o, u ^du. Es fallt diese Einteilung fast zusammen mit der ein- — 110 — ganga erwähnten nach leichten und schweren oder weichen und harten Vokalen, wie sie den ural-altaXschen Sprachen eigen ist und fnr das in ihnen herrschende Gesetz der Vh. gilt Im folgenden will ich nun die beiden bezeichneten Gruppen anführen, um dann einige kurze Bemerkungen daran zu knnpfea A. Heller VokaL 1) Ein vorausgehender heller Vokal, i oder e, beeinflußt einen nachfolgenden dunkeln, a, g, o, u, ^ (14 Beisp.). (It) mint^inos ^ mintgnnos ' odinigar^ = *odin9Qarg nerebdare fiklinltSune = (sl.) pristll = siminlk = = nerQbdare = fiklin^tSui pristol siminok s£inirat = sUinQrat = rus8, vypaskG (tk.) iplndz^a = ip^ndz^a niäistsa = tk. niäaste I teleleü = I testemel = telplgä ■■ vlg. tk. testmftL (mgy.) ferestreö = forestrgö [ ileü >= il^a. 2) Vorausgebendes unbetontes i verwandelt nachfolgendes be- tontes e in i (2 Beisp.). (tk.) fisik := fiäek und Kimir = kimer. B. Dunkler Vokal. 1) Ein dunkler Vokal wirkt auf einen nachfolgenden hellen (21 Beisp.). (lt.) furtniag ^ furtl^g { rundun^a = r^ndinga kpl§tor ^ "kpletor I sufulkat == sufelkat (sL) buniiang = buriiang 1 täudnsesku = tüudlsesku kortorosesk ^ *kortollsesk | uiam = uiem Dpd^zduiesk = ngdezduiesk j (ufignr = v^grinü) n^v^desk = 'ngvedesk I zavradzi ■= zaverd^i poroklesk ^= poreklesk , — 111 — (tk.) akadea marafet tk. 'akide tk. ma'rifet patladz^a zahar^a tk. patligan zaherj^a. (gr.) fiumii8e»ku = *£uiDisesku lumbmsesku = lumbrisesku inprtorosesk = mgrturisesk (dtsch.) bruük(r)iits = bruii(nen)kresse. 2) Ein Torausgehender dunkler Vokal wirkt auf einen nach- folgenden dunkeln (26 Beisp.)- (lt.)firundziilits9=frunzQlits9 Imarmare = marmgre kotrobont = *kotrobandg | rumnnesk = rumynesk kumnd ^ kur^nd i urut = uryt kutsnt = kutsft ' (sL) domol = dumiesk = inbugutsesk = kalapgr = (tk.) budulak mosmol[9 odogats[ü nsl. domala 1 konokprie dur^iesk \ *kurtolisesk ^bogQtsesk romonitsg srb.-cr.kaloper (§olomonar ' tk. budala : *mo8miil[g = odagatgü (gr.) brotok = brotak kalugnr = kalug^r (mgy.) bglmjzit < balmnS tamazluk täohodar = kol^kgrie = kuitalisesk = romanitsg =3 golom^nar) tL tamnzlik tk. cohadar. rngm^iatsg • u angleicht. B. Ausgleich. L Helle Vokale. 1) unbetontes oder nebentoniges e oder i wirkt ausgleichend a. auf betontes a oder 9: (tk.) telel6ü =^ telel^ü, testem^l ^= testim&L (mgy.) ferestrÄü = ferestr^ü, il6ü == iljö. b. auf unbetontes a oder 9: (It) nerebdare «= ner^bdare odinlQar9 = '*'odin9par9 fiklinltäune = fiklin^tSune skinirat «= sEin^rat (tk.) iplndz^ a» ipfndz^ | niSiätga ^=3 tk. nisaste telel9Ü «= telf I9Ü. 2) Unbetontes i wirkt ausgleichend a. auf betontes o oder u: (sl.) pristfl =^ pristöl | siminik «« siminök vipf sk9 = russ. vypüsktL b. auf unbetontes u: mintSlnos i== mint§nnos. 3) unbetontes i wirkt ausgleichend auf betontes e: fisfk = fiä6k, Kmlr = Kimfo. — 115 — IL Dunkle Vokale. 1) a. Betontes oder unbetontes a wirkt ausgleichend auf be- tontes oder unbetontes 9, o, u: kaläp^r = srb.-cr. kalöper, marmare = märm^re, iamaziyk = tk tamnzlik. b. Nebentoniges (vortoniges) a wirkt ausgleichend auf unbetontes e oder i: (sL) z&yradzl =» zäyerdzi. (tk) akadf^ = tk. 'akide patlada^^a = tk patligan marafet = tk. ma'rlfet zahar^ä = zähir^ä. 2) Nebentoniges (unbetontes) 9 wirkt ausgleichend a. auf unbetontes e oder i: (li) k9l9tor = *k9letor. (sL) n9dg(zdu)iesk =» n9de(zdu)iesk, n9y^desk »= *n9YedesL b. auf unbetontes oder u: (gr.) pl9P9mar »» pl9pomar, pl9piiinar. (mgj.) b9lni9zit brot&k | domöl = nsL dom&la kotrobönt =» '*'kotrob&nd9. b. unbetontes a oder 9: (It) frnndziilits9 =» frunz9Hts9 1 kotrobönt = kontraband9. (sL) dun^e8k = durgiesk inbugatsesk «» ^boggtsesk konok9rie =» kolQk9rie kortorosesk =3 kurtalisesk romonits9 »» rom9nits9 (§olomonar =3 äolomgnar) (tk). budnlak =» tk. budala | odogat§tt «^ odagatStt tSohodar =» tk. oohadar. (gr.) kalugar "B kalugQr. (mgy.) iunibit89 — zurjbitsp. 8* poroklesk = poreklesk tSudnseskn «s tsudisesko — 116 — 4) Betontes oder nebentoniges (unbetontes) o oder u wirkt ausgleichend auf: a. betontes e: brufikrüts = brun(nen)kresse, uiüm == oi6m. b. unbetontes e oder i: (li) furtlisag =» farti§ag | sufnlkat = sufelkai (sl.) buniiang = buriiang kortorosesk = *kurtolisesk (ufignr = altsl. vf^grinü) (gr.) fiumusesku = ^fiumisesku | m^rtorosesk = m^rtnilsesL 5) Unbetontes o gleicht betontes u zu o aus: nio§m61[9 = *mo8mtl[9. 6) Unbetontes (nebentoniges) u gleicht a. betontes ^ zu u aus: kuründ == kur^nd, kutsüt = kuts^t, urüt = ur^i b. unbetontes u zu u aus: o runmnesk = rum^nesL Das Ergebnis dieser dritten Untersuchung läßt sich kaiz dahin zusammenfassen, daß die progressive Yh. fast regel- mäßig ausgleichend ist und nur 2 Beispiele der angleichenden progressiven Vh. angehören. Dabei ist jeder Vokal fähig, ausgleichenden Einfluß auf einen nachfolgenden auszuüben, mag er ein heller oder ein dunkler sein; nur sind die Wörter mit dunkeln Vokalen, wie schon oben erwähnt worden ist, viel zahlreicher als die mit hellen. Fassen wir nun noch einmal alles das zusammen, was sich aus den einzelnen Untersuchungen ergeben hat, so laßt es sich in folgenden vier Sätzen ausdrucken: 1) Es giebt in der rumänischen Sprache Veränderongen der Vokale, diö sich nur durch progressive Vh. erklären lassen. 2) Den meisten, fast ausschließlichen vh. Einfluß übt nicht, wie zu erwarten wäre, der Hauptton, sondern der Neben- ton oder die unbetonte Silbe des Wortes aus, und zwar tritt — 117 — die progr. Yh. in den unbetonten Silben stets vor dem Haupt- tone ein. 3) Anfällig ist die grosse Anzahl derjenigen progressiv Th. Wörter, in denen die Yh. von einem dunkeln Vokale ausgeht. 4) Die progressive Vh. im Rumänischen tritt auf als an- gleichende und als ausgleichende. Letztere hat sich auf fast alle progressiv vh. Wörter des Rumauischen erstreckt, wahrend zur ersteren nur sehr wenige (zweifelhafte) Fälle zu zählen siud. Zweites Kapitel. Regressive Yokalliarmonie. Bei der regressiven Yh. verfahre ich in derselben Weise, wie bei der progressiven, d. h. ich führe zunächst die vh. Worter an und fuge die nötigen Bemerkungen hinzu, woran sich dann die Untersuchung nach den drei obigen Gesichts- punkten anschließt Lateinische Elemente. ainte steht ftr afnte, vor; li ab ante, bei Oeheeb S. 8. Dies Wort findet sich dann noch in folgenden Zusammen- setzungen; dinainte, arom. Ar. 11, wozu Boj. die Form dünante kemit; auch als Präposition kommt di in^nta bei Boj. vor; kulonainte — neulich» Boj.; nainte Ar. II, 66, 12, 0-W. 83, n^inte arom. Y-M. § 138 und 0-W. 31. ^ainte d-r. kennt G. neben ^^Inte. Endlich giebt es noch Formen wie maint'e J. lY, 300, maintse J. lY, E-M. XYII, 1, und auch i-r. mainte J. lY, 300 neben m^üde J. I. Istr. In den Untersuchungen werde ich alle diese vh. Bildungen unter der Form ainte zu- sammenÜBssen. akumpirly arom. für akumpgri, Ar. II, 119, 2 «^ du kaufst, konunt von a+.lt. comparare, d-r.: cumpär; auch Q. 11, 214,2 kennt K^Mnipi. 1 — 118 — ajridik = ajr^dik, aufheben , Geheeb 13; It eradicare. Dazu findet sich bei G. U, 102 ridik neben rjdik, und rldikare G. n, 54 = radikale. arikesku neben ar^kesku, aronu Ar. U, und ar^kiO-W. S. 26, rauben, stammt von einem It ^rapesco — rapio; d-r. r^pesk. In Ochrida sagt man dafür auch araMu. asplimpsesku G. II, 269 ff. = s'enrager, setzt eine Form *asplfmpsesku voraus, die abgeleitet ist vom aor. aspl^psu, wozu das Präsens aspl^flgu lautet, Ar. U; It axplangere. Eine Substantivbildung davon ist asplimsire. astez[e, i-r. G. II, 283 ff. steht gegenüber dem d-r.: ast^i. heute; li istam diem. barbat, ban. J. III, 221, mold. Sez. 1. V. 92, No.*3, S.65, hört man far b^rbat, Mann; It. barbatus. befiket 0.^.-«= Sänket, und das dazu gehörige Verb befike- tuiesk C. G. S. stellt G. unter die slavischen Elemente und fahrt dazu russ. banketü an, während S. es als Fremdwort aus dem frz. banquet ansieht. Beide Male aber steht in der ersten Silbe ein a, das im Rumänischen nur durch Yh. in e übergegangen sein kann. biserikg, d-r. CD. G. S., bisßarik9, biserikg, arom. Ar.ü. vgl. mit bfsgrikp, ban. J. III, 215, und bas^rik^, i-r. J. 1, 152, baserike i-r. G. U. 283, 2, Kirche; li basilica. blestema trs. D. G. S. steht för bl^stema, tadeln; lt. *blas- temare = blasphemare. Vgl. auch arom. bl^stemu, bl^stimu und V-M. § 77: blastimi. dnntsurp D. S. neben dlntsurg G. D. S. = Zahnkraut, Enzian, soll nach G. über srb-cr. lincura vom li gentiana kommen; vielleicht ist die Zwischenform ^d^ntsurg anzusetzen femeie d-r. G. S., femee, flmee G. ist die litterarische Form neben fgmeie, f^mjie, fumeie J. III, 316, Frau; It ft- milia. f^rg, d-r. arom., f^ng ban. J. IV, 300. findet sich satt- unbetont It foras sollte unbetont *farg ergeben, woraus durch Vh. fgrg werden konnte. Doch kann die Entwicklung auch so gewesen sein, daß die lateinische Form foras satzbetont zu — 119 — fpai^ ^ faip wurde; und dies mußte, satzunbetont gebraucht, zn f^r^ werden, ohne daß Yh. dabei mitwirkte. frimituri D. ^= f^rgmiturg D. G. S., Bruchstück, ist eine rh. Weiterbildung von f^r^p «= Bröckchen, das man mit lt. fragmen zusanmiensteUt. ff nt^n^, d-r. ban., Quelle, Brunnen, ist lt. fontana. Es sollte sich daraus lautgesetzlich fiintun9 entwickeln, und that- sachUch findet sich auch, wenn kein Druckfehler vorliegt, bei 6. II, 292, Z. 4 fontung, wo tonloses u mit o wechselte. Daraus entstand durch Vh. das schriftrumänische fieintänä. grindin 9 C. G. S. ist durch Yh. entstanden aus urrum. grfndine, Hagel; lt. grandinem; auch arom. steht grindini J. n, 158 neben gr^ndine J. U, 108, yxQawrive Kav. 235 und xQ^vrcpsa Dan. 28; V-M. § 168 zeigt grindini. Imni, 2. sg. zu imnu, arom. Ar. II, J. lU, 59, du gehst, ist vh. enstanden aus ^mni; li ^ambuli; i-r.: ^nm Q. U, 282, 2 neben emn G. ü, 284, 2. Eine Zusammensetzung mit pre ist primnu, Ar. IL, primn G. II., 277. Ygl. unten plimbi u. umblu. indzer sagt man for ^ndzer = Engel, It angelus. inek findet sich in der „Familia' vom 7/19. XIL 97 pag. 590, „Lacremi** for f nek G. S., ertränken, töten; lt. *inne- care E. inel d-r. C. G. S., ninel', V-M, § 74, 76, steht statt ^nel, Bing; lt. anellum. Das Deminutiv dazu lautet inelaS, aber aach fnelaä J. lY, E-M. II, 5. inim9 d-r. C G. S. arom. Ar. IL = Herz, ist die vh. Form von It anima, das lautgerecht urrum. ^nim9 ergab, worauf auch Formen wie tremä G. L, 54. Z. 5, ärema G. L, 54. Z. 2, ifrima L c. Z. 12, itrema L c. Z. 21, äremile G. I, 55 Z. 12 mit Sicherheit hindeuten. Aus der verschiednen Schreibung mit i, ä und il ersieht man das damalige Schwanken in der Aus- sprache fnim9 oder f rem9 und vh. Irim9, inim9, die jetzt die üblichere ist. Die Form irim9 findet sich auch im i-r., J. III, 21 1, daneben ylrim^ J. HI., 60. Im J. lY, K-M. ist neben irim9 auch die synkopierte Form erm9 zu hören. in§i arom. Ar.U. sagt man för fn§i, pL zu ynsu = selbst; — 120 — lt. ipsum. Dies Pronomen wird dann im pl. auch als Sub- stantiv verwandt in der Bedeotung von Menschen, Personen, und es lautet da d-r. in§, arom. inä «= Männer lipggfj im hl. Ani J. L, Insi O-W. 77 neben ftn§i 0-W. 131, XX, 4; V-M. § 86 Anm. 14 steht dafür ^nd und i-r. ^nsi J. III, 59. — Die vh. Pluralform hat dann wieder einen Singular erzeugt, der insu lautet, Ar. IL, auch d-r. ins, und es kommen Zusammen- setzungen vor wie dins »» d^ns und insuS »= ^ nsuS. — Es konnte die Form insi e wurde, das un- betont mit i wechselt; zu dieser vh. Pluralform bildete man dann den Singular klmf §9. lepeda findet sich farl9peda,lgpida= werfen; lt. lapidare. letin D. S., ungläubig, katholisch, lateinischen Glaubens, konunt von latinus, das *l^im ergeben sollte. YgL dazu alb. latin, Ijetin, Ijltin. limbrik C- D. S., Spülwurm, entstand über ''l^mbrik aus llUnbrik; li lumbricus. Iffigg D. G. S., längs, entlang, neben, bei, kommt über llfig9 vom lt. longunL Infig^are G. S., Infigparg ban. J. III, 320 erscheint neben Iffigpare C. S., Handekrankheit; It lang(u)orem. Infigurj i-r. G. U, 285, 2 steht für Üfigurg = Löflfel; lt. Hngnla. Wenn diese yh. Form im i-r. echt ist, so kann sie nur über ^f figurg entstanden sein. Der Zweifel an ihrer Echtheit wird aber bedeutend verringert durch die identische Bfldung Imigarg in S-Th. S. 78. Ein Einfluß, der von lung aiugeht, ist möglich. mirmintu, arom. Ar. IL erscheint neben m^rmintü. Grab, Grabstein; d-r. mormunt; lt. monumentum. — 122 — m9§k9tar9 Cod. Dim. 15, 9; 80, 12 steht fSr muäk^tui^ C. G. S., Biß, eine Substivbildung von muökssmoisik^ beißen; lt. morsicare, ii morsicatara. multsemesk, multslmesk G. fnr molts^mesk C. 6. S^ danken, wird abgeleitet von mults an -|~ ^sk; lt. multi anni niiresku, niriesku aronu Ar. IL statt n^r^esku arom. Ar. II. < ^inrjesku = sich erzürnen, wird abgeleitet vom It inirascor > *inrasku, woraus sich ^nrj-esku entwickeln sollte; daß diese Bildung existiert hat, beweist auch anrait Y-M. § 61 u. 121, indem im V-M. die Vorsilbe un- als an- erscheint, V-M. §61. Es finden sich femer folgende Formen: niir^ä Ar. IL, nairf J. III, arom. Texte L; n^iresk bei 6. IL; niriesku und davon nirii kann ich zwar nicht belegen; doch müssen sie vorhanden sein, da nur daraus niiresku durch Metathese zu erklären ist nimurui sagt man in Schei bei Kronstadt für nimerui nimenui, gen.-dat von nimene, niemand; It neminem. Hier wurde zunächst e in gedeckter Stellung vor u nach dem Labial m zu 9, so daß nimerui, nimenui entstand, und dann ver- wandelte sich durch die Kraft der Vh. 9 > u. niStine und nestine, niste und neäte können vh. er- klärt werden, wenn sie von nu stiu eine, nu stiu ce abzuleiten sind. Sie können aber auch direkt vom li *nescio qui ne, nescio quid abstammen, wo dann Yh. unangebracht wäre. Auf eine erst im Rumänischen entstandene Bildung weist hin arom. nustäu tsi J.UI, arom. Texte!., wogegen ni§tik9ts V-M. § 136,9 ein lt. nescio quanti wahrscheinlich macht Ich gebe hier eine Übersicht der Entwicklung von neStine und niste sowohl aus dem Bumänischen selber, als auch aus dem Lateinischen. In beiden Fällen sind freilich Lauterscheinungen oder viel- mehr Ausfalle von Konsonanten, Abschleifungen in der Aus- sprache zu bemerken, die sich zwar nicht lautgesetzlich er- klären lassen, die aber wohl in der Häufigkeit der Anwen- dung der beiden Worte ihre Ursache haben. Es konnte sich entwickeln im: — 123 — Ruhl na stin eine nas^ine nnstine Distine Lai nescio qui ne nestiu tä ne neStaine neStine Rum. Lat. nu stiu ce nescio quid nu^täe neStiu iSe nuste ne§t§e neste, ni§te neste, nl§te. nf sknintu = niskunta, arom. Ar. II, etwas, nescio quan- tiun. 6. kennt dazu nlscant und nescant, m-r. niis[a[l J. III, 57—60, selbst, er, stammend von lt. ipsnm, ist Yh. aus n^Bu J. II, 14, J. ÜI, arom. Texte I, entstanden; n9su r zeigt p8c8A *7, 2, und ein nach Analogie zu tnsul eingeschobnes n findet sich in hShcSa 0. 1, 58, 2, pahar D. P. S. neben pfhar, Becher, kommt entweder über mgy. pahar, pohär oder klruss. pohär aus dem It bi- carium, wozu C. mit. baccharium kennt. In Schei bei Kron- stadt hört man paar ohne h. pakat mold. findet sich Sez. 1. Y. 92. No. 3, S. 65 for pfkat := Schade; lt. peceatum. pereke D. G. S. = p^reke C. D. 6. S., p^rekle arom. Ar. U, Paar; It paricula. Auch J. lY, 108 zeigt pereche neben pä- reche. perete D. S. = p9rete C. D. 6. §., Wand; vlt. *parete. perints hörte ich von einem Herrn aus dem Banate für das übliche perints, Eltern; li parentes. petrlnzel C. S.,petrenzel C.steht neben p9triin(d)zel, D. Ö. &, pgtr^nzel 0., Petersilie; lt. petroselinum = gr. jtexQoöiXiPOv. plmint, arom. Y-M. § 171, pimintu Y-M. S. 77, Jama, findet man für p^mint, arom., i-r., Y-M. § 171, Erde; lt. pavi- mentum. Die vh. Form ist sehr alt; denn sie erscheint schon altrum. als pemintu im Tatä nostru de Luca Stroici vom Jahre 1 593 (G. I) und um 1650 in der Legenda proroculuT — 124 — Jeremia, 6. 1, 148, 1 als niUHHTf. Auch i-r. pemint 6. II, 2S3, 1, 284, 3 kommt vor neben pamint 6. U, 283, 1. piner findet sich mit dem Artikel ab ilMHipSA bei G. 11^89, Z. 3 far die üblichere Form paner C. D. P. S. = Korb; It pi- narium. plimbi ist die durch Metathese von 1 und r und Vk entstandene Form der 2. sg. pli^mbi >- pr^ mbli := du gehst spazieren; lt. '''perambuli. Die vh. Form ist dann durch Stamm- ausgleich auch in die übrigen Personen eingedrungen, und ab findet sich bei 0. primblu ohne Metathese, und das Substantir primblare G. S., plimbare = Spaziergang. Vgl. oben imni, weiter unten auch umblu. p lumin e, pl. zu pluming, pläminä C, Lunge, li *pul- monem K, steht fttr gewöhnlicher plum^n^, pL plum^ne. Hier trat die Vh. im Plural ein; es wurde also plumpe ^ plumine, und dazu wurde ein neuer Singular pluming gebildet potlrnik9 und p^trlnike finden sich bei C. neben po- tamik^ ==» Rebhuhn; li *coturnicula. p^np C. G. S. d-r., arom., bis, laßt sich yielleicht durch Vh. aus lt. paene -f a[d erklären. Zunächst sollte sich aus paene a[d in unbetonter Stellung lautgemäß pen9 [> ping e^ geben. Daß eine solche Form existiert hat, wird sicher be- wiesen durch i-r. pirj oder pir J. III, 31, G. II, 283, 2; 284, 1. Dann erst trat die regressive VL ein, die pln9 ]> pf 119 werden ließ. pfp^zarg ist eine vh. Weiterbildung von pnpgzjj. IV, K-M. IV, 7 = Wiedehopf. Das Wort kommt über das Alba- nesische vom li upupa. pftprnike zeigt C. für potgrnike S., Bebhuhn; li *cotur- nicula. VgL oben potirnik9. purumbu, purufigu, arom. Ar. U steht neben der kut- gerechten Form p^rumbu, pl. p^ruflgli, Ar. II, Taube; li pa- lumbus; vgL auch d-r. ponunb statt pärumb, das dialektisch (01t) erhalten isi r9zletsesk C. für r9zl9tsesk S. =» sich trennen, aus- einandergehen, soU nach C. vom altsL razlc^öiti »» separate — 125 — kommen, wahrend S. li latus als Stamm des Wortes annimmt, wozu dann freilich das slavische Präfix raz- getreten wäre. Vielleicht liegt eine Mischung des slavischen Elements mit dem lateinischen vor. Jedenfalls aber haben wir es hier mit Yh. zu tfann, indem 9 ]> e wurde vor folgendem betonten e. rumenesk f&r mm^nesk ist die entsprechende Maskulin- form zum fem. p8ufH*kCK^ bei 0. 1, 312, 3, rumänisch; lt. *ro- maniscus. Vielleicht Schreibfehler. rupusare, ntpusosu, Boj. in J. 11, 133, Bequemlichkeit, bequem, sind yL Formen für r^posare, r^pusosu; vgl. dazu bei G. r^posat, S.: rftposez; lt. repausare. sakar^ mold. S. steht für das lautgerechte s^karg, C, das Tom schrifbrumänischen secarä, Roggen^ in etymologischer Schreibweise nach It secale E., A. L. L. Y, 463 verdrängt ist. salbatek findet sich im Plural einmal bei G. II, 132, 2: caüiUTiMH, für salbatek G. S., wild; li silvaticus. slmziiene ^. «= s^nz(u)iene P. S. Johannistag, Johannes-, Lebkraut) soll von s^ ioan = sanctus Johannes kommen. Dabei ist mir aber unklar, wie sich z zwischen n und 1 einschieben und n ]> m werden kann. sindze, altrum. kommt bei G. I, 43 schon im Catechismul von 1670 und dann wiederholt vor für sindze, Blut; lisanguem. sinmedruC. = s^nmedru «= Fest des heiligen Demeter, ist zusammengezogen aus syn dimitru, sanctus Demetrius. sklmbi, die vh. Form der 2. pers. sg. f&r sk^mbi «» du wechselst, vli *escambi, drang durch Systemzwang in alle Eonjugationsformen ein, auch in den Infinitiv: sklmbare, so daß sie heute überaU üblich ist J. lU, bau. Txi XLII, 3. 4 zeigt skimb[e, und auch Y-M. § 172 kennt skimp, was darauf hindeutet, daß die vh. Form, wie das vorhergehende sindze, sehr weit zurückreicht. sopon mold.\C. S. erscheint neben s^pon, Seife; It sa- ponem, E. splntek C. G. S. «= schlitze den Bauch auf, ist mit pros- thetischem 8 von Pf ntek, pf ntetäe «» Bauch, lt. panticem, ge- bildet; vgl Geheeb S. 40. — 126 — strenepot G. kommt vor far str^nepot C. G. S. = (ür-) enkel; It *extra + nepos, C. strlmbare findet sich bei G. I, 88, 3 far str9mbare = Krümmung. Falls kein Schreibfehler vorliegt» läßt sich diese vh. Form ebenso erklären, wie oben skimbare, nämlich ans der 2. pers. sg.: str^bi [> strlmbi von a strlmba ^= krammen, das von str^mb »= krumm abgeleitet ist; li *strambus K. A. L. L. V. suntu hört man teilweise im aronu, Ar. 11, 303, 0-W. 36, 99, far s^ntu, sie sind; lt. sini saturai 0-W. 24 = s^turai, sättigte; IL *saturavi Dazu kennt G. 11, 278, 3 die m-r. Form suturg. Auch G. Meyer, Zfirph. Xlly 546, hält das u der ersten Silbe far eine Angleichimg des 9 an das u der folgenden Silbe. YgL oben knndu. trimit, C. G. S., trimet V-M. § 171, auch i-r., ist durch Vh. aus trimit, trimet zu erklären, schicken, senden; It tra(n8)- mitto. Auch hier ist die YL schon 1560, G. I, 5, 1 nach- weisbar. umblu C. G. S. steht neben seltnerem und diaL fmblu C. G. J. UI, 219, ban., ich gehe; lt. ambulo. cf. imni und plimbi nmflu, d-r., arom., unflu, C. G. S. ist durch Vh. ent- standen aus fmflu, f nflu, finden; lt. inflare. Das Banatische hat ^nfiu, J. in, 219. umplu, d-r., arom. 0-W. 90, C. G. S., steht für ^mplu J. in, 219, G., ich faUe; It impleo. untru findet sich J. Y, 169 unter umblu, und zwar für fntru, ich gehe hinein, trete ein; It intrare. untrün J. III, ban. Txt I, 10 wird wiedergegeben mit ^ntrun, d-r. Intrun; It intro unum. untunekat, ontun^arek G. «= ^ntunekat, fntune(a)rek G. S., verdunkelt, Finsternis; It *intunicare + *intenebricare, J. lil, 24. ufigiü CG. S. lautet es heute für flflgiü, Winkel; It angulus. usuk d-r., arom., i-r. C. G. S. muß durch Yh. entstanden sein aus asuku < yexsuco. Die synkopierte Form dazu lautet — 127 — Qsk s= trockne, C. G. S., und das dazu gehörige partic. perf. U8kat= das Trockne, die Erde. Im i-r. findet sich usk^ J. I, Istr. VI, 2. ^mparat ist zu lesen Sez. 1. Y. 92. No. 3, S. 65 ff. für ympfrat, Kaiser; li Imperator. f n(l)9iintru, n^untru J. lU, 53, auch aronL, drinnen, It *in ab intro, sollte eigentlich yn(l)9fntruy n^^ntru lauten, da ja auch das Simplex intro [> ^ntru geworden ist. Auch die Zusammensetzung in -|- intro hat vh. ^untru 0., ^nluntru ban. J. m, 248, nuntru arom., i-r. J. I, 130 und V-M. § 138 ergeben, und neben i-r. ^nuntru J. III, 59 steht ^ntrfu. f flkotro C. G. hört man für ffik^tro S., das seinerseits entstanden ist aus ^ük^tr^^, indem py [> o zusammengezogen wurde; und dieses o wirkte dann vh. auf das vorangehende 9. Tuzut findet sich einmal bei G. I, 140, 1 als BOYScyr für vfzut, gesehen; li *yedutum. Ein Schreibfehler ist nicht aus- geschlossen. zinisparg C. G. =Bpetite fee, sollte ^z^nisparg lauten, da es als DeminutiYum von zfnp «= It diana gilt zOYon oder sovon steht neben zqtou C. S., Leichentuch, Betttuch; es wird nach G. abgeleitet von It sabanum, vlt. sa- Tanum = gr. öaßopov. Slayisehe Elemente. apestesk C. S., pestesk C, verspäten, leitet C.ab von altsl. opozditi =» tardare. beldie CS., Stengel, stellt C. zusammen mit big. bodel, srb-cr. badalj, bodalj. belesk CS., große Augen machen, vergleicht C mit arb-cr. bnljiti, Sech, bouliti mit derselben Bedeutung. betsigaö C S., Stöckchen, steht für b^tsigaä, Demimutiv von bpts, sL bütü. blrb^ts^, brlb^t^e, brlbets, ban. J. III, 212, 213 sind die tL Formen neben br^b^ts, br^b^t^e, die sich auf vr^bets zarnckfohren lassen. Die d-r. Form lautet vrabie »» Sperling; sL vrabil. — 128 — borhot C. S. Meiscfa, trempe de destillerie, wird abge- leitet von sl. brahä» woraus durch Weiterbildung *brf bot und daraus durch Methatese und Vh. borhot entstand. b^rdfhan C. S., steht neben burduhan, Balg, einer Weiterbildung von burduf, burduh; ygl. dazu russ. potrohü. dedetsei, pl. von d^d^tsel C. S. »» Küchenschelle, stellt C. mit russ. djadika zusammen. D. kennt die Formen d&dfttel, pl. dädä^i und dedi^ei, mold. duruiesk 0. ü, 96, 1: A'Sfi^iCK findet sich nur an dieser Stelle für duruiesk C. 6. 8, schenken, beschenken, das C. von sl. dar s= Ghibe herleitet felendres C. S., felendriä sa» feines Tuch, soll über pohL falendjsz, falandisz aus dem dtsch. flamlandisch kommen. gidilesk für g^dilesk, kitzeln, sagt man, wie mir be- richtet wird, in Transilvanien; big. güdel. gitSit^are D. G. S., gltSiturp D. «» g^tätgare C, Batsel, YgL mit arom. fig^ltäitori, figat§iton Ar. IL Es ist das Sub- stantiv eine Ableitung vom Verb gitsesk, d-r. C. D. 6. S. fllr gftsesk, mold. C. D. G. S., erraten; sL gftdati-gadaji^ C. greesk, griiesk, gresk arom. Cod. Dim., G., steht ftr gr^iesk, reden, und ist eine Ableitung von graiü «» Stimme; altsL grai, grajatL hemeiü G. D. S. = hameiü, Hopfen; sL hm^U. Hier hat sich der zwischen h und m entwickelte Swarabhakti-Vokal a > e vor folgendem e verwandelt. hemesesk C. «= hgmesesk G. S., sehr hungrig sein; sL hamati. ifiglinesku, scherzen, ifiglineriku, scherzhaft, m-r. J.11,111, und figlim9 = Scherz, Ar. U vgl mit d-r. glumesk, glmn^, scherzen, Scherz; sL glnmü. iritB9 C. D. S., Sommerweizen, wird zusammengestellt mit russ. srb-cr. jarica. kilimikg, Kilimikg C. D. S. und fllimikj C. S. ist gleich k^limikg D., kglinik^ C. S., Ringelblume; sL kalina, russ. ka- linnikü. ko t un C. D. = kgtun C.D. S., Weiler; altsL katuntt -» castra, — 129 — srb. kakina. Sollte tk. qoutfaoün (C.) wirkUch damit im Zu- sammenhange stehen? krl stein C. D. S. wird gebraucht für k^rsteitt, Wachtel- könig; sL krast^ll. krisnesk C. ist gleich kr^snesk, sk^rSnesk, die Zähne fletschen, knirschen; altsl. skrüzitatL lesnit§Qar9 D. S. steht fnr losnitägarg D^ losniSor D. S., Bittersüss. C. hat dafar lozniäor und giebt als Stamm sL loza an. lokomesk findet sich S-Th. S. 78 für l^komesk, C. 3. 8., gelösten^ lüstern sein, die Yerbalbildung von lakom «» lüstern; altsL lakomü. melin[9 D. S. sagt man anstatt m9lin[9 C. D. S., m^Iin hssL J. III, 320, AhUdrsche, -bäum; srb., russ. malina. namalo zeigt J. I, 69 für nemalo, nimalo «« genug, arom. Ar. II; sl. HfUAAUH, nemaly, Miclosioh, CjioBapB. nemeresk C. 0., nlmeresk 0. S. «» n^meresk C, an- treffen, finden; sl. nameriti C. nemet[e mold. D. S. lautet es für n9met[e C. D. S., Schneehaofe, Lawine; srb. namet. ne^edesk, buc C. D. S. steht fnr ^n^yedesk, n^y^desk C, einschieSen, einschlagen (Weberei); altsL nayed% nidezde, nid'ezd'e J. IV, nedezde 0. s^ man für n^ dezde C. D. 6. S. Hoffnung; altsL nadezda; auch das Verbum lautet zuweilen nedezdt^esk G. =3 n^dezdulesk, hoffen. nisip D. S. >» n^sip G. D. G. S.; Sand; J. IIL ban. Txt. IK, 4 zeigt n^syp; sL nasüptt nomol C. S. 8= n^mol C. D. S., Kot, wird yon poln. namul abgeleitet. noprostok CS., nopostrok D. heißt es für n^pr^stok, nf p^ strok S., n^pf rstok mold. G. D. «s Fingerhut; altsL naprüstükü. norod C. D. G. S. »» n^rod C. G., Volk; sL narodü. norok C. D. G. S. «> n^rok G., Glück; altsL narokü. Hiezu findet sich die Zusammensetzung nenarok G. I, 110, 2 neben nenorok. noto tg CS., Schlangenmoos, soll stammen yon poln.nletota. Welgand, 7. iahretberloht. 9 — 130 — 11939116 mold. C. S. == Bahre, kommt aus dem sl., srb-cr. big. DOsilo. Es ging in diesem Worte nach dem Zischlaut« s das i !> 9 über, und dies 9 übte den yh. Einfluß auf das vorausgehende aus: *nos9lie > n9S9lie. ngtufig C. D.S. steht för net^fig C., ungeschickt, linkisch; altsL netegü. Davon abgeleitet ist n^t^ntok, ungeschickt, ein- fältig, C. D. S. und n^t^nda^ie «= Einfaltigkeit Nicht un- erwähnt bleibe, daß hier auch eine Verwechslung der Präfixe ne- und n9- vorliegen kann, wie auch in den zwei folgenden Wörtern. nfuk C. D. S. <= neuk C, unbesonnen, onüberlegt; altsl. neukü = imperitus, nsl., srb-cr. neuk. ngvod C. D. S., Schleppnetz, findet man f&r *nevod; aitsL und russ. nevodü; jedoch kann das Wort auch eine Ent- lehnung des srb. navod sein. oslndit, WCHHAHT, findet sich als a^ag XsyofiBVov bei G. II, 83, l für osijndit, partic. perf. von os^ndesk C. 6. S. verdammen; altsl. oss^diti. patak D. S. sagt man neben petak^ Heller, sou; srb. petak, Fünfkreuzerstück. petrikolesk C. steht für potrikolesk C. G. S. == durch- bohren, -stechen; ebenso petrikal9 für potrikal9 G. S., Pfriemen; russ. protykati. pletesk hörte ich von einem Banater Herrn für pl^tesk, bezahlen; sl. platiti. pokornits9C. = P9komits9 C. S., Teerfaß, ist abgeleitet von P9kur9, Teer, und hängt zusammen mit altsL piklü«^ pix, srb. pakao, paclina. prQpgdesk C. G. S. = prop9de8k C, verderben; sl. russ. propadati; auch das dazu gehörige Substantiv lautet pr^p^- denie, Verderben. rebedenieD.S. giebt es für mbedenie C D. S. = rudenie, md9, Verwandtschaft; sl. rodü. resteiü D. G. ist gleich r§steiü D. S., Jochstecken, Pflock, und hängt zusammen mit rum. r^stav = Rollbaum und sL rastaviti. C. : rjstel = cheville. — 131 - restriäte D. S. steht neben r^striste C. D. S. = Unglück und ist zusammengesetzt aus sl. raz + triste. revnire, piBNHp*k G. I, 54, 3 und reynitor, pCBHHTOpio, 6. 1, *2, 2, stehen fftr r^vnire C. G. S. == Eifer und rgvnitor = eifrig, Eiferer, wozu C. G. S. r^vng = Eifer kennen; sL rivinft. rikit 9 C^ Albina I, 7* XU. 97 S. 298 fiF. = rgkitg C. G. S., Weide, salix yiminalis; altsL rakjta. rlsipg C. S. sagt man für r^sipj C. G. == Verschwendung; sL rasypü. Auch das dazu gehörige Verb r^sipesk C G. zeigt Vh. in resipesk G. rlsipesk C. G. S. = zerstreuen, verschwenden; dazu findet sich noch rlsipire G. S. und rlsipitor G. S. rlstik C. = rgstik C. S. kommt nur in der Verbindung gogoasa de rlstic, rästic «=» Gallapfel vor imd ist abzuleiten von nsl. hrast = Eiche; srb-cr. hrasi rokoin^ C. D. S. steht neben r^koing C. D. S., rakovin^ C, Hühnerdarm, wozu C. und S. rac = sL rakü als Stanun angeben. rozboiü findet sich einmal bei G. I, 213: p03E0i0A für das übliche rozboiü C. G. S. «= Krieg, Kampf; sL razboi. Wahrscheinlich Schreibfehler. r^gglie C. S. für rogglie C S = Quecke stellt C. zu- sammen mit r^gatöü = rogat§u, Hirschkäfer; nsl. roga(, russ. rogaci. Ich kann leider nicht entscheiden, ob diese Zusammen- stellung berechtigt ist, oder nicht; und je nachdem würde das Wort zur Vh. heranzuziehen oder von ihr auszuscheiden sein. r^sedesk, pikCf^H G. I, 313, 1 findet sich nur an dieser Stelle für r^sfdesk C. G. S. = verpflanzen. Der Stamm dazu ist sad «= Pflanze, sl. sadü. rgsplntie, rgspint'ene C. = rjsp^ntie S. = Kreuzweg; sL rasps^tije. semets[ie C. G. S. steht neben siimets[ie, kühn, Kühnheit; altal. sümgti; vgl ZfrpL HI, 470 Nr. 111. slsiak C. S., sisilak C. steht für sgsiak, Haferkiste; altsL si^ekü. slobonog C. S., slobonov C. . . farmuku findet sich Cod. Dim. 43 b, 1, Zauber, Reiz, und gleich darauf mfjnngkatsj 43 b, 2, die beide von ngr. (poQfUfXO abzuleiten sind. felinar C. S. J. IV, 124 = fglinar C. J. IV, 124, Laterne, ist eine Weiterbildung zu fanar, ngr. g)avaQi C. Über — 135 — die Entstehung von fglinar aus fanar habe ich mir nicht recht klar werden können. fermeka d-r., arom. C. D. S. sagt man statt fprmeka zaubern, fermek neben farmek; ngr. q>aQiiaxo. G. kennt als Substantiv nur £a.rmeky während das Verb nur fermeka lautet. Die lautliche Erklärung dieses Wortes bietet insofern Schwierig- keiten, als schon die Endung ek > fermekai; danach wurde dann erst das Substantiv farmek [> fermek um- gebildet folos CD. S., nützlich, <] *figlos leitet man ab von mgr. ff^Xoq = gr. a>g>BXo<;. irti e sagt man in Sehet (Kronstadt) für hf rtie; ngr. XOlqxL katerisesk, nur beiC, fluchen, leitet er von xarapei^o.aa^, TUiTaQiovficu ab. klefesesks= klffi^sesk, winseln, fuhrt Geheeb 34 unter sciifosesc an, das er mit ngr. xXalco^ xXcUyco zusammenstellt k^r^midp C. D. G. M. S., Ziegelstein, stammt von ngr. xfQafüöa, knlugur =» kalug^r, k^lugpr J. I, hl. Ant IV, 8, Mönch; ngr. xaXoysQog. Ifskaie steht far leskaie, letskaie C. S., Heller, wofür auch leftska^e vorkommt; ngr. Xexrov, XBq>r6v. Inmbrusesku arom. steht für l^mbrusesku arom. Ar. IL, erglänze; ngr. Xafixvgl^co^ XafixQl^co. YgL S. 103. matasg C. G. = m^tasg C. G., mgtase S., Seide; ngr. To fiera^t. m^n^tarkg C. D. G. S. neben minptarkp C. D. S., Kuh- pilz, ist wohl durch Metathese und Weiterbildung aus ngr. [laviragi entstanden. pipirig C. S. findet sich fbr papnrg, Binse, das S. von gr. xaxvQog ableitet Es wäre dazu eine Form '^^apnrig oder *P9piirig nötig. plupumar, plopumar sagt man in Kronstadt, wie man — 136 — mir angiebt, für plgpomar, pl^pumar, Matratzenmacher. Das Wort ist abgeleitet von paplom^, plapomg, Matratze; ngr. TtojvXcofia. Vgl. S. 103. p^rlmi* G. II, 269, m-r. (Boj.) = pgrgmifr Boj. in J. D, Fabel, Gleichnis. Ar. 11 kennt die synkopierte Form ppimil^; ngr. TtaQafivO-L rldike C. D. G. S. steht for r^Se, Rettig; ngr. Qaibuo. slstisesk[u C. =» sastisesk C, verwirren, sastisit S. ^ verwirrt, kommt von ngr. oacvl^o. jllie arom. Ar. 11 ist dnrch Vh. zu erklären aus ^y^He sa ngr. yvaXly vaXlj Spiegel Daneben konmit mit Metathese die Form Igyie J. I, 120, Igyij Ar. II vor; und hiervon ist wiederum ein Verb lajitsesku, l9]rit8esku und vh. liyitseska = strahle, spiegle, gebildet worden. Magyarische Elemente. Bireesku (Eigenname im Banat)Bsbir9esku ist abgeleitet von birgü, Richter; mgy. birö. bolmoäit S., durcheinander, wird hergeleitet von balnio§, balmu§= Milchrahmbrei; mgy.balmos. Man erwartet ^b^lmoSü forOstgü trs. S., Sonnenblume, soll nach S. zusammen- hängen mit ferest(r)9Ti, Säge; mgy. ftLresz.(?) gindzesk bau. J. III, 215 steht für g^ndesk G. S., denken, abgeleitet von g^nd, Gedanke; mgy. gond. Femer finden sich 1. c. glndzi und gindzit, aber J. IV, 301, I, 5 g^ngesk. Sehr instruktiv ist auch die Stelle aus J. III, ban. Tzt. LVIII, 32: d^f[ g^nd gindz^a, wo Substantiv und Verb unmittelbar auf- einander folgen, und wo das Substantiv in seiner ursprong- lichen, das Verb aber in der vh. Form steht. heleSteiü D. G. S. = h^l^steu G., Fischteich; mgy. halastö. katang C. S. J. IV, 103 sagt man für k^tang, J. IV, 103, Soldat; mgy. katöna. k^fgiesk C. D. steht neben kifgiesk C. D*, schlagen, prügeln; mgy. kifejni. — 137 — kretintsg C. D. S. — kgirintsj, C. D. S. J. III, 318, J. IV, 328, Schürze; mgy. katrinca. mintonai J. IV, 329, mint^naä J. III, 321 stehen för mintenaS, mintsinaS, sogleich; mgy. menten. muäetsel D. S. »» moS^tsel C. D. G. S. ist derselben Bedeutung wie muSkptsel C. S., Kamille; nach C. hängt es Zusammen mit mgy. mnskatu. papele C. S. ist der Plural zu papelp G. S., einer Neben- form zu papalgü C, pap^lyü S. »= Judenkirsche. Man muß hier eine Singularform ''^ap^l^ annehmen, wozu der Plural ^papfle lautet, woraus dann durch Vh. papele entstand, und dazu wurde der neue Singular papelg gebildet; C. stellt das Wort zusammen mit mgy. päponya. ▼inderei[ü C. S., vingerei[ü C, Wanderfalke =* mgy. Tändorlö. Albaneslsche Elemente. arbines, arom. Ar. 11 >» Albanese; alb. arbcreS; G-M. buzeresk C. S. steht for buz^resk »» tauschen, viel schwatzen, und ist abgeleitet Ton buz9 «« Lippe; alb. buz£ Q-M, (e = 9). n9P^rk9 S., n9P9rk9 C. G., Schlange, Natter, kommt von alb. neperkf, G-M., nepSrkS C. S.; auch Ar. II kennt n9P9rtik9 and n9P9rtiku§9. skintsei J III, ban. Txt XL, 15 steht für sk^nteie = Funke; alb. äk9ndiJ9, §k6ndij6. Unbekannter Herkunft ist: m^äatu, määatü 0-W. 38, steht für üblicher mnäatu G., schon, hübsch. Auch hier will ich, bevor ich zu den Untersuchungen übergehe, noch einmal bemerken, daß aUe .diese Beispiele nur in soweit für die Vh. gelten, als sie sich nicht auf eine andre — 138 - Weise erklären lassen, wie dies ja auch bisweilen bei den be- treffenden Wörtern schon angegeben ist In statistischer Hinsicht sei erwähnt, daß 225 Beispiele der regressiven Vh. hier Torliegen, also fast das Vierfache der progressiven Vh. Davon sind 90 Worter lateinischen Ursprungs, 79 stammen aus slavischen Sprachen, 19 siad dem Türkischen, 20 dem Griechischen und 12 dem Magy- arischen entlehnt, während das Albanesische nur mit 4 Worten vertreten ist, und nur für ein Wort läßt sich eine Etymologie mit Sicherheit nicht angeben. 1. ZSinflUBB des Akzents. Wie bei der progressiven, so wird es auch hier bei der regressiven Vh. in diesem Abschnitte darauf ankommen, unsere Aufmerksamkeit auf den Akzent zu lenken, d. h. es soll unter- sucht werden, ob es der Vokal der haupttonigen, nebentonigen oder unbetonten Silbe ist, der auf den Vokal der vorangehenden Silbe vh. wirkt. Hinsichtlich des Verhältnisses des Haupt- tones zum Nebentone oder zur unbetonten Silbe verweise ich auf das im entsprechenden Abschnitte der progressiven Vh. (S. 104, 105) Gesagte. a) Der Hauptton wirkt: a) auf eine nebentonige oder unbetonte Silbe (126 Bsp) (lt.) äjrldfk = ä]rQdik in^l =^el ärikesku = ärikesku kl§tfg = k9§tig äsplimpsesku=*äspl^mpsesku koltsün — koltsün barbät = bjrbat kopön = k^pün befiket = bafiket knldürg = koldürg biserikg = bgserikg kümnikiltür9«= kümnikftürp duntsürg — dintsür9 k^tsgt ^=knts9t femeie = femeie kimes =k9mesi fpntung = f untyng letfn = *l9tin Inek = flnek limbrfk = *l^mbrfk — 139 — lüfigparg — Iflfigoare pnrumbu — pQrümbu minninta =s m^^rmlnta rgzlets^sk =» rgzlftsesk mültsiinesk = mültsfm^sk rü/iienesk = rüm^nesk nimurdi — Dhnfrdi sakar9 — S9kär9 nistine ^ = *nnätfne salbaiek — sflbätek nfsk^tu = niskuntu sinmedru — sf nmedni pabär — pjhar sopön = sfpon pakat = p^kat trlmit = trjnift pereke — pfreke nntrun = ^ntfün perete = pjrete nsük = *a8Ük perints — p^rf nta pmparat = ympjrat petrindzel — pgtrnndzel uflkotro — ynkftro piTnint — p§mf nt vuzüt — v^züt piner = paner zOTÖn = z^YÖn potim(k9 — pötnrnikp (sL) äpestesksasl. opozditi notdt9 = poln. nietota beldfe = srb-cr. badalj notuflg = netsLÜg belesk — srb-cr. bnljiti nfük = neük birb^ii^ — brf b^tse n§v6d = nevöd borhöt = »br^hot ösindft — ös^ndit greiesk = greiesk patäk — petak bemeiü = hameiü pletesk = pletesk ifiglinesku : tn-r. — glnmesk dr. pokömits9 = p^kömitsj lnts9 = srb-cr. jarica restei[ü = r9stei[ü kotun = k^tün restriäte = r^strfste kristeäü = k9rstei[ü revnfre = rjvnfre kilSnesk =s kr^snesk rlkitg = r9kit9 melm[9 = iii^M» rlsip9 — r98lp9 namalo s= nimälo ristfk — ristfk Dem6t[e s= nf met[e rozböi[ü = r9zböi[ü nid^zde = nfd^zde rgsedesk BS r9S9desk nlslp = n^slp semets = sumets nomöl = nfmöl smitsesk ==> sm^töesk norod — n^röd sobör = s^bör norök — nfrök strefn, strifn = str^fn — 140 — snrfcük »»russ. serfcüktt yndreznets ^ ^ndrgznets §elvf e = ijlvfe zovör s« z^YÖr tiiidzire «=» tf ndifre zil^kn s= z^lesku tresnet >= trQsnet (tk.) ä]rlkf9 = äjrjkle revent = raTent dzalat = dzelat ristfk s^r^stik kimi§ = kamiS samsar s= simsar mazdräk — m^zdrak tUde n=*t5kie mosör = ^niQsör zarpa — tk. zer-baf (gr). ksisesku = dbks^seskn matas9 — mft&s^ folös = *fQl6s pgrimf^ = pjr^mf ^ irtf e = h^rtfe rldflfe B» rfdfke knlügiir := k9lüg9r yllie = *j^\ie leskaie — leskaie (mgy.) blreesku — blrjesku kretfnts9 = k^trfntsp gindzesk «= g^ndesk nüntonää «süüntensä katang — k^tanp müsetsel «M miiSf tsel (alb.) arblnes — alb. ärbereS njp^rkg =: alb. nepirb bilzeresk — büzgresk sldntsei B= skgnteie (unbeL) mgsatu s= mnSäta. ß) auf zwei vorausgehende, unbetonte Silben (11 Bsp.], (li) nliiesku, nliresku = n^r^ieska (sl.) bf rd^hän = bürduhän dfedetsei = d^djtsei nöprostok slobonög nfpr^stök slfbftiög (tk.) sjr^tlgk = Siretl^k (gr.) klfefesesk == klgfosesk | pipirfg = *P9purig (mgy.) forostgu = fferestgu | hfeleäteiü = h^l^ät^iü vinder^iü = mgy. vändorlö — 141 — b) Nebentonige oder unbetonte Silbe wirkt ^nf den HanpttGQ (26 Bsp.). (It) afnte = a^nte grfndine »= gri^ndine (mni BS ^miii (ndzer »=» ^ndzer lmni9 »=^|nim9 fnsi «s ^nä kdndn «» k^ndu Itifigurj = ♦l^figur^ DtLsn[l = n^su tk. seksane = säfter^ä f^linär f^rmeka xeQafilöa lümbrusesku s^kgiesk = sfk^iesk tävatürp = t^vaturg tsämbaladzf <[ tslmbal9 m^ngtarkg plüpumär slstisesk inin9tark9 plfpumar sästisesk (mgy.) bblmosit = *b9linosit | k9f9iesk = kif9ie8k d) Eine unbetonte Silbe wirkt auf eine andre unbetonte (13 Bsp.). (lt.) akümpiri = akümpjri kümlneka = commnnicare ästeze = ästf ZI ^9^g9 ^= lnfig9 f9r9 =*far9 p9n9 =pin9 k9br9 = *kiiia:9 (sl.) un§fl9t§üne=^näel9t8Üne { ynterezat aQfiaxo \ katerisesk =: xaraQiovfiai (mgy.) päpele = *päp5le. Während in der progressiven Yh. dem Haupttone im Worte eine nur ganz verschwindende oder gar keine Be- deutung zukam, so beobachten wir hier bei der regressiven Yh., daß es in den weitaus meisten Fällen (in zusammen 137 von 225 Beispielen) gerade die haupttonige Silbe ist, deren Yokal den der vorangehenden Silbe beeinflußt hat, und zwar erstreckt sich diese Einwirkung des Haupttones in 126 Fällen auf eine, und in 11 Beispielen auf zwei vorausgehende Silben (Gruppe a). Es läßt sich daraus erkennen, daß der haupt- tonigen Silbe im Worte bei der regressiven Yh. eine recht bedeutende Rolle zukommt Und dies läßt sich auch leicht — 143 — erklären^ wenn wir uns daran erinnern, was oben (S. 95 — 97) fiber die psychologischen und physiologischen Ursachen der VL gesagt worden ist. Schon schwieriger wird es, eine einheitliche Erklärung för die Gruppe b zu finden, in der sich der Hauptton nach der folgenden nebentonigen oder unbetonten Silbe richtet. AofSillen muß es, daß es in sämtlichen hierher zählenden 26 Beispielen der gedeckte Laut ^ ist, der sich dem folgenden Vokale anpaßt; und dieser nachfolgende Vokal ist in 16 Fällen ein i oder e und in 10 andern ein u. Beide Male sind es also diejenigen Vokale, bei deren Hervorbringung die Zunge mit dem Gaumen die größten Engen bildet, die hier Th. wirken. Da nun der gedeckte Laut i^ lautphysiologisch meist auch auf u beruht, und da also bei seiner Hervorbringung ebenfalls eine größte Engenbildung stattfinden muß, so wird die Aussprache in der Weise vereinfacht, daß das charakte- ristische Merkmal dieses Lautes, das Herunterdrücken des Kehlkopfes, unterbleibt und nur die Engenbildung Tor sich geht, und zwar so, daß sie sich der Engenbildung des nach- folgenden Vokals anpaßt. Ist daher der nächste Vokal ein i (e), so wird auch J > i werden, und folgt ein u, so muß ans ^ ^ u entstehen. Die Ghuppe c, in der sich der Vokal der nebentonigen Silbe dem der unbetonten anpaßt, läßt sich mit der Gruppe d, worin sich die unbetonten Vokale beeinflussen, insofern zu- sammenstellen, als es sich hier wie da um Vokale handelt, die im Vergleiche mit dem Haupttone als die unbetonten an- gesehen werden können. Vergleichen wir die Gruppe c der regressiven Vh. mit der entsprechenden Gruppe c (Akzent) in der progressiven Vh. (S. 106), so sehen wir, daß es sich in beiden Fällen zwar um die nebentonige und unbetonte Silbe handelt, daß es aber in der progressiven Vh. die nebentonige Silbe ist, die den Vokal der unbetonten beeinflußt, während in der regressiven Vh. das gerade Gegenteil stattfindet, indem hier die un- betonte Silbe auf die vorausgehende, nebentonige einwirkt. — 144 — Daher ist es auch erklärlich, daß die hierher gehörigen Bei- spiele der regressiTen Vh. im Verhältnisse zu der ATiyAM^ wie sie in der progressiven Vh. Tertreten ist, bei weitem nicht so zahlreich Torhanden sind, wie man erwarten sollte. Dahin gehört außer den 50 aufgeführten Wörtern anch noch das in die nächste Gruppe d angenommene Wort zänia- kad|^, das erst eine Form *z6makad^ voraussetzt, die ans tk. zerinkadah durch vh. Ausgleich der imbetonten Silben ent- standen sein muß. Die Vh. hat hier, von einer unbetonten Silbe ausgehend, zunächst auf die vorangehende unbetonte gewirkt und dann auch noch die nebentonige Silbe in den Bereich ihres Einflusses hineingezogen. Zur Gruppe d giebt schon die Überschrift die nötige Er- klärung; nur könnte es auffallig erscheinen, daß fprg, kj^tr^r ^9^9 ^^^ P9°9 S*^^ unbetont sind. Dies liegt aber in ikrem Charakter als Präpositionen, die (vor dem Substantiv) prok- litisch stets unbetont gebraucht werden, falls nicht der Nach- druck auf ihnen ruht a. Art des Vokals. In der progressiven Vh. teilte ich die Vokale ein in helle und dunkle, eine Einteilung, die auch hier in der regressiTen Vh. ihre Gültigkeit behalten soll Im Einzelnen werde ich mich bemühen, mich der S. 110, 111 gegebenen weitere Gliederung soviel wie möglich anzuschließen. A. Heller VokaL 1) Ein heller Vokal, e oder i, beeinflußt einen der dunkeb Vokale a, o, g, u, und zwar: a. einen vorausgehenden dunkeln Vokal (91 Bsp.). at.) akumpiri » akump9ri ajrldik — ajr^dik arikesku = arf kesku asteze «> asigzi benket »^ banket blserikg »» b^serikg blestema o» blastema femeie &« £^mej[e — 145 — frlniitar9 — f(9)r9mitur9 perete = pQrete Ustig =» kfStig pennts — pQrints kumineka — commiiDico petrindzel — P9trnndzel lcime§ — kjmeSi plmint = plmint lepeda = Ifpeda piner = paner letm — ♦Ijün potlmik9 — potamik9 mliminta a= m^rminta r9zlet8e8k «= r9zl9t8esk mnltsemesk — mults^mesk strenepot — strenepot niStine := nnStine trlmii B= tr9mit pereke ==> pgreMe (sL) apestesk = sL opozditi petrikolesk = potrikolesk beldie — srb-cr. badalj pletesk = pljtesk belesk = sL bnljiti rebedenie — mbedenie betsiga§ — bftsigaä resteiü = rjsteiü blrb^tsf — br^bf tse restriste — r9striäi;e felendres = poliufalendysz revnire — rjvnire gltät^rj = g9tSit9ar9 rikit9 = r9kit9 greiesk — grjiesk ri8ip9 = r98iP9 bemeiü — hjmeiü rlstik s= rfstik (hrasi) hemesesk — hemesesk r9sede8k — r9S9desk ifigllneska(m-r.)=gliimesk(d-r.) semets — smnets IritBj = srb-cr. ross. jarica sisiak ^^ sfsiak kilimik9 — k9limik9 sniltäesk = smjtSesk kristeiü — kjrsteiü strepezesk =s strfpezesk krisnesk = kroSnesk siriin = strjin lesnitS9ar9 — losiutöQar9 §elvie — g9lYie meliii[9 = m9liii[9 tresnet = irfsnet nemeresk ==> nemeresk ^dreznets — undrfznets n«met[e — ii9iiiet[e ^nterezat < sL tarü neTedesk = ^njvedesk zemislesk — zfmislesk sidezde = n^de^de zllesku — zflesku nisip — ngsip (tk) a]riki9 s= ajrgkie plÜindz^an = iL patligan kim» = kamiä revent — ravent Weigand, 7. JTalmsbariflht. 10 — 146 — rlstik softer^ (gr.) doksiseeku felinar fermeka katerisesk (ingy.)bireesku = kretintsg rfstik ' safter^ doks^seaka fflinar üarmeka xaz€tQiov(iai bir^esku k^trintsg ükie P9rimi^ ridike slstisesk yUie mu§etsel papele s= rfdike = sastisesk = mu§f tsel = *paP9le (alb.) arblnes »» alb. arbereS | buzeresk «= buz^resk b) zwei Yorausgehende, dunkle Vokale (6 Bsp.], (it.) nlrlesku, nilreska = n^rf ieska (sL) dedetsei = df dftsei (gr.) klefesesk = klfffsed^ | plpirig «== ^papnrig, tpf purig (mgy.) heleäteiü = bf If Steiü { vindereiü = y&ndorlö. 2) Der fadle Vokal e oder i wirkt auf den YOiiiergdiiendeD, gedeckten Vokal ^ (30 Bep.). (li) ainte — af nte pUmbi — pl^mbi asplimpsesku — '^asplf mpsesku plumine — plom^e grindine — gr^ndine romenesk =: mm^nesk imni = f mni simziiene — sf nziiene tndzer — ^ ndzer sindze — s^ndie inek — f nek sinmedru «ssignmedra inel — ^nel skimbi == sk^bi inimg — f 1UJI19 spintek = 8 + p^tek insi — flnfti strimbi — strimbi limbrik — ♦l^mbrik ziniSpar^ — *zf niSgarg (sl.) gidilesk = g^dilesk rgspintie «» r98pf ntie osincüt - — os^ndit tindzire »t^ndiire — 147 — Iriziibitsf zlmbri — tr^mbitsg «» Bfxnbn (s^brü) zlmbri — zlmbri (s^bri) (gr.) Irtie — h^rtie (mgy.) gindzesk = g^ndesk (alb.) slantse^=*= » sk^nteie. B. Dunkler VokaL 1) Einer der dunkeln Vokale a, o, 9, u, ^ wirkt auf Toraus^ gehendes e oder i, und zwar: a. auf einen Vokal. (24S8p.). (It) duntsurg = dintsurg V9^9 n^kpta = nisk^ntu (sL) nanudo = nlmalo n^vod notot^ «= poln. nittoia patak nf tafig s= net^flg surtuk nf uk =s netik (tk.) bahad9fk9 = tk. bAhadtr dzaJat «»dzelat saksana «= tk. seksane , zarpa j samsar *= slmsar (gr.) k^rgniido = xfQa/iUa m^ngtaikp l^kaie =:: leskaie (mgj.) k^üesk »= kifgiegk | nuntonaä (alb.) n^pysk^ = alb. neperke = pln9 = *nevod »«petak == russ. sertukü ^nS^lglSune = ^SälptSune tayatar9 teyaturg tsambaladä < tsimbal^ "»tk. zer-'baf mingtarkp =-jQDi]xtoiia§ b. auf zw.ei Vokale (3 Bsp.), (tk.) df r^tlgk = SireÜgk | zamakad^a = tk. zerlnkad^ (mgy.) forostgü == ferestgü. 10* — 148 — 2) Ein dunkler Vokal wirkt auf einen andern dunkeh, und zwar: a. in einer Silbe (51 Bsp.). (lt.) barbat == b^rbat pjpgzarg < V^W^ ^9^9 = fur9 pft^mike — potgmike koltsun — koltsun pummb — pjrumb kopon — kjpun mpusare — r^pusare k^trg = kiitr^ sakarg »s^karg kqtsgi =: kutsgt salbatek — salbatek kuldurg — k^ldurg sopon == s^pon kumnikuturg = kumnik^turg suturu — s^turaj^ l9flg9 = luflgg usuku — *asuka mfSk^turg ^= mnskgturg ymparat — ympf rat nimurui = nimurui yfikotro = 5Lflk9tro pahar = P9har vuzut — v^zut pakat = p^kat zovon = z^Yon (sL) borhot — *brQhot pokomits9 — p^komitBj dnruiesk = dfruiesk pr^pgdesk — propgdeak kotiin = kftun rokoing = r^koinj lokomesk = Ifkomesk rozboiü = rozboiü nomol = nfmol r^fggUe — rogglie norod — nfrod sobor — sfbor norok — nfrok zovor — z^vor n^s^lie — srb-cr. big. nosilo (tk.) mazdrak «»m^zdrak mosor — m^sor (gr.) fannuku «» g>aQfiaxo kulugur — kjlnggr folos = ^fjlos matas9 = m9ta89 plupumar = = plupumar (mgy.) bolmoäit = bflmoSit | katang = k^tang (unbek.) mfäatu = mnäatu — 149 — •sL) b^rdfhan = burdnban noprostok = nQprfstok b) in zwei Silben (3 Bsp.). slobonog = slgb^nog. 3) Ein dankler Vokal a, o, 9 oder n wirkt gedeckten Vokal ig. (17 Bsp.). = k^ndii = l^figpare = nfsu<[nfsu = s^ntu = flmblu s= ^pnflu (sL)iimbl9täi[ü= ^bl9t§i[ü (tk.) s^kpiesk = s^giesk (gr.) Inmbrasesku = l^brosesko. (11) knndn lofigpar^ Infigurj nnsa snnta nmbln umfln Qmpla untni nntrün nntunekat Ufiffiü i^nl9lintra auf den ^plu ^tra fntr'un fntunekat ^nlg^ntra vQzgiesk = Yf zgiesk 4) Der gedeckte Vokal ^ beeinflußt einen yorausgehenden, dunkeln Vokal in (li) fignt^ng = fdnt^g. Hatte ich bei der Untersuchung der Vokale in der pro- gressiven Vh. die Vermutung ausgesprochen, daß sich eine starke Neigung zeigt, die dunkeln Vokale auf die hellen ein- wirken zu lassen, so ergiebt sich aus der Torliegenden Ein- teilung, daß in der regressiven Vh. das umgekehrte Verhältnis stattfindet Denn von 226 Beispielen ist es in 127 Fallen ein heller Vokal, der seinen vorgreifenden Einfluß auf einen dunkeln Vokal ausübt, und darunter befinden sich noch sechs Wörter, in denen sich dieser Einfluß auf zwei vorausgehende Vokale ersiarecki Aus dem bisher über den gedeckten Laut ^ Gesagten wird zur Oenüge das hervorgegangen sein, was zur lautphjsio- — 150 — logischen Erklärung der (trappen A 2 und B 3 notwendig isL Hinzuzufagen wäre etwa noch Folgendes. Bekanntlich können alle Vokale auch als gedeckte Kehl- laute gesprochen werden. Die Vokale l und u verursachen nun, wie schon gesagt, die größte Engenbildui^. Dadurch bdcommen sie, wenn sie mit gesenktem Kehlkopfe als i und q gesprochen werden, einen dumpfen Charakter, der sie für das Gehör beide einander sehr ähnlich erklingen läßt Gleichwohl sind sie Yon. einander wohl zu unterscheiden, und in der Tbat konmien sie auch dialektisch, als zwei yM:8ehiedne Laute vor. Aber eben wegen ihrer großen Ähnlichkeit im Klange werddo i und 9 mit einander Terweohselt; und. mir scheint es, als ob i und dann auch g da gesprochen wird^ wo auf den gedeekteo Vokal ein e oder i folgt Es braucht, nachdem die An- näherung in der Zungenstellung geschehen ist, dazu nur noch die Senkung des Kehlkopfes zu unterbleiben, um ein reines e oder i entstehen zu lassen. Ebenso war der Vorgang in allen den Beispielen, wo ^ ^ i [> i vor e oder i geworden ist Folgte dem gedeckton Laute dagegen ein u, wie in ^plu, so trat die Vh. nur durch Unterlassen der Kehlkopf- senkung ein, und das Wort lautete dann umplu. Ähnlich war es, wenn der durch g bezeichnete Laut dem gedeckten Kehllaute folgte. An dieser Stelle möchte ich das, was ich oben (S. 113, 114) über die in des Schriftsprache mit & und ä, in phonetischer ümschrifb mit ^ und 9 bezeichneten Vokale andeutete, etwas weiter suafuhcen; Auf S. 3 und« 4 seineeh Vlaeho-Meglen giabt Weigand eine Ciharakteiistik dieser beiden Laute und &ßt sie^ zusammen in folgendian. sechs. Sätzen: 1) Der Kehlkopf wird nach unten gedruckt 2) Die Zähne stehen beinahe aufeinaander; bei 9 ist.dieO&ang ein klein wenig größer, als bei ^. 3) Die Lippen sind angepreßt Diese dcoi. Puakte sind das gemeinsam Charakteristische der „gedeckten Kefaffiopflaute^ — 151 — 4) Die Zangenartikulatioii von 9 ist die deä. offenen o, die dee^ ^ gleich der de& m 5) Das Ganmensegel iak gehoben; eine Nwalienmgr findet nicht sbifctb 6) Der betonte ^-Lant scheint mir unbedeutend Ifinger, als der betonte 9-Lanit [z. B.' b^trp geg^n sp^l]. Dazn kommt noch, wie mir Weigand mitteilt, folgender ebenfalls charakteristische Punkt: 7) Die Zunge zieht sich von beiden Seiten zusammen, so daß sie, von Tom gesehen, klumpenformig zusammengebaut erscheint Die zur Hervorbringong der gedeckten Kehllaute nötigen BedinguAgen sind also die unter 1, 2, 3 und 7 angefuhrt«i« Damit stimme ich nun vollkonmien überein, und auch, geg^ die Punkte 5 und 6- ist nichts einzuwenden. Auch gegen Punkt 4 würde ich keine Bedenken erheben, wenn unter 9 eben nicht ein ,^edeckter Kehllaut" zu yerstehen wäre. Soviel ich nämlich bei wiederholten Versuchen mit verschiednen nuDänischen Herren* habe herausfinden könn^ gehen; dieseim Laute gerade die beiden Hauptcharakteristika^ wie sie unter 1 und 7 angegeben sind, völlig ab. Dadurdb, dl^ß der Kehl- kopf nicht herabgedrncht wird, verliert der Laut seinen, eigen* tSmlieken, dumpfen, wie aus der Feme kommenden^ g^ämpften Klang; er wird oral, wie jeder andere Vokal, und bleibt nur insofern „gedecktes als der Oberkiefer dem Unterkiefer g^»ähert bleibt und infolge dessen die Lippen angf^refit sind und so die Mundoffiaung fbst geschlossen isi Dazu kommt nun noch^ daß auch die Zunge sich durchaus nicht zusammenzieht» sondern flscb, nach; hinten zu etwas gewölbti daliegt Diese Lage kann gemeint sein, wenn unter 4 gesagt wird: Die Zungenartikulation Ton 9 ist die des offenen o. Li derThat liegt der Laut zwischen ar und 0; außerdem kommt dazu, wie mir scheint, noch ein leiser Anflug von Umlaut, so daß er sich, einem offenen & JiSkeuL ExneA solchen. Laut kennt auch • das Französische im lu&betontea e^ wie in me^ te, se,. le, nur wird dies französische^ — 152 — tonlose e nicht so lange angehalten, wie der rumänische fi-Laat; ähnlich klingt er im Englischen in sim, son, gun, fon; und auch im Deutschen ist dieser Laut bekannt, wenn er da auch nur unbetont vorkommt, wie das S. 97 genannte Wort beginne: bogonnen zeigt; und dann ist er sehr bekannt als „Verlegenheitslant" oder „unartikulierter Laut^. Daher ist es auch erklärlich, daß der rumänische Laut ä (=» 9) von den Deutschen sofort erkannt und ohne weitere Mühe heryor- gebracht wird, während zur Bildung des 9 = ä die Schwierig- keit hinzutritt, den Kehlkopf herunter zu drucken, und daher zu seiner Erlernung längere Zeit notwendig ist Man könnte mir yielleicht Mitgegenhalten, daß ä gleich- wohl ein gedeckter Laut sei, nur werde er reduziert gesprochen, derart, daß der Kehlkopf nur sehr wenig oder gar nicht gesenkt wird, so daß also eine Art Ersatadaut für den gedeckten Kehl- laut eintrete. Da muß ich aber doch zu bedenken geben, daS, wenn das Senken des Kehlkopfes unterbleibt (Punkt 1), auch die Zunge schlechterdings sich nicht in der angegebenen Weise zusammenballen kann (Punkt 7), sondern flach liegen bleibt^ und daß man dann von einem gedeckten Kehllaute nicht mehr gut reden kann, da dessen beide Hauptcharakteristika fehlen. Es kommt also darauf hinaus, daß jener Ersatzlaut zusammen- fallt mit dem vorher beschriebenen Laute ä. Ich mochte infolge dessen den in der rumänischen Schrift- sprache mit ä oder @ bezeichneten Laut in der phonetischen Umschrift etwa mit 9 oder e wiedergeben oder einfach das Zeichen ä dafar beibehalten. Weniger geeignet dazu erscheint mir aber 9, da mit dem untergestellten Ejreischen der gedeckte Charakter des Lautes und besonders das Herunterdrücken des Kehlkopfes angedeutet werden soll, wie auch die übrigen ge- deckten Vokale mit i, §, 9 und y wiedergegeben werden; und da natürlich auch o gedeckt gesprochen werden kann, so möchte ich hierfür das Zeichen 9 anwenden, das dann nicht zu ver- wechseln ist mit 9, s oder ä. Freilich ist zuzugeben, daß die beiden Laute ä und i einander sehr ähnlich sind. Diese Ähnlichkeit beruht auf der — 153 — fiist gleichen Znngenaridknlation von n zur HerYorbringung Ton k und Ton 9 zur Hervorbringang von ä (vgL S. 151, Punkt 4), und sie wird noch vermehrt durch die passive SteDung der Lippen, die, wie S. 150, Punkt 3 gesagt ist, an- gepreßt sind. Daher erklärt es sich wohl auch, daß ä und ä sehr häufig miteinander verwechselt werden und für ein un- gefibtes Ohr auch den gleichen Klang haben, so daß sich ä in Worten eingestellt hat, wo nur ä berechtigt ist, und um- gekehrt Dieser Wechsel in der Aussprache findet dann auch in der schriftlichen Wiedergabe sein entsprechendes Abbild, und so steht neben dftrlog: därlog, amftndoi: amftndoi, G., astizi aa astftdi, rftnesc «» rftnesc, rumftnesc = mmftnesc, näpftrcä SS nApftrcä u. a. m. Nur darf man nicht vergessen, daß bei der Bildung des Lautes ä der Kehlkopf herabgedrnckt tind die Zunge zusammengeballt wird, was bei ä nicht der Fall ist; und dieser umstand veranlaßt mich, ä und ä scharf Toneinander zu unterscheiden; und aus diesem Grunde ist auch der Übergang von ^ > u vor irgend einem nicht gedeckten Vokale als ein Fall der Vh. anzusehen. Aus der oben erwähnten Stellung des Lautes ä zwischen a und o erklärt sich auch der öfter wiederkehrende Übergang von ä (g) in a und o, wobei in unbetonter Stellung auch zn n werden kann. Beispiele dafbr sind: barbat ^= b^rbat, pahar es p^har, pnkat = p^kat; knldur^ «= k^ldur^, koltsun = koltsun, norok «= n^rok. Dazu findet sich auch der um- gekehrte Übergang von o > 9, wie in P9P9zar9 <] pnp9Z9, p^tfmike = pot^mike, pr9p9desk = prop9desk. Auch lu6 = lui, luom = luäm in Zfi^h. III, 470 Nr. 67 findet so eine Erklärung, indem in progressiver Vh. 9 > o nach u geworden ist Und schließlich erklärt sich daraus auch, wie es möglich ist, daß im Istrorumänischen auslautendes 9 >> f werden kann: käse = kasf ; weitere Beispiele siehe J. I, Istria. Was nun noch den Übergang von ä ^ a vor a betriffi, 80 scheint er besonders in der Moldau häufig eingetreten zu sein; jedoch ist er keineswegs immer nötig, wie Sez. Nr. 7 lind 8, Okt. Nov. 92, S. 213 zeigt, wo blastamat[ul Ham] = — 154 — blistftmat, gleich darauf aber auch die andere yL Form ble- stemat za lesen ist, sach pftcat fftr pacat, das oben S. 123 yerzeiohnet wurde. Tritfc: dieser Übergang von unbetontem ä ^ a ein, so ist die Bediiq^g dazu aber inuner, daß ein a darauf folgt; tot andern Vokalen erfolgt er nicbt; man sagt also wohl pakat f&r pftkat, pahar für pUior, aber immer nur Y&zut^ cftznt Findet sich aber dennoch der Übergang $ > a TOT andern Vokalen als a, wie Ban« DiaL pag. 34. 76 Yadzat, saptamyng aufweist, so ist das ein spontaner Lautwandel,' der mit Vh. nichts zu thun hat 8. Angleiohung ,und AuagleiclL Auch an dieser Stelle verweise ich auf das in der pro- gressiyen Vh. unter „Angleichung und Ausgleich^ (8. 112—113) über unbetontes e und i, o und u Qesagte und gehe sogleich zur Darstellung über, um dann einige erläuternde Bemeikmigen hinzuzufügen. Selbstverständlich ist, daß das, was a. a. 0. aber den Gradunterschied zwischen Angleichung und Ausseid gesagt wurde, in entsprechender Weise auch f&r die regressTe Vh. gut A. Angleichung findet sich auch hier in den wenigsten Wörtern. 1) Der gedeckte Vokal u gleicht sich an zu u an einen andern Vokal. InfigQar^ »»Ifflggare |ambl9täi[ü »» f mblgtäp 2) Unbetontes e. oder i gleicht sich an zu 9 (ä) an ^ u oder 0. nf uk = neuk nQskuntu = nlsk^ntu n^PF^? = nepgrk^ »9^8 = netuiflg njvod = nevod — 155 — 3) Unbetontds u >» 9 vor a: bfidfhaiL' a« bnrdnhan Im^iatu ^»rmnSata 4) Verschied&e An^eichung. findet sich in: forosiga I^skue = ferestgü = leskaie mintonaS = mintenaS B. AAisgleich. L Helle Vokale. 1) Es gleicht sich aus 9 mit nachfolgendem e oder i. a. betontes: 9 >> i (17 Bq^). (lt.) atnte =» a^nte grlndine = grnndine inmi «s ^jtmni Indzer = ^dzer inimp = ^gpiimg inSi =«= fnsi [nico) Inunlnek »= *kumf nek(comn- (sL) r{«plntjyB := rgspf nt|e trimbitsg =3 trf mbitsg b. unbetontes oder nebentoniges ^ > e, i (14 Bsp.), plimbi =* plimbi plumlne =« phim^ne sindze =» sf ndze sktmbi a« sktmbi spintek = s + p^ntek strltnbi — str^mbL zimbii — z^mbri (si^rü) zimbii = zflmbri (s^ri) QL) asplimpaeska = aspl^pnp-* [sesku inek = f nek inel =^ f nel 11 mbrik = l^mbii (sL) gidilesk = g^dilesk osindit = os^dit rumenedc.»» rumf nesk simziiene «»s^zi^ene slnmedru «« s^nmedru zinidgar^ »^ '''z^Sparg tlndzire === t^ndiäre (gr.) Irtie.==^ h^rtie (mgy.) gindzesk ^= gf ndesk yinder^tii= *v^nderej|l < vändorlö 156 — 2) Es gleicht sich ans: unbetontes a, 9 (&), 0, n mit folgendem e oder i (95 Bsp.). (li) akumpj Iri = akumpfri mnltslmesk — mnltslmesk ajridik = a]r^dik nirfesku — njrjiesku arikesku — ar^kesku nlStine — nnStine asteze — astfzi pereke — pjreke befiket — bafiket perete — ^ perete blserikg — b^serikg perints — pQrints blestema= *bl$stema, blastema petrindzel — P9tnindzel femeie = fjmeie plmint — pgmint frimitur9 = f(9)r9mitur9 piner — paner klätig «= kfStig potimikg — potumikg kimed = k^meäi r9zletsesk — r9zl9tsesk lepeda — Igpeda strenepot — strjnepot letin = l9tin trimit — trfmit mlrmintu = mlrmintu (sl.) ajpestesk — sl. opozditi nemeresk = nemeresk beldie — (*b9ldie) srb. badalj nemet[e — n$met[e belesk — srb-cr. bnljiti nevedesk = *n9vede8k betsigag — bftsigag nidezde — nidezde blrbftäe — br^b^täe nlsip — njsip dedetsei — djdjtsei petrikolesk — petrikolesk felendreS = - poln. falendjsz pletesk = pletesk gitätparg — gjtäitoarj rebedenie e= mbedenie greiesk = grjiesk resteiü — rjsteiü hemeiü — hemeiü restriSte — rjstriste hemesesk = hemesesk revnire = revnire ifigllnesku(m-r.) — glumesk(dr.) rikitg = rjkitg iritsg = russ. srb-cr. jarica risipg = r9siP9 kilimikg = k jlimikg ristik — ristik krlsteiü — k^rsteiü r9sedesk = r9S9desk kriSnesk = k^r^nesk semets = sumets lesnitSQarg — losnitSparg slsiak — slsiak meliD[9 — ni9lin[9 smitsesk = smitsesk — 157 — stiepezesk striin ielTie tr6sii6t (t) 8]rlki9 Mtmii piilindz^^an reTent =» strf pezeak = str^in ==* ä^lvie = trgsnet = a]rf kie SS kamiS = tk. srb. paÜigan = ravent (gr.) doksiseska feUnar = fenneka = katerisesku = klefesesk =» = doksfseska ■ fi^Iinar ffnneka ocaxaQiovfuu klffijfseak (mgy.) bireeaka hele^iü = kretints^ =» (alb.) arbines «= = birgesku » h^ljSteiü B kf trintso alb. arbcreS yjidreznets ^nterezat zemislesk älesku ristik sefter^a dkie plplrig P9riini^ ridike sistisesk yllie moäetsel papele SS ondrf znets < sL tiuü = zemislesk = zf leaka = rfstik «=s safter^a = *t9kie = *P9Pttrig = pgr^mi* e= sastisesk = *y9Ue = füuSftsel = *papyle buzeresk = buzf resk IL Dunkle Vokale. 1) a wirkt ausgleichend auf e, i, g, o (19 Bsp.). = s9kar9 B= sf Ibatek = pmpjrat (lt.) barbat = bf rbat pahar =» p^har pakat = Pf kat sakar9 salbatek ^parat (aL) namalo = nemalo, nlmalo | patak (ik.) bahad^kg »s tk. bebadlr dzalat ^»dzelat inazdrak »= mf zdrak saksana »» tic seksane samsar »» simsar tavaturp tsambaladzi zamakad^ zarpa «spetak = tevaturg <] tslmbalg = tk. zerinkade = tk-pers. zer-baf (gr.) matas9 = mf tas9 (mgy.) katang =^ kftang. — 158 — 2) 9 wirkt ausgleidiend: a. auf vorhergehendes ^ in: (sl.) vgxgieÄk = v^igieak (tk.) sfk^j^esk = sfkg^esk. b. auf vorausgehendes, unbetontes e oder i: (6 Bsp.)* (li) p9n9 = plnj (sl.) ^Sf IgtSune = ynäel^tiune (tk.) i^r^gk == glreÜ^k (gr.) kfrgmidg = xcQOfMa \ mf n^taikp»» mingtaikp (mgy.) k^fgiesk = Wfjiesk. c. auf vorangehendes, unbetontes o oder u (10 Bsp.). (It) f^ry ^= ♦farg kf trg = *kntrg kftspt =^ kats9t ^^9i = tangg (sl.) nf S9lie = ^nos^Iie <[ srb. prQpgdesk = propgdesk nosilo rQggÜe = rogglie. mf gkgtorg'Be muökgtorg p^t^mikj =pot9mik9 3) u oder o wirkt ausgleichend auf: a. vorhergöfaendes, unbetontes e oder L (sl.) nototg = poln. nietota | surtuk =» russ. sertokü b. unbetontes a oder 9 (33 Bsp.). (Ii)kdlt8un»= kfltson sopon — s^pun kopon ^«e kfpun sntun^ .«=s9turai kdldurg =>« kfldurg nsuku «*= ♦asuku kuninikuturg »s kumnik9tur9 yfikotro '•»=^flk9tro nimarui = nimgrui vazut — vjzut purumbu = pjrumbu zovon -== z^von mpusare — r9pusar.e — 1Ö9 — (fiL) borhot *^ ^bnghot ^uu|6sk -^^ dgdraieflk katan '^ kftuxL klkomesk = ligkomesk nomol — nQxnol noprofitok — ngprgstok norod e= ngrod BOrok =» n^rok pokomits^ — pfkomitsg rokoin^ — rgkoing rozbojiü s» r^zbojiü aloboaog »=slgb9nog sobor — sgbor zoYor =»= zgyor (tk.) mosor = = *m jsor (gr.) farmuku — ^aQfutxo folos — *f jlos kulugor — kglugar [mar plopomar, plupumar = plQpu- (mgji) bolmoäta = *b^lmoSit. 4) Es gleicht sich ans ^ mit u zu u. a. u > u in betonter Stellung (10 Bsp.). (lt.) kiindii-8= k^ndn Infigoz^ = l^gurg nusnl »= nfsul .snitia <« sf ata umbin B« ^bla rnnflu s= ^mflu Itmpla = fmplu antra = ^tru üfigiö = flfijäö ^gnntru = ^9fntra b. y ]> u in imbetonter Stellung (4 Bsp.). (It) duntsurj = d^tsurg <[ untrun = ^ntr'un dlntsurg untunekat == f ntunekat (gr.) lumbrusesku = l^brusesku. 5) Unbetontes o oder u wird durch Ausgleich zu ]gL in: (li) l^ntgng = foiitunj. Wanden wir unsere Aufinerksamkeit zunächst auf die Erlasse A, die solche Worter enthält, in denai sich die Vokale 80 weit nahoro, daß sie, wie S. 113 .gesagt wurde, dem' Grade der Angleichujig zuzurechnen sind, so finden wir hier vier -fetvchiedBe Chruppen. — 160 — In der ersten Gruppe sind diejenigen Wörter anfgefohrt die den Übei^ang von 9 ^ u zeigen, und zwar vor dunkeln Vokalen. Es ist die Vh. hier derart, daß der ^-Laut seinen gedeckten Charakter vor einem nicht gedeckten Vokale yerheit und sich ihm so annäherungsweise angleicht, ohne jedoch mit ihm ganz ausgeglichen zu werden. unbetontes e oder i gleicht sich an zu 9 (ä) vor betontem y, u oder o in den Wörtern der Qruppe 2. Auffällig ist dabei, daß es nur die Vorsilbe ne-, ni- ist, worin e, i > 9 wird, so daß man vermuten kann, es liege hier weniger Yk. vor, als eine Vertauschung mit der häufig vorkommenden Vorsilbe nä <] sL na, wie auch umgekehrt ne- oder ni- sich für nä findet, z. B. nlcovalä »= nftcovalä, nezdravän = nftzdn- vän; vgl S. 130 n9tyfig. Zur dritten Gruppe, die die Angleichung von u >> 9 (ä) vor a darstellt, ist zu bemerken, daß sich diese Angleichung in dem Worte bf rd^han «= burduhan auf zwei vorausgehende Silben erstreckt hat. Jedoch kann man auch annehmen, daß sich zunächst der Vokal u der Silbe -du- vor a zu 9 angUcbt und daß dann in den beiden unbetonten Silben burd9- Vofad- ausgleich eintrat — Dieselbe Möglichkeit kann im Wort m^äat = muSat vorliegen. Dazu ist aber nötig, anzimehmen, daß dieser Ausgleich im Substantiv mii89t|$ats9 ^ '^'my §9t^tso eintrat und davon das Adjektiv muSat ^ m9äat analogisch be- einflußt wurde. Nur scheint mir diese Entwickelung nicht sicher zu sein, da ich wohl mu§ut$ats9, aber nicht ^9§9i$ais9 habe finden können. In Gruppe 4 endlich gleicht sich der Vokal e in Te^ schiedner Weise einem nachfolgenden a oder 9 (S) an. In zwei Fällen wird e > vor 9, und in einem Falle wird e > 9 vor a. Ob dabei außer Vh. vielleicht noch ein Einfluß be- nachbarter Konsonanten vorliegt, läßt sich hier nur vermuten, aber nicht sicher feststellen. Auch in diesem Abschnitte sind, wie in der progressiven Vh., die Beispiele für den Ausgleich der Vokale bei weitem mehr (213), als die, die sich für die Angleichung anfahren lassen (121 — 161 — Verhältnismäßig stark vertreten sind dabei diejenigen Worter, worin sich der gedeckte Kehllaut ^ einem nach- folgenden hellen Vokale assimiliert; weniger zahlreich sind die Beispiele fnr den Übergang von ^ in u oder in 9 (ä). In aflen den FäUen, wo ^ > i vor e oder i geworden ist, muß der vokalische Charakter des gedeckten Kehllautes zunächst sich dem i genähert haben, so daß u ^ 1 wurde, das dann durch Wegfall der Kehlkop&enkung in i überging; und dieser Vorgang trat sowohl bei betontem, als auch bei unbetontem ^ ein. Was dabei das Wort vindereiü betrifil, so muß man &ll8 Vh. vorliegt, zunächst '*'v^ndereiü ansetzen, wo u aus a vor n kutgemäß sich entwickelt hat. Folgte dem ^ jedoch ein u, wie II, 4 a, b zeigt, so brauchte nur das Senken des Kehlkopfes unterlassen zu werden, um n > u werden zu lassen, z. B. fmplu > nmplu. Nicht hierher gehört die Bildung des Gerundiums im Äromunischen, wo neben der Endung -f ndu auch -nndu er- scheint, z. B. kunindu =" kur^ndu, trekundalui «» trekf ndu. In diesen Wörtern haben wir es mit einer Analogiebildung zum Aoriste zu thun, der ebenfalls endungsbetont ist: trekui, korui (vgL S. 99 kurund). Der Übergang von 9^ 9 (ä) zeigt sich in der Gruppe II, 2 a und giebt einen ferneren Beleg dafür, daß die beiden Laute ^ und ä (9) infolge ihrer großen Ähnlichkeit leicht ineinander übergehen. Als einziger Fall, wo ^ die Kraft besessen hat, einen vorausgehenden (dunkeln) Vokal sich anzugleichen, steht da? Wort fgntyn9 = fant^n9 da. Hier konnte die Vh. um so leichter wirken und ihre ausgleichende Straft ausüben, als die Znngenartikulation für y dieselbe ist wie fnr u; und dann folgte in fgnt^9 auf die beiden dunkeln Vokale ein n, das zur Ausgleichung von nicht geringem Einflüsse gewesen sein mag, da der gedeckte Kehllaut y im Rumänischen in Wörtern lateinischer Herkunft bekanntlich nur vor den Nasalen n und m entstanden ist, wie es die historische Grammatik des Rumä- luschen zeigt Weigand, 7. Jabresberioht. 11 — 162 - Im Übrigen ist aus der oben gegebenen Übersicht zn e^ kennen, daß, wie in der progressiven Vh., alle Yokale die Fähigkeit haben, sich sowohl andere an- und aoszugleicheiv als auch an- und ausgeglichen zn werden. Das Gesamtergebnis, das aus den Untersuchungen über die regressive Vh. folgt, läßt sich kurz in folgenden Sätzen zusammenfassen : 1) In der rumänischen Sprache lassen sich die Vokale vieler Worter auf lautgesetzlichem Wege nicht erklären, sondern nur durch regressive Vh. — Im Vergleich zur pro- gressiven Vh. hat die regressive viel weiter um sich gegriffen. 2) Im Gegensatz zur progressiven Vh., wo der Hauptfcon fast gar keine assimilierende Kraft besitzt, zeigt die regressive Vh., daß der haupttonigen Silbe eines Wortes ein recht be- deutender vh. Einfluß auf den Vokal der vorangehenden Silbe innewohnt (mlrmfntu => mfimfntu). Weniger stark ist die tL Wirkung der unbetonten Silbe auf den Hauptton (fnimg = i^nim^, üntru = igintru). Die Vh. tritt femer in solchen Silben stark auf, die im Vergleiche zum Haupttone unbetont sind (süturai = s^turai). 3) In der regressiven Vh. zeigen die hellen Vokale die größere Kraft, die dunkeln an sich zu ziehen; hingegen giebt sich bei den dunkeln Vokalen die Neigung zu erkennen, sich untereinander auszugleichen. 4) Auch in der regressiven Vh. ist, wie in der progressiven, die ausgleichende Kraft der Vokale bei weitem die größere gegenüber der angleichenden. Die Vh. geht also in den alIe^ meisten Fallen über den ersten Grad der Angleichung hinaus bis zum zweiten Grade des Ausgleichs. — 163 — Drittes Kapitel. Progressly-regresslye Yokalharmoiiie. Außer den bisher untersuchten vh. Wörtern progressiver und regressiver Richtung giebt es nun noch eine kleine Anzahl andrer, in denen auch vh. Veränderungen der Vokale vor- liegen, ohne daß es sich jedoch mit Bestimmtheit entscheiden liBt, ob in ihnen die Vh. progressiv oder regressiv gewirkt hat Ich habe es daher für angemessen gehalten, diese Wörter in der Weise zu behandeln, daß ich die aus den bisherigen Untersuchungen gewonnenen Resultate auf sie anwandte und sie dann so einteilte, daß die eine Klasse von solchen Wörtern gebildet wird, die mehr der progressiven Vh. zu unterliegen scheinen, eine andere aber diejenigen Wörter enthalt, in denen die regressive VL gewirkt zu haben scheint, wahrend in der Mitte zwischen diesen beiden Klassen solche Wörter stehen, bei denen sowohl progressive, als auch regressive Vh. wirksam gewesen sein kann. Ich fahre diese Wörter nach den bezeichneten Klassen, alphabetisch geordnet, auf und fuge nur noch hinzu, daß den entscheidenden Ausschlag bei dieser Einteilung der Akzent gegeben hat, wahrend die Art der Vokale, ob dunkle oder helle, hierbei weniger in Betracht kam; auch blieb es gleich- giltig, ob die Vh. nur bis zur Angleichung oder bis zum Aus- gleicdie der Vokale vorgeschritten war. 1) Der progressiven Vh. neigen zu: bezedj^a findet sich bei G. U, 102, 2 in der Form SfSf- AiAiAf far bezQd^a Q., beizad^ C. G. S. «= Fürstensohn; tk. bey-zide L. Y. besekt^a kennt C. neben besakta, bisakta C, beSakt^a L. S.; Reise-, Schmuckkästchen; tk. p^chtahta Y. L. dlmlnj^atsg d-r., arom. C. D. S. und dbnengatsg G. = Morgen, sind die vh. Formen für demf n^^atsg G. I, '*'8, 3, demf- 11* — 164 — r$ats9 Q- 1, '*'3, 1; auch Boj. kennt dem^n^atsg und dim^n^ts^; It de manitia. kam9n9 C. = kämln9 C. S. komin9 C, Weinsteuer, ist nach C. gleich srb-cr. komlna, alb. komine. p^pene C. D. G.S. Wassermelone, sagt man statt ^pepune, wie man aus ngr. nijtoovi erwarten sollte; vgL srb. pipnn, big. pepon, pepun. 2) Unentschieden bleiben: lehemetisesk C, lehemetuiesk D. = lehgmetisesk D^ Idhametisesk S., satt bekommen, überdrüssig werden, ist eine Yerbalbildung von leh&mete, leh&mite C. D. S., genug, über- drüssig. kütramuräts9 Cod. Dim. 46, 1, 2, ihr zittert, steht neben tr^muratso; It (con)tremulatis. Diese beiden Wörter können zur progressiven Vh. ge- rechnet werden, wenn der Nebenton auf die folgende Sübe wirkte; sie können aber auch regressiv vh. sein, indem Aus- gleich der unbetonten Silben eintrat. 3) Zur regressiven Vh. neigen folgende Wörter: ädemenesk C. S., ädeminesk C, locken, verfuhren, ist gleich ädemenesk C. C. stellt das Wort zusammen mit momesk = sL momiti, locken, verführen, während S. es von lt. ad + manum ableiten möchte. Wie dem auch sei, in jedem Falle liegt hier Vh. vor; denn weder sL o, noch It a wird im Rumänischen auf lautgesetzlichem Wege zu e oder i. alre, C. G., alr^a C. G. sind die vh. Formen für würe, aiürj^a C. G. S., anderswo, die nach C. von lt. aliubi (+ re) stammen; vgl dazu V-M. § 138 liurea und Boj. alura. — Die davon gebildete negative Form ist nik9(re^ nik9(rea, nikgln C. G. S., nirgends, wofür auch nikgiüri, nikjiürea J. IV, 329 steht; ban: nik9iür, nik9ar; J. III; lt. nee aliubi. ak^tare C. D. S., äkatäre, ein solcher, steht für akotare. kutare C. D. G. S.; lt. eccu tale. - 165 — güIi§inedzTi arom. Ar. 11, ich entblöße, sagt man statt *güläfnedzn, das aus goliSan Ar. 11, nackt, entstehen sollte. härmasar, mold. S. = ärm^sär C. 6. S., Hengst, kommt von lt. (equus) admissarius. kärvasarä C. S., Zollamt, stammt von tk. kiarvanseray Y.. kerranserai G. L. közorök G. D. S., Visier, vergleicht Miklosich mit russ. kozerogii = altsl. kozirogo, capricomus; S. erwähnt dazu russ. kozyrekü. mltitel C. D. 6. S^ sehr klein, steht nach S. für mikutel, das Deminutiyum von mic. simlneki C. S., slnlmekl C. == senamekfe S., Sennes- Strauch, -blätter; tk. sina-mäki Y. slndzipiü C. P. S., aschgrau, ist das die Farbe bezeich- aende Adjektir zum Substantiv sindz&p C. P. S., Marderpelz; tk. singab, singabi T. skrilrj J. IV, 151, Nr. 15, 20, skriirats^ J. IV, S. 187, 27, 2, skrilrgri J. IV, S. 183 Z, 5 v. u. S. sind die vL Formen, die entstanden sind aus lt. '*'scribulare, schreiben. Die Ent- wicklung dieses Wortes ging etwa folgendermaßen vor sich: skribnlo ]> urrum. skriuru; dazu lautet die 2. pers. sg. skriuri, worin regressive Vh. eintrat, so daß durch Ausgleich der un- betonten Silben die Form skriiri entstand. Doch mag auch hier, wie oben bei kreieri und weiter unten bei triier der vor- angehende Hauptton mit wirksam gewesen sein. tirizie C. L. S., terczie C. L, Wage, Wagschale, stammt Ton tk. terazi Y. L.; vgL jedoch auch alb. terezi, G., Meyer, alb. Worterb. triier, mold. G, G. S., treier G., dreschen, ist aus li tribnlare analog zu skriiri entstanden: vlt *tribuli >- triuri > triiri, trierL Viertes Kapitel. Hier sind endlich noch solche Worter zu behandeln, in dienen zwar auch unregelmäßige Veränderungen von Vokalen — 166 — vorkommen, ohne daß sie jedoch ausschließlich vh. Natar zn sein brauchen, indem dabei auch die benachbarten Konsonanten zur Veränderung der Vokale mit beigetragen haben können. Es sind dabei zwei Gruppen zu unterscheiden. Einmal sind es solche Wörter, bei denen die Änderong der Vokale eintrat infolge eines vorausgehenden oder nach- folgenden halbvokalischen i (i, s), das wegen seines konso- nantischen Charakters schon nicht mehr als reiner Vokal gelten kann und sich dann auch mit andern Konsonanten zu den als moulliert bezeichneten Lauten verbindet und in solchen Verbindungen ebenfalls einen Einfluß auf die benachbarten Vokale ausübt Hierher gehören sämtliche Wörter lateinischen Ursprungs mit moulliertem oder jotiertem Stamme, bei denen jedes dem moullierten Laute folgende a > ä > e, ä(u) > i wird; z. B. folia ^ foaie, pluvia ^ ploaie, taliat, tal^t > tale ^ taie, tali&mu ^ täem; nur die 2. pers. pL lautet tali- ati ^ tälatsi ^ taiatsi; das Partizip Präsentis und Gerundium aber lautet wieder: taliando ^ täilnd. Ebenso wird^(ä)>i im Partizip Präsentis deijenigen Verben der zweiten rumä- nischen Deklination, die in der ersten Person Präsentis neben dem konsonantisch auslautenden auch einen moullierten Stamm kennen, und so steht ^Ind neben ^intnd, puiind neben puntni Zu diesen Verben, in denen i progressiv wirkt, gesellen sich nun noch einige andere Wörter, die teils progressire, teils regressive Wirkung des jotierten Lautes aufweisen. In progressiver Richtung wirkt die MouUierung bei: ai^vea C. G. S. = aiave, aiavea C. G., wirklich, wahrlich; zusammengesetzt aus a -\- sl. jave. difiges arom. sagt man in Za/ori und Siraktl für figos Ar. n, digos J. I, 62 = unten, hinab; It de in deorsum. lÄdes C. für iadeä C. L. S., Wette; tk yadfes Y^ iadesL ievasä S., ievase, ivaSe C. statt iaba§a S., Bremse; tk. yavaSa C. S. Y. — 167 — mgti6^ C. S. neben makiäs, trs. D. S.; Häher, stammend Ton mgy. matyäs. Begressive Wirkung des i-Lautes und seiner Verbin- dungen weisen auf: Indr^ D. S. = ^dr^a S., ^dreiü D. 6.; Dezember (im Yolkskalender so benannt nach Andreas). kjlKln, k§lKfi[ü J. IV, 266, 30, für kgUqjiü, Ferse, lt. calcaneunL k9pitf nü arom. Ar. II, 68, 12 neben kgpit^nü Ar. II, 10, 10 £; dazu lautet der Plural kgpit^e Ar. II, 52, 12; Kopf- kissen; It capitaneum. kov^iü, pL kov|i§ J. III, 318 = kovoiü, Biegung. lik^üm C. L. statt lukiüm C. L., Zement, kommt über srb-cr. ludum aus dem tk. Inkium. lipßan D. S., Königskerze, stammt nach C. S. vom poLi. iopian. niEQam9, arom.; Ar. 11; J. I, 70, J. II, 125, nifiamu J. III, arom. Txi III ist gleich nffi^amg Ar. 11, nä^eämS, näd'eamä 0-W. S. 48, ein wenig. Das Wort ist gekürzt aus ung + d'Sa/ia = ein (Augen)blicL seia C. = sf^a C. S., Sarsche (Stoff)» Kleid daraus, ngr. occyia C. sp^riü 0. S. steht für spfriü C. G. S., erschrecke; lt. ^expavorare K; vgL m-r. aspäriat 0., asp&r Ar. IL ä^ikg kennt C. neben §^9 C. L. S., Barke, Boot; es stammt vom tk. chälqa C, saika L., S.; vgL auch srb-cr. Sajka, ross. §aika. ^nt^ift C, ^tii, dentiiü 0. findet sich für ^t^iü G. S., ^t^nü aronL; erster, erst; li *antaneum. Die Yon C. an- gegebene Ableitung von It. ant^rius ist unhaltbar, da sich daraus ^tseriü hätte entwickeln müssen, eine Form, die sich jedoch ni^ends findet b. Zum andern kommen solche Wörter in Betracht, in denen sich unregelmäßige Veränderungen yon Vokalen finden, die — 168 — sowohl Yon den benaohbarten Vokalen, als auch von einem Yorausgehenden Konsonanten hervorgerufen sein können. Es sind das in diesem Falle nur die Zischlaute s, z, ä, z und ihre Verbindungen mit t und d: ts, dz, t§, dz, die zur Veränderoog der Vokale mit beigetragen haben mögen, und zwar um so mehr, als es in allen hierher gehörigen, unten aufzufahrenden Beispielen der Vokal u in unbetonter Stellung oder auch o ist, der sich für den lautgerechten Vokal eingestellt hat Freilich ist dabei der benachbarte Vokal jedesmal auch ein o oder u, so daß beide, der dunkle Vokal und der Zischkat, die Ursache zur Veränderung gewesen sein mögen. Daß der Zischlaut auch fähig ist, einen ihm folgenden hellen Vokal in o oder u umzuwandeln, ohne daß dabei ein andrer dunkler Vokal mit im Spiele ist, das geht schon ans seinem physiologischen Charakter hervor. Am meisten dazu geeignet sind §, tS, z und dz. Bei ihrer Bildung werden nämlich die Lippen vorgestülpt, ähnlich, wie es beim Aus- sprechen des u geschieht. Hört nun das Reibegeräusch aui^ so verharren die Lippen noch eine kleine Weile in der ein- genommenen Lage und machen es so möglich, daß der nach- folgende Vokal den dunkeln Klang bekommt, der eben durch das Vorstülpen der Lippen mit bedingt ist. So konnte sich aus mgy. zsereb > *zureb entwickeln, woraus dann durch progressive Vh. und mit Anfügung der Endung -üsg zurabitsj entstand (vgL S. 104); und so findet sich neben cärcimSauch cärciamä, cimilitura: ciamiliturä, cercevea: ctarciavea, znp für äip S-Th. S. 82, Beispiele, die sich leicht vermehren ließen. Auch hier ist, bei Berücksichtigung des vokalischen Ein- flusses, eine progressiv- und eine regressiv-vh. Klasse von Wörtern zu unterscheiden. Zur progressiven Vh. würden folgende Wörter zu rechnen sein: bütsum C. S., butsüm, butsün G. = butsim, butto, Schalmeie, Trompete; lt. buccinum wird damit zusammengestellt dusum^ä (mold.), C. D. S. steht neben dusame C. S., Fußboden; tk. düSeme. . I — 169 — güdzumän C. S., Kopfputz, ist übernommen von tk. gügeman. multsumesk C. 6.S. findet sich ftür mults^mesk, danken; TgL S. 122. müsut^atsp, arom. = mu89t^ats9,Boj.; Ar.U; Schönheit. pütsunel 6. I, 334, auch arom., ist entstanden über potSfnel J. m, ban. Txi LII, G. I, 256 aus putsinel G.; sehr wenig. f mbrgtsoSez mold. C. D. G. S. = ^brgtsisez C, um- annen, eine Yerbalbildung Yon br9tsi§, abgeleitet yon bratse = It bracchia. üinf^tsosez mold. D. S. = ^nfotsi^z C. D. G. S. er- scheinen, Yerbalbildung yon f&^s, einer adverbialen Bildung von fiatä == It. *facia. Regressive Yh. läßt sich bei folgenden Wörtern an- nehmen : ardzuntu J. III, 38 statt ardzintu, Silber, It argentum. kläuzumbürg G. 1,178: KiiaSaSusSpr für klauzenburg, Kkusenburg. Hier mag außer dem Zischlaute auch das dem e folgende m zur Yerdunklung mit beigetragen haben. Öskolg steht S-Th.S.79 fQr mgy. fskola^^^^coalä, Schule; hier wirkte der nachfolgende §-Laut. SÜguiesk G. S. = läeguiesk, scherzen, spaßen, ist ab- geleitet Yon §ag9, segp, Scherz, Spaß, sl. §^ga. ftüfigru, arom. Ar. II, allein, einzeln, mag folgendermaßen ZQ erklaren sein: sifigru > siflgru > *§ufigru > äufigru; vgl. Ar. n, 348, 349. Da aber *sufigru nicht existiert, so kann auch ein direkter Wechsel zwischen i und u stattgefunden haben. t80böt9 G., tsnbotg S., steht statt tälbot^ G. G. S.; Schuh, Stiefel; russ. ceboiy. agor = isor, arom. üsor, leicht; auch hier hat, wie bei oskol^, nachfolgendes § die Yerdunklung des i bewirkt; näheres siehe S-Th. S. 76, 77. verzuvül G.n, 172, 2: Bips^BSü, findet sich farvelzgvul, Telzevul, Beelzebub. Auch hier mag der dem e, 9 nachfolgende Labial v die Yerdunklung des e, 9 ]> u mit bewirkt haben. — 170 — Es nnterliegt keinem Zweifel, daß außer dem halbvoka- lischen i (i, ß) und den Zischlauten mit ihren Verbindungen auch noch andere Konsonanten verändernd auf Vokale ein- wirken können, wie dies ja auch zuweilen schon angedeutet worden isi Besonders scheinen die Labiale dazu geeignet za sein, Vokale zu yerdunkeln, wie die Form ftimeale Ar. 11 statt fgmeale deutlich zeigt, wozu sich bei 0. U, 277 noch ftuneille (m-r.) und I, 218 fomee findet. Es ist dies eine Erscheinung, die ja schon nicht mehr in das Gebiet der Vh. gehört, der ich aber Erwähnung thun muß, wenn ich die S. 107 als nicht ganz echt vh. bezeichneten Wörter in ihrer vokalischen Veranderang einigermaßen erklären wilL Denn es scheint mir, wenigstens was romonitsg betrifft, außer dem betonten Vokale o auch der Labial m nicht ohne Einfluß auf den nachfolgenden Vokal a, ä geblieben zu sein und ihn zu o verdunkelt zu haben. — Das andere Wort sufiilk hat seine Erklärung schon S. 108 auf andre Weise gefunden. — Das Wort kalugur ist dann als einziges Beispiel für den Fall, daß der Hauptton progressiv vh. wirkt zu wenig gesichert, als daß es dafar noch zu halten wäre. Vielleicht ist von der vollem Form kalug9ru oder der arti- kulierten kalug9rlu auszugehen, worin dann durch regressivoi Ausgleich der unbetonten Silben 9 >> o, u wurde, daß so die vh. Form kaluguru entstand, die dann das auslautende u > ü wieder verlor. Schlußwort Überblicken wir noch einmal alles das, was in dieser Untersuchung an uns vorübergegangen ist, so werden wir uns des Gefühles nicht erwehren köimen, daß das Dargebotne nur ein Bruchstück von dem ist, was uns im Sprachleben als geheimnisvoll wirkende Kraft entgegentritt, die uns noch manches Rätsel zu lösen giebt. Es kann und will daher die vorstehende Untersuchung auch nicht den Anspruch machen, eine vollständig erschöpfende Darstellung der Vh. im Roma- nischen zu sein; dazu fehlt es ihr noch an zahlreichen Bei- — 171 — spiden, die sich bei der Erforschung der rumänischen Dialekte sicherUch noch finden lassen« Sie will nur darauf hinweisen, daß außer den lautgesetzlichen Veränderungen, denen eine Sprache im Laufe der Zeit unterliegt, auch noch andre Faktoren, die oft nicht die gebührende Beachtung finden, die Sprache mit umgestalten helfen; und ein solcher Faktor ist die Vh. Von ihrer Wirkung im Gebiete der rumänischen Sprache giebt die vorstehende Abhandlung eine ungefähre Vorstellung. Doch läßt sich dabei nichts Bestimmtes darüber sagen, wann und wo die Vh. eingetreten ist; sie ist eben eine Erscheinung, die zu jeder Zeit und an jedem Orte eintreten konnte. Nur von dem Übergange von ä ^ a vor betontem a kann man sagen, daß er besonders in der Moldau häufig vor- kommt, ohne aber regelmäßig zu werden, wie es der Einblick in die mit moldovischer Dialektfarbung geschriebne Sezätoarea deutlich zeigt, wo auch noch zahlreiche, hierher gehörige Worter ZQ finden sind, die nicht mit in die aufgeführten Beispiele eingereiht wurden. Sodann läßt sich aus den Yorstehenden Untersuchungen entnehmen, daß die Vh. im Rumänischen eine Erschemung ist, die dieser Sprache als ihr besondres Eigentum zukommt. Denn man kann nicht annehmen, daß die Sprachen umliegender Völker, etwa das Türkische oder das Ungarische den Anstoß dazu gegeben hätten, da ja in diesen die Vh. progressiv ist; im Rumänischen hingegen ist sie progressiv und regressiv nnd hat sich auch auf solche Elemente erstreckt, die den Nachbarsprachen entlehnt sind. Der Rumäne behandelt also in vh. Beziehung die fremden Bestandteile seiner Sprache ebenso wie die ursprünglichen. Ein anderer dieser umgestaltenden Faktoren ist der Ein- fluß, den die Konsonanten auf die Vokale ausüben, wie er bei Gelegenheit dieser Arbeit gestreift wurde; aber auch er bedarf noch, wenigstens für die rumänische Sprache, einer eingehenden Untersuchung. Freilich habe ich nicht umhin gekonnt, in einem Punkte Ton der hergebrachten Meinung abzuweichen; aber ich that — 172 — dies nur, weil es meinem Innern widerstrebte, an einer Ansicht festzuhalten, von deren Richtigkeit ich mich nicht nberzengen konnte; und so setzte ich ihr eine andre entgegen, von der ich, soweit meine Überzeugung geht, annehmen muß, daB sie begründet genug ist, um aufrecht erhalten zu werden Wenigstens hoffe ich, daß durch einen solchen Streit der Meinungen das erreicht wird, daß mehr Licht und Klarheit über diesen Punkt verbreitet wird. Somit hätte ich nichts weiter hinzuzufügen, als etwa den Gedanken, daß das Bewußtsein, ein kleines Sandkorn zu dem großen Aufbau der Wissenschaft beigetragen zu haben, mich für die darauf verwandte Mühe völlig entschädigt, und die Bitte, das hier Dai^ebotne zu beurteilen sine ira et studio. Benutzte Litteratnr und Abkürzungen. alb. = albanesisch. Albina, Revistä enciclopedicä popularä; Bucuresct A. L.L. = Wölfflin, Archiv für lateinische Lexicographie. altrum. = altrumänisch. altsL = altslavisch. ar. B= arabisch. Ar. U B= Weigand, Die Aromunen, U. Leipzig 1894. arom. »» aromunisch; arom. Txi = aromun. Texte. arom. Wb. = aromunisches Wörterbuch des rumänischeB Instituts zu Leipzig, ban. == banatisch; ban. Txt. = banatische Texte. big. = bulgarisch. Boj. = Bojadzi in J. II. bosn. == bosnisch. buc. == bucovinisch. C. = Cihac, Dictionnaire d'etymologie dacoroumaine. Franc- fort s/M. 1870/79. cech. == cechisch. Cod. Dim. = Codex Dimonie, in J. IV, V. — 173 — CreangS, Joan; Opere complecte; Biblioteca pentru to^i28 — 33; Bncoresci. D. = Dame, Nouyeau dictionnaire ronmam-franf ais, A-R. Bucarest 1893—94. DaiL "» Aavi^X 6 kx MoöxojtoXacaq, Elöaycoyixri öiöaöxaXla, 1802. Dietz, Etymologisches Wörterbuch der romanischen Sprachen. 5. AatL Bonn 1887. d-r. SS daco-rumänisch. dtsch. =a deatsch. Familia, Oradea-mare. FilipoTid, Neues Wörterbuch der kroatischen und deutschen Sprache; I. 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E., Russisch-deutsches Wörterbuch, Leipzig 1880. sl. = slavisch. sp. = spanisch, srb-cr. = serbo-croatisch. *) Ich behalte die Bezeichnung m-r. für die Beispiele bei, die nicht aus Weigands Werken entnommen sind. — 175 — S-Tli. = Weigand, Samosch- und Theiß-Dialekte; Leipzig 1898. S. »=» Saineanu, Dic^onar romäno-gennan; Bacuresti 1889. Sez. SB Sez&toarea, Beyista pentra literatorft si tradi^nm popu- läre. FSlticeni. 4k. ^= tfirkisch; ik-p. »= türkisch-persisch. trs. =^ transflyanisch. orr. oder urrum. = urrumänisch. ▼enez. = yenezianisch. V-M. = Weigand, Ylacho-Meglen, Leipzig 1892. Y. =^ Toussou^ R^ Dictionnaire turc-fran^ais; tome I, 11; Constantinople 1888. Zftph. = Ghröbers Zeitschrift für romanische Philologie. Die Bildnng der Personalpronomina im Bnm&nisehen von Eugen Keumaxm. Einleitung. Unter den bisher zur Ausführung einer längst erwünschten wissenschaftlichen Grammatik der rumänischen Sprache tod den verschiedensten Seiten gelieferten Beiträgen und Vor- arbeiten yermißt man sehr eine zusammenfassende Abhandlung über das Pronomen. Zur Ausfüllung dieser Lücke durch Zu- sammentragen, Sichten des zerstreuten Vorhandenen und, wenn möglich, durch Aufhellung einiger noch dunkler Punkte ein Scherflein beizusteuern, war der leitende Oedanke vorliegender Arbeit, in der aber nur ein Teil des Yon mir gesammeltes Materials, alle Pronomina umfassend, verarbeitet worden ist. Die hierbei angewandte Methode verfolgt den Zweck, die dem Rumänischen eigenen Formen der Personalpronomina ihrer Bildung nach zu untersuchen und gesondert mit g^ legentlichen Ausblicken auf die andern romanischen Sprachen übersichtlich vorzuführen. Die syntactischen Beziehungen der Pronomina, so wichtig sie auch sein mögen, können nach der Stellung meiner Aufgabe natürlich nur ganz nebenbei gestreift werden. Allerdings ist auch zu beachten der Einfluß Ton Toraus- gehenden und nachfolgenden vokalisch oder konsonantisch aus- resp. anlautenden Wörtern, denn das Pronomen vrird da- durch in seiner Form beeinflußt. Ebenso wirkt auch die Stärke des Tones, mit dem es ausgesprochen wird, auf seine Lautgestali — 177 — Die hierdurch bewirkte Mehrfonnigkeit der persönlichen Fürwörter im Romanischen hängt also zusammen mit der darch die Stellnng im Satze bedingten Abschleifdng der latei- nischen Ghrondformen, welche im Rumänischen hauptsächlich fai den Dativ und Accusatir der eigentlichen Personalprono- mina neben den alten selbständig (starkbetont) gebliebenen neue kürzere Formen entwickelt hat; die letzteren können zu- nächst nur in enger Verbindung mit dem Verbum, in zweiter Lüde auch mit dem Nomen stehen; sie yerschmelzen mit ihnen oft geradezu zu einem Worte. Am deutlichsten laßt sich in der Volkssprache dieser Unterschied beobachten, denn nur in ihr und in wenigen alten Schriftdenkmälern, die infolge der geringen Bildung ihrer Verfasser Ton gelehrten Einflüssen freier sind, findet man echte alte Formen, mit Hilfe deren sich weitere Rückschlüsse auf Ursprung und Bildung der heutigen dialektischen Formen ziehen lassen. Freilich mußten, da VerÜEusser trotz seines mehrmonatlichen Aufenthaltes unter dem rumänischen Volke und trotz seines lebhaften Verkehrs mit rumänischen Studierenden an der Uni- versität Leipzig doch nicht alle hier angefahrten sprachlichen Erscheinungen hat selbst beobachten können, eine große Zahl früherer TextveröfFentlichungen, von denen fast eine jede leider in besonderer Orthographie und nach eigener phonetischer Me- thode geschrieben ist, zu den folgenden Untersuchungen heran- gezogen werden. Die Schreibart der yerschiedenen Autoren und Texte glaubte VerfiEUHcr beibehalten zu müssen aus sachlichen Ghrün- den; Irrtümer werden daraus nicht entstehen, zumal fast bei jeder Belegstelle Automame, Werk, Seite und möglichst noch Zeile angegeben ist Für Weigands Aromunen und in einigen anderen, besonders angegebenen Fallen ist nicht die Seite, sondern die Nummer des Liedes etc. gegeben wordeiL Im all- gemeinen ist bei eigenen Beobachtungen des Verfassers die in Weigands Arbeiten eingehaltene phonetische Transscription Torbildlich gewesen, wie auch die meisten Formbelege aus Weigandschen Texten als den phonetisch zurerlässigsten ent- Weigand, 7. Jaliresberloht. 12 — 178 — nommen worden sind. Für das Altnunanische dient vor allem die zwar anoh an kleinen Mangeln leidende, im ganien jedoch ttnerseialiche Chrestomaihie Ton Ghater. Ein Yerzeiehins der benutzten litterator folgt am Schluß der Arbeit Bei einer grammatiachen Betrachtung der Pronomina sind, wie oben schon gesagt, zwei G^brauchsweiaen meist leicht la unterscheiden, wir bezeichnen sie nach Diez. GranL kun, aber nicht ganz treffend als die absolute (satzbetonte) und als die konj unkte (satzunbetonte). Für beide existieren manchmal yerschiedene Formen, namentlich kann die saisEunbetonte oder mindertonige sich zu einer Art Kurzform entwickeln. Bevor ich aber zu deren Besprechung fibergehe, will ich noch bemerken, daß die Reihenfolge der zu behandelnden Pronominalformen, die aus praktischen Grinden nach ihren entsprechenden lateinischen Kennworten geordnet sein mögen, folgende sein soll: ego; tu; mihi, tibi, sibi; me, te, se; nos, tm; nobis, vobis. Ebenso werden die grammatisch zusammen- gehörigen Pronomen der 3. Person ille, sowie aucb ipse imd die adjektivischen Personalpronomina nach Maßgabe des latei- nischen Deklinationsschemas im engem Zusammenhange be- handelt werden, konjunkte und absolute Fonn stets neben- einander. A. Die substantivischen Personaipronomina oder das Persenal- pronemen im engem Sinne, Aus lat ego, das' fibrigens schon die Dichter der klaasi- schen Zeit als Sgo mit kurzem unbetonten o, das zu u werden mußte, gebrauchen, ergiebt sich nach Ausfall des interrob- lischen g, von dem sich ebensowenig wie in den romanischen Entsprechungen von li magis auch nur eine Spur erhalten hat, in betonter Stellung folgende Entwiekelung: cL ego > vli jo > rum. i^ Überblicken wir das gesamte rumänische Sprachgebiet, so finden wir fast überall diese Gfmndform, die femer durch gutturale Aussprache oder Kontraktion und Kfirzung weitere — 179 — Modifikationen erfahr. Die romanische Form en, die sieh eng an das norditalische eo anschließt und die man ja nodi jeizfc in der nenromänischen Orthographie teilweise festhält, laSt gich sahireich in altromänischen Denkmälern belegen, L B. aas dem 16. Jhdi: lUK fS ww s^KSp ^t thhi Gaster Qirest I 3, 3, oft auch in ältester Zeit nnd namentlich bei Coresi f o^ geschrieben^ wobei df aber durohaas keinen Diph- thong bezeichnen soll, sondern wie im Altbalgarischen, durch griechisches Vorbild veranlaßt, einfEu^hes u ist Ebensowenig hi jemals im Romanischen trotz der Orthographie die Aos- spnche eo bestanden, da nach Ausweis der meisten romanischen Sprachen ego schon im späteren Volgärlatein ^eu ergeben haben muß. Wo im Bomänischen jetzt die Aossprache en besteht, wie z. B. im Olympowalachischen, ist diese dorch WegfiJl des i-Laotes zo erklären. Die dakoromänische Schreibong eo fnr ieu ist slavischem Einfloß zozoschreiben, da auch dort der Buchstabe f im Anlaot als }fi gilt Der trotz seiner vielen, durch seine Zeit begründeten und daher entscholdbaren Irrtümer und trotz seiner Latinisierongs- sucht doch immerhin bedeotende romanische Ghrammatiker Cipario führt als dakoramänisch die Formen eo und io an, woYon die erstere nur noch altertümelnd und im kirchlichen Stile gebraucht werde, während volkstümlich nur io sei Neben diesem am Ende der Entwickelungsreihe aus lai ego stehenden io hört man in Siebenbürgen und in der Walachei noch die ältere und vollere Form j^e^, welche in Kronstadt &st ausr schließlich herrscht, während in der nächsten Umgebung schon io überwiegt, z. B. sagt man: p nu it'u. In der Moldau, wo mir der i-Einsatz leiser erscheint als gewöhnlich, sagt man ifu, ond im Banat j[99 oder ungedeckt ioQ, kürzer ^o. Der Körösch-Marosch-Dialekt hat ipvi nach Jb. IV, 301 Nr. 1, 1,. ebenso imSamosch-Theiß-Dialekt pg.47 Nr. 15, 17. 26, 12, auch m Nr. 7, 3; 29, 17, jo Nr. 9, 2. Die Entwi<^elung war folgendermaßen: m > m > 191? > V>^ > iö I^ orale e in j^eu wurde zu io{} durch den folgenden Labial — 180 — u wie olympowalachisches lopnr aus liepur. Die zuletzt ge- nannte Form io beschränkt sich allerdings auf den Gehrauck in mindertoniger Stellung. Wie einige Gelehrten vermuten, ist wahrscheinlich dies io zur Zeit des bulgarowalachischen Reiches auch ins Bulga- rische eingedrungen und wurde dort ebenso auch in Bmninien als iiv formelhaft am Eingang von Urkunden etc. gesetzt^ ganz wie bei uns im Deutschen: Ich, Michael — . Als aromunische Form geben Daniel und EaYalliotis, jene beiden ältesten Gewährsmänner for die sudromänische Sprache, die Form iov an (Bumun. Unters. 11 pag. 16 und 53), wobei durch e offenbar der Anlaut ie angedeutet werden soll Damit stimmt überein Bojadschi, der allerdings in den seiner Grammatik beigegebenen Texten phonetisch ungenau eu schreibt, während er in späteren Jahren, so z. B. im „Gleichnis Ton verlorenen Sohn" (s. Jb. 11) die korrektere Schreibung iea hai Dieselbe Form, die auch der sonst freilich nicht sehr za?er- lässige und deshalb weniger oft citierte Obedenar anwendet, findet sich auch in der sorgftUtigen Transskription des Codex Dimonie 83, 1. 84, 4. Dazwischen erscheint ebenda auch zu- weilen, aber seltener eu G. D. 12^ 26, 25. 83, 4. Daß letztere Form wirklich, wenn auch auf kleinerem Gebiete, noch heute besteht, beweisen die in Weigands Aromunen yeroffentlichteD Texte: jy Ar. II 18, 4. Diese bei den Olympowalachen ge- brauchte Form erscheint um so weniger befremdlich, als sie ja auch bei den weiter unten zu besprechenden Dativen nu > mii > arom. ni, olymp.-waL ni und bei li die sogenannte Mouillierung, also auch einen i-Laut haben schwinden lassen. Die im Westen, Centrum und Süden des aromunischen Spracb- gebiets herrschende Form ist 19]^ Ar. 11 14, 3. 61, 12 und ioa 7, 5. 19, 3. Daß beide Formen nicht sehr verschieden sein können, zeigt ihre gemischte Anwendung und beider Vor- kommen in ein und derselben Gegend. Einlaches io ist be- legt durch die Sammlung Papahagis in Jb. II Sprichw. 35S. Rätsel 41. 66. 75 etc. Allerdings steht, wie auf einem großen Teile des dako- — 181 — nun. Sprachgebiets so auch im Arommiischen, namenÜich im Norden mid Centmm südwärts bis Klisura gewöhnlich fGLr d«i Nom. iea der Akk. miae; außer anderen QrOnden war anch offenbar der mit maßgebend, daß man durch das zwei- silbige Wort die beabsichtigte Hervorhebung des Subjekt» deathcher machen wollte als dies durch das schnell yer* hallende und oft geradezu als konjunkte Pronominalform gebraachte \o möglich war. Im Altrumanischen — man ver- steht hierunter die meist kirchliche rumänische Litteratur bis etwa zum Ausgange des XYIL Jahrhunderts — ist noch nichts Yon diesem Bestreben der Sprache bemerkbar. Daß der Itominatiy zu Gunsten des Akkusatirs aufg^eben wurde, kam auch noch in anderen Sprachen vor. So hat z. B. im Italienischen im Norden, aber auch weit an den Apenninen hinanter der Noul io dem AkL mi weichen müssen, in Süd- italien ist yen gebliebeiL Auch im Französischen ist der be» tonte Objektskasus moi an die Stelle des Nominativs je in absoluter Stellung getreten. Diesem so weit verbreiteten Streben der Sprache liegt vielleicht die Thatsache zu Gründe,, daß man auch im Plural die Akkusativform mit für den Nominativ verwandte oder besser, daß man für Nominativ imd Akkusativ des Plurals die gleiche Form benutzte und danach auch im Singular dieselbe Uniformität zu erreichen sachte. Dem westlichen Aromunisch nahe verwandt ist in vielen Beziehungen das Meglenitisch; wir finden hier die Form io^, vielfEMsh belegt in Weigands Ylacho-Meglen, und genau so wie in den anderen Dialekten aus vg\^ entstanden, da auch sonst gemeinrum. betontes 9 im Meglen zu 9 wird. Die istrorumänische Form ist p, die wohl nicht ganz ohne italienischen Einfluß filtere Nebenformen gänzUch ver- drangt hat Weigand, Nouvelles Becherches, schreibt dafür yo, veranlaßt durch den Drucktypenmangel der JElomania*'; ^cb sonst wird das Zeichen 7 oft zur phonetischen Umschrift ^on i benutzt Mehrfach konmit in den Jb. I veröffentlichten i>brischen Texten die durch Synizese aus lo^^voji entstandene — 182 — Lautyerbmdiuig ioj^ Yor; beim schnellen Sprechen wird in der That Ton dem 16 nur das i hörbar. Aach MiUosich (Rdsl Unters. I 75) giebt i6 (70) an; ebenderselbe Teroffentlichte auch die Forschungen von Ive, dessen Au£Eeichnmigen aber kein streng phonetischer Wert beizumessen ist, man md&te denn gerade für das Istroromänische Formen wie ie und iea (ygL R. U. I 32| Zeile 6) annehmen wollen. In den Teit- beispielen steht nur jo, das ieu scheint dem rumanisieiten Itinerar von Majorescu entlehnt zu sein, ie kommt nur in der Bedeutung ,,ist'' vor. Resultat: Lat. ego entwickelt sich völlig lautgerecht üb« ieu, das partiell seinen Anlaut 1 verliert, weiter zu ipu und 10. In substantivischer Stellung wird es meist durch den betonten Akkusativ ersetzt. über lai tu ist nichts besonderes zu sagen, seine Laut- gestalt ist sowohl im Rumänischen wie auch in vielen anderai romanischen Sprachen und Dialekten unverändert erhalteo. Altnimänisch schreibt man t8 oder T^ 6. I *1. Nur das eine sei bemerkt, daß tu im Aromunischen wie ieu durch mine, ja in noch höherem Maße durch den Akk. tine abgelöst worden ist. Im Dakorum. tritt bei einigeimaßen gebildeten Leuten an Stelle von alleinstehendem tu in der Aiirede ge- wöhnlich dumnia-ta» welches seinerseits auch wieder verbktt und dem höflicheren dumnia-voastrS gewichen ist. Bojadschi scheint den nominativischen Gebrauch von tine nicht zu kennen oder kennen zu wollen, wenigstens wendet er niemals tine for tu an, wohl aber Daniel R ü. II 48: tvpt Weigand in seinen Aromunen bestätigt, daß tine die gewöhn- lichere Form für betontes tu sei, Papahagi schreibt meist tini (Jb. n Sprw. 49, Rats. 11). Nur in Liedern fristet tu noch ein Schattendasein; die Olympowalachen kennen es überhaupt nicht mehr. Rumänische Ghrammatiker, wobei Tiktin und Manliu, sagen: Der Genitiv des Pronomens der 1. uod 2. Person einschließlich des Reflexivums, der ja schon im Lateinischen dem Possessivum entnommen war, wird anch in Humänischen vom sog. Possessivpronomen vertreten. Im Neu- - 183 — nunimschen muß dazu noch der Artikel al etc. hinzutreten: al mea. Dieser Gen. besteht aber nur in der Grammatik, oidit ia der gesprochenen Sprache. Den Datiy mie direkt aus lat mihi abzuleiten macht einige Schwierigkeit. Lautliche Erklärungsversuche sind schon von Terschiedenen Seiten gemacht worden. Einer der verbreitetsten ist folgender: Die noch jetzt in Süditalien dialektisch gehörten und auch in alten Denkmälern bezeugten tere und seye <[ cL tibi, sibi, TU tebe, sebe riefen bald auch ein analogisches meve hervor, dag sieh im Rumänischen weiter entwickeln sollte zu mieue, nüee, müe, mIe. Doch 80 scharfinnnig und bestechend diese Ableitung auf den eisten Bück auch sdieinen mag, falsch bleibt sie doch. Ganz abgesehen davon, daß nichts die Ansetzung einer Form mebe far mihi rechtfertigt, könnte auf lautUchem Wege daraus auch nur meve, mee, me entstanden sein, man müßte denn gerade imd zwar ohne Berechtigung eine Einwirkung der kontrahierten Fonn mi auf mee annehmen, so daß daraus mie wurde. Ich denke mir den Vorgang viel einfacher, wie die resul- tatiye Zusammenfassung Seite 188 zeigen wird. Im Latein findet sich schon seit Plautus h&ufig die aus mihi, mii zu mi kontrahierte und im familiären Stil oft gebrauchte Form des Dativ Singulaiis der 1. Person. Hierauf dürfte durch ein- getretene Efbnrang in unbetonter Stellung die rum. satz- ^betonte Form jbI mit ihren von Pro- oder Endise ab- hiagigen Varianten beruhen. Wie wir aus Engadin., ItaL, Altfinuiz. und Spanisch mi sehen können, ist überall für mihi die kontrahierte Form eingetreten. Sollte dies nicht auch im Bamfinischen der Fall sein? Aber es heißt ja mm. mia ^ mie, wozu ich das sardische mie stellen möchte. Woher >tumnt das a in mia, aus dem die Form mit ^ offenbar nicht erst wieder durch Schwächung entstanden ist, sondern mia ans mie -|- a? Die Annahme einer urrumanischen Form mia, gebildet «OB me + ad oder mi -}- a<1 lUMdi lai mecum, das im süditaL — 184 — Dat. Sing, mek neben mia und mere noch vorliegt, ist wie es scheint Yon Mejer-Lübke noch nicht wieder ganz ange- geben worden. YgL Z. f. r. Ph. 21, 327 Anm. Wanun Mik- losich (Beiträge: Lautgrappen) das an den Dativ ml ange- tretene a das „pronominale a'' nennt, ist nicht ganz klar. Einen Laut, der sich auch noch bei einer großen Zahl anderer Wortklassen findet, kann man doch nicht schlechtweg prono- minal nennen, znmal diese Bezeichnung gar nichts besi^ und leicht zu der Anschauung verfthren kann, als sei dies a zuerst beim Pronomen aufgetreten. Es scheint mir vielmehr an- gebracht f&rs Rumänische vom Adverb auszugehen, wo das Bedürfiiis nach Klangfülle des vokativischen Gebrauches wegen am ehesten erklärlich ist Um z. B. ein aict recht ein- dringlich zu machen, nahm man den vollsten Vokal, den man hatte, und bildete so aicea. Das a in arom. nia — im dr. ist die Form mit der Endung e durchgedrungen — halte ich also für ein rein epithetisches, lediglich angefftgt zur Verstärkung; denn es liebt erstens eine jede Sprache, sofern sie sich noch nicht allzu weit vom Boden der Volkstümlichkeit entfernt hat, derartige Epithesen, und sodann finden wir gerade im Bmnär nischen dies a ungemein häufig an Worter angehängt, die sonst eindruckslos verhallen würden und durch den vollen Vokal a gewissermaßen erst eine Stütze bekommen müssen. Auch im sicilischen Dialekte kennt man nach Schneegans beim Pronomen mia, tla ein derartiges epithetisches a. Im Rumänischen finden wir das a, das aber streng zu scheiden ist vom Artikel a, wie er beispielsweise in den substantivierten Infinitiven vorliegt, bei sehr vielen Wörtern. Ich führe nach Philippide, Istoria limbii romäne, einige Beispiele hierfür an: acolSa, atunöa, aturSa, asemenSa, acuSa, asizderea, altminterea, aläturea, alocurea, acuma, asa, aUa; femer bei Zahlwörtern: doilSa, treilSa etc.; bei Pronominalformen: tstta, cämia, un^a, nimenSa, multora, adela, acesta etc. Gegen einen näheren Zusammenhang zwischen Rumttusch und Italienisch in diesem Punkte spricht wohl die Thatsache, daß sich das Verstärkungs -a auch in anderen nichtromanischen — 185 — Sprachen findet. Hier möchte ich nur anziehen d^ griechische mopa neben avxov, bulgarisches nija neben ni, yija neben ri, tija neben te, femer auch albanesisches mua, lat. mihi ent^ spiechend. Auf&llend bleibt» daß das a beim Pronomen nur im Aromunischen xmd im Banatischen erhalten ist, während es sonst dr. nur mie etc. heißt. Altrumänische Beispiele ftbr den betonten Dativ: Ck UNc Ho^ Bfi^H XH J^r^^HH^^ Q. 1 4, 19, mit Assimilierung des e: np*k uih c'aS hbhtS a^h ^HMOpH G. I 207, 17^ mit denflichem zweigipfeligen i, an welches nochmals die Endung e trat: Ck-u ap*kTf ums A^Kp^pHAS G. II 199, 15. Im heutigen Litterar-Bumänisch, das mit der Sprechweise der Walachei im allgemeinen übereinstimmt, kennt man nur mie. Die in Transsilyanien und in der Moldau üblichen Formen mnie, nie, welche sich mit dem Aromunischen enger berühren, haben sich auch weiter yerbreitet, so daß man im E5rösch-Marosch« und Samosch-Theiß-Gebiet neben mig auch mnig hören kann, während das Banat im allgemeinen noch an mi§ festhält Die scheinbar so merkwürdigen Formen mit nm sind entstanden durch PalataUsierung des m vor folgendem i; hierauf schob sich der bequemeren Aussprache wegen in mie (mlie) ein n ein, gerade wie in mferlä >> mnerlft mnirlft Amsel etc. Das ankutende m konnte leicht ab&Uen. Ganz entsprechende Vor- gänge finden wir auch in anderen dem Rumänischen sozusagen benachbarten Sprachen. Ich führe hier nur an: itaL Settig- naoia für Septimiana, neugriech. viaq>0Qa für (iia, wofür im Zakonischen auch fivia steht, albanes. mnek§ra neben mjekrg. Ahnhch in slayischen Dialekten, besonders im Polnischen, Bulgarischen, auch schon im Altslovenischen. (Weiteres hier- über 8. liikL Beitrage, Eonson. 11 44.) Im Banatischen kann man den auf dem Dativ liegenden Ton yerstarken durch Anfügung des oben besprochenen a an mif za mia. Im Aromunischen ist das a überhaupt das Kennzeichen der absoluten Pronominalform. Sie lautet bei Daniel nach S. U. n 49, 16 Wio, bei Bojadschi, der in seiner Granmiatik — 186 — betonte und pnbetonto Form nicht auseinanderhält^ a njia, im Gleichnis vom Verlornen Sohn (Jb. II 77) a nia geeehriebea. Ebenso giebt der aromunische Grammatiker Athanasesko, dessen Schreibweise sich binnen weniger Jahre &st über ganz Haoe- donien hin verbreitet hat, gleidifalls die Schreibung a njia; auch sonst ist er in seinen Formen sehr von Bojadschi ab- hangig, was wir noch mehr£Ehch im Laufe der Arbeit werden beobachten können« Cod. Dimonie hat immer a nia. Im Falle besonderer Hervorhebung wird die absolute und konjunkte Form zugleich gesetzt. Weigand, Arom. II 10, 5 etc. sehreiU a nia; die Präposition a kann man eng mit dem Pronomen verbinden, wie es Jb. II Nr. 343: ania geschehen ist. Ln Meglen scheint keine besondere absolute Form for den Dativ Sing, zu existieren. Das Istrische weist mie auf, von Gärtner in B. U. I 75 a miye geschrieben. Die Präposition braucht nicht hinsozo- treten, wie das BspL Jb. I Istr. Text 6, 5 zeigt: tSe ai tu mie fftkut? Ebenso Text Nr. 7, 9: ke mie i mil^. Kurzform: Wie schon in der Einleitung gesagt wordeo, bilden die konjunkten Personalpronomen nicht selbst eine voll- tönende Silbe, sondern lehnen sich proklitisch an das folgende oder enklitisch an das vorhergehende Wort aa. Wenn dies nicht möglich ist, so erscheinen sie unter Formen wie Inu eic, das aus dem zu bloßem m gekürzten mi' entstanden ist Dieses mi nun ist nicht, wie in verschiedenen Lehrbüchern zu lern ist, aus dem betonten Dativ mie gekürzt worden, sondern W sich jedenfalls neben der absoluten Form vom Spatlateinisehen her erhalten. Bilden wir uns ein Beispiel mit einer Konjunki- form m-fhr (ich stehle mir), so wird das m silbenbildend; bei jeder m-Artikulation ist nätnlich ein Laut hörbar, ein Sonsnt, der bei langsamerem Lippenschluß ganz deutlich vorausklingt, so daß wir die so gebildete Silbe als ^ip aufGeissen können, die Rumänen schreiben sie gewöhnlich tmi. Folgt ein vokaliflch anlautendes Wort, so wird die Kurzform mt dadurch gehalten, z. B. mi ai dat. Dialektisch wird freilich auch hier elidiert Altrumänisches Bspl.: npiKSu ;ku nop^HHH a^^ ^' ^ — 187 — 21$f 15. Im Codex Vor. eiBcheint auch nicht ein einziges Mal Imt, sondern immer mi: lAoy UH SHCi Cod. Vor. 40, 14. Ciparia schreibt die konjnnkte Form nd, z. B. spune mi. Er giebt diese Form als dem Genetiv und Dativ Sing, gemeinsam an und bemerkt dazn^ daß sie auch durch das Possessivpronomen enetst werden könne; so könne man z. B. fftr partea -mi auch sagen partea mea. In Wahrheit ist der Vorgang gerade um- gekehrt, nur ist die erstere Art den Rumänen durch den ge- wöhnlidien Gfebrauch vertrauter geworden. Auch schon im Lateinischen konnte das Possessivum durch den Dativ des Penonalpronomens eisetzt werden. Wahrend Cipariu die absolute Form mie aus ml durch Dehnung des i und An- hangnng eines e entstanden sein läßt, schreibt Barcianu in seiner Grammatik umgekehrt, die Form mi sei durch Ver- kürzung aus mie entstanden. Laurian, durch sein Tentamen criticiun als ein fanatischer Latinist gekennzeichnet, erfreut uns gar durch die selbst gebildete Form mibe, die aber ganz in sein mit egu beginnendes Schema hineinpaßt In der Wsisehei herrscht die schriftromänische Form lm{, ml; im Banat hört man auch unpalatalisierte Formen. Um ein Bild von der OestaltungsmögUchkeit der enklitischen Dativ- formen zu geben, will ich einige der in Ungarn im Samosch- Theiß- und Eörösch-Marosch-Gebiete gebrauchlichen Formen anffthr^L Man sagt hier vor Vokalen gewöhnlich, wenn das Pronomen sich nach vom anlehnen kann, mn (vgL Sam.-Theiß- Dialekt 13, 1 und Eör.-Mar.-Dialekt in Jb. IV Nr. 43, 6), n (Eör.-Mar. 3, 15), in enklitischer Stellung mni (Sam.-Th. Nr. 11,6), Bi (SauL-Th. 37, 2 und Eör.-Mar. 37, 9), vor Eonsonanten pro- kütisch mi (Eör.-Mar. 2, 6), enklitisch m (Sam..Th. 3, 6; Eör.- Mar. 13, 2). In der Moldau finden wir entsprechend der absoluten Form nie außer anderen hauptsachlich die Eurzformen ni, n, In; z. B. noi} nu no plftcut; ni wlerti ghini; da n cartea; beim sbsoluten Pronomen zur stfirkeren Hervorhebung: In däi nie iasta. Im Aromunischen haben wir dieselbe mouillierte Form: — 188 — Daniel R. U. U 49 Nr. 36: cctf vvi g>ov. Bojadschi scbrdbt in den Gesprächen (3) dafor nj: nj' este reu; njn frica aas nj e frica; ebenso in den Fabeln; im Verlornen Sohn 12 schreibt er: tsi ni kade, d^ n partea. Wie im heutigen Dako- rum. finden wir bei Bojadschi Gespr. 1: km pare. Im Cod. Dim, lautet die konjunkte Form ni oder wohl richtiger nl 49^. 51, n 49, in 48. 55b, der Verstärkung dienend in: a nift in G. D. 11, 7; a nia n-ul 12^ 15. Aus Wgd Arom. 11 belege ich: ni Nr. 27, 3; ni alggam 5, 4; s n o arup 1, 6; in 97, 3« 100, 3; ^n 16, 5. Letztere Form bildet das Verbindungsglied zum Dakorum. und zeigt, daß es im Aromunischen auch einmal ein ^![ (tmi) gegeben haben muß, aus dem sowohl in wie ign entstanden ist. Ahnlicher Formenreichtum findet sich in Papahagis Sprichwörter- und Batselsammlung Jb. 11 147. Wii ersehen daraus, daß der enklitische Dativ im Süden gern das Possessivum vertritt: bunlu ni — mein Gfuter Ar. II 125,4. Die Olympowalachen haben die Mouillierung wieder au^egebea und sagen: ni, n, am. Ihre Sprache soll uns an einem Bei- spiele zeigen, wie formelhaft zum Teil schon die als ethischer Dativ empfundene enklitische Pronominalform geworden ist: Wgd. Olympowalachen Text Nr. VII, 3 kft ni esku saltsine — denn ich bin (mir) schwanger. Die Mouillierung gab es früher auch im Meglen. BspL Vlacho-Meglen Nr. 1: dj ni. Das Is tri sehe weist mX (my) auf, vor Konsonanten m oder 9m Jb. I Istr. Text Nr. 4, Nr. 6. Daß das Istrische stets eine mouillierte Form besessen hat, ist zweifellos, doch schwindet sie oft im Satzinnem, wie auch anderwärts. Resultat: Aus mihi kann rum. mie nicht ohne weiteres abgeleitet werden. Sowohl die dr. Dialekte wie auch die aro- munische Form a nia verlangen ganz deutlich eine lai Gnrnd- form mit langem i; eine solche ist aber nur bei Zugronde- legung der kontrahierten Form mi zu rechtfertigen. Selir wohl ist denkbar, daß, wie lt. ml in der zweiten Person ein tibi bewirkte, dies tibi, später tive, tie nun seinerseits eine analogische Form nüve, mie hervorrief. Das partiell am Schlüsse auftretende und nicht weiter zu erklärende a ist — 189 — gende wie in anderen Sprachen nur zur Verstärkung und ElangfBIlung angeftgt; an lat hac oder illac ist hierbei nicht za denken. Gleichfalls aus mi hat sich durch Kürzung eine konjunkte Form mit ihren Abarten entwickelt. Lat tibi: Bei der Erklärung des Dativ Sing, des Pronomens der zweiten Person tie kann ich mich unter Hinweis auf das bei mie G^esagte kürzer &ssen. Da es lat immer t(bX heißt, so- weit unsere Belege reichen, müssen wir auch hier eine Über- tragong des analog zu mi gebildeten ii auf iSbX annehmen. Die Entwickelungsreihe war alsdann die folgende: tibi > tive > iäfie > tsie. Das ist in der That die Grundform des betonten Dativs im ganzen rumänischen Sprachgebiet, nur hinsichtHch der Aussprache herrschen kleinere Abweichungen« In den Gegenden, wo z. B. lai teneo zu tsln wird, sagt man auch für ^e mit dem im Rumänischen eigentümlichen dumpfen Kehllaut tie. Cipariu giebt die nirgends gesprochene Form tie an, doch ist anzmiehmen, daß er t vdr i stets als ts gesprochen haben will, da er nie t schreibt. Die am weitesten verbreitete und zur schrifiaimiänischen gewordene Form tie entstammt dem Sprach- gebrauch der Walachei; uff, UjfH ist die auch im Altrumänischen überwiegend angewendete Form; das Istrorumänisohe hat sich gleich&lls tsie erhalten. In Transsilvanien hört man vom Volke tslie, in der Moldau tspii (auch til geschrieben). Ähnlich lautet das in einem zum Banat gehörigen Gebiete übliche tspi, woneben auch schon tie aus der Sprache der Gebildeten imd aus dem Schriftrumänischen in breitere Schichten einge- drungen ist, z. B. Kör.-Mar. (Jb. IV) Text Nr. 23, 8 hat tig. Vom Banat finden wir leicht den Übergang zum Aromunischen, wo vor dem Dativ gewöhnlich noch die Präposition a steht. Zwar Bojadschi kennt nur a cea (zu lesen tsea), Athanasesku Aber giebt schon mit ziemlicher Genauigkeit die Form a tiea &D. Bei den Olympowalachen und auch sonst, wie Wgd. Aronu II 112, 8 zeigt, sagt man meist a tsfa. Seltener ist im Aromun. die Form tsie, so z. B. Ar. 11 119, 12; weit verbreitet ^ — 190 — ist aber die Aussprache mit gedecktem Kehllaut: sAs^s^ Arom. Spriohw. Jb. 11 Nr. 343. Cod. Dimonie hat ausschliefilich diese Form mit ganz unbedeutender Abweichung: z.B. atsgjft 25^ 5; t89ia 84^, 1. Bisweilen scheint beim Druck dieses tnnsskn- bierten Codex ein xmter- oder übergesetztes Zeichea abge- sprungen zu sein, wodurch man leicht zur Annahme neuer Pronominalfoimen Terfohrt werden kann, wenn nicht in zweifel- haften Fällen die Vergleichung mit der Originalschrift damit Hand in Hand gehi Fürs Meglen kann ich eine besondre betonte Form nicht belegen. Die Kurzform zu tie lautet ti, t, s (z), proUitisch t^ ganz analog zur eist^ Person gebildet. Altrum. Bsple.: api a-ii^H rpikH 6. 1 *5, 9; ^H-iJi BOio- 6. 1 3, 8; A^n*k asAiWa m^ik kih i\»A 6. 1 254, 21. Auch jetzt lautet im dakorum. die Kurzform je nach der Stellung im Satze ti, t, iti. Das t wird in der Yolksspiache Yor einem t weiter zu s verflüchtigt, welches vor d und noch einigen anderen Stimmhaften selbst wiederum zum stimmhaften z wird, z. B. z daü. Transsilvanien hat neben tts auch nodi, entsprechend der betonten Form ttje ein tt, verkürzt auch t; im Falle besonderer Hervorhebung sagt man mit Setzung der betonten wie der unbetonten Form: Its daü tsiie. Ahnlieh heißt es in der Moldau: its daü tsll lutasta oder tsii ts merii ghini? Im Banat kann man hören: z daü und tz daü, in anderen Fallen mit etwas mehr Nachdruck: ts- o-daü. Fti8 Aromunische sind gleichftdls eine Menge Formen für uns bemerkenswert Bojadschi schreibt ce, wobei c wie immer bei ihm den Lautwert ts hat; genauer w&re wohl tsi, wie Athanasesku angiebt, da das hier in Frage stehende kurze i in der Vokabkala dem e doch immerhin femer steht ab dem L Vielleicht hat Boj. damit aber eine ganz andere, dem dakorum. tsi entsprechende Form bezeichnen wollen, wie uns die Schrei- bung ts9 im „Verlorenen Sohn** zeigt Cod. Dim. hat neben ts9 48^ 7 noch die kürzeren ts und s, wovon letzteres in Prodise vor stimmhaften Konsonanten zu z wird, z. B. s dedu Cod. Dim. i5^ 9. Wgd. Arom. H 119, 15 und Jb. HI 162,2 — 191 — bi gleich&lls ts^, in EnkUse: nu ts- Arom. U 13, 16. Pro- klitisch wird daraus z. B. Arom. U 25, 8 ^ts daü, Ar. II 52, 6: 8 na 8 Sib9, und vor Stimmliafken: z dede Ar. U 11, 10; 89 z jin; Ar. IL 12, 7. Papahagi in seiner Sprichwortersammlung Jb. n kennt außer ts und ^ ts noch eine andere Lautform des Dativs, n&mlioh ts^ Er will damit im ganzen gewiß denselben Lsat andeuten wie Obedenar mit tl, den wir ja auch im dako- rom. gefunden haben, so im Sam.-Theiß-Dialekt 27, 7: tsyu Fügt man noch aus dem Eorösch-Marosch-Gebiet 1, 3 (Jb. lY) nia hinzu, das dem Aromun. im allgemeinen, wie auch dem Oljmpowalachischen äts völlig gleicht, so sehen wir wiederum, wie nahe sich auch in Einzelheiten Dakorumänisch und Aro- nmnisch stehen. Im Meglen haben wir neben a-ts, welche Form in be^ tonter Stellmig auch als Ersatz for die fehlende absolute Form eintritt, die überall zu hörenden s und z. Außerdem hat sich noch ein merkwürdiger Dativ st gebildet, den man wohl durch Metathese erklären muß. Öfter finden wir den Übergang von nnprQnglichem st in ts^ z. B. tsupu «» dr. stup^. Man kann hieimit vergleichen das im Neugriechisch dialektisch vor* konunende r^ofiaxpg f&r örofKKXog. Betrachten wir das Bei- spiel nu-st-la dau, das Wgd. in seinem Ylacho-Meglen an- fuhrt, 80 ist auch eine andere Erklärung noch möglich. Wie wir aus arom. b9rbasli (Daniel 4), frasK (Arom. U) etc. wissen, wird die Lautfolge tsl im Südrumämschen dialektisch durch A ersetzt So konnte sich auch in dem Satze *nu-t-la dau — denn so muß er einmal gelautet haben — nach Verflüchtigung des ts zu 8 in die Lautfolge s-l ein t einschieben, und wir liaben nu st la dau. Aber es fehlen gänzlich die Analoga zn dieser sprachlichen Erscheinung, und solange wir kein weiteres Beispiel f&r sU aus sl finden, ist mir auch die erstere Erklärung des st durch Metathese aus ts die wahrschein- lichere. Istrisch lautet die Kurzform tsi, wie Jb. I Text 1 zeigt, in den Nouvelles Becherches tii ist Druckfehler, ts steht unter- Khiedslos vor Vokalen und Konsonanten in Text 4, pro- — 192 — klitisch heißt die Form ^ts ebenda. Müdosich, R U. I giebt nach Ghuriaier an: ^ t j. Resultat: Audi f&r tsie, das auf einem großen Teile des rumänischen Sprachgebiets mit gedecktem Kehllaut gesprochen wird, ist eine lat. Ghrundform mit langem i anzusetzen. Auf Analogie zum enkUtischen Pronomen der ersten Person be- ruhen die Kurzformen tsi, ts (s, z), Its. Infolge von Metathese entstanden ist meglenitisches st. Lat sibi: Das BefleziYpronomen, welches eigenÜich hinter das Pro- nomen der dritten Person gehört, mag hier gleich mit ab- gehandelt werden, da es sich in seiner lautlichen und bqbIo- gischen Gestaltung eng an mihi und tibi anschließt Lai anzusetzendes slbl wurde über nYe, bub zu ruminiach Sie, nach rum. Schreibweise sie. Ein Beispiel aus dem Alt- rumänischen ist: ivckNA^ Ulli u*kN*kHK« luY KA 6. 128^2. Im Beispiel G. I 313, 14 ist ui ha keine betonte Pronominal- form |iea, obwohl in der vorangehenden Grammatik als solche Form aufgefGihrt, sondern heißt: Er nimmt sich (Kleider). Die heutzuti^e viel&ch beliebte Aussprache sie für sie klingt affektiert; es ist eine £EJsche Analogiebildung: se zu sie wie me zu mie. Für das Aromunische und die anderen Dialekte sind keine betonten Dative belegt Die Kurzformen zu sie lauten |i, s (2), ^§ in proklitischer Stellung und geben in ihrer Anwendung mit den anderen konjunkten Persoittl- pronomen zusammen« Der Dativ Sing, ist gleich dem DdtoJ Pluralis. Die Kürzform ist überliefert in zahlreichen Bei- spielen: uiH-uJk Bapck rkNViAf G. I 2, 7; in Vertretung des Possessivums steht sie: K8^A^^UNa-iui Uli kS soupü «i G. I 235, 19. Proklitisch: fA wfiUiH aKonipf KanSA G. 1 167, 1, auch in besonderer Hervorhebung mit der absoluten Fom zusammen: uiH npiATfN ui'ie j^^iu ^ane- G. II 14, 9, wofarman jetzt besser sagen würde |ie-|I &ce. Die aromunischen Kurzformen: Bojadscfai giebt in seiner Grammatik shft an, in den — 193 — Fabelii 36 und 40 und VerL Sohn 16 schreibt er ebenso, womit er augenscheinlich etwa die Aussprache ig wiedergeben wollte. Aimlich lautet die Form bei Athanasesku, er schreibt nämlich si Sehr häufig tritt uns in aromunischen Texten die redu* zierte Form ä entgegen, z. B. bei Wgd. Arom. U 9, 10 ä k^tg, hinfig als Datiyus ethicus ganz überflüssiger Weise gesetzt» L B. AronL II 9, 4. In proklitischer Stellung heißt es: doüi u§ sbur9sku Ar. U 9, 3, vor stimmhaften Konsonanten z. B, z bagg Aiom. II 86, 18. Papahagi Jb. II schreibt §i vor Eon- sonanten Sprich w. 103, § vor und nach Vokalen Sprichw. 32 mid 14, stimmhaften Zischlaut vor Stimmhaften: z bag9 Spr. 251. Ads den Olympowalachen 11, 2 führe ich noch als Beispiel an: dzonile s'lu lo ku agape; s entspricht dakorum. 1§. Obe- denar schreibt die aromunischen Formen wie im dr.: fi ist Ino vizirlu Obeden« 1, ^i '^i era ci nu 'fi era, ebenda. Im Meglen heißt die entsprechende Form, an welche die Präposition a ständig Yorgefagt erscheint, aä. Zum Ersatz fnr die fehlende absolute Form verwendet man das Pronomen der dritten Person, z. B. heißt mit sich: ku iel. Resultat: Lat. sibi, das sich analog zu tibi und mihi ent- wickelte, hat nur im Dakorumänischen eine absolute Form Sie herroigebracht Wie aus tsie tsi, so entstand die Kurzform ä aus iie. Bei den Olympowalachen ist d wie auch sonst zu B geworden. Lat. me ist bewahrt in der rumänischen Eonjunktform. Sie lautet im Cod. Yoronetean wie überhaupt in alter Zeit gewohnlich noch me, z. B. ai|iAnTK Mi Cod. Vor. 20, 4; anponlHHA^ Uf 6. I *2, 9 von unten. Erst später hat das labiale m in atoner Stellung ein mä bewirkt Bsple.: Hff hi Wk o^pj^cKk G. 1 16, 10 y. u., ebenso stets bei Coresi: k« fS U'k bSkSp G. I 3, 3. Geschrieben wird im Neurumänischen wohl noch zuweilen me, aber gesprochen sicherlich überall ml, mä, phonetisch genauer m^. Soviel mir bekannt ist, wird dies m9 vor folgendem Vokal im Dakorum. stets zu m elidiert: m'ai vedut? Eine Eigentümlichkeit hauptsächlich des Banater Dialektes ist die Wiederaufiaahme des Pronomen, z. B. in: Wtttgand, 7. Jahresbericht. 13 — 194 — m'azn bätutu mä, ohne daß ein besonderer Nachdruck auf der Pronominalform liegen soll, wofftr man die absolute Fonn p^ mine gebrauchen würde. Im Aromunischen dürfte es schwerhalten, einen Unter- schied in der Anwendungsweise der Kurzformen me und mi herauszufinden, je nachdem sie in proklitischer oder enklitischer Stellung, vor Konsonanten oder Vokalen stehen. Einige Bei- spiele werden dies deutlicher machen. Cod. Dim.: las^ me 49, 4; k^ mi am^nai ebenda; ma sgl^ga me di nu mi ntriabg maltu 49, 6. Die Summe der in diesem Codex befindlichen Beispiele könnte mich fast zu dem Glauben verführen, d&£ in Enklise me, in Proklise mi die am häufigsten gebrauchte Form sei. Aber es stinmien nicht überein mit dieser Beobachtung die Belege bei Weigand Arom. U: la disg s mi duk 2, 8; tra ffttsa n me hgig 13, 10; pisti ubor s me aruk 2, 9; dada n m yflgptS^ 13, 8 etc.; mi steht hier nur vor Konsonanten, me proklitisch vor Vokalen und in Enklise auch vor Konso- nanten, aber Konsequenz herrscht nirgends. Papahagi, Jb. U, schreibt m^ nur vor Vokalen: kum m^ admirg Batsei 9; mi leg iu mi d^ari Sprichw. 135. Im Vlachomeglen lautet die unbetonte Form immer mi; sie ist belegt in Jb. V 147 und bei Wgd. Vlacho Meglen Text No. 2. Das Istrische hat me erhalten, vor Vokalen tritt Elision ein. Beispiele: se me r^§ Jb. I Istr. Text 1; ke se m er I9 Jb. I Nr. 2. Gärtner (nach Miklos. Rum. Unters.) giebt m[e an. Nicht so leicht ist es, in der betonten, absoluten Akku- satiyform mine den lat Akkusativ me wiederzuerkennen. Zar Erklärung yon mine ist schon sehr viel Material beigetragen worden. Am besten faßt alles zus^ammen Byhan in Jb. IU Seite 6 ff. Diez in seiner Grammatik der romanischen Sprachen 11 4S5 will ndne durch bulgarisches mene erklären. Miklosich, Rumu- nische Untersuchungen II 40 hält ne för ein ,4i3chstwahr8chein- lieh deiktisches Element^', das zuerst zur Hervorhebung der Pronomina, dann auch anderer Wörter verwendet wurde. — 195 — Mejer-Lübke zieht in seiner italienischen Ghrammatik § 309 zur Erklärung yon neapolitanisch-toskanischem mene als Analogon die Negationspartikel non heran, die durch ihre Sekundärform Done neben altem no auch neben dem alten Akkusatiy ma ein mene bewirkt habe. Mir erscheint diese Deutung, die natarUch auch för das Rumänische Geltung haben wurde, viel zü gesucht und geradezu unmöglich, da ich mcht die Be- ziehungen finden kann, unter welchen eine Beeinflussung des Pronomen me durch die Negationspartikel stattgefdnden haben könnte. Bjhan erwähnt noch nimene neben nime als mög- licherweise vorbildlich fftr eine danach geschaffene Form mene. Doch alle die angegebenen Deutungsversuche lassen noch starke Zweifel offen; viel ansprechender ist die Erklärung mit Hilfe der Fragepartikel ne, die (nach Kühner, lat. Oranmiatik II 1005) zuerät an Interrogatiya, sodann auch an andere Pro- nominalformen angehängt wurde und mit ihnen durch die Sprache des täglichen Verkehrs eng verwuchs: me-ne vidisti? Die Thatsache, daß ne auch im bloßen Ausrufesatze steht, beweist uns, daß man schon in römischer Zeit das Gefahl für ne als Fragepartikel verloren hatte. Es kann also keinem Zweifel mehr unterliegen, daß nur hier der Ursprung des be- tonten Akkusativ Singularis mine gesucht werden muß. Für mich ist diese Hypothese um so wahrscheinlicher, da die lat Fragepartikel ne als solche nicht mit in das Romanische her* übergenommen worden ist; das nxm nicht mehr verstandene ne in Enklise beim Pronomen konnte sich desto leichter er- halten, da ihm jede Beziehung zu einer anderen Wortklasse fehlte. In Italien, wo besonders an der Südostküste mene üblich ist, hat sich die angehängte ursprüngliche Fragepartikel ne außer auf die Pronomina auch auf Wörter anderer Kate- gorien ausgebreitet. Näheres hierüber teilt Nigra, Romania V 425 mit. Auch rein äußerlich aufgefaßt entspricht die Bildung dieser neuen starkbetonten Form mine, ebenso tine,. sine neben altem me, te, se dem Bedür&is aller romanischen Sprachen nach Doppelformigkeit der Pronomina und kommt im besondem dem Italienischen und Rumänischen in ihrer 13* — 196 - Vorliebe for tarochäischen Wortausgang hiennit zngleiek ent- gegen. Betonte Formen des Akkusativs im Altromanisolien: isÄ MHHI G. I 1, schon seit dem 16. Jhdi üblich, jedoch nicht au88chlie£lich, denn daneben findet sich auch noch die Form K'KTfiXk iliNf 6. 1 *1, letzte Zeile; vielfach steht wenige Zeilen später eine Form mit i, z. B. thni , was uns erkennen laßt, daß schon zu Beginn der Au&eichnung rumänischer Sohiift- denkmäler hierin der Gebrauch schwankte. Noch im 17. Jhdi schwankte — nach Ha^deu Cuv. d. b&i — die Aussprache zwischen e und i, man sagte mente und minte, cuvente und cuvinte, den und din« Der schließliche Sieg der i-Formen im Neu- und Schriftrumänisch ist wohl außer auf die starke Akzentuierung auch auf den Einfluß der mindertonigen Eon- junktform mi mit zurückzuführen. Auch ist es im Roma- nischen zuletzt das Schicksal jedes geschlossenen e vor Nasalen gewesen, daß es zu i wurde. ( VgL Tiktin in Z. f. r. Phil. 1 1 67.) — Zu einer von Tiktin abweichenden Meinung ist Byhan in Jb. 111 (Die Entwicklung von e vor Nasalen) gekommen. Da seine Ansicht wohl begründet erscheint, können wir uns ihr un- bedenklich anschließen xmd sagen: Schon vor der Trennung des Rumänischen in Einzeldialekte war lat. geschlossenes e vor Nasalen in i übergegangen; spätere Schreibungen wie z. 6w IM Hf können uns nur zeigen, daß offenes i vor Nasalen auch durch e wiedei^egeben wurde, umsomehr als in denselben Texten immer auch Schreibungen wie liHHi vorkommen. Im 16. Jhdi findet man neben UiHf und UMHf besonders in dem einen „PrazapostoF^ überschriebenen Texte ziemlich häufig noch andere Formen, z. B. K*kTp*k Uij^fii 0. 1*2, 6 v.u.; fi,i ilf ^pf *6, 14 V. u. Einmal finde ich auf ein und derselben Zeile bei Gaster I '''3,3 UHkjjip'k neben Uijf.fii; wenn auch erstere Form nur einmal belegt ist, wird man sie doch nicht als ungenaue Schreibung auffassen dürfen, sondern als eine Form mit nasaliert gesprochenem e. Die Schreibung war eben im 16. Jhdi, wo es nur erst wenig litterarische Produkte gab, noch nicht zu festen Regeln gelangt Dies zeigt uns — 197 — auch die diäit neben Uij|ipi Yorkommende Form ÜLfifi Q. I *2, 2 y. n. und *6, 9 t. n.; ebenso im Cod. Vor. Uij^fii 20, 3; ilt|ipi 60, 8; UH«fipi 43, 1. Diese als Bhotaadsmus bezeichnete Verwandlung Yon inteiTokalischem n zu r, welche wir außer im Cod. Vor. noch in der Psaltirea Scheianä 32; 38 (früher Cod. Sturdzanus nach Guy. d. b. U) durch llipi belegt finden, lebt noch bei einer Reihe yon Wörtern in dem Gebirgsland der Motsen in Ungarn, bei ganz wenigen z. B. gerunKu (c£ Noimalwort genuchiü in Weigonds Dialektstudien) auf weiterem Gebiete in Siebenbfirgen. Konsequent durchgeführt ist der Rhotazismus im Istrorumanischen. Auch im Istrischen ist bei jedem intervokalischen n der Yorhergehende Vokal zuerst nasaliert gesprochen und dann n zu r geworden: Lat unus gab istromm. ur. Belege hierftr sind in großer Zahl vorhanden in Mikl. R. U. I 32, Wgd. Nouy. Rech. Text 3 und Jb. I Seite 130; 148 etc. Ausfuhrlicher hat über den Rhotazismus, dessen Ent- wickelung schon durch die drei neben einander vorkommenden Schreibungen n, nr, r kurz angedeutet wird, Byhan in Jb. III 8 f. gehandelt Die in der Litteratur und in der Sprache der Gebildeten herrschende Form ist freilich allein mine geworden. Auch das moldauische mini ist verpönt Abgesehen von den Motsen spricht man im übrigen Ungarn und im Banat meist mine, minf, menf , selten mine, so z. B. im Eörösch-Marosch-Gtebiet Die alte Form mene, die man auch noch in Texten der letzten Jahrimnderte antrifft, ist hier vielleicht erst eine sekundäre Bildung, da das istrische mire schon vor der Trennung der Istrorumanen vom gemeinrum. Sprachstamm ein mine voraus- setzt Aber auch später tritt noch manchmal ein mehr offener Vokal for den geschlossenen ein, wie z. B. o für u; es könnte aber auch dieses teilweise schon so früh in mine verwandelte mene nur ein Sprachrest sein, der später ebenfalls dem allgemeineren mine weichen mußte. Fürs Aromunische geben Bojadschi und Athanasesku in ihren (Grammatiken die Fonn mine an; sie ist die ver- — 198 — l^reitetste, wie uns durch Obedenar und Wgd. Arom. U 8, 1; 11, 19 etc. bestätigt wird. Die in „Olympowalachen" bemerkte Form smine, ebenso Stine, stellte sich später als Spracheigen- tümlichkeit eines Nichtaromunen heraus und ist daher Aro- munen I 235 berichtigt worden. Papahagi, Sprichw. Jb. 11 Nr. 234, 328 giebt mini an. Wie unter ieu bereits angegeben, hat der absolute Akkusativ mine, ebenso tine ganz besonders im Arommuschen die Funktion des betonten Nominativs mit übemommeiL Idi möchte noch auf die entsprechenden Pronominalfonnen in der dem Aromun. benachbarten und mit ihm in fortwahrendem sprachlichen Austausch befindlichen albanesischen Sprache hinweisen. Betrachtet man neben dem regelrecht aus lat ego über £Ö entstandenen albanesischen Pronomen der 1. Person u die vollere Form unä und in der 2. Person tinä neben ti, so kommt man ganz unwillkürlich zu der Frage, ob nicht ein gewisser Zusammenhang zwischen albanesisch tinä — du — und aromunisch tine zu finden sei. Wir sind freilich auch nicht weiter, wenn wir die Vertretung des arom. Nominativs durch die absolute Form des Akkusativs zuerst an der albanesischen Sprachgrenze suchen, von wo sich die Erscheinung nach allen Richtungen hin strahlenförmig verbreitet haben könnte. Im Dr. wären diese Formen alsdann zu erklären durch Wande- rungen von Aromunen in Gegenden nördlich der Donau, doch ist in dieser Arbeit ein Eingehen auf solche Hypothesen un- thunlich. Wahrscheinlicher aber ist die Annahme, wenigstens soweit das Dakorumänische hierbei in Betracht kommt, daB der absolute Akkusativ zuerst nur in Verbindung mit einer Präposition gebraucht wurde. Bei Vergleichen empfand man nun die Partikel de cat ebenfalls wie eine Art Präposition und setzte demgemäß danach auch die Form mine. In einzelnen Teilen des dakorumänischen Sprachgebietes, so z. B. in Sieben- bürgen, kann man aber auch noch hören im Vergleichssatz: iestit mal mare de cat ieu. Resultat: Der lat. Akkusativ me ist im Rumänischen nur in der konjunkten Form erhalten. Die absolute Form mine — 199 — ist gebfldet durch Zasammensetzung yon me mit der Frage- partikel na Daß dieses mine dann auch als Nominativ auf- treten konnte, ist naheliegend und zeigt eine auffallende Parallele zu den albanesischen Nominativen unä und tinS. Lat te: Ganz analog dem Pronomen der ersten Person hätten wir bei der zweiten fast eben dieselben Bemerkungen zu machen. Anch hier ist te nur als konjunktes Pronomen bewahrt und wechselt im Gebrauch mit tL Beide Formen stehen unter- schiedslos gebraucht oft nebeneinander, so z. B. G. 11 135: h8 ti BiiacTkUH neben ni Spu*k th irkii|JH, gleich auf derselben Textseite steht noch: hh Tf wj^UBai^'k« Cipariu nennt in der Tabelle seiner Grammatik als Eunform nur te; er kennt aber auch ti, denn es heißt dann weiter: In Zusammen- setzungen erscheint neben mene-mi auch tene-tL Die heutige schriftmaßige Form ist te, sie ist auch die in der Umgangs- sprache der Gebildeten übliche. Vor Vokalen darf das e in te nicht elidiert werden: te-am vSzut Das Banatische, welches jedes t vor e, i palatalisiert und e in g verwandelt, hat auch hier eine andere Aussprache, nämlich t8§, in der Arader Gegend kann man auch kg hören. Ein Beispiel aus dem Munde eines Einheimischen klang mir beinahe wie: taai skulatu ke? Über die Aussprache der Motsen belehrt uns Fräncu-Candrea: unde te du^I, womit undze tse dul gemeint ist Im Eörösch- Marosch-Dialekt kommen nach den in Jb. lY angeführten Beispielen wie überall, wo die Schulbildung Fuß gefaßt hat, mehrere oft einander ganz fremde Aussprachformen vor, die außerdem in den versdiiedenen, aus verschiedenen Gegenden des ruman. Sprachgebiets gekommenen Einwanderungsschichten mit ihren Ursprung haben mögen: tse Text 9, 9, vor Vokalen tsß 20, 3; daneben t6 24, 8; modern ist te 30, vor Vokalen i^; nm ein Beispiel fttr Silbenkontraktion zu geben, führe ich noch an: ki 3, 4 aus te vei? Ähnlich lauten die Formen im Samosch- Theiß-Dialekt, nämlich t'e 15, 18, t'g 10, 5, vor Vokalen meist t'fi 5, 2. Im Aromunischen ist die Kurzform nach Bojadschis — 200 — „Grammaidk'^ in Gesprächen und Fabeln immer te. In der Zusammensetzung von tonloser und betonter Form zur Herror- bringung größeren Naohdrucks schreibt Codex Dimonie immer tine tL Diese Nebeneinandersetzung yon absoluter und kon- junkter Pronominalform im Dativ und Akkusativ findet sidi genau ebenso im Bulgarischen und ist womögHch aus diraer Sprache erst ins Rumänische übergegangen. Nach Wgd. Arom. n 24, 3 etc. ist die konjunkte Form ti in Ochrida und Monastir gebräuchlich, im übrigen bieten Weigands Texte gewöhnlich die konjunkte Form te 4, 4; 7, 6 etc., wo sie ohoe Unterschied vor Vokal und Konsonant steht In den Ton Papahagi Jb. 11 gesammelten arom. Sprichwörtern und Batseh finde ich hingegen streng die Begel durchgeführt, daß Tor einem mit Vokal anlautenden Worte stets te, vor konsonan- tischem Anlaut aber stets ti steht Obedenars Texte bieten außerdem noch Zusammenstellungen wie te-tine, ti-tine wie me-mine. Im Vlacho-Meglen wird te, häufiger aber ti als konjunkte Form angewandt, während das Is'trische nur te, nach Gärtners Schreibung t[^ aufweist Auch für die absolute Form des Akkusativs will idi noch einige Beispiele geben. Im Altrumänischen finden wir gewöhnlich thhi oder THjf^pi G. I *3, 20, während die anf derselben Seite stehenden Formen der ersten Person häufiger Uf^pf , Uf Ji^pik und nur einmal UHjfifii (Zeile 23) lauten. 6. 1 *5, 8 V. u. finden wir Tijf,fii, überhaupt sind alle die bei der ersten Person zu bemerkenden Schreibvariationen auch hier zu finden. Der Cod. Voron. hat Formen wie THJf^fii 42, 8 imd THpf 72, 12, die letztere finden wir auch Psalt Sche^anä 10. Dieselbe rhotazistische Fonn tire herrscht noch jetzt bei den Motsen und im Istrorumänischen. Ganz entsprechend der sonstigen vom Schriftrumänischen abweichenden Ausspraohe heißt es im ungarischen Rumänisch: t'ine Sam.-Theiß 40, 5; t'ing Eör.-Mar. 19, 6, auch tseng Eör.-Mar. 12, 1, mit e, das aus offenem i entstanden ist, wie man ja auch im Altrom. häufig tene f&r tine geschrieben findet Der Banater Dial^ zeigt selbstverständlich tiing. - 201 — Aromanisohes tine bietet zu weiteren Ansfohningen keinen Axilaß; es ist die einzig übliche Form, wenigstens giebt kein Qrammatiker und kein mir bekannter Text eine andere VL Im Meglen sagt man wie in der Moldau tini^ doch besteht deshalb kein engerer Zusammenhang zwischen beiden. Lai 86 erscheint im Rumänischen als se in der modernen Schrift- q>nu3he, die gewöhnliche und volksmäßige Aussprache aber ist sl Natürlich ist se nicht mehr die alte lat Form; da sie aber im Rumänischen von Anfang an in den Texten neben si Torkommt, dürfen wir darin eine Einwirkung des Kirchen- slayischen sehen. Die jetzt übliche Schreibung se haben wir wohl ledii^ch dem Umstände zuzuschreiben, daß man eine Ton der Konjunktion sä unterschiedene Form wünschte. Wäre das e berechtigt, so dürfte man auch nicht elidieren und si^en: fratde s'a dus, gerade so wie man nur sagen kann: te am Tedai Jedoch wird in älteren Texten, z. B. im Praxapostel sowohl die Konjunktion wie das Pronomen se geschrieben; ebenso ist es im Cod. Voronetean, nur wird hier auch die Schreibung ck angewendet, wenn das folgende a mit heran- gezogen wird. In gleicher Weise konsequent waren auch die entsprechenden konjunkten Formen der Pronomina der ersten und zweiten Person me und te geschrieben; differenziert steht eismal ch Q. II 56, 2. Die betonte Form, welche analog zu nune und tine sine heißt, kommt in alteren Texten häufig vor: n0i CHNf Q. I 46, 4 y. u. neben UfHf 47, 6 v. u. in demselben Texte. Häufiger finden wir das wie mij|ire etc. gebildete (Ifpi, z. B. uiH ci viop4p^ cijf.fii G. I % 8 y. u. In Guy. s Venezianische und Norditalienische weisen dialektisch gleicb- — 203 — &]ls eine Form nui for gemeinitaUenisches noi auf. Es bedarf keiner Erklanmg, daß die Form noi auch als Akkusativ fimgiert, wo natürlich auch dieselben Schreibvarianten vor- kommen: ^ik h8h c^hhhh G. I 55, 3, woneben rpiiUHHHABp^ 55, 12 t. u. steht Wie im Dakoromänischen lautet die Form anch in den anderen Dialekten, im Istrischen, im Meglen und im Aiomunischen, wie außer den Texten von Weigand noch Bojadschi und der Cod. Dimonie bestätigen. h unbetonter Stellung ist der lai Akkusativ nos zu na geworden gleichwie vos zu vä, quod zu cä, de-post zu dupä. Im Widerspruch mit Meyer-Lübke, Gramm, der rom. Sprachen U § 82 mochte ich hier zugleich konstatieren, daß die Formen ni und ne, vi und vä nicht unterschiedslos far Dativ und Akkusativ Pluralis gebraucht werden, wenn ich mir auch ver- sagen muß, in dieser der Pronominal-Bildung gewidmeten Untersuchung sxd diese Frage unter um&ssender Benutzung des vorhandenen Materials naher einzugehen. Aber vi und ni sind nur als Dative möglich, in ihrer Form beeinflußt offenbar Tom Dativ Singolaris; allerdings ist zuzugeben, daß ein im Hiat verkürztes e in dialektischer Aussprache bisweilen wie i klingen kann, z. B. in: n^ a vädui Daß im Akkusativ niemals ni steht, liegt vor allem wohl daran, daß auf den Akk. kein Atonon folgen kann wie beim Dativ. Unter dem Einfluß der Akkusative Sing, me und te kam später ne für nS auf, woraus dialektisch ni werden konnte. Ganz streng halt der Cod. Voionetean an der alten Form H'k fest, z. B. A wk fifim 24, 5. Auch darin muß ich Meyer-Lübke widersprechen, daß das Macedonische (Aromunische) zwischen einem Dai nä, vä imd Akk. ne, ve scheidet, wenn auch nicht streng. Es läßt sich überhaupt keine diesbezügliche Regel aufstellen. — Als Bei- spiele far das Aromunische führe ich nur an: Cod. Dim. 12, 21 ^-noi ng pgtidzgmi}; Ar. II 22, 19 i ka purung ng gugust^am. Bei den Olympowalachen kennt man für den Akk. auch ne und ni Im Meglen lautet die Form na mit einem epenthetischen a. IKe in Jb. V 146, 36 veröffentlichte Form ng zeigt, daß auf einem Teile des Gebietes sich die ursprüngliche Form bewahrt hat. — 204 — Resultat: Lat nos ist durch Eindringen der Nominal- endung i zu rum. noi geworden. Derselbe Fall liegt im Italienischen vor. Der konjunkte Gebrauch machte aas nos einen Akkusativ ng, der im Dakoromänischen und btriBchen SU ne geworden, im Arom. sich bewahrt und im M^en sid zu na entwickelt hat, neben der alten Form n^. Lai TOS schließt sich in allen Stücken eng an das Pronomen der ersten Person an, nur hat es die Entwickelung der Konjunktfom vp zu etwaigem ve nicht mi^emadxt, weil hier der Lant o vom vorausgehenden Labial v gehalten wurde. Zur stärkeren Hervorhebung setzt man entweder die absolute und konjimki« Form zugleich oder man schreibt verstärkend z. B. BOH-uik wie G. I *12, 20 (auf derartige Zusammensetzungen werde icb später noch zurfickkommen). Eine andere Art des veistirktec Akkusativs bildet man mit Hilfe eines angehängten deiktisch«ii a, z. B. Ar. II 62, 23 vg pglpkprsesku, vojia kuskri. Lai nobls: Wohl durch die Singularformen mebe, tebe mit gehaltec findet sich im Altitalienischen der Dat. Plur. bebe (vgl ^^ Z. f r. Ph. 20, 523 von d'Ovidio), der auf ein einst vorhandö gewesenes nobe schließen läßt Diese auch for das Buminiselie notwendig vorauszusetzenden Fonnen nobe und vobe könoec aber nur auf ein (freilich nicht belegtes) lat nob!s, Tobis zurückgehen, denn lat nobis würde rum. nur noi ergeben haben. Diese Ansicht läßt sich durch folgende Erwagon^ ausreichend, wie ich glaube, begründen: Im Vergleich mit der Pluralendung -bus des Dativs der dritten Deklination nahisen klassisch-lat nobis, vobis gewissermaßen eine isolierte SteDung ein, und wir dürfen wohl ohne weiteres nun vermuten, du die jeder Sprache, besonders der volksmäßigen innewobneode Neigung zur Schematisierung leicht ein nob&, vobis in der Alltagssprache hervorrufen konnte. Unterstützt wurde dies Bestreben außerdem jedenfalls noch durch die Benehung ^ den Dativen Singularis tibt, sibi. Halten wir dies fest, so er- giebt sich far das Rumänische folgende Entwickelungsreibe: — 205 — nobis > nobe ^ noue ^ noQg. Diese Fonn noug erfahr nun wegen des 9 in der folgenden Silbe Brechung des o zu oa: BQup; die Breohung mnß schon firühzeitig eingetreten sein, da wir sie in allen Dialekten durchgefohrt finden, wenn nicht schon wieder Kontraktion stattgefunden hat Von der Form noeu9, die im Volke noch ziemlich weitverbreitet ist, müssen wiraosgehen, wenn wir uns die in den verschiedenen Dialekten bewahrtffli Formen erklären wollen« Von npaug aus spaltete sich die Fonn in drei Aste: Teils wurde daraus durch Eon- traktion des Qa zu a über naijQ im Aromunischen nao, da, wie wir noch an späterer Stelle an Beispielen sehen werden, 09 durch lautgesetzlichen Vorgang zu o wird; andemteils wurde daraus mit Erhaltung des ursprünglichen o ein noao wie z. B. im Banat; die verbreitetste Form aber ist das im Schriftrumanischen eingebürgerte nouä geworden. Es ist nicht das schon oben in der Entwickelungsreihe genannte nou^, das sich etwa noch erhalten haben könnte, sondern eine verhältnis- m&Big junge Bildung, die zu erklären ist als Eontraktion von oa zn vor folgendem u. In der Umgangssprache ist hier bei der dem Rumänen eigenen schnellen Sprechweise oft fast nur noch ein zweigipfliges zu hören, wobei das letztere reduziert erscheint: noQ. Dies noo erklärt sich aus noug wie noao ans noa99 ^^^^ ^^ ®^® ^^^ ^^ ^ Transsilvanien und in der Walachei oft gehörte Aussprache. In der Moldau und der ihr auch sprachlich nahestehenden Bukowina soll noug ^d n99, das von mir nur wie ein n^ü mit einem Flüsterlaut am Schluß aufgefaßt wird, üblich sein. Im Banat spricht man nach Weigand, Jb. III 236 nga^^p, auch npao, außerdem in Gegenden mit modernem Einfluß etwa noup. Interessante Formen, die sich deutlich als Vorgänger der auch heutzutage noch in eben solcher Mannigfaltigkeit gebräuchlichen aus- weisen, finden wir in älteren Denkmälern. Es steht da z. B. »wa* G. 1 48, 19; Hoaik 137, 8; HWASk 196, 7 v. u. Schon früh, anders bei Coresi, finden wir den Gleitlaut y mit g zu einem konkahiert: Hoaw Q. I 25, letzte Zeile, ebenso noch 2W Jahre später Q. 11 199, 12 woneben auf der nächsten Zeile — 206 — gleich HWaUTk steht, mit o statt des gewöhnlicheren n als Gleitlaut. In einem auch noch durch sonstige sprachliche Eigentümlichkeiten ausgezeichneten Text vom Jahre 1661 findet sich der Endlaut des dat Plur. noag durch ^ wieder- gegeben, womit gewiß nicht der gewöhnliche nasale Eehlkiit ü (altrum. j^ "= In), sondern einfaches 9 gemeint ist; dieser letztere Laut wird in demselben Texte durch ik, oft auch durch ^ wiedergegeben; wenn also bei no^ä einige Male als Schluß- laut auch J^ auftritt, so liegt hier nur eine graphische Sonder- erscheinung vor. Fast dieselbe Eigentümlichkeit tritt üds entgegen in einem Beispiel aus dem Jahre 1750, 0. ü 56,8 t.ol h^Wj^. — Daß die kontrahierte Form mit o schon sehr alt ist, zeigt ihr Vorkommen neben Formen mit oa in alten Texten seit 1582: Ck ^'(f ACkUHHi how G. I 35, 1; ebenso 77, 16t.o. In einer Urkunde von 1670 (G. I 207) steht sogar hiva, doch darf man aus dieser einen Stelle noch keine Schlüsse neheOf zumal da Urkunden sehr häufig derartige Schreibversehen und Unrichtigkeiten aufweisen, daß man Yon der Zuverlässigk^at ihrer Verfasser far sprachliche Erscheinungen keinen sehr hohen Begriff erhält Im Aromunischen, wo vor dem Datiy noch die Pripo- sition a steht, muß gleichfalls die unkontrahierte Yolle Form einmal dagewesen sein; noch jetzt heißt es bei den Olympo- walachen ausschließlich a ngai^a. Eigentümlich erscheint es, daß in der Endung hier für altes ehemaliges 9 ein a ein- getreten isi Auch hier scheint dieses a gerade so wie im Singular deiktischer Natur zu sein. Im sonstigen südrumi- nischen Sprachgebiet ist, wenn nicht wie bei den Megleniten eine entsprechende Form überhaupt fehlt, oft die kontrahierte Form nao zu finden, wie auch dakorum. steayä als aroman. steao erscheint Belege fftr a nao stehen zahlreich bei Bojadschi und im Cod. Dim. 26, 17; 14, 4 etc. In Weigands Aronnmea findet man zahlreiche Beispiele für die altere Form npsya mit dem angetretenen Verstärkungs -a. Obedenars Texte bieten die Schreibung a naüS. Für das Istrorumänische ist nur bei Miklosich R. U. I 32 neben der wohl auf das Italie ~ 207 — nische znrückzufQhrenden und allgemein üblich gewordenen Form a noi ein Dativ noue angegeben, der noch dazu dem etwas daloromanisch gefärbten Itinerar Majorescus entnommen isi Eine konjunkte Kurzform hat sich neben der absoluten aus nobis nicht entwickelt. Hier ist Ersatz durch die kon- junkte Form des Akkusativ Pluralis Nik, neurumänisch ne eingetreten. Im Altrumänischen heißt die Form, gleichviel ob in pro- oder enklitischer Stellung, noch meist Hik; besonders Cod. Yoronetean hält diese Form noch ganz fest, während danebeD schon frühzeitig hauptsächlich bei Coresi Hl (vgl. G. I 26, 14 V. u.) auftritt. Dakorumänisch wurde durch Einfluß der Singalare me, te der konjunkte Akk. Plur. und somit auch der Dativ Plur. zu ne, das im Banat ne werden mußte. Man elidiert aber niemals das e, schon um Verwechslungen mit der Negationspartikel nu, vor Vokalen n vorzubeugen. Die Tom Singular beeinflußte und durch das Differenzierungsstreben jedenfalls mit hervorgerufene Schreibung des Dativ Pluralis HH oder nY ist wohl zuerst vor halbvokalischem i-Anlaut auf- gekommen, wo eine Vokal- Assimilation am leichtesten möglich war, z.B. 6. 1 55 1 fAS h(-h KanSA HOCTpS; femer G. U 56, 8 T. u. K'k Mwjf. HH f CTf. Sodann erscheint ni auch vor Konsonanten, aber nur wenn das folgende Wort selbst wieder tonlos ist: 6. 1 285, 12 K^ mSati CKikpcf hh Ck KA^i Hoaw. Ersatz des unbetonten e durch i ist im Dialekt der Moldau überhaupt durchgedrungen. — Im Samosch-Theißdialekt ( Wgd. Nr. 41, 3) lautet die Form meist ne. Eine scheinbare Elision baben wir G. I 92, Zeile 16 v. u. vor uns: k-ktS himS statt HC au TOKHMHT. Wir dürfen hier aber nicht nemu lesen, sondern nur ne-am, denn da das Zeichen "k sowohl e als aoch ea bedeutete, so kamen auch umgekehrt die Schreibungen « für t (= ea) vor. Außerdem haben wir in diesem Text, der eine Verkau&urkunde darstellt, neben noch anderen ortho- graphischen Eigentümlichkeiten auch die Schreibung AIM^ für le-am. Miklosich Beitr. Lautgruppen 43 führt ni auf alt- lateinisches nis zurück, hat mich jedoch von der Richtigkeit seiner Hypothese nicht zu überzeugen vermocht. — 208 — Im Aromunischen hat man die ältere Fonn beibehalten; Beispiele fbr 119 finden sich Ar. U 7, 1; Boj. Oespr. 3. In d^ Grammatik schreibt Bojadschi und auch Athanaseska na, ge- meint ist natürlich ng. Arom. 11 22, 13 finde ich einen eli- dierten Dativ Plur.: m^are argaäe n adunam — rote Apfel sammelten wir. Das Aromunisohe kann hier ohne Sehen elidieren, da seine Negationspartikel in der Regel nicht elidi^ wird und daher keinerlei Verwechslung eintreten kann. Fun Meglen, das anscheinend keine besondere absolute Fonn ent- wickelt hat^ deren Funktion yielmehr dem konjunkten, durch das uns schon bekannte deiktisohe a verstärkten Dativ nba- tragen worden ist, ist uns durch Weigands Vlacho^Heglen na gesichert Merkwürdig erscheint es einigermaßen, daß der tonlose ATtW- und Dativ Plur. im Albanesischen gleich&lls na lautet (vgL Albanesische Qranmiatik von Gustav Mejez, Seite 24). In dem meglenitischen Text aus Jb. V 146 kommt viermal die Form np, nicht ein einziges Mal hing^en na Tor, was in mir einige Zweifel hinsichtlich der phonetischen Treue dieser Formen weckt, wenn man auch zugeben muß, daß man in Oschin — denn der Dialekt dieses Ortes soll wiedergegeben werden — vielleicht anders als in dem von Prof- Weigand bereisten Teile des Ylacho-Meglen spricht, — Im IstrischeD ist uns nach Wgd. Jb. I, istr. Text 9 und Nouv. Rech. 3 ab unbetonte Form ne überliefert, auch in Elision. Gärtner ii Mikl. R. U. I giebt n^ und n an, daneben ni, angegeben W Mikl. R. U. I 32. Im allgemeinen ist zu bemerken, daß eineoi dakorum. 9 im Istrischen e oder ^ im Auslaut entspricht Resul{»t: Lat. nobis mit notwendig als kurz anzusetzendem i wurde über noue zu rum. ngaup. Von hier aus entwickdtea sich arom. nao und neurum. noyg als Hauptformen, daneben noch eine größere Zahl von Varianten, die aber nicht in die Schriftsprache einzudringen vermochten« Eine konjunkte Fonn hat sich nicht von nobis gebildet, sie ist ersetzt worden dord den unbetonten Akkusativ ng aus lat nos, wie er in altff Weise noch jetzt im Aromunischen lautet Im Dakomin. haben wir durch Einfluß der Singulare me und te seit Coresi — 209 - aneh ne, vor Atonen ni. Das Meglen weist na mit Ver- stirkungs -a und auch np auf. Lat TObis: Bei der Besprechung des Dativ Pluralis der zweiten Person kann ich mich mit Anfahrung einiger Beispiele und mit Be- ziehung auf das unter nobis Qesi^^ kurzer fassen. Die laut- liche Entwickelung war ganz analog zu der yon nobis folgende: vobis > voue > voaijg. Hieraus entwickelte sich einerseits, ganz besonders auf nord- nunanischem Gebiete, voyg und yoo, andererseits entstand daraus va99, yao im Aromunischen durch Zusammenziehung Ton vier Vokalen zu drei, resp. zwei. Belege: Boao G. I 18, 15 t. u.; BWaw G. I 9, 13; Boaw Cod. Vor. 105, 2; BoaA^ G. I 46, 12; kwax. G. I 231, 9. Schon frtthzeitig, nändich für das Jahr 1582 ist die kontrahierte Form belegt: lUH Af A^pSHM BOW ^pauHAop pSu'kHH G. I 37, 15 ▼. u. Daneben finden wir z. B. 100 Jahre später bei Dosofteiu, der auch sonst jedes 9 gewissenhaft mit ^ wieder- giebt, die Schreibung BW^ G. I 266 3 ▼. u., das ist Yoyp ohne ausdrückliche Bezeichnung des Gleitlautes. Sodann möchte ich noch der Schreibung wegen hier eine Stelle anfuhren: ft'aS CKpHC boj|i G. U 58, 6 und ebenso G. ü 63, 13. Eine weitere orthographische Abweichung, auf die wir in unserer Abhandlung noch öfter stoßen werden, ist ein zuweilen am Wortschluß an voUtonige Vokale angefugtes \, welches weiter keine besondere Bedeutung hat: apai^H-Bk Boa^ G. 1 141, 15. In demselben Texte findet man noch Hf ^ =» cea, UJ9k\ = mea, iTK^raY °^ cäuta etc. Als Dialektform wäre das alte im Banat und auch sonst noch hier und da übliche voa^p zu erwähnen. In der Walachei und in Transsilyanien (ygL auch Puschcariu, Dialekt des oberen Oltthales in Jb. Y) hört man ein deutliches yoq, das in der Moldau Y09 oder mit ge- flüstertem Auslaut YOü etwa gesprochen wird. Natürlich exi- stieren auch noch andere Ausspracheformen, von denen ich noch als wichtig das litterarische voyg nenne. Aromunisch lautet die Form a vao C. Dim. 11*», 1, bei den Olympowalachen Weigand, 7. JabrMberioht. 14 — 210 — nur a VQa^a mit dem aus dem Singular auf den Plural über- tragenen Verstärkungs -a. Das Meglen entbehrt einer eigenen starkbetonten Form, und das Istrische hat a voi, nach Mik- losich R. CT. auch voue. Eine Kurzform ist von vobis nicht gebildet worden; es trat Ersatz durch die unbetonte Form des Akk. Plur. ein. Sie lautet noch vä (yp) im Altrumänischen (Ri^); daneben giebt es auch andere Schreibungen, z. B. sh^^hha^ba^ BOH-uik 6. 1 *12, 20; femer Q. I 44, 16: hi Rj^ ^aHfUH, wo auch sonst inmier in diesem Texte j^ für g steht Während nun nä (dq) analog zu anderen Pronominalformen, den Singularen me und te, zuerst vielleicht vor folgendem a aus Gründen der Be- quemlichkeit, die ja bei der Entwicklung der Sprachen eine so bedeutsame Rolle spielen, zu ne wurde, ist das ä in ?ä gehalten worden durch den vorausgehenden Labial Da Ver- wechslungsmöglichkeiten wie bei ne hier nicht vorliegen, kann man hier vor Vokalen elidieren; die gewöhnliche Umgangs- sprache macht von dieser Freiheit denn auch reichlichen Ge- brauch: V am scris, aber ng a scris. Folgt dem vä noch ein tonloses Wort, so hört man meist und schreibt auch mit er- kennbarer Beziehung zum konjunkten Dativ Singularis vi, z. B. vi sä cuvine. Man wollte offenbar eine Form haben für den Dativ Pluralis, die sich deutlich vom Akkusativ unte^ scheiden ließ, wie es im unbetonten Singular und bei den absoluten Formen der Fall war. Freilich Miklosich, Bete Lautgruppen 43 geht gleich zu weit, wenn er dem Dativ Flur, der Personalpronomina nur die Formen ni, vi, dem AkkusatiT aber nur ne und vg überläßt. Wie schon oben unter nobis erwähnt wurde, bleiben ni und vi auf den Dativ beschrankt, weil nur hier dem Pronomen ein Atonon folgen kann, was syntaktisch begründet ist. Eine Form ve, etwa analog zu ne gebildet, habe ich nirgends zu finden vermocht, also wird es auch wohl nur ein vg geben, das man in Siebenbürgen und Ungarn ebenso wie im Königreich hört: vg daü vop. Im Aromunischen lautet es gleichfalls vg, z. B. vä arise- ashte bei Boj. Gespr. 3, ebenso bei Athanasescu und Cod. — 211 — Dim. 11^, 2; 14^, 1. — Istrisch haben wir die ganz lautgerechte Form ye entsprechend einem dakoromänischen Y9. — Megle- nitisches ya, das fnr Datiy und Akknsatiy PInr. steht, bedarf keiner Erkläning mehr. Eine ähnliche Klangyerstarkong bei der Enklitika dnrch Anfügung eines deiktischen a könnte man Tielleicht noch im westlichen Rhaetoromanisch erblicken, wo in gleicher Weise der Datiy und Akkusatiy Sing, ma und ta lauten = mich, dich. Resultat: Lai yobis hat im Rumänischen ganz genau die- selben Wandlungen erfahren wie nobis. Das Aromunische und das Banat repräsentieren noch den älteren Lautstand. In der Eonjunktform yp hat der yorausgehende Labial den Kehllaut 9 erhalten; yor Atonen lautet sie yi, welche Form nach dem enklitischen Datiy Sing, gebildet ist Im Meglen dient ya zugleich zum Ersatz für die absolute Form. Das Beflexiyum hat im Plural nirgends auf romanischem Sprachboden selb- ständige Formen gebildet; es gilt daher auch für das Rumä- nische, daß hier der Sing, zugleich den Plural yertritt So bei Wgd. Arom. II 9, 10 § fak; kann das Pronomen in abge- kürzter Form nicht zur folgenden Silbe gezogen werden, so entwickelt es yor sich einen Stutzlaut, über welchen weiter unten gesprochen werden soll, z. B. Ar. 11 9, 3: doili ^s sbu- rjsku — . Lai nie: Das Romanische hat sich ein oder sogar mehrere Pro- nomina der dritten Person neu geschaffen, aber nirgends auf der Grundlage yon is, das im Lateinischen als Pronomen der dritten Person diente; meist benutzte man dazu das Demon- stratiyum ille. Das Sardische hat als Pronomen der dritten Person eine Form issu yon ipse entwickelt und berührt sich hier enger mit dem Rumänischen, das sowohl yon ille wie von ipse Ersatzbildimgen für das Pronomen der dritten Person aufweist Ist man in den übrigen romanischen Sprachen meist ge- nötigt, als Analogen zu hi(c), qui einen Nominatiy Sing, illi — 212 — anzusetzen, so steht im Rumänischen nichts der Annahme folgender Entwickelung Ült das Maskulinum im Singular entgegen: Lai illu[m >• ellu > elu So lautet in der That diese Form im Altrumänischen, wenig- stens in der Schrift. Beispiele nach älteren Überliefenmgen sind: f ao^-a AOifW 6. 1 *5, 6; i/ioy UM SMCf Cod. Vor. 40, 14; UJH A< f a8 noi^H G. I %, 19; o^mha^K caS G. I *S, 22. Daneben liest man: (Ak SHCC Aivp G. I 18, 12; aa fAk G. I 349,2 v.u. Da femer schon im 17. Jahrhundert Schreibungen wie k8 iA G. I 307, 1 oder 301, 1 npi A'kNrk aa — wobei der Laut a seine Erklärung durch das vorausgehende "k findet — ebne ein Jerik am Schlüsse vorkommen, so erhellt hieraus eine^ seits, daß das u in f a8 schon frühzeitig geflüstert gesprochen wurde und dann ganz verstummte, • wenigstens dialektischt andererseits, daß das unter kirchlich-slavisch^m Einflüsse in einzelne Schreibschulen eingedrungene Zeichen k oder seltener 'k am Wortende keinen Lautwert besaß. Zugleich verdient hier eine kurze Erwähnung die schon unter ieu gestreifte Jotierung des anlautenden e, die im Dakorumänischen jetzt allgemein durchgeführt ist, nach Ausweis der übrigen mit einem e anlautenden Wörter und Formen aber sicherlich weit ins Altrumänische hinein, ja vielleicht schon ins ürrumänisdie zu versetzen ist; denn es ist eine gemeinrumänische Erschei- nung, und nur im Aromunischen kommt neben der jotierten Form auch noch ein elu vor. Daß man trotz der Aussprache ie im Dakorumänischen noch die Schreibung mit bloßem e anwandte, beruht auf slavischem Einfluß. Infolgedessen ist nun im Rumänischen gerade wie im Slavischen allgemein an- lautendes e zu ie geworden; eine Ausnahme machen nur die Wörter fremder oder gelehrter Herkunft. Auch im Aromu- nischen, wo dialektisch der Anlaut mit e vorkonmit, ist doch die Regel Jotierung. — Die Form der dakorumänischen Um- gangssprache ist iel, das man auch von Gebildeten häufig-^ ich weiß nicht ob in affektierter oder dialektischer Manier — als i^l mit breitem, offenem e hören kann. Cipariu, der — 213 — nbrigens in ela das e fnr einen sekondären Laut hält, wie man schon am Plural lora sehen könne, giebt als Dialektformen aach "kiiS und )fkiU an; beide gehören aber nicht hierher, sondern zum DemonstratiYum. Im Banat, an der Samosch, ThelB, Eörösch, Harosch, sowie in einem großen Teil von Siebenbürgen sagt man i^l. In der Moldau spricht man iel mit etwas offenerem e und leiserem i-Einsatz. Für das Aro- manische ist von unseren Gewährsmännern Bojadschi und Athanasescu nur ein angegeben und durch Beispiele belegt, Gespr. 3; Fab. 4: se fetsa elu sklavu. Bestätigt werden diese Angaben durch el in Wgds. Arom. II 38, 6; 86, 10 etc. und Tom Cod. Dim. 54^ 27 elu, gewöhnlicher el, wie 15, 27; 15^ 13. Obschon auch im Aromunischen Bojadschi, Athanasescu und Cod. Dim. stets den Anlaut e schreiben, so meinen sie doch ganz sicher ie. Nur auf dem Olymp wird elu gesprochen, was wahrscheinlich eine erst sekundär eingetretene Erscheinung ist Ffir das Meglenitische ist in den von Prof. Weigand veröffentlichten Texten mehrfach belegt iel Vlacho-Meglen Text 1; 3; 4, ku iel Text 3; in Jb. V 146, 39 ist jedenfalls nur ungenau in dakorumänischer Orthographie el daf&r ge- schrieben. Im Istrischen ie (als Nominativ belegt in Jb. I Text 1, 14: ie I ^ntr^b^, als Akkusativ 1, 3: ke se rf maritp dnp^ ie — ) ist das 1 wie auch sonst im Auslaute geschwunden, man vgl z, B. istr. kp mit dr. cal etc. Den Übergang zu diesem Schwund bildet offenbar das meglenitische iet mit seinem im Albanesischen, Slavischen und dialektisch auch im Dakorum. vorkommenden gutturalen i. In satzunbetonter Stellung erfuhr der Akkusativ des Pronomen der 3. Person selbstverständlich eine andere Ent^ wickehmg: Lat. illu > ellu > lu in Enklise. Vor Vokalen tritt Elision ein: Kk a-au U'kHKaT Q. I 7, 11; iuh-a Koyun^pii^ 6. 1 18, 4. Die Schreibung mit Apostroph z. B. cS'l am — , wie man sie häufig findet, ist durchaus unrichtig, da sie auf der falschen Voraussetzung beruht, als sei vor dem 1 ein Vokal weggeMlen, während 1 doch durch Elision aus lu — 214 — hervorging. In der Enklise erscheint es auch mit einem stammen Jerik geschrieben, z. B. fM crpHPAp^: A-Ak A-Ak P'kCTHrH'kijif fAk G. I 21, 18. Die aus lu Tor Vokalen ent- standene Form 1 wurde nun auch proklitisch vor Konsonanten gebraucht, wobei auf das 1 natürlich vielmehr Nachdruck gelegt werden mußte, um es deutlich klingen zu lassen, die Dauer der Stimmhaffcigkeit wird also länger sein ab vor folgendem vokalischen Anlaut: das 1 wird silbig, also 1, ^e man auch bei unbefangenem Beobachten das Volk meist sprechen höri Für das Auge fand man bei der Schreibung I-cunosc diese Silbigkeit nicht genügend ausgedrückt, und so fügte man denjenigen Laut als Stützvokal hinzu, der bei der Aussprache von I mitklingt; dies ist aber u, meist f geschrieben. Nachträglich schlich sich dieses 1 als deutlicher Kehllaut auch in die mündliche Rede ein, so daß man jetzt wohl manche Gebildeten nach dem Huster der geschriebenen Sprache Ü sprechen höri Demselben Vorgange begegneten wir bei Imit und erst danach haben sich tti, li gebildet, die aber mehr litterarisch als volkstümlich sind, denn das Volk spricht meist tti fac wie ts-fak oder s-fak, bei folgendem stinmihaften Kon- sonanten z-daü für geschriebenes Iti dau. (Nach Prof. Weigand.) — Vor einer Enklitika muß ursprüngliches u hörbar werden, da eine solche für das Ohr mit dem direkt vorausgehenden Wort ein Ganzes bildet. — Auch im Istrischen besteht Mehrformig- keit des unbetonten Akkusativs. Nach W^gd. Nouv. Eech. kennt man lo (entsprechend dakorum. lu) und in Elision I; in Jb. I Text 5, 5 (fl9t gl aw) ist außerdem eine dem dr. ul entsprechende Form gegeben, dasselbe meint auch Gärtner R. ü. 1 mit el. Im Aromunischen spricht man noch das ältere lu: Boj. Verl. Sohn 15 lu pitriku; ebenso Cod. Dim. i4^7: va s-lu mpartu — . Große Mannigfaltigkeit herrscht hier in der Verwendungsweise, wie uns Beispiele aus Weigands Aromll zeigen: muntris lu dipi fr^te 29, 6; um eine Laul^ruppe wie ts lu zu vermeiden, ist lu durch Metathese zu ul geworden: -ts ul. Auch sagt man für lu §tiu häufig ul §tiu. Es hat sich also nicht wie im Dakorumänischen ein silbiges 1 gebildet^ — 215 — es wnrde amgangen durch Metathese des In zu uL Arom. II 41, 5 steht: dumnidzpi} s ul lartg. Ferner: Jb. III Seite 168 (Text aus Monastir): aist^ ul b^g^ tu ipupsie. — In Ochrida kommt auch ul vor: n \xi nsugni, n u^: j^jai Ar. II 104, 2. — Ver- einzelt steht wieder hier das Meglen mit seiner unbetonten Form la far dr. lu, 1, iL Wir wollen nur hierbei an die anderen mit a auslautenden meglenitischen Pronominalformen na und va erinnern. Eine dem la etwa entsprechende alba- nesische Form giebt es nicht Wenn Meyer-Lübke in einer Kritik zu Weigands Ylacho-Meglen gemeint hat, dies a durch Herübemahme von einem folgenden mit a anfangenden Worte erklaren zu können, so glaube ich, daß diese Ansicht schon durch ihre ünwahrscheinlichkeit in sich selbst zusanmienfallt. Resultat: Lat. illu ist zu rum. iel geworden, welche Form schon in frcQiester Zeit anzusetzen ist. Oljmpowalachisches elu hat sich erst sekundär entwickelt. Stets ist sonst for die Schreibung el die Aussprache iel anzusetzen. Das Meglen zeigt hier ein gutturales 1, im Istrischen ist es ganz abgefallen. In tonloser Stellung entstand aus illu die rum. satzunbetonte Form lu, die vor Vokalen elidiert wird; in Proklise — d. h. wenn das 1 nicht mit der ihm folgenden Silbe gesprochen werden kann — bUeb ein silbisches 1 (il). Letztere Form fehlt dem Aromunischen, wo Metathese eintrat Das Meglen weist hier la auf. Lat Dativ Sing. Uli: Tobler hat mit der gewöhnlichen Schärfe seines Forscher- bhckes erkannt und nachgewiesen, daß romanisches lui auf eine lat Grundform überhaupt nicht zurückfuhrbar sei. Dafar iBt in lui, das dann auch noch andere Pronominalformen nach sich zog wie z. B. rum. ünui, Istui, altui, cutärui, cärui, nimä- mi, weiter nichts zu sehen als eine Analogiewirkung des Inter- rogaidYum cui auf sein Correlativum ilU. Was scheint auch oatärhcher als daß man im Vulgärlatein, das doch so viele uudogische Formübertragungen aufweist, auf eine Frage mit cni mit illui antwortete? Die rumänische satzbetonte Form entwickelte sich also wohl folgendermaßen: — 216 — ▼tüglat. illni > elltii > lui > Im. Ebensowenig wie beim Sabstiintiv ist anch beim Pronomen eine besondere Form far Genitiv und Dativ vorhanden, hi vertritt hier beide Kasus. Wenn man trotzdem noch von Genitiv und Dativ spricht, so geschieht dies nur in Parallele zur lateinischen Granomatik und zu anderen Sprachen in Bezog auf den syntaktischen Gebrauch der Form, die bald als Dativ bald als Genitiv fungiert, letzteres aber eigentlich nur in Ver- tretung des Possessivpronomens casa lui «» casa sa. Yerba. die den Genitiv regieren, giebt es im Rumänischen nicht, also braucht dieses auch keinen Genitiv des Personal- pronomens. — Die schriftrumänische und allgemein ge- sprochene Form ist lui. Auch im Aromunischen heißt sie so, bisweilen mit der vorausgehenden Präposition a zusammen alui geschrieben. Belege: Boj. Fabeln 3 tru bana lui; Verl Sohn 14 a tatg lui; Fab. 40 alui; Cod. Dim. 11, 23 dup9 vn- aria a lui. Soll besonderer Nachdruck auf das Pronomen gelegt werden, so setzt man die betonte und die unbetonte Form zugleich: Cod. Dim. 76^ 18 a lui li iria frikp. Das Istrische schließt sich mit lui an, vgl. Texte in Jb. I und Nont. Rech. Gärtner giebt R U. I 75 als betonte Form ayj an, dies ist weiter nichts als die Präposition a mit dem Nominativ je ■» dr. iel. Gknz abseits steht wieder das Meglen hier wie überhaupt bei den Formen des Dativ und Akkusativ mit ali. Das a ist die mit dem konjunkten Dativ verwachsene Präpo- sition, der auch als absolute Form dient Die konjunkte Form des Dativ Sing, hat sich aus lat illi in unbetonter Stellung, wobei der erste Vokal des Pronomens verloren geht, folgendermaßen entwickelt: illi > eUi > li > li Von letzterer Form, die urrumänisch ist, muß man ausgehen- Das Aromunische hat sie bewahrt. Wir lesen bei Boj. Verl Sohn 16: li iera dor; Cod. Dim. 48^, 26 s-Ii fikatäj. Oft ab« finden wir in Cod. Dim. noch eine andere Form, nämlich il z. B. 48, 5 il da griai Dieses il erklärt sich gerade so durch Metathese wie das vorher besprochene ul aus lu und ganz ans — 217 — demselben Bedürfiiie wie dakomm. tl, ti, d. h. in Prokliae Tor Konsonanten. Geht dem li ein tonloses Wort voraus, so lehnt sieh das Pronomen an dieses an und verliert das i infolge der Enklise: Cod. Dim. 51^ 26 si I-da sgn^tatia. Aber nun trat dies I auch an den Anfang eines Satzes, wo es sich nicht anlehnen konnte. Alsdanu wurde es silbig gesprochen also I, woraus sich ^ entwickelte, das dem dr. ii völlig entspricht und gleichberechtigt neben arom. il vorkommt Ein Beispiel für ul finde ich in der aromunischen Ballade von der Arta- brücke Arom. II 96, 67: § a ma marelui uT dzuts^a. Fürs Meglen ist durch Wgd. Ylacho-Heglen eine unbetonte Form li belegt Im Istrorumänischen lautet sie Ii und I; das sich bei Miklosich, Lautgruppen 44 findende und als zweifelhaft bezeichnete lj[oi enthalt in seinem zweiten Bestandteile eine auch mir unklare Form, die offenbar auf einem Mißverstand- nisse beruht. Resultat: Rum. lui ist als eine Analogiewirkung des Frage- wortes cui aufeufassen und lautet in allen Dialekten ebenso. Die in unbetonter Stellung aus lat ilU entstandene Form Ii erfahr in den einzelnen Dialekten verschiedene Behandlung. Im Aromunischen tritt neben ihr die durch Metathese ent- standene Form il auf, aber auch I in der Enklise^ silbig yl. Im Dakorumänischen ist bekanntlich I überall geschwunden; es blieb nur ein i übrig, wofar in der Proklise auch li auftritt Lat Uli als Plural Maskulini ist schon im Vulgärlatein zu eUi geworden. Daraus ergiebt sich für die betonte Form: ^ elli > eli > iel > iei im DakorunL Analog zur Nominaldeklination hat auch hier beim Pronomen der Nominativ den Akkusativ Pluraüs völlig aus dem Felde geschlagen. Den letzten Grad der Entwickelung iei hat wiederum nur das Dakorumanische erreicht; geschrieben wird die Form meist ei Neben dieser normalen findet man im Altrumänischen noch andere Schreibweisen, besonders im Hiat: ujh CK^inccKt^ — 218 — cnpf AH neben (h j^ ToaTf HAc8pMAf n/ikHr8 6. 1 1, 13 v. u. Überhaupt wird in diesem Text nach vorausgehendem f an- lautendes ie gern durch a wiedergegeben Im heutigen Rumänisch hört man häufig auch von Gebildeten die Aus- sprache mit offenerem e: i^L Das Banatische zeigt auch in dieser Form seinen gedeckten Kehllaut: igi. Auch im Aro- munischen ist die jotierte Form die gewöhnlichere, im Norden wenigstens durchaus; freilich wird es hier gerade oft durdi npS ersetzt und ist daher seltener zu belegen, l^irgends zeigt sich im Aromunischen die Neigung, wie das Dakorumäniscbe das mouillierte I schwinden zu lassen. Auf dem Olymp hat sich sekundär ein el gebildet. Bojadschi giebt in seiner Ghrammatik elji an und schreibt auch so in den Fabeln und Gesprächen; im Verlornen Sohn, wo wir schon früher eine viel mehr phonetische Schreibweise beobachten konnten, heißt es z. B. Jb. II 77, 12 di iel. Hieraus geht hervor, daß auch in Bojadschis früheren Schriften, die noch sehr unter dako- rumänischem Einflüsse standen, immer ie im Anlaut zu lesen isi Obedenar schreibt die Form ielli. Unjotiert^n Anlaut finden wir bei Wgd. Arom. 11 93, 5 kg n me lau el di kusitse, als betonten Akk. 87, 5 el aklo li fet§ pri dintsg; bei Papa- hagi Jb. II Spr. 109 di eli. — Im Meglen findet man ebenfalls wie gewöhnlich im Aromunisch ieli, ebenso im Istrbchen iel Jb. I Text 1; 3. Dasselbe besagen Schreibungen wie yely, yeli. Die konjunkte Form li des Akkusativ Pluralis wurde wohl gleichfalls dem lat. Nominativ entnommen, während lat. illos, im Rumänischen (nach quod > cä etc.) zu lä geworden, in den Dativ Pluralis hineingeriet. Für das Aromunische giebt Bojadschi in den Gesprächen z. B. Nr. 11 die Schreibung disupra Iji, in den Fabeln hat er li. Auch bei Daniel findet sich diese Form in XXi] ähnlich schreibt Obedenar *lli. ^ Cod. Dim. steht: kgtse li nkatsg alantsg uamini, gekürzt «u I bei vorausgehendem Atonon: di I-dutsemu Cod. Dim. 50, 22- In Wgds. Arom. II steht neben der gewohnlichen Form t z. B. 40, 5 doi s n9 li pitretsem BeSli auch die wohl aus f zu erklärende Form ul mit deutlicher Hervorhebung des — 219 — ;en Elementes: Arom. 11 95, 56 p^n di im yl dinik^. Auch die aus li durch Metathese entstandene Form il soll als Akk. Torkommen. Bei den Oljmpowalachen heißt sie IL Die Megleniten haben nach Wgd. Ylacho-Meglen Text 1; 3; 6 als unbetonte Akkusativform lia (la), also auch hier wieder die dem Meglen eigentümliche Bildungsweise von Formen mit deiktischem a. Entstanden ist sie wohl durch Angleichung an die Akkusativformen der übrigen Personalpronomina, die sämtlich a zeigen. Im Istrischen lautet die Form li; andere abweichende Bildungen sind nicht zu verzeichnen. Jb. 1 giebt uns einige Beispiele: §i li dus aw ^ntr o 9p^ Text 1, 5; §i l^ie I f^r^ 1, 6; m^ia I a kunoskut 1, 12; serla las9 durmi 3, 9 =» se li r^ lasp durmi 1, 11 — ob man sie schlafen lassen wolle. Im Dakorumänischen ist das I von li schon in den ältesten Denkmälern geschwunden, und nur ein i ist übrig geblieben: ci-H uo^MHACKii. G. 1 *2, 10 V. u. Wie schon in älterer Zeit, so sagt man auch jetzt noch in der Enklise z. B. nu-i am T^dui In Proklise bildet das i mit Hilfe des bekannten ge- deckten Kehllautes eine Silbe: npi TOi^ baw|wHS x^h Biii AAJhi}i 6. 1 213, 9. Die gewohnliche Schreibung dieser proklitischen Form ist H, und so bemüht sich auch der Gebildete zu sprechen; das Volk sagt L Resultat: Der lai Flur. Masc. illi wurde zu urrumänischem ieü: So lautet die Form auch noch im Aromunischen (den Olymp ausgeschlossen), im Meglen und Istrischen. Das Dako- mmänische hat lei durch Schwund des mouillierten 1. Im Banat tritt hier der gedeckte Kehllaut auf: igi. — Für die konjunkte Form kann man Herkunft vom lai üli (NonL = Ak., annehmen. Das Aromunische weist neben li (in Metathese il), in Enklise und vor vokalischem Anlaut I, in Proklise das hieraas entstandene ^I auf Das Istrische kennt li vor Kon- sonanten, in Enklise I, ebenfalls I vor Vokalen Im Meglen findet sich an li ein deiktisches a angehängt Das Dako- nunänische hat nach Beseitigung der Mouillierung bloßes i übrig behalten, das in Proklise als ii erscheint — 220 — Der lai GeneÜT PluraJis illonmi hat sich in den meisten romanischen Sprachen nnd Dialekten als lebensfähig erwiesen. Er dient nicht nur als Oenitiv, sondern hat teilweise zugleich die Funktion eines Datiys mit übernommen. Nach JubainyiUe, La declinaison latine en Gaule etc. Seite 72 und Gejer, Archiv f&r lateinische Lexikographie II 41, kann man sich diesen Vorgang leicht erklären. Die beiden Dative, im Singular illi und im Plural illis, fielen im Spätlatein zusammen, wirkten also den Dissimilationsbestrebungen der sich bildenden neu- lateinischen oder romanischen Sprachen entgegen. Da ist es denn doch wohl erklärlich, daß die eine Form weichen mußte, um so erklärlicher, als schon ein Ersatz f&r illis da war in illorum; diese Pronominalform nämlich ist schon im Latein ihres genitivischen Charakters zum Teil enthoben gewesen, wie wir an den angeführten Stellen sehen können. Noch jetzt übt im Italienischen loro dialektisch die Vertretung for verschiedene andere Pronominalformen und -Kasus aus. — Im Rumänischen vertritt lor (aus illorum) durchaus nur den Genitiv Dativ Pluralis Mask. und Fem. und zog später noch nach sich mit verschobenem Akzente: altor, cutaror, c^r, ünor. In alten Texten findet man noch die Schreibung AOpS G, 1 *7, 7 oder AOpk G. I 34, 2 v. u., daneben schon bei Corcsi meist AOp, was uns wiederum das frühzeitige Verstummen des Endvokals u beweist Im Aromunischen tritt wie beim Gen.-Dativ Sing, gewöhnlich die Präposition a hinzu, oft gleich zusammen geschrieben, wie bei Bojadschi Es steht a lorü: Cod. Dim, 13, 21; 51, 25, a lor Cod. Dim. 15, 2. Ebenso labtet die Form bei den Oljmpowalachen und bei den Istrommänm Für das Meglen ist eine entsprechende Form noch nicht zn belegen. Neben dem betonten illorum hat sich für den Datif Pluralis in unbetonter Stellung eine möglicherweise auf Ist illis beruhende Form erhalten können schon wegen desStreb^is der rumänischen Sprache nach pronominaler Zweiformigkeii Verkürzung von illis zu illüs dürfen wir dann vne bei nobfe und vobis so auch hier annehmen ohne weitere Bedenken. Es — 221 — wurde min daraos in lantgerechter Entwickelnng und fnr beide Geschlechter geltend: ellifl > lis > le Hier trat nun Mischung mit dem als ursprünglich anzu- setasenden AkkusatiT lä (aus los) ein, und zwar schon in vor- litterarischer resp. urrumänischer Periode, da sowohl das Axo- munisdie wie auch die ältesten dakorumänischen Denkmäler aosschließlich lg zeigen. Einigermaßen merkwürdig erscheint es, daß sich nirgends auch nur eine Spur Ton dem voraus- zusetzenden le erhalten hat und macht eine andere Hypothese wafarscheinlich. Möglicherweise ist die ursprünglich dativische Form li dem Datiy Plundis und somit der Verwechslung mit dem gleichlautenden imbetonten Dativ Sing, in den Akkusativ Plur. ausgewichen, wo die schon bestehende betonte Form eli ein unbetontes li sehr gern neben sich au&ahm. Dadurch wurde aber der eigentliche Akkusativ lg <[ los frei und mußte sich nach anderer Verwendung umsehen. Diese fand er im Dativ Pluralis. So merkwürdig die ganze Sache auch scheinen mag, so muß doch bei dem Mangel einer besseren Erklärung die Möglichkeit einer solchen Form- und Funktionsübertragung far die Zeit des Balkanromanischen, denn das gemeinrumänische I9 weist auf eine sehr fi:ühe Übergangszeit hin, zugegeben werden. Die Analogie von ne auf I9, welches nach der ersten Er- klänmg schon nach dem Verlauf einiger Jahrhunderte zum zweiten Male zu le geworden wäre, hat schon früh in alt- nmiäniflcher Zeit gewirkt, wenigstens in der dialektischen Aussprache des Volkes. Zwar finden wir im Cod. Voronetean die Schreibung A'k streng durchgeführt wie auch sonst noch in den ältesten Sprachzeugnissen z. B. G. I *5, 20 lUH Ali. SNCf, in anderer Schreibung 0. I 13, 9 IJJH ax^ ci AKOAnipk, Also vor einem Atonon, wo neurumänisch li stehen würde. Aber schon seit Anfang des 17. Jahrhunderts bevorzugt man in der Schriftsprache die Schreibung Af, z. B. G. I 46, 5 K'k M BCTc AOp BHHC-; G. I 213, 8 bei Dosofteiu: HC ac rch ^ahi. Vor einem folgenden Atonon tritt dieselbe Erscheinung wie — 222 — bei ne uDd vä auf, das le wird zu 11: G. I 80 BHHf ah ctSi A^Tk, ebenso in moderner Zeit z. B. li se pare. — Aus den Dialekten ist außer kontrahierten Formen wie lii da statt le vei da vielleicht noch das Banatische Ig erwähnenswert, als Beispiel gebe ich: Samosch-Theiß Nr. 26, 19: niz-Ig port'e, niz-I§ vundg. — Im Aromunischen heißt die unbetonte Form des Dativ Pluralis I9, so Cod. Dim. 48^, 20 di I9 adzut9nia; oft steht der konjunkte Dativ anstatt des Oenitivs: sora I9 für sora a lor Ar. II 126, 6. Vor Vokalen tritt mitunter Elision ein: Ar. II 96, 52 apa n^apt^a 1 o neka. In Papahagis Teiten findet sich I9 und 1: altor l-amurt^ dints^I Spr. 12 imdauslor l9-amurt89sku dintsul Spr. 93. — Im Istnschen haben wir le Jb. I 4, 13 nu le a vrut 1^ ni§. Dieses ist aber nicht etwa eine alte Form le, sondern sie vertritt lä wie auch istr. ne für altdr. und arom. n^ (na) erscheint Statt le könnte man auch ein 1^ aus lä erwarten; in Elision erscheint L Weigand fuhrt in den Nouv. Recherches lii neben lor als dativische Form auf, das aus dem Akkusativ eingedrungen ist, während lor die absolute Form ist, die auch als conj. benutzt wird. Im Meglen lautet der Dativ Pluralis wie der Akkusatii Singularis la nach Analogie zu den Pronominalformen der ersten und zweiten Person. Über die Entstehung dieser Fonn läßt sich nichts Gewisses sagen. Jedenfalls aber könnte man bei Betrachtung der Personalpronomina versucht sein, dem Meglenitischen eine besondere Vorliebe für solche Formen zuzuschreiben, die mit einem vollen a 'ausklingen. Resultat: Die Funktion des betonten Dativ Pluralis ist mit vom Genetiv iUorum übemonmien worden, der im Roma- nischen als loru, lor erscheint. In unbetonter Stellung hat sich entweder illis über illis zu rum. le entwickelt, das dmch Einfluß des als urrumänisch anzusetzenden Akk. I9 gleichfalls zu lg wurde, oder es ist, und dies mit größerer Wahrschein- lichkeit, schon fürs ürrumänische eine Vertauschimg von Dativ und Akkusativ Pluralis anzunehmen, die von uns nur durch Dififerenzierungsbestrebung erklärt werden kann. Dabei wurde der Dativ ellis zum Akk. li, der Akkusativ illos zum Dai Ij- — 223 - Letzteres erfahr im Dakorum. ebenso wie ne im 17. Jahr- hnndert spätestens eine Umgestaltung zu le, das wieder vor Atonen zu 11 wurde. Im Istrischen erscheint regelrecht le far gemeinnun. I9, im Meglen la. Lat. illa als Femininum Singularis hat im Rumänischen for Nominativ und Akkusativ ebenfalls nur eine betonte Form entwickelt. Schon im Spätlatein war illa zu ella geworden; durch Brechung des e wurde hieraus wahrscheinlich rumän. ealla > eata > j^ai^ä. Letztere Form ist nicht in dieser Gestalt belegt, sondern immer nur ea far die betonte, uä oder kontrahiert o, (u) ffir die un- betonte Form, schematisch ausgedruckt, gerade wie man vom Maskulinum eUu den ersten Bestandteil el im absoluten, die zweite Silbe lu im konjunkten Sprachgebrauch anwendet Halten wir an dieser Herleitung von ea fest, die außerdem noch gestützt wird durch eine große Zahl von Substantiv- bildungen wie |ea, stea aus ^eauä, steauä etc., und die alle bestätigen, daß lai 11 in u übergeht, wenn ihm ein betonter Vokal vorhergeht und ein 9 folgt (vgL MikL Konsonantismus 52, 53), so haben wir auch nicht die Schwierigkeit wie Tiktin, Studien zur rumänischen Philologie 24, ein Umspringen des Akzentes annehmen zu müssen. Er entwickelt dort wie folgt: illa ea lea — iSä ia. Dies kann uns aber nicht genügen. In älteren Texten läßt sich leicht die gewöhnliche Form f A oder n belegen; in einzelnen Fällen finde ich Formen wie k8 ia)^ 6. 1 136, 16 V. u. und np*k A]f 0. 1 142, 8. Das h am Ende ist wohl nur als ein rein graphisches Anhängsel an das stark betonte ea angetreten wie auch in vielen anderen Wörtern. Im heutigen Rumänisch klingt die Form mehr ia als ^a und wird oft auch so geschrieben. Fürs Aromunische bietet uns Bojadschi nur ia, während wieder Athanasescu ea schreibt. Beide Formen sind belegt bei Wgd. Aromunen. Es steht ^a Ar. n 38, 9; 125, 3, ebenso in den Olympowalachen und in Papahagis Texten Spr. 167; daneben ia Ar. II 96, 105, bei den Farscherioten heißt es sogar fa mit verschobenem Akzent (Arom. n 97, 7). Ebendieselbe Form la findet sich auch im — 224 — Cod. Dim. 73^, 15, wo sie durch schwebende Akzentoienmg ihre Erklärung findet Wenn Obedenar diese Form iea schreibt so ist dies thatsächlich fast zu große Genauigkeit zu nennen, da man den zwischen i und a allerdings sich einstellenden Gleitlaut .^ kaum hören kann. Im Meglen ist ia belegt BspL: ku ia Ylacho-Meglen Text 1. Für das Istrische giebt uns Wgd. in Jb. I mehrfach die Form 19 an, was dasselbe st wie das in Nouv. Recherches vorkommende 70a, entstanden aus iä mit Übergang des betonten a }> 9, was dort Regel ist — Die Konjimktform o ist, wie schon weiter oben gesagt wurde, eigentlich der zweite Wortbestandteil Ton lat. ella und als uä Urrumänisch anzusetzen. Abzulehnen ist die Ab- leitung dieses o von lat. una, das allerdings nach Aus&U des interYokalischen n in ua, ug und dann gleichfalls in o (un- bestimmter Artikel) übergeht, aber nur im Dako-Rumänischen und Istrischen, während Arom. und MegL unä resp. na haben« also o, das auch dort als Pron. fem. vorkommt, unmöglicb aus unam erklärt werden kann. Die Erscheinung, wonach la]>la>iia>u9 wurde, erinnert an die ähnliche Vokali- sierung des 1 in slavischen Dialekten, ist also für das Rumä- nische auch wohl denkbar. Auf die Entwickelung des u ans 11 resp. 1 hat zuerst hingewiesen Mussafia: Zur rumänischen Vokalisation, Wiener Sitzungsber. 58. Hierauf fußend hat dann Schuchardt diese Ansicht weiter ausgebaut. — Bei schnellem Sprechen konnte sich uä sehr leicht zu bloßem 0, das mit u wechseln kann, weiter entwickeln. Ich weise hier auf das früher Gesagte hin, wo wir z. B. sahen, wie aus noai^ä ein noao wird. Bspl. G. I 2, 9 Kp^Mf w i^HHk f U'kHHAf CAAf. Im Neurumänischen dient dies o dazu, den Objektskasus nach dem Verbum nochmals au&ugreifen, z. B. pisica am bätut-o. Im Aromunischen haben wir o und n; falsch ist aber die Regel Athanasescus, daß u vor, o nach dem Verb stehe. Über den Gebrauch beider Formen laßt sich keine Regel aufstellen, wie einige Beispiele zeigen werden: fi^avra s o da mu^atilor Ar. II 11, 1; f 9 u fi kale mare 12, 10; tsi nu o tinisesku Cod. Dim. 52, 4; kpada nu p-apl^akg Jb. 11 — 225 — Papahagi Spr. 158; oklul a domnalui u figraSi tutipnta Spr. 68; la-a, knndu Q-afli, s-Q-ai, tr^ kund lipsj^asti Spr. 224. Das Meglen hat als unbetonte Form ein u, wie uns Vlacho-Meglen Text 1 nnd Jb. V 146, 12 zeigen; daneben ap mit einem vor- geschlagenen a. Möglich wäre die Annahme, daß die beim Dativ Singularis ali stehende Präposition a auch im Akkusativ beibehalten wurde, da er sonst zu wenig eindrucksvoll fürs Ohr gewesen wäre. Auch für das Istrische ist eine unbetonte Fonn o anzusetzen. Sie konmit aber nur vor mit einem nach kroatischem Sprachgebrauch vor dunkeln Vokalen zur Hiatus- tUgung sich einstellenden w; man vergleiche auch istr. Stiwu \ mit dr. stiu, d^wu mit dr. daü etc*; dieses wo ist die üblichste Form, während das von Miklosich R. ü. I 75 angefahrte la rein italienischer Herkunft ist. Noch auf eine von Miklosich, Beiträge Yokalismus II 35 ausgesprochene Ansicht muß ich hier zum Schluß zurück- konunen. An der angefahrten Stelle wird geäußert, daß aus ea in der Enklise durch starke Abschwächung g entstand, in älterer Zeit (nach Cipariu, „Principia") ih geschrieben; fftr g sei ftli^dftTiii eingetreten. Die andere Erklärung von o, u aus ella ]]> eauä ist da doch wohl noch dieser vorzuziehen. Resultat: Gerade wie aus lai Stella stea^ä, so wurde auch aus lat. illa, eUa ein urrum. eayä, imd genau wie ellu zu Tel und zu lu, so wurde eauä zu ea und zu uä = o, f&r betonte resp. unbetonte Form. Lat Uli als weiblicher Dativ Singularis erfahr schon im Vulgärlatein in der Form Veränderungen und bekam bald darauf auch doppelte Funktion, als Genitiv imd als Dativ. Nach Analogie zum Maskulinum illui hängte man auch an die nach dem Muster der ersten (weiblichen) Nominaldeklination gebildete Dativform ülae ein i an, denn bei dem Formen- reichtum der Pronomina der 3. Person war zur Vermeidung Ton Mißverständnissen eine deutliche Unterscheidung der Ge- schlechter und Kasus durchaus notwendig geworden. Nun entwickelte sich illae + i > ell^i > lei. Waigand, 7. Jahresberieht. 15 — 226 — Die letzte Form ist als die arrumanische anzusetzen^ die noch jetzt von den Aromunen gesprochen wird. Auf dakorumänisckem Gebiet ging die Entwickelung noch weiter durch Schwinden des I. So haben wir z. B. schon im ältesten Komänisch cwi^8a ih oder icii. Ein Text vom Jahre 1692 schreibt: j^h SHc('k) ^H BikTfiikMA G. I 306, 4 V. u. wobei natürlich A ak le zu lesen ist, wenn auch lap a pikCn^HCk för ea, Zeile 3 y. u. steht. Die moderne Form ist ei oder iei. Im Banat spricht man i^i, im Aromunischen Iei, Boj. und Athanasescn schreiben Ijei, Obedenar lliei. Bei Weigand, Aromunen D finden sich viele Belege, z. B. surprile a Iei 122» 7; ebenso Cod. Dim. 14, 7: trg Hilli a Iei. Das Istrische schließt sich mit Iei (auch liei geschrieben) an. Im Meglen ist keine eigene betonte Form erhalten worden, sie wird ersetzt durch die unbetonte mit vorausgehender Präposition und lautet wie im Maskulinum ali. Denn in der unbetonten Form ist hier keine Differenzierung der Geschlechter eingetreten. Neben dem nur absolut gebrauchten Iei entwickelte sich eine Konjonkt- form ilh > li > [dakorum.] i. Beispiele: § a m^ s^i li spunj^ Bei den Olympowalachen föUt die Mouillierung weg: dzi-1 a mg tgi. Im Dakoromän. schwindet das I; ein Beispiel aus dem Aromunischen giebt hierfür Schaiakdschi in Jb. UI Seite 162 Ul: kg-i plgndz^ fitäorlu. Dieses i tritt im Dakorumänischen in gleicher Weise für unbetontes Maskulinum wie Femininum auf und wird in der Proklise, nach Analogie zu den übrigen silbigen Pronominal- formen ii geschrieben: HCSU'kTaTf j|^h f nSi^HH G. II 212, 16. Vor konsonantisch anlautenden Wörtern in Enklise steht immer nur i: Kik H cf Ba fi,A G. I 39, 10 v. u.; nu i daü etc. Aber es heißt stets: ii dau nimic etc. Resultat: Das sicher schon für das Spätlatein anzusetzende Pronomen illaei entwickelte sich zu rum. Iei, welche Fonn uns im Istrischen und Aromunischen bewahrt ist Auf dem linken Donauufer wurde daraus weiter iei, im Banatiscben ifi. Die unbetonte Form Ii, i ist von lat. üli abzuleiten und erfuhr — 227 — ganz dieselben Wandlungen wie die entsprechende Fonn des Maskulinums. Lat illae, der betonte Nom. Plur. Feminini, der wie beim Nomen erhalten ist und auch die Funktion des betonten AkkusaÜT Pluralis übernommen hat, entwickelte sich ganz kutgerecht folgendermaßen: illae > ellae > eale > ele > iele. Die Form eale oder auch schon iale finden wir auf nord-- romanischem Qebiet im Altrumänischen: j^fii^Hi\\ii /km 6. 1 *S, 14 T. u.; auia UAf cknt b8nc 0. 1 94, Zeile 10. In vielen Gegenden hört man auch iele sprechen, so in der Moldau und am 01t in Siebenbürgen, jedoch gilt die Aussprache mit ge- schlossenem e für gebildeter. Im Banat sagt man i^I^ doch finden sich auch noch andere Formen entsprechend der Her- kunft der Ton hier oder dorther Eingewanderten. Im Aro- monischen lautet die Form nach Bojadschi ele. Diese Aus- sprache ist nach Weigand besonders bei den Farscherioten üblich. Sonst sagt man gewöhnlich ^ale, z. B. Arom. 11 126, 6 eale sintsirp kp bpnä sora I9. Zu bemerken ist noch beim betonten Akkusativ eine Form ^ali, die dem meglenitischen iaii zuneigt. Fürs Istrische belegt Weigand Jb. I Text 7, 14 ka iple; Gärtner meint (MikL R. ü. I 75) mit yale dasselbe, da er auch sonst stets istr. p durch a wiedergiebi — Der betonte Oenitiy und DatiT Pluralis des Femininums der 3. Person ist die Form des Maskulinums lor; es erinnert an das fran- zosische geschlechtlose leur und an italienisches loro. — Die Konjunktform le des Akkusatiy Pluralis stammt Tom lat. Xom. illae, der gerade wiie beim Mas. illi >» li auch AkkusatiT- fonktion übernommen hat, wobei auch der Artikel mitwirkte. Belege: apik m kok ccKa 6. 1 8, 7 v. u.; femer eine ähn- liche scheinbare Eontraktion wie schon weiter oben in dem- selben Texte, wo wir zweifelsohne für mM zu lesen haben: AI AU RikHA^T G. I 92, 13 V. u.; si le arde Cod. Vor. 16, 11; si ve^mentele Toastre molüle mätncar^le Cod. Vor. 131, 9. Fürs Aromunische giebt Bojadschi ebenfalls le an, ebenso sagen die Olympowalachen. Sonst wechselt das e oft mit einem i; 15 — 228 — wir treffen 11 an Cod. Dim. 50, 5 ä-mulerg li fatsinm, gleich- falls gewöhnlich bei Wgd. Arom. 11: ma kg ni li strondze 18, 13; dapli tsutsp li akgtsai 21, 7; hingegen: tu simie le bpgam Ar. II 22, 14. Es besteht ein Qebrauchsanterschied, allerdings nicht überall, zwischen li und le, wie uns ein Text aus Monastir zeigen mag; Jb. lU Seite 164 unter 4 steht nändich: §-li hggQ di ung parte und noch auf derselben Zeile si l^-afiglitg, wobei also vor a die Form le eintritt, was auch im Dakorum. die Regel ist. — Für das Istrische ist uns durch Gärtner in Mikl. R. U. I die Form le, 1 bezeugt; ebenso bei Weigand in Nouv. Rech. — Meglenitisch heißt der weibliche Akkusativ Pluralis la sowohl in absolutem wie auch kon- junktem Sprachgebrauche. Resultat: Lai illae, ellae wurde zu rum. eale, welche Fonn im Altrumänischen, dem Axomunischen, dem Meglenitischen wie auch Istrischen bewahrt ist Im modernen Dakorumänisch wurde daraus iele, farscheriotisch auch ele. Die in unbetonter Stellung aus illae entstandene Eonjunktform le wechselt aro- munisch und dakorum. dialektisch mit li. Lai ipse: Neben den von ille gebildeten Formen des Pronomen der dritten Person hat man im Rumänischen noch solche Yom alten Tdentitätspronomen ipse. Daß dieses schon in vor- romanischer Zeit zur Bedeutung eines Personalpronomen ab- geschwächt gewesen ist, beweist uns vor allem das Sardische, welches sich gleichfalls aus ipse ein Personalpronomen issu gebildet hat; im italienischen desso, medesimo, im spanischen mismo und französischen m^me ist mit Hilfe von Zusammen- setzungen ipse in alter Bedeutung noch erhalten. — Die Ent- wickelung von ipse resp. ipsu muß ungefähr wie folgt ver- laufen sein: ipsu > impsu > insu > Insu. Da der beim Übergang der Zunge aus der i- in die p-Stellimg sich leicht einstellende und schon vulgärlat in der Form inpsuius belegte Nasal (auch sardisch insoru aus ipsoram weisen darauf hin) in allen rumänischen Dialekten vorhanden — 229 — ist oder wenigstens gewesen ist, so darf die eben gegebene Reihe als gesichert erscheinen. Bei insu angelangt, spaltete sich die weitere Entwickelang in mehrere Aste; denn während einerseits die alte Form teils weiter bestand, teils zu 9ns wurde und dann Metathese erfuhr — im Aromunischen — , so bildete sich andererseits auf nordrumänischem Sprachgebiet neben insu durch Yokalharmonische Wirkung des u der Endung eine neue, allerdings nicht zu belegende Form unsu, die durch Metathese zu dem im Altrumänisch außerordentlich häufigen nnsu wurde. Hieraus entstand sowohl eine Eompromißform nunsu durch £[reuzung von nusu und unsu, als auch trat Rbotazismus ein: rusu. Häufig sind die vokalisch anlautenden Formen von insu mit der Präposition de zu einer Einheit zu- sammengewachsen; im Ajromunischen ist das alte insu noch erhalten, und zwar in disu, Fem. dis^ worin n geschwunden and daher keine Verdumpfdng eintreten konnte. PI. insi, das aach als Subst. sowohl dakorum. wie arom. gebraucht wird, zeigt i und nicht i durch die weiche Stellung, allerdings kommt auch PL insi vor. Es mögen nun einige Beispiele folgen: npc j^HC 6. 1 229, 11 Y. u.; neben einander stehen npf j^cSak, npf j^NCSiik, npi fHcSA' auf Seite 188; k8 HoyceifA 18, 19; k8 Mcw 187, 19 v. u. neben npc jj^c^Ak; k8 n^hcSa 58, 17; Keif pSct^A *1, 14 t. u. A4 Al^coyA *7, 13; KikTpik aHw|^nc8a 83, 4; iia ahhcS neben npf jf.c\^Aw 188, 2—4; A^^^ A'i^MCk 108, 6; A^M X^^^ 48, 15 T. u.; npc fi,iHC\iA 6. 1 287, 16 v. u. neben npf A'^hcSa; c*k c\ C0Tt3f A< ^ A<^HC9i\k 238, 9 t. u.; am häufigsten findet man AHHcSAk, so z. B. auch 6. 1 88, 15 v. u. Dosofteiu in der Viata sfintilor hat öfter tnsü als dänsu angewendet, sehr häufig steht hierfür sängurü. Auch für das Femininum Singularis will ich einige Beispiele geben: Die gewöhnliche noch all- gemein gedruckte und am häufigsten gesprochene Form ist insä, artikuliert Insa. Auch hier herrscht große Formenmannig- faltigkeit, npi AHHCd G. I 110, 8; k8 Mca neben cnpf j^hca 188,5; k8 h^ca 108, 6 v. u.; k8 H8ck 187, 19 v. u.; K^kTpTk f Ck 365, 6 T. u. neben jf.Tfi' ikHCd 365, 3 v. u. und npH j^hcw i — 230 - 366, 20 y. u. — Für den Plural führe ich an: k9 hc^hüh 15, 18; KO^ hSuiYh 85, 5 v. u.; Kt$ pSuiYH CocL Vor. 30, 13; iekTp*k A4^HiiJiii 6. I 215, 8 t. u. Dazu das Femininum A^^ LEIPZIG JOHANN AMBR08IÜS BARTH 1902. ÜbersetsungBrecht vorbehalten. Dmck von Angast Pries in TieipEiß. Vorwort und Jahresbericht aber das Sommersemester 1900 and Wintersemester 1900/1901. Die Ausgabe des 8. Jahresberichtes hat sich um ein halbes Jahr, die der dritten Sektion meines Atlasses um 172 Jahre verspätet Der Grund dieser Verspätung war die kritische Finanzlage Rumäniens im Jahre 1900. Glücklicherweise hat diese sich so gebessert, daß wir mit vollem Vertrauen der Zukunft entgegensehen können. Material zur Publikation ist nberreichlich vorhanden. Herrn Stinghes interessante Mono- graphie über die Trokaren in Kronstadt, seiner Heimatstadt, Herrn Pu|cariu s wichtige und lehrreiche Arbeit über die LKminutivsuf&xe und meine möglichst kurz gefaßte Beschrei- bung der Dialekte der Großen Walachei füllen bereits über 20 Bogen des vorliegenden Jahresberichtes, so daß ich aus pekuniären Bücksichten nicht weiter gehen konnte. Folgende Arbeiten, die bereits druckreif sind, verbleiben für den folgen- den 9. Jahresbericht: 1) Streller, Die Bildung des Hilfeverbs im Bumämschen. 2) Dr. Sandfeld-Jensen, Der Schwund des Infinitivs im Rumänischen und den Balkansprachen. 3) H. Moser, Bildung der Präpositionen. 4) Weigand, Die Dialekte der Moldau und Dobrudscha. In Vorbereitung und dem Abschluß nahe sind: 1) Heibig, Die italienischen Elemente im Alba- nesischen. 2) Weigand, Die lateinischen Elemente im Alba- nesischen. 3) Piekenhajn, Der Gebrauch des Konjunktivs im Romanischen. 4) Kurth, Zur Syntax der Präpositionen. 5) Scurtu, Mihail Eminescu, 6) Borcia, Die deutschen Ele- — IV — mente im Rumänischen; wie man sieht, eine Reihe von Arbeiten aus den verschiedensten Gebieten der rumänischen Philologie, die bekanntlich nicht tiefergehend betrieben werden kann, wenn nicht auch die vergleichende Betrachtung der Balkan- sprachen, besonders des Albanesischen hinzutritt, weshalb ich mich auch veranlaßt gesehen habe, drei Semester lang Vor- lesungen über diese Sprache zu halten. Sehr gut wäre freilich auch eine eingehendere Kenntnis des Bulgarischen, ich fand aber bei den jungen Leuten, die sich vorwiegend mit Roma- nisch beschäftigen, immer eine gewisse Scheu vor der Be- schäftigung mit dieser Sprache, obgleich sie doch besondere in der Syntax so viele auffallende Übereinstimmungen mit dem Rumänischen zeigt. Das Seminar wurde im Jahre 1900/1901 besucht Yon 23 Herren (14 Deutsche, 8 Rumänen, 1 Spanier). Gelesen habe ich im Sommersemester 1900 1) Einleitung in das Studium der rumänischen Sprache und Litteratur, 2) Alba- nesische Grammatik mit besonderer Rücksicht auf die Be- ziehungen zum Rumänischen 11. Teil; im Wintersemester 1900/1901 1) Praktische Grammatik des Rumänischen, 2) Die Syntax des Albanesischen mit Übungen. In beiden Semestern fanden einmal wöchentlich abends 7 — 9 Uhr Seminarsitzungen statt, in denen Texte aus dem Altrumänischen erklärt wurden, und außerdem an einem dazu bestimmten Nachmittage von 3 — 5 Uhr Einzelunterweisung zum Anfertigen wissenschaft- licher Arbeiten, eine Einrichtung, die sich sehr bewährt und wesentlich zum Gedeihen des Institutes beiträgt. Ich bin glücklich in dem Gedanken nunmehr mit meinen Reisen für die Erforschung der dakorumänischen Dialekte abgeschlossen zu haben. Im Sommer 1900 habe ich die Moldau, Dobrudscha und östliche Große Walachei besucht« im Sommer 1901 die Bukowina und Bessarabien, so daß ich nun in sieben langen Reisen das ganze dakorumänische Gebiet von der Theiß bis jenseits des Dniester, von Czemowitz in der Bukowina bis nach Zaitsar in Serbien besucht habe. Dal) diese Reisen überhaupt ermöglicht wurden, daför gebührt in — V — erster Linie der Verwaltung der hies^en Albrechtstiftung Dank, die mir, wie far die früheren so auch far die letzte Reise die Summe von 800 Mark gewährt hat. Das ganze Material liegt nun vor; im neunten Jahresberichte werde ich die Dialekte der Moldau und Dobrudscha und im zehnten die- jenigen der Bukowina und Bessarabiens vcröfFentlichen. Der linguistische Atlas, von dem die dritte Sektion gleichzeitig mit diesem Jahresberichte ausgegeben wird, wird nun schneller erscheinen können, denn einmal ist mir von Seiten der rum. Akademie die regelmäßige Auszahlung der Druckkosten in Aussicht gestellt worden, und dann werde ich selbst mehr Zeit für meine Arbeiten haben, da ich nicht mehr wie seither ein Viertel Jahr und mehr auf Reisen zu sein brauche. Leipzig, Weihnachten 1901. Oustay Welgand. Inhalt Seite Die Sekkejer oderTrokaren in Kronstadt vonSterie Stinghe 1—85 Wohnort, £mieilang, Bewohner, Beschäftigang, Stiftungen . . 2 Tracht 6 Ostenrergnfigangen der Jnnit 9 Hochieit 18 Aberglaube 28 Sprache der Trokaren I. Lautlehre 36 IL Flexion 41 Allgemeine Charakteristik des Dialektes 47 Ursprung der Schkejer 49 Texte 59 Glossar 81 Die nunlnlselien DlminntiTsnfflxe von Sextil Pu^cariu 86—232 Einleitong 86 Krater Teil: I. A Yerkleinemdet liebkos. Suff. u. Patronymica ... 90 B Motionsdiminutiva 95 C Diminution der Adj. und Adverbia 96 D Namen von Pflanzen und Tieren 98 £ Andere Bedeutungsentwickelungen der Dim. . . . 106 n. A Allgemeine Betrachtungen 109 B Denominativa und Deverbativa 110 C Zusammenwachsen des Suff, mit dem Primitivum . 111 D Suffixverkettung 115 — vni — Zweiter Teil: I. c-Suffue (ac, -ec, -atic, -ic, icel, -icea, icica; -cel -cea, -cicä, -oc, -uc) 11" II. tö- und ts-SufBxe (-ice, -eciu, -ociü, -cios, -i^ -u^ -cot) ^^'' III. 1-Suffixe (-el, -ul, ur, -Tor, -cTor, -ulä, -ulca. Ver- kefctang: -ulean^ -ule(;, -uli^, -ulica, -ulioei -ulla, -ulie, -lug, -lulu, -luie, -lu(;, -lu^) l'J^ IV. ^-Snftixe ((a^, -i^, -u^, -^or, -a^cS, -i^t -i^caj • - ^^ V. 1) -ache, -andru. 2) g-Suffixe (-ag, -eg, -eag, -ig -og, ug) 223 Index der Suffixe 231 Abkürzungen 2$ Die Dialekte der Grossen Walachei von Gustav Weigand 234-324 A. Reisebericht 234 BulgariBcbe Siedelungen in Rumänien ^ Rumänische Gemeinden in Bulgarien 252 H. Beschreibung der Dialekte 1. Liste der Normalwörter 254 2. Zur Flexionslehre 213 C. Texte iii» D. Glossar 314 Liste der untersuchten Gemeinden 31i^ Die Sclikejer oder Trokaren in Kronstadt von Sterie Stlnghe. Der Umstand, daß die Rumänen aus Schkej bei Ejronstadt sich einigermaßen in Sprache, Tracht nnd Gewohnheiten von den anderen Rmnänen unterscheiden, hat die Anfinerksamkeit Vieler auf sie gelenkt Hinsichtlich ihres Ursprungs haben sich zwei Meinungen herausgebildet; die Einen haben ver- sucht ihre rein mmänische Herkunft nachzuweisen, ohne den sprachlichen Eigentümlichkeiten und den historischen Daten Rechnung zu tragen; die Andern jedoch haben ihre rein sla- wische Abstammung behauptet, indem sie die Argum^ite, welche gegen diese Meinimg sprechen, willkürlich ausiegteo. In der vorliegenden Arbeit habe ich die verschiedenen Eigen- tümlichkeiten dargestellt, welche das Besondere dieser Ru- mänen bilden, und • habe versucht — ohne den Anspruch zu erheben, in jeder Beziehung das Richtige getroffen zu haben ~ zu zeigen, inwiefern diese beiden Meinungmi über die Her- kiuift der Wirklichkeit entsprechen oder nicht. Indem die Osterbrauche der Junii den Punkt bilden, auf den sich besonders diejenigen stützen, die sich mit der Frage der ruminischen Herkunft beschäftigen, habe ich versucht, mit Hilfe historischer Dokumente eine Lösxmg der Fn^e nach der Entstehung dieser Brauche zu geben. Was die in der Arbeit benutzten historischen Angaben betrifft, so habe ich sie teils dem Archiv der St Nicolaus- Kirche in Schkej, teils dem stadtischen Archiv in Sjronstadt entnommen; dagegen ist das Material, das den Unguistäschen und ethnographischen Teil betrifft, das Resultat meiner Beob- achtungen, die ich inmitten dieser Rumänen, teils unabaidit- Welgand, 8. Jalireiberioht. 1 — 2 — lieh, da ich seihst mit zu diesen Schkejem gehöre, teils durch direktes Fragen gemacht hahe. Was die benutzten Schriften betrifft, so habe ich sie an den Stellen angegeben, wo ich mich auf sie berufe. An dieser Stelle statte ich dem Herrn Archivar Stenner, der mir das städtische Archiv zugänglich gemacht hat, und auch dem Vorstand unserer Kirche, der mir das Archiv zur Verfügung gestellt hat, sowie auch allen denen, die mir Ter- schiedene Mitteilungen betreffs des folkloristischen Teils ge- macht haben, meinen herzlichsten Dank ab. Zugleich drücke ich auch Herrn Professor Dr. Weigand, auf dessen Anregung hin ich mich zu dieser Arbeit ent- schlossen habe, meinen besten Dank für seine Ratschläge aus. Wohnort, Einteilung, Bewoliner, Beschäftigung und Stiftungen. Die Vorstadt Schkej, einer der vier Teile, welche zusam- men die Stadt Kronstadt bilden, liegt südwestlich von der inneren Stadi Sie zieht sich wie zwei ausgestreckte Anne in einer Länge von ungefähr 4 km hin, und liegt teils im Thale, teils auf dem unteren Abhänge der Berge. Die Vorstadt Schkej zerfallt in 4 Teile, welche Nachbar- schaften (Vecinii) genannt werden. Diese Nachbarschaften heissen: Boamuri, Cacova, Tocile und Coastä. An der Spitze jeder Nachbarschaft befindet sich je ein Nachbarvater (tata de vecin), welchen die Mitglieder der betreffenden Nachbarschaft auf eine Zeitdauer von 3 Jahren wählen. Dieser ist Ter- pflichtet, die Ordnung in seiner Nachbarschaft zu überwachen und den städtischen Behörden die nötigen Auskünfte über die materielle Lage und das moralische Verhalten der Mitglieder seiner Nachbarschaft zu geben. An ihn wenden sich die Mit- glieder der Nachbarschaft mit ihren Klagen und Bedürfiusseiu die er seinerseits den städtischen Behörden zur Kenntnis zu bringen hat, damit diese für deren Beseitigung sorgen. Jedem Nachbarvater stehen zur Seite ein Schreiber, ein Bote ood mehrere weibliche Boten (timänese). Neben dem Nachbarrat^ — 3 — giebt es in einer jeden Nachbarschaft noch die ,^te8ten^ (bätriniij, welche nnter der Leitung des Nachbarvaters in Ver- sammlungen über die Bedürfnisse der Nachbarschaft beraten, z. B. über Weide, Verbesserung der Strassen u. s. w. Zur Deckung der Kosten ist ein jedes Mitglied verpflichtet, eine bestimmte Summe zu bezahlen, welche der Nachbarvater in Begleitung des Schreibers und des Boten, von Haus zu Haus gehend, einkassiert. Diese Gebühr heißt „sentit'^ und betragt föi den Besitzer eines Hauses 60 kr., und für die anderen 30 kr. jahrlich. Aus diesen Einkünften werden die Ausgaben der Nachbarschaft bestritten. Die Bewohner der Vorstadt Schkej sind beinahe aus- schliesslich Rumänen. Was die Beschäftigung dieser Schkejer betrifft, so war sie und ist heute noch sehr verschieden. Ihre Hauptbeschäfti- gimg war früher der HandeL Als Kaufleute haben sie eine bedeutende Rolle gespielt, indem sie den Verkehr zwischen den Handelsplätzen des Abendlandes und Orients vermittelten. Das Jahr 1769 zeigt uns, wie wichtig die Stellung dieser Rnmanen war, welche nicht einmal das Bürgerrecht hatten, im Vergleich mit ihren sächsischen Mitbürgern, welche alle möglichen Vorrechte besaßen. In Schkej befanden sich damals SO romanische und nur 11 sächsische Eaufleute. Heutzutage beschäftigen sich die rumänischen Eaufleute besonders mit Fischhandel, indem sie mit ihrer Ware durch ganz Sieben- bürgen ziehen, femer mit Woll- und Fellhandel, sowie auch mit Gartenbau. Die der letzten Gattung kaufen ausserdem auch noch das Obst der benachbarten Dorfer auf, das sie dann wieder verkaufen. Hinsichtlich der Handwerke, kann man jetzt von den Rumänen in Schkej sagen, daß sie ihre Kinder fast in allen Zweigen beschäftigen. Eine der ältesten Beschäfligangen ist die Fleischerei. Viele unter den Ru- mänen sind auch Fabrikarbeiter, und ein kleiner Teil Tage- lohner. — Auch die Frauen haben ihr häusliches Gewerbe. Früher beschäftigten sie sich vornehmlich mit der Anfertigung Ton Galonen (Schnüren) [nach dieser Beschäftigung der Frauen 1* — 4 - gab man den Rumänen aus Schkej den Beinamen „Trokaren" nämlich nach der Troaca (eine kleine Mulde) die die Frauen beim Flechten der Galonen auf die Kniee nahmen] und Kotzen (straie); letztere werden auch heute noch angefertigt Anch die Fabriken sind voll von Frauen und Mäddien aus Schkej. Die Schkejer haben 2 Kirchen: eine ältere in „Prond", mit dem Namen St Nikolaus, welche Anfangs des Jahres 1392 aus Holz errichtet, und 1495 aus Stein nut Hilfe des Herrscheis Yon Muntenien Neagoe Basarab gebaut wurde, und eine neuere „Pe Tocile'S 1813 aus Holz errichtet, und 1825 aus Stein neu erbaut So bilden sie zwei Kirchengemeinden, die eine Cacora, Coasta und Roamuri umfassend und die andere Tocila Die Kirche St Nicolaus stand bis in die jüngste Zeit hinein unter dem Protektorat der rumänischen Fürsten, mit deren Hilfe vielfach bedeutende Erneuerungen gemacht wurden. auch haben sie dieser Kirche grosse Schenkungen venoachi wie aus Urkunden im Kirchenarchiv hervorgeht — Im Jahre 1751 hat sogar die Kaiserin Elisabeth von Bussland diese Kirche erneuern lassen und mit vielen kostbaren Gegenständen beschenkt, die sich heute noch in der Kirche befinden und sorgfiQtig aufbewahrt werden. Eine bedeutende tlolle haben die Gläubigen dieser Kirche zur Zeit der ünie (wo ein Teil der gr.-or. Kirche zum gr.- kath. Glauben übertrat) gespielt Fest und unerschüttert io ihrem alten Glauben haben sie dem Strome der ünie Wider- stand geleistet Nachdem sich die im Jahre 1700 in Alba- Julia abgehaltene metropolitane Synode für die Unie mit der katholischen Kirche erklärt hatte, haben die Pfarrer und die Kirchengemeinde dem Kaiser Leopold ihre Klage vorgelegt Dieser hat durch einen Erlaß ihnen die Bitte bewilligt und befohlen, sie in ihrem alten Glauben nicht zu stören. — Ebenso bei den wiederholten Angriffen von selten der unierten Bischöfe haben die Pfarrer der Schkejer for die Unabhängigkeit der Kirche zu kämpfen gewusst; und daß heute die meisten Rumänen ihrem alten Glauben treu geblieben sind, ist dem Kampfe zu — 5 — Terdanken, den die Pfarrer von St. Nikolaus geführt haben, was aus der Geschichte dieser Kirche deutlich hervorgeht. Diese Rumänen, die vor Josef II. keine Bürgerrechte hatten, sehen wir schon im Jahre 1760 im Kampfe für die Idee einer eigenen Schule*), ein Kampf, der nach einigen Streitigkeiten mit dem Kronstädter Magistrat mit der Ver- wirklichung ihrer Wünsche endigte. Im Jahre 1803 finden wir in Kronstadt eine Schule mit 2 Klassen für die zukünftigen Priester, Lehrer und Kantoren. 1853 sehen wir, dass die Rumänen eine Schule sogar in der inneren Stadt errichteten — denn durch die Gnade Josefe IL wurde auch den Rumänen das Bürgerrecht gewährt, infolge- dessen sie sich in der inneren Stadt Häuser kaufen, Kirchen bauen und alle Handwerke ausüben konnten und 1850 sehen wir die beiden Kirchengemeinden, nämlich die der Rumänen der inneren Stadt und die von St. Nicolaus vereinigt, um das grosse Gymnasium zu errichten, das heute noch der Stolz der Rumänen ist, imd um dessen Errichtung die Schkejer ein un- leugbares Verdienst haben. Begeistert für den edlen Zweck, haben sie nach seiner Verwirklichung gestrebt, indem sie neben der materiellen Hilfe sogar ihre physischen Kräfte dazu an- gewandt haben, da sie Steine und anderes Material auf dem Kücken herbeischafften zur Ausführung des grossartigen Li- stituts, in dem yiele grosse Männer unserer Nation ihre Kennt- *) Em Manuskript vom 22. Febraar 1761 betitelt: „Punctele, cart s-an dat la gavem cu noti^ cronologice despre Intemeerea ora^elor aäfle^tl Median, Sas-Sebe^, Sibio, Cluj, Bistn^, Orä^tie, Bra^ov ^i despre Tenirea Rominilor !n Bolgarszek." enth< unter Funkt 2 folgendes: ,J)ednd 8-au zidit sf. bisericä ^i ^coala la a. 1495/* Obscbon ich mich nach den bisher gemachten Untersuchungen nicht von der Richtigkeit dieser Angabe fiberzeugen konnte, so kann ich doch annehmen, da ich das Leben und die Thätigkeit unserer Priester jener Zeit kenne, daß diese in ihrem grossen Eifer und in ihrer unübertroffenen Liebe für ihr Volk sich um die Ausbildung derjenigen haben kümmern können, die späterhin die Diener der Kirche und Schule sein sollten, indem sie nämheh einen Kursus fQr deren Vorbereitung einrichteten, welcher Kursus mit der 1495 erwähnten Schule gemeint sein kann. — 6 — nisse erworben haben. Wie bei der Errichtung dieses viel geschätzten Gebäudes diese Schkejer sich zu begeistern imd alle möglichen Mittel für die Verwirklichung der grossen Idee, welche von ihrem lieben Führer Joan Popazu, dem damaligen Erzpriester ausging, zu suchen wussten, so verstehen sie anch heute die grossen Erfolge zu schätzen, welche diese Schale der ganzen rumänischen Nation bringt, und geben von ganzem Herzen Geldhilfe aus ihrem Elrchenschatze für die dauernde Erhaltung dieser Quelle der Bildung. In Schkej befinden sich auch eine rumänische Handels- schule und eine Mädchenschule, die ebenso wie das Gymnasium von der Kirche St. Nikolaus unterstutzt werden. Seit einigen Jahren wurde auch eine Frobel-Schule, die von 70 — 80 Kindern aus Schkej besucht wird, errichtet Dieselbe reich dotierte Kirche lässt auf ihre Kosten eise stattliche Anzahl Kinder ebenso far den Handwerker — , wie für den Gelehrtenstand erziehen. Die Trwht Was die Tracht der Rumänen aus Schkej betrifil, so werde ich versuchen ein treues Bild der alten Tracht, die sich bis heute mehr oder weniger verändert hat, zu geben. Die Tracht der MBdchen. Die Mädchen beginnen ungefähr in ihrem 14. oder 15. Jahre, sich zu putzen und sich zum Tanze fuhren zu lassen. Die Mädchen von 12 — 13 Jahren kleideten sich mit einem Androc aus Tuch, einer wollenen Schürze, einem roten oder schwarzen sammetnen Leibchen, einem mit aufgestreiftenAimeln aus Matipolon gemachten Hemde (iie), und trugen ein Band im Zopfe. Die älteren Mädchen flochten ihre Haare und banden sie in einem Zopfe auf den Rücken, mit einem buntfarbigen Bande. Sie trugen über die Ohren auf Papier gewickelte Haarlocken. — 7 — und einen Strauß (boartä), zwei Hemden, das untere aus Matipolon, das obere, welches Ciupag genannt wird, aus Mu- salin. Der Kragen war mit schwarzer Seide und die Aimel- enden, welche Pumni heissen, mit Goldfaden und dazwischen mit schwarzer Seide benäht Die Brust des Hemdes war auch verziert mit Stickerei aus Goldfaden und Seide, welche Furament hieß. Die Armel wurden mit einem in der Form einer Schleife oder Rosette (rujä) zusammengelegten Bändchen gebunden. Das Leibchen war aus Sammet oder Seide — je nach dem Vermögen der Betreffenden — mit einem Band auf der Kante und je 6 silbernen oder bei den reicheren vergoldeten Hafteln. Ausserdem trugen sie noch einen seidenen Rock. In noch früherer Zeit wurden Pantoffeln (kondurt) getragen, die mit einer Rosette und einem weissen Knopf ver- ziert waren, mit hohen hölzernen Absätzen. Die ärmeren Mädchen trugen rote oder gelbe Stiefel mit hohen Absätzen (lopuri), mit hohen Schaft, wie man sie jetzt noch bei Unga- rinnen und den Rumäninnen der schnellen Körösch sieht, die an den Knöcheln in Falten gelegt waren. Am Habe trugen sie verschiedene Goldstücke, wie Dukaten, Rubel u. a., welche an ein Band genäht sind, und zusammen den Ghirdan bilden, wie bei den Bulgarinnen oder Aromuninnen, die auch dasselbe Wort, das türk. Ursprungs ist, benutzen. Die Tracht der Frauen. Die Frauen hüllen sich in ein dunkles, rot punktiertes Tuch, das Dzimbir (ung.) genannt wird, darüber kommt ein weisses, an den Enden mit Blumen durchwobenes, ^tergar ge- nanntes Tuch. Die letzteren werden nur in Säcele, einem Dorfe bei Kronstadt, angefertigt Sie vrickeln ihr Haar auf ^en kleinen hölzernen Reifen, welcher koantS heißt. Sie ^en ein Hemd aus weißer Leinwand, iie genannt, ein sam- metnes Leibchen, einen wollenen Rock (Androc), eine wollene oder aus Kattun gemachte Schürze, dann einen sammetnen Kttel (zäbun), dessen Ärmel unten umgeschlagen werden. — 8 — welche Aufschlage Capace genannt werden. Die Saumnaht des Kittels war mit schwarzen Galonen genäht Dann tragen sie einen ans Prizäl gemachten Mantel (skurteika), der mit Flanell, vom aher mit theuerem schwarzen Fell, an dessen Stelle heute ein breites Marderfell getreten ist, geföttert war. Die alten Weiber tragen lange Pelze ohne Ärmel, wie die Sknrtefken, schwarze Stiefel mit hohen Absätzen. Im Winter aber trugen sie einen mit Fischotterfell gefutterten Mantel ohne Ärmel, welcher Malotea genannt wird. Die ärmeren hatten an Stelle der Malotea eine Giubea, ebenfalls aus Tuch, vorne ein wenig mit Fuchsfell, das übrige mit Schaffell ge- fttteri Die ganz alten Frauen trugen Pelze (cojoc), zusammen- gehalten durch einen Gürtel. Die Tracht der Männer. Früher trugen die Männer im Winter grüne sammetne Mützen, darüber ab Bügel kreuzweis übereinandergelegte grüne seidene Galonen von der Breite eines Fingers, in der Mitte der Mütze eine grüne seidene Quaste, und ringsherum einen breiten aus Fischotterfell gemachten Band, welcher Zagara genannt wird; im Sommer dicke runde Filzhüte. Den Ober- körper bedeckte ein gelber, grüner oder schwarzer Tuchrock, dessen Ärmel mit sammetnen Aufschlägen und ringsherum mit Galonen verziert waren. Darauf kam ein etwas längerer ärmel- loser Bock mit imigeschlagenem Kragen; die Bänder des Bockes werden mit Galonen besetzt mit ebenfalls aus Galonen gemachten Knöpfen versehen und mit Bändern (b&eri) to& yerschiedenen Formen. Darüber trug man einen mit farbigem Parquettstoff gefutterten Bock (ghebä), dessen Ärmel seidene, rote oder gelbe Aufschläge hatten, und an dessen Kragen grosse aus Galonen gefertigte Quasten hingen. Die Hosen waren aus weißer Wolle (dimnfe, llnä tlgae), die von den Frauen in Sacele gewebt wird. Ein weißes Hemd mit weiten Armein wurde darüber getragen, das an den Ärmelenden und am unteren Bande mit gestickten Löchern verziert, am Hake — 9 - aber ohne Kragen war und mit Bändern geknüpft wurde. Heute ist es mit einem umgeschlagenen Kragen und an den Armein mit Bändchen versehen und wird am Halse von einem weißen Halstuche zusammengehalten. Den Leib lungab dann noch ein wollener (Jürtel, welcher 3 m lang und beinahe eine EUe breit war, darüber lag ein breiter farbiger Riemen mit Taschen, gerade so wie bei den Balkanslaven. Als Fuß- bekleidung trugen sie im Sommer wie im Winter schwarze ziegen- oder schaf lederne Stiefel, welche bis an die Kniee und manchmal noch höher reichten; am oberen Theile des Schaftes trugen sie eine Rosette, die Absätze waren mit Eisen beschlagen. Seltener wurden ausgeschnittene Schuhe (iminei) getragen. Die alten Leute trugen auch Pelze (cojoc) und einen mit schwarzen seidenen Verzierungen genähten Gürtel und Brust- pelze ohne Ärmel (lEeptarg). Sie hatten langgelocktes Haar, das man auch nach vom auf die Stime herabhängen ließ. An den kleinen Finger steckten sie einen sehr schweren silbernen Ring mit einem Abzeichen ihres Berufes; so z. B. ließ der Metzger einen Ochsenkop^ der Fischhändler einen Fisch, ein- graben. Die Osterveignügen der Junii. Nirgends in den von Rumänen bewohnten Gegenden wird Ostern so gefeiert wie in Schkej. Es ist diese Feier etwas den Trokaren Eigentümliches. Dieser Umstand ist einer der stärksten Beweise für die- jenigen, welche behaupten, daß wir Rumänen aus Schkej den anderen Rumänen fremd wären, und daß wir die Nachkommen der bei Gelegenheit des im Jahre 1385 angefangenen Baues der Schwarzen-Eirche hierher gekommenen Bulgaren sind. Wenn die Meinung dieser richtig wäre, dann müßten sich dieselben oder wenigstens ähnliche Sitten bei den Slawen finden. Der Umstand also, dass diese Gebräuche mit den Sitten anderer keine Ähnlichkeit haben, spricht — meiner Meinung nach — noch gar nicht gegen die rumänische Abstammung — 10 - der Einwohner von Schkej, sondern ihre Entstehung mossen wir in lokalen Verhältnissen snchen, da sie sich weder als ramänisch, noch als slayisch erweisen. Soweit ich habe herausbringen können, sind sie nur ein Best der alten Organisation aus der Zeit des ünab- hängigkeitskampfes der Schkejer. Wie aus den aufbewahrten Urkunden ersichtlich wird und wie die alten Chroniken berichten, waren die Verhattnisse zwischen den Rumänen aus Schkej (größtenteils Kaufleuten) und den an der Spitze des Magistrats sich befindenden Sachsai, von den ältesten Zeiten her^ sehr gespannt Das beweisen vor allem die wiederholt ausgebrochenen Kämpfe der Schkejer um ihre Unabhängigkeit Die folgende Stelle aus der Geschichte des sächsischen Geschichtsschreibers Th. Tartier zeigt ims klar genug, daß es die Absicht der Sachsen, die die Führung der Stadt hatten, war, eine absolute Macht über die Rumänen auszuüben; er sagt: „Anno 1615 fingen diese schädlichen Leute (Schkejer) an, eigen- mächtig Geistliche oder Pope ein- und abzusetzen, ohne daß sie einem löblichen Magistrat, der EccIesiaeValachicae Brassoviensis Episcopus ist, auch Patronus, das Geringste gemeldet hätten.'^ Derselbe Geschichtsschreiber zeigt uns mit Jahresangaben, wie die Rumänen aus Schkej schon im Jahre 1615 in der Richtung zu arbeiten anfingen, sich von dem sächsischen Magistrat zu befreien, in der Absicht einen unabhängige Magistrat imd eine eigene Jurisdiction einzusetzen. Dieser Kampf wurde 1707, nachher 1728 wiederholt und endlich wurden 1 735 — 38 Popa Statie und Christof Voicul nach Wien geschickt, um von dem Kaiser Rechte zu verlangen, nämlich: 1) jus civitatis. 2) jus municipale. 3) Wallachische Richter, Honnen, Rath. 4) Markt auf dem Angerplatz. 5) Ladengeschäfte in- und ausserhalb der Stadt u. s. w. und bestimmten zugleich die Leute, welche an ihrer Spitze stehen sollten, und zwar: — 11 — 1) Mogos als walachischer Richter. 2) Löbel, Projudex (ein Sachse, den sie auf ihre Seite ge- zogen haben). 3) Duma, Hoan. 4) Gannilie, Stadtschreiber. 5) Precop, Proqaaestor. 6) EUe Birth, Capitan. Dieser Versuch aber blieb ohne den erwarteten Erfolg. Am besten aber zeigt folgende Stelle die gespannten Ver- hältnisse (S. 45. § 31): „an diesem Ort sollen auch, wie alte Leute erzählen, einige Köpfe der unruhigen und rebellischen Wallachen, die man ihnen abgeschlagen, unter die Stadtmauer znm ewigen Andenken begraben sein, und zwar eben deswegen an diesem Ort, weil sie die Stadtmauer übersteigen wollen". — Diesen Versuch müssen die Bumänen noch vor dem Jahre 1603 gemacht haben, denn es wird gesagt: „A. 1603 hat der Herr Hechel Weiß, damaliger Notarius, an die Mauer eine lateinische und deutsche Schrift von der Wallachischen Un- treu schreiben lassen, folgenden Inhaltes: „Barbara Progenies dum nos vicina Valachus .... item: Als uns das wilde Volk der tölpischen Wallachen ..." Dieser Kampf um die Unabhängigkeit von der Herrschaft des sachsischen Magistrates, der schon — wie wir gesehen haben — vor 1603 begonnen hat, setzt irgend eine Organi- sation militärischer Art voraus, so einfach sie auch gewesen sein mag, und ich glaube, daß die heutige Einrichtung der Janii als der Rest jener militärischen Organisation anzusehen ist, als unsere Vorfahren zum Kampfe gegen die sächsischen Bürger zogen, um sich die Freiheit mit Gewalt zu erringen, da sie sie auf gütlichem Wege nicht erreichen konnten. Dieser Kampf, der sich noch lange Zeit fortsetzte, hat die Schkejer veranlaßt, noch im Jahre 1736 sogar an die Ein- richtung eines rumänischen Regimentes zu denken. Der Ma- gistrat hat aber dafür gesorgt, daß der Wunsch der Rumänen nicht in Erfüllung gehen sollte. Die Sachsen schickten an die Landesregierung eine Abordnung, an welcher die Senatoren — 12 — Andreas Thartler und Christof Seewald, ausserdem 4 einflafi< reiche Leute aus der Vertretung der Stadt, 4 der treaesten Bürger aus jedem Zech (Zunft) und 2 aus der Umgebung, nämlich der Richter von Zeiden, Thomas Foith, und der Vor- steher von Weidenhach, Petrus Römer, teilnahmen. Diese Eonunission wurde so zusammengesteUt, weil diese Frage die ganze Umgebung interessierte, denn der sächsische Geschichts- schreiber aus dem Jahre 1794 sagt: „daß es damals in der Umgebung]; kein Dorf ohne ,Wallachisches Gesindel* gab.*' Welchen direkten Erfolg diese Absendung gehabt hat^ weiß man nicBt; man weiß aber, daß die Sachsen ihre alten Priyflegi^ bewahrt haben, und die Rumänen wegen dieses Versuches schwer bestraft wurden.*) Daß die Osterunterhaltungen Überbleibsel der alten militärischen Organisation sind, beweist uns auch die im Volke gebliebene Überlieferung, laut welcher die Sachsen die Thore der Stadt schlössen, wenn sich die Junii auf ihrer Bückkefai von den Steinen Salomons der Stadt näherten. Sie stelltoi sogar Soldaten als Wache an den Stadtthoren auf Bis in die neueste Zeit hinein stellten sich die berittenen Junii Tor den Thoren so auf, als wenn sie die Stadt bestürmen wollten, und gaben Pistolensalven ab. Ganz dasselbe beweist uns audi der merkwürdige Umstand, daß an dem Tanz bei diesen Dnter- haltungen keine Mädchen und Frauen teilnehmen. Ausserdem weist auf eine ursprünglich kriegerische Institution die Ein- teilung und Benennung der Führer der „Junif* hin, wie man weiter unten sehen wird, (yätaf = Höchstkommandierender, armas == General^ suta^ s=s Hundertfuhrer = Hauptmann c£ tk. iuzbas, kurkani = Dorobanti, Art Juni etc.) Heute ist im Volke die richtige, ursprüngliche Auffassung dieser Unterhaltungen yerschwunden. und sie haben den Charakter einiger durch den Glauben yerursachten Sitten angenommen, wie es aas Josif Gomanescu: Stadia iBtoric-statistic asnpra preaentolul fi trecutulul Romlnilor din opidal Godlea. S. 19. — la- den Aosrafen der Alten, wenn sie bei Maria- Verkündigung zum ersiemnal im Jahre die Surla (siehe weiter unten) hören, klar wird, welche Auffassung nach dem oben Gesagten — wie es mir scheint — nicht zu halten ist. Über die Entstehung dieser Unterhaltungen kenne ich noch zwei andere Erklärungen, die mir aber weniger annehm- bar erscheinen. Nach der einen sollen die Junii ein Rest einer alten, militärischen Organisation sein, aber aus jener Zeit, wo die Vorfahren der Schkejer noch in slavischen Gegenden wohnten, eine militärische Organisation gerichtet gegen die Türken, die aber wegen des ruhigen Lebens, das sie nachher führten, ihren arsprünglichen Charakter verlor. Daß die als Maurer nach Kronstadt kommenden Bulgaren eine militärische Organisation gehabt und behalten hätten, ist doch äußerst unwahrscheinlich. Die andere Erklärung, die noch weniger wahrscheinlich ist, sagt, daß diese Unterhaltungen eine Art Mysterienspiel des Mittelalters seien, wie sie sich ähnlich auch bei anderen Völkern &nden. Beide Erklärungsversuche, obwohl sie auf den ersten Blick eine gewisse Spur von Wahrheit zu enthalten scheinen, Terdienen doch meiner Ansicht nach keine ernstliche Berück- sichtigung; denn warum sollen wir eine Erklärung in einer 90 entfernten Zeit suchen, wo wir doch den Ausgangspunkt fnr dieselben in einer uns viel näher liegenden historisch be- kannten Zeit und in den ebenso bekannten gespannten sozialen Verhaltnissen finden können? Die bereits oben genannten Gründe sind stark genug, lun für meine Erklärung eine gute Grundlage abzugeben. Bevor ich mit der Beschreibung der Osterunterhaltungen anfange, will ich die nötige Erklärung über das Wort June — PL Juni geben. Unter June verstehen wir die Burschen von ungefähr 17—18 Jahren, welche an den Unterhaltungen zu Ostern teil- nehmen wollen. Die Junit sind zweierlei: Junii de companie und Junii cu ziua. — 14 — Die ersteren nehmen an diesen Unterhaltungen während ihrer ganzen Dauer, und die letzteren, zurückgehalten durcli ihre Berufsthätigkeit, nur an bestimmten Tagen teil, indem sie für den betreffenden Tag eine bestimmte Sunune zahlen. Außer diesen Junii giebt es noch die alten nnd die weißen Junii imd die Cäciularii oder Curcanil Diesen 3 letzten Arten von Junii begegnen wir nur am Mitfcwoch nach Ostern, wenn sie zu Pferd nach den Steinen Solomons ziehen. Die Gruppe der alten Junii bilden Terheiratete Manner. In die Beihe der weissen Junii können aber Burschen and verheiratete Männer eintreten; sie werden so genannt, nach der Tracht der Rumänen (aus Rumänien), welche sie bei dieser Gelegenheit tragen. Endlich Cäciularii oder Cnrcanii sind diejenigen, welche ähnlich wie Mihai Viteazu eine Mntte mit einer langen Feder tragen. Ihre Gruppe wird ü&i aus- schließlich von den Bewohnern der Coasta gebildet. Eine jede dieser Gruppen hat ihre Fahrer, und zwar: einen Vätaf, Armas mare, Armas mic und Sutas (siebe Glossar). — Früher wählten die Junii selbst ihre Führer, nnd zwar immer die kräftigsten und die angesehensten Yon ihneiL Es gab sogar eine Zeit, in welcher die Hauptfnhrung (Tä&ia} versteigert wurde, und derjenige, welcher das Meiste bot wurde gewählt Heute aber werden zur Beseitigung der Un- annehmlichkeiten, welche aus dieser Versteigerung entstehen könnten, als Führer diejenigen angestellt, welche mehrere Jahre an diesen Unterhaltungen teilgenommen haben. Die Anstellung der Führer gesdiieht unter der Leitung des Erzpriesters, welcher ein Register fuhrt, in welches er die NamoiL der nen- eingetretenen Junii dem Alter nach einträgt. Die Unterhaltungen fangen mit dem ersten Feiertage an und dauern die ganze Woche mit Ausnahme des Sonnabends. Das Bevorstehen dieser Unterhaltungen verkündigt die Surla*) bei Maria-Verkündigung, wo die Burschen, welche *) Surla ist ein einfaches nur bei den Sebkejer eriatierendcs Blasinstrument, welches 6 Löcher hat, nnd an dem oberen Teil 2 mn — 15 — sich daran beteiligen wollen, samt dem Surlas, auf einen Hügel (Coasta Prundtdu!) bis an das Kreuz hinauf gehen, wo sie tanzen und den Buzdugan*) werfen. Am ersten Feiertage sanmieln sich die Burschen im Hause des Yätafs, gehen dann in die Kirche und von hier zum Erzpriester. Nachdem der Erzpriester mit einer kurzen Bede sie auf ihre Pflichten und die Ordnung dieser ünter- haltongen aufiuerksam gemacht hat, liest er die Liste der alten Junii ab und ftthrt die neu Hinzugekommenen ein. Wenn ein June in einem Jahre wegen des Waffendienstes, oder aus einem anderen Grunde teilzunehmen verhindert ist, muß er dennoch seinen Anteil der Kosten bezahlen, damit er im nächsten Jahr wieder dort, wo er war, angesteUt werden kann; oder er muß sich wieder als neuer June einschreiben lassen. Wenn der Erzpriester den Namen des Vätafs nennt, gehen alle Juni! zu diesem und heben ihn dreimal in die Höhe. Ebenso machen sie es auch mit den anderen Führern. Nach der Verlesung der Liste, nehmen alle ihre Hüte ab und singen dreimal: Cristos a Inviat (Christ ist erstanden). Dann fangen die Zigeuner an, die sogenannte Hora Junilor zu spielen; die Barschen tanzen und ein jeder wirft dreimal den Buzdugan in die Höhe. Von hier gehen sie zum Kreuze auf den Anger, wo sie wieder „Cristos a inviat^ singen, bis zum Abend die Hora tanzen und den Buzdugan werfen. Am zweiten Feiertage putzen sie sich schön, die gewöhn- lichen Junii bringen auf ihren Hüten Bänder an, der Vätaf drei Rosetten, der grosse Arma^ zwei und der kleine nur eine. So gehen sie in die Sarche, und teilen sich in 3 Gruppen ^ier der Führung je eines Führers. Eine jede Schar geht Zvirn znsammengebaiideiLe Platten ans Weidenrinde trägt, welche fafaiü beißen. *) Der Buzdugan ist eine Art Streitkolben, welcher ungefähr 30 cm lang ist, und an einem Ende einen kupfernen Knopf hat, an dem anderen mit Blei beschlagen ist, dazwischen ist ein mit Draht und Wer umwickeltes Holzstück. Er wiegt ungefähr 2 Kilo. Nur die enten 3 Führer haben einen solchen Buzdugan. — 16 — dann mit einem Drittel der Zigeonermusik auf Besuch m be- kannten Mädchen, von denen sie mit roten Eiern und Kuchen beschenkt werden. So machen sie bis ungefähr um 4 Uhr Nachmittags ihren Umgang; dann kommen sie in einem Gfarten (Grädina lu Timin) zusammen, wo viele Leute, Rumänen und Fremde, welche mit der Absicht sich zu unterhalten hinaus- gegangen sind, sie erwarten. Von hier gehen sie wieder zum Kreuz auf den Anger, wo sie bis spät Abends tanzen. Zu- letzt begeben sie sich zu dem Yätaf, wo sie sich weiter unter- halten. Dienstag, um 2 Uhr Nachmittags, sammeln sich die Junii bei dem Yätaf; Ton hier gehen sie wieder auf den Ang^.' wo sie tanzen und ein jeder den Buzdugan dreimal in die Höhe wirft, und nachher gehen sie auf die Ck)asta Prundulm, wo sich viele Leute, welche mit Speise und Trank hinauf* gegangen sind, befinden. Abends kehren sie wieder auf doi Anger zurück, tanzen ein wenig und setzen dann ihre Unter- haltung im Hause des grossen Armas fort Am Mittwoch reiten sie zu den Steinen Salomons*) (Intre Chetrii). Hierher konmien sehr viele Rumänen und Fremde, um sich zu unterhalten. Die Junii kommen zu Pferde, und die andern in Wagen, Droschken oder auch zu Fuß. Für diesen Tag bilden sich außer der Gruppe der gewöhnlichen *) Über die Steine Salomons existiert die folgende CberliefBrong: Man sagt , daß es einst ein Schleifer und zwar ein Zigeuner war, der seinen Schleifstein in der Nähe der Salomons Steine hatte. Als er eifi- mal nach dem Salomons Steine ging» um die Messer zu schleifen« sah er einen auf den Ellenbogen gestützten Mann neben einem gFoften Haufen von Oold. — Das war der König Salomon, welchen seine Matter verflucht hatte , daß er in die Tiefe der Erde sinken und in die Höbe des Himmels steigen sollte, weil er von der Liebe, welche sie ftr semeQ Kanzler hegte, erfahren hatte. — Als er den Schleifer sah, winkte er ihm mit der Hand, er sollte von dem Golde nehmen, und nadideD dieser das gethan hatte, winkte er ihm wieder, sich zu eniferaen. D& begann der Zigeuner zu laufen, und wenn er nicht schnell genug g<^ laufen wäre, hätten ihn die Steine zerdrückt. Als er heim kam, «* zählte der Zigeuner einem jeden, was er gesehen und gethan hatte. — 17 — Junir noch andere Gruppen, worüber ich vorher gesprochen habe. Zwei Junii bleiben am Eingang stehen und sammeln in einer Büchse Geld von denjenigen, welche hinein gehen wollen; dieses Oeld wird zur Deckung der Kosten yerwandi Oben zwischen diesen Steinen tanzen und singen sie, und geben om die Wette Pistolensalven ab. Abends gegen 5 Uhr &hren sie in der Ordnung herunter, in welcher sie hingefahren sind, reiten an den Stadtthoren vorüber, schießen mit Pistolen und &hren weiter bis an ein Kreuz, welches Grucea Mu|icoiulu!! gffliannt wird. Die Alten erzählen, daß vor vielen Jahren Soldaten vor den Stadtthoren standen, die die Junii verhinderten in die Stadt zu dringen, denn man glaubte, daß die Stadt kapitu- lieren müßte, wenn die Junii hineindiingen und um das Bat- hans dreimal herum reiten. (Seit einigen Jahren spielt bei dieser Gelegenheit die Militarmusik auf der Promenade außerhalb der Stadtmauern, wo die Junii vorbeireiten). Donnerstag Nachmittag gehen sie unter die Zinne, ein Berg unmittelbar neben der Stadt, wohin bei schönem Wetter Tiele Leute mit Essen kommen, und dort unterhalten sie sich bis zum Abend. Von hier gehen sie wie gewöhnlich auf den Angerplatz, wo sie auch ein wenig tanzen, und nachher setzen sie ihre Unterhaltungen im Hause des Yfitafis fort Bei diesem wird ein jeder Bursche auf eine wollene Kotze gelegt und dreimal in die Höhe geworfen. Diejenigen, welche abends bei dem Vätaf nicht geworfen wurden, kommen am nächsten Tage auf dem Angerplatz an die Reihe. Freitag nach dem Essen gegen 2 Uhr kommen sie wieder ftof den Angerplatz, um dort zu tanzen und die übrig ge- bliebenen JunÜ und andere Burschen auf der Kotze in die Höbe zu werfen. Sonnabend giebt es keine Unterhaltung, sondern ein jeder gebt auf die Arbeit, und die Leute sagen, daß sie die vorigen Tage beweinen. Sonntag ist derjenige Tag, mit welchem die Unterhaltungen ^«igtnd, 8. Jahzvsberioht. 2 — 18 — ihr Ende nehmen. Die Jonii gehen ebenso wie DoimeTstag unter die Zinne. Diese Unterhaltungen sind sehr schön und so interessant daß sie auch die Fremden zur Teilnahme anlocken. Die Hochzeitsfeier bei den Bnmänen ans Schkej. Der Umstand, daß die Hochzeitsfeier bei den Romanes aus Schkej von der bei den anderen Rumänen üblicben ver- schieden ist, bestimmt mich, diesem Kapitel eine grossere Ausdehnung zu geben, indem ich die alten GebriUiche ü allen einzelnen Umständen anfuhren werde, die mehr oder weniger auch heute noch existieren. Der erste Schritt, der in dieser Richtung gemacht wir! ist die Vederea (die Brautschau), die nur am Sonntag, DieDstai: oder Donnerstag und nur nach 9 Uhr abends stattfindet. damit kein Nachbar, im Falle daß der Versuch mi&hs^ davon etwas erfahre. Eine fremde Frau oder eine Verwandte des Burschen, die hier „Voaträ" genannt wird, wird zu der Familie des Mädchens geschickt, wo sie der Regel nach ic:t freundlichen Worten empfangen und Platz zu nehmen gebetec wird, worauf sie antwortet: „n-am venit sä stau, am venit sä iau, sa mä duc^' (Ich bin nicht gekommen zu sitzen, ich bin gekommen?' nehmen und fort zu gehen). Nach wenigen Worten verläßt sie das Haus des Mädchens um dem Burschen das Resultat zu bringen. Abends p' der Bursche mit seinen Verwandten zum Mädchen, ^o ^^ schön empfangen werden« Das Mädchen tritt ins Zimmer QS' küßt allen Verwandten des Burschen die Hände und luW auch dem Burschen selbst, dann geht es beiseite, derBoi^^^ aber, um es besser zu sehen, verlangt ein Glas Wasser oder sogar mehrere, bis er es gut geprüft hat Nachher fogfD ihn seine Verwandten, ob das Mädchen ihm gefalle, nnd naf'^ — 19 - dem er seine Meinung geäußert hat, fragen sie auch die Ver- wandten des Mädchens, ob der Bursehe ihnen gefalle, und ob sie ihm das Mädchen geben wollen. Wenn nicht, so suchen sie irgend eine Ausflucht, indem sie etwa sagen, daß sie es sich noch überlegen wollen, oder das Mädchen sei noch zu jung, denn direkt will man nicht zurückweisen. Wenn sie aber mit dem Burschen zufrieden sind, warten sie nicht mehr anfdio Einwilligung des Mädchens, sondern antworten: „Pentru fata sintem noi räspunzätori/' (Für das Mädchen sind wir Terant, örtlich.) Dann folgt die Besprechung über die beim Hei :.ten gewöhnlichen Dinge; es wird weiter der Verlobungs- tag und die Art, ob die Hochzeit mit mehr oder weniger Pracht gefeiert werden soll, festgestellt. Darauf folgt die Verlobung. Sie wird Sonnabends, Sonntags, Dienstags oder Donnerstags abends gefeiert. Bevor die Gäste kommen, wird um 4 Uhr nachmittags das Geschenk (ploconu) geschickt, das aus ein paar Pfand Fleisch oder einer Gans, zwei Striezeln, einem Eimer Wein in 2 hölzernen Flaschen besteht Wenn abends die Gäste kommen, wird das Mädchen schön angekleidet und erwartet sie. — Sie ist mit einem Oürtel (brlu), der bei Mädchen aus besseren Familien m Silber besteht, umgürtet. Das Hemd ist unten an den Anneln zugeknöpft, am Halse trägt sie eine Kette (gherdan) mit Rubeln und Icosaren (türkische Münzen), und noch einen Halsschmuck von großen und kleinen Dukaten; an den Ohren Bai sie Ohrringe mit 3 Spitzen und an den Fingern silberne ^iBge. Die Ringe der Mädchen haben 3 Steine, die der Männer sind aus Kupfer, Blei oder Silber mit einer Platte (scann). Bei der Ankunft der Gäste verstecken die Eltern die Braut auf dem Hausboden oder in der Kammer — welcher Branch heute nicht mehr existiert. — Der Bräutigam aber hilft seinen Schwiegereltern beim Decken des Tisches. Die Eltern des Bräutigams nehmen den Ehrenplatz ein. Wenn die Striezel (colacul) auf den Tisch gesetzt wird, nimmt der Vaier der Braut (socru mic) den Bräutigam und führt ihn zu dem Tische der Burschen, giebt ihm eine große Weinflasche — 20 — und einen großen Teller mit Braten , womit er die Barschen bewirten soll Dann rufen sie die Braut von dem Haasboden oder aus der Kammer heraus, geben ihr auf eiaem zumemen Teller die Blumenstrauße für die Burschen, und far den Bräutigam ein Taschentuch — marama genannt — mit einer Nelke und ein wenig Rosmarin. Damit geht die Braut zuerst zu dem Bräutigam^ küßt ihm die Hc^id und übergiebt ihm das Tuch; der Bräutigam aber schenkt ihr einen Dukaten oder, wenn er ärmer ist, einen ChildeiL Wenn die Braut mit dem Verteilen der Blumen fertig ist, stehen die Glaste sof. lassen die Tische hinaustragen, und tanzen die sogenannte „Hora niresi" (Branttanz); denn bei der Verlobong giebt es inmier Zigeunermusik, sogar bei den Ärmsten; denn die Verlobung soll kein Leichenmahl sein. Nach Mittemacht gegen 2 ühr nimmt man das vom Bräutigam gebrachte Oeschenk, zerschneidet es und tragt es auf den Tisch, zu dem man auch den Bräutigam und die Braut ladet Früh Morgens gehen alle nach Hause. Während der Verlobungszeit kauft der Bräutigam jeden Donnerstag und Sonnabend abends Bonbons, Kipfeln (Hörnchen), Striezel, und während der Obstzeit Trauben u. s. w., legt sie auf einen Zinnteller, hüllt ihn in ein Tuch, giebt ihn dem Hochzeits- bitter und geht mit ihm zur Braut Wenn der Bräatigam der Braut das Geschenk überreicht, küßt sie ihm die Hand, nimmt das Geschenk, und dankt ihm; dann stellt sie sich an den Rand des Bettes oder in eine Ecke, wo sie bescheiden stehen bleibt, während die Eltern der Braut den Bräatigam am Tische beköstigen. Am Vorabend des Hochzeitstages kommt der Bräutigam mit Zigeunermusik zu der Braut und bringt ihr ein Gescheni das Punga (Beutel) heißt und aus den Stiefeln, die der Bräutigam der Braut und den Schwiegereltern schenkt ^^^ Kopftuch (gimbir) und einem Spiegel besteht Das Kopftuch und der Spiegel werden von dem Bräutigam, die Stiefel aber von dem Hochzeitsbitter gebracht Bei derselben Q^Iegenieit schenkt die Mutter der Braut (soacra mica) dem Vater des — 21 — Bräutigams (socru mare) und dem Bräutigam selber ein Hemd, seiner Mutter (soacra mare) ein Frauenhemd mit feinem, aus Seide und Wolle gemachten Ärmeln, seinen Schwestern ebenso feine Annel, den Brüdern aber je ein wollenes, fein gesticktes Halstuch. Am Tage der Hochzeit spielt die Zigeunermusik (zore^te) gegen 9 Uhr in der Früh bei dem Bräutigam, dann geht sie zu der Braut, wo Frauen und Mädchen versammelt sind, und wo man gleich nach dem Schluß der Messe, bei schönem wie bei schlechtem Wetter, zu tanzen anfangt — Wenn es beim Tanzen regnet, sagt man, daß die Braut aus dem Topfe gegessen hat (a mtncat din oalä). — Gegen 11 Uhr geht der Bräutigam zu den Beistehem, nimmt sie und die dort versammelten Leute mit, um gegen 12 Uhr die Braut abzuholen und mit ihr in die Earche zu gehen. Wenn der Beisteher mit dem Bräutigam in den Hof eintritt, hören die dort Versanmielten mit Tanzen auf, und die Zigeuner begrüßen die Ankommenden mit einem Marsch. Wenn das junge Paar nach der Kirche geht, wirft man ihnen mit Brot und Salz nach, womit man ihm alles Gute förs künftige Leben wünscht — Haben sie Feinde, so werfen diese ihnen Pfeffer, Asche oder Steine aus den Biniien nach. Wenn die Braut eine gute Freundin hat, so streicht sie mit dem Fuß über den Boden imd denkt an diese bei sich sprechend: „Komme mir nach^ und so glaubt man, daß auch diese in kurzer Zeit heiraten wird. Die Beisteherin tritt mit den Frauen ins Haus, kleidet die Braut mit der sogenannten Scurteica und mit der Giubeaua an. Wenn die Beisteherin vermögend ist, kauft sie ihr Stoff für einen Rock aus Wolle, aus Salamagea (der feinsten Wolle) oder aus Seide, und die Braut trägt ihn in der Hand, wenn sie in die Kirche geht Der Beisteher schenkt ihr einen neuen großen Kessel und eine Holzflasche mit Wein, 2 Striezel ^d ein Huhn, worauf alle anderen Gäste den jungen Ehe- leuten nach Belieben etwas schenken. Vor vielen Jahren umwickelten die Eltern der Braut das — 22 - Gesicht ihrer Tochter mit einem Tuche (procoT), so daß es vorkommen konnte, daß der Bräutigam nicht das geworbene Mädchen, sondern deren häßlichere Schwester heiraten mußte. In die Kirche ging man vor Zeiten in der folgenden Ordnung: zuerst kam der Beistand mit dem Bräutigam und den andern Männern, ihnen folgten die Frauen. Heute ist es gerade umgekehrt. Die Musik spielt, so lange sie die Hochzeitsgäste noch sehen kann. Kurz darauf begiebt sie sich auch nach der Kirche, um dem Hochzeitszage entgegen- zugehen. Wenn zur selben Zeit zwei Hochzeiten stattfinden, nnd sie sich zufälligerweise begegnen, so verhüllt man die Braute, damit sie sich gegenseitig nicht sehen können, denn man glaubt daß sonst eine sterben wird. Wenn sie unterwegs einem Leichenzug begegnen, so glaubt man, daß eines von den Eheleuten bald sterben wird. Hat man etwas zu Hause vergessen, wenn man in die Kirche geht, so sagt man, daß das junge Paar keine glückliche Ehe fahren wird, sondern sie wird mit Flucht oder Scheidung enden. Nach der Beendigung der Messe in der Kirche kehrt man heim mil der Musik, die unaufhörlich bis an das Haus, wo der Schmaus stattfinden soll, spielen muß. Hier wird in die Mitte des Hofes ein gefUltes Wasserfaß gestellt, in welchem sich Brot und Blumen befinden, und ein jeder Gast wirft 1 bis 2 Kreuzer hinein, die den Dienstmädchen gehören. Di^ Musikanten stehen an dem Hausthor, und sobald sie jemandes von den Eingeladenen kommen sehen, fangen sie an, einen Marsch zu spielen. Im Hofe befindet sich auch ein Tisch, auf dem ein Paar Striezel und ein Huhn (das Geschenk des Beistehers — nun — gelegt wird. Unter dem Tische steht ein Kessel und darin die Holzflasche voll Wein und eine große zinnerne Schüssel in der ein wenig Brot und Salz ist Die Frauen gehen ins Haus und setzen sich so an den Tisch nieder, daß sie am Ende des Tisches Platz nur fir ^'^ — 23 — Beisteherin und die Braut &ei lassen. Die Beisteherm, die Braut und der Bräutigam stehen im Hofe hinter dem Beistand und nehmen die Geschenke an. Ln Hofe stehen auch die Kinder mit den zwei Kerzen, die in der Kirche gehraucht worden waren, die eine for den Bräutigam und die andere für die Braut, und derjenige, dessen Kerze schneller niederbrennt, der wird zuerst sterben, wie man glaubt Zuerst schenken die Eltern des Bräutigams (socrii ei mar!) ein Kissen, ein wollenes Betttuch oder eine wollene Kotze, ein Kopftuch (gimbir), das der Bräutigam mit der Punga (siehe oben) mitgebracht hat. Dann bekommen sie von den Eltern der Braut (socrii mici) ein wollenes Betttuch, verschiedene Decken nebst Kopf- und Handtüchern. Dann schenkt ein Hochzeitsbitter im Namen des Nun die Holzflasche, den Kessel, die Striezel und das Huhn; der Nun aber giebt ihnen Geld je nach seinem Vermögen. Nachher folgen die Gäste, die Haus- geräte oder Geld nach Belieben schenken. Ein jeder übergiebt sein Geschenk mit den Worten: „Ja in nume de bine jupune ginere, dela D-zäu mai mult, dela mine mai putin.*' Nachdem die Geschenke übergeben sind, legt der Beistand das Geld in ein Tuch, stellt darauf Brot und Salz aus der Schüssel, bindet es zusammen und übergiebt es der Braut mit den Worten: „Poftim fiinä daru, dela D-zäu mai mult, dela mine mai putin." Die Braut küßt ihm die Hand, nimmt das Geschenk und steckt es in den Busen oder in die Tasche. Dann nimmt die Beisteherin die Braut und den Bräutigam an der Hand, läßt sie sich die Hände reichen imd führt sie bis an die Schwelle des Zimmers, wo sie eine Striezel über ihren Köpfen bricht nnd sie zwischen die Gäste wirft, welche sich bemühen, ein Stückchen zu erlangen; denn man glaubt, daß, ebenso wie die Gäste sich hier abmühen, die Leute sich drängen werden, wenn die jungen Eheleute irgend ein Handelsgeschäft unternehmen. Nachher geht man ins Haus. Die Verwandten der Braut ermontem sie, zuerst in das Haus einzutreten, dasselbe thun — 24 — auch die Verwandten des Bräutigams; denn man glaubt, daß derjenige, der vorangeht, der Herr im Hause sein werde. Im Hause nehmen sie der Braut das Kopftuch weg, schicken sie, wie bei der Verlobung, in die Kanmier oder auf den Boden — was heute nicht mehr geschieht — imd die Beisteherin setzt sich an den Tisch der Frauen und der Beistand an den der Männer. Ein jeder dieser Tische befindet sich in einem andern Zimmer. Jeder Gssi muß sein Besteck mitbringen. Die Be- dienung besorgen der Bräutigam, die Hochzeitsbitter, die Eltern des Bräutigams, dessen Schwestern oder Bruder. Bei Tische machen die jungen Männer sogenannte Plocoane. Sie stellen auf einen Teller ein Stück Brot, ein umgekehrt gestelltes Glas Wein, Fleisch, Knochen, Blumen und Obst und schicken ihn zu den Frauen — eine Sache, die viel zu lachen giebt, denn weim man das Glas schnell aufhebt, läuft der Wein heraus. Wenn der Braten gebracht werden soll, gehen die Hoch- zeitsbitter, die Köchin und die Zigeuner zum Bäcker — nm den Braten zu holen — und bringen dem Koch eine Striezel und eine Flasche Wein. Hier wird gespielt und getanzt bis der Braten aus der Bratpfanne (kikgtof) in eine Mulde ge- stellt ist, und dann geht man fort Zugleich mit dem Braten wird jedem Gast auch ein Stück Striezel serviert, das er nach Hause mitnehmen solL Die Beisteher bekommen je ein Span- ferkel und eine ganze Striezel. Während die Striezel Yerteilt wird, sammeln die Hochzeitsbitter und die Frauen, die bedient haben, Geld, das sie unter sich verteilen. Nach dem Braten fuhrt man die Braut aus der Kammer, setzt sie in der Mitte des Zimmers auf einen Stuhl, mmmt die Blumen von ihrem Kopf ab, läßt den Bräutigam eine hölzerne Sticknadel bringen, und macht ihr einen Ko^fbxmd (coanci), und läßt ihr in der Regel durch ein Elind ein Kopf- tuch mit folgenden Worten auflegen: „Sä-1 porta sänätoasa si sä fiie intr-un ceas bun." Zweimal wird es ihr aufgelegt und wieder abgenommen, das dritte Mal aber läßt man es umgebunden. Dabei weint die Braut die ganze Zeit D*Dn — 25 — schmficken sie sie wieder mit Blumen, and die Musik spielt eine Melodie, zu der die Gäste folgendes Lied singen: „tat§ nifas^, nu mid pl^dze, kg la maikg-ta t^-om dutse, §-e^ g^di kg-i mump-ta, Si ie ijotsa s^pkrg-ta. 5. sujkrg, spjkrg, pyjmg akrg, de t-ei ku^tSe, k^t t-ei kyptse, to-mai dultäe nu t-ei fat§e. unde stQ pafiklitäile, akolo stg git§ele. 10. ia-ts nifasg, zuija bunp, dela tatg, dela mump, dela frats, dela surori, dela grgdina ku florÜ, dela fiir de siminik, 15. dela dragu ibovnik. myfika-i latp ku mgsline §i bg-ga-i yenin ign mine. (da) kynd iefam la maika fatp, (de) myfikam yntr-o z^ odatg, 20. §i de myfikam de nu mufLkam, to-draga maiki ieram. da nila dela bgrbat, ka kita de kumpgrat, to-täupkeät' pyng furSeSt'. 25. Si sgtulg nu mai ie§t\ Nachdem dieser Vorgang, Invalitu niresii genannt, zu Ende ist, tragt die Braut auf einem zinnernen Teller das Hemd zu ihrem Schwiegervater, küßt ihm die Hand, und übergiebt es ihm, dann überreicht sie ihrer Schwiegermutter eine iie ohne Schoß, ciupag genannt, und dem Bräutigam ein fftr ihn bestimmtes Hemd. Sie schenkt weiter den Schwägerinnen Ärmel zu einem Hemde, den Schwägern Tücher, — 26 — der Beisteherin Stoff zu einer scarteica, dem Beistand einen wollenen ShawL Dieser schenkt ihr dabei einen oder mehrere Zwanziger. Dann läßt man den Bräutigam sein Hemd aus- ziehen, und das von der Braut geschenkte anziehen, worauf man die „Hora niresi^' (einen Rundtanz) und auch andere Tänze, wie Breaza, Polka, Briu u. s. w. tanzt Gegen Ab^d geht man ins Haus, — wenn man im Hofe getanzt hat — legt ein ganzes Brot auf den Tisch, und steckt die Kerzen hinein, die man in der Kirche gehabt hat, imd läßt sie bis ungefähr um 10 oder 11 Uhr nachts brennen. Hier bietet man den Gästen noch ein wenig Wein dar, darauf ladet der Beistand die Gäste zu sich ein um weiter zu tanzen bis znm Tagesanbruch. Die Hochzeitsbitter nehmen einen oder zwei Zigeuner mit und gehen zu einem Mädchen, das einer Yon ihnen später za heiraten beabsichtigt. Das nennt man: a duce pläcinta. Sie nehmen auch das Huhn mit, die zwei Striezel, die Tom Beistande geschenkte Holzflasche voll Wein und was ihnen sonst der Bräutigam noch gegeben hat Das Huhn lassen sie braten, die Striezel werden verteilt unter die Mädchen und Burschen, welche gewöhnlich mit den Hochzeitsbittem kommen und dann tanzt man bis zum Morgen. Im Falle, daß die Hochzeit bei dem Bräutigam gefeiert wird, bringt seine Mutter dem Ehepaare Montag früh eine Schüssel mit Mui et (Semmel in warmer Milch), die Braut aber darf nichts anderes essen, bevor sie nicht die Muiet und den ' c Lebkuchen gegessen hat, den ihr die Beisteherin in den Busen gesteckt hat, ehe man in die Kirche ging. Davon muß auch der Bräutigam am Morgen essen, niemand anders darf aber etwas davon kosten, denn man glaubt, daß sonst ein gutes Zusammenleben unmöglich sei. Der Lebkuchen soll bedeuten, daß ihr Leben eben so süss wie der Lebkuchen sein soll. Den ganzen Montag Vormittag gehen die Spielleute herum und bringen den Gästen ein Ständchen. — Abends aber kommt die Musik gegen 6 Uhr zum Bräutigam, wohin sich in der — 27 — Regel die Verwandten und die Freunde des jungen Paares zum Xachtmahle begeben. Dann wird auch die Perinita, ein Rundtanz, getanzt. — Einer steht dabei in der Mitte mit einem Kissen auf den Armen und die anderen tanzen rechts und links herum. Der in der Mitte Stehende dreht sich ein- oder zweimal herum, dann geht er zu einem der Tänzer, wirft das Kissen vor dessen Füsse und kniet darauf mit den Worten: „Cine joacä perinita, sä-i pupe neichii gurita/' Die betreffende Person muß auch niederknieen und dann küssen sich die Beiden, und die Zigeuner bringen auf ihren Geigen ohren- zerreißende Töne hervor. Dann nimmt die zweite Person das Kissen, geht in die Mitte und das Spiel wiederholt sich. Am selben Abend werden auch mancherlei Spaße gemacht Man hfiUt z. B. die Braut und zwei ihrer Freundinnen in weiße Decken und stellt sie nebeneinander; der Bräutigam soll dann seine Braut herausfinden, wenn er sie nicht findet, muß er eine Strafe zahlen. Montag froh muß der Bräutigam und die Braut in einem Zuber vom Brunnen Wasser holen, und wenn sie zurückkehren, bespritzt sie der, der ihnen zuerst begegnet mit Wasser aus dem Zuber. Die ganze Woche darf die Braut gar nicht ausgehen aaßer zu ihren Eltern. Am nächsten Sonntag wird sie in die Kirche gefuhrt — Auch das wird gefeiert und zwar folgender- maßen: Sonnabend Abend laden die beiderseitigen Schwieger- mütter und die Beisteherin die Frauen, welche an der Hochzeit teil genommen hatten, für den Sonntag zu der Braut. Am Sonntag Morgen wird diese von der Na^a geputzt, und dann geht man zusammen in die Kirche und von dort zu der Bei- steherin, die ihnen Kipfel und feinen Likör anbietet Wenn gerade in der Kirche eine Taufe stattfindet, so glaubt man, daß die Braut in einem Jahre ein Sönd haben wird. Es wird als ein gutes Vorzeichen betrachtet, wenn die Eheleute nach der Hochzeit zuerst zu einer Taufe oder zu einer Hochzeit gehen können, und als ungunstiges Vorzeichen, wenn sie zu einem Begräbnis gehen müssen. — 28 - Aberglaube. In diesem Kapitel stelle ich zusammen, was ich über Aberglauben und Zauberei bei den Schkejem gesammelt habe. 1) Es ist nicht gut Freitags irgend eine Arbeit anzu- fangen oder eine Beise zu unternehmen, weil dies ünglnck bedeutet. 2) Wie der erste Mensch ist, dem man Montags frfih be- gegnet, so werden alle Tage der Woche sein. Wenn er ein glücklicher Mensch ist, so hat man die ganze Woche Glück, ist er ein unglücklicher Mensch, so ergeht es einem die ganze Woche schlecht 3) Man darf die Hand beim Einschenken nicht verkehrt halten, weil man sich sonst berauscht 4) Wenn man den Best aus der Flasche oder das 6bs ganz austrinkt, so wird man ein großer Trinker. 5) Wer von dem Deckel des Topfes ißt, der kann nichts verschweigen. 6) Wenn man etwas aus dem Schöße gegessen hat, wird man Witwer oder Witwe werden. 7) Wenn eine schwangere Frau an einem nicht gedeckten Tische ißt, so wird sie ein Kind ohne Haupthaar gebären. 8) Die weißen Flecken auf den Nägeln bedeuten Glück und Ehre. 9) Wenn jemand im Hause der Wöchnerin vom Teufel redet, so werden die Kiefer des Kindes zusammengepreßt, so daß es den Mund zum Saugen nicht mehr öffiien kann. Als Arzneimittel braucht man dagegen ein wenig Teig noitMilcb von der Wöchnerin befeuchtet, womit man die Kiefer des Kindes ein wenig einreibt 10) Es ist nicht gut, das Kind jeden Tag zu baden. 11) Wenn ein entwöhntes Kind nach einiger Zeit wieder gestillt wird, so wird es bezaubernde Augen bekommen. — 29 — 12) Wenn der Priester am Vorabende der heiligen drei Könige von Haus zn Haus geht und die Leute mit Weih- wasser besprengt, nimmt das. Mädchen ein wenig Basilikum ans dem Straußchen des Priesters, dann schläft sie abends auf der Stelle, wo der Pfarrer während des Besprengens ge- standen hat, und derjenige, yon dem sie träumt, wird ihr Mann werden. 13) Deijenige, welcher ein Muttermal auf der Nase hat, wird nicht lange leben. 14) Wenn die Kühe im Frühling wieder auf die Weide getrieben werden, reibt man ihre Stime zwischen den Hörnern tmd ihren Rücken mit Knoblauch, Pfeffer, Myrrhen und Weih- rauch ein, an den Schwanz bindet man ein rotes Band, und an der Thür des Stalles zündet man auf einer Feuerschaufel Weihrauch und Myrrhen an und läßt die Kuh darüber hinweg gehen, damit sie nichts Übles treffen soll. 15) Weim die Frau nach dem Wochenbett zum ersten- male in die Eorche geht, nimmt sie ein Stück Brot, Salz und einige Kreuzer mit; das Brot und die Kreuzer giebt sie dem ersten Manne, dem sie begegnet, das Salz wirft sie aber in den Bach, wenn sie darüber geht 16) Nach der Geburt wird das Kind erst am dritten Tage mit dem Hemd bekleidet Bei dieser Gelegenheit werden drei Glas Schnaps oder Wein, ein Stück Brot und drei oder mehrere Kreuzer auf den Tisch gelegt Das bekommt derjenige, welcher am andern Morgen zuerst ins Haus eintritt Man thut das alles für die Schicksalsgöttinnen, welche am dritten Tage zum Kinde konmien und seine Zukunft bestinmien sollen. 17) Weim jemand rückwärts geht, so wird sein Vorsatz nicht in Erfällung gehen. 18) Wenn man etwas träumt und am Morgen das Fenster anschaut so vergißt man den Traum. 19) Weim man beim Ausgange jemandem mit einem leeren Oefiiße begegnet, so soll man nicht dahingehen, wohin man gehen wollte, deim man hat kein Olück. — 30 — 20) Wenn einem unterwegs ein Hase über den Weg läuft, dann soll man einen Knoten in sein Taschentuch machen, denn sonst hat man kein Olück. 21) Begegnet einer auf der Fahrt dem Priester, so soll er, um Olück zu haben, ihm Heu nachwerfen. 22) Wenn ein Bursche Perlen an seinen BLals bangt, so wird er bei seiner Hochzeit weinen. 23) In der Neujahrsnacht kommen mehrere Frennde za- sammen und lassen Kuchen backen, in den sie ein Stückchen Papier stecken, worauf sie irgend ein Wort wie Rausch, Dieb etc. schreiben. Ein jeder bekommt ein Stück Kuchen, und wie das Wort auf dem einliegenden Papier lautet, das wird eintreffen. 24) Am Neujahrsabend gehen die Mädchen in den Gart^ an den Zaun, binden ihre Augen zu und, indem sie rückwärts gehen, zählen sie zehn Pföhle ab, an dem zehnten bleiben sie stehen, und wie dieser beschaffen ist, so glauben sie. daß auch ihre Gatten sein werden. Ist z. B. der Pfahl ohne Rinde und krumm, so wird der Mann arm und bäßUch oder sogar einäugig sein, hat er aber seine Rinde ganz und war er gerade, so soll der Bräutigam reich und schön sein. 25) Da, wo eine Kuh im Stalle ist, geht das Mädchen hinein, und wenn die Kuh liegt^ so stößt es sie einmal mit dem linken Fuße, und wenn die Kuh aufsteht, so soll das Mädchen noch in demselben Jahre heiraten, wenn die Kuh aber nicht gleich aufeteht, so stößt sie das Mädchen xum zweiten und drittenmale. Steht sie auch jetzt nicht auf so wird das Mädchen sitzen bleiben. 26) In der Sylveatemacht fegen die Mädchen das Haus, indem sie bei der Thür des Zimmers anfangen und bringen den Kehricht in eine Ecke, wo sie ihn bis zum Abend liegen lassen. Abends nehmen sie ihn in ihre Schürze, und nut einem Pfannkuchen im Munde gehen sie an einen Kreuzweg, wo sie den Kehricht wegwerfen und warten, bis sie einen Hund bellen hören. Aus der Gegend, woher das Bellen er- schallt, glaubt man, daß die Mädchen ihren künftigen Mann — 31 — bekommen. Wenn der Hund sich ihnen nähert, so können sie sich sogar das Bild ihres Bräutigams yorstellen. Ist der Hand alt, so soll der Bräutigam auch alt sein, ist es ein kleiner, schöner Hund, so soll der Bräutigam auch jung und schon sein. 27) In der Neujahrsnacht legt man einzelne Blätter von ImmergrOn oder Epheu auf den Ofen und je nachdem sich das Blatt dreht, so wird auch derjenige das ganze Jahr sein, welcher es auf den Herd gelegt hat Dreht es sich schnell, so wird er fleißig sein, dreht es sich langsam, so ist er faul, wenn es aber versengt und yerbrennt, wird er bald sterben. 28) um Mittemacht gehen die Mädchen mit einem Glas und einem Ei in der Hand zum Brunnen; dort schöpfen sie Wasser und schlagen das Ei ins 61as aus, nachher gehen sie heim. Wenn das Ei die Form einer Kirche angenommen hat, so wird das Mädchen schon in diesem Jahre heiraten; soll das Mädchen bald sterben, so erscheint das Ei wie ein Sarg. Es ist zu bemerken, daß sie gar nichts sprechen, bis sie wieder zurück sind. Wenn sie das Ei öffnen, geben sie auch auf das Bellen der Hunde acht; wo der Hund bellt, in der Richtung muß der Bräutigam wohnen. 29) Wenn jemand den Henker anrührt, so wird er 40 Tage lang Ton seinem Schutzengel verlassen. 30) Droht jemand mit dem Messer, so wird sein Engel 7 Tage lang nicht bei ihm sein. 31) Es ist eine Sünde, am Fenster des Nachbars zu horchen, wenn man drinnen Zank hört. 32) Wenn es jemanden an der Nase krabbelt, so wird er sich mit einem zanken oder ihm zürnen. 33) Wenn man zuftllig einen Floh auf der Hand findet, so wider^rt einem ein Unglück. 34) Wenn man die Kleider links anzieht, kann man nicht bezaubert werden. 35) Wenn man von Hornvieh träumt, wird jemand im Hause krank. — 32 — 36) Wenn jemanden die linke Hand juckt, bekonunt er Geld, juckt die rechte, so giebt er welches aus. 37) Wenn sich die linken Augenlider unwiUküriich be- wegen, so bedeutet es Übles, sind es die rechten, so wird man einem Fremden begegnen. Man darf es aber nicht sagen, denn es heißt: „das Auge sieht vieles, aber sagt nichts dayon.^ Bewegen sich aber die Augenlider sehr, so wird jemand ans der Familie sterben oder man wird großen Schaden leiden. 38) Es ist nicht gut die Kohlenbrande auf dem Kamine auszulöschen, wenn man das Feuer nicht mehr braucht 39) Ein am Bande zerbrochener Krug im Hause bedeutet, daß Armut einzieht 40) Wenn man sich auf der Straße beschmutzt, so be- konmit man eine böse Frau. 41) Es ist nicht gut, wenn zwei Personen zugleich trinken. 42) Es ist nicht gut, die Hände zu zeigen, weil sonst die Leute Übles von einem reden. 43) Wenn zwei zugleich gähnen, muß einer von ihnen bald sterben. 44) Wenn einen bei Tage der Schlaf befallt, ohne da£ man müde ist, so ist das ein Zeichen, daß jemand in der Familie sterben wird. 45) Träumt eine Frau des Nachts von einem Kinde, so stößt ihr ein Unglück zu. Wenn sie aber träumt, daß sie es stillt, dann geschieht nichts Übles. 46) Wenn man ein Streichholz anbrennt und es knistert, so wird einem ein Unglück zustoßen oder man wird sich zanken. 47) Wenn das Feuer Funken wirft, bekommt man Gäste. Dasselbe glaubt man, wenn größere Kinder auf allen Vieren gehen. 48) Wenn sich die Katze leckt, ändert sich das Wetter. Dasselbe geschieht, wenn das Schwein Stroh in der Schnauze hat 49) Wenn es im Herbst donnert, so wird es ein guter Herbst — 33 — 50) Wenn es im Frohling zum erstenmsJe donnert, so soll man mit einem Steine oder einem Stück Eisen an den Kopf schlagen und sagen: ,,mein Kopf sei wie der Stein, ** so wird man das ganze Jahr keine Kopfschmerzen haben. 51) Wenn es am St. Eliastage donnert, so werden die Haselnüsse wurmstichig. 52) Wenn es yiel Haselnüsse und Walnüsse giebt, so wird der Winter streng. 53) Wo Ameisen am Hause sind, da ist yiel Olück; ebenso wo eine Schwalbe ihr Nest baut 54) Wenn eine Krähe über das Haus fliegt und krächzt, so stirbt jemand in diesem Hause. 55) Wenn der Hund heult mit der Schnauze nach der Erde zu, so stirbt jemand. 56) Wenn der Hund heult mit der Schnauze aufwärts, daxm brennt«, es irgendwo. 57) Niemals setze dich an die Ecke des Tisches, sonst wirst du nicht heiraten. 58) Wenn man an einer Blume von dem 6rabe riecht, so Terliert man den OerucL 59) Wenn man die ersten Lämmer sieht, und man sieht ein schwarzes, so werden einen die Flöhe beißen und man ist den ganzen Sommer über böse; wenn man aber ein weißes Lamm sieht, wird man den ganzen Sonmier fröhlich sein, und die Flohe beißen einen nicht 60) Wenn man Tom Begräbnis kommt, so ist es nicht gut jemanden aus der Familie des Verstorbenen zu begleiten. 61) Wenn der Tote nicht erstarrt, so stirbt noch jemand aas der Familie. 62) Man soll niemandem etwas über den Sai^ hinweg reichen. 63) Es bedeutet nichts Outes, wenn die Katze oder der Hund unter dem Sai^ hinweg kriecht 64) Wenn die Glocke rein und laut klingt, so ändert sich das Wetter. Weigand, 8. Jahresbericht. 3 — 34 - 65) Wenn ein M&dchen einen Barschen lieb hat, weldier in der Fremde lebt, so glaubt man, daß sie ihn daidi Zauberei gegen seinen Willen tu ihr isnr&ckfahren hAnn. Sie nimmt nändich dazu das erste Ei von einer Henne und einem sdiwanoi Hahn, sagt eine bestimmte Zauberformel «^ die sonsi niemand erfahren darf — an drei aufeinander folgenden Dienstagen und dann läßt sie es ausbrüten, worauf ein Hahn heraoskommi Dann kehrt sie ihn dreimal um — man sagt, der Hahn sei dadurch dem Teufel geweiht — und dann kommt der Bursche Ton selbst auf einem Haselnußstocke reitend geradeswep zu ihr. 66) Damit es nicht regne, gräbt man Wegerich in die Erde ein. 67) Wenn irgendwo Tanz sein soll, wozu man viele Leate erwartet, so gehen drei Mädchen um Mittemacht, ohne etwas zu reden und ohne sich umzusehen, mit einem neuen Topfe zu einem Ameisenhaufen, thun ihn in den Topf, binden ein Tuch darüber, und vergraben ihn in der Mitte des Platzes, wo am anderen Tage der Tanz stattfinden soll, in dem Glaaben, daß die Leute von allen Seiten wie die Ameisen zum Tanie konmien würden. Nachher reichen sie sich die Hände und rufen: „Man soll die Stimme der Jungfrauen fadren Und sollen die Burschen zu Pferde einkeluren." („sä s-auzä glas de fatä mare si sä vie voinicU cälare") wodurch sie auch ihren Wunsch sich bald zu veiiieiratai aos- drficken. 68) Will man nicht bezaubert werden, so muß man sieii neunmal wiegen. 69) Wenn zwei Bruder in dem gleichen Monat geboren sind und einer von ihnen stirbt, so darf der andere nicht mit zur Leiche gehen, sondern er muß während des Begräbnisses in Ketten gebunden zu Hause bleiben; denn wenn er esthut so muß auch er in 6 Wochen sterben. — 35 — 70) Wenn jemand eine lange Reise nntemehmen will, so wiift man ihm Brot und Salz nacL 71) Wenn es jemanden an dem Bncken od^ an dem Ohr krabbelt, so wird sieh das Wetter andern. 72) Wenn man TOr Si Oeorgstag oder yor der Prozession mit den Kirchen&hnen in der Sonne steht, so lassen einem die Feen einen Buckel wachsen. Man kann es aber doch thnn, wenn man Ejioblaitch bei sidi hat 73) Man darf nicht eilen, wenn man eine schlechte Nach- richt bekommt. 74) Man muß einen Stein in den Mund nehmen, wenn 69 zmn ersten Male donnert oder schneit 75) Es ist nicht gut am hohen Neujahr schmutzige Wäsche im Hause zu haben. 76) Am Vorabend der Fasten muß jeder ein Ei essen, damit sie ihm leicht werden. 77) Es ist Sünde am Charfireitage Töpfe zu kaufen. 78) Das Kind, das mehrere Jahre Muttermilch trinkt, wird dumm und lassig. 79) Es ist Sünde die Asche am Neujahrstage, am Oster- tage und überhaupt an Feiertagen, oder an Sonntagen aus dem Ofen zu nehmen, und die Woche über am Montag, Mittwoch und Freitag. SO) Am Tage des heiligen Georg bringt man an dem Thore grünes Laub an, und an der Thüre des Kuhstalles Domen, damit die Feen den Kühen die Milch nicht nehmen. 81) Am Johannistage machen die Leute Feuer im Hof oder Tor dem Hause mit dem Laube, womit sie zu Himmel- fahrt die Thüren geschmückt hatten, und springen über das Feuer, damit sie im Sommer die Flöhe nicht beißen. An demselben Tage werden auch grüne Pflaumen gekocht und g«ge«8en. 82) Am Tage der 40 Märtyrer kocht man Brennesseln ^d ißt sie, damit einen im Sommer die Flohe nicht beißen. 3* — 36 — 83) Am Abende des heiligen Georg gehen die Leute gewöhnlich in die Gärten und unterhalten sich bis Mitter- nacht, wo, wie man glaubt^ durch eine augenblicklich wieder verschwindende Flanmie die Stellen angezeigt werden, an denen Schätze yergraben liegen. Die Sprache der Trokaren. I. Zur Lantlehre. Die Yon mir angewandte phonetische Umschrift ist die selbe, wie die im Jahresberichte des rumänischen Instituts eingeführte, eine besondere Erklärung wird dadurch über- flüssig, um so mehr als die meisten der angewandten Zeichen in der ihnen beigelegten Bedeutung fast allgemein bei phone- tischen Umschriften üblich sind, höchstens wäre zu erwähnen daß ^, 2 nicht etwa nasal zu lesen sind, worauf SlsTisten leicht verfallen konnten, sondern schwebende Diphthonge be deuten ^ = ^, das in offenes a übergeht, ebenso 9 = 9 + ^ während die Nasalität durch die Schlangenlinie bezeichnet ist a, u etc. Auslautende Stimmhafte werden stimmlos, bleiben aber Lenes. Ich habe natürlich keine vollständige Beschreibung unseres Dialektes geben wollen, sondern nur die Abweichungen tod der Sprache der großen "Walachei und von der Schriftspradi^ hervorgehoben, und mich auch der linguistischen Erklärongeo der Abweichungen enthalten, da dieselben in die allgemein« Grammatik gehören, soweit sie auch anderwärts vorkommen Für den Hauptzweck meiner Arbeit d. i. die Feststellung des Ursprungs der Schkejer kam es vor allem darauf an, die spezifischen Eigenheiten des Dialektes festzustellen, um gerade durch das Vorkommen solcher Eigenheiten die gesonderte Stellung der Schkejer gegenüber den übrigen Rumänen w erweisen. — 37 - Die in der Form besonders abweichenden Wörter habe ich in das Glossar aufgenommen, ebenso die gesperrten Wörter in den Texten. a. Yokalismus. E nnd J. Gewöhnlich yerwandeln die dentalen Zischlaute 8, z, ts das e in 9 und das i in ^, sowohl in harter, wie in weicher Stellung, betont als auch unbetont, z. B. nach ts: iutsgsk, iuts^St', iutsgSte, m^runts^l, ymbog^ts^sk, ^^^ P9^9sk; putsyn, ts^ea, bets^y, frats^, kurts^e, umpgrg- ts]}ie, mgrunts^. nach z: ^mbulz^sk, ^nk^lz^sk, slobozgsk; auz^, magaz^, slobozi^, solzy, zyitSe, z^o. nach s: iskus^sk, sgmn, is^z; afurisut, ngs^p, s^, ursu- t^re, sunts, s^ngur, s^ni Dabei yerliert gewöhnlich der Diphthong ea sein e z. B. mnbulzalg, iutsal^, samg, sarg. Eine ahnliche aber nicht so weit gehende Wirkung zeigen die Konsonanten: t, ganz besonders* in der Verbindung st, und r z. B. t) tgngr, stjng, stgklg. r) brgp; strjg, strgkat, stnjiesk = striyesc. 0. Für betontes o tritt auch der Diphthong ijo ein, und zwar nicht nur im Anlaut, sondern abweichend yon anderen Dialekten auch im Inlaut, z. B. fgok, fuost, kuos, nuor, myorkoi, uom, hot = Tjots etc. Für erscheint ^ nach y in ^nkoy^i IJ. Statt u finden wir oft o in unbetonter Silbe: koles, niaskor, kopring, koprins, koy^nt. Sogar sagt man to für tu und on für un. In kolk für kulk haben wir es wohl mit der alten Form zu thun, die anderwärts durch die endungsbetonten Formen a culca, noi ne culcäm etc. beeinflußt wurde; denn 11^^ sagt bei uns mulg, mult, curg, curte, culme etc. — 38 - Der Diphthong ^ wird ia und monüliert Yoransgehende Konsonanten: ran =« hrean, obgalg »= obealä, aira == aiiea. Der Diphthong aij wird zweisilbig gesprochen, und n wird dabei dorchgehends tu o: kaot, skaon, laod, fBor, aod, aor, adaog. AUgemeine ErsclieiiLimgen des YokaIismii& a) Attraktion findet gewöhnlich in den Wörtom mit palatalem k statt z. 6. wird aus ochi ]> ^oik, feiner pgreXi ureike, veik, wozu noch das aus dem Slavischen stammende roike kommt; in allen diesen Wörtern beruht k auf kL Es findet sich auch sonst noch z. B. beiker = Bäcker. b) Aphärese erscheint in den Wörtern: (e)vangeliie, (i)talian, (a)gonisgsk, (a)coperit, (a)coperem^t. c) Synkope. Bei den Wörtern derept und dereptat« tritt gewöhnlich keine Sjnkopierung ein, wie im Schrift- rumänischen, sondern es sind die alten Formen im taglichen Gebrauch. Dagegen findet sonst in großem Umfange Synkope statt, mehr als sonst irgendwo, und gerade dieses ist ein Punkt, der der Redeweise der Schkejer etwas charakteristiscbes giebt und ihnen oft den Spott der anderen Rumänen zuzieht. So sagt man ihnen nach, daß sie den Satz mä duc In oetate. sa aduc im sac aussprechen wie m^-k-un tSate, s-ak-un saL Weitere Beispiele: zumate = jumätate, auch sonst bekannt uj^atsa == bunä dimineata, paispretSe = patrusprezece auch sonst bekannt. Weitere Beispiele führe ich beim Verbum p. 46 an d) Vokalharmonie haben wir in den Wörtern: iitie = hlrtie, nimurui = nimärui. e) Nasalierung. Reine Nasalvokale sind in unserem Dialekte ziemlich häufig, so z. B. wird durch auslautendes o, m vortoniger Wörter der Torhergehende Vokal nasali»t mit Yollständigem Schwund des n, m: „dacä am väzui^ wird m „dak-an-vgst", darauf zu „dak-a-vgst" VII, 23; „bitrtnn to — 39 — kasi wird zu „bgtr^ü-kasg^'; „un ho^*' wird „u ^ots*^ L 7; Jxk Tremea" wird „§ yremea*^ L 2; Jflo^^ ^ nünä'* wird flg^rea 111^9*'. In anderen Fallen wird der dem n Yorausgebende Vokal swar nasaliert, aber es tritt nicht Schwund des n eini also sagt man: tngerilor »« yndierilor; glndit >> g^dit; unsprezece >ünspretiSe. Ich lasse aber diese Nasalierung unbezeichnet, weil sie auch sonst die Begel bildet ß, Konsonantismns. 1. Die Labiale gehen vor 1 aus S, i, zuweilen aus j^ ^ ia, in die entsprechenden Palatale über, doch ist der Vorgang durchaus nicht auf die lateinischen Elemente be- schrankt» sondern hat auch viele slavische und moderne ergriffen. by p« d) Im Anlaut und im Inlaut, nach einem Konsonant wird b > g und p > K z. B. b) algiie, al^9, gine, givol (slay.)* korg, izgesk (slay.) org, zger, Torgesk. p) ^eptine, katr^, kitSor, kele, kiper, kept, skorkiie, skum- Kesk, st^i äerk, strimp «» Strumpf PL strimk. (Anderwärts lautet dieses Wort modemer ätrimf). ß) Zwischen zwei Vokalen und im Auslaut wird b ]> bg und p > pK z. B, b) korabgijle, skobgesk, vrabgij^e, sabgiie, obgalg aus obealä resp. obialä. p) kopMil, kopkitp, ^täepk, lupk, stropkesk. f Tor 1 im Anlaut und in der Mitte wird durch E er- setzt, z. B. fierb^ fier, fiere, fiirgstr9i}, fiikat, fiir, xmfiig, stafiie, trandafiir. T im Anlaut und im Inlaut zwischen zwei Vokalen fallt, nachdem es vorher zu y geworden war, yor i yollstandig, yor e, ist es als halbyokalisches 1, nicht wie anderwärts als Konsonant 7 bewahrt z. B. lavita — läits9, skil9iesk, lof, morkoj, otrgft, strivesk — strgLiesk, vis — is, (v)it9, (y)inovat, (v)in, vers — iers, vioricä — iorikj, vioi — ioi. — 40 — Nur in der Poesie begegnet uns bisweilen das alte t, ja sogar finden wir da ein irrationales t, das offenbar hier eingeführt wurde, um die feinere Sprache zu zeigen, dabei aber auch an die falsche Stelle, d. h. an solche Wörter geriet, die mit ursprünglich anlautendem i versehen sind, wieininu ]> vinimg, vinimi^rg; inel > vinel, vineluS; auch viboTnikg aus ibovnikg, Tuboynik^. m a) Im Anlaut und Inlaut nach einem Eonsonanten wird m + i > n z. B. nere, nik, adurnit, nez, niilok, nilg, nir. ß) Zwischen Vokalen und im Auslaut wird mi^mn. z. K amnin, k^rgmnidg, lumnin^, Igkrgmn, primni, bl9st9m 2. Gutturale, k wird zu g durch den Einfluß der stimm- hafben Nachbarlaute in den folgenden Wörtern: gripkp, greier (Gehirn), tigneSte und pyglp. 3- Dentale, d erscheint als r in dem Worte logomgfnr logodnä, YgL dazu arvokat = adyokat bei Weigand: Banater DiaL Glossar. 4. Liquide. Statt r begegnet uns 1 in tulbure («= tur- bure), was auch anderwärts Yorkommt Das mouillierte r ist erhalten hauptsachlich in den Worten auf — oriu z. B. T^ptof, datof, kuptor, kgl^tof, auch boier und t§ef. Das Wort vitri^on (= vitriol) zeigt ein n statt 1, ebenso findet sich §ene statt sele PI. zu |a. 5) Nasale. Über m siehe Labiale. In dem Worte cununä, besonders in der Poesie, wird das alte r bewahrt: curung. n > d in dem Worte smimä > znirdg. Mouilliertes n fallt: ai = ani, pui = pun, spui = spun, in ts^\j »= tin ist es durch Nasalierung wie in grtu ge&llen. 6) Spiranten, h fallt gewöhnlich aus sowohl im Anlaut wie im Inlaut z. B. — 41 — (h)aida, (h)amg, (h)org und ^jorg, dior und diuor = dihor, (h)ots und ijots, (h)ran, (h)inger, (h)odin9, paar = pahar. Allgemeine Erseheinniigen des Eonsonantismns. Sandhierscheinung. am plecat, aber an-dus, an-luat, und entsprechend auch afi-greäit, afi-kulkat iti dau ]> z-dau, tn casa ]> fi-kasg und dergL mehr. <^i erscheint als kgz, vielleicht durch Vermittelung von k96y k^z Yor Stimmhaften, aber doch bleibt dann noch der Übergang von z zu z zu erklären. Konsonanten-AusfalL t im Auslaut vor einem folgenden Konsonant fallt gewohnlich aus. z. B. altcum ^ alkum, tot mereu )> to-mereu, nu pot sg > nxi po-sj etc. Dasselbe zeigt sich auch bei d in den Wörtern vrednic und pridTor, die Trenic und priyor lauten. Das Wort sflrsit erscheint fast nur unter der Form f^it. Dieselbe Erscheinung, d. h. Abfall von s ist in dem Worte sfiit I!> Siit eingetreten. Assimilation findet in dem Worte ninika = nimica statt, wo das erste n sich dem folgenden n assimiliert hat IL Flexion. a. Das Substantiv. 1) Artikulation. Das 1 des männlichen Artikels ist überall verschwunden, nur in der Poesie ist es dann und wann hörbar» 2) Nominativbildung. Die meisten Worter auf -or zeigen gewöhnlich ein motdlliertes r, so z. B. y^n^tor, k9l9tor, dator, kuptof etc., so auch boier und t§er. — 42 — t Neben der Form taur eigenÜioh taor ist auch taore, das auch im Altromänisehen Yorkommt, in Gebranch. Die Feminina auf -uä sind hier gar nicht zu finden, da n9 zn o koniarahierfc ist: z. B. n90, zyo, lao (== piuä) etc. 3) Pluralbildnng. Als eine regelmässige Erscheinung erwähne ich den Weg- fall des 1 nach Konsonanten nicht nur aLs PlunJ-Endiuig, sondern auch als Wort-Endung z. B. az, tots, k^ts, frats etc. Das Wort zok zeigt uns zwei Formen des Plurals: zofaui und zf^ptäe; die letztere wird als Scheide-Form beim Spiel gebraucht Ebenso zeigt der Plural der Worter morm^t und gr$^ zwei Formen: morm^tur und morminte, grpape und gropE. Öfter als die gewöhnlichen Pluralformen werden die Formen: t9tyni^ mum^i und frgtsunt angewendet 4. Kasusbildung. Was die Bildung vermittels lu betrifft, so findet sie sich fast nur bei den Wörtern, die gar nicht flektiert werden können, z. B. kasa lu gorge, lu Vps^i etc. bei den übrigen wird la gar nicht angewendet, wobei der Verwandtschaftsname in Verbindung mit dem Possessiyum oft ganz unflektiert bleibi kasa: taiki, tgikutsului, tat^-ney, taik^-ne^, t9t^-neQ, -tpu; maiki, m^ikutsi, mumg-m^a, maik^-mj^a, muni-mi mumg-mi, mume-ti, m^i-ta; soru-m^a, soro-mj^a; frate- neij, firpts^ni-ne^; popi, vetäinului, Tsiki, Fl^jgri, Pgtnilui etc. 5) Suffixbildungen. Bemerkenswerte Suffixbildungen bieten uns folgende Wörter dar: mgikulitsg, neikulits^, neikutsu, brgdutsan, di^- gostos, kutäiSel, fgtoi, feteloi, feteluSk^ auch f^tgroij (=» He^ maphrodit), guleraS, m9nusits9, sk^unetä und muierotk9, leiku- lits9. Für die Suffixbildung lasse ich hier noch eine Reihe Diminutiva der Vornamen imd einige Beinamen folgen: Gheorghe. Gheorghitö, Ghitä, Ghiticä, Ghitueä, Ghiuca, Gheorghila^, Ghitoi, Jorgu. Vasile. Vjspi, 8^9, Vgsyik?. Neculae. Necula, Neculita, Culita, Culae, Lae, Gula, Necu- — 43 — iÜtJL Radn. Bäducn, Dntn, Dntico, BSdnlet, R&dui loan. lonitä» NitS, Nitdcä^ Nutu/ Toader. Todor, Todoricä, Tode- rieä, TodoreL Dnmitru. Dunmitra^ nitra, nitiiilor, nitrikp, nitanlets. Costandin. Gostache und Costa^Me, CostächilÄ. Maria. Matiuta, Marica, ^ca, Ticuta, TiclnsL Paraschiya. ParasduTata, Paraschiyita, Ynta, Yutica, Vita, Vu^ Chivuta, ChiTa, Yfctna. Elena. Linta, Linuta, Lina, Lincuta, Linea, Leana, Ileana, Lintica, Lintaca. Efrosina. Frosa, Frostnica. Ecaterina. Caizinita, Trina, Trinita, Gatinca, Tincuta, Tinea Ana. Anica» Anica^a, Nn^ca. Marina Marinica, Mina, Minica, Minita. c Beinamen: Banctnu, Bficiotcu, Bighinusu, Btr, Bocea, Boclrto, Bolodzan, Buia, Buru, Ciuctu, Cinlei, Dtrjan, Gabär, Gagfn, Chief, Clcitu, Gocä, Gostächioae, Cucalet, Manie, Moteä, Mncolet, Mumn, Muficä, Niricä, Pachicki, Päcieä, Pant, Päpä- ntscä, Parmae, Piputä, Pirna, Plea^e, Poreänea^, Ptruflea, Retevei, y99oakt9r. b. Das Pronomen. Personale I Sg. N. ieij; D. niie; ^m, mi, ni, me ^^ mt + e(8te) (VIL 4), m, n; A. mine; mg. PL N. no^; D. noo nnd noyo; ne; A. noi; ne. n Sg. N. tu; D. ts^e; ts^ ^ts, ^z, ts, z-, A. tine; te. PL N. Toi; D. voo und vo^io; vg; A. voi; vg. in m. Sg. N. iel; D. lui; ^ i (^s, S, ^z, z); A. iel; ^]L PL N. iei; D. lor; le; A. iei; ^]i. 1 Sg. N. ia; D. iei; iji, i; A. ja; o. PL N. iele; D. lor; le; A. iele; le. DemonstraÜTum dieser: hl Sg. gsta; gstuia; f. asta; eStüa (este^a). m. PL edti^a; gstora; £ est^a; gstora. jener: m. Sg. gla und ala; gluia und aluia; f. aia; eiia und eleia — 44 — m. PI. eüa; glora and alora; f. el^a und ele; glora und alora. celfilalt: m. Sg. glglant; 9luilant; f. aUantg; eleilante und eilante. m. PI. eilants; glorlants; f. elelante; glorlante. cestfilalt: nu Sg. 9st9lant; gstuilant; f. astglantg; esteüante (estilante). m. PL eätilants; (9storlants) mehr la eStilants; i estelante; (9storlante) mehr la estelante. Possessivum m. Sg. ney, tg^, (lui), SQ^ f. Sg. m^a, ta, (iei), sa. m. PI. nostru, vostru, lor. f. PL nu9str9, V]j9str9, lor. Indefinitum Wenn dem Pronomen-Indefinitum tot ein Konsonant folgt, so fallt das letzte t weg. z. B. to(t) r99, to(t) mereu; wenn aber ein Vokal folgt, so verbindet sich das auslautende t mit dem nächsten Wort, so z. B. to-tuna, to-tat^ta, to-taz etc. vre-o, vr-un wird immer als v-o, v-un gebraucht nis- cari lautet neskai. fieste-care ]> fiiie§te-kare oder fiiteä-kare In nimeni und nimenea erscheint das unbetonte e als ii so nimini und nimin^a; D. nimurui. c. Adverbia. airi == aira, altädatS = aldat9, altmintenea == lumitera und almintrel^a, altcum = alkum, asemenea=a§izdera) cam= kan, clnd-va = k^nva, doar = dpar9, minteni (= indatfi) *= mintenaä, numai = numa, nicäiri = nik9ira, tocmai = tonin», totdeauna = tod^auna. — 45 — d. Konjunktionen. Die Konjunktion cäci finden wir oft durch die Form kgz Tertareten; sau durch a^ in fragender Stellung. e. Präpositionen. p^t-o finden wir gewöhnlich für printr-o z. B. p^t-o vreme ka asta; ebenso dupg statt de pe (de pg) z, B. depg masj = Yom Tische. (Weigand: Samosch und Theiß Dialekte, Glossar, du-p^gg = de pe llngä) durch Einfiuß von Labialen. pentru-cä ist durch k9t§e ersetzt z. B. k9täe n-am yrut == pentru-cä n-am yrut, dso wäre darin die altruuL Form cice bewahrt. £ Das Verbund. Im allgemeinen ist zu bemerken, daß die III. Pers. Sg. gleich der IIL Pers. PL ist, so z. B. el yede und ei yede, el au vjst = ei au vgsi Mouillierte Formen sind die üblichen vgz = ygd, potä ond pots, sai = sariu, yiu = vin etc. ut§ig und utäiz, ts^i^ =» tin. Auffallend ist die Form lupk statt lupti, welche am meisten im Gebrauch ist L Konjugation Sg. apropki apropla aproplaie spari spari spariie m m 9 ia PL apropMi^em apropKiiats aproplaie spgriiem spgriiats spariie lom lypts Sg. pots, potä pots pufte U. Konjugation. iez sez Sade VJZ vez vede — 46 — PL putem putets pj^^te Sedem Sedets Sade yedem yedets yede Sg. trimets trimets Irimete III. Konjugation. mg duk und m^k te dut§ und tets SQ dutie und sgt&e dei^tnz def^tfiz deSkide PL trimetem trimetets trimete ne dutäem und netSem y9 dut§ets und y^t^^ 89 dutge und S9tfie < deäkidem deiBadeifl desKide Sg. sai sai sare iV. Konjugation. üij = vin •• • iine, ine PL sgrim S9rits sare venim yenits iine, ine Sg. YOigesk vorgeät' vorge§te Verba loiesk «1= lojeSt' loieSte auf esL lovesk gjajsk ggsp^t' g9S9§Le PL vorgim vorgits vorgeSte lofm lofts loieSte g9s?t8 g9S9äte Imperfektum. Statt m9 dut&am findet man fiut aus- schließlich die yerkürzte Form m9-tiam, te-t§ai, sj^Sa, n^ t§am, y9-t§ats, s9-t8a. c£ Weigand, Olympowalachen p. lOl« Perfektum. Die Verba aduc, caz, Kerz, g9S98k, sez, (v)iij, y9z, zeigen meist die verkürzten Formen: am a8(==ado8), k9st (= cäzut), Kert (= perdut), g9st (= gäsit), äest (= fcwit). yint (= yenit), y9st (= väzut) wozu am auch an, ai, »9, «ni auch an, ats, ai| gestellt wird. — 47 — Fnturum. Sg. I oj, II ^, ii, 9i, ^i, III o, pa, uj, a|j [gpndeam k^ Ie-a\^ (el) adntöe]. PL I om, 11 ets, in o, 9a, 119, »j. Der Imperativ kennt neben der Foim adu aadb die verkfiizto Form a^ z. B. a-o-tsr^r-de apg "» adn o ttrfi de apIL iamo =» ^a Tino, fiiua ans 'S + ^& ^^^ ^^ Bedeutung von aJTmg&tl z. B. ajnngä-ti odata «= fiina oder Sitsap. a fi Präs. Sg. s^jint und syn wenn ein Eons, folgt. ieSt\ j^este. PL s^tem, syntets, s^t Eonj. fiiu, fii, fiiie, fiim, Kits, £iie. Allgemeine OLarakteiistik des Dialektes. Im allgemeinen weicht der Dialekt der Schkejer nur wenig von dem der umwohnenden Rumänen oder denen des Oltthals ab, was ja auch ganz sdbstverständlich ist, aber doch finden sich einige Punkte, die allein bei den Schkejem zu Hanse sind, und selbst bei den anderen Rumänen in Eron- stadt selbst nicht vorkommen. Hierher gehört: L Diphthongierung von im Inlaut fj^ok ^ foc. IL Attraktion von i aus K; yoik = ochi, P9reiKe = päreche etc. nL Vollständiger Abfall des Spirans h, auch kein Vor- kommen von Aspiration, die sich doch sonst fest überall findet, wie man aus Weigands Forschungen ersehen kann: hianä > ranfi, bot > ot etc. ebensowenig ein 'aripg, *gsta oder '^la etc. Abfall des Spiranten h zeigt auch das makedonische Bulgarisch, doch wUl ich nicht darauf Gewicht legen, das kaim Zufall sein. IV. Synkope, Ausfiail von ganzen Silben findet sich in solchem Umfange wie b^ den Schkejem nicht mehr auf dako- nunanischem Gebiete. g9st ==» gäsit, vint =» venit etc. oder jumate statt jumätate kommt ja auch sonst häufig genug vor. — 48 — allem eine derartige Zusammenziehuiig der Formen wie bei uns, ist sonst unbekannt, und wird uns ja auch oft genug vorgeworfen. Bei den Olympo-Walachen findet sich auch eine Zusammenziehung von n9 dutsem zu ne-tsem, aber me dnk wird nie zu mek; es wäre im höchsten Grade lacherlich, wollte man aus solch einer einzelnen zufalligen Übereinstimmung einen näheren Zusammenhang mit den Olympo-Walachen konstruieren. V. Auch kann man auf ao statt au hinweisen, das sich auch vereinzelt anderwärts findet, aber es ist nicht so durch- gefllhrt wie bei uns; aod, laod, faor etc. VI. Sehr auffallend ist Schwund von 7, i aus y, vin > in, vitel ^ itsgl etc., das sich kaum anderwärts finden dürfte; während ^in, *itsel vereinzelt an der schwarzen Korösch vor- kommt YIL Das überziehen des konsonantischen Auslautes zur folgenden Silbe z. B. u-nac = un ac, to-tuna =» tot una. Dann sind noch auffallende Einzelheiten anzuführen: a) Erweichung s. p. 40 Gutturale. b) logomg = logodnä; znird^ = smimä; vitri^^on = vitriol; §ene = jele. c) vrenic = vrednic; privor = pridvor. Die übrigen wie: u > o: on, koles etc., Verwandlung der Labialreihe in die Palatalreihe: kitg = pita, kele = piele, nie s= mic etc. sind so verbreitet, daß man nichts besonderes daraus schlieÜeo kann. Jedenfalls geht aus dem Dialekte mit Sicherheit hervor, daß die Bewohner von Schkej einfach aus den rumänischen Nachbargemeinden oder auch weiterher aus Siebenbürgen eingewanderte Rumänen nicht sein können. Nachdem icii dieses festgestellt habe, werde ich mich weiter unten hierauf beziehen, ohne das Detail des sprachlichen Teiles noch einmal anzuführen. — 49 — Der Ursprong der Schkejer. Was die Frage des Ursprungs der Schkejer betrifiPl;, so existieren zwei Meinungen; die eine spricht sich fnr ihre slaTische, die andere für ihre rumänische Herkunft aus. Unter denjenigen, welche ihre slayische Abstammung behaupten, ist auch Dr. Miletici, welcher mit seiner im XIII B. des bulg. Sbomik veröffentlichten Arbeit: „Hobh BAa]fO- iTkArapCKH rpauoTH or^ spaiuoRV^ 3—153 diese Frage ganz gelöst zu haben glaubt Wir wollen sehen, wie er zu dieser Behauptung ge- kommen isL Nachdem er zuerst Rumänien besucht hatte, entschloß er sich auch einige Städte in Siebenbürgen aufzusuchen, wo er wegen der Handelsverhältnisse dieser Städte mit Rumänien, Tiele wertvolle Urkunden zu finden hoffte, und er &nd auch im Sommer des Jahres 1895, als er in Ejronstadt war, in dem stadtischen Archiv viele slavische Urkunden von nicht geringer Bedeutung, auf Ghnmd deren er seine in diesem Buche nieder- gelegten Schlußfolgerungen gezogen hat — Indem aber die Frage der Schkejer für ihn der Hauptgrund war, der ihn ver- cmlaßte, Kronstadt zu besuchen, wie er sich in seiner Arbeit ausdrückt, so hielt er es für notig, auch das Archiv der Kirche Si Nicolaus zu studieren, das auch eine Menge wertvoller Handschriften besitzt Hier hat er eine wichtige Handschrift gefnnden, auf Orund deren er seine Meinung über die Frage der Entwickelung dieser Vorstadt ausgesprochen hat Da mir alles, was Dr. Miletici in Sbomik sagt, aus einem Ton einem Kollegen bulgarischen Ursprungs, Mitgliede des nunänischen Seminars, St S. Kalpaktschieff gemachten Aus- zage, sowie auch aus der Recension des Herrn Jagid im Archiv B. XIX., bekannt ist, und da für mich als Trokaren diese Frage von großer Wichtigkeit ist, besonders weil auch ich in dieser Monographie diese Frage zu behandeln habe, Weigand, 8. Jalinsberioht. 4 — 50 — habe ich mich bemüht, michyon der Richtigkeit seiner Angaben zu fiberzeugen. Da die Handschrift'*') noch im Besitz miserer Kirche ist, war es mir sehr leicht, sie mir zu verschaffen, xmd nmi, nachdem ich sie durchstudiert habe , muß ich leider be- kennen, daß seine Behauptungen durchaus nicht immer richtig sind. Wir wollen seine Behauptungen der Reihe nach betiacbteiL 1) Er sagt: — indem er von der Chronik spricht — „Hier wurde eine Handschrift über die Geschichte der Kirche Si Nicolaus, die bis jetzt unbekannt war, gefunden**^ Die Unrichtigkeit dieser Behauptung beweist uns die Broschüre: „^chitä diu Istoria Brasovolui cu speciaU considerare la Romini*' von Dr. Nicolau Popü, erschienen in Kronstadt 1883, eine Abhandlung, die bei Gelegenheit emer Generalversanunlung der „Asociatiunea Transilvanä' in demselben Jahre in Kronstadt vorgelesen wurde, und die ebenfalls auf obiger Chronik beruht — (Sie hat wahrscheio- lieh auch der sächsische Geschichtsschreiber JoL Tartier, noch im Jahre 1741, bei der Abfassung einer Geschichte der Stadt Kronstadt benutzt) — Sie ist eine Handschrift des En- priesters Radu Tempe, die wie aus den ersten Seiten ersicht- lich ist, im Jahre 1878 vom jetzigen Erzpriester Joan Petrie der Kirche geschenkt worden ist 2) „Diese Handschrift — sagt er weiter — wurde im Jahre 1742 mit rumänischer Kursiv-Schrift geschrieben, ood besteht aus 100 Blättern. Aus dem Inhalt dieser Geschichte wird ersichtlich, daß sie auf einem alten schon verloren gegangenen Original beruht" Das Jahr, das er angiebt, ist das letzte Datum der ChroniL welche folgendermaßen schließt: „1742 Mai 23. stringandu-sa orasanii si f&cänd sobor, au asezat pä pärintele Enstathie Gridovici protopop. In locul celui pristävit, si s-au hirotonit la Carlo vet de fericitul patriarh: *) Ich habe unterdessen diese Chronik publiziert unter dem Titel: Istoriia bes^recei Sch^ilor Bra^ovului (Manuscript dela Radu Timpei Bra^ov 1899. — 51 — Nach dieser Stelle finden sich zwei Punkte, und die Spur der weggerissenen Blätter ist sehr leicht zu bemerken, ein Beweis, daß diese Handschrift noch andere die Geschichte der Kirche Si Nicolaus betreffende Daten enthalten hat. Dr. Mile- ticis Jahresangabe ist also falsch. Ein starker Beweis for die Richtigkeit meiner Meinung ist außerdem die Thatsache, daß jemand auf dem zweiten der nnbeschriebenen Blatter der Chronik versucht hat, die Daten betreffend die Gründung und Erneuerungen dieser Kirche, nach dem Text der Chronik zusammenzustellen, und das letzte Datum ist hier das Jahr 1765, wo die neue Kapelle errichtet wurde, wonach, wie man sieht, der Betreffende die Absicht gehabt hat noch andere Daten hinzuzufügen. Meiner Ansicht nach ist diese Chronik ein Versuch des Pfarrers Badu Tempe — erst Lehrer, nachher Priester und ^dlich Erzpriester an der Kirche Si Nicolaus, gestorben 1742 — eine Geschichte der Kirche zu schreiben, der er diente, und zwar auf Grund der in dem lürchenarchiy befindlichen Urkunden, welche er vor 1742 angefangen hat; und woran er längere Zeit geschrieben hat, und welche nach seinem Tode, — vie aus den letzten Daten ersichtlich wird — Badu Duma fortgesetzt hat, dessen Handschrift mir aus anderen seiner Sebriflen bekannt ist. Sie ist keine Übersetzung, sondern scheint das Original selbst zu sein, was nicht nur die unbeschriebenen Blätter zeigen, auf welche der Verfasser wahrscheinlich später andere Daten nachtragen wollte, sondern auch der umstand, daß dort, wo der Verfasser sich auf andere Stellen beruft, die Zahl der Seiten fehlt, ein Beweis, daß er während der Ab- fassong keine Zeit hatte, die Handschriften durchzublättern, um die Seitenzahlen mit der gleichförmigen Stelle anzugeben. Für die Meinung — daß die Chronik ein Original und keine Überselzung ist — spricht auch der umstand, daß sie die einzige größere Chronik zu sein scheint. Die Meinung Mileticis, daß die Chronik eine Übersetzung sei, scheint mir dadurch veranlaßt zu sein, daß einige Ab- 4* ^ — 52 - Schriften von Schenkangsurkanden einiger Herrscher ans Rumänien, sowie die Verordnungen einiger Bischöfe und die Erklärungen einiger Priester dieser Eorche in treuer Abschrift der Chronik beigefugt sind. 3) Weiter sa.gt er: „Die Genealogie der bulga- rischen Pfarrer wird hier ausfährlich behandelt, indem sie mit einem gewissen Pfarrer Peter beginnt." Wo Dr. Miletici diese Angabe hergenommen hat, das bleibt für mich ein Rätsel, denn nirgends ist in der Chronik von bulgarischen Priestern die Rede. 4) Das merkwürdigste an den Behauptungen des Dr. Hile tici liegt in der folgenden Stelle: „und indem der unbe- kannte Verfasser der Chronik davon spricht, yeriauscht er die kyrillische Schrift mit der lateinischen und wechselt die rumänische Sprache mit einer gemischten kyrillisch-bulgarisdieD Sprache, ohne den Leser darauf vorzubereiten. Dieser Punkt der Chronik ist wichtig, da der Verfasser zugesteht, daS er ein Bulgare ist, indem er sich und seine Landsleute aas dem Stadtviertel Bulgare nennt. Diese Stelle ist das einzige be- züglich ihrer Nationalität uns von den Bulgaren in BrasoT hinterlassene Zeugnis." Da wir nun den wirklichen Verfasser dieser Chronik kennen, fallt die Behauptung des Dr. Miletici weg, und da wir wissen, daß die Schreiber des vorigen Jahrhunderts den Gebrauch hatten, bulgarische Wörter und Stellen in ihre Schriften einzuschieben und sich sogar bulgarisch zu unter- schreiben, so fällt auch der Umstand, auf den Dr. Miletici soviel Gewicht gelegt hat; denn es wäre auch thoricht diese sieben nach mehr als 300 Jahren (seitdem die Bulgaren nadi Kronstadt gekommen waren) geschriebenen Zeilen als einen Beweis für die slavische Abstammung der Schkejer anfuhrei} zu wollen. 5) Endlich behauptet Dr. Miletici noch, daß die bulga- rische Sprache erst im Laufe des XVIIL Jahrhunderts gw* durch die rumänische Sprache verdrängt worden sei Gegen diese Behauptung sprechen eine Menge Umstände, — 53 — die ich erwähnen werde, wenn ich zu zeigen yersuche, in wie weit jene beiden Meinangen, die den Ursprung der Trokaren betreffen, wahr sind oder nicht. 6) Ich erwähne hier noch das unrichtige Jahr 1500, in welches Herr Mileticl die Gründung der Kirche St Nicolaus in BrasoY setzt, denn dieser Umstand zeigt auch , wie leicht er es mit der Behandlung dieser Frage nimmt. Die von ihm benutzte Chronik nämlich sagt schon auf der zweiten Seite: ^1495. 7003. din venire Bolgarilor 103, cäzut-au un cuget bun spre crestinii dintr-acesta loc, de m^rserä la cinstitul sfat, cu fflare rugaciune si cu mare cinste, si ca rugäminte dela lo Neagoe Basarab yoevod din tara muntenescä ^ i-au ingäduit sfatol de au zidit si au ridicat besereca aceasta de peaträ.'^ Das Resultat der Untersuchungen des Herrn Miletici läßt sich also in folgendem Satze ausdrucken: Die Vorfahren der heutigenTrokaren warenBulgaren, und als solche haben sie sich erhalten bis in das 18. Jahrhundert, in dessen Verlaufe der Vorgang der Assimilation vor sich geht. Ein anderer, welcher sich mit der Lösung der Frage nach dem Ursprung der Rumänen aus Schkej beschäftigt hat, ist Dr. Nikolau Popti, der seine Meinung in der oben erwähnten Broschüre mit dem Titel: ^chitä din Istoria Bra|ovului cu Specials considerare la Romtni'\ geäußert hat. Dieser, auf Urkunden gestützt, versucht die Unwahrheit der Meinung derer, welche aus dem Namen der Vorstadt Schkej und der Benennung Bulgaren, die Schlußfolgerung machen, daß die Vorfahren der Rumänen aus Schkej direkte Nachkommen der Bulgaren seien, nachzuweisen. Dieser Schluß- folgerung, wie er sagt, fehlt es an historischen Gründen und sie steht mit der Wahrheit, wie aus dem folgenden ersichtlich wird, im Widerspruch. Hier führe ich einige Stellen aus diesem Büchlein an, aus wdchen sich erweisen soll, daß die ersten Bewohner der Vorstadt Schkej Rumänen und keine Bulgaren waren. So z. B. auf Seite 18 finden wir folgendes: „Seit der Zeit — 54 — Peters und Asans, waren im Belebe der Asanen die Tor- herrschenden Volker die Bulgaren und Bumänen. „Imperium Bulgarorum et Yalachorum^^ war der offizielle Käme dieses Beiches, wie es aus einer Menge Urkunden, anter anderen auch aus den Briefen der Päpste Inocenz IH und Ghregor IX., bewiesen werden kann. Der Name des bulgarischen Beiches kam in XIII. — XIY. Jahrhundert, teils zur Abk&niing des Namens, welchen das Beich jenseits der Donau trag, teils um sich von den Bumänen, welche seit dem XTTT. Jahrhundert ihren eigenen Staat diesseits der Donau mit dem Namen Yalachia hatten, zu unterscheiden, immer mehr und mehr in Gebrauch. So geschah es, daß der Name Bulgare einen mehr geographischen, als ethnographischen Sinn bekam, und infolge dessen die Bewohner, welche von der anderen Seite der Donan herkamen, Bulgaren genannt wurden, aus demselben Grand wie die Bumänen aus dem Königreich Bumänien audi heat« noch die Bumänen aus Siebenbürgen „XJngurent'' nennen." „Femer: Später wird der Name Bulgare auch den Bumänen auf der anderen Seite der Karpaten gegeben." Hasdeu in der „Historia criticä a Bomtnilor^ L liei S. 12 indem er die Behauptung vorausschickt: „bis in die neue Zeit hinein bezeichnen uns (Bumänen aus Bumänien) die Siebenbürger manchmal mit dem Zunamen „Bulgaren*, citiert den Sachsen Beichsdorfer, welcher in der ersten Bälfte des XVI. Jahrhunderts schreibt und sich über die Vorstädte Kronstadts folgendermaßen äußert: „unimi incolunt Balgari, alterum Hungari, Saxones agricolae tertium"; und nachher, nicht weiter als auf der folgenden Seite, setzt derselbe Ver- fasser an die Stelle der Bulgaren die Bumänen „Valachi^ indem er sagt: „reliquam loci istius partem intra ipsas usqae montium angustias Valachi fere occupant» hie templum habent et ei praesidendum sacrificulum." „Wir können noch den berühmten Sachsen Eber (scrip- tores rerum Transilvanicarum F. L Cibinii 1797) erwähnen. Dieser sagt S. 34: „Atque hoc vocabulo (es ist von Bulgaren die Bede) saepe nostri scriptores Valachos adpellant" und — 55 — nachher speziell über die Rumänen aus Kronstadt: „Nee for- tasse abs re C!oronense suburbium, Yalachis habitatum, hodie- qne Bolgarszek appellatar/' An einer anderen Stelle S. 25 finden wir eine Urkunde des Oenerals von Tige dato Hermannstadt den 20. Januar 1728, welche lautet: „Inhabitatores suburbis Yalachici Coronensis ab aliquot proxime retroactis annis, dum yictribus Majestatis Caesarae armis capta cisaltana Yalachia angustissimo accesit, dependentiam suam in spiritualibus a reverendissimo Episcopo in eadem Yalachia austriaca ordinato teuere ad instantiam praesentem in dubitatam fidem facio/^ Dies sind die Beweise, die Herr Popü benutzt um die- jenigen zu bekämpfen, welche den slayischen Ursprung der Trokaren behaupten, und mit deren Hilfe er diesen gegenüber den rein rumänischen Ursprung der ersten Ansiedler in Schkej darzuthun Tersuchi Beide Meinungen sind, soviel ich aus meiner Untersuchung ersehe, nicht richtig. Die erste kommt der Wahrheit noch am nächsten, insofern sie nämlich behauptet, daß die Maurer, die bei Gelegenheit der Ornndung der Schwärzen-Kirche nach Kronstadt gekommen sind, Bulgaren waren; insofern sie aber behauptet, daß das bulgarische Element sich bis in das IS. Jahrhundert erhalten habe, steht sie mit der Wahrheit in Widerspruch. Alle Chroniken, sowohl die rumänischen, als auch die fremden stimmen darin überein, daß die Maurer Bulgaren waren, z. B. beginnt die obenerwähnte rumänische Chronik folgendermaßen: „Anul 1392. 6900. au yenit Bolgaru tntr- acesta loc, care sä zice Bolgarszek.^' Weiter sagt auch der sächsische Oeschichtsschreiber Thomas TarÜer, auf den Miletict sich beruft, in seiner Ge- schichte B. II. S. 525: „Auf diese Veranlassung (d. h. den Bau der Schwärzen-Kirche) kamen aus Bulgarien, die von uns noch sogenannten Beiger herzu, welche teils wegen der Lang- wierigkeit des Kirchenbaues, teils wegen damaliger hier sehr wohlfeilen Zeit sich gefallen ließen, an diesem Orte, welchen — 56 — wir noch die Belgerey nennen^ mit YergünsiigaDg des Löb- lichen Magistrates sich wohnhaft niederzalasseiL Das ist der erste Anfang dieser Vorstadt, welche darch nach und nach sich auch dahin gezogenen Sachsen ist erweitert worden." Diese klaren und bestimmten Angaben können weder erfunden sein, noch auf einem Mißverstandnisse berohen, sondern müssen eine sichere Thatsache zur Ghrundlage haben. Was uns femer berechtigt dies zu glauben, ist die That- sache, daß in einer Urkunde, die ich in den Publikationen der rumänischen Akademie B. II Th. U. Nr. 708. S. 229 aas dem Jahre 1474 gefunden habe, der Bulgaren in Kronstadt Erwähnung geschieht Dort steht, daß Papst Sixtus lY die Sündenvergebung allen denjenigen bewilligt, welche zu der Erbauung der Kirche der Jungfrau Maria in Kronstadt bei- tragen werden, einer berühmten Stadt, gelegen an den Grenzen des Christentums und nahe dem Gebiete der ungläubigen aas dem rumänischen Lande, und in welcher eine Menge Bumänea Armenier, Bulgaren und Griechen wohnen. Es liegt kein Zweifel vor, daß diese Bulgaren die Nach- folger derjenigen sind, die 82 Jahre vorher nach Kronstadt gekommen sind, und mit Einwilligung des Löbl. Magistrats sich an der Stelle niedergelassen haben, die sie Schkej nannten. Selbst weim wir die Urkunde des Papstes Sixtos IT. nicht zur Hand hätten, berechtigte uns die Thatsache, daß zu dieser Zeit in Siebenbürgen an verschiedenen Orten Bulgaren sich niedergelassen haben, zu glauben, daß auch diese nach Kronstadt gekonmienen Maurer, die auch in den Chroniken als Bulgaren bezeichnet sind, wirkliche Bulgaren waren. Es ist also jeder Versuch vergeblich — wenn man nur diese Thatsache kennt — darzuthun, daß die Bezeichnung Bulgaren gleichbedeutend ist mit der Bezeichnung Rumänen, wie könnte sonst auch in der Urkunde Sixtus IV. von Bulgaren neben Rumänen die Rede sein, und es ist Unrecht von SeiUn mancher Rumänen an der Meinung fest zu halten, daß (he ersten Ansiedler in Schkej Rumänen gewesen seien. Die bulgarischen Maurer haben sich, wie uns der Chronist — 57 — berichtet, mit der Einwilligung des LöbL Magistrats im oberen Stadtteil niedergelassen, und so zum ersten Mal diesen Teil bevölkert Erst mit der Zeit haben sich aujßer ihnen auch Sachsen und besonders Rumänen hier angesiedelt Das bulgarische Element, das keinen anderen Zuwachs als den durch natürliche Vermehrung hatte, konnte sich natur- lich gegenüber dem ständig eindringenden rumänischenElemente in seiner Nationalität nicht auf die Dauer behaupten. Wie man aus der oben erwähnten Urkunde ersieht, hat das romanische Element schon im Jahre 1474, d. h. 82 Jahre nach der Ankunft der Bulgaren, so sehr zugenonmien, daß es unter den fremden, nur geduldeten Einwohnern von Kron- stadt die erste Stelle einnimmt, während die Bulgaren erst an dritter Stelle erscheinen. Allmählich wird das rumänische Element in Schkej so stark, daß die Vorstadt die Bezeichnung „Walachisch^* be- kommt Im Jahre 1559 wird in die Stadtmauer in der Richtung nach Schkej, ein Thor eingemauert, welches den Namen „walachisches Thor^^ erhält Etliche Jahre später (1603) läßt der Notarius Mechel Weiß an der Stadtmauer gegen Schkej folgende, schon oben erwähnte Inschrift anbringen: „Barbara Progenies dum nos ridna Valachus .... item: Als uns das wilde Volk der tol- pischen Wallachen ** Außer diesen Beweisen, welche für die Zunahme des mmänischen Elementes sprechen, können wir auch noch die Thatsache erwähnen, daß die Rumänen aus Schkej im Jahre 1495 die Gfunst des Herrschers von Muntenien erwerben, welcher ihnen eine steinerne Kirche erbauen läßt Im Jahre 1550 wird in Kronstadt der lutherische Ejkte- chismus in rumänischer Sprache gedruckt, indem die Sachsen dadurch die Rumänen für ihre Kirche gewinnen wollten. Dann in der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts werden in Kronstadt noch eine Menge Übersetzungen gedruckt und zwar lediglich für die Rumänen, nicht für die Bulgaren. — 58 — Alle diese Thatsachen stehen in direktem Widerapnch mit der Behauptung Dr. Mileticiis und lassen die Annahme nicht zu, daß das slavische Element sich langer als bis h5eh- stens in das XVL Jahrhundert hinein erhalten hat Außer diesen historischen Argumenten, welche allein schon genfigen wurden zum Beweise der oben erwähnten Be- hauptung der bulgarischen Niederlassung in Schkej, kann num noch andere anfuhren, welche nicht weniger beweiskraftig sind. So werden wir, wenn wir die Sprache der Trokaren be- trachten, welche eine Anzahl Besonderheiten darbietet, zu dem Schlüsse konunen, daß das rumänische Element die Bd- mischung eines fremden Elementes erfahren hat Es ist richtig, daß wir viele von den Eigentümlichkeiten, die wir bei den Trokaren finden, auch bei anderen Buminen antreffen, aber ich habe bereits weiter oben eine Reihe too Erscheinungen angefahrt, die nur bei den Trokaren zu finden sind. Und ich weiß nicht, wie man diese Besonderheiten in der Sprache anders erklären will, wenn man nicht die Be- einflussung von Seiten eines fremden und zwar bulgarischen Elementes annimmt. Was die Gewohnheiten, die Tracht und den Aberglaaben betrifft, so sind sie nur insofern in Betracht zu ziehen, ah man mit Sicherheit sagen kann, daß sie das Eigentum nur eines einzigen Volkes sind; sobald sie aber auch bei einem anderen Volke zu finden sind, können sie nicht in Betracht kommen. In der letzten Zeit ist der Versuch gemacht worden, die Trokaren mit den Farscherioten in Verbindung zu bringen, indem dabei unter anderen auch die Bezeichnung Cätun (bei uns coton) zu Hilfe genommen ist. Das konnte man wohl in dem Falle thun, wenn diese Bezeichnung nur das Eigentum der Farscherioten und Trokaren wäre; da dieses Wort sich aber auch bei den Bulgaren, Albanesen und bei allen Rumänen findet, so kann man gar nichts daraus beweisen. Wir haben aber in Schkej andere Ortsbezeichnungen, welche der rumänischen Sprache fremd zu sein scheinen, und - 59 — welche man in Betracht ziehen könnte bei der Frage nach der Abstammung dieser Bumänen. So haben wir unter anderen Benennungen wie zum Beispiel Gorita bulg. Wäldchen und Yägleni^te aus bulg. yäglen «== Kohle, also Kohlenort, was durchaus nicht für den rein rumänischen Ursprung der Trokaren spricht, sondern die Worte der Chronisten von der bulg. An- siedelung nur bestätigt Außerdem blieb auch der Name Schkej selbst unerklärt Ton allen denjenigen, die den Au&eichnungen der Chronisten keinen Glauben schenken wollen, denn mit ^chei bezeichnet der Rumäne den Bulgaren, wie ja auch das Wort etymologisch auf slavus beruht. Wie sollten also, wenn von Anfang an dort Rumänen gewohnt hätten, diese auf die Idee gekommen sein, sich selbst Slayen zu nennen? Und entsprechend haben ja auch die Sachsen diesem Viertel den Namen Beigerei, und die Ungarn den Namen Bolgarszek gegeben. Was endlich den Typus der Trokaren betrifiFt, so kann man auch nicht behaupten, daß bei ihnen ausschließlich der romanische Typus herrschte oder Yorherrschend wäre. Man sieht neben dem rumänischen und bulgarischen Typus vor allem Mischtjrpen. Texte. i. 1. frunzulits9 S*o lal^a, kf nd ieram ^-yrem^a m^a, zburam ka o fgsgr^ a nimin nu m^ §tiia, 5. §i zburam din krakg-fi-krakg, n-av^a nimin t§e s9-fak9, numa-ü- ijots de y^ngtor smulse trei Kire de pgr, si-n fgku di-un Igntsisor, — 60 — 10. §i 1119 leg9 de MitSor, ka S9 nu mal potS sg zbor, mg bggj si-n koliviie, mai mult myLprtg dek^t iie. IL 1. Iu£lg9-i yal^a si aduflk^, iak9 lupu 1119 mgnyiiLkg. lupule, nu 1119 m^fika, p^n-o rgsgri luna, 5. S9 dai^ m^na ku m^ndra, §-apoi, lupe, m-i mufika. m. 1. &unziLlits9 foi de zale ieu de doru dumnitale, 1119 topKesk dup9 kits^re, ka un muk de lum^are, 5. k^d pui ^n kiotpre, §i bäte y^tu tare. rabd9 iiiim9 §i tatS, ka p9mi^tu kare-1 kaltö, Hi vi n im 9 r9bd9t9are 10. ka p9m^ta sub lätS^re. S9rak9 yinima m^a, arde-fikis, ka kandela, §i n-o stiie niminj^a, arde, arde nu 59 st^ndze 15. §i n-are gur9 59 strudze. k9 d^-ar avga guris9r9, ar strgga dj^-o m9^ka§2r9. IV. 1. sti^g9 mundra dela r^p9, aida, gits9, de m9ii^fac9. — 61 — nn m^n^iik, m^kar/^aä fok, k^ n-am mai avut norok 5. aida, aida de mgnufikg, k9 ts-am g9tit pui de kurkp, ts-am Kert lapte ku pgsat §-m9m9lig9 ku fiikat. V. 1. S9ratö potetsile mele, kum kre§te iarba p9 iele. Ia8-S9 krj^ask9 s9-nflorj^ask9, numa m^ndra S9-ii-tr9iask9, 5. 89-n-tr9iask9 m^dra m^a, kare m-am iubit ku ia din kopkil9riia m^a. vibovnik9, viboviiik9, pu9rt9-te §i fii yoinik9, 10. Si iube§te f^r-de &ik9. yiboYiiik9 ka a m^a, nu ie k^t tsigne lum^a, ba mai sy nt äi ba mal ieste, ba ma^ s^t doo neveste, 15. nnma nu 89 poyesteste. VI. 1. verde fruiiz9 liliiak, am iubit un get b9iat, nitä mustatsa nu i-aij dat, numa bun de S9rutat, 5. ii aYj^a neik9 P9kat, m-ai ^ubit §i m-a^ l9sat) ku trupäoru-mpov9rat, a t^^ bäte, nejk9 bäte, dragostj^a dela amante. 10. verde frunz9 de buzor, — 62 — ne^kutsule puisor, nu trimet^-at^ta dor, §i p9 stele §i pg nor, yino Dumn^ata ka iel, 15. sg-ts paie mal nsureL verde fiipie sgltSiijgr^, iradze mundro din yi^9r9, k-am un fok la ymimi^r^, de nu-l potoleste-o tsar^, 20. numa mundra mj^a-ntr-o sarg, yerde fQ^ie mgr uskat, tptg nupptj^a-m tremurat, la krutse de fer^astrg, pentr-o dragg de nevastg, 25. ba am ii ungenuiikat, §i gurg tot nu n-aa dai sara bung leikulitsg, §i-ts multspnim de guritsg. sara hnng neik-al neu, 30. stai drag9 sg yiu §i ieu. las neikg numai veni, kg t§-ai} fost nit§ n-aQ mai fii, s-au trekut amar de noi^ a ne iubi am^ndoi, 35. s-ai} trekut amar de tine, a te mpi iubi ku mine. verde fygie, fjjjie arsg, dela pop-a treia kasg, ieu am iubit o nevastg, 40. dumnezgQ s-o niluiaskg, ku oku mg kamg-fi-kasg, aida ne^kutsule-fi-kasg. k-afarg ploo de varsg, ai dragg sg ne iubim, 45. numa amundoi sg §tim, de maikg-ta ne ferim, — 63 — mukg-ta-^ müdere r^a, nu te las9-n yoia ta, 89 ^nbeSt' P9 täne-i yr^a, 50. §i P9 täine ts-o pl9t§a. VIL 1. fnmzulitB9 de bozor, t§e yi, drag9, t^rzior, or de mine nu tsg dor? ba m-e dor, m^drOf ii zale 5. nu pot tretSe, val^a-i mare, nits p9 punte, nitS kglare, kgz yalj^a-i ku boloyan, nu pots tretäe nit§ ku kajj^ kfz yal^a-| ku ketrit§ele, 10. nu pots tretäe de gur-rele, k^z kurelele m^ strundze, di m^ndrutsele m9 plyindze, §-ar pl^ndze s-ele b9tr^ne, da 1-este numa ru&ine. 15. fr9nzulits9 de urmuz, kjte fete-n bratsj^-am strjps, t^^te dup9 min^-au plf ns, de t^-oi stryndze §i P9 tine si tu-i pl^dze dup9 mine. 20. drag-asar t^-am asteptat, to-ku fok §i ku luinnin9, §i ku dor dela yinim9, dak-ä-y9st k9 nu mai i (= yii) leQ an-l^ai-o S-am plekat, 25. ii m-an-dus §i m-afi-kulkat, peste ny^pte te-am isat, ka kynd te-a§ Ei S9rutai — 64 — VIIL 1. yerde f^pie mgr mustos, te kunosk m^dro jpg mers, P9 mersu latdprelor, si p9 portu pijplelor, 5. k^ le ports albe spglate, mults YomitS badz Tjn p^kate, astgz, m^ine say poim^ine, m9 badz drag9 §i p9 mine. verde f^pie iii9r krets9sk, 10. iei} to-stau §i 1119 gyjidesk, P9 täe kale 39 pomesk, p^inija 89 n-o goni898k, kopila§i 89 ni-i kre8k, kopf r§eu din patru 8k^dur, 15. nu 109 b9ga m^ndro-fi-gi^dar. yerde fypie de n9ut, r9^ ^m pare tä-am f9kut, am dat drago8tßa-mpruinut, §-akam 8taa ^eu ii mg uit, 20. §i m9 uit und^-am iubit, k-au r9mas loku purlit, §i p9mf ntu dogorii fruDzulits9 trei fo^ late, departe m^ndro, departe, 25. doo d^alur ne de8parte, doo dj^alur S-o p9dure, 8*0 kale de t-o trei z^^e. IX. 1. du-te iieik9, duku-ts dorn, k9z tu n-ai S9kat trupäorOf un gr9dina ku bozoru. du-te neik9, duku-ts nila, 5. k9z tu n-ai S9kat yinima, — 65 — yn grgdim ku zamvüa. du-te neikg si S9-m vi, kolj^a-ntre s^te Mgri, kijnd ie p^gma-kugpt^-n vi, 10. ii strugari de koles, 89-m yi neik9 39 1119 yez, 99 m9 yez kum am r9iiias, ka nn pom pyrlit §i ars. du-te neik9 §i te-nt^grtSe, 15. äi-z-mai £9 y-o kale-nk^gtäe, de yez m^ndra t§e-z-xnai fatöe, k9 s-aQ pus la pat de zatfie, da nu zatäe de y-o bi}9l9» da ign zat§e de margQal9. Kolind9. 1. sus ^ pi^grta raiului, ^est^-o mas9 mare-ntins9, dar la mas9 täine §ade? iaAe bunul Dumnez9i} 5. §i Iijan sf^tu Iijan. ü-n zudek9 p9 Adam: ie§, Adam, afar-din rai, dak9-n m nu ts-aij pl9kut, de nirosu florilor, 10. de glasu ^dzerilor, de j^ersu p989rilor. |art9, Dpmne, k-an greSit, k-an gre§it ä-am adur;ait supt-on pom mare-nflorit^ 15. Sarpele m-ai;} am9dzit. bnsfj^ok yerde p9 mas9, r9m^i Tsiko 89n9tQ989, kmn ieät' dalb9 äi frum^989, W«lgt]id, 8. Jahresbericht. — 66 — din ]}oi£ negri m^üg^ips^. 20. floritsikg din f^natse §i ku Nits9 streng ^ braise, k-amyndol s^t doi fromoä, S9 rpmf ^e s9n9to§. XI. Eolindg. 1. Ol roi roi t&el peste diu mare, mare äi mai mare. oj^ roi roi Tsika t^^ra, gr^ding-ä f^tSa. 5. Ol roi roi flor ^ö spm^a, Ol roi roi flor de t^pte flor, mai mult bosiok, k9-i ma^ ku niros, Si msd dr9gostos. 10. oi roi roi täel peate din mare, din mare ieSa, gardu ni-1 89r^a, yn flor 89 trynt^a. Ol roi roi Tsäca tyn9ra, 15. yn gr9din9 ijntra, maik9-sa-i zytSa: ,^aik9, drag9 maÄ9, asta ts-9 59 Kiie? de t§e le stropkesk^ 20. mai rgjj^ yeätezesk." maik9-sa-i zytäa: „Tsiko draga maiki, yn gr9din9 59 merdi, bryu S9-I dezledz, 25. pe§tele S9-I ledz." Tsika t9n9ra, k-a§a-8 f9t8a, — 67 — oi roi roi tsel peste din mare, peätele-i gr^ia: 30. Tsiko draga m^a, na mg mal lega, kgz ku karnj^ m^ nonta ye^ nunta, §i kn solz^ nei 35. ^nzestrate-ye^ rjm^ Tsiko sgnjtajsg, etc. etc. etc. xn. Poyesti^ noroknlui (Noroku ieste ka o flij^pre:) ag fost 'Qodatp nn ^p^rat, ii ^p^rata ^sta b,^ ayut sapte fete. ^el P9119 n-ai;^ n^skat a d^a Saptelj^ sli^ fost tare norokos, da dtipf t§-ai} n^skut a d/^a §aptel^ n-ai} mal fost aia norokos. asa s-ai} zeloit iel odatg la alts ymp^rats, da un omp^rat I-a^ ^trebat, k^ts kopki are? Si iel i-au spus kp §apte fete. atontS i-a^ z^s ymporata ^sta b^tr^ S9 m^rg^ sara, dnpg täe sg kulkg ti^^te si sg bq j^te la ^ele, kare kum dn^nne. a&a dnp^ t§e s-ai} kulkat t^pte ai} ^trat ^p9rata la iele §i s-a]} a|tat, §-ai} y^zut, kare kam aa damit, ona iera ka m^ma sap-kap, alta ka m^nile peste kap, da a dj^-a saptel^a aij durnit ka m^imle ^jikratSiSate yntre genunk. apoi s-a^ das ^el la ymporata ala b9tr^ §i i-ai;} spus t§^^ y^st. Atanti jel i-a^ spas, k^ fata a d^a Saptel^a b,^ npskat {grg fln^r^ norokula^. n9k9zit a]} yint apoi akas9 Si j^-aa spas Qinp9r9tesei laji tS-ai} aaz^t^ da fetitsa n-ai;^ fost darnind, S-aa aoz^t to-td-a^ poyestit tat9-S99 ka mam9-sa. si dak9 s-a^ akolat &ta dimin^atsa a\} z^s: mam9, ie^ am aaz^t td-a^ poYestit tata az n^^pte t^pte ielj^a, k9 ^ea am n9skat f9r9 fl^^r^ norokolaj^ Si kg-s fgrg norok -gn kasa damnj^ay9sb:9. da domn^ta n-^ dek^t S9 str^ndz fetele de-mp9rat, S9 dcd maag^ Vg {e^ yr^^a^ S9 m9 dak dela dumiij^yy9str9, ka S9 5* — 68 — nu fii^ ie^ Ina nenorokului kasi, 89 fiiu numa iei} nenorotSit^. ,^u draga maiKi, n-aij zus tatg-t^u sg te duts ta deU noi, kuxn 89 te dutä tu dela mine draga maiK?^ i-a^ zip atonts muin9-8a. ,^a ms^k^ ie^ 1119 duk si n-a^ dekut sg-n-solz^st' o kgmase ku galbin." muin9-8a n-au avut tSe 89-1 £Eik9, i-aa kosut k9ma§a §i £a.ta s-ai^ ]^br9kat ku ia p9 kel^ ga^lg S-a^ plekat dup9 tS-a^ azuns la un birt mare a^ tserat sg-i dj^a 89la8. akolo j^era tomna z^ de torg si tipdza karele bi buts ku in un kurte §i ku alte m9rfur. peste n^9pte a^ vint noroku iei k-un sfredel mare yn m^9 S-a^ dat töep k tg^t« butsyle ä-au pomit inu p^ kurte, §i sfredelu 1-ai} pns la kapn iei. kund s-au skulat diminj^tsa ^^pmeni §-au y9st pagaba. ay k9utat 89 yaz9 t§in^au dat g9ur la buts, ä-aij g9st la kapa iei sfredelu. atunts ia blt^ zus: „nu-i ninika, dradzi nei, asta-i nenoroku neu, sokotits kyt fatfie pi^ba §i ieu S9 t-o pljtesL* apoi s-au dat la oparte, aij luat ban din k9nia§e, au pl^tit i-s,T^ plekat mfu departe P9n9 aij dat de alt birt, unde iar s-au oprit 59 du9rm9. akolo a^ fost iar zu de tyrg §i igü koite iera o gr9mad9 de kar9 ku yase. peste n]}9pte au rät iar noroku iei ku m9t§uk9 mare S-ai;^ ^täeput a spardie b yasele din kar9, p9n9 tse l^-aij spart p9 tQ9te, §-apoi an pas m9t§uka la kapu iei, unde durna. Diminj^tsa o de§teaptf Q^meni §-0 yntr|^ab9: „tsine te-au pus 39 spardz yasele ku m9t§ukai^ atuntS s-a^ n9k9zit Si ia §-a^ zys: „dradzi nei, n-am tse fat§e, asta-i nenoroku ne^, sokotits kyt fatSe si y9 pl^tesk" apoi s-a^ dat d^-oparte, ayi luat galbin din k9ma§e, auplgtit paguba §-au plekat mai departe n9k9zit9. akuma, ka 8( no mal d^a de n9kaz au tras la un kroitor. kroitoru lokra tonm« ain9 de nirj^as9 la fat9 de-mp9rat peste nQ^pteauTuit iar noroku iei, a^^ f9kut aina to-zdrantse, ay pus f^^rfetsQe la kapu iei §i s-a^ dus. dimin^atsa S9 sk\}9l9 kroiton ä g9S9ste numa petetse din aina täa skump9 de nir^as9, si kam kaut9, yede fi^^rfetsile la kapu iei, f^prfetäe de kare nits n-a^ mai y9st. si o yntrj^ab9: „ts-ai f^kut ii t§-ai gyndit? kam ai yint un kasa mj^a ku fuprfetSile est^a? Iqjind o^mufjts« ieu ain9 ka asta? t§-oi fatSe ie^^ akum?^ ia au untseput — 69 — a plundze §-a^ yntrebat k^^t fat§e aina? apoi ai^ plstit paguba si ia an rjmas akum f9r9 niiS iin galb^. de nil9 kroitoru i-an dat nn galbi^, ka sg eihg ku t§e 39 89-k9 mal departe. apoi s-a^ dus S9raka plung^nd si n9k9zit9 mu departe, P9n9 t§-a9 y98t lu]iinin9. i^olo iera skorbura norptäelor. Azun- gand aitg a^ g9st o kas9 {rainyL9S9 §i karat9, ^ kare iera o muiere iuryt9, urut9, de mai gine^z-vinia 89 skuipk p9 obrazu iei, dekut p9 podin. §i muier^a asta i-au z^s: „ie^ §tiu de ts-ai yint fca aitäa, da 89-m kai^ts ot8yr ^n kap/' k9ut^nda-i fata ^ kap iau yint 89 8kuipe, 8-a^ uitat ^ dr^apta §i nu i-au Tint 89 sku^e nik9ier, 8-au uitat a-poi §i ^ stunga §-au T^st, k9 &tsa babi ie mai iir^t9, ^^ P9 ^^^tsa iei au 8kuipai atant§ au z^s baba: „k9 pentru ginele täe n-iü f9kut akuma, — kj iei i-au (pl9kut) k98t gine, k9 uj 8kuipat — 89-ts fak si ieu ts^ie un gine. 89 yez k9 punt la 12 ine tu^te nor^p- tsde k^t^nd« noroku t9i} ^e 9I dint^i, §i ie mai ku voie ka tiipte noru^tsele, k9-i ku flyprj^a ta la iei, ii tu kund te-i nntulni ku iei un fats9, 89 pui m^a §i s9-i-zmuldz flu9rj^a si 89 pletä ^nainte ku ia §i pnd9r9t 89 nu te uits de fei, k9 iei nu mai pupte yeni dup9 tine, dak9 i-ai luat flu^r^a noro* kului.'^ ia a^ f9kut kum a^ ^Y9tsat-o baba ii a§a §-au kostigat flu^rj^a norokului, ku kare 8-au untors apoi aka89. kond aQ fo8t yenind fata ku fl^jpr^ pn m^n9 §-aij ^ntrat un oraS, ump9ratu 8ta tomna p9 fer^astr9 §i 89 uita p9 ulits9. trekund fata P9 l9ng9 kasa ^P9ratului, a\i strugat-o ump9- rata: „fetit89, fetit89, stai ots^ ^ lok, täe tsei tu p9 flupr^a aia din man9?' ia au z^: „kyt va yeni ia." atunt§ ymp9ratu au Kemat-o yn9untru ä-aij pus flu9rj^a-ntr-o kump9n9 §i-n ailant9 ^^ to-pus la ban p^9 S-a\} pu8 tu9t9 ayer^a, da fl^^rfia to-nu 8-a^ ridikat dela p9m^nt, atuta aii fo8t de gr^a. atimtg 8-aa nirat ]pip9ratu, k9 t§e fly^re pu^te &i aia, §i dak- an T9st k9 ^el n-ar^at^tsa ban 8-0 fyj^^tg kump9ra, i-au dat fet§ora de b9rbai äi unde 89-tsa b9rbatu ku flupr^a izb^ndj^a. akiuna 8-au ggdit ia: 89 yedem ku flu^r^a la mine m9 potä pr9p9dL ay pus §-au ar8 kuptoru z^ §-0 nuppte, s-au dez- br9kat s-au lyat flu9r^ä-mun9 89 89 badze-kuptor, da n-au — 70 — apokat sg untre ä-ay yint o fturbin^ §-a\} arankat-o-ntr-o livade ku flypre kn tot, §-ai} vint aitS b^rbata-s^n S-an ^trebat-o tä-au pgts^i ia i-au poyestit to-t§*aQ avai iel au ^br9kat-o §-ai} as-o akas, §-ai} tr^it z^le dultS si de n-aa murit, mai tr^ieste §i astgz. §i iea m-am pus p-o §a, §i Y-am spus a§a, §i m-am pus p-o pan^ de g9iB9, §i m-ai;} da(t) p^n ting, §i m-am pus p-o ratsg, si m-am da-p9 gat89. XIIL aij fost uodat9 un klisiier b9tr9iL klisiieru ala aTga o fat9 yrenik9 §i frumu9S9, de numa ^era mai yreiiik9 §i mai frumu989 ka ia. |a ^ tupte duminetä diminet^a m9tara p$ malu biseritsL yntr-o diminj^ats9 — kum ine boieri din isarg — S9-t§e un boief (din tsaxg} Ia bi8erik9 6-0 vede, si-| zutse: ,,da fetitso to numa sungur9 m9tur p-aitS?^ „nama boierule, i-ai} T9spuns fetitsa, k9 ie^ san(t) &U klisiierului Si numa p9 mine m9 are tuka-^t „da akas9-| taik9-t9u?'' „akas^^ atuntS negustoru s-au dus Ia b9tr^nü-kas9, ^-aQ dat binete si b9trunu i-aij mults9nii apoi 1-au ^trebat boiem: ^osole fiti Ia tä-am vint ^eu?" „§tiu, dak9 n-ei spune.'* „am vint 89-n dsu p9 fata asta niie.*^ „0 boierule! au z^s atunt§ mo§u, 39 ts-o da^ dumnitale? kum S9 ts-o da\i? k9 s^-tom b9trijn §i neputintSos, ä & S9 fak iey fjr-de ia?" „nu-i nini-ka, mosule, ^ei;} ▼r^Q s-o iau de nevast^ si grizesk ieu äi de dumniata.'* ,,0 boierule! pu^te-ts bats zok, kum 89 iü &ta mj^? ^ fat9 de ijom S9rak?" — 71 — ^u, moiule, fggpduieöte-m, kg n-o did nüe Si iei} ^ts ^989^^^ d® ^ ^nkolo, kg n-ei fii tatg." atuntä lai} fgggdnit bgtr^u, kg i-o dg. iel n-ai| mal z^ ninika, dupg aia s-ay l^at si s-sli^ dxxs an t^jprg §i i-a^ lijjat feti la kgmgä, aine ka s-o-mbratäe §-aa yint ku j[ele, 6-ai} Iijat kg iel §-o neyastg mai bgtr^g, kare-au ötiut sg o-mbratäe, an ]EeiDa(t) pg popa si j[-aQ logodit, öi maj[ t]^rz^U au fgkut §i nanta. pg bgtryna I-a|^ I\}at ka j^ej^ §i 1-ai} ^ ngrizit^ fii loi ^-ai} omblat asa de gine, §i din neyasta la^ aäa o maiere ai} ieSit, nnkat aij fost fagrte maltsgnit de j[a. ontr-o sarg iel sg K9^ ^ pletde la dnun ku negots §i ka sg na läse pg nerastg-sa sjfigorg, ai} Igsat o bgtrgng sg-i tsi^ie de oryit la drom an plekat ka mai malts ^^gmeni tiner, §i-ntre i^ §i an fetior. pg drom an ^tSepat fiieätekare (KiieSkare) sg-S laade nevestele, da iel nn §tiia kam sg ä-o lande p-a li^ mai taie. atnntä kraia de fetäor i-ai} z^s: „tse to-i-^ts laoz ne- Tasta^ kg neyastg ka a ta nu mai i^te? aj[ sg ne (prindem) ryingSim amyndoi pg t^gtg ayer)^ ta äi pg t^gtg ayer^^ m^a, k^ mg duk ien la ia." „pots merdze, ieu mg rgmgSesk ka tine pg tot tfie am.^ apoi iel s-«t} dns pn tr^ba Ini, nn i-a^ fost frikg, k-a^ §tiat ts6 neyastg are, ii kraia de fetäor s-aa ^tors ^dgrgt iel nn stiia akuma knm sg ^tre la ia, kg j[a kam ^nsgra nnladj^ tot ^nt^^ s-aQ fgka(t) ka kglgtof betrag ä-ai} t§era(t) 89-i d^ Igkad, da ia n-aij ymt sg-1 primnaskg-kasg. apo| 8-aa fgkn töerätof ii nits a§a n-ai} pata(t) sg ^ire, kg ia i-aQ da(t) bgtr^ an §tuk de Kitg, sg-i dj^a sg sg dakg. a§a iel t§e 99 &kg, kg |efa rgmgSit §i-§ kerd|>a tQgtg ayer^? sg-nyo^e§te ka bgtrjna, pi fgggdnieäte ban mults, Si bgtr^na täe sg-i fakg? ay^ o ladg a iei afarg, 1-ai} bgga-t-^ |a Si s-aij das Ia stgp^g-sa s-o r^gdze s-o läse sg g-o-bad^e yn kasg, sg da^nng pg ia, kg pg ia dygrme mBi gine, ka pg or tSe. st^p^g-sa 8-a\| ^yoit ä-atnntä baba ai^ kemat doi ijgmen äi ^9 1)9g&t lada-n kas. sara s-an aitat kraia de fetSor pg ganra dela ladg §-aQ ygst to-ts-ay fgkat jia, k^d s-ai} kalkai ia i-an lijat täertSei din nreik, inelele Si l^aQ skos din dedzete — 72 — 6i l^-au pus sup k9P9t9i. peste nij^pte 91 deslade baba lads, iel lese afeurg, 89 dutse finimuiel la patii iei, tradze fronK» Meile de sup k9P9t^i 6i deSkide ^t§et skrinn, §i-i ia un inel §i 89 §terdze uotsu ku leL apoj[ 8-a^ dos 89 dj^ de b9rb«ta- 89a, gl I-aa ^t^t ^tr-o k9rt§iiin9, unde b^ yoma neu si benketnia yesel k9 au k^§tigat r9m96agu. kram de fetsor s-ai} dus fruiii08 la iel Si i-ai;i z^s: „te mal r9m9§€St' ta h mine? al kui ie inelu 9staP yez de drag töe (i-am fost) m-BQ avut, n-ai} dat Si inelu 9sW atonts iel 8-a^ ^ixistat fQ9ite tare Si n-a^ mai avut tSe 89 z^k9. „aSa am z^8 Si aSa 89 Kiie/' asa ai} vint akas9 trist tare. neTa8t9-8a au Y98t numa dek^t, k9 are tSe^a b9rbata-s9u ä 1-ai;} ^ntrebat: „ts^ai de ieSt' aSa n9k9zit, n-id Y^ndatkomTa marfa de ieSt' aSa trist P^' da iel nu i-aij spus ninika, i-en strgns to-tS-aij avut ia dela tat9-s9u S-au b9gat un nest« d9sad2 S-au por^ntSit sludzi 89 prinz9 kai, Si iei i-aa zas so 89 g9t$a8k9, k9 are poft9 39 s9-k9 ku ia la plimbare. pjia ai} pus-o dind9r9t Si iel s-au pus d^-au mi^nat kaL asas-ag to-dus p^9 la mardzin^a Dun9ri, akolo i-aij zus: „dj-te zos, neyast9, Si te dezbrak9 de ainele al^a, k9 y9z k9 n-ai fost yreiiik9 de iele Si te-mbrak9 ku ele dela tat9-t9u, S-aa ^bif- kat-o ku al^a Si i-au da(t) drumu un Dun9re, f9r9 s-o untrebe tSeya. iel aij yint apoi ^nd9r9t, da s-au sfetit tr^aba, I9 poUtsiia 1-au tras la r9spundere, k9 tS-a^ f9kut Si tS-aQ deres si unde-i ieste neyasta? Si l-ai} ^nkis. dunmez9u au y98t kredintsa iei Si n-au l98at-o 89 89-nets& peste nyppte au b9tu(t) y^ntu Si i au adus o saltSiie, ia 9-an ag9tsa(t) de ia S-ai^ to^mers p9 ia, mai un an de zule. dela yreme s-au oprit la mardiine. tS-ag f^kut ia, s-ay tras 8-aij ieSit afar9 Si aitS iera o 8Corbur9 Si Kiink9 ploua tare s-au b9gatu-ia. peste nu^pte aude un k^tek firomos, ien ielele. yinia ku kuraze mare, k9 losese puter^a la u-n-umpQnt Si k^ta Si zuka Si z^tSa, k9 atufItSa 1-9 tretSe paLp9ratalai, k^nd s-au 8p9la ku ap9 din skorbura asta. AtuntS ia hdb- tenaS s-au deskultsa(t) de tSizme, a\i Igat ap9-iele Si l^ay lya(t} d^-a umere, S-ay yint P9n-aQ dat de oraSu ala, unde ien — 73 — mnpfrata betrag, akuma ia täe sg fakg^ stg an lok §i 39 ggndeäte §i 89 dutse la un iioitoi äi 89 rQ9g9 S9-1 d^a un r^d de aine b9rb9te8t', k9 dak9-i azut9 Daiimez9T| 1^9 89-1 Siie gine pl9tite ainele al^a. kroitoru i-au da-t-ajnele, ka 39 Taz9 tS-i[}9 89 fak9. apoi fata i-aij täerut ä-o 8t9kl9 ö-aQ golit apa din täzme §i s-ay dus ku ia la palat, onde kijte zetöe rondur de doftof untra §1 ie§a 61 n-aYj^ t6e 89-1 fak9 finp9ra- tulm, k9 i-ai} fgost kerit tu9t9 puter^a. aitS s-au ragat {ii) ia de straza dela pTi9rt9 8-0 läse 89 ^tre 89-nt§ertäe 89 vin- detse ü la p9-mp9raku atantS s-au dus sludzile 89-ntrebe t^ 89 fak9, k-aQ yint un doftor str9in S9rak, . 89-I läse or nu nngimtni? 1-au kemat apoi sus, ka 89 yaz9 t6-are 89-i fak9. ia aQ dat p9 tois afar9 din kas9, au dezbr9kat p9 ump9ratu 911 Kelj^ gQ9l9 ^ftQ ^tfieput al sp9la ku ap9 di-aia, kare au zns ielele. dup9 t§e 1-au 8p9lat, park9 i-au lu9t ku m^na betezala, apoi s-a^ da-i-ymp9ratu zos, §-au z^s: „tSine ie§t' si tSe 89-z-daQ, k9 m-ai f9ku-i-odat9 89n9tos?'* ia n-a^ yrut 8g spoie ninika, S-aij z^s: „k9 altSeya nu vr^u, numa 89 fii^ mai mare peste 9nkisor/Vk9 iefa to-ku ggndu Ia b9rbatu-s9Tj, k-au sunt k-ij9 89 fiiie ^kis, §i ^p9Tatu i-aij f9ku(t) p9 voie. Acnsa au poruntäit ia, 89 slobu9Z9 p9 tots robgi S9-i vazg. kynd ai;} ie&it b9rbatu-S9Q ku neste Ear9 de kitsQpre, iei i-a^ yint rg^^ da äi lui iefa Mk9, k9 donini 1-au osyndit Ia muprte, k9 iefa mfu anu. ia por^ntöeste mintenaä la sluzbaS sg-i ia Sar9le dela Eitöu9re si S9-I aduk9 sus. dup9 t§e I-a\} adüs sus, 1-an ^trebat: „tö-su f9kufc d^ai avut Kar9le de KitSupre si de kynd ie§t' ynkis?^ da iel n-au askuns ninika, &^ spus tot ti-aij f9kut. Atuntä ia i-au z^: „p9k9tosule, de t§e n-u ^trebat p9 neyast9-ta, dak-ai yint akas 89 yez, i-ade- ^grat ku inelu, or ba?** atnntS iel au zys: „^m pare r9u, k9 n-am ^ntrebat-o." nda tu krez, k-a^ f9kut ia lukru ala?'* iel a\^ zus, k9 n-au ^ntrebat-o §i nu §tiie. atuntä ^i(y)ine lei rgu dela inini9 ^^ 9nip9ratu iefa akolo §-au untrebat-o tSe le, 8-ag zus, nu-ts kerde fiir^a pentru un p9k9to8 ka asta. atnntS j^ au strggat: „ie\j ^1 ^ert, k9 ^e b9rbatu-neTj." §-a- — 74 — tantö a^ k9st |el zos S->a\L leSmai ia aij pus noma dek^ t de l-ai} trexat, l-au dos numa dek^t la baie §i l*a^ ^mbi^kai ^n a^e faine, s-au umbr^kat p9 unn9 di ia ka aine muiereft' a nmp9rata I-ai} f9kut pp iel al doil^ ^pprafe si p9 ia ^- P9i^9^^ ^"&y l^tht p9 bptruna la-ntrebare fii p^ untsfatu ala de t^9r, Si i-aa osnndit ^p9rata la rnnj^rbe p9 amandoL i-ai} lega(t) la kaj^dele telegaiilor §i i-au f9kiit to-ni Si fprgnie. ieji 1^9 mai £i tr9ind gi asi;9z, dak9 na-9 fii mmit. XIV. 1. Vilinkutsa S9 ggts^ bota-n m^ 119 k9 Ina, si la ap9 S9 dutsa, ia 911ZOS k9 89 uita, 5. sum9 de Turtö k9 ved^ §i-nd9r9t k9 S9*ntortSa, Si din gur-aäa stmga: ^Mk9, maikg, drag9 maikj, ie§ a£a.r9 de te u}t9, 10. na Stiu, ruzar ^florits, or s^n(t) Turtsi ^nv9lits." maik9-sa afar ie§a, §i ^nzos k9 39 uita, §i din gor-ada-i z^täa: 15. „Vilinkutso, draga maüo, nu s^(t) ruzar ^pflorits, da sun Turtäi ^V9lits." ia din gur9 uS voi^: „taik9, taik9, drag9 t4k9, 20. f9-m-o grQap9-fi-kimnits9, §i-n las9 si de-o ferQastr9, S9 mai Y9Z töe ie ^ kas9." niiä Yorba n-o ispr9ia) Turtöi-n-kas9 k9-n sosa, 25. §i din gru a§a zutäa: „b9diul^asa t§a firumQas9, — 75 — kn portu de zupun^asp, ka Kipu de kurv-al^s^, akpatem pp Yilinka fetsg." 30. taik9-S9\} aäa z^töa: ,^9 Yilinka nu-i akas9, k-SQ plekat dj$-a noua tsarp, k-ai} avut dj^-o soriu^rg, S-a\j anzyt k-\j9 39-1 mTJ9r9." 35. nitS Yorba n-o ispr9ia, äi kapn i-I reteza, P9 Yilinka o skot^ ^r Yilink-a§a gr9ia: „Turtäilor boierilor, 40. 9ng9dTiit8 pats^ ntel, 89 moi komu surtsnlui, ^ s^d^ele i;9ikut8ulai.^ P9 Yilinka n-o lega, Si-n tr98ar9 n-o pun^a. 45. ia Sin gar-a§a z^täa: ^m^ji iaik9 89n9tos, ka nn ba§tenel p9 s^os." k^nd la yal^ Jinlui, Yilinkuts-aäa z^tsa: 50. „Txirtäilor boierilor yng9duits puts^ntel, S9-n SP9I kornu fiortsnlui de 8^dzele i;9ikutsalui." fii Tortii n-o dezlega, 55. ia yn ap9 s-amnka di din gur-ada z^täa: „dek^t dam9 Turtäilor, mai gini mas9 peStilor, fii l9ka6a br9§telor 60. ii radzin9 ketrilor.** — 76 — XV. 1. „lent&Oj ientöo draga mu£i! töe Sez to-trist §i m^hnit, or galbini i-ai f^räit, au m^drele t^ai} ur^t, 5. B,ji murgu ni i^a]^ spetit?" j^ikg, maikj, diBg9 ma^g, nit§ murgu nu m-ai} spetit^ nitö galbini n-am f^it, nitö m^dre nu m-aij ur^t, 10. da k^te fete-n Tsarigrad, P9 t^te I^am sprutat, numa doo n-au skgpat, una, Tsika de-mpgrat, §-una de ovrei bogat, 15. ale doo n-au skgpat» §i de nu Ij^-oi sgruta, ieu sgngur m-oj^ sp^pzura.'' maikp-sa k*a§a-i z^t§a: ^entöo, ientso, dragu maiki, 20. dezbrakg aine kr9^e§t^ Si-mbrakg kgluggreSt', §i tSere pg la ferestri, kum töere kgluggri, P9 sama m^ngstiri.*' 25. ient§a k-a§a §i fgtsa, niiS a§a nu izb^nd^a, §i akasg k^nd ven^a, &i din inimg ofba, maikg-sa k-a§a-i z^t§a: 30. „ientäo, ientöo, dragu maiki, tde-m oftez, a§a ku sete, nu-i lum^a friptg de fete, dezbrakg ainele tale, si-mbrakg ainele mele.^ — 77 — 35. i^entSa k-a§a ii fptda, Si a§a kg-S izb^nd^a, l-Aletsika 39 dutSa äi din gar-a§a-i vorga: „Aletsiko de-mp^rat, 40. nu-n dsi puts^tel sglaä?" Aletsik-aSa-i grgia: ,461} sglaä dakg ts-oi da, ts-oi fatde pata pg prispg/' ^u-m fatSe pata pp prispg, 45. k*avetB muSte &i 1119 kükg.*^ „tB-oJ[ fat§e-n tindg pg vabrg.*^ ^n-m &t§e pata pg yatrg, k-ayets kuine äi mg latrg, peste n^pte m-oi ^ntinde, 50. 6i rokitsa ni s*aprmde/' „tsa 1-oi fatde la ferj^astrg.^ ^a ni-1 fatde la ferQastrg, kg 8f nt fgmee frik^gsg.^ nis^i fatSe pat la kitäpre.** 55. y,na-in fg pata la Mitdgre, k-am inimg Si mg dygre.'* „ts-oi fiitSe pat la pgrete.*' ientia pg la nez de ngpte, ygrsa to-sador de mi^grte. 60. diminj^atsa sg skola, sg spgla sg kept^na, ^ oglindg sg aita. §i pg a&e kg iesa, Aletsik*a§a-i zytSa: 65. y^^ntSo, lentSo, karvg ientSo, k^nd te kultä ka fata-n pat, arankg-i d^-o k^rpg-n kap, sg sg fiti^e ka bgrbai j[a la tatg-sgy sg-täa (se dacea) 70* fntrg-n kasg saskinyiid, — 78 — iar taik^-s^tj yi zijtäa: yyAletsiko draga ta^tti, da asta täe m^ ^este? 75. ^tri-n kas9 suskiii^d, &-ieS afior^ l9kr9in^dp'' ia din gur-aäa-^ z^töa: „taikg, taikg, drag9 taikg, bgiie fete de-mp9rat, 80. mai tpie s-a^ m9ritot^ noma |e^ B^t hi^ mare, Ia knrt^ ii^9riei tale.^ düp9 j[ent§a-m trimet^a. mam9-8a aäa-i Yorga: 85. ^ient§o, ientöo, dragu miu^ nu-ntra-n kasg nepoftit^ nu b^ paar ne-nlonat.^ Si ientSa n-a^ askaltat^ at} ^iarat ign ka89 nepoftiti 90. §-ai} b9at paar ne-nkinat, P9 ient§a l-a^ otrgii sb:^g9 ientäa-n gara mare, „pripkeSte, popo, pripkeSte, k9 iü mij^rt^a mg 80S9§W 95. §i ientia a\L Si mariti Aletsika ni l-ai} pl^ns: „ientöo, ientdo, diagg ientsol az dinii]iQats9 feiit89, P9-n 1-amnj^ in9ritat9, 100. P9n9 gara y9dayit9. taikg, taik9, dragg taikg."^ „dj^a Dunmez^i} gg nu mor, 89 te-ngof de noo or, g9 fatg noo kokonaä, 105. &i Ia urm-o kokonitgp, sg te badze-n temnitgg.*' — 79 — XVL 1. „kopKilits^ ku p9rmt8, la t§e fokn ie mgrits? k9 nila dela p^rints, k^t igi irgi n-o mai uits, 5. da nila dela bgrbai, ka kita de kainp9rat, to täupkeät' P^-o f^eät', fii sgtölg nu mal ieäV/' „taiko-ne^ m-ai} m9ritat, 10. nu 8-aQ uitat, ka| m-a^ dat, dap9 uotsu din p9dure, kare oinQar9 äi fdr9. k9 ie\L n-am fost ^V9t8at9, 89 äez ign ka89-iiki4ai;9. 15. aq 8P9I i^ne s^dzeraie, dup9 \19men despoiate." \}otsu la uS^-askolta, Si ign ka89 k9 yntra, §i din ga]>aSfr-^ z^töa: 20. ,yneTast9, neyasta m^^a^ de t§e-m pl^dz ii-n I9kr9mn6z, Si p9 nu4k9-ta n-o bl9st9nm?' ia din gar*aäa-j[ z^täa: „b9rbat, b9rb9t89la neQ, 25. iei} n-am plyns, n-am l9kr9mat, P9 maika n-am bl9si;9mat, da iei} fokn 1-am f9kut, §-am pns lenme de ätezar, Si SteSarQ-a^ fiimegat, 30. I9kr9mn din \}oi]c n-ai} Kikat" iel afarg k9 jeSa, fii p9 slug9 k-o six^ga: y^täiS, kntaidelu ney, prinde-m kai la hinteQ, - 80 — 35. k-y9 B9 piek Is sokru-neQ." pynj kai kg-i prindfia, palo§u §i-l askutsa, si-ntrgsur^ 89 pun^^a. zumgtate kodru verde, 40. lyng-on stup mare de gr^u^ din tr9sar9 89 dedj^ ploska-n mqng kg i-o da, §i din gar-adari z^täa: j^siA neyast^ in de b^a, 45. kg de astpz ^kol^a, tsine ätiie de-i mai bea dela mgnuSitsa m^^a^t* §i-n |a palo§a-l b^ga. ia din gar-a§a stmga: 50. „bgrbat, b9rb9t89la neij, 89 te dutö la tatg-neQf 89-n tragp klopotu-n 8at, 89 ni-1 trag9 tr9g9nat, k9 n-e mu^rt^^a din b9rbat.'* 55. iel Ia 8ii9kr9-8a 89-täa, §i ^in piJ9rt9 ky-i b9tjja, §i din gur-a§a-i z^t§a: „su9kr9, 8okriö9ra m^a, in de-n deSkide pu^rta.^ 60. sQ9kr9-sa a§a-^ z^tla: „de§kiz9-ts-o neyasta, ko ia-i §tiie sama.*^ iel din gur-asa-i zutSa: „nevasta nu ie ku mine, 65. zum9tate kodru verde, lung-on stop mare de gn^t}» numa s^ndze p^n9-n br^^, si 89-1 tradz klopotu-n sat, §i 89 i-1 tradz tr9g9nat, 70. kg ie mii^rtga din b9rbat." Glossar. In das Glossar wnrden alle in den Texten gesperrt ge- dmckten Worter, deren Verständnis hätte Schwierigkeit machen können, aufgenommen, wobei die lateinische Ziffer sich auf die Nummer des Textes, die arabische sich auf die Zeile be- zieht Außerdem habe ich auch alle weiter vom und mir sonst bekannte Wörter eingereiht, die in irgend einer Be- ziehung von Interesse sind Dialektische Formen wie KitSor für picior etc. blieben, weil zu bekannt, aus dem Glossare weg. Die Reihenfolge ist phonetisch 9 nach 0, 9 nach u, g nach g u. s. w. adaog = adaug. aida IV. 5 = haida. ailantg XII = cealaltä. ain^ XII = hainä. aldat^ BS altädatä p. 44. alkmn = altcum. amnin = amin aimintera i= alminterea. an VIL 24 = am. androk = Weiberrock p. 6. aod = aud. aor aur. armas, arma§ul mare ^ — nie = der zweite und dritte Führer der Junii p. 14. atsupMesk = atipesc. as XII = adus. beiker = Backer. Weigand, 8. Jftbresbericbt. bizuiesk, mg = ich habe Ver- trauen (magy.). bpartg de florie= Blumenstrauß p. 7. bozoru IX. 3 = bujor. brgdutsan i= kleine Tanne. bu^ge B= buhä, Bergeule. dator = dator. deskalts, mg = deskuli dimnie = Baumwolle (dimie). diör und di^ör = dihor. di-un I. 9 = de un. doroTgit = schäbig, abgenutzt. dulgmnitsg = weißes langes Oberkleid für Männer (türk.). dumnitale lU. 2 = dumitale. dup9 III. 3. p. 45 = de pe. dutkg = 4 Kreuzer (slav.j. 6 — 82 — dzimbir »» rotes, schwarzpank- tiertes Kopftuch (magy. gy- ömber). dzubj^a s= Frauenoberkleid (türk.). eiia, eleia s. p. 43. est^a, estiia s. p. 43. faor = faur. feteloi, feteluSk^ »= Zwitter, forde aus f&rä de zusammen- gezogen, auch im Sinne von „unpaarig^ gebraucht, f^toi B» derbes, großes Mädchen, fgtgrgu == Zwitter, fßtäa als In£ neben face üblich s. p. 68 Z. 2 y. unten« fiirament = Hemdenbrustver- zierung p. 7. f^rsit == sfir|ii goglistat = Kegelbahn, gonis^sk = agonisesc. greier = creer. greun^t^ts = greut&ti. gripk^ = criptä. gebg = Mantel (turk.). get VI. 2 = biet, gits = biciü Peitsche, girdan und gerdan = Hals- kette aus Goldstücken (türk). givol = bivol. Kieskare, fiie§tekare = fiecare. fiiit = sfiit. Kirgstrgu = firestreu. i VlI. 23 = vi, du kommst, iie f. I. 13 = lebend. iers X. 11 = vers. in = vin. inger = hingher, Henker. inovat =» ylnovai iorik9 = yioricä. irtie •= hlrtie. is = vis. lera = era. is^z = visez. itg «= vitä. iutsalo = iutealL iuts^sk e= iu^c iz^dg = Verschwendung. kalg, PI. kgli = Kachel kan a=s cam. kaot s» caut kapak, PL -tae = Aufschlag am Ärmel p. 8. koant§ = Holzreif zum Auf- binden der Haare p. 7, der Kopf bund selbst p. 24. koles IX. 10 = cules. kolk = culc konduf = Pantoffeln für Mid- eben p. 7. kour, PI. uf = hoher Absati p. 7. koprins = cuprins, auch Fa- milie: sä-tr tr&iascS tot co- < prinsu. kop^rSeu VHI. 14 = Saig. koraze = Mut, curaj. kot^rlesk = durchstöbern, co- telesc. kov^t = cuvini kpst = cäzui k9tse = pentru cä, cäci. — 83 — kjz IX. 2 s. p. 41 = cäci. farjp = crep. b-pmpot B== angeheitert, be- duselt knpntä s. koantä. kurkani oder k9tstdani = Art Ton juni s. p. 14. inrong = conunä (in der Poesie). Keptarg = Leiber aus Pek p. 9. pieptar. Kkgtof = eiserne Pfanne, pi- cätor p. 24. Emnitsg =i pivnita. laitsg =a laviti. laod = laud. ligiupie = lighioanä. livade XII = livadä. logomp B= logodnS, loi = lovi lupE = PL von lup und lupti von a lupta. malot^ gr. = eine Art Winter- mantel der Frauen mit weiten Armein p. 8. maram§ = mahramä, Tascben- tnch p. 20. margpalg IX 19 = marghiolie, SpaÜ, Scherz. maskor ^= mascur. matipolon = eine Art Stoff p. 6. morkoi Sg. u. PL = morcov. motSesk = beschmieren, be- sudeln, mlnjesc. mgikuSprj Dl 17 = dim. von maicd. mgmulgriie = EramhandeL mgnuSitsg XVI. 47 = kleine Hand. muierotkg = Weibemarr. muiets = Semmeln in Milch geweicht. muöalin = Musseline p. 7. mu§its9 «= Made. nefasgitg (mgmgligg) = unge- dämpft, neasudat. nesku = niscart v. p. 44. nimini = nimeni v. p. 44. nimurui = nimerai v. p. 44. ngstrapg = Kanne (türk.). nilzok «: mijloc. mnika = nimica. obgalg = obealä. oi, roi, roi interj. XI. 1. olar»=' Kasten für das Küchen- geschirr. on XVI. 40 = un. orj und yorj = borg (Tanz). otrgit XV. 91 = oträvit. ots und yots «> bot. otsgt = otet. otsur XII, o tlrä = ein wenig. otäenik = ucenic. jlglant = celSlalt v. p. 44. gstglant = cest&Ialt v. p. 44. paar XV. 87 = pahar. pafiklitäile p. 25 = Bänder. plokon n. Geschenk aus Eß- waren bestehend bei der Ver- lobungsfeier p. 19. 24. pots I. 1 1 = pot. ponos, PL ponpase = poreclä. 6* 84 — P9reiKe «^ päreche. premenealä = primenealä. prepui, te s= te bänuesc, ver- dächtigen. prikoät «= abgehärmi privor = pridvor p. 41. prizol, skurteik9 de »= eine Art Stoflf p. 8. ^ prokov «== eine Art Tuch p. 22. pungg B= Geschenk des Bräuti- gams am Vorabend der Hoch- zeit p. 20. punto «= printrä p. 45. rebedzit = durchfroren. rinik = rarunchi (Sg. u. PL). rpam ^= Gestell, Rahmen. rpamp »= der Trog, dessen sich die Frauen bei Verfertigung der Gallonen bedienten. rgtund = rotund. ruzar XIV. 10 = Rosenstock. ro^p BS Rosette, Schleife p. 7. ran = hrean, Meerrettich. salamadza «= eine Art sehr feiner Wolle p. 21. sfants und s&ntsiK = Silber- münze, Zwanziger. skaon=scaun(Platte an Ringen p. 19). skurteik9 = Frauenmantel ohne Ärmel p. 8. 21. skutit = Steuer in der Nach- barschaft p. 3. skgunetä kleiner Stuhl slad, sl. = Malz. slon e= Schutzdach. socru (mare — mic) = Schwie- gervater (Vater des Briati- gams — der Braut) p. 19, ebenso soacrä mare — miä p. 20. solzu XI. 34 = solzü Ton solz o = Schuppe. s^-tSe s= sä duce XUL sg I. 6 = 8ä — mi. spgriat ^= speriat. staSie = stafie. strimp =s Strump£ strjg = strig. str^esk «= striTesc str^at = stricat. sulastru «» Aalraupe, mihalt surig = ein BlasinstnuneDt p. 14 Anm. surlas «= Surlabläser p. 15. suta§ «= der 4. Führer der jmii eigentlich Führer über Hud- dert, entspricht tark.Jüzba» = Haupianann p. 14. s^gur wird auch als Asr^^ gebraucht für D-ta. getrafika = der Name von ge- stickten Blumen. slj^apoitsg = sJeapoTitä (Str** ßenkot aus Schnee ^ Wasser). §lepeiesk = a sä umplea de tinä, sich beschmatzen. Boloyari = wollene Strumpf Spentsgl = Rock, Spenzer. §tuk Xin = Stück. — 85 - taor und taore = taur. te-ts =s verkürzt von te ducl liertS^ Brühe, welche man von der Mamaliga abgießt tigneste = ticne^. to = tu, auch to(t). tomna = tocmai. topKesk IL 3 = topesc tron = Eiste, die als Bett dient. tsiin9neas9 = weiblicher Bote p.2. tsaknr «= schielend. tsarkgne p9 la uoik, blaue Streifen unter den Augen. tsate = cetate. tsoknrtit = verstümmelt, ciun- gärii tsupag, 8L=cfima§e i^Spoale, kurzes Hemd. tulbure = turbure. tn^te ielj^a XII = toate celea. uluit == verwirrt, zSpScit, auch m-am uluit = m-am gre^it noiK X. 19 = ochi (Sg. u. PL). uots L 7 = hoi < iiorj == horIL nntsfutu Xm = Schurke, Hundsfott urduiesk = grob mahlen. nreiMe = ureche. urmuz VIL 15 = fabche Perle, nmponsgtur^ = Impunsäturä, Stoß. Qinpl^skat=mit umgehängtem Rocke. ynkor^i = Incoroi ynkurdoöi a sg =^ sich an- hängen, sich befreunden. vantäing = eine Zwimrolle. vgst = väzui vgtaf, sL = der erste Führer der junii p. 14. vedere f. = Brautschau p. 18. veiK = vechl vibovnikg V. 8 ^ ibovnicä, vigan = Bock der kleinen Mädchen. vilinkutsa =» dim. von Elena. yinele == inele, Binge. vineluä =» inelus. vinim9 IIL 9, VIL. 22 = inimä. vinimiprg VL 18 = inimioarä. vint XII = venit vitriuon = vitrioL voaträ ^= Hochzeitsvermittlerin p. 18. voks^sk BS väpsesc (durch väc- suesc resp. Wochs, Wachs beeinflußt), vrenik p. 41. XIII = vrednic. zagara = Rand der Pelzmütze p. 8. zger = sber. znird^ = smima. zore|te = bringt Morgenmusik am Hochzeitstage p. 21. z^bun = Frauenjacke p. 7. zuo = ziua. o zdir = jder, Marder, zupun = jupän p. 23. Die ramänischeii DimmntiYsnffixe von Seztil PuBoario. c Das Material far diese Arbeit habe ich zunächst am H£M=:B. P. Ha|deu: Etymologicnm magnum Roma- niae. Bucure^ti 3. Bde. und aus SäiiL«= Lazar Säineann: Dic^ionar romän-german. Bucuresti 1889 gesammelt, doch habe ich oft auch die anderen Wörterbücher (Tiktin, Dame. Polizu, Laurian-Massimu, Lexiconul budan etc.) vor allem Cih. = A. de Cihac: Dictionnaire d'Etymologie Daco- Romane. Frankfurt Bd. I: 1870, Bd. II 1878, zu Rate aehen müssen. Allen den Wörtern, die aus diesen Werken aus- gezogen sind, folgt nur in Ausnahmefällen ein Cütat Die aas yerschiedenen Schriften der nun. litteratur entnonuneneo Wörter werden mit Belegstellen angefahrt — Für die Dialekte benutzte ich das Material in Jb. I— VI = Jahres- bericht des Instituts für rumänische Sprache, heraus- gegeben von Weigand. Leipzig 1894—1899. Für das Aromunis che entnahm ich die meisten Beispiele (ohne CUM) dem Aromunischen Wörterbuch von Prot Weigand, das mir im Manuskript vorlag. — Für das Altrumänische fEuid ich Beispiele, ausser in anderen alten Texten, die mit den übUchen Abkürzungen citiert werden, hauptsächlich in 6. = M. Gaster: Chrestomatie roumaine. Leipzig-Bucu- resti 1891. Bd. I u. II (b), in Cod. Vor. = Codicele Voro- ne^ean, herausgegeben von J. Sbierea und in Dos. V. * Dosofteiü Via^ si petreacerea svin^ilor, philologisch bearbeitet von C. Lacea. — Von den Sammlungen von Volks- — 87 - litteratur, die ich benutzte, werden außer G.b. noch mit Ab- kürzungen dtiert: JB.B= Jarnik-Bärsean: Doine si strigä- turi din ArdeaL Bucuresti 1885, Sez. = Sezätoarea. Fälticeni und Mar. Or. I— II = St Fl. Marian: Ornito- logia poporanä romänä. Bucuresti. 2 Bde. Die Vorarbeiten, die ich benutzen konnte, waren ziemlich unzureichend. Ich erwähne an erster Stelle: Quin. = N. Quintescu: De deminutivis linguae rumanicae, vulgo walachicae nominatae. Berolini 1867, eine für ihre Zeit vorzügliche Arbeit, die aber jetzt veraltet ist; auch ist wenig Material darin enthalten. Reicher an Beispielen ist Ste£ = Si Stefurea: Sufixele latine^tt, cercetärl filologice"') in den „Convorbiri literare" 1877 — 1878, eine in jeder Be- ziehung schwache Abhandlung. Die mit a anfangenden Suffixe sind von Hasdeu in größeren oder kleineren Aufisätzen seines Etjmologicum magnum vorzüglich behandelt worden. Doch da nur sehr wenige Dsuff. mit a beginnen, habe ich selten von diesem Werke Gebrauch machen können. Mehr für die Vergleichung mit den Schwestersprachen, als für die rum. Suffixe selbst^ waren mir vom großen Nutzen die Abschnitte, welche über die rom. Suffixe handeln in Diez. = Diez: Grammatik der romanischen Sprachen. Bonn 1882, IL Teil, Seite 604 flf. und ML. = Meyer-Lübke: Grammatik der romanischen Sprachen U Leipzig 1894, Seite 491 fi^ Vielfach habe ich auch Cohn = Dr. Q. Cohn: Die Suffix- wandelungen im Vulgärlatein etc. Halle 1891 benutzt. Weitere kleinere Abhandlungen werden im Verlauf dieser Arbeit dtiert werden. — Für das Slavische war ich weit schlechter daran. Außer dem Abschnitt über die slav. Suffixe in MikL =» Fr. v. Miklosich: Vergleichende Grammatik der slavischen Sprachen, Bd. II, der außerordentlich reiches Material bringt, welches man indessen nicht kritiklos gebrauchen *) IHese Arbeit ist mit wenig Änderungen aach ins Dentaohe über- tragen ond veröffentlicht worden in dem „Programm des griech.-oiient Ober-QymnasinmB in Snczawa, für das Schuljahr l88(yS worin der Ver- ^«er merkwürdigerweise Stefhreac heißt V — 88 — darf, stand mir zu Gebote nur noch eine kurzge&Ste, ab^ ausgezeichnete Übersicht über die altbulgarischen Suffixe von Prof. Leskien = Lesk., in seiner im Wintersemester 1898 — 1899 in Leipzig gehaltenen Vorlesung über ^^altbulga- rische Grammatik". Die Abhandlung über die rum. Dsuff. besteht aus zwei Teilen. In einem ersten Teile werden allgemeine Betrach- tungen über das Wesen der rum. Dsuffl angestellt werden. Ich war bestrebt darin alles zusammenzu&ssen, was sich über die Bedeutung und Sinnesent Wickelungen, sowie über die Bildung mittels Dsuff. sagen läßt, um somit unnützen Wieder- holungen bei der Besprechung der einzelnen Su£ ans dem Wege zu gehen. Im zweiten Teil dieser Abhandlung habe ich folgende Einteilung vorgenommen: vor allem gruppierte ich das Material in yier Abschnitte, welche nach dem Konsonanten des Suff, benannt wurden: I. c-Suff., ü. ts- und ts-Suf£, III. 1-Suff., IV. 8-Suff., und diesen fugte ich einen fnnften bei, worin alle anderen kleineren Gruppen von Dsuff be- handelt werden. Diese Einteilung ist aus rein praktischen Gesichtspunkten gemacht worden, da sich auf diese Weise am leichtesten Ordnimg und Übersichtlichkeit in die Beispiel- sanmüung bringen ließ. Inkonsequent ist diese Gliederong deshalb, weil in einem solchen Abschnitt nicht alle Soff den- selben Ursprung haben, wie dies bei II der Fall ist; doch gerade die Nebeneinanderstellung von ähnlich lautenden Snft ermöglicht ans, die Etymologie zu ersehen. Andererseits, wenn sie auf dieselbe Sprache zurückzufuhren smd, kann es ge- schehen, daß sie mit dem Titel in Widerspruch stehen, wie das bei III der Fall ist, wo unter 1-Suff. auch solche, die nur aus Vokalen bestehen oder r als Konsonanten haben, mit hereingezogen werden. Doch wollte man konsequent sein, müßte man z. B. lat. -ellus > -el unter 1-Suff., hingegen das Fem. dazu ella > ea[uä] unter vokalischen Suff, behandeb, was natürlich unzweckmäßig wäre. Nach der Zusammenstellung der Beispiele folgt dann die — 89 - §1. Besprechung der einzelnen Su£ und SufSxYerkettungen mit Angabe ihrer Etymologie. Über das Zasammenwacfasen der Sa£ mit dem Primii wird nur dann gehandelt, wenn es Ab- weichungen Yon den in dem ersten Teüe festgesetzten Regeln büdet. Die Einteilung in Paragraphen und Anmerkungen habe ich der Übersichtlichkeit halber angewandt. Sie erwies sich als zweckmäßig auch für den am Schlüsse folgenden Index, worin alle behandelten Suffixe in alphabetischer Reihen- folge zusammengestellt sind. Mein Augenmerk war yor allem auf die lebenden Suffixe gerichtet, d. h. auf Ableitungen, bei denen man PrimitiYum und Suffix scharf von einander trennen kann; doch habe ich oft auch die erstarrten und nichtdiminutivischen Ableitungen — diese meist in Anmerkungen — mit behandeln müssen. Für die dr. Worter habe ich die moderne phonetische Orthographie, für die Dialekte die in den Jahresberichten angewandte phonetische Transskription gebraucht Erster Teil. § 1. Diez hat Recht, wenn er (S. 618) behauptet, daß unter den an Dsuff. so reichen rom. Sprachen das Rumänische un- übertroffen dastehe. Teils bekamen die vielen aus dem Lat. geerbten Dsuff. größere Produktionskrafb, teils kamen durch die Berührung mit Slayen und Griechen neue Suffixe hinzu, endlich bildeten sich auf nun. Boden durch Zusammenwachsen mehrerer Suffixe neue Dsuff. Der Kreis des Gebrauches des J)üninutiTS^ hat sich weit über den ursprünglichen des „Ver- kleinems** ausgedehnt Über die Nebenbedeutungen, die das nunänische Diminutiyum angenommen hat, werde ich im ersten Abschnitt Aufklärung zu geben versuchen — und zwar ohne Vergleiche mit anderen Sprachen zu machen. In einem §2,3,4. — 90 — zweiten Teil werde ich über die Bildung selbst, sowie über SuffixYerkettiingen reden. I. A. Verkleinernde, liebkosende Suffixe und Patronymica. § 2. Die drei Begriffe von „klein", ,4ieb" nnd „jung" lassen sieb bei den meisten Dim. nicht scharf von einander trenneD, daher habe ich es vorgezogen an dieser Stelle sowohl, als auch in der weiteren Folge dieser Arbeit unter A, alle drei zusammenfassend zu behandeln. Joni^ heißt der kleine Johann, er ist klein, weil er jung ist, und da er klein und jung ist, hat man ihn lieb. Anm. Die rum. Volkspoesie wimmelt von Dim. Viele denelbeB haben aber kieinen anderen Zweck, als eine gewisse Stimmung herror- zubringen, welche bei der Obertragong ins Deatsche nicht wieder durch Dim. wiedergegeben werden darf. Anch ist das Suffix ein bequem« Mittel des Reimes, da man z. B. in der Weiterbildung mit -ufa W5iier, wie masä (mäsu^) und Maria (Mariu^) ohne weiteres auf einander reimen kann. § 3. Rein yerkleinernd ist nur die Dimination tod Sachen: caciul-i^ »s kleiue Mütze, scäun-el = kleiner Stuhl etc. Der Sinn von ,Jung^ kommt natürlich unbelebten Dingen nicht zu, doch ist auch bei Sachen oft ein Beigeschmack des „Lieben", „Sympathischen", „Guten" fahlbar. So muß man z. B. ein Wort wie trebsoarä, wenn man es genau wieder- geben will, im Deutschen mit „kleines, gutes Geschäft^ ibe^ setzen. § 4. Dieser Nebenbegrifif eines rum. Dim. — wir werden ihn schlechtweg liebkosend nennen — ist unzertrennbar von dem der Verkleinerung, so oft ein Wesen diminuiert wird: so heißt z. B. frä^ior ,4iebes Brüderchen", surioarä „liebeß Schwesterchen" etc. In vielen Fällen hat dieser Nebenxug von „lieb" den Hauptbegriff von „klein" ganz verdrangt Wenn das Mädchen zu seinem Schatze bädi^ und das Kind zu seiner Mutter mamucä sagt, so wird durch dieSuS -it> und -ucä nur Liebe ausgedrückt Der Einwohner vonBran, — 91 — §5. der wegen der schlechten Beschaffenheit des Bodens auf seine Haustiere angewiesen nnd daher ganz an diese gebunden ist, kennt das Wort yite fast gar nicht mehr, sondern gebraucht dafür yiti|oar & — In den vielen Volksanekdoten vom Zigeuner und Rumänen kehrt sehr oft ein Satz, wie: „si unde-i trase RQmina|ul mteu ^ganulut o sflntä de bätaie** wieder. Unter Rumlna| ist keinesfalls ein „kleiner Rumäne^' gemeint, sondern der dem Erzähler liebe, sympathische Mensch im Gegensatz züin Zigeuner. — Godreanu ist in den rum. Volksballaden der Typus eines furchtbaren Banditen, doch liebt ihn das Volk, da er die Ghitsbesitzer, die es unterdrucken, beraubt. An einer Stelle wird der Kampf des Godreanu mit dem Polizeihaupt- mann Janus Ungureanu geschüderi Godreanu ist groß und schon, Janus ist klein und häßlich. Eine silberne Kugel trifft Codreanus Brust und da heißt es: „pe Codrena| mi-1 ränea!^ Codrenag ist immer noch der große, geforchtete Bandit, und das Suff, -as zeigt nur — ebenso wie der Dativus graecus „mi-l" ränea — wie dem Erzähler die Verwundung Codreanus persönlich nahegeht — Auch die vielen Metaphern, wie päunas = Held, porumbi^ = Geliebte haben lediglich ein liebkosendes Suff. § 5- Gerade dadurch, daß der Zug der Liebkosung so stark hervortritt, wurde verhindert, daß sich im Rum. wie bei anderen Sprachen, z. B. im Ital., bei manchen Dsuffl eine Pejorativbedeutung einstellte. Es liegt in vielen Fallen sehr nahe mit dem Begriff der Kleinheit auch den der Minder- wertigkeit oder des Schlechten zu verbinden. Zwar giebt es auch im Rum. in der Sprache der Gebildeten Dim. wie doctoras, poetas, welche einen „schlechten^' Arzt oder Dichter bezeichnen, doch sind solche höfliche Umschreibungen für „doctor räu'^ „poet slab** dem Volke unbekannt Im Gegen- satz hierzu haben fast alle Augmentativa den Nebenbegriff der Pejoration: Ganz abgesehen von der Grösse eines Rosses, heißt cälu^ (-u^ Dsuffl) „schönes Pferd" und cäloc (-oc Aug- suff) ,JiIähre". §6. — 92 — Anm. In WOrtem wie androcea«^ altes Weib und cojocel» alter Mann ist Perjoration enthalten, doch wird diese nicht durch du Soff, ausgedrückt, sondern diese Wörter bedeuten orBprönglich nur „androc mic*S „cojoc mic^S und diese Bedeutung wurde dann auf „alter Mann" ,,alte8 Weib'* spOttelnd übertragen. — Bei den c-Sa£ hat aich die Pejorativbedeutung nicht aus der diminutivischen, sondern aus der diesen Suff, innewohnenden Augmentativbedeutung entwickelt — Über -ut vgl § 100; über -ache § 197. § 6. Wenn man z. B. das ab. Sufif. -istk ins Aoge faßt, so sieht man daß es a) Dim. bildet: rob-istk == kleiner Sklave« otroö-i§tk =a kleines Kind; b) Patron jmica im weiteren Sinne des Wortes z. B.: Ikv-i8tk = „puiü de leü", gol^b-istk = „puiü de porumb", gospod-i&tk = junger Herr; c) eigentliche Patro- nymica. Man vergleiche die ungemein zahlreichen FamiUen- namen auf srb.-id (Jagid, Miloä-ey-itf) sIoy. -ic (Miklosich), ross. -ic (Nikolaj-ev-iö), cech. poL -ic etc. Ein nun. Dsu£ kann nur a) verkleinern, b) Patronymica im weiteren Sinne bilden. Die Bedeutung ^ung** ist meist mit der von ,,klein*^ und „lieb'* vereint, doch kann sie auch allein durch das nun. Dsuff. wiedergegeben werden, z. B. : domn = Herr — domnisor = junger Herr; doamnä = Frau — domni^ = junge Frau, domnisoarä = Fräulein; craiü ^ König — cr&i8or=PruB G. b. 113. 176, cräi^ = Prinzessin und junge Königin; in- surat = vermählt — insurä^ei = Neuvermählte. Ebenso wie domnisor „Herrensohn" infolgedessen , junger Herr** bedeutet heißt dänciucä (danciü = Zigeuner) „Zige\^nersohn**, „jonger Zigeuner** ; man sagt indessen häufiger „puiü de ^gan**, sogar „bäiat de domn** (Bra|ov), wie man fast ausschließlich for junge Tiere „puiü de leü**, „puiü de urs** sagt, statt leut, ursulet, welche letzteren auch als Benennimgen erwachsener, doch einer kleineren Sorte von Löwen oder Bären gebraucht werden können. Ebenso kann man gleichbedeutend sagen „i-am tras o bätäiuscä** oder „i-am tras un puiü de bfttae". Ein „Joan Räducu** für Johann, der Sohn des Radu, wie im Slav., also Patronjmicon im strengen Sinne des Wortes kommt im Rum. nicht vor, sondern man umschreibt in solchen Fällen durch „Joan al lui Radu**. — 93 — §7. § 7. Ans praktischen Rücksichten werde ich in diesem Paragraph Beispiele ftlr die so mannigfaltige Diminn- iernng der Vornamen geben, bei denen man am klarsten die feste Verknüpfung der drei Begriffe „klein", „lieb" und ^ung" beobachten kann, damit ich im weiteren Verlaufe dieser Arbeit, von diesen Bildungen ganz absehen kann. Die in allen Sprachen dabei Yorkonmiende Verkürzung der Vornamen ist auch im RunL im hohen Orade entwickelt. (In runde Klammem werden die Silben, die ab&Uen können, in eckige diejenigen, die abfallen müssen, gesetzt.) Beispiele: Ana: An-ica, An-i^ An-u^a, An-icu^ An-ca, An-usca. Andreiü: Andre-icS, Andre-u^ Andre-i^ Andreias (vgl. §37). Aurel: Aur-icä (vgl. § 64, Anm. 1), [Au]ricule^ BädiU: Bädil-ucä. Bratu: Brat-ucu. Chiriaca: ar. K'i[ri]ak-uSa Dr. Obed. t. 11. Co(n)standin: Cost[andin]-ache, Cost[andin]-icS, Gostfandin]- ächi^ (Costan)din-icfi. doamnä: Domn-ica. (Du)mitru: (Du)mitr-ache, [Dujmitr-isor, [Dulmitr-ule^ (Du)- mit(r)-icä, Dumitr-as, Dumitr-ascu; ar. [Du]-mitr-u§. (E)cat(e)rina und (Ca)tinca: [E]cät[e]rin-i^a [E]cät[e]rin-^a, [E]c&t[e]rin-uca, (Ca)tinc-u^. Efrosina: [E]&osin-ica. Elena und Lina: Lin-u^ Lin-cu^, Lin-ca Elen-u^, £len-cu^ Floarea: Flor-ica, Flor-ioara. Gavrilä: Gävril-iicä. Oheorghe: Gh(eorgh)-i^ Oheorghi-as, Gh[eorg]-i^ca Oh[eor- gh]i-uc&, Gh(eorgh)-ilas. Ilie: Ili-as G. 150. 190. 2. loan: lon-icä, lon-el, (Io)n-i^ (Io)n-u^, [Io]n-i^ca, [Io]n-ache, vgL lenache, lancu. Jorgu: Jorg-usor. Lazar: Läzär-eL Maria: Mar-ica Quin. 23. Märi-uca, Mar-i^a, MSri-oara JB* 64. 1. (M&r(i))-uta JB. 401., (Mar-i)tica, Mar-icu^ (Mar-i)- §7. _ 94 — ^cn^, Mar-i§ca, Mar-usca; ar. Mar-aä(c)a ObecLII; Mar- ina, Mar-inu^, Mär-ini^, M(är-in)ica, Mar-iscQ^ JK S. 129, 1. S. 273, 1 etc. Mihäi(lä): Mibäil-a§ Mir. Cosi Lei I 228, Mi(hai)l-a^ Niculae, Nae, Nicu: N(icoI)S-ic&, Nicolache Nio-osor, (KiV cul(&)-i^ Nä-i^ä; ar. Nikur-uS und Culu§ (Obed II). Oprea — Opr-isor. (Paras)chiva: ((Para8)chi)v-Ti^, ((Paras)clii)y-i|a [ParaschfjT- u^ca. Petru: Peiar-ieä, Petr-ache, Petr-ijor; ar. Pitr^u| (Obed. 11). Rada: Räd-ucu, (R&)d-u^u, (Rä)d-a^cu, Bäd-ule^ Stefan: (Ste)fen-icä, StefSn-i^Ä G. b. 32, 2. (Ste.)&n.u^ Smaranda: Smärftnd-i^ Smär&nd-ica. Suitana: Sultan-ica. Snsana: Susän-ica. Tudor und Toad&r: Tudor-el, Tudor-as, Tudor-ache, Todc^ icä; ar. Tudur-us (Obed. II). Vasile: Vasil-icä; Vasil-ache. Vioara: Vior-ica. Anm. 1. In diese Liste sind nicht alle Namen und nicht alle davon vorkommenden Dim. aufgenommen, sondern nur die in meiner Vaterstadt gebräuchlichsten imd die, welche mir in der LektOre am häufigsten aufgestoßen sind; denn es wäre unmöglich, alle Tor* kommenden Dim. anzugeben, da sie bekanntlich nicht nur dialektisch, sondern auch schon in den einzelnen Familienkreisen wechseln. Anm. 2. Nicht alle Dsuff. werden zur Ableitung von Yornamoi verwendet, z. B. nicht ac, andru etc. Manche Suff, diminuieren nur Mask. z. B. -^or, -ache; ein Suff.: -ache wird nur zur Ableitung tod Eigennamen gebraucht; Über dieses in vielen Beziehungen merkwfiidigei Suff. vgl. § 196 ff. Daß das Suff, mit dem Primit. nicht immer über einstimmt in Genus, darüber vgl. § 31, betreffis des Oebrauohee dex artikulierten Form siehe § 34. Manche der angeftLhrten Namen aind sowohl unabgekürzt, z. B. Maru^ca, als auch abgekürzt, z. B. Nache, direkte Entlehnungen, so daß z. B. Anca, Marina als Dim. erscheinen, während das Suff, -cä und -in, da sie sonst nicht Dsu£ sind, gar nicht weiter im Folgenden besprochen werden. Anm. 3. Nur -ache diminuiert auch Familiennamen (§ 196). Patro- nymica mit Dsuff., wie im Slav. giebt es, wie schon erwähnt, im Rum. nicht. — 95 — §8. Amn. 4. Es ist begreiflich, daß gerade die Vornamen die meisten SaffixTerkefctangen zeigen; doch sind diese meist nor doppelte DsnfEl, indem ein schon diminoierter Name noch einmal verkleinert wird. Deshalb werden diese nor ausnahmsweise bei der Besprechung der Saffixrerkettnngen erwähnt. So ist z. B. ein Wort wie Ghi^ucä, nicht aos Gheorghi^cä abgekürzt, sondern eine neue Yerkleinerong von Ghi|ä, ebenso ist von Maria Marina, davon Mari^ioa abgeleitet, davon Tica abgekürzt, und dieses als Ticnfa noch einmal diminaiert. Anm. 5. Was die abgekürzten Vornamen anlangt, so ist zn be- merken, daft die nichtdiminnierten meist in ihrer vollen Form gebraucht werden (nur selten kürzt man ab, wie (Ana8ta)-Sia, (Da)Mitra), während die diminmerten gewöhnlich abgekürzt erscheinen, manchmal freilich sosehr, daß nur das SnfP. übrig bleibt, z. B. Neagoe — (Nego}- itä, Maria — (Mari}n^a, ja dieses nicht einmal ganz, z. B. (Mar-i)- i^ufa. Eine Regel, nach welcher die Verkürzungen stattfinden, läßt sich nicht geben. Meistens bleibt außer dem Suff, nur der Anfangs- oder End-Eonsonant des Primit übrig, z. B. N(icula)-it;ä, Gh(eorgh] - i(ä; (Rä)d-u);u eta — Verkürzungen kommen außer bei Vornamen nur noch bei den Ableitungen folgender drei Würter, die meistens, wie die Namen, in der Anrede gebraucht werden, vor: bade, mamä, tetä: b(äd)-ifä, b(äd)-icä; m(äm)-icä, m(äm)-uicä; t(ät]-icä, t(ät)- nicä. B. Motionsdiminutiva. § 8. Da bei Menschen und Tieren das Weib, bezw. das Weibchen in der Regel kleiner ist, als der Mann oder das Männchen, konnte sich der Oebraach herausbilden, die Dsufif. auch zur Bildung von Fem. aus Mask. anzuwenden*). Solche Fälle kommen fast bei jedem häufigeren mm. Dsuff. vor, und » Trollblume; cal^unei «» Benedictea- Icraut: Geum urbanum; cloco^ei »» Wiesenraute: Thaüctmm; cocone! «■ Schneeglöckchen: Galanthus nivalis; clopofel «» Glockenbfanne: Gampanula rhapontinm (vgL dopo^ «* Maiblume); cocorei imd coco^el -» Hundszahn: Eiythronium (ygL coco^el -» BlutBugs: Adonis); copäcei »»Springkraut: Balsamine hortensis; cra^ei (»» eis* sici) «» Wegdom: Rhanus frangula; nebunele «» ToUkom; stra- guret = Johannisbeere: Ribesnigrum;su flegele (»m&rgäritarele, läcrämioare) = Maiglöckchen: Gonvalaria majalis; päducei: Frost- beule (vgl. paduoel: Hagedom: Crathegus); trieret — Leberblnme: Anemone hepatica; zorele <-» Convolvulus arvensis etc. Dieser Ge- brauch erklärt sich dadurch, daß die betreffenden Pflansen nach ihres „Blüten" genannt werden (vgl. denselben Fall im Deutschen: Schsse- glöckchen, P&ffenhütchen etc.). § 15. Der Gebrauch, für Blumen diminuierte Worte an- zuwenden, muß schon firüh sehr fest ausgebildet worden sein Lat. und fremde Blumennamen, wenn sie nicht schon Dim sind, bekonunen das charakteristische Gepräge der nun. Pflansen- benennung erst wenn man sie diminuiert So wird lai aram zu rum. arel, lat vervena zu rum. brebenei etc.; tilUiUD Z> teiü konmit in einigen Gegenden nur unter der Fom teiuf (Jb. VI, 81) vor (cf. fr. tiUeul < tilUolum), ja da« Pfriemengras, welches lat. Stipa penn -ata heißt, hatimrom ein doppeltes Dsuff.: pän;us-i^ä. Weiteren Beispielen wird man im Verlaufe dieser Arbeit begegnen; hier mögen nur noch die SufBxverkettungen -äricä und -äri^ä besprochen werden, da sie am besten zeigen, wie im Rum. das Dsuff ^k Merkmal der Bildimg von Blumennamen gefohlt wird. § 16. -äricä und -ari^. In fumäricä >= Erdraacb, lunäricä = Mondkraut, säpunäricä <= Seifenknut, — 101 — §16, empfindet jedennaim als Primit. fum, lunä, sSpon und als Suff -Sric& Ib der Tfaat ist aber das Su£ ebensowenig -äricft, wie etwa in luminäricä (ygL C.Negnizzi, die Novelle ^uminäricä'') und mlncäricft, die nicht in Imninä, minc und SricS, sondern in Imnlnare, mlncare und icä zu trennen sind. Daß auch die genannten drei Pflanzennamen einst ^fumare, ^lunare, ^säpunare gelautet haben, beweisen ihre lat. Be- nennungen: Fumaria, Botychium lunaria, Saponaria. An diese trat dann -icfi, weil das Suff, -are nicht Dim. bildet, infolgedessen auch nicht Pflanzennamen ableiten kann. Sp&ter als man ein lunftricft in luna + äricS trennte, bildete man for dieselbe Pflanze noch eine andere Benennung: yäcftricä, von vacä abgeleitet Ebenso ist -firi^ zu erklären in inSritä «^ Leinkraut: Linaria und lunäri^ (= lunärica) = Mond- kraut: Botrychium lunaria, und ebenfalls von vacä bildete man durch -äri^ den Yogelnamen: Motacilla flava: väcärif ä. Eben&lls aus -are und -i^ä besteht das anders betonte Suff, -arifl Doch geht dieses are nicht auf lai -aria, sondern auf -ale zurfick, und hat im Rum. die Function, vorzugsweise Worte, die eine Krankheit bezeichnen, zu bilden (z. B. g Din- are a» Darrsucht, grumäz-are «=» Eehlsucht, gälbin-are =» Gelbsucht, flftmtnz-are = Weiche (bei Tieren), lup-are = Wolfsgeschwfir, pintec-are «= Durchfall etc.), dann auch Namen von Pflanzen die als Medizin gegen die betreffende Krankheit gebraucht werden (cium-are => Bockskraut) und schließlich Pflanzennamen überhaupt. Doch in diesen zwei letzten Bedeutungen wurde -are durch das Dsuff. -i^ er- weitert, z. B.: boltnd-ari^ = Stechapfel: Datura stramo- nimn; gtsc-arifa »» Gänsekraut: Arabis; ghimp-aritä »Domengras: Cypsis scolenoides; lln-äri^=> Fadenkraut: FQago; limb-äri^BB Wasserwegerich; mäsäläri^= Bilsen- kraut: Hyoscianus niger; nigelari^ (vgl. § HO, Anm. 2) =» Schollkraut: Chelidonium; 8erp-ari^s= Kreuzblume: Poly- gala; venin-äri^ >= Gratiola officinalis etc. (Der Sinn ^Medizin gegen ein Übel^ tritt in Pflanzennamen wie: lim- bricari^ und purecari^, die man gegen limbrict imd Jt §17. — 102 — pareci gebraucht, deuÜich hervor.) Diese Erweiterung des Sii£ -are durch -i^ä, welche ursprünglich nur den Namen für Pflanzen zukommt, hat sich dann auch auf die Ea^mklieits- namen übertragen, so daß armuräritS (abgeleitet Yon annni B= Schulterblatt) sowohl eine Yiehkrankheit, als auch eine Pflanze, die man dem Vieh gegen diese Krankheit zu fressen giebt, neben armurare, bedeuten kann. § 17. Selbstredend ist die erste Folge der Anwendung von Dsu£ zur Büdung von Pflanzennamen eine große Eon- fusion. Durch die Möglichkeit der Komposition prazisieii der Deutsche in einem Fall, wie „Erdbeere^' eine bestuninte Art Yon Beeren, die am Erdboden wachsen, indem für andere Beerenarten, welche niedrig wachsen, andere Zusammensetz- ungen von „Beere" Yorkommen z. B. Heidelbeere etc. Durdi die Diminution von poamä: pomi^ sind aber im Rum. zwei Möglichkeiten der Bedeutung gegeben, es kann heißen „Erd- beere", als auch „kleine Frucht". Ebenso kann ciuboticä „Primel", als auch „kleiner Schuh", strugurei „Johannis- beere", sowie „kleine Traube" bedeuten. In den meisten Fällea geht lediglich aus dem Zusammenhange der gemeinte Sinn des Wortes hervor. Doch hat man auch andere Erkennungs- zeichen, wie a) der Sinn des Wortes erlaubt keine Diminution, z.B. zorele. Jedermann weiß, daß so nur die Blume (Ackerwinde) heißen kann, da es doch nicht gut geht ein Wort wie „Tagesanbruch" zu verkleinem; b) die Form des Wortes kann manchmal einen Zweifel kaum aufkommen lassen, da die Pflanzennamen, wie dies in § 28 und § 31 g^ zeigt werden wird, oft abweichende Bildungen aufweisen; c) der feststehende Gebrauch von Diminution ein- zelner Wörter kann auch als (ein weniger zuverlässige) Criterium dienen, so z. B. wird man wissen, daß ein Wort wie cälugärisor eine Pflanze (Grindkraut) bedeutet, da ein Dim. auf -i|or von cälugär sonst nicht gebraucht wird. — Bei dinünuierten Pflanzennamen kommt man selten m die Lage, nicht zu wissen, ob ein Dim. oder eine neue (Art von) Pflanze gemeint ist, da eigentliche Verkleinerungen von Blumen — 103 — §18. kaum in der Rede gebraucht werden. Man wird also nur im Zweifel sein können, ob z. B. strugurei eine ganz andere Pflanze (Johannisbeere) oder eine Art von Traube ist; daß darunter ,,kleine Trauben^ gemeint sein könnten, ist ein zu seltener Fall, da man auch im Rum. bei solchen Gelegenheiten, wo doch der Ton des Satzes auf „klein^^ ruht, nicht das Dim., sondern die Umschreibung durch mic wählt. In den meisten Fällen haben die diminuierten Pflanzennamen indessen einen ganz speziellen, scharf ausgeprägten Sinn, und zwar „die wild- wachsende Art einer Oartenpflanze*': bucä^el = Straußgras: Agrostis canina (ygL bucate e= Getreide); cucurbe^-icä = Zaunrnbe: Bryonia alba; märär-as «= gemeiner Eppich: PheUandrium; aior ^= Waldknoblauch: AUium ursinum; linti(S= Wasserlinse, garofi^ (= garoafa sälbaticä) s= Grasnelke, visinel = Erd-Zwerg-Kirsche: Prunus chamae-cerasus etc. Wie dieses letzte Beispiel zeigt, hat sich dieser Sinn daraus entwickelt, daß die wilden Arten von Pflanzen in der That kleiner sind, als die im Oarten gut gepflegten. § 18. Endlich sei noch eine methodische Frage erörtert. Da doch der Gebrauch, durch Diminution Pflanzennamen zu bflden, fast durchgeführt im Rum. erscheint, darf man die Sache umkehren, und aus Pflanzennamen Schlüsse auf die nun. Dim. ziehen? Darf man beispielsweise, wenn man eine Pflanze wie bräbänoc (= Immergrün: Yinca Pervinca) hat, welches wahrscheinlich von broboana (bräboanä) abzuleiten ist, mit Bestimmtheit sagen, daß in diesem Falle -oc nicht das ai^., sondern das dim. Sn& ist? Oder ist es gestattet, wenn die slay. §-Sufif., die allem Anscheine nach das Vorbild der rom. |-Su£P. waren, keine Diminutivbedeutung haben, doch Tiele Blumennamen ableiten, zu sagen, daß sich im Rum. die diminutiye Funktion dieser Suff, dadurch entwickelt hat, daß man eben diese Pflanzennamen als Dinu aufgefaßt hat? Ich will diese Fragen, deren Antwort nicht leicht zu geben ist, nnr gestellt haben, ohne sie zu lösen, und wenn ich in Ver- legenheit kam, einen Schluß zu ziehen, habe ich mich begnügt §19. — 104 — anzudeuten, daß die Möglichkeit einer derartigen Ableünng oder Beeinflussung, wenn sie auch nicht sicher ist, doch keines- falls außer acht gelassen werden darf. § 19. In weit geringerem Umfange werden die Dsii£ im Rum. zur Bildung von Tiemamen gebraucht, und von diesen am allerwenigsten für die Vierfüßler. Solcher giebt es be- deutend weniger als Pflanzen, und f&r die meisten giebt es im Buhl ererbte oder entlehnte Wörter mit selbständigem Stamm. Auch sind die Tiere meist so groß, daß ein Dsq£ als ableitend gar nicht passen wurde. Nur wenn ein Tier wirklich durch seine Kleinheit auffallig ist, kann sein Name ein Dim. sein, wie z. B. misunel =» Hamster (misuna). Ge eigneter sind die Dsu£ zur Bildung von Namen für Insekten Doch giebt es ftir diese ziemlich wenig Benennungen im Rom., auch vermissen wir eine Zusammenstellung der Namen Ton Käfern. Beispiele: cäl-u^=»Heupfeid; märi-u^undmämär- u^ (Et?) = Marienkäfer: Coccinella; condrä^el (Et?)=FIoh, ar. bubulik(9) (ygL über die Etymologie dieses Wortes Y.Jb^ S. 305; auch im Dr. soll bubullc vorkommen, wie mir N. Sulid mitteilte) = Mistkäfer; cäpu|e (=> cap + u|e, weil die Schaf- laus mit dem Kopf in dem Fell des Schafes steckt) = acar- i^ (vgl- § 90) ^ mieläri^ (das Suff, -äri^ ist analogisch nach acar-i^ entstanden) »s Schaflaus: Pediculus ovis. (b cäräbu§ = Maikäfer ist -u| nicht Suff., sondern gehört vm Stamm). Daneben giebt es natürlich auch nichtdiminuieite Namen, wie albinä, glndac, muscä, ^in^ar etc. Auch fnr Namen von Fischen giebt es Dim. z. B. baboi-a|s8Perca fluviatUis; mol-a| = Aalquappe: GFadus lotta (vgl § 161); porc-a| = Steinkarausche: Cyprinus gobio; albisor, albi- |oarä = Cyprinus albumus «= pläticä (Quin. 23 von „lai platus («3 planus) cuius vox forma latus alia est'*', vgl die Pflanze plätica); cräi|or = Lachsforelle: Salmotratta; podof :=s Nasenfisch: Cyprinus nasus eta Unter den Yogelnamen giebt es ziemlich viele, die durch Diminution gebildet werden; deshalb werden sie neben den Pflanzennamen bei den einzeben Suff, unter D aufgezählt. Die Mehrheit der Namen fSr Vogel — 105 — § 20, 21, 22. sind jedoch Nomina agenÜB, da sie als lebende Wesen einer Handlung (singen, rauben etc.) fähig sind und gerade durch diese ihre Fähigkeiten gekennzeichnet werden, so z. B. ein Yogel der Fische oder Bienen frißt, wird „Bienenfanger'Vbezw. „Fischei^ genannt (albinar, pescar). DinL sind meist nur ganz kleine Vögel; so z. B. finden sich die meisten diminuierten Namen fnr den Zaunkönig. Sehr oft tritt auch das Dsuff. an das NouL agentis an z. B. albinärel, pescära§, welche nicht in albinä, peste -f ärel, äraj, sondern in albinar + el, pescar + a|, also „kleiner Bienenfanger'S „kleiner Fischer" zu trennen sind. Anm. Sehr selten finden rieh Fälle, wo dae Dim. von einem Tier- flamen die wilde Art deeaelben Tieres bezeichnen soll, wie z. B. cäpri- oarä «= Reh G. b. 110, 2. 304, 3 ar. käprioarä (capra »= Ziege); sonst liaben diese eine ganz andere Bedeutung, wie z. B. bour-el ist nicht kleiner Auerochs, sondern Schnecke, gtndäc-ei nicht wilde Käfer, sondern spanische Fliege. — Mit arel etc. (§ 15) ist zu vergleichen greeruf, welches viel verbreiteter ist als greer «» Grille. E. Andere Bedeutungsentwickelungen der Dsuff. § 20. Aus dem Eleinheitsbegriff hat sich sehr leicht die Subalternität bei Würden entwickeln können, so heißt armi|el nicht ,,kleiner armas (= Prcfoss)^, sondern ,,Amts- dienei^, yätäsel nicht „kleiner väta^ (= vätaf = Aufiseher)^, sondern J^fachtwächter^', yornicel nicht „kleiner vomic («Minister)**, sondern der Minister einer Hochzeit, d.h. „der Brautffihrer". § 21. Der Gebrauch der Dim. ist der Sondersprache charakteristisch, daher die vielen Dim. zur Bezeichnung von Kinderspielen, z.B. alun-el, bäief-el, inelu^-invirte- CQ|, ulcelu|e, afi^oarä, cärämiz-ioara, bräzdi^ eta § 22. Ein eigentümlicher Gebrauch im Rum. ist es, wenn Dim. als Namen für Hautkrankheiten gebraucht werden. Solche sind als „kleine, xmbedeutende Krankheiten'* au&ufasseu, ja die meisten von ihnen sind sogar nicht ganz unangenehm, §23. — 106 — wie z. B. der Mutterfleck. Fast jedes Dsnff. bildet solche Worte, z. B.: alun-el, alun-ea 6. b. 308, 3 alun-icä 6. b. 308, 3 == Muttermal, fu(r)nicei und pustea (= lat pnstella) = Pustel, sugel (sug)»: Nagelgeschwür, negel(§ liO,AimL2' Fingerwarze; rapurä (lai rapula?) = eine Hautbankheit; lip-icä (lipesc) = Grind; alun-i|iä = Muttermal; lint-itä = pistr-uie = Sommersprosse; noi^ (nou) = weißer Nagd- fleck; unghi^oarä (unghie) «s Frosch (Erankh.) etc. § 23. Sehr befremdend muß es einem, der in den der rum. Sprache nicht eingedrungen ist, erscheinen, wenn aos der Diminution gerade eine entgegengesetzte Bedeutung hervor- wächst: die der Intensität Wir wollen zuerst ein Beispiel (aus einem Gedicht von Cosbuc) vorffthren. Der ßanera- bursche geht früh morgens mit seinem Wagen am Fen^^r der Geliebten vorbei. An dem Enall der Peitsche hat sie ilui erkannt, springt zum Thore hinaus, um ihm wenigstens ein« flüchtigen Gruß zuzuflüstern, denn sie weiß, daß er sonst den ganzen Tag bei der Arbeit betrübt sein wird. Das ist nun ausgedrückt: „cä toatä ziulica lui munceste snparat" Was hat hier das Dim. ziulica (von zi) zu thun, da dod gesagt sein soll, was übrigens auch aus „toata*' ersichtlidh ist daß er den „ganzen, langen^' Tag, der ihm in seinem Arger noch länger erscheinen muß, betrübt sein wird? So sehr dieser Gebrauch beim ersten Blick befremdend wirkt, ist er erklirüd wenn man sich erinnert, daß das rum. Dsuff nicht nur ter- kleinert, sondern auch Liebkosung ausdrückt. Man vergleiche das angeführte Beispiel mit einem ganz ähnlichen aus dem Deutschen: „Den lieben langen Tag, hab ich nurMnh'nsd Plag." Das intensive ^la urma urmelor*' (vgL russ. fb kohtJ- kotoob'l) wird im Deutschen durch „zu guter Letzt" ans- gedrücki Andere rum. Beispiele sind (ich muß ganze Sto anfahren, da die Intensität, welche durch das Dim. ausgedrsckt wird, nur aus dem Satzgefüge erkennbar ist): „Si-am rimis asa, singuricä, singurea!" (Aus einem Volkslied), synontm mit „singur — singurel" und „singuricä cuc" = Ich bin somit ganz allein (allein wie der Kuckuck) geblieben", oder r^ — 107 — §24. binisor!'' ein Ausruf, den oft die Mutter ihrem Sonde wieder- holt, und welcher nicht „sei ein wenig still'', sondern „sei ganz still'' heißt; „merg¥ mai incetinel!" druckt eine Ver- stärkung des Komparativs „langsamer" und ist intensiver als yMexgi mal fncet"; „|ti cä mi-esti istecior!" heißt „du bist mir ein ganz schlauer Kerl!"; „ai umblat toatä nopticica haimana" bedeutet „du bist die ganze, lange Nacht ge- bummelt" „un cu^t nou (de) nou^" = „ein nagelneues Messer" u. s. w. Aber nicht nur Sb., Aj. und Av. (diese haben meist intensiven Sinn, wenn sie diminuiert werden), sondern auch Interjektionen werden durch die Diminution potenziert, z. B. „aolicä!" drückt grosseren Schrecken, Schmerz etc. aus, als „aoleu!" „Mäiculi^!" hört man oft einen Überraschten ausrufen, und zwar ebenso wie im Deutschen Jh lieber Gott!", wird dieser Ausruf bei unangenehmen Überraschungen gebraucht — In anderen Fallen läßt sich der intensive Gebrauch aus dem verkleinernden erklären. Wenn man z. B. sagt „viu acusica!", so druckt dies mehr als „viu acnsa" aus; und zwar ist hier die Anschauung die, daß durch die Diminuierung von acusa «» „sogleich" ein noch kürzerer Zeitraum ausgedrückt wird, weniger als „sogleich". Noch klarer tritt dies an einem Beispiel wie „nu-^ dau nict atltica plne" hervor, wo „nicl atltica" weniger als „nicht einmal soviel" (hier begleitet gewöhnlich eine Geste die Rede) ist § 24. Noch viele andere Bedeutungen kann ein Dim. haben, da sich jedoch diese nicht gut in Ghruppen einteilen lassen, habe ich es unterlassen, über diese weiter hier zu handeln, und habe bei den einzelnen Suff, unter £ die Fälle angefahrt Der Sinnesübergang ist meistens klar (z. B. cu^t =* Messer — cufita| = Federmesser; unchiü = Onkel — unchia| = (eigentlidi „kleiner Onkel") Greis; negustor — Handler — negustoraj — nicht nur „kleiner Händler*', sondern auch JQeinhändler etc., wo das nicht der Fall ist, habe ich ihn (in Klammem) zu erklären versucht § 25. Wir haben gesehen, wie durch den Gebrauch die DinL ftr Pflanzennamen zu verwenden, der Sinn mancher §25. — 108 — Worte, wenn sie diminuiert werden, unklar wird. Die Kon- fasion wird duroh die in diesem Abschnitt besprodieneB weiteren Möglichkeiten der Bedeutangsentwiekelnng noch größer. Zwar lassen manche Dim. keinen Zweifel über ihre Bedeutung entstehen, wie wir das im § 17, a bei zorele ge- sehen haben, doch manchmal können wir dem veremsdi» Wort seine Bedeutung gar nicht ansehen und nur der Zii- sammenhang kann uns über dessen Sinn Aufklärung gebeL Brumar heißt November (eigentlich der Beifinonat), ^wa haben wir ein Dim. brumäreL In diesem Fall können wir mit Bestimmtheit sagen, daß dies Wort nicht „der klone November" bedeuten kann, da es keine großen und Ueinen November giebt, sondern es muß eine andere Bedenfcnig haben und zwar bedeutet es^Oktobei^^ (eigentlich derMonsides kleinen Reifes). Woher soll man indessen wissen, ob unter alun-ea „kleine Haselnuß", Jtfuttermal", „ein Eindeispieh oder die Pflanze „Bunium bulbocastanum" gemeint ist? Solche Beispiele wie alunea kann man noch viele anfahren: atici = 1) kleiner Faden, 2) Leinenstoff, 3) Einderspiel; cinbotiei = 1) kleiner Schuh, 2) Primel: Primula veris; clocotici = 1) Pfaffenhütchen: Evonymus europaeus, 2) Waldrebe: Öe- matis integrifolia, 3) Eappertopf: Khimanthus, 4) ArtFlueD für die Beine; feticä = 1) kleines Mädchen, 2) Ackeisakt: Valeriana; luminäricä^sr i) kleine Kerze, 2) Eönigskerie: Verbascum thaspus; clopo^el = 1) Schelle, 2) Maiblume: Convalaria majalis; prisnel :==: 1) Spinnwirtel, 2) SchafgartK: Mjriophyllum; sugel »s i) Nagelgeschwur, 2) Taabneesel: Lanium; turtea »« 1) Scheibe, 2) ESichelbecher, 3) Abgoi 4) Eberwurz: Carlina (vgl, turtel «= Flachsseide = CoBCot» europaea); albisor = 1) ziemlich weiß, 2) Cyprinus gobio, 3) Art Pilz; asprijor := 1) ziemlich rauh, 2) Münse (t^ aspri|oarä = Asperugo); brädisor = 1) kleine Fichte. 2) Schlangenmoos: Ljcopodium selago, 3) Juniperus, 4) Birk- henne; cräif or = 1) Prinz, 2) Lump (nicht im schlechten Sinne); peri^or = 1) kleines Haar, 2) Haargras: Sp^ 3) Wintergrün: Pyrula (perifoare = Bimchen und KlöBe: tob — 109 — §26. paii); seorfif or »= Oaneelbattm: Lauras cynamonmn, scor^- soarft« 1) Zimmt, 2) Purpurreiher: Ardea porpurea; cuisor => 1) kleiner N^d, 2) dou de girofle Qt, b. 42, 3. 45, 1, 3. 109, 3 (TgL Ciii|oare = Tausendgaldenkrant); gSinuse = 1) Birk- henne: Teixao tetiix, 2) Silbergestim, 3) Tolldocke: Isopyrom; gilbin-a| <» i) Eidotter, 2) Leindotter: Camelina sativa; lemim| s» i) Streichholz, 2) Eberraute: Artemisia absotannm. Weitere Beispiele nnter E, bei den einzelnen SnS. II. A. Allgemeine Betrachtungen. §26. Kann man von jedem Worte, welches über- haupt fähig ist diminuiert zu werden, mittelst eines jeden Dsuff. ein anderes ableiten? Die Antwort auf diese erste Frage, die sich uns aufdrängt, ist verneinend. Im Bom» ist es nicht möglich, wie im Deutschen durch -chen und -lein, jedes Wort durch dieselben Suff, zu diminuieren; ^OQ pilSrie kann man pälSriu^, päläriucä, pälärioaräab- Ieiten,doch nieeinpäliriase, päläriuli^, päläriandräetc. £in Kriterium, welches uns belehren konnte, wann gewisse Sii£ diminuieren dürfen, giebt es nicht: lediglich der Ge- brauch ist bestinmoiend und ist auch dialektisch ziemlich fest- stehend. Zwar giebt es gewisse Lautgruppen, die aus dem Zusammenwachsen des Auslautes des Primit und des Anlautes des Sti£ entstehen, die unbeliebt sind (ygl. Suff, -sor), und denen man deshalb aus dem Wege geht; doch würde jeder Versuch scheitern, wollte man für jedes Suff Begeln auf- zustellen suchen, nach welchen es Wörter mit bestimmtem Auslaut bevorzugt Auch ein Streben nach Yokalharmonie, ^ z. B. im Ungarischen, ist bei der rum. Suf&gierung gar nicht bemerkbar. Alles, was man sagen kann, ist, daß die nun. Sprache nicht gerade so streng in der Wahl der Dsuff., ^ie ihre Schwestersprachen ist, was sich aus dem bei einem nun. Dsuffl so stark entwickelten Nebenzug der Liebkosung erklärt Wenn das Herz spricht, zerreißt es oft die Fesseln §31. — 112 — hat in der Mehrheit der Fälle auch das SxdL die weibUde Form. Eine Eigentümlichkeit, die sich sowohl im Born, ab auch im Slav. wiederfindet, ist es, bei intensiver Liebkosung dem Suff das dem Primii entgegengesetzte Geschlecbt n geben, z. B. Lean^a — Len^isornl mieu! StefSnn^ (al mfeu!). Aber auch sonst finden sich Falle mit Wechsel des Geschlechtes, meistens bei Pfianzennamen, bei welchen man an „floare" denkt (Beispiele werden sich im Verlaufe di^er Arbeit so reichlich finden, daß ich hier keine zu bringen brauche), und bei den unter E besprochenen Ableikmg«i, bei welchen durch den Wechsel des Geschlechtes auch die Differenzierung der Bedeutung starker hervorgehoben wiii z, B. paiü — pSioarä; babS — bäbas; cap — cäpnae; chita — chitus; panä — pänus und p&nnse; limbi — limburus; turlä — turlisor; fatä — fetisor, fir — firi- cicä; car — caru^ und cSru^ä etc. Einige Dsuff. haben nnr ein Geschlecht, z. B. -icä, -i^, -ache. Diese sind nnTer- änderlich, daher leiten die zwei ersten Dim. &st nur von Fem ab, das letzte nur von Masc Wegen ihrer CTnmoyierbarkeit diminuieren sie keine Aj. (so -i\ä und -ache), oder wenn sie solche yerkleinem sollten, so schließen sie sich an ein anderes Suff, an (ygL § 63). Wenn -icä imd -i^ dennoch mannliehe Sb. ableiten, so bekommt das neue Wort das weibliche Ge- schlecht z. B. lon-icä, ar. kluput-ikg, lon-i^, trap*iti fluer-i^ JB. 110, 4, omet-i^ eta Nur sehr selten kommt es vor, daß diese Suff -ic und -i^ heißen z. B. bunic {^ § 63) und bädi^ G. b. 320. JB. 227. 10, 565, 1. 564, 1. 302, Ü 121, 3 etc. (neben 50 Mal bädi^). Anm. 1. Ebenso wie in neicä-neica^or das natürliche G^ schlecht siegt, so auch in dem von labä »> Pfote abgeleiteten Hnsde- namen Läbn^. Caprior, welches man heute in oapra+ior trenat ist lat. capreolus. Anm. 2. Derselbe Genuswechsel, wie bei den diminuierten Eigen- namen, tritt auch bei potenzierter Augmentation der PerBonenntfB» auf, z. B. Vläd-u^ä, fet-eleu etc. — 113 — §32, 33—34, 35. § 32. Nnmems« So seltsam es auch scheinen mag, giebt es hier und da Dim« die von einem Plur. abgeleitet sind. Man vergleiche dintisor mit din^isori (vgl. auch din^at und mortäne, mormiiltärie im Banat) und die Suffizverkettungen mit -ur- (§ 137, 2). Doch sind diese Fälle nicht ganz durch- sichtig. Über Blumennamen, die Plur. tant. sind ygl. § 14, Amn. YgL endlich auch § 137, 2. § 33 — 34. Artikel« Hier kommen wieder nur die Eigen- namen in Betracht^ da die anderen Worte die unartikulierte Form zum Primit. haben. Wenn ein Eigenname artikuliert ist, bekommt auch das Su£ den Artikel, sonst nicht, z. B. Ana-Anica, Maria-Marioara, Susana-Susänicaund alle anderen weiblichen Namen. Von den männlichen Namen werden nur die artikuliert, welche einen wirklichen Artikel in der nichtsuf&gierten Form haben, also: Bratu — Brätucu, Radu — Räducu, aber Gavrilä — Gavrilucä, Stefan — Stefanies (vgL Ste&nia — Stefänica), Ilie — Ilia|, Oprea — Oprisor, Costea — Costicä, Petru — Petrisor, Jorgu — Jorgusor etc. Amn. Man darf damit nicht Formen, wie aca^ica, atitica, atitaf a verwechseln, deren -a nicht der bestimmte Artikel ist, sondern, wie das U£M gezeigt hat, das emphatische -a, welches auch in den Primit a-cuf-a, atit-a enthalten ist. 2) Lantliche YerSnderungen. a) Veränderungen im Anlaut des Suff. § 35. Die von vorhergehenden Lauten bedingten Ver- änderungen der folgenden, gelten auch für den Anlaut der Snfit, z. B. a- des SuEL wird durch den palatalen Auslaut des Primitiys in weicher Stellung in e- verwandelt z. B. ro|i-atec > rosietic (vgl. § 50, Anm. 3) -as ]> -es ist nur dialektisch z. B. mänunche§, unches etc. In der Moldau, wo dieser Übergang am weitesten fortgeschritten zu sein scheint, herrscht noch Schwanken; so findet sich in den „Olntece mold.'^ von Sevastos S. 179: „Gheorghies cu palärie" und S. 171: „Mm bädi^ Gheorghias" (reimt auf säas). Auch in Muntenien Welgftnd, 8. Jahresbericht. 8 §36,37. — 114 — (Gorj, VÜcea) hört man unchies. e- des Suffi wird bei folgender dunkler Stellung nach den im Auslaut des Primii stebaiden (Lab.), Zischlauten (und r) dialektisch fast überall zu ä-, z. B. mähni^-äl Dos. V. 281b/27 (auch in neuen Wörtern, wie gerve^l). Über die Verteilung dieses Überganges auf die Tersdiiedenen Mundarten siehe das Normalwort vital (Ti^ea) in den Dialektforschungen Weigands. i- des SufL verwandelt sich in dunkler Stellung Dach den im Auslaut des Primit. stehenden Zischlauten und r in t- z. E -is>-ls: chior-is etc.; ^l^tsoare etc. Zu bemerken ist jedoch, daß diese Übergänge nicht so konsequent durchgeführt werden, wie sonst im Wortinlaut weil das Suffix in seiner ursprünglichen Gestalt in TieleD Fällen rein erhalten bleibt und so analogisch wirken konnte. Meines Wissens wird z. B. nirgends '^'amäräl, *rlndurlcä gesagt, obwohl man räu und rlu überall hört und auch in der Schriftsprache ausnahmslos gebraucht b) Veränderungen im Inlaut des Primitivs. § 36. Durch das Suff kann helle oder dunkle Siellang entstehen. Die von folgendem e, i einerseits und u, o, a, ä, i andererseits bedingten Veränderungen der Vokale, treten dann im Primit. ein, z.B.: bäiat — bäie^el, bäie^s; vär — veri- |oarä; pär — perisor; vtnt — vlntule^, vintisor (dieser Fall ist weniger konsequent durchgeführt), fatä — fatuei. fätu^, feticä, feti^, fetisoarä, fetiscanä etc. c) Veränderungen im Auslaut des Primitivs. § 37. Für vokal i'sch auslautende Wörter gilt die Regel daß alle unbetonten Vokale, die nach dem Eons, der letzten Silbe stehen, vor dem Suff ausfallen: socru — soer-isor; masä — mäsu^ä; mare — märi-sor, glesne — glesnisoaraetc. Endet das Wort auf einen Diphthong, so fallt dieser, wenn er unbetont ist, in der Regel aus, wenn er den Ton tragt. verliert er alles, was hinter dem Ton steht: fünie — fun- isoarä; mölie — mola§; vie — vi-i§oarä; IKe — Ilias, hou — 115 — § 38, 39. — bo-isor etc. Sehr selten ist der Fall, daß betonter Vokal in den Auslaut zu stehen kommt; vor dem Suff, bleibt er erhalten, wenn auch meist nur als Gleitlaut: türk. nine 4-ckc]>>nine- acä. Zur Hiatustilgung dient j, übertragen von Fallen, wo es im diphthongischen Auslaute stand z. B. Andreiü — Andre- -(Ö-i^Ä, Andre-(i)-as; baboiü — babo-i-as, und regelmäßig in der Verbindung: -äü + as und -andru: fläcäu — fläcä-i-as fläcä-i-andru; päräü — p^rä-i-as etc. Manchmal stellt sich auch ein -i- ein: Gheorghe — Gheorgh(i)e8, asch(i)e — asch- -i-ujÄ etc. Über -äise, -äu§ vgL § 170. Von mintä wird minte-u^ abgeleitet, vielleicht zur Differenzierung von mintu^ (minte). § 38. Wenn das Primit. consonantisch auslautet, so treten alle Lautveranderungen ein, die auch sonst bei dem Zusammentreffen derselben Laute stattfinden. Es kommen jedoch von dieser Regel viele Ausnahmen vor, und zwar nach zwei Richtungen hin: 1) wird durch das Vorschweben des Primit verhindert, daß der auslautende Eons, affiziert wird z. B. nuc-ä + i^ ^ nuk-i^ statt '^'nut^i^ 2) weit häufiger indessen tritt der entgegengesetzte Fall ein, daß der affizierte stammauslautende Eons, auch auf solche Ableitungen über- tragen wird, wo er rein bleiben sollte z. B. bäiat + el > bäie^-el, bäiat 4~ ^^^^ ^ bäie^-ime etc. bäiat -f- ^f^ -us >*bäiet-as, *bäiet-us (wie bäietr-an), statt dessen heißen diese Dim.: bäie^a^, bäie^-us; gramadä + ioarä ]> grä- mäj-oarä, und dieser Stanmi grämäj- wird auch auf andere Ableitungen übertragen: grämäj -uie, statt '^'grämäd- uie etc. (vgl. § 132). Solche analoge Entwickelungen werden bei der Besprechung der einzelnen Suff, erwähnt und erklärt. D. Suffixverkettungen. § 39. Durch die häufige Anwendung von Dim. erklärt sich die große Anzahl von diminutivischen Suffixverkettungen der nun. Sprache. Sehr oft kommt man in die Lage, schon sufßgierte Wörter zu diminuieren, z. B. albinärel = albin- 8* §40. — 116 — ar -j- el = feiner Bienenfanger^. Da man daraas als Primit. albinä (nicht albinar) trennt, entsteht die Sn£BxYerkettang -äreL In anderen Fallen beruht die Entstehung einer Suffix- Verkettung auf fiedscher Trennung eines Primit mit doppeltem Stamm z. B. stea, stele, Dim. stel-u^, das man für kos stea und einem Su£ -lu^ entstanden hält, und wieder in anderen Fällen ist die Suffixyerkettung nichts anderes, als das Resultat einer doppelten Diminution. Gerade dadurch, cla£ man so häufig die Dsu£ gebraucht, hat sich ihre Bedeutoog geschwächt, und man sieht sich gezwimgen, wenn man einen intensiven Grad der Kleinheit oder Liebkosung ausdr&cken will, ein Dim. noch einmal zu diminuieren. Wenn manz.E seinem Eind Mari^ (Dim. von Maria) tagtäglich sagt, so wird Mari^ nicht mehr als Dini. empfunden, und man ist gezwungen (Mari)^ica zu sc^en, um den Namen wirklich als Dim. zu empfinden; ja selbst [MariJ^icu^a, mit drei&cher Diminution kommt vor. § 40. Da die Macht der Analogie gerade bei der Ent- stehung von Suffixverkettungen so groß ist, müssen wir es hier unterlassen zusammenhängend über die SufGxverkettongen zu handeln; wir werden die einzelnen Fälle an den betreffenden Stellen zu untersuchen haben. Im allgemeinen läßt sich sagen, daß jede Su£fixverkettung — sei sie wie -ärel, oder -In^, oder -i^ica entstanden — eine größere Kraft zu verkleinen und zu liebkosen besitzt, als die einfachen Dsuff. Anm. Manche Dsnff. kommen nur noch in Soffizverkettongen al« lebende Suff, vor, so -al nnd -^i^C?). Gerade die Thatsache, d&6 man das Bedür&is empfand, Ableitungen mittels solcher SufEl noch einmal za diminuieren, beweist, daß die diminntivische Bedeutung dieser Soff. schon von Alters her schwach und im Aussterben begriffen war. — 117 — §41,42,43. Zweiter Teil. I. Abschnitt Die c-Suffixe. § 41. In seiner Abhandlung über „Die Süffixe accus, iccus, occus, ucus (accus) im Bomanischen*' Ztschr. XX 335 £ sucht A. Homing das Vorhandensein der c-Suff. im Lat nachzuweisen. Einige darunter sind im Lat direkt belegt, andere kommen in bestimmten Suffixyerkettungen und im Wechsel mit anderen verwandten Su£ vor. Die rom. Sprachen bezeugen indessen am klarsten, daß das Yglai alle diese Suff, gehabt haben mußte. Wenn man die Schwestersprachen yer- gleicht, so liegt überall in den c-Su£ dieselbe Diminutiv- oder Pejorativ- (und damit verbunden Augm.-)Bedeutung vor. In formeUer Hinsicht muß man annehmeu, daß diese Suff, sowohl mit -c- als auch mit -cc- vorhanden waren. Gerade dieser Punkt jedoch, f&r dessen Erklärung A. Homings Er- wägungen meiner Ansicht nach nicht unwiderlegbar sind, kommt für das Rum. nicht in Betracht, da schon vorrumänisch die kurze und die lange gutturale Tenuis zusammengefallen sind. Dem rum. -ac kann lautlich sowohl -acus als auch -accus zu Grunde liegen. § 42. Für uns ist es wichtig zu wissen, wie es sich mit den c-SuSl im Rum. verhält, insofern sie Dsuff. sind. Doch Iiielt ich es nicht für zwecklos, in Anmerkungen auch auf die anderen Bedeutungen dieser Suff^ wo solche vorhanden waren, aufinerksam zu machen und somit die Verwandtschaft mit den Schwestersprachen hervorzuheben. -ae. § 43. -ac ist kein häufiges Suff Von den -ac-Ableitungen sind wieder nur wenige Diminutionen. Diese sind entweder Sb. oder Aj. §44. — 118 — § 44. Von den Sb. ist eigentlicb nur dr. bSbae(ä) tob türk. baba «= Väterchen (vgl. dnducä) und ar. f i t S o r a k ( Arom. II 95, 18: tiner § muäat fitSorak) von fitäor = Barsche, sichere Dinu Das dr. pälmac = Zoll scheint ein Dim. von pahna «= Spanne zu sein, wenigstens wird es sicher so empfanden in „Inaltä de o pabnä si 6 palmace^ Mar. Om. 11 279, not«. Doch ob palmac von palmä abzuleiten ist, wird zweifelliaft durch das von Gib. U 604 angefahrte „parmac = largeur dn pouce, pouce = 12 lignes'^ zurückgeführt auf tfirL „parmaq =» pouce, mesure de 12 lignes^. Aus parmac hat duidi Volksetymologie nach palmS ein palmac leicht entstehen können. Vielleicht ist auch das ar. b9ltak ein Dim.; daraher YgL jedoch das in § 70 über dr. bältoaca (besagte. H£M nennt bäblrnac (bobtmac) = Nasenstüber ein Dim. von bäbiini und JB. (Glossar) laibarac »= Art Rock ein Dim. yon laihar. Ich kann weder das eine noch das andere Wort als Dim. empfinden. HEM. (siehe § 45 Anm.) kennt im Rom. nur ein -ac mit Diminutivbedeutung und das wird ihn verleitet haben, in bäbimac eine Verkleinerung des etwas ganz anderes be- deutenden bäbimä zu sehen. Was laibarac anbetrifit, so glaube ich, daß es — wohl unter dem Einfluß des Sufi^ -ac — aus dem deutschen „Leibrock^' entstanden ist, ebenso wie laibir = deutsch „Leibel". Nineacä = Mutter wird von Säin. vom türk. nine = dass. abgeleitet, und wenn die ungewöhnliche Bildung nach § 37 zu erklären ist, so geht dieses Wort sichtf auf *ninea (= türk nine) + ac& zurück. In fundac = Heo- Schober (Polizu Wb. 521, Säin. 161, Gib. I, 104, Dame Wb.44: kann -ac sehr wohl Dsuff sein, doch kann ich das Primit nicht erkennen. An fund =» Boden zu denken, wie Cih Säin. u. a., wäre das Ein&chste, doch woher dann ein tertiom comparationis nehmen? Dachte man vielleicht an den bauchigen „Boden" eines Kessels, der dieselbe Form wie der Heuschober hat? Jedenfalls werden wir aus Cih.s Verweis fr. fonceau< '''fiindicellus ebenso wenig klug, wie aus der Vergleichnng mit anderen Sprachen: ii fiindaccio, rtr. fundach = Bodensats oder türL fanduk > fiinduc = 22 Piaster-Stück. In turmac — 119 — §45,46. == einjähriger Büffel, godäc (= gödin) = einjähriges Schwein, kann man leicht das PrimitiTom turmä und sl. godk = Jahr erkennen. Wenn man dazu minzoc = einjähriges Füllen und ar. demus (Et?) = einjähriges Kalb vergleicht, so haben alle diese vier Worte den Begriff der „Einjährigkeit*^ ge- meinsanL § 45. Durch -ac diminuierte Aj. giebt es wenige. Ein sicheres Beispiel ist porumbac = ziemlich grau Yon porumb = taubengrau Alex. P. p.^ 8: „Ba, cucule, ba, nu te-oi asculta, porumbacule, frumuselule, pestrisorule, dragu|orule^' etc. Mar. Or. II 375: „porumbe sau porumbace la culoare, adecä cenusii si pätate cu negru/^ Vielleicht liegt ein Dim. in dem oft begegnenden Dor&amen Albac. Drei weitere Beispiele giebt HEM. 117 ff. aus Jipescu (Välenii de munte): „Dacä uscä^va, pu^inica si budulaca mea Yorbire ^' etc. „Ctnd lesti mic, scundac, väzut ai cum te härtäpiäesc to^ii?^' ^ , . . . Indrasneala tinerilor, mintea pururea crudacä a fetelor . . . ." Was das Wort budulac betrifft, so wird es wie S&in. (Elem. turc. 18) „budalä, budulac = prost, neghiob" aus dem türk. budala = dass. abzuleiten sein. YgL Cih. 11 484 und Schuchardt: Ztschr. XV, 98 ff.: „Romano-Magyarisches". HEM. nennt alle diese drei Wörter Dim., was auch richtig sein mag (ygL „sint oamenT apropia^i, budulaci, ospätareti si milosf^ Jipescu 100), doch könnte man sie auch als Pej. auffassen. Anm. HEM. sagt (S. 479), daß -ac nie Fej. nnd Verachtang aus- drückt. Das stimmt kemesfalls. In der Mehrheit der Beispiele ist -ac nicht Dsnff., sondern bildet Aug. -Pej. oder dient znr Motion von Mask., ganz genau dem -oiü entsprechend, oft mit ihm wechselnd. Ich lasse hier einige Beispiele folgen, in denen Frimit. und Suff, deatlich zq unterscheiden sind: buhac <» bohä mare Mar. Or. 1206, ciorac »» cloroaie Mar. Or. ü, 25, gäzdac JB. 393, 6, 9 ==» gäzdoiü, glnsac (vgl. § 78) = gi(n)8Coiu. prostac«» Mann ans niederen Stande bei Dos. Y. llb/23 (vgl. §78) etc., ein Aj.: zodiac » launenhaft und das durch -an- weitergebildete prost- an - ac =» tölpelhaft. § 46. Etymologie Yon -ac. HEM. geht der Frage nach der Herkunft dieses Suff, aus dem Wege. ML. erwähnt das § 47, 48. — 120 — ram. Suff. ~ac nicht Diez giebt als nun. Beispiele: gtnsac, omac s= Pflanze, ortac =» Gefahrte, bäracä => Rei^ an. Von diesen ist ortac direkt aus dem Türk. entlehnt; omac und bäracä (bura?) sehen mir so verdächtig aus, daß ich mich gescheut habe, sie unter den Wörtern auf -ac anznfohreiL Diez sagt über dieses Suff, weiter, daß es: „an die slav. Endung -ak erinnert", worauf Homing mit Recht erwidert: „indessen ist die Existenz einer slavischen Endung -ak noch kein aiu- reichender Beweis far diese Annahme." Dieser kennt em rum. -ac nur in gtnsac und in dem sicher entlehnten spanac Im Lat. bildete -acus Aj., wie ebriacus, meracus, und Sb., wie lingulaca, portulaca, pastinaca, yerbenaca. arboraca. Diese sind meist Pflanzennamen und enthalte yielleicht dim. Bedeutung (ygL § 18). Pejoration tritt in dem Worte lingulaca :=» geschwätzig herror (Homing 349). -ac(c)u8 findet sich weiter in Verbindung mit -ulns lB. merac(u)lus, vgl. auch betaculus >» betaceus (zu beta\ dicaculus (Homing 350, Anm. 1) und im Wechsel mit -ax (Homing 350, Anm. 1). abruzz. fiimache (= fornaea), bi stjraca «= styrax; (ML. GramnL H, 22): limaca <» limax: pastinaca (= a&. pasnaie) «= pastinaz (a&. pasnais). Im Bom. finden sich zahlreiche Ableitungen auf -ac und zwar scharf präzisiert mit diminutiver oder pejorativ-augmentativer Bedeutung (Beispiele bei Homing), so daß der Etymologie des mm. -ac aus lat ac(c)us nichts im Wege steht -ec § 47. Das rum. -ec kann zweierlei Ursprunges sein. Es kann auf ein lat -ecus (-eccus) und auf ein lat -icus (-tccus: zurückgehen. Der Accent ist allein im Stande uns fnr die Etymologie von -ec ein Criterium zu geben, da -ec> besearecä, dominica > dnminecä, intenebricus (+ tntunec?) > tntunerec, pedica > pte- decä, persica>>persecä, serica >> sareca etc., hat sich -tcus auch in Wörtern, worin man das Primit. noch fOhlen konnte, erhalten, so in canticus > cfntec G. 1*. 10. 13, 3. 30. 83 etc. ar. käntiku, neben eint, manica > minecä 6. b. 11, 3. 337. 351. 373, 2 etc., neben m!nä. Nichtsdestoweniger ist dieses SuC unproduktiv geblieben und das Wort petecl — Fleckfieber, welches Säin. von patä ableiten will, kann ebenso- gut als ein (diffsrenzierter) Plur. von petec angesehen werden. Anm. 2. Ein adjektivisches -tcus >> -ee hat sich im Rum. er- halten, doch nicht als Dsuff. Beispiele aus dem Ar. sind: arävdärik (aravdare) «- dauerhaft, ingärnt6rik (ingamteeku «» zanke) zänkisch bo. 199, ingl'inerik (ingrinesku »° necke) = scherzhaft bo. 199 etc. Ans dem Dr. ist l^üntric, wenn dies nicht gelehrt ist, anzuführen; naprisnic ist näprasnä + nie; desmetic «> unordentlich hängt viel- leicht mit desmä^t zusammen, doch kann es auch mit besroetic (vgl. § 50, Anm. 3) verwandt sein. Aj. wieharmonic, germänic, romänlc, sind natürlich Neologismen. -atie. § 50. Diminutive Bedeutung hat die Weiterbildung des -icns: -at-icus > -atec (diaL -atic, nach PaL auch -etic). Es leitet Aj. ab. Beispiele: bätrln — bätrln-atec = ziemlich alt, atlich, nebun-atec = leichtsinnig, ros-atec = rötlich, singur-atec, spln-atec, surd-atec, sub^iratec (sub^e) ^d aub^iatec (Einfluß des Vb. subtiez) etc. Anm. 1. HEM. S. 2046 sagt über -ätec: „le sens est gönöralement ^ pea pöjoratif.'* Diese Bezeichnung paßt nicht ganz, -atec hat §50. — 122 — beide charakteriBtischen Bedeatongen der c-Su£: 1) Dim. 2) Pcg. (-Aug.). Die oben angefahrten Beispiele haben gezeigt, daß -atec Dim. bildei — schon Diez S. 629 hat auf diese Bedeutung des mm. -atec gewieeen — und man darf ein Wort wie nebunatec nicht als Pej. anfiaaees, denn ,,om nebunatec^^ ist nur ein leichtsinniger, nicht wie „om nebon" ein verrückter Mensch. In anderen Ableitungen ist -atic fireilich rein pej. und nähert sich dadurch dem lat. -aticus (z. B. volaticüs, nsch H£M. schlechter als yolatilis, volucer, silvaticus, nach HEU. schleGhter als Silvester, fanaticus, lunaticusetc). Beispiele: muiere — mnier- atic = weibisch, moale — molatic = weichlich, ^uruiatec !£t?l G. b. 94, 3 «= fou, confus d'esprit, väer — väieratec — klfiglich. ML. giebt ein mir unbekanntes gurätec >» guraliy «> geschw&iaeig an. Dann drückt es einen E^rankheitszustand aus: lunatec (lai lunaticffi) *» mondsüchtig, splin-atec -»» milzsüchtig, zänatec (lat dianaücDS Muratori Anecd. lY, 99—100; nach HEM.) und endlich giebt es viele Ausdrücke für „flatterhaft, leichtsinnig'', manchmal mit dunkler £^- mologie: fluture — fluturatec Dos. V. 146b/13 und flu^turatec. palavatec (Et?), spulber-atec, ^trulubatec (Cih. VsL etrela ^ Pfeil, HEM. *exturbulaticus mit Metath.) (8)vtntur-atec, zarpaUtec (Et?). Vgl. auch „fläcau tomnatec" =-» Hagestolz. Das Wort pro- stat ec, welches heute gleich prostänac = tölpelhaft ist, hatte £rüha den Sinn von „gewöhnlich, gemein": Dos. V. 12/36, G. b. 170, 3. - In vielen Fällen ist aber -atec weder dim. noch pej., sondern bildet - wie das lat. viaticus, afr. evage, marage, ramage; it. fumatico, lugliatico; sp. neben pej. bobatico =» einfSJtig, auch einfach deter- minativ friatico = frostig etc. — Aj., die eine Zugehörigkeit im Primit. ausdrücken. Von den vier Jahreszeiten bildet man: prinaa* väratec, varatec, tomnatec G. 12**, iernatec, ebenso noptatec (z. B. mär varatec = mär de varä, pasäre noptateca = Nachtvogell In derselben Weise: furtunatec «»ungestüm, Indemänatec G. b. 153,2. 252, 2. (indemSnä zur Hand) = geschickt, nelutatec Dos. V. 1306ia (^gl luptulü 181/7) = unüberwindlich, sbur-atec = sburator, posnatec«« spaßhaft, sulatec => ahlenförmig^ umbratec (vgl. afr. ombrage) ^ schattig etc. Dies Suff, ist heute sehr beliebt und viele der modernen Dichter wenden es mit Vorliebe zu neuen Bildungen, wie doin-at^c (doinä) etc. an. Anm. 2. Das Ar. kennt ein adjektivisches -atec nicht, jedodiviid dies Suff, sehr oft zur Bildung von Sb. angewendet, meist mit abstraktem Sinne; Beispiele: amintatiklu «= Gewinn (augmento vgl. sie umin- tari), arnatik und iernatik (nicht „winterlich" wie dr., sondem} Cber^ Winterung, aufiatik = senectus (auS — » Greis), avinatik ■« Jagd (avin =» jage)f dzunatik = Mut, Tapferkeit (dzone = tapfer, mutig), dinra- — 123 — § 51, 52. tika » Schworen, strämb-i-atiklu ^ Verkehrtheit Jb. I. 73. Ein Best dieser Büdnng scheint sich im Dr. in Ortsnamen, wie minästirea Väratica == das Kloster der Übersommening (vgl. Oberwinterong ar. arnatika) bewahrt zn haben. Baratec = Frosch (vgl. Philippide Princ. S. 62: yybnrH?**) ist eine Korruption ans griech. ßaxQaxoq, vgl. auch brotac, brotäcel (wof&r HEM. ein *broatec voraussetzt) ar. broatiklu. Aghiazmaticä «= Art Heilkraut ist griech. äyiacfia -atoq ■+■ ica. Järatec ist nicht wie HEM. annimmt jar + S'tec, sondern eine Kor- ruption des ab. iarat'Bk'B beeinflußt von -atec. — Dieser substantivische Gebrauch von -atec ist schon im Lat. vorhanden (Beispiele bei Diez S. 630) und im Rom. zu großer Ausdehnung gelangt (Diez S. 629 ff., ML. S. 522 £). Ebenso wie im Ar. hat es abstrakte Bedeutung (z. B. agen. incomenzaiga = Anfang, gen« finagda «== Ende, fr. hivemage etc.). Anm. 3. Ob das rum. -6tic, welches in einigen Wörtern vor- zaliegen scheint direkt auf ein von Diez S. 631 erwähntes lat. -oticus (vgL ii -otica) zurückgeht, oder ob es unter dem Einfluß von -etic < -atic nach Palatalen (z. B. ro^etic, coroletic = coroiü -f- atic, wohl aach maietic «» maiu 4- &tic) entstand, ist zweifelhaft. V en^tic (meist Tenetic betont) ist tk. venedik, doch wird es als eine Ableitung von veni gef&hlt, wozu auch der Sinn ,4Ierk5mmling" verleitet. Bezmetic »- demens leitet Philippide Princ. S. 62 von ab. bezumini» ab (vgL desmetic § 49, Anm. 2). -ic. § 51. -ic leitet nur Dim. ab. Die Beispiele sind sehr zahlreich, so daß wir die in dem ersten Teil unternommene Einteilung nach der Bedeutung eines rum. Dim. beibehalten können. § 52. A. bäb-icä; bäd-icä und bicä (vgl. § 7 Anm. 5), feti — feticS; lele — lelicä JB. 141,2; nevastä — nevesticä (vgl nevSstuicä); pftsär-icä; sclndur-icä; tat-icä etc. Ar. arbnr-ik «» Gebüsch; fit-ikg = kleines Mädchen; kluput- ik9 s= Glöckchen; kgtsikg =» Hündchen etc. Anm. Folgende Wörter mit dunkler Etymologie gehören vielleicht auch hierher: firfiricä«- kleine Silbermünze, von Cih. mit pol. firka nnd deutsch y,vier" verglichen (doch ist der Wert der Münze auch bei CiL „drei" Kreutzer); ar. buzikä»» Stückchen; po^idic =» kleiner Kerl will ^äin. mit pu^chiu in Zusammenhang bringen. § 53, 54, 55. — 124 — § 53. B. bun (eigentlich „guter^* vgL consobrinns Terus > vär — yerisoarä) = Großvater — bunicä = Großmutter, nebst Weiterbildungen bunic und bunä (wie verisor und Tara'; flu = Sohn — fiicä und ficä = Tochter (altr. fiica G. 313,1 b. 60, 2. 83, 2. 137, 2 182, 2. Dos. V. 25/13 etc. huca. Dim. ar. fiile = filia entspricht dr. fie nur noch in der Yerbindong fie-sa, fie-ta, fie-mea); hagiü (trk. haggi) — hagicä = das Weib eines Hadschi; pisä (Quin. 22): pis-oiü = Kater — pis- icä = Katze. Bei Dos. V. 251/13 simeficS als Fem. zu säme^. § 54. C. Beispiele fftr Aj. auf -ic in § 63 für Av. auf -ic in § 23. § 55. D. Om«: ngr. bibil: bibilicä. Über turtaricä. rlndunicä vgl. § 64. Aus dem Ar. ist das etymologisch un- durchsichtige andzikg und andzik^ = Meise (Sperling) an- zuführen. Bot, 1. a) argint-icä(=-ari^ -urä) = PotentillaaDSe rina; fecior-icä = Bruckkraut: Hermiaria glaba; lingur- icä = Löffelkraut: Cochlearia; mätur-icä = Komblrane: Centaurea cyanus; rouä (vgl rou-r-ez) — ro urica = Sommer- tau: Drossera; rumln-icä = Bertram: Pyrethrum; smlntin- icä = Spirea ulmaria; suli^-icä = Bartklee: Dorygmiom: vultur-icä = Habichtskraut. — b) flocos — flocosici» Pferdegras: Holcus lanatus; ^pos — ^posicä =^ Borsten- gras: Nardus. — c) opintesc — opintici = HAUspilz: Agaricos deliciosus; rlnjesc — rlnjici = Brunnenkresse« — d) Et?an- gelicä = Angelicasilve8tris(NeoL?), bolonicä= Sichelkraut: Sium latifoliimi; cälinicä und chilinicä (cälin?) == Smgel- blume: Calendula; dobronicä= Waldmelisse: Melitfcismelisso- phyllum; orä8ticä= Waldrebe: Orobus vemus; pläticä* Platteise: Pleuronectes platesia (vgl. plätic& = Fisch: albnrnus. vgl. pol. platakja, lai platesia; vgl plätesc); sincericä(sincer volkstümlich ?)= Knaul: sceleranthus; ventrilicä (SSm.: vintre: vintrelä?) = Ehrenpreis: Veronica. 2. cucurbetä — cucurbe^icS = Osterluzei: Aristoloch» clematitis; rächitä — rächi^icä = Ölweide: Elaeagnus; salaö w — 125 — § 56, 57. — sälä^icä = Chondrillenkraut; yioarä (Philippide Princ. 3. 62) = vioricä = Veilchen; Yi|iii-icä = Bohnenart. § 56. E. lopatä = Schaufel — lop&^icä = Feuerschaufel und Schulterblatt; giuvaer-icä = Juwelenschmuck; popä (=der mittlere Kegel, König) — popicä = Kegel; zahar- icä = Zuckerwerk (vgL zaharicale). Anm. §äin. will das Wort clic<» Elebrigkeit von cleiü + ic ab- leiten. Das ist nnmöglicli, da -ic nie Abstracta bildet. Vgl. auch § 63. Es wird vielmehr das ganze Wort eine Entlehnung aus dem Slav. sein. Vgl cech, klih, klih » Leim. § 57. Suffixverkettungen mit -ic. Im ersten Be- standteil der Verkettung ist -ic oft schwer zu erkennen. Sicherlich liegt es nicht vor in icer yi^ier, im adjektivischen icesc=griech. -ic+ esc (apostoUcesc, serafinicesc G.b. 192,2. 195, 2 etc.) und in -icios yitiosus. Über -icel, -icea, -icicä ^S^ § 58. Das Su£ rlceaincäclcea beruht auf einer falschen Trennung des Aj. cäc-äcios in cacä6-os und an den cäcaö- trat •ea heran. Ob -icean (Bräd-icean, Bäd-icean) auf -ic + ean oder auf i6 -f- ean zurückgeht, läßt sich nicht sagen. Wörter auf -icos, z. B. costres boticos = kleiner Barsch: Aspro, nopticoasä = Nachtviole = Hesperis matronalis, sind kaum aus *botic (bot) und nopticä entstanden, sondern werden direkt unter dem Einfluß griechischer Aj. wie plicticos (vgl plict-isesc), politicos etc. entstanden sein. Ein Doppel- sufSx: icu^ (= ic -f u^) liegt vor in Wörtern wie: bade — bädicu^, An-icu{ia, Marien^, Ster-icu^S. Im zweiten Teil der Zusammensetzung steht -ic in: -äricä siehe § 16. -eric« Das einzige Beispiel ist buberic=Drttsselkraut: Scrophularia nodosa, das an bubä erinnert Doch -eric? -i^icä. Ein Beispiel: ceri^icä= Wachsblume: Cerinthe. Empfanden wird es als cearä + Doppelsuff, i^ + icä, doch kann es auch sein: cerinthe + icä > *cerin^icä, woraus n leicht ab mobiles n vor \ (vgl. amenin^) gefühlt werden und unter dem Einfluß eines ceri^ (Dem. von cearä) abfallen konnte. §5a — 126 — -ucicä = DöppelsufGx -uc + -icä kommt nur in Eigen- namen vor z. B. Bärb-ncicä (vgL Bärb-uc-eanu). -Irnicä: Das einzige Beispiel: bobtrnicä = Gründling: Cyprinus gobio, wird nicht auf „bob^S wie Säin. meint, sondern auf boblmä (H£M.: bäblmä) zurfickzufnhren sein. ulicä siehe § 142. -icel, -icea, -icicä. -cel, -cea, -cicä. § 58. Mit diesen Su£, über deren Herkunft im § 69 ge- handelt wird, werden viele nun. Dim. gebildet -icel: a) Sb.: fir-icel = Fädchen; vintr-icel = „Tente infimus" (Quin. 24); Ana — Anicel (Quin. 24). — b) Aj. bun- icel, cäld-icel, mär-ieel, mult-icel, prost-icel 6. b. 364, 2, tär-icel, scund-icel Dos. V. 264b/27 etc. Anm. 1. Quin. 24 will paducel *» crataegos oxycanta, Tiburnmi lantana (Mehlbeerbaum) von *pädiiricel ableiten. Pbilippide Princ6l setzt ein ^päduchicel an. Weder aus dem einen, noch aus dem anderem höchstens ans einem ^pSduch + cel, konnte sich padaoel entwick«liL Ich glaube aber, daß wir es hier mit einer Analogie zu thnn häba. Weil alle WOrter auf -c in der Verbindung mit -el ein -cel eigabea. so hat diese große Masse auch das päduchel gezwungen, sich a paducel zu entwickeln. -icea. Nur Sb.: cal-icea, cärt-icea Qt. 340, 2. b. h 153, 3. floricea (vgl. sp. florecilla), mätricea = matricam partheniimi (Quin. 24 y mater, -tris ygL matricaria), pärt-ices G. 244, 2, pietr-icea G. b. 300, 2. 327, 2 ar. Ketritseauj. vintr-icea = vintr-iceL -icicä. Die Beispiele sind zahlreicher als bei -icea Ül^ Aj. auf -icel haben im Fem. -icicä und alle Sb. auf -icti kommen auch in der Form -icicä vor (ausgenommen natür- lich mätricea; auch für vintricea, das ich nur bei Quin. 2^ gefanden habe, kenne ich keine Entsprechung '*'vintricica) z. B. cärticicä G. b. 183, 3. 195, 3. 236, 2. 346, 2. pietricicä G.b 339, 2 etc. Andere Beispiele: fir-icicä = Fadenkraat: Filago, luntr-icicä (= -i|oarä) = 1) Dim. Ton luntrt 2) Fahnwickel: Oxytropis, scär-icicä, sär-icicä =„propnt paryum sal" (Quin. 24), Salzkraut (Säin.: = soricica). — ^' — 127 — 8 59. PlüT. von -icicä sowie von -icea heißt -icele z. B. pietri- cele JB. 154, 5. Anm. 2. Von bortö lieifit das Dim. bortecica neben borticicä. — Von ploaie giebt es ein Dim. geschrieben ploicicä. Ist das ploi- cicä (viersilbig) oder ploicicä (dreisilbig) zu lesen? Ich glaube beide Formen gehört zu haben. — Hericica ^ Knöterich: Poligonum avi- colare wird eine vom Suff, -icä bedingte Korruption aus hiri^ca sein. -cel: folcel = kleiner Blasebalg Dos. V. 142/6 (von foale = Blasebalg), sat — sätcel =» bourgade G. 232, 3 vgL den häufig begegnenden Dor&amen Säcele. -cea: vale -välcea G. 178, 2. b. 311, 2. Välci = Eigen- name G. 72, 3, Dorfname G. b. 127, 2. Välcele = ung. E16- patak (nicht zu verwechseln mit Vilcea, welches einen anderen Ursprung hat); oflla — ulcea. Anm. 3. Das Wort sprinceanä ist aus sub 4~ fruncea (Dim. von fronte) mit Anlehnung an geanä entstanden. Vgl. frunceaua»» die Stirn bei Dos. V. 249b/29, 298/5 und ar. fräntseao und främtseaua = Augmibraue. — Invä^äcel «» Lehrling «« invä^t -f- cel, quasi .Jdeiner Gelebrte.*' -cicä. Außer välcicä= välcea und ulcicä'^ ulcea, noch pTele — pielcicä (Zamfirescu: Yia^ la ^rä). Säin. giebt auch eio pär — percica an. Der Plur. ist von -cicä sowohl, als auch von -cea: -cele. §. 59. Etymologie von -ic. Die Herkunft dieses SufiP. ist nicht ganz klar. Von den rom. Sprachen haben das Span, und das Prt ein SuflF. -ic, welches genau dem rum. -ic in seiner Diminutivbedeutung entspricht Beispiele für Aj.: Sp. bueno — bonico, llano — Ilanico, menudo — menudico, moreno — morenico u. a., für Sb.: animal — animalico, asno — asnico, perro — perrico, luanico (rum. lonicä) Perico (rum. Petricä) Sanchica etc., ebenso im Prt. amores — amoricos, Anica (rum. Anica) etc. Homing 340 ff. giebt auch für das It. und Fr. Beispiele. So ii in folgenden Personen- namen: Giannicco, Marticca, Anich-in(o), Zanichelle, Zanicotti, — sard. Pericu, Antonien, Johanicu „e molti altri^ (Spano: Ortografia sarda I, 50). Auch in Appell, z. B. martinicca, brabiccolo,mormiccaunddieDim.pasticca, §60. — 128 — -icco zu pasta orichicco zu orichalco. Auf ein -icus (mit einfachem -c-) geht mo llf ca (von mollis), auf -icus -f- späterem ulus: abruzz. yennericule, mericule, moricule,curriciile, redicule (zu rem), vielleicht auch panichina (zu pamms), pazzicone, barbicaia, sassicheta. Unter diesen Wörtern haben einige pej. oder aug. Bedeutung. Für das Fr. werden Dim. von Eigennamen angeführt (Loriquet, Valiquet, Heuii- quet, Bobiquet, Aniquet, Watziquet etc.) und AppeL wie poti- quet (zu pot) etc. Die Beispiele bei ML. S. 542 Anm. for wald. -ik (pulik = Küchlein, üzlik = kleiner Vogel, bmiik = freundlich) gehören wahrscheinlich auch hierher. § 60. Die Verbreitung eines Dsuff. -ic scheint demnach im Bom. allgemein zu sein. Wie verhalt es sich mit dem Lai? Diez S. 627 kennt ein lat -icus 1) zur Bildung Ton Aj., wie apricus, mendicus, pudicus, welches dem Rom. fehlt und 2) in Sb. wie amicus, umbilicus, formica (for- nicä), lectica, Urtica (urzicä), vesica (bSsica), posticum. welches im Bom. nicht produktiv wurde. Weiter (S. 62Si konstatiert er die Existenz eines Su£ -ic im Span. Port und Rum. mit Diminutivbedeutung, aber „ein lat -icus, -icns dieser Bedeutung ist nicht vorhanden.^' Einen Augenblick denkt er an ein celt -ic und an ein ahd. -ihh, as. -ik, got -ik. doch scheint ihm eine Ableitung von diesen unwahrscheinlich. ML. (S. 542) druckt sich ziemlich zweideutig aus. „iccus, -a erscheint auf der hiberischen Halbinsel einerseits, im Hnm andererseits zur Bildung von DiuL" und weiter „ob das nun -icä, das natürlich auch auf einer Basis -ica (mit ein&cbem -C-) beruhen kann, mit dem span.-prtg. zusammenhange, ist fraglich '* Dann sagt er: „Sein Ursprung liegt außerhalb des Lat, es findet sich aber auch in römischer Zeit, zmiachst auf afrikanischen Inschriften, allerdings meist mit -c-, nicht wie die rom. Formen verlangen, mit -cc-, und ohne daß die Länge des i sich nachweisen ließe. Wir haben unter anderen Bodicca C. L L. VIII 2877. Bonica 4560. Karica 3288u.8.w. Von weiblichen Namen hat dann die Übertragung auf Appel- lativa stattgefunden , . . ,^ Diese letzte Meinung hat frfiher — 129 — §61. (Ztschr. VI 625 Annu) Schuchardt ausgesprochen. Indem er die Ansicht, daß -ic aus griech. -^- stamme, widerlegt, sagt er: JDie rouL Betommg mochte aber -ic vermuten lassen, wie ja überhaupt die Verlängerung der Personennamen betont zu sein pflegt (Euhn's Ztschr. XXII 188)/' Er glaubt auch, daß -ic Ton Afrika als Kosenamen bildendes Suff, kam „zunächst auf die iber. Halbinsel und wurde schließlich auch an andere Nomina angefugt (die Existenz im Rum. ist etwas zweifel- liaftl)^ Homing (S. 350) sieht ein lat -icus in nasica (npr. nasico). Auch aus -Iculus (vgL puericulus, nepoticula) „konnte sich ein -icus ablösen; Anhaltspunkte gewähren lat cunica = kleine Rinne neben cuniculus und trabica (»= carina) neben trabicula.^ § 61. Wie steht es nun mit dem rum. -ic? Aller Wahr- scheinlichkeit nach hat im Lat ein Dsu£ -ic existiert Roma- nische Su£ mit der charakteristischen dim. oder aug-pej. Be- deatang weisen darauf hin, daß sich im Vglat neben den anderen c-Suff. auch ein -ic herausgebildet hat, gleichviel ob dieses auf Grundlage des schon vorhandenen nichtdim. -icus (am-icos etc.) unter dem Einfluß des afrikanischen -ic, oder aus Zusammensetzungen wie -Ic-ulus entstanden ist Was far die anderen rom. Sprachen von großer Wichtigkeit ist, ob nämhch ein -iccus neben -icus bestanden hat, konunt für das Rum. nicht in Betracht; -ic kann auf beide zurückgehen. Somit scheint die Frage gelost zu sein: rum. -ic, -icä ist das lat ic(c)us, -a. Doch es konuut ein anderer umstand in Betracht, welcher gegen diese Etymologie spricht Rum. -ic, ä muß imbedingt auf eiu lat -ic(c)us, -a, also mit langem, betontem i zurückgehen. Als solches müßte aber i (= ü) die Denialreihe, auf welche es folgt, afflzieren. unter den Ab- leitungen mit -ic giebt es solche, welche den Dentalen vor dem Suff, in den entsprechenden Zischlaut übergehen lassen (z.B. bäe^cfi, bucäjficS, covä^cä, frä^cS, und — außer argin- ticä — alle Pflanzennamen), aber auch solche, die den Dent rein behalten (z. B. täticS, roticä etc.). Es wäre das Einfachste diese letzte als neue Bildungen zu bezeichnen und die affizierten Weigand, 8. Jahresberiobt. 9 "Z § 62, 63. — 130 — als uisprönglich aafni&sseiL Es sprechen aber gewichtige Grftnde gegen diese Annahme. § 62. Vor allem haben die ar. Beispiele die Deni tot -ic rein behalten (klnpntikg, mnS^tik, dzmnetikg). Das könnte an der geringen Zahl der Ableitungen, die idi im Ar. &nd, liegen, doch scheint es, daß ar. fitikg die ursprüngliche Fonn des Wortes ist, denn dr. heißt das Dim. von &tS auch fetici, nicht *fe^cä. Wenn man yon den dr. Pflanzennamen, die ab erstarrte Formen anzusehen sind, und von den Aj. and Ton einigen Sb., denen Formen auf -ea entsprechen, absieht, so hmi man, ohne daß dies gegen das Sprachgefühl veistoBt, alle affizierten Ableitungen mit -ica auch mit reinem Deni bflden. z. B. fräticä neben frä^icä. Undenkbar wäre jedoch m *tä^icä, *bäzicä. Man kann sogar mit ziemlich groSer Sicherheit sagen, wie sich im Dr. dieser neue Gebranch der Affizierung der Dent, welcher immer mehr an Ausdehnung gewinnt, gebildet hat. § 63. ML. (S. 542) bemerkt sehr richtig, daß dieses Sni nur in der weiblichen Form gebräuchlich isi Außer bunie. welches eine ebenso anomale Bildung ist wie verisor, kenne ich kein zweites etjm. klares dr. Beispiel, in welchem emem männlichen Sb. -ic zukäme. Von den Mask. werden nur soldie durch dieses Suff, diminuiert, welche eine weibliche (iaü popä) oder eine zugleich auch für das Fem. dienende Endung (bade, frate vgL mare) haben. Wenn dennoch ein MasL auf -u yerkleinert werden soll, so bekommt es ohne weiteres -icä, z. B. lon-icä, Petr-icä (ein *Ionic, *Petric ist nicht gebräuchlich). Selbst das Ar., welches ein analoges -ic heraas- gebildet hat, hat zwar arburik, sk^rtSik, aber daneben kluputikg. Im Dr. ist aber geradezu ein Sträuben gegen die mask. Form bemerkbar. Das kommt am klarsten bei den Aj. zum Vorschein. Zwar geben Jamik und Gfaster in ihren Glossaren Formen mit -ic an, doch sind diese nur schematiscb gebildet, da alle Aj. in diesen Glossaren in der mannlichen Form aufgenonmien sind. Wenn man z. B. eine Form fm- music in JB. aufsuchen will, so wird man finden, daß das — 131 — §64. Wort an allen betreffenden Stellen frarnnficä lautet und ein bei Oaster (Glossar 491) angegebenes oche|ic, heißt in d«r Cfarestomatie b. 318 oche; icfi^ Um einer Form wie tineric (von tinär) aus dem Wege zu gehen nimmt man ein anderes Sii£ zu Hilfe und das Mask. Ton tinericft heißt tinerel. Daß man gerade dieses Suff, gewählt hat, wird seinen Orund darin haben, daß das Fem« von -el: -ea sich durch lautliche Verhaltnisse sehr vom Mask. entfernt hat Im Plur. des -ea tritt das 1 wieder zum Vorschein (-ele), so daß die Zugehörig- keit zu -el klar empfimden werden konnte, daher konnte sich -ice nicht auch im Flur, festsetzen. Somit hat sich folgendes YerhaUziis herausgebildet: tinerel fem. tinericS, PL masL tinerel fem. tinerel e. Je weiter man die Sprache in ihrer Vergangenheit untersucht, desto häufiger wird man auch f&r das Fem. tinerea finden, das heute fast gänzlich von tine- ricft verdrangt ist Allein man wird nie eine Form tineric finden, auch tinericl und tinerice habe ich weder jemals gelesen, noch gehört Ebenso: amärel, -icS, -et, -ele; junel (Cod. Vor. 16/2 51/8 dzurel); pu^inel (Dos. V. 293/19 pu^anelü: G. 9, ♦3. 61. 71, 2. 157. 166. 185. 297. 304, 3. 360 pn^el G. 256: pu^nel G. 334: pu^unel. Cod. Vor. 81/8. 81/11 164/12—13. 130/10—11. 164/6: pu^elu; Cod. Vor. 156/7 pu^ei), rumenel, singurel (JB. 528. 8: „c'al rftmas a|a singaricft singurea*^), sub^irel, Yoinicel (bei Dos. V. 306/16 Tonicel), und die Aj. auf -icel, -icicä, -icei, -icele (§ 58). Da aber -el die Dent affiziert und -icS nicht, so hätte von frumos das Dim. lauten müssen: frumufel, ^frumusicä^ framugel, frumugele. Die Sprache hat, wie gewöhnlich in solchen Fallen, ausgeglichen, indem sie auch f&r das Fem. das 8 in I übergehen ließ, also: frumuficfib Solcher Beispiele giebt es viele: cärunt — cärun^el, -^icä, -^e¥, -{iele; bur- duhosel Dos. V. 42/23 »= ein wenig dick, cumin^el, curS^el 6. b. 327, 3. mähni^lü Dos. V.281b/27 = betrübt, prospe^el, scobi^l Dos. V. 92/21 (la närl = breit) vine^el etc. § 64. Von den Aj. hat sich dieses VerhiUtnis zwischen -icä und -el auch auf die Sb. übertragen, zuerst auflebende 9* §65. — 132 — Wesen, nachher auch auf Sachen nnd damit auch die Affizie- rang der Deni, denn einem bucä^ea kann nicht ein *buca- ticä, sondern nur ein bucä^icä entsprechen. Beispiele: alunica ^=3 -ea «= Muttermal, flntfnicä <= -ea, pisSrica» -ea; säcuricS :== -ea &= Aniskerbel: Canun carvi, vioricä -ea = Veilchen etc., sogar purcicä neben purcea(=por- cella), surcicä neben surcea («= '^'sarceUa), yi^icä (Phüippide Prin. 62) neben vi^ea (»= yitella), turturicä neben turturea (turturella ygL § 112). Auch die Mehrzahl -ici kommt bei den Sb. öfters vor, z. 6. rtndunicf neben rlndunele (weil Sing, rlndunicä viel verbreiteter ist als rlndunea)Mar. Or. IL 120, (während Mar. Or. 11 78: „berbecel =« Lanius eicn- bitor, fem. berbecicä PL berbecele"). Anm. 1. Auch für den Wechsel zwischen m&nnlichen Formen lassen sich einige Beispiele anführen, doch haben diese keine AfELaenmg tot •icl! Clooo^-et •» olocot-icl «» P&ffenhütchen und cra^-el » cras-ici -» Wegdom. — In dem neol. Namen Aurel (»* Ani^is fühlt man aur + el nnd daher kommt sehr häufig als Nebenform dies« Namens auch A urica (nie Auric!) vor. Anm. 2. In einigen Fällen scheint sich eine Differensienmg ^ Sinnes herausgebildet zn haben, so : lop ä^icä *» Feuerschaufel, Schulter- blatt, lopä^ea «» Mondviole: Lunaria rediviva; märgica » Melica uniflora, margea «» Perle; sälä^icS — Chondrillenkrant, salätes »> Scharbockskraut § 65. -icä als Fem. zu -el ist nicht alt. Die Ar. haben sich ein anaL -ic herausgebildet, so daß sie bei Diminuienmg von Aj. nicht zu -el greifen mußten, und daher hat sich aach keine Affizierung der Dent vor den -el -Formen auf die -ic- Formen übertragen können. Also: muSat — muSjtik fesQ. muSgtikg. Aber auch im Dr. ist das Fem. zu -el in alter Zeit durchwegs -ea. Beispiele: mitiutea Cod. Vor. 123.5. sclndurea Cod. Vor. 95/4 — 5 (Plur. sciL|^rdurele), bei Dos, V. livedzea 236b/19, mähni^ea 233b/ll (zu mähni^ü 281b;27) nepo^eoa 92b/7 (charakteristisch ist die Bemerkung von Lacea: „für nepo^icä'Ot pu^ntea 143b/6 (pu^ntea cale 12b6 zu putantel 36/5 143b/5), tinereoa 92b/7. Gaster: bucat 9*, 3. 258, 2. Formen mit -icä treten erst nach 1700 auf: — 133 — §66,67. pafinicä 337, 3. pufinticä b. 5, 3. 42, 2, 3. 173. 192, 3. mititicä b. 369, 3. — Daß die Affizierong der Deni Yor -icä nicht urspronglich ist» sondern einer Analogie zu -el zu ver- danken ist, dafbr mag auch folgender umstand sprechen: In den Fällen wo -el die vorhergehenden Dent nicht af&ziert, bleiben sie auch vor -icä unversehrt; das geschieht vor dem neuen, eingeschobenen t in mititel (zu mic) und pu^intel (m putin) (CkML Vor.: mitiutel 123/7-8 Q.: mititel 19. b. 247, 3. 250, 3. 292, 2. pu^ntel 198, 3. 200. 253. 255, 2). Beispiele fnr das FenL sind schon gegeben worden. VgL auch § 107. § 66. Auf ein lat -ic(c)u8 ist das rum. -ic nicht zurück- zufahren, man müßte denn eine Akzentverschiebung, dem kein Analogon zur Seite steht, annehmen. Amn. Ich erwftlme dies, weil einige Andeatongen vorhanden Bind, die za folgender Annahme verleiten können: lat. *Annic(c]a> *Anecä > *Anicä >• Anicä. In Brafov hört man nämlich Dim. wie Frösica KQFrosa, gigica«- hübsch zn gigi (bei l^äin. gigica]. Diese Betonimg ist aber nicht alt, sondern sie erklärt sich so: Ein Frosica, gigica (das Wort kommt nnr in der Eindersprache vor) mußte in dem Mund der migarisehen Dienstmftgde zn Frösika, gigika werden und diese Magjarisierong des Akzentes drang dann auch in rum. Kreise ein. — HEM. führt ein Wort barbaric (j,ca musta^ 'n barbaric'') an, welches er vom lat barbaricum ableitet. Ich glaube an diese Eiym. nicht und halte ee für eine Ableitung von barbä. — Endlich kann man noch ein arädic < arädic (diese Form soll diaL noch vorkommen) < »aradec < lat eradtco (G. 3*, 2. 6*, 2. 8* 3. 5. 8, 2. 14. 15 etc.: arädic) anführen, jedoch ist beim Yb. eine Akzentverschiebung viel leichter anzunehmen. § 67. Eine Möglichkeit ist noch vorhanden und ich glaube, daß diese genügend erklärt, wie -ic vom lat -lc(c)us ab- geleitet werden kann, trotzdem, daß die Dentunaffiziert bleiben. Die Ähnlichkeit des rum. -ic mit den -ic-Su£ der Schwester- sprachen ist doch zu auffallend, als daß man ihre Yerwandt- schaft rundweg ableugnen konnte. Es kann auf einem bloßen Zufall beruhen, daß sich im Bum. nur einige Dim. auf -ic erhalten haben und daß deren Stamm nicht auf Dent ausging. Die Annahme eines „Zufalles*' darf bei derartigen Ableitungen nicht befremden, -ic kann eine Zeit lang unproduktiv ge- §67. — 134 — blieben sein, d. h. es blieb an den Wörtern, mit denen es direkt ans dem Lat übernommen worden war, stehen, bfldete aber keine neuen Dim. Dieser Znstand kann sich bewahit haben noch lange, nachdem der Lantwert des Lai i nicht mehr gleich war einem j + i« mit anderen Worten, nachdem die Palatalisierang der yorhei^ehenden, nichtdentalisch^ Laute yerschwonden, und der Übergang der Dent in die entsprech- enden Zischlaute schon vollzogen war. Dann erst — immer noch urromänisoh — kam die Zeit heran, wo -ic prodokÜT wurde. Da jedoch i nicht mehr gleich war einem j -f i ^^ auch keine Analogie eines Mheren aus Dent entwickelten Zischlautes yor -ic vorhanden war, so konnte nun -ic den deni Auslaut der Stamme, an welche es trat, nicht mehr affizieren. Gerade die Ableitungen mittelst Suff, sind solchen — ich möchte fast sagen — Moden unterworfen. SuC sterben leicht aus, es entstehen durch Analogie neue; alte, die un- produktiv waren, gewinnen plötzlich Lebenskraft. In unserem Falle muß noch ein Umstand hervorgehoben werden. Schon im Yglai war ein Wechsel zwischen -ax und -acns, -ix und -icus etc. im Gange (vgL für ac § 46; fftr ix — icus, ex — ecus ML. (Jramm. U 22 f. und Gohn 292 £). Im Bum. haben alle Ableitungen auf -icem eine Nebenform auf -icam. DaS das schon auf einen vglai Wechsel zwischen -ix und -icus zurftckzufohren ist, bezweifele ich; es wird vielmehr eine falsche Singnlarbildxmg auf rum. Boden vor sich gegangen sein. Von -ice (»- lat -Ix, -Icem) ist die Mehrzahl -ici, welche man aber ebensogut als Plur. von -ic& empfinden konnte. So kommt es, daß, neben einem j unice («a lat. ju(ve)Bix, icis) «s Färse (bei S&in.: Ferse!) sich ein junicft und mit ein* geschobenem n: junincS herausbilden konnte. Alle drei Formen kommen neben juncä (Dam6) sp. hormiga, port formiga trennt sich ein -ica ab!) und nur auf mm. Gebiet bleiben, so müssen wir PhiUppide inaacherlei entgegen halten. Vor allem ist der Eleinheits- begriff in diesen Wörtern nicht so auffallend, aber wenn wir dies auch zugeben wfkrden, vde denkt sich Philippide, daß von ^em pic, mic, spie ein -ic als Suff, gefohlt werden konnte, nach Analogie eines formica «s Ameise, worin ein forma ^^ Gestalt und eines umbilicus, in welchem ein nicht nach- §69. — 136 — weisbares umbulus gefühlt werden sollten? Was bliebe denn als Primii übrig? Ein m-, p-, sp-! § 69. Ebenso verfahrt Philippide (Prin. 62) bei der Er- klärong des Soff, -icel (§ 58). Er sagt: „. . . din deriTsfcele floriöicä ( — Florica — floare), purSicS ( — pnrSea) sacon- siderat 5 ca apar^inlnd snfixulol |i a rezoltat astfei un nou sufix -cic, ca care s'a derivat väliicS dinYale.** Philippide scheint auch hier zu vergessen, daß ein Wort nnr dann als suffigiert empfunden wird, wenn man es trennen kami in ein Primitiv und in ein Suff, sonst kann ich nicht begreifen, wie er ein pur£.icä, worin doch jedermann ein porc + ici er- blickt, in pur -h Sicä trennen kann. Was floricicS anlangt, so hätte man hier höchstens ein floare + ißicä aber nie em flori -h öicä ffthlen können, abgesehen davon, daß er das Wort „BlfJTnlein" von einem Eigennamen „Florica" ableitei will Er scheint aber selber nicht recht daran zu glaaben. da er, zwei Seiten weiter välöa mit it. valicella, afir. vaucel vergleicht. Die Sache steht vielmehr so: wie -ellus das unbetonte -ulus verdrängte, so wich auch -culus dem betonten -cellus aus. Schon im Lat. finden sich neben avlcula, navlcola ein avicella und navic^lla. Im Vglai siegte die letzte Form (Reichhaltige Beispielsammlungen bei Diez 671, ML. 546 und Cohn 25 ff). Neben lab vallfcula gab es im YgL ein *valli- cella (ii valicella afr. vaucel), welches im Rum. mit Synkope des vortonigen X zu välcea wurde. Dazu fohlte man das Primii vale (nicht val, wie Diez. 671) und bildete mit dem Suff -cea bezw. -cel die im § 58 angeführten Beispiele (Domnicel, frä^icel, domnicea, die sich bei Diez 671 und ML. 545 finden, sind keine nun. Worte). Daneben haben sich unsynkopierte Formen erhalten: *filicellu>firicel, *parti- cella (ffir particula) > pärticea. Die Form -icicä, -cica hat sich später aus -icea, -cea entwickelt. Das Ar. kennt sie meines Wissens nicht, es kommt da also nur ein Metri- tseao, nicht auch *Ketritsik9 vor. Merkwürdig istes, dass auch im Sp.-Prt. ein -cico vorkommt [z. B. sp. ciegaecioo — 137 — § 70, 71. (ciego), airecico (aire), arboledco (arbol), ayecica (ave), muger- cica (mager)]. AnnL 1. Philippide (Prin. 64) will pSducel ans ^päduchicel ab- leiten (TgL § 58, Anm. 1). Auch an xnn^cel von ^mn^chioel glaube ich nicht Wahnoheinlich geht xnnncel auf monticellns sEnrück. AnnL 2. DaB in einigen FBIlen das i nicht synkopiert wurde, wird seinen Gnmd darin haben, daß man Wörter wie Inyäfäcel, ofntecel, patncel f&lschlich in tnvä^ + äcel (statt invä^t + cel), pat + ncel (itatt pätac + el), ctnt + ecel (statt clntec + el) trennte, so dafi man als Snft. -cel empfand, welches mit oder ohne Bindevokal (a, e, i, n) an das Primit. — gerade so wie for (ä^or, -i^or, n^or) — treten konnte. -OC § 70. Ein Dsa£ -6c liegt yielleicht in folgenden drei Wörtern Tor: mlnzoc >» einjahr. Füllen, Klepper vgL § 44, bältoacS, ar. b^ltpak^ {= b^ltak vgL § 44) und in Bltnd- ocul. Dies letztere ist der Name der ebenso betitelten Novelle Ton J. Pop-Beteganol (NoTele |i schi^ S. 26: „. . . . cä eine teste om mat blind ca Ghifor Ctrlan dela noi, c&mta doarä fi poreda-ie Bllndocul • . .^) Ob hier -oc dim. oder aug.- pej. Snff. ist, hängt ganz davon ab, ob ihm dieser Znname in gutem oder spöttischem Sinne gegeben worden ist Was dr. b<oacä betrifft, so empfinde ich es mehr als ein Aag.-Pej. zu baltS. Doch kann ich mich tauschen. BaltS heißt auch See (vgl dr. „Cetatea de baltS^', ar. „balta dela Ochrida'*), wahrend man unter b<oacä nur eine Pfütze, gesanmieltes Regenwasser versteht. Anm. -oc ist kein yielgebranchtes Soff, im Bam. Doch hat die Mehrheit der wenigen Ableitungen nicht dim., sondern ansgesprochen ang.-pcrj. Bedeutung, z. B. vgl« cot-oiü — cot-oc — Kater, ar. matSok nnd matftorok (vgl. matsS «- Eatze), gins-ac « glns-oc, fät-oc, cin-oc, Inp-oc, om-oc. In Zusammensetzungen z. B. s&r&ntoc «- armer Teufel, bo^intoc «- bo^-orog, ghem-otoo «- großer Knäuel etc. § 71. Lateinisches -ocus liegt vor in batioca (Plautus) == große Trinkschale (vgL batiola, batillum). Im Boul tritt aber •oc(c)u sehr häufig au^ mit der charakteristischen dim. oder aug.-pej. Bedeutung. Beispiele: ii Pej. baciocco «= § 72, 73. — 138 — Dummkopf^ baloccoB»6ecky barocco—Wucher^bizzocco: Schwachkopf, marzocco «= Tölpel, Aug.: fratocco, Dim. anitrocco. Weitere Beispiele bei Homing 344 £ vgl aach Ascoli im Arch. glott it. 7, 598, wo er -oc ein „deriTaix>ie assai frequente" nennt z. B. pesoc >^ peasante, patoc, sadoc etc.) — prt Aug.-Pej. dorminhoco = schlifiig, beifoca =^ dicke Lippe, beijoca «» Schmatz, lauter Euß etc. dim. mo^oco (zu mofo), bichoca»;» kleines Blntgeschwueic. dann Eigennamen wie Belöca (Isabel), Doca (Theodors) — sp. milocha cat miloca — rtr. manuocha, (s)bajocca = Schwätzer; Dim.: bailoch = kleines Fuder Heu. — aprv. badoc(a) <= niais, sot. — fr. Personennamen auf -oche: Ninoche, Totoche, Fannoche, Flamboche, auch AppeL wie cabrioche» pendeloche eta (vgL Homing 346 £). -ue. § 72. -uc ist ein ziemlich beliebtes Dsuff im Rum. Die uc- Ableitungen sind meistenteils reine Dim. Selten begegnet man auch Aj. wie bunuc, ä; tineruc, &, sonst fallen alle Beispiele in xmsere Klasse A: bäb-ucS, b&5-ucft (bacä), dänS-ucä (danciü) = Zigeimerkind, dudue — duducä, fit- ucä, puiuc; — cäs-uc&, mäm-ucä G. b. 305, 2, päsär- ucä?, tät-ucä, väruc?, värucä etc. Anm. 1. Die letztgenannten 6 Beispiele werden yon Quin* 26 angeführt, und allen soll eine Form aof -nicS entsprechen. Anier päsärnicä, wofür mir ein p äs ärncä unbekannt ist und miiicä( Jb. IQ Gloss.) kenne ich cäsuicä, t(ät)uicä und väruicä nicht. Anm. 2. Gib. leitet das Wort bartucä -» Loch im Eise yom nng. burduga *» Strudel ab. Ich sehe nicht ein, warum man m einem fremden Wort, welches andere Form und Bedeutung hat, seine Zuflucht mmni wenn man es sehr leicht als eine mm. Ableitung von bortä -f- Q<^^ * kleines Loch (im Eise) erkl&ren kann. § 73. SufflxTerkettangen mit -ue sind; ucan = uc + an: Bäducan =* ßadu + uc + an. -ucean, kann uc + ^an sein, wofür Namen wie Bir* bucean (vgL Bäbuc-icä), oder auch u^ + ean, wofür cäru- — 139 — §74. cean spricht, indem man eher ein cäru^ + ean als ein *cärac + 6(^1^ vermutet. -ucel ist DoppeldiminntivsafF. (uc + el): pätucel. -ucicä ▼gL§ 57. -ucos: ar. afundnkos »s tief. -uca^ sa Qc + u^: mftmucu^ 6. b. 352, 2. 353, 2. § 74. Die Etymologie. Im Lat liegt ein Sn£ -uc vor in Beispielen wie albucus, sambucus, baltuca, carruca, eiQca, festuca (mm. festucä), mastruoa, Verruca (Diez. 631). Als lat. 9EU erschließen ist matteuca (rom. mäctucfi, fr. massue) und tortuca (ML. 456). Im Rom. haben sich wenige von den angef&hrten Beispielen erhalten, doch außer carmca und lactnca, worin noch ein Primii trennbar war, wurden alle diese Worte als erstarrte Formen gefühlt Im Born, hat sich ein -uc-Suff. weiter entwickelt und zwar mit der chamkteristischen dim. oder aug.-pej. Bedeutung. Im IL „giebt es eine große Zahl Bildungen auf ücolo; diese Endung tritt an Bezeichnungen von Personen und Sachen an, an Sb. nnd Aj sie ist nicht bloß dim., sondern auch pej. (fra- tacolo, pretucolo, paesucolo, legierucolo etc)^ Homing 347 f. Beispiele f&r andere rouL Sprachen, in denen jedoch das Dim. oder Pej.-Aug. nicht so prägnant zu Tage tritt, bei Diez 631 f. imd ML 456. Im Rum. kann sich ein Dsuff. -uc von Beispielen wie Ist lactuca >> l&ptucä, ar. Igptukg = Lattich: Lactuca satiya und Brodschwamm: Agaricus lactifluus, gef&hlt lapte + üc und zugleich als ein Dint, fibertragen haben. Aam. 1. Diez C32, und nach ihm Quin. 26, nennt -aicS eine Nebenform von -ac, was natOrlich nicht geht Quin, macht noch grOSere Yerwirrnng, indem er schreibt: -uc «» -aicä -» it. •nccio (aceiu). Komisch ist auch seine Bemerkung, dafi von -uc mehr die Baoem Gebrauch machen. Anm. 2. Wahrscheinlich durch das Spanische verleitet^ nennt Diez ^ auch -ug eine Nebenform von -uc, indem er die Beispiele bringt : beUug (worin -ug zum Stamm gehOrt) und bete^ug (worin das Su£ •?«g i«t). §75. — 140 — Anin. 3. Als -uo- Ableitungen mit niohtdiminntiTer Bedeotnng werden noch folgende WOrter angegeben: bnlbac *» Blase (Dies 632)- Ich glaube, daß dieses Wort, sowie bolboaca etc. (siehe CiL] slanacfaer Abstammung ist; ein lat. Stamm bulb — kann jedoch vorliegen in dem Pflanzennamen b u 1 b u c »» Dotterblume : Chaerophyllum bulb osobl — Bätucä«« Geflügelmagen will Gih. Tom 6ech. srb. batak«-„0Mp6ä de gab*^" ableiten. Man würde aber ein ^bätao erwarten. Ich s^ in diesem Worte eine Weiterbildung von bat. Der Magen hat, irie das Herz, die konvulsiven Bewegungen, welche man durch „bat^ {ja bäte inima'*, „bätate de inimä'O ausdrückt. Es giebt im Rom. auch ein iter. Yb. bätucesc, dem prt batucar genau entsprechend, zadem bätucä VerbalBubstantiv sein kann (vgl. auch sp. pech-uga »> G^ügd- brüst). — Schuchardt bespricht (Ztschr. XY 98 £) das Wort butac - Klotz. Ohne daß er zu einem positiven Resultat gelangt, widerlegt er die bisherigen Etym. aus dem Türk. und Ungar. Auch Homing (348] glaubt an ein rom. Suff, -uccus, angefügt an den Stamm but-. Hai- m uc ä *» Affe leiten Diez und Quin, von moima ab. VgL auch malmiiti Anm. 4. Einen ausgesprochen p^. Sinn hat -uc in uituc — Te^ geßlich, welches in seiner ganzen Konstruktion genau dem lat cad- ucus entspricht. Dieses f^. -uc mit Pcgorativbedeutnng (man darf damit nicht, wie Diez 631 thut, das -uc in bunuc verwecfasdn) ist k Prt. reichlich vertreten, z. B. caluc »- stump&aaig, damnuc « achtd- haft, faduc »- langweilig, faichuc «- lästig, frevoluc «» frostig, pauruc — furchtsam, pezuc «- lastend (Diez 631). — Wahnchanfick gehört hierher auch h&bäuc» tölpelhaft, mit dunkler Etym. (SiSn. will das Wort vom lat. hebes ableiten! Auch die von Gib. angefUuta: 6ech. hebedlo >= niais, imb^il, ab. gyYyhkh *» flezibüis klären nichti auf.) Ebenfalls etym. undurchsichtig ist mir das vielleicht hieriier g^ hörige matracucä«» dumme Gans. Anhang. § 75. Flexion der c-Snff. Die Flexion Ton -ac, -ic. -oc, -uc, -atec ist regelmäßig: Fem. -acä, -icä, -ocä, -nc5. -atecä, Plur. MasL -aci, -ici, -oci, -uci, -atecT, Fem. -ace. -ice, -oce, -uce, -atece und -acl, -ici, -od, -ucl Aus- nahmen sind selten. So kommt gelegentlich ein Qen. bunichii (Delavrancea „Trubadurul" S. 33) statt bunicii vor. Manck Plur. der c-Sufif. decken sich mit solchen von £-Su£, was Anlaß zu Analogiebildungen giebi — 141 — § 76. 77. g 76. Zusammensetzmig mit c-Snff. Diese ist regel- recht Über die AfiGizienmg der Deni vor -ic ygL § 63 ff. Ungewöhnlich ist sälbä^icä 6. 339, Dim. von sflbatec, statt *sälbfttft^ic& Das Wort sälbatec =» lai silvaticus zeigt, da dem -atec kein Primii mehr zur Seite stand, noch die Unregehnäßigkeit, daß, wenn noch ein betontes Snffl daran triti; es sälbätSc- heißt: sälbätäcie, sälbätäciune etc. (Ebenso zn broatec ein brotäcel, za*erratico ein rätäcesc, aber *r&tec.) Das ä erklärt sich durch Vokalharmonie. Anm. Betreffs -atec ist noch scu bemerkez, daß Tor das Primit. gerne die Partikel ne- tritt, wenn das Wort im negativen Sinn ge- bnncht wird: nepärtatec (Istoria besearid St Nie ca. 1730), nelnp- tatec Dos. V. etc. § 77. Zur Etymologie der c-Suff. Das Yorkommen der c-8u£ nördlich und südlich der Donau borgt für ihr Alter. Wenn man daher die Etym. suchen will, muß man zuerst auf das Lat sein Augenmerk richten. Sowohl Bedeutung als auch Form der ruuL c-Suff. decken sich mit den lat bezw. ronL c-Su£ Anm. Horning f&hrt auch solche Beispiele an, worin die c-Snfil auch Yb. ableiten. Auch im Rnm. konunt das vor. Ich lasse einige Beispiele folgen. Manche von ihnen können auch anaL Bildungen sein. Die meisten von ihnen haben iterat. Bedeutung, was an die dim. *o^iiff. erinnert, oder n&hem sich dem Ang. dadurch, dafi sie einen ähnlichen Sinn haben, wie z.B. fr. fnmmaqner»» „fnmer beaacoup'^ Beispiele: -ac (erweitert äc-esc): dup-&cesc =» durchprttgeln, späl-ftcesc = blaß werden, |opäcäesc 6. b. 208, 3 = medire (cC ;op-äesc), ticftcesc Dos. Y. 188/21, 253/24 (vgl tic-äesc bei Dos. V.), uimäcesc (vgL uim-esc). -ec (am gebrauchlichsten): vindico ^ vlndec, duplico > In-duplec (suflec kann also nicht wie Säin. will suppli- <^e sein, sondern hängt mit suflu und mit sufulc vgL fiilec znaammen), lubrico > lurec (lunec), *a + mixtlco (nicht ^amastfco wie HEM.) >* amestec, '^'comminico (für commu- wco), cuminec, *intunico (Jb. III 26) > Intunec. (Syn- kopierte Verba: *morsico > mu|c, incarrico > Incarc). §78. — 142 — Durch jadico^judec, '^'olxiitco (H£M.)^almec und urmec, '*'nianfco ^ rnlnec, *m-greyico >* tngrec, ar. afigreka, wo- neben Jude, urmS (falsche Analogie), mtne, grau eiiBiifrt, wird -ec produktiv: f!er-ec «- mit Eisen beschlagen, foale — Infulec BS verschlingen, cal — tncaleceaein Pferd beeteigaL Invlrt — Invlrtec*« drehen, orb — orbece= tasten, sfeit — sflrtic BS zerreißen; ar. fikaliku, smurtik =» schUagdn, g9d(il)ik BS kitzele. — Mit -esc weitergebildet ist -ecesc (vielleicht au<^h -ec + esc) in tmpletecesc (impleteec) Do& V. 79b/36 G. b. 91, 2. — Ob ftiricesc (ftire) «« spionieren auf -ec + esc, -6c -j- esc oder -ic -^ esc zurfickgeht ist nicht zu entscheiden. -oc (erweitert: oc-esc und och-ez) clipocesc (dipesci = blinzeln, scorocesc (scolP) »= erwecken, scot-ocesc >= durchstöbern, näsc-ocesc <=» erdichten (gegen srb. naskociü spricht die Bedeutung), tn-tort-ochez = verdrehen vgl fr. vert-oquer (vgl auch prt bej-oc-ar). -uc (erweitert: -ucesc) *adstruco (fttr adstruo) ]> astriir Dos. V. 2/9, 9b/21 etc. *batuco (prt batucar) > bätucesc, '*'apüco (für ap-iscor, wenn diese Etym. von Ha|deu richtig ist) >> apuc, Invälätucesc (tnvflesc vgl vlOStnc) 0. b. 9,3 = rouler etc. § 78. Man darf indessen einen Einfluß von Nachbar- sprachen nicht ableugnen. Da diese Sufl; umimänisch sind. kann natürlich nur das Slav. (und das Alban«) in Betracht kommen. Im Slav. kommen dieselben c-Su£ wie im Bim vor (Mikl. Vgl Gramm. 11 239 fP.), oft sind sie pej., seltener dim., meist bilden sie Nom. ag. Durch slavischen Einflot bekamen die rum. c-Su£ größere Lebenskraft, ja es giebt c-Ableitungen, die ganz an das Slav. erinnern. So ist sIst. das -ac in bosniac, prusac etcs^sL bosnijak, prnsak. Nach slav. Muster ist auch btjbac «=» Stotterer (bljbftesc) ge- bildet, wohl der einzige Fall eines deverbalen -ac (vgl ah prosij-akik »s mendicus t^zak »» agricola, kmss. propijaka ^ Säufer etc.) Einem prostac entspricht genau srb. kruss.rass. prostaL Auch das -ac, welches Masc von Fem. bildet, e^ — 143 — §78. innert stark ans Slav., vgL big. medkik "» Bärin — meöek «» Bär, wie gl(n)8cft — glnsftc (vgl slov. gosak, kruss. Sech, husak), mit ar. m9t§(or)ok ist slov. maöak, big. maöek, kotak, kotarak (vgl cotoc) *= Kater zu vergleichen; vgl. auch slov. recak = Enterich. Ein Dsuff. -ak ist selten, so krass. kon-aka. Ans einem ab. sirak'k = homo pauper, srb. sirak rom. särak, welches sich mit siromah >» dass., mm. s arm an (unter dem Einfloß des Sa£ -man) gekreuast hat, fthlt man ein sär + ac (vgl sär-äntoc nach bo|-intoc). Auch za einem cosac (big. kosatk) »= Heupferd, empfindet man ein Primit coasä, zu capac (türk. kapak) = Deckel ein cap. — Naheliegend, da die Ableitung des -ic vom lat -ic(c)u8 Schwierigkeiten macht, ist es, dies Suff, aufs Slav. zurück- zufahren. Doch geht das nicht gut, da das slav. -ik meist keine Diminutivbedeutung hat und unbetont ist. Nur im Buss. bildet es in ziemlich weitem Kreise Dim., doch kann gerade das Russ. for das Urmmanische am allerwenigsten in Betracht kommen (auch ist es hier ebenfalls unbetont). Im Ab. — lehrt Leskien — wird es an n-Partizipien angef> und wird somit zum Vorbild der sich auch im Bum. findenden -nik- Ableitungen. Sicherheit könnte uns nur eine Spezialarbeit aber das slav. -ik verschaffen. Zu vergleichen mit rum. popicft ist das srb. popikBa,yArt SpieP^; auch in pitic «s Zwerg, ab. pitik'k (aus dem Qriech.) scheint sich das Empfinden for ein Primit. pit- (pitesc, pit-ulice, pit-ulesc vgl tupilesc etc.) und das SüSL -ic herausgebildet zu haben. Das russ. Dsuff -cikik (kolokoleck — kolokol — £ikik, malec — malo-öilrk, zbanec — zban-ßilrk) ist eine relativ junge, sekundäre Bildung. Auch die Betonung paßt nicht zum rum. -cel, -cicS. Ghrößeren Einfluß scheint das Slav. -ok'k («s -okik und -iJrk vgl ab. n'kprk-st'klrK >» mm. nSprSstoc, ab. dobit^kik ]> dobitoc etc.) auf das Bum. gehabt zu haben. Sogar Philippide trennt coj oc (a= big. kozok) in coaje + oc. In cotoc = ab. kotiJrk fohlte man cot •+• oc und bildete cot-oiü. — Das Suff. (j)ukk ist im Slav. selten. Auch diminutivisch wird es dann und wann gebraucht, so russ. gadjuka ^= kleine Schlange §78. — 144 — und kroBS. die Dim. Ton Eigennamen Habjnk (Gabriel], Jasuk (Johann), Eosöuk, Stasuk, vgL auch Bogdan-c- uk etc. Funduc «» 22 Piasterstück ist nicht fand + ac, sondern türk. funduk; zu türk. öubuk ]> cinbuc = Pfeife gehört ciubeicä »» schlechte Pfeife. Anm. 1. In yielen Wörtern iBt-ac, -ec, -ic, -oc, •ackeinSolL, sondern gehört zum Stamm. Es sind das direkte EnÜefammgen. Bei- spiele: -ac: slay. buiac, bumbac, bnrlac, colac, ciorpac, najdac, novac etc. — türL acmac, baibarac, bairac, barac, conac, iatac, ortac etc. — griech. aschitac, harn- bac, harac etc. — ung. durac etc. -ec: türL iedec; slay. scutec; griech. petec, farmec -oc: slay. batoc, boloboc, busuioc, cosoroc, iarma- roc etc. — griech. boboc etc. — deutsch rästoc, androc, — türk. bondoc -ic: slay. calic, islic, sibicä, ylädica etc. ^ tüik. caic, chertic, fi|ic, ibric etc. — griech. archondaric, cheruvic, politricä etc. — deutsch or|ic -uc: slay. cläbuc, haiduc etc. — türLboluc, bocluc. bursuc etc. — Aus zäpäcit + näuc entstand z&pSuc — Neol ist perucä (ygL jedoch pSrucä Jb. VI, p. 70). Anm. 2. Oft begegnet man WOrtem auf -c, wo dieses gar nkb zu erwarten wäre. So ist cafaltlc «» tOrk. kawaltj. Es sind iu solche, welche auf einen nngewGfanliohen Laat aasgehen und m kdner Deklinationsklasse passen; daher giebt man ihnen einen fiblicbenD Ausgang. Wörter wie pitpalac «- Wachtel, ciuyic -» Nachtenle. hn^tiuluc — Schall des Sprunges sind onomatopoetische Bfldnsgcs (fOr das Ohr des RumSuen klingt der Gesang der Wachtel ,,pi1pslAC^ und der Schrei der Eule „cinTic!*' ygL Mar. 0. 11 292). In der Interj. ^ontlc, gewöhnlich yerdoppelt als ^ontlc — fonttc! TorkommeiMl welche man Eünkenden nachruft» steckt wahivcheinlich das ung. süta =» hinkend, ebenso wie in font-orog (»- bo^-orog). Ich glaube nicht daß hier die Endung -tc auf das Suff, -ic zurückgeht (etwa wie ia aolicä!) -tc statt -ic w&re durch Beispiele wie mocirlic und mocixlic («= mocirlä + l!c erklärlich), sondern, daft wir es ebenso wie in dem etymol. undurchsichtigen bobtrnac *» Nasenstflber und ar. d gritdik^ (neben ngridkä] »» huckepack, mit einer ähnlichen Endung wie m — 145 — § 79, 80a. hnftralac zu thnn haben. YgL aach HEM., der aber za weit geht, indem er aach bfjbae auf diese Weise erklftrt Anm. 3. In neuen Entlehnungen (meist etymologisch unsichere) wechseln oft o-SufF. z. B. siminic '^ siminoc — Strohblume: Gnapha- limn (Et?), päst&rnac «- pSst&rnoc — pastinaca (durch ungar. Yer- mitüung; vgL fr. öpinaohe -» öpinoche), libec«- libuc, pirpälac -» Carbonade — p irp Slec «- Bratenverk&ufer (pirpälesc?) vgL auch ginsac »ginsoc, ar. b<ak— >bältoakä u. a. II. Abschnitt Die tt- und ts-Suffixe. § 79. Ich lagse die t§- und t8-Su£ gleich auf die c-Su£ folgen, da die meisten von ihnen ans c + PaL entstanden sind. Doch sind die Bedingungen, unter welchen einem lai c + Pal« bald tS und bald ts im Rum. entspricht, durchaus nicht klar, 80 daß wir, bevor wir zu den einzelnen Su£ übergehen können, diese dunkele Frage zu lösen versuchen müssen. § 80a. Im Rum. giebt es ein Wort fugaciü, von welchem sofort ersichtiich ist, daß es aus fug und einem Su£ -aciü besteht Im Lat war fugaceus und fugacem (fugax) gleich- bedeutend und das rum. fugaciü deckt sich dem Sinne nach Tollkommen mit beiden. Die Frage ist also: welchem lat Wort entspricht das rum.? Die Meinungen sind geteilt Diez (633 £) und nach ihm Stefarea (217) setzen fugaciü &=» fugaceus; HEM. und ML. (457): fugaciü <=» fugacem. Was zun&chst diese letzte Meinung betrifft, so erUart HEM. fugaciü aus fugace so, daß die Form auf -e für das Fem. blieb: „vac& fugace^' und daß sich aus dieser dann spater eine männliche Form „bou fugaciü'^ differenziert habe. Ich glaube, daß ein aj. fugace für beide Geschlechter die Endung e hatte behalten müssen, wie die zahlreichen aj. auf -e (mare, tare» verde etc.). Der Ghnind, daß sich ein masc. fugaciü herausgebildet hat, liegt wahrscheinlich in der Analogie nach dem neuen aus dem Slav. entlehnten Su£ -aciü, mit dem es W elgand, 8. Jaluresberiolit. 10 §80b. — 146 — in der Bedeutung und formell zusammenfiel Wir müssen auf jede dieser zwei Meinungen naher eingehen. § 80b. Fugaciü = fugaceus. Für diese Ansidit sprechen folgende Gründe: 1) lat. ericius ]> ariciü ar. aritSu, ebenso wie -aeeu ]> -aciü, ar. atS. Danach wäre also zu schließen, daß die Gruppe -kju>dr. und ar. -tSu. Dagegen ist jedoch Folgendes einzuwenden: 1) Es ist sicher, daß im späteren Yglat. die Lautgroppen -kju und -tju zusammengefEiIlen sind; das wird bezeugt dnrdt falsche Schreibungen, wie arenatius, formatius etc. Aocli für das Gallo-rom. muß man dies annehmen (Cohn 38). Ss aber die Ghruppe -tju im Bum. -tsu ergiebt (pütju > p4 etc.\ so würde man erwarten, daß auch ein -kju sich eben&Usza -tsu hätte entwickeln müssen, zumal da wir sicher wissen, daß die Gruppe -kja mit -tja zusammengefdlen ist und sa -tsa wurden (also: acia >• a^, licea >> i^e, glacia > ghit^ ar. glatse, facia ]> fa^, is. fpts^, ar. fatsä, mustakja > musta^ä)*) gerade so wie -itia >- eatä: blanditia > bltn- dea^ etc.) Man müßte demnach annehmen, dalT die Qmppe -kja, wie auch sonst im Rom., mit -tsa zusammengeMeD ist, aber -kju, im Gegensatz zum Gallo-rom., nicht dem -tju gleichlautend war, was an und für sich nicht unmöglich, doch unwahrscheinlich ist. 2) lai brachium und laqueus ]> bra^ und la^, sr. bratsu, latsu, ir. l2ts(?), also -kju >> -tsu. Doch lieSe sich für diese Ausnahme die immerhin ein wenig gesadit« Erklärung geben, daß nicht brachium, sondern (ebooso vi« licea > i^e) der Plur. brachia > bra^e geerbt wurde nnd davon ein Sg. bra^ Schwerer ist dieses bei laqueus an- zunehmen, welches ein Mask. ist. 3) lai Su£ -äceu ]> -a^: carnaceu >- ctrnaf (siakar- nattsu, prv. camas, sp. camaza); '*'foenaceu >> flna^; galli- *) ar. mustak'e ist Entlehnung ans dem Griech., ebenso ^i^ lance -» nsl. lanöa, ung. lanosa, nicht wie MikL (Laaüehre II 55) Ut lancea. Die von ihm angegebene Form lan^ ist falsch. — 147 — §80b. naceu ]> gäina^ (sp. gaUinaza, prt. gaUinhafa); yinaceu>- Tinaf (it vinaccia, fr. vinasse, sp. vinaza, prt vinhafa etc.). Hier kann man unmöglich einen Plur. -acea>'-a^e und davon Sg. -a^ annehmen. Selbst die Thatsache, daß ein Suff, -aceu > -a^ wird, schließt jede Möglichkeit aus« daß -aciü auch auf ein -aceu zurucl^ehen sollte. (Diez kennt dies Su£ im Rum. gar nicht; Stefdrea kennt es, doch glaubt er, daß ein -aceu außer -aciü noch a^ und a| im Bum. geben konnte). An ein lat. *-atium, welches auch einige Unregelmäßigkeiten des Fr. erklaren würde (Gohn 293), kann man nicht denken, weil ein solches im Lai gar nicht existiert hat Ein Umstand ist indessen hervorzuheben. Neben ctrna^ kommt im Dr. Tiel&ch clrnat vor, als ob es von einem '*'&arnatus käme. Man brauchte an dieser Form keinen Anstoß zu nehmen, wenn man sie als eine falsche Singularbildung zu dem Flur, clrna^i ansehen wollte, zumal da clrna^ auch durch die Zusammen- setzxmgen ctrnä^ar, clrnä^rie gesichert ist, doch daseinz^e derartige im Ar. vorkommende Wort lautet gglinat (==: dr. gäina^). Dieses gglinat kann aber ebenfialls eine &lsche Singularbildung sein, besonders da das Suff, -at im Ar. ganz geläufig ist. Bemerkenswert ist auch die Form flne^ (Dam6) statt fina^, auch flnea^ glaube ich gehört zu haben. Das kann indessen eine sehr leicht erklärliche Anlehnung des iniproduktiven Suff, -a^ an das sehr häufige -e^ sein, und wir bfiuchen nicht gleich an ein lat '*'foenicium zu denken. (t'kHAi^*k s= fina^ea 6. 93, 1 ist durch Plur. fana^e zu er- klären.) 4) Suft -iciu>-e^: Judicium >jude^;. (Bei Oeorges bat das Wort neben der Hauptbedeutung ,yUrteil'' auch die sich heute im Dr. findenden Bedeutungen von „Gerichtsort** imd Richter**. In alten Texten wiegt der Sbm „Urteil" vor: Dos. V 75/36; G. 77. 150, 2. 183 .. . 184, 2. 198, 2 etc. Cod. Vor. (— judex und Judicium) 1/7. 59/10. 119/6. 133/5. 62/9. 67/5. 69/8- 161/7—8. 170/13. 47/4. 138/1-2. 150/3—4. 117/6. 14S,'2— 3 „a preemi diudetsu" = a fi judecat 65/7. 62/9-10. 119/5—6. 150/9—10) *nutriciu>nutret; (Körting giebt ein 10* §81. — 148 — nntricimn an, was nicht gehi Fftr den Wechsel zwischen -iciu und -itiu vgL Gohn 29 £) Georges giebt auch eine Form nutritium an. Man könnte annehmen, daß nutret von nutritium käme (vgl Gohn 38» Anm.), dann würde dies, ebenso wie hospitium >* ospä^ keine Ausnahme gegenüber fugaceu ]> fugaciü sein. Doch bleibt immerhin jodet übrig, wofür eine Annahme "^uditium durch nichts gerecht- fertigt ist. 5) Suff, -uceu > -u^ (§ 100). Direkt auf das Lat kann nur gräun^* grlu, werden, also nicht wie Cihu annimmt: *granuceu > *gränut > *gräunj; für die Nebenform gräunte hat man glonf — glonte etc. zu vei^leichen.) §81. Fugacem>> fugaciü. Fü r diese Annahme spredien alle die fünf Gründe, die gegen die Etymologie fogacen > fdgaciü im vorigen § angeführt worden sind. Dazu kommen noch: 1) Wörter auf -ex, -ecis; -ix, -icis > ece: vervecem > berbece, forftcem >► foarfece, pulicem > purece, sori- cem >* soarece etc. 2) Suff: -ix, -icis > ice (vgl § 83). Direkt auf dssLat ist zurückzuführen junicem ]>> junice. Dagegen spricht: i 1) Wenn Suff, -aciü, -ice = lat -acem, -icem waren, müßten im Ar. dafür -ats, -its erscheinen. Die wenigen Beispiele, die wir kennen, haben indessen -ats, -it§e. Für diese scheinbaren Ausnahmen giebt es indessen eine Erklirong. Was zunächst -ice betrifft, so hat das Ar. dafür ein einziges Beispiel: lilitSe «= Herbstzeitlose und Blume überhaupt Din Wort besteht aber aus lili + Suflt -tSe. (Wenn -itJe das Suff, wäre, würden wir lilitSe erwarten). Dieses -t§e ist ein im Big. sehr gebräuchliches Suff zur Bildung Ton Blumen- namen cf. bulg. Sbomik Bd. XV, 6 ff. und das Wörterbuch von Marcoff im Appendice. Ebenso ist -at§u slav. XJrspnings — 149 — §82. in den wenigen mir bekannten ar. Beispielen: kurpatS, dr. cfrpaciü s=s big. Kp'Bna^, ndreptatäu := rechtshändig (vgl dr. stlngaciü) und kopilatöu = unehliches Eind. Zu dem lat -acem >> -aciü, welches deverbal war, gesellte sich bald ein slay. -äök, welches Denominative bildete (vgl. MikL YergL Ghramm. U 332) und auch im Rum. zu Ableitung von Nomi- nibos Anlaß gab. Das alte deverbale -aciü existiert im Ar. sieht mehr, sondern nur ein denominatives -atäu =» sL atäk. 2) Lat. ericius > ariciü ar. aritöu. Die ar. Form des Wortes macht jeden Versuch, das Wort analog zu |oarece, purece, säcurice (wie Tavemey inEtudes romanes) zu er- klären, zu nichte. Man kann höchstens den Einfluß des Su£ -it§ (z. B. licuriciü ar. likuritS, pricoliciü, vlrcoliciü) auf einer froheren Gestalt des Wortes *arits vermuten, doch scheint mir dies deshalb unwahrscheinlich, weil schwerlich anzunehmen ist, daß sich neben ericius ein ero i> '^'aru erhalten hat, so daß man *its als Suff, fühlen und mit -itä vertauschen konnte. Die Form ericius bietet auch in anderen rom. Sprachen Schwierigkeiten. Wenn man A. Homings: „Zur Geschichte des lat C vor e und i im Romanischen (Halle 1883)*^ durch- blättert, wird man finden, daß das Wort ericius unter neun Fällen, wo es erwähnt wird, sechsmal eine andere Entwickelung im Rom. zeigt, als die ahnlich gebauten Wörter. § 82. Wenn man nun alles zusammen ins Auge üSit, so maß man annehmen, daß im Rum. die Gruppe -kju, ebenso wie -tju (ahnlich -kja wie -iga) zu -tsu wird — nur aritS harrt noch einer Erklärung — also auch das Suff -aceu ]> -a^, während fugaciü auf fugacem beruht. Dies zugegeben, können wir zu der Besprechung der einzelnen t§ und ts-Suff. übergehen, doch dürfen wir nicht vergessen, daß nicht alle a) DiuL sind und b) nicht alle auf c + PaL-Vokal zurück- gehen, sondern auch a) slav. Ursprunges sein ß) auf lat. t + PaL-Vokal zurückgehen können. Wir werden uns nur mit den Dsuff beschäftigen, also -aciü (lat und slav.), -a^ (lai), -e^ (lat und slav.), -icitt (slav.), -ea^iä, -e^e (=lat -itia) außer acht lassen. § 83, 84. — 150 -iee. § 83. Aus lai junice ]> nun. junice trennte man ein Primii june und ein Suff, -ice ab, welohes als piodnkÜTes Dsuff. erhalten blieb. Beispiele sind schon im § 67 gegeben worden, wo auch der Wechsel mit -icä besprochen worden ist. Zu ergänzen ist noch folgendes: -ice wurde aach an einen slay. Stamm angef> in yetrice ^= Wuimkraut: Taoa- cetum (auch Eigenname: Yetrice), wenn dies Wort mit abi. vetTK »s Wind zusammenhängt EtymoL unklar ist gägiliee = kleines Ding (vgl glgäu^ glgäesc?). In |irince ^nfifindn- le In näfrämt |irince'' Dos.V.250b/15 haben wir es wahrschein- lich mit einem Aj. |irinc =» gesalbt (von ung. zsir) zu tiran. Ein n vor £ tritt auch in dem etymoL dunklen sperince — Berufskraut: Erigeron auf. Über ar. lilice vgL § 81. Anm. Im Sloy. giebt ee auch ein Dsnff. -iöe (ee bildet Dint kb Kollekt) z. B. grozdjiße (groz^je), perjiöe (peije), dreyji6e(drefjel trnji6e, zeljiöe etc., doch hat dieses mit dem nun. -ice nichti zn thmi. -ecln und -oclfi. §84. Auf slay. -eöjk und -o5jk gehen *die im Born, vereinzelt vorkommenden Suff, mit mehr oder minder fnU- barerDiminution -eciü und -ociü zurück. Alle mir bekamiieii Fälle sind: corn-eciü = Pulverhom, pod-eciü = Ueine Brücke, scäun-eciü (und mit dem nicht seltenen Einschab von n vor t6: scäunenciü) = Schemel («= scäuna^, scäonel) täurenciü(=:taur -h eciü mit demselben n wie im scäunenciü) — pufc-ociü :== Einderspielgewehr, murg-ociü (vgl Lun- -ate, Zor-ilä) = „vi^ näscut la murgul särif^. Säin. ^ gregheciü =» Storchschnabel: Geranium pratense mit girb zusammenbringen, was keines&lls geht Kein Sii£ ist -eciü in Wörtern, wie ghiuveciü = türk. guveS oder prediteciü Dos. V. 253b/30 etc. — Vorläufer (slav.). — 151 — §85,86. -dos. § 85. ISigenilich ist das Suff, gar nicht -ctos, sondern -108 »s lat-eosüs (z. B. pnteosns ^ pnctos), welches aber, da es meist an Partizipien angef> wird und deren t in t§ Torwandelt (ygL meinen An&atz: J9in fonologia romlneascä^ in „ConYorbin literare^^ Nr. 6 — 8 von diesem Jahre, worin ich diesen Übergang besprochen habe), ab -cios gefohlt wird tmd ft-, i- als Bindevokal, also mlnc — mincat — mlncätSos, sclipesc — sclipit — sclipitSos. Die Bedentang des Sn£ -los ist, wie auch die des -os ursprünglich imd heute noch größtenteils rein adjektiyisch. Da man aber yon albiclos ebensogut albesc — albit, als auch alb trennen kann, so hat sidi eine neue Funktion herausgebildet neben der alten deyerbalen, so daß nun mittelst -dos auch Aj. von Aj. ab- geleitet werden können. Der alte Sinn des Su£ war eine Neigung zu dem auszudrücken, was die Handlung des Primit besagt, also mlncäcfos ist einer, der große Eßlust besitzt, gefräßig. Ans dieser Bedeutung konnte sich leicht eine yer- kleinemde entwickeln: bolnfiyicf os => einer der zum Krank- weiden neigt, kranklich. Dies ist der Fall, wenn -ctos Aj. von Aj. ableitet. Beispiele: acr-iclos ^= säuerlich, alb-icios ^ weißlich, amfträctos 0. b. 235, 2 = ziemlich bitter; bä- trlnicfos = ältlich, gälbinicios = gelblich, lesnictos b=s (ziemlich) leicht, negricios := schwärzlich, säräcäcios 0. b. 26, 2 «= ärmlich etc. -itft. > § 86. A) Durch -i^ werden sehr yiele Dim. abgeleitet,. z.B. bftb-i^ (babä), bäbSi^ä (bäbae), bäd-i^, bund-i^, ctrm-i^ 6. 9*, 3, corf-i^, cunun-i^ä, dudui^ä (dudue), Dunäri^ (Dunäre) G. b. 302, fet-i^ä G. b. 295, 3, flntln- i^ G. b 295, % fluer-i^ft JB. 110, 4, grädin-i^, grop-i^&, mior-i^, moyil-i^S, negur-i^& Dos. V. 37b/13, trup-i^.ä. 6. b. 344, 3 etc. §87. — 152 — § 87. B) -i^ ist das allergebrauchlichste DsaS xar Bildung von Fem. und zwar bezeichnen die -i^-Ableüangoi sowohl „die Frau des betreffenden Mask.**, also florar ^ Blumenhändler — florärif ä «= die Frau des Blumenhändlen, oder „das Weib, welches dieselbe Beschäftigung hat wie das MasL^ z. B. fl Orariß kann auch eine (unverheiratete) Blumen- händlerin heißen. Beispiele: a) Tiere: biyol — bivoli^ä; mägar — mägäri^, ponunb — porumbi^ (vgl § 8, Anm. 1) iepure — tepuri^ (neben repuroaicä), leu-lei^ Dos. V. 82b/ll, 250b/ll (vgl § 92; heate meist leoaicä) etc. b) Bei Eigennamen besi^ es die Frau oder die Toehtei des Betreffenden (ein nicht streng eingehaltener Unterschied ist der, daß man für „Fräulein X^ meist das auch diminativisdi gebrauchte -i^ä anwendet, während man für „Frau X.*' ofteis das auch augmentativisch angewandte -oaie setzt): Damian — Dämieni^, Bogdan — Bogdäni^, Nanu — Nänita, Pu|cariu — Pu^c&ri^ etc. (Nie wird -i^ gebraucht, wenn der Name auf -escu oder -ean endigt; es tritt dann -ä und -cä, z. B. Baiulescu — Baiuleasca, Dobrogeanu — Dobro- geanca.) c) Wie florar — floräri^ä sind auch: apostolita (bei Dos. y. 124/31, 39: apostolä) = weibL Apostel boerifa; cälugär-i^iä G. 319, 2. b. 98 Ar. kglggritsg (= kglg^iefto) = Nonne; cucon — Herr — cuconi^ä = Frau und Fr«ilein; cndü = König — cräi^ä = Königin und Prinzessin; diacon- i^ (bei Dos. V. 220b/12, 14: diacona); doctor-i^; domn — domni^ = Frau und Fräulein (vgL domnisoar&); ficior » Bursche — ficiorit;ä= Mädchen Dos. V. 141b/12 (=ficioreana 317b/24), Oasper einZigeunemame — ga|peri^s= Zigeunerin (eigentlich ,J'rau von G."), igumeni^ G. 319, 3 = Abtiaan; proroci^ Dos. V. 6b/30 = Prophetin; räzefi^; tartor = Teufel — tartori^ä = böses Weib (eigentlich Teufelin); aa — zeif ä etc. d) Die meisten hierher gehörigen Fälle werden indessen mit -äri^ä, -ori^ und -a|i^ gebildet Mittelst -ar, -as — 153 — §88,89. und -or werden meist Nom. ag. abgeleitet Diese haben gewöhnlich daneben ein Fem. (als „Frau" des Betreffenden oder als weibliche handelnde Person) auf -i^ oder -easä, seltener auf -oaicft (meistens ist es ganz gleichgiltig, welches dieser drei Sa£ angewandt wird), z. B.: pescäri^, moräri^, bucätäri^, §tempäri^& O.b.224,3 (von ftempar Q.b. 223,3 8s Bei^rbeiter) etc.; — cnsfitori^, spälfttori^ä, cSlcä- tori^ etc.; — birt&si^, armftsi^fi, cäm&rä|i^ etc. Da manche Beschäftigungen nur von Frauen ausgeübt werden, 80 existieren die dazu gehörigen männlichen Nom. ag. gar nicht, so cofäri^ ohne *cofar etc. Anxn. Scheinbar haben einige Wörter im Mask. -ic und im Fem. •i\^; doch sind diese f&r beide Qenera ans dem Slav. so entlehnt: macenic — mnceni^ä — MKrtyrerui Dos. V. 8/30; ucenic — uce- ni^ Dos. V. 19b/3 — weiblicher Lehrling etc. § 88. D) Onu: bäbi^ä Mar. Or. 11 400 = Pelecanus ono- crotalos; cinti^ä (vgl cintez, cintriü) = Botfink: Fringilla coelebs; (porumbi^, cioclrläni^ Mar. 0. 1, 335 sind natür- lich Fem. von porumb, cioclrlan). Bot.: 1) cfipr-i^ «=» Glaskraut: Salicomia; clei^ (deiü) =Seidelbast: Daphne mezereum; cristofori^ = Kristoph- baut: Actaea spicata; drobi^ == Färberginster: Genistra tinctoria; Ificrimi^ (ygl. läcrimioarft) s= Schattenblume: Majanthenum bifolium; lumini^ (noptu) = Nachtkerze: Oenothera biennis; lupi^ G. b. 344, 3 = Hahnenkamm: Ama- ranthus; primSväri^ä = Primel: Primula veris; slävi^ft ^ Traubenart; sttnjini^ = Jelängerjelieber: Lonicera; Tineri^ä = Günsel: Ajuga; 2) garofi^ä G. b. 295, 2. 344 (= garofioarS G. b. 295, 2 =3 garoaft sSlbäticä) = Grasnelke: Statice gmelini; hreni^ (hrean) ^^^ Pfefferkraut: Lepidium perfoliatum; ini^ft«» Flachsseide: Cuscuta europaea; mäli- ni^ikss Mundholz =» Ligustrum; p elini^ = Beifuß : Artemisia; pomi^a = Erd-, Brombeere etc. § 89. E) c&tran = Phosphor — cftträni^ == Streichholz (=lemn-u8, aprinj-oare); coadä = Schwanz, Stiel — codifä = 1) Dint, 2) Hackchen, 3) Obststiel, 4) Fehler; cräi^ = §9a — 154 — 1) Königin, Prinzessin, 2) Dame im Eaiienspiel, 3) Sammel- blume: Tagetes crecta; foi^ = 1) DinL, 2) SebraUieft, 3) Schminke, 4) Cigarrettonpapier; glt = Hals — glti^ = Luftröhre; gorfi = Mund — guri^ «» 1) Mündehen 6. b. 30S, 3. 318, 2, 3. 344, 3, 2, Kuß; ar. lingurits^ = 1) Löffelchen (s= dr. linguri^), 2) Herzgrube (=» dr. lingurea); limlie == Citrone — lftmti^= 1) Dim., 2) Citronenquendel; ocni » Salzgrube — ocni^ =» Fensterchen (ocni^ schließt auf ein ocnä = Fenster, welchen Sinn auch das russ. orho hat); oi^i =» Schaf eben, 2) Wölkchen, 3) Waldanemone: Anemone nemo- rosa, 4) Zeisig: Fringilla; omät = Schnee — ometi^=llIehl- staub; plumb = Blei — plumbi^ «=3 bleierne Flasche eic § 90. SnffixTerkettongen mit itt. Als erster Be- standteil von Kompositen kommt -i^ vor in *i^el (vgl § 107) und in i^icS (vgl § 57). Die Suffizrerkettungen mit -ita als zweitem Bestandteil sind: -arifS. In Wörtern, wie ochelarifft = BrillengUser: Biscutella laeyigata ist das Su£ nicht -ari^, sondern -ita. Ebenso in acari^ =» Schaflaus: Pediculus oTis, weldies auf ein lat. acarus (it. acaro) + i^ zurfickzufohren ist Es giebt noch ein Wort acari^ä = acar «== acami^ «= Nadelbücbse. In acar ist das lokale Suff, -ar (vgl bSligar, frunzar, fumicar ete.) an ac = Nadel getreten; daran ist noch einmal -nitä, welches dieselbe Bedeutung wie -ar hat, angefügt worden: acamiti wahrend acari^ Dincu Yon -acar ist, ebenso wie arari^ too arar (hier ist -ar instrumental) = Pflug. Ganz so gebaut m albinSr-el ist sein Synonim vespär-i^ »= Bienenfresser Merops apiaster gebaut — Die eigentlichen -&rifft- Ableitungen sind im § 16 besprochen worden. -ärifä. Über ar + it^ (florSritft) TgL § 87 über -are + ifS YgL § 16. — Mäsäri^ kann sowohl „Tischtuch^ als auch „Tischlerin^' heißen, je nachdem im ersten Falle -ar instni- mentales Suff. u. -i{;ä Dsuffl ist (vgL ar&ri^) oder im zweiten Falle -ar Nozu. ag. bildet u. -i^ä zur Motion dient (vgL floririti'. -Sf it& Beispiele für a| 11 -(- i^S sind im § 87 gegeben worden. In tälpäsi^ („a-fi Ina tfilpSfi^^^ »= „sich aus dem — 155 — §91. Staube machen^, eigentlich „seine kleine SoUe nehmen^) haben wir es mit einem doppelten Dsnff. a| I + i^^ zu thun. -avi^S. Das einzige Beispiel prohaYi^«»Staabpilz: Ljcoperdon boyista ist unklar, doch scheint es mit praf (prah) zosammenznhängen. -ilf^: gropili^ 0. 97 »a petit tron. Man vergleiche gropilft, Aug. von groapft bei Dos. Y. 128/4. -öni^ft: aconi^ = Nadelbüchse (»« acar, acami^ acar- itä) ist eine dunkle Bildung. Ich glaube, daß hier -ni^fi das Sti£ ist, was auch zum Sinne passen würde, doch imerklärt bleibt das o. Vielleicht acon = grolle Nadel + i^ oder nif^ä? o|i^: zfimoiji^ =» Eibisch kann z&nos + H^ (^gl* floco|-icft) sein. Wahrscheinlicher ist es, daß wir es hier mit dem Suff -u|i^ zu thun haben (vgL -u|esc>= osesc etc.). ull^ vgl § 141. urffft vgl § 148. a;f^ TgL § 168. § 91. Die Zusammensetzimg mit -itä bedarf in vielen Pnnkien einer näheren Besprechung. a) Betonung, -i^ft ist nicht immer betont. Feste Regeln über den Akzent lassen sich nicht geben: er schwankt ebenso wie im Slav., woher -i{;ft übernommen ist Im großen und ganzen kann man sagen, daß man fast nie fehl geht, wenn man in den Wörtern, in welchen das suffigierte Wort ein reines Dim. ist, -i^ betont. Das ar. sk^nduritsg ist der einzige Fall, wo man den Stamm betont, obwohl das Primit. scharf gefühlt wird, denn dr. p^li^ neben peli^ bedeutet Menschenhaut, nicht kleine Haut (während „ptele^ meist „Fell" beißt), so pelitk G. 138. In älteren Texten wird peli^ G. 25, 2. 54, 2 . . 55, 2 Cod. Vor. 137/11. 155/14. 156/11. 157/4, 6—7, 10. 158/11. 160/1 sogar für „Fleisch'' und jB:örper'' gebraucht Wenn -i^ zur Motion angewandt wird, so tragt es meist den Ton. Ausnahmen sind solche Wörter, deren Zugehörig- keit zu einem Primit nicht mehr recht empfanden wird, so g&fperi^ft, tärtori^ä. Einige Tiemamen haben doppelte Betonung, und zwar tragt seltener -i^, als die erste Stamm- §92. — 156 — silbe den Akzent, z.B. biyoli^, mägftrif&. BeidenSuffii- Verkettungen hat -i^ nie den Ton, wenn es den ersten Be- standteil der Zusammensetzung bildet, doch immer an zweiter Stelle außer in -äri^, -avi^, und -öni^S. In den direkt aus dem Slav. entnommenen Wörtern auf -i^, ist dieses meist unbetont und der Akzent strebt soweit als möglich zurückzugeben. Deshalb halte ich für direkte EntlehnungeB folgende Wörter: stüdeni^ »r Mundfaule, gögoriti = Scheuche und mamori^ = Hundskamille, welche S&in. för rum. Bildungen (von sL studenk = Kalte, gogä = Waawaa und mamä) hält Desgleichen ist Dtmbovi^ direkt so aus dem Slav. übernommen und enthält keine rum. SuffixTerkettong. b) Die Anfügung Yon -i^ an den letzten Kon& des Stammes ist insofern unregelmäßig, als das k vor i in manchen Wörtern nicht in tä übergeht, was auf die junge Entstehung dieser Worte weist, z. B. ploscä — ploschi^ Jb. 1, 113, maduca — mäciuchi^ G. b. 355, 3. 356, 3, nucä — nuchi^ (Bihor); auch ar. foarfikg — furfuMitsg = Scheerchen. Anm. In einigen Bildungen scheint if & den yorbergehenden Deoi zu affizieren, so in z&mo^i^ä -» Eibisch (ygl. § 90) nnd in Grä^it^ ^= ein Ortsname und fru^i^ä «» eine Pflanze, doch gehen diese ktam auf zämos, gras und Frosa zurück. Über ar^ifä Tgl. § 92, Axiin.1 Sicherlich liegt keine Affizierung vor in rämä^i^ä — Best, ÜberblexbKL Cod. Vor. 114/5, G. 12, 2. 144, 2. 156, 2. 247, 2. 253 H it rimasagHo). Von rämas kommt auch eine Ableitung mit -ag vor: rämi^ag» Wette, welches auch 9 statt s zeigt Der Sachverhalt ist indessen folgender: von einem rämas (oder r&min) wurde mittelst Sn£ -^ag ein ^rämäs-^ag (oder ^rämln-^ag) abgeleitet. Da nun vor -^ag, ebenso wie vor -fug, der auslautende Eons, des Stammes ans&Ut (z. B. adi* oCsj^ag, priete(n)9ug), entstand ein räma^ag. Davon trennte man ftlschlich -ag als Su£ ab, und es entstand ein räma^ (dies Wort ist mit rämä^ag gleichbedeutend). Das 9 in rämä^j^ ist also nicht dai Resultat einer Affizierung vor i, sondern beruht auf Analogie. § 92. Etymologie. Diez (S. 636) fährt itfi auf das slav. -i^ zurück, doch trennt er es nicht von -ni^, welches Soft eine ganz andere Funktion hat. ML. (S. 461) nimmt als Etymon für Dsuffl -i^ die weibliche Form des lat -icins an, wahrend er betreffii des movierenden -i^ an eine Ent- — 157 — §92. lehnimg aus dem Slay. denkt Er wirft -i^& und -ni^ auch zosammeiL Eamn erwahnungswert ist Stefiireas Ableitung (TgL § 189) aus lat -icia. Das lat -icius, -icia ist zwar sehr Terfahrerisch, doch läßt sich damit nichts anÜEUigen. Die Thatsache, daß gerade so wie im Slav. nur eine weibliche Fonn -i^S, nicht auch ein -i^ (denn Wörter, wie plävi^, pistri^ etc. muß man von -i^S scharf trennen) yorhanden ist» spricht schon an und für sich gegen lat. -icius. Das von HL angeführte ^pelllcea (far pelUcea) it. pelliccia, fr. pelisse, sp. peUza hatte im Rum. ein '''pef^e aber nie ein pelf^ä, oder gar peli^ä geben können. Hingegen spricht für das slay. -ica alles: die fem. Gestalt, die Nichtaffizierung der Dent, sogar der Gnttur., die Bedeutung des Su£, der Akzent, die monierende Funktion, direkt entlehnte Wörter etc. Das slay. -ica ist ungemein häufig in allen slay. Sprachen, so daß es genögen mag, wenn ich hier bloß einige ab. Beispiele für beide Funktionen yon -i^& anführe: kletkca (=kletikka) = Zimmerchen; oykca (ygL lit ayls) = Schaf, rybica (ryba) ==Fisdilein; d^kStica (d^kska) ^=^ kleines Brett etc. (ygL auch niss. sestra — sestrica etc.) — bl'kgarin'K — bl'kgarica = Biilgarin; drug^ — druzica == Freundin etc.; otrok^k — otroöica =s Mädchen; prorokik (rum. proroc) — proroöica (nun. proroci^); Ikrk (rum. leu) — Ikyica (rum. lei^); bogik (c£ zäu) — bozica (cf. zei^) etc. (ygL russ. cark — carica etc.). Anm. 1. Direkt aas dem Slav. entlehnt sind unter anderen: älo- vi^ä, caracdti^äi chi^elitiä, cäi^ä, ml&di^ä, tlrti^ä etc. — In BÜli^S fablt man das Primit. anlä; cäpi^ä, copi^ä»» sl. kopice faflt man ala Dun. yon cap anf ; so auch Quin. 28 der cosi^ä => Haarflechte (srb.) von coasä ableiten will. Eben&lls ans dem Srb. ist rapi^ä ent- lehnt, welches nicht aof lat rapa + i^^ zurGLckzufÜhren ist. Da man in dndifä (ab. odioa) ein unghiii fühlte entstand ünghifä. Ans rtniu 4- traistä entstand strai^ä. — Alti^ä wird yön Quint. 28 yon ^ „Uttera t interposita*' abgleitet Das geht nicht Gih. ftthrt es anf sifo. latica, mit Metathese zurück. HEM. nimmt ein ygL latus >» Schnlter an>>lat + i(ä> "^läti^, woraus srb. latica und rum. alti^ » „6panlette". Cih.s Ableitung aus dem Srb. scheint mir deshalb wahmcheinlicher , da die Metathese in slay. Elementen oft yorkommt, ^rfthrend sie in lat Elementen h(k)hst selten ist; auch habe ich die §92. — 158 — Bedeutung „Schulter'' für yglat latus nicht finden kOnnen, so dat der Sinnesübergang, so scharftmnig die Etymologie yon Ha^dea anok aus- gedacht sein mag, nicht ganz einwandsfirei ist. — Da man bei der Etymologie Ton Ortsnamen allerlei ümstftnde mit in Erwägung ziehen mufi, kann ich nicht bestimmen, ob der Name des Dorfes Boi^, wie HEM. von bou + ifä oder ine Cih. von slav. bojiti herzuleiten ist — Ob crimpifä"» Hindernis, Schnitaer mit cxtmp-eiu, crfmp-oifi, oimp- otesc zusammenhängt, ist der yerschiedenen Bedeutung wegen fiagUch; vgl. y. Jb. 316. — Ooni^ä — • Brunstzeit, junge brünstige Kuh, Uagt ofifenbar mit gonesc zusammen. Ein *gonica fand ich im Slav. xdcht, doch ist es wahrscheinlich, dafl ein solches existiert hat, denn BOirohl die deverbale Ableitung (es konnte höchstens anzunehmen sein, dsA du Sb. goanä auch beide in gonesc steckende Bedeutungen hatte) als such das nicht diminutivische -i^S ist dem Rum. fremd. Auch f&r banifft wird ein slav. *banica (vgl. poln. banjeczka, banniqja) ansunefamea Beb. da das Primit *bane (vgl. poln. bania] im Rum. nidit vorkommt IncL die Betonung ist slavisch. — Auf einem filteren ^crate »» lat erstes, weist cräti^ä. — Ar^ifä bedeutet 1) Sonnenglut, 2) Greise. Wie HEM. richtig bemerkt, zeigt diese Bildung soviel ünregebnfifiigkeiten, dal es nicht ohne weiteres auf Part, ars + i^^i geschweige denn auf eb lat *arsicia (wie Cih.) zurückgeführt werden kann. Erstens ist die Betonnng. zweitens der Übergang von s > fi, drittens die Anfügung von -i^ä u ein Part und endlich die augmentative Bedeutung des -i(ä (äi^t^ ** „große" Hitze) befremdend. Für beide Bedeutungen haben die Slaveii ganz ähnlich gebaute WOrter: süSica«» Sonnenglut, müiica — Gelie (beide mit einem S vor dem SufEl), welche analogisch bei der Ent- stehung des mm. Wortes gewirkt haben kOnnen (HEM.). Anm. 2. Slav. troica — • Drei<igkeit kam durch die KirchenBpnck« ins Rum.: tr6i|;ä; danach bildet Dosofteiu auch üni^ä und düit« (^,nice au creecut üni^ä in düi|;ä, nice düi^ in tröi^** Do8.Y.131b,^> Anm. 3. Auch Entlehnungen auf -i^ä ans anderen Spraohoi giebt es im Rum., so: mtngäli^ä — "Ung. mangalica» carfi^ä »» ngr. *c^ 4pitaa, pÄteri^ä kommt im Qriech. und Slav. vor. Aus dem deutsches „Ranzen" wurde räni|;&. Neologismen sind noti|;&, p61i^ etc. Anm. 4. -i^ä kann auch, wie im Slav., das Fem. zu -ef (»^ •lcb) sein: vorb&re^ fem. vorb&ri^ (vorbSr6a^ ist fem. von vorbiref aus vorb&re^ etc. Interessant ist folgender Fall: aus gr. m^ord^' + e^ entstand pizmätäjpe|;, fem. pizmät&ri^ä. Da man darin en pizmä als Prim. empfEuid, faßte man -ätäri^ä als Suff, auf und mu bildete von alb — mit Anlehnung an die Heilmittelnamen auf -änt;^ (vgl. § 16) — ein &lb&t4rit;ä, welches neben albÄrit& eine MedisA gegen die albeaj^ bezeichnet. — 159 — § 93, 94. -nt. > § 93. -u^, fem. -u^ ist sehr beliebt Beispiele far A.: ac-u|; albin-u^; arc*u^; argint-u^ 6. b. 294, 2, agohi- n^, bärb-ufft; biseric-u^ä G. b. 32, 3; bordeiü — bordeu^ Dos. V. 259/8 (= bordeiflftt Dos. V. 1106/4); bot-u^; brosc- n^; camär-u^; outi-u^; gi(n)sc-n^ (= -tL|oaxä, -uli^) Mar. Or. 11 374; fiu — fin^; furc-n^ (= -uli^); mäic-u^ 6.b.351; mämftlig-u^; mtn-u^fi 0. b. 344, 3 etc. (= -ufitä), näs-u^; pom-u^; sclntei-n^; yäc-uf& etc. In den Liedern, welche Pro£ Weigand im Jb. VI veröffentlicht hat, finde ich: spic-n^ S. 42, bäd'n^ S. 43, vlrv-u^ S. 46, präg-u^, g&rd- u^ S. 57, port-u^ S. 59, cnc-u^ S. 65, plumb-n^ >= Kugel S. 67, 68, pär-u^ S. 69, pic-u^ codruj;, cuib-n^ S. 72, cer- tl^ 72 und ebenda die unklaren: boticufä — bourufä. Anzn* Cotra^ä -» katroos; libu^ » nng. libnc; neben maimu^ä — Affe existiert momL& nnd mabnncä (vgl. srb. majmonöe). Für „Teufel'* giebt es im Rom. vier Dim. auf -u\: Aghiufä, Ghighin^ä, Michi- da^&, Tichiu^ä, deren Primit schwer zu erkennen ist. Die Etymologie von HEM. fär aghinfä kann nicht richtig sein. Es ist, wie Cih. vor- echlSgt nnd später Snlica beweist, aof gr. ayioq »= heilig znrückznf&hren. Daß Mi Chi du ^& mit ndtitel zusammenhänge (Siäin.) ist kaum anzu- nehmen; für Tichiu^ä vgL Siez. III, 76: „cä dracu poartä fes ro^u ca tichia, de aceea ^i draculut i-se mai zice ^i Tichiufä.*' § 94. C. Mit -u^ werden auch viele Aj. diminuiert, z. B. acr-u^, alb-u^, adinc-u^, bun-uf, cäld-u^, dulc-u^, dräg-u^ G. b. 345, 1. 2 etc. (auch ein 8b. drSgu^ existiert und bedeutet „Schatz""), gälb&nu^ Jb. VI, S. 65, Inftlt-u^, mic- u^ G. b. 254. 292, 2 und mititel-u( G. b. 258, 3 etc. Auch far diminuierte Ay. giebt es Beispiele, wie: atitujia (= atitica ^gL § 23), abia — abielu^ä (vgl. § 152). § 95. D. Om.: berbec-u^ = 1) berbecel = Lanius excu- bitor Mar. 0. 11 77, 2) = Heerschnepfe: Gallinago gallinaria Har. 0. n 301; gftinufiä = Schneehuhn. Bot»: 1) americ-ufä=Pelagonium hortulanorum; botu^ "=» Gifianorchel; Phalus impudicus; cäpru^ = Ackervnirz; chedicu^ (piedecS) «= Bärlapp: Lycopodium clavatum; cloc- 8 96, 97, 9a — 160 — n^ («= clo(M)tici) <= Spindelbamn: Evonymus eiiropaeiis; corn-u^ = Hornkraut: Xanthimn; degetäru^ (= dege^) = Alpenglöckchen: Soldanella montana faliu^ =» 8child£un: Aspidium; mfer-u^ »= Ochsenzunge: Auchusa; splin-o^a «= Goldrute: Solidago virga aurea; säbiu^ = Schweriel: Gladiolus; t&scu^» Täschelkiaut: Thiaspi — 2)fer6C- u^ä = Engeküß: Polypodium; ierb-u^ä = Kanarioikiwit: Thalariscanariensis; Iili-u^= Zaunblume: Anthericumnmo- sum; minte-u^ = Gauchheil: Anagallis; pipirig-n^ = Rasenschmiele: Aira caespitosa. Anm. Br!ncu(ä schemt sich ans branc(r}a^& (deatsdi Biumen- kresae?) mit Analogie an biinc& entwickelt m haben. § 96. E.: bancS = Geld-)Bank — bäncu^= iO-Ereozer- banknote; bän-ut= 1) ^^^^ 2) Kern des Eies; cfitribnte (vgL catrafase, cotrob&esc)«^ Siebensachen; cerb-u^s=l)DiiiL 2) Weinachtsmaske; car = Wagen »= c&r-u^(ft) (ygL ar. k^ratser »= Kutscher; auch im Big. kommt das Wort vor); ftscuta (deutsch Fäßchen + u^Ä?) = Päßchen; hlrti-u^&= 1) Dim, 2) Cigarrettenpapier; ar. muäutsg «= Fliegendreck zu Ter- gleichen mit dr. mu^i^ = dass.; ar. pglm-uts^ = Fußsohle; fSgie = Streif — sfä|iuf ä =: Haarlocke; stel-u^e = Stern-, Fa^nnudeln; tfiräb-u^ (ygL tSrftb-oiü, nicht wie Sfiin. ttiisc) = Sack und Pack. § 97. SnfBxTerkettiuigeii mit -n^ finden sich ziemlick selten, -icu^ (§0*7) und ucu^: m&mucu^S G. b. 352, 2. 353,^ duducu^ etc., sind doppelte Dsu£; -ilu^ scheint torq- liegen in bSncilu^S «= Satteldecke, wenn dieses Wort mit bancä zusammenhängt (vgl. Eigenname: Bäncilft); über -(e)lTita siehe § 107. Interessant ist -cut. § 98. Das allergebrauchlichste Suff, zur Bildung von Fem. aus Mask. ist -cä, z. B. Ardelean-cä, sfrman-cl neben slrman-ä; mocan-cft, pui-cS etc. Wenn diese Worte mittelst -u^ diminuiert werden, so heißen sie: Ardelencn^« slrm&ncu^ G. b. 309, 2, mocäncufiS, puicut& G. b. 296t 3^ — 161 — §99. 305 etc. Da man daneben ein Ardelean, fllrman, mocan, pniü Iiat, so wird nicht mehr -u^, sondern -cu^ als Suff, empfianden. Mit diesem neuen Dsufil sind gebildet: baler- c4fi (Et?) G. b. 318, 2 ^ petit baril; cior(c)u(& Mar. II, 27 SB puiü de oioarS (vgl ciorcn|e «*= Elster); feie — felcu^ JB. S. 99, 5. Si&hoppen; fafou^ (Et?) » Waldrebe: Orobus taberosns; £len-cu^a (wahrend Ancu^ »> Anca + u^); pipelcu^ (ygL Pepelea) «*» Aachenbrodel; ru|cutS (ro|u) <» Blutauge: Adonis; tatä — tfitScu^ä 6. b. 352, 2. 353, 2. — Bäncu^ »K Zehnkreuzerstüok kann auch in ban imd -cu^ getrennt werden; tärtäcu^ "» türkischer Efirbiß ist durch Metathese .aus tätarcä + u^a entstanden. Da -cu^fi als selb- ständiges Suffl gefühlt wurde, konnte sich leicht ein Mask. -cn^ herausbilden: ceas — cescu^i Dos. Y. 12/13. 16/17. Auch das Aj. molcu^, ä (moale) hat dieses Su£ und das eist nicht, wie Diez (636) und Ste£ (219) glauben, lai Ursprungs (molliculus). Anm. Ba -ufä neben -cn^S; -el, -ic& neben -cel, -cicä(§58) •tor neben-ctor (§ 127); -a^e, -i^e, -n^e neben -a^cä, -i^cä -ufoä eziitLerten, so konnte sich leioht das Qef&hl entwiökebi, als gehOrte ein c-Element snr Yeratftrkiing der Diminntion. Hierzu kamen noch eimelne Wörter mit and ohne c, wie lai oUa nnd olc- > oalä nnd nie-; car und fncarc, slav. müoyati nnd mükovati > miluesc und milcuesc (bei Yb. bildet dieses c meist Iterat). So erklärt es sich, daB Formen mit c bei vielen 6u£ Torkommen, indem diese Dim. oder Iteorat. bilden. So: cat: ro^u — ro^cat— "rOtlich. Über ma^cat ygl. V. Jb. 321. -cean: crap — cräpcean; pat — pätcean »» Bettchen Dos. Y. 271[19. -cu^e: cioarä — ciorcu^e »» £lster Mar. Or. -cäesc: hor(c)äe8C| ctr(c}äesc. -cuesc: mil(c)uesc, jel(c)ue8C. -cäresc: Täi(c)SreBC etc. §99. Die Alffftgnng TOn •'Ht an den Stamm ist die regehnaßige (ygL § 30fEl). Befremdend ist die Form cä|u^ Dos. y. 99b/16 nebeü gewöhnlichem casu^ 0. b. 350, 3 eta, welches von c&|-cioarS beeinflußt sein kann. Auch zwei deyerbale Ableitungen mittelst -u^ giebt es: coc-u^ »= Wickelkind (coc-olesc) und glgäu^ (glgä-esc) => dummer Junge, doch wird in diesen Wörtern die Diminution nicht mehr recht empfunden. Weigand, 8. Jahresberleht. 11 §100. — 162 — § 100. Etymologie TOn -Ut. Nicht nur das im Bm so häufige -uf, sondern auch das imItaL sehr beliebte Dmif -uccio weisen darauf hin, daß das lat -uceus, welches sich in pannuceus und wahrscheinlich auch in *grannceu (ram. grftun^) Torfindet, im Yglat eine große Yerbreitong hatte. So könnte man aus it casuccia, rum. cäsu^a auf eini^i ^casucea, DinL von casa schließen; ygL ii gialluccio- rum. gSlbinu^, cayalluccio «» rum. cälu^ etc. Aach im Span, scheint einDsu£-uz, -uza vorzukommen, TgLcapuz, caperuza, gentuza etc. Merkwürdig ist es, daB das Sii£ -u^ im Rum. gegen den Geist der rum. Sprache in einigen Fallen Pejorativbedeutung hat (vgl § 5), so in Ylädu^n und Yl&du^ (ygL „YlSdu^iu mamil), welches nicht „der kleine Ylad** bedeutet, sondern der Ausdruck für „dummer JllDge^ ebenso wie gtgäu^, ist, dann auch einem „deutschen Michel'' entsprechend, eine spöttisch-scherzhafte Benennung fir den Rumänen überhaupt ist; auch in dul-u^ (ygL dal-Ha) ^ kleiner, plumper Hund und in den erwähnten Namen des Teufels, kommt die Pejoration zum Yorschein* Ein tadehdei Beigeschmack ist dem it. -uccio (aber auch -accio) eigen, so: abit-uccio = schlechtes Kleid etc.; auch das sp. terrazo = schlechte Erde ist pej., so daß man schon dem Tglat -uceus, "Ucea einen pej. Sinn zuschieiben kann. Anm. Mit -u^ »- lat -uceas ist ein ähnliches mm. Sa£, weldi^ Städtenamen bildet, nicht zu yerwechseln, wie dies Steforea macht Wenn man für Namen, wie Cern&u^ Q. 173, 3. 174, Climoutl Bädäu^t, Toporoa^Y, Vascon^l eto. die Blavischen Namea Cser* novici, Elimovci, Badoyci, Toporoyeci, VaÄkoyci verglochi. erkennt man gleich den slay. Urspnmg dieses ram. -auf, -ea(, -oal» Doch,, da man schon ein -u^ hatte, und in Wörtern wie B&dia|. Toporou^t ein Radu und topor als Primit ftpilen konnte, so bQdHe man mit diesem auf etc. neue Ortsnamen, wie bade — BSdea^T; fn^ — Fräten^Y etc. Dies letatere wurde dann in der Fonn FratOTci ins Buthenische Übernommen. — 163 — § 101, 102. lU. Abschnitt Die I-Suffixe. § 101. Das lat 1 hat sich im Rum. verschieden entwickelt: a) es blieb 1 nach Konsonanten außer nach c und g und in intervokalischer Gemination (falls nicht der FaU b) eintrat) b) es wurde intervok. geminiert zu u vor a, c) es wurde zu r in nicht geminirter intervokalischer Stellung und d) es wurde palatalisieit und schwand im Dr. vor j und nach c, g. Wir werden daher, da alle 1-Su£, insofern sie Dsuff. sind, lai Ursprungs sind, drei Unterabteilungen machen mftssen imd zwar werden wir unter 1) den Fall a) und b), die sich nicht leicht trennen lassen, zusammenfassen, unter 2) den Fall c) und unter 3) den Fall d) behandeln. 1) -eL § 102. -el, fem. -ea (-eau&, -icä) bildet wohl die meisten ram. Dim. Beispiele: A) albin-ea; aprod — aprozel; argat — argä^el; arm&- 8är-el; bSiat — bftie^el 0. b. 247, 3 etc. capät — cftpe^el; cc^er — cftferel G. b. 328; clntec-el; dopot — clopo^el 6.b.213,2; codalb — codftlbelQ.b.334,3; cojoc-el; coltuc- el; copäc-el (auch Ortsname); cumnat — oumnä^el; deget — dege^el; tnger-el; mior-ea 0. b. 329; nästur-el (auch Eigenname); nepot — nepo^-el; orS|-el; p&h&r-el 0. b. 351, 3; pfthärnic-el 0. b. 203; petec-el, ar. pititsel; pe^re — ar. pefitereao bo 192. Obed.366; ptnt6c-6lDos.y.95b/20; purec-el (auch Eigenname); säpun-el; sctndurea-le Cod. Vor. 95/4 — 5; sc&un-el; |oric-el; stejer-el; täur-el etc. etc. Anm. Frafel (frate), furcea (fbrcS), welche Diez als Beispiele vorf&hit, sind kaom mm. Bildungen; rotilS gehOrt nicht hierher. Bueelbe gilt von p&s&rel bei ML.; p&rintel bei Quin. 7 wird Druck- fehler sein f&r p&rin^el; das mont oricel*-„ce7a framos'' leitet er (S. 9—10) von „oare-ce" -■ „etwas'' ab. 11* § 103, 104, 105. — 164 — § 103. B) cS^ea (>= lai catella) wird nicht mehr als Fem. von c&^el = kleiner Hund, sondern als Fem. von eine gefnhlt und bedeutet ^Hündin^, dagegen ist purcea, dessen Zusammen- gehörigkeit zu purcel scharf empfunden wird, nicht wie Qnint annimmt „Sau*', sondern ,,kleine Sau^ Dem dr. cflngfiri^^ Nonne entspricht ein ar. kglugreaga. § 104. G) Eine reiche Beispielsammlung ist im § 63 ge- geben worden. Durch -el werden mit Vorliebe Aj. und sogar Partizipia, die sonst nicht im adjektivischen Sinn ge- braucht werden (z. B. spSlat «= gewaschen — spftUfel ■= hübsch (rein)) dbmnuiert § 105. D) Om. au;-el »= regulus cristatus (aus = Greis); berbec-el (b^ -u^;) Mar. Or. 11 77: Lanius excubitor; bour-el =r= (Schnecke und) Zaunkönig: Troglodytes parrulus = im- pär&^-el; drepnea (Et?) ^^ Begenschwalbe; logocel(laga- ciü?)B== Stieglitz; pescSr-el«= Taucher: Colymbus und Regen- pfeifer: Charadrius pluviatilis. Bot.: 1) a) Sb.: aerel >= Asa foetida; dege(-el =» Alpen- glöckchen: Soldanella montana; duminec-ea = Weiderich: Lysimachia munularia; Inger-ea «= Petersilienkraut: SelinniD; lopä^-ea = Mondviole: Lunariarediviva; opSi^-el =» Licht- nelke: Lychnis chalcedonica; secer-ea «=: Schwertel: Gladiolus = 8äge^-ea; tort-el= Flachsseide: CJuscuta europaea^dan -el- Ableitungen von Tiemamen: cocor-ei und coco{-eT=« Hundszahn: Erjthronium; coco|-el = Blutauge: Adonis; maläc-el »: Sonnenröschen: Cistus helianthenum; pädncei (vgl § 58, Anm. 1) «» Hagedom: Grathegus und Frostbeule; forec-el «Berufiskraut: Erigeron; — b) Aj.: albästr-ea = vine^-eaess Kornblume: Centaurea cyanus; amÄr-el=Bitter- andron; fugärel (ijugar «= schlank) = Bathengel: Teucrinoffl chamaed^s; — c) Vb. acä^ele = mains de vigne, vindecea «sr Betonie: Betonica. «^ 2) cop&c-et»i Springkraut: BaLsaminehortensis; Unr-ea = Kellerhak: Daphne mezereum; neghin-ea <=s Nelke: Dian- thus carjophyllum; sSlä^ea »= Scharbockskraut; |ofrfin-eI ^ 165 — §106,10?. »Saflor.: Caranthus tmetorius; strugur-ei =*b Johannisbeere: Ribes nignun. — 3) Et? ceren^el =» Benediktenwuiz: Qeam urbanum. AnnL. Fr&sinel «» Diptam: Dictanuis frazinella ist fraxinella mit GenuBwechsel nach fraain, welches man als Primit. empfand; nSstnrel >* Bnmnenkreese: NaErtnrtiiim aqnaticom kann nastnrtinm mit An- lehnmig an naatnre sein; amärea»» Chardns Mariae scheint ans dem lat Namen (Maria) nach Analogie von amar entstanden sa sein (HEM). — Auf tfirk. 'atrifiahi, yüksük (»» Fingerhut), meneöke gehen zurück andrif ea — • Geranium, iucsucea *= Schneeball, mic^unea (vgl. mies- andrS) cSp-^nme) <-« Veilchen: Viola adorata; pätrunjel *» Petersilie ist durch slay. Vermittelung (vgl. öech petruiel) aus lat petrosilium ins Rum. gekommen und hat da eine Volksetymologie nach dem Vb. patnmd erlitten. § 106. E) abur « Dampf — aburel = Zephyr; b&tbat =*= Mann — bärbfi^el =» Mannchen (ebenso dentsch; vgl. femei- nfcä, mmera|cS = Weibchen); coada = Schwanz — codele = Umschweife; copac = Baum — copficel = 1) Dim., 2) Stranch; falcä = Kinnbacken — fälcea = Schlittenkufe; ficat = Leber — ficÄfei *= Art Leberspeise; lingorä =» Löffel — lingnrea = Herzgrabe. §107. SvlfttTerkettangen mit -eL Im ersten Be- standteil der Komposition geht -el meist anf ein fremdes, ans demSlay. (jr£-Partizipien) analogisch entstandenes Su£ zurück, z.B. in -61ni^: cristelni^ ==» sL krkstilknica, cädelni^ = sL kadilknica, woraus man ein cad + elni^ herausfnhlte und danach bildete: surup-elni^, urech-elni^, vlrt* elni^ä (ygL ar. y^t^anitsg); in ->61nic, welches neben direkten Entlehnungen viele neue Bildungen aufweist, wie: amftg- elnic, bSnu-elnic, ficior-elnic, brobod-elnic, gresel- nie (gre^ese), pri-elnic, scut-elnic, ttr2ielnic, yrem- elnic (ygL vremeanic 0. 325, 3); ebenso in -eliste: priv- eliste, bftt-eliste und wahrscheinlich in -e- He: b&telfe » Stahlband, vijelie »^ Sturm. Ebenfalls fremden Ursprungs (Terwandt mit Ar-, 51- in-firfiu, -äläu) ist -el in -eleu: f et-eleu (fatfi) =^ fktärfiu = Zwitter, ygL fttär-ftu »» großes, phunpes Mädchen, und in -61ea: pizd-61ea. Aus alten Vor- §107. — 166 — bildem zum Teil auch durch die obliquen Easus der fem. auf -ea (siehe § 151) entstanden: -elar: condel-ar «» Bandwirker, Gurelars= Riemer, |elar=» Sattler, mficelar=s Fleischerei -elez: pistrelez = umherspritzen: „pistrellndü sdntef Dos. y. 243b/28 „p. singe'* Dos. Y. 70/7 (sficelez scheint eine Metathese aus ^Sselez zu sein), und Participia auf -at: -elat: Ingrelatü = überladen Dos. Y. 12b/32 (neben häufigerem Ingreuiat Dos. Y. 83/23) analog zu Inzelat, yergelat etc. Yielleicht ist auf diese Weise auch -elesc zu erklären: ciup- elesG B=» abbr&hen (ciupä = lauwarmes Bad); cot-elesc == durchsuchen (scheint mir eher mit scot(-ocesc), als, wie San. annimmt, mit cotesc zusammenzuhängen), scorb-elesc (TgL scorb-urS) = grubein; |t er p-elesc<=rauben (quasi Jb^ fterp*^); doch kann dieses -elesc auf ein fremdes -el zurackgeheo- und mit -älesc (ygL -älSu, -eleu) zusammenhängen (t^ auch festelesc, welches aus dem Ung. stammt). Als zweiter Bestandteil der Suffixverkettung findet sich -el sehr oft: -änel: dräg-änele PL >== Reiz, Anmut; ciocänel, cio- cänea »» Waldschnepfe. Diese Benennung rührt Ton dem langen Schnabel (cioc) des Yogels her. Die Anlehnung an ciocänitoare »= Ghrünspecht (von ciocän-esc) hat bewirkt, daS die Waldschnepfe nicht *cioö-el, sondern doo-änel, nach welchem sich dann auch drägänele im SufiP. gerichtet bat» heißt -SreL Nach Analogie Ton märgäritSrel, brumärel^ albinfirel, pescärel etc., welche man falschlich in albini + ärel etc. (vgl. § 19) trennte, entstand das neue Sufil -arel: miel-firea = Eeuschlamm: Yitex; f Int-Srel = ^t-at = be- sterntes Pferd (damit zu vergleichen ist pätrSrel = Tier- jähriges Pferd, welches aus pätrar (Aj. wie primär) -t- ^ besteht), yäcärel = Charadrius pluviatilis Mar. 0. n 298 (TgL väc-är-i^ä, Täc-är-icä); jugärel == Oamander kann ebensogut jugar (= Zugochs) + el, als jug (= Joch) + ärel sein. -äsel: cui-äjel G. b. 370 = petit clou; ole^ea (oaie) = Brennessel: Urtica urens, entweder Doppeldiminutiysuffix asl — 167 — §107, + el, oder analog nach den -el-Dim. der Ableitongen auf asll z.B. armfis-el etc. -fi^eL Im § 104 wurde erwähnt, daß -el gerne Partizipia diminniert. Wenn es hinter -at-Partizipia zu stehen kommt, so kann leicht ein neues Suff. -Sfel entstehen, welches dann auch an Nomina angehängt wird. Zunächst sind einige Namen Ton Speisen hervorzuheben, die wie ficä^-el (§ 106) auslauten: frec-ä(-ei und täi-ef-ei = Nudeln; auch lifcäf ele => Art Mehlspeise, dessen Primib dunkel ist, gehört vielleicht hierher. Die folgenden Beispiele sind meist Pflanzennamen: bozä^el = Nießwurz (boz = Holunder); corn-S^el = Hörnchen und Klebekraut: Gallium aparine; crestä^ea (creastS oder crestatS) » Prenanthes muralis; corSbS^icä (corabie?) «= 1) Eom- bltune: Centaurea cjanus, 2) Mandelkrähe: Coracias garrula; dädäf el (dadä) =» Küchenschelle: Pulsatilla; ln|irfitel Q, b. 368, 2, sowie tnsurä^el sind Ableitungen von ingirat, Insurat; musä^el = Kamille: Matricaria chamomilla kann mit dem auch in dr. Ortsnamen erhaltenen istr. ar. mufiat = schön zu- sammenhängen (Säin. leitet es von mu|cä^l = mL muscatus ab. Das s deutet auf ung. Yermittelung hin); picä^icä G. b. 300, 2 s=r ?; rogfit'^a = Blumenbinse: Butomus umbellatus; tlnt-ä^el (^tä) = chanfrein G. b. 334, 3; sär-äfel Mar. Or. n, 430 = Art Yogel. Vielleicht gehört hierher auch con- dräf el = Floh, dessen Primit. ich nicht erkennen kann. Un- erwarteten Übergang von d zu z weist cruzäfea (crud) = Hederich: Erysinium barbarum auf. -fiyel: drägSveiB^ Gartenampfer: Bumet patientia, scheint Ton drag (oder vielleicht von einem *dragav?) abgeleitet zu sein. -cel, -cea, -icel, -icea etc. Vgl. § 58. -inel: incetinel == ziemlich langsam, schön langsam, -in als erster BestandteU einer Sufflxverkettung ist nicht selten; pärt-in-esc, boer-in-a| (vgl. -inas), alb-in-e^ etc., so daß man nicht staunen darf, es auch in Verbindung mit •el zu treffen. Philippide (Princ. 64) giebt nach seiner Art folgende unmögliche Erklärung: „Din cuvinte ca breben^l, säpunel, scSunel s'a luat sufixul -nel pentru Incetinel — §107. — 168 — Incet'* Ein Synonym von tncetinel ist c&tinel Doa. V. 133b/6 es dass. Die Etymologie oder Entstehimg dieses Wortes kann ich nicht erklaren. -i^el kann kaum, wie -ä^el, aus -«1 bei Part der IV (-it) erklärt werden, sondern ist allem Anschein nach axis -i^ + el entstanden. Bobi^el «=> Goldregen: Cythisns kann bob + it^el oder bobi^ + el sein, ebenso kann cosi^el =» Wasser- peterlein coasft + itel oder cosi^ + el sein. Das dritte Tor- handene Beispiel ist yeritea»» Sommerwurz: Orobanchehifeea -of el ist analog (ygL -o|eni: Petro|ei]üt etc.) nach da -el-Dim. der Aj. auf -os: pietr-o|-el «^ piefavar «a» Hänfling: Tringilla cannabina und Weißfisch: Cyprinus albumus. -ofel. Wie -in- ist auch -ot- in Suffizrerkettongen ziemlich häufig, z. B. grec-ot-eiü; crimp-of-eso; mior-e- ot-esc, sTlr-c-ot-esc; pic-ot-ez; floc-ot-inS, scor^-ot- inS, flort-ot-infi; ghem-ot-oc. Bei -o^el können auch Wörter wie clopo^el, cloco^el eta analogisch gewiikt haben. Die hierher gehörigen Beispiele sind nicht ganz Uar: bojof ei (ygLboz»»Hollund6r)a»Bärenfd£: Helleborosodoris; roc-o^el »» Spurre: Holosteum (ygL roc^oinS, rftc-oinft), roto^el (roatä) «> Achillea milleflora. -unel: ghiunghtunele^Ziererei gehört wahrscheinlich zu ung. gyöngy »= Perle. Dies -unel kann durch Yoksl- harmonie aus -änel (vgL das der Bedeutung nach naheliegende dräg-änele) entstanden sein, doch kann das Su£ auch ans jerpunel = kleine Schlange übernommen sein. Serpunel BS kleine Schlange ist durch Dissimilation aus |6rpurel hervorgegangen. -ureL VgL § 147. -usel ist DoppeldiminutiysufF: -u| + eL Beispiele: cnc- u§-el = cuc-u|-ora=:cuculetMar.Or. 143«*« kleiner Kuckuck; cfilu8el»^Elepper(YgLcälu;-ar); cSlu^ei istVolkseiTmologie aus Carussel; dlel-ufel G. b.32,3; miel-ufel Cod. Vor. 1431 =s Lämmchen. Au§el Mar. Or. I, 326 «» Begulus cristatas ist au; + el, arcu|el ist arcus + el, bieluf el G. b. 327, 2 « schön = bielu; (vgL ar. biluS) + eL — 169 — §107. -(u)tel: mic-utel hat nach HIiM. 765 dasselbe -ut- wie alb-nte, Ghrec-ot«eiü, SirlHot-eiü, patmtel(!). Wohl hängen micntel, mititel und pnfintel enger zusammen, wie dies die Bewahrung des t vor -el zeigt; (und dies schon von alters her, wie die Beispiele im § 64 und § 66 und Ortsnamen wie Pultet in Teleorman beweisen), doch sind sie von den anderen Ton HEM. angefahrten Fallen zu sondern. Was zunächst mititel anlangt, so ist es klar, daß es aus *mikitel enir standen ist und zwar wird hier das zweite t (wahrscheinlich zunächst auf einem Gebiet, wo man es *miKit'el aussprach) auf das k assimilierend gewirkt haben. Es erscheinen dem* nach die neuen Suff, -tel, -itel, -uteL Welcher Analogie sind sie zu verdanken? Vor allem giebt es die Suff -it und *at (Partizipialendungen), die auch in Suffixrerkettungen vor« kommen: itez: durmitez (dorm) «^ sich verspäten Cod. Vor. 169-5, einschlafen Dos. Y. 77b/9; -itesc: privitesc = an- schauen und (ygL ung. lat-ogatni) begrüßen Dos. Y. 43/30 etc. In beiden Fällen ist t vor -ez und -esc bewahrt, und der Sinn ist iterai, was der Diminution sehr nahe ist; -utesc in ar. tSukutesk»*» schlage, töte bo. 193, 196 (tSoku«^ Hammer); argkutesku »« werfe G. b. 279, 3, -utos: ar. gurgulutos »= rund (vgl gnrgulat »» dass., gurgul »» Kugel). Auch einfieushes -t- kommt vor: alint (zu aUn) «« stillen Dos. Y. 3/32, G. b. 348,2, Salt (als iter. zu sar empfunden) =* tanzen, hüpfen; dann: rSu-t-äcios (aus rSutate + Tos), mos-t-ean (neben mof-n-ean), sScul-t-ef, säcul-t-ea^ (neben sficul-e^ säcul- ea^), cäscäunt (neben cäscäun), scrln-t-esc(zusLs'kkren§ti), oft-ez (vgL auch of-t, ah-t), fur-t (zu fiir); jif-t-oare, iiegu(t)s-t-or, vielleicht auch sburd (zu sbor empfunden). Das -t- (-ut, -it) all dieser Worter kann auf die Entstehung des micutel, mititel, pu^intel beeinflussend gewirkt haben. — Endlich sei hier auch nif el =» pu^tel erwähnt, welches von Philippide von nu|tiu cit + el (nustiu ist auch in anderen Zusammensetzungen verschiedenartigen Yerkürzungen unter- worfen) ableitet, indem er (Princ. 37 und 64) als Zwischen- ^fen das altr. nifchi^el und das muni niScifel anfuhrt § 108, 109. — 170 — § 108. Etymologie. Das Tglat. Dsuffi -ellus, -(ella) verdrängte das unbetonte -nlus (vgl. Colin 17 — 23) und bekam im Rom. große Ausdehnung. Solche nun. -el-Ableitongen, die direkt auf lat. Wörter zurückgehen, haben meist keuie Diminutivbedeutung mehr, da das lat Primit entweder gar nicht geerbt, oder mit einer anderen Bedeutung nbemommen worden ist Da jedoch die meisten dieser Ableitungen einer besonderen Besprechung bedürfen, lasse ich im nächsten Panr graphen eine thematische Liste aller mir bekannten Falle folgen. Die Beispiele f&r das Roul entnehme ich Körtings lat-rom. Wörterbuche. § 109. Cata = Hufii^el, von Cih. Körting, PhiL Prin. 33 auf lat *clavella zurnckgefSiirt Ich glaube, wie Tiktin WK eher an ein türk. kaja (far die Bedeutung vgL tfbrL kajar, kajarly) , als an ein lat *cavella (mit Schwund des 1, wie in fr. cheville »s c(l)avicula). Es wird nicht als Dino. empfondeo und hat kein Primit — CS^el G. b. 362, cfi^ea G. b. 260 » lat catellus, catella (it catello, prv. cadel-s, cat cadell, sp. cadiello). Kein Primitiv. Es bedeutet zwar „kleiner Hund'', aber es wird nicht als Dim. gefohlt, außer wenn es von neuem verkleinert wird: cfi^elus eta; sogar ca^ei kommt 6. b. 3i9 vor. — Genghel will Quin. 10 von mlat cancellus ableiteo, was unmöglich ist Dieses mir unbekannte Wort findet sich auch bei Cih. nicht — Cercel = lat circellus (fr. oerceau, sp. cercillo, zardllo, prt cercilho) hat auch im Spanischen die Bedeutung „Ohrgehänge^'; heute wo die Ohrringe nur selten noch die Form eines Ringes haben, wird es kaum noch als cerc + el empfrmden, wie PhiL Prin. 64 annimmt. — Creer e= Gehirn hängt offenbar mit lat cerebrum (sp. prt cerebro) zusammen. Fraglich ist nur, ob es sich aus *creur Bing; ohne Prim. und ohne Diminutivbedeutung (vgl inelus, inela| etc.). — Miel, mta «s lab agnellus, a^ella » Lamm. Nicht Dim. (vgL mielu|el, mielu|a etc.); ohne Primii — Mi|el (im Ar. miSelu und in alten Texten hat das Wort noch die alte Bedeutung von „arm'* 6. 8. 24, 3. 25, 2. 30, Bete. Cod. Vor. 116/12, 117/13, „elend" Dos. V. 3/1, 136/17 etc.; lieute bedeutet es „schlimm" auch niederträchtig") «= lab misel- hs (ait. misello, afr. mesel, asp. mesillo). Das Primib dazu ist altr. measär «== lab miser, doch wird es nicht mehr als solches empfunden. — Negel vgl § 110, Anm. 2 = *nigellu. — Nuia = Buthe ^= lab novella (eigentlich bedeutet novellus, a, um „neu", [so ib novello, rtr. nujala, prv. nevel(h), fr. nouvel etc. cai sp. prb novel; in diesen Sprachen hat das Fem. novella die Bedeutung: „Novelle, Erzählung**], davon übertragen ,jung** nnd zwar von Bäumen, Asten, vgl. bei Georges: novellatio = das Neueinsetzen von Pflanzen, novellae im Altrum. »» junge Bäume, Weinstöcke); das Primib nou wird nicht mehr als dazugehörig gefohlb — PäsSrea = kleiner Vogel ist Dim. §110. — 172 — von pasSre und geht kaum auf ein lat ^pasarelk (c£ fr. passe- reau ^^ Sperling) zurück -^ Purcel 0. 58, 2 (aucb als Eigen- name G. b. 33, 3 Ar. purtsel; Fem. purcea JB. 21. 6 =» Ist porcellus (it porcello, fr. pourceau, cat sp. porcel), poroella (Plaut) als Dim. von porc gut empfunden; yerkleinert: pcu^ celus = ganz kleines Schwein. — Puste a ^^ Pustel, yemmtet ein *pust8lla (nicht pusttlla wie das Sp. yerkmgt) durch den bekannten Suf&xwechsel aus pustula (fr. pustule, it cal sp. prt prr. pustula); ohne Primit und nicht Dim. — Be^ea rer- mutet ein *retella (von rete i& rete, sp. red, prt rede oder von retia it rezza, fr. roiz All. Y, 453 Anm.), nicht Ton *reti- cella (it reticella, sp. redecilla), wie Cih., und nach ihm EoitiDg meint Es bedeutet „Netz^, also nicht Dim., und hat koa Primit — Rlndunea G. 179, 2. b. 327, 2, 3 deutet auf ein *hirundunella nicht hirundSnella (it rondinella, pnr. irondeI]% afr. arondelle, nfr. hirondelle). I^ bedeutet „Schwalbe^, also nicht Dim. und hat kein Primit (ygl. § 110, Anm. 2). — Sa «= Sattel =^ lat sella ohne Primit und nicht Dim. -^ Stea = Stern = lat *stella. Körting und Gröber (AlL V, 455) geboi nur stgUa und *stela an (sard. istella, sie. stidda, rtr. stieli, prv. estela, afr. esteile, nfr. etoile, cat estele, sp. prt esbela), doch verlangt das Rum., wie das It doppeltes 1 und langes e (Schuchardt Vok. 339). Es wird schon im Lat nicht mebr als Dim. empfunden und hat kein Primit — Surcel, surcea G. 24 vermutet ein *surcellus, *surcella f&r surculus Qt 8a^ colo, prt surcolo). Über ein Primit surcä siehe § 114, 4. — Sugel leitet Quin. 10 von einem mlat sugella ab. Ob ein '^'sugellu im Yglat existiert hat, ist fraglich. Das mm. Woit kann auch eine Ableitung von sug (ygL § 28) sein, yidleicht mit Anlehnung an negeL — Yi^iel (bei Diez 671 fibddieh yetzel) = lat vitellus. Daß in vi^l, yi^ ein Primit TitiK gefühlt wird, beweist die yitä analoge dial. Form yi^eL — Yergea = Ruthe = lat *virgella (it Tergella), Dim. von nrga >• vargä (it verga, fr. verge, cat sp. prt verga). § 110. Danach ergeben sich als gemeinrom« (z.T. aocii klass. lat) -ellus, -ella- Ableitungen im Rum.: cfifel, cftfea; — 173 — §111. cercel; miel, mia; inel; nuia; purcel, purcea; ga; sur- cel, surcea; vif el, vi^ea; Tergea. Nur aus roza. Wörtern muß man Yglab -ellus, -ella-Ableitnngen Termnten in: ^eorella; *pastella; *retella, *nigellas, *hirundunella und Yielleicht *8ugeUu. Das Aj. misellus ist klas. lat. sowohl, als auch rom. — Manchen unter diesen Ableitungen stehm Piimit. zur Seite, so daß -ellus, -ella als DsufiF. empfiDuiden und produktiT werden konnte. Anm. 1. Etymologisch nndnrchsichtig sind: brebeneT »- Gekröse, eorcodea {vf^ corcod-u^e) »- Beere, coväsea (ygL ooyat& »- Bach- midde, eoySsesc <«* Milch gerinnen) s» Reisegefilß; aus türk. mizrak > mizdrac »» Lanze trennte man die Endnng -ac als Suff, ab und man bildete mezdr-eä »» Schabmesser; nunea *=> Sommersprosse kann sowohl tflrk. nnne, als anch tärk. nime + ea sein. Anm. 2. Die auch in Gegenden, wo wahrscheinlich intervokaL n nie Tofasisiert irar, sehr verbreiteie Form rIndaricS läßt auf ein hiron- dola > ^lindoxä (ar. läadurä) -^ e&, -icä schliefien (cf. Normalwort Nr. 9 bei Weigand). Negel »- FingerwarzCi wird, wie anch sein Primit. neg, Yon naevus, naeyellos abgeleitet, ebenso wie &g(ur) < £ay(alus), negura < nebula^ uger < aber, mg < rabus. Wie ich in einem Auf- satz („Bin fonologia romineascä'*) in „Ck>nyorbirI literare*' Nr. 6 — 8 yon 1899 gezeigt habe, müssen alle ftinf Wörter, die als Ansnahmen ange- Akrt werden, schon im Yglat. mit g vorhanden gewesen sein, da inter- Tokalisches b, y im Rmn. sohwindet Fflr negnrä wird ein *negala statt nebula (dorch Angleichnz^ an negpru) durch das alb. negol be- >«>gt Ebenso muß im yglat ein *ntgellns (statt nevellas) mit An. lehAimg an nigellus — * Dim. yon niger angenommen werden. Nach Georges 1027 £ hat niger auch die Bedeutung von „schwarzer Fleck", i)der ftußere Homhautrand", welches verkleinert auch in nigellus vor- banden sein konnte. Die Fiog^rwarze ist gewöhnlich schwarz, so daß eine Analogie von neveUus nach negellus leicht hat stattfinden können. Dieae Etymologie wird ferner durch folgende Pflanzennamen besifttigt: nigelarifä -» Schöllkraut, von Siäin. von neg(el) abgeleitet, nigel- Qtäe-inegr-u9cä>»Nigella damascena. § 111. Das S in -Sllus, -lllla hat bewirkt, daß die Dental- reihe in die homorgane Affirikatenreibe überging. Beispiele finden oßh im § 63 und § 64 massenhaft. (Auch z >* z in obiaz ^- obräjel). UnafSzierte D^nt finden sich« außer in mititel, micutel, pu^intel, nur sehr selten in neuen § 112, 113. — 174 — Bildungen, wie sSgetea neben sSge^ea, ar. aratel(Yonroatli t= Badchen etc. Anm. y Stapel und yätäjel kommen von vata^ aber nicht Toa vätaf. In porumblel neben pommbel ist das j kaum nnprüsgM; ein solches j kommt Öfters yor, z.B. in bädlncä (bade) neben bidntä (wobl durch Kreuzung yon bädicä mit bad-ucä). § 112. Die Dentale bleiben natürlich unTerandert in solchen Fallen, wo -el, -ea nicht auf-Sllus, -Slla, Bonden entweder auf -ellus, -ella, wie in stea (die im IV. Jb.275 für zehn Dörfer belegte Form Stea ist selbstverständlich nidit alt, sondern in neuerer Zeit aus stea hervorg^angen), oder auf -illus, -illa zurückgeken. ImLat. gab es neben -elhs, -ella auch ein Dsu£ -illus, -illa, welches aber im Yglai Yom ersteren verdrängt wurde. Außer im Sardischen, Sizili»- nischen und Kalabresischen sind die rom. -illus, -Tlla-Ab- leitungen höchst selten. (ML. 543.) Für das Rum. kommen folgende Falle in Betracht: argea =» Erdhütte ^=^ hL ar^: mfisea :» Backenzahn «» lat maxflla (it. mascella, prr. mai- sella, afr. maiselle) und turturllla > turturea »= Torteliaabe; doch kann dieses Wort auch auf ein ^turturella zurackgekeD. welches |das Vorbild der rom. Formen sein mußte (fr. tour- terelle und tourtereau, it. tortorella und tortolella, sp. toito- lilla, tortolillo). Für das Wort cordea ^^ Band, ar. kordeao = Darm laßt sich nur ein *chordilla, von chorda, nun. coaidi vermuten, denn ein coardfi + ea (wie it cordella, fr. ooideDe. prv. sp. prt cordel) hätte *corzea ergeben. § 113. Der Übergang von -«IIa, -ella, .illa>-ea(dr.\ hat fast alle Philologen, die sich mit der rum. Lautlehre be- faßt haben, beschäftigt. (Eine Zusammenstellung und Kiiti der verschiedenen Ansichten giebt Philippide in seinen Fiidc. 33—34; vgl auch Ztschr. XII 227 etc.). Vor allem muß hervor- gehoben werden, daß die schriftrumänische Form -ea nickt die alte Gestalt des SufiP. ist. Im Ar. kommen nur die Formen -eaijg, -eao vor, in alten Texten neben -ea auch noch viel- fach -eauä, -eao und auch in den heutigen dr. Dialekten finden sich alle drei Gestalten, die dem lat -Slla, -eilt. — 175 — §113. -lila entsprechen. Für das Ar. und Altr. sind in den Tor- heigehenden Paragraphen Beispiele gegeben worden; durch Pro! Weigands Dialektforschungen sind wir im Stande for ein Wort wie schriftrumänisch stea die Aussprache aller nngarlandischen Rum. ziemlich genau zu wissen. Von 245 besuchten Dörfern haben 156 die Fonn stea (ich sehe von anderen Unterschieden ab) und 89 steauS. Diese letzte Form herrscht in den Eörösch- und Marosch-Dialekten vor (59 gegen 56). Ahnlich bei yifea und |a, doch scheint sich die volle Form bei einsilbigen, wie ja, stea länger erhalten zu haben. (In Tara Oltulul habe ich nur yi\e&, aber 4 Mal sauä ge- fanden.) Wenn ^11, fll, üll (f&r all fehlen Beispiele) vor a zn stehen konunen, so erscheint 11 im Bum. nicht als 1, wie sonst in intervokalischer Stellung, sondern als u. Dieses u weist darauf hin, daß 11 in dieser Stellung guttural gesprochen worden ist Ein tiefes } ist fbr das Ohr Ton einem u-Eon- sonant kaum zu scheiden, so daß sich dafür leicht ein ^ ein- stellen konnte, dessen Aussprache dem Rum. geläufiger war. Also ebenso wie ein medulla >• medula >• mäduj^fi (wovon einerseits mädufi, andererseits mSduyfi entstehen konnte), auch ein ella >> *-e}a, mit Brechung *-ealä>>-eauä, das auch heute noch gebräuchlich ist, während die artikulierte Gestalt des Suff, -eaua so allein fiblich ist. Aus -eauä konnte durch die bekannte Eontraktion des uä>>oein-eao entstehen. Weigand erklärt in derselben Weise (IIL Jb. 220) das Tiel umstrittene Pronomen o aus ella. Aus steaua wurde -ua ab Artikel empfunden und es entstand als un- artikulierte Form neben steauä ein stea. Diese k&rzere Fonn findet sich nur im Dr. — Die Mehrzahl lab stellae maßte sich zu stele (ar. st^ale, is. St^le mgL st^li) entwickeln. Anch wenn ein Wort, wie stea suffigiert wurde, wählte man den Stanun stel- z. B. stel-u^e (jelar »= lab *sellarius etc.), so daß sich leicht Analogiebildungen entwickeln konnten, da iiuui neben stele ein Sing, stea und neben stelufä ein Prbnitiyum stea hatte. Man empfand -le als Merkmal for die Mehrzahlbildung und -lu^ als Suff und bildete danach §114. — 176 — basma — Plur. basmale (vgL § 114, 3) und abia ^ Din. abielu^S (vgl § 152). § 114. Diese auf lautlicher Entwickcdung berolieiiden Yerschiedenheiten in der Flexion eines und desselben Woites hat Anlaß zu folgenden Analogiebildungen gegeben: 1) Fem., deren unartikulierte Form, die auf anderen Luten beruhende lautgereohte Endung -ui hatten, haben gLdi im Dr., wie stea neben steauS, eine zweite Form ohne -ul herausgebildet z. B. greu — fem. greaufi und grea (ar. grsao, mgL gr^); rftu — fenu reaufi und rea (ar. arao, mgl lajg^; neve ^ neauä (wie nobis, Tobls ^ noau&, ToauS) und nea (diese Form, welche PhiUppide Princ. 34 nicht anerkennen wiU, konunt thatsächlich tot); gr ^aßa >» *zauS > za. 2) Wörter auf -a (es sind das neue Entlehnungen m dem Griedi. und Türk), die in keine Deklinationsklasse luneäs- passen, haben sich nach stea gerichtet Sie haben selteofir eine unartikulierte Form auf -uä angenommen, immer jedoch bilden sie, nach stea — steaua die artik. Form auf -^^ Solche Fälle sind: basma (türL) und basmauS (selten) - art. basmaua (nur so); buccea (türL); boia (türk), cafea (türk.-ngr.), canapeä (ngr.), narghileä (türL), oca (tfiiU para (türL), perdeä (türL), tablä (türL) etc. Dies konnte natürlich nur im Dr. geschehen. 3) Nach stea und steaufi, Plur. ete(a)le bilden anar logisch auch die tmter 1) und 2) angefahrten Beispiele )kK Mehrzahl auf -le. Also: greu, Plur. grei, Fem. grea and greauS, Plur. gre(a)le (nur so); basma und basmaua, Phi- basmale, cafea(uft), Plur. cafele. Hierzu kommen nooh die Possessiypronom. für das Fem. mea, ta, sa mit den Plo^' me(a)le, tale, sale. (Bei lea — Tele ist die Bildung ebenso wie bei stea — stele lautgerecht entwid^elt) und zi nb. ziuä*) Plur, zile. Diese und die unter 1) angef&hrken Wörter haben auch im Ar. die Mehrzahl auf -le. Dazu gesellt sieh *) Nie sagt -man ziuä anstatt zi in Wendungen wie: „zi fi noip^ ,,a doua zi'', aber „sä crapä de zi" oder „de zina". — 177 — §114. im Arom. ein analoges nale far noauä (von nou, nao »» nea). Die Beispiele unter 2) bilden ihr Plur. nach griech. Muster, also para — paradzi. — PhiL Prin. 55 leitet auch bale von einem Sg. *ba «» lai bava ab. — Natürlich gilt das für die Mehrzahl dieser Worter bemerkte auch far die Casus obliqui: Gen. Dai stellae >> stele + et '^ stelet, ebenso grelei, basmalei, mele(i). 4) Der umgekehrte Fall trat auch ein« Es giebt ein Suff, -ealä, Plur. -e(a)le. Dieses -e(a)le fühlte man in manchen Wörtern als Plur. zu -ea und es entstand eine analoge Singular- fomi: gresesc — gresalä, Plur. grejale (neben greseli) Sing, gresa; proptealfi und proptea; rumenealfi JB. 496. 15 etc. und rumenea JB. S. 258. 6; väpsealfi G. 106 und ySpsea Ö.b.i73, socotealä =» Rechnung und socotea = Spielmarke (also mit Sinnesdifferenzierong); podealä und podea; zibralä (= sL zabralo) und zäbrea. Diese Analogie hat sich auch auf einige echte -ea- Ableitungen erstreckt: mia (== agnella), Plur. mlele — Sing, mialä; pu^inea, Plur. pu^inele — Sing, pu^inelä Cod. Vor. 90/12 — 13; außerdem auf ein paar Beispiele aus dem Türk.: sarmä >> sarma und sarmalä nach Plur. sarmale; bei boialä kann man nicht wissen, ob man es mit einer solchen Analogie zu thun hat (tork. bota ;> rum. boia) oder ob es eine -ealä Ableitung von bolesc ist. — Eine merkwürdige Pluralform ist suroreli in Sez. n 180, wohl Ton einem *surorea (von surorä), wie gre- 88 1! zu gre|a, gebildet Ein ab. vetrilo hat eine Volks- eiymologie nach Ylnt erlitten, so daß die heute gebräuchlichen Fennen ylntrea und vintrelä, Plur. vintrele sind, doch kommen bei Dos. V. noch vetrele 193/2, vöatrilele 260/20, vetrilelor 200/23 vor. — Wie aus den angefahrten Beispielen endchtlich ist, ist -ealä ein deverbales Suff. Die Kreuzung mit diesem Suff hat bewirkt, daß mit -el, -ea auch deverbale Ableitungen vorkommen können (da diese jedoch keine Dimi- Qutivbedeutung mehr haben, ist es möglich, daß sie auf einem älteren — *ealä zurückzufahren sind) z. B. schimb — |chim- bea = Darmsuppe (die Gedärme werden vor der Zubereitung Weigand, 8. Jahresbericht. 12 §115. — 178 — viel gewaschen, was nun. „a schimba apele" heißt); smieese — sinlceas=r Buthe (vgl. smiceali = Buck); zu srb. skrizati — scrija = Schnitt; ob circel mit ab. krkciti, cinel — cin-el (nach Säin: „eine el'*) mit ab. ciniti, wie Phäippide (Princ 64) meint, zusammenhängen, ist nicht sicher; dasselbe gilt von prtsnesc — prlBnel=»Spinnvrirtel; saltea^^Matrake kommt nicht von salt, sondern von turk. selte. — Da man neben proptea (= proptealä) ein proaptfi hatte, neben lalea (=s turk. lule) ein lulfi (= alb. loülä oder srb. kr. lula), neben vergeä ein vargä etc., so trennte man von 8urcea = *sur- cella ein surcfi ab. 5) Das Verhältnis mfirun^el, Flur, märun^ei, FenL märunf ea, Flur, mfirunf ele ist, wie in den §§ 63 und 64 gezeigt worden ist, nicht so fest, so daß sich für das Fem. märun^ea im Dr. meist märun^cä einstellte. Nur misel bat eine ganz andere Form des Fem., und zwar mis(e)arci, woU aus *mi|ealcä (durch Anlehnung an Su£ -arca oder an measar] entstanden. — Die Mehrzahl auf -ele ist auch nicht gaoi fest; dies gilt hauptsächlich von Wörtern wie sa, worin kein SufP. mehr empfunden wird. Man sehe die im V. Jahresberiekt (170) von mir gegebenen Flurale von sa im Tara Oltulm. § 115. Natürlich giebt es im Bum. auch entlehnte Wörter auf -el, -ea, worin diese zum Stamm gehören: archanghel (gr.), ecpaea (türk.), cortel, aräfel (ung.) nicht etwa mit cortel = cort + el zu verwechseln; daß ara^l nicht arat -^ el ist, beweisen die Nebenformen: oräfel, otra^l, atra{;el); ferme- neä, sfredel (sl., die Betonung sfredel bei Säin ist mir an- bekannt) etc. — Jaluzea neben jaluzie ist aus dem fr. Jalousie gebildet. — Bemerkenswert ist es, daß auch neue Entlehnungen auf -ella zu-ea, nach den alten Wörtern umgeformt werden: it. bagatella>> bagatelä und bagatea; it sardella, ngr.alb. Sardelle >>sardea; ngr. oxoQ6aZla(cx6Q{o)dop)'^ scordoUy scordaleä, scordöleä, scordoneä; candelä ist natnrlich nicht lat. candela, wie Säin. glaubt; ferdelä hängt mit firtal = ung. fertaly zusammen; cucuvae = ngr. xovxovßayia onii nicht lat. cucuvella, wie die Behandlung des intervok. v wigt: — 179 — §116. anders bei mfirgea (ygl. märgicä), welches Wort in allen Balkansprachen verbreitet ist, und auch in Mlat. vorkommt (Du. C); jedoch kann es ins Rum. ebensogut aus dem Ghdech. (ngr. fiagydXXa, (uiQyiXXiov etc.) gedrungen sein, als auch die Fortsetzung eines vgl. margella sein (c£ afr. marle). -ul. § 116. Daslat.DsufP.-ullus, -ulla(homulIus, lenullus etc.) hat sich ins Romanische in einigen Wörtern, wie medulla (nun. mäda(v)ä), satullus (rum. sätul) u. a. gerettet, doch außer in einigen italienischen Dialekten, nur als unproduktives, meist erstarrtes Suff. Im Rum. giebt es einige -ul- Ableitungen, aber in alter Zeit muß das Suff, -ul, -ulä produktiv gewesen sein. Neben satullus (Dim. von satur, a, um) muß sich auch ein *sat ins Rum. vererbt haben, was aus dem ar. sat und ans dr. sät-ur ersichtlich ist. Dieses *sat neben sätul hat bewirken können, daß -ul als Suff, gef&hlt wurde. Wir be- gegnen ihm in vielen SuüGxverkettungen (vgL § 40, Anm.) Als selbständiges Suff, — von sätul und destul = des(a)tullus sehe ich ab — kenne ich es nur noch in folgenden Ab- leitungen: pätul (von pat) =^ 1) Sb.: Heubrett, langgestreckter Holzbau zum Aufbewahren von Mais, 2) Aj.: z. B. mär pätul = eine im Winter auf dem „paf ^ gehaltene Art von Äpfeln; femer: pis-ulä = pis-icä = Kätzchen und vielleicht bu|d- nU = elendes Haus (cf. bustean?). Sonstige Wörter auf -ul, -uläsind direkte Entlehnungen, wie z. B. cäcXulä ===> Fell- mütze (nicht wie Quin, und Lexiconul budan s= lat. causiola), caraulä (türk), fodul (türk.), misculä (ngriech.), päsulä (slav.) etc. oder Neologismen, wie credul, patrulä etc. Anm. 1. Wir würden als Fem. von sätul eigentlicli *8ätnAä (wie medulla > mädn^ä} erwarten, doch hat hier, wie Philippide annimmt, die Fonn des Mask. sätnl analogisch gewirkt. Anm. 2. Im Ar. kommt ein Wort pätnl'n »» ^firt für nengeborene Zicklein*' and „Rebenhütte*' vor, welches 1* zeigt Darüber vgl. § 133. Anm. 3. über Suffizverkettungen mit -nl vgl. § 135 ff. 12* § 117. 118. — 180 — 2) -ur. § 117. Das rum. Sa£ -ur, -ura geht auf lai -uhs, -ula, -ulum zurück. Wie bekannt, zeigt dieses Su£ im Yglai Eigentümlichkeiten^ die noch nicht erklärt sind. Zum Teil wurde es durch das betonte ellus ersetzt (ygL § 69 and § 108), zum Teil tritt es in derselben Form wie im class. Lat und zum Teil hatte es eine Synkope des -u- erli^n. Die Ansicht, daß die synkopierten Formen des Y^t ursprüng- lich sind, und daß das Class. Lat. ein sTarabhaktisches -u- entwickelt hat, wird auch durch die vergleichende örammsiä bestärkt. Es bleibt immerhin eine ungelöste Fr^e, wie das Volkslatein in einer Anzahl von Fallen mit dem Class. Lat übereinstimmt Die Ursache wird wohl darin bestehen, daS die Sprache des Volkes fortwährend von den Gebildeten b^ einflußt wurde; und wie das Volk heutzutage sich Worte der gelehrten Elasse aneignet, so hat es sich sicherlich auch zur Zeit der Romer, wo die Vulgärsprache doch in weit größerem Maße wie heute verpöhnt war, bemüht, „schön^ zu sprechen. Ich glaube daher, daß die Frage, die uns beschäftigen muS, nicht lautet: „wie es möglich war, daß das Volk synkopierte und unsynkopierte Formen neben einander hatte?", sonden „welche Worter beibehalten und welche verändert wurden?* Waren formelle Ursachen bestimmend, oder ist der Sinn und der alltägliche Gebrauch die Ursache der Beibehaltung dniger alten -ulus- Ableitungen? Ich glaube, daß dies letztere der Fall gewesen isi § 118. Eine Lösung dieser „crux philologica'* kann nicht Aufgabe meiner Dissertation sein, da hierzu sämtliche roma- nische Sprachen herangezogen werden müßten« Doch kann sie die Aufgabe derjenigen erleichtem, die berufen sind diese Frage zu lösen. Der erste Schritt, welcher gethan werden muß, ist meiner Ansicht nach, eine Materialsammlung in verschiedenen rom. Sprachen, so vollständig wie möglich. Diese wird den ungefähren vlglat Stand zeigen. Vor aQem kommen in Betracht die italienische, die albanesische und die rumänische Sprache. — 181 — §119. die keine Synkopierong der nnbetonten Penultima kenneiu Wenn daher in diesen Sprachen die Synkopierong erscheint, so ist sie sicherlich schon yglai gewesen. Auch im Prov. und Span., ja selbst im Franz. giebt es Erkennungszeichen, nach denen man bestimmen kann, ob die Synkope auf dem Boden dieser Sprachen oder des Volkslateins stattgefdnden hat Wir werden uns nur mit dem Rum. beschäftigen und nur das ItaL zum Vergleich heranziehen. Die Beispiele, welche folgen, sind schon in der erwähnten Arbeit (,J)in fonologia nunlneascä'') einzeln besprochen worden. Ich gebe daher nur das Resultat dieses Artikels, auf den idi im Übrigen yerweise. Einige Verbesserungen, die hier aufgenommen sind, werden in Anmerkungen erläutert § 119. Vor allem lasse ich die Liste der rnm. -ur- Ab- leitungen folgen. Da uns die Synkopierung oder Nicht- synkopierong allein interessiert» werden in dieser Zusammen- stellung Yon Wörtern auch die Ableitungen auf -bula, (-bulu), -icula (-iculu), -ucula (-uculu) -culu und die Vb. auf -ulo mitbehandelt. Desgleichen auch Wörter wie oculus, angulus (< gr. aYxvXog) etc^ deren -ulu schon im Lat. kein Suff. war. a) Die Synkope ist italienisch und rumänisch. a|ch(i)e: sie. aschi etc.: *ascla. chiag: ii caglio: *clagu < *caglxL chingä: it. cinghia: *clinga << ^cingla. curechiü: ii colecchio: *coleclu. fri|cä: regg. frischio etc.: *friscla? gena(n)che: ii ginocchio: ^genudu. mierlä: it merla: merla « merula). muschiü: ii muschio: *musclu = Moos, ochiü: ii occhio: *oclu. päduche: ii pedocchio: ^peduclu. päreche: ii parecchio: *pariclu, *paricla. plop: ii pioppo: *plopu < *poplu « populum). ränmchitt: cf. sie. ranunkya: *ranunclu. staul: it. stabbio < *stablu*). sulä: ii subbia < subla (Corp. Ins. Lai 4, 1712)*). tlmplä: ii tempia •< *templa (< tempula). *) Die Etym. von anlä und st aal ist nicht alav. and griech., wie ich annahm, sondern sie gehen aaf sabla (< sabala) and *stabla f< stabolu) zurück, indem hier voc. H- b -|- liq. > voc H- a -|- Kq., wie in fabru > faur, labrico >► *laarec > larec vgL auch oblito > uit. §119. — 182 — unghie: it unghia (ungala, ungola sind gelehrt) < *uiigla. ureche: it. orecchia: *orecla. yechitt: it. vecchio: *Teclu. b) Romanisch und Italienisch haben die Formen unsyn- kopiert: batjocurä: c£ ii bajncola. ghindurä: ii ghiandola: glan- dula. ar. Igndurg (dr. rtndor-icä): ii rondola: hinmdula. päcurfi: it. pegola: picula« popor*): it popolo: populos. sdn- durä: lomb. scandola: scandula. scutar: it scotolare: *excata- lare. singur: cf. it sciungolo: singolus. (cu)tremuraTe: it tremolare: (con)tremQlare. usturare: it (br)ustolare: (br)nsta- lare. (s)yinturare: it sventolare: *(ex)Yentulare. c) Die Synkope ist nur rumänisch: arichi^: alicula (+ itÄ?). fi4ngh(i)e: *frangula**). in- junghia: '*^n-ja(n)gulare. mSnunchiü: '*teana(n)cla (sp. manojo) ptrghie: *pergla ( erbt (sulä, staul), natürlich ohne produktiv werden zu können, ebenso -culu in musculu ^ mugchiü. Die Suft -iculu, -icula und -uculu, -ucula, haben sich in mehr Woitem vererbt, als wie bei ML. angegeben ist^ wie aus der gegebenen Liste ersichtlich ist. (Er kennt nur ureche, curechiü, päredie; genunchiü,päduche, mänunchiüundrärunchiü). Jedoch konnten sie nicht produktiv werden, da ihre Ableitung vom Primit in keinem Beispiel, außer vielleicht in mänunchiü — mtni, gefohlt werden konnte. Und dennoch haben wir ein Beispiel wo wir einem Dsuff. -iche (= icula?) begegnen: mäzäricbe = mazäre salbaticä). Das Suff, -ur, -urä konnte allein pro- duktiv werden. Außer dem im vorbeigehenden Paragraphen angeführten Beispiele (armur — arm etc.), sind noch zu er- wähnen: ghindurfi — ghindS, fagur — fag und lingnra — ling. Dies Suff, wird also produktiv, obwohl seine Dimi- nutivbedeutung so geschwächt ist, daß sie in einigen Fillen gar nicht mehr zu Tage tritt. Neben pat ein päturä, neben conciü hat man con- ciurä in derselben Bedeutung, neben ar. scorbu, dr. scor- burä (cf. scorbelesc). Das ar. scorbu hat im Plur. scor- bu ri, wovon dr. 43Corburä auch eine falsche Singularbildnng sein könnte, die um so leichter entstehen konnte, da dem Soft -urä eigentlich keine Bedeutung mehr inneliegt Auf diese Weise erklärt HEM. die Wörter pajurä aus persisch pai, (s)grip^urä aus gr. y^wp und man könnte noch hinzufügen trans. spi^rä aus dem Plur. spi^uri = deutsch Spiiien- HEM. hat aber kaum Recht, wenn er denselben Übergang auch für andere Wörter auf -urä annimmt, wie z- B. ffir armur (welches, wenn es nicht lat armulus, doch nun. arm ■j- ur sein kann) und batjocurä. Dies letzte Wort zeigt eine so unregelmäßige Zusammenstellung (wir wurden ^ocba- turä erwarten), daß es kaum vom ii bajucola zu trennen ist. — 185 — §121. Wenn es aber auch aus bat und joc ursprünglich und nicht durch Volksetymologie entstanden sein würde, so könnte -urS dennoch ein echtes Su£ sein. Gerade wie im It. (cf. latti- Tendolo, terrimuotolo etc.) haben wir auch einige zusammen- gesetzte Wörter, die -urä als Suff, bekonmien, so captntor- turässs Drehhals: Jungs torquilla und die schon erwähnten: codobaturä und mlnSstergurä. Anm. 1. Bei einigen Wörtern ist das Snff. -ur nnd -uref so: grangnr(e), granr(e), fagnrCe), nastar(e); färmnr(e) etc. Diese Fonn ist analog nach dem Plur. -nri. Sing, -nre in lepnre, fln- ture etc., die ebenfalls durch Analogie im Sing, auch die Endung -ur haben. Das Wort strugur(e) hat nichts mit lat. uva zu thun, (welches doch dr. und ar. zu auä wird), sondern hängt mit dem slav. Stamm sing- zusammen, wie dies auch aus ar. strugur»» Hobelspan ersicht- lich ist Anm. 2. Ebenso wie ein nominales -ur im Rum. produktiv weiter besteht, so auch ein verbales, welches aus Wörtern, wie scutur — scot, viniur — vint etc. herausgefühlt wurde. Doch ist dieses -ur meist bedeotongsvoU, indem es Iter. bildet Für manche der folgenden Bei- spiele können schon vglat Vorbilder existiert haben: ajutur (HEM. *adjiitiilo); inf ä^ur — fa^e (Quint: in&sciolare); fnvalur (vgl. mvälesc) — väl von Quin, fälschlich von „val" abgeleitet; inrour(er) — rouä; pic-ar — pic; satur — sat (vgL § 116) kann nicht, wie Gib. meint vom lat sator, a, um konmien; zu aräk'idunedzu etc. -» gleite aus gehört ar. aräk'iiur (arägidur) »= Schlittschuhlaufen. Anm. 3. Es giebt einige -ur- Ableitungen, sowohl Sb., als auch Vb., welche etym. dunkel sind, so: gudur, sgribur. Über bälaur siehe HEIL Neben fleoanca kommt in derselben Bedeutung ein fleurä („^e-fi fleoanca'' «» „^e-^;! fleura'O vor, als ob fle-oancä ge- trennt würde, und -oancä einer Yertauschung mit -urä unterlegen wäre. Anm. 4. Manche Yb. auf -ur haben Nebenformen mit betontem -ör (oarä), so Impresör, fnfä^ör. Ebenso mäsör, incunjör neben mäsor, incnnjur, auch strecör (stra + colare) neben str^ur. -lor. § 121. Das Suff, -lor ist im Rum. sehr beliebt zur Bildung Yon Dim. Zu beachten ist, daß es mit dem Primit meist so zusammenwächst, daß das Suff, heute als -or er- §122, 123. — 186 — scheint und der Dental, (oder die dentale Affiicata) bedeutende Veränderungen erleidet. Beispiele: A. alämlie — alämiioarä; aripä — aripioari; cärut — cSructor; corabie — corfibioarä; cutie — cntioara; farfurie — farfurioarä; frate — frS^ior; grfimadS— grämä- joar&; inimioarä 6. 181. 295, 2. musta^ — mustacioari: obraz — obräjor;perie — perioarä;pimni^ — pimnicioara; Mar. Or. I 49: pasäre — pfisfirioarfi (= -ea, =" -ic&, » -nical paltin — pSltior; so^ie — so^ioarä; salcie — sälcioarä: sanie — sSnioarS; sorä — surioara; uli^ä — ulicloara; vrabie vräbioarä Mar. Or. I, 409 («» -u^) etc. § 122. G. Die Aj. drücken Relativität aus (-lor entspridit in vielen Fällen einem -utü, -iü, -atec): albästr-ior; alb* ior; gälb-ior (galben); istecior (iste^); rotunjor (rotmid bei G. b. 306 hat es die Bedeutung ,,drehend'' (Auge) t^ roatlL rotesc; repejor (repede); tlrzior (tlrziu). In Afumäciori (afamat) = Ortsname in Muntenien haben wir es mit einer Ableitung von Afamafi zu thun. §123. D. Om. dumbrävioarä (= dumbräveanca) == Mantelkrahe: Coracias garrula Mar. Or. I^ 62; lespegloarä (lespede) Mar. Or. II, 406. Bot. 1) a) Sb. clrligior ^= Zweizahn: Bidens triparüta; läcrimioarc^ Maiblume: Convalaria majalis (vgl lacrunita = Majanthenum bifolium); tämiioarä = Rittersporn: Delphi- nium consolida; — b) Aj. rosior = Ringelblume: Calendula: rotunjoare s= AlpenlatUch: Uomogyne alpina; — 2) clnep-ioarä = Odermennig: Agrimonia cupatona: pältior (paltin) = Stachelbeerstrauch: Ribes petraeum; rldi- chioarä = Benediktenkraut: Geum urbanum. Anm. S&nicioar& «= Sanikel: Sanicola ist weder a&nitä + ior. wie man heate empfindet, noch lat sanitoria, wie Siäin. annimmt Bondern *8aniciola für aanicala (über „-olus in Yerkettong mit -icios und -ucius" aiehe M. Mirisch: „Qeechichte des SufF. -olna in den romanischen Sprachen" etc. 22 ff.); mäcri^or — Saaerklee « Oxali* acetosa könnte auch als macru + i^or aufgefaßt werden, doch wahr- scheinlicher ist es niäcri? + lor. — 187 — § 124, 125. § 124. E. aprind ==« zünde an — aprinjor = Zündholz; caprä = Ziege — cSprior = Dachsparren (vgl. § 31, AnnL 1). chilie = Zelle — chilioarä =» kleine Zelle und Bienenzelle; paitt = Stroh — pfiToarä = Schleier; rosu = rosior = ziemlich rot und rumänischer Husar (vgl. auch „Ringelblume'^). § 125. Etymologie. Über das yglai -jölus aus klass. lai. -olus und dessen Ausbreitung im Rom. handelt die oben citierte Abhandlung von ^. Mirisch (ygL auch ML. 473 — 475). Direkt auf lai (vglai) -j olus- Ableitungen gehen folgende nun. Wörter zurück: alliolum > aior; ^alveola > albi- oarä (für alveolus ven. albuol, lomb. albio); areola>Ari- oarä, Ortsname, (sard. ardzola, it. ajuola, pr. airou); capre- olus > cäprior (ii capriuolo, fr. chevreuil); urceolus >> urcior. Da man aiü neben aior, albie neben albioarS etc. scharf herausfohlte, konnte -lor produktives SufiP. werden. Anm. 1. Einer näheren Besprechung bedürfen folgende Wörter: 1) feclor (G. 5. 7. 15. 20, 2. 23. 25, 3. ficior G. 38, 2. 3. 44, 3. 135, 3. 207. 2 ar. fitSor, is. fetdor G. b. 285, 3) «- Bursche, dazn ein Fem. fict- oarä (G. 183, 2. 214, 2. 227, 2 etc. fectoarä 282, 3, h. 16 etc.) » Jung- frau; pici or (G. 2*, 2. 11, 2. 16, 2. 27. 36. 54, 2. 127, 2. 139, 2. 184, 3 186. 3 etc. etc.) «— Faß, Bein; n^clor »- Thürpfosten. Alle drei wollte Mikl. von fat, *pied-, *u9te (= foetos, pMe, ostium) + Suff, -^or er- klären. A. Tavemey G^^tudes romanes'' S. 271—272) hat die ünhalt- barkeit dieser Ansicht bewiesen und die richtigen Etymologien: *foeti- olus, petioluB (Georges 1485: „das FQßchen, Beinchen'O und ostiolum(?) (die Gruppe fttfi würde doch fit ergehen) gegehen. Alle drei zeigen kleine UnregelmäSigkeiten. Nehen der regelrechten Form fector, ficior kommen ein fe6ur G. 92, 2, fecturiü G. 43, 3 vor, das auf ungeschickter Schreibung des (g^eschlossenen) o beruht, und ein ficer in einem Volks- lied („Gonvorbirl literare'' 1899 pag. 775), welches mit dem folgenden picere zu vergleichen ist. Ein ar. ficior G. b. 268, 269 ist falsch. Die M^Tzahl von pictor ist picioare; so auch in Cod. Vor. 27/4 — 5, 37/8, 77^—8; doch kommt heute dialektisch (muntenisch) die Form piöere vor; dieser Übergang von oa > e ist in diesem Dialekt durchaus nicht Regel und beschränkt sich ai^jT diesen einen Fall. Statt u^ctor schreibt Dos. V. 205b/ll „um^orit u^il" (von Lacea mit „Säulen" übersetzt), über die richtige Etymologie dieses Wortes siehe § 127. Hordeolum (it orz-^j-uolo, sp. orzuelo) wurde durch Anlehnung an urceolus > urceor zu urcior (statt *urd4or). — 3) Sub(;ioarä sup- §126. — 188 — tnsuoarä Q. 13, 3. snbfisioarft 6. b. 115, 3. subsaarä, subsnoarl JB. S. 359, 4 S. 343, 2. S. 94, 2. S. 82, 6. ansnoarä JB. 146, 21. 197,9; snbtQBnarä Gor. PsaL 97, 1. ar. samsaoarä Ar. II, 30 » AchBeibSbk ist ^sabsabala (vgL sabalaris, dann nun. soarä Lezioonnl bndu) mit VolkBetymologie nach gab^e (vgl. N. Solicä: „Etimologisäii poponne^ Gazeta Transily. 1899 Nr. 37). Anm. 2. Noch einige fidflche Ableitungen sind sn erw&h]ie&: Em so^or und fäfioarä (ML. 473) existiert im Rumänischen nichi Nick Quin. 10, der auch cotor von coadä + lor herleiten will, fOhit ML 473 fölschlich co s o r (»- sL kosorb) auf ooasä znrfick. Fuior 6. b. 263^ 268, 2 "- HanfbÜBchel wird von Süün. u. A. von fonie + lor abgelertel Die ar. Form des Wortes: fuFor spricht dagegen. Auch mit foue (folia), wie Quin. 21 meint, hfingt es nicht Eusanmien, sondern wahr- scheinlich mit foale, da der EUmfbüschel eine „bauchige*' Fom bit Das von Diez (638) angef&hrte ar. turrölu ^ Turm ist mir nnbdosnt; jeden&lls ist es aber keine lor- Ableitung. Mit dr. fluer h&ngt offesbir das gleichbedeutende ar. filioarä zusammen. § 126. Wie j in dem betonten Diphtong jo(8ns) dastin ts verwandelt (§ 85), so auch das j in -jo(lns). Parallel ist der Übei^ang des d in dz, aus dem in den meisten Dialekten z v^rurde. Von den anderen Dent wird s >> S, z > z und n, 1 im Ar. (n auch im Banat) ^ I, n, im Dr. dagegen schwinden sie. Die Af&ikaten ts und dz werden natodich ts und dz. Beispiele: 1) t>>tS: petiolus>picior, *foetiolus>ficior; cominte >cumincior (Quin. 20); märunt >> märuncior; afuiDat> Afumäciorl; gräuncior kann sowohl von grSunte, abaoch von gräun^ abgeleitet sein« . 2) d>dz(z): grämadä — grämäjoarä; lespede— lespe- joarä Mar. Or.II, 406; neted — netejo|r; oglindä — oglingi- oarä; repede — repejor; rotund — rjotunjor G. b. 306: aprinjor kann sein: aprind -{- Tor oder aprinz 4~ lor. 3) s >> S: &umos — frumu|or. 4) z > z: obraz — obräj or JB. 223. 4. 300. 15. S. 50, h. pupäzä — pupäjoarä Mar. Or. II 221. 5) 1 > ar. I, dr. i: foale — ar. fuIor, dr. fuior; mid — mior (ML. 473: „zweijähriges Lamm^; mioarä ist von mia abgeleitet). — 189 — §127. 6) n>ar. biL n, dr. i: gedbin — gfilbior JB. 487, 9. 503, 4. 541, 9. 219, 3. 491, 6 S. 317, 3. rumen — rumeior JB. 64, 5. 142, 6. 622, 39. 300, 15 S. 55, 8. rogojinä — rogojioarä Dos. V.27b/19; palidn — pältior G. b. 317, 2 etc. Ein tretior dreijährig ist nicht, wie Säin. annimmt abnlg. tretii + tor, sondern ein -lor-Dim. Yom Aj. tretin; bäläior kann sein: balan oder bäaitt -f- ^or. 7) ts I> t§: cosi^ — cosicioarä; cärunt — cfiruncior; fierbinte — fierbincior; iste^ — i8tecior;mnsta^ — mustä- cioarä G. b. 298, 2. pinmi^ — pimnicioarä; prepeli^ — prepelicioarfi Mar. Or. II, 221; uü^ — ulicioarS etc. 8) dz^ dz(z): vielleicht aprinjor. Diese Veränderung wird z. T. bis heute bei neuen Bildungen beobachtet (meistens bei n und ts), doch haben sich, da j heute nicht mehr so palatalisiert wie einst, andere Bildungen ein- geschlichen) z. B. t > ts: firate: frä^ior; n > n: pristenior, sprintenior G. b. 259 (neben sprinteior), ar. m9rdzineör = Weisheitszahn; z ^ z: sturzor Mar. Or. I 279, als ob -or, nicht -tor Suff. wäre. Anm. Ober Saffixverkettangeii mit -lor vgl. das SnfiP. -^or. -clor. § 127. Ob das SuiBT. im lat. manciola = Händchen das- selbe -0- wie die Ableitungen auf -cellus hat, wie Diez meint, oder ob es durch Synkope aus -icius, -ucius + iolus entstanden ist^ wie Mirisch 23 annimmt, will ich dahingestellt sein lassen; jedenfalls kommt ein solches DsufiP. im Lat. vor. Auch das Spanische kennt es, z. B.: anzuelo (prt anzol), antorzuelo, ladronzuelo etc. Im Rum. findet sich -cior in: casä — cäscioarä; gros — grosclor; masä — mesclo- arl; os — oscior; ovSs — oväscior = Wiesenhafer: Arrhena- themm avenaceum; Sas — S äs clor (Ortsname in Siebenbürgen) ; gras — gräscior. Alle diese Wörter haben s, welches, da ^ von ts gefolgt ist, in den meisten Dialekten Yor dem Suffi ab s gesprochen wird. In dem Worte uscioarä == §128. — 190 — kleine Thnr ist das s alt, da das Prim. use ist Daneben * . * TT • haben wir die Wörter uscior und u8or = Tlinrpfo8teii. Keine dieser Formen läßt sich direkt auf ein ^ostiolum zurück- führen, welches '^'ustor ergeben hätte. Wie das s in nun. use zeigt, haben wir es mit einer vlglat. Form *iissia (ftr ostium) zu thun. Dieses Wort + iolum hat rum. usor er- geben. Was endlich uscior betrifft, haben wir es mit einer Kontamination der zwei Formen uscioaräund usorza&Qn. welche leicht entstehen konnte, da doch usor auch der einzige Ausdruck für das übliche Aj. und Ay. ,4eicht" ist 3) -uiu. § 128. Das Lat hatte ein SuS. -ale, welches, wenn e3 im Plur. (-alia) gebraucht wurde, einen kollektiven Sinn hatte, (z. B. genitalia, inguinalia, mortualia, muralia, nugalia, turmalia, yictualia, camalia, fabalia etc. auch FesttagnameiL wie: Lupercalia, Minervalia, Satumalia etc.). Im Born, hat sich dieses Suff, als Fem. Sing, erhalten, also batt(u)alia> it. battaglia, fr. bataille, sp. batalla, und vielleicht prt batalhi Im Rum. wurde es zu b State = Schlacht, ebenso wie folia ]> foaie. Daneben hat sich aber auch ein MasL heraus- gebildet, das schon im Lat durch den Gen. Plur. auf -orum. neben -ium angebahnt war (ML. 483). Ein minutalia, das rum. zu märuntaie wurde, empfand man nicht als Fem. Sin^ sondern (wie auch das it. minutaglia) als Neutr. Plur., so dab dazu ein Sing, märuntaiü gebildet wurde (vgl aach it- -aglia neben -aglio). Da man nun bätaie und märantaiü in bat + aie, märunt + aiü trennen konnte, wurde -aiöi -aie ein produktives Suff, im Rum. mit der ursprunglichen Bedeutung „einer meist verächtlichen Menge von Dingen*. Doch hat es auch andere Bedeutungen. Anm. Von den vielen Beispielen mit -aiii, -ate, welche nicht Dim. sind, seien hier einige erwähnt: a) deverbativa: bäcsaiüt bobo- tae, futaiu, hälalaie, jigäraie, palälaie, plesnate Ar. bätar^> fitaPu etc. b) denominative: baraiü, pufaiii, mncegaiu, putre- gaiu, sfirlaiii ar. friptaPu etc. — 191 — § 129, 130. § 129. Wie -alia > -aie, so wurde -ilia > ie ar. ile. Im Lai giebt es nur zwei Beispiele: mirabilia und yola- tilia, für die langes i anzunehmen ist (Cohn 154 fiL und ML. 4S3: Yolaiälia). Auch das Rum. verlangt dieses i, doch giebt es da auch ein Beispiel, welches auf i weist: jucäreie Dos. V. 63b;31. 306/25 neben jncärie. (Auch bei Cosbuc: Sacun- tala p. 125) ar. dzukgreale (also wie familia ^ föme(a)ie, ar. fumeale). Die nun. Beispiele auf -f e sind Abstracta, und diese Bedeutung des -fe hat sich aus dem koUektivischen Sinn entwickelt Anin. Da das dr. -ie nicht immer auf -Ilia zurückgeht, führe ich hier nur einige Beispiele an, die durch ar. -iVe gesichert sind: avn^ie ar. avutsire; bogäfie ar. bugutsire, curvärie ar. kur- väril'e, frSfie ar. frätsiVe, omenie ar. umeniPe. § 130. Während -alia und -ilia schon lat. sind, ist *-ulia för das Yglat. aus dem li und Rum. zu erschließen. Neben -uie hat sich auch ein Mask. -uiü (wie -aiü neben -aie) herausgebildet; im It. ist -uglia selten, während -uglio das Gewöhnliche ist. Befremdend bei -uTü, -uie ist, daß es meist diminutivisch gebraucht wird. Doch ist diese Sinnes- entwickelung nicht nur rum., sondern auch it., und wahrschein- lich schon Yglai Man vergleiche it. avanz-uglio und rimas- uglio mit rum. rämas-i^ (sie. rusuggya), sard. aSudza mit rum. surcea etc. Anm. 1. Auch ohne den Begriff der Kleinheit gieht es einige nun. -uIu- Ableitungen. Diese sind aber dann (ebenso wie sard. üeu:- fanidza, fnnduludza, hol. zgripoya etc.) Concreta, z. B. budulü und badulu «- Tonne vgL bud-an, b&d-an; burluiü«» Röhre vgl. burl-an etc. Anm. 2. Über die Etymologie dieser Suff, wurde bisher wenig gehandelt. Diez kennt sie gar nicht. ML. erw&hnt ein -aiü in bätate ond märuntaiü; Cih. leitet mucegaiü und putregaiii von *muci- daneu and *putridaneu ab. HEM. hat zum ersten Mal über -aiü, -aie eine zusammenhftngende und meist zutreffende Abhandlung ge- schrieben. Über -ie giebt es verschiedene Meinungen. Philippide (Princ 61) denkt an das ar. -iVe nicht und leitet jedes dr. -ie von lat *-ia < -ia ab. ML. bemerkt ausdrücklich (483) nmazed. frä^iVe =" Brüderschaft, kurvaril'e -» Ehebruch, mbugufil'e »» Reichtum haben Suff, -ia, nicht ilia'*. Wie er es sich denkt, daß ein -ilV §131. — 192 — aus -ie entstanden sein könnte, kann ich nicht begrdfsn, wo es doch anf der Hand liegt, daß sich ein dr. fr äffe aas einem älteren frä^ire, im Ar. noch so erhalten, entstanden ist. Dan („Din toponimia nnni- neascä". Bucnre^i 1896 S. 25 ff.); der dies einsieht, erkl&rt dieses Sii£ folgendermaßen: das (sL odier lat.) unbetonte Suff, -ia wurde an die artikulierte Mehrzahl angefügt, also: dr. frafi + la, ar. fra^i-l'i + ia. Die ünhaltbarkeit dieser Theorie hat ML. im lätteratoiblatt 1897 S. 283 bewiesen. Was endlich -nie betrifft, so hat bis jetzt nur Qom. 17 seine Etymologie (in lat. -uUus, -ulus) zu finden versucht, doch ist seine Ableitung unmöglich, und cucutü ist nicht *cucu11ub, sondern srb. kukulL, sacutü nicht sacculus, sondern ung. sz^kely; sUv.ist auch gutuiü und ung. curuTü. § 131. -uTtt, -uie ist im Rum. kein sehr häufiges Dimi- nutivsuffix. Beispiele for Sb.: cärare — cäräruie; cetate — cetä^uie; fereastrS — ferestruie; gramadä — grämäjnie: vgl pistr-i^ — pistruie = Sonunersprosse (vgL § 22). Das adjektivische -uiü entspricht meist dem Su£ -iü, mit dem es oft wechselt Doch ist zu bemerken, daß, wahrend -in gewohnlich von einem durch seine Farbe oder Gescbmacl auffalligen Gegenstand ein Aj. bildet, welches die Farbe oder den Geschmack des Primit aussagt, z. B. visinä = Weichsel — visiniü = hochrot, salcie = Weide — sfilciü = fiad (,,api salcie'^ = geschmackloses Wasser), die -uiü-Ableitungeneine Nüancierung in die Aj., die schon Farbe oder Geschmack be- zeichnen, bringen, z. B. albästr-utü, alb-uiü, galb-nio (galb-en), amfir-uiü ete. = ziemlich blau, weiß, gelb, bitter etc. Dieses Verhältnis, welches ursprünglich eii^ehalten worden zq sein scheint, hat sich indessen durch die große Ähnlichkeit der Bedeutung und Form von -uiü (1-Suffi) und -£ü (v-Suff getrübt, indem auch -iü einerseits die Nuance einer Farbe oder eines Geschmackes ausdrückt, z. B. alb-iü, albSstr-iü: amär-fü etc., und andererseits -uitt Aj. wie cäpr-uiö == cäpr-fü= „ziegenfarben" bildet Anm. 1. Diese Bedeutungsübertragung des -uiü auf -lü berechtigt uns indessen nicht, das SufiP. -iu («=» lat ivus) als Dsuff. zu bebachten Auch ist in den meisten Fällen der Gebrauch von -iü rein adjektiTisch: beliu (belea) «- verhängnisvoll, cäpiu (-- capie) ^^^ drehkrank, mijloc lu «" mittelmäßig etc. — 193 — § 132, 133, 134. Anm. 2. EiTmologiflch dunkel ist cäruiü -» benebelt; fu^ulü ^ Spitze gehört zn nng. csücs; f&r yätalü «- zweijähriges Schaf setzt ^M. eine dakische Wurzel voraus; gurgulü «» Brostwarze ist mit lat gorgolio zu vergleichen. § 132. Aufiallig ist es, daß die Stamme auf Dental, diesen vor -aitt, -nie in einen entsprechenden Zischlaut übergehen lassen. Doch ist diese Af&zierung nicht lautlich, sondern analog: verde — verzuiü (Quin. 17 giebt auch ein verduiu an) ist Ton verzfu beeinflußt, grämäjuie von grämäjoarä; cetä^uie (cetate) zeigt endlich ein ebenso unberechtigtes ts, wie es auch in cetä^ean erscheint Anm. Berechtigt ist ts in cäfaie»» Eohlenpfiume, wenn dieses Wort mit it. cazza, cazzuola, rtr. caz, &. casse, casserole, cai cassö, 8p. cazo, caznela (vgl. Eörtnig Nr. 1838) zusammenhängt. § 133. Im Ar. scheint dieses Suff, nur in p^tulü (vgl. § 116, Anm. 2), welches Wort auch im Dr. dial. vorkommt: patiu s=B Bett Jb. VII Lied 49, 33, vorzuliegen, da das I auf dr. -uiü, nicht -ul, weist Sonst kenne ich kein Beispiel Im Dr. erscheinen hingegen -uiü, -uie auch in Suffix- Verkettungen. Diese sind: -firute: ^apä — ^päruie = Stachel (der Ähre); ä^ute: canä — cänfi^ute=»Kännchen. Dies Wort kann durch &lsche Trennung des cetä^ie in ceatä -f- ätule aoalogisch entstanden sein. Ein ziemlich beliebtes Dsuff. ist die Verkettung: -uicä. § 134. Beispiele von Ableitungen mit -uicä (pl. -uice und -mci) sind: cämase — cämäs-uicä; casä — cäsuicä (Quin. 26); fatä — ffituicä; fereasträ — ferestrui(c)ä G. b. 295, 3; mamS — m(äm)-uicä (Quin. 26); pasäre — päsäruicä 6. b. 44, 3; ra^ — r&^uicä Mar. Or. I 396; sägeatä — säge- tutcÄDos. V. 142b/32 „sägetuice"; tatä — t(ät)-uicä (Quin. 26), varü (för verisoarä) — värulcä (Quin. 26). Anm. 1. Dafi -alc& mit -uc nichts zu thnn hat, wie Diez und QoiiL meinen, ist schon im § 74, Anm. 1 hervorgehoben worden. In- ^^>sen ist es nicht anmöglich, daß anch im Slav. ein -njka vorkäme, ebenso wie -ajka, -ejka > rum. -alca, -etcä. Dagegen spricht nur, W ei g and, 8. Jahresbericht. 13 § 135, 136. — 194 — daß in -ulcä die Diminutiybedeat&ng des -aiü bewahrt isi, wihxend die ans dem Slav. stammenden -alcS und -eicä. (YgL uch oilci »» oiu + cä) keine Daa£ sind. Anm. 2. Nev&stutcä » Wiesel ist unter dem Einflnfi des So£ • uicä aus slav. nevöstuka entstanden; fifulcS«» Quittung ßch kenne nur die Bedeutung „Stückchen Papier'O wird von SiSin auf fit »» ent zurückgeführt. Anhang. § 135. SnfflxYerkettungen mit -(n)r, -(n)L -ur, -ul erscheinen als erster Bestandteil sehr vieler SuffixTerkettungen. Es ist fast unmöglich, ihren Ursprung in einzelnen Fallen zo bestimmen, da sich sehr viele Analogien geltend gemadt haben. Dazu kommen Assimilations- und Dissimilations-Er* scheinungen (z. B. cärt-ul-ar Cod. Vor. 11/12. 48/6—7. D<äV. 124b/4, 20. 149b/15 (fem. cärtulare 162b/29), G.4* 2. 18.79. I 125, 1, 3. 233, cärtulärirä 6. 51, 2 etc. neben carturar 6. 146,1 [ 284. b. 37, 2. 66, 3. 312, 2), so daß man manchmal -ur toc i -ul gar nicht zu trennen imstande ist, ganz abgesehen to& dem Wechsel von o und u (-oresc — uresc; -olesc — ulesc etc, bei Vb. Ich hielt es daher f&r angemessen, nicht bei jeder einzelnen SufGzverkettung den ersten komponierenden Teil zu besprechen, sondern, sie alle ins Auge fassend, zu zeigen, wo- her -ul oder -ur abstammen können. § 136. -ul- kann zurückgehen: 1) auf lai -ullus. Im § 116 wurde gezeigt, daß An- deutungen vorhanden sind, daß das Suff, -ul = lai -ullus. welches heute nicht mehr als lebendes Suff, empfanden wird ehemals produktiv gewesen ist Es ist sehr wahrscheinlicbi daß die meisten Sufßlverkettungen mit -ul-, auf erweiterte -ul- Ableitungen zurückgehen. Zu dieser Annahme berechtigt auch die Thatsache, daß Suff., die sonst keine DiminutiT- bedeutung haben, wie -e^, -ean etc., in Verkettung mit -ul zu Dsuff werden (vgl. -ule^ -ulean). 2) Bei Mikl. habe ich nirgends ein slav. Suff, -ul erwähnt gefunden, welches, wie das rum. -ul in gewissen Sui&X' — 195 — § 137. 138. Terkettnngen erscheinen sollte. Dennoch scheint es mir, daß ein solches Su£ auch im Serb. vorkommt, wenigstens wird dort, ebenso wie im Rom., von buba (rom. bubä) ein Dim. bnbnlica (mm« bubnli^) abgeleitet Inwiefern im Serb. -nlica verbreitet ist, oder -ul noch in Verbindung mit anderen Su£ vorkommt, vermag ich, in Ermangelung einer Spezial- arbeit, nicht zu sagen. 3) Endlich scheint -ul manchmal nichts anderes als der Artikel zu sein, wenigstens in Suffixverkettungen mit nicht- diminutivischer Bedeutung, wie -ülea (somnulea, Fragulea 6. 207, 2 etc.) -ülescu (Cre^escu G. b. 205, 3. Bo^ulescu G. b. 76, 3 etc.) etc. § 137. -ur kann herstammen: 1) vom lai Suff. -ulus. Es liegt sehr nahe, ein Wort wie serpurel mit lat serpula zu vergleichen. Quint 17 geht soweit, daß er ein lai *serpulellus, *rivulellus O riurel) ansetzt Sicher ist -ur aus dem verbalen Suff, -uresc auf lat -ulo zurückzufahren« 2) Wie das lat Wort temporarius zeigt, wurden schon im Lat die Suff, bei Neutra wie tempus, temporis an den Stanun des Casus obliquus angefugt Im Rum. ist dieser Gebrauch (vgL stea — stelutä; om: omu^ — *omen: omenie etc.) weiter ausgebildet, und es giebt Neutra auf-uri, welche nur Ton dem längeren Stamm ableiten, wie fei, Plur.felurl: felurit, felurime. Vielen Ableitungen kommt die plur. Bedeutung des Primit besser zu, z. B. deluros, noduros, clenguros = „mit noduri, dealurf, clenguri versehen"; Infumurat ^ „einer der fumuri (= Grillen, nicht fum = Rauch) hat" etc. Da nun daneben fei, deal, fiim etc. existieren, konnten neue Suff, wie -urit, -urat, -urime, -uros etc. entstehen. 3) Endlich haben gewiß auch Fälle, wie: alburiu (= alboare + iu), urduros (= urdoare + os) etc., die man filschlich in alb + uriu, urdä + uros trennen konnte, zur Entstehung von Suffixverkettungen mit -ur- beigetragen. § 138. Die Sufiixverkettungen mit -ul-, -ur- sind folgende: 13* § 139, 140, 141. — 196 — -alean. §139. -ulean drfickt einen hohen Grad von Liebkosung aus. Die meisten mit diesem Sn£ abgeleiteten Wörter kommen auch als uli^- Ableitungen vor. Beispiele: boalean (boni G. b. 260, corb-ulean (= -usor, -isor, -ule^) Mar. Or. IL 16; dräg-ulean G. b. 137, dräg-uleanä JB. 516 (= -ulitEf; mlndr-ulean JB. 27, 2. 32, 1. 48, 2, 7, 14 eta (noch 18 F&llel mäic-uleanä JB. 216, 25. 411, 15. 424, 1. 445, 2. 633,2; neic- ulean; |oim-ulean (= -ulet) Mar. 0. I, 118; täic-alean m 435, 35 etc. -ulet. § 140. Die -ule^- Ableitungen sind sehr zahbreich and haben meist Nebenformen auf -u^ Beispiele: ac-ulet; arc- ule^, codruleti JB. 576, 6 (= codru^ 584, 9, 11); colt-ulete = Spitzen (= isori); corb-ule^ Mar. 0. II, 16; cos-ulet; cuib-ulet JB. 435, 16; dräc-ulet; drag-ule^ 6. b. 260: lorg-ule^; nuc-ule^ JB. 396, 2, 3. om-ulet; prund-ulet JB. 297. 396, 1. rac-ule^ = Natterwurz: Polygonum bistorta; rl-ule^; steg-ule^i; strop-ule^ G. b. 327, 2; soim-ulet Mar. Or. I, 118 (= -u^); turc-ule^ = kleiner Türke und Stieglitz: Fringilla carduelis; yierm-ule| etc. Anm. 1. Neben säcule^ G. b. 45, 2 kommt 8acnlte( Dos. V. 118b/23, 28 und säcultea^ä vor. Ein solches t in Dsnff. wnrdeis § 107 besprochen. Etymologisch undurchsichtig ist ar. kutaletsQ== Fadennetz, StrumpfSffhung (vgl. kutu «» Stöckchen, vgL dr. cata « Falte). Anm. 2. Sonst hat -e^ Diminutiybedeatang nur noch in lang- äre^ und lät-är-e^ neben lät- an -e^ Für Inng-är-ef; kommt noch lung-ui-e^ (iung 4- vXu -f e^?) vor. -nUtä. § 141. -uli^ä ist ein sehr beliebtes Dsuff. Die meisten mit diesem Suflf. abgeleiteten Wörter können auch mit -ut. oft auch mit -ulean und -i^S diminuiert werden. Beispiele: bub-ulitä = Hitzbläschen; chic-ulitä (chica) G. b. 29&2; — 197 — §142—147. cruciuli^ä «= 1) kleines Kreuz JB. 504, 1. 505, 1. 2) Ereuz- wurz. crnguli^ (vgl. russ. krug = Kreis) = Jakobsblume: Senectio jacobaea; dräg-uli^ JB. 225, 2. S. 76, 1. S. 112, 2. S. 260, 2; frSg-uli^ = Waldrauch: Adoxa; frunz-uli^ JB. 216, 1. 359, 1. 457, 1. 552, 1 etc.; fTirculitiä = Gabel; mäic-nlitä G. b. 345; JB. 616, 14. 642, 2. S. 168, 2. V. 3, 7. gi(n)BC-uli^ (= -u^, -usoarä) Mar. Or. 11 374; mindr- uli^ä JB. S. 41, 1. 519, 3, 4 . . . 118, 7. 15, 6 etc. piuli^ (pinä) = Morser 6. b. 45, 2. prim-uli^: Mannschild: Andro- sace;pung-uli^=tä8C-uli^= 1) kleiner Beutel, 2)Täschel- kraut: Thlaspi; rof-ulitä (= -ioarä) = Ringelblume: Calen- dula; puTc-ulitä JB. 102, 4. 521, 1. S. 50, 1. S. 89, 3; muscu- litä (muscä); tidv-ulitä (tidvä) Dos. V. 266b/36, zi-uli^ä JB. 167, 21 etc. -ulicä, -ulice^ -ulfe, -nlifi. § 142. -ulicä: frunz-ulicä JB. 141, 1 (= -uli^Ä); nrSm- ulicä Ot. b. 336, 2. JB. S. 150, 1. S. 260, 1. V. 1, 99 (= -uli^ä); zi-ulicä (j= -uli^). § 143. -ulice: curv-ulice. Über pit-ul-ice vgL § 78. § 144. -ulie: gäz-ulie = Insekt (vgl, ung. gaz); grije — grijulie; hirt-ulie (hirtie) = Protestschrift Dos. V. 227/1, 5; mäci-ulie (über den Stamm -mäc- vgl. V. Jb. 321) =^ Knopf, womit wahrscheinlich bäciulie (kaum, wie HEM. 2828, von einem *bäcel = lat *bacillum abzuleiten) = Kopf des Knob- lauches zusammenhängt Analoge Affizierung zeigt cSr^-ulie 6. 337, 2 «= Dim. von carte. § 145. -ulfü, -ulie: durd-uliü = dick und fett; gräs- -uliü s= ziemlich fett; präz-ulfü = lauchgrnn. Analoge Affizierung liegt vor in arz-uliü (Creangä: Harap-alb) «= wärmlich. g 146. Die Suf&xverkettungen mit -ur- sind: -nrel. § 147. Dim. auf -urel giebt es ziemlich viele, und die meisten von ihnen können auch mit -ule^ gebildet werden. §148-152. — 198 — Beispiele: cimp-urel JB. 58, 1; corn*urel JB. 587, 14; gind- urel JB. 617, 4; pod-urel G. b. 325; rl-urel; |erp-urel = -unel 6. b. 339 etc. Yintnrel = Tunnfedk »= Falco tiniiim- cqIus ist durch Volksetymologie nach vlnt ans vinderea == ung. yändorö (vandor solyom) entstanden. In mngurel bäläurel ist das Su£ -el nicht -urel, wie Qnini 17 glaubt (muc + urel, balä = lat bellua + nrel). -uritft, -nrfn, -uru^. § 148. -uri^ä kommt nur im ar. pod-uritsf = FuS- brett (des Webstuhles) vor. § 149. -urfü, -urfe: fumurfü »= grau (in CuciulaU hörte ich fümur); plumb-uriü »« blei£Eu:big; räbd-uriü aa duldsam; timp-uriü »= zeitlich 0. 264, 2. b. 26, 3. 59,2 Cod. Vor. 132/13. Alburiu == alboare + iu. § 150. -urus: limb-uru| = Zäpfchen »» sglimb-urus (vgl. Sglimb-ea, lägenname) »? ^imb-urus (ygL ung. czomb?i § 151. r-y 1- in SnfBxTerkettimgen. Sehr oft encheint ein bloßes r- und 1- als erster Teil der Suffizrerkettong. Da nur die Verbindungen mit 1 Dim. ableiten, können wir tod denen mit r- ganz absehen. Der Ursprung dieses 1- ist in den meisten Fallen in der Doppelstammigkeit der -ea-Ab> leitungen zu suchen (vgL § 39 und § 113), aber auch Sai. in denen das 1 etymologisch berechtigt ist, wie z. B. in -ÜQ (türk.) neben -iu (lat), -liv (slav.) neben -iv (slav.) eto, dann Fälle, wie -lej (glt-lej aus güt-ej) neben -ej; -lese neben -esc etc., haben zur Entstehung eines solchen 1- beigettagea § 152. Diminutivische Suffixrerkettungen mit 1- sind: -lug: vlr-lu]gä = Gründling: Gobio vgl. vtrlan. -luiü: gurluiü = Schnabel, Bachen, Traufrohre (gaH? -luie: cäs-ä-luie «== Häuschen kann nicht wie Qtiinl casula sein, sondern man empfindet ebenso wie in mit-n- luie = Kätzchen -luie als Suff, und -ä-, -u- als Bindevokal -lut, ä: Wörter wie: amarelu^ä (Dim. von amarea) = Exacum, basmalu^ (basma), catif elu^ä = Stiefinütterchen: Viola tricolor (catifea); nigelu^ = Schwarz-kfimmel: — 199 — § 153, 154, 155. Nigella damasca; pärälu^ 6. b. 360, 3 (para) etc. zeigen, wie Ton abie = kaam ein Dim. abielu^ä entstehen konnte. -Iii| ist in derselben Weise entstanden. Beispiele: abie- Insa, Dun, von abi-a, putlu| => Weidenband (puiü). IV. Abschnitt. Die ^-Suffixe. § 153. Die 8-Suff. gehören zu den häufigsten rum. Suff. Ihre Bedeutung ist nicht bloß diuL; da ihre Etymologie aber manche Schwierigkeiten bereitet, muß bei jedem s-Suff. auch auf seine nichtdiminutivische Funktion aufinerksam gemacht werden. Vor allem sind zwei Gruppen von |-Suff. zu unter- scheiden: solche, die den Ton auf dem Suff, haben und solche, die xmbeiont sind. Die ersten sind -ä|, -es und -ü|, die letzten -S|, -es, -os, -i§, -u|. Diese fünf werden nie als Dsq£ gebraucht, daher werden wir sie nur andeutungsweise erwähnen. -as. § 154. -a| kommt nur im Dr. vor, wird aber da «ehr häufig angewandt und ist ein beliebtes Dsuff Die meisten -as-DinL können auch mit -el, -u^ oder us abgeleitet werden. Beispiele: § 155. A: arin-as; armäsär-as, boier-a|; bordei-a| Dos. V. 100 b/4 (bordeeage 99b/21 = bordeu^ 259/8); butot-a|, c&rbun-as G. b. 310, 2; ciobän-as; ciocän-a|; copil-as; cuptor-as; fluer-a|; lepur-as; inel-a|; tnger-a|; isvor- as; mänunchi-a;; nuor-a§ Dos. V. 28/6. 37b/12. 290b/l, pkltin-a|; porumb-a|, Rumin-a|; scäun-a|, sfredel-as (vgl sfredel-u^), Tigän-as, ulcior-as, vultur-as etc. Anm. HEM. leitet bäba^ » >,ce rSmine dupä ce s'a stors ceara diu mtere, von babä + a^ ab („kraftlos wie ein altes Weib*'), welche EtynL mir wahrscheinlicher dünkt, als die 7on türk. bal ^ Honig, die § 156, 157, 158, 159. — 200 — Cih. nnd Siäin. vorschlagen. Nach H£M. giebt es im Rmn. keben einzigen Ausdmck aus der Bienenzucht, welcher türk. UrspnmgB sei § 156. C. Aj. auf -as mit Diminutiybedeutaiig giebt es Dur gol-a| =s nackt und dräg-äl^as ^=^ hübsch (vgl §192). § 157. D. Om.: bätlän-as = Zwergdrommel: Aidea minuta Mar. Or. 1,419; cSldär-a8e= Gimpel: Pjrhola vulgaris. Bot.: 1) cSl^an-a|i <» ELapuzinerkresse: Trophaelam majus; pähär-a| <= Kelchblume: Calicia; pinten-asi und topor-as = Rittersporn: Delphinium cousolida; porumb-as (Diez 634) = Schlehdom; pi^cäras (vgL russ. piskarw) » Schnelle: Cobitis babatula; — 2) märär-a| bs Gemeiner Eppich: Phellandrium. § 158. E. cälugär-as = 1) kleiner Mönch Dos. V. 63.5 6. 253, 1, 2 b. 200, 2, 3. 2) Räucherkerzchen; negu^tor-as and negu8tor-a| = 1) kleiner Händler, 2) Kleinhändler; päan- as = 1) kleiner Pfau, 2) Held; unchiü = Onkel — unchias = Greis (quasi: „kleiner Onkel", von Stef. 217 falschlich unter -as II angefahrt). VgL auch fluturas § 159. § 159. Wenn man Worter wie cäru^s, ciocänas. cäl^una|i, fluturas etc. näher betrachtet, sieht man, dass sie zwei ganz verschiedene Bedeutungen haben. In dem einen Fall sind sie gleich cärucior, '''cäl^unei, ciocänel (s=cio- can + el), fluturel und bedeuten „kleiner Wagen", „Kapu- zinerkresse", eigentlich „kleine Schuhe" (vgl. cäl^nei »= Bene- dikten würz); „kleiner Hammer" und „kleiner Schmetterling* oder mit übertragener Bedeutung „Flimmer, Flitter** (= flutarei). im zweiten Falle entsprechen sie ar-Ableitungen: cärut-as = birj-ar, cäl^n-as = cÜ^-ar, cism-ar, ciobot-ar- päpuc-ar etc.; ciocän-as (= ciocänesc + as) = min-er, bäi-as; flutur-as = flutur-ar = Brachvogel: Charadrius pluviatiUs, eigentlich Schmetterlingfanger, bedeuten also: „Fuhrmann", „Schuhmacher**, „Bergmann". Diese zwei Arten von -as muß man wohl unterscheiden und wir werden dort wo ein Zweifel über die Bedeutung des -a| entstehen können, das Dsuff.: as I, das andere as II nennen. — 201 — §160. Anm. 1. Die Ableitangen mittelst -a^ II sind sehr zahlreich. Sie bezeichnen die Person, die sich mit dem Primit. irgendwie beschäftigt, oder in einer näheren Yerbindnng damit steht. Aach Würdenträger und Inhaber irgend einer Stellung können mit den -a^ II-Ableitungen bezeichnet werden. Beispiele: arm-a^ G. 73, 2 . . . 151. 171 etc. »« (lens d'arme; birt-a^ — Gastwirt; bis eri c- a^ «« Geistlicher; bresl- a^ = ZnnftgenoBse; bolt-a^ = Kaufmann; bunt-a^ «* Anitlhrer etc. Anm. 2. Mittelst -a^ II werden auch Aj. abgeleitet, deren Fem. -a^ä, -a^e heißt, z. B. ar^äg-a^ «» gallig, buestr-a^; codtrl-a^«- der Letzte; doln-a^ G. b. 287, 3 »= dotnaspielend ; hä^-a^ (cal h.) » Leit-(Pferd) ; lenc-a^ «» krumm; märgin-a^ angrenzend; pätim-a^ = leidenschaftlich; pizm-a^ «» neidisch; vräjm-a^ (vrajbä) -« feindlich G. 4. 11. 16. 17, 2. 35, 2 etc. Cod. Vor. 128/2. 163/2. Vielleicht gehört hierher auch das im § 156 als Dim. angegebene gola^ (vgl. auch § 192). Auch Ortsnamen wie Alba^ (Dokument von 1610) gehen auf solche Aj. zurück. Anm. 3. Alle bisher dtierten Beispiele können thematisch auch mit dem Suff, -ar, das dieselbe Bedeutung hat, gebildet werden. Von manchen -af 11 Ableitungen kommen Synonima auf -ar vor, so: laut- a9(Silvestru 1651 Ps. 68) "»läutar, pind-a^ <=p!nd-ar; trimbi^a^ = trfmbi^ar. Manchmal ist der Sinn differenziert worden: frunt- a? == Anführer, Patrizier — frunt-ar = Stimbinde; rota^ = Aj. : Rad-. — rotar — Wagner; vätr-a^ (tigan ▼•) Aj. — vätr-ar = Feuer- schaufel; verig-a^ ■=■ Kuppler — verig-ar« Art Ahorn; zodia^ -■ Aj.: launisch — zedier »> Wahrsager. Diese Bedeutungsverschieden- heiten stammen davon her, daß -ar auch anderes ausdrücken kann als •a^ (z. B. bildet -ar Namen von Werkzeugen). Überhaupt hat -ar eine viel Bch&rfere Bedeutungsgrenze als -a^. Schon in alten Texten finden sich -a^ Ableitungen, die Personen bezeichnen, welche in irgend einer Beziehung, wie entfernt diese auch sein mag, zu dem Primit. stehen, z.B.: „scriem . . . la zlota^ii ^i la leua^ii ^i la talera^ii ^i la gälbena^it'' Arch. Stat Bd. I, 201 Dokument von 1875). Das kann heifien: „wir schreiben den Gulden-, Franken-, Thalem-, Dukaten-Ein- nehmern oder Besitzern oder Wechslern etc., während ein *zlotar etc. nur „Guldenwechsler'' oder „Gulden&brikant" bedeuten könnte. § 160. SafAxTerkettniigeii mit -as giebt es nicht viele. Im ersten Teil steht -as I nur in den Doppeldiminutivsuf&xen: -äsel § 107 und -Sfifä § 90. -alä|: dräg-älaf = herzig, hübsch G. b. 137, 3. 172,3. 177, 3. 287. 344, welches Quin, und HEM. 1953 mit Recht auf dräg-ul-as zurückfuhren mit regelrechter Vokalharmonie wie § 161, 162. — 202 — auch im Eigennamen Drigäina, und im Verb drSg&luesc Dos. V. 235/7, 237b/29. -ära|: forfec-äras = forfec-el, -ea, -u^, -ärel = Kreuzschnabel Mar. Or. I, 423 ist nach Muster von porcar-as, prundär-as (= Goldregenpfeifer) gebildet. -inas: boierina; 6. b. 219—222. 326, 2 = kleiner Bojar, wird heute, wo boerin nicht mehr gebrauchlich ist (ygL da- gegen: boerln Q. 44, 2. 198, 2 boiarin G. 59, 3 etc. = ab. bol- jarinnk) als boter + inas empfunden. § 161. Das Zusammenwaclisen des Prlmlt mit dem SufiF. geschieht in der gewohnlichen Weise. Ein Wort wie molas = Aalquappe leitet Sfiin. von molie ab; es konnte ancb moale + as sein (ygL § 37). Trufas ist nicht trafie + as (vgl. chirie + ss ^ chirias), sondern ein ausgestorbenes troä G. 12'*'. 12. 54, 3 + as. Stef. fuhrt ein soric-as an, welches von |oarec (nicht goarece) abzuleiten ist Analoge Affizierong liegt vor in bSfe^as (auch bSie^ beeinflußt durch bSe^ bäie^e etc.) G. b. 364. § 162. Ein Dsu£ -i| scheint nur in sehr wenigen Falleii vorhanden zusein: cäcä^-is=» Kleinigkeit; ghem-ig^^Danm- ling (ghem), vielleicht auch in mSrun^is «= Kleinigkeit (mir runt), welches jedoch von ML. 516 unter den EoUekt an- geführt wird, und einige Pflanzennamen (vgL jedoch § IS): bucinis (bucin =3 bucium) = Engelwurz: Archanghelica; clo- cotis = Staphjlea pennata (vgL doco^i, docotici, doca^)' spor-i| <= Eisenkraut: Verbena G. 355, 3; vgl auch p&ia und tätSise. > Anm. Einige Pflanzennamen wie ani^ s= ong. bjöb sind direkte Entlehnungen; andere, wie gladi^ =1 Art Ahorn: Acer tartaricoin; taponi^ = Rittersporn: Delphinium consolida sind mir etjmoL dunkel Mäcri^ = Sauerampfer : Rumex acetosa scheint macni als Primit tu haben, und kann nicht, wie Stef. 221 meint, durch Metathese ans nuna- ciceus entstanden sein. Femer sind noch zu erwähnen: acrif (bedeot«t auch „saure Milch"), ägri^, dgrö?, dgrij » Stachelbeere: Ribesp«»- snlaria und Sauerampfer: Rumex aoetosa. HEM. glaubt, daß sie aa^ — 203 — §163. agrestis und acni entstanden sind; vgL jedoch öech. igrest, ung. egpn^s. Nicht damit, sondern vielleicht mit angb'cel, hängen agli^ nnd aglidü » Primola officinalis zusammen. §163. HEM. 1954 sagt: „ dacä -is a pierdut In generalitatea caznrilor menirea sa curat diminutivalS, Tel totus a pästrat'o In compozi^e cu alte snfixe, de ez. ,^or-i|-cä'', „fet-is-canä", „domn-is-or**, ar. gul-if-an" = golas, „cäl-is-oarä", ,,drain-u|-or" etc., ba s'ar putea zice cä si In pietri|, cSr- pini|, franzi| etc. senzol fundamental teste acela de o colectivitate relativamente micä." Zu den Snf&xYerkettungen, welche HEM. anführt, kann man noch -i|el: blid-isel und -iSinedzu: ar. guliSinedzu hinzufllgen, wahrend man -iscä (vgl § 187) ausnehmen muß. Die vielen Suffizverkettungen mit -i| und ihre Beliebtheit scheint wirklich darauf hinzu- weisen, daß einst viel mehr Dim. auf -i| existiert haben, die heute nur noch in der Weiterbildung mit -tor, -el etc. vor- kommen. Heute sind die Dim. auf -i| (i| I) selten, während die meisten Ableitungen auf -is CoUectiva (-is II) oder Av. (-is III) sind. Anm. 1. -i^ II an ein Sb. angefElgt bedeutet „eine Menge von solchen Sachen'^ (das „relativamente micä'' des Ha^eu finde ich nicht richtig), nnd dann durch eine sehr naheliegende Sinnesübertragimg den „Ort'', wo eine solche Menge sich befindet. Beispiele: afini^ » Heidel- beerdickicht; albini^ «» Ort yoU Bienen; arini^ «* Ort voll Erlen; (arin, anin »> Erle); arini^ •» Wüste (arinä s» Sand]; bähni^ «* „mat malt an loc bähnos decft o bahnä'' HEM. 2876 Gibähni^ol" BibUa 1688), brädi^ — bradet; frnnxi^ >» fronzar « Laubwerk; grindig G. b. 288. 291 «» Balkengerfist; lumini^ » Lichtung; märäcini^»» Dorn- busch; paiangini^ »* Spinnenhaus; p<ini^«» Eschenwald; peni^ ^ Federbosch; pietri^ *» Kies; prundif »* sandiger Ort; stejeri^ = Eichenwald; (s)tufi9, ar. tufift «» Dickicht etc. Costi^ bedeutet ur- sprünglich einen Ort, wo viele „coaste'' (» Berglehnen) sind, also „Abhang'' «» präpastie. Die Kollektivbedeutung tritt aber in „Abhang*' nicht mehr zu Tage. Ähnlich bei den deverbalen Ableitungen: ascut » schleifen — ascufif »- Messerschärfe; sui^ (suiü) =i ,,der Ort, wo man viel zu steigen hat'S dann aber die „Auffahrt" selbst; (a)coper-i^ und tnv&l-i^ (nicht von „väl", wie Quin. 33 meint, sondern von ,.üivlQesc'0 * HfiUe, Decke, Deckel, ar. anvelifi ^ Dach; ascunz-i^, ar. askuntifi — verborgener Ort; cobor-tj und pogor-i^ — Abhang; §163. — 204 — cafund-i^ *» das Eintauchen; mSrit-i^ -« das Heiraten; povirn-if (rasa, povernnti) ^ Abhang; prävSl-i^ -» Abstons; sSmeni^ ^ seceri^ol G. 266 » das S&en und das Ernten; täl-i^ — Schneide; pri viti^ (privitesc) — „rämas bun" Dos. V. 147/33; tUni^ Dos. \.4^1 = intünire; nrdinif « ytgaora pe unde urdina albinele". Aach von Aj. giebt es Ableitungen, so z. B. afunzi^ » Tiefe, desi^ «= Dickieht; repezi^«= abschüssiger Ort etc. Etymol. dunkel ist licuri^ — Baim- stumpf. Anm. 2. Mittels -i^ UI werden sehr yiele Ay. gebildet du Primit. kann ein Sb., ein Yb. oder ein Aj. sein. Beispiele: bold*i$ = stachelnd; brS^-if *« Mann gegen Mann; buz-i^ "» von toid: chiondor!^ (chiondoräsc) Delavrancea: Tmbadurul 148 »= scheel; codri^« gefräßig (codru — Stück Brot); cord-i^ — schief; crnc-i? G. b. 4. 362, 3 » in die Quere; f äf^-i^ » (p*ade heraus G. 191, 3; gräp-i^ = anheftend; tir-I^ — gr&p-i^ ■= mit schwerer Not; häiti^ — kimDin (haitä?); lä^is-» breit; mortis »mortie^te; orbi^ — orbe^te;pitnl- if G. 6, 2 (ca. 1550) .und pitif (Delayrancea Tnibadunü 157: ^ptif- piti^'*) <— verstohlen; fäpi^ «- stachelnd (Dies 635); trept^i^-^ti^^ at. Etymol. unklar sind hor^i^ «» steil, ponci^ -» schier; gr&ni^ Dos. V. 103/30 =« tiri^. Merkwürdig ist curmezi^ = quer, statt eane zu erwartenden ^curmi^ (wenn es überhaupt von cunn-ez absoleite]] ißt) Cod. Vor. 24/6-7: incurmezifu vgl. auch G. b. 304, 3: cnrmeiif. dann Dalavrancea: Tmbadurul „de-a curmezi^ul ?nlen*', fena dk Verbindungen : „cruci^ ^i curmezi^'S „piezi^ ^ curmezi^" -« kreox md quer. Das Ar. hängt in der Regel noch ein -alui an: furiialaii orgiSalui, näpudifialui etc. — Gewöhnlich stehen diese At. (un- artikuliert) nach einer Präp.: de-a und tn curmezi^u (schon Cod. Vor. >: pe furi^ G. 54 . . . 171, 3. 351, 2 Dos. V. 128b/8; Inlungi? G.b.30i2 335. — Oft werden diese Av. auch adjektivisch gebraucht, so steht l B. mulcomi^ bald als Av. (Dos. V. 159/10) und bald als Aj. (6.b.26]. Anm. 3. In manchen Wörtern steckt sowohl i^ IT, als audi i$C- so: costi^ «^ „Abhang** und „steil", coti^ ■= „Krümmung**' nnd „Zickzack". Anm. 4. Die Behandlung der Dentale vor -i^ ist verschieden, lo den meisten Fällen bleiben sie rein: t-t: ciriti^, clocoti?, coti^ haiti^, märiti^, piti^, piepti^, auch st-st: costi^; d-d: boldif. brädi^, cordi^, cufundi^, gladi^, grindif, podi^, prundi^; h: desi?, ebenso ts-ts: fafi^, br&^i9; z-z: frunzi^. Affiliert ▼H t > ts: ascu^i^ (könnte auch ascu^ + i^ sein), cäcfi^i?, 12t'^ märunfi^, mor^i^; d>z: repezi^, ascunzi^ (kann auch tfc^- -j- i^ sein) und afunzi? neben afundi^ (vgl. cufiindi^). Für da? Ar — 205 -- § 164, 165. fehlen Beupiele für Dent. + i^ außer n&padiSalni und dem merk- würdigen aBkantifi. Dissimilation und Assimilation trat ein in cru^i^ neben korrektem cruci^ und ban. cäcätiii neben trans. cäcatsift. — Nach r des Primit. verwandelt sieh i > t nur bei deverbalen Ableitungen, welche auch im Infin. ! haben, also chlort^, chiondort^, cobor!^ pogoris, tirt^ (chir!, chiondori, cobort, pogort, ttri) aber furi^, aoo, peri^, seceri^ (fnra, acoperi, secera), codrif (codru) und bei neuen- EnÜrimungen: alifveri^, cirif (auch bei den etymoL undurchsichtigen agri^ und Heurig). -US. § 164. Die Dim. auf -us sind sehr zahlreich. Beispiele für A: Agä — Agug «=» persoanä legendarä (sympathische Marchengestalt, im Gegensatz zum unsympathischen Agachi); cirär-use G. b. 137,3; mägärus, picior-us, ar. kitäorus (HEM. 1953); ^pu|e = Splitter urcior-us; ar. aus (= avus + us), ar. gr9dinu89 = dr. gradini^; ar. n9P9rtik-u§9 == kleine Schlamge etc. Sehr gerne tritt -us an -el- Ableitungen: cä^elus, -u|e G. b. 349 — 352 ar. kutsulus U. Jb. 192; cer- cel-us, curel-u|e (Stef. 219 kennt auch eincureusä); inel- US, purcel-u|, ar. purtseluä; vi^elus, -use. Bei Stef. 219 noch: femei-usä, lele-usä, miel-usä, muer-usä. män- tfil-usS, märgel-us&, nuel-usä, negel-us, pär-us, ul- cel-usft. > Anm. Ghituf « Büschel leitet Siäin. von chita (ab. kyta) = Bflndel ab; imp&ratu^ »• Zäpfchen ist lat. palatum > *pärat + u^ mit Anlehnung an tmp&rat; doch kann man nicht, wie Siäin. von dem- selben lat. palatum auch ein mir unbekanntes pälätu^ = Gaumen ableiten; über ar. demufi =» eii^&hriges Kalb vgl. § 44; chi^ibu^ will Siäin, und Gib. mit pitic in Zusammenhang bringen. Ich glaube nicht daran. Auch die Bedeutung von ^yB^ga^telle^', die sie angeben, ist mir nicht bekannt Ich kenne das Wort in dem Sinn von „Finte'* z. B. „nu umbla cu chi^bu^t'* oder ,,Eem" (eines Witzes oder einer Rede) z. B. »ygluma asta n'are nid un chi^bu^'' etc. § 165. C: Aj. auf -us, -use sind selten. ML. 516 giebt ein negru| an. In einem Volkslied fand ich „gäinuse gäl- binuse'^ Ar. oaie pudgruäe = „Schaf, schwarz (oder rot) mit weißen Füßen'S hängt mit ngr. jtoödQi=^„Ynßi^ zusammen. §166. — ^06 — Überhaupt sind Aj. mit -s-SufF. selten und die weibliche Fonn von -as, -is, -us (a^e, -ise, -use, diaL -asS, -isS^ -a8S)isi un- beliebt. Aach als Suff, der Motion werden die §-Sti£ nicht gebraucht § 166. Om«: gäinuse =» Birkhenne: Tetrao tetrix; pes- cär-us «= Eisvogel: Acedo; piept&n-us «= Rotschwanzdien: Lucinia phoenicarius; pitul-us = pitulicä, pitulice= Schwan- plättchen; pifigui BS pi^goiü Jb. VI, S. 56; für Zaunkönig: Troglodytes parvulus giebt Mar. Or. I 304 — 305 folgende Namen an: sfredel-us, tmpärät-us; pan^r-us (pan^?). panciarus*) (Et? vgL pan^arus), ^ntarus (Et? Jan^s?) Bot: 1) a) Sb. cäpuse (auch ^Schaflaus*^) =» Olnußbanm: Ricinus, ar. kgpuäe = dr. cäpsune = Erdbeere (auch die Be- deutung „Schaflaus" kommt, wie im Dr. vor); über cät-use vgl § 194 A; cercel-usi = Maiblume: Convalaria majalis; gäinuse = Tolldocke: Isopyrum (^ auch „Birkhenne; nur in diesem Sinne wird ar. ggHnuse gebraucht); gäbinns »= Leindotter: Camelina sativa (die erste Bedeutung des Woites ist „Eidotter vgl.§ 194); lemnu|c= Eberraute: Artemisia abio- tanum (lenmu| kann auch „Streichholz" bedeuten); urechinse = Aurikel: Primula auricula und Hauslauch: Sempervivum = urechelni^, urechemi^; — b) Aj.: amär-us = Vibunrnm opulus; cälär-use = Aglei: Aquilegia und eine Trauboitft (vgl. ar. kglgruS = eine ganze Traube). — 2) päf us vgl § 17(1 Anm. Brindn^e will Pbillipide Princ. 64 von ein lat. *braiidiisu ableiten. Woher dieses? Doch setzt er selber ein Fragezeichen dt- nach. Tik. giebt keine Etym. an. Gib. nnd Stef. (220) bringen es mit ,,blind'* = sanft in Znsammenhang. Es kann anch „blinda'' ^ Aus- schlag zum Primit gedient haben. Doch scheint blind besser zu d€r Bedeutung: ,,Primula veris" zu passen. — Chipäru^ und pipäru^-^ Beifibeere: Caspicum, wül Siäin.^ das deutsche ,,roter Pfeffer*' flbersetaend. von piper ro^ ableiten. Wozu denn das? Es ist doch wahneheinlidier ein piper + u^; ygL anch den M&rchenhelden Pipäruf PSIra (seise Mutter hat ihn geboren, weil sie ein PfefferkOmchen yerBchlongen hatte), das gewifi nicht von piper ro^ abzuleiten ist — CacSd-u? *) In der Nähe von Hermannstadt nennen die Sachsen den Zann* kOnig ppk'eruts. — 207 — §167. «-Hagerose; TgL c&cäd-erie; der Stamm ist ngr. nnd hat mit dem Vb, cac nichts zu thnn. — Mit cor cod-n^e »-Mirabelle ist corcod- ea, -Q^ zu vergleichen. Frincn^e^ (italienische ?) Traubenart wird, wie Siäin. meint, frinc («- Italiener) + u^e sein. Acintu^ »> Hyacintos und 8 cor n 9 « Schierlingsbaum (sl. oskoruäa) sind direkte Entlehnungen. § 167. K: Bei denominativen Ableitungen ist der anf Dim« zurückgehende Sinn meist leicht zn erkennen: arc-us » Violinbogen (qaasi: feiner Bogen'^); bSrbät-us = Männchen (bei Tieren, TgL b&rbä^el), (s)cäl-a8 = „violinae sponda" (vgL fr. chevalet quasi: ,,ein kleines Pferd, auf dem die Saiten reiten); färtm-u|e G. b. 121, 2 «= f&rtmiturä b. 69 (das erste von „f&rlmä^ rein diminutiv, das zweite von „föri- mesc" mit dem Begriff der Kleinheit im Wesen des Wortes selbst); L&bus(labä)=e Hundsname; ^inc-u|e(^c)=s Würfel. Ar. kpruäg «= Radchen (am Webstuhl) von car? bprbpruSe = spitzznlaufende Mütze (barbar? Etwa: „wie sie die Barbaren tragen"?). Verloren ist die Diminution, oder das neue Wort bedeutet etwas ganz verschiedenes in mänu|e = Handschuh; das ar. m9nuS9 bedeutet auch „Henkel". Also hat sich der Sinn von „Händchen" (vgL mln-u^ä) auf „etwas, was für die Hand bestimmt ist" fibertragen. Doch tritt der Begriff der Kleinheit in der Weiterbildung mänusi^ä «= „kleine Hand" (so schon bei Dos. V. 72b/17), nicht „kleiner Handschuh" (oder Jdeiner Henkel") wieder hervor. — Pänu8(e) 0= Hülle der Maiskolben, von panä, verglichen etwa mit der Federbekleidung der VogeL — Mätuse leitet HEM. (Addenda zu Bd. IH, XXVII) von '''amitnscia ab. Die Bildung ist falsch (vgL § 190), doch kann es von amita ^ '*'(a)metft -f- use ^ mätuse kommen TvgL jedoch § 194 A); eine parallele Bildung ist au| = avus + US (bei H£M. *avusceus). — Ebenso (vgL § 194 A) kann cätuse im Sinne von „fiare" Cod. Vor. 91/4. 91/10, wie Ste£ 220 meint, auf einem catena^*cätinämitSuffixvertauschung: cätuse, beruhen. — Päpu|e b=s Puppe enthält noch Diminution. Säin. Cih. bringen es mit ital. pupazza »» dass. in Verbindung. PhiL Pr. 64 und Quini 36 wollen es von einem pupä ableiten = lat pupa „quae vox non iam invenitur*^ (Quini), doch würden §168. — 208 — wir ein *pupu^e erwarten. Jedenfalls ist aber das Wort alt, denn eine Ableitung davon ist päpusoiü = Mais und es kommt auch im Ar. vor: pQpuäe. — Cenuse = Asche, ohne jede Diminutivbedeutung, will Bjhan von einem lat *ci]i(er)- osia herleiten (Jb. lU 24), doch gegen diese Annahme spricht sich Weigand (Ibid, Anm.) folgendermaßen aus: es ist cinis BS cene + „slav. Su£ -usä; denn aus -osia, wurde sich doch -oase entwickelt haben". Auch PhiL Princ 64 denkt an ein *cenu (s= cinis), was auch richtig sein wird. Ohne DiminuÜT- bedeutung sind auch folgende etymoL dunkle Wörter, die wahrscheinlich gar kein Su£ -us enthalten, sondern direkte Entlehnungen sind: bituse = Schabracke. Tikt kennt es nicht. Bei Dos. V. kommt es 637 vor. Cih. bringt es mit alb. bist^ze = hamachement de derriere d'une seile in Zu- sammenhang. — Guse ist alban. Bei Quini 35 verglichen mit it. gose. — Sclimpu| »=> Wäschehaken und climpus = Ladstock. — Von butuc (vgL § 74, Anm. 3) ist eine Neben- form butus; das bei Ste£ 220 angegebene pätälus ^ lat *pataluceus findet sich bei Cih. und Säin. nicht. Mir ist es auch unbekannt; iurus = „daü iuru| = donner Fassant'^ 6. b. 19, 2 ist dunkel; burdus statt burduf, burduh ist An- gleichung an das häufige Suff, -us, wie aus vätaf ein tatas unter dem Einflüsse des Suff, -as entsteht. — Von ab. cefw ist ^rus = Pflock abgeleitet EQeinheitsbegriff ist nach ML. 516 auch in den von A> abgeleiteten albus = Eiweiß und gälben-us »= Eidotter ent- halten; vgl. jedoch § 194. Auch von dem Av. ghidi (turL gidi) giebt es ein Dim.: ghi du s := Possenreißer. Von dever- balen Ableitungen haben einen erkezmbaren Eleinheitsbegriff die Ausdrucke für „Schlupfwinkel": culc-us G. b. 262, 367J ar. kulkug, tupilus und pitulus, wohl auch frecuis^^" eine kleine Tracht Prügel, (eigentlich „Reibung"), doch ist diese nicht ursprünglich, sondern hat sich später entwickelt Über weitere Beispiele vgl § 170. § 168. Snfaxverkettungeii mit -us. Im ersten Teil der Suffixverkettungen liegt -us vor in: — 209 — §169,170. -nsar: ar. bubusar «= „Butzemaim^, „erschreckend^ (ygL bubü als Ausraf, um den Kindern Angst einzujagen); cälusar ~ 1) Art Bauemtanz, 2) Gbukler, analog zu Wörtern wie cenos-ar etc. -usel vgL § 107. -useni: Nur in Ortsnamen, wie Cäläruseni vgl Cäldä- ms-eni. -usi^: Agä — Agusi^; minä — mtnusi^. Doppel- dinunutiYsuffix bestehend aus us + i^. -uslie besteht ebenfalls aus den zwei Dsuff. -u| und -lie : bob — bubu|lie=a Körnchen von Bhamus infectorius. -uscä VgL § 188. -usor vgl § 178. Im zweiten Teil der Suffixverkettungen liegt -ug vor in: -ecus: vlrtecus = Wirbel (vgl. auch das Kinderspiel: „indus — Invlrtecus") geht auf *lnvlrtec + us zurück. -lus VgL § 152. -uru| VgL § 150. § 169. Die Anfügimg des Suff, an das Primit ge- schieht in der regelrechten Weise. Auffallend ist cureuse (bei Ste£ 219) neben cureluse imd mieluse (ebendaselbst) als Fem. von mielus. Ich halte die letzten Wörter für falsch, und wenn es auch ein mielus neben dem oft vorkommenden mielusel gäbe, würde das FeuL doch nur mielusea heißen. Analoge Affizierung liegt vor in bäie^s (vgL bäie^). § 170. Ber&hnugspnidLte zwischen -a^ -is nnd ns. Eine nähere Verwandtschaft scheint nur zwischen -is und -us zu existieren; beider Vorkommen auch im Ar. bestätigt dies in vollem Maße. Die ursprüngliche Bedeutung des -as scheint die von -as U gewesen zu sein. Aus dieser scheint sich der demin. Gebrauch entwickelt zu haben, wie dies auch die Ety- mologie beweist, und zwar weniger aus semasiologischen Gründen, als wegen der Analogie von -u|. Dieses hat nämlich, neben der Diminutivbedeutung, auch das Vermögen nomina ageni zu bilden: läcätus >= Schlosser (läcat), bätäus = lUufbold (bat) mit dem ein bätäia| (von bätaie) gleich- Weigand, 8. Jaluresberleht. 14 §17a — 210 — bedentend ist, cäräus = Fuhnnann (cära) jncäus »Tänzer, Gaukler (joc). Auch die Pej. in bätäu| und jucäus wäre mit pungas etc. zu vergleichen, -is steht ganz allem da, indem es weder nomina agent., noch eine ausdrackliche Dimi- nution auszudrucken im stände ist Aber damit ist die Ver- wandtschaft zwischen -us und -as auch erledigt, denn daß vielen -as-Dim. Sjnonima auf -us entsprechen, beruht ledig- lich auf Zufall: ebensoviele Dim. auf -el und -uf u. A decken sich genau mit denen auf -as. Wohl aber besteht eine iimer- liehe und alte Beziehung zwischen den urrumänischen -is und -US. Nicht nur die Weiterbildungen -usor und -isor, die auch urrumänisch sind, wechseln mit einander, sondern auch die einfachen Suff, -is und -us, so päi| — päius (paiü) = Easenschmiele: Aira caespitosa) märun^is = märuntus (Stef. 220), in welchen -is und -usDsuff. sind. Öfteis findet man diesen Wechsel bei Ableitungen die keine DimiimtiT- bedeutung haben und meist deverbal sind. So entspricht -us genau einem -is 11 in täis = täius (Stef. 220) = Schärfe (taiü); urc-us = sui-is = Auffahrt (suiü und urc = steige), dann ist lunecus = Glatteis: „wo man oft ausgleitete mit coborts c= „wo man viel bergabgehf' zu vergleichen, ebenso die CJoncreta mit dem Sinn von „Werkzeug*': däinus = Schaukel (däinez >« schaukeln), astupus = Kork, räzus (Do& y. 136/28: rädzu|ii von raz) «^ Meißel mit täi| »= Messer- schärfe, acoperis = Dach etc. und die Abstracta aplecus »» „gtrbovie^, frecus «= Reibung mit märitis «=' das Heiraten, cufundis = das Eintauchen etc. Von den Deverbalen hat sich dieser Sinn dann auch auf einige analoge DenominatiTa übertragen, so bildete man nach lunecus »= ghe^u|, von des -desus G. 297, 2 = desig, Ar. greuS = Abhang, steiler Weg am Abhang. (Interessant ist die Volksetymologie im Worte „grohotis" durch Anlehnung an „greu" in greutis). — Selbst einem -is III scheint ein -us zu entsprechen in tupilus » verstohlener Weise = tupilis; vgl. auch „cad cui-va dragas la cäus" = Jemandem in die Hände fallen*^. — Von den vier erwähnten nom. ag. auf -u| ist läcStus eine direkte Ent- — 211 — § 171, 172. lehnimg (ygL § 190, Amn. 1). Die anderen drei zeigen eine merkwürdige Formation, indem sie zwischen Primii und -ns ein -är eiaschieben: bät-5-us*), cär-ä-ns, juc-ä-us. Woher dies ä stammt, vermag ich nicht zn sagen. Wahrscheinlich ist es einer Analogie zu verdanken (vielleicht an die Yerba auf -ä-esc). Ein von Stef. angegebenes bätäius geht auf ein bätue zurfick. Auffallend ist es aber, daß auch eine denom. Ableitung auf -i| derart aufgebaut ist: tätäise«* Schwägerin imd die Pflanze Erb würz: Garlina JB. S. 23, 1. 52, 1, statt eines zu erwartenden *täti|e (von tatä). (Ich kann mich be- sinnen, daß wir auf dem Gymnasium einem Kollegen aus Sebes den Spitznamen „Tätäise'' gaben, gerade weil er dieses, uns höchst auffallige Wort, gebrauchte.) -sor. ^ § 171. Das Suff, -sor ist eines der gebrauchlichsten und das zärtlichste Dsuf^ Es tritt in vier Gestalten auf, als -§or, -ä-sor, -isor, -usor. Die bei weitem überwi^ende Mehr- zahl der Beispiele hat -isor, so daß ich in den nächsten Paragraphen bloß -isor-Ableitungen geben werde. Bei- spiele für: § 172. A: an-isor; bäd-isor; bän-isor G. b. 225, 2 etc.; be^isor (bä^); boisor (bou) G. b. 337; bot-isor Eminescu: fjntre pSsäri"; buz-i|oarä G. b. 290, 3. cost-isoarä ^s „petite coUine^' G. b. 290, 1, 3 (vgl „coasta xmui munte'*); cur-isor G. 334, 2; domn-i^or «» junger Herr G. b. 345, 2. fetisoarä G. b. 298 und fetisor Dos. Y. 312/6 = junges oder kleines Mädchen; frunz-isoarä; funi|oarä (funie); glesnisoarä (glesne) G. b. 290, 1—3; gur-i|oarä JB. S. 29, 3. 46, 7; ii8w|^TpHUJ0apik Cod. Vor. 92/2 (luntre); mer-i|or (mär); mlf-isoarä; ochisor (ochiü), auch ein Dorf inDolj; peni- soarä (panS), auchEigennameG. 75, 2; pernisoaraG.b. 300,2 *) In Kronstadt nennt man ein Haus : „podul bäta^ilor'^ „Bäta^t" wurden die Riemer, die einst ihre Werkstätte dort hatten, genannt. Wenn das Wort von „bat'', wie anzunehmen ist> stammt, so haben wir hier aach eine Bildong ohne -&-, 14* § 173, 174, 175, 176. — 212 — (p6r(i)iiä); pest-isor; piel-isoara; praii-i|or; paisor Ö)Tiiü) G. b. 215, i ... 2 ... 337 ... 344. 310, 2; tät-isor; tnrl-isor Q. 172, 3 = „petite coupole" (turla G. 172, 3 Tgl. tum); ventisor Cod. Vor. 94/4 (for vlntd^or: vlnt); vi-isoa- rä etc. § 173. B: vär — yerisoarä = Base. Analog sind die Formen: vara — veri|or (vgl. bunic — bima). § 174. C: 1) Aj. alb-isor; acr-ijor; aspr-isor; blind- isor G. b. 362; bun-i^or (= -icel); dulc-isor (= -u^); cild- igor (= -icel, -u^) G. 136, 3; lin-i|or G. b. 72; mir-isor (s=r -icel) G. b. 178; mult-isor (=-icel); nält-isor (=-ioel), negr-i|or; smed-isor (smead) = braunlich Dos. Y. 265bil5 296b/24; tär-i|or (= -icel); verzisor (verde) G. 182, 5 etc. 2) Av.: bin-isor (bine) G. b. 44, 2 etc.; depärt-isor JB. 255, 12. 269, 2.*324, 2; Incet-isor G. b. 177. 311. 313,3; tSrisor =» vitement G. b. 334. 337. § 175. D. Om.: bräd-isor = tetrao tetrix. Bot. (hauptsächlich Pilz- und Moosarfcen). 1) a) Sb. cäh- gSr-isor «=== Grindkraut: Scabiosa; cornisor »= Stangenmoos: Lycopodium selago = bradisor; cuisoare<= Gewürznelke; cuscri^or: Lungenkraut: Pulmonaria; luntrisoarä »s Fahn- wickel: Oxytropis; nem^isori = Rittersporn: DelphiniiuD consolida; ochisori «= Gkiuchheil: Anagallis und Ruhrkraut: Gnaphalium; plnisoare = Art Hauspilz: Agaricus lactiflatis; untisor = Feigwurz: Picaria ranunculoides; — b) Aj.: cre^i- |oarä = Lowenfiiß; dulcisor=Hahnenkopf: Hedjsarom; — c) Vb. nemerisori (CSh.: nemeresc) = Rittersporn: Delphi- nium consolida; — 2) ai|oarä: Lilium martagon; meiner: Fingerkraut: Digi- taria sanguinalis; merisore^ Buchsbaum: Buxus semperrirezis und Wintergrün: Vinca minor, u. A. auf -|or und -u-sor. 3) Et? losni|or = Bittersüß: Solanum dulcamara =^ lesnicioarä. § 176. E. aspru = rauh — asprisoarS = kleine Geld- münze; lut = Lehm — lutisor = Ocker; Martie=Märti|or = März; prlnz = Mittagessen — prtnzisor = Frühstfick: — 213 — § 177, 178, 179. scoar|S = Rinde — scor^isoarä = Zimmt; ar. gprnidor; = Mais; ar^MiSor = Platz neben arpgiSor, arpkisur ist etymologisch undurchsichtig. § 177. Beyor wir über die Entstehung dieses Su£ reden können, müssen wir auch die Beispiele mit -ägor, -usor und -sor anführen, deren Zahl bedeutend geringer ist. Natürlich ist es unmöglich eine YoUstandige Liste der -sor und -u|or- Ableitungen zu geben (-Ssor können wir außer Betmcht lassen, da überhaupt nur zwei sichere Bildungen dieser Art Torhanden sind); doch sind die vorgefahrten Falle zahlreich genug, um uns zu belehren, daß die Mehrzahl der Ableitui^en auf -sor und -usor an einen Stamm auf Labialen oder c, g (wohl um der Affizierung zu entgehen; die Primii auf M, g haben -isor z.B. unghisoarä, ar. argSiSor) tritt, während nach jedem anderen Stammauslaut -isor angehängt wird. Ausnahmen sind selten, z. B. albisor und dulcisor einer- seits, aiusor, cimbrusor, grtusor und tei sor andererseits. Sicherlich ist Yokalharmonie nicht von Einfluß: bunisor, izmusoara. § 178. -usoi: kommt nach -isor betreffs der Zahl der Ab- leitungen. Beispiele: bob-usor = Yinca agrifolia; ceucu- soarä Mar. Or. II, 25, Dim. von ceucä; cimbrusor = Thamus serpyllum; clrpusoarS JB. 328, 8; cutbu8or= Vogelnest- wurz; drobu8or= Waid: Isatis; foc-usor G.b. 345,2; izmu- soara = Calamintha; glscugoarä Mar. Or. II, 26, Dim. von gtscä; mosc-usorss Waldrauch: Adoxa moscateUina; plug- usor G. b. 345, 3 pom-usor O.b.344, 3; porc-usor=Lachs- forelle: Cyprinus albumus; prunc-usor, neic-usor; slrg- usor G. b. 244, 3 245, 3. Auch ein Aj. drägusor Alexandii: PoesiJ poporale ^ 8. § 179. Die -sor- Ableitungen sind weniger an der Zahl. Beispiele: ac-sor, cep-soarä (ceapä) = Aschlauch: Allium ascalonicum; griü|or = Feigwurz: Ficaria ranunculoides; gropsoarä; locsor; micsor G. 79, 2. 120, 3. b. 254, 2 (mic- surez G. 83, 3. 119, 3. b. 12); muc-sor; roc-sor; trebsoara (treabä); tei|or<= Engelwurz: AngeHca; trup-sor etc. § 180, 181, 182, 183. — 214 — § 180. -äsor Hegt vor in cälb-äsoarS (vgL calb-eazä, gälb-eazä, galb-ior etc.) = Weideridi: Epilobium und gii^- soarä (gai^) = Mantelkrähe: Coracias garrnla. Ar. fgkgsor = Leuchtkäfer (N. 10), würde der Bedeutung nach sehr gat zu foc passen. § 181. Viele Worte diminuieren mit mehreren dieser Sii£ So heißt es corb-isor und corb-usor Mar. Or. II, 16; mier- li|oarä und mierlusoarä Mar. Or. I, 291, pomusor tmd pomisor. Eine Differenzierung der Bedeutung scheint das Dim. von aiü erlitten zu haben, indem aisor ,Jiiliam mir- thagon" und aiüsor „Brunnenkresse: Sisymaohia alliaru^ heißt Von den angeftihrten Beispielen sind corbisor, pomi- sor und mierlusoarä junge Bildungen, die gegen die im § 177 aufgestellte Regel verstoßen. Die Worter auf -nsor kommen meist auch mit -gor vor: ac(u)sor; ap(a)soari; nucsoarä G. 356 b. 42, 2 — nucusoarä G. b. 97, 3. (Beide bedeuten auch Botschwänzchen: Buticella phoenicarius); trup- sor JB. 358, 8. 526, 6. 571, 4. trupufor JB. 59, 10—11 äc Von om abgeleitet bedeutet omsor „kleiner Mensch^', dageg^ omu|or „Zäpfchen im Halset § 182. Über das Zusammenwachsen des Primit mit diesen Suff, ist nicht viel zu bemerken, da es durchaus in regelrechter Weise vor sich geht Vor -isor wird die Dental- reihe nicht afßziert (bllndisor, cäldisor, tncetisor). DaTOB machen verzisor (verde) und mär^isor*) (martie) Aus- nahmen. Über dinfi|ori vgL § 32. Eine auffiedlende BUdosg ist pestri^or (Alexandri Poesii poporale^ 8) statt *pe8tritBSor; ebenso Bistrisoara = Dim. von Bistri^ § 183. Die Entstehung Ton -sor. Heute empfinde man -sor als Suff, und -ä, -i, -u als Bindevokal, -sor ist indessen eine spätere Büdung die sich durch Analogie nach anderen Suff, entwickelt hat (Man vergleiche -icel neben -cel; sag neben -isag, -usag, äsag: furt-igag, furt-usag *) Es könnte indessen auch *ina4 =« lai Martin das Piim- g^ wesen sein. — 215 — § 184, 185. 6. 54, 3, molSsag etc. -u|esc neben -sesc: ling-usesc neben cer-sesc, strop-sesc, tirsesc; osez neben isez: Imbrä^osez neben tmbrä^isez, infäf osez neben infafi|ez; •äluie neben -uluie: cäsälnie neben mi^uluie etc.). ür- spronglich entstanden durch doppelte Diminution von -is- und -US-Ableitungen, an die -lor hinzutrat, die neuen Suffixe -isor, -usor, welche immer beKebter wurden. Fraglich ist es, ob -äsor ebenfalls alt ist und sich auf dr. Boden aus -as + lor entwickelt hat, oder ob es später aus -sor mit dem Bindevokal -ä- entstanden ist. Jedenfalls ist sodasar.fpkpSor tu erklaren (wenn es überhaupt von foc kommt), da im Ar. ein SuC -as nicht existiert Tiktin (Ztschr. XIV, 69) sagt, daß -sor nur durch den Bindevokal -i- an das Primit. an- gefügt werden kann, „acsor, locsor treten erst in den Mund- arten der Gegenwart auf^ Das Ar. kennt auch ein -sor, zwar nur in nik§or= dr. micsor (ygL auch micsurez) und in bunSor (hier nach einem Dental!), aber man wird kaum annehmen dürfen, daß sich in beiden Dialekten ganz unab- hängig ein -sor herausgebildet hat. Viehnehr wird das eine orrumanische Büdung sein, deren zwei letzten Spuren im Ar. in nikSor und bunSor vorliegen. § 184. Seltsam ist es, daß gerade -isor am häufigsten vorkommt, da doch -is als Dsuff. ganz selten isi Wie schon erwähnt, kommt indessen -is auch in Verbindung mit -el Tor, ja einem veris-oarä entspricht genau ein verisanä. Es ist sehr leicht möglich, daß von dieser großen Anzahl -isor-Dim. fast alle früheren -is-Dinu verschlungen worden sind. (Vgl § 40 Anm.) -ascäy -Iscäy -uscft« § 185. Fast in allen slav. Sprachen konmien die Suff. -a§ka, -eöka, -i§ka, -o§ka, -uska vor und werden haupt- sächlich zur Diminution gebraucht. Einige Sprachen ziehen das eine, andere das andere Suff, vor — u§ka erfreut sich überall der häufigsten Anwendung — und wieder sind es z. B. die Bussen, die neben der diminutivischen diesen SntL §186. — 216 — auch andere Bedeutungen (z. B. pejorative) zu Teil werden lassen; doch sind das alles spätere Entwickelungen in den einzelnen Sprachen. Ich lasse hier für jedes dieser Sa£ Beispiele fo^en, die ida. Miklosichs Vergleichender Gram- matik II, 254 ff. und 342 £ entnommen habe. aäka: Serb. luIjaSka «> Schaukel (Ijulja) Russ. mik^b := amasia. i§ka: Buss. doy£er-iSka=alt; malk£iäkas= Gelbschnabel; nagiäka = homo nudus; Yoriäka =» Dieb; bratiska. e§ka: Srb. vrt-eäka = ein in einem Pflock bew^cker Querbalken. o§ka Srb.: prp-o§ka (prpa); ogoSka = ignis; goYO§ka = Stuck Kot; ljagu$(k)a »= rana (Ijaqya). u§ka: Srb. yiljuäke (vile) = furcae; mazuilka == oUae genus; per-u§ke = ala abstersoria; Kruss. patuska = Bach- stelze (vgL nsL pat-irinka), bat'uSka; Buss.: batjuSka^ dedoaka. devuSka, 'ivusl^ izbuSka; matuSka; vkjuSka «= Garnwinde, loYuSka = Mausefalle; mjatuska = weiche Frucht; CecL: dce- ruSka = Töchterlein; liduäko, linduäka = Baumlerche; sret- luSka =3 Lichtmücke; Osb.: hejduska = Heidekom, hvezduska, januSka; Nsb. matugka «» Stie£tnutter. § 186. Bum. -ascä = sl. a5ka bildet nur wenige Worte mit nicht ausgeprägter Diminutivbedeutung: pat — patasca = Bahre ; bud-ascä = bud-an = Faß; bumascS ■= Papie^ rubel ist mit russ. bumaga zu vergleichen; rädascS = Hirsch- käfer kann rSgaciü «= dass. sein + cä: rägatScä mit Übergang von g > d (cf. ucig, mucegaiü, putregaiü, tung etc.). In Zu- sammensetzung mit -an und -u^ kommt ein Bomascan — nach HEM. aus Bomanascan — und ein ra|ä|cu^ (rat^)^ Begenpfeifer: Charadrius pluviatilis vor. Sehr gebräuchlich zur Bildung von Familiennamen ist das Suff, -ascu, gewöhnlich -asco geschrieben: Dumitrasen G. b. 34, 2. A. J. R I 1. S. 106, Grigorascu und Gligorascu G. 151, 2. 173, 3. Hascu Arch.-Stat Bd. I S. 519 (174(»1 Jonas cu G. 43, 2. 75, 3* 173, 2. A. J. R I, 1. S. 80 (1665), ibi^ S. 172 (1559). Ureche. Lei I Jurafcu A. J. B. I, 1. S. 71 — 217 — §187. (1631) und 106, Lupascu Q. 103. Petrascu A. J. R. I, 1. S. 71 (1631). Mir. Cosi I s! 228. Toderascu A. J. R. L 1, S. 80 (1665) Yasilascn, Yidrascu etc. In Obed. IL Bd. stehen anch fönende ar. Namen: Tascu «= Atanascu ^= Nagen; Gligo rasen. ELEM. 1957 kennt auch ein ar. Appell, auf -a§ku: mulerasku «» weibischer Mensch. In ebenderselben Funktion ist auch bei den Slaveu ein -asko gebrauchlich, von denen die Rum. ihr -asco, -a|cu haben, ja selbst unter den angeführten Familiennamen giebt es kaum einen, der nicht auch im Slay. in derselben Gestalt Yorkame. HEM. 1956 will beweisen, daß dies ascu = a| + lai -cu sei und daß es die Slaven von den Rum. haben. Die (Erfinde, die er anfuhrt, sind ziemlich lächerlich: im Slav. wäre dieses -a§ko aus chk (ch^) H~ ku entstanden, als ob das die Annahme, daß die Rum. es von den Slayen haben, irgendwie bindern könnte. Dann: ,4n onomasticul strbesc publicat de Yenelin sä aflä un singur -ascu, pe clnd tn cel rumlnesc, publicat tot de dinsul: sase.^* Unbegreiflich ist es auch, warum der Starost yon Premisl (im Jahre 1372) ein Rumäne gewesen sein soll, weil er Andreia[|CO hieß. Auch das Vorkommen im Ar. eines -a§ku, das kein -as hat, spricht gegen Hasdeus Annahme. § 187. Rum. -iscä «= sL iska liegt vor in folgenden Dim. morijcä =^ Kaffeemühle; podiscä <== Brückchen; sitisca = Siebchen, yielleicht auch in felis cä (felie?) = Ringelblume: Calendula; molscä (ygL mo-i^te = sumpfiger Ort yon moiü) = Gründling: Cyprinus gobio; teliscä = Hexenkraut: Circaea ist etym. dunkel (yielleicht zu ung. tel = Winter?). Auch in Zusammensetzungen mit -an kommt es yor in: brädiscan — kleine Fichte, fetiscanä G. b. 362, 1. 2=» kleines Mädchen, veriscan = kleiner Vetter. — Direkte Entlehnungen sind: mani|cä =» Hemdärmel ^= russ. maniSka; toporisca neben topori|te = big. toporiäkOk nb. toporiSte. Von diesem Wort, in dem ein topor gefohlt wird, kann sich das Su£ -iscä auf andere übertragen haben; mit pol. hrjszka ist zu yergleichen nun. hiriscä == Heidekom. § 188, 189. — 218 — § 188. Rum. -nscä «= sl. -uika ist ein ziemHch beliebtes Dsuff.; wie im Rass. hat es manchmal PejoratiYbedeutimg. Ich fahre im Folgenden aach solche Beispiele an, die direkte Entlehnungen sind, doch, da ihnen zur Seite ein Piimit steht, als mm. Bildungen gefohlt werden: Ana — Anusca (=srb AnuSka); barabu^cä (ygL baraboiü) = Kartoffel; bäbu|ca (babä) =3 kleine alte Frau, alter Hausvogel, perca plamtilis und eine Art Rasen; biciuscä (biciü) = kleine Patsche; bumbuscä (ygL ung. gomb, gombos tö + bumb) «= Steck- nadel; cernuscä (ygL cem-esc, cem-ealä) = Schwarzknmmel: Nigellasatiya«=negruscä;cretuscä = Spierstaude:Spiraes ulmaria; femeiuscä = muieruscä = Weibchen bei Tieren (ygl. bärbätus); pituscä (pita) = Brodehen; pleyuscä(pleaTaj = Fischbrut und Cyprinus gobio; sirb-usca = Art Suppe. Anm. 1. Aräpu^cä«» Mythologisches Vogelweib fühlt man als Arap -h u^ca. H£M. erklärt es aus Arpuia, mit Anlehnung an areapl entstanden. — Laurn^cä »= Säuerling ist lat labrusca > *läarQ9eä mit Analogie an das Suff, -u^cä: läuru^a, quasi: laur 4- ufcä. Es kommen noch die durch Yolksetymologisierung an roua und lea esi- standenen Nebenformen: rouru^cä, leuru^cä vor. Balu^cä^ Vogel- milch: Omithogalum umbellatum, hängt kaum mit umbellatos lo- sammen, wird vielmehr eine Ableitung von bale sein. — Etymologisch dunkel ist: cotrobu^cä (zn cotrobäesc?) «= Lämmerhirt: MotadUa flava. — Gälufcä « Knödel ist direkt aus dem üng. galuaka (oder russ. galudka) übernommen. Anm. 2. Zu franfiuz «» Franzose, bildet man, mit Anlehnung an das Suff, -u^cä, das Fem. franfiu^cS statt *frantuzcä. § 189. Etymologie TOn -as, is, -us. Diez, der sieb zuerst mit diesen Suff, beschäftigt hat, meint, daß sie neben -aciu, iciu; af, i\, \x\ aus dem Lat. -aceu, iceu, neeu entstanden seien; in ähnlich unhaltbarer Weise Stefurea(217ff.). Quintescu glaubt das -us im Slay. wiederzufinden (Polu. „serc-usio", „ion-oscha"), aus dem sich dann durch Analogie an ache (!?), ic, uc, ein -a| und is herausgebildet haben sollen. An ein ung. -as glaubt er, wie auch Diez, nicht Quint. hat sich der Wahrheit mehr als alle anderen genäheii — 219 — §190. ML 516 leitet die s-Su£ aus dem Ungarischen (lohatas, lovas = Reiter, hajos =^ Schiffer, lakatos = Schlosser, tänczos = Tanzer, jätekos = Spieler, leyeles = belaubt) „vor allem aber fallt Rum. gares wortreich, neben guris, schwer in die Wage^. Nur darf man nicht vergessen, daß guri| aus gures sich leicht entwickeln konnte, weil es unbetont war, und gar nicht das Su£ -is enthalt. HEM. 1951 £P. sieht sich auf lat. Boden um. Vor allem (er handelt über -as) unterscheidet er die zwei Arten, die wir mit -as I und -as 11 bezeichnet haben. Für -as II denkt er an ein lat. -asius, welches nach lat. Lautregel früh in -arius übergegangen war. — Für -ag I sowie für die Dim. is, us bildet H. ein lat. '^'-asceus, '^'-isceus, '^'-usceus, welche rum. as, US, is wurden ebenso wie fascia ]> fase, '"oscium ]> u§e. Q. Meyer (Indog. Forschungen VI 117 ff.) erklärt -us als slavisch: „ . . . . us fuhrt nicht auf ein lai -üsius, wie Mikl. annahm; auch Bugge B. B. XYIII, 176 hat dessen Existenz nicht sehr wahrscheinlich gemacht.^ Philippides Ausführungen Princ. 36 sind mir unverständ- lich geblieben. § 190. Hasdeus Zurückführung von -as, -is, -u| auf lat. *-a8-ceu8, *-isceus, *-usceus ist lautlich unmöglich und außerdem haben solche Suff im Lai nicht existiert Auch ein lai-isius, -usius können nicht in Betracht konmien, da ein isins die vorangehenden Dentale hätte af&zieren müssen; außer- dem wissen wir auch nichts von der Existenz solcher Suff, im Vlat ML.'s Ableitung aus dem Magj. ist wenigstens für -i| und -US ausgeschlossen, weil sie auch im Ar. vorkonmien, das nachgewiesenermaßen keine magy. Elemente besitzt Anm. 1. ali^verif, bac^if, cerevi^; ceauf, ghimbuf sind direkte Entlehnungen ans demTürk.; balami^, beli^; c nldn^, säcä- In^ ans dem Ung. Anf nng. -ns *=» lat. -us sind auch die schon ins Volk gedrungenen Neologismen: nnmärn^ JB. 646, 5, pa^ n^ JB. 646, 4, spiridn^, titulu^ etc. zurückzuführen; man empfindet dieselben jedoch als numär, pas etc. + n^, ebenso wie man zu ciri^ »« Pappe (türk. ciriS) ein cir, zu 1 acä tu ^ »> Schlosser (nng. lakatos) ein läcat fELhlt. § 191, 192. — 220 — Anm. 2. Nach HEM. kommt auch im Alb. ein ThaSL -oS in zwei Wörtern vor: dialH-od =» „copüa^'*, trim-oi = „voinioel". Vgl auch cärabu^ = alb. karabada. § 191. Möglich wäre es schon, aber unwahrscheinlich, daß ein -as 11 aus lat. -asins sich entwickelt hatte, denn es ist unerwiesen, daß das auch im Classlat spärliche -asius im Yglat. existiert hat; das ist deshalb unwahrscheinlich, da es die anderen rom. Sprachen nicht kennen und auch dem Ar. das so häufige dr. -as gänzlich unbekannt ist Femer gebrancheß es die slay. Nachbarvölker gerade in derselben Weise wie die Rum. Was den letzten Punkt betrifFt^ so meint Hasdeo. daß die Serben ihr -a§ von den Rum. entlehnt hätten. In- dessen ist eine solche Annahme unberechtigt, weil -as auch in solchen slay. Sprachen Yorkonmit, die nie mit den Rom. in Berührung gekonunen sind (cf. § 192). Auch gegen ML.'s Ableitung aus dem Magy. spricht der Umstand, daß die Worter auf -a|, die aus dem Ung. stammen — außer häitas, papistas, urias — keine Bezeichnuniren von handelnden Personen sind, und keine Primitiva — außer häitas : haitä — neben sich haben. Anm. Wohl giebt ee im Rum. eine ganze Anzahl WOrter aof -a^ die aus dem Ung. entlehnt sind, doch geht dieses -a^ entweder aof kein ung. Suff, zurück, wie in arpäca^ «=» ärpa-käsa; bica^ ^\^' äsö etc., oder man fühlt es im Rum. nicht als Su£, so in den Orts- namen Almas •»» Alm-4s, Amla^ «» Oml-äs, Aria^ und Arie^ 6. l'<> 2, 3 »» Arany-oB und in Appell, (meist Abstracta), wie aldämaf -^ äldomäs; ima^ «»nyomäs; ora^ =^ väros, ogaf «» vigas, ranta? <= rantäsy väcäla^ «=- vakoUäs, väläta^ -= vallotas; wenn man aberis Wörtern, wie alda^ (^^^ ^Idäs) ein ald-uesc, zu fägäda? 6. 273, > H fogadas) ein fägadä Q. 213, 2. 246, 3. 250 und fägäd-uesc fiililt oder wenn man ein läca^ (<=» lakde) — * Wohnung, wie es aadi Pbi- lippide thut, mit loc »> lat. locus in Zusammenhang bringt und somit ein Suff, -a^ in ihnen sieht, so ist die Bedeutung dieses -a^ ganz ver- schieden von der des -a^ I und -a^ II. § 192. Sehen wir uns auf slav. Gebiet um. Die Beispiele sind meistenteils der Vei^L Gramnu von MikL (ü, 342 ff) ent- nonunen. Unter den s-SuJ0F. scheint ug ursprünglich Diminutiv- — 221 — §192. bedeatung gehabt zu haben, was durch die ar. Beispiele be- kräftigt wird. Im Slay. ist ein -usj^, -a§a mit Diminutiv- bedeutung nicht selten, z. B. srb.: dramuga =: Schrötlein von der Schwere eines Dram, turkuSa = *turcus, soldatuSa = '^'sol- dätus; kruss. poIi:äa = Wickelkind; russ. batjuä = Vater; mjakluä = papilio; mjatku§ «=» weiche Frucht; ploskuäa =3 pleskaja yo§; radusa = amata; tolstuSa = crassatella etc. Zu vergleichen sind noch Namen von Pflanzen, wie srb. srijemu§; madzaruSa; krusa horkus; russ. makuSa; cech. hejduSe, pitruSe etc. und ein Motions -u§a, z. B. srb. alat-u§a e=s equa rofa; doruia «= equa fusca; kuluäa = e. colore murino; mrkusa = e. nigra; vidjuSa = e. rufa; roguäa = yacca comuta; jetre- buäa =a gallina Colons vulturini etc.; 5ech. öemuse ^^ yacca nigra; ygL femer = srb. bosniakuga »= *bosniac-use etc., dann im Wechsel mit -u§ka: russ. baiju§(k)a, materu§(k}a; mja- tnS(k)a etc.; gerade so wie im Eum.: gäinus(c}ä «== Tetrao bonasia; femeius(c)ä, muterus(c)ä = Weibchen; ar. Ma- rus(k)a Obed. II etc. Überhaupt empfindet man die Suff, -ascä, -iscä, -u|cä als -as + cä, -is + cä, -us + cä (wie sie übrigens auch Hasdeu iarennt), was um so mehr die Ent- stehung der Dsuff. -as, -is, -u| begünstigt hai Unter dem Einfluß eines -ascä und nach Analogie yon -U8, hat sich das Dsuff. -as entwickelt. Im Slay. ist ein -a§ dieser Bedeutung kaum yorhanden. Zu ygL sind jedoch big. pelinaä = pelinas, femer Vogel- und Pflanzennamen, wie srb. griynjas, dupljaS, metla§;.russ. poljaS etc. Auch ein srb. dra- gas hat dieselbe Bedeutung wie rum. dräg-äl-as; ygL auch golas ar. guliSan mit kruss. hatjS. Für ein Dsuff. -is ist zu y ergleichen nsL drobiS =, Art (xras, modriä, prpris = serpillum; srb. maliä = pamdus; sporiS = achillea milleflora; kruss. korotyS = kleiner Mensch; matjä =a Kind; russ. priemyä «= angenommenes Kind; zarodjS^ «= embrio; malyä = kleiner Mensch; milyä^ = Liebling; mjatkis = Brotkrume; poL mlodysz »s jung aussehender Mensch; cech. lanys = Trüffel. § 193, 194. — 222 — § 193. Daß die ruin. s-Snff. wirklich slav. Herkonft smi beweist auch der Umstand, daß fast alle anderen im Bmn. sich findenden Nebenbedentui^en von -as, -is, -us auch die slay. §-Saff. besitzen. Ein -a| II findet sich im Slay., vorzagsweise im Srb. stark verbreitet, z. B. srb. pletkai = ctrcotas, bndücas; strazaS = tabellarius; kolibaä = „un fei de slujbas"; ^jas BSivislas, Inntras; gajdaä = cetera|; kalas, lidinas = pnngas; blebeta§, prtijaS, sprda§, 5egrtaS = flecar; krajcaras « negu- storas; padjeniaä = operarius monasticos; dann direkte Ent- lehnungen, wie: brazdaä BS bräzdas (brazdä); rabotaS = rabotas (robotä); bogatas = bogätas (bogat); lopata^» lo'pätas (lopatä) etc. Aber auch die anderen slay. Sprachen kennen dieses Suff., z. B. kruss. podibaS, russ. kadaS «= cSdar: torgaS = tolbas; öech. rubaS, poln. nezgrabiasz etc. Anm. Auch der im § 159, Anm. 3 erwähnte Wechsel zwiscbes -ar und -a^ findet sich im Srb. wieder, e. B. lidin aS «s lidinar; nbo- ta^ =s rabotar; karta^ =» kartar etc. HEM. will darin einen Beweis für seine Annahme finden, daß die Serben ihr -a^ ans dem Rom. büto. Man kann die Sache aber auch omkehren. § 194. Auch für -i| xmd -us, die keine diminutiTiscbe Funktion haben, finden sich im Slay. parallele Bildungen xaA zwar sowohl yon Sb. als auch yon Vb. abgeleitet, z. B. srb. gust-i§ = desis und desus; obliS :=» rhombus ygL oblif = Ebene; okoliS (nsL oko|lu§) »^ocolis, slatkis = deliciae (Coli.); — russ. poii^ryä = das Verspielte, yyigriS = das Ge- wonnene (ygl. märit-is, frec-us); bel-y§ = alb-us; iolt-ys = gälben-us; einem bätäus, jucäus etc. entsprechen srb. blebetusa, goyoruäa =: Plaudermaul; gakusa = krächzende Krähe; russ. ikuSa = qui saepe singlutat; clikuäa » danur trix; kyakuSa = coactrix; karkuSa = qui flet etc. — Vgl auch skryse = cuicus (ygL srb. stali§, poyalida und poyaluSa). — Auch dem -is lU scheint im Slay. das yon Mild. 341 unge- führte Suff. -Sj^k, welches mittelst eines Vokales angefngt wird und Ay. und Aj. bildet, zu entsprechen. — 223 — § 195, 196. Anm. Pbilippide Princ. 64 will cäu^ » Schöpflöffel vom lat. canu > *caa + u^, Ste£ 220 von canceus für caucuB^ ableiten. Es ist yielmehr poL kousz = Becher; in dieser Bedeutung wird es noch von Dos. V. 266b/34 angewandt. — Für mätu^e G. 90, 2. 190, 3. b. 350, 3 etc. haben wir ein amtta + u^e (nicht wie Quin. 36: mater + a$6) vorgeschlagen. Indessen wird diese Etymologie dadurch zweifel- haft, daB wir in keinem Dialekt irgend eine Spur der ehemaligen Existenz eines Wortes amita haben; auch heißt im Russ. die Tante matuäa, (matudka, matemdka), wovon das dr. mätu^e wahrscheinlich eine direkte Entlehnung ist. Ar. Istr. Megl. kommt mätu^e nicht vor. — Cätu^e im Sinne von „Katze" (ar. kätudä) ist slav. (vgl. pol. kotuS\ aber auch catu^e «> „Kette" (die Möglichkeit eines lat. cat-ena > *cät + u^ ist nicht ausgeschlossen) ist mit polnisch: katusz ^ Marterstube zu vergleichen. — Wörter, wie cartu^e eta sind natürlich Neologismen. V. Abschnitt. Andere Diminutivsuffixe. 1. -aehe und -andrn. § 195. Aus dem Neugriechischen stammen die zwei nicht seltenen, doch in ihrer Anwendung beschränkten Dsuff. -ache (=ngr. -axfigy -axi vgl Mullach: Grammatik der griechischen Vulgärsprache, 1856 S. 171) und -andru (vgl Cih. 11: „fläcaü"* = ngr. -avÖQag), Neben -ache kommt auch -achi vor. -ache. § 196. Über -ache hat HEM. eine sehr lehrreiche Ab- handlung geschrieben. Dieses Suff, steht ganz vereinzelt in seiner Funktion unter den übrigen Dsuff. Es dringt im XVn. Jahrhundert ins Dr. ein und kommt mit dem Zunehmen des griechischen Einflusses immer mehr in Mode, bis damit ein wahrer Unftig getrieben wird. Es diminuierte Taufiiamen, z.B. Cost-ache, Dumitr-ache, Manol-ache,Nicul-ache, Petr-ache, Tudor-ache, Vasil-ache etc. und Familien- namen, z. B. Eostachi Eonachi, Asachi, Hurmuzachi etc. Ein Beispiel der Verbreitung dieses Suff, geben die Namen, § 197, 1Ö8. — 224 — die bloß in einem Kapitel (VII) der Letopisete (in, 225-234) des Chronisten Jenache Cogäniceanu (1733 — 1774) Tor- kommen: Jordachi (Spätaru, Gantacuzino, Geneta, Mana, Mananu) Costachi Bazu, Läscärachi Geneta, Sfirdarol Mäzärachi, SpStaral Manolachi, socrul lui Stäyrachi, Fotachi, Manolachi, Costachi, Bäsälachi, Nicalachi Buset etc. Viele Namen, wie Jenachi, Tache, Mache, Mihalache, Costandacheetc. wurden direkt ans demNeogr. übernommen. An das -ache tritt manchmal noch ein Diin.: ache + el: Costächel, ache + i^: Jenächi^ Vaci- rescu; ja sogar ache + ache: Jenacache CäminaruL § 197. Doch reichte der Gebrauch dieses Suff, nur sehr wenig über die Grenzen des Königreiches hinaus, und auch da war es nicht ins Volk gedrungen, sondern verbreitete sich nur in die Tom Griechentum durchsetzten Klassen der Bojaren und Kaufleute. Als am Anfang dieses Jahrhunderts der Kampf gegen alles, was griechisch war, ausbrach, da fing man an, auch dieses Suff, zu meiden. Von der Mode gebracht, wurde es Yon der Mode yertrieben: an seine Stelle trat -escu lur Bildung von Familiennamen, -ache bekam sogar ein pej. Colorit und mit demselben Worte, womit man im yorigen Jahrhundert Zärtlichkeit ausdrückte, spottet man nun. Man vergleiche z. B. Redensarten wie: „Cucoane Jenachi!^' t^lnghite Agachi!" ygL auch Samurachi als Name eines dummen Hundes in einer Fabel yon Alexandrescu, fudul-achi — Geck. Stutzer. Manchmal wird -ache an phantastische, spontan gebildete Primitiye angehängt, nur um Spottnamen zu schaffen, so: ^fandache s= Geck, Fant, ygL auch cilibidache im „Coyrigarul" yon Alexandri. § 198. Es ist interessant, daß, während im Königreich Rumänien heute der pej. Beigeschmack dieses Suff &st üb^all durchgedrungen ist, -ache in denjenigen Teilen Siebenbürgens, welche es früher yon Rumänien bekommen haben, noch die alte diminutiyische (liebkosende) Bedeutung behalt, da diese Gegenden yon der graecophoben Strömung nicht berührt wurden. So sagt man z. B. in Brasoy zu seinem Kinde mit derselben — 225 — § 1Ö9, 200. Liebe Petrache, wie Petricä oder Petri^or. Sogar vom Aj. mi|el hörte ich oft ein Dim. mi|elache, welches gar nicht mehr die tadelnde Bedeutung des misel hat, -andrn. § 199. -andru diminuiert meist lebende Wesen z. B.: ca^l-andru G. b. 262, 2, 3. 263. 367, 3 . . . . 368; copil- andru; fläcäu — fläcäiandra (vgl. §38» Philippide Oram. 163 giebt ein flacaaandru an). AnzDu 1. Neben -andra scbeint auch ein -eandrn, -oandru mit PejorativbedentuDg vorzukommen, z. B. baleandrä (Et?), be^o- andrä (be^-esc), mäcäleandra (Et?) » Rotkehlchen. HEM. 2900 sieht aach in bäe^andrn das Saff. -eandrn, weil t in ^ verwandelt wird. Ich glaube, daß bäe(- in bäef^andru analogisch nach bäe^el etc. entstanden ist (vgl. bäef-a^, bae^u^). AnnL 2. Direkte Entlehnung aus dem Griech. ist salamandrä = Salamander; ob in micsandrä» Levkoje: Gheiranthus cheiri das Snff. -andru steckt (vgl. mic^unea), vermag ich nicht zu sagen. Philip- pide Oram. 163 giebt noch zwei Wörter an, die mir unbekannt sind: pälä^ndrä und ^uleandrä, welche er vom lat. pallacia und von 9uler(?) ableiten will. 2. Die g-Sufflxe. § 200. Es ist unzweifelhaft, daß es im Eum. Fälle giebt, wo ein g etymologisch einem c in allen Stellungen im Worte sowohl in Erbwörtem, als auch in neueren Lehnwörtern ent- sprichi Dieser Punkt, welcher auch in anderen rom. Sprachen Schwierigkeiten der Erklärung bereitet, ist im Rum. gänzlich ununtersucht und die Abhandlung von M. Gaster: „Die guttu- rale Tennis" etc. enthält weder alle Beispiele, noch irgend eine Losung der Frage. Mein Verfahren kann infolgedessen nur konstatierend sein. Sichei ist es, daß die g-Suff. eng mit den c-Sutt verbunden sind, ja mit ihnen oft im Wechsel stehen. Unter den g-Suff. sind die meisten keine Dsuff., ich mnß aber hin und wieder doch auch auf diese hindeuten. W ei g an dp 8. Jahresbericht. 15 §201. — 226 — •Äg. § 201. Über -ag schreibt HEM. 478 ff. unter anderem: ,^e foarte rar sufixul curat romlnesc -äg, scSzut din-ac, care sä aca^ de o tmpinä consonanticS, dup&cum teste bnnioan tn pSr^äg = „brusquerie^, in loc de pär^äc, deminni dk pärctü »= „bouo^, cu aceea§ trecere de senznri ca In francezol „caprice", it „Capriccio'' dela „capra". Tota|a tn ar^äg san har^g = barbae «» „brusquerie*' dela har( b=s „escannoncbe*. Astfei . . . . ne tntlmpinä de douä ori . . . . sufixul pejoratiT -äg, nfiscut prin scädere foneticä din deminutivul -ac^ Er fuhrt femer noch an ,,dalceg = dulc-äg din dulc-äc" und „bric^gesbriö-äg'' din „bri6-äc'' und schließt mit den Worten: „acest sufix te la noi mai totdeauna pejorativ, esprimind o nuan^ de dispre^ pe care n'o are prototipul säu -ac*' Zuerst nennt er pir^g „deminutiv din pärciü'', dann sagt er, daS -ag immer pejorativ ist Ich kann in har^g, pirfag keine Diminutionund in briceag, dulceag keine Pejoration sehen. Außerdem kann pSr^g nicht von p&rciü abgeleitet werden. harfiag ist das ung. harcag und dulceag hat das Su£ -eag. wie die Weiterbildung dulcegärie („dulcegftrit sentimentale* Delavrancea: Trubadurul) zeigt Nur briceag = Federmesser konnte als DinL von briciü sb Rasiermesser gefohlt werden. doch glaube ich, daß dieses Wort das Resultat einer Fasion zweier Stänmie ist: ab. brick (mm. briciü) = Rasiermesser imd slav. (ung.) bicak = Federmesser. Anm. 1. Dim. auf -ag giebt es keine. Von den anderen Wöitero auf -ag fähre ich, verschiedener Eigentümlichkeiten wegen , folge»)« an: armag (armä?) in Bihor = armäsar; arag und arac »» jambage (HEM: ngr. dgaSa); clomag = türk. öomaq; bältac Q. b. 326 =^ bältag G. b. 306 = Art Waffe; hädärag» Dreschflegel zu vergleicbeB mit hodor-og-esc, hordor*oagä, hodor-onc etc., die zu einem rapt- Stamm hadar- (hadami, hadarö) gehören. Anm. 2. -ag verkettet sich mit anderen Suff, und scheint ror- zuliegen in: talp-äl-age = große Stiefel Dos. Y. 22]27. 59b/3. In Bra^oY kommt eine Form ohne 1 vor: t&pälägt = grofiet schlechte LatscheUf täpälagä = Spottname filr einen, der große FOfie hat Eioeffi -äcese entspricht -ägesc in pisägesc G. b. 356^ 2 »« abdrescben Netz, Garn; co^ciag (sL kov^- cegK 4- ko&); fäfälugä (Et?) =» Posse, Spafi; päp&lugS » päpämda (VgL arag = ngr. d^aöa), pästr-ngä (vgl. pästr-av) »- Art ForeUe; pilng Dos. V. 275b/35; 394b/36 (püä) » pisälug (pisez) = matng 6. b. 300, 3 -» StGfiel; yälätnc -» tävälug ^ Walze. Die 6 letzt- angefllirten Wörter können auch nrsprfinglich DinL gewesen sein. Matag»s8rb. ma^oga, woraus ein Sn£ -ag, da man daneben maiu hat, entstand. Anhang. Da Dr. Byhans „Istroromänisclies Glossar^* (Jb. VI. S. 174 bis 398) nach der Ablieferung dieser Arbeit, doch vor der Beendigung ihres Druckes erschienen ist, fuge ich der Yoll- standigkeit halber meiner Abhandlung diesen Anhang au. Sufil -i^ Dieses Suff, findet sich im Ir. reichlich ver- treten, und zwar in beiden Funktionen: a) Dim. b) Motions- suff. Beispiele: f^t^: fetits^ = dr. feti^; fetsor^: fetsorfts^ = Madchen; kr. frajar: firaierfts^; ied: iedits^ = dr. caprä; iepits^ = dr. iapä + i^; kolgre: kolarits^ =^ kleine Perle; koptor-itsj = kr. pekar-ica = Bäckerin; slov. lopar + i^iä: lop^rits^: Ofenschaufel; paunits^ == dr. pSuni^ (peuni^ Jb. VI, L. XXXIV, 10) c£ kr. big. paunica; sitf : sititsj = kleines Sieb; tsip + if^'* tsipits^ = DrischeL Wie aus diesen Beispielen ersichtlich ist, ist auch im Ir. der Akzent nicht fest Das Suff, findet sich im Ejt. und Slov. (-ica) in derselben Bedeutung. Suff, -its hat diminutivische Funktion. Beispiele: but- its (siehe but-oiu) =» kleines Faß; fetsor + ^ts: fetsorits = Bursche; kpl + its: kalits = Füllen; klopot + its: klopo- tfts = Glöckchen; mik + its: mikits = dr. micu^ etc.; sk^nd + its: skandfts = Schemel Dies Suff, ist kr. i6 oder slov. ic. Außer diesen zwei Suff giebt es keine anderen, die pro- duktiv seien. — 230 — Suff, -el, -ea ist erhalten in: kord^a (zweifelhaft) »&r. kordeau9, dr. cordea; portse, ports| = lai poro-ellns, -eD* = dr. purcel, purcea, ar. purtsel, mgL purtsjo; vitse-h vitsj-wu = lai yitellxis, *vitella, dr. vi^el, yi^ea, ar. jiiseL yitsao, mgl. vitspt. Suff, -uc scheint vorhanden zu sein in tsirükf = dr. tilr-ucä (vgL slov. cürk = Tropfen, ab. UO^P'^^' ^ i^ypHTH = rinnen, dr. o ^rä = un pic, ciuruesc, ting. cso- rögni etc.) Suff. -US liegt vor in tserüsj = dr. cenüse ar. tse-, tsi-. tsinus^, mgl. tSinu§9 = cinis -|- us. Suff, -utiä liegt vor in k^rutsf = dr. cäruta, ar. kplsf, aber auch kr. slov. magy. karuca. Suff -ilä in rodilg = Rad, rotitSilj = Machen ist von Bjhan angezweifelt. Index der behandelten Suffixe und Suffizverkettungen. -ac § 43 ff. -äcaesc § 77, Anm. -acachi § 196. -äcesc § 77, Anm. -ache § 196. -ächel § 196. -ächitä § 196. -äcios § 85. -aclü § 81. -ag § 201. -ägesc § 201, A. 2. -aginä § 201, A. 2. -aiü, -aie § 128. -älag § 201, A. 2. -älas § 160. -aUgä § 204. -älng § 206, A. 2. -änac § 47, Anm. -andru § 199. -änel § 107. -änog § 205, A. 2. -antoc § 70. -äras § 160. -ärei § 107. •äricä § 16. -äritÄ § 16 u. § 90. äritä § 16 u. § 90. Sruie § 133. -as § 154 ff. 'B^cä § 186. -äscan § 186. -ascu § 186. -äscutä § 186. -äsel § 107. -^i^ä § 90. -äsor § 180. -ätarita § 92, A. 4. ■ä^el § 107. -atic § 50. ■^me § 133. ■äu^ § 100, Anm. •ävel § 107. -avitÄ § 90. >cäe9C § 98, A. 1. -cäresc § 98, A. 1. -cärez § 98, A. 1. •cat § 98, A. 1. •ce § 81. -cel, -cea § 58. •cicä § 58. -clor § 127. •cfos § 85. -cuesc § 98, A. 1. -cus § 98, A. 1. cut*§ 98. -eandru § 199, A. 1. -6c§49u.§77,Anm. -ec § 50. -ecesc § 77, Amn. -eciü § 84. -ecus § 168. -eg u. -eag § 202 1 -el, -ea § 102 ff. -elar § 107. -elat § 107. -elea § 107. -elesc § 107. -eleu § 107. -elez § 107. -elfe § 107. -eliste § 107. -elnic § 107. -elni^ § 107. -enciü § 84. -eric § 57. -esel§107(=äsel). -etic § 50, A. 3! -eut § 100, Anm. -ic §51flF. -Icea § 57. -ice § 83. -icean § 57. -icer § 57. -icesc § 57 u. § 77, Anm. -icel, -icea § 58. -iche § 120. -icicä § 58. -icios § 57 u. § 85. -icos § 57. -icut § 57. -ig § 204. -igas § 204. -igeu § 204. -ie § 129. -ili^ § 90. -il4 § 97. -inas § 160. -incä § 84. -inel § 107. -intoc § 70. -lor § 121 flf. -imicä § 57. -i| § 162 flf. -isan § 163. -isca § 187. -i^can § 187. -ifel § 163. -i^inedzu § 163. -isor § 172 ff. -i^ § 86 ff. -itel § 107. -i^el § 90 u. § 107. — 232 — -itesc § 107. -itez § 107. -i^icä § 57. -m § 131. -lug § 152. -Iure § 152. -luiü § 152. -lus § 152. M § 152. -oandru § 199, A. 1. -oc § 70 ff. -ocesc § 77, Anm. -ochez § 77, Anm. -ociö § 84. -og § 205. -ogesc § 205, Anm. -olog § 205, Anm. -önitä § 90. -onog § 205, Anm. -orog § 205, Anm. -osel § 107. -osi^ § 90. -otel § 107. -otoc § 70. -oa^ § 100, Anm. -8or§171ff.(§179). -tel § 107. -uc §72 ff. u. §77, Anm. -ucan § 73. -ucean § 73. -ucel § 73. -ucesc § 77, Anm. -ncicä § 57. -neos § 73. .ucut§73u.§9r -ug § 206. -agine § 201, A. 1 -uica § 134. -uft, -Ute § 12S£ -ul § 116. -ulea § 136. -ulean § 139. -nlescu § 136. -ulet § 140. -ulicä § 142. -ulice § 143. -nlie § 144. -uUiÄ § 141. -uUü § 145. -unchiö § 120. -unel § 107. -ur § 117 ff. -urel § 147. -uri^ § 148. -nriü § 149. -urug § 206. -urus § 150. -US § 164 ff. -usar § 168. -usel § 107. -usem § 16S. -u^ca § 188. -u|i^ § 168. -uslie § 168. -usor § 178. -ut §93 ff. -utel § 107. -utesc § 107. -utos § 107. Abkflrznngen. ab. = altbulgarisch, alb. = albanesisch. ar. = aromunisch. aug. = augmentatiy. big. = bulgarisch, bn. = banatisch. Dim. = Diminutivurn. dr. = dakorumänisch. Dsu£ = DiminutiTSuffiz. Et(ymoL) = Etymologie. (a)ii = (alt)italieiiisch. iter. = iterativ, ir. ^= istro-mmänisch. kruss. = kleinmssisch. mold. ^ moldauisch, mnnt = muntenisch. (n)gr. = (neu)griechisch. Orn. = Ornithologie, pej. == pejorativ. Primit = Primitivum. (a)prt = (alt)portugiesisch. (a)prv. = (alt)proveD9alisch. rom. = romanisch, rtr. = rhäto-romanisch. (a)rum. = (alt)rumäDisch. sie. = sicilianisch. sl(av.) = slavisch. srb. = serbisch. (a)sp. = (alt)spanisch. slov. = slovenisch. trans. = transsilvanisch, Vb. = Verbum. vlt, vgli = Vulgärlatein. Dialekte der Grossen Walachei von Qustav Weigand. A. Reisebericht Am 29. Juli 1899 war ich zu meiner fonften Reise zur Erforschung der daco-rumänischen Dialekte von Leipzig auf- gebrochen und am 31. Juli in Kronstadt, dem diesjährigen Ausgangspunkte, angekommen. Durch die Munificenz des königlich rumänischen Ministeriums des Inneren und des Kultus war mir die Summe von 1200 Mark zur YerfagoDg gestellt worden, um mir damit Wagen und Pferde anzo- schafiFen, damit ich leichter als bisher meine Aufgabe erMen könne. Denn es war zwar in Siebenbürgen recht gut mög- lich, monatelang zu Pferd umherzureisen, ohne allzagroBe Strapazen aushalten zu müssen, aber als ich im Sommer 1898 die Steine Walachei ebenso bereiste, sah ich wohl ein, dat ich ein zweites Mal wohl kaum im stände sein würde, die- selben Anstrengungen zu ertragen. Sechs bis zehn Stondeo täglich zu Pferde, dabei angespannt arbeiten bei schlechter Verpflegung, denn selbst für Geld und gute Worte war auf den Dörfern oft nichts zu bekommen, obendrein die elendeo Nachtquartiere, die oft von Ungeziefer nur so wimmelteiL daß an eine Nachtruhe nicht zu denken war, und das Schlafen im Freien war auch der Witterung wegen nicht immer mög- lich: das alles zusammen hatte mich zur Erkenntnis gebracht, daß die Fortsetzung meiner Dialektstudien nur dann möglieb sei, wenn ich im geschlossenen Wagen reiste, der mir nicht nur als Beförderungsmittel, sondern auch als Wohnhaus dienen sollte. Den Meister Zerbes in Kronstadt hatte ich beauftragt einen zweckentsprechenden Wagen auszuführen. Bei meiner Ankunft in Kronstadt war er so weit fertig, daß er nor — 235 — zusammengesetzt zu werden brauchte. Da mir bis dahin noch acht Tage Zeit blieben, benutzte ich sie, um Ausflüge zu machen, zunächst nach Säcele-Hosszufalu, einer großen, eigent- lich aus sieben Dörfern bestehenden Gemeinde, wo Rumänen und Tschango, einem interessanten Volksstamme, über den ich noch bei anderer Gelegenheit eingehender zu sprechen haben werde, zusammen wohnen, und dann machte ich eine Tour durch das Fogarascher Land, das mein Schüler, Herr Puscariu, zum größten Teil schon bereist hatte, das ich aber auch kennen lernen wollte, sowohl der Sprache wegen, als auch wegen des Umstandes, daß es als Stammland für einen großen Teil der Siebenbürger, wie auch der groß-wallachischen Kumänen betrachtet werden muß. Ich wanderte durch die reichgesegnete Ebene des Burzen- landes über Weidenbach (sächsisch Widenboch, daraus ru- mänisch gimbaf) nach Zeiden (ruuL Codlea, 2900 Sachsen, 1200 Rumänen, 100 Zigeuner), am Fuße des schwarzen Zeidener Berges. Von dort führt der Weg durch Wald bergauf und bergab nach Vlädeni, wo ich übernachtete, gastlich aufge- nommen vom Herrn Pfarrer Zorca. Da die Straße des Terrains wegen einen großen Umweg macht, wanderte ich am folgenden Tage auf einem Fußpfade nach Persiani, das von Herrn Puscariu bereits untersucht war, und wo eine Nachprüfung seine Genauigkeit und Ge- wissenhaftigkeit im Aufzeichnen erwies; dann fuhr ich über Scharkani, eine alte sächsische Niederlassung, die schon im 13. Jahrhundert erwähnt wird, mit einer aus Rumänen und Sachsen gemischten Bevölkerung, mit dem Wagen nach Fo- garasch, dem Hauptorte der großen Ebene, der Tara Oltului, die sich von Venetfa bis Rakovita über 70 klm weit erstreckt und fast ausschließlich von Rumänen bewohnt wird. Die Sachsen in Besembak und Betlen sind ganz geschwunden, auch in Freck (nur noch 35 sächsische Familien unter 2400 Bewohnern), Scharkani und Fogarasch nehmen sie keineswegs zu. Magyaren waren ohne Zweifel auch früher auf dem Lande verbreitet, sind aber schon seit langem rumänisiert, — 236 — nur in Fogarasch haben sie sich in größerer Zahl gehalten allerdings hauptsächlich dorch Zuwanderung. Über 20 tob den 90 rumänischen Gemeinden hatten freie Bevölkerung, die Leute waren Nemesch. Die Nachi verbrachte ich in Vistea, fuhr mit der Bahn früh morgens nach Porumbac, dann mit Fuhrwerk nach Freck, B>acovita, Purcesti, wo die Mädchen ... * * grüßen, indem sie wie die Männer den Hut abnehmen, Boita, am Eingang des Roten Turmpasses, von wo aus ich in Be- gleitung mehrerer Herren einen Abstecher in das wundenolle Oltthal abwärts bis zur rumänischen Ghrenze machte. Noch am Abend fuhr ich nach Hermannstadt und von da am nächsten Tag nach Kronstadt Sonntag, den 6. August begab ich mich nach Tartlau auf den Pferdemarkt, wo ich ein Paar Pferde, Ziker-Rasse, die sich in der Folge ausgezeichnet bewährten, er- stand; ebenda nahm ich einen Sachsen von Tartlau, derDeotsch. Sächsisch, Magyarisch und Rumänisch gleich gut redete, als Diener an. Den Montag Vormittag verbrachte ich in Kron- stadt mit Einkäufen aller Art, wie Konserven, Wurst, Speck etc., um für die Reise gerüstet zu sein und konnte noch am Nach- mittag desselben Tages die Reise im eigenen Wagen antreten; wir gelangten allerdings nur 15 klm weit bis Rosenao. Da ich totmüde war, hätte ich mich gerne zeitig der Ruhe hin- gegeben, leider aber wurde ich im Ghisthaus von einem Forst- beamten aus Marosch-Ludosch erkannt und binnen Kunem war eine große Gesellschaft beisammen, zum Teil alte Be- kannte aus den verschiedensten Gegenden, auch aus Rumänien, die sich dort in der Sommerfrische aufhielten. Erst nach Mittemacht fand ich die ersehnte Ruhe. Am folgenden Tage fuhren wir nach Törzburg (Bran) mit seiner prachtig ge- legenen Burg, wo ich des Markttages wegen den ganzen Tag verbrachte und abends im Hause des Herrn Advokaten Jos. Pu^cariu, dessen Gast zu sein ich auch in Kronstadt die Ehre hatte, freundlichst aufgenommen wurde. Mittwoch, den 9. Au- gust brachen wir um 6V2 Uhr auf, fuhren auf einem steilen, aber sonst guten Wege langsam in zwei Stunden bis zur Grenze, die ich sowohl auf ungarischer, wie auf rumänischer — 237 — Seite, da mein Kommen dort telegraphisch angekündigt war, ohne alle Zollschwierigkeiten überschreiten konnte. Die von dort nach Rumänien fahrende Straße gehört mit zu den schönsten, sowohl bezüglich der Anlage, als auch bezüglich der landschaftlichen Umgebung, die ich kenne. Gegen 4 ühr erreichte ich das von Sommerfrischlern überfüllte Rucär, wo ich die erste Dialektaufhahme in der großen Walachei machte, fuhr dann noch gegen Abend nach NSmuiesti, das ich bei TÖlliger Finsternis erreichte. Ein Bauer nahm mich mit meinem Wagen in seinen Hof auf. Hier zum ersten Male sollte der Wagen als Nachtquartier dienen, für welchen Zweck der aus drei Matratzen bestehende Sitz auseinandergenommen und ausgebreitet wird, wodurch ein gutes Lager entsteht. Johann, der Diener, schlief im Stall bei den Pferden. In der Nacht brach ein Gewitter mit gewaltigem Platzregen aus, was mich nur wenig gestört haben würde, denn ich lag ja absolut sicher vor Kegen und Wind, aber ein anderer Um- stand, den ich vorher nicht bedacht hatte, ließ mich wenig zur Ruhe konmien. Im Hofe waren nämlich eine Menge Büffelkühe, von denen bald die eine, bald die andere sich am Wagen rieb, wodurch dieser in schwankende Bewegung ge- setzt wurde, und dabei stießen diese Tiere so unangenehme gninzende Töne aus, daß ich immer wieder aus dem Schlaf geweckt wurde. Am folgenden Tage fuhr ich nach Leresti, kam Mittags nach Cimpulung, dem Hauptorte des Kreises Muscel, machte Nachmittags eine Fußwanderung nach Albesti, und setzte am folgenden Tage meine Reise nach Westen fort, was insofern für den Wagen Schwierigkeiten hatte, als die Flußthäler alle von Norden nach Süden ziehen, man also genötigt ist, sehr starke Steigungen zu überwinden, wenn man nach Osten oder Westen fährt. Das Land ist durchaus gebirgig von der österreichischen Grenze ab bis nach Pitesti, Tirgoviste, Ploiesti; eine Entfernung von 70 und mehr kirn in der Breite und über 200 klm in der Länge, und man be- greift sehr gut, wenn man aus der Ebene des Tara Oltului oder aus dem ebenso flachen Burzenlande kommt, daß die — 238 — alte Walachei, als noch Clmpulung oder später Tlrgoviste die Hauptstädte waren, Mnntenia, das heißt Gebirgslandf genaDnt wurde, ein Name, der natürlich später, als das Beidi dch auch nach Süden bis zur Donau ausdehnte und so nun größten Teile Ebene umfaßte, beibehalten wurde; entspiechend wurden die Bewohner Munteni genannt, die der Foganscher Ebene, trotzdem sie in Siebenbürgen liegt, aber Olteni, gerade so wie die Bewohner der kleinen Walachei; dagegen heiSen Ardeleni die Bewohner von Ardeal, die nördlich des OMtisses wohnen. Es ist also gar nicht notig, sich darüber zu wim- dem, daß die zum größten Teile ebene große Walachei Muntenia heißt, die Sache ist sehr einfach und natürlich zu- gegangen. Über Godeni, Slänic, Donmesti fuhr ich nach dem hoch im Doamnathale gelegenen Corbi, wo ich im Hofe des Wirts- hauses im Wagen übernachtete. Der Dialekt dieses Dorfes ist hochinteressant; die Bewohner sind ebenso wie auch in Poenari und Albe^ Ungureni, wie man die erst in jüngerer Zeit aus dem Norden eingewanderten Rumänen nenni Die Leute in Corbi sind vor etwa 150 Jahren hauptsach- lich aus Zina bei Beußmarkt in der Nähe von Hermannstadt eingewandert Diejenigen in Domne^i stanunen aus Bre&za südlich von Fogarasch. Die Leute dort sind noch sehr un- kultiviert, aber doch gutmütig. Sie haben die Tracht wie in Siebenbürgen bewahrt; die Frauen tragen zweiteilige Schürzen* während unter den Munteni mehr die Fota, ein großes Tier- eckiges Stück Tuch, das in Roekform um den Leib gewickelt und mit dem Gtärtel zusammengehalten wird, getragen wird, in der Form genau so wie bei den Eraschowener Bulgaren im Banat, die mit dieser Tracht dort ganz isoliert stehen. Bei Flämtnzestl, das ich bereits im vorigen Jahre besucht hatte, erreichte ich das Ardzeschthal. Ich wandte mich non erst aufwärts bis Oie^ti, wo ich ebenso wie im Jahre vorher in dem benachbarten Valea Danului, in Ge&hr geriet, Ton dem überklugen Bürgermeister als Spion eingesteckt zu wer- den. Im Kloster Arges fand ich leider den Herrn Bischof — 239 — nicht anwesend, doch wurde ich freundlich aufgenommen, setzte am folgenden Tage meine Reise thalabwärts fort, machte einen kleinen Abstecher nach Bunesti, passierte Drogobost, wie man das Dorf statt Dobrogost nennt, wo ich auch ange- halten wurde, diesmal aber nicht als Spion, sondern als So- zialist, und erreichte gegen Abend Pite|tiL, in dessen Straßen an einzelnen Stellen der Hagel einen Meter hoch lag. Ein gates, aber sehr teures Qaartier £uid ich im Hotel Orient. Die Tracht der Bauerinnen der ganzen Umgegend ist wesent- lich städtisch, die Frauen tragen Bocke aus Kattunstoffen; im oberen Tirguthale erscheint wieder die Fotä, im unteren die Doppelschürze, statt der in der Gegend tou Pitesti üb- lichen Röcke. Am folgenden Tage fuhr ich über Piscani, Bälile^ti, Mih&e^ nach Clmpulung, wo ich zwei Ti^e bei meinem Studienfreunde Yelculescu, dem Direktor des dortigen Lehrer- seminars verweilte, namentlich um meinen Pferden, die seit Kronstadt noch keinen Buhetag gehabt hatten, Erholung zu gönnen. Zum Glück waren die Wege immer gut, zum Teil sogar recht gut gewesen, sonst hätten sie auch eine solche Leistung nicht zu Stande gebracht Auf steilem Wege fuhr ich von dort nach Mätoi, dessen Bewohner auch aus Siebenbürgen stammen, woher weiß man nicht, nur so viel, daß sie über Sinaia eingewandert sind; dann rollte der Wagen abwärts durch das Thal des ArgiseL Ich wandte mich dann über Steftne^, ohne Pitefti zu berühren, nach Priboieni, Gäiesti, Picior de Munte, Ghiboiem im DlmboTitathale, nahm dort zwei Pferde als Vorspann, um auf Waldwegen den Höhenzug, der das Dlmbovi^ von dem Jalomitathale trennt, zu überschreiten, welch letzteres Thal ich in Yilcana erreichte; dann ging es thalabwärts nach Tirgovifte, dem Hauptorte von Dlmbovita, wo ich aber nur einige Stunden über Mittag verweilte, und Terbrachte die Nacht auf einem Hofe in Adinca. Ich fuhr dann durch das dichtbevölkerte Krikovathal nach Norden über Qhirdoveni nach Edera, von dort über — 240 — einen schönbewaldeten Gebirgszug nach Mägorenl im Pn- hovathal, übernachtete bei andauerndem, strömenden Regen im Wagen vor dem Gemeindeamte, bewacht von einem Dorf- wächter, und schlief auch recht gut, da außer dem auf das Leder des Wagens aufschlagenden Regen nichts zu hören war; ich fuhr dann nach Süden über Filipesii de Tirg, Ib- ne|ti, in welcher Gegend mir die roten Jacken der Mumer auffielen, nach Ttricem, wo ich auch wieder unter die ginze Nacht anhaltendem Regen auf dem Hofe des Wirtshauses über- nachtete, mußte dann des hochgeschwollenen Wassers der Prahova wegen einen großen Umweg machen, um die Ton Bukarest nach Plole^ia führende Landstraße zu erreichen. In Puchenl, das, wie fast alle Orte in der dortigen Gegend, recht hübsche Häuser hat, verweilte ich einige Stunden, und am Nachmittage kam ich in Ploiesti, dem einen recht günstigen Eindruck machenden Hauptorte von Prahova, an, herzlich aaf- genommen im Hause des bekannten Schriftstellers, Herrn Gherea-Dobrugean. Von hier aus machte ich zwei Abstecher mit der Bahn, um den Pferden, die seit Cimpulung beständig gelaufen waren, Erholung zu gönnen. Zunächst ftoihr ich mit der Zweigbahn, die nach Slänic geht, nach Poiana, das da Dialekt der sehr gleichmässigen Sprache des Teleajentbales repräsentiert Am folgenden Tage besuchte ich das Prahoia- thal, machte Station in Cämpina, um Herrn Häjdäu in seinem Tusculum zu besuchen, traf ihn aber nicht an, ging nach dem in der Nähe liegenden Dorfe Comu de jos, wo ein neuer Dialekt begiimt (die Sprachgrenze des großwalachischen Dia- lektes ist das südlich von Cämpina liegende Bänesti) und fobr abends noch nach Sinaia. Am folgenden Morgen wandert«> ich nach Potana Tapului, fuhr nachmittags nach Comamie und traf abends wieder in Ploiesti ein. Von Ploiesti wandte c c ich mich nach NO, zunächst nach Plop, sodann auf sehr schlechtem Wege über Vorbilä nach Urlati, wo wir bei völliger Dunkelheit eintrafen. Dort verließ ich das Berglaml und hielt mich nun wochenlang in fast völlig ebenem Lande auf. Ich fuhr über Loloiascä, Magula (so heißt das Dor: — 241 - statt des auf der Ssterreiefaischen Karte stehanden MSgorä), PareptA, Gxura Yaduloi bei Misül, ülmeni, wo ich nur naob langem Umherfabren Erlaabnis erbielt, auf Wimx Bofe über- naoliteix zu dürfen, Lipia nach Buoftu, dem Hauptorte des Kreises. Mein Aufenthalt dauerte nur wenige Stunde, dann fuhr ioh in sudwestlicher Bichtung auf der Bukarester Straße, die aber noch im unfertigen Zustande war, wodurch ich genötigt war, meist nebenher zu fahren, was nach dem vielen Regen der letzten Zeit oft sehr schwierig war, über Costefia, SeUftea Cotorci, nach dem kleinen Landatadtchen Urzioeni, dann wandte ich mich östlich nach Broftem, dem Sitze des ver- storbenen albanesischen Millionärs Zappa, setzte auf der Fahre über die Jalomi^, in deren Thale eine Reihe sehr schöner Dörfer liegen, nahm dann wieder die Richkmg nach Süd- westen, übernachtete auf dem Hofe eines elenden Bjanes in Movilitä, machte am folgenden Tage Mittagsrast in dam jetzt fast ganz bulgarischen Afuma|i (300 Familien Bulgaren, 25 Familien Rumänen), das dem kurzlieh verstorbenen Baron Domba in Wien, einem Aromunen dem Ursprünge nadi, ge- hört Eine ImKshnft in rumänisoher Sprache über der Kirchen- thüre besagt^ daß dieselbe zu Ehren und Ruhme der Gottes- mutter Jungfrau Maria von Constantin Gantacuzino von Ghrund aufgerichtet^ fertiggestellt und verschönert sei zum ewigen Ge- dächtnis seiner Eltern und Voreltern, seiner sdbst und seiner Nadikommenachaft im Jahre 1696. Noch an demselben Tage eneichte ich abends Bukarest und stieg im Hotel Bibescu Yodä ab, wo auch gute Stallung für die Pferde war. In sechs Tagen war ich von Ploie^ti über Buzäu auf Umwegen nach der Hauptstadt gelangt Vier Tage dauerte mein Aufent- halt in der Landeshauptstadt; ich hatte selbst etwas Erholung verdient, da ich bisher noch keinen Ruhetag gehabt hatte, doch auch hier duldete es mich nicht länger. Ich benutzte einen Tag zum Ausflug mit der Bahn nach Buftea und nach Qhei^^ani, dem Gute des verstorbenen Akademikers Gbica. Besuche bei Bekannten und Freunden, auf dem Ministerium und auf der Metropolie fällten die übrige Zeit aus, Weigand, 8. Jahiesberiobt. 16 — 242 — Ausgerastet mit neuen Vorräten an Eßwaren, mit Hafer und gepreßtem Heu, letzteres aus dem Grande, we3 des trockenen Frühjahrs wegen das Heu nicht geraten war, fobr ich nach Süden auf guter Straße nach Jiliana, wo ich Halt machen woUte, mußte aber weiter fahren, da der Ort bulga- risch ist, besuchte Copäceni de sus, CSlugärem, dann zog ich nach Nordwesten auf zum Teile sehr schlechtem Wege nach dem bulgarischen Bila, dann nach Ghimpati, Rusi loi Aslao, Gratia, wandte mich nach Südwesten über Seli^tea nach Slaveftf im Thale des Teleorman, dem ich nun aufwärts folgte über Becea de sus, wo ich auch als verdächtiger Mensch tod dem Bürgermeister und noch mehr von dem Logoftt gequält wurde, der sogar die Unverschämtheit hatte, mich nochm^ um 9 Uhr abends durch den Gemeindediener auf das Ge- meindeamt zu zitieren, trotzdem ich schon vorher Paß und Empfehlungsschreiben vom Ministerium vorgezeigt hatte, h Coste^ti, in der Nähe von Pitesti erreichte ich die Bahn, ünbr dann auf Kreuz- und Querwegen über Colone|ii^, Märginenl Prisac, Beria, Teslui nach Slatina, dem Hauptorte vom Kreise 01t, wo ich im Hotel Royal vortreffHch aufgehoben war. Da ich im vergangenen Jahre den Kreis Romanaiz in der Kleinen Walachei nicht hatte besuchen können, nra&e ich es in diesem Jahre nachholen. Wir passierten den 01t auf der eisernen Brücke bei Slatina, fuhren bis Vlädnlem. wo ich den Dialekt von Oslca untersuchte, und besichtigte daselbst die große Niederlage der Tabaksregie, auf deren Ait- regung hin in der ganzen Gegend viel Tabak angebaut wiri Auffallend war mir, daß in diesem Bezirke von den Fraaes der türkische Feß getragen wird, der durch eine Einlage steif gemacht wird. In Caracal, der Hauptstadt des Kreises Bo- manatz traf ich zufallig mit Herrn Dimonie aus Ochrida is Makedonien zusammen, der mir den Codex Dimonie über- geben hatte. Mit seinem Vorschlage, diesen kostbaren aio- mumschen Text der rumänischen Akademie zu überweiseo. wenn ich seiner nicht mehr bedürfe, war ich vollständig eio- verstanden. Ich verließ die Straße und benutzte nun Feld- — 243 — wege, die bei gatem Wetter sehr angenehm zu befahren sind. Das Land ist &st vollständig eben, gut angebaut, die Ort- schaften liegen weit auseinander und da sie alle in Akazien- waldem verborgen liegen, werden sie auch nur durch diese am Horizonte angekündigt, kaum daß man hie und da einen Kirchtuim darüber hinausragen sieht. Das Bordei, d. h. die in die Erde eingegrabene Wohnung, wird, je weiter man nach Süden kommt, immer häufiger. In neuerer Zeit sucht man auch von Seiten der Regierung darauf hinzuwirken, daß statt ihrer Häuser gebaut werden. (Näheres darüber in meinem Au&atze: Bulgarische Siedelungen in Rumänien, Globus B. 78, S. 121). Über Redea, Zvorsca, Läcusteni erreichte ich die Landstraße bei Toceni, die von dort durch den hohen Sand nach Bichet an der Donau fuhrt, das wir mit ganz erschöpften Pferden erreichten. Nun wandte ich mich wieder nach Osten der Donau folgend über Dibuleni, mit einer auffallend hübschen Ejrche im byzantinischen Kuppelbau, nach Potel, das hübsch auf einer Hohe am gleichnamigen See liegt, dessen Fischerei an Rumänen aus Turtukai in Bulgarien für die nette Summe von 30000 Fr. jährlich verpachtet ist, außerdem zahlen die anwohnenden 600 Familien je 20—60 Fr. Pacht far Fischerei- recht, so daß der glückliche Besitzer des Gutes Potel alljähr- Uch einen hübschen Nutzen aus dem See zieht Über Orlea mare fuhr ich nach dem noch jungen, aber schnell aufblühenden Städtchen Corabia, dem Endpunkte der Oltthalbahn an der Donau. Bei Izlas setzte ich auf einer Fähre über den hochgeschwollenen Oltfluß, an dessen Ufer wohl fun&ig schwer beladene Wagen standen, die das Sinken des Wassers abwarten mußten, um übergesetzt werden zu können. Ein gutes Trinkgeld bewog die Fährleute, bei mei- nem leichteren Wagen eine Ausnahme zu machen. Hinter den Hilitarschießständen vorüber, an denen auch am Sonn- tage geschossen wurde, gelangte ich nach dem erhöht ge- legenen Städtchen Tumu-Mägurele, der Hauptstadt des Kreises Teleorman in der Großen Walachei, das auf den Ankommen- den mit dem geschäftigen Treiben in den sauberen, von einem 16* — 244 — hÜMoheii Platse aus eäeb facherartig ai]ri>reitaideB Statm men. recht guiea Eindrack aoacht Dia VerwaltungaigebiBde Buid wie eigenÜicfa überall in Eamanien äuüecBt prttskfeU gehaltea. Ich beeuchte mifc der Bahn Bala(u, gaaa im noDÜicb» Teleorman gelegen^ tbemaefateie im Stadtchen Run de Vede, wo gerade Markttag war, was mir GMege&heit gab, die Dia- lekte mehrerer Dörfer zu untersuchen. Auch die yeisehiedeaeB ^sachten von Teleorman kannte man beisammenseken. La mittleren Teile des Kreises tragen die Männer breite Hos» aais dunkeln Wollstoff mit bunten Stickereien, beeonien Blumenmustern, auf der oberen Vorderseite yerziert, im Södfla tragt man weite Leinenhosen, die kaum siebtbar sind, weM man darüber ein fast bis Eum Boden reichendes, befitaiiEtes weißes BaamwoUenhemd tragt, und im Norden ebenso wie in dem benachbarten Kreise 01t, trägt man die enge gegiscbe Bxise, aus didcem, weifiem Wollstoff mit schwarzem Buide ▼endert, die auch in derselben Weise wie bei den Gegen ge- tragen wird, namlieh nicht in der Taille eusammengeBelmait) 8ond»n unterhalb derselben lose auf den Hüfiknochen vd- liegend, so daß man immer fürchtet, daß die Leute diesei notwendigste Kleidungsstück Terlieren. Auch in der Kleines Walachei, nämlich im südlichen Mehedinti und im nordlicbai fiomanatl wird dieselbe Hose getragen. Auf schier endloser Straße fuhr ich nach Furenlesti, toi wo auB in südlidier Richtung das vom Ungureni beweWe Doif Liflsa liegt, daa ihre am weitesten nach Süd- Westen T«^ geschobene Golonie ist; in dem benachbart^i Vla^oa und ia ilfoY giebt es decea bereits viel mehr. Gegen 3 Uhr erreichte ich AJexaadria, einer emt im Jehre 1834 Ton Alexander Qhica durch Anäedelnng von BolgsM gegründeten Stadt. Audi in der Umgebung giebt ea mehiei« bulgarisdie Ansiedelungen. Von dort wandte ich mich säd- lieh nach §oim im Vedethale, dann über Starobäneasa, das laai übrigens dort ^tiLorobäaeaaa ausspricht, nach Putenic, wo iA Mittagsrast hielt Auf dem 25 kim langen Wege sieht man — 245 — kein einziges Dor^ tmd doch irt das ganxe Land bebaut. Die Landlente fahren mit einem Wagen, aaf dem ein großes Wasserfiifi Hegt, mit Weib nnd Kind hinaus aufs Feld und Terbringen dort im Freien gleich mehrere Tage, bis die Ar- beit gethan ist Der Mangel an Arbettdoräften bei der spärlichen Besie- dehmg dieser großen Ebene bringt es auch mit sich, daß auch die Bedingungen, imter denen die Bauern das Land der Groß- grundbesitzer bestellen, hier gunstiger sind, als anderwärts, K. B. nimmt Herr Marghiloman, der hier ausgedehnte Ottter benizt, nur ein Viertel oder gar ein Fflnftel des Ertrages als Pachte während sonst die HUfte die Regel bildet Abends erreichte ich Qiurgiu an der Donau, fuhr dann nördlich nach Dflia, wo ich die Landstraße in östlicher Richtung yerließ, gelangte auf schlechten Feldwegen nach Bäneasa, verlor dann in einem ausgedehnten Walde etwas die Richtung, indem ich statt nach Poteni nach Prundu gelangte. Dann fahr ich nörd- lidi durch denselben Wald, in dem ich mit Leuten aus Colibas zosammentraf, passierte bei Gbstinar auf sehr primitiver Brücke den Argef , woselbst von dem Gutsbesitzer ein Brückengeld ▼on 50 BanT erhoben wird, während die Bauern des Dorfes fiir die Benutzung der Brücke ihm eine Pogoanä Land bear- beiten müssen. Durch Herrn Vicar Sachelarie in Valea Dra- golui, einem fast ganz bulgarischen Dorfe, erfuhr ich nähere Angaben über die zahlreichen bulgarischen Ansiedelungen im südlichen Ilfov. Dort erwarb ich auch einige sehr hübsche Tücher aus feinem Baumwollengewebe mit prächtigen Mustern, die man besonders zum Schmuck der Bilder an den Wänden benutzt Mit Bedauern mußte ich wahrnehmen, wie die jüngere Generation Geschmack daran gefunden hat, statt der schönen alten rumänischen Muster überaus plumpe Blumenmuster in abscheulicher Farbenzusammenstellung einzuführen. Die Schuld daran tri^ der Handarbeitsunterricht, der, anstatt sich an das Bestehende anzulehnen und dieses zu vervollkomnmen, abendländische Muster einführt, und da den Bauemmädchen — 246 — die genauen Vorlagen fehlen, ahmen sie in höchst unge- schickter Weise diese Blumenmuster nacL Am folgenden Tage gelangte ich nach Budefti, einer großen, schönen Gemeinde, deren Bewohner zu vier Fünftein aus Zigeunern bestehen, dann nach Luica, das lieblich an einem kleinen See liegt, wo gerade eine Kommisaion aus Bukarest thätig war, um Land an die Bauern der Umgegend zum Zwecke einer Neuansiedelung zu yerteilen. Auf einer von einem Türken bedienten Fähre setzte ich wieder über den Arge^, besuchte die große und schöne Ge- meinde ChimogI und übernachtete in dem Stadtchen Oltenita an der Donau. Hier, wie fioLst in allen Stadtchen längs der Donau, wie in Calafat^ Bechet, Corabia, Tumu-Mägurele, Gi* urgiu, Cälära^ herrscht das fremde Element, wenn auch nicht an Zahl, so doch an Bedeutung vor. Die meisten Geschäfte, die Cafes, die Hotels sind in Händen von (kriechen, auch giebt es viele Bulgaren, Armenier, Juden, Albanesen. Dentsche sind hier zwar nicht zahlreich, aber doch findet man nberaD eine Anzahl deutscher Handwerker, wie Schlosser, Tischler, Sattler, Wagenbauer und andere. Die Apotheker waren früher meist Sachsen aus Siebenbürgen, allein durch neue GeseIxeB' bestimmungen hat man ihnen den Aufenthalt zum Schaden des zahlenden Publikums verleidet. Von Oltenita fuhr ich östlich über ülmeni durch meist bulgarische Dörfer nach Mtnästire, das auch zur Hälfte bul- garisch ist. Dort verließ ich den Kreis Vla^ca und gelangte auf schwer zu findenden Pfaden durch eine sumpfige Niederung nach Yärä^ti in Jälomita, wo Tracht und Sprache sich sofort ändern. Auch das bulgarische Element verschwindet bst ganz. Von Cälära^t aus wandte ich mich nordwestlich durch das nur sehr schwach besiedelte Baragan nach dem 60 khn entfernten Obilestt an einem See, wie deren eine ganze Reihe sich durch das Thal von Mostiftt hinziehen. Von Obilefti wandte ich mich nordöstlich nach Lehliu, Plersica, Ciochioi» wo wir die Jälomita auf einer Brücke passierten, und er- reichten gegen Abend Crunti Von hier aus schlug ich die — 247 — nordliche Bichtong nach Padina, Pogoanele bis nach Mlnzu, in der Nähe des Bazäoflusses, ein, von wo aus eine chaussierte Straße wesÜich nach Buzäu fthrt In ganz Jalomita waren wir nnr auf weichen, far die Pferde günstigen Wegen ge- fahren, sonst hätten sie auch nicht aasgehalten, durchschnitt- lich etwa 60 klm neun Tage hintereinander zurückzulegen. Sie hatten einige Buhe verdient, und so fuhr ich am folgen- den Tage mit der Bahn nach Costieni mare, dann nach Sih- lele, wo Herr lonel GrSdigteanu die Liebenswürdigkeit hatte, mich mit seinem Geschirre in die nahen Bei^e zu fahren, wobei ich Gelegenheit hatte, den Dialekt von Dumitre^ti kennen ZQ lernen. Dann besuchte ich Foc^ani und Odobestit^ wo ich den Moldauer Dialekt von Nere^ und noch ausgeprägter den Ton Movilitä in der Nähe von Panciu kennen lernte. Nach Buzäu zurückgekehrt, rüstete ich mich zur letzten Fahrt durch das interessante Buzäuthal, durch das eine ganz gute Straße führt bis auf eine Strecke von 5 — 6 klm bei Nehoias, die allerdings in einem solchen Zustande ist, daß ich mich heute noch wundere, daß der Wagen dabei nicht in Stücke gegangen ist Aufenthalt nahm ich in Mägura, dann ia Cisläu, wo ich am Abend ein sehr unangenehmes Ren- contre mit dem Primär hatte, der mit aller Gewalt mich zu einem österreichischen Spion stempeln wollte, und in seiner Dummheit glaubte, mir den Gebrauch von Spezialkarten und photographischem Apparat verbieten zu können« In Nehoias wurde ich sehr liebenswürdig von dem dortigen Lehrer auf- genommen, und erreichte spät Abends die österreichische Grenze bei Crasna, woselbst wir in dem Wirtshaus eines biederen Sachsen gutes Quartier fanden. Auf vortrefflicher Straße fuhren wir am anderen Tage nach Tartlau, mit kürzerem Aufenthalt in Yama Buzäului Wie froh waren wir, als wir die mächtigen Türme der be- festigten Earche von Tartlau von weitem erblickten; ohne ünfedl war die weite Reise von statten gegangen und gesund kehrten wir' wieder zurück. Die Pferde brachte ich beim Lehrer unter, da ich die erprobten Tiere nicht verkaufen — 248 — wollte, um sie im folgend^! Jahre auf der Reise nach der Moldau wieder zu benutzen. Am 6. Oktober nach zehnwochenÜicher Abwesenheit ttsS ich wieder in Leipzig ein. Birigarisehe Siedelungen. Als ich auf der Reise durch die Kleine Walachei im Jahre 1898 mehrere bulgarische Dorfer in Dolj fand, \fsi ich darüber sehr erstaunt, denn ich hatte nie etwas von modeioeD bulgarischen Siedelungen in Rumänien gehört. Auf meiner letzten Reise im Sommer 1899 durch die Große Walachei fand ich nun eine ganze Reihe großer bulgarischer Dorfer. vor allen Dingen in unmittelbarer Umgebung der Landes- hauptstadt, femer im Süden von UfoY, längs der Donau und in Teleorman, femer noch ein^e wenige in der kleinen Wa- lachei, in Romanati etc. Ich will hier sämtliche bulgarische Niederlassungen, die mir bekannt geworden sind, von Westen nach Osten fortschreitend, anfuhren. Im Kreise Dolj: 1. Smärdan nahe bei Calafat, etwa em Drittel sind Bulgaren. 2. Desa am Balta neagrä, ein Drittel sind Bulgaren. Das dortige Landgut gehörte ehemals dem Fürsten Miloj Obrenovici von Serbien. 3. Poiana mare, eine sehr große Gemeinde mit etwa 60 Familien Bulgaren. Der dortige reichste Outsherr Marinoa ist ebenfalls Bulgare. 4. Bli- lestl, Bahnstation, eine wohlhabende Gemeinde mit 6500 Be- wohnern, worunter 3000 Bulgaren. Das Out gehörte dem Fürsten Gonst. Brancovean, jetzt der Fanodlie ^tirbei. 5. üni- cu^ soll ganz bulgarisch sein. 6. Urzica mare und 7. Pe- ri^or nur zum kleineren Teile. Im Kreise Romanati: 8. Piatra, Eisenbahnstation, mit einem guten Drittel Bulgaren. 9. Fr&sinet, zu Ceeieni (Cor- lätejtl) gehörig, nördlich von Caracal, ist ganz bnlgariscb. 10. Frftsinet südlich von Caracal hat nur zur kleineren Hllft^ bulgarische Bewohner. 11. StotanestT östlich von Caracal am — 249 — OH, zwei Drittel Bnlgaren. 12. Selistioara bei Corabia (ganz bolgarisoh). In der Großen Walachei im Kreise 01t: 13. Goteana süd- lich Ton Slatina niit über 2000 Bulgaren, die in guten Ver- hältnissen leben, da sie genügend eigenes Land haben; trotz- dem waren gerade die Bewohlier aus diesem Dorfe bei der letzten Bauemrevolte in erster Linie beteiligt und die meisten der am Bahnhofe in Slatina erschossenen Bauern waren Bul- garen aus Goteana. Näheres über die dortigen VerhSltnisse hörte ich Ton einem jungen Oeistliehen im Kloster Arges, der Ton dort stanunt Ein höherer Beamter in Slatina meinte: nWeifi der Teufel, was auf einmal in diese Leute gefahren ist, sie waren unsere besten Bauern im ganzen Kreise." 14. Brebeni Slrbt gegen 1000 Bewohner, fast alle Bulgaren, in der Nahe des Torgenannten Dorfes. Auch in dem benach- barten Puturoasä sollen Bulgaren sein. In Teleorman: 15. Die Stadt Alexandria hat etwa 12000 Bewohner, Ton denen etwa 7000 Bulgaren sind. (Das Die- tionar geografic giebt an 11500 Bewohner: 9774 Rumänen, 928 Serben, 685 Bulgaren, was mir ganz unverständlich ist, zumal der betreffende Artikelschreiber pag. 50 (Mittelkolonne) erkennen läßt, daß die Masse der Bevölkerung bulgarisch ist). Die Stadt ist erst 1834 unter Fürst Alexander Ghica ge- gründet worden; nach ihm trägt sie auch den Namen. Ein großer Teil der Bulgaren stammt aus Sistovo, das durch Feuer heimgesucht wurde, wodurch sehr viele in die Fremde getrieben wurden. 1875 hat man den Bulgaren, die sogar ein Ojmnasium dort unterhielten, ihre Privilegien genommen und in den Schulen die rum&iische Sprache eingeführt. 16. Galom- fire^ 800 bulgarische Bewohner. 17. Gäurici 1300 bulga- rische Bewohner, seit 1822. Beide Dörfer liegen südlich von Alexandria. Südwestlich liegt 18. Spätärei mit etwa 800 bul- garischen Bewohnern. 19. Licurici, östlich von Rusi de Vede. In Vla^ea: 20. Bila (die Gemeinde liegt nach dem Dictio- nar geografic in Yaslui, wohl Druckfehler). Die dortigen Bulgaren sind zum Teil eingewandert, bekamen aber Zuwachs — 250 — durch aus Bessarabien zurückkehrende Bulgaren. Auch Ba- mänen haben sich dort angesiedelt. 21. Copaciü bei Ghim- patL 22. Epureftr, nordlich von GhünpatL 23. Gratia, ein Landstadtchen mit V3 Bulgaren. Das dabeiliegende ^ibi de Ghratia ist ganz bulgarisch. 24. Slrbeni de sus und 25. Str- beni de jos. Am nördlichsten in dieser Gegend liegt 26. Ponte» de Greci, bereits im Kreise Dlmbovita. In IlfoT wohnen die meisten Bulgaren. Zunächst vm Bukarest herum: 27. Afnmati, nordöstlich von Bukarest, 1500 Bulgaren, 150 Rumänen. In dem benachbarten Bdtasi giebt es auch Bulgaren. 28. Gäneasft. 29. Brftnesti, östlidi Yon Bukarest 30. Leordeni Strbi 31. Popefti mit kafiwL Bulgaren. 32. Jiliani, südL von Bukarest 33. Asan, südwestL Ton Bukarest, 500 Bewohner. 34. Sirbi Domnesti, wesH tod Bukarest 35. Bäneasa, nördl. von Bukarest 36. CfaiaJDft) nordwestl. Ton Bukarest, mit über 1000 Bulgaren. 37. Do- broesti und 38. Cioplea, unmittelbar vor den Thoren Ton Bukarest. Auch in der Hauptstadt selbst giebt es pn» Straßen in den Vororten, z. B. in Jancu nou, die von Bul- garen bewohnt sind. Jedenfalls ist das bulgarische Element in und um Bukarest herum weit zahlreicher, als es nach den angegebenen Orten scheint 39. Värefti, südwestL von Bukarest, mit Vs Bnlgweo. 40. Valea Dragului, fast ganz bulgarisch, mit 1000 Bewohnon seit 1822. 41. Frumusani, zur Hälfte bulgarisch. 42. Herif^ zur Hälfte bulgarisch. 43. ülmeni, über V$ Bulgaren. 44.Vil» Lu^ior, zur Hälfte bulgariscL 45. Spantov, ganz bulgariscb. 46. Surlari, ganz bulgarisch. 47. Chiselet Slrbi, ganz bulgi- risch. 48. Mänästirea, zur Hälfte bulgarisch. In Jalomita: 49. Märgineni Strbi ganz bulgarisch, ebenso 50. Ceacu. Von Gälärasi abwärts giebt es keine bulgarisebefi Dörfer mehr. In den nördlichen Teilen der Großen Walachei habe ich keine bulgarischen Siedelungen getroffen, wohl aber sind noch drei Städte zu erwähnen, die einen merklichen Prozentnti Bulgaren haben, nämlich: 51. Buzäu mit etwa 20000 Bewohnen, — 251 — woYon gegen 3000 Bulgaren, die sich im Osten und zum kleineren Teil im Westen der Altstadt niedergelassen haben, erstere 1806, letztere 1828. 52. Ploiefti zählt unter seinen 40000 Bewohnern zwischen 5 und 7000 Bulgaren, die zur selben Zeit wie die in Buzäu eingewandert sind. 53. Braila hat sehr viele bulgarische Bewohner, über deren Zahl ich keine bestimmten Angaben machen kann. Abgesehen von wenigen alteren Ansiedelungen aus dem Xym. Jahrhundert, ist die Zeit der Bulgarenansiedelung der Anfang des XDL Jahrb., besonders die Jahre 1806, 1822, 1828, als die Bedrftckungen von Seiten der Türken infolge der Kriege besonders hui; wurden. Der russische General Easselef, der proyisorische Guvemator der Fürstentümer, ebenso die rumimschen Fürsten, haben die Einwanderung begünstigt Gewann doch der Staat dadurch ein sehr fleißiges und genüg- sames ackerbautreibendes Element Ich habe verschiedentlich von rumänischen Verwaltungsbeamten den Fleiß der Bulgaren sehr rühmen hören; von Seiten rumänischer Bauern wurde hervorgehoben, sie seien sehr wild, bei Kleinigkeiten zum Schlagen und Stechen bereit Bis jetzt haben die Bulgaren ihre Sprache überall noch bewahrt, aber alle können auch rumänisch sprechen und zwar meist recht gut Ich habe in Afumati einer Verhandlung wegen Diebstahl beigewohnt und war erstaunt, wie die Weiber, die £ut alle Bulgarinnen waren, geläufig und korrekt sich des Rumänischen bedienten. Auf die Dauer können sie na- türlich ihre Sprache nicht bewahren. In den großen rein bulgarischen Gemeinden wird der Assimilationsprozeß zwar langsamer vor sich gehen, aber in den gemischtsprachigen wird das Bulgarische nach einer oder zwei Generationen ver- schwinden, da meiner Beobachtung nach die kleinen Kinder durch den Verkehr mit den rumänischen Spielkameraden sich bereits heute lieber des Rumänischen als des Bulgarischen bedienen. Wie ich schon im VII. Jahresberichte angegeben habe, werden die rumänischen Bulgaren von den Bauern „Serben" — 252 — g^naimt, obgleich an dem Bulgareiitaiii dieser Lente ancb nicht der geringste Zweifel besteht Sie selbst neniND 9A „Bulgaren** und die Sprache ist edit bulgarisoh, & & m Afumati: od^-tp — das Wasser, k^St^ — Hans, kntte4o — der Hund, vglk — Wolf, g^labe — Mais, UStofitsk; — Schwalbe, d^ileaztt — Eisen u. s. w. Riiiii8iii8Ch8 Gemeinden in Bulfarien. Ich habe bereits im VII. Jahresberichte angegeben, da£ die Nord-West-Ecke Bulgariens von Rumänen bewohnt wird. und die Liste der dortigen 33 romanischen D5rfer daselbst mitgeteilt. Bezüglich der weiter abwärts liegenden roioi- nischen Dörfer kann ich nur nach Hörensagen berichten, 60A da ich das ganze linke Donauafer besucht habe und mid allemal auch nach dem gegenüberliegenden bei damit be- kannten Leuten erkundigte, dürfte meine Liste einigomalen vollständig sein. Vielleicht werde ich spater einmal, mcb Vollendung des linguistischen Atlasses, den Spuren der Ru- mänen in Bulgarien nachgehen. Vermutlich giebt es Bod im Innern des Landes, wie z. B. bekanntlich bei Vrata. ru- manische Dörfer, und auf dem Balkan aromunische Hirten- dörfer. Das geschlossene rumänische Sprachgebiet in Bolgarien reicht bis unmittelbar an Widdin. Auf einer Strecke von 75 klm donauabwärts, Yon Widdin bis Cibar Palanka, soll keine rumänische Niederlassung sein, allein ich sehe auf der österreichischen Generalstabskarte (1884, 1:300000) ein Dorf ürsuj, zwischen Akcar und Lom-Palanka, und ich müfite nucb sehr irren, wenn das nicht ein rumänisches ürsoia wäre. Das Städtchen Cibar Palanka soll zur Hälfte aus Rumänen be stehen. Dann folgt der Jiul-Mündung gegenüber Codosloi ('/4 rum.), Rahoya {% rum.), LeskoTec (V2 nun.), Ostroto (^/2 rum.), Ghx)ß- und Klein- Vadin (ganz nun.), Beäh (gaw mm.), Mahala Bucorani (•/4 rum.), Oigeni (Vj rum.), Iftgu« (ganz rum.), Cercelani (ganz rum.), MokriSani (ganz nun.)« ^ — 253 — Vid-Thale aufwärts noch zwei Dörfer: Golenti {% nim.), GaTrin d. h. Gtareni (gaaz niK.), SasKmt (ganz rom.). In Nikopoli soll das mmänische Element nicht sehr hervortreten. BeKna (ganz nun.). In Sistov ist ein merUicher Prozentsatz ▼on Bumiaen. Vardin (ganz nun.), Envina (^4 mm.). Über die folgenden Dörfer Batin, Meöka, Pirgos, die anch nicht unmittelbar am Donannfer liegen, sondern auf der Höhe, konnte ich nichts Sicheres er&hren. Rnstschuk hat wenig romanische Bevölkerung. Maitin, Earasul^ Brefoan, Eolimok sind vorwiegend romanisch, ebenso auch Turtukai, woselbst aber auch viele T&rken sind. Eosui (ganz mm.), Rahova(V2 mm.); Eadügöi und Eütschük EjuH sind tfirkisch, Popina Tetrina, Tatarica haben wenig rumänische Bevölkerung, da- gegen ist die große Gemeinde Yaidomir (nicht Aidemir, wie auf der österr. Generalstabskarte) in der Nahe von Silistria, ganz rumänisch. Silistria selbst soll viele Rumänen haben. Unmittelbar xmterhalb von Silistria gdiört auch das rechte Donauufer politisch zu Rumänien; es ist das Gebiet der Dobmdscha, mit einer sehr gemischten Bevölkerung, unter der aber die Rumänen bei weitem die erste Stellung ein- nehmen. Wie groß die Zahl der in Bulgarien angesiedelten Ru- mänen ist, vermag ich naturlich nicht genau zu sagen. Nach der offiziellen Statistik von 1893 leben im Widdiner Ereise 30550, d. i. ein Viertel der Gesamtbevölkemng. Im Gebiete von Yrata 9,702 Seelen, doch werden die Orte nicht näher angegeben, in Siftov 8,206, in Lom 2,648; im Ganzen 62,628 Rumänen eine Summe, die mir viel zu niedrig erscheint, denn im Widdiner Ejreise, den ich besucht habe, können es recht gut an 50 WO Rumänen sein. — 254 — B. Beschreibung der Dialekte. L Liste der Normalwörter. Bei der durch die Übung erlangten Schnelligkeit im Ab- fragen der Normalwörter, machte es mir nichts ans, die Zahl derselben um einige zu yermehren» und so habe ich cex^ albinä, copil, deal, OTäs, carpfin, salde, anin neu eingeffthrt, deren Formen unter Umstanden von Wichtigkeit für die Ent- scheidung der Herkunft der Bewohner sein können; auch habe ich der Flexionslehre wegen überall das Verb a sari abgefragt häufig auch noch andere, deren Formen yon Interesse sini wie man unter Verbum sehen wird. J)ie große Mannigfaltigkeit der Formen, wie ich sie in Siebenbürgen gehört habe, macht in der Großen Walachei einer größeren EinheitUchkeit Platz, was aber nicht etwa dem Einflüsse der Schriftsprache zu danken isi Nur in den gioSen Städten und deren nächster Umgebung merkt man sehr deut- lich den Einfluß der Sprache der Oebildeten, so daß nd&ä neben der dialektischen Form die der Schriftsprache üblich ist Ja man geht darin so weit, daß „Überentaußerong^ stattr findet Selbst ein Schuldirektor in Urziceni glaubte chisaliia stehe für pisälitä. Oder daß man ein pieltulalä statt cheltmsli hört, ist etwas ganz Gewöhnliches. Eine besondere Vorsicht in der Auswahl geeigneter Leute war daher immer nötig. & gelang mir auch fast inuner, einfache Leute ohne alle Schul- bildung, die nicht aus dem Dorfe herausgekommen waren, n finden, solche, die von sich sagen ,^oi spunem pe mocaoie" = not Yorbim täräne^te, oder wie ein anderer sich sehr schön ausdrückte: ^,noi sintem ca p&nlntu neplouat". Immer haben die ungebildeten Bauern ein feineres Gehör für dialektische Unterschiede, als die des Lesens kundigen Stadter, die durch das Schriftbild yon Klein auf irregeleitet werden, und daher glauben, man spreche auf weiten Gebieten ganz gleich, wah- rend der Bauer recht gut weiß: „cite säte, attte vorbei er hört eben auch die feineren Unterschiede. — 265 — 1. eine I b) k^ine 373, 4, 433, 4, 43. m a) k^ne 355—66, 70, 71, 465, 6, 82, 5, 6, b) k^nili 354, 404, 79—81. IV a) ^ine 367, 8, 9, 80—4, 410, 16, 35—42, 44- 6, 57—9, 71, 87. b) bjmile 372, 75—9, 85—7, 449—51. c) k^iniH 388-403, 5—9, 11—5, 17—32, 47,8, 52—6, 60—4, 67—70, 72—78, 83, 4. In der wesÜichen Walachei, besonders im nördlichen lalomita, femer im südlichen BuzSa, scheint es mir, als ob der Akzent sich auf das i verschoben habe, also k^e, aber mit voller Sicherheit kann ich es nur von 741 sagen, bei den übrigen Orten kann auch der Akzent mehr schwebend sein. 2. fiinS 1 a) fgüig 354—59, 61-76, 78, 9, 81, 84—90, 420 —75, 78—81, 85, 86, 7. b) foing 391-419, 76, 7, 82—4. V f^inj 360, 77, 80, 2, 3. S. grlu I grgu 354—487. Nach Pu^cariu spricht man im Fogarascher Land grii}; es mag das ja for die meisten Orte stimmen, aber sicher habe ich in den von mir besuchten Orten gr^vi gehört 4. orz IV 9rz 354, 5, 8, 65—9, 74, 7, 8, 82, 6, 8, 98, 9, 400—4, 19—29, 34—42. V uorz 356, 7. 59—64, 70—3, 5, 6, 79—81, 83—5, 7, 89—97, 405—18, 30—3, 43—87. 5. secarft I sjkarg 355—62, 64, 70—3, 426—8, 31—46, 85, 6, 7. n b) sakar^ 479—81. IV sekarj 354, 63, 65—9, 74—425, 29, 30, 47—78, 82—4. 6. minc I a) m^jfik 355, 57—60, 7, 70, 1, 3, 85, 7, 487. b) m^fik 391. m a) mjn^fik 354, 61, 4, 5, 6, 8, 9, 72, 74—83, 6, 89, 90, 5, 97, 99—487. b) mgngfik 362, 3, 84, 8, 93, 4, 6, 8. — 356 — VI mafik 356. "Swr die altere Oeneratioii brauchi diese zwar auffallende, aber mir schon ans einem Dialekte d« Aro- manischen (Vlacho Klisura) bekannte Form, der auch die Form mfuj^flk (Kleine Walaohei) nahe steht Siciieriich kommt auch manufik vor. 7. pasere IV c) päjjre-p^sgri 357,59, 72,3, 426—47, 85-7. d) pasgre-pgseri 354, 5, 8, 60. VI pwere— pgserr 356, 61—71, 74-Ha5, 48-84. 8. sboari I b) zb9r9 354—487. 9. rindunea III b) r^durikg 354—6, 61—4, 66-8, 71, 1 77-86, 88—404, 17—28, 34—62, 4, 5, 86, 7 (daaeto ri^ndulikg in 487). in o) r^dunikj 405—16, 63, 66—85. III d) r^duruikg 369. rV a) rgndun^a 358, 9, 65, 70, 478. VI a) rgndur^a 357, 60, 73—76, 87, 429—33. 10. vrabie V b) brabfte-ets 431—47, 49—56. Vin a) vrabie-vr9b[i]i 360, 8, 73—401, 3—10, 16-30. 57—62, 4. X b) vrabgie-vrebgi 354-58, 61—7, 69—72, 484-7. Xn vragie-vrggi 402, 11—5, 61, 63—83. XV b) bmbgie-brjbgi 369. d) brabi^-brgbi 446. 11. aripä I a) dripg-^ripi 364, 8, 71, 7, 97, 404» 6, 7, 16-34, 46—65. e) arip9-9ripK 362, 3, 5, 6, 402. f) griK 415, 66, 70-1 II a) arip9-aripe 360, d) -aript 408, g) -är^pi 373. m a) 'aripg-'gripi 374—6, 78-82, 84—96, 98--40L 3, 5. b) -*9rpi 369. d) -*aript 383. e) -*jrip£ 367, 70. IV b) arip9-arfpi 409, 10, 35—45. c) -arfpK 467, 82. 5, 6. e) -arilc 413, 68, 9, 73—81, 3, 4. V b) argpg-arepKi 359. c) arap^argpK 487. h) arfp?- *arjpK 370. VI a) arg'pg-aripÄi 354—58, 61, 411, 12. 12. peanä I pang 354, 62—69, 72—487. — 257 — n a) pfng 355—61, 70, 1. 13, Ufa I uSg 355—60, 70—9, 83, 4, 86—91, 94—401, 4—59, 61—81, 4. III a) u§e 354, 61—9, 80—2, 85, 92, 487. b) u§§ 393, 402, 3, 60, 82, 3, 5, 6. Yielfacli wird der auslautende Yokal geflüstert gesprochen, oder fallt ganz ab, wodurch eine sichere Zuteilung zur Un- möglichkeit wurda Jedenfalls sind die Formen auf 9 bei weitem überwiegend, die auf e verschwinden mehr und mehr, sei es durch Verdumpfung zu §, 9, oder durch Verlust der Stimmhaftigkeit und dann folgenden ganzlichen Ab&U, was durch den Charakter des §-Lautes begünstigt wird. 14, chee IV a) %ie 357—60, 70, 4, 6, 434. b) kfii 476—81. VI Keie[§] 354—6, 61—69, 71—3, 5, 77—95, 485—7. Vm Keig 396,8, 401—5, 9—15, 19—20,22—5, 27—8, 30—3, 35—52, 54, 56—9, 61, 2, 68—71, 73, 75. IX Kg 397, 9, 400, 6, 7, 8, 16—8, 21, 6, 9, 53, 5, 60, 3, 5, 6, 7, 72, 4, 82, 3, 4. Die Form auf i ist entstanden durch Wirkung der beiden i in Kieig auf das von ihnen eingeschlossene e, wie man das auch in andern Sprachen, z. B. im Albanesischen, Franzo- sischen etc. beobachten kann. Im Plural, wo man es mit einer geschlossenen Silbe zu thun hat, ist diese Wirkung noch intensiver, man sagt in vielen Orten im Sing, k^ig, aber im Plur. kii. Eine andere, viel interessantere Erscheinung habe ich bei diesem Worte beobachtet. Auf meine Frage: „cu ce s'lnchide usa?^ bekam ich oft zu hören „ku pkig oder ku pkei^", also wurde ein irrationales p eingeschoben, lediglich veranlasst durch die Sprachgewohnheit inlautend vor dem Tone pk, bg, statt pi, bi zu sprechen; es sind dieselben Orte, wo man albgin^ = albinä sagi Isoliert oder am Satzanfang heißt es nur keig. Gf 28 b unghie. 15, frer II fier 374—6, 78, 9, 84—9, 94, 418, 20—4, 6, 34—7, 43—5. ni fBer (auch ffiir— Faden, fKi — sein) 425, 27—33, 46, 60 2. Weifl^and, 8. JahrMberlcht. 17 — 258 — IV fier 354—73, 77, 80—3, 90—3, 95—417, 19, 61, 63—87. VIII c) fiter 438, 9 (40—42). IX sKer (439) 440—42. In den Dörfern 438 — 42 kann man fKer und sKer hören, letzteres bei den ganz ungebildeten. sK stellt sich nur in Wörtern mit ursprünglich kurzem e ein: sEere — Galle^ skerb — koche, aber nicht in solchen mit urspront^ch langem i wie fir, fiicä, während in der Regel die BdiandioDg dieser Wörter übereinstinmit; und doch giebt es auch Ort«« wo man zwar fier sagt, aber doch fii = fi, welche Fonn sich ja auch in altrumänischen Texten häufig genug findet, was ich firOher far ein Anzeichen dafür hielt, daß sämtliche f in gleicher Stellung als E für den betreffenden Verfasser sdzq- nehmen seien, allein nach meiner heutigen Eennfaüs der ro- manischen Sprache, wie sie von Unbefimgenen gesprochen wird, läßt sich eine derartige Generalisierung durchaus nicht aufrecht erhalten« Es wird mir, je tiefer ich in die Dialekt« eindringe, immer klarer, daß eben jedes Wort seine eigene Geschichte hat, doch darüber bei anderer Gelegenheit 16. cuiü. n kui 354—487. 17. scann. 11 a) skai^n 355, 56, 59—486. b) skaon 354. 7, 8, 487. 18. masÄ. II a) masg — mjsg 358, 59, 70, 479—81. V a) mas9—m^e354— 7,60— 69,71— 91,93-99, 401—27, 34—6, 43-6, 48—78, 82-«7. b) masg — mesi 392. 400, 28—33, 37-42, 7. 19. bisericä. IV b) biserikg 354—6, 9, 61, 8, 9, 71-3. 75—89, 83—97, 400—26, 30—3, 37- 58, 64-78, 82—7. e) bisjrikg 357, 8, 60, 62—7, 70, 4, Sl 98-9, 427—9, 34—6, 59—63, 79-81. 20. piaträ I a) p/jatr9 418—30. b) piatrg 360, 4, 68—401, 3—10, 16, 17, 31-' 43—60, 2. n pkatrg 355—8, 65, 467, 85. — 259 — V Katrj 354, 9, 61—3, 65—7, 402, 11—15, 38—42, 61, 63—6, 68—84, 86,7. 2L easft I kasg — kgi 434, 8, 43—5, 7. m a) ihsg — kgs 356, 73. b) PL k^s 358—60. IV 1^ — käse 354, 5, 57, 61—72, 74—433, 39—42, 6, 48—78, 82—7. V kas9 — kas9 479—81. 28. piept I b) piept 360, 69, 72—9, 83—9, 91—6, 98—401, 5, 18—35, (36, 37), 44, 46—60, 62. V Kept 354—9, 61—8, 70, 1, 80—2, 90, 7, 402-4, 6—17, 36—43, 5, 61, 63—87. 22b. piepten I c) piepti[e]ne 369, 74, 5, 7, 8, 9, 84-9, 91—6, 99—401, 5, 18—33,46, 48—50, 52—60,62. e) piepti[e]n 376, 83, 435—7, 44, 7, 51. f) pieptgne 372, 3. m b) Kepte[i]n 357—60, 70—3, 434,39,41—3,5. c) Kepte[i]ne 354, 5, 61—5, 7, 8, 80—2, 90, 7, 8, 402—4, 6—17, 61, 63—87. d) kepKin 438, 40. e) Meptgn 356, 66. 2S. sin I sjn 354—487. 2Sb. inimä I inimg 354—487. 24a. dinte KI a) dinte[i] 354—487. 24b. m&sea IV a) mgs^a 354—7, 61—73, 76—9, 81—6, 88— 433, 47—9, 52—79, 82—7. b) masj^ 380, 7. V a) mgsa 358—60, 434-46, 50, 1. b) masä 480, 1. VI mes^ 374, 5. 25. deget VIII b) dj«t' 357—60, 3, 7, 69—90, 2, 3. 4. c) dedzet 354, 5, 61, 2, 486, 7. e) de8t[ü 356, 64—6, 8, 91, 95—421, 60—78, 81—4. f) deSti 422—59, 85. g) d^zet 479, 80. 26. geanä I zan9 479, 80. 17* — 260 — IVa) diaag 354—70, 3, 79—81, 83—89, 91-6, 8, 9, 401, 3, 4, 6, 12—7, 25-8, 32-45, 48—53, 57, 8, 61, 3, 4, 66—70, 73, 81, 3, 5, 6, 7. V a) dzfiang 371, 2, 74—7, (78?), 82, 90, 7, 400, 2, 5, 7—11, 18—24, 29-31, 46, 7, 54-6, 9, 60, 2, 5, 71, 2, 74-8, 82, 4. 27. sprinceanS III a) 8prin8aD9 479, 80. b) sprintäang 388, 91—404, 7, 12, 4, 6. 7, 26, 7, 9, 30, 1, 46, 7, 8, 60, 7. 9, 81. e) sprintSgang 390, 405, 9, 10, 11, 18- 24, 75-8. IV a) sprant§an9 354—71, 3, 78—87, 9, 406. 8, 13, 5, 25, 28, 32—45, 49-53, 7, 8. 61—6, 68, 70, 83, 5, 6, 7. VI a) sprgntägang 372, 74—7, 454-6, 59, 71—4, 82, 4. 28a. vlnS II b) v^üg — vjne 365. IV a) v^ng — vine 354—64, 66—487. 28b. unghie I b)°ufl^ie[§] 354—95, 479, 85, 6, 7. c) ufigig 396—466. 68—78, 80—4. In einer Gemeinde (467) hörte ich umbgig, eine Form, die sich gerade so erklärt wie ku pKeig. Siehe unter 14. chet 29. picior I e) pitsor — oare 360, 4, 68—72, 77—80, 91, 3. 4, 6, 400, 1, 3, 4, 7, 11, 20, 1, 5, 6, 34. f) pitSor — fie 418, 19, 35—60, 62. n a) pMitäor 358, 63, 6, 7, 482, 5. IV a) Kisor — oare 479, 80, 1. o) Ktäor — oare 354—7, 9, 61, 2, 5, 402, 61. 63—78, 83, 4, 6, 7. — ere 413, 4, 5. VII piitSor — oare, doch meist -fte 373—6, 81- 90, 2, 5, 97—9, 405, 6, 8, 9, 10, 2, 6, 7. 22—4, 27—33. 30. cälcliö m a) kglkgi 354-6, 8, 61—81, 6, 88-408, 10. 11, 13—15, 17—59, 61—75, 85, 6, 7. — 261 — c) kftlk^ 357, 9, 60, 82—5, 7, 460, 83. d) kglkgi 409, 12, 16, 76—82, 4. Sl. genuchiü I b) zenufik 479, 80. V b) genullKe 355—64, 70, 72—4, 7, 485, 6, 7. e) genufik 354, 66, 408, 77. f) genuk 365, 67—9, 71, 75, 6, 78—407, 9—19, 26, 60—2, 64—71, 82—4. VII c) dzenuflke 435—42. d) dzenuflk 431—4, 49, 50, 3, 81. e) dzenuk 420—25, 27—30, 46, 7, 54—9, 63, 72—6, 8. f) dzenuke 443—5, 48, 51, 2. 81b. junincä 11 a) zunifikg 355, 6, 9, 70, 3, 434—42, 7, 9, 53, 85, 7. III c) zufikg 479, 80, 1. V a) zunintäe 357, 8, 60—4, 6, 70, 2, 4, 486. b) zimitse 365, 7—9, 75—406, 11—31, 60, 2, 73, 4. VI zunikg 443—6, 8, 50, 1, 2, 6, 63, 5, 70, 1, 2, 83. Vn 2ufik9 354, 466. In der Gegend nördlich von Odobesti bort man häufig dzonk^, dzoi, dzur, als mechanische Nachbildungen der Wörter mit ge — , die echten Formen lauten mit z an. In den nicht angefahrten Orten ist mlnzatä üblich. 32. grftdinä 11 grgiing 354—487. 3Si lemn II b) lemn — l^mne (zuweilen leemne) 357, 59 — 67, 70, 3, 4, 5, 85—9, 92—9, 415—39, 43, 8, 57—60, 5, 81—4. d) lemn — Ifmne 358, 479, 80. e) lemn — lemne (mit mittlerem e) 354 — 6, 68, 9, 71, 2, 76—84, 90, 1, 400—14, 40, 1, 2, 44—7, 49-56, 61—4, 66—78, 85, 6, 7. 84. mär ni a) mgr — mjre 356, 7, 59—70, 73—5, 77, 82— 99, 401, 9—45, 8, 50-69, 76, 82—4, 6. b) mgr — mere 485, 7. — 262 — d) mgr — mere 354, 5, 71, 2, 6, 78—81, 400, 2—8, 46, 7, 9, 70—5, 7, 8. e) m^r — mfie 358, 479, 80, 1. Daß die VerteUtuig von e, e, e, f bei m&r und lemn nicht gleich ist, liegt an dem Charakter der auf e folgenden Kon- sonanten n und r, eisteres drangt nach Verengung, letrtera nach Erweiterung des Eiefemwinkels; m^ wird also luMifigv sein als lemne. Sobald aber r in geschlossener Silbe stdit, wird die Sache anders, c£ verde. S6. pars I par^ 354, 8, 60—70, 72—487. n b) pgrQ 355—7, 9, 71. 86. rof m roäu — Siefe] 354—84 469—71, 85, 6, 7. V a) toi — Sie 419, 20 b) roSü — Sie[g] 385—418, 21—68, 72—84. 87. alb I alb 354—69, 72—465, 72—87. n alba 370, 71, 466—72. 88. galben I a) galbin 354, 6, 9, 400, 9, 10, 13—8, 33-45, 7, 49—51, 55—64, 66—78, 85, 6. b) galben 357, 8, 60, 70, 74—9. 83—99, 401-8, 11, 2, 19—32, 46, 8, 52—4, 65, 82, 3, 4. n a) galbgn 355, 61—9, 71—3, 80, 1, 2, 479, 80, 1, 87 zwischen 9 und y. 89. verde IV a) T|>rde[i] 357—61, 5, 7, 8, 70, 7»— 5, 82-89 403, 12—45, 57—69, 79—84. c) T^rde 354—6, 62—4, 6, 9, 71, 2, 76-81, 400—2, 4, 6, 8, 48, 85, 7. e) verde 406, 7, 9—11, 46, 7, 49—56, 70- 78, 86. 40. Tinat I vyngt 354—487. 41. cireafä I 8ir^9 PI. = 479, 80. IV a) täirjig PL =359— 69, 72, 74—88,90,92-9. 401,3—13, 23—9, 40—2, 62, 73, 75—8, 81-5. tSirj§9— re§ 38H, 91, 400, 2, 14—22, 30-9. 43—61, 63-72, 74, 81. g) töiraä9 PL = 354—8, 71. tSeraäe PL = 486, 7. — 263 — h) fcäurffig — ^e 370, 73. Bezüglich des Auslautes ig oder §e sehe man unter u^ No. 13. 42. stejar I g) Streiari 374, 435—7, 43. III a) stezar 365, 6, 70, 5, 94, 8, 474, 77, 8. d) Stezar 354, 5, 57—9, 61—4, 7, 8, 71—3, 6, 7, 85, 403—24, 59—73, 6, 79—83, 6, 7. IV b) §tezari[ü 356, 60, 9,78—84,86—402,25—34, 38—42, 44—58. In manchen Gegenden ist das gewöhnliche Wort for Eiche — tuft, tufan; gomn ist hier selten, in 484 hörte ich gorun und in 477, 78 g^eats^, d. i goruneatft durch g^neatsg. 43, frasin I a) fräsen 362, 437—45, 7, 87. b) firasgn 358—60, 4, 70, 72—4, 431—6, 49—51, 79, 80, 1. c) fra8i[e]n 354—7, 61, 3, 65-9, 71, 75—430, 48, 52-78, 82—6. in b) fraksin 365? Ebensowenig wie bei galbin läßt sich eine scharfe Grenze zwischen -9n und -^n einhalten, da vielfach ein Zwischenlaut gesprochen wird, der z. B. in 487 genau in der Mitte liegt. 44a. teiü IV tetfü 354—487. 44b. rächitä I a) r^Kitg 355—61, 70, 3, 408—17, 36—44, 6, 63—87. m rititg 354, 62—69, 71, 2, 74—407, 18—35, 45, 47-62. 45 a. pin. Fast unbekannt. 370, 3 pin <= Wachholder. n Min 364, 7. 45b. vin I a) yin 354, 5, 79, 417, 34—43. b) vyin 368, 72—8, 82—9, 92, 3, 402, 3, 10, 18—33, 44—60, 62, (63). n a) yin 356, 71, 80, 1, 90, 404, 6, 11—15, 17, 61, 63-82, 84—6. b) in 487. IV a) gin 372, 85 (neben vyin) 91, 94—401, 5, 7—9, 16, 83. — 264 — Worauf ich schon früher aufmerksam gemacht, daB näm- lich die Behandlung von vi, v^ nicht immer gleich ist, wie z. B. im Aromunischen, kann ich hier nur wiederholen, und durch zahlreiche Beispiele belegen; ich begnüge mich mit einigen wenigen: 393 vyin — Wein, gino! — komme, zoboyit = zäbovit; 408 gin — Wein, yin — ich komme; 463, 65, 70 jrin — Wein, gino — komme, 485 gin und jrin — Wein, yin9'. — komme etc. 45c. mierlä I merlg 417. II a) mierig 368—71, 74-9, 81—401, 5-lü, 16, 18—38, 43—8, 50—61 (63), 65, 7. c) miirlg 364, 7, 72, 3, 80, 3, 4. III a) mnerlg 411, 12, 39, 49, 82. b) mnirlg 355, 57—60, 2, 3, 5. IV a) nerlg 354, 402, 13—15, 40—2, 63, 6, 8. 71, 77—81, 83—6. b) nirlg 356, 61, 469, 70, 72—6, 87. 45d. corb I korb— korbi 360, 4,8, 70, 1, 73—401, 3,5-lü, 16—65, 7. m a) korb — korg 354, 61, 6, 402, 11—15, 66, 68-81, 83—7. b) korb — korbg 355—9, 62, 3, 5, 7, 9. 71 404, 82. 46. jneapän I a) znjpgn 358, 9, 64, 5, 70—4. U b) znepen 354, 7. c) znepine 363. in b) zn^pere 403. VIII znjp 360. Sonst vergeblich gefragt 47. cämasä 11 a) k9ma8g[e] — gs 354—7, 60, 71, 75-47S. 82—4, 6, 7. b) kgmasg — es 358, 72—4. c) kamaSg — g§ 485. m b) kgm^g — eä 359, 70, 479—81. VII a) kama§e — 9§ 361—69. Unter den unter n a) aufgeführten Orten sind viele, wo man den Plur. kgmugä spricht, also mit einem schwebenden Diphthonge, der mir auch im Banater Dialekte aufgefallen — 265 — war. Das auslautende -89 ist yielfach geflüstert, eine sichere Zuweisung, sei es für -§9 oder -se, infolgedessen nicht mog* lieh. Sicher ist nur, daß ig bei weitem überwiegt, und ich nur dann §e geschrieben habe, wenn ich meiner Sache gewiß war, im Zweifelfalle aber §9 anwandte, cf. usä. 48. cutit I kutsjt 355—60, 62—76, 78—87, 426—53, 79— 81, 7. n kutsit 354, 61. III kutsit 377, 88—425, 54—78, 82—6. 49. tin m a) tsiu 390—3, 95-423, 25, 54—78, 82—5. b) ts^i 357—60, 479—81. IV a) tsyij 354-6, 61—89, 94, 424, 26—53, 86—7. 50. cer. I sef 479, 80. IV a) tSef[q 354—94, 403, 24—58, 81, 5, 6, 7. b) t§er 395—402, 404-23, 59—78, 82—4. 51. nor I nor — nori 354—6, 61—487. IV nour — nouri 357—60. 52. umblu n umblu 354—487. 58. searä I sarg 354—88, 91, 403, 26-53, 79—81, 85, 6, 7. n sßBxg 389, 90, 92—402, 4-25, 54—78, 82—4. 54a. soare 11 c) S9re 355—60, 62—5, 67, 70—3, 75—83, 6, 7, 90, 1, 94—7, 407—10, 13—19, 34, 5, 39—45, 47, 9, 50, 1, 73, 87. d) sgrili, S9arili 354, 61, 6, 8, 9, 74, 84, 5, 8, 9, 92, 3, 98—406, 11, 2, 20—33, 36—8, 46, 48, 52—72, 74—86. Auch unter den unter II c) angeführten Orten befinden sich solche, die das e von soare in der artikulierten Form zu i werden lassen, also soarile, denn dieses e ist das wenigst betonte, aber die unter 11 d) angeführten Dörfer, und es sind deren die meisten in der großen Walachei, haben auch den Artikel IL Bei andern Normal wörtem habe ich auf diese Besonderheit keine Rücksicht genommen. 54b. noapte 11 a) ngpte 354 — 487. 55. Ylnt I vynt 354—487. 56, vlnd n v^d 479, 81. — 266 — m y^DZ 354-433, 35—78, 82—87. IV vinz 434. 57. stea I a) stj^a Plar. stele, mit Artikel steUli, da wo mu sprili spricht 354—64, 66-9, 73, 77—411, IJ- 65, 73—81, 3, 85—7. IV st^ 365, 70—2, 74—6, 412, 66—72, 82, 4. 58. f ea I a) Sa— äele, ä^Ie, §fle 355, 58—88, 91—4, 6, 7, 401—4, 17, 20, 22—5, 27—9. 31—9, 48-50,1 3, 56—62, 66—72, 77, 80, 5, 6, 7. b) äa — äei 356, 89, 421, m 357, 95, 98. §gi 399, 400, 5, 7, 12- 16, 20, 6, 30, 46, 7, 51, 4, 5, 63, 73—6, 78, 9, 81—4. o) §fia — §ele 354, 90, 418, 9. e) äa— Säle 406, 8, 9, 10, 11, 40—5, 65. 487 bildet Sa — Sele and daneben Sene, das sich vidleieht darch die artikulierte Form Selele, wo Dissimilation eintnl erklärt Doch bleibt dann unerklärt, warum nicht auch bei stelele und anderen diese Dissimilation eingetreten ist 59. vi^el II a) vitssl 375, 9, 86, 7, 418, 34—47, 49—52. c) Tyit8§'[8]l 374, 6, 7, 8, 80, 3, 4, 8, 9, 40t 20—33, 48, 53—9, 62. m a) yitsgl 355—60, 62—71, 3, 81, 2, 90, 5, 415. 77, 8, 80, 5, 6. b) 7it8$'[e]l 354, 61, 72, 403, 4, 6, 84. V a) gitS9'[e]l 385, 91—4, 96—401, 5, 7-14, 16, 7, 9, 60, 1, 63—76, 9, 81-3. VI b) itsgl 487. 60. Titea n a) vitsa 434—47, 49—52. c) yyitseä 374, 76—8, 80, 3, 4, 8, 9, 402, 20-31 54—9, 62. d) vyitsa 428—33, 48, 53. e) Titseä 375, 9, 86, 7, 418. III c) yits»a 354—57, 61—71, 81, 2, 90, 5, 403, 4. 6, 15, 84, 5, 6. d) yitsa 359, 60, 72, 3, 477, 8, 80. IV b) zitsa 358. — 267 — V c) gitsa 479, 81. d) gits^ 385, 91—4, 96—401, 5, 7-14, 16, 7, 9, 60, 1, 63—76, 82, 3. I b) itsj^ä 487. 60b. vulpe I vulpe[i] 354—6, 61—9, 71—475, 82—7. n 'lüpepj 357—60, 70, 476—81. «Oc lup I a) Inp — lupi 360, 4, 8, 70, 72—401, 4—8, 10, 16—65. m lup— lupK 354—59, 61—3, 65—7, 69, 402, 3, 9, 11, 12, 71, 80—6. VI lup — luK 413—15, 66—70, 72—9, 87. 61. bärbat I bgrbat 354—71, 73—478, 82—7. n b) barbat 372, 479, 80, 1. 62. nevastä H b) neTastj— jste 357—60,70,72—445,48—87. e) nevastg — este 354—6, 61—69, 71, 446, 7. 65. bätrln I bgtr^ 354, 6, 7, 60-84, 87—409, 11—87. m b) bgtrin 355, 8, 9, 85, 6, 410. 64. june III zune 354—487. Wie schon fr&ber bemerkt, ist das Wort wenig gebräuchlich, das Volk kennt es oft nur dnrch Yermittelong der Schriftsprache oder Sprache der Ge- bildeten. 65a. tlnär IV a) tingr 357—60, 71, 4, 434—45. V a) tjngr 354—6, 61—70, 2, 8, 75—89, 92— 409, 11—18, 21—33,47—75, 77—81, 83—7. b) t^ngr 390, 410, 19, 20. c) tgngr 391, 446, 76, 82. 65b. slab I slab 354—69, 71—433, 35—41, 46—87. n sklab 370 (auch in Domne|ftlf, thalabwärts). ni zlab 434, 42 — 5 (am rechten unteren Oltufer). 66. rid I a) r^id 479, 81. ni a) rjz 354—478, 80, 82—87. In Corbi 370 sagte mir ein Bauer: Wir IJngureni sagen „r^ztt^S aber die Tärem sagen „r^^. Geflüstertes ü ist dort, wie vielfach auch in Siebenbürgen, deutlich hörbar. 67a. zic I dzjk 479. II z^ 354—87, 426—78, 80—87. — 268 — m zik 388—425. 67 b. Täd I b) T9d, vedz 479, 81. n Tgz 354—478, 80, 82—7. 68a.damnezefina) dumnez^u 363—91, 426-53, iMl- 86, 7. b) danmezgy 355 — 62. IV dumneze» 354, 90, 92—425, M-'^ 82—5, 68b. jur I äur 354—478, 82—7. V zur 479—81. 69. stia VI stia 354—487. 70. pefte IV a) pjßte — peSti 354—487. 71. aud I aüd 479, 81. ni a) aüz 354-412,17— 9,21— 34, 44-59,80, 82-b. b) aöz 487. IV auz 413-16, 20, 35—43, 60—78. 72. caut I a) kaijt 354—66, 69—74, 76—428, 3M. ^'' 46—55, 60—86, b) kaot 487. VI kat 367, 8, 75, 429, 30, 9, 44, 5, öM- 78. lunl I a) lun 354—97, 99—403, 5, 6, 40—87. b) luni 426—39, n lun 398, 404, 7—25. 74* marti, marts 354—487. 76. miercuri I merkuri 417. II mierkur[i 360, 4, 67—401, 3— 10,16, iM*' 43—60, 2. III a) mnerkurp 355-9, 61—3, 5. IV nerkiir[i 354, 66, 402, 11—15, 3Mi61- 63—87. 76. joi I zoi 479-81. Hier hört man auch oft dzoi, durci £edscfae Analogie entstanden. n Z9i 354—478, 82—7. 77. V in er [i 354—487. 78. slmbätä 1 symbgtg 354—99, 401—78, 80, 82-4, 6. '• ni 89mb9t9 400, 79, 81, 5. — 269 — 79. dnminicä II a) dumini[e]kg 354-81, 5, 6, 90—7, 9, 402—5, 11—13, 16—75, 77-80, 83—7. b) dumenikg 382—4, 87—9, 98, 400, 1, 6— 10, 14, 15, 76, 81, 2. 80. un I. Meist vor Vokalen ü, sonst un 354 — 486. In 487 wird vor Vokalen das n zum Vokal gezogen: u-nom, u-nak. 81. doi, allgemein doi. Fem. a) dp^jg 423—5, 30 — 2, 8, 49, 79. c) dpug 358—60, 64, 70, 87—9, 426—9, 33—7, 39 —48, 54, 9. e) doug 354—7, 61—3, 65—9, 71—86, 90—422, 50 —3, 55—8, 60—78, 80—7. 82. trei I trei 354—7, 61—9, 71—478, 84—7. n tri 358—60, 479—83. IV trgi 370. Dies ist der einzige Ort, wo ich diese Aussprache, die aus trii hervorgegangen ist, hörte. An der Richtigkeit kann nicht gezweifelt werden, eher ist möglich, daß manche früher unter trii aufgeführten hierher gehören. 83. patru 354—487. 84 cinci I sins 479, 80. II t§int§ 354—478, 81—7. 85. sase I sasg 358, 9, 64, 70, 90, 434—49, 79, 80, 1. n a) §ase[i] 354—7, 60—3, 65—69, 71—89, 487. b) äas[§] 450—78, 82—6. Das auslautende § wird oft geflüstert gesprochen, wenn man es deutlich hört, neigt es noch mehr nach i als das Banater auslautende f. 86. sapte I d) Sapte[i] 354—487. 87. opt I opt 354—61, 63, 4, 73—5, 438—45, 60. n 9opt 362, 65—72, 76-437, 46—59, 61—87. 88. nouä I ngyg 423—5, 30—2, 38, 49, 79. m npug 358—60, 64, 67—80, 86—9, 91, 5, 8, 412 —22, 50—4, 56—61. V noug, noo 354—7, 61—3, 5, 6, 81—5, 90, 2, 3, 4, 6, 7, 99—411, 26—9, 33—7, 39—48, 65, 62— 78, 80—7. — 270 — Es ist sehr befremdlich, daß nonä und dooft nicht durch- weg übereinstimmen. Da bei doua die geschlossenen o, bei nooä die offenen 9 hanfiger vorkommen, so Tennute ich, daS bei d9^9 das masc doi, das nur mit geschlossenem Tor- kommt, gewirkt hat S)k zece n b) zfse 479, 80. d a) z^tse 358, 95. ß) zftäe- 357, 59—67, 416—28, 34—43, 57-60, 77, 81—4, 6. y) ze[e]töe 354—56, 68—94, 96—415, 29-3i 44—56, 61—76, 78, 85, 7, Im westlichen Teile der Großen Walachei ist das e mehr geschlossen, im östUchen ist es mittleres e« oder es wird ganz offen, wie auch vielfach in der Kleinen Walachei und Sieb^i- bürgen. 90. unsprezece I unspr9zet8e, oft zu unspretie gekürzt. 354—6, 58—61, 63—8, 70—2, 4, 76-9«, 2, 94—487. II üspretäe (zuweilen üsptäS) 357, 62, 9. 73 5, 91, 3.. 91. doisprezece meist dousprgzetda 92. treisprezece meist treisprgzetäe (tryjspretäe 370). 93. patrusprezece I patnisprgzetSe, patruspretie 356—63. 435—8, 85, 6. II paispretöe, pajsptSS 354, 5, 64—434 39—84, 7. 94. cincisprezece =» täinsprgzetäe, täinspretse, tsinsptÜ 95» fasesprezece IE ssdsprgzetse etc. 354 — 425, 7, 8, 30 J^ —78, 80-7. lU g9i3pr9zetäe 426, 29, 31, 79. 96. saptesprezece saptesprgzetäe etc^ ni^ends ieptespr?- zetäe. 97. optsprezece ^jopspretse ist die gewohnliche Fonn: yospretSe 368, 70, 78, 86, 96; optuspts« 366, 69, 81-^ 91, 2, 8, 9, 410, 18, 20, 1, 46, 66, 7, 75. 98. nouäsprezece noQgsprgzetSe etc. — 271 — 99» dooftzecT II a) do^z^s 479, 80. b) doyz^tS 358—60, 87, 420, 7, 8, 32—53, 81, 6. IV a) do^9zetö354— 7,61— 86,88— 419,21— 6, 29—31, 54—78, 83—5, 7. 100. de n d9 354, 5, 62—70, 72—408,11—34,43—73, 82—6. in d6[i] 356—61, 71, 409, 10, 35—42, 74—81, 7. In einigen Orten, z. B. 487, sind beide Formen üblich, d9 vor Labialen d^ mine, dp rale, aber sonst de Katrp, de- ap9, de-nnde etc., aber meist ist eine Form durchgeführt 101. din II a) d^ 354, 5, 61—70, 72—408, 18—34, 43—57, 66-71. b) dgn 411—17, 58—65, 72, 3, 82, 6. ffl din 356—60, 71, 409, 10, 35—42, 74—81, 7. 102. pe. I pe[i] 357—9, 70, 436—40, 79, 80, 1. m a) p9 354—6, 60—69, 71—435, 41—78, 82—7. 103. pentru I a) pentru 357, 60, 63, 65—419, 22, 3, 7, 8, 31, 33, 38—41, 5, 68, 77, 8. b) pintru 355, 6, 8, 9, 435—7, 76, 9, 80, 1 (87). d) pentn 371. n a) pjntru 354, 61, 2, 4, 7, 420, 21, 24—34, 46, 8, 51—3, 6, 9, 60—4, 72—4, 82—6. b) p^tru 466—70, 75, 87. VI puntru 442—4, 7, 9, 50, 4, 5, 7, 58, 65. In einigen Dörfern beobachtete ich, daß neben der älteren Form die litterarische „pentru'^ üblich ist 104. si I äi 354—425, 27—31, 34—41, 85, 6, 7. n S^ 426, 32, 3, 42—84. Manchxnal kommen beide Formen vor, su in harter, §i in weicher Stellung. 105. chlamä I Kamp 354—487. 106. sarpe I a) Sarpe— gerpi(-K) 354—6, 61—74, 78—83, 5, 6, 88—90, 2, 95—99, 402—7, 9—10, 5, 8, 9, 21, 2, 85—7. c) sarpe — ä9rpT(-K) 357—60, 75—7, 84, 7, 91, 3, 4, 400, 1, 8, 11—14, 6, 7, 20, 23—84. — 272 — 107. ceapä I a) töapg 354—70, 78—407, 12—17, 27—12,4, 5, 54-9, 66—70, 8, 81, 3, 5, 6, 7. b) sapg 479, 80. II tsfpg 371—7, 408—11, 18—26, 43, 46-53, 60-65, 71—7, 82, 4. 108. albin ä I albing 360, 4, 5, 7, 8, 70, 73, 9, 87—94, 96-S, 400, 1, 17, 8, 20, 34—47, 49—52. II albüng 371, 2, 74—8, 80—6, 95, 9, 405-8, 16, 9, 21—33, 48, 53—60, 62. m albging 355, 7, 8, 66, 9, 411, 12, 67, 87. IV alging 354, 6, 9, 61—3, 402—4, 9, 10, 13-15, 61, 63—6, 68—86. 109. copil I kopü 360, 4, 68-70, 3, 9, 87, 8, 92—4, 9fr-S, 417, 8, 20, 34—47, 49—52. n kopiil 371, 72, 74—8, 80-6, 89—91,5,99-401, 5—8, 16, 9, 48, 53—60, 2. III kopKil 354—9, 61—3, 65—7, 402—4, 11, 11 13, 21—33, 61, 3, 4, 7, 74—87. IV koKil 409, 10, 14, 15, 65, 6, 68—73. HO. deal dgl 354—487. 111. oväs I ovgs 354—64, 70-406, 40—53, 71, 85, 6, 7. II ovgz 65—9, 407-39, 54—70, 72—84. Nur vereinzelt z. B. 374, 5 hörte ich die in der Kleben Walachei und Serbien so sehr verbreitete Form oväsc 112. carpän I karpgn 362—8, 72, 3, 80, 479—81, 87, o zwischen 9 und u. II a) karpen 357—60, 71, 74—9, 81—402, 4-lü. 12—6, 18—32, 48, 52—75, 82—4. b) karpin 354, 69, 70, 403, 11, 17, 33-47. 49—51, 76—8, 85, 6. III karpene 355, 6, 61. 113. salcie I saltsi9[e] PL sgltsi 354—478, 81—87. II salsig 479, 80. 114. an in I a) anln 376, 86—90, 92—407, 9—76, 82—4. b) anine 354, 61—5, 74, 485, 6. — 273 — c) amine u. ainine 367—9, 72, 5, 77—85, 91, 408. II a) arfn 370, 477—81, 87. b) arme 355—60, 71, 3. Zusätze: 1. Ich habe bereits im VI. Jahresberichte S. 31 darauf hingewiesen, daß es auch in Siebenbürgen einige Ge- meinden giebt, in denen ce als tse, also wie bei den Aro- monen gesprochen wird. Zu den dort angegebenen Gemeinden kann ich noch eine hinzufügen, die ganz isoliert Yon den anderen liegt, nämlich Tecus (Olah Tyukos) bei Reps, in der Nähe des 01t Dieselbe Erscheinung beobachtete ich auch in Leresti in Mu^cel, aber nur bei einzelnen Personen, nicht durchgehends. Auch in der Gegend von Avrig, Racorita im Oltthale hörte ich des öfteren tse-Laute, sowohl bei Gebildeten wie Ungebildeten. 2. In Muscel war mir eine weitgehende Aspirierung von Tokalisch anlautenden Wörtern aufgefallen, wie: ark, 'arip(^, armur^, *argat, ^arkgnesk; wie man sieht, besonders vor fol- gendem r, aber doch auch 'odaig, wohl durch 'oding, ^odinesk mit Metathese aus odihnä veranlaßt, ferner auch 'om^t = omät (Schneeverwehung) ^odolean und andere. 3. Durch ihre altertümliche Form interessante Wörter sind ice = hier, nice = weder, die ich im Thale des Argesel in Muscel hörte. c 4. Die von Stinghe als Eigentümlichkeit der Trocaren angegebene Erscheinung der Attraktion bei Wörtern wie oiK = ochiü, p^duike = päduche, fand ich hier und da in Muscel und im folgenden Jahre sehr verbreitet im Kreise Bräila. 2. Zur Flexionslehre. a) Das Substantivum. Artikulation. Auf dem ganzen Gebiete ist das 1 des Artikels geschwunden, doch kann man häufig in der Großen Walachei, besonders in Ufov, Vlasca und Teleorman das Wiedereindringen des 1 nicht nur in den besseren Kreisen, andern auch in der breiteren Schicht der Bevölkerung be- obachten. Auch im Liede hat sich 1 öfter erhalten, wie ja Weigand, 8. JahreBbericht. 13 — 274 — auch anderwärts. Über li statt le (s^rili — die Sonne, stelili — die Sterne) sehe man Nonnalwort 54 a: soare und 1: dna Nominativ- und Plnralbildung. Formen wie stewii kommen nicht vor, berbec statt berbece eto, hört man höchstens von Ungureni. Eine auffallende Pluralbildung zeigt mesteacan, das meist regelmäßig mesteacSni im Flur, lautet, daneben horte ich in 378, 380—386, 406 mestetdini, zeigt also eine doppelte Be- zeichnung des Plural, was in ahnlicher Weise aus demAJba- nesischen bekannt ist, auch dem Deutschen nicht fremd ist, so sagt man z. B. in Oberhessen „Kinnercher, Mädercher^. In 398 sagt man mestetd zum Sing, mesteacän. Über dene statt sele siehe Normal wort 58: sea; überhaupt findet man manches Lehrreiche unter den Normalwörtem bezüglich der Pluralbildung, taran hat tfireni in 434, vermutlich auch noch anderwärts. Kasusbildung. Die flexivische Bildung ist die gewöhn- liche, lu wird nur bei wenigen Personennamen angewandt, lui scheint nur vor Ion, Gheorghe in Gebrauch zu sein» ich glaube aber, daß es auch hier lu ist, das in der Stellung Tor i, g wie lui klingt, denn da man in denselben Orten In Mi- hai etc. sagt, muß man auch vor Ion ein lu annehmeiL Vor Femininen tritt lu hier gar nicht auf, also Marii, aber nicht lu Maria, vor popa wird es allerdings im Norden neben popi gebraucht, aber doch ist popi allgemein gebrauchlicher. In 421 hörte ich statt unui Vasil — a lu unu Vasil — eines gewissen VasiL Wenig gebräuchlich sind bei den Yerwandtschaflsnameo tatlni, mämini, dafür fast überall tati, tati mele, mami mde (mumi mele 370) oder gekürzt mä-ti, mä-si, bei tatä auch lu tata — meines, oder des Vaters. Die im Burzenlande na^ seltener im Fogarascherlande gebräuchliche, ganz unfiektieite Form (casa mama mea — das Haus meiner Mutter) habe ich in der Großen Walachei selten beobachtet — 275 — Damia-ta, gekürzt ma-ta, hat im Genitiv dumi-tale und auch domia-tale, gekürzt ma-tale; in 481, 483 (in der Moldau) sind diese Genitive auch als Nominative üblich, also matali in der direkten Anrede. Bei dem überhäufigen Gebrauche dieser Formel kann eine derartige Kürzung und mechanische Verwendung der obliquen Form als Nominativ nicht Wunder nehmen. Man vergleiche dazu neugriechisch rov Xoyov aov als Nominativ, das sich ganz in derselben Weise erklärt Suffigierung. In Muscel bildet man zu ploaie: plointe — Regenwetter. Ebenda ist ein Dim. auf et§ gebräuchlich: drum — drumeci, tim — tlmeci, kleiner Besen, tron — tronetä, kleine Truhe etc., auch bei Vornamen üblich: Negulecl. In demselben Sinne wird auch das Suffix — entä verwandt: täurencT — junger Stier, popenci — junger Pfarrer (etwas spottisch). Zu — icä hat man eine dim. Masculinform neu- gebildet: finic, läptic, bulzic, minzic, läntic und andere. (Mit- geteilt von Herrn l^apcaliu in Cimpulung.) b) Das Pronomen. Das Personale leu wird nicht zu io, im Norden und Westen hört man 19^ wie anderwärts, aber meist bleibt iey. Der Dativ, für den man in den Gemeinden, die die Labial- reihe palatalisieren, ni erwartet wie im Aromunischen und auch vielfach in Siebenbürgen, heißt mi, vermutlich infolge satzunbetonter Stellung bewahrt. Demonstrativum. Dieser: Sg.^sta, f. asta. Plur. gstia, f. astea, sind die gewöhnlichen Formen der großen Walachei. Für astea findet sich auch astea 370, 418 und gar gstea 434, 436, beide durch das Masc. beeinfiusst. Erst jenseits des Milkov hörte ich aesta, f. asta, Plur. aestia f. aestelea (sie!) 481. Letztere Form ist durch atSelea veranlaßt Jener: Sing, m. gla, alleinstehend auch ala, f. aia. Plur. m. gia f. alea sind die gewöhnlichen Formen. Für f. PL glea in 434, 436 ent- sprechend gstea. Die aspirierten Formen, die ich bei gsta 18» — 276 — nicht notiert habe, treten hier nur im nordlichsten, an Sieben- bürgen angrenzenden Teile des Gebietes auf: '^ia, ^alea, *eia, ^elea horte ich in Zeiden 355. Nur die Zigeuner und Ud- gureni sprechen sonst die aspirierten Formen. In Odobesti 481, also schon in der Moldau, sagt man Sing. at§ela, atseia, Plur. at§eia, atSelea, Formen, die ja auch die litterarischen sind, aber von dem gewohnlichen Volke in der Großen Walachei kaum gebraucht werden, ebensowenig wie acesta. Das Pronomen al, a, ai, ale wird sowohl im Tara Oltoloi wie in der Großen Walachei in der vollen Form gebraucht, a für alle Formen horte ich nur in Sacele und OdobestL In Vlädeni fiel mir eine merkwürdige Verkürzung auf: statt z.B. Kinder zu fragen „al cui oder a cui lesti, oder ai cui sinteti"^ fragt man: „ane eine Testi, ane eine slnteti^', was aufzulösen ist in „al-de eine, ai-de eine". Auch sagt man „mä dnc hme popa*' = la-a (näml. casä) de popa = ich gehe zum Pferrer^ ins Pfarrhaus. c) Das Verbum, Praesens, a apropia: apropki, apropKi, aproptie, aprop- Kem, apropKats, apropkie, so in den ke-Gemeinden, für die erste Person auch apropku, aber seltener. In Odobesti 481 aproki, aproki, aprokig, aprokem, aprokets, aprokig, auch P. P- aproket. a täia schließt »ich eng an. In Corbi 370, das ja auch sonst noch abweichend ist, sagt man aproptesk far apropiu. a späla. spgl, spela, spalg. Conj. speie und spfle. a scnipa: skuip so meist; skuiip 362; skupiu 360: skupku 358; skuipesk 439. a sedea: sez, sez, §ade 354—7, 61—70, 82—5, 90-8. 402— ll', 62, 66, 85, 6. ggz, sgz, §ade 358. 72—7, 86, 7, 99, 400, 12—60,74—84. sgd, sgdz, §ade 479, 481 ist moldauiscl- a trimite: trimets, trimets, trimete, trimetem, trimetet^ trimete. Die III. Sg. und Plur. sind überall gleichlautend. Conj. trimetsp. — 277 — a sfiri: I aai, II sai nnd 39^, III sare so gewohnlich. sffi ^9h sarö 405, 7, 9, 10—3, 16 — 8, 55—8, 73 — 5. sjr, S9r[i, sare 414, 15, 20—2, 54, 59—72. In Rucär horte ich Isprgie = ispräye^te. In Odobesti bemerkte ich Übergang von III nach II: noi Yindem, fÖtS^m, aber doch mergem. Imperativ. Die verneinte Form des Impt. ist wie im Schrifkrumänischen , nu strigareti habe ich nirgends gehört. Von stan lautet der Impt stgi, aber auch stai ist verbreitet. Imperfekt. Überall ä in III. Plur., nicht au wie im Banat. Der Aorist ist überall in Gebrauch, aber nur in schwacher Form in L Sg. dusei etc., bei üngureni zuweilen auch im Plor. noi duserem 464, 65. Plusquamperfektum k^ntasem, — ase§, — ase, — asem, — asets, — ase sind die in der Großen Walachei üblichen Formen; in Siebenbürgen ist mehr am fost cäntat üblich, das ich übr^ens auch im Norden der Walachei oft horte. Futurum wird gebildet vermittels: I oi, II gi, ^i, III o, IV om, V 9ts, VI 3S5, 98, 411, 34, 37, 74, or 444, 45, 56, 73, 79. Conditionalis ist wie im Schrifbrumänischen; im Nach- satz wird oft das Präsens angewandt: d'as avea bam, mä duc. Perfektum. Das Hilfsverb ist am, ai, a (o 358, 70, 71, 479) am, ati, a (nicht au, da auch hierbei III. Sg. = III. PL ist^ ebenso sagt man auch beim selbständigen Verbum iel are und 161 are.) Die gekürzten Participia vgst = vezut, ggst = gäsit, kert = pierdut, vint ^ venit, fo = fost sind häufig im Tara Oltului und im nördlichen Mupcel, aber sonst nicht, dafür tritt aber eine andere Eigentümlichkeit auf, die nur der zen- tralen Großen Walachei angehört, nämlich die Participia auf ^r^, die entstanden sind, um den sonst gleichlautenden Sir;^. — 278 — vom Plur. zu unterscheiden : am mäncat und a mancat sind zweideutig, deshalb fugte man beim Plur. qt^ an, das man ja auch sonst benutzte : duse — er fahrte , duser9 — sie fahrten etc. Daß die Form — jrj und nicht erj lautet, er- klärt sich durch Yokalharmonie, die in duserg nicht eintrat weil die Form durch duse, duserets gehalten wurde. Wenn auf dem größten Teile des rumänischen Gebietes dusgif ge- sprochen wird, so kann das hier nicht mit angefahrt werden, denn gerade in dem Teile, wo man mäncatärä braucht, heiBt es duserä, nicht dusärä. Von Norden kommend, horte ich diese Formen zuerst in Gluiesti, so wie ich aber in das Gebirge eintrat, in Pidor de Munte, hörte es wieder auf. Am meisten hört man es in Ilfov in der Bukarester Gegend, von wo aus es auch in die Nachbargebiete nach Yla^ca weitergetr^en wird. ,Jjeute, die fein sprechen wollen^' (weil man in der Landeshauptstadt so spricht), wenden es an, wie mir ein Bauer im südlichen IlfoT bemerkte. In Teleorman, das westlich, und in lalomita, das östlich von IlfoY liegt, beobachtete ich die Form nur ganz vereinzelt. Erwähnt sei noch, daß auch auf das selbständige sint diese Endung übertragen wurde: sintära =^ es giebt, es sind, das ich sogar in Flämända 446 bei Tum-Mägurele borte. Die Nachstellung des Hilfsverbs beim Part, die in anderen Gegenden ganz gewöhnlich ist, hört man in der Großen Wa- lachei auffallend selten, also: am väzut, nicht: väzut — am. a fi. I slnt, II ie6ti im Satziimern vor Konsonanten meist ie§, III ie, ieste, ui, i, je nach Stellung und Betonung. Für tir — Te = dir ist, hört man oft tse, resp. tsj, das ist tsu — e >> tse > tsg, wofür man Beispiele in den Liedern findet IV s^ntem, V s^ntets, VI sunt und suntgrp, siehe oben unter Perfect Statt des Imperf. eram hört man häufig irj^am, besonders längs der Donau, auch in lalomita und Bnzäü. In Läcusteni 437 in Romanati heißt es: ür^m, lireL iirg, iirgm, iirjts, iirg, ebenso bei anderen Verben. d) Zahlwort Wie in der Schriftsprache lautet die Or- dinalzahl al doilea, al treilea, al citelea etc. 279 — e) Präpositionen, de — pe > dupg ist auch in der Großen Walachei verbreitet, doch gewöhnlich d9P9; prin meist pnn. In Porombac 358 im Tara Oltului hörte ich p^rp la = pänä la, was auch in der Moldau sehr üblich ist peste lautet meist wie geschrieben; piste 363, 4, 7, 412, 13, 16, 24, 25, 30, 39, 48, 54—9, 65—78, 82, 3; pisti 37l! 426, 27, 79, 80, 1; pgste 355, 56, 62, 420, 21, 63. C. Texte- i. verde fyie, verde trei skgiets, *ai la s^rbj, mgi b^iets! kare vrets, kare putets, kare nu v^ prindets. 5 §i domol, sg nu gresits! k-cd v^zut iama, tse pgtsim, k9 d^n tsenu§e nu isim, ka purtSei ne kgznim. tot pym-paie ka purtdei; 10 pun9 ni s-au rupt tsoritsei. si nits ast^a nu s-ai niei t§i din sat dg kgpgtat, bodaprostg kui ni a dat. Satulung, Biserica veche. 354. Cost. Muntean. IL verde f^ie tiriplik, asta-i brgij äi nu-i slgnik. kaijtg lele d-al voinik, kg ku mine n-ai ninik. 5 d-ai avut, kund ai avut, fost-a vreme, si a trekut — 280 — d^ trei ani si mai d9mult ka r^ua dp-pp pgm^nt. 354. idem. m. kun-eram, de nu iubj^am, unde m^ pun^am diim^am. dar akum de kun-iubesk, n-afi-kap, sp mp odifinesk. Vlädeni 356. Toma Bozocean. IV. dup9 nor yine senin, dnp9 dultsatsp venin. amar mnie ka suskin lakrpmile vale-m-yin. 5 sgrakp fatsp strikatg de lakrgmi m-ai tot udatg. plundzets oki si Igkr^mats, kg voi syntets vinovats, tse Yedets, nu mal uitats, 10 tse inbits nu mai Igsats. Yoi suntets mnie de ying, k-ats iubit fatsg strging, da nu din strging tsarg. ah fok, flakgrg si parg 15 kus-preot45 blagoslovits, si kgluggras sfintsits, tots mnie sg-ra tsit^askg, sg potä, sg mp despgrtsaskg. kute habe vrgJitoare 20 »i muieri deskuntgtoare, toate mnie sg-m deskynte, nu pots fii ka mai nginte. Yistea 357. Dumitru Ne^oe. — 281 — V. sgras-kgr^rile m^le, kum krg§te iarba pe igle! las-sp krgsko sg-nflorgskg, ntuna mundra s^-m trgigskg. 5 pgrguts ku ap9 rjtse pe-la pparta mi^dri trgtse, igse mundra, bq sg spgle, vgzu, kg-s lakrgm-d^-ale mgle. Porumbac 358. Eftene Hocioaga. VI. busuiok kreskut ^n z^d, vai tare tfi-ai-nflorit; si zudu-i numai de varg si ku piatrg mestekat. 5 dar dumnezga ka un sfynt varu pgm§n-l-au fgkut, fnmigse, rgdgtsini au prins, si dunmezgu-i tare bun, si fatfie täe-i apo yin 10 §i la tots vgia deplin. Boita 360. Maria Marcu Costandinescu. VIL frunzg verde dg ngut, tse mi-i dra-nu mi-i urijt, 9g fiie ka negru pgm^t. tse mi-i urut, nu mi-i drag, sg fiie ka ka§u dg nlb. Kämmest! 365. Maria Dobre Popescu. — 282 — VUL verde frunzg nuk^ s^k9, msokg, inima d9 piatr^, jin - dg m^ mai yez - odatg. jino, maikg, dg mg vez. 5 pi^ng s^n-grunele verz. kg dakg s-or setsera, mult ^fi-kale ti-i uita. ui tot pl|^ndze §i ofta. nu-^ äv^a, dg unde 1x19 lua. 10 trimete, maik9, rgspuns, pe b9taia Yuntului pe ar^pa (= aripfi) korbului, ka sg afli, ka sg §tii dg sun-mort, dg sun-yii. Corbi 370. lancii Grecu. IX. fgie y^rde, foi de murg (trei alune) pe sup pgle de pgdure tretäe o nevestikg (fomee) n-lume ku prufikuletsu de m^g 5 'orops^tg de bgrbat ku pmfiku nebotezat. pnifiku plundze, mg-sa-i zutwe: „taS-ku maika, nu mai plundze, kg maika, unde te dutSe, 10 te o skglda un lapte dultSe/* „de m-ai skglda s-\^n zg^ar (Kie ma^ka §i zghar) sufletu migu-i tot amar. (mie m-pare tot amar) k-am trekut piste *otar, de tatg m-am depgrtat, — 283 — 15 §-ka muine pot 39 mor, amgrut si plin de dor. Domiiigor. - Ion ^uselescu. Obiges Lied habe ich mit kleinen Varianten mehrere Male aufgeschrieben. fgie verde pelinits^, kjte flof pe lalomitsg sun-la Mitsa pe fotitsg. kute flof pe Teleorman 5 sun-la Mitsa pe tulpan. kute flof pe kpst^-nsus t^te Mitsa mi Ij^ - a pus. s-a plgtit, de l^-a dat ku ban du-pe s^rutat 10 dela fl9k9i din sat. Derselbe. XI. foie verde ä-o lal(^a, kare nu krede dragost^a, dumnezgu ka sg-i o-d^a, 89-i o d(?a, sg-i o iga, 5 ka S9 kr^zp si altuia, kum ie pgtimipra m^a. patima tse p^timesk, §i dorn kare-1 doresk. n-am, kni S9 mg-i zgluiesk 10 z^lui - m - az - damitale ka la un frate mai mare. Oiesti 373. Costandin ^tefan Puciü. xn. foie verde §i mi susai, Mpriteikg bprba-n-ai. — 284 — da guritsa kui o dai? dg-mi-o mie ku larie pyn-la Suinta M^rie p^-s-or kpt§e k^ma-n-vüe si struguri razakie. Bunesti 375. 6iiita lonescQ. xm. £916 verde trei aglitse« kg nu-i nitS-o feritse dg omu ku iibomnitSe, kg iel multe grize dutse. p^n-8-a dutse pg la t^te, tretse ngpt^a zamgtate. pun-a vieni si la mine s-a fgkut zung büne. Derselbe. XIV. 1. A fost un ts^gan odatg, n-a avat nits un nume, si s-t rugat dg popa, sg-i pule si lui un nume. popa i-& pus numele Ion. tsuganu dg boknrie a fgkai mt^' mare. 2. popa s-a dus iarg la biserikg. tsygana anzyn-tokoo^ s-a da-fnga sg-ntrebe pg popg, kg tSe sgrbgtoafe-ie. 3. .,sfuinta Ion, tatg/* „bjine, pgrinte, n- a fost si ieri sf^ntu Ion?*' 4. „^e ggs^Tj^a kapului sfyntului Ion, tatg." 5. „aoleo, m^fika-ts-as barba ku miere, mai büne ei^a i^' ku kapu neggsufc, §i igu ku kimiru nezefuit." Denelbe XV. 1. o kokgng a trimes la o vetsing a iei pg sluga sa, tseere» un ts^gan, ku doyg töir^sg si ku o skrisgre. — 285 — 2. p9 drum ts^ganu a m^fikat o töir^ §i s-a das la ko- k^ng numai k-o s^gurg tdir^g. 3. ä skris^rj^ d^t^, Uok^na tSeti skris^rj^a äi ieri^ vorba dg do99 töir^ äi-ntreb^ P9 tsugan: f^um m^flkaä, ts^gane, tsirfsa?** 4. „uite aäa", m^^fikun-äi pg tSj^alaltg. Derselbe. XVI. f9ie verde bob dg gr^y, iäin-sg plimbg pg-la ruii? neika ku kalu dg frnu. kalu alb §i strglutöeSte 5 neika frumos si iube§te. kalu ro§a kam ^fikis, täe mai 'amante mi am prins? mi am prins-o yintr-o tserkare, SQ yedem, tse minte are. 10 are minte fomei^skg, dragoste kopilgr^skg, kg Stie sg mg iub^skg. dar §i igii oi sg mg-nsor; fifi-kg nu mai poz-dg dor, 15 dorn mign si al dumitale fakg-1 dumnizgn de o flgre, gargfg mirosgtgre, t§ine mirgsg, sg mgrg. Drobogostea 376. Ion lonitä. XVIL fgie verde trei zmitSele amgryit ^i omu, Dgmne, k^n-sg kulkg si n-adgrme. ar m^flka, si nu-i fgme ar b^a apg, si nu-i sete, si-i dor dg kodru verde. Piscani 377. Gligore Ion Ducan. — 286 — xvm. yiine kuku dg trei zule, §i n-are pg t§e sg pane. 89 pime p9 rgmuri^ dgla djl dg kasa mga. foitsikg dg ngut, n-am o kale sg mg duk, sg-m mal tr^kg dg urut, dg urut m-as dutse-n lume, dragost^a kapu-m-rgpune. dg urut m-as dutse-n tsarg dragost^a mg-ntgrtse iarg. Bälilesti 378. Zinca Sarafim Zamfir. XIX. si iar verde liliak, pgserikg dupg (de pe) lak, rgu m-ai blestemat, sg zak, kg m-ai blestemat odat^, 5 s-am zgkut iamg-ntr^gg, s-o yarg pg zumgtate, s-o primgyarg a treia parte. §i iar yerde liliak la tsiresu retezat 10 sade neika rgstumat, si Mitsika-i katg-fi-kap las-sg-i kate, kg-i drag. ^tefanesti 384. Andrei Gligore Qorgoi.' XX. frunzulitsg bob ngut^ Kirar täasu furisit! kun-plekai dg-la B^mnik, mal biine sg fii muht — 287 — 5 l^sai Bynmika ynflorit si dp mundrp okolit spune-m, spune-m ptd dg kuk, un-S9 fatäe lunea t^i^? 89 fjEitse la Sebenik. 10 89 m9 du-Si ij^ la t^rg, 89 -m kumppr d-un kal poromb ka tin porom-ka iin porumbak, §i ku guta kam skurtat, luiiga-n-trap si skurt ^ii-g^t 15 kum-yi ban dg kpl^rit. morgules (murguletj-ka k^ma r^tg, 89 m9 sui yn d^l odat9 la Maritsa spryntäenatp, 89 mi-o ma^ 89rat odat9. Priboieni 385. Maria Stoian Badea Din. XXI. bulg9ra8 d9 gats9 retse, iama yiine, Tara n-tretäe, ii n-am ku t§me-m-petretäe, k9 ku tsine-m-petretöj^am 5 1-a da-8ata militar; militar d9 politsie. l-ada8t neik9 89 YÜe. ad98tai kyt ad98tai, dak9 T9zai äi y9zui 10 pusei dorn k9P9tyi, iib^täile le a§temui, äi dyn 80iiin 1119 pomenii ku puika la k9P9tyi. du-te, pu]^k9, duku-z-dor, 15 unde a da8 yynta pyrzol. Picior de Mante 389. Marie Dida. — 288 XXTT. 1. a fost trei kopii, kare sg dutS^ la äk9l9. si merg^- P9 drum a ggsit un pui dg §arpe. si iei s-a iSeitat un^ iei, kare so-l ia. ii unu dun iei a dat doi bani la fitesi- kare d^n iei. 2. §i 1-a luat saipile §i I-a bggat an tsaTa, dg tsin^a kondei. ii 1-a dus a kasg §i 1-a bggat untr-o magazig, puindu-1 ^tr-o puÜDg. §i akolo i-a-dat£^ lapte dultse un igte zilele pung s-a fgkut mare, dg n-a mai avat lok T^n puting. 3. atunti^a 1-a skos §i 1-a pus ^tr-o batig ä akolo i-a dat lapte dultae trei an si kun-s-a dus sg-1 vas^ a ygzu-kg iera mare §i-£[grozitor §i a fddzit dg leL 4. si atuntä^a Sarpele i-a zis ku glas: „gino-flkpa, stgp^e, ka sg-8-plgtesk, pentru kg m-ai hgrgnit trei an dg zile ku lapte dultse." 5. kopilu atunt§/^a s-a dus la iei li äarpele i-a zis, sj ia o sfgrg sg-i puig ii-kap. §i iei 1-a legat si a fikgle kat pg iei. 6. si §arpele a-ntäeput sg sg umfle p^g kun-s-a ri- dikat un vgzduh ku iei si s-a dus un zbor pang la ob munte. akolo s-a Igsat zos §i a ggsit o piatrg. 7. §i a z» bgiatului sg riditSe piatra §i k^nd a ridikat piatra, a vgzat o gaurg akolo si s-a bggat pg ia si s-a dus pg-sup p^- muint, p^g a dat pg lume cdlantg. 8. akolo a vgzut o lumiing dgparte. si sarpele a zb: „vezi tu lumiina aia dg kolo. du-te la ia si vezi, k-akolü sade mama si tata §i spune — i, kg dakg Tr^a, sg mg Y^i/f, sg z-d^a masa frumgsg dg-su-masg." (Tischlein deck dich.' 9. §i kopilu, kun-s-a dus, i-a zis mg-sa, ka 39 nn-i vazg ffikg trei an, §i nu-i dg. dar ta-sgii a zis, k9 y^tddi S9~i <^9^» kg mai fatäem noi altg masg.'' 10. atuntS^a i-a dat masa frumgsg dg-su-maa^, m kopilu a venit, ka sg-1 vazg. apoia iargs amyüadoi s-a duik ka sg-1 pgtr^kg p^ng akasg pg kopil. duk^ndu-sg iei py — 289 — dram, i-a zis sarpile kopilului, kg mai npinte ieste niste mere dg ardzint, si 89 nu rapp dun iele, kg akolo ieste un zmeiä pgzitor a lor Si-I omgrg. 11. dar kopilu n-a as- kultat, s-a rupt un mgr. S-atunts^a a iesit zmeiu si s-a luat la Inptg ku sarpele si s-a luptat p^ng kun-sarpile 1-a trantit. 12. apoia 1-a ntrebat, [dakg stig drumu, sg sg dukg a kasg. iel a spus, kg stig, s-i-a dat drum, sg sg dukg sufigur. 13. si dukundu-sg iel pg drum i s-a fgkut fgme. si a ntseput sg plvifigg. dg odatg a iesit doi gmen negri unaint^a lui si a zis: „adu-ts aminte dg masa frumgsg dg-su-masg si ri: masg fr. dg-su-masg, fg-te ku tot felu dg mufikgri si bguturi." 14. iel a zis asa, si masa s-a fgkut ku tot felu (ig m. si b. dupg tse a mufikat, nu stia, kum sg stnifi^rg masa. 15. atunt§<^a tsei doi gmen negri i-a spus sg zikg: masg fr. dg-su-masg, strundze-te! si ia s-a struns, si kopilu a luat-o si a bggat-o un buzunar si a plekat mai dgparte. (Vom lieben Gott erhält er noch den Knüppel aus dem Sack und heiratet eine Königstochter.) Ghiboieni 391. Mihalache Lazar. XXIII. fgie verde mgr mustos, kodrule, kodre duios! k^t mi-e§-yara dg frumos iarna putreze§-pg zos. 5 fgie verde, salbg mgle, mi-a venit viner^a mare, s-a pglit kodru pg pglg. kade frunza mototglo, um tulesk *aiduts dg vale 10 ku flintele Ia spinare, si ntr^bg dg vale mare. fgie verde solz dg pesfce, bäte vuntu viiskoleste si dg gazdg n-am ngdezde. Weig&nd, 8. Jahresbericht. 19 — 290 — 15 gazda m^a uu yal^a r^ mi-o kgzneste potera, potera d^ Mehedinti fudze ku 'aiduts un dints. o « o Vilcana Pandel 392. Ion Militär. XXIV. frunzg verde s^ltsi^rg, drag9 neiki puikus^rp, kyn-ts-oi fatse semn d-afarp. S9 nu mai stai la mirare, 5 si S9 ies la neik-afar^, 89 dai neiki guriSprg guritsg dg sgrutare, trupsurel dg dgzmierdare, ko na mai potl, frgtsigrg, 10 tot dg dorn dumitale o sg kaz la oflikare." „oftjzg, neikg, oftgzg, o%zg ka gura-flkisg, ka o kandilg aprinsg, 15 oft^zg si pentru mine, k-an-trgit amyndoi bine. Viforit 393. Naie lorüachi. XXV. t^el oras din Bukuresti, isele käse mari domnesti, mi sg-nsgrg domn tungr, domn tuDgr Bädislo Vodä, 5 mi-1 kunuDg lancu Vodä, darg fata dg unde o ^a? tot dyn tyrg din Dobrogea, ia fata letinului. — 291 — letina, k^ine spurkat, 10 ^fl-krutse nu-i botezat Ghirdoveni 395. Chirita Niculescu. c XXVI. £919 yerde, nukg sjkg, auleo! \&e fok 1119 kalk9! nenea la Craiova plfk^ ka k^maSg nespglat^ 5 ku gura nesgrutatg. par-kg igu sun-vinovat fjig Terde dg trei foi, nu-m trebuig kar ku boi, nama sg fiim am^ndoi. 10 nu-m trebuig boi si vakg, numa oiKi tgi sg-m plakp. dgJa piept pun-la guritsg par-kg ieöt'-o porumbitsg, dg-la piept pun-la sprints^ne 15 grgding ku mikSun^le. Edera 396. Mita Stefänescu. xxvu. ,,^d^mng, murgule, la drum!^' .,futu-ts ^ndemnatu fi-kur, ku-ndemnatu m-ai m^fikat, §i mg laä legat dg gard 5 si tu dorm-ku m^ndra-m-pat §i-m dai f^ grgd^lili, si grguntsg st^lili, kum ts-e dragg m^dra-m-pat, si mie traista-fl-kap. 10 ts-e dragg m^jndra po m^g, §i mie ku grgantsg-fi-gurg. Mägureni 397. Dimitrachi Kita Alexi. 19* — 292 — XXVIIl. f^vg verde s-o lal^ nits o bpl^ nu-i gr^a, ka doni §i dragostj^ mi-a sekat inima, 5 kg n-am, dg unde mai Ina; si nu mai ggsesk ka ia. tptg lumj^a stg dg mini, tsi-kg (zice c&% sg mg las dg tini. da 10 kumn sg mg las, 10 kg mi-i kasa luflgg tini, p^n-la tini-m-bgtgtarg io pgäesk d-o pgsgturg, §i-mbakai d-o mbukgturg, mi sg fatse klisg-fi-garg. M&neftr 398. Nicolai Mih. Popa. XXIX. 1 . a fost un tsigan la post la palat, §i akuma stynd dg san- tineig a venit redzele. tsigana a fost m^^fik^nd d^ptr-o ridi£g §i nu-l-a kunoskut pg rege si na-l-a sglntat. 2. §i redzele 1-a-ntrebat: „täine synt igyP^' „sg fiü v-un Igutar, nu ie§ti, sg fiii v-im potkovar, iar nu ie§ti.** a spus re- dzele: „igu s^nt redzele/' 3. „auleo, sg-mg ierts,'^ zitse, „isinc ridika s-te sglui** Tlriceni 399. Andrei Vintilä. XXX. foig verde sgltSigrg, §-am primit o vest^-asarg, si mi a spus o verisjjrg, kg ibomniku sg-nsgrg„ si m-ia fatg dg-la tsarg kn kositsg gglbiprg. — 293 — l^ns^re-s^ ku dumnizeu! kg Diz-mie nu-m-pare rg^, da fi-gine o Ifkg greu. XXXI. frimzg verde §-un susai, pusei äaua pg doi kai §-am plekat la raj[, la rai. da la rai nu pots sg stai dg mnirosu florilor, dg dragost^a fetelor, dg dorn nevestelor. Derselbe. Comu de jos 402. Nicolai Martä. XXXII. fgig verde trei §iboi, am yn vale §ase boi, §i a kaso mai am doi. n-are t§in-sg m-i-figriz^skg , 5 dakg igi| n*am dragg nevastg. *ai, Maritso, sai pgrl^zu, 8g uitgm, dragg, nekazu. *ai, Maritso, sai vgltäelu, roi s-aprinde sufletselu. 10 *ai, m^ndritso, sgrut oKi, sgrut oki i-o sprintäang s-alunika dg-sup da^^ang. Ebenda. Nicolai Data. XXXllI. S-an-zis verde lemn dg sus, dg k^n-neikutsa s-a dus, trei gargfe-m-pgrt-am pus. kyteätrele mi s-a pris. — 294 — neikutsu n-a mai vint. kresteis si vg unflorits kgz-mie nu m-u trebuits. koz-mie kun-um-trebuiats, ö O O #% 7 voi atuntsa rgsor^ats. PIop 405. Sora Stan. XXXIV. folg verde dgditsfl supt umbrg dg pgdutsel dgrme un t^ngr voinitsel, mult gDalt si suptsirel, 5 par-kg-i tras puntr-ü-inel (printr-un-) ku kgtsulitsg dg zdgrel, ku opiints dg viezurel, ku kozotselu gl dg mieL mg duk^ niaikg, dupg leL 10 „nu te dutsc, fata maiki, k-gla i ü-oz-dg Jian (cä äla le un bot de Jian) azelos d-un kapetan. Loloiasca 406. Leana lor. Stoicä. XXXV. zi foig verde sgltsigrg, la kasa dg trestigrg zatse un voinik dg bgig, si-1 pgzcste fatg marc 5 ku trei lumingr dg iSarg dgla kap p^n-la pitsgre. kuntg kuku sus pg mgrg, voiniku tradze sg mgrg, kuntg kuku sus pg krut^e. 10 pg voinik la grgpg-1 dutse. — 295 — k^ntg kuku sus p9 syrp, P9 voinik trad^e ts^rung. Parepa 407. loanä I. Fulgpun. XXXVI. Petrikg ku pglgrig arkg la Maritsa fi-gig (vie) k-o gging friptg, grasg, ku okaiia pling, ras 9. Maritsika buktir^sp piine t^fcg p9 masg 8-0 mgnyükg ku tots diiusi la masg. Giira Vadului 408. Gh. Ion Cioban. XXXVII. foitsikg s-un mo*or la kart§uma din iibor o b^a Zdrelea ku kapu gol, Daskalu si T§impuieru, 5 Zdrelea si Mgnmtselu. foitsikg matostat, Zdrelea potera a luat, si iel kg mi a skgpat. foitsikg §-0 lal^a, 10 Zdrelea tretse Dungr^a, la popa Stan sg oprga, si la usg kg bgtj^a. popa usa deskid^a, Zdrcl^a nuntru kg intra, 15 de barbg kg-I apuka, si de Kikg mi-1 trunt^a, si-1 bgt^a si-1 sKindzuia „pgrinte, sfintsia ta, unde s^n-keili, 20 ka sg-s-iau paralili?" iar popa Stan tse m-grgia: — 296 — „nu tsi milp ii p^kat, k-am flgkgias de-nsorat ä-fete mari de in9ritat?" 25 „nu mi mil^ nis-pgkai, kg nu l^ai luat pg sgpat, si 1^-ai luat pg tokat. ai tokat or n-ai tokat, lumga-ntrjgg ai-nselat" 30 iar Popa Stan t§e m-fgts^a? myna-m-buzunar bgga Keia lu Zdrel^ o da. Zdrel^a kern o lua ^i la ladg s^ duts^a. 35 lada iute deskid^a, bani tots kp-i lua, si la buzunar i pun/^a si la Bukures-pleka. Lipia 410. Gh. RäduleseiJ. XXXVIII. f?i9 verde mus^tsel, supt umbrg de gisinel frumos dprme un gr^nitsel ku ranitsa lafiigp iel 5 si ku arma la kppgt^i. „mg du[k], maikg, sg-l m^ög^ji." ,,nu te dutse, fata m^a, grjnitser i ku belj^a, gine ordin §i ne-1 ia 10 si tu rgm^i tot asa. foig verde, salbg mgle, Dungrga i apg vigrg, fatse-tg-a§ n^ grg t^em^lg, sg te pui un kglimare, 15 si toku de o peniSgrg, si sg fak de o hgrtigrg, — 297 — 8-0 trimets la maika-n tsar9, sg-m d^ ban de Eeltu^alg §i h^ne de primin^lp. üostesti 411. Stefan Udrea. XXXIX. £919 verde, bob dg mei, fg-mg, d9]nne, tde 1119-1 fatse, fg-mg, d^mne, bob dg linte, si m-arufikg-ntre fetitse, 5 sg l^-auz vorba si sfatu, kum-^S-fermikg 'amantu. (Bei der Wiederholang von oben statt fetitse — femei, statt amantu — bgrbatu) £9 mg d^mne porumbitsg la L^na pg rokitsg, fg mg, dgmne, pommbel 10 la Maritsa pg kordoneL Brosteni 415. Petre Mane. XL. fgig verde dg dudgvi, pg drumu, kare merg igu, nn-i f^ntyng, nu-i pgrgii, sg-m potulesk foku migu. 5 foku migu §i-al dumitale nu ne-1 potoleite tsarg, niz-Bukure§ti ku gyrla, nomai puikatsa ku gura numai puikutsa-ntr-o s^rg 10 ku guritsa de apsgrg. Movilita 416. Costichii Pärcälap. XLI. fgig verde mgrgtSine, spune, puikulitsg, spune, — 298 — sptme piiikg, vrei nu vrei, kgs-kol^ mg rggg trei ku p^la pling dg lei. k^te trei stiarg karte, dg nis-iina n-avui parte nis-parte, m§-norot§ire sg-n-trgiesk un feritäire. Ohergani 419. Gheorghe Ion. XLIL fgig verde mgrgtSine, dra[g]-ini este sg trgiespcj-pp lume ku-fii-kal negm pg su-mine, ku Sana pusg bine, ku pgturikg dg lang, ku ploäMitsg la tSolcing, pling ku rakiu dg prune dgla Lgng dnfi-grgding. Copäceni de sus 420. Dnmitni David. XLm (vergl. No. XXXIV). frunzulitsg dgditsel, pg dfl pg Teleormgnel la umbra dg pgdut§el mg dgtei sg dorm uitsel. 5 nu putui durmi dg fei dg bataia vyntului. dg urletu kodrului, dg rifikezu murgului, dg suieru sarpelui, 10 dg glasu voinikului, nu mg poz-da somnului. frunzulitsg, iarbg n^grg, iubesk ruda, kg mi dragg. dumnezeu, t§-o vr^a, sg-m-fakg. — 299 — 15 £919 verde d9 buzor, am iubit dong suron, dono surori dun doi frais, 1x19 ustar9 la fikats. verde lele d9 ngut, 20 ts^a mal mik9 a stiut, si *a maro n-a stiut. ^a mal mik9 a Btiut, voili mi 1^-a fjkut. CälugärenT 421. Gligore Parachi. XLIV (vergL No. XXXIX). flpre verde d9 salatr9, t9t9 D^ptj^a ad9st la P9rt9, si tu dorm-dormi-r^ai m9rt9, k9tselusa k9 m9 latr9. f9-m9, dpmne, ti^e m9-i fatse, f9-m9 m9ld9rel d9 tei, si m-aniflk9-ntre fumei, 89 le auz vorba si sfatu, kum-u8 fermek9 b9rbatu. Uu^i lui Aslan 423. Stefan Radu Crtstea. XLV. fKiritsel d9 iarb9 n^grp, dorn, d9 tsine S9 I^g9, nu skap9 ku minte-ntr^g9. s-a mai legat d-un voinik, 5 s-a uitat plugu-n p9miint, neste boi pgsk^in-la kump. frunzulits9 s-un kofet, zise puika, s-o astept la kurtsuma dun nutset. O n 10 aäteptai, r9S9ri luna, §i nu mai vine nebuna. — 300 — si pierdui o zi dg lukni. fcrupu tgn 9I tsilibiu mi^iika I-ar ardzintu viiu 15 S9-I mgnintäe, S9-I top^kg, sy nu 39 mai doved^kg, sufletu sp-m pedeps^skg. Uiesti 424. Ion Bade. XLVI. §-an-zus verde trei lomui. o « o o '^ tptg vara te privii, dg iubi[t]-nu te iubü, numai vorbe mi aazyi, numai yorbe si pon^se, nu mai am käme pg pse. putsinikg tä^a rgmas, s-a frip[t]-ä-aia si s-a ars, to[t]-dg fo[k] §i dg ngkaz. Selistea 426. §erban Marie Bnt XLVU. kyntg, kutse, nu tgtsj^a! k-an-da[t] dg inima r^^a, mi-a pierdu-murgu Sana, si mi-a ggsit-o L^na. si nu YFj^a, sg mi-o dj^a, pgng m-oi iubi ku ^ Recea de sus 428. Gh. Oprw» XLVIII. 1. a fost odatg ka nits odatg, dakg n-ar fi fost. no ^*f povesti. a venit un tsygan k-o rgtg pg dnunn 9I BlA^• yenind ku ia pg drum, tretäe pg l9Üg>ets-89 ijsy, kp nu-m-pasj, m-a fgkut ma^a frum9S9, 1119 iubesk zaptSii din plasg, logofetsi nu 1119 las9, m9 pune ku iei la mas9, 10 negustori dau okol, desknits äi ku kapu gol. Oälärasi bei Bechet. . Costiche Costandinescu. Lvn. £919 yerde a bobului, sus P9 malu Oltului, Oltului Oltetsului, pa§te kalu lorgului, paste uahg §^ rifik^zg lorgu zatäe öu ofi;^z9, d9 puika 39 d9p9rtgz9. Otrcova 443. Marin Bulicä. Lvm. fpi9 verde m9r9t§ine, tinerel sun, yai d9 mine! firik9 mi-e k-o S9 mor inline, si r9inyQ m^ndrele d9 mine. äi r9mune m^dra m^a, kare 019 iubj^am ku j^a dyf[-kopil9ria m^a. Bälaci 448. Ilie Dinulescu. Wtigand, 8. Jahresbericht. 20 - 306 — LIX. £91^ verde dp mgrar, Maritso dgla Tiepar, t§e te margoleStif f ti baiiT, sau ieS-fittg dg primär, 5 nipptg ig diinirar? kute hoine s^pp tixre, t^te syn-luate dg xnine. noinai tolpanti dnü-läcp, §-ala kund oi Ina sama bine, 10 8-ala ^1 luata dg mint. äapte lei §-im bon ts-am cht^ 89 te dxttS, sg ts-iei bninlMik, sg s-fatä k^rpulitsg-fi-kap^ kg ier^i dg r^ ^ sat 15 §-iar verde matostat tSe ai myfikat^ dg m-u urtot? „ou dg ratsp-fikondemt^ tse ai hgui dg m-ai uitat? „ap9 dyn pnts pgrjsui" 20 plesni-iur tSine I-a tgkatl Bälaci 448. Ion lordacheocn. LX. £019 verde mgrgtiine, spune puikttlitsg, spnne, tsine tß-a fgkn-pg tine a§a naltg ig, siqptsore? feritSe de tSine te tsyne, dar mai feritfe dg mine, syfL-ku kasa Ig&gg tine, fak do^ pa£ yntinsgtui^g, 9^n-la tine-m-bgtgtarp. Furcaleftr 451. Marin P. ^erbaa. — 307 — LXI. s-alt9 datg ka bobu, P9 d^ln In Stroieska mi arp Marifi-kii plugu. fr|}nd£e-iHS-ar knnnana, 5 kurmanu 6^ ffiera lat, 89 Tie la daika-n-sat Sff-i daii grjij df sjmgnat, 8g bpbe d-arafikat, snrit^nig daika-m-pat 10 iapte skprtse dg bnmbak, sg-^ dau guriteg ku drag. B-altg datg 8-0 masling, Sy 89 m-plinflbe p^fi-grgding ku kofinitsgra p^ m^ng, 15 dpnda-lni k^te bolbotilig, bolboting, foi dg t&ipg, Imn^a 89 ira ne pritöapg. Derselbe. LXII. lulikg, lofikg mul-mi ies-lußgg, 8^ n-afi-kal bnn, 89 te a^zoägg. Iufik9, lutikg mul-mi ies lat9, bj n-afl-kal bau, 39 z-dau r9t9. 5 £919 verde meriSor, ayTi8ei d-un k9liSor, mal m9ran-mai mititel, okol^an-tsara ku iel, okol^n-t8ara 911 zbor. 10 m-a pus naiba, 1-am Tyndut, §9 bani mi am Melkiit p^ntru-un pustiu d9 iubit aku 8tau §9 m9 uit, par-k9 synt un surd §9 mui Yalea Dragulai 460. Gheorghinä Stan Dinu. 20* — 308 — Lxm. frunzulitsg s^ltSipr^, ä-o luai p9 drum p9 yale puntru a dumitale plimbare, S9-m-du dultöe gari§9r9. 5 fa, lelitsg, d^zmierdatp, ka 89 te mai y9z odat9. mi ai sekat inima t9t9, k9t§ t^afl-k9tat tsara i;9t9 tu tß-ai dus, äi t^-u plimbai, 10 1911 d^n iiiiiQ9 am oftat Chimogi 465. Stefan Nedelco. LXIV. £919 verde trei zmitäele, voi voi voi, m^ndrelor mele, alj^a nalte suptsirele, putsin trase la spr^tsene 5 P9 gustu inimi mele, täe-m-dats yreme dup9 yreme, sy sorok dup9 sorok, iama p9 dzeru d9 fok, d9-ögat89 apa y-Olt, 10 §^ myinle p9ii-la kot Ulmeni 466. Ion Marin Bucur Balies. LXV. £919 yerde, iarb9 njgr9, tretse drumu, nu m9-ntr^b9. ni§-norok ni§-nu yoiesk, k9§-ka tine mai g9sesk, mai d9 n^m sy mai d9 7its9, nu ka tine r9m9§it89, zuua S9-S-SP9I vasili nppt^a s9-z-moi 9sili. Fäurei 469. Gheorghe Cost Frona — 309 — LXVI. kut ier^ai a m^a iubitg, nevast^, neyast^ (nach jedem Verse wiederholt) ts-era kasa zugr97it9. dar d^ kyn-te am Igsat, ts-este kasa graz-la sat. dar d^ kun-mi-te-l9sai, bgtgtura mutöigai. Obile^T 470. Anghel T. Rädulescu. Lxvn. f^ig yerde dg mgrar, dg trei ort potkojii kahi, sg urk la puikatsa d^lu. nu-i yina kalului, nitö a potkoyaralui, tsi-i yina puitai m^Ie, k-a pus kasa-ntre yglts^le, §i n-a pus-o pg lok §gs, sg tr^kg neika pg zos. 470. Atbanas Dictdescu. LXVIII. inimg ku venin mult, kyn-sg mi te ygz ruzund la kurtsumg kef fgkund, kii kokilaäi la rynd, 5 ku neyeste ka dg gut fgig verde bob ngut, inimg ku yenin mult, az-ie nor, myine senin, doi toyargs nu mai yin. 10 §-an-trimes la Severin, sg-n adukg bus-ku yin, bolobotäi dg pelin, — 310 — S9 m^ kurgzHlg yeniii^ §-un batoi dg yizmg kr^ tsg, 15 8-0 bgaQ, 89-n kuretse gr^tsg. Crunti 473. Maria GheorghiUL LXIX. „Kostikp, batista s-kikg!" ,,ia-o, Mitso, §-0 ridikg!" „Kostik9, batista-i n^gt^V^ „ia-o Mitso, in mi-o spalg, §u mi-o spalg-n Igkrgmipre, s-o usukg la tsftsiä^re ku fok dela inimiprg. Gostieni mare 476. Savina Payel j^lomon. LXX. „ff, yetöing, Ifgg-B-k^ini, kg de sfrg yiu la tini ku tabanur de zmokini, ku sferiiäoru de p^ini 5 §-0 stiklp rakiu de pruni'^ dpte n9pte-ntunekps9 8-0 potik^ alunek^spi s-alunekai sy kgzui, alunile le Merdui. 10 §-aäteptai, 89 iasg Inng, sg mal ggsez-TO aluog, sg z-mai fak inima bung. Dieselbe. LXXI. {gig verde luzi^rg, la Ploieä-la mprdzi^rg la kasa ku tresti9K9 zatse uu voinittel de hgig, 5 SU m-zat§e la prüip-Afarp — 311 — ^ täfrSaf §-yn plgpgmijrg. mi-l pgzeSte o faig mare dela ^p p^Q-la latä^re ku tre^ Inm^ngr de tä^rg 10 k^fce^trele g^lbi^re. „or zatä, neik9, or te 8^919, or d9Tm-8^ jpjoie de b9l9, 89 Z9t8em p9 peri9r9, am^doi p9 prisp-afarg." Sihlele 477. Vuta Pavelescu. c LXXIL „fa, Maritao, uiL> gi nidit nur in lat. sondern auch slay. (gisinp = yiäinft) und deutschen Ele- mmten. hpr^nesk =» hränesc XXII 4. lo a» Joan, so wird in Sicädat gekfirzt (Fogarasch) cf. Ni. und To. Dieselben Formen hört man im Tara Oa^uL ir oy »» Stromschnelle, Was- serwirbel (Musoel). ispramnikos = ispiaynikos 383 cf. Rayna, Ramna, piy- nitä, pinmitft etc. kantg e=3 Eimw (nicht JBisen- topf) südL Bomanatt kapMiu = närrisdi, verdreht, cf. capie = Drehkrankheit der Schafe. kofaö »> eine Art Teller, un- aufrichtiger Mensch (Mn^l). kofet »9 cofetar Zuckerbäcker XLV 7. kordonel von cordon = untrer Gürtel der Frauen XXXIX 10. ko§nit$9r9 DiuL zu cofiyitä LXI 14. kot PL koturt = Biegung des Weges, Serpentine. Große Walachei. Daher auch der Ortsname „Coturf* = Ort der bei cotun liegt. k^rlidzan =» Bäuber, Böse- wicht, von cärlig. kurpulitsg , Dim. zu ctrpa = Kopftuch LIX 13. kind^^ 356 = stergar, Hand- tuch (ung kendo). Mitok9 SS Kartoffel cf. pilEQk9. I|9asä=3 Halskette (Dtmboyita). — 316 lumära a = a nnmära zahleo. (In der Gegend von Bechet, Dolj.). mal ist in Muscel gleichbe- deutend mit deal. cf. alb. mal* = Berg. marine »=> margine 464 auch mame 473. masä 357 = Tischtuch, pune masa pä masä = leg das Tischtuch auf den Tisch. milä hat viel&ch dieBedeutung von „Sehnsucht, Verlangen" (Gr. Walachei). mgi LXXII 7 zeigt eine eigen- tümliche Verwendung der Inteij. des Erstaunens, indem sie hier die Stelle des Adj. „schön" yertritt. Ähnliches auch im Deutschen z. B. es war so, so. mgldgrel Dim. zu moldä — muldare (nach cäldare) und daraus mit Vokalharmonie muldgrel^mgldgrel. XLIV6. mgrtak m. Brett, das zur Bil- dung der Decke im BordeT- innem dient l^aineanu giebt an martac = dicker PfahL Die Ritzen der nebeneinander laufenden Bretter werden verdeckt durch Latten „pri- vaz" (pervaz) genannt. namiaz 438 = Mittag la na- miaz CSS am Mittag. Hier scheint die slay. Präp. na mit miazäzi yerwachsen zu sein, wie z. 6. in „in Täleabi anuluf, aufMlend ist nnr. daß wir es hier mit einem lat Element zu thun haben. n e g u r ä hat, wie ich auch schon im Banater Dialekt bemerkt habe, die Bedeutung„DiinkeI- heit", negru hat sich einge- mischt von Än£Bmg an, was auch im Albanesischen sicht- lich ist; dafini tin negora » die Akazien machen dunkel (Zvorsca). Ni = Nicola cf. lo für loane, nitse statt nici ist in Hnscel bewahrt, ebenso hörte ich „ice" = aicl (im Thale des Argesel). nghüi 357 =^ etwas närrisch. ngyodar = Fischer (Tdeor- roan). nut§et = Nußwald (bradet, ^et etc.). odigng 393 = odihna. ^odifinesk = odihnesc 1114. ^odzak = ogeac = RauchfaDg (lalomita). okä eigentlich Gewichtsmai» hier ist die „Schnapsfiasche" gemeint XXXVI 4. *otak = Schlupfwinkel, Xest, Höhle (Muscel). ^gbuk = große Hitze. pädinä es abfallende Ebene, oder überhaupt „Gefifle". — 317 — Romanati (als Ortsname weit Terbreitet). Im Banate be- tont man pädina (Padina Uateif Ortsname). piants9 ^^ V^^^^ Marktplatz 453. piKokg, PL piKots = Kar- toffel; im mittleren Buzäü- thale, thalabwärt« hört man Kitok^. pistelk9=SchürzeTonBaum- wolle, peatelcä 415. pit§eü§ 356 = Kartoffel, cf. picioacä ung. pucsöka. plointe = Regenzeit, Regen- wetter (Mnscel). plopa 383, 89 = pleopa. pognozi = Fußtritte am Web- stahl 436 (pod + nozi sl. cf. Tratnitä >> yraknitä, yram- nita, jitnita >> jignitä etc.) pokolnitsp = clopotnitä (Moscel). pomoznik = Bfirgermeister- sabstitut (sfidl. Romanati). porokla = porecla 397. por^mb 362, 3, 6, 7, 78 = ponimb. In 439 poromb. porumbak = wilde Taube XX 12 (auch als Ortsname vorkommend). pozunar = buzunar Tasche 456. P9rk9lap hat die Bedeutung von „Perzeptor, Steuerbe- amt^r" (Muscel). prpsta = pastra (Muscel). p u 1 m g = Handyoll (Bbifer etc.) Kreuzung yon palmä und punm. putsp, mgi oo = mein Kind- chen, lieber Kleiner (Boma- nati). Im Fogarascher Land bedeutet putö das „Glied kleiner Kinder'^ Ich fahre das Wort deshalb an, weil es die Wurzel zu putin enthält ras 9 — ku okaua plinp rasg = mit der gestrichen vollen Schnapsflasche XXXVI 4. rikiu 371 = rächiu (Vokal- harmonie). rgtie = hSrtie, Papier (Meta- these) 456. Ru m^nbedeutetauch„Mensch" im allgemeinen ohne Rück- sicht auf die Nationalität 410 dann besonders „Bauer*^ im Gegensatz zu Städter oder Jude. salatrg = salatä. XLIV 1. cf. Agustru. Siktembre = September 397. sil^k = särac (Muscel, auch im nördlichen Siebenbnigen). siripi = risipi, interessante Metathese in Muscel. skindzuiesk = marterD, quä- len XXXVII 17 schingesc sklipet = Fähre 434. slpnik = Tanz (nach dem Orte Slänic genannt II 2. — 318 — sob^ mit der Bedeatong^Zim- liier^, wie im Banat, ist such im s&cBichen Teleorman üblich. spursei = prtsnel, Spimi- wiitel (Muscel). stau bedeutet nicht „stehen", sondern „sich befinden^, z.B. stau pä scaon = ich sitze auf dem Stuhle, stau In picioare == ich stehe. straistp :=> traistä 466. s^rl)^ = Tanz (nämlich ser- bischer) I 1. stuk = Stück, sehr verbreitet in Siebenbürgen, auch MusceL synor sss Buchenzweige, die man am St Geörgstage an di* Tbüren hängt (verstüm- melt aus sIn-70171) Mn^eeL surg = surä, Scheuer XXXV 11. taban n.:=»Schnur (von Feigen, Perlen etc.) temelei m. »s temelie 397. tetea 356 »» tatä. tik^, Kosewort aus täticä 356. To = Toader cf. lo. ^9^9^^9356= ältere Schwester. t9urent§ = junger Stier Muscel. c tr^yp PL trpe f., Eisenstäbe am Fenstergitter 436. tronetä = kleine Truhe Mus. t s at s 9 365 = Anrede an altere Verwandte. tBgstos == IndlVBt&ic ^hi|od). töeuk^ = Elster ^uscel). Son!8t Dohl^ tSoflingar = Landstreid^ (Muscel) sdieint „Schote flicker" zu seüi. tdof^k^^Scbtopsg^tlhfiod). tsokan = cocean, Maisstnmk, Buzäütiial. tsoritsei, Dim. zu cioarecL I 10. tsutSulete B= Morchel, be deuft^ auch „naS bis auf die Haut", tun n. = Kieselstein (Boiauji turnetS = kleiner Besen Mof tuSi — Koseform von mätose 476. 'udits^ = ulita 355, andi sonst noch gehört 'ulp — dniia säpat (Mofoell ustunoi 355 == uslHtL uSu^a B= usura (Musoel). underept «= fndirat Fog. Land, underepnik » n- darätnic yfikoto = incotro — wohin 370. untins9tur9 = Ausdrimuog, ' LX 8. yama cucului, a duce ce^ prin cv> — etwas paschea yapor = Dreschmascins^ XLVIII 1. virog = kleiner Bach et viroagä (Muscel). — 319 — VUdäreni heißen die Ein- ! yitsari = itaxf, Hoden 479 wohner von Ylädeni. (Inter- essante Neubildung, dft der OrbsiiBSite selbst ursprünglich nur die Einwohner, die Nach- kommen oder Hörigen des Vlad, bezeichnet.) Yl^tar a= Tätrar (Mu|cel). ja == ja (im ganzen Fogara- scher Land). yizmg = izmä 479. z^'noagg => grüne IViese. zimnik = kleinfer Keller 481. zets = Sitz, Stuhl, Kutsch- bock, auch ung. aus dem Deutschen. idgrel, Dim. zujdet = Bieb6r XXXIV 6. Liste der untersuchten Gemeinden. In Siebenbürgen. 354. Säcele, Biserica yechie, (Hosszüfalu) Ion Radu Muntean 60 Jahre. 355. Godlea (Zeiden) Bucur Ctrstea 77 J. 356. Vlädeni, Mihail l^teUea 69 J. 357. Vistea, Danilä Crapa 75 J. 358. Porumbac, Eftene Hocioagä 45 J. 359. Racovita, £ya Suciu 65 J. 360. Boita, Stanciu Brotea 75 J. 361. Prejmer (Tartlau), Gheorghe Muntean 63 J. 362. RejnoY (Rosenau), Maria Lupu 50 J. 363. Sohodol, Bran (Törzburg), Nicolai Moja 67 J. In der Großen Walachei. Muscel. 364. Rucär, Ion al Neculai Bacirciu 60 J. außerdem nach- geprüft mit zwei jüngeren Burschen. 365. Nämäie^ti, Maria Pope^u 28 J. 366. Leresti, Maria Neciolai Temeci 25 J. 367. Albesti, Maria lu Nicolai Nita GhiTa. — 320 — 368. Oodeni, Necolai lizdayeti 65 J. 369. Slänic, Paraschiva Proca 45 J. 370. Corbi, Gheorghe Turcu 63 J. Ungureni. 371. Domnesti, Ion Pätru Horobean 30 J. Ungureni Aigesi. 372. Cerburenl, lanachi ^tefan 17 J. 373. Oieftd, loane Nie Coyaciü 45 J. 374. Bäicolesti, Ion Picu Pantelic 36 J. 375. Bune^tT, Ion Radulescn 30 J. 376. Drogobost = Dobrogost Stan Slat 50 J. Muscel. 377. Piscani, Ion Zica 60 J. 378. Bälilefti, Sarafim Zamfir 45 J. 379. Mihaiesti, Alecu Cb. Papuc 33 J. 380. Märcuj, Ion Sitariü 36 J. 381. Mätoi, loitä Vifoi 63 J. 382. BotenT, Maria Qh. Lambescu 30 J. 383. DaTidesti, Maria Marin 50 J. 384. Stefanestr, Toma lordacbi 68 J. 385. Priboieni, Radu Briceag 46 J. Dimbovita. c 386. Budifteni, Florea Matei 70 J. 387. Uleiefti, Marin lUdu 60 J. 388. Gäinefia, Cos. Dum. Cioban 52 J. 389. Picior de Munte, Öh. Petre Grosü 28 J. 390. Dumbraya, Gemeinde Golano alter Mann. 391. Ghiboteni, Gheorghe Negut 14 J. 392. Vllcana Pandele, Sava Päträscoi 29 J. 393. Viforit (üforjjt), Nastasie Marin 50 J. 394. Adinca, Dum. Päun 55 J. Prahoya. 395. GhirdoyenT, Ion Elie Gherofan 66 J. 396. Edera de jos, Ghitä Toader. — 321 - 397. MSgareni, Ion StancTru 398. Mftnesti, Nie. Mih. Popft 34 J. 399. Tlricem, Andrei Bobe 40 J. 400. Pachem Mojneni. Neagu Beiii 23 J. 401. Polana bei Slänic, Costachi 6h. Morar 40 J. 402. Comu de jos, Leanä Buchiii 30 J. 403. Poiana Tapulni bei Bu|tenT, Ghitä Alezi 68 J. 404. Comamic, Stoica Chiva 52 J. 405. PIop, Mina Elie Niculai 35 J. 406. Loloiasca, Cosma Ion 75 J. 407. Parepa, Dum. Gheorghe 56 J. Buz&ü. 408. Gora Yadului, Nitä Dum. Ardelean 12 J. 409. ülment, Nicolai Simeon 75 J. 410. Lipia, Miricä Badea 60 J. 411. Ghiräsent, Fänic lonit 20 J., geradeso in Co8te|• tace; dudt ^ duce); ganz besonders wirksam mußte der Einfluß der Inchoativa sein: crescit ^ cresce (Meyer-Lübke, Born. Formenl. § 208). Im Bumänischen mußte ^te zunächst ein ieaste ergeben, mit anlautendem Triphthong iea (i^), der auch zu ia bezw. \e vereinfacht wurde, iaste (ucTi, ACTf) ist im Altrum. die ge- wohnliche Form (der Cod. Voron. kennt nur diese); daneben steht bereits in den ältesten Denkmälern j^este (iCTi). Im Neuram. ist ieste die schriftgemäße Form, i^ste bezw. j^aste besteht indessen noch dialektisch, so im Banat, in Sieben- bürgen, Moldau, Bukowina und Bessarabien, desgleichen im Aromunischen als ^aste. Im Aromunischen spricht man teil- weise auch easte. Beispiele hierfür finden sich bei Weig. Arom. II, Lied 27. Im Dakorumän. bort man auch ^estg bezw. i^st^, mit Yerdumpfung des auslautenden e. Das Meglen und ebenso das Istrische kennen eine 3. sing, ieste nicht. Bezüglich des Altrum. sei noch erwähnt die zuweilen Torkonunende Schreibung irrk (Gaster I, 197, 8) oder icta {Qnster I, 198, 28—29); hier steht das Zeichen -K bez. a für den Laut e, da in den betreffenden Denkmälern diese Zeichen überhaupt mit einander vertauscht werden. 1. Pers. Plur. Eine Form der 1. plur., welche auf latein. sumus zurück- geht, besteht im Bumänischen nicht; von einem sumus > sum ist nirgends eine Spur zu finden. Bereits im Yli wird auf dem in Frage kommenden Gebiete das alte sumus verdrängt worden sein durch die eigentlich dem Konjunktiv angehörende Form simuSy welche schon in der romischen Umgangssprache häufig an Stelle der Indikativform gebraucht worden sein wird und von Suetonius bereits für Augustus u. s. w. bezeugt ist (vergl. Byhan, C vor Nasal i d. lai Elem. d« Bum., S. 3; Schuchardt, Vok. d. Vit ü, S. 200; Forcellini unter sum). Auch sonst auf romanischem Gebiete ist simus an Stelle von — 10 — sumus zu finden. So im Logoduresischen semus, campi- densisch seus, gallnresisch semn. In den norditalienischen Dialekten findet sich semo, das in der italienischen Litfceiafaur- sprache noch bei Ariost yorkommt Im Rumänischen ergab simos lautgerecht ein sema (ciilt^, CfU^, CfU). In den ältesten Denkmälern haben wir in der 1. plur. nur diese Form, so im Cod. Yoron. (51| 11) und im Psalt Sehe, (hier stets ciu: 49, 22; 102, 14; 158, 37; 162,601 Dialektisches spm, das in den Samosch- n. Theiß-Dialdien, so bei den Osenl zu finden ist (vergL Weig. Sam. Th. D. S. 39) beruht auf sem, mit der gew. Yerdumpfung nach s (z, ts, dz). Diese Form liegt wohl auch zu Ghrunde bei dem in einem Teile des Banats, femer auch teilweise in der Kleinen Walachei vorkommenden ni-S9m (Weig. Ban. D. S. 50; IQ. W. S. 57), falls wir es hier nicht zu thun haben mit einer Weiterbildimg der in der Gegend yon Mehadia und in der AlmaS verbreiteten Form nis (2. plur. vis) mit Angleichung an die Endung der 1. plur. bei den Verben der dritten Konjugation (verg^ Weig. B. D. S. 50). Die Formen nis, vis (ebenso das firüher erwähnte mis der 1. sing.) sind weiter nichts als die Kurzform s ans sem und der Dativ des Personalpronomens, wie Weigand a.a.O. darlegt. Das altrum. CfU[^ hat sich nicht lange gehalten. Es wurde verdrängt durch eine Neubildung CkHTfU[k, welche sich bereits am Ende des 16. Jahrhunderts belegen liSt: Gaster 27, 28: auia CkHTfUk hon aKU8. Diese Form, ebenso wie die 2. plur. ckHTfi^H, ist eine Weiterbildung der l.sing. bezw. 3. plur. ckNT nach der Flexion des Präs. Indik. bei den Verben der latein. 2. u. 3. Konjugation. Wie im Altrum. die Betonung dieser Formen slntem, stnteti gewesen ist, läSt sich nicht mit Sicherheit feststellen. In der modernen Littenttar* spräche wie auch in der Umgangssprache ist stntem« sinteti, also die stammbetonte Form nach dem Muster von dücem, düceti eta, die allgemeinere; aber dialektisch, so in der Moldau und Bukowina findet sich auch slntem, slnt^tit, mit dem Tone auf der Endung, nach dem Vorbilde von täcem, täceti, wo — 11 — überhaupt die Neigung besteht die dritte Konj. zu Ghinsten der zweiten aufisugeben« Dieselben Variationen , welche der Stamm der 3. plur. bezw. 1. sing, zeigt, wo wir neben CkNT ein CHHT, CMUT, CkllT u. 8. w. haben (siehe hierüber bei der 3. plur.), sind auch in der 1. plur. zu bemerken. So findet sich CkUTiUk (Gast I, 137,15), CHNTfU (Gasil, 101,15; 101,17—18; 111,22; 112,14), CHUTfU (Gast. I, 48, 30 — 31). Das m in slmtem bezw. simtem erklärt sich auf dieselbe Weise wie in slmtu bez. simtu (s. weiter unten). Dialektisch zeigt s^ntem bezw. s^nt^m (simtem und sintern sind nicht mehr gebräuchlich) teilweise Palatali- sierung des t: s^t'em, s^ntsem bei den Bufanen (Banat), femer s^nkgm (Weig. K. M. D., S. 50). Das alte sumtem wird in der westL Bukowina bewahrt. Im Aromunischen haben wir in der 1. plur. nur fiim[u aus lai fimus, welches im Rumän. eigentlich die Form des EonjunktiYS ist und ursprünglich wohl auf diesen beschränkt war. Das Meglen schließt sich dem Aromunischen an mit seiner 1. plur. im < Kim < fimu. Im Istrischen ist eine auf das Lateinische zurückgehende Form der 1. plur. nicht mehr Yorhanden, wenn man absieht von dem wohl nur noch selten yorkommenden spn (sän), welches einem alten sem bezw. spm -i auf den Einfluß der entsprechenden slavischen Form sati zurückfuhren. Diese Erklärung ist wenig glaubhaft und dürfte kaum Beifsdl finden. Schon Lambrior (Bevista pentru Storie, Archeologie ^i Filologie Bd. I) hat die Ansicht vertreten, daß stnt die alte Konjunktivform isi Yergl. femer Bjhan, E vor Nasalen i. d. latein. Elem. d. Rum. S. 43. Der Gebrauch von sint als Form des Indikativs kann nicht weiter auffallig erscheinen, wenn man bedenkt, daß bereits in der 1. u. 2. plur. ein simus, sitis bezw. s^mu, '^'seti Ver- wendung fand. Also sämtliche Pluralformen entstammen dem latb Eonj. Latein, sint, *sintu bezw. *sentu in der ürperiode des Rumämschen, wo alle Wörter vokalisch auslauteten, ergab laatgerecht sintu und daraus slntu, wie sin >• sin (Busen). Beide Formen finden sich im Altrum. Im Neurum. scheint sint gar nicht mehr vorzukommen. Häufig sind im Altrum. die Formen cikUTOY (ckur), ebenso CHMToy. Gast. I, S. 226 steht des öfteren simpt. Wie Weigand, Sam. Th. D. S. 39 ausfuhrt, erklärt sich das m dieser Formen aus rein lautlicher Analogie, zu einer Zeit entstanden, als die zahlreichen Wörter auf nct > mpt > mt lauteten, also *franctus > frjimpt > frgmt (jetzt fr^t); xmctus >> umt; sanctus >> sgmt u. s. w. symt ist dialektisch noch zu hören; in den Samosch- u. Theiß-Dialekten z. B. ist es weit verbreitet, femer in der westlichen Bukowina. Im Aromunischen besteht neben sunt und syntu (mit Erhaltung des auslautenden u) im südlichen Pindusgebiet ein sunta. Hier hat sich sieht, wie Meyer-Lübke (Rom. Formenl. § 208) annimmt, latein. sunt rein erhalten, sondern arom. suntu ist erst entstanden aus s^ntu durch Yokalharmonie, indem das ^ unter dem Einflüsse des folgenden u zu u wurde. Vergl. Byhan, E vor Nas. i. d. lai Elem. d, Rum. S. 43; Storch, Vokalharmouie im Rum. S. 34. — 16 — Beispiele far suntu: Weig. Arom. U, 27, 6: oUi snota filidz^n; 53, 10: Nu suntu nv^idle, kp suntu mpääile; 70,6: k9 suntu tre^ la| dzon. Auch in der dr. Sehriftspraohe kann man häufig sont finden. Dies ist jedoch nur eine etymologisch sein sollende Schreibung der Grammatiker für synt. Wie bereits bei der 1. sing, erwähnt, findet sich neben synt dialektbch im Dakorum. auch s^ mit Abfall des t nicht nur vor Konsonanten, sondern auch vor Vokalen (Weig. Kl. Wal S. 57). Im Istrischen kommt s^t nicht yor; hier ist das oW besprochene gs die einzige Form der 3. plur. Auch das Meglen kennt s^nt nicht. Byhan (E vor Nas. i d. lai Elem. d. Bum. S. 43) fuhrt zwar für dasselbe auch ein sgn besv. syn an, doch wird ein solches von Weigand (VL MegL S. 43) weder angegeben noch findet es sich in den von Weigand veröffentlichten Texten. Das Meglen gebraucht in der 3. plnr. die beiden Formen sa und ag, sa ist aus dem Slawischen übemonmien: mac bulg. sa aus c;r; s^ ist vielleicht mit sa identisch; daß es auf altes su <^ sunt (letzteres angenommen von Byhan, E vor Nas. i. d. lai Elem. d. Rum. S. 43) zurück- geht, vermag ich nicht zu glauben (su wird nicht zu 89), eher ist es eine Kurzform aus slni = sgn, s^, wie ^eä aus ie§t£, oder ies aus iesku. Endlich sei noch hingewiesen auf die vor allem im Banat imd in Siebenbürgen verbreitete Verwendung der 3. sing, i^stg (i^t, i§st) in der 3. plur. Diese Thatsache ist auf den Umstand zurückzuführen, daß bei vielen anderen Zeitwörtern die 3. sing, der 3. plur. gleichlautei Aus dieser Analogie erklärt sich auch umgekehrt der Gebrauch der 3. plur. U8 in der 3. sing., welchen Weigand für den Ort Bemete im Banat festgestellt hat (B. D. S. 50). U. Konjunktiv des Präsens. Das Hilfsverbum „sein" bildet im Rumänischen den Kon- junktiv des Präsens (nur in dieser Zeit ist der KonjonktiT — 17 — überhaupt voll vorhanden) abweichend von den anderen roma- nischen Sprachen, indem an Stelle von lat sim bezw. vlgl. siam die Formen des Konjunktivs bezw. auch des Indikativs Prasentis von fieri eingetreten sind. Im Altrum. und ebenso noch im Neurum. lautet der Eonj. Präs. folgendermaßen: sä flu H'M), sä fil (f - fie, fias ]>- fie, fiat ;> fie, fiamus ]>- fiemu, fiatis >> fiatsi, fiant >> fia Zuerst wird in der 2. sing, fii eingetreten sein, dann fiu > ful. 2. ffiaü. ^ fu^I. 3. fät >> fn. 4. fämus >• fum[u im altrum. arom. megL 5. fustis resp. *{^\1 >> fu|l, statt dessen aber futä im arom. entsprechend altrum. arom. tftcutü etc. imd im altrum. fnsetü; später fiiräti (t&cur&ti). 6. fÜrunt >• (fiiru) furft wie täcurft. Die Entwickelung von fui entspricht also im allgemeinen zunächst deijenigen der u-Perfekta. Die 1. plur. fum(u) ist — 20 — in den Denkmälern noch an der Wende des 17. nnd IS. JahrL zu belegen: Oasi I, S. 302, 9: ^Su wf^TpiBAi^ [1692]; S. 318, 30: ^SU'k COKOTHI^H Ka IVHAI SKSHrlipiH [1698]. ^oucY im Cod. Voron. 99, 9—10 ist nur als Verschreibung for ^o^o^ ^' zusehen, welches sich sonst in diesem Texte findet Im Aro- manischen und Meglen ist fiim noch heute vorhanden; im Dakorum. ist es verdrängt worden durch die Neubildung furäm, wie die alte 2. plun durch fdratii. Beide Fonnen haben ihren Ausgang genommen von der 3. plur. furS (über die Endung -rä der 3. ^ur. vergL Meyer-Lübke, Rom. Formen). § 267). Bemerkenswert ist die 2. plur. fdsetu (fnsetü) des Altrumän. Dieselbe findet sich bereits im Cod. Voron. (117, 6; 139,10—11; 152,7—8; 153,9) und scheint noch am Ende des 17. Jahrb. die einzige Form der 2. plur. zu sein. Meyer- Lübke will fusetu direkt aus lai fuistis erklären: ans fcusiis ;> *fästis habe sich zunächst ein ^fustu ergeben und damos dann fusetu, da alle anderen Perfekta in der 2. plor. aof "^o^tu oder -etu ausgingen (Rom. Formen! § 293^ Diese Er- klärung ist nicht überzeugend. Aus fuistis war entsprechend einem tacuistis ^ t&cutu u. s. w. ein futu zu erwarten, welches im Aromunischen thatsächlich vorliegt xmd zweifellos im Ur- rumän. auch vorhanden gewesen sein muß. Im Altnim. schrint futu nicht mehr vorzukommen, wenigstens konnte ich es nirgends belegen. Meyer-Lübke giebt allerdings an, d&B es zuweilen noch zu finden sei; doch erbringt er hierfnr keine Belege. Mag nun futu im Altrum. noch bestanden haben oder nicht, seine Existenz auch im Dakorum. kann jeden&IIs für eine vor der litterarischen Zeit liegende Periode mit der- selben Sicherheit angenommen werden wie ein täcutu, avutaa.&w. unter diesen umständen aber muß Meyer-Lübke's ErUärong von fusetu Bedenken erregen, da eine doppelte Entwickeinng von latein. fuistis einmal zu fatu und daneben zu fasetu, nicht wahrscheinlich ist. fusetu entspricht vielmehr lautlich einem fuissetis (der Auslaut auf -tu war im Altrum. auch bei der 2. plur. des Plusquamperfektums üblich: cantasetn <^ cantasseb cantavissetis u. s. w.). Wir haben guten Onmd, fnseta als — 21 — arsprangL 2. pltur. des Plusquamperfektums anzusehen« Wie in den heutigen Dialekten da, wo das organische Plusquam- perfektum noch erhalten ist, dasselbe meist nur zur Hervor- hebung der Vergangenheit dient, ohne wirkliches Plusquam- perfektum zu sein (vergl. Weigand, Kl. Wal. S. 57), so wird bereits in alter Zeit eine strenge Scheidung zwischen Perfektum (Aorist) und Plusquamperfektum nicht stattgefunden haben, so daß die eigentlich dem Plusquamperfektum zugehörigen Formen auch an Stelle derjenigen des Perfektums stehen konnten. Auch die 2. sing. fu|fi entspricht lautlich ganz einem fu|i '^Yussem ^ fuse fuisses > *fussi > fuji fuisset > '^'fusset > fiise fuissemus > «f&ssemus > fäsem fuissetis >> *füssetu >> fusetu (spater fase^ fuissent ]> fussent ]> fuse — 23 — Ans diesen Formen wird sich im frühen Altromanischen jedenfiedls das Plnsquamperfektum zusammengesetzt haben. Analog zum Imperfektum nahm die 1. sing, des Plusquam- perfektums im Laufe der altrum. Periode ein -m an: fusem, da die 1. und 3. sing, sowie die 3. plur. gleich lauteten. Die 2. sing, fu^i hat sich im Plusquamperfektum möglicherweise nicht lange gehalten (infolge des seltenen Vorkommens dieser Formen ist eine genaue Zeitbestimmung nicht möglich). Im Neurum. haben wir fuse^i neben fdsel. Diese Form ist auf- Csülend, da nur ein fuse|t zu erwarten wäre, entsprechend einem täcuse|T, cintase^i u. s. w. Diese Plusquamperfektform der 2. sing, auf -sei, die auch bei anderen Verben zu finden ist (vergl. Miklos., Beitr. Lautgr. S. 35), ist vielleicht anzusehen ab eine Neubildung zur 1. sing, fuse, indem dieselbe einfach das Personalzeichen der 2. sing, mmalim. Vorbildlich hierfür konnte das Imperfektum gewesen sein, wo überall der 1. sing, auf -ä eine 2. sing, auf -al entsprach. Die Formen des Plurals fdsem, fusetu resp. fuseti, fuse, die in der Chr. Wal. in der Regel so als Perf. und Plusqupf. gebraucht werden, haben auch Neubildungen in Analogie zu merserfim etc. erzeugt: fuseräm, fuser&tl, fusera, die in der gesprochenen Sprache äußerst selten yorkommen sollen. Wie wir gesehen haben, waren diese alten Plusquam- perfektformen teilweise in den Aorist eingedrungen und hatten dadurch fftr diesen eine den s-Perfekten entsprechende Reihe bewirkt Nun war die Analogie zu den s-Perfekten weiter wirksam, indem man zu dem Aorist fuset, fuse^i ein Plus- quamperfektum fusese(m), fusesefi u. s. w. bildete, entsprechend einem scrisese(m), scrisese^t u. s. w. Nach Miklosich (Beitr. Lautgr. S. 35 — 38) beruhen diese Plusquamperfektformen auf einem bereits im Vit vorhandenen Plusquamperfektum *{uessessem, *fuessessesti, ^fuessesset u. s. w., gebildet zu einem Perfektum fdessi, welches sich erschließen lasse einmal aus dem Partizipium fost, dann aber auch aus sigmatischen Perfektformen wie legessi für legi u. s. w., wie sie sich bei Virgüius Maro, einem gallischen Grammatiker — 24 — des 6. oder 7. Jahrb., und auch anderswo finden. Indessen sind die von Miklosich beigebrachten Beweisgründe zu wenig zwingend, um seine Hypothese als glaubhaft erscheinen zu lassm. Wann zuerst ein fusese neben dem alten Plusquamper- fektum fuse auftrat I ist bei dem seltenen Vorkonunen dieser Formen aus der schriftlichen Überlieferung nicht zu entr scheiden; doch läßt sich fosese schon im 16. Jahrb. belegen: OasiI,6,25: tiJH CAAMiA(f) ^SciCA [A»=f]Bk3ST [1550— 1580]; 6, 29: tiJH pSr^A ^Scica Rha^T. Neben fusese findet sidi auch fusease: 0. I 232, 24: arSHMH ih noRfcrU a* ^P^^ ^SrKcf npi KaAf [1650—1675]. Im Plural sind für fusesem, fuseseti, fosese in neuerer Zeit ebenfalls die vom Aorist ausgehenden Neubildungen fuseseram, fuseseräti, fuseserä eingetreten, wie fiiseräm u. & w. für fusem. Alle diese Formen des Plusquampf. finden sich nur im Dakorumänischen. Das Istrische und das Meglen haben ein organisches Plusquamperfektum nicht mehr, ebenso das Aro- munische, in dem sich Spuren eines Plusqupf. nocb im Cod. Dimonie finden. VI. Konjunktiy des Futurums. In dieser Zeitform, soweit dieselbe überhaupt noch lebendig ist, schließt sich das Hilfsyerbum „sein** ganz der Flexion der übrigen Yerba an. Ich begnüge mich deshalb hier mit einer nur kurzen Besprechung der in Frage kommenden Formen und verweise im übrigen auf das in den Grammatiken nnd sonstigen speziellen Darstellungen über dieses Tempus Gesagte (vergl. Weigand, Jahresber. III, S. 155 — 158; Miklosich, Beitr. Lautgr. S. 38—42; Foth, Roman. Studien 11, S. 280; Mussafia, Jahrb. f. engl. u. roman. Litt S. 373; Mejer*Lübke, Rom FormenL § 310). Legen wir das latein. Futurum exactum mit fuerim an Stelle Yon fdero in der 1. sing. (vergL Miklosich, Beitar. Lautgr. S. 42; Weigand, Jahresb. UI. S. 158) zu Grunde, so ergiebt sich für dafl Urrum. bezw. frühe AltrumSn. die folgende Formenreihe: — 52 - lai foerim > füre fueris > fori foerit > fore foerimus > forem foeritis > foretu foermt > fore Für das Altramän^ wo diese Zeit bereits in der 1. Hälfte des 17. Jahrb. völlig erloschen ist, lassen sich noch vereinzelte Beispiele aus dem 16. Jahrh. anfahren: Gast. I, '^S, 11: CK AU^ ^Oypf WKIOA T*kOY nP^^'Tk; *8, 12: CW IVKIOA T*kOY )^HTA*kHk ^oypf ; 22, 2: rk auoy ^oypf wkioa npocT; 22, 3. Weitere Belege far fore (3. sing, and plnr.), femer für foremn (1. plur.) finden sich bei Cipario, Princ. S. 188 — 189. Im Aromunischen lautet derselbe nach Bojagi, also am Anüange des 19. Jahrb., folgendermaßen: si forim, fori, fori forim, foritu, fori. Die 2. sing, auf -ri (fori) scheint jetzt nicht mehr in Gebranch zu sein, man sagt daf&r foriä, analog zur 2. sing, des Aorist (fo§). In Samarina lautet diese Zeit forim, -reä, -re, -rim, -rets, -re (nach Weig. OL- Wal. S. 89). Für das Istrische läßt sich der Konjunktiv des Futurums von „sein^ ans den uns zu Gebote stehenden Texten nicht belegen. Weigand, Romania XXI, S. 248 giebt als 1. sing, die merkwürdige Form foser an. Entsprechend dem von Weigand angeführten Paradigma (skut9are»ascultarim) würde diese Zeit demnach für das Hilfsverbum „sein^ folgendermaßen lauten (links das Paradigma): skut^ar foser skut9ari foseri skut^are fusere skutpamo fusemo*) skut9arets fos^rets skutparu foseru *) Die Endung der 1. plnr. zeigt italienischen Einfluß; auch in der 1. und 3. sing, und 3. plnr. weicht die Flexion vom Altnim&n. bezw. Aromnn. ab. Vergl. Weigand, Jahresb. III, S. 156. — 26 — Dieses faser statt des zu erwartenden für legt die Ver- mutung nahe, daß im Istrischen einmal ein dem Dakorom. fus^i entsprechender Aorist an Stelle toij fui oder som mindesten neben letzterem vorhanden war. Im Meglen ist von einem Konjunktiv des Futaroms keine Spur zu finden. Vn. Infinitiv. Für latein. esse ist im Rumänischen der Infiniür im eingetreten, wohl bereits im Vit. fire, mit Übeign^ in die 4. Konjugation, fire haben wir demnach auch tbü das Uimm. anzusetzen. Im Altrum. bezw. Dakorum. lautet der Infiniti? fi (fii), desgleichen fi im Istrischen. Der alte ungekünie In- finitiv findet sich nur noch in substantivischer Verwendung (fire, subst fem.: Art, Wesen). Im Aromunoschen und üb Meglen, wo der Infinitiv überhaupt als solcher nicht mehr ? or- kommt, findet er sich nur in der ungekürzten Form vor. aio- mun. fiire, megl. ire. VIII. Imperativ. Den Imperativ bildet das Hil&verbum a fi beieitB im Altrum. und ebenso auch im Neurum. mit Hilfe der ent- sprechenden Konjunktivformen: fit (£u) sei; (s& fim [Kim], hÜ uns sein); fitt (fiits) seid! Dem entspricht auch das istrisdie fi (2. sing.), fiyen (1. plur.) fiyöts (2. plur.). Das von Gärtner (MiUos., Rum. Unters. I S. 75) angegebene fiyetsme ist weiter nichts a^s fiyets und der Dativ des Personalpronomens (vergL Weigand, Romania XXI, S. 147). Im Aromunischen wird der Imperativ in der Regel durch den Konjunktiv (mit Konjunk- tion) ausgedruckt: sg fiii, sg Kits; doch sagt man bei den Olympo-Walachen auch fii, fiits, ohne Konjunktion sg (Weig. Ol. WaL S. 100). Der verneinende Imperativ wird im Singular gebildet mit der Negation nu und dem Infinitiv: nu fi, sei nicht! Der Plural lautet im Neurum. nu fitT, seid nichts im Altrum. aber nu fireii. Diese Form weist darauf hin, dw man ursprünglich auch im Singular den vollen InfinitiT ge- — 27 — braacbte: nn fire, wozu dann der Plural dnrch Anfugang der Personalenduiig -ti gebfldet wurde. Als der Infinitiv überall um die Silbe -re gekürzt worden war, sagte man auch im Singular des verneinenden Imperativs nn fi, darauf dem- entsprechend nu fitr im PluraL Doch hat sich hier die alte Fonn noch ziemlich lange gehalten, nu firetT ist noch im 17. Jahrb. gebrauchlich, wie aus folgendem Beispiele hervor- geht: Gast. I, 112,3: hS ^HpiutH Ka ^'kuapNHMfH [1644]. IX. Gerundium. Im Gerundium von a fi ist anzusetzen eine Form fi-indo, mit der bei allen Zeitwörtern nach der 4. Konjugation üblichen Endung -indo an Stelle von latein. -iendo. Dem entspricht altrumän. ^Vhha[S, neunun. fiind (fiiind). Im Aromunischen besteht eine Form fiindu bezw. fundaluL fundu beruht wohl auf Angleichung an die Endung des Gerundiums auf -undu, welche im Aromunischen bei den Zeitwörtern der latein. 2. und 3. Konjugation, die im Aoriste auf -ul ausgehen, zu finden ist Bei der Erklärung von fundalui ist nach Weigand aus- auszugehen von einer Partizipialkonstruktion: tu venitg a lui: bei seinem Kommen. Infolge häufigen Gebrauchs dieser Kon- struktion wurde das Anhängsel -alui auch in solchen Fällen dem Partizipium des Perfekts hinzugefügt, wo es dem Sinne nach gar nicht berechtigt war, und weiterhin übertrug es sich dann auch auf das Gerundium. X. Participium des Perfekts. Das Partizipium des Perfekts von a fi lautet im Altrumän. fo8t(u) [^octS, ^ocT(k)], desgleichen auch fost im Dakorum. und im Meglen, foSt im Istrischen, mit dem in diesem Dialekte gewöhnlichen Übergang von st >> äi Das Aromunische hat futf. Im Lateinischen ist ein Prototjp für diese Fonnen nicht vorhanden, da dieses ein Partizipium zu esse überhaupt nicht besitzt Die romanischen Sprachen haben sich ein solches auf verschiedene Weise geschaffen: mit status: frz. 6te, ital. — 28 — stato u. 8. w., femer tod dem Stamme es- (vlt Infinii esaere) ausgehend: altitaL essuto bezw. suto, span. portg. sido (reigL Meyer-Lübke, Roman. Formenl. § 344). Das Rumänische steht mit seinem fost bezw. futg allein da. Daß diese Formen mit dem Perfektstamme fu- in Verbindung stehen, kann als aus- gemacht gelten. Im übrigen aber ist das rumän. fost in seiner lautlichen Entwickelung dunkel, und alle ErklärungsTersuche haben bezüglich dieser Form ein einigermaßen sicheres Resultat bisher nicht ergeben. Es liegt nahe, für das Yulgarlateinische bezw. Balkan- romanische zu dem Perfektum fui ein Partizipium ^futom anzusetzen, entsprechend einem tacui — '^tacütum, (h)abui — *(h)abütum u. s. w. Das aromun. futg könnte diese Annahme stützen, wenn man nicht Orund hätte, hierin eine erst ver- hältnismäßig junge Neubildung zu sehen. Da alle anderen Dialekte fost haben, so glaube ich annehmen zu können, daß dieses bereits urrumänisch ist, also auch im Aromunischen ursprünglich einmal yorhanden war, wo es dann aber Yerdrangi wurde durch futu, jetzt futg. Die Ursache hierfür ist in dem Umstände zu suchen, daß die 2. plur. des Aorist bei allen Zeitwörtern auf -tu ausging (gerade im Aromun. ist dies ja noch heute der Fall) und daher in den meisten Fällen dem Partizipium des Perfekts gleich lautete: cintatu = canta(Ti)sti5 und cantatum. Man bildete demzufolge analog einem täcuta = tacuistis und *tacutum, ayutu =^ habuistis und ^habutum, zu der 2. plur. futu «= fuistis ein Partizipium futu, jetzt futg: der im Aromun. übliche Auslaut auf -9 beruht nach der Angabe Weigand's auf Einfluß des Albanesischen, wo fast alle Partizipien des Perfekts auf -9 ausgehen. Wie aber er- klärt sich dakorum. megL fost, istr. fost? Auch hier hat man eine Analogie angenommen zu der 2. plur. des Aorist, welche in einer frühen Periode yielleicht einmal '^'fxistu gelautet habe (so Meyer-Lübke, Rom. Formenl. § 344). Schon Lambrior (Revista pentru Storie etc. Bd. I) hat die Meinung yerizeten, daß fost = fuistis sei. Leider war mir der betreffende Auf- satz (besprochen von W. Meyer, Z. f. r. PhiL VIII, S. 141—142) — 29 — sowie eine dort erwähnte Arbeit, die nähere Begründung dieser Ansicht enthaltend, nicht zugänglich. Angenommen, mmän. fost entspreche lautlich in der That einer alten 2. plur. des Aorist) so bleibt die Frage ofiPen, wie das Partizipium zu fire im Balkanromanischen bezw. ostlichen Vulgärlatein ge- lautet habe, da doch eine Übereinstimmung mit der 2. plur. des Aorist nicht von An&ng an bestanden haben kann. Es liegt nahe, hier auf das oben erwähnte *fatum zurückzukommen. Dieses alte Partizipium nun, meint man, sei verdrängt worden durch eine Analogiebildung zur 2. plur.; denn als eine solche sei fost zu betrachten. Ist dies aber wahrscheinlich? Qesetzt auch, daß ein "^fastu aus faistis wirklich einmal vorhandeii war, wie konnte dann diese Form ein ihr analoges Partizipium bewirken? Zu einer Zeit, als man in der 2. plur. fiistu sagte, wird entsprechenderweise auch im Aorist der anderen Zeit- worter die 2. plur. auf -stu (also noch nicht, wie im Altrum. auf -tu) gelautet haben: *tacustu =: tacuistis, '^'ayustu = habu- istis u. s. w. War aber unter diesen umständen schon der Anlaß gegeben, überhaupt ein Partizipium des Perfekts der 2. plur. des Aorist anzugleichen? Als man in der 2. plur. ein *tacustu und dazu ein Partizipium tacutu besaß, fehlte ja jedes Vorbild für eine solche analogische Angleichung des alten Partizipiums, wie dasselbe nun auch heißen mochte, an die 2. plur. *fastu. Man müßte denn annehmen, daß die 2. plur. im Aorist von fire noch *fastu gelautet habe, als das s in der entsprechenden Form der anderen Zeitworter schon ge- schwunden war, also ein tacutu u. s. w. für die 2. plur. und das Partizipium zugleich bestand; hierf&r ergeben sich aber keinerlei Anhaltspunkte. Ist also eine Identität von fost und lat. fuistis schon aus diesem Grunde sehr zweifelhaft, so erheben sich auch Bedenken in lautlicher Hinsicht Latein, fuistis >> *fiistu läßt ein fastu und nicht ein fostu erwarten, da latein. kurzes u im Rumä- nischen den sonst auf romanischem Gebiete allerdings üblichen Übergang zu 9 nicht mitgemacht hat, sondern als u erhalten geblieben ist. Es finden sich zwar einige Beispiele, wo latein. — 30 — kurzes u im Rumänischen als o aufintt: nUra (Schwieger- tochter) ]> norä; iuyenis ]> arom. dzone (dakorom. june); mttria (Salzlacke) >> moare; pluvia >> ploaie; rubeus ]> nibin ^ roib; doch scheint es sich in allen diesen Fällen um Aus- nahmen Yon der allgemeinen Lautregel su handeln, wo d^ Übergang von ü ^t* o seine ganz besonderen Ursachen hat Auch die Erhaltung des u der altrum. arom. 2. plur. fato, megL fiits, spricht gegen die Annahme, daß fost mit emem '^'fustu •< fuistis identisch sei Man konnte höchstens noch der Erwägung Raum geben, ob fost sich nicht viell^cht aus ""fustu entwickelt habe auf einem Gebiete, wo der Wandel Yon ü >* 9 allgemein ist» und dann mit einer zweiten Schiebt romanischer Wörter in das Rumänische eingedrungen saL Eine solche Hypothese würde sich aber wohl schwerlich glaub- haft machen lassen. Bei dieser Sachlage will es mir scheinen, als sei eia Partizipium '^'fostum bereits im Vulgärlateinischen Torhanden gewesen. Auch Miklosich, Beitr. Lautgr. S. 35 — 36 acheint dieser Ansicht zuzuneigen. Freilich muß ich gestehen, daß ich nicht in der Lage bin, ein Vorbild for das Zustandekommen einer solchen Form anzugeben. Die einzige hier in Betracht kommende Analogie wäre lat positum, ylt postom (itaL posto» proT. post), welches thatsächlieh im östlichen Oberitalien eioe Reihe analogischer Partizipien auf -ost hervorgerufen hat, so z. Bsp. yelost, podost in Provaglio d'Iseo, ppTOst und i^okoat (fioka schneien) in Vale di Scalve (vergL Meyer-Lübke, Ron. Formen! § 334). Indessen lassen sich für das Rumänische entsprechende Beispiele nicht nachweisen; haben wir ja hier sogar alt pu|i, mod. pus^i — pus für latein. posui — positam, also keine Spur Ton einem postu. Allerdings ist auf letzteren Umstand kein allzu großes Gewicht zu legen, da diese mmir nischen Formen wohl erst jüngere Bildungen sind und inr die balkanromanische Gestalt dieses Verbums nichts bewdaen. Aber eine Beziehung zwischen den beiden formell und der Bedeutung nach einander so femstehenden Zeitwörtern pono, posui, pos(i)tum, ponere wni sum, fui, esse (bezw. esaere oder — 31 — fire) ist doch za wenig wahrscheinlich, am hierauf den Ur- sprung Ton niman. fosta mit einiger Sicherheit surackfohren zu kSnnen. So können wir mit Wahrscheinlichkeit nur so viel flagen, daß das Partizipium fost wohl bereits urrumänisch bezw. balkanromanisch ist und vom Perfektum fiii seinen Ausgang genommen hat Im übrigen sind die Vorgänge, welche zur Bildung dieser Fonn geführt haben, noch in Dunkel gehüllt, und wir werden yieUeicht in absehbarer Zeit auf eine end- giltige Losung dieser Frage rerzichten müssen. Immerhin ist die Erklärung, nach welcher fostu als eine Analogie zu *poetu (in balkanromanischer Zeit) und aromun. fut& als Neu- bildung (Tergl. fundu, seiend) anzusehen ist, jedenfalls wahr- scheinlicher als alle sonstigen Versuche auf lautlicher Basis. Zu erwähnen ist hier noch ein Partiz. Perf. fd bezw. fo, welches auf einem ziemlich weiten Gebiete in den Samosch- und Theiß-Dialekten zu finden ist Beispiele: Weig. Sam. Th. D. 23, 4: k-am fu ief d-alaltgier; 47, 7: la inima mni a^ fo drag; 47, 10: tu ai fo Sgrpe. Weigand, Sam. Th. D. S. 40 sagt betreffs dieser Formen: „Es scheint zunächst, als ob wir darin Kurzformen von fost zu sehen hätten, da aber der Abfall Ton st immer etwas auffallendes ist, so könnte man daran denken, ob fa nicht etwa von einer Form fut als Part, gleich arom. fiit^ entstanden sein könnte. Der Abfall von t erklärt sich dann ganz natürlich als Satzsandhi fo wäre dann nur eine dialektische offenere Aussprache für fu, wie no für nu, dos für dus (cf. Jhrb. IV, p. 284). Das bleibt natürlich Hypothese, so lange es nicht gelingt, ein Part, fiit oder fut9 für dakorumänisches Sprachgebiet festzustellen." Zum Schlüsse sei noch erwähnt ein im Istrischen neben fo&t vorkommendes Partizipium fiy^ait, welches zur Bildung einer Art Ton Plusquamperfektum verwendet wird. Weigand (Romania XXI S. 248) erklärt dieses bei allen Zeitwörtern ge- bräuchliche Part. Perf. auf -^tt bezw. y^ait als Analogie- bildung zu dem Imperfektum des Istrischen auf -(y)^Ia. Er sagt a. a. 0.: „on a form^ d apres le modele de I imparfait — 32 ~ en -y^ata un pariddpe pas86 en -v^it^ ä laide duquel on com- pose une sorte de plus-que-parfait qui correspond dans I osage ä I imparfait/' Also fiy^ait-am bezw. am fiy^i^ ich war gewesen u. s. w. B. Das Hllfsverbum „haben*' (lat habere). Bei habere müssen wir unterscheiden zwischen einer Yer- wendong als eigentliches Verbum mit der Bedeatong „haben =» besitzen'^ und einer solchen als Hilfsyerbum, wie sie in erster Linie bei der Bildung der zusammengesetzten perfek- tischen Zeiten in Betracht kommt Dieser doppelte Gebrauch hat teilweise, wenigstens im Indikativ des Präsens, auch da8 Zustandekommen einer doppelten Form zur Folge gehabt Da die auxiliäre Verwendung vor allem das Präsens von habere betrifit, so hat hier gerade die Entwickelung einen besonderen Gang genommen, während in den übrigen Zeiten die Flexion nicht oder nur unwesentlich abweicht von derjenigen der anderen Verben, welche im Lateinischen zu derselben Gruppe gehören wie habere (tacere, jacere, placere, parere u. s. w.). I. Indikativ des Präsens. 1. Pers. Sing. . Für latein. habeo ist im Vit ein *abio (zweisilbig) an- zusetzen. Daraus mußte sich ein *aibu ergeben, indem das b durch das folgende i vor dem Ausfalle bewahrt und weiter- hin dieses i selbst dem Vokale der Tonsilbe attrahiert worda*' *) Mit W. Meyer (Z. f. r. Phü. VHI, S. 142) ftr den Ind. Prii». von habere die Kurzformen *hayo (l. Bg.)» *ha8 (2. 8g.)t *bat (3. ag.), wi« sie anderwärts anf romanischem Qebiete allerdings weit verbreitet gewesen sein müssen, anch für das Ram&nische sa Grunde tn legen, scheint mir in yerschiedener Hinsicht nicht ratsam. In der I. dng. ist ein ^hayo >• *aia durch nichts erwiesen und wird geradesa in Frage gestellt durch die Konjunktivform aib(u)) welche mit Wahivcheinlieh- keit auf ein altes *aibu auch für die 1. sing, des Indikativ hinweist Ebenso ist in der 2. sing, durchaus kein zwingender Grand vorhanden. — 33 — aj^bu bezw. b^ als 1. sing, des Indikativ laßt sich nicht mehr belegen; wohl aber ist in alter Zeit ein aib(u) [ahsB, äHKh] gebraachlich als 1. sing, des Eonjonktiy (Beispiele hierfür finden sich in großer Anzahl angegeben bei Cipariu, Princ. S. 139 — 140). Diese Eonjonktivfonn e^^u ist zu betrachten als Angleichung Ton aj^bg <[ habeam an die alte 1. sing, des Indik. *aibu duce, ducunt ]> ducu; duce dringt auch in die 3. plur. ein; tacet ]> tace; ""tacunt ]> tacu; für letzteres auch tace. Weiter ist es nicht wahrscheinlich, daß ein am in der 1. sing, schon vorhanden war, ehe eine Angleichung der 3. sing, an die 3. plur. au stattgefunden hatte. War doch für den letzteren Vorgang das Beispiel schon in frühster Zeit gegeben. Sobald die auslautenden Konsonanten der lateinischen Verbalformen abge&llen waren, bestand für cantat und cantant — 36 — eine gleiche FomL Es muß also auch schon sehr firah dieses Vorbild wirksam gewesen sein und sich das Bestreben geltend gemacht haben^ auch anderwärts die 3. sing, und die 3. plor. einander gleich zu machen, wo dies noch nicht der Fall war. Jedenfalls aber wird eine Gleichheit der 3. sing, und plur. im Indik. Präs. von habere nicht später ssustande gekommen sein als eine solche der 1. sing, und plur., für die ja sonst kein Beispiel in der Verbalflexion zu finden war. Nimmt man aber an, daß schon ein au sowohl fbr die 3. sing, ab auch f&r die 3. plur. vorhanden war, als sich für *aibu <^ babeo eine neue Form notig machte, so hat man in der Gleichheit der Formen für die dritte Person des Singular und Plural eine Erklärung f&r die Gleichheit der ersten Personen. Man könnte gegen eine Identität der 1. sing, am mit der 1. plur. yielleicht noch den Einwand erheben, daß ja im Aromunisdien -die 1. plur. nur aYem(u) und gar nicht am(u) laute, wie die 1. sing. Demgegenüber läßt sich aber geltend machen, daß am der 1. plur. sonst allen Dialekten eigen ist und ganz gewiß bereits im Urrumänischen, also auch im Aromunischen einmal bestanden hat, wo das Fehlen dieser Form heute nichts mehr beweist gegen die oben gegebene Erklärung der 1. sing. Für am findet sich dialektisch oft an, und zwar Tor dentalem Anlaut des folgenden Wortes, femer afi vor guttu- ralem Anlaut: Weig. Sam. Th. D. 28. 6 — 8: ts-an d«t m^ ts-an dat p^re, ts-an dat buz^ u. s. w.; 40, 16: m-an snit; 47, 9: 19^ t'e an ts^nut; 28, 10: afi glumit; Weig. Kl. WaL 8, 4: m-afi kulkat fiu m-am sculat; 50, 10: 1-afi ggs^t Oder Ausfall durch Nasalierung: se-ä-lukrat-ce am lukrat Wog. Moldau. DiaL Lied LX, 6 und öfter. 2. Pers. Sing. Die 2. sing, lautet auf dem ganzen rumänischen Sprach- gebiete ai, altrum. AH, und zwar ist dies überall außer im Istrischen die einzige Fonn dieser Person, id entspricht lautlich einem '*'(h)abl (für habes), mit i als Flexionsendung der 2. sing., wie sie für alle Zeitwörter anzusetzen ist Sine — 37 — Herleitang von ai aus der Kurzform '^'has bezw. '^'as (Mejer- Lübke, Rom. FormenL § 238) ist in lautlicher Hinsicht auch möglich, doch müßte man dann das i in ai ansehen als erst in späterer Zeit als Personalendung analogisch angefugt. Vereinzelt findet sich dialektisch §j[, mit Verdunkelung des a zu dem gedeckten Kehllaute: Weig. Ban. D. 1, 5: Tsena §i str^gat, Tsena ^ m^fikat; 2, 14: m-§i sgrutai ai wird überall als Form sowohl des Hilfsyerbums wie auch des Besitzverbums gebraucht; nur im Istrischen ist für das letztere eine 2. sing, pri gebildet worden, analog zur 3. sing, pre (dakorum. are). 3. Pers. Sing. In der 3. sing, entspricht a lautlich dem lateinischen habet: habet ]> '^'ae, daraus a infolge des Gebrauchs an satz- unbetonter Stelle. Auch gegen eine Herleitung des ruman. a Ton der sonst auf romanischem Gebiete allgemein yerbreiteten Kurzform *hat läßt sich in lautlicher Beziehung nichts ein- wenden. Indessen haben wir sonst keine sicheren Anhalts- punkte for das Vorkommen dieser Kurzform im Balkanroma- nischen. Das Yon Meyer-Lübke (Roman. Formenl. § 238) erhobene Bedenken, daß '^'hat ein ä und nicht ein a, ent- sprechend einem stä be- sitzen'^ zu fanktionieren. An seine Stelle trat in diesem Falle die Neubildung are. Die vielfach vertretene Ansicht^ daß are aus latein haberet entstanden sei, ist völlig haltlos. Auch die von Miklosich (Beitr. Conson. 11, S. 27) gegebene Erklärung, wonach are sich ergeben habe aus *ae mit Einschiebung eines — 38 — hiatustilgenden r, ist wenig überzeugend. Bereits W. Mejer (Z. f. r. PhiL VIII, S. 142) hat darauf hingewiesen, daS hier wohl eine Analogie gewaltet haben muß zur 3. sing. Yon velle, wo wahrscheinlich eine Zeit lang ein *Toare ( atsL Die Ei^ klänmg LambrioTB (Romania IX, S. 371), welcher ramiiL am, ati( auf ein bereits lateimsches h&bemos, babeüs zorfif^fafaren will^ ist sehr unwahrscheinlich und hat auch keinen BeiM gefanden. Das Aromunische und das Meglen kennen die Kurzformen am und ats nicht; hier stehen die Tolleren Fonnen aT6m(a), aYetB(i) bezw. yem vets auch in der Funktion des Hil&reibiiiDS. Im Istrischen haben wir in der 1. sing, an, nienuds am, wie es in der 1. sing, die alleinige Form ist an »itqpricht in seinem Auslaut auf n der 1. plur. bei den anderen Z«t- wörtom. ats der 2. plur. findet sich im Istrischen ebenMIs. Beispiele f&r istr. an bezw. ats: Weig. Romania XXI, S. 254: n-an mes bfate (nous allftmes combattre); mes-an an Vitsentsa (nous entrames a Venice) u. s. w.; Weig. Jahresb. I, S. 138 (15): kum ats ävit (gelebt); S. 132 (15): ke ve ats doäta muntsit [denn ihr habt euch genug geplagt]. Neben ats bort man dialektisch auch §ts (fts), so z. B. im Banat (TergL Weig. Ban. D. S. 47); femer az, mit £r* weichung des ts (^) Tor stimmhaftem Laute: Weig. Scan. TL D. 53, 12: k^d az-dat m^a kn mina Standen ^a^mu, *a£tsi als selbständige Veibalformen, so blieb die lateinische Betonung unyerandert bestehen; zur Be- seitigung des Hiatus wurde ein y eingeschoben: ayemu, aretsi (vergL Miklosich, Beitr. Cons. II, S. 27). Das Vorbild faierfär werden die Fonnen des Aorist avüi u. & w. abgegeben haben, wo der labiale Laut wahrscheinlich Ton AnfEuig an sich er- halt^i hatte (siehe hierftber das Weitere beim Imperüakfaun) Fir die 1. plur. haben wir im Altrumän. AB'WtiLk und AiLfU[k; ersteres ist die kntgexedite Fonn, da f (e) nach Labial zu 'K (9) yerdumpft werden mußte. aEfll ist zu er* klaren als Angleichung an die 2. plur. ABttpi, wo sich das f unter dem Einflüsse des folgenden hellen Laates rein er- haUen hatte. Beim Beginne der litterarischen Überlieferung werden noch beide Formen, afi'kii und aimu, neben einander — 41 — gebraacbty man kann sie sogar in ein und demselben Denk* male finden: Oaster 1,^15, 39: ABfUk; 16, 3: Aft'kMk (1569—1575, Kronstadt). Indessen ist abim die häufigere Form und Ter- drangt AB^kll bald gänzlich. Vom Anfimge des 17. Jahrb. an ist letzteres nicht mehr zu belegen. Im Aromunischen sind aYem(u), ayets, desgleichen im Meglen vem, vets mit Abfidl des anlautenden Vokals, die einzigen Formen der 1. und 2. plur., sie werden also, wie bereits erwähnt, auch far das Hilfsverbum gebraucht. Als Beispiel hierfür diene folgende Stelle aus dem Cod. Dimonie: li ayemu skriirat^ (Jahresb. I, S. 13 bezw. 32). Im Istrischen sind die alten Formen by&i (»^ dakor. avem) und ayets ebenfalls noch lebendig; doch scheinen dieselben nur noch selten Yorzukommen. An ihrer Stelle stehen in der Regel die oben angeführten Neubildungen aren, arets, auch ren, rets, mit AbfisJl des Tortonigen Vokals (vergL Miklosich, Rum. Unters. I, S. 75; Weigand, Romania XXI, S. 249). Zum Beweise ftbr das Vorkommen Yon ayets im Istrischen nenne ich folgende Stelle: Weig. Jahresb. I, S. 136 (6): t§e avets yo| munt&iP (was habt ihr zu arbeiten). Die 1. plur. äy^n, welche ebenso wie ay^ weder yon Gärtner noch yon Weigand an- gegeben wird, konnte ich aus den publizierten Texten nicht belegen; doch ist dieselbe aus ayets mit Wahrscheinlichkeit zu erschließen. 3. Pers. Plur. In der 3. plur. haben wir ai} (altrum. Aoy, aS). Zurück- gebend auf ^habunt for habent, mit der für das Vit bei allen Verben der latein. 2. Konjugation anzusetzenden Endung -unt der 3. plur. Alle Dialekte besitzen a^ für die 3. plur.; im Istrischen lautet diese Form aw (pw) wie wir bereits bei der 3. sing, sahen. Weiter findet sich auch in der 3. plur. o (> ^aeatsi ^ üatsi habebant ^ *aea ]> siL Diese zu erwartenden Formen i^ resp. üam, aica o. a. w. finden sich thatsächlich noch im Aromunischen, und zwar auf dem Hoch-Pindus (nach mündlicher Angabe Weigands). Wir dürfen wohl annehmen, daß hier wirklich noch die alten bat- gerechten Formen Torliegen, wie sie im Urrumanischen wahi- scheinlich einmal allgemein verbreitet gewesen sind. Alle Dialekte zeigen sonst, wie auch das Altrumanische, die Fennen mit t: ay^ä(m), ay^ai, avj^, avj^am, avj^atsi, aYea(Q); altram. ABis u. s. w. Das Meglen hat y^, y^jl, y^ y^m, y^ts, yfu (Weig. VL MegL S. 44). Abfall des anlautenden Vokals haben wir auch im Istrischen (siehe unten). Das y dieser Formen ist lautlich nicht zu erklären, da latein. interyokales b sonst überall ydllig schwindet Auch zur Erhaltung bezw. Einschiebung eines y als Hiatostügv lag ein Anlaß nicht yor, da in a^a das i bereits den Hiatus aufhob. Miklosich (Beitr. Cionson. U, S. 27) nimmt an, daß sieh das lateinische b als y in ayea: habere, ayeam: habebam deswegen halten konnte, weil sich zunächst ein ayja, ayj^ ergeben habe, wo das y durch das folgende j yot dem Aus> falle bewahrt worden sei. Diese Erklärung ist nicht einwand- frei: ein ayja(m) aus latein. habebam hätte sich nur entwickeb — 45 — können über eine Zwischenform *aT^a, wo dann erst der Übergang von ea zu eä >> ja möglich war. Ein "^avte aber mit Erhaltxmg des intenrokalen Labials bis zum Eintritt der AkzentveiBchiebnng auf dem Diphthonge ea und des darans sich ergebenden Wandels von ursprünglich betontem e zu j ist nicht wahrscheinlich (auch Philippide, Princ. I, S. 33 weist die Ansicht Miklosichs ab). Meyer-Lübke (Rom. Formen!. § 238) meint, die Bewahrang des y in avea, aveam n. s. w. sei bewirkt worden durch die Formen des Konjunktivs (aibu, aibi, aibf), wo sich der lateinische Labial unverändert erhalten hatte. Lidessen ist das meines Erachtens doch ein ganz ver- schiedener Fall, den man nicht in Parallele zum Impf, stellen kann: «tbä und avea. Man wird im vorliegenden Falle, wie Weigand im College erklart, wohl am besten ausgehen können von den Formen des Aorist sowie des Partizipiums PerfectL In habui >> avuT, "^habütum >> avüt bietet die Erhaltung des v nichts Auf- fiedlendes; hier liegt seine hiatustilgende Funktion auf der Hand. Wir können mit großer Wahrscheinlichkeit annehmen, daß der labiale Laut zwischen a und ü niemals geschwunden ist. Beispiele f&r die Erhaltung bezw. Entstehung eines Labials zwischen u und dunklem Vokal finden sich auch sonst: dialektisch luvat für luat (genommen), luv^m (luwgm) Ar Ingm (wir nehmen); luvats för luats (Weig. Ban. D. S. 50); femer •viduva > altrum. vädnS (vSduüä) neurum. vftduvä; nubilus (Wolke) > nueru > nufir > nuvär (dialektisch neben nour > nor). Von dem Aorist avül u. s. w. bezw. dem Partiz. Perf. avut aus mag dann das v unter der Wirkung der Ana-* logie auch in die Formen des Imperfektums eingedrungen sein, wo seine Erhaltung auf rein lautlichem Wege unerklär- lich wäre. Da m im Wortauslaute abfiel, so ergab sich bei habere wie bei allen anderen Zeitwörtern in der 1. sing, des Imper- fekts eine auf betontes -a ausgehende Form: avea (ABrk), In der 2. Hälfte des 17. Jahrh. kam die heute allgemein übliche Form mit -am auf. Meyer-Lübke erklärt den Auslaut der — 46 — 1. sing, aller Imperfekta auf -m als Angleichung an die 1. sing, am des Präsens Ton habere, und es liegt in der That nahe, einen solchen Zusammenhang anzunehmen, wenn man bedenkt» daß die Formen der übrigen Personen im Indikativ des Piiaens vom Hil&yerbum „haben*^ (außer der 3. plur. au) lautlich der Imperfektendung entsprachen. Möglicherweise hat sich die heutige Imperfektendung der 1. sing, erst Ton dem Imperfektum von habere aus auf die übrigen Verben ausged^nt. Bei habere mußte es ja besonders nahe liegen, im Imperfektum die 1. sing, der 1. plur. anzugleichen, da hier vor allem die erwähnte Analogie zu den Präsensformen wirksam gewesen sein wird. Dann erst dürfte das Imperfektum Ton habere das Vorbild abgegeben haben für die andern Zeitworter« Mit Sicherheit freilich wird diese Priorität kaum nachzuweisen sein, da bei dem seltenen Vorkommen der 1. sing, des Imper- fektums von habere aus der litterarischen Überlieferung eine Entscheidung dieser Frage nicht gut möglich ist Und zuleU: wäre es auch nicht ausgeschlossen, daß die Angleichung der 1. sing, an die 1. plur. beim Imperfektum ohne alle Beziehung zu den Formen Ton habere vor sich gegangen ist, indem ein* fieich der Umstand, daß die 3. sing, und plur. lautlich eine gleiche Form ergeben hatten, zu einer analogen Gleichheit der 1. sing, und plur. führte, wie wir es in entsprechender Weise bereits für eine frühere Zeit beim Indikativ des Prieeos Yon habere annehmen konnten. Noch jünger als die 1. sing, auf -m und nicht so all- gemein durchgedrungen ist die 3. plur. des Imperfektums auf -äu. Mejer-Lübke erklärt auch diese Endung als Anlehnung an den Indikativ des Präsens von habere. Schließt man sich dem an, so wird man auch hier voraussetzen können, daß erst vom Imperfektum von habere (av^ay) aus die neue Endung der 3. plur. sich auf die übrigen Verben übertragen hat Nicht beistimmen kann man der Ansicht von Philippide (Princ. I, S. 75), wonach die neue Imperfektendung in der 3. plur. ohne jede Beziehung zu dem Präsens bezw. Imper- fektum von habere zustande gekommen sein soll, ein&ch — 47 — durch Analogie zu dem Indikativ des Präsens der iZeitwörter nach der 2. und 3. Konjugation, wo ja die 3. plnr. auf -u bezw. -Q auslautete. Das geht nicht an, da y im Imperfektum erst auftrat, als es im Präsens bereits nicht mehr hörbar war. Dialektisch ist die alte 3. plur. des Imperfektums noch sehr häufig; im Aromunischen wird sie ausschließlich gebraucht: avj^ iera u. s. w. Die Endung -ai} gehört vor allem der Schriftsprache an, doch ist sie auch dialektisch verbreitet, so im Banat und den angrenzenden Gebieten, ebenso im Meglen. Die 1. sing, ohne -m: av^ä, ierä u. s. w. scheint jetzt nicht mehr vorzukommen. Für das Istrische wird von Ghurtner (Miklosich, Rum. Unters. I, S. 75) folgendes Imperfektum von habere angegeben: ve(v)u, v^vi, vf vj, vevän, vevats, vevu. Nach Weigand Roma- nia XXI, S. 247) sind diese Formen ebensowenig vorhanden wie das von Gärtner aufgezeichnete Imperfektum von esse: jeru, jeri u. s. w. Weigand stellt für das Istrische als ge- wöhnliches Imperfektum von habere eine Form v^aia u. s. w. fest. Bezfiglich der Flexion dieser Zeitform vergL das beim Imperfektum von esse {üj^aia) Gesagte. Daneben kommen, freilich sehr selten. Formen des alten Imperfektums von habere vor. So belegte ich in den von Weigand mitgeteilten Texten zweimal eine 3. sing, v^ (v^), welche also mit dakorum. arom. av^, megL v^ identisch ist: Weig. Jahresb. I, S. 134 (12) täela hliw nigd^r aä^ y^a beletsa mu§9t^ (jener Stall hatte niemals eine so schöne Pracht); S. 142 (7): pre tSela alt^r ma §i v^ P9pa (auf jenem Altar aber hatte [war] auch der Papst). IV. Aorist, Plusquamperfektum. Konjunktiv des Futurums. Der Aorist von habere, welcher übrigens wie auch die anderen mit dem Perfektstamme gebildeten Zeiten dieses Yerbums für die auxiliäre Verwendung nicht in Betracht kommt, schließt sich in seiner Flexion zunächst ganz den übrigen u-Perfekten an: wir haben ein habui >> avül, ent- — 48 — sprechend einem tacni >• täctii n. s. w. Über die Bewahnmg des intervokalen Labials in ardi ist schon beim Imperfektam gesprochen worden. Betreffs der Personalendongen n. s. w. gilt das beim Aorist von esse (besagte. Hingewiesen sei hier noch aaf die Formen des Meglen, wo wir wiederom Ab&ll des anlautenden a haben: yui toS, yu, Yom, ynts, vüiafWeig. Vl..MegL S. 44). Im Dakoromänischenf wo neben fal, tust, fa n. a w. eine den 8-Perfekken entsprechende Reihe fos^T, fdsesi n. s. w. an- stände gekommen war, schuf man nach diesem Vorbilde auch für den Aorist von habere ein avusel, avusesi, avase, aTOserim (avusem), ayuserSti (ayoset!), avuserä (avuse). Dieser doppelten Formenreihe des Aorists entspricht, wie aach bei esse, eine solche im Piusquamperfektam: l)avüse(m) [ avuserä^ (ayuseti, avusetu), avuserfi (aydse). 2) avusesem, avus^sest, avusese, ayuseserftm (aTuseseml avuseserfttl (avusesett) avus^rä (aTusese). Im einzelnen verweise ich auf das beim Piusquamperfektam von esse gesagte. Dies gilt auch für den Konjunktiv des Futurums, welcher regelmäßig mit Hilfe des Perfekistammes avu- gebildet ist: arom. si avnrim, si avuri (avurö) u. s. ▼. Besondere Erwähnung verdient hier eine in Samaiina aof dem Hochpindus vorkommende Form si avearam: wenn ich hätte. Dieselbe dürfte zu betrachten sein als EompromiS zwischen einem mit dem Präsensstamme gebildeten KonjonktiT des Futurums: si avearim und dem Imperfektum aveam. Bn übrigens erst in neuerer Zeit mit Benutzung des Piisens- stammes geschaffener Konjunktiv des Futurums findet sich im Aromunischen auch bei einigen anderen Verben: vrearun (vrurim), bgtearim, fitsearim u. s. w. (vergl. Weig. Jahresb. Dl, S. 157). Vor allem kommt hierbei der Infinitiv in Betracht: bätere ;> bäteäre; fatsere >> fitseare; desgleichen hab^ > aveare; *volere > vreare; und darnach ist dann der Kon- junktiv des Futurums gebildet worden. — 49 — IV. Infinitiv, Imperativ, Gerundium. Partizipium des Perfekts. Der Infinitiv von habere giebt zu besonderen Bemerkungen keinen Anlaß: lai habere )> aveare (so noch im Aromun.), neurum. avere (snbstani). Die gekürzte Form lautet avea im Dakorum. (altmm. ABrk), v^ im Meglen und im Istrischen. Die Bewahrung des V ist auf dieselben Ursachen zurückzufahren wie bei avem, avetf, aveam u. s. w. / Der Imperativ wird gebildet mit den entsprechenden Formen des Konjunktivs, wobei for das Altrumän. bezw. Dakorumän. die Erhaltung der alten Konjunktivform aibi in der 2. sing, bemerkenswert ist: aibi (arom. ai), avem, aveti. Für das Istrische giebt Grartner (Miklosich, Bum. Unters. I, S. 75) folgenden Imperativ von habere an: ä[yi], aretsme (1. plur.) arets (2. plur.). Betreffs aretsme gilt dasselbe wie für fijetsme (S. 56). arets ist auffallig: entsprechend dem Imperativ von esse (1. plur. fijen, 2. plur. fijets) wäre auch für den Imperativ von habere im Plural ajen, ajets zu er- warten. Gärtners Formen bedürfen der Bestätigung. Für daa Gerundium von habere giebt es im Altrumän. bezw. Dakorumän. eine doppelte Form: av^nd[u (AB'kHA[8) und ub9nd[u AHS'kHAf^). Ersteres ist die ursprüngliche Form und entspricht in seiner Bildung dem Gerundium der anderen Zeitwörter nach der latein. 2. Konjugation. Die Erhaltung des V beruht auf analogischem Einflüsse. db^nd[u ist eine Neubildung mit Benutzung des Konjunktivstammes. Im Aromunischen lautet das Gerundium von habere avund[u bezw. avundalui, entsprechend einem t^kundu u. s. w. Im Partizipium des Perfekts haben wir eine Form *habü- tum anzusetzen, aus welcher altrum. dakorum. avut[u (ab8t[8) aromun. avut^ sich erklärt. Betreffs der Erhaltung des Labials siehe beim Aorist bezw. Imperfektum (S. 44). Im Meglen lautet das Part. Perf. vut, ebenso im Istrischen; für letzteres Weigand, 9. JahroBberloht. 4 — 50 — ist noch anzufahren das zur Bildung des Plusquamperfektums gebrauchte Partizipium T^t (vergL S. 31). C. Das Hilfsverbum „wollen'' (lat velle). Das lateinische Teile ist nirgends auf romanischem Gebiete zu so ausgedehnter Verwendung gelangt wie im Rumämsehen. Während dieses Verbum im Sardischen und Spanisch-Porfea- giesischen überhaupt nicht mehr erhalteii ist und auf dem übrigen Gebiete al^emein nur in seiner ursprünglichen Be- deutung vorkommt, hat es im Rumänischen insofern eine reiche £nt Wickelung erfahren, als es auch als Hilfsverbum zur Bildimg des Futurums und Konditionals gebraucht wurda Dieser Umstand einer doppelten Verwendung, als Hilfsverbam der futurischen Zeiten und daneben als eigentliches Verbum in seiner ursprünglichen Bedeutung von „wollen" (wozu noch im Aromunischen die von „lieben'* gekommen ist) bewirkt« im Laufe der Sprachentwickelung eine doppelte Formenreihe aus dem alten lateinischen bezw. volkslateinischen Typus, indem die viel häufiger gebrauchten und in der Regel ton- losen Formen des Hilfsverbums weit mehr der Kürzung und lautlichen Veränderung unterworfen waren als die seltener vorkommenden Formen des eigentlichen Verbums. Als man begann, die alte organische Flexion des Futurs und Kon- ditionals durch eine neue, mit den Formen von velle gebildete zu ersetzen, wird selbstverständlich in der Gestaltung dieser Formen ein Unterschied nicht vorhanden gewesen sein, mochten sie als futurisches Hilfeverbum oder als eigenÜiches Verbum „wollen** fanktionieren. Erst als die neu angenommene Futur- entwickelung aus dem Begriff des WoUens allgemein durch- gedrungen war, aber trotzdem schon in früher Zeit, wird sich das Bestreben geltend gemacht haben, die lautlich volleren imd längeren Formen des Hilfisverbums zu verkürzen, soweit nicht schon die regelmäßige Entwickelung eine kurze Form ergeben hatte. Und ein weiteres Moment ergab sich aus dieser Thatsache: Indem nämlich die alten Formen in ihrer — 51 — anziluLren Funktion, sei es auf laatUch regelmäßigem Wege, sei es unter anderen Einflüssen, zu Kurzformen wurden, konnten sie dem Sprachgefühl nicht mehr genügen für die Verwendung als selbständige Formen des Verbums „wollen*^ Man sah sich deshalb veranlaßt, für diesen Zweck neue vollere Formen an Stelle der alten zu bilden. Während sich so die allgemeine Tendenz, die bei der Entwickelung von latein. velle im Rumänischen vorhanden gewesen ist, leicht wahrnehmen läßt, treten uns eine Menge Schwierigkeiten entgegen, sobald wir versuchen, die einzelnen Formen selbst in ihrem Lautbestande zu erklären und einen Einblick zu gewinnen, wie in jedem einzelnen Falle die Heraus- bildung aus der lateinischen Grundform vor sich gegangen ist. Bei einer ganzen Beihe von Formen, namentlich beim Im- perfektum des Futurums, läßt sich nur schwer die Herkunft von lateiiL velle erkennen, bei anderen wieder, wo dies ohne weiteres ersichtlich ist, finden wir auffallende Bildungen, die wenig den allgemeinen Lautregeln entsprechen und andere Einwirkungen voraussetzen. Bezeichnend z. B. ist es, daß man die beim Imperfektum des Futurums gebrauchten Formen lange Zeit überhaupt nicht als zu latein. velle gehörig an- gesehen hat und in ihrer Erklärung zu den weitgehendsten Vermutungen gelangt ist, bis erst durch die vor allem auf dialektisches Material gestützten Untersuchungen von Weigand die Identität dieser Formen mit dem Imperfektum von veUe klargestellt worden ist Auch bei den zur Bildung des Futurums verwendeten Präsensformen von velle finden sich noch eine ganze Reihe wenig aufgeklärter Punkte, wenn auch hier die lateinische Herkunft klarer vor Augen liegt als beim Im- perfektum. Unsere Betrachtung wird sich im folgenden natürlich in erster Linie erstrecken auf die Formen des Präsens und Im- perfektums von velle, wie sie in ihrer Funktion als Hilfs- verbum bei der Konjugation der futurischen Zeiten erhalten sind, und wo im großen und ganzen die direkte Weiter- entwickelung der latein. bezw. vli Formen noch vorliegt, 4* - 52 — während die entsprechende Formenreihe des eigentlichen Yerbums „wollen" im Präsens wenigstens aus Nenbfldnngen sich zusammensetzt. Freilich wird es, vor aUem in der alten Sprache wie auch in den Dialekten, oft nicht möglich sein, eine strenge Scheidung zwischen Verbum und Hil&verbum in dem von uns angenommenen Sinne aufrecht zu erhalten; z. B. in solchen Fällen, wo nach den Formen von Teile nicht der bloße Infinitiv, sondern sä + Konjunktiv steht, wird es sich mitunter nicht ohne weiteres bestimmen lassen, ob die eigentlich futurische Bedeutung oder bloß die von „wollen** anzunehmen ist, oft auch wird beides zugleich der Fall sein können. Im Meglen ist die Bildung des Futurs und Konditionals vermittelst der Präsens- bezw. Imperfektformen von velle auf- gegeben worden; statt dessen steht im ersteren Falle einfach si + Konjunktiv, im letzteren Falle hingegen das Imperfektum (vergL Weig, VI.-Megl. II, S. 41). In dem von Weigand im 5. Jahresb. veröffentlichten Texte aus Oäin (Ansprache des dortigen Lehrers Oasu Gbga) finden sich allerdings zwei Bei- spiele einer mit va sä + Konj. gebildeten 3. sing, des Fuinmms: doch ist es unsicher, ob hier nicht aromunischer Einfluß vor- liegt (vergL Jahresber. V, S. 156). Im übrigen bin ich nicht imstande, auf Grund der über das Meglen einzig vorhandenen Publikationen von Weigand irgend welche Formen von velle für diesen Dialekt namhaft zu machen. I. Präsens (Indikativ). Beim Präsensstamme von velle trat an Stelle der im klassischen Latein von dem Schema der regelmäßigen Kon- jugation abweichenden Formen im Volkslateinischen eine neue Bildung ein, indem man bestrebt war, die Anomalien der klassischen Sprache zu beseitigen und eine regelmäßige Formen- reihe zu schaffen. So gebrauchte man zum Perfektum voloi in Anlehnung an die Verben der 2. Konjugation ein neues Präsens: *voleo, *voles, *volet, *vol6mus, *vol^tis, *volent (volunt). Diese Formen lassen sich erschließen aus der heutigen — 53 — Gestalt des Präsens Ton Teile in den romanischen Sprachen (itaL Toglio, vuoli, vuole u. s. w., altfrz. vueil, vuels, vuelt u. s. w.). l. Pers. Sing. Die allen rumänischen Dialekten gemeinsame Form der 1. sing, ist Yoiti, altrum. BOio, boh, später auch oi, wie denn bei den Präsensformen des Hilfsverbums das anlautende v überall abfallen kann. Die ältesten Denkmäler zeigen vor- wiegend die Form mit auslautendem u (bOio), doch findet sich schon in frühster Zeit die Schreibung boh, und zwar nicht etwa bloß vor Vokalen. Dies weist darauf hin, dafi auch in ROH) das u bereits geflüstert wurde oder auch gar nicht mehr zu hören war. Die Form voiü bietet in ihrer Herleitung große Schwierig- keiten, und eine allgemein befriedigende Erklärung steht bis jetzt noch aus. Die älteren Grammatiker fahren Toiü in der Regel zurück auf ein vlt. "^oleo (^volio), wie es ja in der That für die übrigen romanischen Sprachen mit Sicherheit anzusetzen ist (itaL YOglio, prov. vuelh, altfrz. yueil). Dabei hat man aber die Schwierigkeit übersehen bezw. nicht ge- kannt, welche die istrische und aromunische Form einer solchen Ableitung darbietet. Ein '^'yolio hätte im Istr. und Aromun. auf jeden Fall yoIu ergeben müssen, da in diesen Dialekten erweichtes 1 ausnahmslos sich erhält, während es im Dako- rumän. schwindet. Den richtigen Weg zu einer ansprechenden Losung dieser Frage scheint mir die von Tiktin (Z. f. r. Phil. XXIV, S. 326, und bereits vorher in seiner Grammatik) ge- gebene Erklärung zu zeigen, wonach voiü herzuleiten wäre von einer Form *voriu, mit r aus veri (jetzt vei) vor u. s. w., wie auch sariu säiü für salio. Durch ein "N^oriu wird in der That die Schwierigkeit der istr. und aromun. Form gehoben, denn auch in diesen Dialekten bietet der Ausfall von mouil- liertem r nichts Auffallendes, wenn derselbe auch nicht all- gemein eingetreten ist Zu erinnern ist beispielsweise an aromun. cal für carl (welche). Densu^ianu (Bevista critica- literar& III, S. 142) wendet sich gegen die Zugrundelegung — Si- emes ^ora oder 'S^oriu, da er meint, das von den nbrigen romanischen Sprachen geforderte Volio müsse auch fnr das Romanische angenommen werden; für die dieser Herleitong widersprechende Laatgestaltmig der istr. und aromon. Form freilich weiß er keine ErUärong zu geben. Aber müssen wir denn unbedingt för das Rumänische ein *Yolio ansetzen, weil es die anderen romanischen Sprachen haben? und selbst gesetzt, daß in einer firnhen Periode auch auf rumänischem Oebiete "^Yolio einmal lebendig gewesen ist, ist deshalb ein Eintreten von Tom bezw. voriu Ar volo so ohne weiteres abzuweisen, ¥riie Densusianu es thut? Einen Fingerzeig, meine ich, giebt uns in dieser Hinsicht die bei einem Teile der Aromunen noch heute lebendige Fonn „vor** der 1. sing. Weigand (Arom. II, Glossar) giebt an, daß dieselbe bei den Aromunen in Albanien zu hören sei. In den von Weigand mitgeteilten Texten laßt sich „vor^ f&r die 1. sing, einmal belegen: Arom. II, 15, 13: mine vor s mi hk pi inate (dann werde ich mich auf Zorn machen «» zornig werden). In diesem Beispiele ist die futurische Bedeutung Yon Tor deutlich. Wir hätten es also hier i^it einer von der heute im Aromunischen gebräuchlichen Futurbildimg abweichenden Konstruktion zu thun, wie sie ohne Zweifel in einer firüheren Periode einmal allgemein verbreitet war, ehe die Bildung mit der erstarrten 3. sing.: ya s(ä) mi fak eintrat. Man könnte nun geneigt sein, dieses „vor^* direkt von dem lateinischen volo herzuleiten, eine Entwickelung, gegen die sich in lautlicher Beziehung nichts einwenden läßt. Dann also wäre ein altes volo für rumänisches Gebiet zum mindesten als neben einem gemeinromanischen ^volio bestehend erwiesen, wenn man letzteres durchaus festhalten will. Wer aber daran Anstoß nimmt, in vor die direkte Weiterentwickelung Ton lat. Yolo zu sehen, muß ersteres als eine Neubildung betrachten. Damach wäre die 1. sing, .der lautgerechten 3. plur. (yor <[ Yolunt) angeglichen worden, wie sint in Parallele zu duc «» duco und ducunt etc. Diese Angleichung der 1. sing, an die 3. plur. konnte sich bei vom um so leichter Tollziehen, als — 55 — auch in der 2. sing, bereits eine Form mit r (Feri) vorgelegen haben wird. Mag man nnn annehmen, daß dieses Tor der 1. sing, laut- gerecht oder analogisch ist, sein Vorhandensein ist jedenfalls auch im letzteren Falle bereits f&r eine nrromänische Periode nicht unwahrscheinlich, da ja ein docu aus duco und ducunt a.s.w. schon in frühster Zeit vorhanden war und durch sein Vorbild auch anderwärts eine Angleichung der 1. sing, an die 3. plur. l)ewirken konnte. Somit kann es nicht befremden, daß ein ^Yolio ]> Yolu, wenn es jemals im Rumänischen existiert hat, durch die analogische Form vom völlig verdrängt wurde. Aus einer urrumän. 1. sing. "N^oru erklärt sich nun weiter ein *voriu > voiu in eben derselben Weise wie ein ceriu >> ceiü neben ceru saiü neben saru für latein. salio wird hierher zu stellen sein, da sariu ]> saiü möglicherweise jüngeren Ursprungs ist als das wohl schon sehr früh aus der 3. plur. eingedrungene saru. Während nun neben ceiü, saiü u. s. w. die Form ohne Mouillierung (ceru, saru) noch erhalten blieb, ist dieselbe bei voiü so gut wie ganz verdrängt worden. 2. Pers. Sing. Die der 2. sing, des Ind. Präs. von velle entsprechende Form ist in ihrer Bildung sehr auffiftllend, da sie von einer Indikativform '^'voles bezw. *voli nicht hergeleitet werden kann und zu der Annahme drängt, daß hier die lateinische Eon- junktivform velis zu Grunde liegt. Merkwürdigerweise findet sich diese Erscheinung außerhalb des Rumänischen sonst nirgends. Nach der Art, wie auf dem übrigen romanischen Oebiete latein. vis durch eine Neubildung ersetzt worden ist, wäre für das Rumänische ein *voli ]> vori bezw. voi zu er- warten gewesen. Daß diese Form wirklich einmal lebendig gewesen ist, zeigen die Pronomina und Adverbia: on-care, ori-cine, orl-ce, ori-clnd, ori-clt, wer auch immer cf. lat. quivis etc. Die 2. sing, vei bezw. veii des Rumänischen weist — 56 — darauf hin, daß bereits im Volkslateinisclieii ein Teli an die Stelle der alten Indikatiyform getreten sein muß. Daß gerade die Konjunktiyform bei der Bildung der 2. sing, verwendet wurde, wird uns weniger befremdlich erseheinen, w^in wir bedenken, daß schon bei klassischen Autoren zuweilen die Formen des EonjunktiT Prasentis von yelle an Stelle der In- dikatiyformen gebraucht wurden, gerade wie bei esse, dessen Indikativ im Rumänischen ja auch teilweise durch Eonjunktiv- formen verdrangt wurde (semu seti stnt). Bei Forcellini fiind ich hierfür folgende Belege (unter volo): Cüc 15. Farn. 3 in fin.: Tu, velim, ut consuesti, nos absentes diligas et defendas; Plaut. Truc. 2, 5, 28: Nunc ecastor, ut veniret miles, velinL Daraus geht hervor, daß es schon im Lateinischen nicht un- erhört war, die eigentlich dem Konjunktiv zukommenden Formen von velle auch im Indikativ des Präsens zu verwendezu Die ältesten Denkmäler zeigen die lautlich wohl auf veli zurückgehende Form BipH (so ausnahmslos der Cod. Yoron. und Psalt. Scha); doch kommt schon am Ausgange des 16. Jahrhunderts die Form vet (bih) vor, welche späterhin im Dakorumän. zu alleiniger Verwendung gelangt ist RcpH findet sich noch in den Denkmälern bis an das Ende des 17. Jahrhunderts, vereinzelt auch noch später. Das auslautende i in veri wird dialektisch zu einem geflüsterten Laute ge- worden oder auch gar nicht mehr hörbar gewesen sein, wie aus der bisweilen anzutreffenden Schreibung Rfp bezw. Ei^h hervorgeht (Oaster I, S. 50, 41; 129, 11). In Bfpi (Gast I, S. 54, 10) steht das Zeichen f zur Wiedergabe des i-Lantes. ve]t ist entstanden aus vef, mit mouilliertem r, das ebenso schwindet wie I und n. Im Istrischen hat sich die Form ohne Mouillierong und Schwund des r bis auf den heutigen Tag erhalten. Wir haben hier ver (entsprechend dem altrum. BipH) oder er, mit AbfSdl des anlautenden Labials. Beispiele: Weig. Romania XXI, S. 252: Ma kum ver tu ke wo doawu? [mais comment veux- tu que je la fasse sortir?]; hier ist ver allerdings nicht Hilis- verbum, sondern es hat die Bedeutung des Wollens. VergL — 57 — aber ebenda: ver vedea, du wirst sehen. Jahresb. I, S. 128 ff. findet sich yer des öfteren, teils als Hilfsyerbum, teils im Sinne von „wollen". Beispiel für er: Weig. Jahresb. I, S. 128 (2): ke se m er I9? [(daß) ob willst du mich nehmen?]. Im Aromunischen, wo der Gebrauch der Präsensformen Ton Teile bei der Futurbildung auf die 3. sing, va beschränkt worden ist, ist sonst in der 2. sing, die Neubildung Trei ein- getreten und hat die alte lautliche Form fast ganz Terdrängt. Ter ist nach Angabe des Herrn Prof. Weigand noch in Sjraku auf dem Pindus zu hören. Betreffs der Form tci nimmt Mejer-Lübke (Rovl Formenl. § 247) an, daß sie Ton der 1. sing. Toiü aus neu gebildet worden seL Gegen den Über- gang Ton Teil zu Teil kann man den Einwand erheben, daß ja aus Teil ein TeB zu erwarten sei, mit Erweichung des 1 durch den folgenden i-Laui Allein bei Verben dringt das -aus 1 entstandene r auch in die Formen ein, wo man eigent- lich mouilliertes 1 erwartet: Tergl. sariu — saUo, sari — sali Teranlaßt durch sare, särim u. s. w. Das ohnehin nur im Dakorumänischen Torkommenden Yet läßt sich lautlich aller- dings aus Teil ^ Teli ableiten, aber das altrumänische Ten wird nicht geschwunden sein, sondern in Tei weiterleben. Man könnte endlich .auch zu der Erwägung kommen, daß Tei entstanden sei aus der Form Trei, welche als 2. sing, des selbständigen Verbums „wollen^ Verwendung findet und als eine Neubildung in Anlehnung an die 1. und 2. plur. Tremu TretT zu betrachten isi Dem gegenüber erhebt sich in erster Linie das Bedenken, daß Tel wahrscheinlich schon bestand, ehe ein Trei Torhanden war. Auch bleibt hierbei das altrumän. Yeti (istr. arom. Ter) unerklärt, welches, wie oben erörtert, doch wohl mit Tel auf ein und dieselbe Grundform zurückgehen dürfte. Dialektisch findet sich an Stelle Ton Tei häufig die Form Til mit Übergang des e zu i infolge der ünbetontheit. Bei Abfall des anlautenden Konsonanten haben wir in der B.egel il Beispiele ftlr tu: Weig. Ban. D. 19, 13: tu lua; 19,30: kum Til putsa; 57, 150: kum Tii Trea; för ii: Weig. Ban. D. — 58 — 59, 84: dak^ ta I-ü k^ntgn; 59, 236: prp mine m-ii 09- pustu. Neben ii ist auch yi, 91 (ti) zu hören: Weig. Eor. Mar. D. 24, 10: kyt yi yf^; 49, 3: da tu, mundro, yi fat§e binf ; (siehe auch Weig., Ban. D. S. 48; auch in der Schriftsprache hanfig). Endlich ist auch sehr häufig die Kurzform -i (-1), stets angelehnt an einen Torhergehenden VokaL Beispiele: Weig. El. WaL 28, 4: r^mui, m^drg, ku kare-i vrea; Weig. Sam. Th. D. 50, 17: d'e mni-i da murgu (braunrotes Pferd); 19, 11: kyndu-i fii la primgyarg; 49, 27: p^ng täe ne-i kuYUJita. • 3. Pers. Sing. In der 3. sing, des Hilfsyerbums Yoiü haben wir Yon den ältesten Denkmälern an die Form Ta. Das gemeinromanische '^'yolet hätte lautlich regelmäßig ein *yoare ergebet müssen, entsprechend dem italienischen Tuole. Als selbständige Verbal- form können wir Toare nicht mehr nachweisen; wohl aber liegt es noch Tor in der Zusammensetzung mit pronominalen und adyerbialen Ausdrücken, wie oare-care (*yolet qnalis), oare-cine, oare-ce, oare-cind, oare-ctt, oare-cum u. s. w. Gilt also ein *Toare als gesichert, so ist sein Wandel zu Ta der Erklärung bedürftig. Meyer-Lübke (Rom. FormenL § 247) nimmt an, dafi sich aus ^oare in tonloser Stellung zunadist eine Kurzform "^Toa, daraus Ta entwickelt habe, woneben dann eine Zeit lang '^'Toare noch Torhanden gewesen sei Der Ab&ll des -re erklärt sich in derselben Weise wie beim InfioutiT: Tenire-Toiü > Tenl-Toi; Tenire-Treasi > Teni-(T)rea|x (TergL Schuchardt, Voc d. Vit. U, S. 390 ff.); ebenso konnte infolge der Tortonigen Stellung des HilfeTerbums (wie sie ja wohl die ursprüngliche gewesen ist) die tonlose Silbe -re bei ^oare schwinden, also: *Toäre TeDi(re) > *Toä Teni(re). Weniger klar ist der Übergang Ton *Toa zu Ta, der auf rein lautlichem Wege kaum zustande gekommen sein dürfte. Der Haupt- faktor dieser Entwickelung wird in der Wirkung der Analogie zu suchen sein. Mejer-Lübke (Z. £ r. PhiL VIII, S. 142) nimmt eine Beziehung zwischen der 3. sing. Ton habere und Ton — 59 — Teile an. Zu ver weisen ist hier auch auf Weigand, Ban. D. S. 49 — 50, wo bei Besprechung der dialekidschen Formen o för va und or for au <[ habunt (siehe S. 38) die wechsel- seitige Einwirkung der Prasensfonnen von Teile und habere festgestellt wird. Ein solcher Formenausgleich, wie er dort dialektisch erst in Terhaltnismäßig neuer Zeit stattgefunden hat, wird in ähnlicher Weise im Urrumän. das Zustande- kommen Ton Ta bewirkt haben. Der Vorgang ist etwa folgendermaßen zu denken: Neben *Toare war in der tonlosen Stellung ein *Toa entstanden; letzteres wurde ausschließlich als HilfisTerbum bei der Futurbildung Terwendet, während ^Toare noch daneben bestand, aber immer nur als selbständige Yerbalfonn „will" gebraucht. Dem gegenüber stand in der 3. sing, des Indik. Präs. Ton habere die Form a «äe<; habet), anfangs sowohl als eigentliche Verbalform in der Bedeutung Ton „haben = besitzen'', wie auch mit dem Partizipium des Perfekts Terbunden als HilfsTerbum Torkommend. Infolge des ümstandes nun, daß dieses a so sehr häufig in tonloser Stellung bei der Bildung des zusammengesetzten Perfektums Verwendung fand, wird man es mit der Zeit nicht mehr als selbständige Verbalfonn empfunden haben, so daß es dem Sprachgefühl für den Gebrauch als 3. sing, des BesitzTerbums nicht mehr genügte. Für diesen Fall machte sich also das Bedürfnis nach einer Tolleren Form geltend. Man schuf eine solche, indem man nach dem Vorbilde Ton *Toa und *Toare zu dem tonlosen a ein Tolleres are bildete (Tergl. Meyer- Lübke, Rom. FormenL § 238). Umgekehrt mag dann das Vorbild Ton are — a auf *Toare — *Toa zurückgewirkt und so ein *Tare bezw. Ta Teranlaßt haben. *Tare wird in der Be- deutung „will'' noch eine Zeit lang gebraucht worden sein, ist aber dann Terdrängt worden durch die Ton der 1. plur. Tremu ausgegangene Neubildung Trea. Miklosich, Rum. Unters. I, S. 11 fuhrt Ta nicht auf *Tolet, sondern auf Telit (> *Telet > *Teare > *Tea) zurück; doch scheint er, wie aus Beitr. Lautgr. S. 22 zu entnehmen ist, auch eine Herleitung aus *Tolet nicht abweisen zu wollen. — 60 — Wie schon erwähnt, findet sich dialektisch die Foim o an Stelle von va. Dieses o ist nicht abzuleiten von Ta, etwa mit Yerdankelung des a zu o und Abfall des ▼, wie z. 6. Schuchardt es annimmt (Supplement z. 1. Bd. der Cavinte din bäträni V. Hasdeu, S. XXXIV). Bereits auf S. 42 ist bei Be- sprechung der 3. plur. or im Indikativ des Präsens auf die von Weigand Ban. D. S. 48 — 49 gegebene Erklänmg hin- gewiesen worden, wonach o für va in der 3. sing, des ¥nba- rums lautlich identisch ist mit o <[ an <[ *habuni Diese Form o ist in den dakorumänischen Dialekten zu hören, wo sie weit häufiger oder wenigstens ebenso häufig ist wie va, selbst in der Gr. WaL (s. Jb. VlII, p. 277). Dialek- tisch findet sich im Dakorumän. auch a, doch ist bei va der Abfall des v nicht so allgemein wie bei den Formen der anderen Personen. Sehr verbreitet ist a in den Samosch- und Theiß-Dialekten, wo es neben va die in der 3. sing, des Futurums ausschließlich gebrauchte Form zu sein scheint, während o auf diesem Gebiete nur in der 3. sing, des HSh- verbums avea steht. Diese Thatsache ist einigermaßen auf- fallend. Sonst ist fast überall im Dakorumänischen eia Schwanken zwischen va und o wahrzunehmen, wobei es sogar den Anschein hat, als werde letzteres durchdringen. In d^i genannten Dialekten hingegen wird o bei der Futurbildung nicht verwendet, statt dessen aber das sonst verhältnismäßig seltene a. Man konnte hieraus vielleicht den Schluß ziehen, daß auch in diesen Dialekten einmal die Form o neben va im Futurum gestanden hat Während aber anderwärts bei dem Schwanken zwischen va und o letzteres in der Begel die Oberhand gewann, mag auf dem in Frage konunenden Gebiete va insofern eine größere Widerstandskraft gezeigt haben, als es nicht einfach durch o verdrängt wurde, sondern nur unier dem Einfiusse desselben und zugleich in Anlehnung an die Formen der anderen Personen sein v abwarf; darauf wird dann eine Differenzierung von o und a in der Weise statt- gefunden haben, daß die Verwendung von o sich wieder aof die 3. sing, des Hilfsverbums avea beschränkte, wahrend im — 61 — Fiitaram a neben seltnerem va zu allgemeinem Gebrauche gelangte. Im Aromunischen wird das Futurum für alle Personen gebildet mit der erstarrten 3. sing, va und folgendem Kon- junktiv, und zwar steht dabei der Konjunktiv nach va ent- weder mit der Konjunktion sä (im Norden) oder auch ohne dieselbe (im Süden). Die Unterdrückung der Konjunktion ist nach Weigand (OL- Wal. S. 94) zurückzufuhren auf griechischen Einfluß (ß-a aus ß-iX'va + Conj.). Neben va sagt man vor Vokalen der leichteren Verbindung wegen auch vai, so z. B. bei den Olympo-Walachen. Beispiele: Mit Konjunktion: Weig. Arom. 11, 15, 15: va s lu aleg (ich werde ihn aussuchen); 33, 2: va s te duts la kasa ta (du wirst in dein Haus gehen); 114, 11: va s ts asparg9 truplu (der Körper wird dir verfaulen); 96, 32: dap zbparp va sg z grim (zwei Worte werden wir dir sagen); 122, 15: Nu va 8 ni adutsets bilbfllu B,isgi muSatlu; 46, 15: va s ti arik^- askp (sie werden dicb rauben). Ohne Konjunktion: Weig. Arom. II, 47, 3: va te alas (ich werde dich verlassen); 14, 11: va me alaä (du wirst mich ver- lassen); 18, 5: va me afikatsg maia (die Großmutter wird mich schelten); 7, 3: va nerdzem (wir werden gehen); 67, 9: lu va isits (wo ihr herauskonmien werdet) u. s. w. va steht im Aromunischen auch in der Bedeutung von „wiD^\ ebenso im Istrischen neben rea. 1. Pers. Plur. In der 1. plur. ist für das Vit. an Stelle von völumus ein '^'volemus anzusetzen, woraus sich mit Ausfall des vor- tonigen Vokals das altrumän. vremu (KpiM^, KßiM, KpfM[k) lautgerecht entwickelt hat: *volemus > *vuremu > vremu. spfUS ist noch im Cod. Voron. und Psalt Sehe, die einzige Form für die 1. plur. des Präsens von velle, es steht ursprüng- lich als Hilfsverbum beim Futurum wie auch als selbständige Verbalform. Aber schon in frühster Zeit findet sich in den Denkmälern neben EfiM die Form BikM[k bezw. KOu[k — 62 — (BWll[k) mit ausschließlich anxiliärer Funktion. Man könnte daran denken, dieses „vom" direkt auf latein. YÖlumus zarfick- zufuhren, wie es des öfteren auch geschehen ist (so von Cihac, Dict etjm.; Philippide, Prina I, S. 101; Manliu, Gnun. & 265; Densu^ianu, Revista criticft-liteiara III, S. 142). Indessen ist eine solche Herleitung nicht einwandfrei Abgesehen daTon, daß ein völumus ^rörum >> vom trotz tonloser Stellang schon in lautlicher Hinsicht Bedenken erregt, fallt auch der Umstand ins Gewicht, daß in alter Zeit ein Tarn (v^m) neben vom zu finden ist Dieses 9 in v^m kann nicht auf betontes o zurück- gehen, da ein solches auch nach labialem Laute erhalten bleibt; Y^m weist mit Bestimmtheit auf ein '*'Yem zurück, welches sich erklärt als Kurzform von yremu. Der AusfaU des r läßt sich hier verstehen als Angleichung an die Formen des Singulars bezw. an die 3. plur.; der Vokal e, der nun hinter den Labial getreten war, mußte lautgerecht zu 9 werden, vom ist aus vgm entstanden, indem letzteres den Vokal o der 1. sing, und 3. plur. annahm, vgm und vom finden sich in den Denkmälern schon am Ende des 16. Jahrhunderts (Gaster I, S. *14, 21; *14, 26-27; *14, 30; 22,24; 23,14; 29, 36 o.s.w.i. Cod. Voron. imd Psalt. Sehe, kennen diese Formen nicht, doch beruht dies vielleicht nur auf Zufall; anderenfalls könnte das Fehlen der Kurzform in den beiden ältesten Denkmälern den Gedanken nahelegen, daß dieselbe wenigstens in der Schrift- sprache bei Beginn der litterarischen Überlieferung noch nicht vorhanden war. Neben vgm bezw. vom hat natürlich das alte vrem(u} noch eine Zeit lang bei der Futurbildung Ver- wendung gefunden und ist erst allmählich aus dieser Funktion durch die Kurzform gänzlich verdrängt worden. Wir können beide Formen neben einander in demselben Denkmale finden, wie aus folgendem Beispiele ersichtlich ist: Gaster I, S. 22, 23—24: Mf BpfMk u;KHKa? cat^ m BpiUk b*K? cd» ^ «if m BikUk .{^MBp'kKa? (Coresi, 1578—1580). Im zweiten Viertel des 17. Jahrb. ist vrem(u) mit dem Gebrauche als futurisches Hilfsverbum nicht mehr zu belegen. Auch v^m ist bereits am Anfange des 17. Jahrh. völlig verdrängt durch vom, das — 63 — dialektisch in der Regel mit Abfall des anlautenden v «= om gesprochen wird. Weig. Ban. D. 59, 61: noi om aznnzf; Sam. Th. D. 49, 24: no| la Baia na ne om dutäe n. s. w. Bei Oaster I, S. 56, 25 [Coresi 1619] belegte ich ein wM: uiH Hl BiuS npociiikBH k8 fiit^; das e dieser Form wird an- zusehen sein als eine Angleichnng an den Vokal der 2. plur. ▼eti, &lls es nicht far yremu oder ySmu verdmckt ist Das Istnsche kennt die Form vom bezw. Tpm nicht; hier hat sich nur das alte yremu erhalten, und zwar in der Gestalt von ren, mit Abfall des y und Übergang des auslautenden m zu n. Beispiele: Weig. Jahresb. I, S. 130 (6): ren ne yi 9nsur^: werden (oder wollen) wir (gehen) uns verheiraten; S. 142 (6): ren b^ §i mpflk^. Auch im Aromunischen ist yrem(u) die einzige Form der 1. plur. und zwar natürlich stets als eigentliche Verbalform des Wollens, da ja das Futurum nur mit va gebildet wird. 2. Pers. Plur. Die 2. plur. lautet im Altrumän. yretsi (Kpi i^h), entspricht also lautUch ganz einem ylt. *yoletis: *yoletä > *yuretsi > yretsi (yreti). yretsi, ursprünglich gleich yremu sowohl als selbständige Verbalform wie auch als futurisches Hilfsverbum gebraucht, wurde aus der letzteren Funktion ebenfalls durch eine Kurzform verdrängt Es entwickelte sich in tonloser Stellung aus vretsi ein vetsi wie vgmu bezw. '^'vemu aus vremu, also mit Ausstoßung des r nach Analogie der stammbetonten Formen, wo von Anfang an ein r hinter dem v nicht stand. Im Cod. Voron. ist Bpfi^H noch die alleinige Form der 2. plur. Im Psalt Sehe, findet sich einmal Bpfi^H (94, 8: Cf r^act^A a8h AteH BpfUH) und einmal Bfi^H (2, 12: RiUH nipf). Seit dem Beginne des 16. Jahrb. steht in der 2. plur. des Futu- rums nur vetsi, während vretsi nur noch als selbständige Verbalform gebraucht wird. Manliu (Gram. S. 265) will vetsi von velitis herleiten. Desgleichen meint Meyer-Lübke (Rom. FormenL § 247), vetsi neben vretsi dürfte entweder velitis darstellen oder auf die — 64 — 2. sing, aufgebaut sein; yergL auch Densusianu, Bevista critica- literara III, S. 142). Meines Erachtens ist das Vorhandensein bezw. die Bewahrung einer doppelten Form in der 1. u. 2. plur., also eines YÖlumus neben ^volemus und eines velitis neben Yoletis an und Ar sich nicht wahrscheinlich. Aber auch in lautlicher Hinsicht ist ein yetsi aus yelitis nicht gerade glaab- haft. Und will man ersteres als Kurzform erklaren, so kann man es mit derselben Wahrscheinlichkeit von vretsi <[ Yoletis ableiten wie von "V^ritsi <[ velitis. Oder soll man etwa an- nehmen, daß Pyelitis ^ '^'yeritsi zu yetsi geworden sei in An- lehnung an yretsi <[ *yoletis?! Schon firfih findet sich neben Bfi^H die Schreibung Bfi^'k bezw. Bii^ (Oaster I, S. 111, 13 [1644]; 128, 9), ein Beweis dafür, daß in Bii^H das auslautende i nur noch geflüstert wurde oder auch teilweise gar nicht mehr zu hören war. In der Schreibung rhu (Gaster I, S. 215, 31) steht das Zeichen H far f, oder es kann der häufige Übergang yon unbetontem e >> i sein, was in dem moldauischen Texte wahrscheinlicher ist In der Umgangssprache wird yets (yeti) in enklitischer bezw. proklitischer Stellung nach Vokalen in der Regel ge- kürzt zu -ts (-t); Beispiele: "Weig. SauL Th. D. 49, 47 — 48: nu-ts sk^pa, P9n9 täe nu-ts kuy^ta; 54, 13: §9 nu-ts i^ntuma u. s. w. In Bukarest hört man auch ots, gebildet analog zur 1. plur. om: n' om yeni, n'ots yeni Neben yets (ets) besteht auch dialektisches yits bezw. its, endlich auch 9ts, ^ts (itl); yeq^ Weig. Ban. D. S. 48. Dem Aromunischen ist natürlich auch in der 2. plur. die Eurzfonn yets(i) unbekannt, wir haben hier nur yret8(i). Für das Istrische giebt Weigand, Bomania XXI, S. 247 die 2. plur. rets (»» dakor. arom. yrets) an, entsprechend der 1. plur. ren. Daneben ist aber auch die Form yets zu finden. Beispiele: Weig. Jahresb. I, S. 128 (15): ü yoi yets mfe spure (und ihr werdet mir erzählen); S. 138 (10): yets 9m d^ (ihr werdet mir geben); S. 148 (16): yoi yets durp mumunt oi (ihr werdet mehr Schafe erlangen). Dieses yets für rets wird wahrscheinlich entstanden sein in Anlehnung — 65 — an die 2. sing, ver, oder es könnte auf älteres vretsi zu- rücl^ehen. 3, Pers. Plur. Die 3. plur. des fiiturischen Hilfsverbums giebt zu be- sonderen Bemerkungen kaum Anlaß; dieselbe lautet „vor^' auf dem ganzen Gebiete, auch or, mit Abfall des y im Dakorumän. und Istrischen; altrumän. BOpt^ (Bopcif, Kop[k; Bwpt^ u. s. w.). yor(u) bat sich laut^erecht entwickelt aus latein. yoluni Im Psalt. Sehe, findet sich einmal Bt^pt^ (1, 5: M K^p^ wfwB'if HfKSpai^YH); in diesem Falle handelt es sich wohl um eine Yerschreibung tf&x BOpt^. Wie aus der Zusammenstellung yon Weigand, Ban. D. S. 48 heryorgeht, ist in Mehadia im Banat die Form der 3. sing, ya bezw. o auch in der 3. plur. an Stelle yon sonst üblichem or in Gebrauch. Die ursprunglichen Prasensformen yon yelle, mochten sie sich nun lautlich regelmäßig weiter entwickelt oder eine Kurz- form ergeben haben, yerloren (mit Ausnahme der 1. u. 2. plur. yremu yretsi) infolge ihrer auxiliären Verwendung bei der Flexion des Futurums die Fähigkeit, auch als selbständige Yerbalformen mit der Bedeutung „wollen" zu stehen. Für diesen Gebrauch suchte man nach yolleren Formen. Man schuf solche, indem man yon der 1. u. 2. plur. yremu yretsi ausgehend eine analogische 3. sing, yrea (yra), femer eine 2. sing, yreai und ein 1. sing, und 3. plur. yreaü bildete. Statt yreal sagt man in der 2. sing, in der Begel yrei; möglicher- weise liegt hier Einfluß der 2. sing, yel des futurischen Hilfs- yerbums yor. Es resultierte also für das Verbum wollen folgende Formenreihe des Indik. Präs.: yreaij (dial. yrau), yrei (yreai yrai), yrea (yra), yrem, yrets, yreau (yraü). Im Aromunischen, wo frühzeitig die auxiliäre Verwendung yon yelle bei der Flexion des Futurums auf die 3. sing, ya beschränkt wurde, haben infolge dieses ümstandes die ur- Weigand, 9. Jabresberioht. 5 — 66 — sprnnglichen Fonnen die Fähigkeit zu selbständigem GFebraache bewahrt; nur in der 2. sing, ist die Neubildung vrei for das noch selten (so z. 6. in Syiaku a. d. Pindus) Torkommende ver eingetreten. Wir haben demnach im Aromunischen für das Verbum „wollen'*, welches in diesem Dialekte auch in der Bedeutung von ,Jieben" stehen kann, im allgemeinen folgenden Indikativ des Präsens: Yoiü, yrei (ver), Ta^ yremii, vretst, vortL Das Istrische scheint Neubildungen wie (y)reaii, (v)rei u. s. w. fftr den Indikativ des Präsens nicht zu besitzen. Die ursprung- lichen Formen stehen hier sowohl in rein futurischer Funktion als auch in der eigentlichen Bedeutung des WoUens; und zwar folgt auch im letzteren Falle das abhängige V^erbum in der Regel im Infinitiv. Bei Manliu, Ghram. S. 264, finden sich für das Verbum „wollen" auch die Formen vroiü und vror angegeben, welche anzusehen sind als ein Ausgleich zwischen vreaü und voiü bezw. vor. Auch die 3. sing, vra zählt Manliu hierher. Außer durch die bisher namhaft gemachten Formen läSt sich das Präsens von ,, wollen" noch ausdrücken durch: voesc, voefti, voe^ Konj. voi(e)a8cä vofm, voftif, voe^ Konj. voi(e)ascä (Dazu Imperf.: vo^am; Aorist: vof, voisi u. s. w.; Partie Perf.: voft; Infinitiv: voi u. s. w. u. s. w.), also eine Neubildung nach den Yerben auf -esa An ein slavisches „voliti" — wollen zu denken, liegt gar kein Orund vor, trotz Cihac, Dict d' etym.; Miklosich, Beitr. Conson. I, S. 45; Densupmu, Bevista criticft-literaralll, S. 142. Viel wahrscheinlicher ist die Herleitung von voTü + esc, wozu ja massenhaft Analogien vorlagen. Dies ist um so wahr- scheinlicher, als voiesc weder eine besonders alte Form noch eine recht volkstündiche ist Das Verbum invoiesc ist natfir- lieh eine Ableitung aus dem Substantivum voie (slav. Ur- sprungs). Noch weniger braucht ein vlt *volire angesetzt zu werden, wie Philippide, Princ. I, S. 101 es thut. Als Ausgleich zwischen vreaü und voesc sind zu be- — 67 — trachten Formen wie der Infinitiv a yrol, femer das Oerondinm YToind (vergl. Dam^ Dictionnaire). Der Konjunktiv des Präsens von „wollen" wird in der R^el ausgedrückt durch die entsprechenden Formen von voesc: sä voesc, sfi voefti, sä voiascä u. s. w.; daneben sagt man auch sä vreaüf sä vrei, sä vrea u. s. w. U. Imperfektum. Das lateinische volebam hat sich im Rumänischen zunächst lautgerecht bezw. entsprechend dem Imperfektum der anderen lateinischen Verben auf -ere weiter entwickelt: volebam > vr^ä(m) *volebi > vr^ai volebat > vr^a volebamus > vrßam(u) volebatis > vr^ats(i) volebant > vr^a(tL). Diese Formenreihe vr^am, vr^ai u. s. w. wird als Imper- fektum des Verbums „wollen" im Dakorumän. und Aromu- nischen bis auf den heutigen Tag allgemein gebraucht. In der Moldau teilweise sagt man vram, vrai, vra u. s. w. Im Aromunischen findet sich auch vriam. Beispiele: Dachselt, Jb. I, S. 12 (15): ßQTjag gxxxov: vria s-faku; S. 12 (16): ßgriaöa- Qaxov: vria s-ar^du (ich wollte betrügen). Im Istrischen lautet das Imperfektum von „wollen" vr^ia u. s. w. (siehe S. 19). Wie das Präsens des Futurums mit dem Indikativ des Präsens von velle, so wurde das Imperfektum des Futurums gebildet mit den Formen des Imperfektums von velle und folgendem bezw. vorangehendem Infinitiv. In dieser auxiliären Verwendung nun hat die Formenreihe volebam ^ vrea u. s. w. teilweise eine derartig komplizierte Gestalt angenommen, daß man, wie schon oben angedeutet, dieselbe lange Zeit über- haupt nicht als zu dem Verbalstamm von latein. volo gehörig angesehen hat und betrefiGs ihrer Herleitung die verschiedensten Hypothesen aufstellte. Erst durch die ebenfalls bereits er- 5* — 68 — wähnte Arbeit von Weigand im 3. Jahresbericht (S. 139 — 161) ist YoUige Klarheit in diesem Punkte geschaffen worden. Da Weigand a. a. 0. eine eingehende Darstellung von der Bildung des Imperfektums Futuri im Bumänischen gegeben (ver^ dazu auch Jahresber. lY, S. 298 — 99) und daselbst audi die hauptsächlichsten der in dieser Frage vorher geäuBerfcen An- sichten besprochen hat, so ist hier auf die betreffende Ab- handlung zu verweisen. Ich kann mich damit begnügen, der Vollständigkeit halber die von Weigand gefundenen Resultate zusammenzustellen: Im Dakorumän. bezw. in der Schriftsprache wird das Imperfektum Futuri gebildet mit dem Hilfsverbum asi, axp ar, am, att, ar und folgendem (verkürzten) Infinitiv, oder aber, bei nachstehendem Hilüsverbum, mit vorhergehendem vollen, d. L auf -re auslautenden Infinitiv: asi läuda bezw. läudare -an. Im Altrumän. hat das Hil&verbum folgende Gestalt: i. sing. aiii[H bezw. aiiit^; 2. sing. AH bezw. AfiH; 3. sing, apf bexw. Afiik] 1. plur. AM; 2. plur. au[h; 3. plur. Afii bezw. ap-k. Weigand hat nun nachgewiesen, daß diese Formenreihe zurückzuführen ist auf das latein. Imperfektum von velle und daß, wie aus der Übereinstimmung der Dialekte hervorgeht, diese Bildung des Imperfektums Futuri mit Hilfe von volebam bereits urrumänisch ist Dialektisch lauten die Formen des Hilfeverbums folgendermaßen: im Banat: im Istrischen: v]rf8 v]rg§ (= reas) v]rf, vrf, ar. rj v]rgm rjn v]rgts rfts v]rg, vrgr, ar. rg, rgr. Im Aromunischen vnrd das Imperfekt des Futurums ent- sprechend dem Präsens des Futurums gebildet, indem man auf die erstarrte 3. sing, vr^a (vraj[ bei den Olympo-WaL) das Yerbum mit der Konjunktion sä im Konjunktiv (im Norden) — 69 — oder aach ohne die Konjunktion im Konjunktiv oder (seltener) im Imperfektum (im Süden) folgen läßt (Beispiele siehe vor- stehend). (Auch in den Marosch-Dialekten ist die bei den Aromunen übliche Bildung des Imper£ Fut. yermittelst des unveränderlichen vrea »> volebat teilweise in Gebrauch; vergL Weig. Jahresb. IV, S. 298). Im Meglen endlich ist das Im- perfektum Futuri völlig durch das Imperfektum ersetzt worden. Die Untersuchung von Weigand kommt nun auf Grund des dialektischen Materials zu folgendem Ergebnis: läudare -a| u. s. w. ist eigentlich Ifiuda -rea|, d. h. der verkürzte Infinitiv und das Hilfsverbum rea| (vrea|), welches in der Stellung vor dem Infinitiv die Silbe (v)re- abgeworfen, nach demselben dieselbe aber behalten hat, da hier das Gefühl vorhanden war, als ob dieses -re die Endung des alten unver- kürzten Infinitivs sei Weiter gilt für die Formen der einzelnen Personen: Die 1. sing. a|t bezw. re-asi ist entstanden aus vrea + fi (^: und, auch); vergL hierzu Gaster, Krii Jahresb. Bd. lY, I. Abt S. 142. Die 2. sing, al (re-al) ist entweder gleich vreai, oder aber entstanden aus älterem ari (re-ari), welches zurückgeht auf ein vreari, gebildet analog der 2. sing, des organischen Im- perfektums Futuri (Konjunktiv des Futurums): ascultari <[ ausculta(ve)ris u. s. w. Die 3. sing, und plur. ar bezw. are oder ar9 (re-ar[e], re-arg) ist identisch mit ^rreare aus vrea, vermehrt um die Silbe -re analog zur 3. sing. bezw. plur. des organ. Imperf. Fui (ascultare < ausculta(ve)ris und ausculta(ve)rint). Die 1. plur. am (re-am) ist gleich vream, die 2. plur. at! (re-a^ gleich vreatt. IIL Aorist, Plusquamperfektum. Konjunktiv des Futurums. Der Aorist und ebenso die anderen mit dem Perfekt- staxnme gebildeten Zeiten von velle, welche natürlich eine — 70 — auxiliSre Verwendong in dem Sinne wie das Praaoas und Imperfekfoim nicht gefunden haben, sondern nnr für das eigentliche Yerbnm „wollen^ in Betracht kommen, flektieren ganz wie die übrigen u-Perfekta und geben zu besondwen Bemerkungen kaum Anlaß. Latein, yölui ^ romin. ttüi (altmm. Bpt^io) u. s. w. u. s. w. Eine Nebenfonn des Aorists auf -sei, wie bei esse und habere (fus^i, avusei) ist bei TeQe nicht vorhanden. Das Plusquamperfektum lautet in mit- sprechender Weise yrüsem, vruse^i (Trüsei), vruse u. s. w., des- gleichen der Konjunktiv des Futurums: altrum. yrure, vruri, vrure (arom. Yruri[m], yruri, yruri) u. s. w. Hingewiesen siei hier nochmals auf den mit Hilfe des Prasensstammes gebildeten Konj. des Fut. yreari[m] u. s. w., welcher im Arommt neben Yruri[m] zustande gekommen ist IV. Infinitiv, Imperativ, Gerundium. Partizipium des Perfekts. Für den Infinitiv ist ein vli '*^olere anzusetzen; daraus ergab sich lautgereoht vreare (so noch im Aromun.), modern vrere (substant.), gekürzt vrea (altrum« Bptk). Der Imperativ wird gebildet mit den entsprechenden Präsensformen: 2. sing, vrei, 2. plur. vreti. Im Oerundium könnte rumän^vr^nd (vrind, altrum. Rp'kHAl^) lautlich auf latein. volendo zurückgehen. Indessen fragt es sich doch sehr, ob volendo das Etymon zu vrtnd ist: btttnd, trecind weisen auf -ando, also Übertragung von der 1. Kon- jugation. Eine solche Übertragung könnte demnach auch bei vrlnd, ebenso wie bei den anderen Verben auf laiiein. -ere stattgefunden haben (vergL S. 49). Im Aromunisohen haben wir wiederum die bei allen Zeitwörtern der latein. 2. Kon- jugation übliche Endung -und(u): vrund(u) bezw. vrundalui, also vom Perfektstamme. Im Partizipium des Perfekts endlich schließt sich velle ebenÜEdls den Zeitwörtern mit Perfektum auf -üi an: vrut (altruman. Bpt^T[S, aromun. vrut^) geht zurück auf ein für — 71 — das Vit anzusetzendes ^Yolütom, entsprechend tScnt <[ '^'tacntam, aynt ^ '*'habatam u. s. w. Im Istrischen haben wir neben vrat wiederum das charakteristische, zur Bildung des Plusquam- perfekts gebrauchte Partizipium auf ^it: YTfaXt D. Schlussbetrachtung. Werfen wir zum Schluß noch einen Blick auf die Ent- wickelung des rumänischen Hil&yerbums im allgemeinen, so können wir zunächst bei den Prasensformen des Indikativs eine nach zwei Seiten hin gerichtete Tendenz deutUeh wahr- nehmen: Einmal das in der auxiliären Verwendung dieser Formen begründete Bestreben, dieselben lautlich so kurz wie möglich zu gestalten; und weiter ein hieraus sich ergebender, gerade entgegengesetzter Vorgang: Indem nämlich die alten lateinischen bezw. ylt. Formen infolge des in der Regel ton- losen und unselbständigen Gebrauches mehr oder minder starke Kürzungen erlitten, verloren sie die Fähigkeit, auch an satzbetonter Stelle bezw. als selbständige Verbalform zu stehen (so bei velle im Sinne von „wollen", bei habere von „haben =^ besitzen"). Es ergab sich daher die Notwendigkeit, für diesen Zweck neue, vollere Formen zu schaffen. Dies geschah auf analogischem Wege, indem man ausging von denjenigen Fällen, wo neben der kurzen Form eine lautlich vollere sich erhalten hatte (vremu, vretsi) oder eine solche schon in früher Zeit entstanden war (este neben e, sunt neben su, are neben a). Auf diese Weise kam bei allen drei Hilfsverben im In- dikativ des Präsens eine Reihe doppelter Formen zustande, welche ihrer Verwendung nach im allgemeinen streng aus- einander gehalten werden. Diese Entwickelung, deren erste Anfange bereits im Vulgärlatein zu suchen sind, ist natürlich nicht auf dem ganzen rumänischen Gebiete und bei allen drei Hil&verben überall in genau derselben Weise und demselben Um&nge vor sich gegangen. So besitzt das Dakorumän. für den Ind. Präs. von velle (wenn wir absehen von voesc) eine vollständige, alle Personen umfassende doppelte Formenreihe — 72 — (vr^aü — YoT), während im Istrischen eineDoppelfonn in diesem Sinne nicht zu finden isi Desgleichen im Aromanischen, wo ja die besondere Art der Futorbildung es mit sich brachte, daß die ursprünglichen Formen alle (außer der 2. sing. Ter, neben welcher vref aufkam) fnr den selbständigen Gtebranch beibehalten wurden, und wo daher das Bedürfiiis nach neuen Formen nicht vorlag. Beim Präsens von habere ist das Istrische am weitesten gegangen in der Ausbildung einer doppelten Formenreihe zwecks Scheidung zwischen Beätz- verbum und eigentlichem Hü&yerbam, es folgt dann das Dakorumänische mit drei Doppelformen, das Meglen mit einer einzigen, während das Aromunische wiederum doppelte Formen in dem oben angegebenen Sinne nicht kennt Bei esse ist eine Unterscheidung zwischen satzbetonter und satzunbetonter Form vor allem ausgeprägt in der 3. sing, und plur., feiner in der 1. sing.; im allgemeinen ist eine solche Differenzie- rung unterblieben bei den in der Bede weniger häufig ge- brauchten Formen der 2. sing, und 1. u. 2. plur. Die Entwickelung des Konjunktivs ist bei habere nach denselben Prinzipien vor sich gegangen wie bei den anderen Zeitwörtern; dasselbe gilt auch für esse, nur daß hier bereits im Vulgärlatein ein neuer Wortstamm (*fire) zu Grunde ge- legt wurde. Bei velle sind alte Eonjunktivformen mit kon- junktivischer Bedeutung nicht mehr erhalten. Das Imperfektum hat sich bei habere und esse in regelmäßiger Weise weiter entwickelt, bei velle ist bemerkenswert das Zustandekommen einer doppelten Formenreihe auch in dieser Zeitform: vrea(m) — (re)a|T. Die mit dem Perfektstamm gebildeten Zeiten flektieren bei allen drei Hilfsverben nach dem Schema der anderen Zeitwörter mit dem Perfektum auf -tU, nur ist bei esse und habere bemerkenswert das Zustandekonmien einer Nebenform im Aorist bezw. Plusquamperfektum (fusei^ avusel; fusesem, avus^em). Isoliert steht esse da mit seinem merk- würdigen Partizipium fost. Gegenseitige analogische Einwirkungen zwischen den ein- zelnen Hilfsverben konnten wir mehrfach fi^tsteÜen: Zwischen — 73 — habere und velle in der 3. sing, des Ind. Präs.: "Voare — va . . . are — a; femer o s» ya, und infolgedessen or «= au in der 3. plur. (dialektisch); zwischen habere und esse im Eonj. Präs. (3. sing, und plur. aromun. Kib^); im Imperfektum (dialektisch ei^^am, nach av^&m); im Aorist {fusei — ayusä). Slavische Formen endlich sind in die Flexion des Hilfs- verbums nur eingedrungen im Indikativ des Präsens Yon esse, und auch da nur im Meglen (3 Formen) und im Istrischen (3 bezw. 4 Formen). Litteratumachweis (Abkürzungen). Bianu, Psaltirea Scheianä, Bukarest 1889 (Psalt Sehe.). Byhan, Die Entwickelung Ton e vor Nasalen in den latei- nischen Elementen des Rumänischen. Leipzig 1896. Cihac, Dictionnaire d'6tjmologie dacoroumaine. Francfort s. M. 1870/79. Cipariu, Principia de limba. Blasendorf 1866. Dame, Nouveau Dictionnaire ronmain-fran^ais. Bukarest 1893—95. Forcellini, Lexicon totius latinitatis. Oaster, Chrestomathie roumaine. Leipzig-Bukarest 1891. Hasdeu, Etymologicum Magnum. Jahresbericht (= Jb.) d. rum. Instituts zu Leipzig. Bd. I — VII. Manliu, Oramateca. Bukarest 1894. Miklosich, Beitrage zur Lautlehre d. rum. Dialekte. Wien 1881. — , Bumunische Untersuchungen. I u. IL Wien 1881 — 82. W. Meyer-Lübke, Gframmatik der romanischen Sprachen. Zweiter Band: Romanische Formenlehre. 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Der Schwund des MnitiTB im Bnmänisdien and den Balkansipraehen yon Dr. Kr. Sandfbld Jensen. 1. Die folgenden Blätter enthalten im wesentlichen eine ge- drängte Darstellong des Hauptteiles meiner in dänischer Sprache geschriebenen Habilitationsschrift „Rumänische Studien. I: Der Infinitiv und die Ausdrücke dafür im Rumänischen und den Balkansprachen". Kopenhagen 1900. Es war ursprunglich meine Absicht, die ganze Arbeit im Jahresberichte zu Ter- offentlichen, und Herr Prof. Weigand hatte mir, als ehe- maligem Mitgliede des rum. Instituts zu Leipzig, schon längst den nötigen Raum zur Verfügung gestellt. Andere Arbeiten haben mich aber genötigt darauf zu yerzichten, und ich muß mich daher darauf beschränken, nur das Wichtigste mitzuteilen. Die einleitenden Bemerkungen sind ganz weggelassen. Sie enthalten nebst einer Auseinandersetzung mit der Arbeit von Meyer-Lübke einige kurze Skizzen über die mannigfachen Beziehungen der Balkansprachen untereinander, die ich später, weiter auszuführen gedenke. Ausgeschlossen ist femer das vierte S^apitel, wo ich über Parataxe in diesen Sprachen gehandelt habe. Ich habe mittelst eingehender Yergleichung sämtlicher Sprachen gezeigt, daß das rum. de ursprünglich die Bedeutung „und*' hat und in seiner Verwendung dem bulg. ta und dem neugr. xid ganz analog ist Es ist daher überflüssig, mit Meyer-Lübke (Rom. Syntax § 669) sich zu wundem, daß diese Konjunktion immer mit dem Indikativ konstruiert 'wird. Als Beispiele mögen — 76 — dienen: ronL amlndoi se obosirä de abia se mi^caü Isp. 263, bulg. oni bili stanali tolku loSi, ta ne sakali ni da cuja — sie waren so böse geworden, daß sie nicht einmal hören wollten Sb. VII 134, neugr. ifiovyxQi^s xal ijrgsfisv ovXij ^ j^cSpa — er brtOIte, so daß die ganze Erde zitterte P. 136. In yielen Fällen treten solche Verbindungen an die Stelle eines In- finitivs, z. B. ram. Insepea dzS pllndzea Jbr. IQ 307, bälg, fatila ta ntseakla dorrotu sie fing an, den Bamn omznlianen Sb. IX 146, alb. zuri ede au e Kante auch er fing an zu weinen Doz. 55, neugr. aQxiöe xäi ra dujY^Oipcs h^a tpa er fing an, das alles zu erzählen P. 83, und so in sehr vielen Fällen mit fast erstaunUcher Übereinstimmung aUer betreffenden Sprachen; häufig genug läßt diese Erscheinung sich im Oriechischen bis in die Koine hinauf verfolgen. Ich habe mich nur darum entschlossen, diesen Abschnitt wegzulassen, weil ich die ganze Frage noch eingehender zu behandeln gedenke. 2. Im dritten Kapitel habe ich die YerbaLsubstantive unter- sucht, namentlich insofern sie den Infinitiv vertreten. Auch hier muß ich mich damit begnügen, meine Hauptresultate kurz anzudeuten. Während der substantivierte Infinitiv nur in gewissen beschränkten Redensarten gewöhnlich ist, hat sich aus dem Partie, perfecti ein neues Verbalsubstantiv heraus- gebildet, das viel&ch als ein Infinitiv anzusehen ist Nament- lich vertritt es im Rum. immer den alten Inf. nach den Ad- jektiven Jeicht^ und „schwierig^, was aber nur ein scheinbares ZusanunenfiEdlen mit dem lateinischen supinum ist (vgL Verf. Nordisk Tidskr. for Filologi lü 3, 115—16 (1895), Meyer- Lübke, Toblerabhandlungen S. 79 S.). In den meisten Fällen wird dies Verbalsubstantiv mit der Präposition de verbunden, und diese Verbindung entspricht völlig der albanesischen Konstruktion per + Verbalsubstantiv, z. B. de m&ritat »= per te martüare. Das albanesische Verbalsubstantiv ist ebenfiJls aus dem Partiz. Perf. entstanden, und zwar so, daß es aus dem Neutrum des Partizipiums mit dem Artikel t£ besteht, der aber in diesem Falle keinen demonstrativischen, sondern generellen Charakter hat, während im Bulgarischen das Verbal- — 77 — Substantiv eine Ableitung des Partizipiunis ist; vgL rum. nici cä e de gtndit Isp. 253, alb. nuk &t€ per te t&udlture — es ist nicht zu verwundern Doz. 314, bulg. et za öudenje es ist zu verwundem Sb. IX 183. Ich beschranke mich also auf die Erscheinung, die nicht nur am meisten in die Augen föllt, sondern auch thatsächlich am häufigsten vorkommt und von größter Bedeutung ist, um die Frage nach dem Ursprung des Verlustes des Infinitivs beantworten zu können: ich meine die Verwendung von Eon- junktivsätzen an Stelle des Infinitivs. Diese Ausdrucksweise verhält sich hinsichtlich der Häufigkeit zu den Verbalsubstan- tiven und den parataktischen Verbindungen etwa wie 10 zu 1. Die folgende Darstellung soll zeigen, wie regelmäßig und konsequent übereinstimmend die betreffenden Sprachen in dieser Hinsicht verfahren. Eine vollständige Syntax des rumä- nischen Infinitivs ist daher nicht erzielt, nur die verschiedenen Gebrauchskategorien des Infinitivs sollen einigermaßen voll- ständig aufgezählt werden. Ich gebe nur die Hauptergebnisse meiner Untersuchung, viele Einzelheiten sind zu Gunsten der bequemen Übersicht ausgeschieden. Der Beispiele sind nicht allzuviel gegeben. Nur dann, wenn es ausdrücklich gesagt ist, daß die betreffende Erscheinung eine seltene ist, darf man aus nur einem Beispiele solches erschließen. Übrigens werde ich am Anfang jedes Paragraphen durch eingeklanmierte Zahlen auf die Paragraphen meiner dänischen Abhandlung verweisen, wo das vollständige Material zusanmiengesteUt ist. 3 (13). Das heutige Rumänisch besitzt vier verschiedene Typen von Infinitivformen: ctnta — 1. cantare, avea — 1. habere, zice — dicere, auzi — audire. Diesen Formen zu Grunde liegen die längeren ctntare, aveare, zicere, auzire, die im älteren Rumänisch oft genug begegnen, jedoch ohne bestimmte Regel, z. B. nau mai putut a suferire G. I 234; besonders häufig kommen sie bei üreche vor (siehe die Beispiele bei M.-L. 81). Möglicherweise, wie M.-L es vermutet, wegen lateinischer Ein- wirkung. In der heutigen Sprache herrschen die gekürzten Formen, und trifft man in den Volksliedern vereinzelt Fälle — 78 — ine na po^u läsare, die durdi das Meiamm bewahrt sind^ und oQch hie und da in den Dialekten finden sich die längeren Formen in steh^iden Fonneln, wie es scheint, noch erhalten: o fiire Jbr. IV 296. In manchen Dialekten hat die £ndnng -re sich weiter ausgebreitet, gerade weil sie bedeutungslos geworden ist, s. darüber Weigand Jbr. VI 36, VII 55. Ganz vereinselt und ungewöhnlich ist der In£ auf -re bei Cteangft V 57 imi era acum a scäpare de dlnsuL In der alteren Sprache findet sich die längere Infinitiv- form mitunter mit dem bestimmten Artikel versehen wie de a nu s& putearea sftrsi in veac G. I 155. Es deutet das auf Substantivierung des Infinitivs hin; der Übergang ist voll- zogen, wenn der Infinitiv in solchen Verbindungen nicht mehr die Präposition a zeigte z. B. de t&iarea capul lui 6. 1 89. In der heutigen Sprache zeigen sich vereinzelt Formen wie de a mincarea Jbr. IV 296; mi-i de a miiarea Cr. IV 12 ahnlich 32, 34, die hiermit analog zu sein scheinen. — Im Aromu- nischen findet sich keine Spur von der gekürzten Form; die längere hat sich als Verbalsubstantiv erhalten, und in Volks- liedern steht sie noch in verbaler Funktion: ti a beare jin Ar. II 24. Weigand giebt noch an, einmal in der Umgangs- sprache tri a lare fatsa gehört zu haben (Jbr. IQ 142). Sieht man von solchen Fällen ab, ist wie schon gesagt die gekürzte Form im heutigen Rumänisch alleinherrschend. Wie die Kürzung zu stände gekommen ist, hat Weigand Jbr. in 150 gezeigt Der Infinitiv erscheint gewöhnlich mit der Präposition a verbunden: a cinta, a vedea etc., ganz so wie in den germa- nischen Sprachen die Präposition „zu^* zu ständigem Begleiter des Infinitivs geworden ist. Dieses a kann vom Infinitiv nur durch Negation, Pronominalformen und Partikeln geschieden werden. Mit der sonderbaren Motivierung, daß eine solche Infinitivpartikel sich im Romanischen sonst nicht findet, sucht Mejer-Lübke (1. c. 93) den Ursprung dieses a durch das Alba- nesische zu erklären. Freilich, sehr vieles im Rum. kann und muß durch fremden Einfiuß erklärt werden, es ist aber — 79 — prinzipiell &lsch, sofort einen solchen anzunehmen, so oft die nun. Sprache Toni gemeinromanischen Sprachgebrauch ab- wricht) und gerade eine so auffällige Übereinstimmung zwischen BuQL und Alb. müßte eingehend erörtert und mit zwingenden Gründen gestutzt werden. Das hat aber M.-L. nicht gethan. Er yergleicht nun. venii spre a vinde mit dem alb. erda per t£ &itur£ und meint, daß das alb. te im Rum. durch a vertreten sei, was ganz irrig ist^ denn alb. te ist gar keine Dativ- partikel, sondern yielmehr das Neutrum des prapositiren Artikels; nicht te, sondern per entspricht also in diesem Falle dem rum. a, und zwar nur in diesem Falle, denn erstens ist im Bimu die Präposition de durchweg mit dem alb. per parallel (darüber siehe § 69 meiner Bumaenske Studier) und zweitens heißt per te siture auf rumänisch de vindut. Es hindert uns nichts, das a vor dem Infinitiv for eine rein rumänische Ent- wicklung zu halten. Die übrigen rom. Sprachen zeigen ja vielfach dasselbe, der unterschied besteht nur darin, daß das Bumänische das a konsequent durchgefährt hat, wahrend die anderen Sprachen zum Teil andere Wege gegangen sind. 4 (15). Ohne a erscheint der Inf im Bum. nach gewissen Modalarten: So nach voiü um das Futurum zu bilden; hierher gehört auch der Infinitiv in a| propune, vgl Jbr. III 139. Femer nach pot und stiü, worüber näheres unten. Der Inf ohne a steckt auch im prohibitiven Imperativ: nu te apropia de mine. Besonders häufig steht er nach ce, z. B. trebue sä ai ce pune tn locul ei Isp. 207; das regierende Yerbum dabei ist regelmäßig a avea (vielleicht häufiger a nu avea); so auch in der älteren Sprache, vgl M.-L. 92. Seltener konunt der Infiüoitiv nach nu |tiu ce vor: nu mai stiau ce face Isp. 294. Nur der älteren Sprache angehörig sind Wendungen wie n au avut eine scrie TJreche, ed. Picot 24, n'au avut cui zice'*') zitiert aus Miron Costin bei Dame. *) Das ist eine auch heutzntage übliche Wendung. Im voraus- gehenden Beispiele dagegen muß in der heutigen Sprache unbedingt eine sä scrie stehen. Wgd. — 80 — Daneben kommt es aber sehr häufig vor, daß der Inf. durch einen konjunktivischen Nebensatz ersetzt wird, z. B. nu stia ce sä creazä Isp. 30, n are ce sä-i dea de mlncare 395 u- s. w. Dieses ist im Arom. immer der Fall: nu luf tsi s &ts Ar. U 206, ebenso im Bulgarischen nemala ödo da 5init S. 40. Im Serbischen erscheint regelmäßig der Inf.: ima §ta vidjeti es giebt uns zu sehen V. 182, doch auch Umschreibung: zapita ih, eda bi imaU §to da mu dadu za jelo — er fragte sie, ob sie etwas hätten, was sie ihm zu essen geben könnten. Das Albanedische verhält sich wie das Bulg.: s ki§te me t&e t a konte ÜBbjkorenE.er hatte nichts, womit er den Falken fattem konnte Doz. 82. Unter Alb. ist hier und so auch im folgenden, wenn nichts anderes angegeben ist, das Toskische gemeint; im Qegischen wird in diesem Falle wie auch sonst der In- finitiv gesetzt: s pat öa me ba tjetr er hatte nichts anderes zu thun J. Pr. 15. — Im Neugriedi. erscheint immer die Um- schreibung: dhp elxs, rl va q>ay er hatte nichts zu essen P. 54. Infinitiv nach ce ohne regierendes Verbum vrie im Frz. que faire? ist dem Rum. unbekannt Es heißt immer ce sä facä? wie im Alb.: tSiä t u ben was sollte er damit anfangen? P. 27 und im Neugr.: yiatl va fif^p Jtayw warum soUte ich nicht gehen? P. 141. Im Gegischen dagegen: öa me than? was soll man sagen? J. Pr. 15, 24. 5 (16). Ich gehe nun dazu über zu untersuchen, in welchen Fällen der Infinitiv erhalten ist und in welcher Weise ein Nebensatz seine Funktionen fibemimmt Der Infinitiv wird erstens als Subjekt gebraucht, nach unpersönlichen Verben und gleichwertigen Ausdrucken: nu fa cu putin^iä a-1 fine Isp. 127, nu-i venea ei a crede 217, aceasta ti fii deajuns a sti 75 etc.; bisweilen de vor dem Infinitiv: cea d'tnttiü treabä ce ftcu fu de a da drumul din robie cum- nafilor sät 159. In der alteren Sprache ebenso, namentlich nach opu iaste, cade-se, trebuiaste M.-L. 94; cade-se findet sidi noch mit Infinitiv verbunden Q. 11 236 (1821). Bei weitem häufiger in der heutigen Sprache ist jedoch die Umschreibung durch Nebensätze, und för trebue und se — 81 — CQvine ist dieses eine ansnahmeiilose Regel: na stricä cineva sä hcä o incercare Isp. 219, 11 era destul s' o vazä SP. 40, ca 8& iarecem prin pädure e peste poate Isp. 6, nu-t yenea 8& creazä 343, Toinicnl trebne s& fie fatä 19 (beachte die Wort- stellung!) Bisweilen kommt dieses Verbum persönlich vor, was übrigens von Tiktin (Chr. § 284 n) getadelt wird: trebuirft 82-1 Ingroape Isp. 42. Ein passiver Infinitiv, der sonst durch das Beflezivum ausgedrückt wird, wird nach diesem Yerbum durch das Perf. Partiz. ersetzt, z. B. trebue pus la inchisoare Isp. 227 ; vgL lat. opus est facto. Nur in der Litteratursprache findet man Falle wie trebuind a fi justificatä (Hasdeu) etc. In der älteren Sprache: cade-se noao sä ne invä^äm G. I 101. Diese Umschreibung stimmt genau mit den Verhältnissen in den anderen Sprachen, denen sich das Aromunische an- schließt: Arom.: nu-l gine z-da fete pri vedufi Jbr. lU 164 — 66, aistu om lipseaSte s-fiibä värun glar Ar. 11 222 etc. Bulg.: doSlo i na um da go stopli vino-to es fiel ihr ein, den Wein zu erwärmen S. 353, za mene j edin golem polet za da mozä es ist mir eine große Ehre zu können. Gank. 144, momata trebuvalo da go zakole das Mädchen mußte ihn zer- schneiden S. 359 (beachte Wortstellung wie im Rum.!). Das Verbum des Nebensatzes steht wie im Rum. nach den Um- ständen in verschiedenen Personen; doch kann auch ein Subjekt beigefügt werden, z. B. sal sehe si da obiöe cjolek nur sich selbst zu lieben Gank. 67, lesno j da rede nekoj, öi es ist leicht zu sagen, daß . . 111; vgl unten griechisch. Serbisch: dodje mu na um da obidje bradu svoju er be- kam Verlangen, seine Brüder zu besuchen Acta 7, 23. Albanesisch: me mirs te du se ts keS mieux vaut savoir qu' avoir Doz. 318, s u vate ns ment ie kerkönine es fiel ihnen nicht ein zu suchen Doz. 21, i erdi ka te peltsit er wäre beinahe zerplatzt P. 84. Neugriechisch: rovXd-e va rgelXadj er wäre beinahe toll geworden P. 135, yia va g>vYa)fie an iöA, elv* aSivaro es ist unmöglich von hier zu fiiehen P. 44 — 45, XiOQa *yc5 Weig»iid,9. Jahresbericht. 6 — 82 — jcgixei va xafiw fiia riivtj jetzt muß ich ein Eonststaek machen 162 (Wortstellung wie im Bnig. und Bum.!) In der Litteratursprache findet man bisweilen xaveiq als Subjekt des Nebensatzes: ffro a&ovaxov va fitip alcd'ap&^ x€t»slq cv/i" xa^Biav D. 287. 6 (17). Einem Substantiye im Nominativ nadi n^Ls^ eskir sprechend kommt der Infinitiv nur selten vor, z. B. ce lucru poate fi mal u^or deeit a spune, cä . . . Isp. 176. Das B^el- maßige ist hier ein Nebensatz: altS nädejde nu e dedt 8& meargft la Ytut 57 etc. Hierher gehören nat&rlich auch Falles wo der Infinitiv in gleicher Stellung Objekt ist, z. B. na tnv&^t declt a citi SN. 164; n avea declt sä spunft SP. 159. In reiner Apposition habe ich den Infinitiv nur einmal gefunden: nu §tiü ce va sä zicä aceea a muri Isp. (1872) 102. Im Bulgarischen entspricht dem rum. decit sowohl formell als der Bedeutung nach oikolko(to): ne be§e mu ostanalo drugo ot kolku da go veuöa momöeto es blieb ihm nichts anderes übrig als den Burschen zu verheiraten Sb. IX 183. So auch im Neugr.: avtoq dev xavei yia rlxorsg aXXo xoQa fiovo va oxlSo '^^ §v>la er thut niemals anderes als Holx zu spalten P. 129. Albanesisch, wenigstens in Ghriechenland, kennt dieselbe Ausdrucksweise: me mire i&te te vdesme ns here se ndfi tuti jetfi t me te kemi frik^ es ist besser einmal zu sterben als das ganze Leben hindurch in Furcht zu leben MSt. V 21; häufiger kommt jedoch ein Hauptsatz durch ,yUnd^ oder „abei^ angereiht vor, z. B.: s ki§n£ tjetr£ pune, po dik sie hatten nichts anderes zu thun als hinauszugehen P. 70, G^egisch: s pa öa me ba tjetr e e fahi mir e mir er wußte nichts besseres zu thun als sie tüchtig durchzuprügeln JPr. 15, 24; so auch bisweilen im Macedo-Bulg. 7 (18). Als Prädikat erscheint der Infinitiv nach sem2na, pärea und Ähnlichem: semäna a fi bolnav Cr. III 64, sSracoI päru a se mtnglta Isp. 177, se päreaü a fi scri^i pe pirete 319, se vedea a fi mat istef 313, se ar&ta a fi mulfumit 177. Bei- spiele aus der älteren Sprache bei Meyer-Lübke s. 95. Statt des Infinitivs erscheint in diesem Falle ein indikati- — 83 — vischer Nebensatz: de ^-se p&reaü cä rld Gr. 1 52, am häufigsten unpersönlich wie altmm. mie-mi pare c' are hi bine a|a 0. 1 52. Nor ans der älteren Sprache habe ich ein Beispiel Tom kon- junktivischen Nebensatz Terzeichnet: a sa coronä sä pärea sä aibä pentru mijloc un ostrov Q. II 151. Arom.: m-par kä easte zugrafisit Ar. II 160. Bulg.: Den unpersönlichen Verben vizda se, vidi se, liöi folgt regelmäßig ein mit öe eingeleiteter Nebensatz: liöi, öe toj nema da spoluöi es scheint, daß er nicht gedeihen wird (Marcof); doch findet sich auch „da^, das dem mm. sä ent- spricht: toj sä yidi da ifite da hortuva säs nas er scheint mit uns sprechen zu wollen Cank. 148. Albanesisch hat ke oder se mit Indikativ: kazanja dukej se vlonej der Kessel schien zu sieden P. 120 b (das Verbum kann hier sowohl persönlich als unpersönlich gefieißt werden). Neugriechisch hat ort mit Indikativ: q>alvsTai, ort öiv l^SToi (Bjrzantios); doch kommt auch va vor: xaxog (loia^si va *cai du scheinst böse zu sein Bgrv. VIII 8. 8 (19). Eine ziemlich umfassende Verwendung hat der Infinitiv als Objekt. So nach vrea. Mit dem reinen Infinitiv bildet dieses Verbum wie erwähnt das regelmäßige Futurum. In allen übrigen Fällen nimmt der Infinitiv das a an: nu voie|te a se märita Isp. 91, fetele voirä a ;ti 50, nevoind a le strica inima Cr. IV 61, a binevoit a-1 insärcina sä meargä SN 207 etc. Ebenso in der älteren Sprache, M.-L. 96. Qewöhnlich findet Umschreibung statt: färä a voi sä-1 läse a merge Isp. 157, voind sä aibä copit 1 etc., auch zum Ausdruck des Futurums: dacä or sä facä copät ibd. und so namentlich bei Verben ähnlicher Bedeutung: dorea ca sä ImpUneascä slujba 17, am ^nut sä arät Cr. V 71 etc.; dori (und jelui) konmien wohl nur in der älteren Sprache mit Infinitiv verbunden vor (M.-L 98). Die Umschreibung des Infinitivs nach vrea ist auch im Altrum. eine sehr häufige: voiü ca sä-^ scriu Q. 11 49, sä veri sä aibi zile multe I 33; ob sie einmal alleinherrschend gewesen ist, wie M.-L. es behauptet, vermag ich nicht zu entscheiden; der häufige 6* — 84 — Gebrauch des Infinitivs im Neurnman. scheint dagegen su sprechen. Ärom.: vra ta s In akatsft Ar. 11 230. Bnlg.: Der alte Infinitiv erscheint gekürst in Fatar- bilduDgen wie pisa §tä (oder §tä pisa) ich werde schreiben (ätä = hoSta ich wül). In den heutigen Dialekten habe ich jedoch kein Beispiel davon gefunden, und indenmacedonisdien Dialekten kommt der Infinitiv jedenfeJls überhaupt nicht vor. In alteren Texten dagegen findet man recht häufig Falle wie ne itä te preda na sämrSt ich werde dich nicht dem Tode übergeben Lb. 59 b, kupi-Stem wir werden kaufen 71b etc. Daneben aber (und vielleicht häufiger) schon in diesem Texte Ausdrücke wie §tä da- dojde pak da sfidi er wird wieder- kommen um zu richten la^ und in der heutigen Sprache ist diese Konstruktion ausnahmslos, wenn das Yerbum „wollen'' bedeutet, und ebenso nach allen anderen Verben ähnlicher Bedeutung: az §teh da hodiä na Sveta Oora ich wollte nach S. Q. gehen Ilijef 77, neikit da stoit na-nodze will nidit auf seinen Füßen stehen S. 44, volkot sakal da go ize'it der Wolf wollte ihn fressen 41. Serbisch: Der Infiboitiv wird sehr oft umschrieben: otac hode sutra da nas odvede u planinu der Vater will uns morgen in die Berge fuhren V. 173, zaiska da öuje rijeö Boziju er wünschte das Wort Gottes zu hören Acta 13, 7. Zum Au»- druck des Futurums dagegen wird immer hdeti mit Infinitiv gebraucht Albanesisch: s düajen t j a ipn€ sie wollten sie ihm nicht geben F. 38 etc.; das Futurum wird durch 3. sing, do mit oder ohne te ausgedrückt: do kandöj, do t£ kendöj ich werde singen (dua te kendöj ich will singen). Neugriechisch: d-iXo} va oh ^xavÖQi^xo ich will dich verheiraten P. 93, id'iXfjas yia va xay er wollte fortgehen 231 etc. Das Futurum wird mittelst der Partikel {^, die später erwähnt werden soll, gebildet; das ursprüngliche ist hier d-iXo} mit Infinitiv: d-ikto yQaq>u, yQOipBi^ was hier und da als einziger Rest des Infinitivs erhalten ist, z. B. tjO^eXi — 85 — luXrfiTß Pio 97 (überhaupt nur an yier Stellen in diesen Texten). In IxcD diCBi ich habe gebunden, wenn es überhaupt den In£ enthalt, ist die Bedeutung ganz geschwunden. 9 (20). putea wird in der Regel mit dem reinen InfinitiT Terbunden: nu se poate spune Isp. 134, cit a putnt duce calul 4, nu se mat pot Intllni SP. 139; selten findet man a: nu putea a crede Isp. (1872) 60, was dagegen in der alteren Sprache oft Torkommt: nu poate nime a lacui 6.1 118, mehrere Bei- spiele bei M.-L 90; namentlich ist dies der Fall, wenn zwei InfinitiTe von demselben Verbum regiert werden, indem dann a beim letzteren gesetzt wird: aurul poate sparge cetäft gi a rfisipi ziduri Guy. I 369. Cipariu giebt (Gr. I 283) die Regel, daß der Infinitiv a hat, wenn er vom regierenden Verbum weit entfernt ist, ftgt aber hinzu, daß dann in der modernen Sprache lieber ein Nebensatz verwandt wird; es verhalt sich in der That nicht nur so, sondern selbst da, wo der Infinitiv dem regierenden Verbum folgt, ist ein Nebensatz wenigstens ebenso häufig als der Infinitiv, z. B. nu pot sä trlQfascä la un loc Isp. 5, nu pute^ sä-mi alina^ durerea 12 etc.; alter: nu putea sä protivieascl^se vlntului Cod. Vor. 87, 3, Intru carea po^i sä läcue|ti |i comoara ta a pune Q. I 112, Im Arom. ist diese Ausdruclfflweise natürlich die allein mögliche: nu putia si aprQaMe di näs Jbr. V 269, nu pot tra s-lu laü dupä mine IV 189. Im Bulg. findet sich der Infinitiv hier und da (in der ge- kürzten Form) z. B. mo§ li duve däSterja-si? kannst du deine Tochter hierher führen? Sb. IX 186, az nemo2a zivea s tebe ich kann mit dir zusammen nicht leben S. 385; ne mozä ze ich kann nicht nehmen Cank. 122. So auch recht häufig in der alteren Sprache, z. B. nemoSe nam pomogna kann uns nicht helfen Lb. 88 a; daneben kommt aber schon hier Um- schreibung vor, wie koj ezik ölovefieski mo2e iskaza'ili da izreie? welche menschliche Zunge kann aussprechen oder aus- sagen? 76 b, was in der heutigen Sprache weitaus am häufigsten vorkommt, z. B. niStu niStem da moiim da storim wir werden nichts thun können Sb. IX 142, und in den maced. Dialekten völlig alleinherrschend ist — 86 — Serbisch wendet regelmäßig den Infinitiv an; daneben aber finden sich Beispiele wie ne moga da umra sie können nicht sterben Y. 96> nije mogla da se odande otrgne sie konnte sich davon nicht losreißen 35 und öfter. Albanesisch: tä uns kopilerie mundeS te ras bencS? was für einen Dienst kannst du mir leisten? M6r. 65. Oft findet man die 3. sing, mund unflektiert gebraucht, z. B. s mund te fojm wir können nicht leben P. 29 fnr s mundmc te fojme; mund fungiert hier wie neugr. ^fixoQel „es ist möglich*^ (siehe bei Pio die Anm. zu Seite 231; Anders Pedersen, Nordisk Tidskrifl for Füologi, 3 Reihe HI 59—60). Neugriechisch: di ^futoQw va öov ro dioxm ich kann dir es nicht geben P. 27, 6hv fj/ixoQsis yia va xbqoö^ er konnte nicht hinttberkommen 216. 10 (21). ftie wird in der Regel mit dem reinen Infinitiv verbunden: ce sä ^titii voi face? Isp. 12, ce mä stifi eü face? 27, nu jtie st&rui SP. 141, lel le stia rosti astfei Pusc 83, und häufig in den Volksliedern Sieb^bürgens (M.-L. 91). Doch kommt a auch vor: attt de bine |titi prodetul a se schünba Isp. 123, noi |tim a Invlrti sapa Cr. IQ 70; Meyer-Lübke wiQ darin eine speadell walachische Eigentomlichkeit sehen, wo- gegen aber spricht, daß es sich beim moldauischen VerfiauMer Greanga findet In der älteren Sprache am häufigsten a, M.-L. 91. Öfter werden Nebensätze gebraucht: nu maf stie nimeni sä &ca brinzS precum o fäcea el SN. 37, nu stia sft fie trist SP. 51. Arom.: si §tibä tra si-I da grhd Jbr. IV 161. Bulg.: ne znael ni da pejt ni da kärSöa'at deca er konnte weder lesen noch Kinder taufen S. 56, znaje da duma hitri dumi er versteht weise Worte zu sprechen Lb. 5 a. Alb.: s dij te hap prdäine sie wußte nicht die Kohlen auszubreiten P. 32, di ms mite te lafösete versteht besser m sprechen 84. Neugr.: dhv ^iQsi va fioigaöfi xaXä versteht nicht richtig zu teilen P. 157, aXXtjv fpoQav va ^iQOfiev öiä va fwlaX' — 87 — ravfi€V ein anderes Mal werden wir uns zu hüten wissen Bgrv. Vm 24. 11 (22). Der Infinitiv wird femer als Objekt bei Verben wie »ywagen*^, beschliefien*^, ^beginnen'' etc. gesetzt, um eine Handlung desselben Subjektes zu bezeichnen, cuteza, IndrSzni — (se) teme: cutez a stSmi Isp. 297, 8& nu cutezl a fietce In alt chip 144; s& nu tndräzne|ti a mal zice nict o yorb& 27, und öfter; — se temea spurcatul a-1 mai Indemna Isp. 128, ea temu de a-1 scula 342; so auch se sfia: se cam sfia a zice SN. 21. Beispiele aus der älteren Sprache bei M.-L. 96; dieser Verfiuser verzeichnet drei Falle, wozu nu va cuteza rfidica arma G. I 5 hinzuzufügen ist, die den Infinitiv ohne a zeigen, und meint, es sei dieses durch die Übersetzung aus dem Slavischen veranlaßt, indem er bemerkt, daß jedesmal die slavische Vorlage ebenfalls das Verbum „wagen^ mit bloßem Infinitiv zeigt. Das ist ganz richtig, aber, wie er es selbst S. 107 ausdrücklich hervorhebt, ist der slavische Infinitiv in keinem Falle mit Präposition verbunden, und man sieht daher nicht ein, warum gerade in diesen Fallen Nachahmung des Slavischen vorliegen sollte. Eher darf man darin einen Ansatz sehen, das Verbum cuteza als Modalverben zu behandeln. Gewöhnlicher kommt Umschreibung vor: nu cuteza sä zic& nimic Isp. 277, nu cuteza sä calce pe pardoseala bäil 38 etc.; sin$ o tndräznit sä sloboadä cal In grädzinä? Jbr. III 252. — se temea sä se ducä SP. 50; s' aü sfiit sä meargä (Dam6). Alter: nu cutez sä-^ defchiz G. I 6. Was das Bulgarische anlangt, giebt Dijef (S. 76) an, das der Infiboitiv nach ne smejä vorkommt (cf. im Rum. vorwiegend cuteza mit Negation gebraucht). Die von mir benutzten Texte weisen jedoch kein Beispiel davon auf; es heißt immer ne smejä da izlezä ich wage nicht hinauszugehen Sb. IX 164, koj smeje da go razbudi? wer wagt ihn zu erwecken? Lb. IIa; bojä se da go ne sre§tnä ich f&rchte ihn zu treffen Dijef 77. Serb.: Neben dem Infinitiv auch Falle wie ne smije da ide er wagt nicht zu gehen V. 185 und öfter. — 88 — Alb.: asn^ nga ata kadzonte ts hfine ndc yeret keiner von ihnen wagte in das Loch hineinzusteigen M6r. 62. Ngr.: iroXfifiöe va fu slxy wagte mir zu sagen (Bjz.Wb.)f g>oßaxat va ftoXoyi^oy wagt nicht zu gestehen P. 90. 12 (23). cere — priimi, se mul^mL Infinitiv selten: cem a merge fi dinsa Isp. 352; priimi Imp&ratal a mal astepta 227; se mul^omi a a|tepta 72; c£ § 8. Daneben: se ceru si fata cea mijlocie sä se dnca Isp. 14; priimi cu bucurie sft-i boteze proncul 208. Im Bulgarischen kann nach llijef (S. 76) das Yerbnm radft „ich willige ein^* den Inf. regieren; Marcof zitiert indessen toj ne raöi da raboti er will nicht arbeiten, und DuTemois bietet lauter ähnliche Beispiele. Daß Verben wie „wünschen^, „fordern^ immer diese Konstruktion haben, wurde bereits in § 8 erwähnt Der InfinitiT kommt im Bulgarischen sonst noch bei ne dej, nemoj vor: ne dejte igra tanzet nicht Cank. 68, nedej ja kri Terbirg sie nicht Sb. YII 160, häufig in der alteren Sprache: nidej se srädi zürne nicht Lb. 59b; in den maced. Dial. findet sich jedoch nichts ähnliches. Im Serbischen neben dem Inf. auch nemoj da se plasiS erschrecke nicht Y. 76. Auch nach stiga es genügt kommt nach llijef (76) Infinitiv vor, wovon mir indessen kein Beispiel bekannt ist Alb.: u-streks ie mafe djaline nd ane er willigte ein, den Knaben an sich zu nehmen MSi V 36. Ngr. ^fiTSt vä liißy er wünscht hineinzugehen (Byz.). 13 (24). c&uta, (se) cerca: cäuta a-|T mingita &ta Isp. 52, sä caute a se cäpätui |i el 33, acelut ce va cerca a fiira pur- celul 128, sä se cerce a se atinge de drepturile mele 327, und öfter. Daneben: cäta sä-|i aducä aminte Isp. 10, se cercä sä zieä gi ea ceva 23 etc.; älter tot närodul cäuta sä se apropie de el G. 1 19. Arom.: kafiä tra si o vindikä Jbr. lY 215. Bulg.: toj träsi da mi napakosti er sucht mir zu schadoi (Marcof. Wb.). Serb.: oglede§e da se pribije uz ucenike er suchte sich den Jüngern nahe zu halten Acta 9, 26. Alb.: fStron is vrase v^tehen er sucht sich selbst zu töten — 89 — P. 45, b^£ii£ Me te zflieöin me ts sie versuchten mit ihm zu ringen 113 a. Ngr.: oXoi ol ßaöiXiöeg r^yvQi^CtCi yia va ri^ps xafiov vvg>fi alle Könige versuchten sie zu ihrer Braut zu machen P. 230, ^S^^§€ )^^ '^^i '^^ ßaöiZe suchte den König zu er- blicken 229. 14 (25). Incepe, (se) apuca, prinde — urma — inceta: In- cepu a plli^e Isp. 25, inc^puse a se cam mta inttmplarea 52 etc.; n apucase a ajunge bine a casä Gr. 11, und so bei diesem Verfasser durchgehend Infinitiv nach diesem Yerbum. Wie aus dem letzten Beispiele erhellt, wird apuca, eigL „greifen" oft rein einleitend gebraucht (wie aQXOfiai im Neuen Test, Blass 222, n.); dasselbe gilt ganz besonders von prinde, so bei Ispirescu, wo es immer mit Infinitiv verbunden ist: prinse a scoate sicria|ul la margine Isp. 189, prinse a se cobori 368 etc. — urma a hräni copüasul 390. — incettnd musica de a mal clnta 238, pasärea nu mai contene^te de a clnta 298; in der alteren Sprache ohne de: nu Inceteazä a o innoi 01152. Obedenaru bemerkt (Texte macedo-rum. 317): ,4'usage de Tinfinitif est tr^s rare en dehors des cas oü Tinfinitif vient apr^ le verbe incepere". Beispiele der Umschreibung sollten demgemäß nicht besonders zahlreich sein; sie finden sich doch häufig genug, namentlich bei incepe, z. B. a inceput sä-i fögä- duiasca Isp. 2, Incepu s' o linguseascä 47 etc., seltener bei apuca und prinde: se apuca sä le cure^ 3, a prins sä pue plinea (Dam£). Beispiele der Umschreibung bei urma und Inceta habe ich zufölliger weise nicht Arom.: akätsä s fakä pr&mätie Ar. II 216. Bulg.: fatile da begat sie fangen an zu laufen Sb. IX 185 zela da go mijet sie machte sich daran, ihn zu waschen S. 10. Alb.: zuri t i ndzif jaStß nga Stepia machte sich daran, sie aus dem Hause zu treiben P. 42. Ngr.: aQxetpe va X^^S^^ '^V^ hcxXijOia fing an die Kirche zu bauen P. 215. — va ro ^ax^Xovd-giq va toxv^ d* to OxoXho du sollst damit fortfahren ihn in der Schule zu — 90 — halten 212. — ^p xmotxji va örixovQyäot sie hören nicht auf zu dichten. Mallach 349. 15 (26). (se) hotärf; pune In (de) glnd« avea in (de) gtnd, gäsi cu cale, cageta, (se) glndi, se Torbi, se sfttni: hotftrf a mal merge clt-ya Isp. 357, se hotärt a se duce 124 nnd öfter; so auch nach sint hotärlt: sint hot< a me dnce dupi dfnsa 259. — i|i puse In glnd a merge la dlnsii 282. — dac& are de glnd a ne ospäta Cr. IV 69.. — gäsirä ca cale a pune Isp. 373. — cuget a me duce 219. — se sfStuir& a merge ca Ylntul 339. Häufiger Nebensatze: hotftrirS sä meX &cfi o incercare Isp. 20, hotärt ca sS dea pe fiica lui 199 eta; Ü spuae ce avea in glnd sS facS 3, puse In glnd s&-i facS TOia 333; am gSsit cu cale sS mä intorc Gr. IV 6; el cugetfi sä cearfi cera de mincare Isp. 100, alter: cugetaiu sft sco^ 6. 1 88; se Torbiri sä facä pe &atele lor de ris Isp. 37 eta Arom.: apo&si s-u MarS muleri sa Jbr. DI 168; §ä zburSr& sä yatämä sotslu 11 62. Bulg.: reSil se da ide pri Gk>spoda beschloß zu Gott zu gehen Sb. IX 160, imam na umät da dodä ich gedenke zu konmien Gank. 144, se uzboryale sfi-te mladi da i zakoleet tatko'i-te si alle die jungen Männer verabredeten ihre Väter zu töten S. 78 etc. Serb.: naumi da ide u svet beschloß in die Welt hinaus zu gehen V. 20, dogovoriSe se Jevreji da ga ubiju die Juden verabredeten ihn zu töten Acta 9, 23. Alb.: apofasisi Me te vij beschloß zu gehen P. 108a, nukt kiö ne mend t a ngase dachte nicht daran, ihm zu schadim Doz. 317. Ngr.: roreg ovlloyar 17 xogri va ar/xw^ va ^ptr^ dann beschließt das Mädchen zu fliehen P. 138, icvqKovipav va xad-owrai naQi sie verabredeten zusammen zu wohnen 207. 16 (27). ajunge, izbuti, ulta, aduce aminte, (se) ftgädoi, (se) nädejdui, crede, da (aufschieben), lipsi, Invä^ (lernen): ajunsesem a-mf Impufi Isp. 359, ajunsese a crede Gr. V 15 und öfter. — izbuti a face sä luceascä armele Isp. 3. — era sa uft a vä spune 260. — l^T aduse aminte a fi vftzut 139. — — 91 — ne ftgSduim chiar a ne jertfi 12. — nSdejduindu-se a scäpa ca yia^ 223. — el crezu a gäsi (1874) 11 123. — da zi dupä zi*) a 86 canana 29. — nu Upseaü a-1 culca Intre dlD|it (1872) 114. — ;i a Torbi de la dlnsa am Inyä^t Cr. V 36. Ferner kommt Infinitiv bei sta fortfiethren vor: niment n' a stfttat a fi fericit cu desävlr^it Isp. 393, nnd bei adSoga: mal adäogind a zice 107. In der alteren Sprache außerdem noch bei a^tepta, iubi^ r&bda und einigen anderen Verben^ jedoch nur vereinzelt und stets in derUbersetzungsUtteratur, M.-L. 98—99. Häufiger werden Nebensatze gebraucht, wie ctnd ajunse sä le spue Isp. 36, ajunsei ca sS mai vSd om 85. — ptnä nu vei izbuti sä &ci 214. — am ultat sä vä spuiü 190. — fägädui sä facä 43 (öfter ein indikativischer Nebensatz, unten § 32); älter: fägädui fetet sä-t dea G. I 272. Für die übrigen Verben habe ich keine Beispiele gefunden; nach crede folgt regelmäßig ein indikativischer Nebensatz; Verben wie se Indoi und se codi werden nur mit sä -)> Eonj. verbunden, z. B. In- cepu a se Indoi si a se codi sä dea fiata dupä dlnsul Isp. 291. Bulgarisch : onasi niva ftasala da se zäne dieses Feld war dazu gelangt geemtet zu werden Lb. 9 b. Albanesisch: s hafinej dot Ite is k^enej er hatte nicht Zeit genug um zurückzukehren P. 131b (hafij ist in allen seinen Bedeutungen dem rum. ajunge parallel). Neugr.: xan^PTtjösp vä yeli^ xXavöioq er erreichte es, reich zu werden P. 121, aXijCfiovfiös va ra xagy er vergaß 68 zu nehmen 54, vxoöxi^^xe va ra g)XBiaxy er verhieß es zu ihun 47, iXxl^(o va top vixi^öcd ich hoffe ihn zu besiegen 63, fj/iaO'a va rqix^ ich habe gelernt zu laufen 99 etc. 17 (28). Infinitiv wird nach Verben wie ,4*8sen", „bitten", „befehlen" etc. an ein akkusativisches oder dativisches Objekt in der Weise gefugt, daß dieses Objekt das logische Subjekt der durch den Infinitiv ausgedrückten Handlung ist. *) Dam6 giebt zi oa si an, was mit dem alb. dita me dit« stimmt: prese dite me ditf ich wartete von Tag zu Tag P. 117 b: auch nengr. liiQa fih r^ fifya D. 482. — 92 — läsa: il rugarä sft-t läse a plndi |i e! Isp. 73, ponmci aS läse a intra 364 — 65 und öfter; dieselbe Eonstroktion zeigt bisweilen priimi: ea se ragft sä o primeascä a locoi ca dlnsil Isp. 397. In „passiver^^ Bedentang kommt der InfinitiT bei Iftsa kaum vor, es wird dann yielmehr a da gebraucht: nu s' a mat dat a yedea Cr. Y 81; auch sonst wird da in der Be- deutung ,4assen^ gebraucht, wie dfnd a in^ege norori-sa Cr. I 38. In der alteren Sprache kommt der InfinitiT auch bei Ingädui vor, TgL M.-L. 97. Weit häufiger werden Konjunktivsatze verwendet: o läsft pe dlnsa sä se ducä Isp. 14, te las ca sä plndesti 81. Der „passive** Infinitiv wird auch durch das Partiz. Per£ aus- gedruckt: la inceput oamenit se läsaü ocäri^ SN. 16. Vgl weiter unten, dacä me prümestS sä sez la D-ta 364; nu-1 In- gäduiaü sä se opreascä SP. 46; das Verbum lerta scheint aus- schließlich auf diese Weise konstruiert zu werden: trebfle Impärä^iet nu-1 eartä sä facä o caletorie asa de lungä Isp. 42. — Älter: läsarä la se cazä Cod. Vor. 92, 2 — 3; iart&-mä sä gräesc cäträ tine G. 1 147; nu mä da sä adorm Intm moarte 1 81. Arom.: fete si nu lafiä si nargä siugure Jbr. lY 175. Bulg.: gu pusnäl da si idi er ließ ihn gehen Sb. IX 186; mu ne dali da rabuti s teah sie gestatteten ihm nicht mit ihnen zu arbeiten 145. Serb.: du te pustiti da ideS u svijet ich werde dich in die Welt hinausgehen lassen Y. 1 — 2, baba mu da konja da bira kojega hode die Alte läßt ihn ein beliebiges Pferd wählen 28. Alb.: nuk te le t ikeS ich lasse dich nicht fortgehen MGr. 59; i dan£ te kupctone sie gaben ihr zu verstehen 65. Ngr.: va pi dg>i^Ojiq va ^i^öwfd vä (pav sie hatten kein Brot zu essen P. 26, ^xbk; xavhva aXoyo va fiov öciofig hast du ein Pferd, um es mir zu geben? 78; futurisch txco va xäfim fiviav ofiiUa ich werde eine Rede halten 219. 25 (38). Bei dem Yerbum „geben'' kommt der Inf. nur in der alten Sprache vor, z. B. mi a^ii dat a mätnca G. I 104, daneben aber auch nu mi a^£ dat sS man&tnc ibd., wie in der heutigen Sprache t^i-oiü da poame coapte sä mäninci Isp. 348. Arom.: nu n deditü si mänku Jbr. IV 139. vollständig gleich, ob mehr das Fatnrische oder mehr das Müssen hervorgehoben werden soll, erhellt aus dem Zusammenhange, ebenso wie bei der in allen Dialekten (s. weiter unt&) üblichen Umschreibung mit sä: am sä fac *» ich habe noch zu thun, oder ich werde thun. ai sä fact vnrd dagegen meist das Müssen ausdrücken. In Zeitungen aus der Gr. Wal. findet man: te a constata; in Siebenbürgen: le de a constata, worauf mich Herr Scurtu aufinerksam macht. — 99 — Balg.: da mu dadete da pije gebet ihm zu triDken Sb.IX 160, alter §te da im ja dade da ja därzät er wird sie ihnen geben sie zu besitzen Lb. 17 a. Serbisch: jedan komad daj zeni da iziji gieb der Frau ein Stück zu essen Y. 147. Alb.: ne-m de mua ts pi gebe auch mir zu trinken Doz. 31. Neugr.: dog fiov va q>a:fm gieb mir zu essen P. 77, xr^q öIpsi vä (payv ad-Qmxtvo xgiag er giebt ihr Menschenfleisch zu essen 106. 26 (39). Der Infinitiv findet sich nach a fi in der Be- deutung „im Begriffe sein'^ oft unpersönlich: clnd fu a-1 boteza Isp. 41, cind fii a pleca 74, era a täisk 180 u. s. w. Selten wird die Präposition aproape de hinzugefugt wie in dnd era aproape de a implini bäiatul 12 ani Isp. 98. Ebenso häufig kommt vor: cind era sä plece Isp. 43, a|a eram sä zic 250, era sä moarä de mlhnire 51, era aproape sä fie friptä gäina desävirsit 271. Bisweilen steht der Nebensatz absolut: sä se präpädeascä bäiatul de ru|ine, clnd väzu 387 und öfter. Arom.: unä kärave tsi era ta s inkiseaskä Ar. II 228, esku ta s fug 222—24. Aus dem Bulgarischen habe ich kein Beispiel aufgezeichnet. Im Alb. werden entweder VerbalsubstantiT gebraucht oder das Verbum aferöj — ich nähere mich: uaferuan prap t a zinen sie waren wieder beinahe daran, ihn zu greifen Doz. 76; so auch im Arom.: appruchie sä-st chiearä mintea Ob. 59. Im Neugr. dagegen verhalt es sich wie im Rum.: rjrave jtXsia va TOP jtiaoovp oxXaßo sie waren beinahe daran, ihn gefimgen zu nehnen P. 175. {jtXeia hier wie rum. mat in nelipit si mal sä se risipeascä Cr. U 36; auch in anderen Fallen werden JtXeia und mat übereinstimmend gebraucht), ijrape yia va tQeXXad-ovCi sie wurden &st verruckt 80. Wie im Bum. steht der Nebensatz auch absolut: 6 ^OßQalog va Cxaö^ der Jude war außer sich 158, dxixeio pa otiao 6 Jtaxigaq va JicU^ii darauf fing der Vater an zu spielen Ph. 153, — 100 — gewiasermaSen eiiien historischen Iii£ yerbretend. — Wie im Alb. und Arorn« wird auch ein selbständiges Verbum ge- braucht: kxovzevYS va ^ stod^avy er war nahe dairan zu sterben P. 212 u. ö. Im alteren Rumänisch findet sich der Infinitiy naeh ^s^" auch in Verbindungen wie nu iaste a sä mira 6. 1 47 (mehrere Beispiele bei M.-L^ L c 101). Das ist im heutigen Rum. gims geschwund^ indem daf&r das Yerbalsubstantiy eintritt: nu-i de mirat oder: nid oft e de gindit Isp. 253 (daneben auch ein Nebensatz, z. B. ce era sä facT? Cr. Y 62. 27 (40). Der Infinitiv drfickt femer eine nähere Be- stimmung aus nach manchen Ac(jektiTen. destul: destula tftrie spre a pune frlü pomirii SN. 310; daneben n' avea desttdä inimä sä vazä un mort SP. 99. Dieser Gebrauch des In£ scheint rein litterar. zu sein. Echt rumänisch würde Inf. ohne spre sein, wie destulä a tnrita 6. 11 252. destotnio, hamic, vrednic: destolnic a Impärä^ Cr. lY 4* suntem yrednici a tncäleca Isp. 314. So auch me^ter: era me^ter a zice din fluer Isp. (1872) 108, und In stare: e|ti In Stare a clrmui Cr. lY 5. Daneben Umschreibung: n' a fest hamicä sä-m! üaoä nicü unul Cr. n 14, nu este vrednic sä vazä Isp. 93. slnt tn stare sä-mi fac seamä singurä 326 u. s. w. bun: buni de a se lua in cäsätorie Isp. 387, sonst nur Yerbindungen wie bunä ca sä &cä acest lucru SN. 55. pomit: pomitä a se planisi cui-ra Isp. 234. Beispiele der Umschreibung habe ich zufallig nicht gefunden. gata: gata a o loyi Isp. 5, gata a-^f da fata 322, gata a te lua de bärbat 283. In der Litteratursprache in der Regel de a: gata de a-i face pe plac SN. 84, und auch so yereinxelt in der Yolkssprache: gata d-a loyi Jbr. III 283« Daneben sehr gewöhnlich: gata sä-l coprinzä Isp. 100, gata ca sä sagetezt 4 u. s. w. dator, Indatorat: era Indatora^ a^i da ctte un fiü Isp. 17, suntem datori a ne ajuta unii pe al^ Cr. III 65. Sonst: sunt dator sä ingrijesc de tine Isp. 287 u. s. w. — 101 — ursii, nrgisit: sunt urgisitS a sta ad Isp. 359, sunt öslndii a sia cu gnrä cascatä ibdL Sonst: era nrsit sfi ajungft ceva 230f eiaü nrsite sa nu se poat& märita 232. bncnros: era bunS bucnroasft de a pntea s& scape Isp. 24. Sonst: fd bnn bncuros sS-1 primeascä 232, ai sä fiS bucuros sä mori Cr. III 63 n, s. w. — Nach diesem Adj. findet sich auch ein indikatiyischer Nebensatz, vgl. unten § 32. — In der älteren Sprache kommt der Inf. noch bei anderen Adj. vor, siehe M.-L., 1. c. 106. Die übrigen Sprachen brauchen natürlich immer die Um- schreibung, z. B. Arom. e§ti hoxÜi tsi s-&tsi lukre bune Jbr. IV 167. Bulg.: gotoY bil da tärgnit er war bereit zu schießen S. 94, säm sUonen da gu veruTam ich bin geneigt es zu glauben Cank. 146. Alb.: s i§ mfsuar Ite ie ngarkonej er war nicht gewöhnt, geladen zu werden P. 84; s jam kad^r t^ ia mar ns Stcpl ich bin nicht imstande, dich nach Hause mitzunehmen Doz. 37; „imstande" wird auch durch i-zoti, e-zona ausgedrückt, z. B. Ee i-zoti is vras« lamiai er war imstande die lamia zu töten MGhr. 66. jemi gati te ie kopilön^m« wir sind bereit dir zu dienen MOr. 66. Neugr.: fjrtxv a^iog va Cxoxdoiß %va xixoiO äy^fii ßx war imstande ein solches Ungeheuer zu töten P. 214; wie m Alb. i-zoti, so hier voixoxvQijg: ehe votxoxvQijg va xi^g ort d'iXti er ist Herr zu nehmen, d. h. er darf nehmen, was er will P. 95. Nach Adjektiven wie „leichf ' und „schwierig*' kommt der Infinitiv im heutigen Rumänisch nicht vor, indem daftr das Verbalsubstantiv eintritt (vgL oben § 2), und es bleibt fraglich, ob er überhaupt im Rumänischen nachzuweisen ist Meyer* Lübke erwähnt freilich Falle wie ce amu easte prea lesne a zice sä-^ läse päcatele sau a zice scoalä-te 0. II 37. ce nu e lesne a-1 purta u. s. w., aber er verwechselt hier die Kon- struktionen hoc facile est lectu und fädle est hoc legere, wovon allein die letzte in allen von ihm zitierten Fällen vor- — 102 — liegi So zitiert er femer lesne a gäsi — leicht zu finden, aber die ganze Verbindung (G. I 126, 12) lautet so: foarte-i lesne a gäsi . . . ce veri vrea sä cau^ — es ist leicht zu finden was man suchen wilL Dieselbe falsche Auffassung kehrt wieder, wo de beim Inf. erwähnt wird; M.-L. sagt, daß es im NeuruuL oft lesne de a + ^^ heißt: lesne-i de a ierta, was natürlich so ausgedrückt werden muß: der Infinitiv hat mit- unter de, wenn er als Subjekt steht Ich kenne überhaupt kein einziges einigermaßen sicheres Beispiel vom Infinitiv nach diesen Adjektiven. 28 (41). Mit Substantiven wird der In£ so verbunden, daß er entweder als definitiver oder als objektiver Genitiv fungiert Die Grenze ist oft genug schwierig zu ziehen, und in vielen Fällen wären die Verbindungen von Verbum + Substantiv, die den Infinitiv regieren, vielleicht richtiger unter denjenigen Verben anzubringen, die den Inf. zum Objekt haben (vgL M.-L., Rom. Sjntax s. 414). I. are obicei a bea o cupä de lapte Cr. II 64, cum am cinste a vä spune V 16. In diesen und ähnlichen Fällen steht das Substantiv unartikuliert (vgL Tiktin, Gr. 11 410, am). Ge- wöhnlicher ist es, daß der Artikel gesetzt wird, wobei der Infinitiv de anninmit: dä-mt darul d' a me face sä nu fiü väzut Isp. 235; avea uiltul obicei de a se hirjoni cu cinele SN. 283, cu cererea de a ptndi si el 234 u. s. w. Nur selten de ohne vorhergehenden Artikel: veniserä cu glnd d' a fi alest 276. Daneben Umschreibung: umbla cu gindul ca sä-st vtnza casa SN. 242, are darul sä nu moarä Isp. 260, pe mine cäznse päcatul sä fiü mal mare Cr. V 62, avea obicei sä-si lege vaca dinapoia cäru^i ü 12 u. s. w. II. a. timp, vreme: nu avusese timp a lua toate merele Isp. 74, vremea a merge la räzboiü 169. In der Litteratur- Sprache ist der Inf. mit de verbunden: cind vine vremea de a pricepe omul Cr. V 36, auch bisweilen in der Volkssprache: slnt in clipa de a-ml da obstescul sflrsit Isp. 41, ctnd vine vremea dze a sä culca Jbr. III 277. Viel häufiger erscheint die Umschreibung: acnm ^i-a venit — 103 — Tremea sä-te insori Isp. 287 u. s. w., wie aacli bei anderen Sabst. ähnlicher Bedeutung: da-mf rägaz sä cfnt 338, t^-a Tenit rtndnl sä mori Cr. lU 58 u. s. w. b. Yoie: n ave^t voie a vä mai aräta Isp. 158, sä am voie a lua Cr. LH 18. Das Gewohnliche ist indessen: ii dete voie ca sä yie tn palat Isp. 371, li dete voie sä meargä 296 ebenso dä-mi pace sä-mi fäptuesc treburile mele 342. c. poruncä: dlndü poruncä luiTugulea de a intra In cuptor Isp. 323. Sonst: 11 dete poruncä cä tot astfei de bucate sä-i gäteascä 23^ ai primit ponincä sä jupesti piatra morif? Cr. IV 34—35. d. putere: de unde ia stäpinirea puterea de a ne opri? SP. 4, in der älteren Sprache ohne de: puteare a erta päcatele Belgr. 27. Das Regelmäßige ist: putere ai tu sä ne doyede|ti? Isp. 344; älter: nu avea nime puteare sä le stea Inainte Guy. 1402. e. poftä, dorin^: avu poftä el a trece Isp. 373, mit dem Artikel pofta de a mal pllnge SP. 30, dorin^ de a le vedea si a le avea Isp. 357 dorint» de a vä face datoria 296, dorul de a-|t vedea logodnica 262, nesa^ul ce avea de a se ulta la dinsele 72. Daneben: maf-al poftä sä te Intreci cu mine? Gr. I 74; n avea räbdare sä astepte SN. 259, ardeau de nea- stSmpär sä vazä 99. f. Vereinzelte Fälle: avu grije a-i spune Isp. 263 neben avurä grije sä porunceascä 149 u. ö. — nu avem nevoie de a-i säri intr'ajutor SN. 242 neben nu avem nevoie sä |tim 163. — nu mal avusese prilej a se fntllni Cr. IV 3 neben cäutaü prilej ca sä-1 piarzä Isp. 84. — avea dreptul de a stärui SP. 91 neben avea dreptul s' o facä SN. 272. — groazä a mai esi noaptea SP. 90 neben mi-e groazä sä plec SN. 26. — ti era rusine de a fi venit SP. 102 neben sä se intoarcä acasä iX era ru|ine Isp. 254. — nu era chip a mai sta a^a Isp. 70, nu mal era chip de a o drege 152 neben nu era chip sä te apropii de dlnsul Cr. IV 53. Es zeigt sich, daß der Infinitiv nach Substantiven in der Volkssprache ziemlich selten vorkommt. Bei anderen Sub- — 104 — stantiven ab den erwähnten femd ich immer die Umsehreibung, z. B. onraj sa mal mergi Igp. 358, un mijloc ca sä ne cäp&taim 162 u. s. w. Die übrigen Sprachen zeigen ebenfidls Umschreibung: Aronu: avem ursire si &t8im Jbr. I 24, ku skopo »-u spindzurft Hl 168, nn al ovQPo versuchte ihn in den Ofen zu werfen P. 33, alb. beri k£ t e ndzif versuchte ihn heraufzuziehen P. 113 a. Endlich werden indikativische Sätze in mehreren Fallen gebraucht, wo zwar andere Sprachen, nicht aber das Rumä- nische den Infinitiv aufweisen. Es handelt sich meist um Verbindungen wie bine ai facut cä ai venit, eram bucuros cä am scäpai Bulgarisch und Alb. haben auch hier Ent- sprechendes, das Neugriechische, das den Gebrauch des va ftberhaupt sehr erweitert hat, kann hier konjunktivische Sätze verwenden, z. B. xaQoivravB 6 xoCfiog va top ßXix'Q die Leute fireuten sich, ihn zu sehen P. 94. 33 (47). Im Vorhergehenden sind die beiden rumänischen Dialekte Istrisch und Meglenitisch nicht berücksichtigt worden. Das Meglenitische darum nicht, weil das Material für eine systematische Vergleichung nicht ausreichen wollte. Es wird genflgen, festzustellen, daß dieser Dialekt regelmäßig die — 110 — Umschreibung mit si verwendet Der Infinitiv kommt in den von Weigand veröffentlichten Texten (Vlacho-M^en) nur substantiviert vor. In einer von einem Schullehrer gehaltenen Rede, Jbr. V 146, findet sich nu si poati fiettsiri, el la poati sf&rdpri, wozu Weigand bemerkt (S. 156), daß es auch in der gesprochenen Sprache gehört wird. Dasistrische ist durch kroatisch-slovenische und italienische Einflüsse so eigenartig geworden, daß es zum Vergleiche nicht herangezogen werden kann. Der Infinitiv ist hier in vollem Umfange in Gebrauch. Die Präposition a findet sich nicht oder doch nur einmal bei Nanu, Der Wortschatz des Istrischen, es fragt sich aber, ob das genau ist; an seiner Stelle erscheint das slavische za: kät an za plati Jbr. I 136, bisweilen auch de: t§e ^ra de fptge? 150, was wohl italienischer Einfluß ist Nur selten finden sich Umschreibungen, die aber ganz anders gestaltet sind als die bisher erwähnten, z. B. aw mes, ke 1 or tal^ 150. 34 (95). Aus dem Vorhergehenden erhellt, daß der Inf. im Bum., mit Ausnahme der in §§ 2 und 26 genannten Fälle. in allem Wesentlichen wie in den übrigen rom. Sprachen an- gewendet werden kann; nur vereinzelt bietet der rum. Infinitiv eigenartige Verwendungen (vgL § 31 Anfang). Es erhellt aber außerdem, daß der Gebrauch des Inf. in keinem FaUe not- wendig ist, und daß andere Ausdrucksweisen, die sich teils ergänzen, teils unterschiedslos gebraucht werden können, weit häufiger erscheinen und mehrfach den Inf. ganz zurückgedrängt haben. Es ist hierdurch eine große Variation des Ausdrucks ermöglicht; ein Satz wie „er fing an zu schreiben** läßt sich auf vier Arten wiedergeben: se apuca a scrie, se apucä sä Serie, se apucä de scris, se apucä de scrise. Versucht man nun, den Ursprung dieser Entwickelung zu finden, so sind zwei Dinge zu thun. Erstens muß die älteste Sprachstufe untersucht werden. Es zeigt sich bald, daß diese genau denselben Stand wie die heutige Sprache bietet. Die Umschreibungen sind von den ältesten Texten an gang und gäbe. Vielleicht erscheint der Infinitiv hier relativ häufiger — 111 — als heute, nicht aber so, daß er eine Gebrauchsweise hätte, die der heutigen Sprache abginge; nur ein einziger derartiger Fall scheint vorzuliegen, vgl. § 26 Schluß, und hier müßte eine sorgfaltige Vergleichung mit den fremden Vorlagen erst ent- scheiden, ob diese Konstruktion auch echt rumänisch ist. Wenn somit die Vergleichung der älteren Sprache mit der heutigen nichts zur Erklärung bietet, und die Nachbar- sprachen genau dieselbe Entwickelung zeigen, hat man zweitens diese Sprachen vergleichend heranzuziehen. Darüber werden alle einig sein. Es fr^igt sich aber, in welcher Weise die Untersuchung vorzunehmen ist Meyer-Lübke meint (1. c 80), daß nichts zu entscheiden sei, bevor man nicht für die übrigen Sprachen Monographien wie die seinige hergestellt habe. Nun würden aber diese nicht mehr zeigen, als was man nicht auch ebenso gut aus der heutigen Sprache erschließen könnte, und dann würde das Resultat für die übrigen Sprachen ziemlich dürftig aus&Uen, denn das Albanesische ist uns überhaupt nur in seiner heutigen Gestalt bekannt, und die mittelalter- lichen bulgarischen und griechischen Texte sind absolut un- zuverlässige Quellen für die Kenntnis der Syntax der Volks- sprache. Man würde zu keinem anderen Resultate kommen, als dem, daß der Infinitiv in der älteren Sprachform häufiger erscheint, was man auch ohne Spezialuntersuchungen fest- stellen kann. 35 (96). Überblickt man das ganze Gebiet, so ergiebt sich folgendes: Das Rumänische kennt sowohl den Inf. als die Umschreibungen; letztere sind das gewohnliche. Bulgarisch hat nur noch spärliche Reste des Infinitivs; in den macedo- nischen Dialekten fehlt er. gänzlich (cf. Oblak, Mac. Studien 103, Sitzbr. d. Wiener Ak. 134). Aromunisch und das tos- kische Albanesisch haben den Inf. ganz beseitigt. Im Neugr. spielen die im § 8 Schluß erwähnten Reste eine so ver- schwindende Rolle, daß man, zumal sie ja überhaupt nicht als Inf. empfunden werden, durchaus berechtigt ist zu sagen, daß der Inf. auch hier fehlt Nur im Italo-Griech. und im Pontischen ist er noch nicht ganz geschwunden. In dem — 112 — DiaL der Terra d'Otranto findet sich neben der TJmaehTeibnng mit va^ die den regelmäßigen Aoedrack bildet, der Infinitir bisweilen erhalten, namentlich ab Objekt, z. B. nach soso: en isdsane pleo mini — non poterono piü aspettare Moron 73; nach telo: oli telune zisi — tatti vogliono yiyere 137; nach canno: oli cannome pragalisi — tatti facdamo pregare; nach cuo: cuete 'ndalisi — si sente saonare; nach ehe: eho pesani — ho da morire; nach faüme: e faüme acatevi — non aTrö paora di scendere; nach ti: en eho ti vaU — non ho che mettere, ebenso nach pu« Dasselbe gilt fftr den Dialekt von Bora: de ssöno erti — non posso venire, Arch. glotL IV 80; ^eli me piai — mi vuoi pigliare 79, me kanni pesani — mi fai morire 79. Was die pontischen Dialekte betrifft, so findet sich nach De&er (Die Infinitive in den pont DiaL, Monatsber. d. preoÜ. Akad. d. W. 1877 S. 191 £) der In£ nach dner größeren Anzahl von Verben wie anaspallo (vergessen), polemö (streben), ma^&no (lehren), le/o, parakalö (befehlen) und anderen; außerdem kann der Inf. die Absicht bezeichnen. Daneben ist aber die Umschreibung mit na (resp. ke [xcü]) ganz ge- wohnlich, was auf einen ähnlichen Zustand wie im Roma- nischen hindeutet Ob dagegen, wie Deffiier behauptet, mehrere Verben nur in gewissen Zeiten und Moden mit dem Infin. verbunden erscheinen, scheint zweifelhaft zu sein. Es zeigt sich also, daß die Beste des Infinitivgebrauches auf allen Gebieten ungefähr denselben Kategorien angehöre und man wird schließen können, daß der Inf. zuerst aufgegeben ist in den Fällen, wo er nicht als Objekt stand, und innerhalb dieser Kategorie ist er zuerst da aufgegeben worden, wo das regierende Verbum und der Infinitiv verschiedenes Subjekt hatten (vgl Mejer-Lübke, Simon Portius 185). Das nämliche zeigen diejenigen mittelgriech. Texte, die überhaupt in Betracht kommen können, z. B. rl g>0Qstv avx ixco Bgrv. I 106 neben ovx excD tl va fpayw 118; mitunter begegnen beide Aus*- drucks weisen in demselben Verse: av dvvaCai va hvanytr^ xäi av svjiOQiq X^Q^i^^^ ^t offenbar des Versmaßes wegen, weshalb eine statistische Untersuchung zu falschem Resultate — 113 — fnhren würde. In der Chronik von Morea ist die Umschreibung mit va fast aU^inherrschend; der Infinitiv erscheint nur in Verbindongen wie d'dXovci xgoöxvvijiSBi 118, ovx rutxoQovv ßa6xaC,BiAb\^ otpBlXmvjtayBiMl^ aQjriOB X^Eiy ProLSSl a.&w. 36 (97). Selbst wenn man in der Weise den Untergang des Infinitivs ausf&hrlioh darlegen könnte und es sich dabei erg&be, daß sich die betreffenden Sprachen in dieser Hinsicht analog verhalten, würde man doch daraus nichts schließen können in Bezug auf den Ursprung dieser Erscheinung, denn Übereinstimmung in der Beseitigung alter Formen beweist bekanntlich nichts. Dagegen ist es von großer Bedeutung^ wenn mehrere Sprachen gemeinschafUich neues herausbilden. Freilich wird vieles auch Her zufallig sein, aber die Zahl und die Art der Neubildungen können doch so -groß und eigenartig sein, daß eine fax jede Sprache unabhängige Entwicklung kaum denkbar ist Nun weisen ja die Balkansprachen überaus viele gegenseitige Beziehungen auf, und demnach muß die Frage nach dem Ursprünge des Verlustes des Infinitivs nicht durch eine Untersuchung der Geschichte des Infinitivs be- antwortet werden, sondern durch eine Untersuchung dessen, was an seine Stelle getreten ist. Das 'ist in der ersten Hälfte dieser Abhandlung versucht worden, und es hat sich gezeigt, daß diese von Haus aus unverwandte Sprachen mit erstaunens- werter Eonsequenz den Infinitiv in genau derselben Weise ersetzen. Niemand wird so skeptisch sein, fär jede Sprache eine unabhängige Entwickelung anzunehmen. Meyer-Lübke scheint freilich (Rom. Syntax § 574) noch daran zu zweifeln, ob ein Zusammenhang besteht^ indem er sagt, daß die Ersatz- form in den verschiedenen Gegenden eine verschiedene ist. Daß diese Annahme, die übrigens ziemlich unklar begründet ist, nicht stichhaltig ist, wird sich aus dem Folgenden ergeben. Vorläufig führt die Thatsache, daß alle betreffenden Sprachen auf dieselbe Weise Nebensätze an Stelle des Infinitivs ver- wenden, zu dem Schlüsse, daß diese Entwickelung von einer der Sprachen ausgegangen sein muß (denn an ein altes ge- meinsames Substrat zu denken, wird nur als letzte Nothilfe Weigand, 9. Jahresbericht. B — 114 — zu gelten haben, wozu zu greifen wir aber nicht genötigt sein werden). Es bleibt dann noch übrig zu ermitteln, Yon welcher Sprache die Beseitigung des Infinitivs durch andere Ausdrucks- weisen ausgegangen ist 37 (98). Verschiedene Vermutungen sind schon früher auf- gestellt worden. Man hat gemeint, daß der Verlust des Inl irgend einem alten, jetzt verschwundenen Volke zuzuschreiben sei (vgL Schuchardt) Slawo-deutsches S. 11), wobei z. B. Miklosich (Slaw. Elem. im Neugr. 534 — ^35) an die Dlyrier gedacht hai FaUmerajer (Fragm. aus dem Orient I 451 ff) hat den Verlast des In£ im Neugr. durch slawischen Einfluß erklären wollen, wahrend Gaster (in Gröbers Grundriß I 410) die „turamschen'' Bulgaren dafür verantwortlich machen wilL Sind die beiden letzten Ansichten heute nur als Euriosa zu erwähnen*), so bleibt doch allen Erklärungsversuchen gemeinsam, daß man stets gesagt hat: der Infinitiv fehlt in diesen Sprachen! statt: der Infinitiv ist in diesen Sprachen durch genau dieselben Mittel ersetzt worden!, und daß man keine iarifligen Gründe hat anführen können. Wenn man sich aber vor Augen halt, daß die eine Sprache den Infinitiv nicht angegeben hat, weil er in den anderen fehlte, sondern weil sie Konstruktionen auf- genonmien und weiter ausgebildet hat, deren durchgeföhrte Anwendung notwendigerweise zur Beseitigung des Infinitivs führen mußte, — dann ist die Frage nicht unlösbar und dann liegt die Antwort auf der Hand Diese Konstruktionen sind die Nebensätze, es gilt daher nur zu ermitteln, in welcher Sprache sie zuerst zu dieser Verwendung gekommen sind G. Meyer (Neugr. Studien II 2)' und später Holger Pedersen (Nord. Tidssrift for Filologi 1895) haben den Ursprung im Griechischen suchen wollen, und in der That ist das das einzig Mögliche, wie sich aus folgenden Erwägungen ergeben wird. 38 (99). Erstens muß nachdrücklich betont werden, daß die Anwendung von Nebensätzen zum Ersatz des Infinitivs *) Die ijHypothese" Gasiers habe ich in Nord. Tids&krift for Filologi m 3, 123 ff. (1895) widerlegt. — 115 — im Griechischen sehr früh ausgebildet erscheint In der That genügt dieser Hinweis, um Ton vornherein die Unmöglichkeit eines anderen Ausgangspunktes zu beweisen. Der neugr. Gebrauch der a^a-Sätze ist nichts anderes als die konsequente Weiterbildung des Gebrauches der &a-Sätze in der Eoine, wie sie im Neuen Testamente zu Tage tritt, und nach den neuesten Forschungen darf diese Sprachform als ein ziemlich neuer Ausdruck der gesprochenen Sprache angesehen werden (vgL Thumb, Die griech. Sprache im Zeitalter des Hellenismus (1901) 162 ff). Der Unterschied zwischen der heutigen Sprache und der Sprache des Neuen Test, besteht nur darin, daß die &a-Sätze am Anfang unserer Zeitrechnung den Infinitiv noch nicht beseitigt haben. Einige Beispiele mögen genügen. Nach d-iZco finden sich Falle wie d-iXofisp, Iva . . . xoiija^g Mark. 1 0, 35 ; der nächste Schritt nämlich gemeinsames Subjekt der beiden Sätze findet sich in den apokryphen Evangelien: d-ikovoiv ol *lovdaioi Iva v2,aaa6Cd-e tva iiri kxxiaTjre 2 P. 3, 17 (vgl neugr. va fi^y attisch dagegen fii^, oxcog iirl). Gewisse Yerba wie dvpa/iai werden regel- mäßig mit dem Infinitiv verbunden, ganz so wie im heutigen Rumänischen und Bulgarischen gerade solche Yerba den In- finitiv häufig aufweisen. Die &a-Sätze erscheinen weiter an Stelle des In£ nach Verben wie öio/iai, igcorm, i^oQxl^G) z. B.: i^Qcora avzop tva ro öaifiopiop ixßaX'^ Mark. 7, 26, nach äg>lm (Neugr. aq>lpa}): xal ovx rjtpiBP tpa xiq dispiyx^ oxsvog Mark. 11, 16. Natürlich sehr oft, um die Absicht zu be- zeichnen: i]X9^sp elg fiagtvQlap, tpa fiagrvQ^Or) jeegl rov q>a>x6q Joh. 1, 7. Wenn es auch heißt iöcixari fioi g>ayetp Mat. 25, 35 u. ö., so beweist doch die Septuaginta, daß die ra-Sätze auch in dieser Verwendung weit zurückgreifen, z. B. öog fjfUp v6(OQ tpa jilcofisp Exodus 17, 2. Endlich zeigen sich die Nebensätze auch bei Substantiven und Adjektiven: ^XB'Sp avrai tj wga, tpa (lexaßy Joh. 13, 1, ovx elfil a^iog tva Xv6a> Joh. 1, 27. Genaueres findet man bei Blass (Grammatik des neutest. Griechisch § 69) und Viteau (Etüde sur le grec du Nouveau Testament §§ 284—85). Zahlreiche Beispiele aus 8* — 116 — der sp&teren Periode bei Sophokles: A Olossarj of Later and Byzantine Greek, Einleitung § 88. 39. !Ejs steht also fest, daß die Onmdlage des nengr. Sjsteläls von va-Satzen sehr firoh im Griechischen aosgebfldeb ist, und der Anfang hierzu ist gar noch weiter zurfi^ m suchen, indem schon bei Polybios der Grebrauch Ton tpa nnd 'ojccog weit Aber den ursprünglichen binausgreift (ygL Hessding, Essai historique sur l'infinitif grec 13). Ist somit eine Be- 'einflus^ng von außen höchst unwahrscheinlich, so fuhren auch noch andere ErwSgungen zu demselben Resultat WaQte man s^n den Einfluß einer fremden Sprache denken, dann würde nur das Albanesische in Beitracht kommen« denn das Bulgarische zeigt ja in seiner ältesten Gestalt den ToUen Gebrauch des Infinitivs. Nun muß aber, wie Pedersen in der 'Rezension meines Buches hervorhebt, daran erinnert werden, daß, während alle griech. Dialekte mehr oder weniger dem Inf. verdrangt haben, das nordalbanesische den Infinitiv nodi in seinem vollen üm&nge besitzt^ und daß man durchans nicht berechtigt ist zu sagen, daß das Albanesische vonnals keinen Infinitiv besessen habe. Diese falsche Annahme hat Meyer-Lnbke zu falschen Folgerungen verleitet (1. c. 111), was ich in meinem Buche S. 131 beleuchtet habe. Ich war damals mit Bezug auf den gegischen Infinitiv etwas im unklaren, bin aber heute mit Hilfe der überzeugenden Ausführungen Pedersens (Idg. Anzeiger XII 92) imstande, meine Stellung genauer zu pracisieren, worüber man weiter unten sehe. Vor- läufig begnüge ich mich zu erwähnen, daß der nordalb. In£ höchst wahrscheinlich als uralt anzusehen ist Der Schwund des Inf. im Südalb. wird also nicht beweisen können, daß das Alb. überhaupt zu Anfang unserer Zeitrechnung noch keinen Infinitiv besaß, wie Meyer-Lübke meint. 40 (100 — 101). Wir haben also zwei Anhaltepunkte ge- wonnen: Der Schwund des Inf. ist im Griech. schon sehr firdh bezeugt und alles spricht a priori dagegen, den Ausgangs- punkt anderswo zu suchen. Es lassen sich aber noch mehrere andere Beweise hinzufugen. — 117 — Der Schwund des Inf. in all diesen Sprachen ist, wie schon gesagt, aus einer von ihnen ausgegangen. Für die übrigen genügt es vollkommen zu sagen, daß sie diese eine nachgeahmt haben; man kann aber fragen, ob nicht gerade in dieser einen Sprache ganz besondere Ursachen fttr den Schwund vorhanden sind, die in den übrigen Sprachen fehlen. Und in der That scheint es, daß etwas Derartiges sich für das Griechische nachweisen läßt Wir haben schon gesehen, daß der Inf. durch den Gebrauch der Nebensätze sehr früh be- schränkt worden ist Es wäre aber denkbar, daß die Sprache^ dabei beharrt wäre und zur volligen Verdrängung des Inf. nicht gelangt wäre, und man muß fragen, weshalb die Neben- satze so ganz den Sieg davon getragen haben. Hesseling meint (L c. 43), daß die Substantivierung des Inf. schuld daran sei: „du moment que Tinfinitif devenait substantif, il cessait par cela mdme de remplir ses fonctions verbales." Das kann aber nicht richtig sein, andere Sprachen bieten häufig genug Beispiele dafür, daß der Infinitiv substantiviert wird ohne deshalb seine verbale Funktion einzubüßen, wie z. B. im Deutschen; im Portugiesischen wird er sogar durch alle Per- sonen flektiert. Hesseling hat auch nicht recht, wenn:er sagt, daß der Inf im Griech. noch im 1 1 — 12. Jahrh. ganz gewöhn- lich sei Viel bedeutsamer ist die Annahme Miklosichs (Trojanska prica S. 7, Starina III), daß der Schwund des aus- lautenden 'V den Infinitiv der 3. sing. präs. gleichgestellt hat, denn hierdurch ist eine Möglichkeit einer Verblassung der Infiniüvbedeutung gegeben: d^iXei Yi^aq>siv ^ üiXu Y^ag>£iy das d-ikcD YQcigxD nach sich zieht (cf. Hesseling, Lc 89. 4()j); auf diese Weise erklärt sich, worauf mich Prof. Vilh. Thomsea auJGoierksam gemacht hat, daß im Neugr. die 3. sing. präs. von dfil (sl/iai) dem alten Infinitiv desselben Verbums gleich ist: elvai > slve (die Erklärung stpe aus Ivi wäre somit auf- zugeben). Diese Erscheinung wird dazu beigetragen haben, den Sing, der Nebensätze vollständig zu machen. Etwas Ahnliches findet sich kaum in den übrigen Sprachen; freilich nimmt Miklosich an, daß im Bulgarischen ein ähnlicher Vor- — 118 — gang (Ab&U des -ti im Infinitiv) den InfiniÜT beseitigt habe, aber dagegen ist einzuwenden, dafi in den macedoniscben Dial., die den Inf. TÖllig aufgegeben haben, die 3. pers. pris. heute noch auf -t endet. 41 (102 — 103). Wie oben gesagt, genügt es nicht, nur den thatsachlichen Schwund des Infinitivs zu untersuchen. Aach das, was an seine Stelle getreten ist, muß näher betrachtet werden, denn daraus ergeben sich sehr wichtige Bestätigungen des bisher Entwickelten. Die Nebensätze sind gewöhnlich durch sä, da, te und va eingeleitet Daneben finden sich aber häufig ca sä, za da, Ite te, yia va {öia va^ auch italo. griech. ja na, Morosi 156). Ich habe vermutet, daß diese Doppelkonjunktionen urspröng- lich den Finabätzen angehörig seien, was auch die Ansicht Meyer-Lübkes ist (Rom. Syntax § 575), soweit aber mein Mate- rial ausreichte, habe ich nachgewiesen, daß sie sich daneben auch sonst finden. Das heißt, daß, wie vormab tva im Griechischen von den Finalsätzen zu den Substantivsatzen verbreitet worden ist, so ist dieser Vorgang im Griechischen imd in den übrigen Sprachen noch einmal eingetreten. Das Griechische geht hierin wohl am weitesten, denn yia pa findet sich hier bisweilen da, wo va nicht mehr als Konjunktion angesehen werden kann, z. B. yia va IdA, xl hpzBiaCeq laB mich sehen, was du gemacht hast Th. 155, wie auch dieser Gebrauch sehr frfih auftaucht: agxice xaig CxXaßcug yia va xQaC,^ Bgrv. I 273. Dem griech. yia vit (eigl. für dass) entspricht genaa bulgarisch za da, das relativ jung zu sein scheint; es kommt nur selten in Lb. vor. Im Serbischen findet sich nur das einfache da. Anders gebildet sind dagegen rum. ca sä und alb. Mf te, die auch im Gebrauch etwas abweichen wie § 23 gezeigt worden ist. Das alb. }te ist die Konjunktion, die sonst indikativische Nebensätze einleitet. Man sollte im Bnm. eigentlich cä sä erwarten. Ohne auf die Erklärung von ca hier näher einzugehen, genügt es zu konstatieren, daß ca in dieser Verbindung dem alb. Kfi analog ist. Die Überein- — 119 — stiinmung im Gebrauche, die § 23 erwähnt ist, zei^ sich auch sonst; so werden ca und sä auch in Objektssätzen getrennt, z. 6. au poruncit ca toft boiarii sä se imbrace G. 11 209, alb. me ^a e zon e hanit, Me ti ede djali nestre te ylui die Wirtin hat mir gesagt, daß du mit dem Knaben morgen kommen sollst P. 28. Möglicherweise wird ca aus quam entstanden sein und ca sä dem altbulg. jako da (»» cig, ort) entsprechen; alleinstehend leitet ca nie Substantivsätze ein. Während das heutige Bulgarische durchweg za da bietet, scheint doch etwas dem alb. üs te und dem rum. ca sä (arom. ka sä) entsprechendes existiert zu haben, denn in einigen Dialekten findet man statt za da mitunter öe da, z. B. kakoi drehi iskaä 5e da ti naprayjä Tvas für Kleider wünschest du, daß ich dir machen soll? Sb. YU 208, ce da ozdraye damit er gesund werden kann 207 und öfter, was auch in Lb. begegnet: oti da yidel i drugie damit auch andere es sehen können 87 a (oti vom griech. ort = ce). Es ist nun von nicht geringem Interesse, daß das mittel- alterliche Griechisch mehrfach statt va — ort va aufweist Ich dtiere aus der Chronik von Morea: cbcj^gaciv ßovX^v, ort va axBXd'Ovoiv Prol. 144, iczegedcaaiv, ort va xo JtXfiQcoöow 179, av ^iX^g, ort va zo Jtoii^o^g ProL 465, iZxl^co oti va 9VXoxri0^q 57, auch getrennt wie im Rum. und Alb.: xaga- xaXsöiv äxiczBiXBV elg oXovg, Sri av äg>^öow z^g JSvQiag hceXvo zo za^Blöiy va äjteXd-ow Prol. 485. In Finalsätzen konmit ozi va nicht vor, sondern va oder yiä va, z. B. öia va ah xazaXi^o) 801. Es scheint hiemach, daß yia va, das sich augenscheinlich in den Finalsätzen ausgebildet hat, allmählich ozi va zurück- gedrängt habe. (In der!^^i;a, die mir nicht zugänglich ist, hat Hatzidakis im 8. Band 63 — 68 nach Krumbacher Byz. Zs. y 359 yia va als eine syntaktische Kontamination erklärt Ich vermute, daß er etwas ähnliches meint, wie das oben dar- gestellte). Wenn es sich so verhalt, stinmien Rum. und Alb. darin überein ca sä und Ite te umgekehrt auf die Finalsätze erweitert zu haben; im älteren Rumänisch findet sich nur ganz — 120 — yereinzelt peintrn sft Guy. I 94, 6. 1 220, derept 8& Cut. I 389; häufiger findet sich de sä 6. 1 20, Guy. I 39 und öfters, wo de als „foi** gefaßt werden kamt In diesem Falle muß die Übereinstimmung zwischen Rum. und Alb. zu den übrigen interessanten Beziehungen zwischen den beiden Sprachen ge- zählt werden. Es wäre aber auch denkbar, daß ort pa im GiiecL auch in Finalsätzen Yorkäme*), was allerdings ersi nachzuweisen ist, und dann würde die Übereinstimmung nur in gemeinsamer Bewahrung Yon etwas Altem bestehen. Wie dem auch sein mag, so bleibt es sicher, daß alle Sprachen mit dem Griech. darin übereinstimmen, die Final- sätze den SubstanÜYsätzen gleichzustellen. Femer muß das Bulgarische za da nach yia va geueralisiert haben. Wemi das Serbische za da nicht kennt, ist es ein Zeugnis daTon, daß die Zurückdrängung des Inf. in dieser Sprache relativ jung ist. Interessant sind die Verhältnisse in den graco- albanesischen Dialekten. Denn während hier tse ie = k( t£ nur hier und da Yorkonmit, z. B. urderoi tÖ€ ne n&ie t e z£ne er befahl, daß seine Leute ihn in einer Nacht ergreifen sollten MSi y 33, findet sich am häufigsten pre ie «=> yia va, z.B. sa bm täifati pr^ ts mir t€ Sokenfi was der Jude gemacht hatte um die Frau zu nehmen 38, und nicht nur final wie an dieser Stelle, sondern auch in Fallen wie ncke doa pre tc m£ b£§ te Bote ich wünsche nicht, daß du mich sehend machen sollst 41, doi pre t e ben te mos pij ms sie wollte ihn Yer- anlassen nicht mehr zu trinken 14 u. s. w. Das Aromunische bietet neben ka sä (Yereinzelt kä sä Ar. II 242, Ol. VI 126, 9), tsi sä, das namentlich im Cod. Dim. häufig Yorkommt, aber daneben auch ti sä, tri sä, trft sä und andere Formen, die trä, tru =» yia enthalten, und nicht nur in Finalsätzen, siehe oben §§ 8, 9, 10, 13, 21 u. s. w. 42 (105, 108). Im Neugr. hat sich die Regel herausgebildet, daß das Subjekt in i^a-Sätzen nicht zwischen va und dem *) Das Italogriech., das regehn. ja na verwendet, weist vereinxelt ti na aaf : ti e' na jano. Comparetti, Saggi dei dialetti gred dell' Italia meridionale 51 — 8r« fyco vä i>yiuivw. — 121 — Yerbum stehen kann. Dasselbe gilt fnr die übrigen Sprachen; nur in Sätzen mit ca sä und ]ts te kann es im Rum. und Alb. vor dem Yerbum stehen. Diese Regel gilt nicht aus- schließlich für das Serbische, z. B. zapovjedi da apostoli malo izidju er befahl, da£ die Apostel ein wenig hinausgehen sollten Acta 5, 34. Wiederum ein Zeugnis dafür, daß das Eindringen der llebensätze an Stelle des Infinitivs im Serbischen yer- hältnismäßig jung ist Femer muß hervorgehoben werden, daß das Tempus der Nebensätze &st durchweg das Präsens ist. Das gilt ohne Ausnahme für Rumänisch und Sulgarisch; im Neugr. findet man teils präsentischen, teils aoristischen Eonj., ohne Rück- sicht auf das Tempus des Hauptsatzes, denn der aoristische Konj. bezeichnet nur die Aktionsart nicht die Zeit; man kann daher sagen, daß auch das Griech. immer das Präs. verwe/idet, wie aus den im § 14 beigebrachten Beispielen ersichtlich ist. Dasselbe gilt von den italienischen Dial., die den Infinitiv aufgegeben haben (vgL M.-L. Rom. Syntax § 679), was unten näher erwähnt werden soll. Im Albanesischen findet sich dasselbe nur in den Mitkos'schen Texten, und zwar nicht durchgeführt (vgl. Jamik, LtbL 1889, 346). In den von Pedersen herausgegebenen Texten steht regelmäßig das Imperf. Eonj. nach einem Präteritum des Hauptsatzes; es ist nicht zu ent- scheiden, ob das ursprünglich ist; auf sekundäre Entwickelung dürfte es deuten, da das Impf. Eonj. im Alb. formell dem Impf. Ind. gleich ist und nur durch Hinzufugung des te sich davon unterscheidet Auch hinsichtlich der Stellung der Negationspartikel zeigen die Sprachen Übereinstimmung mit dem Griechischen: nun. (ca) sä nu, bulg. (za) da ne, neugr. (yia) va fif^ {tva iif) im Neuen Test, vgl. oben § 38). Nur das Albanesische weicht ab, indem es neben te mos auch mos te aufweist (vgl. Pedersen, Glossar 163 a). 43(106 — 107). Eine weitere Gleichheit mit dem Griechischen besteht darin, daß alle betre£Penden Sprachen den konjunk- tivischen Nebensatz vom indikativischen schon durch die — 122 — Eonjunktion genau unterscheideiL Rum. stie cä scrie bedeutet „er weiß, daß er schreibt*', dagegen stie sä scrie „er kann schreiben", und die übrigen Sprachen verhalten sich ganz analog. Ebenso mm. crez, ca ich glaube daß, nu crez sa ich glaube nicht, daß; ngr. Jtiöreva}, JtAq und öiv xiörevm, va, alb. besöj, Kfi und s besoj, te, bulg. veruvam, £e und ne yeru- vam, da. Dabei ist die ursprungliche Bedeutung der Ter- schiedenen Konjunktionen in diesem Zusammenhange gleich- giltig. Das Rum. steht hierin den übrigen rouL Sprachen schroff gegenüber. Das Bulgarische hat da, wo Ruhl, Alb., Griech. sä, te, va aufweisen, sonst öe oder §to, während das serbische da auch in anderen Fällen verwendet; das Bulg. hat sodann gewissermaßen einen Konjunktiv nach griechischem Muster herausgebildet und wie im griechischen va auch nach den Verben „hören, sehen, finden" vorkommt, so weist auch das Bulgarische da (wie aromunisch si und gräco-alb. is) auf; siehe § 31. Die übrigen Sprachen haben hier einen indikativischen Nebensatz, der auch im Griech. (im Neu^i Test.) ursprünglich vorhanden ist, bereits aber bei den byzan- tinischen Schriftstellern durch einen konjunktivischen ersetzt erscheint, z. B. ovx slöce xov va (pafd xaXafdöap Bgrv. I 61, dg fjxovös rfiv fiawav xriq va xXalytj 275. In der heutigen Sprache findet sich ein indikativischer Satz, wenn das Subj. des Nebensatzes nicht in den Hauptsatz hineingezogen ist, z. B. cav fjxovös, x&q ijrav xov dvÖQog zrjg P. 194. Übrigens stimmen die Balkansprachen in fast allen Hin- sichten überein mit Bezug auf die Verwendung der konjunk- tivischen Nebensätze. Ich werde nur einiges erwähnen. Im Neuen Testament findet sich sehr ofb iva statt eines relativen Satzes (Yiteau § 229), z. B. avd^Qcoxov ovx l^co Iva ßahß fu Big TTjv xoZvfißi^d'Qav ich habe niemanden, der mich in den Teich hinaustragen kann JoL 5, 7. Es sind oben § 24 analoge Beispiele aus dem Rum., Bulg. und Alb. angeführt; aus dem Neugriech. besitze ich zufälligerweise kein Beispiel mit I/cd, wohl aber nach ßQlöxofiai: dhv evQid-ri xwfjyog va t^ve xvvijYTJöjj es fand sich kein Jäger, der sie eijagen konnte — 123 — Tb. 136; so auch im Rom.: nn se afla nime sft-l poatä tn- caleca G. I 330 (mit Inf. 111, 2, 11 69, 10), und im Bulg.: nikoi rot i priatel ne se naide da go praSa es fand sich kein Ver- wandter oder Fremder, den er herbeirufen konnte Sb. E^ 157. Im Griech. ist die alte Konjunktivform mit der des In- dikativs ganzlich zusammengefallen, weshalb va in vielen Fallen allein als Eonjunktivzeichen anzusehen ist; dasselbe gilt bei t£, da, sä der übrigen Sprachen, z. B. wenn der Kon- junktiv das Futurum ersetzt; es heißt Neugr. ort d'iXyg, va Cov öciöco was du wünschest, werde ich dir geben P. 143, schon in den apokr. Evangelien: xaraßrjd'i ojto rov Ctovqov, xäi jtagevdvq tva xiörevöcDfiev elg Ca steige vom Ejreuze herab, dann werden wir an dich glauben Acta Pilati 10, 5; dementsprechend alb. v£r i grlkene e botilit ne hund£, e aätü \b ngalet setze ihm den Flaschenhals an die Nase, dann wird er lebendig werden P. 197b, bulg.: udri me po gäz, ta da vidiS schlage mich auf den Hintern, dann wirst du sehen S. 42. Rum.: clnd vot pune eü mlna mea cea dreaptä pe mijlocnl täü, atuncY sä plesneascä cercul acesta Cr. II 56. Im Rum. ist bekanntlich nur in der dritten Pers. Sg. und PL eine besondere Form für den Eonj. vorhanden. 44 (110). Es ist also klar, daß Rumänisch, Bulgarisch und Albanesisch nicht nur darin mit dem Griechischen überein- stimmen, daß sie den Inf. beseitigt haben, sondern auch darin, daß sie ihn in genau derselben Weise ersetzt haben. Natürlich ließe das oben Angeführte sich durch umfassendere Unter- suchungen vervollständigen und erhärten, wie auch manche Einzelheiten noch genauer zu untersuchen sind, ho£Pentlich wird aber das hier Gebotene genügen, um zu zeigen, daß man für den Verlust des In£ wenigstens unbedingt griechischen Einfluß annehmen muß. Diese ursprünglich ganz verschiedenen Sprachen können nicht unabhängig von einander einen so auffallenden Parallelismus im Sprachbaue erlangt haben, und die Ausgleichung muß vom Griechischen ausgegangen sein, weil der neugr. Zustand eine organische Entwickelung des Altgriechischen ist. — 124 — Wenn man nicht schon längst zn diesem Resultat ge- kommen ist) so dürfke es seinen Grand darin haben, daS man die Stellung des Neugriechischen zu den nördlicheren Sprachen nicht recht gewürdigt hat. Man hat zwar die alte, ganz un- annehmbare Ansicht aufgegeben, daß die neugr. Sprache ein Produkt fremder Einflüsse sei, dabei ist man aber stehen ge- blieben, ohne daran zu denken, daß möglicherweise das Ver- hältnis zwischen dem Griechischen und den Balkansprachen das Umgekehrte Ton dem früher Angenonmienen sein konnte Schon das bisher Erwähnte zeigt zur Genüge, in wie hohem Grade das Griechische den Nachbarsprachen seinen Stempel aufgedrückt hat. 45 (124 — 25). Ich habe hier vieles weggelassen, hoffentlich wird man aber doch den Eindrack bekommen haben, daß das Griechische die übrigen Balkansprachen recht erheblich be- einflußt hat, abgesehen von der großen Menge Ton griechischen Lehnwörtern, von denen es in den Balkansprachen wimmelt Inwiefern umgekehrt das Griechische yon den Balkansprachen über die verhältnismäßig wenigen Lehnwörter hinaus beeinflxißt worden ist, scheint mir sehr fraglich. Es darf nicht vergessen werden, daß die Griechen doch immer den Nachbarvölkern kulturell bei weitem überlegen gewesen sind, und daß die griechische Sprache in der Levante eine ähnliche Stellung wie etwa die französische im Westen gehabt hat und in gewissem Grade auch noch hat. Die ältere slavische Litteratur ist mit der byzantinischen au& engste verknüpft, wie ja auch die griechische Kirche für die orthodoxen Völker von großer Bedeutung gewesen ist. Außerdem muß daran erinnert werden, daß das Griechische seit langem die allgemeine Geschäfts- sprache des Ostens gewesen ist Wenn man daher die Verwendung der Konjunktivsätze auf Kosten des Infinitivs als eine ursprünglich griechische Erscheinung erklärt, steht das in gutem Einklänge mit den allgemeinen sprachlichen Verhältnissen der BalkanhalbinseL Jede andere Erklärang wird auf unendHohe Schwierigkeiten stoßen. Während aber alles in Bezug auf den Ursprung der — 125 — Erscheinong des Infinitiyyerlastes ziemlich klar ist, ist es bei weitem schwieriger zu entscheidmi, wami die dem Griechischen angrenzenden Sprachen angefangen haben, die Entwickelang mitztunaohen. Es bietet sich hier nur ein fester Anhalt, nfimlich die altbnlgarische Sprache. Der Infinitiv herrscht hier unbeschrankt, und wenn aach diese Sprache vielfach konventionell sein kann, ist es doch ganz unberechtigt an- zunehmen, daß sie nicht einigermaßen der gesprochenen Sprache der ältesten Zeit entspricht Doch scheint die Umschreibung ziemlich früh begonnen zu haben, obschon man kein großes Gewicht darauf legen darf, daß der Cod. Mar. einige Falle Ton da + Indik. zeigt, wo das griechische Original den In- finitiv verwendet (siehe die Ausgabe Jagicf s im Glossare unter da). Daß der allgemeine Gebrauch von NebensStzen zuerst in Texten aus dem 16. und 17. Jahrb. zu Tage tritt (Oblak, Arch. f. slav. Phil. 16, 305) beweist auf der anderen Seite natürlich nicht> daß die Volkssprache nicht lange vorher den Infinitiv bis auf wenige Beste beseitigt hat Man wird wohl annehmen dürfen, daß die Veränderung in der Zeit zwischen 1000 und 1200 eintritt. Im Serbischen scheint die Entwicke- lung später eingetreten zu sein; die macedonischen Dialekte werden hier das Mittelglied gewesen sein. Was das Alba- nesische betrifit, ist es wegen des Fehlens alterer Texte un- möglich etwas einigermaßen Begründetes zu sagen. Ebenso verhält es sich mit dem Rumänischen. Die ältesten Texte weisen denselben Stand wie die heutige Sprache, nur daß der Infinitiv häufiger auftritt, was aber auf Einfluß der nicht- rumänischen Vorlagen beruhen kann. Hier begegnet uns indessen eine neue Frage: hat das Rumänische diese Ent- wicklung mitgemacht infolge direkter Berührung mit dem Griechischen oder durch Vermittelung des Bulgarischen? Ich geselle mich zu denen, die die Entstehung der rumänischen Sprache im alten Dacien far eine Unmöglichkeit halten, und finde es sehr wahrscheinlich, daß die Nachahmung der griechischen Ausdrucksweise schon in der Zeit angefangen hat, als die Rumänen noch südlich der Donau ansässig waren. — 128 — Rumänische die Präposition a beim Infinitiv nach alb. Muster Yon Fällen wie am a face u. dgL, wo a doch wohl airoma- nisch ist, erweitert hätte. Jedenfalls würde dieses mit den fiEiktischen Verhältnissen besser stimmen, als die rein will- kürliche Annahme, daß das Uljrische zur Zeit der Romam- siening einen alten unbekannten Infinitiv nur in festen Vei^ bindungen wie lat. possum cantare bewahrt hätte, und dni a + In£ im Rumänischen eine Nachahmung eines alb. Verbal- substantivs im Dativ sein sollte (vgL Rom. Synt. § 18). Aber nicht einmal solches ist anzunehmen. Der gegische InfinitiT hat regelmäßig me in Fallen, wo der rumänische ohne a steht, VgL n am ce face und s pat ca me bä tjetr oben § 4. Wichtiger ist es, daß der gegische Infinitiv in seiner Ver- wendung oft dem Rumänischen ganz entspricht. Wie es im Rum. heißt: porunci a se &ce biserica (vgl § 31 Anfemg), heilt es alb. b£ri me undertuem ät^pia e zotit er ließ das Haus des Herrn bauen Doz. 333, wo ebenfieJls zu einem passiven bezw. reflexiven Infinitiv ein logisches Subjekt tritt Femer findet sich der Inf. nach dem Verbum, „sich finden**, z. B. gyüidete neri gyakundi me pasune tetc duar? findet sich irgendwo ein Mensch, der acht Hände hat? Doz. 333a 1, ganz wie im alt^ rum. de se si afla cineva a tn^lege G. I 111, 2, H 69 (vgl oben § 43). Vgl. femer: u ba me plas er war nahe daran zu bersten JPr. 11, 18 mit mm. cind fu a pleca oben § 26. Man darf aber nicht besonderes Gewicht auf diese Überein- stimmungen legen, denn das Hinzufagen eines logischen Subjektes zum Infinitiv ist eine altfrz., span. und italienische Erscheinung, also sicherlich urromanisch, vgL Tobler, Venu. Beitr. I 7331, und der Inf nach „sich finden" ist auch im Französischen gewöhnlich. Ich bin daher geneigt, diese Über- einstimmungen eher einem Einflüsse von Seiten des Roma- nischen zuzuschreiben, ja ich möchte gar vermuten, daß das me des gegischen Infinitivs auf Nachahmung des mm. a + Inf. beruht 48. Nach Meyer-Lübke's Ansicht hätte also das Altalba- nesische oder Illyrische keinen Infinitiv gehabt, außer in — 129 - gewissen erstarrten Resten. Daraus schließt er aber nicht, was ebenso wissenschaftlich begründet gewesen wäre, als das oben Erwähnte, daß der Schwand des Infinitivs vom Alba- nesischen ausgehe, sondern nimmt an, daß dieser Vorgang sich infolge eines anderen Einflusses vollzogen habe. Dieses künstliche Gebäude zerfallt schon deswegen, weil seine Voraus- setzung unrichtig ist, wie ich oben gezeigt habe. Ein einziger Einfluß genügt vollständig, und ich hoffe, es wird nach meinen Ausführungen nicht mehr zweifelhaft sein, daß wir es mit einem griechischen Einflüsse zu thun haben. Es giebt gar keine andere Möglichkeit, wenn man der Willkür keinen Raum geben will. Ich habe nur die Hauptlinien gezogen, viele Einzelheiten werden noch näher zu imtersuchen sein, denn das Gebiet dieser Untersuchungen ist ja noch ein unbebautes Eeld. Bei weiteren Untersuchungen wird der griechische Einfluß ohne Zweifel noch genauer nachgewiesen werden können, und eine richtige Würdigung dieses Faktors wird viel dazu beitragen, die scheinbar so verwickelten Verhältnisse der Balkansprachen untereinander aufzuhellen. Verzeichnis der Abkürzungen. Ar. = Weigand, Die Aromunen I— IL Leipzig 1894 — 95. Bgrv.a» Legrand, Bibliotheque grecque-vulgaire 1 (Paris 1880) ff. Belgr. = Chiriacodromion von Belgrad 1699. Cank =« A. und D. Gankof, Grammatik der bulgarischen Sprache. Wien 1852. Cod. Vor. = Godicele Vorone^ean, hrsg. v. Sbiera. Cemäu^ 1885. Cr. = loan Creanga, Opere complecte. (Bibl. pentru to^T). Cuv. = Hasdeu: Cuvente den bätrtni I Buc. 1878. D. = ^EXXrfvixa diijytj/iaTa. ^Ev ^Aß^vaig 1896, ixd. Fecogyioq KaOÖovTjg, Doz. = Dozon, Manuel de la langue chkipe ou albanaise. Paris 1879. G. = Gaster, Chrestomathie roumaine 1 — IL Leipzig 1891. Weigand, 9. Jahrwberioht. 9 — 130 — Isp. = Ispirescu, Basmele Romtnilor. Buc. 1892. Jbr. = Jahresbericht des Instituts far mmänische Sprache za Leipzig, hrsg. y. Weigand I (lS94)ff. JPr. = Jamik, Prispgvky ku poznani nafeci albanstfch. V Praze 1883. Lavr. = Lavrof: Obzor zvokovyh i fonnalnyh osobennostej. bolgarskago jazjka. Moskra 1893. Lb. = Ljabljanskijät bälgarski rakopis ot XVII vek, ot S. Argirof (Sonderabdmck aus Sb. XII, siehe unten). MGr. = G. Meyer, Eurzge&ßte albanesische Chrammatik. Lpz 1888. Mitk. = Mitkos, ^AXßavixfj Milicca. Alexandria 1878. Mor. = Die Chronik von Morea, hrsg. v. Buchon in seinen Recherches historiques sur la principaute fran9aise de Moree II Paris 1845. Morosi = Morosi, Studi sui dialetti greci della Terra d'Otranto. Lecce 1870. MSt = G. Meyer, Albanesische Studien I ff. (Sitzber. der Wiener At d. Wiss. Band 104ff.) Ob* = Obedenaru, Texte macedo-romine. Buc. 1891. OL VI. = Weigand, Die Sprache der Olympo-Walachen. Leipzig 1888. P.e= Holger Pedersen, Albanesische Texte mit Glossar. Leipzig 1895. Pio = Pio, Contes populaires grecs. Copenhague 1879. S. = Schapkaref, Sbomik ot bälgarski narodni umotvorenija. Cast ftora. Otdel I, kniga VIII- IX. Sofija 1892. Sb. ==» Sbomik za narodni umotyorenija, nauka i kniäna, izdava ministerstvoto na narodnoto prosveStenije. VH and IX, Sofija 1892—93. (Nur die Textbeilagen sind zitiert) SN. = Slavici, Novele I. Buc. 1892. SP. = Slavici, Pädureanca. Novelä. (Mein Exemplar, in kleinem Oktav, ist ohne Titel). Th. = Thumb, Handbuch der neugr. Volkssprache. Straßb. 1895. V, = Vuk Ste£ Karadzic, Srpske narodne pripovijetke. Wien 1853. — 131 — YL MgL = Weigand, Ylacho-Meglen. Leipzig 1892. Die serbischen Bibelzitate sind nach der Übersetzung Dani£id und Yuks angefahrt, diejenigen aus den apokryphen Evangelien nach der Ausgabe Tischendorfs (Leipzig 1853). Femer sind öfter zitiert worden: Dame, Dictionnaire roumain-fran9ais. Buc. 1893—95. Marcof, Dictionnaire bulgare-fran^ais. Ploydiv 1898. Byzantios, Dictionnaire grec-fran^ais. Athen 1856. Tiktin, Gramaticä romtnä I--IL Jasi 1893. Ilijef, Sintaksis na bälgarskija ezik. Plovdiy 1888. Der Ursprung der s-Gemeinden von Quatav Weigand. Als ich im Jahre 1895 das Banat bereiste und daselbst Tier Dörfer fand, in denen die § und z durch s und z ersetzt waren, kam mir der Gedanke, ob wir es in den betreffenden Dörfern nicht vielleicht mit rumänisierten Griechen zu thun hätten. Ich habe damals diesen Gedanken als möglick hin- gestellt, und es war gut, daß mir nicht bekannt war, daß that- sächlich Inselgriechen im Banate angesiedelt worden sind sonst wurde ich wohl mit Entschiedenheit den griechischen Ursprung betont haben, obgleich der Typus der Leute in den S-Gemeinden ganz und gar nicht griechisch ist Drei Jahre später fand ich dann in der Kleinen Walachei noch weitere 16 S-Gemeinden, und ich sah dann wohl ein, daß angesichts einer so großen Masse an griechische Kolonisation nicht zu denken war. Ich ließ die Frage zunächst ruhen, da ich durch die Herren l^apcaliu und Tiktin und auch durch Notizen im „Marele Dictionar geografic^' darauf vorbereitet war, daß auch in der Moldau einige s-Gemeinden sind. In der Großen Walachei fand ich gar keine, in der Moldau dagegen eine große Menge solcher Gemeinden, und nicht nur das, sondern 9* — 132 — auch die Lösung des Bätsels, woher diese Leute stammen. Sie sind nämlich rumänisierte Tschangö. Der Beweis ist sehr einfach zu führen. Es giebt in der Moldau zwei Arten von magyarisch redenden Katholiken, nämlich Sekler, die besonders im Trotuschthale und zerstreut in den Städten wohnen und sogenannte Tschangö, welch letztere namentlich in der Nähe von Bacäü in einer Ghnppe yon Dörfern beisammen wohnen. Eine Verwechselung von SeUem und Tschangö kann gar nicht stattfinden, denn sie unterscheiden sich 1) in der Sprache. Es genügt da schon auf den einen Punkt hinzuweisen, nämlich daß sämtliche § und z bei den Tschangö durch s und z er- setzt sind. Es giebt natürlich auch sonst noch Unterschiede genug in der Aussprache z. B. gy wird nicht d' sondern g gesprochen, ty ^ S auch ts, 6 und ü fallen zusammen in einen zwischen beiden liegenden Laut, daß e [> i wird, 1 Yor Kon- sonant zu u Yokalisiert, kommt auch in anderen magy. Dialekten vor; auch eine ganze Reihe rumänischer Wörter, zum Teil sehr verstümmelt, &dnd in die Sprache der Tschangö ein- gedrungen, die die Sekler nicht kennen, so daß letztere die ersteren nur schwer verstehen, während die Tschangö die Sekler ganz gut verstehen, weil sie durch die Kirchensprache auch mit dem litterarischen Magyarisch vertraut sind. 2) Im Typus: Die Tschangö sind im Durchschnitte größer als die Sekler, haben volleres Gesicht, vor allem aber ist bei ihnen ein ins Rötliche spielendes blondes, meist lockiges Haar vor- herrschend, das durchaus nicht immer mit blauen Augen ver- bunden ist, sondern, besonders ist mir das in Cüeja angefallen, mit dunkeln, braunen Augen. Auch Flachshaar und tiefblaae Augen trifft man bei den Tschangö, aber der ausgesprochen brünette Typus ist in der Minderheit Bei den SeUem giebt es auch einen blonden und einen brünetten Typus, beide aber sind nicht so auffallend nach den Extremen zu und statt der tiefblauen Augen triffb man mehr die wasserblauen* oder, wie der Rumäne treffend sagt, die „Ziegenaugen". JedenMIs ist es fftr jemanden, der den Sekler^ und den Tschangotypos aus Erfahrung kennt, leicht gegeben^i Falls eine Entscheidung — 133 — za treffen. 3) In der Tracht Diese ist natürlich rein zufällig; denn die auffallende sogenannte Tschangotracht in der Gegend von Bacäü und Roman, auf deren Beibehaltung von Seiten der katholischen Geistlichkeit großes Gewicht gelegt wird, um auch äußerlich ihre Pfarrkinder von den orthodoxen Rumänen zu unterscheiden, ist weiter nichts als die alte rumänische Tracht, die sich im oberen Bistritzathale, in der Bukowina, und im Hotiner Kreise in Bessarabien ganz gleich erhalten hat, also von wirklicher Nationaltracht der Tschango kann nicht die Rede sein."*^ Ebensowenig ist das Abrasieren der Yorderhaare eine spezifische Eigentümlichkeit der Tschango. Die Zahl der Gemeinden, in denen die Tschango ihre Sprache bewahrt haben ist klein, nämlich Yaleasaeä oder Bogdan&lva, Färäoane oder Forrofalva, Cleja, Yaleamare oder Nagy Patak und Luzi-Cälugära. Hier ist der Tschangodialekt die Haussprache und die Weiber sind des Rumänischen nicht mächtig oder doch nur in geringem Grade. Ich war genötigt in diesen Gemeinden mich ihnen gegenüber des Magyarischen zu bedienen. Durch den Yerkehr und die Schule wird das jetzt allmählich anders werden. Die Dörfer liegen abseits der Straße auf den Bergesabhängen südwestlich von Bacaü. In den näher bei Bacäü liegenden Orten Särata und Säcätura wird Rumänisch und Magyarisch gesprochen, dasselbe ist der Fall in der großen Gemeinde Säbäoane nordwestlich von Roman, wo Männer und Weiber beider Sprachen mächtig sind und ebenso in Pildesi^, Talpa und Bärgäoane. '*''*') Nun giebt es aber noch eine ganze Reihe Ton Dörfern, die in der Nahe der genannten Orte und im Sereththale liegen, die wie die Tschango- dörfer katholische Bevölkerung haben, von denen man noch weiß, daß die Yoreltem magyarisch gesprochen haben, die aber jetzt in Bezug auf die Sprache rumänisiert sind. Wenn *) Ich werde an anderem Orte eingehender diese Yerhftltniise be- handebi and durch Abbildungen illnstrieren. **) Aoßerdem giebt es noch vier Tschangogemeinden mit s- Aus- sprache in der Bukowina: Istensegits, Hadikfalva, Andrasfalva und losifalva. — 134 — sie aber Romämsch sprechen, so haben sie außer manchem andern auch die Eigentümlichkeit bewahrt, an Stelle von s und z — s und z zu setzen, obgleich in den benachbarten echt rumänischen Gemeinden dieses nicht der Fall ist Und nun giebt es noch eine dritte Art Ton Dörfern, die ortho- doxe, nicht katholische Bewohner haben, deren Aussprache und Typus aber unzweifelhaft erweisen, daß wir es mit ehe- maligen Tschango zu thim haben, die infolge ihrer mehr dem rumänischen Einflüsse ausgesetzten Li^e sich schon früher rumänisiert haben und dann auch den kath. Glauben auf- gegeben haben. Es ist das eine Erscheinung, die sich bis jetzt noch fortsetzt Langsam aber sicher geht der Katho- lizismus in der Moldau zurück. Im XIII. Jahrhundert bereits fing der Katholizismus an in der Moldau Eingang zu finden, da bekanntlich bereits die Cumanen einen katholischen Bischof hatten. Aus Bandini's Beschreibung kann man deutlich er- kennen, wie sehr die Verbreitung der Katholiken gegen froher abgenommen hat, besonders in Städten wie Hu^i, Bacäü, Jassj. Dasselbe war natürlich auf dem Lande in den isoliert liegenden Gemeinden der Fall, zumal diese meist ohne Seelsorger waren. SelbstTerständlich hat die Zahl der Katholiken in den un- gemischten Gemeinden zugenommen durch natürliche Ve^ mehrung. Ich habe sechs s-Gemeinden dialektisch untersucht nämlich 506: Yalea-Sacä, wo die rumänische Sprache am wenigsten eingedrungen ist, dann 537: Säbaoane, wo bereiis in vielen Familien Rumänisch als Haussprache dient, dann 507: Präsesti, 508: Märgineni, 536: Butea bei Micläu^eni, in denen zwar die Bewohner katholisch, aber ganz rumänisieri sind (mein 80 jähriger Gewährsmann aus Butea teilte mir mit, daß sein Yater noch magyarisch gesprochen habe); 519: Budesti, woselbst gerade so wie in Bältätesti nur noch ein Teil der älteren Generation das s statt § bewahrt hat, und die Bewohner auch der orthodoxen Religion angehören; auch die Erinnerung, daß sie einst Tschango waren, hat sich nicht erhalten, nur sagte mir der 75jährige Ion Boca in Budesti, daß auf einem Hügel eine Kirche der Lipovener gelegen habe, — 135 — womit offenbar eine ehemalige kath. Kirche gemeint ist Daß Tschango und keine Lipovener in Bade|fti gewesen sind, ist ganz sicher. Es giebt in dieser ganzen Gegend und weit im Bistritzathale aufwärts genug Spuren bes. Ortsnamen, die ▼erraten, daß ehemals Tschango oder yielleicht auch Sekler dort früher ansässig gewesen sind, die sich rumänisiert haben. Man vergleiche auch Bandini's Bericht Mit der Zeit ver- wischen sich nämlich auch in der Aussprache die Spuren des fremden Ursprungs, am längsten hat sich überall eben die Erscheinung gehalten, daß 6 nicht gesprochen werden kann, wie ich das auch verschiedentlich an griechischen Familien beobachtet habe, die bereits seit Generationen im Auslande leben, die fremde Sprache sonst vorzüglich sprechen, aber sich doch durch ihre s-Aussprache verraten. Aber im All- gemeinen laßt sich sagen, daß die bereits seit längerem rumäni- sierten Tschango der s-Gemeinden für ein ungeschultes Ohr dieselbe Aussprache des Moldauischen haben, wie die um- wohnenden Rumänen. Freilich ist der musikalische Akzent etwas verschieden, er ist einförmiger, da die Intervalle kleiner sind, auch das Sprechtempo ist merklich langsamer. Selbst eine syntaktische Eigentümlichkeit ist mir aufgefallen, indem sie nämlich gerne statt des fem. Pron. o das Mask setzen: 1-am vädzut — ich habe sie (resp. ihn) gesehen, wie im Magy. 6t — „ihn^ und „sie'* bedeuten kann. Die Zahl der s-Gemeinden ist ziemlich groß. Abgesehen von den oben erwähnten Ge- meinden, zu denen auch Räducäneni, . Huf i und vermutlich Gäiceana hinzukommen, in denen noch Magyarisch gesprochen wird, habe ich folgende rumänisierte Orte ausfindig gemacht, die aber zum Teil mit Rum. gemischt sind, wo also auch die 8- Aussprache sich natürlich nur auf einen Teil der Bewohner bezieht, oder ganz im Schwinden begriffen ist Im Sereth- thale nördlich von Adjud bis Bacäü: 1) Räcäciuni (gem.), 2) Vladnic, 3) Valea rea, 4) Gioseni, 5) Gälbeni, 6) Tämaf, 7) Ptetrif, 8) Särata, 9) Säcätura, 10) Märgineni, 11) PrÄjejta, auch in dem nahen Bogdäne^ti sind eine Anzahl Tschango, 12) in einem Seitenthale südlich von Pärincea Horesti (gem.). — 136 — Im Crficäuthale nördlich von Piaira Neamtolui: 13) Bndefä (die folgenden Gemeinden Oslobeni, das rumänisch Sttlpeni lauten würde, sowie Cräcäoane waren yermuÜich auch Tschangodörfer), 14) Bältäte^ti, das sich an die vorgenannten anschließt, aber jenseits der Wasserscheide liegt. Die Strecke von Bacäü bis Roman im Sereththale ist frei von rumanisierten Tschango, nur östlich von Recea in den Bergen liegt 15),Bila- sesti (gem.). Auf der Strecke von Roman nach Pascani oder in den Seitenthälem liegen: 16) Slagna (gem.), 17) Bumienesti, 18) Agiudeni, 19) Oteleni, 20) Racfaiteni, 21) Micläuseni-Bniea. 22) §cheia, 23) Färcä^eni sämtlich östlich des Sereth; wesüich davon liegen: 24) Tämäseni, 25) Rotunda, 26) Oheraestif, 27) Tetcani, 28) Jugani, 29) Mircesti (gem.), 30) Haläuces^ 31) Mogosesti (gem.), 32) Cosmesti (gem.). Im Moldovathale liegen noch 33) Bärticesti und 34) Nisporesti. In Dri^posani, das weiter aufwärts liegt besteht ein Teil der Bevölkerung aus rumanisierten Seklem, die aus dem in der Nähe liegenden Dorfe Secuieni eingewandert sind. Außerdem giebt es noch einige isoliert liegende Gemeinden im Bezirke Jassj: 35) Hor- lesti, südlich von Podu-Iloaei, 36) Bärle^i nördl. davon, 37) loslpeni nördlich von Tlrgu-Frumos, 38) Cotnar hat nur wenige Tschangoabkönmilinge unter der rum. Bevölkerung; die ehemalig deutsche ist längst geschwunden. Ob die „ünguri^ in Gäiceana und in Sascut Tschango oder Sekler sind^ vermag ich nicht sicher zu sagen. Mit den oben angefahrten Ge- meinden, in denen bis heute noch Magyarisdi gesprochen wird, giebt es also über 50 Dörfer, in denen wir es mit Tschango resp. deren rumanisierten Nachkommen zu thun haben. Ob sich nicht bei genauerem Durchforschen in der Ghroßen Walachei die Spuren dieses Völkchens feststellen lassen, sei es durch Typus, Ortsnamen, Dialekt bleibt dahin- gestellt. Jedenfalls ist sicher, daß in der Kleinen Walachei nicht nur in den von mir Jb. VII S. 50 angegebenen 16 s-Ge- meinden, sondern auch noch in einer Anzahl anderer im Gilorir und Amaradiathale Tschango existiert haben, wie durch den auffallenden Tschangotjpus in manchen Orten erwiesen — 137 — wird. An ein gesondertes Entstehen der merkwürdigen sprach- lichen Erscheinung in der Moldan, in der Kleinen Walachei und im Banate ist natürlich nicht zu denken, es muß hier ein gemeinsames ethnographisches Element zu Ghrunde liegen. Wenn so die Frage über die Herkunft der s-Gemeinden er- ledigt wäre, so erhebt sich sofort eine neue Frage oder gleich mehrere neue, nämlich 1) Wer sind die Tsohango? 2) Wenn sie, wie ich für möglich halte besonders ihres Typus wegen, Nachkommen der Cumanen sind, von denen wir wissen, daß sie durch ihren hellblonden Typus aufgefallen sind, wie haben sie Magyarisch erlernt? 3) Hatten die Cumanen keinen S-Laut oder haben sie ihn wie die Finnen später verloren? Das sind Fragen, die sich nicht kurzer Hand erledigen lassen, und deren Beantwortung auch nicht in das Gebiet der rumänischen Sprachgeschichte fallt. Ich habe mit dem Studium des Codex cumanicus begonnen, bin aber noch nicht zur Klarheit gelangt, da durch die schwankende Schreibung der s- und 8-Laute die Entscheidung sehr erschwert wird. Für ä finden sich nicht weniger als sechs Zeichen (Kuun p. C): 1) s (be-, sonders häufig z. B. tusmani p. 206, tusmen p. 181; algesli p. 77, 84 für algi§le ebenso algis p. 190 algislasin 217; karldas für karindaS p. 185 etc.) 2) seh, 3) z, 4) ss, 5) sz, 6) zz. Jeden- falls scheint mir diese Mannigfaltigkeit darauf hinzudeuten, daß, wenn es auch kein reiner s-Laut war, doch ein Zwischen- laut zwischen s und ä wiedergegeben werden sollte. Zur Litteratur: Geza Kuun, Codex cumanicus, Budapest 1880. Jorga, Studii si Documente cu privire la istoria Bomtnilor Buc. 1901. (In der Vorrede.) Urechiä, Codex Bandinus Buc. 1895. Die Dialekte der Moldan nnd Dobradseha ▼on Oustav Weigand. A. Reisebericht Am 28. Juli yerließ ich Leipzig und fuhr direkt nach Kronstadt resp. dem in der N&he liegenden TarÜau, woselbst ich meine Pferde einem dortigen deutschen Lehrer zur Pfi^e anvertraut hatte. Ich fand sie in leidlichem Zustande nnd konnte, nachdem ich meine Einkäufe an Konserven und sonstigen Lebensmitteln in Kronstadt besorgt hatte, meine Beise im Wagen am 1. August beginnen. Bevor ich der Moldan zu- fuhr, besuchte ich noch das nördliche Bnizenland, speziell die Orte Marienburg, rum. Feldioarfi (nach der magj. Benennung Földvär) mit 1100 Sachsen und 1200 Rumänen, und Nufibach, rum. Mäiäru| (nach der magy. Benennung Szasz-Mt^ans) mit 1000 Sachsen und 500 Rumänen. Über Kronstadt ging es dann zurück nach Tartlau und von dort nordostlich ins Seklerland, das in seinem ebenen Teile ganz magjarisdi ist» denn die ehemalig rumänischen Gemeinden und die versprengten rum. Kolonieen konnten sich nicht halten.. Nur am Rande des flachen Seklerlandes am Fuße der Berge haben sich die Rumänen gehalten. Die an Tartlau zunächst angrenzenden Gemeinden Kök5s, AI Dobolj und Markus waren ehemals ganz rumänisch, jetzt sind sie ganz magyarisiert; dasselbe Schicksal droht der rum. Gemeinde in Sepsi Szt Gjorgy. Abends erreichte ich Csemat, wo ich im Wagen unter einem Schuppen bei einem Magjaren übernachtete, der sehr schon Muntenisch sprach, das er, wie so viele seiner Landslente in — 139 — Rumänien, wohin sie um Arbeit zu suchen gehen, gelernt hatte. Über E^zdi-Vasärhelj fuhr ich nach dem am Fuße der Berge gelegenen Bretco (magj. Bereczk), woselbst ich bei Herrn Erzpriester Coltofeanu freundliche Aufnahme fand. Im Seklerlande (Häromszek) sollen 120 000 Magyaren und 30 000 Rumänen wohnen; von letzteren sind aber 5000 magy- arisierti sie halten aber an der orthodoxen Religion fest und bekennen sich auch als Olah, wenn sie auch die Sprache aufgegeben haben. Auf sehr guter, sanft ansteigender Straße erreichte ich die Wasserscheide zwischen Alt und Sereth. Dann ging es rasch abwärts nach Poiana Säratä, einem im Jahre 1823 von 24 Fam. aus Bretco gegründeten Dorfe, zu dem sich später noch Moldauer gesellten — denn damals gehorte das Thal zur Moldau, wie das nach der natürlichen Lage auch zu er- warten wäre — und heute beträgt die Zahl der Familien 300. Am 6. August überschritt ich ohne durch viele Formalitäten belästigt zu werden, die Grenze und fuhr rasch in dem reizenden Oituz-Thale abwärts nach-Grozeftf mit 3000 Bew., wovon die größere HSlfke Sekler sind. An Tracht, vielfach auch in Typus sind sie dort den Rumänen gleich, was auf starke Mischung schließen läßt. Ich verließ die Straße um auf kürzerem, aber sehr steilem schwer passierbarem Wege nach Okna zu gelangen. Auf dem Höhenzuge, den ich überschritt, liegen mehrere von kath. Seklem bewohnte Dörfer: Bahna (Bähana), Nicure^bi, Satu-nou, Pärgärefti, Tuta. In der im Trotusch-Thale liegenden großen Gemeinde Trotuf ist etwa die groß. Hälfte magy. die klein. Hälfte rum. Ohne in Ttrgu-Ocna einzuschwenken, fuhr ich gleich in das Slänic-Thal hinein und gedachte noch das berühmte Bad Slänic zu erreichen, aber da die Straße schlecht, zum Teile sandig war, gelangte ich mit den ermüdeten Pferden nur bis zum Haue im Dorfe Slänic. Auch hier und in dem nahen Päcurele sind die meisten Bewohner Magyaren. Ich hatte nach den Anstrengungen des vorhergehenden Tages in meinem Wagen vortrefflich geschlafen, und sehr — 140 — früh ging es weiter. Um 7 Uhr war ich bereits im Bade Slänic. Ich war überrascht, ja verblüfiFt in diesem so ab- gelegenen und schwer zugänglichen Seitenthale ein großartiges Luzusbad mit großen, eleganten Hotels, vielen yomehmen Villen, äußerst sorgfaltig gepflegten Promenaden in entsEnckender Umgebung zu finden. Einen merkwürdigen Kontrast mit den geputzten Herren und Dämchen der eleganten Welt bildeten die sich zwischen ihnen bewegenden Bauern und Bäuerinnen in ihren abgetragenen und schmutzigen Kleidern und den durchAirchten, von Arbeit und Sorge zeugenden Gesichtern. Weiter! — Um Mittag war ich bereits in dem Städtchen Ttrgu-Ocna und gegen Abend, nachdem ich unterwegs ein tüchtiges Gewitter über mich hatte ergehen lassen müssen in Dofteana, wo der freundliche Bürgermeister durchaus nicht dulden wollte, daß ich in meinem Wagen übernachtete. Auch hier besteht ein Viertel der Bewohner aus Seklem. Am 8. August war ich um 6 Uhr aufgebrochen, arbeitete in Comä- nesti mit einem Manne aus Loloia, verließ dann das Trotosch- thal und wandte mich nordlich über das zu drei Vierteln Ton Juden bewohnte Moinesti nach dem abseits der Straße liegenden Mägirestf mit einem sauberen Wirtshause und war am Abende in Tetoani, wo ich in dem reizend auf der Höhe gelegenen, von Park umgebenen Schlosse der bekannten Familie Bosetti gastliche Aufnahme fand. Da gerade Markt war, benatzte ich den Vormittag, um mit mehreren Bauern meine Stadien zu machen. Einer der Leute war mir plötzlich entflohen, um nicht von mir verhext (deochiat) zu werden, da „er doch Frau und Kinder habe'S wie er einem anderen gegenüber geäußert hatte. Ich fuhr dann wieder nach Süden über das fast ganz jüdische Oräsa-mare und erreichte gegen Abend das im Trotuschthale gelegene zur Hälfte von Seklem be- wohnte One|ti, überaus liebenswürdig im Hause des Sieben- büi^ers Popea aufgenommen. Den folgenden Tag bestinunte ich zu einem Buhetage far die Pferde, ich selbst fahr mit dem Geschirre des Herrn Popea nach dem Dorfe und Kloster Ca^in und zurück denselben Weg. Dann ging es thalabwärts — 141 — über Co^f&ne^ii — dessen Bürgenneister mich mit einem reichen Mittagsmahle bewirtete, und dessen Bewohner der Sprache nach zu urteilen, bezüglich ihres Ursprungs in einer näheren Beziehung zu denen von Casin stehen müssen — nach dem Stadtchen Adjud. Ich übernachtete im Hotel Romänia, dessen Wirt ein aus Scamneli in Zagori stammender Grieche oder richtiger Aromune ist, sehr gut und preiswert Der 12. August war ein Sonntag, der Markttag ist Der Sub- prafekt sorgte dafür, daß ich mit Bauern aus der Umgebung meine Studien machen konnte. Als ich einem dieser Leute eine Belohnung von 25 Pf. gab, sagte er mir: „Heute firüh habe ich den lieben Oott gebeten, daß er mir Geld geben solle, und jetzt bist du gekommen und bist mein Gott ge- worden und jetzt habe ich Geld. Gott soll dich schützen und dich bewahren, und die hL Mutter Gottes." Nachmittags fuhr ich nach Saseut, wo mich ein Deutscher namens Tews gastlich aufnahm. Dieser ist seit vielen Jahren in Rumänien Gats- Yerwalter und war vorher auch sieben Jahre in Bulgarien. Interessant war mir seine Ansicht über den Charakter der rumänischen und bulgarischen Bauern. Erstere seien bei richtiger, vor allem gerechtet Behandlung sehr willige und gutmütige Arbeiter, letztere dagegen, wenn sie auch wohl fleißiger arbeiteten, seien aber boshafter und ließen sich nicht das Geringste ge&llen. Ich kam nun in die Tschangodorfer in der Nähe von Bacäu. Zunächst nach Gleja, wo ich weder von dem deutschen Forstverwalter, noch von dem jüdischen Wirte, noch von einem Bauern aufgenommen wurde, erst im katholischen P&rrhause hieß man mich willkommen. Da der Pfarrer, ein Siebenbürger aus der Nähe von Bata-mare im Begriffe war abzureisen, folgte ich der Einladung des gerade anwesenden deutschen Pfarrers Neumann aus ValeasacS mit ihm dorthin zu kommen und verweilte dort zwei volle Tage, um die Tschango näher kennen zu lernen. Über Bacäu, wo ich auch der Qsst eines deutschen, katholischen PfiEunrers war, wandte ich mich in das Bistritzathal, ohne das der Gräfin von Waidenburg-Schönburg gehörige Flntenele mit deutscher — 142 — Kolonie und Schule zu besuchen, und kam in fünf Tagen bis BrostenT. Thalabwärts fahr ich Yon Borca bis Cälag&reni auf einem Flosse, wobei ich eine Anzahl Ausdrücke die auf die Flosserei Bezug haben, kennen lernte. Nicht unerwähnt darf ich die liebenswürdige Au&ahme lassen, die ich auf den Krondomänen Bicas und Borca fand, deren Äußeres allein schon zeigt, was sich aus rumänischen Bauern machen l&Bt, wenn sie nur richtig geleitet werden. In Cflugäreni verUeB ich mit Bedauern das an Naturschönheiten so oberreiche, aach in ethnographischer Beziehung so interessante Bistritzatfaal, fahr auf sehr guter Straße — abgesehen von den ersten acht Kilometern yon CSlugäreni aus, die allerdings abscheulich waren — über einen Berg, den sogenannten Pätru Voda, dem ehemaligen Schauplatze des Räubers Florea. Auch jetzt wird die Straße noch Ton Militärposten bewacht Es war schon dunkel, als ich jenseits in Pipirig ankam. Am folgenden Tage besuchte ich die von vielen Sommergästen besuchten Kloster Neamtu und Agapia. Nun fahr ich in südostlicher Richtung über BSltätestl, einem kleinen Badeorte, Budesti nach Ctrligi, dann in nordlicher Richtung, und erreichte bei Verseni das Moldauthal. Ich maß um die Mittagszeit 34^ C. im Schatten. Sonntag und Montag, den 26. u. 27^ August yerbrachte ich in Folticeni, wohin die Landstraße fuhrt, bei meinem Freunde Gbrovei, dem bekannten Herausgeber der folkloristischen Zeit- schrift ^ezätoarea. Am 28. August begleitete er mich nach Dolhasca und Rätunda; allein fuhr ich dann weiter nordöstlich über den Sereth nach Botofani. Ich hatte nun den gebirgigen Teil der Moldau »hinter mir, und es galt nun den hügeligen und mit Ausnahme des Kreises Dorohoi auch gut bewaldeten andern Teil kennen zu lernen. Das Fortkommen war hier yiel schwieriger als im Gebilde, da es beständig beigauf, bergab ging und zwar oft mit sehr starken Steigungen, wahrend im eigentlichen Gebirge die Wege sich meist in gleicher Hohe mit den Flußläufen halten. Ich fahr nun auf guter Straße in südlicher Richtung, besuchte das vorwiegend von Ruthenen bewohnte Ck)pöläu, dann Frumusica, dessen Bewohner zu zwei - 143 — Dritteln Juden sind, Hlrläu, wo das Verhältnis ebenso ist, dann das weinberühmte Cotnar, das auch ehemals eine deutsche BeTÖlkerung und berühmte Schule besaß; aber außer den Rainen von Kirchen, Schulen und mächtigen Eellergewölben, die einfach Weinkeller waren und nicht, wie die Bewohner glauben, Reste eines Palastes Stefans des Großen sind, ist nichts von dem ehemaligen Glänze übrig. Unter den drei Tausend sehr zerstreut wohnenden Bauern sind etwa 50 rumä- nisierte Tschangofamilien. Die Deutschen sind weggezogen oder YoUständig aufgesaugt worden. Ich passierte dann das Stadtchen Ttrgu-Frumos, das neben Juden und Rumänen auch eine Kolonie Ton Lipovanem, russischen, nicht ruthenischen orthodoxen Sektierern, hat Auch in Bräte|tl bei Pascani sind LipoYaner ansässig. Die Straße fahrt steil aufwärts nach dem Schwefelbade Strunga und weiter nach Micläu^eni. In dem dazu gehörigen Butea wohnen rumänisierte Tschango, deren es in der Gegend von Roman viele giebi Ich fuhr von dort im SerethÜiale bis Roman auf der westlichen, von dort bis Bätrtne^tt auf der östlichen Seite des Flusses abwärts. Ich wagte es von dort auf Feldwegen durch das waldige Bergland östlich über Valea Ursuluf in das Btrladthal zu reisen, dem ich abwärts über Vaslui bis Blrlad südlich folgte. Wieder wandte ich mich auf Feldwegen westlich bis Podu-Turcului, dann südlich über Tecuci nach DrfigSne^tl, dann westlich über Panciu ins Gebirge durch das Su^itathsd, dem ich aufwärts bis zum letzten Dorfe SoTeja folgte. In diesem Thale trifft man vielfach ältere Personen, die sich die Haare an Stime und Schläfen etwa 2 — 3 cm breit abschneiden und rasieren, so oft sie nachwachsen. Früher war diese Sitte viel allgemeiner, sie hat sich in größerem Umfange nur bei den Tschango gehalten. Von Cämpuri fuhr ich auf beschwerlichen Wegen über das zur Hälfte Ton Seklem bewohnte Vizantie in die Land- schaft Yrancia mit dem Hauptorte Yidra, wo ich durch den Landrichter, dessen Gast ich war, Gelegenheit bekam mit Leuten aus Negrilefti und Näruja zusammenzukommen. Das — 144 — Putnaihal abwärts ging es nach Foc^ani, und so kam ich m ein Gebiet, das ich bereits im Jahre vorher besucht hatte, das aber als Grenzgebiet zwischen Moldau und Walachei besondere Aufinerksamkeit verdiente. Ich wandte mich südlich bis Oratie bei Btmnicu-Särat, von wo ein unglaublich steiler Weg in das Bimnicuthal hinabfuhrt. Ich fuhr dieses aufwärts bis DänulestI, und da keine Möglichkeit war quer über die Berge zu kommen, mußte ich zurück bis Topliceni bei Blmnicu, dann quer über Gräbeni, wo ich mehrere Stunden Aufenthalt nehmen mußte um die Wagendeichsel, die im Rimnicuthale gebrodien war, wiederherstellen zu lassen, gelangte ich über die Höhen, die eine wundervolle Aussicht sowohl auf die Ebene, als aof das Gebirge bieten, nach Murge|ti im Cälnäuthale, dem ich bis Fundeni abwärts folgte. Ich verließ nun wieder das Gebirge, benutzte die Landstraße, die über Rimnicu-Särat, Maicanest! nach Galatl fuhrt < Nun galt es über die Donau zu kommen, um die Do- brudscha zu besuchen. Mit vieler Mühe gelang es, meinen Wagen und Pferde die steile Böschung hinunter in einen großen Kahn zu bringen, der dann mit EUlfe von Segeln und Budem querüber nach Zacläu fuhr. Ohne die Unterstützung der Polizeibehörde wäre es mir überhaupt nicht möglich ge- wesen dort überzusetzen. Leider war die projektierte Straße, die durch das sumpfige und von Wasseradern durchschnittene Gelände führen soll, noch nicht fertig, sodaß wir mehrere Male bei dem Überfähren auf Holzflößen oder über Binsenbündel in GefieJir gerieten einzusinken. Von dem am Fuße einer Bergkette gdegenen Yäcareni führte uns eine gute Straße über Isaccea, das eine aus Türken, Bussen, Bulgaren, Griechen und Bumänen ge- mischte Bevölkerung hat, durch eine wohlbebaute firuchtbare Gegend mit sauberen Dörfern nach Tulcea an der Donau, wo wir am 25. Sepi bei völliger Dunkelheit eintrafen. In dem von einem Bulgaren bewirtschafteten Hotel Bomänia hörte ich im Hofe und in der Stallung fast nur deutsch im schwäbischen Dialekte reden. Es waren deutsche Kolonisten, die aus Süd- — i4& — mSlaiid in £e DolMrodseha emgewondierfc wmnii, und die ich noch niher kenneiv lernen soQfie. Ben&tB am Yormittege des nächsten Tagest biMh ich« wieder anf , kam? nm die^ Mittagsseifc nach Gatalm, das etwa» abseits der 9imi8e liegt und eine au» Dentschen, BvigBaea^ Rnmaneii' und Itelienem bestehendis Bevdlfcerting hat« yon denen jede NationaütSt in einem besonderen Viertel wöhut. Mit echter dentsidier Biederkeit wurde ich von dem idteui deutschen Pfiurer bewillkommnet nnd bei meinen Absddeii^ der nach einigen Standen wfolgte, mit frischer Butter he^ schenkt Abends war ich in Babadag, das malerisch am- Fuße eines bewaldeten Berge? Hegt Ich übernachtete dort im meinem Wagen im Hofe der Subprafektor. Die doitig^a Bnmanen — es sind deiw allerdings wenige, die noch aus der Ttrkei»eit her dort ansfissig sind -^ sprechen Muntemsch, während weiter nördEch mehr Moldanisd gesprochen wirdi Auf einer sehr langweiligen, aber gut unterhaltenen Straße gelangten wir um die Mittagszeit des folgenden Tages nach Tariirerdi und Cogealac, die nahe bei einander Kegen und durch ihre geraden, mit Bänmen und sohnurgeiaden steinernen Mauern einge&ßten Straßen, durch die netten Häusehen schon Yon weitem sieh als deutsche Eolonieeo; zu erkennen geben^ Die Leute stsmmen aus Sfidrußland und sind erst nach disr Tflikenherrsehaft dorthin eingewandert, während in CeAaEoi und Atmagea schon asur Tüzkenzeit deutsche Kolonisten an- sässig waren. Um das Leben und Treiben der Landdeute nther kennen zu lernen, blieb ich dort bei dem Lehrer Fischer über Nacht Leider gestattete es meine Zeit nicht, länger bei den biederen Schwaben zu verweilen. XJber Cicricci, das eine aus siebenbürgischen Rumänen und Deutschen gemiscbbe Bevölkerung hat, ebenso wie das naiie Gaaramurat, vorüber an dem deutschen Dorfe Cogealia erreiditen wir die sehr staubige Landstraße, die von deutschen, rumänischen, turkischeni, tatoorisohen Fuhrwerken lebhaft befahren war. Abends^ waren wir in dem prächtig gelegenen Coastanza und am folgenden Morgen ging es gleiche weiter; fast immer auf Feldwegen Weigand, 9. Jahresbericht. 10 — 146 — fahrend durchquerte ich in einem Tage die Dobmdscha bis Gemavoda, wo ich, da geiade Markttag war, einen halben Tag verweilte. Anf der Strecke von Babadag nach Constanza und von da bis GemaYoda gab es f3r mich nichts zu thun, denn die romanische Bevölkenmg war eine zu gemischte, als dafi ich eine Dialektontersuchang hatte machen können. Man hört eben alle möglichen, besonders siebenbnrgische Dialekte, selbst Banater fehlen nicht Längs des Donauufers dagegen, dem ich nun abwärts folgte, liegen lauter alte rumänische Ge- meinden, aber meist sehr arm, doch gelangen sie allmählich zu einigem Wohlstande. Zur Türkenzeit wohnten &st samt* liehe Bauern in Bordel, jetzt sieht man diese nur noch ganz vereinzelt. Die Wege waren meist sehr beschwerlich, zumal es bei einer fast imerträglichen Hitze beständig bergauf und bergab ging. Über Topal, Hlr^ova, Ostrov, Turcoala, einem besonders armseligen Dorfe, gelangte ich nach dem Städtchen Mäcm, woselbst ich in meinem Wagen im Hofe eines größeren Wirts- hauses übernachtete, verschiedene Male in der Nacht durch die lauten Rufe der Muezzins von den Minarets herab im Schlafe gestört Ich brauchte den ganzen Vormittag des folgenden Tages um mit Wagen und Pferden in einem großen Kahne über die Donau nach Braila zu kommen. Das Ein- und Ausladen war hier noch viel schwieriger als in Gakti, da die Ufer höher und steiler sind. Der folgende Tag war ein Ruhetag für mich und die Pferde; imd wie wurde ich gepflegt in dem eleganten, gastfreien Hause des Herni Advokaten Cociaf! vergessen war die Dobmdscha mit ihrem Staube, vergessen die Hitze und die schlechten Wege. Neu- gestärkt brachen wir am 5. Oktober von Braila nach Süden auf, um den östlichen Teil von lalomita kennen zu lernen. Ich stattete dem kleinen Bade Lacusärat einen kurzen Besuch ab, verließ dann die Landstraße und fahr über Chiscani, Gropeni nach Stäncutä, wo ich übernachtete; hier sind viele Mocanen aus Seli^te angesiedelt, die man hier ,^tuieni" nennt» während die aus der Umgegend von Bron „Moroieni*' heißen. Der — 147 — folgende Tag brachte große Anstrengung, besonders f&r die Pferde. Über Ludu fahren wir nach Tändäref an der lalomita, dann nach dem ärmlichen Vlädeni in der Nahe der Donau, woselbst ich im Hofe der Bürgermeisterei übernachtete. In allen Dörfern von Braila ab giebt es ziemlich viel bulgarisches Element, es ist aber vollständig rumänisiert, nur der Typus und die Vornamen yerraten den Ursprung. In Braila selbst dagegen haben sich noch Tausende gehalten. Ich folgte nun der Donau resp. dem sogenannten Borcea-Arme aufwärts, längs dem eine ganze Reihe schöner Dörfer liegen, wie Gäita, Fäcäeni, Lateni, Bordu|ani, Cegani, Fetesti, das ein freund- liches Landstädtchen ist, Bude^ia, Gäderea, ^ocarict, wo ich vortreffliches Quartier bei dem in Deutschland ausgebildeten Landwirt Apostol fand, der das 35000 ha große Staatsgut gepachtet hat Als Euriosum sei erwähnt, daß auf dem Hofe des Gutes ein Wolf in bester Freundschaft mit den dortigen Hunden lebt In Qioroi, das ich am folgenden Morgen besuchte, hatte ich Gelegenheit die Fischereigeräte kennen zu lernen, deren Namen ich im Glossare mitteile. Gewöhnlich sind die Fischer Rassen, seltener Rumänen. Bei Toeni verließ ich die nach Calara^ fahrende Straße und wandte mich nach Norden nach Gambetta, einer Neuanlage, ebenso wie Radu Negru und Stoiene^Y mit gemischt rumänischer Bevölkerung, durch- querte zum zweiten Male Baragan und war abends in Slobozia an der lalomita. Was Häsdeu, ^eanu, Tiktin über Baragan sagen, daß es nämlich ein von Sümpfen durchzogenes, flaches Weideland sei, ist durchaus irrig. Baragan bildet, was die Geographen eine Platte nennen, d. h. es ist ein von der Donau- ebene, in der die vorgenannten Dörfer und die Stadt Cäära^ liegen, scharf aufsteigende und ebenso nach der lalomita scharf abfallende, sanft gewellte, stellenweise besonders im östlichen Teile hügeliger Landstrich, der ganz und gar nicht sumpfig ist, im Gegenteil, es fehlt alles Wasser, weil es zu hoch über dem Grundwasser der lalomita und Donau liegt, und aus diesem Grunde ist das Land auch so unbewohnt. 10* — 148 — Aber bebaut ist es so gut, wie irgend ein anderes Gebiet in Baminien, denn der Boden ist ganz YortreSUcb. Zur Zeit der Bestellung und der Ernte ziehen die Bauern mit Kind und Kegel und mit einem großen WasserfiEMse hinausi und ▼enreilen dort gleich mehrere. Tage, bis ihre Arbmt geÜwa ist Weideland giebt es keines mehr dort, auch keinen WaUL N5rdlich der lalomita liegt das Land niedriger, ist auch yiel ebener als im eigenÜichen Baragan« auch ianflt man dort schon eher Teiche oder sumpfige Stellen. An Dörfern isk daher auch kein MangeL Idi fuhr nach Jazu, Smyma, das seinen auffallenden Namen yqn den Mönchen im ehemaliges Kloster in Slobozia, die zum Teile aus Smyma in Kleinasien stammten, tragt, dann nach dem in der Nahe yon Cioaia einsam gelegenen Gute des Herrn Simon Cocia^, wo ieh eine größere Pflanzung von Akasien bewundem konnte, mit der man in der &st baumlosen Gegend an mehremn Stellai den Versuch gemacht hat, Waldungen anzulegen, die auch ganz gat und rasch sich entwickeln; z. B. in der NShe von ZaToia, das ich am folgenden Tage erreichte, befindet sich eine sehr ausgeddmte Akazienwaldung, in deren Schutze man auch Tannen angepflanzt faai Ich hielt die nördliche Richtung ein bis nach ^ute^ti am Buzauflusse, dem Gute der f&rsÜichen Familie ^utu. Etwa die Hälfte der Bewohner sind Zigemier, die als Musikanten überall umherkommen und in ganz guten Verhältnissen leben. Auch in den Orten Slobozia und Tan- dSrei bilden die Zigeuner einen starken Prozentsatz der Be- wohner. Nun folgte ich dem Buzftuflusse abwärts fiber Gurgnieti nach dem Dörfchen Gotolung, das bereits am Seret liegt Mein Wagen stand hier in einem ofEenen Hofe, in den gegen 10 Uhr Abends, als ich mich bereits niedergelegt hatte, eine Schafherde getrieben wurde. Daß an ein Schlafen nicht yiel zu denken war bei der blökenden Nachbarschafli, war nat&rHch. Als wir um 6 Uhr morgens aufbrachen, lag dichter Nebel Aber der Gegend und gemahnte uns, daß wir bereits in der Jahreszeit Yorgeruckt waren. Auf sandigen Feldwegen oder Ackern ging es immer der nur matt durchscheinenden, — 149 — toten Sonneiikiigel eni^egen. Dm 8 Uhr, als es schon ganz wann war, kamen wir nadi V&deni, fohrai dann über die Brfikcke in der Nähe von €hda^, berfihrten aber die Stadt nicht, «ondem einem znrFortifikation gehörigen Wege folgend, erreichten wir die nach Pechea ffthr^ide Straße, bc^en aber . bald nördlich nach Cismele ab, wo wir Mittagsiaert hielten. Ein angenehm za befahrender Feldweg f&hrte uns dann nörd- lich durch ein überaus einsames, langes Thal, Wäm genannt, bis an einen einsamen Baaernhof , von wo wir auf steilen, beschwerlichen Wegen nordöstlich abbogen und bei eisr brechender Dunkelheit Sclnte9te|1^ erreichten, wo wir auch den folgenden Vormittag in der Familie des P&rrers yerweiitm, dean es gab for mich viel zu thun, da ich nun wieder mot dänischen Dialekt zu schreiben hatte. Um 2 Uhr brach ich auf und war gegen Abend in Folte^» Hier fand ich sehr üebenswtrdige Aufiiahme bei dem Lehrer, mit dem ich am Vormittage des 14. Okt., einem Sonnti^e, mit der Bahn nach Golofet fahr. Ich wanderte mich sehr über die verschwen- derisch gebauten Stationsgebäude dieser Zweigbahn selbst aa ganz kleinen Orten. Unangenehm fttr den Fremden ist der Umstand, daß einige Stationen ganz andere Namen tragen, als die Orte, zu denen sie gehören. So heißt die Station Yon Golo^i — Lascar Catargiu, die von Putuchioaia — Maria. Mag man die Geschmacklosigkeit besitzen neu angelegte Dörfer mit Abstrakten wie Jbdependenta*^ oder Namen bekannter oder berühmter Persönlichkeiten zu belegen — die Nachwelt wird an diesem Charakteristikum sogleich die Zeit der Ent- stehung erkennen — aber Stationen anders als die Orte zu benennen, an denen sie liegen, Ahrt zu großen Unzuträ^icb- keiten; und noch auf etwas anderes, das auch in dieses Kapitel gehört, möchte ich aufinerksam machen. Als der kürzlich verstorbene Nenitescu Prfifekt von Tulcea in der Dobrudscha war, hat er, der gewiß ein überaus pflichteifiriger und gewissen* halber Beamter war und seinen Bezirk in erfieulicher Weise kulturell gehoben hat, eine ganze Reihe von Dörfern um* getauft (Cema zu Mihai Viteazu, Tari- Verdi zu Regina Misabeta, — 150 — Gatalui zu Negreni etc.)- Niemand, nicht einmal ein in seinem Bezirke allmachtiger Prafekt, hat das Recht die in der Be- völkerung eingebürgerten, historischen Namen, die doch auch auf den Sparten eingetragen sind, willkürlich zu ändern. Und vergißt man denn ganz, wie sehr man die Magyaren darob verspottete, als sie ähnliche Versuche machten? Hoffentlich versagt die einsichtige B^erung diesen zwecklosen Neuerungen die Genehm^ung. In Oolojiei besuchte ich das dortige Landspital, woselbst sich besonders Sonntags Bauern aus dem ganzen Bezirke ein- zufinden pflegen, sei es um den R^t des Arztes zu beanspruchen, • oder um Verwandte, die krank im Spitale liegen, zu besuchen^ Jeder der 32 Bezirke Rumäniens hat sein Land- und sein Stadtspital, die auf das beste eingerichtet, ofhnab wahre Musteranstalten sind, und worin Behandlung und Verpflegung vollständig uneni^eltlich gewährt werden. Ich habe des öfteren die Spitäler besucht und muß gestehen, daß Rumänien in dieser Beziehung manchen alten Eulturstaat beschämt. Ich benutzte die günstige Gelegenheit um hier mehrere zum Teile entfernt liegende Dialekte zu untersuchen. Ich konnte noch am Nachmittage nach Folte^tii zurückfeüiren und setzte in meinem Wagen, der mich am Bahnhofe erwartete, die Reise fort und kam bei völliger Dunkelheit nach Oancia. Nun ging es inmier im Prutthale aufwärts nach Rogojeni, Ctrja, Fälcio, wo ich den seltsamen Anblick hatte, etwa zwanzig größere Schiffe im Prut, der, da es seit zwei Monaten nicht ger^net hatte, sehr niedrigen Wasserstand hatte, halb umgekippt liegen zu sehen. Aber gerade in der Nacht regnete es und zwar ganz gehörig, und auch um 6 Uhr früh bei meinem Auf- bruche hatte es noch nicht aufgehört; doch da hier eine gute Straße war, kamen wir rasch nach Berezeni, wo ich auf der Bürgermeisterei Leute aus Tupilati traf, das westlich von hier in den Bergen Uegt und das einzige Dorf in Rumänien, ab- gesehen natürlich von der Dobrudscha, ist, das eine ti&rkisch sprechende Bevölkerung hat Die Leute sind Gägäu^, d. h. türkisch sprechende Christen , die verschiedener Abstammung — 151 — sein können. Dem Typtus nach za urteilen sind die Leute in Tupilati Bulgaren, doch habe ich zu wenige gesehen, um Be- stinmites si^en zu können. Sie sind wahrscheinlich aus der Dobrudscha eingewandert Trotzdem in letzter Zeit Heiraten mit Rumäninnen häufig sind, halten sie doch an der türkischen Sprache fest, die sogar Yon den Eingeheirateten in ein bis zwei Jahren gut gelernt werden solL Um 9 Uhr, als der Regen aufhörte, ging es weiter, leider wurde die Straße, die noch im Bau begriffen war, bald so schlecht, daß der Wagen bis an die Achsen einsank, und wir im Kote nebenherwaten und oft aus Leibeskräften drücken helfen mußten, um nicht liegen zu bleiben, und dabei pfiff uns der scharfe Nordost- wind um die Ohren. Weit und breit war kein Dorf zu sehen, nur jenseits des Prot schimmerten die Hauser des Stadtchens LeoTO. Drei Stunden waren wir so gewandert, bis wir eine am Wege liegende armselige Hütte erreichten, die yon Leuten aus P&hnesti nördlich von Husi bewohnt war, die uns für einige Stunden Aufiiahme gewahrten. Nicht weit yon da wurde der Weg wieder besser; wir waren daher bald in Stldine^ und, da ich hier kein Quartier finden konnte, fuhr ich noch nach Hu|i, das ich bei Sonnenuntergang erreichte. Was die Lage betrifft, so nimmt Hu§i unter allen rumänischen Städten den ersten Rang ein. Es liegt in einem nur nach Osten sich öffiienden hügeligen Thalkessel, yon hohen, mit Reben bebauten und auf dem Kamme mit dunkelm Wald gekrönten Bergen umgeben. Ich fand dort ein gutes Hotel, in dem ich Gelegenheit hatte eine Bäuerin aus j^äfcani und ein Mädchen aus Gordeni in Bezug auf ihren Dialekt zu unter- suchen. Am folgenden Tage fuhren wir auf gutem, aber wegen der Steigung doch beschwerlichen Wege bis nach Dolhe^tit, yon wo aus ich in Begleitung des jungen Lehrers, der mich in liebenswürdigster Weise in sein bescheidenes Häuschen aufgenommen hatte, nach dem nahen Pietri^ begab, dessen Beyölkerung aus 180 Familien Zigeuner und 30 Familien Lingurarl besteht, die dieselben Leute sind, wie die Bäfe^i in Siebenbüj^en, eine Abart der Zigeuner, was durch ihren — 162 — TypvB zweifBUofl geiDaefat wird. Die Zigeuner trabe» U« Ackeuban, nunehe tc^ ihnen siiid auch Munkaotoi, zuvoikii Y^wandeln sie mh. auoh in Wegelagerer, was mn so kiditer mogliqh ist, ab die umUegendfiii B^e nodi mit UrwaU be- stan^to sind. Deshalb sieht man auch in dieser Gegend die Iieute x«eist bewfdSGaet unterwegSi ^^as ieh sonst in keinom Teile BpA^iiens beobachtet habe, abgesehen natiiüch tod der Dobrudseha, wo man erst hsaz Tor m^er Ankunft einen ber9(ditigten Buiditan erschossen hatte, ha Übngen kann m«n in Rumänien so sicher reiisem als in Deutochland, nur Tor Dieben muß man ubei»U auf dier Hut sein. Ich hatte beabsichtigt am folgenden Tage bis lasBj ni fahr^j aber in Poiem konnte ieh der liebenswürdigen Ein- ladujQg eines Landsmannes, des Verwalters des dortigen, haapt^ sachlich aus Wäldern bestehenden Erongutes, H^rm Bröningi i^cht wiederstehen, um so weniger, als ich auch reichlich Ge- legenheit &nd meinen Studien nachzugehen, und so blieb ich dort fiber Nachi Anoh hier giebt es außer Rumfinen nnd einigen Juden, viele Zigeuner und auch languraKf. Dm 7 Uhr firfth brachen wir auf; es war noch empfindlich knhl und lasch kamen wir auf der guiben Straße, die durch prächtigen Wald fuhrt, vorwärts, bis wir pl&tzüch lassy von der Repedea aas etwa 400 Meter unter uns li^en sahen. Die StiMlt breitet sich mit ihren vielen Türmen £Ett(t herausfordernd auf mehrere» Hügeln aus. Von der großen H5he gesehen, scheinen die HSgel viel höher zu sein, als sie wirklich sind; je mehr oma aber herunterkonunt, desto mehr schrumpfiNi sie auasnuQ^ imd kommt man erst in die Hbene und in die YorstSdte, so macht das Ganze eher eiaen bescheidenen Sindruic^ Protng bleiben nur die asphaltierten Boulevards und die Kirche Xrei Ernürhi. Ich lief mehrere Stunden in den Straßen oder Qsssen der Hauptstadt der Moldan umher, aß nüt Dr. Byhioi, einem ehemaligen Schüler, in einem bescheidene^ Gastbanae sa Mittage und dann ging es weiter, ohne daß ich Besuche ge- macht hätte. Nur als wir an der h'ftbschen Universitit vor- überkamen, konnte ich es mir nicht versagen einen Kick — 153 — kineuizaweifen und die Pracht der Bibliothek sn bewundeni. Es war bereits am 20. Oktober xmA ich mufite eilen, wenn ich bei der Yorgerfioktea Jahreszeit den Bezirk DorohoT nodi besochen wollte. Als wir an dem Lehrerseminare, das weit ▼or der Stadt liegt, Torftborkamen, bemerkte ich, daß eine Achse am Wagen sidi heiß gelaufen hatte. Das war sehr &tal, es dauerte 4ber eine Stande bis wir die Sache wieder in Ordnung gebiadit hatten, und ich sah mich gezwungen, da die Dunkelheit hereinbrach und wir auf Feldwegen fahren, in dem zunächst liegenden Dorfe, Rädiu lui Tfitar, Halt zu machen, bereitwillig yon dem dortigen Lehrer aufgenommen. In der Nacht und am folgenden Morgen regnete es so stark, daß an ein Fortsetzen meiner Reise nach Dorohoi auf den unchaussierten Wegen gar nicht mehr zu denk^i war. Wk wandten uns si&dlich und waren j^cklich, als wir mit vieler Mllhe endlich die Landstraße erreicht hattmi, die von lassj nach Tlrgu-Framos fthrt, wo wir um 6 Uhr abends anksm^i. Im sogenannten Hotel yerlangte man 2 Frank f&r eine ekel- haft schmutzige Kammer und 25 Bani f&r das Kilo Heu, bei einem Juden bekam ich die gute Stube für 1 Frank ein- geräumt und bezahlte 10 Bani far das Eilo Heu, Ton dem ich etwa 20 Eilo für meine Pferde brauchte. Auf denselben Wege, den ich bereits acht Wodien Mher benutzt hatte, fuhr ich nach MiclAu|eni, wandte mich aber daim, nachdem wir die Br&oke ftber den Sereth passiert hatten, durch den Wald nach Mirce^, dem Geburtsorte Alexandii's, und dann ging es auf halbfertigem schlechten Wege nach HSlftucesti, wo wir über Mittag blieben und trafen abends, als es anfing zu regnen, auf dem Ghite des Herrn Miclescu in Stolniceni ein, wo wir gastfreundliche AufiuJmie fanden. Bis Pa^fcani folgten wir dem Thale des Sereth, von dort aber überquerten wir einen Bergzug nach Westen und gelangten in das Moldauthal, das 'mir ja schon bekannt war, und schließlich nach Folticeni, wo ich Wagen und Pferde bei meinem Freunde Oorovei über Winter ließ. Ich besuchte dann noch Bukarest und Sinaia, um einige Angelegenheiten zu erledigen, und am 1. Noyember — 154 — war ich wieder in DentBcUand, bedurfte aber nach den Stn- patzen der letzten Zeit einer achttägigen Buhe, ehe ich wieder meiner gewohnten Beschäftigung nachgehen konnte. Über drei Monate war ich unterwegs gewesen und nicht weniger als 147 Dörfer hatte ich dialektisdbi untersucht Dadurch, daß die rumänische Regierung die Bürgermeistereien durch Cirkalar auf meine Ankunft yorbereitet hatte, wurde ich nicht, wie in der Großen Walachei als Spion oder Sozialist Terdächtigt und belästigt, nur in Roman, Väslui, Ttrgu-Fmmos, Gtisti wurde ich bei meiner Ankunft auf der Straße von Polizei- sergeanten angehalten, aber sofort wieder freigelassen. Von Seiten der BeToIkerung, besonders Ghitsbesitzem, Richtieni, Ärzten, Geistlichen, Lehrern, selbst auch von einfieudien Bwieni, die mich überhaupt nicht kannten, wurde mir fast überall eine so herzUohe Gastfreundschaft entgegei^ebracht, daß meine Aufgabe mir ganz wesentlich dadurch erleichtert wurde, und ich meinen G^astgebern zeitlebens ein dankbares Andenken be- wahren werde. Fremde Elemente in der Moldau. 1. Juden. Was die Zahl betrifft, so kommen jeden&lls die Juden an erster Stelle in Betracht Nicht nur in den Städten, sondern auch in den Flecken der Moldau bilden die Juden die Hälfte, vielfach sogar weit mehr als die Hälfte der Bevölkerung. In der Hauptstadt Jassy 'stehen 32000 Juden, gegen 25 000 Rumänen (ich zitiere nacii dem Marele Dictionar geografic), in Dorohoi 4300 Juden gegen 4150 Rum., in Boto- fani 14400 Juden gegen 13400 Rum., FÜticeni 5100 Juden gegen 3000 Ruul, in Bacäu 6100 Juden gegen 5100 BasL, also daß in sämtlichen Bezirkshauptstädten der nördlichen Moldau die Juden das Übergewicht haben, in den südlichen ist das Verhältnis für die Rumänen etwas günstiger, aber doch' ist der Prozentsatz der jüdischen Bevölkerung ganz beträcht- lich, denn Focfani hat 4260 Juden gegen 11500 Rum., Oilati 13 000 Juden gegen 34 000 Rum., dafOr giebt es aber Land- — 155 — Städtchen, in denen das jüd. Element bei weitem überwiegend ist Eine Mischung mit Rumänen oder Nationalisierung findet nicht statt, wenn die Juden natorlich auch alle Rumänisch sprechen können, so bedienen sie sich untereinander allgemein des Jüdisch-Deutschen, das dort freilich eine größere Zahl von rumänischen Wörtern aufgenommen hat Umgekehrt wüßte ich kein einziges allgemein übliches deutsches Wort zu nennen, das durch Vermittelung der Juden ins Rumänische einge- drungen wäre, obgleich sich nicht leugnen läßt, daß durch jüdische Zeitungsschreiber nicht wenig dazu beigetragen wird, die Syntax und den Styl der rumänischen Sprache mehr und mehr dem Charakter der Volkssprache zu entfremden. 2. Magyaren. Wie die Ghroße Walachei als noch un- verdautes fremdes Element auf dem Lande die Bulgaren hat, so hat die Moldau ihre Magyaren, von denen zweifelsohne bereits ein großer Teil rumänisiert worden ist, aber ein gut Teil bleibt noch der Muttersprache treu und zwar wird nicht wenig dazu der Umstand beitragen, daß die Leute katholisch sind, obgleich das nur hemmend, aber nicht Terhindemd wirki Nach einer Statistik vom Jahre 1899, die ich Herrn FfiEurer Malinowsky in Jassy verdanke, beträgt die Zahl aller Katho- liken in der Moldau über 70 000 Seelen, davon entfallen etwa 10 000 auf Deutsche, Polen, Italiener etc. so daß etwa 58 000 auf Sekler und Tschango kommen, und 2100 in der Pfarrei Hn|i (Raducaneni ausgenommen), die weder SeUer, noch Tschango sein sollen. Von diesen 58 000 sind etwa 13000 auf magyarisch sprechende Sekler zu zählen, die nach de^r Statistik des Herrn Malinowsky, in der die Gemeinden nicht namentlich angeführt sind, in fünf P&rreien mit etwa 70 zum Teil ganz kleinen Gemeinden zerstreut wohnen sollen, die alle zum Dekanate Trotu|t gehören. Ich habe auf meiner Reise folgende SeUerdörfer oder gemischtsprachische Gemeinden in der dortigen Gegend ausfindig gemacht: 1) Grozeftt im Oituz- thale 3000 Bew., die zur größeren Hälfte Sekler sind. Auf der Höhe zwischen Groze^ti und Tirgu-Ocna liegen 2) Bahna 60 Häuser, 3) Nicure^ti 50 Häuser, 4) Satu-nou 80 Häuser, — 156 — 5) Pfrg&refti 100 Hinser, 6) Tuta 90 Hiosor. Im SUniokhile liegen 7) Slfinic, 8) Päcarele beide überwiegend 7on Seklen bewdmi Im Trotiuchtbale liegen: 9) Bogdana ^5 SeUer, 10) Borzefii % SeUer, 11) Ones» V3 SeUer, 12) Troind, größere Hfilfte SeUer, 13) Dofteana V4 Sekler, 14) DinnSnefll neben 2700 Rom. 200 SeUer, 15) Coxäänefti 650 Rnm. 260 SeUer, 16) Brostaroasft 1800 Rom. 300 Seklw. Im TiOtar thale: 17) Stafo, östlich yon dem jüdiscshen OrSsa-mare in den Bargen, 18) Berzunto, westL yon dort in den Bergen 1800 Bom. 300 S^er, 19) SlrU, 20) Pasteana. In der Nahe ron Adjnd, jenseits des Sereth liegt 21) Plo^niteni und in den B«:gen nordwestL von Vidra in Yrancta die zur Hafte seUerische Gemeinde 22) Yizaatie. Viele Sekler in ganz isoliert liegenden Dörfern, oder kleinere Mengen in gemischten Gemeinden sind vor längerem ruminisiert worden wie z. B. in Adjud, BSlcuta recte Belkot neben Sascut, Terschiedene Dörfer mit dem Namen Sftcaie&i, die im Serethtiiale liegen. Außer den katholischen, schon lange ansässigen SeUem, die samÜich rumfinische DnterthaneD sind, giebt es auch viele reformierte Sekler in den Städten und auch als Arbeiter auf dem Lande und in den Fabriken, die sich meist nur vorfibergehend aufhalten, und in ihre Heimat jenseits der E^arpathen zurfickkehren. Aus der Lage der an- gefahrten Gemeinden geht hervor, daß das Trotoschthal imd seine Nebenthaler das Centrum der Sekler ist. Dagegen im Sereththale wohnt eine von den S^em durchaus verschiedene» aber doch magyarisch redende Bevölkerung nämlich die Tschango. Auch diese sind katholisch, aber sie sind zum größten Teile romanisiert Im Dekanate Roman sind nenn katiiolisohe PfEurreien 1) SSbSoane mit 4525 Seelen in 3 Dorf, 2) Gh^räes«^ mit 2842 S. in 5 Dorf, 3) Hfiläuceftl 2935 S. in 5 Dorf., 4) TfimSf eni 2641 in 4 Dör£, 5) Adjudeni mit 2594 S. in 3 Dorf, 6) Bfichiteni mit 1392 S. in 2 DÖrf^ 7) Butea mit 2220 S. in 3 Dorf., 8) Oteleni mit 1465 S. in 7 Dörf^ 9) Blr- gftoane mit 1251 S. in 6 Dörfern. Im Dekanate BacSft sind sieben Pfarreien 1) Bacäü mit 3671 S. in 15 Dörfern und — 157 — 2 Stifedleii BacSA und Fiatra^ von: denen allerdingsi einige Hnndert keine Tschango sind, 2) PrSjefiii 4119 S. in 13 Döff., 3) Yfileoi jmt 192» S. in 7 D5r£, 4) Lnzii-Cftlagftra mit 3317 S. in 5 D5r£, 5) Valeasacä mit 2631 S. in 3 Dor£ 6) Färfiouie mit 3032 S. in 2 Dörl, 7) Ckja mit 4238 S. in 6 Dörfern. Femer zum Dekanate Jassj geboren die PjEsürreien Horle^tl mit 1643 S. in 5 Dor£ und die Pfarrei Hu|i mit 440 S. und Bäducineni 900 S^ die übrigen 4 daou gehörigen Dörfer sollen keine Tsehangobevölkeruikg haben, aber sie sollen auch nicht zo den SdJfem gdooren. Yidleicht ist es der Rest einer alteren magy. Bevölkerung. Es giebt also im ganzen etwa 45 000 katholisdie Tsehaago, von diesen ist aber bei weitem der größere TeU vollständig rumänisiert^ höchstens 18 000 in etwa 10 Gemeinden bedienen sich des Magyarischen ab Haussprache, so daß, wenn man dazu die magyarisch redenden Sekler rechnet, als Gesamtzahl etwa 30000 Einwohner rumänischer Staatsange- hörigkeit, aber magyarischer Zunge Vorhemden sind. Weiteres über die Tschango sehe man in meinem Auf satze über den Ursprung der s-6emeinden S. 131 des IX Jb. Bussen. Da ich bereite das bezügliche Material ans Dorohoi auf meiner Beise im Jahre 1902 zur Hand habe, gebe ich es gleich mit hier an. Von Bussen, die sich in der Moldau niedergelassen haben, kommen Lippovaner in Betracht, die sowohl Groß- als auch Eleinrussen sein können, dann auch Batiienen, die aus der Bukowina herübergekommen sind. Zur Erntezeit wandern auch Buthenen aus Galizien scharenweise ein, da sie aber nur vorübergehenden Aufenthalt nehmen, bleiben sie natürlich außer Betracht Die meisten russischen Gemeinden liegen natürlich nahe der Grenze, also im Bezirke Dorohoi: 1) Hreatca westl« von Herta, 2) Turiatca nördlich von Mihaileni, 3) Codrem bei Barabani, 4) Vlfi6ine|tf bei Saveni. Im Bezirke Boto^ani: 5) Siminice bei Bucece; 6) Copfil&a gem. und 7) üriceni gem. südöstL von Botof ani Im Jijia- thale 8) Gtrbeft! gem., 9) HUpiceni, 10) C&lärafi östlich des vorigen, 11) Flflmlnzi gem. bei Frumu^ca. — 158 — Im Bezirke Jassj: 12) Belcest? gem., 13) Ttigu-Fromos gem. vorwiegend jüdisch. Im Bezirke Yaslnt: 14) Dume^ 15) BrihSfoidra, 16) Bol- boca. Im Bezirke Suceaya: 17) Manoli Lipoyeni, 18) Cristefta gem., 19) Bratefti gem. Ich glaube, daß meine Liste der von Rassen in größerer Menge bewohnten Landgemeinden ziemlich yoUst&ndig ist In Jassj haben die LippoTaner eine sehr stattliche Kirche; die Angabe im Marele Dictionar geografic, daß nur 33 Lipporaner dort seien, ist daher sehr unwahrscheinlich. In allen ange- führten Gemeinden wird noch die russische Sprache gesprochen, aber alle sprechen auch gut rumänisch; andere wie z. 6. in Slobozia bei Blrlad haben sich ganz rumänisierL Die meisten der Niederlassungen sind ziemlich jxmg, zum Teil erst am Ende des 18. Jh. nach Anektierung der Bukowina von Seiten Österreichs entstanden; die meisten Lippovaner sind um dieselbe Zeit eingewandert, um den Glaubensverfolgungen in Rußland zu entgehen. Ein langsamer Zuzug von Russen in die Städte findet bestandig statt, besonders sind vielfMdi die Kutscher zur Sekte der Skoptsi gehörige Russen. Bulgaren. Ich kenne keine einzige bulgarische Land- gemeinde in der Moldau. Höchstens könnte man das Dorf Tupilatif Bez. Fflciu erwähnen, allein die dortigen Bewohner, wenn auch möglicherweise bulgarischen Ursprungs, sprechen bis auf den heutigen Tag Türkisch, sie gehören zu den so- genannten Gäg&utL Und doch ist die Zkhl der Bulgaren in der Moldau nicht gering denn in den Städten HusT, Yäslni, Blrlad und Tecudü ist die Zahl der Bulgaren rumänischer Staatsangehörigkeit sehr merklich, auch im ganzen Btrladthale trifiEt man vereinzelt bulgarische Gemüsebauern, selbst die Kleidung der rumänischen Bauern von Vaslui an das Blrkd- thal abwärts ist durch die bulgarische Tracht verdrängt oder doch beeinflußt Wir sehen also in der Moldau ein eigentümliches Bild. Die Städte und Märkte sind vorwiegend oder doch zur Hüfte — 159 — von Juden bevölkert, die Landgemeinden sind in ihrer Masse moldauisch, aber im Norden giebt es noch Bussen, im Westen im Sereth- und Trotuschihale magyarisch redende Sekler und Tschango und im Centrum im Btrladthale Bulgaren. Während aber Russen und Tschango rascher, SeUer und Bulgaren lang» samer assimiliert vr erden, bleiben die Juden, was sie vraren. In der Dobrudscha mit mehr als einem Dutzend Natio- nalitaten haben sich die ethnographischen Verhältnisse seit der Einverleibung des Landes in Rumänien außerordentlich verändert, einmal durch Auswanderung von Seiten der Tftrken, dann durch Einwanderung von Seiten der Rumänen, so daß heute letztere bereits die absolute Majorität der Bevölkerung ausmachen. B. Beschreibung der Dialekte. 1. Iiiste der Normalwörter. 1. eine I a) k^ni 513. m a) k^e 488. b) kjni 493—512, 14—65, 67, 75—8, 84, 614—34. c) kyneli 490. IV a) k^|ne 489, 92. b) ki^e 579—83, 85—613. c) kJiniH 491, 566, 68—74. 2. fäinä 1 a) £9^9488-511, 16-24,26—68,73—620, 23-34. b) folng 569—72, 621, 22. III f9rin9 512 — 15, 25, siehe Bem. zu 11 aripft. 8. grlu I grgy 488, 9, 91—505, 7, 9- 35, 37—628, 31—4. n grgy 490. IV grgu 506, 8, 36, 629, 30. 4, orz I ordz 496—7, 507—49, 52—6, 615—34. IV orz 488—95, 98—506, 50, 1, 57—614. 5. secarä I sgkarg 489, 92, 9, 501, 5—9, 11, 15—17, 1», 22—27, 30-3, 36—9, 41—59, 61—3, 65,7,75—9,. 84, 94, 614—33, siehe Bem. zu 11 aripä. — 1«0 — n b) sakai? 488, 93—8, 500, 2—4, iO, 12--4, IS, 20, 1, 8, 9, 34, 5, 40, 60, 4, 634. IV 86[i]kttF9 490, 1, 566, 68—74, 80—3, 85-93, 95— W3. m^n^k 491—500, 502—634. 7. pasere IV c) pasgre PI pjsjrf 492—565, 7, 75—9, 84, Ö4, 614-34. VI pfeere PL p^seif 488—91, 566, 68—74, 80-3, 85—93, 96—613. 8. zboarä I b) zh^T^[q^ 488—634. 9. rindunea m b) rgndarik9 488. m c) rgindunikj PL -ele 489—555, 67, 74-8i 90, 5, 7, 613—34, PL -itS 566, 68-73, 85—89, 91—4, 96, 98—612. 10. vrabie X b) yrabgie PL vrgbgi 488—90, 514, 15. Xn vragig oder rragii PL rrggi 491—512, 16-8, 20, 1, 3, 25—7, 29—634. XUI b) vrad'ij PL vrgd'i 519, 22, 24, 2& XIV b) vrabdzig PL vrgbdai 513. U. aripÄ IV c) arfpg PL arfpK 488-90, 94, 514, 15. d) arip9 PL ari[p]t' 519, 22, 4, 8. e) arip9 PI. ariß 491-3, 495—511, 16—18. 20, 1, 3, 25—7, 29—634. f) ar£p9 PL arlpi» 513. g) *aripg PL 'arCK 512. um die bereits festgestellten Varietäten nicht nin weitere zu vermehren, habe ich auslautendes 9 geschrieben, obgleich in dem größten Teile der Moldau ^ gesprochen wird; nach Sftden zu wird der Klang etwas heller, mehr der Zwischen- laut zwischen ig. und 9. In Brftila und lalomita hensclit 9. In den Texten habe ich die korrekte Schreä)ung angewandt Dasselbe gilt for alle übrigen auf 9 auslautenden Nonnalw5rter. 1& panS I pasi9[^] 490—634. n pfogt 488, 8». — 1611 ^ l&.ufjfcl d^9) 400,9fi^M5,JL0'^18,20--35;ä8— d4, 87—634. IL Uli}. 506, 7, 8/ 19^ 36, 37i IlLi]fe/488/r8a» »1, 586^ 86. HL obeeJ l^ Ic^ij^ 4»4— 6/ 8, 5D8— 12,* 14—18, 20, 1, 3,25—7, 29—31, 36, 54. n d) tijij 518. ni)b) t'*{iji$ 519/ ^, 4, 8^ IV 10 K?P 548—58, 5&-6«r' »-5, 74. VI Kw 561» 66—73, 75^-606; 8^34. Vm Kei9 488— 93»^ 7, 99^-607, 32r-5, 37-^-4(1* IX mg 607. 15. fier IV Ker 488—91, 93—506, 9, 10, 12,16, 18—27,29—39, 48—93, 595— 629l V ser 507, 8, 11, 13—5, 17, 28, 46—2, 94, 630—34. XKer 492. Diese aaf den ente« BKob sehr auf- fallende Form stellt sieh za den ava^amtdem^Dia^ lekteir aiig^di>eii«n\ Fometi ftter^ ftW^ XI ts^er 506. Diese Eons hürteich nai in i^ aber nicht f&r fi ein, man sagt^ alsa auch t^evb «» fierb, tsi^r^ asvffotft^ tsiorös »- flerosy tqi^e «^ f{ere (Galle), aber fir — sir, flioä^— sik^ ete; 16. cuifi n kui 488—634. 171 »caun 11 skayn 488-^634 18; mas* ffa) masgfg] PI mj8j[?] 494^-6, 512—35, 40—50, 53—4, 57, 59, 60, 62-^-5. c) ma8[g PL m^[^ 536—38, 51, 2, 61, 76, 7, 8. IV mas^pg} PL mfs^^] 497, 9, 503—11, 39, 55, 6, 8, 67, 75, 79, 84< 94, 614—34. V a) mas9 PL mjse 488—93, 500—2, 72—4, 80—3, 85^6, 88—93, 95—613. b) mas9 PL mesi 566, 68—71. VI mas9 PL ma89 498, 587. 19. bisericS. I bisgrikg, meist aber genauer bis9^rik9 mit einem gleitenden Diphthongen 91^, der im' Weigand, 9. JahreBberioht. 11 — 162 — Norden der Moldaa gar mit ^ einaetrt, aber etwas weniger weit nach der offenen Säte geht: bis$^rik9 494—9, 503—5, 8, 9, 15, 36, 38—40, 44—50, 52—60, 62—5, 67, 75-9, 84, 614—34. IV b) bi8?rik9 488—93, 500—2, 6, 7, 37, 51, 61, 6, 68—72, 80—3, 85—95, 98—609, 11—13. e) biafriky 510—14, 16—35, 41—3, 73, 4, 96, 7, 610. äO. platrft n pSatrg 488, 9, 514, 15. lU pt'atrp 519, 28. IV ptsatrg 513. V Katr9[9] 490—512, 16—18, 20, 1, 3, 25-7, 529—634. VI t'atrg 522, 24. 21. oasS I kasf PL k$$§ 562, 63. m a) iaa^ PL k^s 497 PL k$^ 507, 8, 13—15, 25. b) kas^ — kfs 522, 24, 43, 52. IV kasgfe] PL kasep] 488—92, 501, 66, 68—74, 80-3, 86—93, 595—613. V kasffty] PL hag[^] 493—96, 98—500, 2—6, 9-12, 16-21, 26—42, 44—51, 53-61, 64, 5, 7, 75-9, 84, 94, 614—34. 22. piept V a) Kept 488—512, 14—18, 20, 1, 3, 25—7, 29-4T, 49—56, 58—63, 66—75, 577—615, 18—21, 24—6, 29, 31—34. b) Mfpt 622. 3, 7, 8, 30. sprinimjt?! 49SR 8«8*-5«, 5«i-W, W--S, ISk-^ 84, Wi 614—», air^ai b) ' sprintten^t^} 4M; 96— 9f, 99, 500, 2, 51, 66-8^ 72-4» TÖ^-aJi 5» 93, 5, 601-3. e) fpnnM|>9 Sfli, 99, 607, 11—13. W 4 ipr^aA^tfl' 488, 9, 93, 4, 501, 61, 86-981 96^-98; «SOi 8—10. m ^ «pivittfiigdjl 490i 1, 569; 70, 864»-6. b) sprgnsfQf 630. "28». Tln* ni vyn^ PL Tim iti. IV a) T^gl?] PI Tine 488^-506, 7—12, 514-«34. V in PL ine 506. 28b. ungbie I b) nfigie 586-9. c) xOMq 488—505, 7-12, 14—18, 20. 1, 3, 5, 6, 7, 29-42, 53-8. 62—4, 596-613. U c) und'ij 506, 19» 22, 4, 8, 9. m c) undzi9 513. V iifi4ü543— 52,59— 61,65-85^90— 5,614-34. 89. picior H c) pKüor 514, 15. ni b) pt'üot 519^ 28. IV ft) Küor 498, 503, 5, 7—12, 16, 8i 20, 1, 23, 25—7, 29-50, 62—60, 62-5, 75^^ 84, H 614—34. o) Wior FL -?» 488—92, 94—7, 499—502, 4, 6, 51, 61, 66—74, 79-83, 85-93, 5, 6, 602, 9—13. Kiöor PL -fw 597-601, 3-8. V yiaor 51S, 22, 24. VI tjHtäor itö3. SO. oSlciltt m a) fc^lkgi 489-91, 602, 12, 14-6, 18-2«, 24—6, 9, 40—4, 46—9, 52, 61, 3, 72, 8, 580—609, 11—3, 20, 1, 3, 4, 7, 8. o) kaim 488, 513, 634. d) k^lkgi 492—601, 3—11, 17,21—3,27-8. 30-9^ 45, 60 -1, 63-60, 2, 64—71, 3-7, 9, 610, 14—19, *2, 5, 6, 29—33. — :.1«5 — 31. genaehlfi I a>.neQllld£e4498,.«M4,^8,.9,.)36. it>)imiltfi]E .5<»-i7, 110—18,. fO, 1, 3, 25—7;. 29-35v'.37-.60, 52-i60, «8-^5, 7, 75—8, 84, 94, «14-r84. f) zemmt'e 519, ^22, il4,»28. V b).^eiuaJUI[e.488, 9, 90. ejgentifiK 491,.2,.&0L f)ieiuiK..561, 71, 2. VI c) ieaQliK.5Ö3. ya c) ümMe 493—5, 9„ 500, /51, .-82, 3, 5, 9. d) diwofiK 496, 7, 502, 66, 8, W, 80, 1. .e) diwHiK569,70,3y4,86-T8,90— 3,595— 613, ^lb> JQ)aiA«.&9, ,502 .dz«l% 5tt6. U a) .^hHÜQk? .48$, 9. .m 488, 9. 42 atejar I h) ibaiax 590, 1. III a) steMQ 488, 9, 92, 518, 20, 1, 7, 33, 5, 8, 9, 41, 2, 62, 3, 6, 8, 9, 70, 3, 4, 625, 30-32. b) stg^ar 494, 5, 7, 8, 511, 6, 7, 9, 22, 3, 5, 6, 61. d) iteiar 490, 1, 3, 9, 500—6, 9, 10, 28, 30—2,34, 40, 43—60, 4, 5, 7, 71, 2, 75—89, 592—624, 26—59, 33, 34. e) at'eiar 529. f) Btaiax 496, 512—15, 24. V stezar 508, st'ezar 506, 7, 36, 37. 4S. frasin I a) fräsen 520—26, 28, 9, 32—43, 46—58, 62—4, 7, 76, 8, 9, 94, 616—24, 27—32. b) fräsen 492—519, 27, 30, 1, 44, 5, 59, 60, 5, 75, 84, 614, 5, 25, 26, 33, 4. c) frann 488—91, 61, 6, 69—74; 8tf— 3, 85—93, 595—613. 44a. teltt I a) tsei 513. U Kei 506, 529. m t'ei 507, 8, 19, 36, 7. IV t^ätt 488-505, 9—12, 4, 6, 7, 20, 1, 6, 7, 30—35, 38, 42—48, 50—5, 57—613, 19, 21, 3, 30, 4. V t««ltt 515, 18, 22—25, 28, 36—41, 49, 56, 614, 18, 20, 2, 25-9, 31—3. Der Unterschied zwischen t'e and tg? ist natfirlich nur sehr gering and schwer auseinanderzohalten. Deutlich mouil- liertes t' wird in den s-Gemeinden gesprochen, doch ist es — vtes — mSglioli, ^ 0uiig«der'imtflr*Y^g«flUi8MBiden. 44b. rScbitfi I a) r^lütgt^] 486—512, 14—18, 20, 1, 3, 5, 87—79, 581^-63«. b) rftfitg SIS. «} t^Übg M9, S2, 4, 6. m -liläbs 880, 1. 45a. pin II Em «dO-'G, 500—4, 12, 3, 18, 27, 61. III pKin 514-^16. 'Sonst iuib. jnetapl^p I a) ^jip^ .513—15. IV d) igrvp^ 494. M^ist jonbekann^ doch hörte ich im.€ekl(irlM>d4«ftr nodi bor^cS und im Sistritzat^al tSm^er. 47. cAmafk JDL a) .ik9niaä9[9] PL r^ 490, 501, 61, 6, VS, 4, «0—3, 5, 90—8, 595—613. b) lum^ ¥L -fl§ 492, 500. — IBfi — an b) kf^^^tf] EL ^ 4B8-HBO,!508~t6,i9--ll, 14, 16—21, a-m, «5, 38—51, 53—6, :«8— 5, 7, 75—78, 184, 94, 614—34. PL l;pm$^ 531 — 4. fl) Ism^ i>L -tA »18, 13, 15, 23, 52, 57—60. IV a) IBnifSf PL -^ 536, 7. b) k^m^ PL es 506, 7, 8. VH a) hgmaie PI ^ 489, .573. kunaSe PL -96, -^ 488, «1, 668-<-71, 86—9. 48. en^ii I kotsj^t 488, 9, 93-^05, 7-40, 62—5. 7, 75—9, S4, 94, .614—84. m katsit 490—2, 506, 64, «, 48— i74, 60— 3, 85—93, 96— «13. 49. tin I tBfn 522—35, 41, 2, 9, 58, 84, jM, 625—34. m a) tnu 490, 1, 506, 68—74, 80—3, 65-^ 5fi5— 61I8. h) tsgJOft 494—500, 8-5, 7—21, 36, 38--40, 43H9, 50—2, 54—60, .62—7, 76—9, 614—5«. IV a) tsj^y 488, 9, 92, 3, 501, 37, Ol. 50. «r9dz^8 unspres aack un[sptie. 9K doisprgzetie eta 92*.trei8pr9aet&e ete. 98» palapr^zetäe, pa|[spt6e. 94 sdnspres* — 177 — %. II gaigpretäe [spres] 488-92, 499—502, 51, 61, 65—75, 79—83, 85—93, 595—613. m S^ispretSe [spres] 493-^8, 503—5, 9—35, 38—50, 52—60, 63, 4, 76, 84, 94, 614—34. 96« SaptespretSe etc. s^ptispvetSe etc. 97« optttspretSe etc. opspretSe etc. 98« nougspretSe etc. 99, douäzect I a) d9ijgz9s 498, 503—5, 9—12, 19—21, 23-5, 38, 9, 50, 54—60, 62—5, 75—8, 84, 94, 614—7, 19. c) do^gzptfi 493—5, 99, 501, 2, 51, 3. douzets 506. m b) d09dzg[§§]s 507, 8, 13—18, 22, 26—37, 40—9, 52, 5, 618, 20—34. c) doQgdzgts 496, 7. IV a) doi^etä 488—92, 500, 61, 66—74, 79—83, 85—93, 595—613. Die Yerbreitong von dz in dumnizeu und douäzeci stimmt fast überall, aber doch nicht vollständig überein. Ich melde das Faktum, ohne vorderhand eine Erklärung zu wagen. 100. de I dzi 513. II dg 490, 1, 561, 86—92, 599—608. in di (de) 488, 9, 492-512, 14—21, 23—7, 30—60, 62—85, 93—8, 609—34. V d'i 522, 8, 9. 101. din l dzin 513. II a) dyn 486—8, 92, 99. b) dgn 490, 1, 561, 89—91, 600—8. III din 488, 9, 492—512, 14—21, 23—7, 30—60, 62—85, 93—8, 609—34. V d'in 522, 8, 9. 102. pe. I pi(pe) 492—560, 62—5, 67, 75—9, 84, 94, 614—34. m p9 488—91, 561, 6, 68—74, 80—3, 85—93, 595—613. lOS. pentru I pentru, häufiger pintru 489, 91, 2, 4, 498—501, 3, 5—13, 20, 1, 23—6, 28, 30—3, 35—9, Weigand, 9. Jahresbericht. 12 — 178 — 41—5, 47, 8, 50—3, 55—60, 62—5, 7, 72—4, 77—9, 84—6, 94, 611, 12, 14—26, 28—34. n a) pjntni 488, 90, 3, 6, 7, 502, 4, 16, 7, 27, 9, 34, 40, 54, 66, 8, 9, 80—3, 85, 90-3, 595—609, 13, 27. b) pynixa 495, 514, 5, 9, 22, 46, 9, 61, 70, 1, 5, 6, 87—9, 610. VI poniara 518 (möglicherweise gehören einige aus U a) hierher) puntru ist in der Großen Walachei häufig. 104. si I §i 488—91, 586?, 598—608. Man hört beim Sprechen im Satze meist nnr ä, deshalb war es mir manch- mal schwer festzustellen, welches der Vokal war. n §^ 492—505, 9—35, 38—82, 3?, 4?, 5?, 87-95, 96?, 97?, 609—34. UI si 506 s^ 507, 8, 36, 7. 105. chiamÄ I Kam9[^] 488—512, 14—8, 20, 1, 3, 25—7, 52^-634. II t'amo 519, 22, 4, 8. III tsamg 513. 106. f arpe I Sarpe 488—92, 500, 1, 61, 6, 68—74, 80—3, 85—93, 595—613. PL meist SgrK. II 8§rpe 511 — 15. serpe 506. m sgrpi, S§|rpi 493—9, 502—5, 7—10, 16-60, 62—5, 75—9, 84, 94, 614—34. PL meist äyrt 107. ceapa) I a) täapg 488, 9, 92—5, 7, 499—502, 51, 73, 4, 9, 80—3, 86—93, 95-8, 601—3, 8, 10. b) sap^ 498, 503—50, 52—60, 62—5, (67?), 75—8, 84, 94,614—34. tiap9506(494— 502?). n tsjp9 490, 1, 6, 561, 66—72, 99, 600, 4—7, 9, 11—13. 108. albinä III albging 514, 15. IV a) algin9[5i] 490—512, 16—8, 20, 1, 3, 25-7, 529-634. b) arging 488, 9. V a) ald mg 519, 22, 4, 8. b) aldzing 513. — 179 — ia9, copil m kopKü 488—512, 14—18, 20, \, 3, 5, 6, 7, 29—89, 91, 2, 94—9, 601—34. IV koKl 590, 3, 600. V a) kopt'il 519, 22, 4, 8. b) koptsU 513. HO. deal I dfi (meist dgt) 488—505, 9—12, 14—8, 20, 1, 3, 5, 6, 7, 529-634. n a) d'fl 507, 8, 19, 22, 4, 8. b> dzfl 513. III gjl 506, 29. 111. oväs I ovps 492—543, 57—69, 76-9, 84, 94, 630—4. II ovgz 488—91, 570—5, 80—3,85—93,595-613. m ovpsk 544—56, 614—29. 112. carpän I karp9[^]n 492— 565, 67, 75— 9,84,94,614— 34. II karpen 488—91, 566, 68—74, 80—3, 85-93, 595—613. US. salcie I a) saltöie 488, 9, 566—74, 79—83, 85—93, 95. b) saltSig 490—502, 596—613. saltsip 506. II salwi 503—5, 7—26, 28—32, 34—45, 47-50, 52, 56—65, 75—8, 84, 94, 614—34. III salkg 546, 51, 3, 4, 5. lY saltsg 527, 33 (auch faltsg «= falcie). 114. anin I anin 572, 99, 600—11. n a) arin 490—571, 74—89, 616, 23—34. b) arine 488, 9. In einer Reihe von Orten in der Ebene habe ich ver- geblich darnach gefragt 2. Zusatee. Palatalisierung. In der Moldau und angrenzenden Teilen der Großen Walachei ist die Labialreihe durch die Palatalreihe ersetzt und zwar wie bekannt in lat. Elementen, in denen y von i oder kurzen 8 gefolgt war, aber eine Ausnahme macht vSnio, das trotz jin, zin y vinum auf dem größten Teile des Gebietes 12* — 180 — vin lautet und zwar gerade in »der Moldau, während yin ent an der Grenze nach Süden, femer in 6azäü| Braila, lalomita und in der Dobrudscha auftritt Die moldauischen Oemeinden in der Dobrudscha haben dagegen vin. Ich habe yin resp. meist yiu notiert in 562, 63, 66—78, 80—2, 86—93, 95—613, das sind mit wenig Ausnahmen walachische Orte. Die sla- vischen Elemente ersetzen in weitem üm&nge die Labialen durch die Palatalen, besonders in vortoniger Silbe z. B. Tini Schuld, aber ginovat — schuldig, Lied Y, 32; jidinä, giöini — Sauerkirsche ; gizdei — Luzerne, oplank^ = opincfi; gilesc — schminke (bilesc) etc. Auch magyarische Elemente nehmen daran Teil wie z. B. gelSug == belsug; Prejmer, ein Dorf in Siebenburgen, wird dortPrezner gesprochen u. a. m. Türkische und neugriechische Elemente jüngeren Datums behalten ihre Labialen unverändert. Nasalierung. n, m vor r, s, vielfach auch vor t, 1 wird in der Nassr lierung des vorhergehenden Vokales au%elöst, wenn es im Auslaute satzunbetonter Wörter steht: in räzboi >> ü-razbol. a-räportat LX, 7. am scäpat ^ an scäpat und ä-scapai eram tlnär > era-tlnär. am lucrat > ä-lucrat etc. Vor Vokalen ist der Schwund ebenso häufig: d^-ü-an = de un an XIX 3; §-urmä = in urmä XXVII 5; dl-ocol = din ocol LIQ 4 Wie man aus Normalwort 80 un ersehen kann ninunt wohl die ganze Moldau an der Nasalierung vor Vokal teU, vor Konsonanten ist das Gebiet kleiner. Leute, die nur halbwegs Schulbildung genossen haben, vermeiden den Schwund von m und n, deshalb ist auch durchaus nicht immer in den Liedern die Nasalierung bezeichnet, wo sie hätte eintreten können. Zudem ist auch der ganz ungebildete bemüht, sä vorbasci mal fam, wenn er sieht, daß man seine Aussage niederschreibt, denn wie mir ein Bauer in 523 sagte: ce ai scris le sunt Sandhierscheinungen. Ausfall von d nach n ist nicht nur im Part. Präs., sondern auch bei cind, unde ganz gewöhnlich : kym e» cind, unissunde. — 181 — > Den Ausgangspunkt für den Abfall der Konsonanten im Aus- laut bildet die Aussprache innerhalb des Satzes, bei Berührung mit folgenden Konsonanten. Der unter gewissen Verhältnissen erklärliche Ah&ll wird dann allgemein. Zuerst fiel d vor explosiven Dentalen: clnd tu ]> cln-tu, dann auch vor andern Explosiven: cind plecai [> k^-plekai, dann vor Fricativen: eind vrei > k^ji-vrei, dann vor Vokalen dnd Ü vezi ]> bp-ul vezi, oder ctnd om >> kyn om Lied XXI 5, schließlich wurde dies übertn^n wach auf -nd- innerhalb eines Wortes, be- sonders wenn es satzunbetont gebraucht wurde, Aaher auch uni für unde. Auch die übrigen Explosivae werden hiervon betroffen, wie man aus folgenden Beispielen ersehen kann: a veni(t) vremea oder o vini(t) la XIX 3; ies(tt) &tä; iest¥ bolnav wird zu ie^bolnav; igu s^n-amurizat ^= leu slnt amorisat; sä mär(g)-pln4a G. XIX 12; sä vä gäzduies-pä trei XLVII 6 u. s. w. niS für nici findet man auch in der Moldau, wo man eigentlich nis erwartet, aber die Form nid vor Konsonant ist eben schon sehr alt, älter als der Übergang von t§ [>• s. Die Texte bieten zahlreiche Beispiele für Sandhierscheinung mannig- ' facher Art wie z. B. auch den Übergang von m zu n vor s: an j^cäpat, an spus. (Labial wird Dental vor Dental.) Synkopierung bei gleichem oder gleichartigem Anlaute der Silben sind zum Teil sogar in. die Scffariftsprache einge- drungen: uite für uitä — te, lasä sä-moarä klingt la8ämoai;ä, jumätate de cale wird jumätate cale, jumätate wird sehr iiäufig wie auch anderwärts zu jumate. Lautvertauschung. n für r: Igtun^ig <[ läturoae f. Brett von der Seite des Baumstammes, ninos für miros. n für 1: nant «= nalt^ tnalt, n der ganzen nördl. Moldau üblich. r für 1: rustön 613 — Uferschwalbe für Ifistun. 1 für r: cloncan 607 für croncan. Einfluß von.-Konsonanten. auf Vokale. Übergang, von u I> ^. durch 'länfluß von r in: por^b 595 für. pommb (die. ältere Fonn pämmb wird -im Oltthal - 182 — gehört cf. Jhb. VU S. 86). Bgm^n far Bamin in 672, rach im Jhb. IV S. 330 erwähnt mftracfoni f&r märftcine kann lanÜich sein (täi wechselt häufig mit tSu), wahrscheinlicher aber istesSnf&zTertaoschmig. Die Form ist nord-moldauisch. In 625 sagt man farfisile för foarfecelcy also Ausfidl von o nach f, wie inafara. In den Orten, wo man foin^ statt ßhinä sagt (siehe Normalwort 2), sagt man auch foknt «» ftcut^ ja dieses fokut scheint sogar noch weiter verbreitet za sein als foing, wenigstens hörte ich es auch in 626. Es liegt Labialisierong vor, wie in fomeie, fiime^e 563, 564 fftr fimee, femee, für letzteres ist übrigens in der Moldau fimeii, fim^l^, firniß das Gewöhnliche. Auch lusafur 645, lutSeafur 611 ftr luceafar gehört hierher, ebenso popu|Oi für pSpusoi, pomint für pämlnt, dagegen erklärt sich a forfoca für a forfeca durch Vokalharmonie. Für greu sagt man gc^^ in der nördlichen Moldau, was auch natürlich ist für den dortigen Dialekt. Einschub von Konsonanten. Statt vagon ist vargön, vgrgön die übliche mold. Form, vieUeicht mit Anlehnung an vargä värgat; temike für teneche hörte ich in 497; zminsele Lied XXXVII 1 ist der PL zu zmincea für smicea — Gerte. Allerdings kann in diesem Worte, dessen Etymologie mir unklar ist, die slav. Wurzel menk — weich ( — biegsam) vorliegen. minunt für minut — Minute hörte ich in der nördlichen Moldau, in Anlehnung an mänunt, märunt, dem Erbworte aus minutus. Einschub von Vokalen. treoucft hörte ich in 546 für troacä. Wie in |treaf^ f treang ist e nach tr eingeschoben worden in einem germ. Element Die Metathese nilzok für mijloc ist auch anderwärts verbreitet Vokalharmonie: pitsin fürputin580; glodoros für glo- duros; dukynd^-m^, duk^ndp-sg für ductndu-mä (sä) 529; läs&n aber lasati; ingräf^m aber ingra^atif sind sehr verbreiteti — 183 — es kommt aber auch not lasäm, noi ingrasäm vor, wie über- haupt jedes Tortonige & zu a werden kami, z. B. ma späl, batrln etc. In ro^oor für rofior liegt Angleichung an das erste o vor, wie in odinioarä för odinaoarS^ worin noch älteres unäy das erst später zu o wurde, steckt; de-nä-oarä «= zu einer Stunde, einmal, ist die ursprüngliche Fonn. Geflüsterte Vokale. Daß der geflüstert gesprochene Vokal den Ton tragen kann, horte ich öfters in dem bejahenden a^ä, gesprochen a§[a oder as[§, aä[9|. Auslautende e, a werden sehr geflüstert gesprochen in der Gegend von Ajud, Dolhasca, femer in 572, 587, 596, 618, 199 mgdukyn tsa-str^in = leu mä duc in tarä sträinä, 631. In der Gegend zwischen Birlad und Tecuciü, schon bei Zorleni im Norden beginnend, kann man sehr deutlich das geflüsterte u auch nach einfachen Konsonanten hören: cap = kapü gesprochen, mit Lippen- rundung. 8. Zur Flexions- und WortbildungBlehre. a) Substantiv. Artikulation. Das auslautende 1 des Artikels ist überall geschwunden. Ich halte diesen Schwund nicht für lautlich, denn sonst ist 1 bewahrt: lel, cal etc. Die Ursache ist wohl in dem Umstände zu suchen, daß im PI. pomi — pomi — pomilor, firats — fratsi — fratsilor, corbi — corbi — corbilor, neben einander standen, also aus unartikulierter Form entsteht die artikulierte durch Zuwachs eines Vokals, der oblique Kasus durch Antritt von lor an diesen Vokal. Nun hatte man im Sg. den Kasus obliquus omului, in dem man parallel dem PL -lor, da ja auch lui wie lor als selbständiges Wort vor- konunt, omu-lui trennte, und nun omu als artikulierte, om als unartikulierte Form vollständig genügend fand. Dieser Vorgang konnte natürlich erst dann eintreten, als das aus- lautende u der unartikulierten Fonn vollständig verstummt war. Und da dies zur Zeit der Entstehung der ältesten Denk- mäler noch nicht der Fall war, sprach und schrieb man damals — 184 — auch d«n Artikel mit 1,'iiiid bielt diese Schreibung bis heute fest, obgleich gewiß schon seit langeper Zeit osd mit Aosnahme des kleinen (Gebietes der Motzen auf dem ganzen dakonmift- nischen Qebiete das 1 gesehwunden ist Man laßt jetzt nur da den Artikel weg, wo 'der Laie sieht weiß, daß er es mit demselben zu thun hat z. B. douftzed ^i unn de oamenl, die Eigennamen auf ^escu, in denen sich nicht etwa u im Aus- laut gehalten hat, weil die betreffenden Wörter Eigennamen sind, sondern das u ist weiter nichts als der Artikel, der auch hier durchaus an semem Platze ist; deon diese Eigennamen sind eigentlich Adjektiva: Alezandrescu heißt- — der alexan- drische d. i. der Sohn des Alezander. Nominativbildung. Die mouiUierte Form de§t'=d^et ist in der Moldau sehr selten, wie man unter Noimaiwort 25 sieht Neu war mir grazd' für grajd in 632. Easusbildung. Statt lui wird in der Moldau lu ge- braucht; aber yiel seltener als im Banate. lui notierte ich in 493, 497, 521. Also. gew. popa, G. popi; iata, 6. tati, seltener lu popa; mama, 6. mami, nie lu mama wie im Banat Verwandtschaftsnamen in Verbindung mit demPossessiyum bleiben im Q«n. ^sehr oft unverändert und zwar nicht nur die Mask.« sondern auch die Fem. kasa tatS 099 -513, 542, 559, 584, 681, tgt^ni-spy 631, lu tat^-sgu 601. kasa-fiute mneQ'489, frati n^y 513, 631, fir^ts^ nya 521, 681, frati-to 631, komnatu^n^u 513. kasa Boakr^-mj^^ 513, sorg^mj^^ 513, 521, 631. m^^ti 515, sorg-si 550, sori«mi, vari-mi (*» veri^reY-mele) 564, 601, m^a^ nrani-s^i 631, sorg-ta, sa 631, 7ar9^mi, var^^s^i 631. ajutil mlni*sa — er hilft seiner Mutter, hdrte ich in 539. Die* Subet. auf «cä hangen i an -cä oder haben "üx: mir mucaa, tätucäi, maicälv aber auch maüo. Die Form maici hört ich in der Bedeutung ,',Nonne^'; auch neiMi, taän u« a. m^ seltener lu neika. In 523 hörte ich dzuyg statt .zilei,^ also unflektiert, wie das auch im' Aromonischen häufig ist und sieh auch aus dem Altrum. belegen läßt z, B^iGaster 1 11^4 spre lodetnl mariei rio. — 185 — Vokativ. In 534 hörte ich einen Vokativ, der nicht mit der Interjektion le, sondern mit 9i oder ^^i gebildet ist: loan^il Petre'^i! drpgnts^i! Man^i! Anderwarbs wird ^^i oder die Literj. bre noch mehr als selbständiges Wort gefühlt nnd so . gesprochen. Pluralbildnng. Das Wichtigste über die Pluralbildnng erkennt man ans den Noimalwörtem. gr^^ hat gew. gr^i, im Liede VI 10: griile mit Assimflation. grjne, %ne, br^e habe ich von mold. Banem nicht gehört Von mär — Apfel bildet man den PL mj^, von parS — p^r^ in Crace im oberen Bistritzathale, aber sonst habe ich diese Formen in der Moldau nicht gehört, brad hat im Liede XLII 16 den PL brez, als ob der Sg. braz oder breaz lautete. In der Gegend, aus der das Lied stammt, kennt man die Tanne überhaupt nur von Hörensagen, eine Verwechselung oder Analogiebildung mit breaz war also leicht möglich. In demselben Liede kommt muntsilor und breälor bIs Nom. vor, weil die Melodie eine Silbe mehr verlangte und man griff zu >lor, weil dieses beim VoL stehen oder wegbleiben kann, ohne irgend die Bedeutung zu ändern. In 515 sind die Vornamen gerade so gekürzt wie im Tara Oa|ului und in der Marmarosch: mgi Toa! mgi Vasy! mgi loa! . Zur Wortbildung. In 501 hörte ich im Liede cu rochita jiöineasg cu pestelka m-brlu sumeasä also o£Eenbar nur des Reimes wegen. brava ist unveränderliches Adj. mit der Bedeutung ^iai^pteTf kfthn^ ^91^^ — Mädchen zu b£tat' 494. krübnutsu Dim. zu crijmä Lied 41,- 3. nuStSe = nu stiu ce — irgend etwas, hörte ich in der südl. Moldau und Bräila. Das Präfix pre- wird längs des Prut wie pr^ gesprochen: pr^f tesk etc. — 186 — mamaligä wird sa mäligä, nimica zu nika, b&dit& za bita 546t jidaucä zu zda^k^ kontrahiert Zu Tulpe resp. *ulpe bildet man 'ulpan — Fuchsmannchen (hultan). Als Analogiebildung ist auch katolnic — katholisch (prielnio etc.) zu fassen, wahrscheinlich auch das weitrerbräteke k^SUg (k^Slig, k^Stlig) — Gewinn, in Anlehnung an die SubsL auf -lic, doch mit Beibehaltung von g, das durch die Verbal- formen gehalten wird. Zu stricat bildet man str^k^ts^ — verunstaltet Lied XII 1 1. Zu bef icä — Blase wird ein Yerbum gebfldet: frigurile te beftca. dragostile te usucä. Das Fieber fiberzieht dich mit Blasen^ die Liebe verdorrt dich. In einem Liede aus 564. Zu ofldcft hörte ich in 631 oftig, oftigai, oftigat, daneben auch oftigesk, wie im Liede: cft gurita dila tini * m'o oftizit vai di mini, denn dein Mundchen hat mich schwindsüchtig gemacht Statt zil£r hört man zila§ — Tagelöhner, neben plaT auch plaiSte (cf. paji^te). b) Das Pronomen. Personale, ieu meist ig^ oder io^. Vortoniges mä wird ma: i^y ma SP9I — ich wasche mich. Für M hört man meist iif ebenso im Sg. fem.: dunmia-i|. Neben der Kurzform ma-U (Dumia-ta) hört man noch häufiger den erstarrten obL cas. matale als Nom. in Gebrauch c£ Jb. 8, 275. Demonstrativ, dieser: m. aista f. ujasta, PL hl aistj^ £ a^stj^ oder ^^st^ jener: m. as^la f. as^ia PL m. aseia £ as^l^, so lauten die echt moldauischen Formen mit einigen Varianten, z. B. statt aista — aesta 493, aiesta 577; statt PL m. a^ej^a — asi^a 513, 527. statt PL f. aest^a — aist^a, öfters auch astea. In 497, 595 aista £ asta; atä^la £ atieia. 501 ista dieser, ala jener. 489 9sta, 91a. £ asta, aj^a PL eSt^a, ^^ia f. ast^^a, ^fi§^ — 187 — 491, 581 asta, ala f. asta, aj^a PI. ait^a, i4tL f. ast^a, alea. 572, 90, 96 9sta, gla f. asta, aia PL ^öt^a, gjja f. ast^ al^a. In 489 hörte ich: a nu Stio, gew. sagt man aia. Im Oen. Dai fem. sind die älteren Formen BÜtii und asei, asü üblich, nicht acelel Für al, at f . a, ale tritt überall auf moldauischem Gebiete das unveränderliche a ein: a cm-s caii — wem sind die Pferde? sint a lu Dumitru — sie gehören dem D. Belativum und Interrogativum. care gilt auch als PL m. und f., es nimmt auch am liebsten keine Easusflexion an, dafür braucht man präpositionale Umschreibung cärut = la care; auch die schon bei andern Dialekten erwähnte Eigen- tümlichkeit die Präposition mit dem Personale nachzustellen ist hier ganz gewöhnlich: care Yi-7 firicft de Tel — vor dem ihr Furcht habt Das fragende ce — was, lautet meist si, wahrscheinlich durch Beeinflussung des satzunbetonten Rela- ÜTums ce, das si wird. IndefinituuL In lalomita ist nimere üblich für nimene. c F&r tot hört man gew. t^t, auch t§t und gar tet 519. kare kum Yrau 513 = care cacum vrea — jeder wie er wiU (care ist dabei als PL aufsufassen). c) Präpositionen, Adverbia. Über de, din, pe, pentru sehe man die Normalwörter 100 — 103. Statt peste resp. häufiger pisti hört man pi§ti (peste) in 503—5, 16, 18, 21—46, 53, 4, 84, 94, 617, 22, 24-34, es ist als eine moldauische Form, die sich auch in Sieben- bürgen findet P9sti gehört natürlich walachischen Orten an: 571, 80, 1, 5, 88—93, 95—605; p^sti in 572, 82, 6, 7, 606, 8, 10. Daß de pe als dupä gesprochen wird, habe ich bereits in früheren Jahresberichten erwähnt, daß aber umgekehrt de pe in der Bedeutung von dupä auftritt war mir neu und über- raschend. Ich hörte in 572: dipä casä-i grädina — hinter dem Hause ist der Garten; in 577: dipi u|ä — hinter der Thür. Aus einem Liede: fiirear ceasu afurisit, clnd plecat dipä — 188 — inbib Da man yielfach dapft statt di*pe sagt (was sich lani- lich leicht erklärt), ist das Sprachgefühl etwas unsicher ge- worden, und so konnte nmgekdirt wohl auch dipe ftr dnpi eintreten nnd sich in einer oder der andern Gegend festsetzen. Wenn diese Erkläning richtig ist, hatten wir es mit einer „umgekehrten'' Sprechweise zu thon, einem Analogon la der „umgekehrten'' Schreibweise, deren Vorkommen ja etwas guiz Gewöhnliches ist In dem größten Teile der Moldau si^ man pfr^, pjr-k statt pän&, pänft la: pgr^ sar^ — bis zum Abend, p^r-au Lied YI 8. Ich glaube, daß pfinä durch firft beeinflußt ist wenigstens in diesen Gegenden, wo doch von einem Bhobi- zismus nicht die Rede sein kann, denn umgekehrt findet sich auch die Form &nä für fiM durch Einfluß von päni, worüber man Jhb. lY S. 300 nachsehe. Für prin hörte ich pun 629. pintre — zwischen 631. Adyerbia. mi^ bleibt meist so; in den gebirgigen Teilen, im Bistritzathale hörte ich m9i, in Bro^teni sogar mei, das wohl in affektischer Bede aus mgi entstanden ist, wie tet ans t^t, toi ,jetzf heißt meist amü, nur in der sädlicben Moldau acü. de-askinari Stück LII wie aumeri auf dem Rücken Ter- mittels der Prap. a gebildet snokesti, adv. zu snop, kl^ieSti ady. zu claie finden sich beide im Liede XLI 45, 46. d) Das Verbum. Präsens, a apropia: aproki, aproki» aprokii, aprokieiD, aprokiets, aprokii sind die gewöhnlichen Moldauer Formen. In den an Siebenbürgen angrenzenden gebirgigen Teilen hoxt man auch in HI. Sg. u» PI. aproki^. Ind. und Eonj. fallen zusammen. I. Sg. apropki 488, 91, 614. apropku 489, 90, 93, 6, 7, 9, 502, 5, 8. aprots 506. apropts 513. a spftla: sppt, speU oder spei, spalg etc. Kionj. spde, a scuipa. I skuip 488—91, 561, 66—74, 80-2, 85—93, 95—613. — 18» * — II stapM 516. III sto^ 492—5, 99, 500, 1, 2, 5, 9, 1& IV 8taK[ü 49&, 7, 503, 4, 6, 10—12, 20, 36, 38-^40, 44—7, 49—60, 62—5, 75—9, 614-4^24. V stuKesk 507, 8, 17, 21, 3, 5, 6, 7, 30—3, 5, 7,41—3, 83, 4, 94, 625— 9, 31— 34. VI stut'esk 522, 28. YU stapHesk 514. VIU staptsesk 513. IX stap^sk 515, 24, 29, 34, 48, 626, 30. X skupt'esk 519. a späria: I span, spari^ sparie oder meist spariji, spgriem, spgriets, sparie oder sparij[ sind die eigentlich moldauischen* Formen. Der Konj. ist sparii, wie der Ind. In der 11. Sg. hörte ich speri in 492, 3, 502, und sppri in 494, 5, 6, 632, 33. In der IL PL spgriats in 488, 9, 90, 1, 99 also an der Grenze Ton Siebenbtrgen. II sp^ri, sp^ri, sp9ri9 meist aber sparii, sp^ri^n, sp^riets, spjrii in 497, 509—43, 50, 6, 9, 64, 630, 31, 34. III speri, speri, sperii, speriem, speriats, sperii 558, 65 — 75, 78, 82 — 613 also in großwalachischen Orten. a ingräsa* flgraS, figraä, figraä^, figrgi^m, figraSats, flgraS^ Die Flexion dieser Verba unterscheidet sich in nichts Ton der der regelm. Verba der I. Konjugation z. B. las, laä, lasi}, l^s^m, lasats, lasg. Man beachte die Vokalharmonie in der IL Pers. Pluralis. a chema: kern, Mei, Samg, kem^m. a läsa: I las, la^, las^, Eonj. las^ wie Ind. sind die mold. Formen. In den großwal. Gemeinden lautet der Konj. lasi. II I9S, le§, lasg, Konj. lesg 515, 522, 533. a |edea: I Sgd, ipdz, §adi sind die mold. Formen. II Sgz, Sjz, gadi 569—64, 66—81, 86—93, 95—614. In der IL Sg. horte ich &ez in 488 — 91. a pune: I pui, pui, puni Konj. pui9 (puii) 489 — 519, 36—40, 43—8, 50-^3, 85—93, 95—629. ^ II pun, puj, puni Könj. punj 520—35, 41, 2. 9, 84, 94, — 190 — 630 — 34. Wie man bemerkt, sind diese alten moldaniadben Fonnen auf dem ganzen Süden des Gebietes durch die wala- chischen verdrängt worden. Die Form des Konj. puü horte ich aber zuweilen auch auf diesem Gebiete, sie ist also noch weiter verbreitet als pui in der L Sg. a merge: m9rg, merz, m^rze, merzem Eonj. m^rgg 527. mgrg, merz, m^rzi, merzem Eonj. margp Part Pf. m9rs sind die eigentl. moldauischen Formen. Der PL ist viel&ch endungsbetont, doch als Imperat. meist stammbetont, aodi da wo er sonst endungsbetont ist. Auch merem horte ich im Bistritzathale. a trimite: trimgt, trimets, trimmte, trim^tim Eonj. trim^tj 527, 533, gew. trimatf. Part. Per£ trim^s. tr9m9t, trimets, ixim^t'i, trim^t'em Eonj. tr9mat9 528. trimets, trimets, trimete eta 582. Die zweisilbigen Verba der dritten Eonj. gehen in vielen Orten, aber nicht distriktweise, nach der zweiten: noi f98em, merzem, vindem; dagegen hörte ich nur trimftem, nicht tri- mitem, das vielleicht auch existiert Auch in der Moldau ist die dritte PI. oft gleich der dritten Sing, te\ und lei fiize, duse etc. a säri: I sai, saj, sari 488—505, 507—21, 38-41*43-79, 613—30, 34. trebi9 59 saig 515. II sar, sai, sari 506, 22—37, 42, 84, 94, 631—3. Die Ver- breitung dieser Formen stinmit ungefähr mit der von pon überein. Eonj. gew. saii. III 89r, S9ri, sari 580—3, 85—93, 95—609. IV S9i, S9i, sari 610 — 12. a vorbi: I vorb9sk, vord'jSt'i, vord'^t'i, vord'im, vord'its, vorb9sk Eonj. vorbasky 528, 620. II vorb9sk, vorgeäti, vorg^ti Eonj. vorbaskf in der wesÜ. Moldau. in *orb9sk, *orgeSti, 'orgfSti. Eonj. 'orbaskf sind die nordmoldauischen Formen. Die Verba auf -esc sind weit seltener ab anderwärts. Sämtliche auf -uiesc ausgehenden Verba werden ohne esc — 191 — flektiert, also: m^ntni, b^tnj^ etc., aber Tielfach auch kon- sonantische Stamme wie: potol == potolesc Imperativ, stau hat st^i, doch notierte ich stai in 490—3, 571—4, 83. a &ce hat gew. f^, doch auch fa bei den mold. Mokanen, femer ist ia als Interjektion bei Fraaennamen weit verbreitet, wie m9 bei Männemamen. iot^! schau ist die gew. moldauische Form ftr eatä; auch iot^-te! in 596 notierte ich iute! Beim verneinten Impt. wird statt des Inf. der Impi an- gewandt bei den auf betonten Vokal ausgehenden Verben: nu m§ f9, nu d^, nu te du, nu dz^ = nu zice, nu stgi oder stai. Gerundium. Statt dukundu-m^, duk^ndu-s^ hörte ich in 528 duk^d^-mg, duk^dg-s^, aber dukyndu-te, also die vokalharmonischen Formen. Daß auslautendes d vor Kon- sonanten abfallt ist die Regel, vielfach besonders im Norden des Gebietes aber auch vor Vokalen. Part. Prf. Die in Siebenbürgen so häufigen Formen V9st = vSzut, ggst »» gäsit, vint =» venit sind nur in ganz wenigen Orten fiblich. Ich notierte sie in 491, 515, 545, 564, 622, Mert = pierdut in 489 (cf. Jhb. VI p. 38). Über Kiut siehe unter a fi. Imperfekt Die III. PI. immer ohne u: ctnta, j[era, merzte etc. av^m, av^i, avj^^ av^m, av^ts, av^^e. Es ist ein Fehler mancher mold. Schriftsteller im Inf oder III. Prs. Impf, ave zu schreiben, denn wir haben es hier mit dem Diph- thongen 6| zu thun, der aus ^a entstanden ist, man spricht nirgends av6. Aorist u. Plusquamperfektum. Außer einem fu hört man kaum einen Aorist, der durch das Pf mit vertreten wird. In der sfidl. Moldau kann man schon eher ein Plusqupf. als einen Aorist hören, doch keineswegs in der Bedeutung des lat Plusqupf, sondern als Aorist. Die Formen lauten dann: bjntasgm, k^tas^S, k^ntas^, kuntasgm, kyntas^ts, bjntas^ also wie in der Großen Walachei, abgesehen von dem Über- — 194 — gange se [>• sg. Nur im Bistritzaüiale in 515 hörte ich in IL Sg. kf ntasgi statfc kgnta89d> also mit Eindringen der Per- sonalendong i aus dem Imperf^. Perfektum. Im größten Teile der Moldau existieren nnr das Inq)£ und P£ als Zeiten der Vergangenheit Das Pert fangiert znglnch auch als Aorist und Plusquamper£ Das Hilf^erb hat die Form am, ai, o, am, ats, o und wird meist Torgestellt, die Nachstellung ist sehr selten, au statt o hörte ich in 489, 491 in Siebenb., 582 in der Dobmdscfaa. a findet man in den großwaL Orten, auch vereinzelt in der südL Moldau. Futurum. Das Hil&Terb lautet o^ ^ (-i), a (nicht o\ om, ^ts (its) or; tritt ne vor a wird daraus ^: ne a face > n^^ fa^L a f i s^nt (sgm, sjm, sjn, -s, js) ieSti, ijsti (i^ti, ie, -i, yii), syntem (s^tem), s^t^ts (s^tets), s^t (wie L Sg.) Im Prutthale hörte ich oft sgnt, mit langem 9, in der Bedeutimg „es giebt^^ P. P£ fost; in 515 eine interessante Neubildung Tom Eonjunktivstamme aus: fiiui Eonj. fiiu, fii, fiii, Eim, nits, hii. a ploua. Statt plouä oder pl9\i9 hört man oft pl;!; oder pl^i im Ind. und Eonj. Anderwärts ist plo^^ Ind. s; plpi Eonj., so längs des Prut, auch im nördL Siebenbürgen ist PI9U9 als Ind., und pl^ie als Eonj. üblich. a bea. I bejj, bei, bj^^, bem, bets, be^ auch h^^ md- dauisoL n b^ij, bei, hj^a, bem, bets, b^a großwaL a yrea. I vrau, yrei, vra, vrem, yrets, vray 514, 515, 521, 527. n vreu, Trei, vr^a, vrem, vrets, vr^a oder vreu 564, 576, 614, 623. in Trju sonst wie 11 572. IV vreu, vrej, vra, vrem, vrets, vor 618. a lua. ig^ iei, if, lugm, luats, igu mold.; iay, iq, ia» lu^m, luatB, ia großwaL ie^ iej, ie, lujm, luats, ie Siebenb. und westl. Moldau. Eoi^. sg ieie oder s^ iei sind die mol- — 1«3 — dankdien Fonneii; ebenso d^e — daß er gebe, s^ ja, jy^a ist großwalacliiecL Der Impt lautet in der Moldau j[^ nicht j[a. Starke Zusanuuenziebungen des Verbs a se duce sind bekannt aus dem Axomuniscben (s. Olympo-Walacben S. 101) und aus dem Dial^te der Trokaren (s. Jhb. VUI S. 46). Daß y,unde te duci'* za „ujitetä'' zusanuaengezogen wird, ist sowohl ia der Ghroßen als in der Kleinen Walachei weit yerbreitet S&dwestlieh von BraQa, in Urleasca und Umgegend, femer am Prut in der Gegend von Qrja, Filciu, geht man ebenso- weit wie bei den Trokaren. In Urleasca: mgk (mft duc), tetä (te duc!), ne^tööm (ne dudem), v^tSets (vä duceti); t§e s-atä (ce sä fac!). In Clrja: nisem (ne ducem) voi y9sts (voi tS ducets). C. Texte. I. ^919 ▼e^^ lobodg ts-am zis dg symbgtg^ mioka-^ la biserikg S-tuka yn d^ Ia k^rtSumg §i mg ggseSä sifigurg. Bretco 490. Qheorghe Bereu. IL au fost un om öi ^ do^spretöe aj[ a^ avut do^zetS äi doi dg kopki, d^tre kare unu au murit, f^ do^zets 6i unu a^ trgit tots. yinind mi bo^er sg kumpere un kopkil oare-kare ya TT^a sg-1 d^a, ^arg omu a^ pus m^paa pg tots kopkii kute unu, kf te unu, si nu 8-a\( -ndurat nitö dg unu dg t§ei yii, ka sg-1 d§a. au aYut unu mort §i atSela 1-au dat pg o ferdelg dg galbin, §i a^ fgkut ^ skris, kg j[este al Bo^erulu^ dg az- ^fikolo. duk^ndu-sg boj^eru akas, a^ yenit sara 6i s-a^ kulkat omu §i au adurmit si ay yisat k-a^ yint kopMu la tatg- Weigand, 9. JahreBberioht. 13 — 194 — 89Q M af zis: „t§e ai fgkat taikg, d9 m-ai T^dnt, k^tö ien d9 un an äi zumgtate, dj bjnd am Tenit aitS, m-am ragat la dumiuze^ pentru dumia-ta §i zi^a §i iippt^a ä dakg 1119 mal I98M, 89 nu 1119 Si yyndut, ^tr-o znmptate d9 an te skot^am la lunin^ dgla untan^k, dar^ asta, kare m-a^ Inafe ka dg tat9, 99 sldzesk ieu sat9 d9 si ziua ii n^pt^, asta nu l-a§ put^a sk^te la lruQiii9, k9-i p9k9tos tare. §i s-an skolat dimin^tsa tat9-s9Q §i a^ liiat ferdel9 d9 galbin un skinare si s-a\^ dus d9 a^ dus boierolui onapoi §i an zis omul k9tr9 boier: ,^a-ts, kokpne, bani, k9 nu-z-dai} kopkSti, makar s9-n-dai sut9 d9 ferdele d9 galbin." Poiana-Säratä 491. Gh. Coman Chito. m. neik9 Bako, t§e mai £eU£, te pui pe butoi si tradz, d9-ne §i n9Q9 ka 89 bem, dar parale 89 nn-z-d9m. k9t§ an-dat ban deatoi la traf §-an-r9mas f9r-de letskai. OrozestI 492. Ion HirleuL IV. ,4a, Maritso, on-te (onde te) dutfi numa-n fdste ^-n papnt§, asa 8printen9 u§9r9 par-k9 n-e§t' k9pri9r9?" 5 ,,merg-^n Tale la izvor, 89 iaQ ap9-ntr-im ultöor, 89 m9 SP9I 89 KIq mai ^91 §§ dr9guts9 la fl9k9i.'* „fe, Marit80, 19^ gjndesk, 10 k9 nu-i rg^ 8-te-n8ots98k k9z-de aitö p9n-la izvor, dnunu-i kam lufigofior.*' ,,ba m^ gine kat9-t8 tr^ba — 195 — kg m-aät^pt9 badga-n vale, 15 äy ar fii amar de tSine s-ar lega kumva de mine.'' „fa, Maritso, bad^-1 tpij ie un prost 8-un nptgrpn, §9-i pakat ka sj-l iubeät', 20 pe k^t de fnunjsg lest'." ^ba nu-i zgu nitä un pakat, kg-i flgkgu din al mneu sat. Sp-nalt fromos ka un brad, §9 mi-i mnie a§a de drag.^ 25 „fa, Maritso, da-i tsgran, ^? sg pjrtg ku suman, pe kun-igij-8 ku surtuk ä^ de doru-ts mg usuk." ,,niakar sg fiii donmitor, 30 sg te fatä S^ skrum de dor, igU pe bad^ nu l-a2-da niS-pe opt ka dumjjata." ,,fa, Maritso, ia vez gine dg-te-n-dragoste ku mine 35 nu Si aSa-fikgpgts^natg, vin-sg te sgrut odatg.** „ba ms4 pune-ts pofia-fi-kui, kg igQ nis-n-aud täe spui. du-te-n-tr^ba dumnitale, 40 kg strjg pe bad^ din vale. Dofteana 494. Neculai Simeonescu. V. frunzulitsg bob ngut, viner maika m-a ngskut, symbgtg m-a botezat, duminikg m-am ^jisurat, 5 lun ku puika m-am plimbat, marts la oaste m-a luai 13* — 196 — mol-m^ rog, xaajjka, de üne, ka s9-n ta^i nevasta ginfi, aase an 6^ 6ase lun, 10 8^ pe tttutea s^ptgm^, pung-mpünesk melets^ij. melet6]j4~<^^ ^plinit g^ akasg am p(»mt k^d ^-kapu sakalui 15 mg-ntgliui ka taikg n^u: „buBg zjga moB-b^lanp!" ,^ult89ne8k, soldat gix^in!^' „tsi veste mo&ule ign sat?" „bung patie, bre soldat, 20 bun^, bung, nu prga bung, dela d^l d^fi-kasa xn^a 89 mgritg noru-ia^" „dar, moäule, töine ja?* „fitäoru lui bezid^a." 25 „*ai, moSule, S-ei vidga, nu ts^e kaeg ku ia!^ g^ akasg 89 dut&^a ku kitäora m-prag di^; tote meseni 89 skula, 30 ia din gur-a6a stnga. „stats, mescBil, nu vg skulats, kg nu artete ginovots. un pghar ku yin 8g-n-4at8 ku otravg, ku pelin, 35 sg-l dau la nirjag plin. dats-^ frgij de mgtasg kgz-d^-az Yg vx^ uirfsa. CotofSnefti 501. Anam Nicolai VL frunzg Terde di doi nuB, spuni-m diagg, un-te dus. — 197 — s^-z-daQ dong m^ri duls. unde-i sta^ s^ li mgn^iS, 5 ä^ aminti sg-ts adus d^a meli cuvinti duls. foi9 verde tre^ maslini, pgr-nu m-o^ j[ubi ku tini. folg yeide» bob oi^z, 10 k^t or fii griili («: grtnele) verz, ying dxagp ä^ 1119 vez. kg dakg 8-or sesera, Tini ü-ordin §f 1119 ia, §^ mg duse is kolj^a, 15 pgr-m-a trese Dungrj^a or mgj^ m-ei vide^ or ba. Cacova 505. Ion Cibotar. yil. Text aus einer s-Gemeinde, mitgeteilt von einem unge- schickten Erzähler (gekürzt). a fost un Bum^ ku kopki^ mults. a kg^^tat lok, s-a gjs^t la pgg^n. 1-a trimes pgggni la fgntymj dupg apg ku bes^sili ^ skinarL ^el s-a apukat di sppat fgntyna. pgguni 1-a tot ast'eptat, ka sg vig ku apg. s-a dus unu dupg iel s^ 1-a-ntrebat: „lonikg, de se nu mai vii?' dapoi dz^i: „ig^ vrau ka s-o aduk fgntuna ku tgtu." PSSS'^ ^ ^P^^ ^^' i4^99 lonikg, nu t'e mai trudi, kg 191} ^y bes^ili ku apg pi sMinari. aimis 8 kasg 1-a trimea la un braz-di lemni la pgdurL 89 iel s-a apukat, s-a legat p9durj^ t9t9y ka s-o aduk9 tpta akas9. sf P9g^ 1-a ast'eptat ka 39 vi9 alm89 ku lenmilL dup9 asea 8-a dus un P9gun dup9 d^insu w^ dzise: IoDik9, si fas? „19^ vrau ka S9 aduk P9dur§a t9t9 akas9/^ dz^i: ,,las9y Ionik9, k9 199 Vm ^^ braz-di lemni Auf diese Weise erweckt er den Glauben, daß er ein riesig starker Mann sei, so daß die Heid^i ihn gern los sein möchten. Sie wollen iha ombringMi, was er durch List vereitelt, indem er einen Holzklotz an Stelle seines — 198 — Kopfes legt, darauf geben sie ihm viel Geld, das ihm aach einer nach Hause tragt Märgineni 508. Antal MihaL VIIL mgi b9dits9 dalbinets, se te tsyi a§a m^rets? or ie tat9 t^Q zudets, or mukg ta zudetsasp, 5 or sorg ta preut^g? tatg tgi} opKins kf rKite,*) maikg ta katrintsg ruptg, sorg ta pplg-ngditg. Bistrita 511. Victor Pilip. IX, hora-i mare, f^te n-are, k-a\| murit di gglbgnare, puts^t^Ie, sj^-au rgmas, a\} fgkut gglbadz-yji nas. hora-i mare, flgkgi nu-s kg s-aü dus, la plute-nsus. idem. X. foiglitsg, nukg sakg, duminika pi-Ia tgkg yntr-o pgduri preurgsg^ dila yale-i bruma grgsg, 5 t^-am ^ubit ka pe o frumgsg. di tri zile trek la pgrtg; §u tu dorn, durni-^ai mgrtg. dorn ku fatsa la par§|ti. *) Ganz dieselbe Ausdracksweise im Albanedachen: Miuta-bea k^mifo hotp — Mu6ta-Bei „mit*' feinem Hemd. — 199 — gora ta ardi di se^ti 10 dorn ku &tBa la r^sgrit^ gara ta S-o ynflorit, dorn ku fatsa la morm^t, gura ta §-o mnsez^t Bicas 512. Gheorghe Ca^van. XI Desctntec la fgntgna lu lordan i^st'e o fatg dzi z^dan ku ü-ok dzi ap9 §^ ku UHU dzi fok. 5 kum 89 stymze foku dzi app a§^ 89-st^g9 obrintiSitu. vragip alb^ o zburat Ketrili s-o dzisKikät, kum 8-0 dziskikat ketrilii 10 s9-fLMp^9 89-fikfi9 obrintsitu ka spuma dzi man, ka r^^ia dzi spri. kum tr^i y^tu pistl kodru, a6^ 89 tr^k9 obrintsitu 15 sau dzila om, sa^ dzila zitse (= vite). CalugSreni 513. Maria Marin. XIL k^-toka-la Dumbrayit89, 1911 §9d^m ku am^ l6lit69, < §9dfm pi plaüSt'e, ä^ gr9i^m d'i dragost'e, 5 &-0 ts^n^m d'i sifig9t9re, zuram pi sfgntu 89re, are alt amur o n-are? „dintr-o sut9 §^ sindzes numaj[ unu n-am ales. 10 nant ^ stat §^ sprinsenat, — JW — str^kgtsgl kam d'i varsat» Su kit hau la sgraiat, suptB^rel pi sups^orl, kyn«-^ vedB, t'e ie^ Mori (*« fiori) 15 kjn-91 vedsB Hppt'j^ yn zare b^lgnieä-ka d'in lufigpre. BÄtimda 528. Ion Chiscar. XIIL f9ig verdi, p^m^ ajgrj, di si porte k9mfäa nfgF^r? ig-^-port, k-afia n-i draggt, \üg n-i nevaslia liobiayg 5 hjri bolnaTg d^o m^ift n-o spalat kgui^ia d^o long, sy nevasta s-a-ndreptot, äy kgm^ n*o spalaiv martB kgnifaa k-o apalai» 10 daminikjg pin oiaa m-am plimbat. Rädeni 532. Gkeofghe Hriscu. XIV. „£919 yerdi di siieä, mgi b^dits^ GfiorgieS, ai pomit dromu la Ie§, dar pi mini kui mg le§?^ 5 „tu r^myi, dragg, di mim, kg fi^ 19^ mj I98 di tim. satu tg^-i maii n4 ti iubfiB'^ktt fini vra|. da m-i 19^, dragg» di mini, 10 k9 mi dok pin te9i>-skreini. uni (stunde) nii mi §ti9 mai, nmng) finmdza §9 iarba, k9-i piäti t^tig luu))^ Sädeni 533. Ion Vaail Cotunoie. — 201 — XV. £919 verdi, stuf di balt^, las9 Y^tu 59 m$ bat^, Su s^reli sg 1119 ard^; kg ig}^ spn-vinovatg, kg n-am serut mgritatgi sg fiiu di barbat mustratg, 8^ di sgkrg zndikatg. Tlrgu-Frumos 535. Gheorghe Margineanu. XVI. fgig verdi ^o mggarg, ie-te, pönale, dzyi)a ban^ dila ser 89 dila lun^, dila maika ta sa buny. 5 franzy verdi Tal^nsus, di kyn-puiti ni s-o dus. tri gar^fi-xu-p^rt^ am pue, i^ diu tri una 8-0 prins. firunz^ yerdi ä-o sikpri, 10 n-o trimgs pop skxis9ri, 89-1 trimgt §^ loi flpri, i^ sg-j^-o trimgt pi spri; dar sprili-ji Eerbinti tari iq. veätez^äti pi fl^ri. 15 dar sp-j-o trimgt pi lan^ kgs-^ Irma rgkorps^, §^-n-o dusi flgrj^ frumgs^. Bätrinesia 539. Gheorghe Zamfir Chitariu. xvn. franz^ verdi fiir mgtag^i pisti d^l ]^i laflka d^s^ vini m^rt^ liiarpsu (fioroasi), §9 »-0 ptis pi an bol*di kas^. — 202 — 5 mg rog, mgrti, mg 11191 las^ 89-n ying bgrbata akas^ kg s-o dus unzos la kgs^, §9 o iaras o brazdu dgug, sg s-o rapt kos^tsa-n dgijg, 10 s^ sg kmnpgr sJta ngi^g. 539. idem xvm. foü Terdi grgi} mgrant, r§ sgkr^ n-am msd luat, rg sgkr^ äyi rgy bgrbat mpi di mini o lopatui 5 dg di dgii-or-^ kuni, §y di ngQ-or-^ mini dak^ vgdzai asa rgy, lua^ seser^ an m^^ ä^ plekai la d^l la grgn. 10 sesem pgr-Ia (pänft la) prondz tgt ku Igkrin §u ku pl^ns, seserai pgr-la amnadz^ tgt ku Igkrin pi obraz. sesera^ P9^-9i^ ^ 8^9 15 vine sgkra ku m^fikari: „viny, norgi, di mgn^füqj!" ,^u mgnf fik, m^flka-o-ar fok, kg n-am aYu-§j noroL^ Cäntäläresti 542. Costachi Timoftel. c c XIX. fgii Terdi odol^iif Ghitsgäor di piSti d^l n-o yini-la noi dj^ü-an. y,si folos, kg am vinit, 5 n-afi-ggst puika ym-pgmyint. §g|pti t^rguri k-afi-kalkat, — 203 — kal pi plak na n-am luat ^^P^i gisi (bice) an-displgtit, kal pi gast na n-afl-g^sit 10 §9 alt9 fi^n, foi-di praz, dj^-oi azanze dzaa di marts, 89 mgr-p^-la Opiats. 89-n desgro-paika ^tr-an sas, 89-1 Ygd fatsa-i sa alb^ 15 kari am sgratat odat^ VlädeftT 545. Paraschiva Däboi. XX. din farkp &^ din gergef na mai fase lam^a ke£ da din ok^ §^ din litrgi t9tyi lamj^a-i veselityi Zorleni 546. Haralamb Popa. XXL bana-i yina, gine-m-plasi; di parali na §t-s-oi fase, noi om bS|, kut om pate| &-om plgti, k^n-om av^. idem. franzy verdi mgrgsani, 'aidetB frats ag tar^im ^! kg na stim vr^m^a la k^t yini, §9 oma la k^t rgm^ni kg rgmani an skgpgsuni, di na-1 ympramat^ nimi. ^ulete 547. Mihalachi Codrean. — 204 — xxnL „f^ii yerdi abinikg, un-te dos ta Ioiiik9p'' „pistd Prat la ibovmk^/^ „si 89 faa ta lamk^» 5 P^mtu-i lat §9 Itintrj^i nik^, S9 nu ti^nes (tnecl) tu Ionik9!" ,,makar de xn-ai ^neka, 39 nu n-o V9d iboYnika pi brats^ dtu^a, 10 Y9zuinda-i rokitsa disbufigindu-i pörkutsa, S9rataiida-i guritsa.'' Ivesti 550. Oheorghi Nichita. XXIV. f9ti yerdi aleor, mi-i b9rbaini b9ator. mi-a b9at siiiz9a di pob S-o sat9 di gonitorl 5 ö-^fik-a mai r9ma8 dator, k-o sut9 änz^i di poll dar krizmam aSa-i zfs^a: ,^9i omuli dumiata, si £Ei8 ka datoria? 10 dti-ii-z(iti)-vindi nevasta, di la nia §9 suta, pl9t^ii datoria.** „am 89-1 pui kurmeiu fi-gyt, ä-an-s-o dnk nerknr-^n t^rg. 15 pi la znmitati kali m9-nt9lm k-tm Tork kidari.*^ „buii9 z^^a, onmli, di Y^nzari tsy-i nevasta?" „di v^nzari, Tarkuli !^ — 205 — 20 „ka k^t n-ei «eri pi ia?" „numa^ nia §y suta^ s^-n pl-^tez-datoria.'* „du-ti, omtili, akas9, kop^ te-or yntreba: 25 xindi-i^ tat9, mama n^st^? am lasai-o-n d^l la kmsi, 89 T-aduk^ lapti dulsL punets masa, 89 mgnuffk, str^nzets masa na m^n^fik, 30 m^fikar^ad fok, di n-^m avut norok; noroselu n-a foz-bun, da mint^ n-a fostu ra, di asea am azuns a§a. Iveftf 550. Ion Nistor. XXV. £911 yerdi d^aleör, o plekat n^^ka Ion, 89 pnji kalu m-pripon. priponu-i dg-aleör, 5 aleoru s-o uskat, Ion kalu l-o skapat. dar ibovnika lui Ion diparti k^-ni-1 Z9r^a: „prr kalutsu ng^ sjl bun, 10 pi Ion ^1-ai omor^jt?" „nu-i tr^ntit, nu-i omor^t, si di kurvi obos^i; §^ una-1 muSky, nna-I kiäk^, 15 una ku venl-l ^pr9äk^. ^igänefti vecht 556. Stratim Boghian. — 206 — XXVL foü verdi m9r9smii, siktir kurvu düa mini! o kurv-ai fost la maika ta, karT|i ie§-la kasa ta. 5 rgdik^ karr^ perd^ya, ko8-mo loTeäti dambla^a. sitir, kurrTprifskut?, tots miäei ti s^nit^ kun-s-ar fii kurv^ mi4 ^^^^9 10 sgpid dofton l^g^ tiniy unu 89 ti doftor^k^ g§§s9 89 ti k9S9Kg8k5. 556. Ion Boghian. XXVIl foii verdi a bobului pi po^ana Oltolui paSti kalu lancnlui; im fiir paSti, unu-m-kr^ti^ iarba y-unnijL 89-mplet^. lanku-m-d^rmi 69 jisaz^. si folos di yisn Ini, dak^ nu-i Su myndra lui. Märäf eftif 558. Gheorghe BSstL xxvin. £911 yerdi fiir matasu, trekni pant^a pi la l^as^ §^ n-o vint im dor di aka8f di kopkii ä^ di neya8tyi. 5 di nevast^ na prj^a-m-pas^ di kopkü inima-i arsu. d^ar fii dor dila koptoi, 89 pui Sana ö^ 39 mji. — 207 — d^ar fii dor dila nevastg, 10 89 las kalu sg maj pasku. d^ar fii dor dila frats, sg-m-fak kalu nttinai braz; dj^ar fii dor S^ dila mum^, S9-m-£E^ kaln nnmu spuxnu; 15 dß-ar Hi dorn dila tat^, sp-m-fak kaln numai apn. ClmpurI 560. Cost Moga. XXIX ,/ai neyasty la prgS^t!^ „omule eA nebunit? nu vez-k^ m-am-bolngyit?" ,/ai neyast^ la bgut!" „omnle kg n-o trekut.. fg nginte, kg tj^aztifig k-un pui un traista fnpi makar sg mg tsyi di gard, 8u la krizmg tot mg iarag/' idem. XXX vjrdi fgji, mgr sglsin, d^ad fii gros ka un birgn b^ ka barba p^n-la brau di dragosti tot mg tsu^u. Cucaleti 564. Toma Paing. XXXI. vjrdi foia pelenits^, ^ntr-o frumgsg grgdinuts^ ni sg primbl-o kopkilits^, iig. ni-o bati bgrbgtsglu, 5 kg ari ibomnisel. §^ di mg-i bati, kut mg-i bati, — 206 — ibonmiäela>i dipaitL di mH ^ puni-ntiH) Mgati, ibomniaela luuni n-ari, 10 di m^-i piui ^ tgsoiii, ibomniaela u-aä aomi di mH pam-nlr^ tsjpnÄ^, ibonmiäela-| dipi ufiu yntivun 6tiubei ka senoSuu idem. XXXIL 1. ai} fost odatg niSti ts^gan rog la un boier. §} ku bulebasa lor 6^ iii yntr-ona din zyli vgz^d, k^ sokoiu-i prga munsesti, §a m^fd^ari au le dg, le da nomai la trii zule §; atunsa sara odatyi, s-an sfptuit, ka Sj^ sg dok^ la mgria-sa sy bulebasa sp zyk\^: ^jtrg^askyi mgriaHWk!^ 2. sei de a doilj^: ,,89 trgiaskyi §^ kukpna mgr^-sale!^' §^ sei de a trilga sg zyk^: ,,§1} kopkii mgifi-sale!'' 3. k^^t a\( vorgit pi dnun, 8-au aproket di palatu mpri^-sali, bg, a^ bgtu-la p^it^ji, ka s^ le d^ drumu-n bgtgturyL 4. at} yenit o slugy fiy le ay dat drum, sy ay-ntrebat: „si kpijtats, soro^or?^ „ayem sera de Torgit ku mgria-sa.^^ 5. iii au m§i igzot ^ b^tgturgi di rorbu. kg dpar o iesy xngria-sa afary. 6. dar mpria-sa, kum a Ygzut asj^a klaky de tsygan, ay-ntrebat pi o slugj, kg se kaijty a^ei soroi. du-ti, de-i kamy fikgsi. 7. k^-auzyt, kg-i sirig^^ sluga, i-ai} luat bulebasa pi tots, äj s-a^ dus ku tots ^-kasj, ka sg strize ku totsy ^ sea, se s-a]^ sfgtuit pi drum. 8. hp- au YTut bulebaäa sg pgsasky prag^i s-a-fikedikat de un koTor §9 iel ai} zys: ,^r^ai al drakului sg fii^." 9. sei de a doüi^: „&y kukpna mgrii-sale!" sei de a tril^: „sy kopkii mgrii-saler 564. idem. xxxin. §-an-zis verde sekgrikg, mg suii pg munz-de stiklg, sg Ygz lufika-mbobot&itg. — 20» — §-0 nivast^ tinerikf 5 SQ t§erta ku m^rt^a-n furkg: „drag ni-a fost omu fnunos §^ kalare iig, P9 zos. drag n^-a fost omu bogat, sifigorikg trek la pat/^ 10 „dzaba k-ai kas^ di stiklg, dakg n-s^ §-o iboynikp. da ig^ stai}-iitr-un bordei, §Tj tot am vr-o doyj trei." Mindresti Munteni 566. Cosi ^tefem. XXXIV. f £911 verdi mjrgprit, fiirßar t§a3\}-afuri8it, k^n-plekai di p9 iübit. mai gine 89 Ki murit, 5 sai} kaltitsu Hi plesnit, di k^t 89 fii mai iubit. k-afi-ggsit loka-flgrpdity tot ku par §9 ku nuiele §^ ku kuvinti rele. 10 f9Ü verdi^ f^ii latg, fiir^ar maik^ blestimatp! di täe nu m*ai f^ku-fat^, 89 dorm ku tini P9 yatr9. Murgesti 571. Neculai Bäreban. f9J[i verdi salb9 m9li, plek9 8911, 89 89-n89ri My? ai P§ 091^9 kai, noij9 kai a t§ump9iit, 5 n9y9-fi-graz-k9 a spetit, §^ potriy9 n-a g9sit. Weigand, 9. Jahresbericht. 14 — 210 — n-a g9sit P9 nimen^ nuina P9 soru sa luna, ^ fundu mgri, yn fundu tspri, 10 isesi p^nz9 di mgtasi ku suyejpka di ardzint „tsesi, tsesi m-ispr^yeSti, i^ di nuntg ti gpteäti/^ ,^9ri, 89ri luninatif 15 trapuöor f^r di P9kati^ ta p9kati n-ai ayut, api mari k9 l^id f9kut, f9-t8-o 8kar9 mari nalt9 ku koj^ di otsel, 20 89 te 8u^ la naltu töer, s9-ntre^ P9 mo§ Adam, k9-| maj[ mari Sy msi di mult, 89 ia fratsi ku suroii?*' da mo§ Adam täe a zi8? 25 „apoi popMi t§ei kurvari P9 la dratöi to-telegari, apo| popMi täei betsifi P9 la dratSi tot 8urudzL'^ XXXV. - foü verdi mere-pere, nu te maji ^nsura vere! k9 89n-yremurüe grele §^ fetitsile kam rele. 5 k9 §9 191} m-am yn8urat, §^ tö^-an-dat, p9ii-an-8k9pat §9 P9l9r]a difi-kap. iai} dult§ats9, nu bj^a^ bere, k9 m-a-nSelat o muiere. 10 ia\} dult6ats9, nu bj^y ap9, l9kr9mile mele m-adap9. idem. — 211 — ia^ dult§ats9, nu bj^aij yin. la muieri nn mal tsü Fondeni 572. Oheorghe Dimitrasca. XXXVL verde f^ü Igm^itsg, t§ine-m-tretäe p9 ulitsp? doi b^iets de V9diivits9, UDU Petre §-alta Ghits9. 5 Ghits9 k^tg din foits9 Petrea-i ku inima rga, . k^ sg m9rit9 Ilj^ana. „m9rite-S9, arz-o para! kgz-ni-a myfikat urzitgar^a. 10 m9rite-S9, arz-o foku k9t§ ia n-a m^flkat norokn.*' Puiesti de jos 573. Vlasi lonescu. XXXVII. £91! verdi tri zminsele, tinirets^ ka a mele, petrekuti f9r-di vreme, p^tr-o kurv9 di muiere 5 fjr di gast, fjr di pl9sere, kare s^-nvats^ a fase rgli, s^ ni uinbl^ pi h9tur§li (hat), §^ s^ fasi-aduna lemni, s^ ni aduii9 buraieni, 10 buruieni m9runts§li, §9 li fasi m9naflkeli, Sg li v^ru-n s^n la Keli, SU na d^a Ghits^ di ieli. sg li Berbi un tri. ulseli 15 ^n tri ulseli p9r9suti sy li fierbi n9du8^ti. 14* — 212 — Ghits^ k^-a gastat, limba-fl-gara s-a legat, la mg-sa 8 Wigat: 20 „aäteme, mam^ ^fi-krivat, kgs-kurvili m-a m^fikat, o fimeü ku b^rbat 8-0 nevast^ din Birlad. ^erbäne^ti 576. Ion Pfttras. XXXVUL frunz^ verdi pglgnid^, femeia di potrijitg nis from^su, nis urut^ tot ari sins äyps^ (sase) ^n tindt^: 5 kynd ^n gara podului preotu poporului, ^ fandu su-patului (sie!) primaraSu satului, k^nd ^n guaoi dipi a§^ 10 k^tyi spuz^ 6^ sennS^. Piscu 577. Paraschiv Ptrlog. XXXIX. frunzu verdi foi di foi, 8-a umplut lumj^ di noi, unde sg str^fig doi ku doi, kg li-i horba to-di noi. unde 89 str^flg doi ku trii, to-di noi horgesk unt^i. kg-i satu dQ-adungturg, §y n-auz horb|^ bun^. XL. „f^ii verdi mgrgsuni, fa veSiny, l^g^^^ts k^ni, idenL — 213 — kpz-di sar^ yin la tini/' „sg-n yii, dragy, pi din dos, 5 k-am o k^tsgluäk^ ra (rea), §9 ti mu% di obraz, i^ fasi lu neika ngkaz. su-n jiif drag^, pi din dos am o portu di rogoz, 10 ^-M mW k^e ion, ie^ gnritsa ku folos.** ^erbeftii vechl 578. Dumitra N. Radu. XLI. f9Ü verdi pelinits^ d-o krafig^ di garofits^ la krizmutsa dim-pgduri ku zidtt di Matr^, 5 ani («» unde) tsini yinu retSi gatsp, b^a voiniz-di dimin^tsj, bj^a Din §^ Eostandin ku tri feti di-mparat, iei b^a, befiketuia» 10 8^ di pazy tsini mi-| ppz^? 91 ppzj^a msdk^ bgtryn^ §^ diti-gar-aäa le vorg)^: ,J)ini, Dini, Eostandini, voi bets, befiketuits, 15 da di Myrzak nu g^dits, fit§ora§ di Tatar bogat iel ku 9st^ s-a skulat, di P9 voi k9 a plekat uni v-or g98i, v-or t9ia, 20 iar voi P9ti 9ts sk9pa, da iar Roman, kopMil nik, fitSoraä nedonirit P9 d^su 1-or prinde §^ 1-or tgia." — 214 — 25 Eostandin difi-grai gr^ia: „frati, frati Romano du-ti Su ti uitu P9 dramu gl man P9 yalj^a LppuSnitsi, 30 di vez Lgpoänitsa-mflorit or Tatari aa t9b9rit. Sj^am^ gini 89 le iei P9 fi5irur-p9 »uraguri, sgam^ gini pg s^gurl, 35 de vez, kg k^ti nii, dak-or £i ka zetSi nii, ne aiundze la kuti trii dak-or fii ka tSintäi nii ts-azundze numaj^ tsii." 40 §^ Roman k^-sp uita, a§a de mults Ta^r-vid^a, la fratsi nu 89 mai dutSj^a. sagia y-mun^ Ina, ä^-ntr-^Si kg intra. 45 §^-i tgia 8noKeäti, ö^-i girgm^d^a kl^iesti. oi toia §u-i muntnia §^ difi-gur-a§a striga: „tratsilor, dak-gts fii p-aits, 50 dats dosu §^ fddzits kg oki ni 8-aQ paind^init, 89ndzili m-a dovidit, kg Tatari-am m^ntoii'^ §^ la fratsi kg s-a dus. 55 fratsi kyind gl-an privit, fat^ di-mpgrat i-au dgrait, kg iel ku sggiüe a k^§tigat ora§u täel di T8arigrad. Niculitel (Dobrogea) 582. Gh. Paraschiv — 215 — XLU. £91! verdi ä-un dud^y, tie bin! tr9iam fl9k9i}, k^-k9likam kalu ig\^. mg dutsj^am, undi yr^am 19^ 5 m9 dutö^am ^n k^pu 9I mari, legam murga d9 o fl9ri, mo kolkam po iarbo molL di k)p-ta|ka m-a-nsurat, 10 mult9 griz9 ni-a intrat, mult9 dragosti am strikai bati yyntu dintre munts, yini dor dila p9rmts. muntsilor s-a d9r9inat (sie!), 15 di p9riiits m-am dip9rtat. bati yyntu d^-brez-nalts, yine dor dila doi frats. brezilor k9 s-ay uskat, di doi ftats m-am dip9rtat 20 bati y^ntu luntä ku flori yini dor dila surorf. florili s-a skutorat, di suror m-am dip9rtai f9ii verdi f^ü lat9, 25 di ki^t ku muma s^ tat9, verdi f9ii ä-un pelin, mai gini ku-n pui str9iii, k9-m puni m^na la kap sf m9-iitr^b9 di täe zak. Topal (Dobrogea) 590. Neagu P. Cazac. XLin. £919 verdi m9r9t§iiu, t§i mi 1 mie drag p9 lumi? — 216 — potetäaya dim-pgduri, pardosit9 ku alani, 5 tot altmi mgruntsele, 89 plimba puika p9 j[ele. kgrgruia dgpg vali, b9tat9 di fatg mari, §i di-un YoinitSel kalarL 10 iar fsita tsi mi-i-grgiari? „tSe tsi-i kalu asudat, or-p^n ap9 k9 mi-ai dat? jlakp kalu kp mi-z-m^rl** iar fl9k9a tSi-m-grgiari? 15 „l^'S? m^T^, fute-l-a§, k9 mal am v-o §apti-fi-gra2d.^ Stancuta 598. Petrea Alexi. XLIV. ffiS verdi trei lomjji. t9t9 lum^ la robgip, nxund^ ^61} ku puika-n 719. Si t9»un mgru fel4, 5 Si Yorgam d9 margolii. Si §ed^am p9 pajääte a YOi^am d9 dragoste. §i §ed^am p9 loka gol, S^-o strgindzj^am la kept ku dor. Vlädeni 601. Vintila GL Chichiriti XLV. d9la Ciunga (Hügelname) mid la Yale m9-nt9lmi k\^-o fat9 mare: „sui-m9, neikp, k9lare la spatele dumitale, 5 k9z-mi-i drumu ars d9 spre, ii %iu maji po2-d9 kit§9re. — 217 — §i-^ loku glodoros, nu mid po2-inerze p9 a^os." „nu poi-neik^, nu poz-dragg, 10 kgz-mi-i murgu ostenit, de Sapte poteri gonit „neik9 99 Eil bl9stemat, 89 n-ai iii§-k9t§ul9-fi-kap! tSe-i g^di^ 39 nu izbyndeStl, 15 P9 murgu S9-I pr9P9de§tr. 89 t^azufig9 ialj^a m^a, un-tsj^-o (e» unde tsi va) fii kalj^a msd gr^a, 89 t^azufig9 doru ne^, un-tsß-o Ki loku mai greu!" idem. XLVI. £919 verde §-0 lalj^a, P9ka-d9 dragostj^ m^a. ie-o fak, s-altu n-o ia. ie-o fak ka palmele, 5 öi n-o j[a ku bratsele. arz9-te foku p9dure, d9 s-ar fatSe drum p^ tine, S9-n-y9z k^rdu d9 kopkile, S9-n-y9z §i kopkfla m^a, 10 kare m-am zukat ku ia. Buliga 603. Badu Mitu. XLVIL verde £919 89ltäi9r9, Mariutso Ma^9r9, or n-id kas9, nid-kamar9, s» «19 g9zduie2-d9 8fr9? „ie]} am tind9 s-un bordei 89 ^9 g9zduie8-p9 trei. Slobozia 606. Ion Vasil. — 218 — XLVIIL {^ig Y^rdi rugulets, 'aide-ts *wde-ts, murgulets! kol^a-n-d^l la piskulets ni 89 fatäe un t^rgnlets 5 di fete §^ di b9iets. 'aide-ts *aide-ts murgulets, p^ tsp-i fatfie p9ru krets. ^aide-ts, murgulel», mi^ tare, s-asKundzem la sat ku spri, 10 kg nj^-a§t^pt-o fatg mari ku kgmaäa eXbg fl9n. §utefti 610. Mihal Didis. XLIX. „£919 Yfrdi bob ngut, disfg, puikg, t§^-ai fgkut, §^ din drumu 89 1119 duk la puikutsa di dimult." ,,n-am fgkut ka 89-z-desfak s-am fgkut, kg ni-ai foz-drag/' idem. L. verdi kolilig, ^n d^l la podgorig, unde ni drag nig, P9 rgzor di yig, 5 unde ni drag nig, supt umbrg di nuk murgu-i priponit, priponu di ardzint, Yoiniku durm^a, 10 firumos yis yisa. — 219 — mui^ strgfita, ä^ ni-1 diStepta. YOiniku grpia: „de, murgule, de, 15 lupMi t^or m^fika! 1^9 i?U k? yisam, un-mp logodj^am ku o fat9 di krai to-di pisti pliu, 20 §9 tu str^fitasi^ 81} mg di§tepta& Cotulung 613. Andronachi Vlad. LL frunza teiului ä-ku al bradulu^ „*ai, teiule, *ai! kum o 89 te tai?" 5 „k-Tin topor tpios, k-un fl9k9\} frumos." ,/aif bradule, 'ai kum o sg te tai?** „k-o fatg fruin9S9, 10 k-o bardg tgigsg." §^ sg te t§oplesk, sg te r^nduiesk, S9 te fäk S^ndile. Cotulung 613. Marin YasilachL LIL un ts^gan lu^d un sak disprt, o plekat nppt^ sg fare popusoi. intr^nd ^n bukata omului, dizbrgk^nd l^fika s^ puinda-o pi un popuSoi, ^nsepe sg kul^g^ popuSoi. &-a6a ia saku de-asKinari di pl^ky ku iel akas^. trek^n-pin popuSoi, vede Iffika, §^ krezut, kg-i rum^n. ^nsepe 89 fagj, dar — 220 — Kik^ zos, §y saku pi g^tu lui. §-a§a ts^ganu kred^a, kj ieste omu pi gijtu lui, §^ rgmas pi p^mynt, pgng kun-sg fase z^Q^; atonsa vede, k^-^ si^. a§a 9I diSartg, 6^ 9I ia diS^rt, S^-nsepe a fazi akas^ Sdntete^ti 614. Gheorghe Dobrea. LUI. fjü verdi merisor, pl^nze-m9, ms^k^ kn dor. k^ §9 19^ ts-am fost fiior, ts-an-skos boii di-okol, 5 89 i-am pus la plugoäor. d9VL-tri brazdi ts-an-dat, potera k^ m-o legat, k-o fr^il^ di mgtasy, gmpletity 9-opt ^n äasy, 10 di m-o kurmat P9r-la 959. Foltestl 615. Toma Cerbu. LIV. f9ii verdi 111919^0111 [holt) ://': Tudoritsg npe://: (nach jedem Verse wieder- „sini t^o f9kut pi tini aäa nalty §a suptsnry, 5 par-k9 m-o-ntrebat pi mini. fram9S9 ied-tu la stat, §9 la stat §9 la privit, kam ^ez-buny de iubit spune-m Tudoritsy drept, 10 spune-m ku myna la Kept, kyts h^ieta t^-o S9ratat? unu nsdt S9 spnnsinat ku tri semne di versat.** ,^u syn-semne di versat, 15 si syn-bpbi di diamant.^ Oancia 620. Vasilichi Gane. — 221 — LV. i-S-o venit o v^te bun^, 89-1 trag Durii namai un^ ://: Dura-i is, Dura-i kol^a S^ bgietsi^ dupg ia. ://: 5 i-S-o venit o veste n9ug sg-i trag Durii numai doijg ://: 1-6-0 venit mo§u Andrii, SQ-i trag Durii numai trii ://: l-§-o venit v^ti din Kiatru 10 39-1 trag Duri^ numai patru ://: i-S-o venit v^ pe ais: sine u. s. w. mit den Keimworten n^ne Nastas Sas]^ n^ne Istrati: äapti, n^ne Potop: opt. i-S-am sg pui fr^figia ^n Aoi^g: noug. i-ä-o ma^ venit ^fik-o vesti: dz^sL idem. LVL fgii vjrdi loz^grg, Mgrigrj bglgigrui, pi§ti Prut ^ tri hotaru kr^äti un nuk ku frundza rary. 5 la trupina nukului kuntu maika kukului, dar mal sus pi rgmurg^li kynty dpug pgsgrglli: una kuntu-fi-glas mai gros 10 pintru a-nostru trai frumos, una kyntu-fi-glas suptsyri, pintru a npstry dispgrisTjri. Clrja 622. Matei Ion Stan. Lvn. fgii verdi nuielus^, fg-ni, doamne, kgrgruSy — 222 — P9n-la Maritsa ^n us^, di-Ia ud^ pgn-Ia pat, 5 sg-n-o apnk, sg-n-o sgmt Maritsyka tsQsg p^dzu, §y neika k^nt^ din firundz^. Maritsoka 89 ggteSti, §9 Ohitä 39 pr9P9de§tL 10 Maritsoka dila tsar^, di si ts^-i garitsa amar^ , na la neika potrokali. Ivestii bei Husl Lina Costandinescu. Lvm. foü verdi §-0 alun^, pi snp-S9ri pi sup-lung merze un leu k-un §9rpi-fi-gai^. nu dtiu-i §9rpi sau i zmg^, 5 sa^ ibovnika ng^ {^ü verdi s-on kurek ibovniku ng^ sei vek 8-0 ales nn pezevenk, k^ Sy i9u sun-pelivan^j, 10 nid nu-1 Y9d9 niä nu-1 aud, par-k^ na 1-am mai ][ubit i-am dat dnimu, s^-S-alj^gg, s^-ä-al^g^, kare-i plasL ku oki negri ka a nej[. 15 trek pin sat ka pin padori, s^ pin fl9k9i ka pintre lei, §^ pin f^ta ka pin ketrL Poieni 631. Ilinca Rus. LIX. f9ii verdi §-an dud9y, pi dromu, kare m9rg 1912, nu-i fgnt9n^ ni8-p9r9y, — 223 — ka 89-m-potol foku £911. foku dila immi9r^ nu ni-1 ppte st^ze o tsar^, numai puikutsa-ntr-o sarg, dar gg 1^ kmn-mi-l-astgnze? kn guritsa-i 6^ duIsL Ebenda. Marita Todir a Ueni. LX. 1*911 yerdi pelinits^ si t^ai sup9ra-dr9gutsyV m-an-supprat pi bgrbat, vine di-Ia krySmg bat, 5 §u m9 1^ la sersetat. tgt^ dzg^a 8^-ä-lukrat, i9a-n-skiirt i-ä-r9portat t9tg dzgua aii-dep9nat S9|pti skuli di bumbak 10 s-nnu di buranzik. ka sg-m-prind ü-ibovnik. dieselbe. D. Glossar. a dama s c ä=:: schwerer schwar- zer Wollenstoffi rot karriert, der in Tecuciii viel von Männern getragen wird (Da- mast). aleör (dreisilbig gespr.) = alior XXV, 4. amü= jetzt im Norden der Moldau etwa bis Bacäu, von dort an nach Süden acü. amur (amör, 'amör, 'amant) «= Schatz, sind volkstümlich ge- wordene Fremdwörter, die das für das Versmaß unbe- queme Tubovnic zu ver- drängen scheinen. XII, 7. 'afig^r^ä f. = Frohnarbeit (angara) 580. arn9tit = langgraniger Wei- zen 596. b ar 6 n m. = lange, dicke Bohle. Nach der Gfröße unterscheidet man folgende Bretter: baron, kantgr, talen, dulap, taban (= tavan) und scandurä als kleineres, dünnes Brett. bä§ka = gerade adv. ent- spricht tamam oderbanatisch ba|; auch in Siebenbürgen üblich. 546. b efiketutesk=banquettiereD XLI 9 (volkstümL gew.). bezi dßä «=> beizadea V, 24. bol für bold n. Stachel, hier Oiebelspitze am Dach XVII 4. borSfk9 *= Wachbolder im Seklerland. magy. bgiatg = Mädchen 494. bptlän = kleine schwarze Krickente, die sich in Ge- sellschaft des Pelikans auf- hält (Nicht Beiher, Rohr- dommel, ^aineanu, Tiktin) Dobrudscha. l>9^9l$l^ = Holzstößel 546. bgtsg = bäditä 546. brava = tapfer, tüchtig; un- veränderL Adj. braz = breaz XXVIII 12 ge- meint ist, daß das Pferd mit Schaumflecken bedeckt ist daß es wie ein „scheckiges"" aussieht brez PL zu breaz statt bread. — 225 — brad = Tanne XLII 16. Der Baum ist dort nur von Hören- sagen bekannt. brigidäu n. = Stößel zum Käsepressen 632. br9k9t§ik9 »s kleines 6eföß für Wasser 580. bryn n. = Regenbogen 576. buleba§a = buluba|a XXXII 1 Zigeunerhauptmann. b^igutesk = irre reden XII 1 (buigulesc). dalbin^ts adj. «= hellblond Vm 1 (albirfos). danäk — Kalb 587 (südl. Do- brudscha). de-asMinari«=»auf die Schul- tern LU cf. Adverbia p. 118. dermeli a s= anlernen, unter- weisen 546. dezy f. = Bütte 546. diniii PI. o päreche de — türk. Hosen 589. disbufigesk ««= aufknöpfen, au&esteln XXIU, 10 von bumb PL bufig = Knopf. doyidesk«=i besiegen, s&nge- le m'a dovedit = das Blut hat mich über und über be- deckt, (hat den Blick getrübt, so daß ich euch, Brüder, nicht erkennen würde und euch auch erschlagen würde, deshalb ruft er: dati dosul si fugitt) XLI 52. dugie f. = Hirsenart, die als Weigand, 9. Jahresbericht. Yiehfutter benutzt wird (pä- ringä Sbb.). duläp »= Brett s. baron. dzgstr^ = zesträ. Wenn das Wort von deztra käme müßte es mold. dzastr^ lauten. (In der Gegend von Folticeni gehört) dz^lää = Tagelöhner 633. ziler in Siebb. dz9§k§3;i n<=Beutel516.mag7. zsacskö (jascäu). fa, manchmal fä, ist der An- ruf an Frauen mit der Be- deutung vorwärts! mach zu! Es ist also weiter nichts als eine altere Form vom Impt. &. fag n. Bienenzelle PL faguri Honigwabe 582. glodorös Vokalharm. = glo- duros = holperig XLV 7, goj i a =» entrinden (a coji) 546. grindg PL -dzi «» zweiteiliges Floß, das aus grinzi gebildet wird, kleiner als gilg. grindz^äpar^s» Floß, kleiner als grindä. gurzüi n. B=s gurguiü 564. g^rt4n BS Bauemtölpel, viel- leicht statt *cirtän=^ Zänker. gibär = Sumpfkarpfen 603. Zusanunenhang mit bibän? gizlük =a Winterweizen 595. gilg PL gile = zweiteiliges aus kleineren Baumstämmen 15 — 226 — bestehendes Floß, das mit Brettern beladen wird (bila). hliz^ "=» Stück Land von 2 — 3 ba. bliziSoar^ as klei- neres Stück Land 546 (Thon- erde). 'indlk n. SS Qraben 584 (hen- dichla, bendf c) weit verbreitet in (Moldau) Bessarabien, Do- bradscha. |ant ist dort sehr ungewöhnlich. iotS »== schau! (ultä) in der ganzen nordlichen Moldau; auch iote=7otä-te, zuweilen utS in der südlichen Moldau. izidig. = Ausgabe, Verschwen- dung 546. käntgr = Brett s. baron. kat4rg PI. url» großer, langer Baumstamm (Mastbaum); Name des Floßes, das aus solchen besteht. Der Größe nach werden unterschieden: catarg, cätSrgeä, trinch^t, ghilä, grindS, grinzfisoarfi, reiea. Der Name Gatarglu bedeutet ,JFlös8er^' von catarg, hat mit catlr (^aineanu Infi, or.) nichts zu thun. klitSine f. = Wollkittel 489. kl 9108 ti = haufenweise XLI 46 (claie). kodan9 = Mädchen von 10 bis 12 Jahren 494; auch in Siebenbürgen üblich, eigent- lich ein Mädchen, das beim Tanz in der coadä steht, nicht wie Dame Wtb. er- klart „Zopftragei^. kohnf a >= schlaff sein 632. kongkgSie = Hochzeitsdich- tung (coläcärie) gebildet aus coläcas für coläcar. n far 1 durch conac, conacar her- vorgerufen 546. kopgtSel «=» Kind, das noch nicht laufen kann 580. korkod^l»» ein Wasservogel, nach der Beschreibung „Eo- moran^ cf.curcudans= Trut- hahn (curcä). kot^ts n. = Fischzaun aus Schilfrohr mit S-f&nnigen Einbiegungen zum Fangen der Fische bes. am Prat üblich. kotung f. «=: cätun im großen Teile der Moldau üblich. kgtgrgea £ «= Baumstamm und Floß, kleiner als Katarg s. dieses. krivat n. = Bett XXXVH 20 (crevat). kuibare f. «= Nest 615 nicht cuib, ebenso im Arom. kuibär = Nest. kukurüz PL -uj werden nur die kleinen, unausgewach- senen Maiskolben genannt, das gew. Wort für Mais ist popusotü 564. ktikuv9 = eine Art Schwan, — 227 — kleiner als der gewöhnKche, ohne Erhöhung auf dem Schnabel, Sidnune: hu hu 597. kurä a, porumbu ^s den Mais reinigen 590. arom. reinigen, seihen (Milch), dr. curat, cu- räti etc. gehen alle auf a Gura — colare zurück, haben mit curare nichts zu thun. cf. franz. couler. kuirkfte zu cirpesc = flicken vm 6. k9rzank9 «=> Plattfisch 603. kingg = Querbalken an der Vorderseite des Flosses, der die einzelnen Stämme durch eingetriebene Pflocke und Bastseile zusammenhäli litkg = lipca — fest, unbe- weglich 632. Igptää s» Netz von 40 m Länge und 14 m Breite, nur auf fließendem Wasser an- gewandt. Es wird von 2 Kähnen mit 6 Mann bedient siehe nevod u. setkg. I9tun2i9 = läturoate, Brett Ton den Seiten eines Baum- stanmies. lufig^re, weitverbreitete An- gleichung an lung farlängo- are Xu 16. lut&ffur statt luceaftr 611. matur — om matur = alter erfahrener Mann 597 (von Fruchten nicht üblich, da- gegen mgtür = morsch, an der schnellen Körösch). matitsg sss ein mit Steinen beschwertes Netz, das in die großen Netze hineingelegt wird um alle Fische auch die kleineren herauszuziehen, die sonst entkommen würden. aaL) ^ melets^ig = Militärdienst (Miliz) V 11. merkea a ^== auf dem Rücken tragen 546. mintSög (misog Prut) n. »» ein kleines Handnetz, dient dazu das volle große Netz von Fischen zu entleeren. (laL) mit PI. mituri = Niete (gew. nit) 564. 11191 BS Inteijektion der Be- wunderung, auch in IV 7 scherzhaft so gebraucht: daß ich mich wasche, daß ich sei „ach wie schon*^ m^ntuf a =» beenden, te ai m^ntuit de lukru ^=» du bist mit der Arbeit fertig ge- worden; i am myjituit = ich bin mit ihnen fertig ge- worden, ich habe sie um- gebracht (Moldau) XLI 47, 53. nandrgi «= junger Bursche 494. nandrgl^us» Schlingel. nant «» nalt «= inalt XII 10 (Nord-Moldau). 15* — 228 - iiedonirit==:iiedameritXLl22. nevod Netz von 200—300 m Länge, 4 — 5 m Breite (nävod) 12 Personen in drei Kähnen bedienen dasselbe. lal ninos «= miros — rieche; weit verbreitete Form in der Mol- dau. ngpaste £ = Exeuznetz. '9al9t9 £ SS Menge, Haufen 546. oas «= häis! ^=^ links! Zuruf an die Ochsen 546. odgön n. »= starkes aus Lin- denbast gefertigtes Seil beim Fischnetz (lal.). ostij (oistig Prut) = zwei- zinkige Fischgabel mit Wi- derhaken (limbS). lal. 'ozm^k n. = Niere 546. paindzinesc = mit Spinne- webe überziehen, trüben (die Augen, den Blick) XLI, 51. c£ dovidesk. palng = Spinne (aromunisch pangu) 564. p al an k 9 (Zaunbefestigung) ; katra tot a fakut palanka <= der Hagel hat alles kurz und klein geschlagen 496. panS = Hammer der Büttner, auf den beim Anziehen der Reifen geschlagen wird 564. pastrS «s Blütenstaub, den die Bienen sammeln und als sogenannte „Höschen^ in den Stock tragen (pas- tura). pelivan^==pehlivanäLVlIl9. plaii§te £ = Gebirgsland, Bergesrücken XII 3. plut^ = Schwimmkörper am Fischnetz. laL polk^ = wollener Wams 534. porküts9== Leibchen, Mieder XXIII 11 (wohl von port fir portutä?). pgrpyts PI. m. ^^ türkische^ weite Hosen 580. (Das aus dem Griechischen stammende Wort, findet sich auch im Arom.p9rpödzi m: Strümpfe.) pgr^ng nL «== Hirseart 612. (pärmg, pärinc, pärincfi, pä- ringS sind Formen, die ich in verschiedenen Gegenden horte.) pr^g9tesk = pregStesc 614. (c£ n^vastä statt nevasta.) p r e tk ä r = kleiner Bohrer 654. pripöna» lange Angelschnur mit zahlreichen Haken (laL). preuros = bereift X 3. prostovöl = Wurfnetz (Do- naudelta) siehe sasma. pr9zin9 ^^ Stabangel mit einem Haken (undita). pruz^j = Spaß, Scherz (pru- jesc) 546. p^S^n = stolz, eingebildet (päsin) 546. rjieä PL r^i^le = kleinste — 229 — Baumstämme, die zu zwei- teiligen Flößen vereint, auf der Bistritza gefloßt werden. rarf 1 8 9 ^^ Sternbild des Orion. Pälciu. rgveie f. PL = Geschlechts- teile 515. rum^n <=» Bauer LII (Christ, Mensch). ruäpare f. =» Rotauge (Fisch) 603. setk^BstNetz von 50 m Länge bei 1 m Breite. Es sind eigentlich drei Netze mit Maschen (ochi) von ver- schiedener Weite, von den weiten kommen sieben auf die Breite des Netzes, von den engen 35 (laL). sk9p98uni f. »s Untergang, Verderben (scapät) XXII 5. skits^r =s großer Bohrer 565. snokeSti ■» garbenweise XLI 45 (snop). sokru = soc — Hollunder 546. (Es liegt eine, natür- lich nur lautliche Association mit socru Tor.) stirizip = Rußzapfen (ste- reghie) 528. str9fitä as= wiehern, niesen XI 20 (== stränuta). str^knea == Wurfnetz (Prut) siehe äasma. strgkgtsgt = verunstaltet (stricat) XII 11. stjlpu BS Blumenzweig 546. supsgori PL zu §ups9oare f. s=s subsuoare, Achselhohle XII 13. Sa&mä f. ist ein Wurfnetz mit 7 cm im Durchmesser hal- tendem Eisenring (belciug), an dem ein 2 m breites Netz hängt, dessen Maschen etwa 3 cm breit sind. Der untere Umfang des Netzes beträgt 8 m und 200—300 Bleikugeln beschweren es. 10 Schnüren (strajä— strejl) verbinden den unteren Band mit dem eiser- nen Doppelring (vlrtej) an dem sich ein 3 — 10 m langes Seil befindet §kel9 = Schnitzelbank 565. dQak9ts s=» Ratten, ist der Spottname für Katholiken. §tim =s dicke kurze Wolle 611. §ufan s= eine 3 — 5 m lange Stange mit kräftigem Holz- bügel (cerc) am unteren Ende, über den die Seile des Netzes gezogen werden, wenn das- selbe beim Fange geschlossen werden soll (lal.). St-8-oi = |tiu ce oi XXI 3. tabän = tavän — dünnes Brett s. baron. talen = Brett s. baron. t^ynits9 550 «= temnitä. tiviliKiu = rein, unverMscht 550. — 230 — toi n. = Haufen, Menge (niclit nur Lärm) 632. 1 9 b 6 n oder tgboi n. ^a Haufen, Menge 632. tgb^r^i a s= sieb anstrengen 632. tgm^^^^r m. = Wachbolder im Bistritzathal. Die Beeren dienen zum Bauchem, daher der Name, traf n. = Steueramt HI 5. treöuk^ = Wassertrog (tro- acä) 546. trifiket m. s= Baumstamm und Floß, kleiner als katarg, kgtgrgea. tr6Kie = Trappe (dropie) 601. tr9ntur=trlntor,Drohne581. ts^r9l a = Strumpfe stopfen 546. tSok an s= Maisstrunk (cocian). tSup n. «= Scbnabel 597, 614. t^rbög n. =: Kreuznetz (laL) anderwärts z. B. Moldau auch näpaste genannt. *ulpän =s männL Fuchs, uni = unde 533 XIV 11, utä = schau (uitä) (Podu-Tur- cului). vargön, v^rgön n. = Waggon 552. vesllg »B große Angelhaken, die am pripön (siehe dieses) befest^ und mit lebenden Fischen als Köder versehen werden, unditä nennt man ' c die kleineren Angelhaken för die präjfnS, siehe dieses (laL). y^zuind von Tijäesc XXIQ 10, gemeint ist das Fliegen der Rocke beim Tanzen. y^r§9 = Beuse mit fünf Holz- reifen im Durchmesser Ton 1 m bis 70 cm sich Ter- jungend (värsie ^äin.) laL y^rtez «=: eiserner Doppelrmg in der Form einer Acht, siehe äaSmä. zminsele zu smicea = Gerte xxxvn 1. zu die f. = Menge (Menscheo) 515. zudets, zudetsas9 «=» Richter, Richterin VUI 3, 4. zn^m9t Ks Yerspemmg des Flusses durch Treibholz (Flossersprache). zug >= BaJkenaufisatz auf der kingä (s. dieses), auf dem das Steuerruder ruht (j^S)* — 231 — Liste der nntersnchten Gemeinden. In Siebenbürgen. 488. Feldioara (Marienbarg), Paraschiva Ciocan 62 Jahre. 489. Mätärof (Nußbach), Qbeorghe Säcelean 46 J. 490. Bretco, Ana Valvarichi 30 J. 491. Poiana-Saratä (Sos mezö) Gh. Goman Chitu 74 J. In der Moldau. Jud. Bacau. 492. Qrozesti, Andrea Fiches 18 J. 493. Sl&nic, Costandin lonel 32 J. 494. Dofteana, Tinea Simonescu 50 J. 495. Laloia, Ion Contoi 38 J. 496. Mägiresti, llianä Märian 15 J. 497. Tetcan( Dumitrache Tocilä 36 J. 498. B&esti, Ion Han 36 J. 499. Onestx, Ion Anica 74 J. 500. MSnästirea Casin, Ion Preda Taren. Mocanen. Jud. Putna. 501. Cotofönesia, Gh. Yoicu. Mocanen. 502. Adjud yecht, Toader Säcu. 503. Domnesia, Uie Pavel 50 J. 504. Corni, Costandacbi Ion (Jud. Tecucäi). 505. Cucuva, Ion Cibotar 27 J. Jud. BacSu. 506. Valea-Sacä (Bogdanfalva), Martin Tanca 37 J. und Mihat Harabagiü 14 J. s-Gemeinde. 507. Prä|e8ti, Mihai Antal 16 J. s-Gemeinde. 508. Märginent-Munteui, Marita Päulet 16 J. s-Gemeinde. 509. Racova, Gheorghe lonicä 38 J. — 232 — Jud. Neamta. c 510. Slobozia, Necnlai Proiean 47 J. 511. Bistrita, Peixachi Ghicajala 60 J. 512 Bicas, Qheorghe Gas van 18 J. 513. Cälugäreni, Gh. Tatar 17 J. Jud. Suceava. 514. Borca, Yasile Sim. Mustea 30 J. 515. Bro^teni, Maria Häulicioae 70 J. Jud. Neamtu c 516. Pipirig, Yasile Lipan 45 J. 517. Agapia, Qh. Solomon Chiofa 40 J. (Zigeuner). 518. Cräcfioani, GL Matei 30 J. 519. Budesti, Ion Boca 75 J. (ehemals s-Gemeinde). 520. Clrligi, Gh. Pantasi 30 J. Jud. Suceava. 521. Verseni, Vasile Cosi Chiriac 15 J. 522. DrSgu^ant, Teodor Goni 523. Giumulejti, Nicolai Nestor 36 J. 524. Bogdänesti; Toader Sutu 45 J. 525. Mälin, Gayril Spiridon. 526. Preute^ti, Gheorgfae Span. 527. Dolhasca, Gh. Pascar 58 J. 528. Rätunda, Gh. Petrachi Vizitiu 21 J. Jud. Boto^ani. 529. Poiana-Lungä, Ion Ghiscar 45 J. 530. Stänce^Ü, Gheorghe Ysisilica 45 J. 531. CopSlSu, Ion Gosta Bolohan 24 J. 532. B&deni, Gh. Hriscu 15 J. Jud. la^T. 533. B&deni, Yasile Cotunoate 50 J. 534. Cotnar, Dumitru lanachi 40 J. — 238 - 535. Tlrgu-FromoSf Gfa. MSrginean 30 J. 536. Micläuseni^Btitea, Gabor Pitie 80 J. a-Oemeiinde. Jud. Roman. 537. Sabäoane (Szabofalta), Ferent Clopotar 36 J. s-^Q^m. 538. Cota-Vame^, Damasobin Pdtre 24 J. 539. Bätrinesti, Ob. Chitar 18 J. 540. Valea Ursului, Ion Novae 42 J. Jud. Yaslui. 541. Todereftr, Die Vasilol 65 J. 542. Cäntälärefti, Costacbi Timofti 18 J. 543. Munteni de Jos, Ghigora ^te&n 26 J. 544. Albeffö, Andrei Bojan 40 J. 545. Vladeftt, Paraschiva Däbol 34 J. Jnd. TmtoYa. 546. Slobozia-Zorleni, Ion YäsÜacbi 5Y J. 547. ^olete, Mibalacbi Codrean 65 J. 548. Bäseftr, Ion Gayril Popa 60 J. 549. Sämzänesti, Com. LileBtiH, Yaaile Dobrin. 550. Ivesti, Gheorgbe Nichita (Munteni). Jud. TecücItL 551. Däinceni, Toader Busutoo 66 J. (Mocani). 552 Närtefti, flie Jinghin 20 J. 553. Buda, Jordachi Dudescu 39 J. 554. Chietroasa, Com. Gäinceana, Gb. Ion Panainte 33 J. 555. Galbini, Gheorgbe Hu^tfu 14 J. 556. Tigänesti yecbi, Ion Bogbian 19 J. 557. Drägänesti, Necolai Radu 60 J. Jud. Putna, 558. Märäsesti, Gh. T. Bäsu 31 J. 559. Strävani de sus, Mihai Christea Gajarc 50 J. 560. Cämpuri, Ion Tlrdea 56 J. — 234 — 561. Soveja, Niereut Mn^at 65 J. (Mocani). 562. Negrilesti, Neculai Taftel 42 J. (Vrancia). 563. Näruja, Todorancea Copalä 60 J. (Vrancia). 564. Irefii, Payel Märicü 31 J. 565. Gägefti, Necolai Pordemare 70 J. 566. Mändrefti-Manieiii, Grigore Poslar 18 J. 567 Vadurosca, loan Lazär Sandn 40 J. Große Walachei Jud. Rlmnica-Särai 568. Ciardac, einige Hirtenknaben. 569. Oratie, einige Knaben am Brunnen. 570. DänuleftiL, Stoianä Gälini^ 12 J. 571. Murgesti, Necolrf Clinciu 27 J. 572. Fundeni, Gh. Dimitrascu 45 J. 573. Puie^ de jos, Neaga Vlas Soresca 9 J. 574. Mäicänefti (Bälboaca) Dim. Mihai 36 J. Moldau. Jud. CoYurlut 575. Nänesti, Stana Stan 30 J. Jud. Putna. 576. ^erbänefti, Ion Pätraf 25 J. 577. Piscu, Paraschiv Pärlog 75 J. 578. Slrbe|ti vechi, Dumitru Radu 16 J. Dobrudscha. Jud. Tulcea. 579. Pisica, Chiril Adam 30 J. 580. Väcfireni, Gh. Radu Mitu 35 J. 581. Luncayita, NecoM Matet 50 J. 582. Nicolitel Gh. Paraschiv Pascal 40 J. 583. Somova, Vas. Cristea 22 J. 584. Catalui, Ion Moscal 56 J. 585. Babadag, Gh. M&rinescu 59 J. (muntenisch). — 235 — Jud. Constanta. < 586. Rasova, Adam Chelner 25 J. 587. Cemavoda, Toma lanachi 52 J. 588. Simeni, Stoian Ion Mitru 26 J. 589. Parachiöi, Oh. Golea 40 J. 590. Topal, Stefan Cojocar 32 J. 591. Gioban, Neagu Chiru 52 J. 592. Qlrlicx, loan Donciu 30 J. 593. OstroT, lonitä Anghelutä 59 J. Jud. Tulcea. 594. Satu nou (Ftntina Nedeli) Andrei §ocat 60 J. 595. TnrcoiuLa, Anghel Adämitä 40 J. Große Walachei. Jud. Braila. 596. Chiscani, Costandin Frangu 56 J. 597. Gropeni, Arion Jalbä 72 J. 598. Stancuta, Petrea Alezi 80 J. Jud. lalomita. c 599. Luciu, Voicu lene 10 J. 600. Tändärei, Dinu Gurgu 60 J. 601. Vlädeni, Ion Dima 80 J. 602. Cegani, Männer am Brunnen vor dem Dorfe. 603. Buliga, Radu Mitic 15 J. 604. •^ocariciü, Dutu Paraschiva 70 J. 605. Rozeti YoInasT, Haralambi Gheorghescu. 606. Slobozia, lonVasil 38 J. 607. lazu, Mariutä Dragomir 10 J. Jud. Braila. 608. Zavoaia, Ilie Caragat 65 J. 609. Perisor, Neacsu Colgiu 76 J. — 236 — 610. ^atesia, Mihu Didi; 28 J. 611. Piscu, Costandinä Trufas 40 J. 612. OurguietT, Alecu Tarachiu 24 J. 613. Cotolung, Ion Stan Albu 64 J. Moldau. Jud. CoTürlul 614. Scfnteiefti, lorga Necoara 26 J. 615. Poltesti, Toma Cerbu 38 J. 616. Milesti, Necolai Cepraga 60 J. 617. Balintestl, Vasile Lupu 50 J. 618. Beresti, Ion lancn 32 J. 619. Färtänesti, Vasile Gh. Bobnc 35 J. 620. Oancia, eine Frau Yon 65 J. 621. Rogojeni, Gh. Mnranü 50 J. 622. Ctrja, Matei Stan 22 J. Jud. Tutova. Jud. Fäloin. 623. Fälciu, Gh. Colcenü 60 J. 624. Berezeni, Ion losip 43 J. 625. Pähnesti, Uianä Toader 26 J. 626. Stalinesti, Haralambi Arhire 32 J. 627. Cordeni, Profirä Filon 14 J. 628. §äscani, loanä Paladi 34 J. 629. DolhestT, Nastasie Pietrar 62 J. 630. Bunesk, loan Cbiriac 20 J. Jud. la^L 631. Poieni, Maranda Rotanü 26 J. 632. Rädiu lu Tatar, Ion Pitartü 30 J. 633. Popesti, Dumitru Dinu 50 J. 634. Stolniceni, Gh. Daraban 40 J. Jud. Suceaya. Drnck yon August Pries in Leipslg. RETURN TO HUMANITIES GRADUATE SERVICE 150 Main Library 642-4481 RESERVE Books ore OVERDUE if not returned or renewed by the HOUR (where indicated). 2 HOUR books may not be renewed by teiephone. Return only to HGS. DUE AS STAMPED BELOW JUN 2 ^3 iji.i)( ": i.' Ij83 INTERU, RETURNED JUL 1 3 '83 -2 M HilM GRAD. SERVICE - — i^uu n ^^QQ RETURNED JUN 3 1990 ''^ '»5W.'«ft/«P^^^/fcE'*' 7^ UNIVERSITY OF CALIFORNIA, BERKELEY BERKELEY, CA 94720 J^ M189841 776c THE UNIVERSTTY OF CALIFORNIA LIBRARY ^