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Jahresberichtes noch etwas verzögert, berichte ich hier gleich über die Jahre 1905 und 1906. Wie ich schon im 12. Jahresberichte mitteilte ist zu Ostern 1906 auch ein Institut far bulgarische Sprache von der bulgarischen Regierung errichtet und meiner Leitung anvertraut worden. Wie vorteilhaft die Verbindung rumänischer und bulgarischer Studien ist, geht schon aus dem Inhalte des 13. und 14. Jahres- berichtes hervor und ich bin überzeugt, daß sich dies in Zu- kunfk noch mehr zeigen wird. Es ist ja zweifelsohne durch die Erweiterung des Forschungsgebietes namentlich für deutsche Studenten eine Erschwerung des Studiums eingetreten, aber doch gibt es noch Arbeit genug für solche, die sich lediglich auf das Bumänische beschränken wollen. Durch die Mitarbeit der Bulgaren und der sprachkundigen Aromunen, von denen nicht weniger als vier das Institut besuchten, ist in den ge- meinschaftlichen Sitzungen des bulgarischen Instituts eine ebensowohl vielseitige, wie tiefgehende Besprechung der ver- schiedenen Themata ermöglicht worden, die allen Teilnehmern reiche Förderung und Anregung bot Im Sommersemester behandelte ich in den Sitzungen am 5., 12., 19., 26. Mai die Ortsnamenbildung im Bulgarischen, am 16., 23. Juni die rumä- nischen Ortsnamen in Bulgarien, in den folgenden Sitzungen sprachen Herr Bomansky über das Suffix -i5, HerrMichov über bulgarische Ortsnamen in Serbien und Herr Dr. Karl Dietrich hielt uns drei Vorträge über griechische Suffixe. Im Winter- — IV — Semester 1906/7 behandelte ich die aromunischen Ortsnamen, Herr Papahagi die romanischen Ortsnamen in Epirus und Thessalien, Herr Capedan die slavischen Ortsnamen in Thessa- lien und Epirus, Herr Doritsch die Geographie der bulga- rischen Volksliteratur, Herr Michov die Terminologie des Wagens (ausgehend vom Bumänischen), Herr Dr. K Dietrich ältere Ortsnamen bei den Byzantinern und in der letzten Sitzung besprach ich die türkischen Suffixe, die sich in Orts- namen finden. Die Mitglieder des Instituts waren vier Bul- garen (Bomansky, Michov, Doritsch, FrL Batschwarowa), vier Aromunen (Papahagi, Sajaktzis, Geägea, Capedan), ein Deutscher (Dr. K. Dietrich) und ein Busse, der aber nur an einigen Sitzungen teilnahm. Für deutsche Anfanger war natürlich die Mitarbeit unmöglich, da die Kenntnis einiger Balkan- sprachen vorausgesetzt wurde. Wie herrlich wäre es, wenn es gelänge auch eine griechische, serbische und albanesische Abteilung ins Leben zu rufen. Was könnte nicht alles ge- leistet werden, wenn die Balkanvölker wenigstens auf dem Gebiete der Wissenschaft einträchtig miteinander arbeiten würden! Nun, was nicht ist, kann noch werden; sind wir so weit gekommen, so ist Hoffnung, daß die Einsicht der leitenden Persönlichkeiten die Errichtung eines Instituts f&r Balkan- sprachen ermöglicht. Ich freue mich zu hören, daß man auch in Bumänien nicht nur die Nützlichkeit, sondern auch die Notwendigkeit des Studiums des Bulgarischen einzusehen beginnt Das Institut far Bumänisch war besucht im Jahre 1905/6 von 17 Mitgliedern (8 Deutsche, 4 Bumänen, 3 Aromunen, 2 Bulgaren), im Jahre 1906/7 von 26 Mitgliedern (11 Deutsche, 6 Bumänen, 4 Aromunen, 4 Bulgaren, 1 Franzose). 1905/6 beschäftigten wir uns mit Altrumänisch mit Benutzung der Chrestomathie von Gaster, im Sommersemester 1906/7 wurden aromunische und sonstige dialektische Texte interpretiert und im Wintersemester etymologische Übungen gemacht und Neu- erscheinungen besprochen. Vorlesungen hielt ich folgende: S.-S. 1905 Wortbildungslehre und Syntax der rum. Sprache; — V — Vergleichende Syntax der rumänischen und bulgarischen Sprache. W.-S. 1905/6 Einleitung in das Studium des Bumä- nischen; Neugriechische Grammatik. S.-S. 1906 Praktische Grammatik des Rumänischen. W.-S. 1906/7 Historische Gram- matik des Rumänischen, Lautlehre. Die Vorlesungen waren durchschnittlich von 20 Studierenden und zwar überaus regel- mäßig besucht. Von meinem linguistischen Atlasse ist die 8. Sektion erschienen, die 9. und letzte wird denmächst fertig gestellt. Außerdem habe ich bei J. A. Barth eine bulgarische Gram- matik erscheinen lassen, die für Anfänger berechnet ist. Die Kenntnis des Altbulgarischen ist nicht vorausgesetzt; das Verbum ist eingehend und zwar, wie das ja geradezu un- erläßlich ist, durchgehends von der imperfektiven Form aus- gehend behandelt, da ja die Wörterbücher ausschließlich diese Form angeben. Leipzig, Ostern 1908. G. Welgand. Inhaltsyerzeiclmis. Seite D« MiehOT) Die Anwendung des bestimmten Artikels im Roma- nischen, verglichen mit der im Albanesischen and Bulga- rischen 1—110 I. Abschnitt. Die absoluten Worte und Wortarten. §§ 1—28. I. Eigennamen. §§ 1—17. A. Personennamen. §§ 1 — 2 1 § 1. Männliche Personennamen. § 2. Weibliche Personen- namen. B. Appellativa in der Punktion von Eigennamen. §§3—6 . 4 § 3. Gott. § 4. Teufel und Äquivalente. § 5. Gestalten der Volksliteratur. §6. Verwandtschaftsnamen im Bulgarischen. C. Geographische Bezeichnungen. §§ 7—14 6 § 7. Die Namen der Weltteile^ Länder- uud Provinznamen. § 8. Männliche Orts- und Inselnamen. § 9. Weibliche Orts- und Inselnamen. § 10. Orts- und Inselnamen im Plural. § 11. Anhang. Völkemamen. § 12. Flußnamen. § 13. Berg- namen. § 14. Namen von Meeren und Meeresteilen. D. Namen von Zeitabschnitten. §§15—17 9 § 15. Namen von Monaten. § 16. Namen von Wochentagen. § 17. Namen von Festtagen. II. Singularia tantum. §§ 18—21 10 §18. Sonne, Mond etc.; Naturerscheinungen; Namen von Krankheiten. §19. Abstrakta. §20. Stofinamen. §21. Gene- reller Artikel. in. Die übrigen Redeteile. §§ 22—28 12 § 22. Die Adjektiva. § 23. Die Eardinalia. § 24. Die Ordi- nalia. § 25. Das Possessivpronomen. § 26. Das Interrogativ- — VII — Seite pionomen. § 27. Das Relativpronomen. § 28. Die Prono- mina indefinita. IL Abschnitt. Die Wortgruppe. §§ 29—50 25 § 29. Kopulative Verbindung. § 30. unus et alter. § 31. Ab- solutes Nomen nach Präposition. § 32. Attributiv be- stimmtes Nomen nach Präposition. § 33. Homo ille ille bonus. § 34. Nomen commune und Ac^ektiv. § 35. Nomen proprium und Adjektiv. § 36. Appellativum und Proprium. § 37. Namen von Eörpertedlen etc. und Adjektiv. § 38. Eom- parationsgrade. § 39. ' Apposition. § 40. Substantiv und Kardinale. § 41. Substantiv und Ordinale. § 42. totus und Substantiv. § 43. Substantiv und Pronomen possessivum. § 44. Substantiv und Pronomen demonstrativum. § 45. Sub- stantiv und Pronomen interrogativum. § 46. Substantiv und Fronomen relativum. § 47. Substantiv und Pronomen indefinitum. § 48. Substantiv und Identitätspronomen. § 49. Substantiv und Substantiv. § 50. Das bestimmende Nomen. III. Abschnitt. Die Anwendung des Artikels innerhalb des Satzes. §§ 51 — 60 69 § 51. Substantiv in der Anrede und im Ausruf. § 52. Lo- gisches und grammatisches Subjekt. § 53. lumea dupa lume. §54. Prädikat. §55. Überschriften. §56. Das Objekt. § 57. Anhang. Wunschformeln. § 58. Substantiv nach Präposition. § 59. nga und tek im Albanesischen. §60. Substantiv nach Vergleichsadverbien. Anhang. §§ 61—67 99 § 61. Präpositiver Artikel. Bedeutung des Artikels 102 § 62. Deiktische Bedeutung des Artikels. § 63. Possessive Bedeutung. § 64. Distributive Bedeutung. § 65. Generelle Bedeutung. Der Artikel bei der Wortbildung. § 66 104 A. Bildung des Adverbs vermittels des Artikels. B. Als Kasuszeichen. G. Bildung des Ordinale. Die artikulierte Form als allgemeine Form. § 67 .... 107 Übersicht über das Verhältnis der drei Sprachen zu ein- ander. §68 108 Abkürzungen 110 — vin — Seite 9. Weigandy Etymologien. In pre^jma, besmetec 111 Per. Fapahagly Parallele Ausdrücke und Redensarten im Rumä- nischen, Albanesischen, Neugriechischen und Bulgarischen 113—170 Einleitung 113 Balkanische Übereinstimmungen 117 Schlußwort 168 Benutzte Werke und Abkürzungen 169 G« Weigandy Rumänen und Aromunen in Bosnien . . . 171 — 197 Die Karavlasi 173 Die Gunusari 176 Die Balije in der Herzegowina 191 D. MiehOTy Berichtigungen 197 Die Anwendnng des bestimmten Artikels im Bnmänischen, yergliclien mit der im Albanesischen und Bnlgarischen von D. M. Miohov. I. Abschnitt. Die absoluten Worte und Wortarten. I. Eigennamen. . A. Personennamen. § 1. Männliche Personennamen. Im Rumänischen werden die männlichen Personen- namen in der Regel ohne Artikel gebraucht: loan, Tache, Stefan, lordan, Isae etc. Die auf -ä ausgehenden können den Artikel annehmen: neben Gheorghi^ kommen auch Toma, Luca Yor. Daß die substantivierten Adjektiya^ die als Gentiüa und Familiennamen dienen, den Artikel annehmen, wird niemanden befremden, trotzdem fühlt der Rumäne ihn so wen^, daß er das -1 des Art. nicht schreibt, wohl aber das -u spricht: Lupu, Codrescu, Yäleanu. Die nichtartikulierten Personennamen nehmen im Genitiv-Dativ den präpositiven Artikel lui: lui loan etc. Die postartikulierten haben als eiue Reminiszenz an die Zeit, wo sie noch als artikuliert empfunden wurden, die alte Flexion beibehalten: Tomu, Lucäi, dupä plecarea Greuceanului (Ispir. 220). Als der Artikel seine Kraft ver- loren hatte und die artikulierte Form zur allgemeinen Form des Namens geworden war, konnte auch Präartikulation im Genitiv-Dativ eintreten: lui Toma; lui Luca; Taurul pämtn- Weigand XIV. 1 — 2 — tului se apucä §1 föcu chipul lui Greuceanu numai si numai din fier (Ispir. 220), Das Albanesische versieht aUe männlichen Personen- namen mit dem Artikel: i ^ Moskoua Toskese ^Mosco dit h Tosco** (Dozon CXVI); flitne per Isun« „man sprach von Jesus** (Luk. VII, 3); Hins duarte mbi Isune „sie legten Hand an Jesum** (Matth. XXVI, 50); Isuit Kriätit, ie birit Davidit h te birit Ayraamit (Matth. I, 1) „Jesu Christi, des Sohnes Davids und des Sohnes Abrahams**; Simoni i pergekße^a (Luk. VII, 43) „Simon antwortete ihm und sprach**; ms i mad* se loanni Vap- tistiu (Matth. XI, 11) „größer als Johannes der Täufer**; Akk. von Dodo-Dodonfi (Hahn II, 117). Im Bulgarischen entraten die männlichen Personen- namen des Artikels: HBasHb, Ctohh^ etc. Die auf -a aus- gehenden, zwei Silben nicht übersteigenden männlichen Personennamen können den Artikel annehmen: GanaTa, JyTcaTa, ToMaxa, IleHKaTa (Diminutiv von llanaHOTB), ^OHKaTa (für I^oneB'B); aber dreisilbige: HHKOjia, ELiha etc. Die Diminu- tiva auf -Ka nehmen den Artikel an, auch wenn sie zwei Silben übersteigen: ILranKaTa, CaBH^Kara, ^pasH^KaTa etc. San^o ne CBiTB H aa'B noePL, IIoeTi Karo ÜHmypKaTa? (BoTCBt). Die auf -qe, -ko, -e(-i) auslautenden Kosenamen neutriusr generis nehmen ebenfalls den Artikel an: nBan^ero, ^oh^oto, HBaHKOTo, IleTKOTo, KojiCTO, Mhtcto etc. Wo sie die diminu- tive Bedeutung eingebüßt haben und zu gewöhnlichen männ- lichen Personennamen geworden sind, entschlagen sie sich des Artikels: HBaHKy, yÖnei^xT'B Ha Ac^hh I; IlerKo, flfinno etc. EojEHTO, Mhthto, HHKOJiaKHTo Werden auch als Namen einer erwachsenen Person als Diminutiva empfunden und mit dem Artikel versehen. Man kann aber auch HHKOJiaKH sagen. Der Artikel dient hier dazu, eine Gefühlsäußerung zu stände zu bringen. In derselben Funktion wird er uns auch später (unter Ortsnamen) begegnen. § 2. Weibliche Personennamen. Die absolut gebrauchten weiblichen Personennamen werden im Rumänischen durchweg artikuliert: Liza era la Beatricea — 3 — (Gor. 24); Dochi^ (passim bei Brs. 36 sqq.); era Safta lui Mäträgunä, si incä una, Mari^ cunostis^Ie Casandrei (Cras. 232); Sara saü Sara; preconteazä pe una Didina Mazu, ex-marsandä (Crgl. U, 121) „eine gewisse Didina M/ ; pe fiica prentesei o chema Maria (Slay. 24); a luat o la Agapia (Gor. 193). Die weiblichen Gentilien nehmen ebenfalls den Artikel; Baluca Stavreasca (Grgl. III, 85); de sigur lancu e la Fmnzeasca (Gor. 37). Über die Anwendung des Artikels bei weiblichen Personennamen in der Anrede ist § 51 nachzusehen. Das Albanesische verlangt den Artikel bei den weib^ Hchen Personennamen: Täte Marua t i frin zjarit (Hahn II, 165) „Maro ging hin, um das Feuer anzublasen**; id akomi Lena pa martuar (Ped. 89, 19) „Lene war noch nicht ver- heiratet"; mbeti Lilua ns muli (Ped. 84, 21) „Lilo blieb in der Mühle**; u-nis plaku, Kß ie vij te Lubia (Ped. 97, 19) „der Greis machte sich auf den Weg, um zur Lubi zu gehen** (Lubia im Nominativ, worüber § 59); prcme ts dergoj Lilonc (Ped, 84, 8) „heute abend will ich Lilo hinschicken**; porsiti vajzen e saj Marone te rfiste fufene (Hahn II, 164) „sie befahl ihrer Tochter Maro (im Alb. Akkusativ) den Backofen an- zuzünden** ; mbeti nerka me Lenen ne §tepia (Ped. 89, 15) „die Stiefmutter blieb mit Lene zu Hause**. Nicht auffällig ist es, wenn es Ped. 82, 1, resp. 97, 5 heißt: te mades j a kiäne vene emberin Maro, te macfes tjetres (te mesmes) j a kiSne vene Lilo, eöh te vogeles Lene „der Ältesten hatten sie den Namen Marie gegeben, der Zweitältesten Lilo nnd der jüngsten Lene** und j a vune emerin Lubi „sie nannten sie Lubi**. Vgl. jedoch li däduse numele Maria. Im Bulgarischen entschlagen sich die weiblichen Personennamen des Artikels: MapHA, Elena, CTanKa, IleHKa (aber männl. IleHKaTa), Caea (männl. CanaTa) etc. Die auf -kg und -^e ausgehenden Hypokoristika er- halten gleich ihren mannlichen Genossen den Artikel, den sie stets beibehalten, wenn ihnen die diminutive Bedeutung auch verloren geht: EaeHKOTo, EjeH^exo, Ah^cto, Ahkoto, MapHH^eTo etc. 1* — 4 — Die weiblichen Gentilien, wie auch die männlichen, bleiben artikellos: HBanOBa, üeTpona wie HeaHOB'B, üeTpoBx; IIIyMeHCKa, CxHBencKa wie lUyMencKH, GoraBeHCKH. B. Appellativa in der Funktion von Personennamen. §3. Gott. Im Rumänischen ist zu unterscheiden zwischen a) Dom- nul und b) Dumnezeü. Das erstere ist stets artikuliert: Domnul a dat, Domnul a luat (Gor. 52); un pustnic yine pe la ele de poväfueste cele sfinte pentru Domnul (Ispir. 29). Das zweite dagegen bleibt stets artikellos: Dumnezeü sä ne ^ie (Cr. 24 et passim); mare-i Dumnezeü (Cr. 29); noi bätrlnii am crezut si In Dunmezeü si in Dracu (Gor. 57); nicl la Dumnezeü sfintul (Cr. 90). Der Grund der Verschiedenheit liegt darin, daß Domn ein Appellatiyum ist, das auch sonst gebraucht wird, und durch den Artikel individualisiert wird, während Dumnezeü nur die Bedeutung Gott hat Das gegenseitige Verhältnis ist dasselbe wie im Deutschen zwischen Herr und Gott. Das Albanesische artikuliert stets Perendi^ wie über- haupt die Personennamen: Perendia dcfteu „Gott zeigte**; Perndia u jam (Ped. 29, 20) „Gott bin ich**. Ebenso ist es im Ngr.: 6 d'sog. Im Bulgarischen wird weder rocnoA'B noch Bora arti- kuliert: rocnoA'B My ce übh na clh'b; Bofb Aa bh e na noHonp». Im Kasus obl. erscheinen die betreffenden Wörter mit a-Aus- laut, der einfach den alten Gen. für Akk. fortsetzt und mit dem gleichlautenden Artikel nicht verwechselt werden darf: nosHajTL Bora. § 4. Teufel und Äquivalente. Im Rumänischen durchweg artikuliert: mare-i Dum- nezeü si mester i dracul (Cr. 29); nici dracul nu-i-o scoate din cap (Ispir. 103); mai ai dracului decit dracul (Cr. 33). Isi gäsi Greuceanu palosul ce-i farase Satana (Ispir. 228). esti singur necuratul cu trup femeesc (Cras. 75); cäzu si crepft — 5 — ca necnratul (Ispir. 26). vicleanul pismuia pacea fetelor (Ispir. 49). Im Albanesischen wird djal Teufel mit Artikel ge- braucht, z. B. Matth. IV, 5 u. f. djali e mar me vetehe der Teufel nimmt ihn mit sich. Im Bulgarischen wird ebenfalls der Artikel gesetzt: /[ßBOÄTiTh CH H^Ma pa6oTa; nesHaem'L, fl,aBOÄi>'rh ^b, ro B3eMe, KOJKO n^e HSTpaHTB AHemHHT^ (AK. 254); die nichtartikulierte Form konmit jedoch, und zwar meist in stereotypen Wen- dungen, auch vor: BnymHTejHH, ä^boj^ ää th ssene, n&iaTH (AK. 35); Ä^BOJTL ne mgäo xe H36pa (AK. 164). MojH ce H TH, Divin Maestro, na BeeMoryn^HH OiSÄaTeJB Aa He ÄonycHe CaTanaTa ^a Te Bise^e bx cajOHa, bx kohto . . . (AK. 185). § 5. An dritter Stelle seien die Gestalten der Yolks- literatur angeführt, die meist Anreihung von Substantiv und Adjektiv, bezw. einem adjektivisch fungierenden Substantiv, oder endlich eine mehrgliedrige Wortgruppe aufweisen. Der Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Namen ist auch hier eingehalten: Zina (passim bei Ispirescu); dete iaräsi pe la Zina (128) etc.; zise Ileana Simziana (31); aber Flamlnzila, Setilä, Ochilä, Chiorilä, Orbilä, Nimerilä (passim bei Cr.). Die personifizierten Naturerscheinungen nehmen den Artikel: acolo sedea Soarele (Ispir. 56); acolo sedea Vintul (57). Zu der anderen Gruppe übergehend, können wir zunächst des Harap Alb Erwähnung tun, der uns so oft in dieser Form begegnet. Dann sei es noch des Fät-frumos gedacht, dessen Bestandteile lockerer miteinander verbunden sind, sodaß sie dem Einschub eines possessiven Dativs des Pronomen perso- nale nichts in den Weg stellen: trimise tot pe Fätul ei frumos la toate slujbele (Ispir. 31); erwähnt sei noch der Galben-der Soare, von dem Igpirescu 19fif. zu erzählen weiß. Im Genitiv-Dativ nehmen alle diese Namen, von den postartikulierten weiblichen abgesehen, den präpositiven Artikel an. Das lockere Band zwischen den Bestandteilen — 6 — von Ffitrfrumos verfehlt auch hier nicht; das Einstellen des postpositiven Artikels zu ermöglichen: zise Ileana Simziana Fätului-frumos (Ispir. 31). Wohl auch hierher zu rechnen ist die maica stari^ von Carageale III, 54 (a plecat bäiatul dupä maica stari^a). Daß Smeul u. dgL mit dem Artikel auftreten, wird niemanden wundernehmen. Es handelt sich ja hierbei um ein durch den Artikel deutlich aus der ganzen Gattung heraus- gehobenes Individuum. Die personifizierten Himmelsgegenden werden artikellos angewendet: Impäratul adunä Bäsarit si Apus, Meazä-zi si Meazä-noapte (Ispir 41). Zum Schluß mögen Beispiele angeführt werden wie: mai nainte de aci este palatul unde locueste Tinere^e färä bätrine^e gi via^ä färä de moarte (Ispir. 6 ff.)* I^ Gen.-Dat. stellt sich der präpositive Artikel ein: acest munte este mosia luijumä- tate de om cälare pe jumätate de iepure schiop (Ispir. 41). Derartige Wortgruppen können jedoch auch artikuliert werden: ajunserä la jumatatea de om, cälare pe jumätate de iepure schiop (47). § 6. Yerwandtschaftsnamen im Bulgarischen. Im Bulgarischen verdient besonders die EigentümUchkeit hervoi^ehoben zu werden, wonach die Yerwandtschaftsnamen und Namen von Personen, zu denen der Sprechende in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis steht, in die Klasse der Eigennamen geruckt sind und den Artikel verschmähen: a^AO, 6atfa, ^mo, jejA, cTpHua, ManKa; qoptfaASLHH (Herr eines Dienst- boten), jmsTezb etc. Wie sich das Albanesische und das Rumänischen dabei verhalten, s. weiter unten. C. Geographische Bezeichnungen. § 7. Die Namen der Weltteile, Länder- und Pro- vinznamen werden im Rumänischen, absolut gebraucht, durchweg artikuliert: America, Australia, Asia, Africa, Europa; Albionul, Anadolul, Ardealul; Fran^a, Germania, Romänia etc. Zwischen Maskulinum und Femininum zu unterscheiden ist — 7 — hier Ton keinem Belang. Eine Verschiedenheit in der Be- handlung wird später (§ 31, b) zur Sprache kommen. Im Albanesischen werden die fraglichen Namen eben- falls artikuliert: Ylezsnte e saj T^ftonen me mbret ts Busise (Ped. 38, 13) „ihre Brüder kämpften mit dem König von Buß- land«. Im Bulgarischen vermeiden dieselben den Artikel: AMepHKa e dorara, bi AMepmca jrecHO ce ne^ejATL napn (AK. 5); C-BpÖHH MHHyBaMe HomHo BpiMe (3); BtjrrapHH, OBpÖnn, EasapHA, CaKcoHHH CH no^a^oxa i^3^^ (33)« Artikulierung findet nur dann statt, wenn ii^end eine Gefühlsäußerung bezweckt ist: Tyii TepMaHEHTa rojt^Ma i^ap- npna 6eäo\ asx ci>wh meTajTB ns'B MocKOBHHra (AE. 249); ne SHaesTB . . . ceramHHT^ KaiCB n^e a noAKaparL ex MocKOBHiiTa (218); so B-MräpHH „Bulgarien", aber BxjirapHÄTa „die Bul- garei". § 8. Die männlichen Orts- und Inselnamen im Singular nehmen im Bumänischen meist den Artikel an: Busciucul a fost o fortereafa in vremea Turcilor; Londonul; Bela^iile comerciale cu Lembergul (Titel eines Buches von Jorga); Bucurestiu-i mare (Gor. 12, als Singular aufgefaßt); Ciprul. Männliche Ortsnamen, die inländische Orte bezeichnen, lassen jedoch den Artikel bei weitem öfter weg: Vir^ Izvor, Blaj, Bast, Bals. Das Albanesische hängt den männlichen Ortsnamen den Artikel an: ists nga Berati (Hahn II, 119) „er ist aus Berat" (wegen nga s. § 59); Vivari, Sopoti (Ped. 97 passim). Das Bulgarische verschmäht den Artikel bei den mann- ichen Orts- und Inselnamen: ByKypemTb, Phmtb, Ilapnat'B, Äoufiflwh, BepjEHHi, Khifbp'b, HeSjLom. Der Artikel ist zu- lässig, wo eine Geftthlsäußerung bezweckt ist (s. § 7). § 9. Die weiblichen Orts- und Inselnamen verlangen im Bumänischen den Artikel: Grädistea, Bemetea, Salea, Boma, Viena, Bräila, Pesta, Bistrifa, Irlanda, Islanda, Sicilia, Sar- dinia. - 8 - Das Bulgarische läßt auch bei weiblichen Orts- und Inselnamen den Artikel weg: Bapna, BHena^ O^eca etc. Aber wie oben (§§ 7 u. 8), so auch hier: KaKBo n^e h rxemm na BHenaTa? rpa^'B Karo rpa^ (AK. 124), § 10. Im Plural werden die Orts- und Inselnamen im Rumänischen artikuliert: Bucure|tit, Oala^ii, Pitestii, Ploe|tii, Gropenii etc. Balearele, Hebridele, CaraiJsele, Ciclazii könnten französischem oder deutschem Vorbild nachgemacht sein; aber einheimische wie JilaTe[le, Fintlnele[le etc. werden mit und ohne Art. gebraucht. Im Bulgarischen können die Ortsnamen im Plural den Artikel annehmen oder ihn au&lassen. Alle Ortsnamen nehmen im Rumänischen im 6en.-Dai den nachgestellten Artikel: stradele Bucurestiului, casele Braso- Tului, biserica Gala^ilor, la marginea Gropenilor etc., weil der Artikel hier als Easuszeichen dient, s. § 64 B. § 11. Anhang. Die Yölkernamen, die Namen der Be- wohner verschiedener Gegenden, Städte, Dörfer werden in allen drei Sprachen artikuliert Eine Ausnahme davon macht nur das Bulgarische insofern, als es bei Namen von Stadt- und Dorfbewohnern die unartikulierte Form vorzieht: Cjchbchi^h H hm6ojii;h ce HaMHpajH b'l nocTOHHen'B aHraroimB'LM'B (AK. 152); ILroBAHBqaHH H^Ma san^o ^a* hh saBH^MaT'L (b. „^eHL*^). § 12. Die Flußnamen, männlich sowohl wie weiblich, werden im Rumänischen mit dem Artikel gebraucht: Crisul, Prutul, Oltul; Dimbovi^ Dunarea etc.; curentul Dimbovi^ei; un tirgusor pe malul Prutului (Gor. 105). Das Albanesische wendet gleichfalls die artikulierte Form an: lumi is sum i marf, si Vjosa (Ped. 36, 11) „der Fluß war sehr groß, wie die Vjosa" (Vovusa, Fluß bei Avlona); gid-e vurketfi e Delvines (97, 36) „das ganze Tal von Delvina"; vate nde fand is Täupes (97, 33) „er kam bis zur Tschupa". Im Bulgarischen werden die inländischen Flußnamen mit und ohne Artikel gebraucht, die ausländischen nur dann mit Artikel, wenn eine Geftihlsäußerung bezweckt ist: Äyna- B'LT'B, OcxM'LT'L, HciTBp'LrB, KaMTiHflTa, BHTa (lit Bh^i»); neben — 9 — ApHH'B, Bap^ap'B; HHTpa, IJ^HÖpHqa, Orocxa etc. Penn'B, ^Hen'Bp'L, Hhjtb; Cena, TeMsa, Hesa. § 13. Die Bergnamen werden im Rumänischen mit dem Artikel versehen: AÜasuI, Alonisul, Veznyiul, Pamasul, Olimpnl, Balcanul si Cärpatul (Gedicht von Alexandri); Etna, Fata, Gropni^a; Cärpa^i, Cordileru. Im Bulgarischen entbehren die Bergnamen im Singular den Artikel, nehmen ihn aber im Plural an: IhmxL^ IHapi», BHToma, Pflja; KapnaTHTi, Po;^onHT^, A:imiT%, KopAHjHepHT^. BajQcaH'BrB ist ein Appellativum und daher stets artikuliert. § 14. Die Namen von Meeren und Meeresteilen werden im Rumänischen artikuliert: Bosforul, Avema, Balatonul (Platten-See), Lemanul, Dardanelele. Im Bulgarischen werden nur die ganz bekannten arti- kuliert: BoGop'BT'B, AapAaHejHT^; die übrigen bleiben artikel- los: ^eHaH'B, .ZlaMamirB (daß der französische Artikel davor steht, macht der Sache keinen Abbruch, da ja dies dem Bul- garen nicht zum Bewußtsein kommt). D. Namen von Zeitabschnitten. § 15. Im Rumänichen werden die Monatsnamen in der Regel ohne Artikel gebraucht: februarie are numai douä- zeci si opt de zile. Der Gen.-Dat. nimmt den präpositiven Artikel an: luna lui Mai. Die einheimischen Namen der Monate werden jedoch artikuliert: cu cea din urmä zi a Brumärelului s'a dus si soare si cäldurä (Cioclrlan, Traiul nostru, 3). Im Albanesischen werden die Monatsnamen stets arti- kuliert: nde katrembfirfjetß ts marsit (Ped. 95, 12) „am 14. März" ; ditfin e parc, Its hin marsi (95, 10) „am ersten Tag, wo der März zu uns kommt^, d. h. „am ersten März^ ; nde ne zet e katre te kofikut (95, 35) „am 24. Juni" ; ndfi muaj ie keräorit (Dozon, Wörterverzeichnis) „au mois de juin". Im Bulgarischen haben die Monatsnamen keinen Artikel: asrycT'B e Haä-ropemHHTB Micei^'B na roÄHnaTa. Wenn aber ein bestimmter Monat als Objekt oder Zeitbestimmung — 10 — steht, müfi der Artikel angewandt werden: AByapBfl npfoar paxMe secexo. § 16. Wie die Monatsnamen, werden anch die Namen ▼on Wochentagen im Bumanischen ohne Artikel gebranchi Wann sie artikuliert werden, soll später (nnter § 65A) be- sprochen werden. Das Albanesische wendet den Artikel anch bei den Namen von Wochentagen an: ie enten me Kane, t£ dznmane me Me6e „le jendi tu me pleoras, le yendredi tn ris^ (Dozon CXXIII). Im Bulgarischen werden dieselben artikuliert, wenn sie Tage einer ganz bestimmten Woche bezeichnen: HeAiura npiicapaxMe BKj^msLf noHeA^^iHHKa na jeobx s. Abschnitt IIL § 17. Die Namen von Festtagen nehmen im Bumär nischen den Artikel an: dupä aceea a venit Craciunul (Shiy. 174); Päftile. Im Bulgarischen meist ohne Artikel: KOie^a, nejraK- AfiKbf B'BSHeceHHe. Ebenso die kirchlichen Perioden: kojeqxhh nocTH, ncTpoBH nocTH etc. II. Singularia tantum. § 18. Gegenstände, die nur in einem einzelnen Exemplare vorkommen, werden im Bumänischen artikuliert. So a) die Sonne: soarele sträluceste; der Mond: lunartdea din cer; und die Namen der Sterne: mii de mii de stele, in mijlocul cftrora Orionul se resfö^ mai luminos (Oor. 175); das Paradies: diminea^a sta in poarta raiului (Ispir. 57); das Glück: norocul i^i ride din toate pär^^e (Cr. 8); se ^inea norocul de la dinsii ca pulberea dupft ctini (Ispir. 175); der Tod: poate ne ya trimete moartea (Gras. 188); cu moartea yei muri (Ispir. 192); das Leben: yia^a era luminä oamenilor (Gaster I, 20, 12); der Schlaf: sä-i yie sonmul si pofta de min- care (Slav. 292); nu-1 mai prindea somnul de bucurie (Ispir. 98). b) Hierher rechne ich noch die verschiedenen Natur- erscheinungen wie den Wind und den Begen: il udä ploaia — 11 — öi-1 bäte vintul Gor. 46); clnd bäte vlntul, moare se invlr- teste (Slav. 61); den Blitz: träsnetul din cer de-ar fi cäzut (Ispir, 51); den Hagel: de bätea piatra holdele (Ispir. 207); das Hochwasser: de venea apa mare, aräturile lui le Ineca (Ispir 207). c) Ebenso die Namen von verschiedenen Krankheiten, leidenden Zuständen und seelischen Affektionen und Regungen: dacä te apucä tusa . . . de-i mlnca un mar copt, scapi de tusa (Gor. 3); Incepea sä ne drägosteascä foamea (Brs. 35); 11 cuprinse ame^eala (Slav. 153); mä cuprindea ingrozirea, clnd mä glndeam (Slav. 141); te lua groaza (Ispir. 13); te umflä rlsul (Gor. 61); I a lovit damblaua (Gor. 11). d) Es sei noch an die fünf Sinne des Menschen erinnert: ai-i veni auzu[l (Ispir. 132). § 19. Der großen Gruppe der Gegenstände, die in einem Exemplare vorkommen, schließen sich nun die Abstrakta an. Sie werden im Rumänischen ebenfalls mit dem Artikel ver- sehen: bunätatea nu are a face cu räutatea (Cr. 26); stia ce este necazul si lipsa (Ispir. 124); pe fruntea lor se juca feri- cirea amestecatä cu grija (Brs. 57); frica päzeste bostänäria (Cr. 44). Das Bulgarische meidet den Artikel bei Abstrakten besonders bei Verbalabstrakten: ne snae, mo e jmnenHe h rpHa:a; na qeJOTo hmt» Hrpaeme n^acTHC CMiceno ex rpH»a. § 20. Stoffnamen können im Rumänischen ebenfalls den Artikel annehmen: nu stia nici cum se mänlncä mamaliga (Ispir. 14); cum se poate, broastele sä mänlnce malaiul? (Ispir. 182); dureri de din^i präpäditi cu otrava plumbului (Crgl. III, 54); nu mai stie nimeni sä faca brtnza precum o fäcea el (Slav. 37); suflä rapaia din gura ei cea spurcatä (Ispir. 25); sä fi fost cu al^ii, hei, hei! mlncai papara plnä acum (Cr. 65). Das Bulgarische kann den Stoffnamen ebenfalls den Artikel anhängen, bedient sich dessen jedoch viel seltener als das Rumänische: ere tfapa6oH Jiomo jh e, tfe? (A.E. 264); »:ej[%30 CKopo p^a^AHcna etc. — 12 — § 21. Wenn ein Gattungsname als Vertreter der ganzen Gattung auftritt, pflegt er im Rumänischen den generellen Artikel anzunehmen: casa nu se fine förä femee (Gras. 9) ; cearta förä päruialfi ca nunta förä läutari (Ispir. 215); ducea harabaua cum cirmaciul duce corabia in timp de fartunä (Slay. 337); o pädure mare si deasä, pe unde nu ajunsese toporul incä (Ispir. 58); cu capul se lucreazä mai greü decit cu sapa si cu furca. Im Sinne des deutschen „man^ wird om fast ausschließlich mit dem Artikel gebraucht: omul e dator sä se lupte (Cr. 48); nu stie omul ce poate sä patä (Cr. 65); sogar im folgenden Satz: cum se poate ca omul de pe alte ^rmuri sä räsbeascä pinä aci (Ispir. 55). Als gene- reller Artikel kann noch das nachgestellte Demonstrativ- pronomen ästa, resp. acesta dienen: multe mai yede omul acesta clt träieste (Cr. 53). Vereinzelt sind die Fälle, wo om in der allgemeinen Form erscheint: mai rar om, care . . . (Cr. 27); om are nevoe de om In lumea aceasta (Slav. 233). Als unrichtig erweist sich die Behauptung Dozon's (LXIII), daß im Albanesischen neri im Sinne von „man" stets ohne Artikel angewendet werde, vgl. mit Artikel: neriu, po vate nek ajo duna, ms ketu s vjen dot (Ped. 64, 28) „wenn ein Mensch (man) in die andere Welt gegangen ist, kann er (man) nicht mehr zurückkommen"; neriut te mos t i ^uats (77, 22) „du sollst es niemandem sagen". Im Bulgarischen wird in solchen Fällen die allgemeine Form vorgezogen: paaönpa jh th cbhhh otb Kja^eH^osa BO^a? (AK. 140); K^ma Öea-L sKena ortHt ^a h ropH. ^oBiicB im Sinne von „man" wird stets artikellos gebraucht: HHmo üoäoÖho HC cpima qOBiK'L HH Bx e;i;Ho OTT» eBponeäcKHTi npHCTannma (AK. 44). III. Die übrigen Redeteile. War bisher nur von Verbindungen des Artikels mit ver- schiedenen Substantiven oder substantivisch fungierenden - 13 — Wortgruppen die Rede, so sollen jetzt auch andere Wortarten erwähnt werden, die solche Verbindungen eingehen. § 22. Die Adjektiva. Im Bu manischen nehmen die Adjektiya den postpositiven Artikel an, wenn sie nach Ellipse des dazu gehörigen Sub- stantivs, dessen Vertretung übernehmen, den präpositiven, wenn sie im allgemeinen eine Person oder Sache bezeichnen, die die betreffende Eigenschaft besitzt: bolnavul (sciL om) — der Kranke, den wir alle kennen; cel bolnav — der Kranke im allgemeinen; uite ce Yorbeste girbova si neputincioasa (Cr. 9). Daß das Adjektivum auch nach Präpositionen den postpositiven Artikel beibehält, die sonst seine Auslassung verlangen, möchte ich eben durch das oben erwähnte Ent- stehen als Folge einer Ellipse erklären: sä mai ciupim noi ceva de la onorabilul cä nu stricä (Crgl. 106); ce-mi bate^i mie capul, ducefi-vä la bätrinul (Gras. 254); ebenso la dreapta, la stinga (sc. minä), in aromina (sc. limbä). Wenn das absolute Adjektiv deiktisch gebraucht ist, so darf es nur den präpositiven Artikel gebrauchen: nu se stia care din toate acele vorbe era cea adeväratä (Cr, 46); vre-o armä din cele impodobite cu stimate (Ispir. 20); fir de cel bun (Ispir. 38). Von den aus dem Türkischen entlehnten Adjektiven ab- gesehen, nehmen alle anderen im Albanesischen den prä- positiven Artikel an, dessen Formen sich danach richten, ob das Adjektiv vor oder nach dem Substantiv steht und dieses artikuliert oder artikellos ist. Das absolute Adjektiv, das artikuliert werden muß, nimmt dazu noch den postpositiven Artikel an : bfri te semurine „il fit le malade, feignit de T^tre*^ == rum. facea pe bolnavul; e mesmja „la (soeur) moyenne en äge** (Beispiele aus Dozon CXVII); ^ot e vogcla, Its . . . (Ped. 43, 19) „die jüngste (eigentlich „die kleine") sagte**. Das Bulgarische, das keinen präpositiven Artikel im eigentlichen Sinne kennt, bedient sich in allen Fällen des postpositiven. — u — § 23. Die Eardinalia nebmeD, abgesehen von dem Zabl- wort der Einheit, im Rumänischen den präpositiven Artikel an: cei dol nu prea voiaü sä primeascä (Cr. 89). Eine Aus- nahme Yon dieser Regel bietet amindot, das stets artikellos bleibt, da es ambi-dui fortsetzt, das denselben Wert hatte wie cei-doi, eine weitere Artikulierung also überflüssig war: un Impärat si o impäräteasä, amindoi tineri si frumosi (Ispir. 113); clnd yeni yremea, nascurä amlndouä cite un coconas (ibid); täceaü amindoi (Gras. 121). Das Zahlwort der Einheit erscheint, absolut gebraucht, stets in der postartikulierten Form, selbst da, wo es un- bestimmt sein sollte: se inteleserä sä stea sä privegheze pe rtnd clte unul (Ispir. 200); hehei! unul e Galibardi: om, odatä si jumätate (Crgl. 80); föcea douä pasi inainte |i unul inäpoi (Ispir. 56). Die Erklärung der Erscheinung soll § 65 gegeben werden. Auch im Plural, wo un die Bedeutung „einige" hat, stellt sich der Artikel ein: auzind Aleodor unele ca acestea (Ispir. 44); unii ziceaü. Ebenfalls in gewissen Zusammensetzungen, wo un die letzte Stelle einnimmt, stellt sich der Artikel ein: in lasi n' avem niciun negustor romän, niciunul (Crgl. 198); vr'unul etc. Genau so wie im Rumänischen verhält es sich mit den Eardinalien im Albanesischen. Dort auch „nehmen sie, außer ne, den Artikel vom an" (G. Meyer, Gramm. § 60): astu do bauen me bare ie dia ede do pjefcn (Ped. 36, 3) „dann werden beide schwanger werden und werden gebären"; ik ie katra (Ped. 58, 14) stürze davon auf den Vieren = im Galopp, in vollem Rennen; vemi te düja baäke (Meyer 58, 3) „laßt uns beide zusammen gehen"; u-keruane te djete, po ta nendsie ku Jana? (Luk. XIII, 4) „zehn sind gereinigt worden, aber wo sind die neun?" nera pas tjetras (Ped. 82, 4) „die Eine nach der Anderen"; (horfa) kelmete nei pas neit (53, 23) „(sie warfen) die Rohre der Eine nach dem Anderen". Unrichtig ist die Behauptung Dozons (Langue chkipe — 15 — XLYII), daß „nß se decline, au masculin et au feminin, dans l'aspect determine, lorsquil n'est pas accompagne dun sub- stantif." Dies mögen folgende Beispiele zeigen: ketu repoS . . . iSte ne Ke set lekars (Ped. 39, 24) „hier unten , . . gibt es Einen, der Felle verkauft*; vate ne nga nafterite e e geti (24, 14) „es ging Einer von den Schififsleuten und suchte ihn auf"; le te veJ8 ne nga juve te öohe ö neri iSt ai (24, 12) „laßt Einen von Euch gehen zu sehen, was für ein Mann das ist"; sikur te i§ ne nga neve maSkul (43, 10) „wenn Eine von uns ein Mann gewesen wäre"; u ^om, Ke s ka mesuare as ne (69, 10) „ich sage, daß er auch nicht eine (sc. Frauenlist) gelernt hat"; as ne nga ata kudzonte te hüne nde veret (Meyer 62, 31) „keiner von ihnen wagte hineinzugehen in das Loch". Das Bulgarische wendet seinen postpositiven Artikel bei allen Zahlwörtern an, wenn sie bestimmt gedacht sind: eAHHiT'B Kaaa; CL^paxMe ce xpHMaTa bx e^na cran na cbb^tx (AE. 23). H ABaMara „alle beide"; wenn neben TpHMaxa im obigen Beispiel uns Beispiele begegnen, wo das bestimmt gedachte Zahlwort artikellos bleibt, wie in otfp'Ln^aMe ce Be^Hara ABana c^ cenaTopa (247) und ;^b% cTHrarL sa neTima hh (162), so ist der Grund der Verschiedenheit darin zu suchen, daß TpHMaxa appositioneil zum unausgedrückten Subjekt HHe» während in den letzteren ;^BaMa und noTHMa adverbiell an- gewendet sind. Eahh'b braucht nicht immer artikuliert zu werden. Im Gegenteil, der Artikel bleibt meist aus, wenn das Eine von zwei Dingen hervorgehoben wird: cähh'b otl AsaMaxa ce npHÖjraaa äo nacL. Um so weniger wird eAHRrb artikuliert, wenn es im Sinne eines Indefinitum der Quantität gebraucht wird: efljfwh, rjcAaiirB, uswnL&jLi» a^aHHe na oceM-L exasa (AK. 29). § 24, Durch Postposition des Artikels wird im Rumä- nischen das Kardinale zum Ordinale« Das Merkwürdige dabei ist, daß es stets auch vom Prä- positiv begleitet sein muß, was selbst dann geschieht, wenn — 16 — an davor zu stehen kommt So haben wir al dofle, a dona, al treile, a ireia^ al patmln, jetzt „al patnüe + a** ete.; nnde mäolncä doi, mai poate mlnca si nn al ireilea (Cr. 88). Diese Erscheinimg laßt sich nur dnrch die Annahme er- klären, daß in alterer Zeit das Ordinale im Romanischen nicht qnalifikatiy, sondern lediglich determinativ, nnd infolgedessen nur appositionell angewendet wurde. Als nnn dieses apposi- tionelle Verhältnis im Laufe der Zeit verwischt wurde, blieb als eine Reminiszenz daran die unbedingte Praartikulation des Ordinale. Dieselbe determinative Bedeutung wird uns auch beim Possessivum zu beschäftigen haben. Die jetzige Schrift- sprache verwendet eine Weiterbildung „al doilea^ eta Das Albanesische bildet seine Ordinalia, indem es dem Kardinale (außer ne, wozu ein Ordinale pars gehört) das. Suffix 'te anhängt Als gewöhnliches Adjektiv, nimmt es den un- bestimmten adjektivischen Artikel an und, wenn es bestimmt gedacht ist, noch den bestimmten postpositiven Artikel. Eine der rumänischen ähnliche Bilduugsweise weist auf: e tricfjet h nea (Ped. 95, 29) „am einunddreißigsten (sc. März)" (dik, „Tag", ist im Albanesischen feminini generis). Das Bulgarische besitzt ebenfalls Ordinalia, bei deren Bildung der Artikel keine Rolle spielt. Da sie qualifikativ sowohl wie determinativ sein können, ist die Anwendung des Artikels wie auch dessen Auslassung zulässig. So nxpBo, Koero sejaexMe ^^a bhahm'b, to e oiaBnaTa cxaTyn na cbo6o- AaTa (AE. IS), wo ebensogut nxpBOTo stehen könnte. Es bleibt uns nur noch übrig, die Verbindungen zu unter- suchen, die der Artikel mit den verschiedenen Klassen der Pronomina eingeht Und da will ich an erster Stelle das Possessivum behandeln, um dann zu dem Interrogativum, Relativum und zuletzt zu dem Indefinitum überzugehen. § 25. Das Possessivpronomen verlangt im Rumä- nischen stets und ausschließlich den präpositiven Artikel: fiul de boer nu era acasa, ci dus intr' ale sale (Ispir. 63); fecionil de impärat nu mai era al saü (Ispir. 1&7); dacä Toi gäsi, al meü sä fie (Cr, 13); dacä tu esti lupul, care m'a furat, a ta — 17 — s& fin (Ispir. 78); ii puse mänuchia säü de flori, Ina pe al lui (Ispir. 20). Ebenfalls nach un: un al meü „Einer von den Meinigen^. Die ErUärang ist § 24 gegeben worden. Dasselbe Bild bietet auch das Albanesische: „wenn die Possessivpronomina ohne Nomen gebraucht werden, werden sie wie Adjektiya in bestinmiter Flexion dekliniert, z. B. imi „der Meinige"; imeja „die Meinige**; Plur. t€-mit£, fem. tfi-mijate „die Meinigen", ntr. t'imte „das Meinige" " (6. Meyer, Gram. § 73). Also auch das albanesische Possessiv- pronomen muß in älterer Zeit nur determinativ gewesen sein. Weitere Beispiele:: ajo pune i§t€ jotja (Ped. 63, 23) „das ist deine Sache"; ajo pune iste imjä, se t§iS do ikim (Ped. 43, 25) „das ist meine Sache, wie wir fortkommen"; giö-e te-miata Jane ta-tuate (Luk. XV, 31) „Jiavra rä ifia cd iöriv^; zuri prape ne djale vet me mbretareSen, te tijn (Ped. 48, 30) „er erzeugte selbst mit der Königin einen Sohn, seinen eigenen". Anm. Überhaupt steht auch das mit Nomen verbundene Poss. immer mit dem Artikel. Prof. Leskien erklärt üne = noster, jon€ = nostra als ü — ne, jo — ne, wobei ü, jo alte vollere Artikelformen sind. Weiteres s. § 43. Der Artikel tritt im Bulgarischen beim possessiven Pronomen ein oder bleibt aus, je nachdem es determinativ oder qualifikativ fungiert: T5^3By^0T0 ne mßwh, ho h cbocto ne AanaMC (C. C. Eotf^es'B); ne ex. jsZÄOTRMjm KaTo CBoe paiCHfl otl GraHHMaKa (AE. 60); namaTa 6op($a e b'l cävii^oto bp^mo h Bama. § 26. Über das Interrogativpronomen ist im Rumä- nischen nicht viel zu berichten. Im Altrumänischen kommen Fälle wie die folgenden vor, die in der heutigen Sprache nicht üblich sind: carele omul crestin? (Gaster I, 39); clte lucrure trebuie sä stie omul crestin? — cinci lucrure. — carele s acealea? (Gaster I, 39 — 40); carele easte acela? (Gaster I, 96). Prof. Weigand meint jedoch, das -le sei hier überhaupt nicht der Artikel, sondern ein be- deutungsloser, mechanisch angehängter Zusatz nach dem Muster des Belativums oder Indefinitums wie etwa in: cänimerilenu le poate inplea deplin (Gaster I, 40), und wie auch heuto Weigand XIV. 2 — 18 — acilea, adicatelea etc. Da eine Form feminini generis carea, trotz Gaster I, CXXII, nicht Yorzukommen scheint, so wird wohl diese Auffassung die wahrscheinlichste sein. Eine syn- taktische Berechtigung hat der Artikel in diesen Fällen über- haupt nicht; wohl aber ist er beim Relatiyum carele erklärbar. Interessant ist das Albanesische, das den Gen.-Dat des Interrogativurn personale kuS „wer^ bestimmt flektiert: kuit, wogegen der Akkusativ in seiner alten Form natürlich unbestimmt erscheint: k£. Ähnlich wie im Rumänischen, wird auch hier das Inter- rogativum possessivum bestimmt flektiert: kujtja üie kejo sKeparja? (Ped. 143) „wem gehört (wtl. wessen ist) diese Axt?"; e kujt iSte ajo kone ede kij emer? (Mattb. XXII, 20) „cujus est imago ista et inscriptiop^ ato Ite ke Yens mbe n ans t^ kuit do ts jene? (Luk. XII, 20) „quae parasti cujus erunt?". Stets bestimmt wird auch das Interrogativum der Qualität flektiert, das aber oft auch die Stelle eines Interrogativum personale einnehmen kann: ember, se t§ila is, nuk i deftoi prinzipait (Ped. 85, 1) „den Namen, wer sie sei, sagte sie dem Prinzen nicht**. Das anlautende t- ist nach Pedersen (Texte 200) der präpositive Artikel. Man darf sich nicht irreführen lassen, wenn einem ein scheinbar unartikulierter Akkusativ iSile begegnet: er steht für tsilne. Das Bulgarische braucht den Artikel beim Interroga- tivum nicht. §27. Dem Interrogativpronomen schließt sich dasRela- tivum an. Während im Altrumänischen Fälle wie carele se va smeri pre sine ca acest copil, acela easte mai mare (Gaster I, 348); carele petreace in ajutoriul inäl^atului, In coperemtntul dumnezäului ceriului sä säläslueaste (286) ganz gang und gäbe waren, ist diese Erscheinung im heutigen Rumänisch äußerst selten geworden: aflarä despre un vräjitor mester, carele iachiega si apele (Isp. 161) und cäfi-va nebuni, carii s'aü incumes a o face (5). Auch als Relativum der Qualität wird care artikellos gebraucht: ai sä ajungi impärat, care n'a — 19 — mai stat altul pe fa^ pämintului (Cr. 60). Genau so verhalten sich die Belativa der Quantität: lua aminte la toate cäte ii zicea calul (Ispir. 150); sedea spinul la ospä^ tmpreuna cu mosu-säü, cu verele. aale si cu al^ii ci^i se intlmplase (Cr, 27), asa fac mai to^i ct^i scapa (Crgl. 5). Ahnlich wie im Rumänischen liegen die Verhältnisse im Albanesischen. Die Interrogativa kuS, tse, se, sa werden auch hier ohne irgend welchen Zusatz als Relatiya verwendet. tsili, ohne präpositiven, aber mit postpositivem Artikel, ist das einzige, das sich dieser Regel entzieht, und dies auch nur da, wo es das Demonstrativum in sich schließt: tSila te me pdKen, do t e mar grua (Ped. 85, 12) Jene, die mir ge- ikllen wird, werde ich zur Frau nehmen" ; tsila eite zona mos te flere „celle qui est capable de ne pas dormir" (Dozon CXXXV). Zwar weiß Gustav Meyer (Gramm. § 75) von einem be- stimmt flektierten Relativum „i-tsilß, dem ital. il qaale, ngr. 6 onolog entsprechend" zu berichten, aber schon Dozon (LXII) sagt: „Kristoforidis emploie i tsili, e tsila, lequel, laquelle, par imitation probablement du grec 6 ojtotog^ und Pedersen bestätigt diese Ansicht, indem er sagt: „Die bei Kristoforidis und Mitkos vorkommende Verwendung von i tsili als einfaches Relativum (= ngr. o ojtolog, it. il quäle) ist in L(€kur£si) und M(ursi) durchaus unbekannt (und dürfte überhaupt nicht volkstümlich sein).** [Im Osten wohl. Wgd.] Anders gestalten sich die Dinge im Bulgarischen. Da vrird von jedem Interrogativum ein Relativum gebildet ver- mittelst der Partikel -to, die vermutlich von kto und Sto ihren Ausgangspunkt genommen hat und sich auch auf Conj. wie FA^To, KoraTo etc. übertragen hat. Beispiele: a) Relativum personale: KoäTo Konae rpoöx ÄpyrHMy, caMT& na^a BÄTpi; yjira^aTa, koäto boäh otb yHHBepcHreTa iclmx ÖHÖjrHOTeKaxa; BCH^KH, KOHTO 6^2k Bi£Tp^, C1 HHCLKTB 06 BTypnaxa KIHfL BpaTaTa; b) Relativum der Qualität: na n3Jioa:eHHeTo bha^xx (TaiQBtBa) TOMaTH, KaKBHTO HO C'BM'L BKX^^LJUh ^yra^^; KaiCLBTO ((an^aTa, TaiCKB'E h chh'et'b; KaKBOTo noBHKajo, TaKBOsx ce 2* — 20 — otfaxHJo; c) Belativum der Quantität: T04K0Ba x7mh, KOjncoTo e^sa sa lofi TjreiirB . . . (AK. 24). Ferner in Konzessivsätzen: KöroTO H Aa cpin^Hime; n^OTo h flfi, noTLpcHBTB; KaKsoTO h xa e; KOJKOTO H xa HaM^pji; s. auch § 64, D. Gewisse Autoren finden besonderes Gefallen an dem artikellosen Relatiyum und wenden es auch in Prosaschriften an, die dann stets ein Gefühl der IJnnatürlichkeit der Bede herrorrufen. §28. Pronomina indefinita. A. der QuaUtät. a) Im Rumänischen bietet die stete Artikulierung des unbestimmt gedachten Pronomen altul in der Nominativ- Akkusativ-Form eine Eigentümlichkeit: nici pe mine n'a mai incalecat altul (Ispir. 15) — gemeint ist „ein Anderer"; apoi alta, apoi alta, pidä unde ii ajunse (Ispir. 59). Der Plural wird ebenfalls artikuliert: lepädä o pereche de opinci care se spärsese, incäl^ altele . . . (Ispir. 56) — der Betreffende hatte drei Paar Opinci; nu se gäsesc altele mai mari si mai frumoase decit aceste (Cr. 33); acum am altele la capul meu (Gr. 8). Dasselbe ist bei Zusammeosetzungen von alt der Fall: invä^a ca neal^ii pe lumea astä alba (Ispir. 162). Wegen des Reims dürfte altä artikellos stehen in den bekannten Versen von Alexandri minästire naltä, cum n'a mai fost altä. Ein Stück weiter heißt es ca noi, mesteri mari calfe si zidari, al^ii nici cä sint pe acest pamint. Auch in Verbindung mit Zahlwortern oder anderen Pro- nomina muß altul den Artikel haben: nevoile nu ^i le face ovfeiul, $i le fac al^ii mul^i (Cras. 176); uite si nenea Vasile si incä c'un altul (Cras. 150); nu se mai gasea pe lume un — 21 — altul asa de frumos ca acesta (Lspir. 65); nimic alta nu-^ cer (Gor. 122); in ce alta consistä educa^a Doasträ? (Gor. 165), Bezeichnend für die Bedeutungslosigkeit des Artikels bei altul im Sinne von alius ist der Umstand, das der Genitiv- Datiy nicht *altului, *aH;ilor, wie man mit Fug und Recht erwarten sollte, sondern altuia, altora, also ohne Artikel, lautet. Der Grund der steten Artikulierung soll in anderem Zusammenhange (§ 65) gegeben werden. Will man „der Andere^ sagen, so muß man nach dem präpositiven Artikel greifen: ear cel-Ialt, zise si el (lspir. 19); sä nn mai astepte pe cel-Ialt (220); Plural cei-Ial^i, cele-Ialte. Im Albanesischen findet vor demselben Pronomen in bestimmter wie in unbestimmter Flexion der präpositive Artikel Anwendung. Der postpositive richtet sich danach, ob das Pronomen bestimmt oder unbestimmt gedacht ist: 1. unbestimmt: e beri tjeter . . (Ped. 30, 18) „und er baute eine andere (sc. Moschee)*' ; ate kalene j a duroj mbreti djalit, Ke ms tjetre nek ai kala nuku hipen vetsem se ai (36, 8) „diesen Hengst schenkte der König seinem Sohn, sodaß kein Anderer als er auf ihm ritt^; übe n€ kusar Ite s ki§ tjat^re (Hahn II 169) „er wurde ein Räuber, der seines Gleichen nicht hatte** ; te mos te hipene Igetre mbi ur (Ped. 40, 26) „es soll keia Anderer über die Brücke treten"; ebenso nach ne „ein": t€ gime ede ne tjetre akomi, e ie gikonemi (Ped. 57, 31) „laßt uns noch einen Dritten aufsuchen und unseren Prozeß fuhren", 2. bestimmt: i d-ois tjeteri (Ped. 37, 2) „es sagte ihm der Andere"; pjeti ede tjetarin, e ai tjetri i ö-a (Ped. 45, 8) „er fragte auch den Anderen, und dieser Andere sagte ihm" (wegen tjetri nach dem Demonstrativum ai s. § 44); mbluadß ede te tjerate, se § kiSne ne han (Ped. 28, 26) „sie samnaelten auch das Übrige, was sie im Gasthaus hatten". u ö-a te tjerave (Ped. 95, 22) „sie sagte zu den Anderen", dagegen i ^ote tjatera,(95, 23) „es sagten die Anderen (Fem.) zu ihr" ist wegen der Häufung von te aus te tjatera verein- fßcht worden. — 22 — Im Balgarischen wird Apyr'B abweichend Yom Bami- niBch^d ebenso behandelt wie im Albanesischen. Neben der nnbestimmten Form ^yrB konmit aber noch eine andere, xpyrH Yor, die als eine unbestimmte empfanden wird, and deren zugehörige Fem. und Plorale den Artikel entbehren. Schon altbalg, entspricht, wie mir Prof. Leskien mitteilt, ein APO^rUH einem anbestimmten aXXog and ApoySHH = aXXoi^ wofdr viele Beispiele z. B. in Cod. Marianas Mark. XIV 19, Matth. XXI 8 etc. Äpyra ro fl ycra i^iiyae tf'Lpse (Bot). HHsyBaHero otl exBH'B BarOH'B wh Äpyra e MHoro jAoÖeo (AK. 42) — an der Stelle Yon ^yra könnte ebensogut xpjrh stehen, ohne irgend- welche Änderung des Gefühls, das man dabei hat; cahh HrpaflTB, ApyrH rn SHuarL, xpexH qerarB (13); Meaimy Äpyro O&hfWL BHHMaHHerO MH . . . (67). Daß auch nach efl.nB.i» und anderen Zahlwörtern und Pronomina Kpjrh artikellos bleibt, kann man sich nach dem Yorhergesagten ohne weiteres denken: eAncnb ;q)yr£ mh noco^H eflflA qepna xo^Ka; Apyrx cähh'l HSBHKa „ein Anderer schrie auf". b) Eine Stellung für sich nimmt das Albanesische mit seinem immer bestimmt flektierten i-tili „ein solcher^ ein: i tili ke iSte zoti ine (Ped. 80, 31) „da unser Herr so Einer ist**; e-tila, Ke je ti, mos u-tremb, se s te ha as kukudi tij (82, 37) „als eine solche, wie du bist, sollst du dich nicht ftirchten, denn dich mag auch die Pest nicht fressen". G. Meyer (Gramm. § 77, 1) scheint mit seiner Angabe, daß es auch un- bestimmt Yorkomme, im unrecht zu sein. c) singur als Vertreter des lateinischen ipse (Iden- titätspronomen) Yerwirft den Artikel: nu stiu eu singur, la ce m'am glndit (Gor. 154); spune singur, nu era maibine? (Gras. 242); intr' una din zile ea tsi gäti bucate singurä (Ispir. 22); ce astepta ea, ce Yisa, — singurä nu-si da bine seama (Gras. 11); s'a perdut singurä (Gras. 241); ziceaü cä li se urlse sezind tot singurele (Ispir. 8). Nicht als Artikel fasse ich das zweite Glied der zu- sammengesetzten Pronomina Yom Typus ipse ille auf, sondern — 23 — sehe im ersten Gliede, mit Meyer-Lübke (Syntax, § 69) über- einstimmend, „vielmehr eine zunächst bei einzelnen Präposi- tionen eingetretene Verstärkung von el oder genauer von lateinisch ille**: era cu dracu Intr' Insa (Gor. 194); lucrätorii rldeaü de dinsul (Ispir. 9) ; luind cu dlusil (Ispir. 65). Das Albanesische flektiert sein artikelloses vete nicht: vet i trete, vet i gaste „selbdritt, selbsechst". Daß vetehe den Artikel annimmt, interessiert uns hier nicht, da dies ein Abstraktum ist, etwa „ipsitas, Selbstheit^. Ebenso vete, gen. vetiu; c£ rum. trei ]n8i = drei Menschen (Selbstheiten). Absolut gebraucht kann im Bulgarischen caM'E den Artikel annehmen oder ihn weglassen, je nachdem es ursprüng- lich appositionell oder adverbiell angewendet wurde: caMx 6^fl,ewh, TOH He nponyn^ame a^^ noMorne na no-tfiAHHi^ otb nero könnte ebensogut heißen caiHHHT'L 6ifl,ewh etc., oder csLWusni» TOH Ö'kflfiWh etc. caikfL hh npHApyiKH hsx i^^hh Midway-Plaisance (AK. 54). Jener ursprüngliche Unterschied ist aber im Laufe der Zeit so verwischt worden, daß man heutzutage bald diese, bald jene Form wählt, ohne sich über jenen ursprünglichen Unterschied der Funktion Rechenschaft zu geben. B. der Quantität. a) Von unul, n6 und cahh'b als Indefinita gilt dasselbe, was schon oben (§ 23) von un als Zahlwort gesagt wurde, und wo manches Beispiel auch hier am Platze wäre. Es sei daher darauf verwiesen. Nicht als Zahlwort, sondern als Pronomen aufzufassen ist unul in Fällen wie acolo sedea xmul bätrtn => dort saß Einer, der alt war, und nicht: dort saß ein Alter. b) Das absolute tot nimmt im Rumänischen den Artikel nicht an: un bäiat tot aur; un cäpästru, un friü, un bici si o sea, toate colbäite, sfarogite si vechi ca pämintul (Cr. 13). Artikellos angewendet wird i-tere auch im Alba- nesischen: bere e tsrs üori (Ped. 83, 35) „ganz aus Gold ge- — 24 " macht **; ii yeinr e tera D£ flori (87, 3) „sie war ganz in Gold gekleidet^. So auch gi{^£: gatori iS gi^ inat (Ped. 129) „der Jäger war ganz Zorn**; i§ gi^e Eejf (ibid.) ,,er war lauter Freude^; ai tSifiiti kis n£ nisi gi{^€ gur (27, 8) „dieser Jude hatte eine Insel aus lauter Felsen^, wobei man gi^6 adverbial auf£EiSsen kann. Das Bulgarische scheint, wie oben bei caM'E, denselben Unterschied zwischen ursprünglich rein adTerbieller und appo- sitioneller Anwendung einzuhalten. Daß sich heutzutage jeder Bulgare dieser oder jener Form promiscue bedient, ohne sich des ursprünglichen Unterschieds bewußt zu werden, kann uns nicht wundernehmen. Beispiele: hob-l rpa^^, npi^H 25 fcaehh U^jx HsropijrB h othobo aacTpoen'B (AK. 77); camo nxpBOTO e H3pa(5oTeHo i^lio (Vorrede zu AK IX); bx Aßopei^a na many- (})aKTypaTa Kome jifl, ce noM^CTH ne caMO i^oto name u'LpBO IIjobahbcko Ö-LjirapcKO HMOÄeHHe, ho h . . . (AK. 51). c) im Sinne von omnes, omnia, tritt tot im Rumä- nischen im Singular bald mit, bald ohne, im Plural nur ohne Artikel auf: 1. aci totul e perdut (Cras. 57); Intunerecul cuprinse totul (134); totul nu putea sä fie decit de fatä (Ispir. 20); 2. acasä sä fie tot in regulä (Cras. 26); tot ce ^i- am spus e adevarat (Gor. 134); sä facä si ele tot ce va vedea (Ispir. 39); 3. fiindcä to^ te ^in de om drept (Ispir. 26); to^i din toate par^ile se adunarä (31); to^i se umflarä de ris de o data (36); to^i inteleserä (38); stnt adunate toate tn curte (7); darä toate In zädar (55); toate ar fi dupä gindul täü (Cr. 9). Das albanesische gi^e wird als „alleinstehender Plural „alle** mit oder ohne (präpositiven) Artikel flektiert" (G.Meyer, Kl. Gr. § 78, 5). Die Pluralform wird im Sinne des Sing, neutr. gen. gebraucht. Der Nom. PL nimmt den präpositiven Art. nicht an, der Gen.-Dat. arbiträr: i vrau is gi* (Ped. 38, 37) „er tötete sie alle"; vane giö-e bask ne stepi (Ped. 73, 28) „sie geben alle zusammen nach Hause"; u a da tß gi^avet iQBXB TOP (loöxop TOP öirsvTov {ocal) d^öate^. — 35 — Von dieser Begel gibt es Ausnahmen, die sich in drei Gruppen einteilen lassen: 1. Die Anwendung des Artikels bei dem seinem bestimmt flektierten Adjektivum folgenden Substantiv: si e pa, ake te bukurine djal£D£, i vuri eöe ajo sevda (Ped. 36, 21) ,,als das Mädchen den so schönen Burschen sah, wurde auch sie in ihn yerliebt^. Diese Lesart verdanke ich Herrn Prof. Leskien, während Pedersen die Sache anders aufzufassen scheint, wenn er nach bukurinß Eonmia setzt und übersetzt: „als das Mädchen ihn (sc. den Burschen) sah, daß er so schon war^; ein zweites Beispiel wäre das von Pedersen mit einem sie! bedachten i madi kosja (72, 4) „der älteste Bartlose^. Mehr Beispiele habe ich nicht auftreiben können. 2. Öfters wird das seinem Adjektiv vorangehende be- stimmte Substantiv unbestimmt flektiert, indem der bestimmte proklitische Artikel vor dem Adjektiv die Aufgabe übernimmt, den enklitischen Artikel zu ersetzen: sejtan i mad u-gezua §um (Ped. 45, 7) „der große Teufel freute sich sehr"; katä i ziu „der arme Weber" ; u ^ote palo-ken i ^etre ulkeret (79, 30) „es sprach der alte elende Hund zu den Wölfen". Es sind dies besonders die Yerwandtschaftsnamen, die den Artikel gern auslassen: u ^ote vela i vögele (Ped. 31, 15) „der junge Bruder spricht"; ^ote vela i vögele nga te State (39, 13) „der jüngste von den sieben Brüdern spricht"; degoj djal i mesme (34, 36) „es hörte der mittlere Sohn"; i ^ote vajz e made (33,24) „die älteste Tochter sagte zu ihr"; mbremanet duaj motr e made, ke te flij prape me nusen (43, 13) „am Abend wollte die altere Schwester wieder mit der Braut schlafen". Ähnliches wird uns auch bei den Verbindungen von Sub- stantivum mit Ordinalzahlwort und mit Pronomina begegnen. 3. In der Bibelübersetzung finden sich zahlreiche Fälle, in denen das seinem Komen folgende Adjektiv außer dem proklitischen noch den enklitischen Artikel annimmt z. B.: kij e§te i biri im i dasuri (Matth. 3, 17) „ovtog kcxiv 6 viog (lov 6 äyajtTjTog^. Es ist nicht sicher, ob wir es hier nicht mit einer unwillkürlichen Nachahmung des griechischen — 36 — OriginaU zu tun haben: indem einem griechischen a/o^rog ein albanesisches i daSore entsprach, wurde ganz mechanisch dem o ayojtrixoq ein i daänri als Übersetzang gegeben. Das Bulgarische setzt in nicht affektischer Rede das artikulierte Adjektivum voran. Wird das Adjektiv nachge- stellt, so tritt der Artikel ans Substantiv. Wenn er beim Adjektiv wiederholt wird, hat man es stets mit appositioneller Anwendung dieses zu tun. Die Erscheinungen sind so be- kannt, daß ich es mir sparen kann, Beispiele anzafuhren. § 35. Um auf die Verbindungen von Eigennamen mit verschiedenen Redeteilen nicht immer wieder zurückkommen zu müssen, will ich im folgenden deren Verbindungen mit attributivem Zasatz zusammenfassen, welcher Art dieser Zusatz auch sein möge. A. Geht der männliche Personenname seinem attributiven Zusatz voran, bleibt er in der Regel artikellos, während der Zusatz den präpositiven Artikel erhält: Gheorghi^ cel viteaz (Ispir. 140), Stefan cel mare Isac al meü (Cras. 29) etc.; die auf -e ausgehenden verlangen den weiblichen postpositiven Artikel: Budulea Taichii, dupä Petrea ^apului (beide aus Slavici); Bujorul d-tale (Slav.) wird sich aus dem Grunde er- klären lassen, daß Bujor zugleich ein Gattungsname ist. Tritt das Adjektiv dem männlichen Personennamen voran, so wird es allein postartikuliert; das ist besonders der Fall beiHeiligen- namen: sfintul loan. Als direkte Ableitungen aus dem Lat. erklären sich: Sin Pätru, Sin-Dimitru etc., dagegen ist der Ortsname Sint-Ivan (in Siebenbürgen) magy. Szent-Ivän. Die weiblichen Personennamen, die dem attributiven Zusatz vorausgehen, nehmen stets den Artikel an, der Zusatz kann den absoluten Artikel annehmen oder auslassen. Folgt der Personenname dem Zusatz nach, so bleibt er unartikuliert, während der Zusatz den postpositiven Artikel erhalt, wenn er ein Adjektiv ist, sonst den präpositiven: cara Didinä (Crgl. II, 108); biata Didinä (Gor. 117). Beide Glieder werden artikuliert in Verbindungen mit sfinta: sfinta Maria (Slav. 204); sfinta Dumineca (Cr. 30). — 37 — Für das Albanesisclie fehlt es mir an Beispielen. Es liegt jedoch nahe anzunehmen, daß auch dort die Personen- namen, die männlichen sowohl wie die weiblichen, vor Adjektiv den Artikel annehmen. Wenn es jedoch anstatt des zu er- wartenden Marua e Perhiture — Marc Pgrhitura heißt, so ist der Orund des Ausbleibens des Artikels bei Maro darin zu sehen, daß die zwei Wörter als ein Ganzes empfunden wurden, und daher bloß das Zweite artikuliert. Diese Annahme scheint auch der Umstand zu bestätigen, daß das adjektivisch fun- gierende Partizip ohne proklitischen Artikel erscheint. Das- selbe ist der Fall bei ißnt „heilig 'S das in fest zusammen- gewachsenen Wortfügungen uns unter der invariablen Form Sßn entgegentritt: §e(n)Nikol€; diten e ägn Mgrtirit (Ped. 95, 33) „am Tage des heiligen Martin'*. Jedoch mit enklitischem Artikel: senti Spirt oder Spirti fcnt „der heilige Geist". In Verbindungen von Eigennamen und attributivischem Zusatz kann im Bulgarischen nur dann der Zusatz arti- kuliert werden, wenn er seiner Natur nach des postpositiven Artikels fähig ist. Der Personenname bleibt auf alle Falle artikellos: ToAcpTs cb ß^axa a6a oder cl 6^aTa a6a TGAopt. Es lohnt sich nicht, für die Anwendung des Artikels Beispiele anzuführen. Vielmehr will ich auf eine Eigentümlichkeit des Bulgarischen hinweisen, die dem Rumänischen und Alba- nesischen unbekannt sein dürfte. Das ist die häufige Aus- lassung des Artikels beim Personennamen, wenn dessen Träger uns schon auch sonst bekannt ist und es nicht nötig erscheint, auf das unterscheidende Merkmal nachdrücklich hinzuweisen. Andererseits kann der Personenname mit dem Attribut so innig verbunden sein, daß sich beide als eine Einheit dem Geiste darstellen und, wie sonst bei den absoluten Personen- namen, artikellos bleiben. So äbärwe ^oh^o, ^H^osa CTe(|)aHKa; CaBOB'B ÜBaH^o; Botc Ctohh'l h cxoKa HMa, h ßan^Hua HMa (AK. 264); nam^ üeaH'L, naiirB IleTTbp'B; jina CxanKa; mjtswb Otohh'b; 6^a Pa^a (populäre Bezeichnung des Schnapses); ^epBCH'L IleTKO (idem für Wein); xhtbp'b IXct'bp'b; femer Monatsnamen: roj^M'B C^tiko und Mbjtbk'b C^^ko (Januar resp. — 3S — Febraar). Als Einheit werden auch Gmppen empfunden ipvie EKarepHEE Be^mca und EicaTepiiHa Bropa, ÄjMfiBtach JißB&Tm Sodann die Heiligennamen: caerH HsaHi, csera üerRa; iipino40<(Ha MeÄAUEH^ (liaseHa Teo^ana. B. Ist ein geographischer Name irgend welcher Art durch einen darauffolgenden attributiyen Zusatz naher bestimmt, so Terlangt er im Rumänischen den Artikel: Beghinul sasesc, Beghinul unguresc; Pianul din jos, Pianul din sus. Mit einer Schreibweise haben wir es wohl zu tun bei Ighis din jos und Ighi| din sus (Nieder- resp. Ober-Eidisch) (Beispiele ans Alexis Bnm.-dtBcL Wtb.). Ein Unterschied zwischen den männlichen und weiblichen geographischen Namen besteht dann, daß nach Torausge- gangenem Attribut der männliche Name den Artikel weg- lassen muß, während diejenigen weiblichen, die ihn, absolut gebraucht, nach Präposition behalten, ihn auch hier behalten können: Noua Caledonia, Noua Grenada, Noua Gianda, Noua Scofia neben Noua Zelandä; gloria lui Wilde luyie unde nici nu s'ar fi a^teptat: In pudica Germanie (Chendi in Yia^ literarä ;i artisticä Tom 13. Mai 07). Wird ein topographisches Appellati^um durch ein Attribut irgend welcher Art zum Eigennamen erhoben, so bekommt es, da es dem Attribut stets vorausgeht, den Artikel: Lacul asfaltit, Marea neagrä, Cetatea alba, ^ara de foc, Tärile de jos; mä duc la sflntul Munte (Gras. 39); Yalea seacä (Slav. 7); se duse pe drumul ce ducea la Codrul- Verde (Ispir. 221); Cimpul Mierlei, Tlrgul Muresului, Tlrgul Jiu(iui). Die mit dem Kar- dinale gebildeten geographischen Namen haben keinen Artikel: DouÄ Pun^I, Cinci Biserici (Fünfkirchen). Anders liegt die Sache im Bulgarischen. Da wird der geographische Name, wenn keine Gefühlsäußerung be- zweckt ist, artikellos angewendet: Tyä e np^ÄBicxHHicB'rB na Becejia Espona, 3a kohto ce ynÄTHXMe na ^jvek fifinh (AK. 103); CTojHi^HT* na aanaAna Eßpona (60); scMjeA^&JraecKa AMepHKa iie MOsax'B ^a bhah (49); TasH p^Ka e aMepmcaHCKH Vemvh (43); xp'Lrsa na pasxoÄKa hstb caKCOHCKa IIlBeäi^apHÄ — 39 — (133); niBeSi^apHH, ß-MrapcKa IUeeä^apHn, e npi^*^ o^Hxi hh (206); EßponeHCKa TypqHH, TojitMa h Majnca KaM^iHH; äojihh -ZIHIIHH^a, TojiiMo AiapH; 6'KirapcKa^ cp'LÖCKa Mopasa; Grapa und HoBa 3aropa; TOBa nanpasH TaKosa ORjmo BneqaTJteHHe B'L ocTanajra TepMaHHÄ (außer Mecklenburg) (^eMOKpaTiraecKH HpirjreA'B 7, 2, 151). Will man von zwei gleichnamigen geographischen Be- zeichnungen die eine durch einen attributivischen Zusatz hervorheben, so bedient man sich des Artikels, wenn der Znsatz vorausgeht und artikelfahig ist: MaKe^OHCKOTO ra6poBO im G^ensatz zu c^BepHOtf'BjrapcKOTo raßpoBO. Sind jedoch Adjektiv und Substantiv eng miteinander verbunden, kann Tinter Umständen das Adjektiv artikuliert werden, wird es jedoch gewöhnlich nicht, indem der Hinweis durch die bloße stärkere Akzentuation zum Ausdruck kommt: MaKeAOHCKo raßpoBo und ciBepHoß'BjrapcKO raÖpoBO. Ist das Attribut ein Epitheton Omans, durch welches eine Gefühlsäußerung bezweckt wird, so wird es mit dem Artikel verbunden: Kaxo nocixHM'L cjiaBHHH JIohäoh'b (AK. 6). Dasselbe ist der Fall, wenn der geographische Name im Sinne eines Generale gebraucht wird: TpiÖBame ä» bhahm'b h aMepHKancKaTa ATHna (sc. Washington) (AK, 95). Tritt jedoch der geographische Name seinem Attribute voran, so bleibt er artikellos: oÖaHHHeTO otl ^•Lp^Hj^ na ILiaTOHa h ApHCxo- xeiH (76). Wird ein topographisches Appellativum vermittelst attri- butivischer Bestimmung zum Eigennamen erhoben, pflegt es dem Adjektivum zu folgen, und dieses erhält den Artikel, wenn beide Wörter noch deutlich als Adjektiv imd Substantiv empfunden werden: KacimHCKOTo Eaepo, BajTHHCKOTo Mope. Eine verschwindend kleine Zahl bilden solche Bildungen gegen- über anderen, wo beide Teile so innig verbunden sind, daß sie keinen Artikel brauchen: ^epHO Mope, Crapa ÜjiaHHHa, CJp^ÄHa Topa, ^epBeHTs Bp^rx, Kocobo Ilojie, IIocpaH'L JlfijLT,^ B^apeBa JEsBa^a, Bxpsa najtamca, BoÖobx JlfiÄi» etc.; BepHHTOB'B IIpoTOKL ; sanopH HanpiKHXyÄ30H0Ba piKa (AK.19); Hobo Cejo etc. — 40 — § 36. Größerer Übersichtüchkeit wegen mögen die asyn- detischen Verbindungen Ton Appellativum (Titel- wort) und Proprium, denen dieser Paragraph gewidmet sei, in vier Gruppen eingeteilt werden, nämlich: A. Personen- bezeichnungen; B. Geographische Bezeichnungen; C. Zeit- bestimmungen; D. Sonstige Gruppen. A. In den von Titelwort und Personennamen gebildeten Wortgruppen verlangt das Rumänische in der Regel den Artikel beim Titelwort: a fost un Impärat, si se numea Im- päratul Rosü (Ispir. 218); domnul lonescu; cuconu Yasile Irimescu (Gor. 3); de cuconu Tache a mers vestea . . (Gor. 45); trimite soIi pe soli la doamna Ghiralina (Ispir. 114); cucoana preoteasa obserrä . . (Gras. 71); la Socola nu mai vinea popa Plrlea (Gor. 181); aü fost . . si popa Stefen . . (Gaster I, 45, aus dem Jahre 1614); cu pärintele leremia (Cras. 59); jupinul Strul nu stie (Gor. 149); ierte-1 Dumnezeü pe dascälul Pintilie (Slav. 5); Doctorul Ferescu (Slay. 288); locotenentul Frunzescu (Gor. 7); femer verschiedene Generalia, die ursprünglich Ver- wandtschaftsverhältnisse ausdrückten, um schließlich zu ein- fachen Hoflichkeits-Beisätzen zum Eigennamen herabzusinken: badea Gheorghe (Brs. 38 sqq.); badea Stan (Slav. 34); cind la aide neica Burcilä, cind la alesii ori la fruntasU satului, cind la taica popa (Ispir. 206); bietul nenea Vasile (Cras. 133); nu mai asteptä pe mama Nastasia (Gras. 85); bucate föcute de lelea Sofia, o muiere din vecini (Brs. 3); naica Marta s'a dus cu copiii la stinä (Slav. 34); acasä rämase numai baba Chira (Cras. 70); fratele Serafim, sora Fevronia; mätusa broascä (Tiktin, Elem.-Buch § 304). Das Ausbleiben des Artikels scheint nur bei jupin zu- lässig, bei mos Regel zu sein: neben jupinul Strul (Gor. 149) kommen Fälle vor wie jupin Dumitrache (CrgL, noapte furtunoasä,passim); asi dori sävorbesc cu jupin Isac (Cras. 114); facu pentru tatä-täü, mos Boboc (Cras. 73); mos Pavel (104); mos popa (43); lui mos lordan fläcäul (107) — wegen lui cf. § 66 A. Hierher ist vielleicht auch die Pasäre Mäiasträ zu rechnen. — 41 — Was die Anwendung des Artikels beim Personennamen selbst betrifft, ist zu sagen, daß diejenigen Personennamen oder als solche fangierenden Appellativa, die auch nach Präposition den Artikel beibehalten, ihn hier beibehalten können, nicht aber müssen: neatca Marta (Slay. 34), aber neaica Floare (45); baba Chira (Cras.70), aber baba Marghioalä (104); doamna Chiralina (Ispir. 114) neben doamna Chiralinä (ibid.)» Das Titelwort verwachst im Albanesischen mit dem Personennamen so fest, daß es artikellos bleibt, dafür aber der Personenname den Artikel annimmt: Birbil G'izari (Ped. 30 sqq.) „die Nachtigall G'izar"; duhej te ki8 ede birbil gizafß (31, 3) „es wäre nötig, daß auch die Nachtigall ü'izar drinnen wäre"; Arap Uzengia (35 sqq.) „der Neger Uzengi"; i mbeti 8mm tij kusar afa (Hahn II, 169) „sein Name blieb Räuber Nuß" (afe = Nuß). Dasselbe ist in bezug auf die Artikellosigkeit des Titel* Wortes im Bulgarischen zu sagen. Wo aber das Bulga- rische vom Albanesischen abweicht, ist die Artikellosigkeit auch der Personennamen: i^api» lÜHmMaH'L; Kpajib MHjaHX, KHJiS'B $ep;^HHaH;^'B; i^apHaa Mapnn, KpajHi^a HaTajiHji) sa KaarsRR E^osepcKan (AK. 20); rocnoÄHH'B PaHio BajiKancKH; rocnoxa KieBaieHA'B (85); hoh'b MapKo, otci^i KaJHCTparB^ AacKajTB ^hmht'lp'l; bäbzatl t^htcjib Hn'iTeB'h, KMerB Ctoh^- Kowh etc. (263); B'BnpocL'TL e sa npo^ecop'B Hpe^emt (157); ÄOKTOpt raTCB'B, MHHHCT^p'B üaHaHOAOB'B ; HOpy^HlPB PpHropoBt ; za^XH E({>TH]irL. Femer ÖaTH) CTe4)aH'L, mno CTOÄHt, Byä^o Kocra; KaKa TanKa, crpHHa üesKa, jejfl He^Ka; ä^äo ITerKo, 6a6a IleTKOBHqa; Öpax'L üojHxpoH'L, cecTpa EBrennA etc. B. Die asyndetischen Verbindungen von Appellativum und geographischen Namen verlangen im Rumänischen den Artikel beim Appellativum, beim Proprium nur dann, wenn es auch nach Präposition ihn beibehält: ttrgul de fete se 4ce la muntele Gäina in Muntii apuseni; la poalele Muntelui Popa . . . se intinde satul Gropeni (Cras. 5); rlul Prut, rlul Dlmbovi^; malul drept al rlule^ului Tatari^a (Cr. 5); orasul Bucuresti etc. — 42 — Im Bulgarischen sind die Falle, wo der Artikel beim AppellaÜTum eintrug selten. Das geschieht nur dann, wenn man ausdrücklich betonen will, daß es sich um die geogra- phische Benennung handelt, die durch das betreffende Appella- tiyum näher bestimmt ist: otb tose achb ee Bisno^sysaxHe Aa pasrjieAaMe rpa^a ^Imcaro (AK. 77) — bisher hatte man nur die Ausstellung besucht, und nun wollte man sich auch die Stadt selbst ansehen; HHTepecHri na n^ara h rpa^'B Hk>- HopiTB (33); oder wenn Appellatiyum und Proprium nicht als eine Einheit empfunden werden: rpa^^Tx Bapna, p^Kara Hck^p'l ; das ist besonders der Fall bei Diminutiven (womit auf alle Fälle eine Gefühlsäußerung verbunden ist): p^KH^KaTa Koaiy- ^epe etc. In den meisten Fällen bleibt aber der Artikel aus: sHs^a ce H rpa^^ ^tacaro (66); rpaÄ'B BamHHrroH'B e . . . cahh'b otb HaH-KpacHBHT% rpa^z^oBc (85); b'b rpa;i;'L Detroit (103); naBHJHOHa ua CTOjm^a Co<|^b:h (73), na maTL Hihhohcb (74); ocxpoB-B H.BSk (62); OKOJiHOCTHT^ na BaniHHTTOH'L, npip^anH cl p^Ka IIoTOMaiCB (88); noKpan napKa MHuyBa pfea Delaware (91); rpa;^'L Phm^, p^Ka HnTpa; cejco Tp'LndenrB etc. C. Von den Zeitbestimmungen kommt nur die Ver- bindung mit Monatsnamen in betrachte bei denen das Rumä- nische den Artikel verlangt, das Bulgarische ihn dagegen wegläßt: luna Mai (selten, häufiger lui Mai) gegenüber M^cei^ Mail. D. An vierter Stelle seien angeführt Benennungen von Stadtteilen, Straßen, Plätzen, Gast- und Kaffeehäusern, Bahn- höfen, dann Benennungen von Schiffen eta, die im Bumä- nischen beim Appellativum den Artikel verlangen, während das Bulgarische fast nur artikellose Falle aufweist: Katj^ene E^^pene na BHTomKa yjiHi^a (AK. 65); ome h^koh äPTTh (s^aHHA), Mcay^y kohto h xotcxb Ebitt House (88); rocTHJiHHi^a EajocaH'B; CBMHaio ne CLMHaio, nne TBpqnM'L klwl rapa St Lazare (5); yUi^TiiXMe ce ex napaxo;!;^ La Bourgogne (t03); n^e n^TyBane CL napaxoAx La Touraine; CLÖpaHHCTO ce clctoh b'b i^npiCB ExjirapHH; MHTHnr'LTx mß cran ena naomaAt IIosHTaHo; yjm^a — 43 — MapHA-J[yH3a boäh otb i^'LpKBaxa Cbbth KpajB sa rapaxa; raecTBHeTo MHHa no yjaqa Itapt-OcBoÖoAHxejn,. Daß auch Fälle vorkommen, wo der Artikel angewendet ist, wird niemand wundernehmen: nne CMe Be^e b'b napaxoAa La Touraine (7); b-b i^apKa Buffallo Bill, 6jiH3y ^o najoae- HHexo (76). § 37. Eine Eigentümlichkeit, die das Bumänische mit den übrigen romanischen Sprachen und mit dem Albanesischen teilt, besteht in der Anwendung des Artikels in Gruppen von Substantiv und darauffolgendem Adjektiv, die die Beschaffen- heit von Körperteilen, von Bestandteilen von Sachen, von Eleidungs- und Büstungsstücken oder endlich geistige Eigen- schaften angeben, bei denen das Substantiv als ohne weiteres bekannt oder als selbstverständlich zum Ganzen gehörig hin- gestellt wird, und ihm ein ursprünglich prädikativisches Ad- jektiv zugeschlagen wird. Die prädikativische Bedeutung ist jedoch im Laufe der Zeit so abgeschwächt worden, daß heut- zutage die Gruppe als eine attributivische Verbindung emp- funden wird. Beispiele: avea cäpästrul aurit (Ispir. 76); avea ochii de pisicä (Cras. 56), wo de pisicä adjektivische Funktion hat; avea palaturile de argint (Ispir. 87). Dasselbe ist der Fall, wenn die nämlichen Gruppen durch cu eingeleitet sind: un servitor cu capul gol (Gor. 65); un locotenent de linie, voinic si cu mustea^a cit vrabia (4). Daneben kommen auch Fälle vor, wo der Artikel nicht eintritt, wo also das adjektivische Element seit jeher attri- butivische Funktion ausübte: are palmä grea (Crgl. II, 161); grea palmä mai ai (Ispir. 47); aü minte agerä pentru a ne specula (Gras. 175); o femee blondä, cu ochi sirefi si gura zlmbitoare (Gor. 108); o cämäru^ä micä, intenecoasa, cu päre^ väpsi^ii cu var (Cras. 104); un izvor cu apä limpede (Brs. 35). Es kommen selbst Fälle vor, wo das Substantiv vom unbestimmten Artikel begleitet ist: impäräteasa avea o inimä foarte bunä (Ispir. 145); avea niste urechi cläpäuge si niste buzoaie groase si däbäläzate (Gr. 52); un ttnar, nalt, subtire. — 44 — c'o barbS rosie (Cras. 202); ca o gurä mare si cu o limbä ca de cUhanie turbatä (Ispir. 16). Wie schon gesagt, teilt auch das Albanesische diese Eigentümlichkeit: ne garpsrs kaMe ts ma^, Ite ki§ site baraj me n£ sini (Ped. 96, 36) ,,eine so große Schlange, daß ihre Augen so groß waren wie ein Teller" (wörtlich „hatte die Augen gleich mit einem Teller"); ajo e ka sKepine te keMte porsi grep ede ^onte porsi Stiza te prefta „il a le bec recourbe comme un crochet et les ongles comme lances aiguisees" (Dozon. 334). Dem Bulgarischen geht vollends diese Ausdrucksweise gänzlich ab, und es wendet stets die artikellose Form an: ymn ko3h HMaxL, auch vorgestellt: kosh ymn HMajTB; eflflm . . . rocnoAHH'B CL dacyicaHH inycTaKH, m» CKyjecro jHi^e, cn» 6p^CHaTa nOHHKHaja 6paAHqa (AK. 127); ^HHOBHHqn cb ^eÄjs,^e6ej[QKBk Hav^^yTocTB (3); otitlm'b a'^hoto na rpaMa^HHÄ cb MpaMopHH KOJOHH, CB orjeAajiiH cxtan pecTopanx (24). § 38. Eine andere Eigentümlichkeit, die das Rumä- nische mit den übrigen romanischen Sprachen und mit dem Albanesischen teilt, ist die Bildung des Superlativs vermittelst mai und des Artikels; es handelt sich eigentlich um den arti- kulierten Comp, und wird auch als solcher benutzt: cel mai mare din amindoi fra^ii = der größere von beiden Brüdern. Geht im Rumänischen das Adjektiv dem Substantiv voran, so wird dem Steigerungsadverbium mai der Artikel cel vor- gesetzt, wobei das Substantivum artikellos bleibt: cel mai mare Impärat. Geht jedoch das Substantivum voran, so wird es mit dem Artikel versehen, wobei jedoch cel ausfallen darf: Impäratul cel mai mare; dorin^a cea mai mare; aber auch Impäratul mai mare, dorin^a mai mare. Wie wir später sehen werden, wird der im Prädikat stehende Superlativ stets artikuliert. Auch im Albanesischen wird der Superlativ „durch ein vor die bestimmte Form gesetztes ms ausgedrückt^ (G. Meyer, § 58): G'erk-Kastrioti iSte me i trimi i gu9s Skipe- tarevet „Georg Kastrioti war der tapferste aller Albanesen**. — 45 — Mit dem Bumänischen stimmt das Albanesische überein aach bezüglich der Anwendung des Artikels bei dem Sub- stantiv: m£ i trimi SMipetar kiä ambar G'erk-Kastrioti „der tapferste Albanese hieß Georg Eastrioti^, aber SMipßtari me i trimi ki§ ember G'.-K, Das Bulgarische geht in dieser Beziehug seine eigenen Wege. Da der Superlativ nicht vom Komparativ abgeleitet ist, ist diesem die Freiheit in der Anwendung oder Nichtanwendung des Artikels auch da, wo zweiYergleichsgegenstande vorliegen, nicht gehemmt: wenn es AK. 5 heißt no-rojt^MaTa qacTB otl HiKTHHi^HT^ oTHsaTB upocTo TaKa, Ha pHCiTB, SO ist ohuc Weiteres verständlich, warum der Komparativ artikuliert ist; mindestens ebenso häufig ist jedoch auch die nichtartikulierte Form an- zutrefiFen: no-rojri&Ma ^acxb ot^ UÄTHai^HTi, was als „ein Teil, der größer ist als der andere" zu deuten ist. Damit ist das § 24 über jumatate Gesagte zu vergleichen. § 39. In diesem Paragraphen mag die Apposition be- handelt werden, die ja den attributiven Verbindungen so nah steht, daß es nicht immer leicht ist, die beiden streng aus- einanderzuhalten. Die Apposition nimmt im Rumänischen den Artikel an oder läßt ihn weg, je nachdem sie auf etwas Bestimmtes hinweist) wo sie also gewissermaßen selbständig ist (Plattner: wenn eine Interversion der Glieder stattfindet, d. h. wenn die Rollen von Beziehungswort und Apposition vertauscht werden), oder aber nur eine Eigenschaft des Substantivs ausdrückt, sich also dem Attribute nähert. Um mit dem zweiten Falle anzufangen, haben wir: cind a venit Carol Domn, eram la lasi (Gor. 6); Negru Vodä trece | cu tovaräsi zece (Alexandri); un impärat In^elept si pricopsit ca Salomon impärat (Ispir. 2); Yerdes tmpärat chemä slujitorii (Ispir. 44); zina se duse la tmpäratul socru (Ispir. 39); un räzboiü avu tatä-meu cu niste smei, vecini ai lui (Ispir. 60); eü, slugä nevrednicä a domnului meü (Ispir. 142). — 46 — Für den ersten Fall wären anzufahren: Ion Botezatoml; o pe^ de la tatäl ei, ünpäraiul (Ispir. 33), oodoaba loi mos Boboc, olarol (Gras. 39); Marchiza de Brinvilliers de Alex. Dumas tatäl (Crgl. II, 187) ; la Marghioala spälStoreasa (Gor. 81) ; se Tede cS acesta i yestitul Pasäri-LS^-Lungilä, fiul sägeta- tomlui etc. (Gr. 58) etc. Im Albanesischen scheint die Anwendung des Artikels Regel zu sein: ms i ma^ se loanni Yaptistiu (Matth. XI, 11) „major loanne Baptista; kis ns taton e saj, motran e memes (Ped. 82, 18) „sie hatte eine Tante, die Schwester der Mutter" ; ju ner£zit6 jeni tß pa-razi, Ite s baneni razi kuf (57, 7) „ihr Menschen seid nicht zu sättigen**. Bisweilen ist die Apposition so fest mit dem Nomen verbunden, daß dieses artikellos bleibt, während das appositive Element allein den Artikel annimmt: Maro Pcrhitura (Ped. 81 sqq.) „Marie Aschenbrödel"; jeSe te Osman Beu (Hahn II, 91) „ich war bei Osman-Bey". Volks- lied: Aslan-beu me Veli-beng, Nde Metsovß beue hens „Aslan- Bey mit Veli-Bey haben zu Metzovo den Schwur getan"." Wie im Rumänischen, kann auch im Bulgarischen die Apposition artikellos oder artikuliert sein. Die Artikulierung ist jedoch seltener als im Rumänischen. Über den Grund der Verschiedenheit wird § 54 zu berichten sein. Falle wie HacpaAnu'L-XoAa^a, OcMam-Een, XsuiMn-IIaina zeigen die türkische Form. Sonst sind FäUe wie Salomon tmpärat im Bulgarischen selten, da das Appellativum dem Proprium meist vorgesetzt wird. Dann aber sind Formen wie Xenpnx'B ÜTHqejiOB'L, Bhjxcm'b ILo6^fl^eja, neben EacHJTB noÖiÄHTejBTL zu erwähnen, wobei die ersteren wiederum sich dem Geiste als eine Einheit darstellen, während die zweite als Baciux, nämlich noÖ^AHTejiBT'B au&ufassen ist; moht* ÄpyrapH mhhhctph (II. KapaBejros'B); äo AjrÖanH, rjaBHHA rpa;i;^ na mo-äopKCKHfl maT't; neben vielen anderen, wo die Appo- sition artikellos bleibt: 6e3ÄHa HsnmHH päkoa^jhh, npoÄyirrB na oßesne^eH'B »uibot'b (AK. 67); Bt nero ce^H . . . ^axMe, ^apH^a na xyßocTBTa (38); efljuwh ncnanei^^, npoirypop'B na Kacai^HOHHHfl c;r;i;'l b'l Ma^pn^'B (9). — 47 — § 40. Was die Verbindung von Substantiv und Kar- dinalnumerale anlangt, so ist zunächst daran zu erinnern, daß im Rumänischen die Eardinalia, abgesehen vom Zahl- wort der Einheit, soweit sie artikuliert sein müssen, den prä- positiven Artikel verlangen, während das Substantiv keinen Artikel annimmt: am vrut sa-mi rästorc cele trei lovituri (Cr. 15) etc. Auf das Eine will ich noch aufinerksam machen, daß nämlich sutä und mie, die Zahlsubstantiva sind, leicht den übrigen Numeralia assimiliert werden können und infolge- dessen den präpositiven Artikel annehmen: pentru cea sutä de galbeni (Gaster I, 96) und ii ertase cea mie de talan^i (ibid.). Zieht man in betracht, daß im Aromunischen das Kar- dinale den enklitischen Artikel verlangt und daß im Dako- rumänischen selbst der Artikel in gewissen Formeln an das Zahlwort gehängt wird (z. B. inträ cite si treele smeoaicele in casä, Ispir. 221), so wird man zur Annahme geneigt sein, daß diese Stellung des Artikels vor dem Zahlwort nicht die ursprüngliche oder, besser gesagt, nicht die einzig ursprüng- liche gewesen sein kann, sondern erst dann die andere ver- drängte, als diese letztere zum Kennzeichen des Ordinale erhoben wurde (s. § 24). So erklärt sich auch die Nachstellung des Artikels bei unus: da von diesem kein Ordinale abgeleitet wurde, bestand keine Gefahr der Verwechslung, und so konnte sich der enklitische Artikel in seiner Stellung behaupten; so- dann die Postartikulierung von ämbii: asa trecurä anii si ämbii bäe^ni rämaserä buni prieteni (Gras. 61); intr*o clipä ämbii contrabandisti s'aü urcat (Gras. 204); a lua apä . . diu ämbele ftntine (Ispir. 128). An das Albanesische (s. weiter unten) erinnern Fälle wie amindoi caii (Ispir. 31); amlndoi fra^i^ cu logodnicele lor (Ispir. 37), die sich aber ebensogut aus dem Rumänischen selbst organisch erklären lassen (s. § 42). Ebenfalls cltesi trei feciorii. Auch imAlbanesischen wird das Zahlwort der Einheit postartikuliert, während das Substantiv artikellos bleibt; die anderen Numeralia erhalten dagegen den unbestimmten ad- jektivischen Artikel der Mehrzahl, während das Substantiv — 48 — postartikuliert wird: me nerin sü (Meyer 58, 31) ,,mit dem einen Auge*'; u-nisnc te tre djelte (Ped. 31, 10) ^es machten sich die drei Söhne auf den Weg"; me t6 di grat e tij (43, 31) „mit seinen beiden Frauen" ; ta tri te bukurat e deut (Meyer 63, 3) „die drei Schönen der Erde". Selbst nach Demon- strativpronomen: ai djal i gatorit, ]Le te soh ata te di gurete (Ped. 62, 3) „dieser Jägerssohn, der dir diese beiden Steine brachte". Nichts Auffallendes bietet die Auslassung des Artikels beim Substantiv im Satze: ketsiene ede te di t£ tjerete kose (Ped. 76, 26) „es sprangen auch die anderen zwei Bartlosen hinein". Erst vom unbestinmiten pese kinda „ftinfhundert", nicht mehr als Verbindung von Zahlwort und Substantiv, sondern als einheitliches Zahlwort empfunden, wurde die Form te pesa kinda „die fünfhundert" gebildet; ebenso zu deuten ist auch i da te ne kind lirat (Ped. 89, 31) „er gab ihm die Hundert Pfund". Wie uns schon das unbedingte Eintreten des Artikels nach dem Substantiv zeigt, haben wir es hier mit derselben Eigentümlichkeit zu tun, die uns auch bei gi^e und ahnl., rumänisch to^i u. a. beschäftigen wird (s. § 42). Als Ausgangs- punkt können Wendungen betrachtet werden wie u-bene vasast te tria per te martuare (Ped, 82, 22) „die Mädchen wurden alle drei heiratsfähig". Das ursprüngliche appositive Verhältnis des Zahlworts zum Substantiv wurde im Laufe der Zeit verwischt, und so wurde die gelegentliche Stellung infolge häufigen Vorkommens zur gebräuchlichen. Und so wird sich auch die Nachstellung des Artikels bei dem Zahlwort der Einheit erklären, da ja dieses Zahlwort fast gar nicht appo- sitiv gebraucht wird. Wohl der Artikulierung des Substantivs nach den übrigen Zahlwörtern nachgebildet sind Wendungen wie t e bets ne lafin me mamine (Ped. 90, 5) „du sollst mit der Hebamme die Sache verabreden" (wörtlich: ein Wort machen); po i ^e none neriut, ate here do vdets (77, 23) „wenn du es irgend einem Menschen sagst, wirst du sofort sterben"; u kam ne — 49 — ▼clanc tim, Ma Ute iuma plak (32, 21) „ich habe einen Bmder, der sehr alt ist*' ; pa te jap na mbesan time (46, 27) „nach- her gebe ich dir eine Nichte Ton mir^. Eine Eigentümlichkeit des Bnmänischen ist die An- wendung des Artikels bei unit, unele im Sinne des unbe- stimmten „einige^: unil oameni is mai ai dracnlui decit dra- cnl (Cr. 33); tn yia^ nnui om slnt unele momente foarte grele de definit (Brs. 77); cu unele schimbSri s'ar putea pub- lica (Junimea Literara, April 1907). Das Albanesische bietet insofern nicht genau dasselbe Bild, als da nur na im Sinne von unus artikuliert wird. Während aber im Rumänischen das Substantiv selbst artikel- los bleibt, wird im Albanesischen der Artikel auch ihm an- gehängt Während weiter die Erscheinung im Rumänischen auf den Nominativ beschränkt ist, tritt sie uns im Alba- nesischen nur im 6en.-Datiy entgegen (über Fälle wie na lafin etc. ist das oben Gesagte zu vergleichen): j a Jana nait tSifutit (Ped. 27, 8) „sie verkauffcen ihn an einen Juden**; j a dat nait zabitit (89, 15) „sie gaben sie einer Obrigkeitsperson**. In bezug auf diese Eigentümlichkeit sagt Hahn (II, 50): „Im Neuen Testament findet sich sogar der bestimmte Genitiv . . . nait neriut . . . statt der unbestimmten Form nij neriu — doch scheint dieselbe, wenn sie auch dem Sprachgeiste nicht widerspricht, wenigstens in der Risa nicht gebraucht zu werden.** Was die Gruppen von Eardinalia und Substantiva im Bulgarischen betriffl;, so wird der Artikel stets dem Zahl- wort angehängt, das Substantivum bleibt auf alle Fälle un- artikuliert: eAHH'LTB nerap'L, fi^ff^i^ najosennH etc. Zu beson- deren Ausführungen geben diese Gruppen keine Veranlassung. § 41. Daß die Ordinalia im Rumänischen vermittels der Postartikulierung der Eardinalia außer dem Zahlwort der Einheit gebildet werden, ist schon § 24 gesagt worden. Eine dem Rumänischen eigene Besonderheit bildet aber das un- bedingte Eintreten des selbständigen Artikels vor dem Ordinale (abgesehen von Intliü), gleichgiltig ob es vor oder nach dem Welgand XIV. 4 — 50 — Substantiv steht: a treia oarä: spuse cä a doua zi yrea sa plece (Ispir. 21); folgt das Ordinale dem Substantiv, so wird auch dieses artikuliei't: macar un copist de clasa a doua (CrgL87);puneam ziarul edi^iia a cincea supt presS(Crgl.III,71). Wie gesagt, kann intiüü den präpositiven Artikel entbehren: cu conditio ca Intiiele trei luni de zile . . (Crgl. II, 188). Was diese Eigentümlichkeit des Rumänischen noch be- merkenswerter erscheinen läßt, ist der Umstand, daß der selb- ständige Artikel auch dann einzutreten hat, wenn es sich überhaupt nicht um etwas Bestimmtes handelt, wie z. B. nach un: iacä un al treilea drumef necunoscut ii ajunge de urmä (Cr. 88). Da auf diese Weise die Bedeutung des Artikels so sehr abgeschwächt ist, bedient man sich, wenn man das be- treffende Substantiv als ein ganz bestimmtes aufgefaßt wissen wül, des Artikels cel: cea d'a saptea bufiii^ (Ispir. 212); splnul cel de al doilea (Cr. 19), bei welch letzterem Beispiel jedoch die Glieder der Gruppe etwas lockerer miteinander ver- bunden sind. Das Albanesische bedient sich ftir die Ableitung von Ordinalia aus Kardinalia (abgesehen von na) des Suffixes -te, das mit dem Artikel nichts zu tun hat (s. G. Meyer, Alba- nesische Studien, S. 74). Bei dem dem Subätftntiv voran- gehenden Ordinale findet der unbestimmte adjektivische Artikel Anwendung, bei dem dem Substantivum folgenden der unbe- stimmte oder der bestimmte ganz väe bei anderen Adjektiven: apososi eöe ie tretene hexe dzamine (Ped. 30, 20) „er hatte auch zum dritten Male die Moschee ganz vollendet"; luajtin prap ie tretene here (44, 24) „sie spielten wieder zum dritten Male"; bei vorausgehendem Substantiv: dit^n e parc, ]te hin inarsi, eöe ta Aitsus eöe is tretene dite nukß lajne grat as fobate, as koken e lagen (95, 10) „am ersten März und am zweiten und am dritten, dürfen die Frauen weder die Kleider waschen, noch den Kopf benetzen". Die § 34 besprochene Auslassung des Artikels ist auch hier mögUch: s i§ prinzipeS e par (91, 14) „es war nicht die frühere (wtl. die erste) Prinzessin". — 51 — Wie im Albanesischen, so spielt auch im Bulgarischen der Artikel bei der Bildung der Ordinalia keine Rolle. Der Artikel tritt an das bestimmt gedachte Ordinale, das dem Substantiv vorangeht Das Bulgarische ist jedoch hinsichtlich der Anwendung de? Artikels viel freier als das Rumänische und Albanesische. Während diese unbedingt sich des Artikels beim bestimmt gedachten Ordinale bedienen müssen, setzt ihn das Bulgarische nur da, wo das betreffende Substantiv als selbständig den Anderen gegenüber hervorgehoben werden muß, wo also eine scharfe Scheidung zu machen ist. So er- scheint kein Artikel in den folgenden Beispielen: sa n^pen n^TB HMaxMe y^üOBOJCTBHeTO Aa bhähätb . . (AK. 18); KaTO ^e He sa np'LB'B n^n» vn BKayuaarL (68) (aber mbpBHfl hätl MHHax'B npia-B ByKypem'B, BTopHH npiS'L Bijrpa;i;^); ot'b n^pBa cpima . . (AK. 76); na m.pB'B aiamb okojo ÖapaKaxa (54); o^HTaMe Ä sa nptB'B h nocji^^en'B AaeKOB-B oehtl sa Äpa^a (Vorrede zu AK. IX). Dann sind hier noch die Datenangaben anzuführen, die stets artikellos sind: n'BpBH HuyapH, BTopn (|)eBpyapH, xpexn MaprL etc. Weitere Beispiele: KpaarB na nrBpBO Ä^äcTBHe; koh snae, ä^ e Accexa yjnqa! y^eHHiCL ot'b mecTH KjracB. Die letztangeflihrten Beispiele können auch so erstarren, daß sie nicht mehr als zweigliedrige, aus Ordinale und Sub- stantiv bestehende Gruppen, sondern als einzelne Begriffe aufgefaßt werden, und so auch dann sich des Artikels ent- schlagen, wenn sie wirklich ihren übrigen Genossen entgegen- gesetzt werden. Der Hinweis auf das Ordinale geschieht durch seine bloße stärkere Akzentuierung: npaBonnca ocxaBHX'B CÄiip[, KaicBBTO e B-B n'BpBH TOMT (Vorrcdc zu AK. IX) ; häthh- i^HTi OT'B n'BpBHTi ABa Kjaca ce noKanBaT'B b'b ca^ona na n-BpBH KjracB (20). So auch würde ein Schulkind auf die Frage ott Koe oTÄ^eHHe ch? die Antwort geben: ot'b BTopo, wobei 0TA%j[eHHe zu ergänzen und das Ganze als eine Einheit auf- zufassen ist Folgt das Ordinale dem Substantiv, so haben wir es immer mit erstarrten Wendungen zu tun, die den Artikel 4* - 52 — beim Substantiv wie aucb beim Ordinale verschmähen: JLjfißmrb ?eTHpHHaAeceTH| EicaTepHHa BTopa; yjiHi^a ^ecera, Hyifep'B oAEHaAeceTH etc. § 42. Ursprünglich adverbielle Verwendung liegt vor in den heutzutage im Bamänischen als attributiv empfundenen Verbindungen von totus mit einem Substantiv. Der Über- gang in der ideologischen Auffassung muß sich jedoch in sehr alter Zeit vollzogen haben, weil sonst das Eintreten des Artikels nach Präposition unerklärlich bliebe, falls man nicht annehmen will, daß die Verbindung mit vorangehendem totus sich zunächst nur da gebildet hat, wo das Substantiv keiner Präposition folgte, und erst dann auf die Falle nach Prä- position ausgedehnt wurde. Während aber die übrigen roma- nischen Sprachen, vom Portugiesischen abgesehen, den Artikel setzen oder weglassen, je nachdem sie einen Begriff nach seinem vollen Umfiemg oder aber jedes beliebte Individuum aus der ganzen Gattung für sich bezeichnen wollen, wendet das Rumänische den Artikel in allen Fällen an. Beispiele für ganz: popa scuipä diu toatä inima (Gras. 52); alearga toata ziua si noaptea toatä (Slav. 281). Beispiele für jeder: tot omul are un dar si un amar (Cr. 78); ca tot crestinul (206); nu toata mina era bunä, ca sä &cä acest lucru (Slav. 55). Tritt totus zu einer Wortgruppe, bei der das Substanti? artikellos bleibt, so hat es keinen Einfluß auf die Anwendung des Artikels: tofi acesti oameni sint säraci; toate acele mosii aü fost ale noastre; nu se putu imprieteni cu to^ ceialal^i fii de impärati (Ispir. 22). Eine Ausnahme davon bilden die Gruppen von Zahlwort und Substantiv, bei denen der selb- ständige Artikel vor dem Zahlwort ausbleibt und der enkli- tische dem Substantiv angehängt wird: to^i patru päre^i eraü lipi^i si murui^i (Slav. 2ü); tustrei feciorii (Cr. 4). Diese letztere Ausdrucksw^ise ist so zu deuten, daß to^i mit dem folgenden Zahlwort eng verwachsen war (cf. tustrei) und daß dann diese Einheit zuerst adverbiell verwandt wurde, um schließlich in eine attributive VerbinduDg überzugehen. An die Verbindungen mit totus können sich gleich jene — 53 — mit integer aDschließen: stelele, carol cu boil, dosca ca puu, Intregi cetele pe nesim^ite Ist mutati locul (Slav. 114); Intreagä lumea s'a das acolo, wo jedoch auch Infoeaga lume gesagt wird. Die Verbinduiig mit intreg kann auch artikel- los bleiben — was bei totus unstatthaft ist: Mesia nu ya yeni ptn& ce intreagä eyreime nu se ya curä^ de p&cate (CSras. 7). Wie tot ist auch jumätate behandelt worden, dem in gewissen Wendungen seine substantiyische Kraft yerloren ging und der Mengebegriff übrig blieb: ya doblndi cal imp&ralesc si jumätate imparäfia (Ispir. 172). Ähnliche adyerbielle Verwendung ist uns auch beiamlndoi (§ 40) entgegengetreten. Ähnlich im Albanesischen. Von Wendungen aus- gehend wie: kig ösnie te gi^a per t£ ngordur (Ped. 45, 23) „seine Schafe waren alle im Begriff zu sterben**; zuri h haj kafSete e nerezite, Se gen, te gi^e (97, 2) „sie fing an, alles Vieh und alle Menschen, die sie fand, aufzufressen**, wo gi^e oder ^i^a (wegen des präpositiyen Artikels s. § 28) auch yor dem Nomen stehen konnte, gewann die Anwendung des Artikels nach dem Substantiy an Ausdehnung, um schließlich die anfangs mögliche artikellose Form des Substantiys ganz zu yerdrängen, außer in erstarrten Wendungen, für die ebenfalls Beispiele angefahrt werden sollen. gi*e kasabaja pise (Ped. 60, 18) „die ganze Stadt war dunkeP; gi^e naten (60, 25) „die ganze Nacht"; si g^i^e bufate e dunase (80, 8) „wie alle Menschen auf der Erde"; gi^ yaSast e tjera (86, 33) „alle anderen Mädchen**; te gi^a nerezit (37, 6) „alle Männer**; te gi^a gerate Ke iSne ne duna (37, 10) „alle Dinge, die es auf der Welt gab**. Erstarrte Wendungen: gi^e nate nuku u-tund hit§ (54, 34) „die ganze Nacht hat er sich nicht bewegt**; sonst meist nach me: me te gi^e nerez Ke kiS (44, 5) „mit allen (den) Leuten, die er hatte**; u-humb kafotsa me gid^e kual e me gi^e nerez (87, 24) „der Wagen yerschwand mit (samt) den Pferden und den Leuten**; yane mbemda bujku me gi9^e Kose (73, 33) „der Bauer mit samt den Bartlosen ging hinein**; e fufiti me gi^e — 54 ~ eSke te ndezur (97, 25) ,,sie yerschlang ihn mit samt dem an- gezQfndeten Zunder^. Artikellos bleibt auch ter«, während das Substantiv artikuliert wird: te tere vertetne ^die ganze Wahrheit^; ts t£ra tgupatß ^alle Mädchen^. In Verbindungen mit ka^e bleibt dagegen Substantiv wie Adjektiv artikellos: guan ka^-e dit eöe me kal kaluar (Ped. 36, 10) ,,er ging jeden Tag zur Jagd auf seinem Pferd reitend". Gustav Meyer gibt für gi^e auch die Bedeutung Jeder" an (Kl. Gr. § 78): gld-e katundi „jedes Dorf* statt „das ganze Dorf"; gi^-c stepia „jedes Haus" statt „das ganze Haus". Pedersen ist jedoch diese Bedeutung unbekannt. Bei Dozon und Hahn ist sie auch nicht verzeichnet. Jarnik, PHspevky, soll diese Bedeutung angeben, die aber in keinem von den beigebrachten Beispielen, noch in den Zur Alb. Sprachenkunde S. 30 und 36 verzeichneten Belegen vorkomme. Aber doch findet sich giö-e-se-tsili = jeder, gi^^e-kus = jeder. Daß es sich in Verbindungen mit gi^£ u. a., die das Substantiv artikulieren, um eine ursprünglich nicht attributive Verbindung handelt, beweist die Form des Artikels in punen te gid-e u. ä. statt punen e gi^e „die ganze Sache". Vielleicht auch der umstand, daß nach den bekannten Präpositionen das Substantiv, vom Rumänischen abweichend, artikellos ge- braucht wird: ne te gi^ ulke tende (Ped. 65, 5) „in deinem ganzen Reich"; ne te gi^e duna „auf der ganzen Welt" (cf. § 32). Dem Bulgarischen ist diese Ausdrucksweise fremd, und es artikuliert das Adjektiv selbst: ch^kht^ jraTHHCKH 6yKBH (AK. 21); ... CLÖepaTTt ce npi;i;'B namaTa KaiOTa bch^krt^ napH»:aHn (17); np^s'B bch^koto n^^Tysane 6ixa ^ymaxa na i^^HÄ napaso^^-B (8); jri&rame ch i^ijOTO ch t^jo B'Bpxy napaTa (6). Will man jedoch nicht auf den ganzen Umfang des Begriffes, im Gegensatz zu einem Teil davon, Kachdruck legen, sondern eben das Ganze als eine nichtteilbare Einheit — 55 — hinstellen, so läßt man den Artikel weg: u^kjrh ^eBh Tana, KaTo Maxajto (AE. 19); KaTo ^e ujki'h Hio-nopicL 6t hsmp^jtb np^'B HomLTa (35); KpTBCTocajL e ul^jch hstoicl (24); bchhkh ^acTH na csiTa (17). Nachtrag. Wahrscheinlich wie mit tot verhält es sich auch mit coscogiamite: din co|cogiamite omul te ai iäcat un cosac (Ispir. 45). „he, tacä-vä gura!** — strigä bätrinul ridi- clnd coscogeamite maciuca in sus (Brs. 50). § 43. Zu den Verbindungen von Pronomen und Nomen übergehend, will ich zunächst auf eine Eigentüm- lichkeit des Rumänischen und Bulgarischen aufmerksam machen, die darin besteht, daß dem Dativ des Personal- pronomens possessive Ejraft verliehen wird. Während das Neugriechische von derselben Eigentümlichkeit einen sehr ausgedehnten Gebrauch macht, ist sie im Albanesischen seltener. Im Rumänischen ist sie in der jetzigen Schrift- sprache nicht besonders beliebt, während sie im Bulgarischen so weit um sich gegriffen hat, daß das Personale das dem Nomen folgende Possessivum völlig verdrängt hat. Darum will ich auch diese Verbindungen parallell mit denen des rumänischen Possessivums behandeln. Was nun das Rumänische selbst betrifft, so bleibt das Nomen in derartigen Verbindungen artikellos: visuri de fericire se furisaü In minte-mi (Gor. 114); orice sume ar fi trecut prin mlna-i, el tot nefericit ar fi fost (Crgl. III, 22); criticii din parte-le (CrgL III, 31); facea poteca In urma-l (Brs. 34). Auch in einer anderen Weise kann das Personale das Possessiv ersetzen, so nämlich, daß der Dativ sich vor das Verbum stellt: dupa ce-mi dovedi cä-mi vrea binele (Ispir. 21); bunä sä-^i fie inima, cum ^-i cautätura (Cr. 18); asteaptä zecimä de oameni ca sä le vie rindul (Gor. 123); cum sä-i punem numele (Brs. 91); nu-si gasirä omul (Ispir. 97). Steht vor dem Nomen eine Präposition, so wird der Artikel weggelassen: sä-i punem venin la inimä (Cr. 49). - 56 - Die eigentlichen Possessiva folgen im Rumä- nischen in der Regel dem Nomen und verlangen den Artikel bei demselben: ducä se din partea mea eine stie (Cr. 6) etc. Die einzige Einschränkung, die diese Regel erleidet, be- steht in der Freiheit bezüglich des Setzens oder Nichtsetzens des Artikels bei Verwandtschaftsnamen im Singular: de odatä ll apucä un dor de tatä-säü ^i de muma-sa (Ispir. 8); tatä-säü cel dat lui de sus (191); te trimet la mumä-ta (47); nevastä- sa (Cras. 9); eatä ce-mi scrie frate-meü si mofu vostru (Cr, 4); yeni la stäpinä-sa; le lepadase stapinä-sa (Ispir. 161, 162); fiie- sa ll birui cu rugäciunile (Ispir. 15); päfi ca |i frate-säü cel mare (83); (isi luä) ziua bunä de frate-säü de cruce (226); pomi la sorä-sa cea mijlocie (87); Mili s'a maritat dupä ginere-meu Protopopul (Slav. 215) ; si Anton ginere-säü (Gaster I, 45); vecinä-sa Maria. Gerade so ist es bei den Masc, wo wir es mit dem auslautenden -u und nicht mit dem Artikel zu tun haben, das in den fest yerwachsenen Verbindungen nicht ausfiel: iese inaintea fecioru-säü (Cr. 5); la staptnu-säü le ducea (Cr. 42); Impreunä cu mofu-säü (Cr.); cu mosu-täü (Cr. 6); veni barbatu-säü (Ispir. 60). Selten: al mieu frate. Im Plural dagegen werden die Verwandtschaftsnamen stets mit dem Artikel versehen. Ist das Substantiv unbestimmt gedacht und daher artikel- los, so muß sich der selbständige Artikel vor dem Possessiv einfinden: un prieten al meu. Dasselbe geschieht, wenn, außer bei bestimmt gedachten Verwandtschaftsnamen, der enklitische Artikel dem Possessiv nicht unmittelbar vorher- geht: prietenul bun al meü. Man sagt femer: al mieu bun prietin oder bunul mieu prietin. Im Albanesischen geht in der Regel das Nomen dem Possessivum voran und nimmt in diesem Falle den Artikel an: i hap kaselene, Ke kiä fobat e saj (Ped. 26, 18) „er ofiFnete ihre Eiste, wo sie ihre Kleider hatte"; e §pun ato mikat e tij (34, 6) ,;seine Freundinen bringen ihn hin"; vastronsn punen e ture (31,22) „sie trieben ihr Geschäft"; t£ mareme gi&e tsili udsn e tij (31, 15) „laßt uns ein jeder seinen Weg — 57 — gehen"; me trimat e tij (88, 24) „mit seinen PalUkaren"; Lilua ime (84, 29) „meine Lilo**; psr fajet e tij (Hahn II, 98) „wegen seiner Sünden**. Der Artikel kann aber auch fehlen, Ist es nicht sicher, ob gpirt im „meine Seele" (Hahn H, 107) und i ^ane ata hal e ture (Ped. 38, 27) „sie erzählte ihm ihre Angelegenheit" nicht aus gpirti im, resp. halne e ture ^ hak e ture ^ hal e ture (für die Lautübergänge cf. G, Meyer, Gramm. § 43) entstanden sind, so kann dahingegen kein Zweifel bestehen über i hengri frik e tij (Ped. 97, 3) „sie vergingen aus Furcht Tor der Schlange", wörtlich „die Furcht vor ihr fraß sie auf"; jem e djalit mbeti (59, 9) „die Mutter des Kindes blieb . ."; i§ motcr e atürevet (Meyer 63, 21) „sie war die Schwester der Anderen" ; nuk eStß kopil m i maö- se zot i tij (Matth. XIH, 16) „ein Diener ist nicht größer als sein Herr". Die Präpositionen, die den Aus&U des Artikels beim absoluten Nomen bedingen, machen auch hier diesen Ausfall nötig: te vemi ne Stepi time (Ped. 26, 3) „wir wollen nach meiner Heimat gehen"; u dua, t ikims te vemi ne patridß time (26, 6) „ich will, daß wir nach meiner Heimat fort- reisen"; erda ketu ne dora tende (33, 13) „ich bin hierher in deine Macht (wtL Hand) gekommen"; dann aber auch die Präposition me, deren Verhalten zum Artikel nicht ganz klar ist: i^-a me mende te saj (Ped. 25, 20) „sie sagte zu sich", wtL „mit ihrem Sinn"; gunej me längere ede me nerez te saj (36, 13) „sie jagte mit ihren Hunden und Leuten"; me gra te mia (Ped. 80, 32) „mit meinen Frauen", könnte ein Produkt der Haplologie sein (für grate te mia). Die Yerwandtschaftsnamen unterscheiden sich im Albanesischen insofern von den übrigen Nomina, als ihnen die Possessivpronomina der 1. und 2. Person vorantreten können, wobei weder das Possessivpronomen, noch in den allermeisten Fällen das Nomen den postpositiven Artikel an- nimmt Als Yerwandtschaftsname gilt in dieser Hinsicht auch zot „Herr". (Vgl. oben stapln im Rumänischen): jot- — 58 — ' bije uterbua (Meyer 58, 11) „deine Tochter wurde rasend"; s je ti im bir (60, 21) „du bist nicht mein Sohn". Dazu gibt Hahn (U, 61) die (nicht gesicherte) Begel: nur im Nom. und Akkus, der Einzahl der 1. und 2. Person kann das possessive Pronomen dem Hauptworte auch vorstehen, in welchem Falle das letztere in der unbestimmten Form steht Bekanntlich kann das Bulgarische das Possessiv- verhältnis eines Substantivs zu einem Pronomen auf zweierlei Weise ausdrücken: entweder bedient es sich des eigentlichen Pronomen possessivum, das in nicht emphatischer Bede vor dem Substantiv steht, oder aber des Dativs des Personal- pronomens, das seinen Platz nach dem Substantiv hat, von Umschreibungen abgesehen, wo es vor, resp. nach dem Verbum treten kann, je nachdem das Yerbum im gegebenen Falle das Pronomen vor oder nach sich verlangt, wobei es natürlich auch Fälle geben kann, daß das Personale unmittelbar vor das Substantiv zu stehen kommt; so cs'BpmH jh ch paÖoTaxa? Man braucht aber nur dem Yerbum die negative Form zu geben, um sich sofort zu überzeugen, daß das Personale nicht zum Substantiv, sondern zum Verbum in Verhältnis steht: He CH JTH CBTBpniH paÖoTaxa? Von derartigen Umschreibungen sei gleich gesagt, daß sie meist den Artikel beim Substantiv zeigen (Fälle wie ne ch bhä^x-l Mnp'B ottb nero sind natür- lich mit dem uns beschäftigenden Falle nicht unter einen Hut zu bringen). Wenn ich nun die zwei ersten Möglichkeiten hier zu- sammen behandle, so geschieht das um deswillen, weil die zweite, die bei weitem die häufigere ist, nicht die Eigentum« lichkeit aufweist, die uns im Bumänischen begegnet ist, wo sie übrigens nur vereinzelte Anwendung findet Und wie im Bumänischen lui in Zusammenhang mit meu, tau etc. be- handelt wurde, so mag auch sein Korrespondent im Bulga- rischen dieselbe Behandlung erfahren. Die Gruppe von Substantiv und Possessiv ninunt im Bulgarischen den Artikel an beim vorangehenden Worte: HOHTi 6^^a:KH oder ö^^kicht^ mh; gesellt sich noch ein — 59 — Adjektiy zur Gruppe, so wird ebenso verfahren: moht^ jeicH, xBxpKaTH 6ijLi7KKa (AE. 3) oder jeiCHT^, xs'BpKaTHT^ mh 6i- Die Regel erfahrt nur bei Yerwandtschaftsnamen eine Einschränkung. Während in ungezwungener Rede das dem Yerwandtschaftsnamen vorangehende Possessiv artikuliert sein muß, gebietet die Nachstellung des Personale die Aus- lassung des Artikels bei dem im Singular stehenden Yer- wandtschaftsnamen: 6aH-BaTKo e CT^neH'B ausBonHcei^, chh'b iiy — qTbpTeKHHiCL (AK. 10); aena My — e^Ha m&jHa, ölia caKcoHKa (33); xnrpo mowie nsjr^se, fl,a. e 2e:hbo na 6aii^a ch (167); daß in CHna ch das -a nicht als Artikel aufzufassen ist, beweist einerseits die Aussprache als reines a in Gegenden, wo der Artikel den iB-Laut hat, und andererseits das *a in oTH^e y A^Aa ch, das ebenfalls kein Artikel ist, sondern das sich bei männlichen Personennamen (die Yerwandtschaffcs^ namen berühren sich ja im Bulgarischen so oft; mit den Personennamen, cf. oben § 6) vor dem Untergänge gerettete Flexions-a des Genitivs in akkusativischer Funktion darstellt. Die Yolkspoesie macht in der ausgiebigsten Weise von der nichtartikulierten Form des dem Personale vorangehenden Nomens Gebrauch: KOH^e My cTpyBa xaiH^a, 6yjrae My crpysa ^ßa rpa^a; oder o^H h — ^epim ^epemn etc. Da das bulgarische Possessiv qualifikative, nicht, wie im Rumänischen, nur determinative Bedeutung hat, braucht es, mit einem artikellosen Substantiv in Yerbindung stehend, nicht artikuliert zu werden: eAHHTb moh npHÄTejn»; cahh'b npHÄ- TejL HanTL (H. P. CjraBenKOB'B) ; ulkm» Tpen-L naniH saroHH h HaraT, joKOMOTHB'B (AK. 139); niMa hh e^jam» ota^&jtl bt» hs- JoateHHeTo, bx kohto Ti ^a niMara cboh naBHJiLOH'B (60); BCH^KH ^acTH Ha cB^Ta KaTO Tie HMaT-B TyKa cboh np^ACTaBH- Te^ (17); nojOÄHTejHo He MoaeM^ ^a ce paaöepeMTS na TixCHTb eSHICB (24). — 60 - Indem ich an das g 35 A Gesagte erinnere, will ich noch ein Beispiel bringen, wo das Substantiv als Eigenname an- gesehen werden darf: naurB IliTjno ce saTeKLJTB (11. CjaBeiKOB^). Weitere Beispiele für die Auslassung des Artikeb in Verbindungen Ton Substantiv xmd Possessiv sollen § 54 und § 58 bringen. g 44. Ob die Verbindung vom Demonstrativpronomen und Substantiv im Rumänischen den Artikel verlangt oder nicht, hängt von der Stellung der Glieder der Gruppe unter sich ab. So muß das Substantiv jedesmal artikuliert werden, wenn es dem Demonstrativum vorangeht (das dann die deik- tische a-Endung erhält: grädina aceasta). Tritt das Demon- strativum vor das Substantiv, so bleibt dieses artikellos (acear stä grädinä), es sei denn, daß es ein weiblicher Personenname ist. Kommt das Demonstrativum zwischen Adjektiv und Sub- stantiv zu stehen, so wird jenes artikuliert (frumoasa aceastä grädinä). Im Albanesischen ist mir nur die Stellung des Demon- strativum vor dem Substantiv bekannt. In solchen Fallen pflegt der Artikel auszubleiben: ku t e gim neve ata neri? (Ped, 42, 35) „wo sollen wir diesen Mann finden?" Doch kommen besondre Regeln hinzu: Ist nämlich das Substantiv a) unmittelbar vorher genannt worden oder b) in der unmittelbaren Nähe befindlich, so pflegt man dem Substantiv den Artikel anzuhängen: a) is ne mbret, ai mbfeti ki§ ne pek, e i hipen kaluar nek ajo pela (Ped. 35, 32) „es war ein König; dieser Konig hatte eine Stute, und er hatte fQr sich als Reitpferd diese Stute"; atje iSte ne arap, ede ai arapi ndzef ns sufra ne ud (39, 16) „da wohnt ein Neger, und dieser Neger stellt einen Tisch auf den Weg hinaus"; atje pa na §t6pi; ajo Stepia iS e kaplanit (31, 35) „da erblickte er ein Haus; dieses Haus gehörte dem Leoparden". b) Größerer Anschaulichkeit wegen: na keta motene (35, 37) „nimm diesen Apfel"; na ksta paksimadete ede ik^ ne Stepi tende (36, 27) „nimm diese Zwiebäcke und gehe nach - 61 — Hause''; te me Uta kete djalen« ede premc kcfcu (28, 18) „laß mir diesen Burschen auch heute abend hier''. Wie man sieht, steht in keinem der angefahrten Beispiele die Verbindung nach Auslassung des Artikels fordernder Präposition. Die Präpositionen nga und ne (s. § 59) dulden den Artikel: e Spie djalanc nek ajo nisia (Ped. 27, 10) „er bringt den Burschen nach jener Insel"; ts yinej ne ki kroi (45, 14) „er soll zu dieser Quelle kommen"; nek ajo pela „auf dieser Stute**. Daß der Artikel auch hier ausgelassen werden kann, lehrt das folgende Beispiel, wo uns beide Ausdrucks weisen begegnen: geti ne hxie pa der£, pa pendzere; mbernda nek ajo kulf i§ ne vajz fium e bukur, ede ajo yajza kis State vlezer (38, 11) „er fand einen Turm ohne Tür und Fenster; drinnen in diesem Turm war ein sehr schönes Mädchen, und dieses Mädchen hatte sieben Bruder**. Tritt zum Nomen eine weitere Bestimmung, so pflegt sich der Artikel einzufinden: u jam ai trimi, Tte preva nen- dadjeta e nende trima eöe ne kapetan (Ped. 51, 31) „ich bin jener Held, der 99 Helden und einen Kapitän getötet hat**; ata nerazite, ka Spatuana, e vana me haber ne mbreti Busisa (38, 3) „die Leute, die übrig geblieben waren, brachten die Botschaft zum König von Rußland**; ki garpari, ka iSta mbi mua (57, 1) „die Schlange, die auf mir liegt**; kajo sevdaja jote „die Liebe ^ die ich zu dir habe** (wörtlich diese deine Liebe — deine = Possessivum objectivum). Zu weit scheint mir Dozon zu gehen, wenn er diese Regel für „positive** erklärt. Das mögen folgende Beispiele zeigen: u nuku martonem, pa mafa ata djala, ka ta ma palKen (Ped. 25, 4) „ich heirate nicht, wenn ich nicht den Burschen bekommen kann, der mir gefällt**; ajo vajz e mbretit iS zguar (25, 7) „diese Tochter des Königs war wach**; ato lafe ta gomarit (78, 21) „diese Worte des Esels**. Daß in nga kato porsi ta Yogala (Hahn II, 54) „von dieser kleinen Vorschrift** der Artikel nicht wegen der Präposition ausgeblieben ist, lehrt nek ajo Stapija ka vate, geti ne — 62 — plak£ (Ped. 33, 10) „im Hanse, wohin er ging, &nd er eine Alte«. Wenn zwischen Demonstratiy nnd Substantiv ein Kar- dinale, abgesehen Yon n£, tritt, so bleiben der prapositire wie der postpositiye Artikel (§ 40) beim Kardinale nnd beim Substantiv weiter: ai djal i gatorit, Ite t€ soli ata tß di gnrete (Ped. 62, 3) „dieser Jägerssohn, der dir diese beiden Steine brachte«. Das Bulgarische zeigt dasselbe Bild wie das Rumär nische. Die Vorstellung des Demonstrativum ist weitaus die häufigere, die Nachstellung ruft ein Gefühl der ünnatQrlich- keit wach. Häufiger ist die Stellimg des Demonstrativs zwischen Adjektiv oder Zahlwort und Substantiv, wobei die ersteren den Artikel verlangen. Appositionelle Anwendung des Adjektivs liegt vor in TasH ÖHcrpaTa Bo^a, tosh A'BjrnHTL moctb'; t^h nocx^AHHT^ etc. Kaum als Artikel wäre man das -to auficufassen geneigt, das dem vorgestellten Demonstrativ oft angehängt wird, wenn der durch das Substantiv bezeichnete Gegenstand sich nicht im Gesichtskreis des Sprechenden befindet, aber schon vorher genannt wurde: Ta toato ^ob^itb ncKa jsja noeMe patfoTaxa B'Bpxy CH. Ist der Gegenstand f&r den Sprechenden sichtbar, so darf das -to nicht angewendet werden. § 45. Über die Verbindung von Interrogativum und Substantiv im Rumänischen ist nur soviel zu bemerken, daß das Interrogativum possessivum stets den proklitischen Artikel verlangt: a cui fata esti? Albanesisch e bija e kujt je ti?, wogegen Bulgarisch ^hh A'tmepÄ ch? Der Unter- schied erklärt sich nach §§ 25 u. 43. § 46. In der Verbindung von Substantiv und Relativ geht im Rumänischen und Albanesischen das Relativ stets voran und enträt des Artikels; im Balgarischen ist die Stellung dieselbe, der Artikel muß aber bei dem Relativum stets ein- treten. § 47. Die Verbindung von Indefinitum und Substantiv verlangt im Rumänischen den Artikel nach dem Substantiv, — 63 — wenn dieses dem Indefinitum vorangeht, läßt ihn weg, wenn es nachfolgt: i^ii oiü da de so^ie pe cutare sau cutare fatä de tmpärat (Ispir. 2); i^i oiü da Impär&^ia cutare säü cutare (ibid.). Prä- und postartikuliert wird i tili im Albanesischen, das seinem Nomen stets vorangeht: ie i tili djale (Ped, 198) „ein solcher Jüngling'^; ai s kiS par£ te tilate gera me si (26, 26) „er hatte solche Sachen niemals mit seinen Augen gesehen". Nur präartikuliert wird ketile: me ie ketila rfurata (Meyer 59, 2) „mit solchen Gaben". Weder prä- noch postartikuliert wird das aus dem Türkischen entlehnten Indefinitum filan, während das Sub- stantiv selbst den Artikel erhält: ka ardure djal i filan mbretit (Ped. 41, 2) „der Sohn von dem und dem König ist gekommen". Vor i tjetre kann der Artikel beim Substantivum aus- fallen: vate mbret i ^etre ne pune te tij (Ped. 50, 22) „der andere König ging seinen Weg" (cf. § 34, 2). Im Bulgarischen wird die Verbindung von Indefinitum und Substantiv ohne Artikel gebraucht Bezieht sich das Indefinitum auf einen nicht im Gesichts- kreis des Sprechenden sich befindenden Gegenstand, den man anschaulicher vor Augen fuhren will, so fügt man dem In- definitum ein in Geschlecht und Zahl invariables -to hinzu, das uns schon beim Demonstrativum begegnet ist und nicht als Artikel aufzufassen ist (s. §44): TaiCHsaTo SAannfl, TOjacosaTO xopa. Will man auf das Indefinitum Nachdruck legen, so darf dieses -to nicht angewendet werden: TaicHBa s^annA (der- artige, nicht anderartige Gebäude). § 48. Den Artikel nach dem Substantiv verlangt im Rumänischen die Verbindung vom Identitätspronomen und Substantiv: esti singur necuratul cu trup femeesc (Cras. 125); se zice cä ini^iativa pentru asta a pomit de la insusi suve- ranul („Tribuna" vom 4. Januar 1907). Dasselbe im Albanesischen, wo vete überhaupt nicht dekliniert werden kann: ne mbreti vet „bei dem König selbst". — 64 — Dahingegen ist im Bulgarischen ebensowohl die Arid- kulierong des Pronomens wie auch die des Substantivs zu- lässig: caMHTi BxpxoBe na kobycht^ (AK. 16); c^koh 4>aP'b • . . c^nraxHe sa caiiaTa craryA (18); toh n^e 6aa& caHHATB CaTana (184). Die Artikulierung des Substantivs ist ur- sprünglich nur dann zulässig geweseo, wenn die Gruppe nicht nach Präposition stand: can'L i^apBTL gj^'bxb oto np^croia ch; BHfijkrh caMX Ufl.^E; die Eigennamen lassen natürlich auch nach artikellosem Pronomen den Artikel weg: h ^a 6ime n caMa IIcnxeH, — naiPB vaß ä rJCAainx, me h ce narjeAam^ (15)* In den letzteren Fällen, wie überhaupt im Rumänischen und Albanesischen, liegt eine ursprünglich adverbielle An- wendung des Identitätspronomens vor. Diese adverbielle An- wendung macht uns klar, warum das artikellose caifB nicht zwischen Präposition und Substantiv stehen kann. Daß es später, als Identitätspronomen und Substantiv eng zusammen- gewachsen waren, die nunmehr untrennbare Gruppe nach Präposition gebraucht werden konnte, macht nichts zur Sache (de la insusi suveranul). Da aber canfB auch alleinstehend mit oder ohne Artikel angewendet werden kann, und zwar je nachdem es ursprüng- lich rein adverbiell oder aber appositionell gebraucht wurde (s. § 28 c), so wird es nicht auffallen, wenn zuweilen Substantiv und Pronomen gleichzeitig artikuliert stehen: caMHHTB i^apBTL cj[^3'BjrB oTB npicTOJa ch. Im Laufe der Zeit ist aber jener ursprüngliche Unterschied verwischt worden, so daß man heutzutage beide Ausdrucksweisen anwenden kann, ohne daß die Verschiedenheit in der Funktion deutlich im Bewußtsein des Sprechenden resp. Hörenden hervorträte. Zum Schlüsse ist noch eine Eigentümlichkeit des Bul- garischen zu erwähnen. Während das rumänische acelasi om oder omul acelasi zu Bemerkungen keinen Anlaß gibt, weist das bulgarische eine zweifache Bedeutung auf: 1. eine determinative (»der- selbe" in bezug auf die Person); 2* eine qualifikative („der- selbe" in bezug auf die Beschaffenheit, „ebenso beschaffen"). — 65 — In der ersten Bedeutung muß es (abgesehen von efißWh h oäh^'b) stets artikuliert werden: ce CÄii^HTt xopa, ce c^n^HT^ HCTopHH (aber b'b e^HO h c^n^o a^aHHe, wie auch sonst ce eAHO H c^n^o rjCÄam'B, caho h cäbho ^yßain'B, s. § 30). Mit der zweiten Bedeutung: th ce bx CÄma nosa, , . cb nojysax- BopeHH o'tiH H CB CÄvii^a BT>3AHmKa^ H CB c^n^a ycMHBKa (AK. 15) — in einer Stellung, die sich stets gleich blieb. § 49. Nachdem somit auch die Verbindungen von Nomen und Pronomen besprochen worden sind, gehen wir zu denen zweier Nomina über. Von den im § 36 besprochenen Ver- bindungen soll hier abgesehen werden. Da ist zunächst zu sagen, daß im Rumänischen ein Substantiv, das durch ein zweites mit dem ersten mittels einer Präposition verbundenes oder im 6en.-Dativ stehendes Sub- stantiv näher bestimmt ist, sich zum Artikel in derselben Weise verhält wie ein durch ein Adjektiv bestimmtes. So, um nur Fälle anzuführen, wo sonst der Artikel nicht stehen würde: ruga pe Dumnezeü sä i-ajute a scäpa de iasma de smeü (Ispir. 24); jurase credin^iä si supunere la iesirea din finttnä (Cr. 45); o puse In farfuria cu ciorbä (Cras. 52); In cämara cu armele (Ispir. 20); figura in locul tatälui säü (Gras. 30); dupä asfin^itul soarelui (Cr. 41); to^i oamenii locului se ttnguiaü ... de frica bäläurului (Ispir. 200); a ramas de risul lumiJ (Brs. 42). Geht ein artikuliertes Adjektiv, ein Demonstrativ usw. voran, so bleibt der Artikel aus: acei blestemati de Smei (Ispir. 219). Wenn das bestimmende Substantiv im ßen.-Dativ steht, hat der präpositive Artikel einzutreten: aceastä fatä a impäratului. Das Albanesische verhält sich im großen und ganzen ebenso wie das Rumänische. Auf eine Sonderheit ist jedoch hinzuweisen, nämlich auf die häufige Auslassung des Artikels vor folgendem Genitiv, die in der § 34 besprochenen Er- scheinung ein Analogon findet. In einer und derselben Ver- bindung wird der Artikel bald angewendet, bald weggelassen, ohne daß die Gründe dieser Auslassung ersichtlich wären: so Weigand XIV. 5 — 66 — heißt es bald vajza e mbretit, bald Taj£(6) e mbretit, wo eine und dieselbe Königstochter gemeint ist. Ist es nicht sicher, ob in: il i dit^sc (Ped. 96, 26 u. 28) nicht ein lautlicher Vorgang (Aufgehen des -i in dem pra- positiyen Artikel i) vorliegt, so lassen die folgenden Beispiele keinen Zweifel bestehen: i mori koke te lubise (Hahn II, 168) „er nahm den Kopf der Lubi"; vate ne e bukur e deut (34, 30) „er ging zu der Schönen der Erde**; pel e arapit me te deAe nga port e hanit ede hengcliti (39, 31) „als die Stute des Negers aus dem Tor des Gasthauses trat, wieherte sie**; tg do apo benej pun e djalit, Its vate nuse? (43, 4) „wie wird es mit dem Burschen gehen, der Braut geworden war?** (wört- lich: was wird die Angelegenheit des Burschen werden . .); bi^ e lisit diget (56,23) „die Wurzel des Baumes brannte^; Tcitron nga brim e der£S (72, 27) „er guckt durch das Loch der Tür«. Vielfach findet nur scheinbare Auslassung bei Gleichklang statt: baba i djalit f&r babai i djalit (Ped. 44, 6) „der Vater des Burschen**; i bir i mbretit (Meyer 57 passim) „der Sohn des Königs**; djal i mbretit (Ped. 37, 37 u. 38, 34) „der Sohn des Königs**; martonete e bile e mbretit dzincret (40, 35) „die Tochter des Königs der Elfen verheiratet sich** neben ka sevda ne e bita e mbretit dzincret (37, 16) „er ist verliebt in die Tochter des Elfenkönigs*". Häufig erscheint -a vor e elidiert: vete vajz e mbretit e u Spie kafe (Ped. 25, 35) „die Tochter des Königs kommt und bringt ihnen Kaffee; aferuan ne vend, ks i§ vajz e mbretit dzineret (40, 31) „sie näherten sich dem Orte, wo die Elfenprinzessin war**; e vete papori nek ajo äka^e, Ite iS e §ok e djalit (28, 7) „das Dampfechiff fährt nach dem Hafen, wo die Frau des Jünglings war**; is e §oke kaplanit ede benej büke (31, 36) „die Frau des Leo- parden war da und war im Begriff, Brot zu backen** ; me (^a e zon e hanit (28, 13) „die Frau (die Herrin) des Gasthauses hat mir gesagt** neben absolutem i &oi£ zona kapetanit (28, 17) „die Frau sagte zum Kapitän**; me te diguare mbretel e diineret ate laf (37, 31) „als die Elfenkönigin diese Worte hörte". — 67 — Das Bulgarische gibt zu weiteren Ausfahrungen keinen Anlaß. Auf das Eine ist nur aufmerksam zu machen, daß das Bulgarische von diesen Verbindungen in viel geringerem Maße Gebrauch macht, als das Rumänische und Albanesische. Das genitivische Verhältnis wird gern durch Adjektiya pos- sessiva ausgedruckt, deren Verbindungen mit Substantiva ebenso behandelt werden wie auch die übrigen adjektivischen Verbindungen. In der Sprache der Volkspoesie entbehren sie oft den Artikel: i^apesa n^epKa My fljMB. etc. Darüber ist noch das § 35 A Gesagte zu yergleicheu. Wie die Präposition im Bulgarischen bei dem absoluten Nomen den Ausfall des Artikels nicht notig macht, so macht auch der attributive Zusatz dessen Eintreten in präpositionellen Ausdrücken nicht unbedingt notwendig, die im Bulgarischen sehr beliebt sind und den Artikel auch beim absoluten Nomen entbehren. Beispiele für das Unterbleiben der Artikulierung in den uns beschäftigenden Verbindung in den drei Sprachen sollen § 58 augeführt werden. § 50. Bezüglich der Artikulierung des bestimmenden Nomens selbst sind im Rumänischen verschiedene Fälle zu unterscheiden. Es sind nämlich drei Möglichkeiten vorhanden. Das bestimmende Nomen steht entweder 1. im artikulierten Genitiv, oder 2. wird es mit dem bestimmten Nomen mittels der Präposition de oder einer anderen, den Artikel aus- schließenden Präposition verbunden, oder 3. werden die zwei Nomina durch cu verbunden, und das bestimmende Nomen kann den Artikel annehmen oder entbehren. 1. Die erste Möglichkeit wird gewählt, wenn die zwei Glieder der Verbindung im Bewußtsein des Sprechenden möglichst selbständig dastehen, wo also deutlich zwei Begriffe in Verbindung gebracht werden: inchise cartea conturilor (Cras. 31); mä sftrsesc de dorul cär^or (Gfor. 134); In timpul mesel (Ispir. 40); floarea clmpurUor (Qaster 11, 289); se de 5* — 68 — demincare fiarelor pädarii (Ispir. 7); durei de din^ prapädi^i de otrava plumbului (Crgl. III, 54). 2. Die zweite Ausdrucksweise ist dort am Platze, wo nur der eine Begriff deutlich im Bewußtsein hervortritt;, während der andere nur eine Eigenschaft des ersteren angibt und so in diesem gewissermaßen aufgeht: se duse la feciorul de impärat, wie auch in figurativen Wendungen wie nebu- natica de Päuni^Ä (Brs. 70), wo nebunatica Päuni^ei eine Tolle bedeuten würde, die zu Päunita in irgend welchem, durch den Genitiv ausgedruckten Verhältnis steht, während die Päunita selbst gemeint ist. Wenn dem bestimmenden Nomen selbst ein determinierender Zusatz folgt, nimmt es den Artikel an: in semn de supunerea sor^ii; ii da palosul sä-1 särute in semn de pecetluirea jurämintului. Wenn es Ispir. 25 heißt: dräcoaica de muma smeului, so ist es zwar befremdend (cf, oben nebunatica de Päuni^ä), aber leicht als Eontraktion von muma a smeului zu deuten: sgripforoaica de muma a smeului (ibidem). Der Unterschied zwischen den besprochenen Auffassungen des bestimmenden Nomens tritt deutlich bei der dritten Aus- drucksweise zu Tage. Da die Präposition cu den Artikel nicht ausschließt, treffen wir hier ebensowohl Anwendung wie auch Auslassung des Artikels an: a) si dupä dinsul carele cu merinde, cu bani si . . (Ispir. 4); impinse spre Isac sticla cu visinata (Cras. 23); balaurul cel cu sapte capete (200); b) zise fiului sau sä ducä pe Fät-frumos In camara cu armele (Ispir. 20); il trimisese ca sä-i aduca herghelia ei cu iepele (24); isi luä tolba cu säge^le (84). Während also im Rumänischen die Artikulierung des bestimmenden Nomens von der des bestimmten im wesent- lichen nicht abhängig ist, steht es im Albanesischen anders damit. Ist das bestimmte Nomen artikellos, kann das bestimmende artikuliert oder artikellos sein: ne fole zogu „ein Vogelnest"; n€ bir mbreti „ein Königssohn** neben iSt^ neri i besese (Hahn II, 45) „er ist ein Mann von Wort** (wörtlich: des — 69 — Glaubens); atie «Ste is Itduete ede ts dredurit e rffimbevet (Matth. Vin, 12) ^illic est fletus et Stridor dentium" (viel- leicht Nachahmung des griechischen 6 ßQvyfiog rc5v oöovxcov). Ist das Beziehungswort bestimmt gedacht, so wird zwar der Artikel beim bestimmenden Nomen nach me ausgelassen (muafß kaikene me flori, Ped. 28, 26 ,,sie nahmen das Schiff mit dem Golde"), aber der Genitiv muß stets in der be- stimmten Form stehen: ajo vajz e mbretit Jene Königs- tochter"; kapetani kaikese (Ped. 25, 14) „der Kapitän des Schiflfes"; hilet e gravet (68, 18) „die Frauenlist". Im Bulgarischen, wo nur präpositioneile Ausdrücke möglicli sind, ist die Anwendung wie auch die Auslassung des Artikels zulässig, diese letztere jedoch häufiger als die erstere: B3e ch TopßaTa cb cxpiJHTi oder cb CTpijH; npaTH ro Aa H ÄOKapa ^rbpAaTa cl KoÖHJHTi oder ex koÖhjih; cxaflTa CL op^Sl^khü; a:aayi;aTa sa sjaxo (AK 34); noxpiÖHOCTLTa na ßaä raaa 3a yÄOÖCTBa (143); npHCÄmaxa na aMepHKaimHxi CKjoHHocxB VThWh opHrnHajHocTB (133); oxHBax'B . . Aa y^iacT- BysaxTb Ha Konrpeca 3a rjyxo-HiMH (5); qamaxa sa bhho, cbbhho. Ist das bestimmende Nomen ein selbst näher bestimmter Name von wesentlichen Teilen, oder Kleidungs- und Rüstungs- stücken usw. des den bestimmten artikulierten Namen führenden Wesens oder Dings, so muß der Artikel eintreten; so wird dem romanischen un armäsar cu sase aripi (Ispir. 192) ein bulgarisches apiöei^^ cb mecxrB Kpnjra entsprechen, dem rumänischen balaurul cel cu sapte capete (Ispir. 200) dagegen ein bulgarisches 3m§at'b cx ce;^eMx^ rjaBn; 3e cxoMnaxa cb cqynenaxa hihh; kohbx'b cb cjiinoxo oko; mom^cxo cb pa36HTara rjaBa; KOjaxa cb c^nenoxo kojicjo; ce^J^oxo cb CKiRcanHii peM'Bi^H etc. III. Abschnitt. Die Anwendung des Artikels innerhalb des Satzes. §51. Das absolute oder vom Adjektiv attributiv bestimmte Nomen nimmt im Rumänischen in der direkten Anrede — 70 — den Artikel nicht an: ce oulesefi, Ueana? (Brs. 141); o Bomänie! o Macedonie independentS! milostivä moarte, de ce nu mar vil? (Gras. 212); Ah, de ce n am zece vie^i, Sä te eint, Natura! (losif). Daß in yoinicule, voinicilor kein Artikel zu sehen ist, ist schon fast allgemein angenommen, und ich brauche mich dabei nicht länger aufzuhalten. Ist aber das Substantiv in der Anrede von einem Possessiv- pronomen oder von einem Substantiv im Genitiv bestimmt, so nimmt es den Artikel an: ei cälu^ul meü, cind ai sti ta . . (Gr. 28); pasä cu Dumnezeu, fiica mea . . (Ispir. 13); mul^u- mesc tie, Dumnezeul meü; Dumnezeul parin^iilor nostri, uriciu- nea oamenilor! nu ^;i-e ru|ine, fiul unui ovreiu? (Gras. 261); de unde vrel sä am cafeaua, omul lui Dumnezeu? Tu, Maica Domnului , i-ai fost caläuza (CrgL 26). Geht der Gruppe ein Adjektiv voran, so wird der Artikel diesem angehängt; der präpositive Artikel tritt außerdem ein, wenn der Zusatz dem artikellosen Nomen folgt: iubita mea sorä; iubi^ii mei pärin^i; särmana mea feti^ä (Gras. 229); milostiva noasträ Doamnä (Ispir. 63). Durch Ellipse des dazu gehörigen Verwandtschafts- namens sind die Wendungen entstanden wie: taci, dragul (seil, fecior al) tatei (Ispir. 2); am trecut, dragele mele (surori) (8). Als in der direkten Anrede stehend ist ebenfalls zu be- trachten die attributive Gruppe im Satze: blestematä politicä! un moment sä n ai pace (GrgL 167). Der Sprechende unter- bricht seinen Vortrag, um lebhaft sich an die blestematä politicä zu wenden, und fährt dann in der früheren Weise fort. Im Ausruf muß dem Substantiv der Artikel angehängt werden: nu stiu de unde, dracul (zum Teufel!), gäseste parale (Gor. 149) etc. Ganalia! (Grgl. 117). Ebenfalls die substanti- vierten Adjektiva: Infamull (Grgl. 117); A! mizerabilul! (Ci^l. 229). In den attributiven Verbindungen steht das Nomen gewöhnlich nach dem Adjektiv, sonst vor dem Zusatz; das — 71 — Yorhergefaende Wort wird allein artikuliert: biata fata, ce sä facä (Espir. 53); säracul de mine! aforisitul de el! Im Albanesischen wird das Substantiv in der Anrede ebenfalls artikellos gebraucht: gume zi! „Schwarzschlaf!^ d. h, stirb! (Hahn). Ist das Nomen im Vokativ durch ein nach- gestelltes Possessivpronomen bestimmt, so wird es artikuliert: ku je ti, det, tata im, ede ti, lume, vatau im? (Ped. 97, 29) ^wo bist du, Meer, mein Vater, und du, Fluß, mein Bruder**. Dies ist, nach Dozon, „presque le seul cas oü le vocatif determine seit en usage: djali im, ö mon fils**, o motra ime e dasure, ö ma soeur bien aimee! En po^sie, au moins, on le trouve aussi suivi d' une proposition relative: o üti fe del pas darke, ö etoile qui parais le soir! o dieti Its ndritson! ^ soleil qui 6claires! (CXV). Im Ausruf wird das Nomen artikuliert: f lama! ! „schwere Notl" (Hahn); besä! par ma foi! plumbi! mortia! (que) le plomb, la peste (t'etouflfe)! (Dozon CXXI). Das Adjektiv im Ausruf wird ebenfalls artikuliert: un' e vorfna (Hahn 11, 106) ^oh! ich Unglückliche!" „On trouve i mjeri une et une i mjeri malheureux que je suis!" (Dozon CXVIIl). Im Bulgarischen entschlägt sich das Substantiv in der Anrede auch dann des Artikels, wenn es durch irgend welchen Zusatz näher bestimmt ist: r ^ysaH th, JaHKOBo BHyqe (AK. 236); Apara mh cecxpo; hhh TeÖe ^anaMe, 6oa:ecTBeHa KjcMaHCB (AK. 15). Als in der direkten Anrede stehend sind ferner zu be- trachten: nycTH hhohi^h! cxpanrao Hanp^ÄHaan! (AK. 60); nyoxa cona HeoKacTpena (255); macTjiHBi^H! xi cä bha^h Hnarapa (44); CTpaxjuiBi^H! otb ctaKaxa ch ce Öoätb; 6ifl,ewh as-B! Im Ausruf wird das Adjektiv wie das Substantiv arti- kuliert: ax'B, 3aBajHäKaTa, KaKBO th 6hj[o nHcano (AK. 134); HemacTHaxa! kojko Öi^Ha, — kojko ÖJc^AHa HsrjeABame tä (72); 6h; soMsma hh rjcaA^; yjoBH hh a:aa^2(a; ne MH Aaba cxpAi^e (cf. le da mina, Gras. 59); 6ojrH Me rjiaBa, aAÖ-L Me Öojih; afl,i» Me xBana (AK. 21); TpecKa ro Bxpece h CBiTB My ce aaBH (214); . . . n hh nanymn CMfo'B (26); CKopo me nycHe qepKsa (263); moMx e bx t^x-b ajmb, sa h§koh HSBpaxeffB xapaKTepi. (Vorrede IV); ne snaÄ kek'l Öime ce cjoa^HJc y Mene nonaTHe, ^e no rpaAnnapcTBoTo nne cmc n-BpBH aa OB-^Ta (74); no häth ome ce paanece cjyx'L, ^e me 6iK;^eMT& nocpi- mnaTH T'BpÄecTBeHo (145); aa Tfe'B me mh ce na^HC ome CJry^aH ^a Kaaca ^si AyMH (6). MopeTo noyTHXHa, ciim^e narpi, bch^kh ce passecejmxa (15); ncKHaJo cjTLHi^e (17o); e^Ba-eABa ce CHnsa sopa (232). Das Subjektsnomen kann im Bulgarischen auch dann den Artikel entbehren, wenn es von einem subordinierten Satz näher bestimmt ist: xpyiMrna mh mhcljib ;i;a H^a ^a ce ok^oh; ne e ome aoulxo Bp^MC flß, HSJHsaMe; ^^oH^e ^eEh flfi, ch pas- — 75 — HHCTHM'B OHiTiCHTi; AOHAB H T^M'L Bptae Aft 06 oaceHATB; HC HUTB e AomejTB peATb a^ yiipaTB. § 53. Eine EigeniAmlichkeit des Rumänischen bietet yenea lumea dupä lume, wofür ich im Albanesischen folgende Parallele finde: sin par si eöe (fembi per demb (Matth. V, 38) „Auge um Auge und Zahn um Zahn'^ Auch hierher gehört vielleicht do me Iteins dita me dit (Ped. 68, 24) „sie wird mich tag- tSglicli betrugen". Aus dem Bulgarischen sind mir derartige Wendungen nicht bekannt. § 54. Das Prädikatsnomen wird artikuliert, wenn es eine bestimmte Person oder Sache bezeichnet, sodaß Subjekt und Prädikat ihre grammatische Funktion vertauschen können; es bleibt artikellos, wenn es sozusagen einen adjektivischen Sinn hat, indem es die Eigenschaft des Subjekts, nicht sein Wesen ausdrückt. In die Sprache der Logik umschrieben würde es heißen: das Prädikatsnomen nimmt den Artikel an, wenn es einen Begriff ausdrückt, der denselben Umfang hat wie der durch das Subjekt ausgedruckte; es bleibt dagegen artikellos, wenn es den weiteren Begriff im Verhältnis zu dem durch das Subjekt ausgedruckten bezeichnet. Darin stimmen alle drei Sprachen überein. Was sie jedoch unterscheidet, ist eben der Umstand, daß die Eine sich mit Vorliebe des engeren, die Andere des weiteren Begriffes bedient. So haben wir zunächst im Rumänischen artikelloses Prädikat: fiecare pentru sine croitor de pline (Cr. 7); e ajutor de Primär (öor. 45), nu stiu ce este primejdie si fricä (Ispir. 130), wo ich primejdie und fricä als Prädikat auffasse, im Gegensatz zu stii acum ce e necazul (Cr. 38), wo necazul deutlich als Subjekt auftritt; ähnlich: dacä n'o vezi cS vine, aia nu mai este moarte (Crgl. 42); esti iubitor de argint (Gaster I, 96). inima le spunea ca sptnul nu le este vär (Cr. 26); ti sint tatä (Slav. 162); era 6&-i fie logodnica (Ispir. 213); nu- mi e|ti nevastä, tmi esti vrajmas (CrgL 34); Tu, MaicaDom« - 76 — nulai, i-ai fost cftläuzä (Grgl. 26); pärintele Mihai Badulea ne era referent |Colar (Slav.). Wie in den letztangefübrten Beispielen der Dativ des Personalpronomen (das hier nicht daza dient, das possessive Verhältnis auszudrücken) vorangeht, so kann auch auf das Nomen ein Dativ folgen, ohne daß der Artikel nötig wäre: era nepot maiorului (Gor. 32), dagegen: nepotul maiorului als attributives Verhältnis; vremea e stäpinä lumiJ (Slav. 128); via^a era lumina oamenilor (Gaster I, 20, 12). Folgt auf das Prädikatsnomen ein Possessivpronomen oder ein Substantiv im Genitiv, so kann der Artikel ebenfalls wegbleiben, wobei aber der präpositive Artikel Platz zu greifen hat: doriam sä fiü tatä al unor copii voinici si framosi (Gor. 163); daß in D.-voasträ sintert rudä oder consoarta dumnealui (Crgl. II, 92) wir es mit einer Kontraktion (für consoarta a) zu tun haben, würde schon das artikellose rudä beweisen, wenn man nicht die Gewohnheit des Autors kannte, diese Kontraktion selbst nach dem unbestimmten Artikel o eintreteil zu lassen: o prietina mea (aber nie: un prietinul meu). Gleichviel ist die Auslassung des Artikels in solchen Fällen überaus selten (anders, wenn der unbestimmte Artikel vorhergeht). Nach Verben, die Doppel-Nominativ verlangen: la d-ta ursii se chiamä gaini (Cr. 7) ; se proclamä deputat al vostru Daudanache (Crgl. 209); ajunse fruntas al satului (Ispir. 210). Nach Verben, die Doppel- Akkusativ nach sich ziehen: biata femee noptile le fäcea zi (Ispir. 58); sä aduci viata ta jertfa intru folosul bisericilf lui Christos (Slav. 205); Boboc dete gardul prada focului (Cras. 37); m'aü ales presedinte al asocia^iunii; de ce alesese Gropenii ca resedin^ (Cras. 38). Handelt es sich um ganz bestimmte Personen oder Sachen, so wird der Artikel angewendet: era nasul la o sumedenie de oameni (Brs. 90); era unicul olar imprejurul ma5f multor postii (Cras. 39); eram singura fata In casä (Gor. 168); un copüas care sä fie toiagul bäträne^lor noastre (Ispir. 96); zece ani a fost sefnl lampagiilor (Gor. 103); cea mai mare din surori, — 77 — «are era pästrätoarea cheilor (Ispir. 50); taicä sSü era directorul scolii si cel mai bogat om diu sat (Slav. 194); lucrarea este . . , legea firii omenesti (Slav. 12); am gäsit cu cale sä mä intorc la d-ta acasä, decit sä fiu prada fiarelor sälbatece (Cr. 6); sint urmasul unei familii bogate si cunoscute (Gor. 152); dorinta de a fi odatä soacra pärintelui din sat (Slav. 72); Bucuresfci e capitata Romäniei, lasi e capitala Moldovei; ^ne-1, Doamne, la mul^i an{, cä este omul lui Dumnezeu (Slay, 30); popa e omul dracului (Slav. 21); tot nu prea era omul lui Mitrea (72) ; nodul In plnzä nu-i cinstea ^esätoarei (Slav. 54), esti omul nostru (Crgl. 103) würde, wie es sich aus dem Kontext ersichtlich macht, auf Deutsch durch „du bist Einer von den Unsrigen** wiederzugeben sein; ebenso e omul nostra (Crgl. 111,56) „er ist Einer unserer Leute"; asta era treaba lui (Slav. 268); de cele-Falte — grija lui (276). Ciulic nu e omul, cu care se pot face asemenea glume (Slav. 326); eü stnt omul pe care d-ta sä-1 Imbe^i cu apä rece? (Crgl 163). Nach Verben, die Doppel-Nominativ nach sich ziehen: argatul se ftcu sacagiul cur^ii (Ispir. 155); ajunsese Irimescu . . , spaima copiilor din mahala (6or. 11); sälbaticul, tot citind, ajunse premiantul intiiu si groaza profesorilor (Cras. 61); muzicantul deveni primul tenor In corul mitropolitar (ibid.). Von den Eigennamen im Prädikat können diejenigen den Artikel bebalten, die ihn auch nach Präpositionen nicht aus- lassen: pe fiica preutesei o chema Maria (Slav. 24); alte trei dealuri, numite „Fa^a", „Gropni^a" si „Alunis** (Slav. 7). Stets artikuliert sein müssen femer die Ordinalia: slnt al doilea; das Possessivpronomen: acest condeiü este al meü; feciorul de Impärat nu mai era al säü (Ispir. 187); weitere Beispiele s. § 25; der Superlativ: taicä-säü era . . cel mai bogat om din sat (Slav. 194). Ist das Prädikatsnomen im Albanesischen von einem selbst bestimmten Nomen näher bestimmt, so nimmt es in der Regel den Artikel an: u jam miku i velait tend kaptanit (Ped. 32, 30) „ich bin der Freund deines Bruders, des Leo- — 78 - parden^; ajo yajza 16 bile mbreti, po ai mbreti i§ mbreti d^incret (36, 14) ,,das Mädchen war eine Königstochter, aber dieser König war der König der Elfen**. Viel häufiger jedoch tritt Anslassung des Artikels ein — eine Erscheinung, die wahrscheinlich mit der schon § 49 be- sprochenen in Ziisammenhang steht: gruaja ime is yajz e mbretit ede nga filan Tcnd (Ped. 28, 24) „meine Frau war die Tochter des Königs und aus dem und dem Land** ; u, Mf jam mbret i gi{^ tff'eriayet (33, 2) „ich, der ich König aller Tiere bin** ; tata it üis mbret i nerczet ede imi iHe i dün^ret (36, 24) „dein Vater ist der König der Menschen und meiner der Elfen**; ig moter e atüreyet (Meyer 63, 21) .,sie war die Schwester jener**. e bija e kujt je ti? „la fiUe de quies-tu** (Dozon CXXXIV). nukf jam i zoti He ts hitS udsne Stepi time (Matth. VIII, 8) „non sum dignus ut sub tectum meum ingrediaris** (wörtlich: ich bin nicht der Herr); tsila sJkte zona mos U tiefte „celle qui est capable de ne pas dormir** (Dozon CXXXV). In dieser Anwendung yon zot „Herr** müssen wir den Ausgangs- punkt des so verbreiteten Ausdrucks jam i zoti „ich bin fähig, ich kann** suchen: ti je kaMe i zoti (Ped. 53, 3) „du bist so tüchtig**. Das absolute Possessivpronomen (auch Interrogativurn possessivum) nimmt im Prädikat beide Artikel an: ^d'S is- miat£ Jane te-tuatg (Luk. XV, 31) „omnia mea tua sunt**» Weitere Beispiele s. § 25. Das Pronomen indefinitum: s jam i tili, ie mar „je ne suis pas tel que je prenne, homme ä prendre (Dozon CXXXVI). Dasselbe gilt vom Superlativ (s. § 39). Nach Verben, die Doppel-Nominativ nach sich ziehen: Muhet ede mbereti i gpendevet „il est appel^ et (sie! aussi) le roi des oiseaux (Dozon 334); ede nnke jam me i vgfier« te Muhem biri üt (Luk. XV, 19) „neque amplius sum dignus vocari filius tuus'*; auch hier begegnet uns Auslassung des Artikels: mbeti nerka e zon e St^pis (Ped. 83, 8) „die Stief- mutter wurde die Herrin des Hauses**. — 79 — Das Prädikatsnomen nach Verben, die Doppel- Akkusativ regieren, läßt den Artikel stets aus: dua te ie bij tij djale erfe te ie jap vajzgne grua (Ped. 25, 32) „ich will dich zum Sohn nehmen und dir meine Tochter zur Frau geben"; kur te bcts kete nisinc veSte (27, 10) „wenn du diese Insel in einen Weinberg verwandelt hast". Das Bulgarische bedient sich der artikellosen Form des Prädikatsnomen: tulr aymh na Ao6pHH cBen^enHiCB ne cjk luoA'B Ha xjsjma "yryBCXBa, ne qsl AepT'L, . . . a HBpas'B na e^na ne^ajiHa Ä^HCTBHTejraocxB („IIptaopei^'L** vom 22. März 07); T03H jH rocnoÄHHT& 6 ÖpaT'L Ha Mademoiselle Marie? (AK. 135); TOH e poÄÖa na rpyßaxa cp^Äa, toh e acLpxBa na rpyÖH B-LSiiHTaTejiH (197); qoB^KXT'B, KOHTo 6 ojEi^eTBopcHHe Ha Hcro- BHT^ CTpeMJieHHfl H H^ea^H (215); bch^ko . . . e npoHSBeAeHHe Ha TfeKHaTa HH^ycTpHH (60); ne MOÄcm'L Aa paaÖepem'L, koh e cjyrHHÄ, KOfl e rocnoAapKa (170); ähccx bhc cie nanrL toct'b . . (158); HHTepecHxi na maTa h rpa^^ Hio-HopicB cä h t^xhh HHTepecH (33); ne e ^ob^kx, cb KoroTo ^a MOÄem'L Aa ce pastfepeuFB. caMO T03H CTasame oßja^aTejo» na h^koh MOHexa, kohto . . (AK. 6); PycHH ce napn^a nama ocBoßoAHTejnca (II. KapaBejicB-B in „Ä^Äb" vom 30. April 07); ne clm-b äoctoch'b ^a ce napcKa TBOH cmn>] npHSHaJLo 3a j^KapB uiKoro ch ^ . . . (AK. 64); Kaxo ne Me e nasapiuTL sa npiBOAaq'L (155); me xypHM'L sä oxroBopeH'B pcÄaKTop'B CapÄ-^H3Mejra MexMe^aa (258): Hasna^HiH ro KOMaHAnp'B Ha nosKapnaxa KOMaH^a. Dasselbe gilt auch vom absoluten Possessivpronomen im Prädikat: die artikulierte Form hat determinative, die artikel- lose — qualifikative Bedeutung. Ebenso die Ordinalia: no rpaÄHHapcxBOTo hhc cmo ntpsH Ha eB^xa (AK. 74). Alle Eigennamen, die im Prädikat stehen, lassen den Artikel weg. Das Adjektiv im Superlativ kann den Artikel annehmen oder weglassen, wie die Possessiva: das vom Superlativ be- — so- gleitete Substantiv wird im Bulgarischen nicht nur als „Das- jenige, dem die betreffende Eigenschaft im höchsten Grade unter seinen Genossen zukommt**, sondern auch als „Eines, das Ton seinen Genossen in bezug auf die in Frage kommende Eigenschaft nicht übertroffen ist** aufgefaßt, hat also nicht nur determinatiye, sondern auch qualifikatiTe Bedeutung. § 55. Vielleicht auf yerschiedene Auffassung der Über- schriften und sonstigen arrhematischen (verbumslosen) An- gaben als Subjekt oder Prädikat und auf die Verschiedenheit der Behandlung des letzteren im Rumänischen und Bulga- rischen ist der Unterschied zwischen dem rumänischen und dem bulgarischen Usus betreffs der Anwendung des Artikels zurückzufahren. Im Rumänischen wendet man den Artikel in den allermeisten Fällen an: Asilul Elena Doamna; ScoalaNormalä; Liceul Traian; Ministerul Cultelor si Instrucj^unii publice; Academia Romänä; Romänia June; Institutul grafic Minerva« Sodann besonders bei Namen Ton Zeitschriften und Zeitungen: Sämänätorul, Luceafarul, Arhiva, Revista critica si literara, Tribuna, Lupta, Raportul anual al societa^ii academice social- literare „Romänia June** din Viena, Pre^l opt lei; editura libräriei Fragil Saraga, Proprietatea societä^ii „Romänia June**, Localul societa^ii: VIII. Floriansgasse 12, Actul I, Scena I, Persoanele: . . .; soseaua Kiselef, pia^a Carol I eta, Intliul clopot! (Crgl. III, 62). In allen diesen Fällen wendet das Bulgarische den Artikel nicht an: cnpoToiiHTajrame „Cb. IlaTpHKHH**, BceHHO y^Hjrame, rHMHa3Hfl „Cb. Knpai'B**, Mhehctcpctbo na BxHmHHT^ PatfoTH, Khhxobho ApyxecTBo, Beceja E'BjcrapnH (Name eines Kränzchens), KapTorpa(J)H^ecKH ÜHCTHTyr'B, Opajo, G^awhj MncxJB, Ham'B ^Chbotb, HayKa, TpyAiB, Ächb, Mnp'B, YjHi^a PaKoBCKH, luomaAt IIo3HTaHo, ro^HmeHt Ot^ctb na HapoAHaTa £H($j[HOTeKa, HsAanne h ne^aT'B na Xp. F. ^anoB'B, Co(5cTBe- HOCTB Ha H3ÄaTejÄ, A^pecB na peAaia^naTa: ^ohaykob'b Byje- BapA'^ ÄiäcTsyromH jHi^a: ..; ^iHCTBHe I, iTBpBa ci^ena, n'BpBH SB-BHei^t! u^na 5 jeBa etc. - 81 — § 56. Das Objekt ist im Bamänischen artikellos geblieben in einer Beihe von Fallen, wo es mit dem Yerbum zu einem Verbalbegriff verschmolzen war: &ta dete cüclie calalni (Ispir. 16); dind pinteni calolai (Ispir. 4); dft (cailor) biciu (Slav. 324); omoarä-te, de ai poftS (Gras. 264); eine are trebu- in^, sä yie la dlnsul (Ispir. 1); Ifl jarä credin^ unul altoia (Cr. 84); Isac nici noaptea nu-fi putea gäsiodihnft (Cras. 113); 1^ dau |i (ie Toe (Ispir. 15, 3); vipera . • care nu-^ dS paee 81-^1 oträve^te bttrine^le (Ispir. 12); osta^ii l;i dftdeau coate si rideaü (171); face cnrte la cuooane (Gor. 143); . . zise ei are sä faca cercare (Ispir. 19); nici acestea ntt*i Tor face captt (Oor. 174); scnipä |i-|i täca cmce (Gras. 55); se dose la curtfii boerului sä le facä jadecatä (Ispir. 176); a face treabä; sä dai foc aripii (Gr. 50); facea nego^ cu cai de lucru (Gras. 30). Vereinzelt kommt Weglassnng des Artikels auch bei Namen Ton Körperteilen vor: sä nu daü ochi cu masa de cär^i (Oor. 134); panea fa^ pe pämtnt (Brs. 71); pune minä la cap (Grgl. 27); bätrtnul ridicä minä |i-|i ftcu cracea (Gras. 187); ;i-a läsat minä intr'a mea (Gor. 112). Es kann auf das Objektsnomen eine Ergänzung folgen, ohne daß der Artikel eintreten müßte: ai stiin^ de asta fi nu-mi-ai spns (Gr. 47); ai sä ai trebuin^ |i de räi fi de buni (Cr. 16); nu-fi a dat samä despre cel ce fäcea (Slav. 18); am poflä de cadrU (GrgL 11, 44). le da räspuns, ca sä rämiie peste noapte acolo (Gr. 61); dä-mi voie cä nop^le astea sä päzesc tnsumi (Ispir. 82); avurä grqe sä porunceascä argatului (Ispir. 150): primise somafioae, ca In timp de 30 zile sä de|erteze casa (Slav. 250); aü luait Intre dinsele tn^legere, cä sä-I dea de ocaräpe GiuUc (Slav, 287). ii föcu semn, cä bätrinul e singur (Slav. 315): Isi dete seamä, cä nu e, in adevär, nimeni in lome . . (Slav. 313); face« soeotealä . . cam cite cintare de mere vor efi . • (Gor. 3). In parataktischen Sätzen: are obiceiü de aruncä buzdugaa«! (Ispir. 86); fa bunätate de ne da hainele (151); . . feciorul ia indräznealä ;i zice (Cr, 4); Me Mario, & bunätate |i da«te D-ta (Brs. 145); {i-ai fäcut pomanä de i-ai dat (Ispir. 177). Weigand, XIV. 6 — 82 — Sonst wird das direkte Objekt artikuliert So, um ron den Fällen abzoseheo, wo kein Zweifel bestehen kann: treboia s& caute odihna (Slay. 221); a da cui-Ta drumnl; a da singele; am jucat cftrfile de cum m'am nftscut (Gor. 134); vftzu cft nn poate 8ft punft mlna pe dinyt (Ispir. 26); tratele cel mai mare fäcea ndli^ia (Gor. 168); filcea iama In averea lui (Gor. 194); Gbeonoaea, de bucurie, ^nu masa trei zile (Ispir. 5); in sftp- tftmlna patimilor, oamenit ^in posiul (Slay. 237); ai dreptol (Crgl. II, 7s=vou8 avez raison); (stia) sä-I roage atlt de fnimos, cum avea obic^iul (Slay. 84); suHft yäpaia din gura ei spurcata cale de trei ceasuri (Ispir. 25); a dat fuga la dlnsa (Gor. 93); ff yenea sft dea fuga ca un desmetic (Ispir. 216). ifi fäßesL impresiunea cerului acoperit cu nori (Brs. 114); asezat, ca tof i oamenii care posed puterea colosalä de muschi (Cras, 10). n' are dreptui sä se amestece (CrgL 188); nici odatä nu yrei sä ne faci cinstea sft yü la noi (Gor. lo8); yoiu ayea onoarea cä sä me agreeze si comitetui D. V. (CrgL 190); ayui norocul sä bag de samä (Brs. 43); n' am ayut fericirea sä-mi cunosc pärin^it (Brs. 86); a ayut nenorocirea sä faca aceastä experien^ (Crgl. 11, 2<)0); avuse dorb^ de a se &ce dascäl (Slay. 183); Marta ayea obiceiul de a pune toafft casa n mi|care (Slay. 80); stiam cä am rostul de a träi (Gor. 160); ea ayu aerul sä se formälizeze (119); am luat hotärtrea sä mä insor (154). In parataktisch miteinander yerbundenen Sätzen : noyacul ayea darul de culca la pämlnt o oaste Intreagä (Ispir. 194); &-mi pläcerea si bea nn litra de yin io sänfttatea mea (Gor. 53). In Attributiy Sätzen: am luat sama, cä nu-^i place de loc (Grgl. 38); primesti de odatä stirea, cä-fi soseste si bärbatui si ncpotul-säu (Gor. 16); trimise räspunsul capitanului de til- hari (Datiy!), cä ea . . ya träi si de aci 'nainte (Ispir. 144); inelul acesta are darul cä . . indatä se ya tnfa^isa . . doi arapi (168); sunetul zurgalailor l^i dädea impresia, cä esti a&rä pe cimp deschis, la aer liber (Brs. 29); fäcu . . semnul, cä „da!** (Slay. 27o). — 83 — Bei Yorausgegangener Bestimmung: avea bätrlnul ftla ceva pentru mine, ceva de care na pot sä-mi daü sama nici astä-zi (Brs. 72); ce visa, singurä nn-si da bine sama (Gras. 11). Im Albanesischen ist mir Auslassang des Artikels beim absolaten Objektsnomen (selbstrerständlich abgesehen Ton den Fällen, wo das Objektsnomen wirklich unbestimmt ist) nur vereinzelt bei Namen yon Körperteilen begegnet: inban€D6 y»'§ tamburan „sie lauschten der Ouitarre**, wörtlich: ^sie hielten Obr^, wo der Akkusativ von tambura uns deut- lich zeigt, wie eng Verbum und Substantiv zusammen- gewachsen sind; u s helK dor€ nga ti (Ped. 36, 26) „ich gebe dich nicht auf, wörtlich: „ich nehme nicht die Hand von dir*^. Es sind ganz allgemein gebrauchte Wendungen, z. B. ap dora (die Hand geben) «» helfen; ve dore (die Hand legen) = nntemebmen, mar dora «= die Hand nehmen, in einen Orden eingeweiht werden. Sodann ist Auslassung des Artikels Begel bei Objekts- nomioa wie Gewohnheit, Recht etc., auf die eine verbale Be- stimmung folgt: kam umi^, Me t e öaroj do mos do (Ped. 37, 8) „ich hoffe ihn ganz sicher heilen zu können**; kam vasjet nga m£ma Ka . . . ta hij ne kejo dzamia ts falem (42, 28) „ich habe den letzten Befehl von meiner Mutter, daß ich in diese Moschee beten gehen soll"; i dana haka vajzasa vogal, Ica ts flij ede ajo me nusena (43, 20) „man gab der jüngsten Tochter Recht, daß auch .sie mit der Braut schlafen sollte**; kana zakoD, Ea mbledan bar a kaSta (95, 35) „man hat die Gewohn- heit, Gras und Stroh zu sammeln**, i darguan sihariMet mbretit, £a „e muarm kalan e nisis** (Ped. 54, 20) „sie schickten dem Könige die Siegesnachricht: „wir haben die Festung der Insel genommen**. neve aätu kemi vakt h ikim (Ped. 54, 29) „dann haben wir Zeit zu fliehen** (wörtlich: und fliehen). ' Sonst wird das Objektsnomen artikuliert: nuku luajm kartarat? (Ped. 44, 14) „wollen wir nicht Karten spielen?**; Sturi sevda na tambura, ta mason tamburan t i bij (24, 4) „er faßte Liebe zur Guitarre, zu lernen die Ghiitarre, daß er sie 6* — 84 — spielt^ (tambaran ist nicht Ton bij, sondern Ton meson ab* bängig! sonst würden wir tambnrait erwarten); zona lafin me te (71, 29) ,,er knüpfte ein Oespräch mit ihm an*^ (wort- lich: er nahm das Wort mit ihm); k^n kokana t i haj proto sins (56, 27) „streckte den Kopf her?or, am ihn zanachst in das Ange zu beifien^; i dalen tri ipe ede bapjana golane, Ice ts hajana djalin (33, 5) „drei Adler kamen ihm entgegen und öffneten den Mnnd, nm den Barschen za fressen**. Das Balgarische ist in Bezag aof die ArtikoUerong des Objektsnomen anter den drei Sprachen am altertümlichsten. So haben wir, am zunächst Tom absolaten Objektsnomen zu sprechen: nteoil ^acTJBBeirB, HSX'BpxaxB no(S^ naAnb lii^OKaTa ($ojiectfc (AK. 18); BScoicaTa w&xhocti> . . . a& naaflr^ pe/CB h THTOHHa (28); ksto ne hm*b KjntTimrB mamca, h ÄflBojro ae voxe Te H3($pa (164); oOBTvaM'B M7BHKa{182). Angabe des Stadioms, der Beschäftigung: r. 1110006% nocTOHHo Hir& nptaoxaBa reo- rpa4»HH no Kaprara (52); üjis^'b xBafiooTrcAHBies^ mobtbk^, KOHTO y^eme xHBomiCTBO (133); yua, ciixBairB MexHqsHa, ^Exoco^^HH, npaBo, ({iHJiozorHii, xHMHii, HCTopHfl, A'BpxaBHH HayRH. So besonders Namen von Körperteilen der handelnden Person, wenn keine nähere Bestimmung folgt noch vorausgeht (z. B. Dativ der Personalpronomen): E'urapHH, C'BptfHfl, EaBapnA h CaxeoHHJi CH noxMoxa pauii, 3a a& 0Tpass*rB cl 061191 cbsh aHepHKaHOKHfl eroHs^X'B h cry^OHBaia (33) (ch hat in diesem Beispiel keine possessive Bedeutung); . . . vhwb HAenpT^ -noBAsrHe pi&Ra, n Tt ce saROBarB na MferaTa ch (28). Der Artikel kann auch dann ausbleiben, wenn das Objekts- nomen durch ein Substantiv näher bestimmt ist: cb npaso HsrBKBarB KaTo rjaBeniB HexocTarBicx na BaH-raHs janoa sa e^HHCTBO (Vorrede zu AK. IV); TypHix My nne HsaH^io; HMa H TyecTBO Ha co6cTBeHO aoctohhctbo; HHarB Hsraex^ na jAtbr pesHACHipH (AK. 99); das rumänische avea sä ^ina locul unui türm (8lav. 9) würde im Bulgarischen durch rpi^ame ^a iTBpxH H%OTo na KaMtfauapHA wiederzugeben sein; are patima muzicei (Gras. 6i)) — UMa crpacTB sa MysHKa; wßfirre xa Kssnare, ^e 6nurapHT% HfeüarB vKjcrh sa HSHii^ocTb (186); ceramsaTa — 85 - aMepHKaHRa c^irra, ^e HMa HeoTeHJOiBo npaso Ha HenptoeHHO yBaxeHHe (39); hh ejpsA oeKjBMß ho ry6ATB (TBSHaHHe sa roji^Maia AX'BSHOCTb» koato otfn^ecTBOTo mrB e B'Laioauuo (28); napaxoxHTi na Compagnie generale transaÜantiqae 02^ CH cneqejEHJEH sacjryaceHo hms uaBaen^ ABopoH; saiH mh HSBa^H TH np^Kop'b ÜBaHX ^epBOTo (276); He ch amoxx cMiTKa sa ceTHHHETt; eAHVB irynoH^ x^Ba npaBö . • na eAHOXHBBHo npi- tfHBaHHe h nptxpaHa (22). Die BestiiKunang erfolgt durch einen Satz: HMan^ BJaoTB Aa Te c^Afl h Aa Te ornyona; niiia KypaacB ^a crane (13); 3a iTBpBH lu^Th HMaxMe yxoBOJicTBHe AB BHAHM'B . . (18); (anrjH- naHHTi n;&THHiQi) c£ CH AocraBJua yxoBojiCTBHe fl» rjieAaTB . . (6); HMa cypaTB on^e h a^ orroBapü (271); asx HtMax'B Hav^- pcHHe fifik nHma (115); xopara okojio chhoji^ HMarB npHBH^Ka Aa KaasarB („IIpfoopeiirL" vom 22. März 07); HHaHx naAeag^a oiue BSAHasK'B Aft Te bhah (4S); asacxhc AyMa Aa ne ce chh- paMo (51); Hiiiazife sptae HHoro-MHoro Aa ce BanpaMe (62); ne MH e jsfliSk B'BaMOSHOCTB Aa ce cfBcp^AOTO^a (70); HMaM'B npaso Aa Kaxa (85); HiMax% TxpniHHe Aa ^aKaM'B (87); nina bojlk Aa otise ot'b ropaTa (207); asi raa b'b ce6e ch B^pa, ^e n^e AoiAo eAHH^ ABHB . • . (260); BseManrb nosa, xaTo ^e npaBHurB 4»exT06aj[HH ynpa3KHeHHH (11); hho HSB^iiKoxMe 3aiuH)^eHHe, ne HK)-äopKOKHflTL napKib • . (37); ne oranj» AonycKajib h mhotju», ne mfi A BHAfl HtooH n;&TB (44); HSKasaxa CBsaieHne, ne ne n^e MorarB njBk hh noicaxaTB . . (80); 6MTOBoxa Aa HSKaase MH^HHe, ne „HaH-oeTH% h üeTepÖyprB He e g^bbc^m^ AOJma patfoxa" (201). na crinaTa n^e nponeTeurB HHCTpyiapiH: „B'b cjrjrnaii Ha noxapB . . .*^ (31). KaxBo Q^e H3JKt3e or& Tona — HHKaiCB ne ch AaBSX'B cv^TKa. Daß neben den oben angeführten Beispielen auch solche vorkommen wie cTBKieHaTa 4K)pHa npneMa <{)opMaTa na uh jhh-t ABp'B (59); H^Mame aa HMane yAOBOJiOTBHeTO aa ce pasnoJoxHM'B OKOio MacaTa(31)Q.ä. ist selbstverständlich. Derartige Beispiele sind aber die bei weitem selteneren, während sie im Rmnänisohen Regel, und jene ohne Artikel nur geduldete Ausnahmen sind. — se- in Parataxis dagegen ist die Anwendung des Artikels viel h&ufiger als dessen Auslassung: HMan AOÖpHnara h mh noMorHH Aa CTana; HMairB npaeoTO (oder npano) h BseHaM'B. Es kann auch das Demonstrativpronomen angewendet werden: OTopH HH ryn Aotfpo h mh noxan KHHraTa. Geht dem Ton einem Satz näher bestimmten Objektsnomen ein Adjektiv voraus, so verschmäht es den Artikel oder nimmt ihn an, je nachdem es ein unterscheidendes Merkmal angibt oder nur ein Epitheton ornans darstellt. So werden die rumä- nischen Beispiele (avea) constiin^ deplinä de tot ce i se In- tlmplase (CrgL III, 24) und Impärafil au frumosul obicelu de a*8i face • » programul (Slav. 265), in welchen beiden der Artikel steht, im Balgarischen verschieden wiederzugeben sein: einerseits miame u'KJrao c%3Hamie sa bchvko, n^o my ce ciy^n, andererseits i^peri HMarB zy6aBHfl HassirB a^ ch c^craBATB nporpaHaTa. § 57. Anhang. Je nachdem die Wunschformeln durch Ellipse eines Satzes entstanden sind, wo das betreffende Nomen Subjekt oder Objekt war, tritt der Artikel ein oder aber er bleibt aus. So als Subjekt haben wir uns das artikulierte Nomen zu denken in bunä (sc. s&-^ , fie) ziua, diminea^ vremea (CrgL 21), calea (Cr. 18); bun Inttlnisul, voinice (Gr. 17) etc.; als Objekt dagegen in (i^i doreso) drum bun (Gras. 122); cale bunä (Ispir. 16); noapte bunä e|ic.; dupä ce-si darä bunä diminea^ (Ispir. 20); tsl luä ziuä bunä (126). Als ein Ganzes im Sinne von „Abschied** anzusehen ist lulndu-si ziua bunä, plecä (Ispir. 128). Das Albanesische macht denselben Unterschied: mir£ mengesi „guten Morgen**; mirs dita „guten Tag**; mirembrama „guten Abend**; puna mbare „glfickliche Arbeit**; und dem- gegenfiber mire menges; mire mbreme; mire nate und nat e mire „gute Nacht**, ud e mbare „glückliche Heise**; vit i mbare „glückliches Neujahr**. Den Sinn von „Gruß** hat mire dita in i da mireditanß (Ped. 49, 5) „er sagte ihm guten Tag**, wörtlich: er gab ihm den guten Tag, den Gruß (vgl donner le bonjour ä qn.). — 87 — Das Bulgariscbe bedient sich nur der Objektsform: AOÖ'Bp'B jifiBh, AO<$pa opin^a; jieKa Hon^»; Aotfip'B n^xB; ^eomra HOBa rojKHHa etc. § 58. Es wurde schon §§ 3t und 32 darauf hingewiesen, daß das absolute Nomen nach Präposition (außer nach pe als Kennzeichen des Akkusativs und nach cu) im Rumänischen den Artikel yerschmäht, daß es ihn aber annimmt, sobald eine Bestimmung dem Nomen zugeschlagen ist. In diesem Falle scheint die artikulierte Form immer mehr an Aus- dehnung zu gewinnen, sodaß sie auch da angewendet wird, wo der attributive Zusatz nicht ein unterscheidendes Merkmal, sondern nur eine unwesentliche, zufallige Eigenschaft des durch das Nomen bezeichneten Gegenstandes ausdruckt Außer den § 32 beigebrachten Belegen für unwesentliche Bestimmung durch einen Relativsatz, seien noch die folgenden angeführt, wo wir die artikellose Form erwarten würden: a) diu cruda copilärie slujesc (Gr. 18); diu frageda copi- larie träiau mai mult la un loc (Cras. 31); „Doamne iartä- mä!** sopti el, sS vede din curata obisnuin^ (Gras. 68); era in Gompleta mizerie (Crgl. III, 24); asi putea sä te omor. In voia cea bunä, dar mi-i milä (Gr. 23); a striga in gura mare; a fngi in fnga mare. b) in semn de pecetluirea juramintului (Gr.); in semn de supunerea sor^i; flori taiate in scindura de teiu (Slav. 90); in lemnul de teiu (91). Wichtiger sind die Fälle, wo das Substantiv mit der Präposition zu einem präpositionalen Ausdruck verwachsen ist, so daß die sich darauf beziehende Bestimmung ohne Ein- fluß auf die Form des Substantivs bleibt: a) bei adjektivischer Bestimmung: la soare scäpatä; apu- cind spre soare scäpatä (Ispir. 101); b) bei genitivischer Bestimmung: de multä citire a cär- tilor (Gras. 8); c) bei präpositioneller Bestimmung: din lipsä de energiein evolu^iunea ei cäträ progres (Grgl. III, 70); in timp de 30 zile (Slav. 250); In zor de ziuä(Gor. 36); genitiv in loc denominativ; — 88 — d) bei verbaler Bestimmmig: in pntere sä lupte (Gras. 9); el ajnxige la convingere, care o Insuflft |i cetitorilor säi, cS niimai o Austrie Mare . . poate deveni o citadelä pntemica (Junimea Literarft, April-Heft 07); cu tocmealft ca sft-Y dan an bacsis (Weigand, Gramm., Üb. 44); esti In stare a cärmni si pe al^Y (Cr. 5); m& topesc de dorin^ s'o väd (Gras. 228); cu condi^e cä Intliele trei luni de zile . . (CrgL II, 188) Es 'wurde schon gesagt, daß die Präposition cn den Artikel beim absoluten Substantiv nicht ausschließt. So konnte sich die Ansicht ausbilden, daß cu die Präposition sei, der, im Oegensatze zu den anderen, die artikulierte Fonn des Substantivs folgen müsse. Und in der Tat treffen wir den Artikel in Fällen an, wo wir ihn gar nicht erwarten wurden» So zunächst bei Angabe des Mittels oder Werkzeuges: vlna mai päsärele cu la^ul (Ispir. 124); nu-I puteai ajunge cu prastia (108); de unde ar mai minca ei leauAirile cu li^igura (GrgL 85); mindru de nu-i ajunge cine-va cu präjina la nas (Ispir. 176); cäram apä cu ciurul (205); nu-si mai Intoarce cuvlntul, sä-1 pid cu lumlnarea (Gor. 53). Femer bei Beschäftigung, Spielen: niste bäe^i juclndu-se cu mingea (Brs. 87) ; locuitorii satului se ocupä cu agricultura si contrabanda, ^ganii cu mestesugurile si furtisagurile (Gras. 6); se indeletnicise la lasi cu schimbatul banilor (Gras. 9); de cind slnte^ pe lumea asta alba, voi ati umblat cu furca, cu acul, cu räsboiul (Ispir. 12). el era dus cu gtndurile (Ispir. 34); cu moartea vei muri (Ispir. 192) neben dupä datinele noasinre cu moarte trebuie sä mori (76) und a scäpa cu via^ (passim bei Gr. und Ispir.) „mit dem Leben davonkommen*'. Neben Fällen, die die artikellose Form des Substantivs aufweisen, wie: guvemul reusise aproape cu unanimitate (Gor. 99), cäutä cu stäruin^ (Ispir. 214); räspunse cu umilin^ (Cr. 45); striga cu jale (Gr. 41) etc. konmien auch solche vor, wo das Substantiv in der artikulierten Form steht: ar fi cu dreptul ca sä dai la altul aceastä slujbä (Ispir. 26) mai cu modestia! (sc. trebue sä joci) (Grgl. III, 92); numai cu — 89 — aneToia se mal putea ridica (Slay. 345); o afinn eu cu sigu- ran^ (Crgl. III, 21); dragoste cu sila nu ae poate (CrgL II, 33); asa a trait ea hicrind pe ici pe colo cu ziua (Brs. 42); cu vrajba si urgie raiul no sä-1 dobtudim (Cr. 66); Incepu sft se ia cn binele pe lingS dinsa (Ispir. 47); impäräteasa ll luä cu binisonü (Ispir. 122); imi spunea cu frumosul (Brs. 88). BilduDgen wie cu carul, cu gäleata (. . tncepu o ploaie d'alea de pSrea cä toamä cu gäleata, Ispir. 20) dürften der Ausgangspunkt gewesen sein f!ir adverbielle Ausdrücke, die meist ein massenhaftes Yorsichgehen der Handlung aus- drücken: au gi inceput a curge fumicele cu droaia (Cr. 74); cädeau d'a stlnga si d'a dreapta lui (vräjmasii) cu grämadä (Ispir. 171); nu-mi spune un cuvlnt cu säptämlnile (Gor. 38); fluturii cu miile joacä pe cimpie (losif). Eine ursprünglich pradikativische Anwendung des Adjek^ tivs haben wir zu sehen in Fällen wie s'a intors cu ispraya facutä (Ispir. 129) ; ti-e frica sä dormi cu lampa stinsä (CrgL 36); datornicii lui ll a^teptau cu banii numara^i (Slav. 310); plin- sese de dln|ii cu lacrimile cit pumnul (Ispir. 70); se va intoarce cu chinairul plin de galbeni (Slay. 128). Ähnliches bieten pomi, läsindu-le suspinind |i cu lacrimile In ochi (Ispir. 9); trist si cu frica In stn inträ in casä (Gras. 70); abätutä de mihnire si cu nädejdea in inima (Ispir. 55, 64). Daneben haben wir Falle, wo das Adjektiv ÜEÜitisch attri^ butiv Terbunden ist: sä vii cu isprayä bunä (Ispir. 43); sosi cu isbindä sävirsitä (226). Femer bei Angabe der Beschaffenheit von Körperteilen etc. : de atunci este calul cu coada jumätate de came si jumätate de pär (Ispir. 128); incepu a merge cu picioarele goale (58); esi de sub acel pod cu din^ rinjiti (13); sä scapä cu fata curatä (16); räminea cu gltul strlmb (36); priyea . . cu ochü plini de dorin^ (Cras. 56); cu glasul din ce in ce mal emo^ionat, il Intrebä (Gor. 36); rämii cu constün^a curatä (Cras: 66); se sculä . . cu inima sdrobitä de durere (148). — 90 — und daneben seit jeher attributive Verbindungen: esti singur necuratul cn trup femeesc (Gras. 75); o femee blondls cu ochi sire^ |i gurft zlmbitoare (Gor. 108); . . gr&i Mitrea cu fa^ deschisä (Slay. 93); scftptnd cu obraz curat (Gr. 31); sä uitS la el cu ochi rugätori (Gor. 38); trebuie sä meargä ca mlneci noue la bisericä (Slay. 54). Die oben erwähnte Tendenz, nach cu die artikulierte Form anzuwenden, wird auch die Ursache gewesen sein, warum tot, das absolut gebraucht artikellos steht, nach cu stets den Artikel anninmit: Doamne, Dunmezeule, esti bun cu to^ii; o furcä cu caerul si fusul cu totul de aur (Ispir. 92); . . tntrebä dascälul cu totul domol (Slav. 178); cu totul smeritä. Dann im Plural, wo cu uns ganz entbehrlich scheint: sezurä deci cu to^ si mincarä (Ispir. 22); la un chef ce aü föcut cu to^ (23); se ferea ... da ctnta cu toatele cind eraa la furcä (51); se lasä Jos cu toatele (Cr. 51). Nach den Ausfuhrungen im § 32 ist uns schon bekannt, daß die den Artikel beim absoluten Nomen ausschließenden Präpositionen dessen Auslassung im Albanesischen auch dann bewirken, wenn das betreffende Nomen näher bestimmt ist Wir brauchen daher auf diese Präpositionen nicht wieder zurückzukommen, sondern werden unser Augenmerk auf die übrigen richten. Die Präposition psr ist Eine von diesen: per zogun (Ped. 91, 31); per plakun (Meyer 59, 27) u. a.; daneben aber artikellose Form in Verwünschungsformeln: per kriät! per zot! per büke! „bei dem Brote"; dagegen per pemdine! „bei Gott**; per büke e per kripe, Ke kemi ngrene (Hahn II, 106) „bei dem Brote und Salze, das wir zusammen gegessen haben** ; per Spirt te atit neriut . • (Ped. 33, 25) „bei der Seele des- jenigen Mannes**. Eine der in § 29 besprochenen ähnliche Erscheinung kann yorliegen in me mori mati per motra ede per nerken (Ped. 89, 7) „ich bekam Sehnsucht nach meinen Schwestern und meiner Stiefmutter**, wenn nur die Wieder- holung der Präposition die Annahme nicht erschwerte. — 91 — Die mit per zusammengesetzte Präposition ndeper be- dingt ebenfalls nicht die Auslassung des Artikels: ato nder- toJ6n€ tserdet€ ndepcr malet e hbUs . . „ils bätissent les nids parmi les montagnes hautes*' (Dozon 335). Der Artikel kann jedoch auch hier ausfallen: punon ne-per fäatera (Ped. 51» 15) „er arbeitet in den Dorfern umher**; nc-per püt erdi rotul „(eile fit) Cent tours ä travers le bois** (Dozon GXIV). Nach me kann die artikulierte Form stehen: me kaikerine (Ped. 25, 19) „mit dem Schiffer**; me katäin (54, 23) „mit dem Weber" ; me prinzipan (85, 16) „mit dem Prinzen** ; me mbre- tinß (44, 35) „mit dem König** ; me t emmen e tij (Matth. U, 11) ^mit seiner Mutter** ; me vajzcn e saj (Ped. 37, 35) „mit ihrer Tochter" ; me kaiin e tij (39, 20) „mit seinem Pferde** ; me zoterina tsnde (25, 34) „mit deiner Herrlichkeit**; me vajzen t€(?) Yogde (Ped. 81, 27) „mit der juügen Tochter**; me te äoMen (44,2; 44,12; 77,27) „mit seiner Frau**; me djalenc (25, 35) „mit dem jungen Manne**. Um so mehr befremdet es uns, zu lesen: kam ne t§ik£ laf me djalß (25, 28) „ich habe mit dem Burschen etwas zu besprechen**; mbeti mbreti me djale (25, 31) „der König blieb mit dem jungen Mann**; bcri ne jav£ me graa (48, 10) j^er verbrachte eine Woche mit seiner Frau**; te bim« Kejf sot me tambura (24, 16) „wir wollen uns heute mit der (uns schoa bekannten) Guitarre amüsieren**. ^a me mende te saj (26, 34) „sie sagte zu sich selbst** (wörtlich: mit ihrem Sinn); ylezsnie e saj leftonen me mbret te Rusise (38, 13) „ihre Brüder kämpften mit dem König von Rußland**; me dore te saj (42, 18) „mit seiner Hand**; mbeti dender mbreti me marifet te tij (55, 13) „er wurde Königs- Schwiegersobn mit seiner Kunst**; me diel te mesit ditese (Hahn II, 166) „mit der Sonne des Mittags**; ede dederonte te mbuöte barkun e ti me harupe Ite hanine defate (Luk. XY, 16) „et desiderabat implere yentrem suum siliquis, quas edebant porci**. Besonders oft lassen nach me die Namen Ton Körper- teilen den Artikel weg: te zetö sisene e saj me gole (Ped. 32, 26) — 92 — ^dn sollst ihre Zitae mit dem Mnnde fassen**; te Ye6 ti me kembß (38,32) ,,wemi da zu Fuß dorthin gehen würdest**; ai s kiS pare te tilate gera me si (26, 26) „er hatte nie solehe Sachen mit seinen Augen (albanesisch Singular) gesehen^; lepin me guhe „il Idche ayec la langue** (Dozon OXIV). Femer in adverbiellen Ausdrücken: i pjeti i mad i ture me rad (Ped. 45, 5) „der Oberste fragte sie der Beihe nach** (cf. fih xfiv oQ&da^ rum. cu rlndul); me yakt n-rit (24, 3) „mit der Zeit wuchs er auP*; er pasxo^Ka (211); h ot*b j^Ma OH pasÖspaxMe (88). Besonders oft wird der Artikel bei Namen yon Körper- teilen ausgelassen: Ha pjj^ Aft ^ HOCHin'B (39); Ha np^cra m zvBji (142); rje^aarB npis'L np'BOTH; crasaT'B na Kpam (256); TH ce B'BpTH Ha neTa, pasMazsa aiena ir&pna BB^h rjiaBa (17). caMo Tfl Aft ce HJisiHTponH^ (153); CB seHieAtjrae, cb paaM^na Ha napn; cnnpime caKO Ah^cto cb (J)jeHTa cojo (247); häh ciiA'B Tyfi, ^e CBnpn na 4KpmeErB oncxirB CTBjraa CTpana (U); na a^hoto, ot'b ji^chsl cTpana (52); orx tfxjrapcKa erpana; HanpKaiflxa (ce) otb Kopcica tfojeciB (11); orB pycKO Bptoe (210); vb TypcKO np^Me; otl ni^xHa mjbaocti»; no qHcn HasHiCB, ao Achi AHemeEx, no i^4^peH% nopAA^KB (89); no otfn^ecTBeHO nojoaKeHHe (5); bx hobo spiMe etc. b) 3a np'BB'B n^TL; na Tpero Micro etc. c) sa GM^TKa na xej^Hon^THHTi hh ynpaBHmiH (140); sa CMix'B na xopara; sa yKpamenne na rpaAa (28); sa o^nn^eHHe na rpixoBOTi mh (109); b'b ap^Me na otf^Aa (26); vh Te^eHne na HiKOjKo roAHHH (54); ly B'B 4>opMa na rox^MH Koja, Ty B'B 4)opMa Ha 6^qBH (48); b-b cjyqan na BOHHa (53); B'B noisa Ha aMepHKaHKHTi (41); b'b ^cctb na TOBapHHH napaxoAB (105); B'B saM^na na thh HeAocraTLi^H (V); no nop^L^Ka na 6sA Tssia (224); noHanpaBj[eHHeHaTp£((aTa(104); CBoertfpasHHOCTpoyMHü no aApecB na npaBHrejcTBO h khas'b („JleBh^ vom 8. Januar 1907); npH jnnca na khefh (II); hoa^ xairrB na My3Hica(44); oTh erpana na BcfeoS mü^stb (39); cb nsKiio^eHHe na Ah- 4)ejiOBaTa Kyja (71); cb np^AJOxeHHe na ycjryrHTi ch (27); 4>aHHJHfl erb oKOH^aHHo na -off (21); na paanojioxeHHe na nacaxepHTi (13); na jtob'b sa aani^; sa Kpaäno HeyAOBOJCTBHO na CKpoMHHTi cecTpn HcycoBH (14); sa roji^MO o^ABane Ha cjyrHHHTi (25). d) B'B nama noxsa; na Moe m%cto; na T^xna erpana; no — 95 — neroBO MH^HHe (184); bi» Hama qecn» (153); sa Harne ^otipo (144); BTS Moe oTCATCTBHe (153); b'l HeroBa pAuca e bch^ko; oi*B HeroBO HMe; CKopo rop^a BHsaHTHH n^e flß, 62^jifi b'l nama BjacTB (BaaoBnB). e) Ha paacTOHHHe e^HH'B KEJOMeTnbp'L (70); oaho ApB>Ma- TH^HO npoHSBeAeHHe AjEeKOBO doa'b sarjasne: „Ha CBOÖOAHa no^Ba** (IK}\ HSAa^eHH doa'b o6jnp hmo EaS-raHH) TaicxB'L ejh Ebh FaHio oBAKhWh (lY); 6'hxraipcKaaTh neo^mmsueffh naBH- XbOH'B Bx Midway Plaisance hoa'b 4>HpMa „Bulgarian curio- sities (VII); ^HjaperL ce o6'BpHa kxmx zytfaBHi^aTa pycKHHH CB noBApaB'B: „s/^opoBO, MaTymKa** (58); baho saBe^eHHe ex jEaKOHH^eeKH HBÄnHex: „Pilsner Bier" (50). f) CB i^to» Aft inHÖaTB H^KOH HamH nopo^HH HpaBH (lY); Hai^ox^ Ha nepona cl naM^penne ;^a ro noTBpcji (120); caMO aMepHKanipiTi ex, bx cBCTOflHHe a^ cTpoHTB (89); oh^sh h^mh ycra, joiineHH Be^e oTh cnoccÖHOCTB fifi^ HSoÖpasflBaTB ycMHBKa (101); OTB crapaHHe jifi, ch H3rjiaÄflT*B kocht^ (86); yBJiiqeH'B OTB sejiaHHe xa ce npinop^^a sa i^BHJtHsoBaH'B tiob^icb (162). g) HHe CH MHHyBaxMe qacoBeT§ b'b npHHTHO cxsHaHHe, ne CKe B'B pe^a na pi^dCHT^ n^acrjraBi^i (103); sacMi^H'B ^o ymn OTB pa^ocTB, ^e ce cpin^HarB cb „Öpaqa" (32); no;^x np^AJOFB, ^e • . ; r. HL e Ha mh^hhc, ^e hhc 6h mofjih . . . (75). § 59. Eine Eigentümlichkeit des Albanesischen sei hier besprochen. Nach Hahn II, 90 (darauf faßt Dozon XCVII) verlangen die Präpositionen nga und te (nde, ne, vor Vokal tek, nek) nin der Regel den bestimmten Nominativ des Hauptwortes, mit welchem sie verbunden sind. Wenn jedoch eine nähere Beziehung des Hauptwortes — z. B. na, ein — die unbestimmte Form verlangt, so hat die Verbindung mit den vorliegenden Präpositionen keinen Einfluß auf dieselbe^« Diese Eigen- tümlichkeit erklärt sich dadurch, daß nga und te keine eigent- lichen Präpositionen, sondern Ortsadverbia sind. Dies sehen wir deutlich in den folgenden Beispielen: nga te kemi? „woher bist duP'^ (wörtlich: woher haben wir dich?); Keni tek ha, alje leh „der Hund, wo er frißt, dort bellt er"; tek ts öko§ — 96 — ^wohin da auch gehst*' etc. wie anch in den Fallen, wo tek (bezw. nek), abnlicli dem bnlgaiiBchen x^to und dem rnma- niachen nnde, eine temporale Bedeutung entwickelt hat: ne mbrßma^ nek« flij (Ped. 84, 37) „eine Nacht, wahrmd (eigeni- lich wo) sie schlieft. Danach würde yin nga mbreti heißen: „ich komme Yon (dort her) wo der König (sich aufhält)^. Als nun diese Funktion eines Ortsadrerbiums nach tmd nadi gesdiwieht wurde, sanken diese Wörter zu UoBen Pt9^ Positionen herab, bewahrten aber die Easosrektion; und «e sind nur die Falle zu erklaren, wo nga die Ursache anf^bt: nga inati (Ped. 62, 1) „aus Grollt ydiK nga dmri (34, 36) „er starb unter dem Stocke**, eigentlich „er starb (d^n Tod) Tom Stocke her (erhaltend)**. Es sind aber auch (allerdings seltene) Falle anzutreffen, wo das Substantiv in der artikellosen Form steht: nga frik ai pastajet Täte h i d^ babait (Ped. 35, 1) „er ging nachher aus Furcht und sagte zu seinem Vater**; prisi dunane nga msnt (35, 6) „er brachte die Welt außer sich**; erKh (72); TearBpiTTb e ocn^Tein» Karo ACHB CB ejcKTpH^ecTBo (79); cb§th Karo cnm^e; jruipi xaTO THraH'B na M^ce^HHa; Jüa-Mannri tfime narh h rarajc^mt xarre orieASjo (109). Tyn H^u^o KaTo ornena CTpyn ce HSAHTHa naropi (7); ^aoB HO ^A(yh nn^KaT'B KaTo oAuumcKH monH (30). TOH, KaTo ACHoKpaTi, HB cc ZBajiime cnb n tf^Aara aa^B — 99 — penytfjHKaHi^HTt (33); patfoTH Karo eioBoeiaraTen bou^ho Bpime (64). CB npa^o HBTiKBaTi KaTo rjiaBeE^ HexoorarBKi Ha £an PaHH xHnca Ha exHHCTBo (IV); e^Ha CHGreKa, koato hh e npiACTaBHjTB KaTo cHCTexa na otfiAecTBOBHA orpoH bx XXI B*ICB (100). Ist aber ein ganz bestunmter Gegenstand zum Vergleich herangezogen, oder ein Plural in dem ganzen Umfang des Begriffes, so wird natürlich der Artikel angewendet, wofür ich keine Belege beizubringen nötig habe. Anhang. § 61. Es empfiehlt sich, hier in zusanmienhängender Weise die Falle aufzuzählen, in denen der präpositive Artikel angewandt wird« Und da halte ich es für angebracht, Yom Albaneslsehen auszugehen. „Das Adjektivum ist^, so sagt Oustay Meyer, Grammatik § 50, „sowohl in bestimmter als auch in unbestimmter Form stets mit einem Yorgesetzten Artikel yersehen**' „Das Bei- wort behält sogar dann den (präpositiyen) Artikel bei, wenn ihm ne oder me vorhergeht^ (Hahn 11, 46). Die Regal geht noch weiter: tSilido i huaj ie ie gendej ne kasaba, dcrgonej mbreti d i mir ts gid-e ne zjafet (Ped. 68, 30) „welch Fremder sich auch inmier in der Stadt fand etc.** Jedoch „türkische und neugriechische Adjektiva, selbst wo sie faktisch adjek- tivisch fungieren, nehmen den adjektivischen Artikel nicht*' (Ped., Alb. Texte, 10)« Keinen präpositiven Artikel nehmen endlich „des adjectifs .... qui attribuent au sujet la possession de la quaUte marqu^e par les deux termes ••: guäe-barda „au cou blanc^, dere-zeze, litt, ä la porte noire, infortune^ (Dozon CXin, 1^). Weitere Beispiele: iä krüe-unfite gi^ene (Meyer 60, 28) „er war immer bescheiden", wörtlich Kopf gebeugt; me dergo engelin« krahe-agarte, ^sJe-emhe e k^mbe«^ art£ (Naim Be FraSeri, Kirbelaja) „schicke mir den Engel mit feuerigen Flügeln, süßen Worten und goldenen Füßen"* 7* — 100 — Die yerachiedenen Falle, wo der präpositiye Artikel sonst noch angewendet wird, möge man bei Dozon (Manael II, 201—202) nachlesen. Zu den yon ihm angeffthrien ist noch Einer hinznzuf&gen, nämlich bei Verwandtschaftsnamen, bei zot Q. zon£ „Vierr, bzw. Herrin^ und bei profit (Prophet) nnd prift (Priester). Mit dem prapositiven Artikel ist anch das Possessiv- pronomen aufs engste zusammengewachsen. In genitivischen Verbindungen kann das bestinmite Wort ausgelassen werden; in solchen Fsllen tritt der unbestimmte adjektivische Artikel vor den Genitiv des bestimmenden Nomens: s kid as Stepi de as kalive, jo te kid palat si te mbretit (Ped. 26, 14) „er hatte weder Haus, noch Hütte, ge- schweige denn einen Palast wie den des Königs''; mbreti me kßrkon Iskxxre nga te risit (63, 27) „der König verlangt von mir Luchsfelle'' (wörtlich: Felle von denen des Luchses); gluhete e kafSevet ede te öpezeret ede te zöget (77, 5) „die Sprache des Viehes und der wilden Tiere und der Vögel", Das Bnmänlsclie wendet den prapositiven Artikel in beschrankterem Maße an: 1.^ Beim absoluten Adjektiv: fir de cel bun (Ispir. 38); vre-o armä din cele Impodobite cu nestimate (20) (s. § 22). Das, worin sich aber das Rumänische vom Albanesischen unterscheidet, ist, daß das letztere den unbestimmten adjek- tivischen und den postpositiven Artikel verlangt, während das Erstere sich mit dem präpositiven begnügt. Es kommen allerdings auch Fälle vor wie i]t föcurS o tnmormlntare d'ale Impärätestele (Ispin 81), sie klingen aber sehr unrumänisch und werden stets vermieden. Hier anzureihen ist noch die Formel omul cel bun etc., wo ja ursprünglich eine appositionelle Anwendung des Adjek- tivs zu sehen ist, wie auch in Verbindungen von artikellosem Eigennamen und Adjektiv (§ 35). 2. Bei alleinstehenden, sowie mit Substantiv verbimdenen Kardinalnumeralia außer unus (s. §§ 23, 40). — 101 — 3. Stets bei Ordiaalnameralia, außer tntliu, selbst wo sie unbestimmt gedacht sind. Wie dies zu erklären ist, lehrt § 24 nnd § 41. 4. Stets bei dem seinem Nomen vorangehenden oder einem nicht postartikulierten Wort folgenden Possessivpronomen, sowie auch bei dem absolut gebrauchten. Die Erklärung ist §§ 25 und 43 gegeben. Hier konnte man noch das interrogative und das relative Possessivpronomen anfuhren. 5. Bei dem Komparativ im Pradikai Die Erklärung ist dieselbe, wie die der Anwendung des präpositiven Artikels beim Possessivpronomen und Ordinale. Auf dieselbe ist noch hingewiesen worden im § 54, unter Bulgarisch. 6. In genitivischer Verbindung zweier Substantiva, wenn das bestimmende Wort dem bestimmten vorangeht, oder wenn es einem nicht postartikulierten Worte folgt Die Erklärung ist in der uns oft begegneten determinativen (deiktischen) Bedeutung des attributivischen Zusatzes im Bamänischen zu suchen. 7. Das bestimmte Wort in derselben Verbindung kann fehlen; der präpositive Artikel vertritt es: un boer mare de ai Impäratului (Ispir. 211); das ist besonders der Fall bei Eollektivnamen: ale casei „die (Leute, Dinge) vom Hause**; ale mo^ului „die des Großvaters**. In diesem Fall läßt das Bulgarische den Artikel weg: ^h^obh, a^aobh; aber Ki£iipiHT§, AOManiHHT& 8. Der Oenitiv-Dativ des bestimmten Artikels mascgeueris tritt vor die artikellosen Personennamen, sowie vor die nicht flexiblen Redeteile, um das Genitiv-Dativ- Verhältnis auszu- drucken. S. darüber § 66 A. Der proklitische Artikel a kann mit dem ihm voran- gehenden auslautenden -ä verschmelzen, oder direkt an das auslautende -e angefagt werden, sodaß scheinbare Postartiku- lierung stattfindet: nu sti^ d.-voasträ ce poama dracului este Harap-Alb (Cr. 44); atunci Harap-Alb descalecä si spre mal mare mirarea lui • « (Cr. 29). Da es sich um eine rein laut- — 102 — liehe Encheinang handelt, hat man geglaubt, den Artikel noch einmal setzen su mtlssen in din zina inttia a cananiei (CrgL 12). In ziua a dooa a cnnoniei ist der Artikel un- bedingt notwendig (s. § 24). Das Bnlgartaehe besitzt keinen prapositiyen ArtikeL Daß oft ein DemonstratiTpronomen in seiner Bedeutung so geschwächt wird, daß es fast zum Artikel wird, ist sehr natfirlich, und es ist Yon keinem Belang, auf solche Falle näher einzugehen. Eins will ich nur hervorheben: wenn man in der heutigen bulgarischen Literatursprache toa Tor Oenitiv als Ersatz ffir das fehlende Substantiv findet, so hat man es mit einer Nachahmung meist französischer Bedeweise zu tun. Der reinbulgarische Brauch ist der, entweder vom Substantiv ein Adjektivum possessivum zu bilden, oder aber den Genitiv ohne weiteres anzuwenden: KpaiBrB u^e aoh^c b-b B^JirapHü. — KoH KpajB? — Ha py-MiHHii oder pyM'BHCKHÄ'rB. Bedeutung des Artikels. Nachdem somit die Lehre von der Anwendung des Artikels als erledigt betrachtet werden kann, bleibt uns noch ftbrig, seiner Bedeutung näher zu treten, um dann zur Be- trachtung der Frage überzugehen, in wie weit der Artikel zur Wortbildung dienen kann. § 62. Da ist zunächst seine deiktische Bedeutung her- vorzuheben, der er ja seine Entstehung verdankt und die der präpositive Artikel noch vielfach hat. Sie ist jedoch dem postpositiven Artikel auch nicht fremd, was man am besten aus Fällen ersehen kann, wo sonst der Artikel nicht stehen würde: la anul „nächstes Jahr^; pe care din boerii sä aleg? „welchen von den hier anwesenden Bojaren soll ich wählen?" Weitere Beispiele sind § 31 h nachzulesen. § 63. An zweiter Stelle ist die possessive Bedeutung zu erwähnen: tata „der Vater" im Sinne von „mein, unser Vater"; se gätea a'l strivi cu piciorul (Ispir. 44); cu gtndul era tot la dlnsa (187); lupul Infigea ghiarele intr Insa (14); — 103 — te Tog din safletul (Gras. 262). Femer die § 37 besprochenen Fälle. Das Albanesische bedient sich ebenfalls des Artikels, um das ZngehörigkeitsYerhaltnis von Yerwandtschaftsnamen und Namen von Körperteilen und Büstungsstücken anszu- dräcken: ^mma ,,meine Mutter^; ata ,,unser Vater''; dua • » ie te jap vajzßne grua (Ped. 25, 32) ,,ich will dir meine Tochter 2ur Fran geben''; yate nek i jati (49, 16) „er ging zu seinem Vater"; Kaj per YBiAne „ich weine um meinen Brader"; tsii^ tsin, djal i memßs (90, 37) „tsiu, tsia. Sind der Mutter" (gemeint ist „mein Kind"). Etwas abweichend ist das Bulgarische, in dem die pos- sessive Bedeutung des Artikels sehr selten ist: y^HTeji» (yvH- TejUTTB) MH Kada; tia6a ne anae etc. (s. § 6); cej[o[To] e AtUEeqe ^meine Heimat ist weit"; yqHJ[Hii^e[To] e saTsopeno „die Schule, in die ich gehe, ist geschlossen". Ist das betrefiPende Sub- stantiv artikuliert, so tritt auch meist der Dativus possessivus des Pronomen personale ein: jmsrejuiT'h hh, cejoTo hh; ist aber das Possessivpronomen schon da, so braucht der Artikel nicht stets einzutreten: name cejo. § 64. Eine weitere Bedeutung des Artikels ist die distri- butive, die allen drei Sprachen eigen ist: cafelu^ä faina, de patru lei chila (Gor. 198); y nacB BHui^e — üojiobhh'l jem oKftTa (AK. 163). Nach Präposition ist im Bulgarischen die artikellose Form die häufigste: cp^ÄHüTa My cKopocn» 460 MHJ[H B'B ACHOHon^e (AK. 8); no c%Ka otx t^xtl saMHuanarB MHoro TpenoBe na äghb (81); aoxoxaat^ Äßa-TpH üülth na ro^^Hua (269); pas^a^oxa hh no e^na gb^ii^» na Kyne (141). §65. An letzter Stelle sei die generelle Bedeutung des Artikels erwähnt, die im Rumänischen am beliebtesten ist. Die Erklärung bietet keine Schwierigkeit: durch die Artikulierung wird ein Individuum aus der ganzen Gattung herausgehoben und als Vertreter der Gattung, als Träger der Bezeichnung par excellence angesehen. S. darüber § 21. — 104 — Der Artikel bei der Wortbildung. § 66. A. Die distribative BedentuDg des Artikels macht uns begreiflich, wie derselbe aQch als Mittel zur Bildong von Temporaladyerbien dienen kann: porcul seara se desbräca de pielea de porc • • . §i diminea^ iar se Imbrftca cu dinsa (Ispir. 54); bftrbata*8&ü ziua este porc ;i noaptea om (ibid.); cf. 8 16. Alb. u ip ne zet e pes£ derbem elp ditene kalit ede na fik ditsns djalit (Ped. 65, 24) „sie gab dem Pferd 25 Drachmen Gerste täglich und dem Barschen eine Feige täglich^; ditsne ms ie brime, e natene ne di brima (93, 18) »tags in einem Loch, nachts in zwei". Ist die distribative Bedeutung des Artikels in den bisher angefahrten Beispielen noch deuÜich zu erkennen, so ist sie es nicht mehr in den folgepden, wo der Artikel zum bloßen flexivischen Element herabgeschwächt ist: Incä de stmbäta seara se a|ezase un car cu patru boi (Slay. 135); eri seara Hu^ umbla pe dinaintea casei (191); ce vrei acuma noaptea? (50); räminem cu mortu 'n casä plnä mline noaptea (CrgL 62); potrivi astfei ca sä ajungä acasä noaptea (Ispir. 212); rämase acolo plnä seara (Ispir. 66); in aerul cald si moale de seara (Gras. 114) etc. Mit reinen Substantiya haben wir es dagegen zu tun in pinä searä (Ispir. 116) etc. Das Bulgarische hat von achb und non^» Temporal- adverbia abgeleitet, die auf die alte Instrumentalform zurück- gehen, bei deren Bildung also der Artikel keine Bolle gespielt hat: AeH§, nou^i. Sind cyTpHHB und se^epB adverbiell gebraucht, so werden sie artikuliert, wenn sie einen bestimmten Meißen oder Abend bezeichnen, dagegen nicht artikuliert, wenn sie in distributivem Sinne gemeint sind: seqepBTa, Karo ce pa3xoxA&3:Me, bha^xmo (AE. 88), aber b'b 7 ^aca cyrpEHB BB'BHeEi'B ÖyAH UÄTHEI^HTi (10). Es wurde schon § 58 gesagt, daß die artikulierte Form des Substantivs in Verbindung mit der Präposition cu zur Bildung des Adverbiale dienen kann. Diese Bildungen be* — 105 — einflaßten nun auch andere, die mittels einer s^deren Prä- position als cu zustande gekommen waren« So haben wir Kontamination zwischen den beiden Bildungen in o ^ine cu d'a sila (CrgL 39); neben cauta cu amäruntul (Ispir. 214) kommt viel häufiger cu de amänuntul vor: fiul craiului . • . li spune ioate cu deamänuntul (Cr. 23, Grgl. 41, Ispir. 194, Gor. 90). Von einer anderen Seite ist die Anwendung des Artikels ge- fördert worden in Adverbialien wie de-a curmezisul; die An- wendung des Artikels ist gerechtfertigt in apoi o ia de-a- curmezisul pämlntului (Cr. 29); nun ging aber die substan- tivische Kraft Yon curmezis in diesem Konglomerat verloren, und das Ganze fühlte man als ein Adverbiale, das dann auch selbständig angewendet werden konnte: fie-care puindu-i d'a curmezisul pe drugii cei mari (Ispir. 59); von un sir de salcimi de-a lungul miezuinei (Slav. 252) wurde abstrahiert ein selb- ständiges de a lunguL Diese und ähnliche Fälle brachten es schließlich so weit, daß die artikulierte Form sich als die übliche Form des Adverbiale behauptete: so haben wir neben cu rtndul auch de-a rindul, ohne daß eine Obergangsform cu de-a rindul meines Wissens üblich wäre: ^inu masa trei zile de-a rindul (Ispir. 5, dann 44, Slav. 247, 250); venind de a dreptul la tavä (Cr. 13); a sti ceva de-a rostul (Brs. 19); cazind de-a rostogolul (Gor. 157, Ispir. 196); mä lesin de somn si d'ampicioarele (Crgl. II, 166, femer I, 88); se topea d'an picioarele (Ispir. 41); de a boulea; almintrelea; il usca pe d'intregul (Ispir. 9); merglnd pe dibuitele (Ispir. 75, 77); la dreptul vorbind (CrgL 143, Gor. 197); trebuie sä-si arate drep- tul pe 'ncetul (Slav. 6); ziua incetul cu incetul se invüui in noapte (Slav. 102); nu-1 putea deci läsa sä-i caute de-a-oarba prin tlrg (Slav. 137); cazind da ndärätele (Crgl. IL 163); geme pe ascunsele (Slav. 332); o pomi la sänatoasa (Ispir. 150); o luarä la sänatoasa (Ispir. 157). Was oben in bezug auf die Bildung des Temporal- adverbiums im Rumänischen gesagt wurde, gilt auch vom Albanesischen. An weiteren adverbiellen Bildungen sind mir nur spärliche Belege begegnet: vate m^ perpara ne — iö6 — mbreii (Ped. 25, 15) „er ging vorher zum König^; ede knr Tij ne tetua e saj, do vij fBeliora, se po t e öij nerka ede motrat e tjera (Ped. 82, 20) „so oft sie za ihrer Tante ging, pflegte sie heimlich zu gehen, damit ihre Stiefmutter und ihre Schwestern sie nicht s&hen^ (weitere Belege: Ped. 36, 29; Meyer 60, 38 — in diesem letzteren mit anorganischem j). Sodann in tB pakcne „wenigstens**. Schließlich „le genitif d^termin^ forme . . . des com- pl^ments circonstanciels, indiquant l'epoque yers laquelle Taction a eu lieu: mbrfmavet, au soir, heret, de bonne heure; VLÖsse, chemin faisant** (Dozon CKXIV); vgl. auch Pedersen, Glossar, s. v. xxös. Daß im Bulgarischen Verbindungen von cb und arti- kuliertem Substantiv üblich sind, die ein massenhaftes Vor- sichgehen der Handlung ausdrücken, wurde schon gesagt. So ist vielleicht auch cyMara zu erklären in narpyna ce cyiraTa CB^TL, das dann aus cl cyMara hervorgegangen wäre. Wichtiger sind jedoch die adverbiellen Bildungen von der artikulierten Form des weiblichen Adjektivs: smcHaz'B 3;(paBaTa; yjoBHX'B ro HKara; pasA^Hjm ce MHpnaTa; paaoTmiuH ce THxaTa; xy^asara ro nacojHX'B; aii^nenncaTa; M'BjnenncaTa; Kaxere ch cera npasH^Kara, k^^% e no-zy6aBo, b'b Ilpara jiH, B'B Coij^HA jm? (AK. 159); no BOJCKara, no KasamKara etc. B. Es ist schon öfters davon die Rede gewesen, daß mannliche Personennamen und andere inflexible Redeteile im Genitiv-Dativ den präpositiven Artikel lui annehmen, ohne daß die Form des Wortes selbst eine Änderung erführe. Daß dieser Artikel aber gar nicht die übliche Bedeutung des Artikels hat, sondern lediglich Easuszeichen ist, lehren uns die Fälle, wo das Substantiv in der postartikulierten Form steht: lui tata, lui Toma, lui Luca; lui Greuceanu; intrigile lui domnul director (Crgl. III, 67); ii räspunse lui mos lordan fl&cäul (Cras. 107). Die Dialekte gehen hierin viel weiter; sie brauchen lu gar vor einem Fem. (s. Jb. IIl p. 235: lu Maria etc.). Auch im Arom., Meglen und Istrischen dient lu im weiten Umfange zur Easusbildung. Das Altrumänische — lOT — macht auch Ton ei Gebrauch, um den Genitir von weiblichen Personennamen zu bilden — eine Gebrauchsweise, die dem heutigen Bumänisch abgeht. C. Schließlich wendet das Rumänische den Artikel an, und zwar den prapositiven und den postpositiren zugleich, um Ton Eardinalia Ordinalia abzuleiten. Darüber gibt § 24 weitere Belehrung. Meines Wissens bedient sich das Albanesische des Artikels als rein flexivisches Element nicht. § 67. Die artikulierte Form kann schließlich die all- gemeine werden. Das ist z. B. der Fall bei den weiblichen Personennamen, die auch nach artikuliertem Adjektiv oder nach Pronomen den Artikel beibehalten können, sowie durch- weg nach Präpositionen. Femer die Fälle v^ie „ei Sara" im Altrumänischeru Sodann sind die Gentilia auf -escu, -eanu zu erwähnen, die als ursprüngliche Adjektira stets die artikulierte Form auf- weisen. Weiter die weiblichen Länder- und Prorinznamen^ die weiblichen Stadtenamen auf -a etc.; die fast zu Eigennamen gewordenen Impäratul, popa, tata, bunica, Domnul, Dracul, dascalul etc. Von zwei Seiten ist der Anstoß gegeben worden, unul und altul stets artikuliert anzuwenden. Das ist einmal die Wendung unul curgea la dreapta, altul la stinga und ähn- liche, wo ja in allen Sprachen artikulierte und artikellose Formen ohne erheblichen Bedeutungsunterschied angewendet werden; und zweitens sind es Fälle gewesen, wo das Eine ursprünglich allen anderen gegenübergestellt wurde, später aber auch als „irgend Eines" unter den anderen Dingen auf- ge&ßt werden konnte. So ist es denn gekommen, das man heutzutage un stets artikuliert, wenn es nicht unmittelbar vor dem Substantiv steht: douzeci si unul de ani (Wgd. 61). Das pronominale un wird selbst da artikuliert, wo es nach Demonstrativpronomen steht: unul macinft la moara . • s'apoi acel unul are atunci si ptinea si cu^tul (Cr. 60). Das nicht in Verbindung mit einem Substantiv stehende alt wird stets — 108 — artikuliert (s. § 28). Als kfimmerliche Beste alten Sprach* gebranches können angesehen werden la olaltft, Intre olaltä u. &. Unnl wird noch heute auch im Sinne Yon „der Eine^ an- gewendet; fär „der Andere** hat man nach einer neuen Bildung greifen müssen: alalt, celalalt (vgL § 28). Als allgemeine Form ist vielleicht auch die Form nevoile anzusehen: las'o tncolo la nevoile cftciula (Ispir. 111). Vollends sei die Form oamenii im Sizme Yon „Männer** erwähnt gegenüber oameni im Sinne von „Leute**: ce na-^ ajung? oamenii saü femei? (Gras. 24), Schlufibetraclitnng. § 68. Übersicht über das Verhältnis der drei Sprachen zueinander. Wenn wir nun unsere Ausführungen zusammenfassen wollen, so ergibt es sich: 1. Der Artikel ist im Albanesischen durchgeführt bei allen Eigennamen, im Rumänischen bei den weiblichen Personennamen und bei sämtlichen geographischen Bezeich- nungen, im Bulgarischen weder bei den Einen noch bei den Anderen (vgl. §§ 1 — 14). 2. Häufiger Gebrauch des generellen Artikels im Rumä- nischen, beschränktere Anwendung im Bulgarischen (§ 21). 3. Anwendung des Artikels beim Titelwort im Rumä- nischeo, Auslassung im Albanesischen und Bulgarischen (§ 36). 4. Auslassung des Artikels beim absoluten Substantiv nach Präposition (außer nach cu) im Rumänischen, im Alba- nesischen nur nach gewissen Präpositionen, dann aber auch beim attributiv bestimmten Substantiv, sowie überhaupt Be- liebtheit der artikellosen Form nach Präpositionen. Im Bul- garischen Zulassung des Artikels beim absoluten Nomen nach sämtlichen Präpositionen, jedoch noch größere Beliebtheit der artikellosen Form nach Präposition (§§ 31 und 58). - 109 — 5. Präpositiver Artikel im Bumanischen und Albane- sischen, über dessen Anwendung § 61 Au&chluß gibt, während er dem Bulgarischen fremd ist 6. Prädominieren der determinativen Bedeutung des attributivischen Zusatzes im Bumanischen, sowie ursprünglich nur determinative Bedeutung des Pronomen possessivum, des Ordinale und des Superlativs, die die stete Anwendung des Artikels verlangen. Gleichfalls im Albanesischen, wo jedoch der Artikel beim Nomen ausfallen dar^ nicht aber der selb- ständige Artikel Anders im Bulgarischen, dem die qualifikative Bedeutung gdäufiger zu sein scheint Daher öfters Auslassung des Artikels beim attributiv bestimmten Nomen, wie besonders bei Eigennamen und zusammengesetzten geographischen Be- zeichnungen (§§ 32—38, 41, 43, 49, 50, 58). 7. Anwendung des Artikeb im Bumanischen und Bul- garischen bei dem sich darauf beziehenden, dem Pronomen demonstrativum vorangehenden Substantiv, Auslassung bei dem demselben fönenden Nomen. Anwendung des Artikels bei dem dem Pronomen demonstrativum folgenden Nomen im Albanesischen (§ 44). 8. Anwendung des Artikels bei detn in gewissen Ver- bindungen stehenden Nomen in der Anrede im Rumänischen, ebenfalls im Albanesischen, stets Weglassung im Bulgarischen (§51). 9. Prädominieren der artikulierten Form im Rumänischen, was pich aus der sub 6 erwähnten determinativen Bedeutung des attributivischen Zusatzes erklärt, wohingegen im Bulga- rischen Vorherrschen der absoluten Form. 10. überhandnähme der artikulierten Form im RumiU nischen und Albanesischen bei Überschriften und arrhema- tischen Ausdrücken, meist Anwendung der absoluten Form im Bulgarischen (§ 55). 11. Bestreben, das Objektsnomen im Rumänischen stets zu artikulieren, besonders wenn es ii^endwie näher bestimmt ist,* weniger häufige Anwendung des Artikels im Albanesischen, — HO — fast nur artikellose Form im BulgariBchexi (abgesehen Ton den Fällen, natürlich, wo es sich um eine ganz bestimmte Person oder Sache handelt) (§ 56). 12« Fast ausschließliche Anwendung der artikulierten Form nach VergleichsadYerbien im Bumftnischen, Anwendung der absoluten Form im Albanesischen und Bulgarischen (§ 60). 13* Die deiktische Bedeutung des Artikels ist im Bul- garischen sehr selten (§ 62). 14. Die possessive Bedeutung gleichfalls — was das Fehlen des Artikels beim absoluten Verwandtschaftsnamen im Bulga- rischen erklärt, während er im Rumänischen und Albanesischen stets artikuliert ist (§ 63, § 6). 15. Große Ausdehnung der distributiven Bedeutung des Artikels im Rumänischen und Albanesischen (Bildung von Temporaladverbien), nur geringe Anwendung im Bulgarischen (§64). 16. Beliebtheit der artikulierten Form als allgemeine Form im Rumänischen, wofür aus dem Albanesischen und Bulgarischen fast keine Belege beizubringen sind (§ 66). 17. Beliebtheit des Artikels als eines EUlfsmittels fttr. die Gefühlsäußerung im Bulgarischen (§§^ 1, 2, 7 — 14). Yerzeichnis der Abkttrzungen. AK, »s OB^HHeHHfl na Ajoho EoHQTaHTnBOBS, tovb IL Sofia 1903. Brs. BS Bärsan, Zaharie, Ramuri. Budapest 1906. Cr. = Creangä, loan, Opere complecte. Parte» IV. (Bib- lioteca pentru to^i). Bukarest o. J. Cras. «= Crasescu, Dr. V. (St. Basarabeanu), OvreiuL Buka- rest o. J. Crgl. B= Caragiale, I. L., Teatru L Jassy o. J. Crgl. II s» Caragiale, I. L., Teatru IL Jassy o. J. CrgL lil = Caragiale, L L,, Note ;i schife. Bukarest 1892. — 111 ^ Dozon vsxs Dozon, Auguste, Manuel de la langue chkipe ou albanaise, Paris 1897. Die lateinischen Zahlen her ziehen sich auf die Paragraphen, die arabischen — auf die Seiten. Oaster «=^ Gaster, M., Chrestomatie rpmlnä I, IL Leipzig und Bukarest 1891. Gor. «= Gorovei, Artur, Dupft dragoste. Bukarest 1901. Hahn =B Hahn, Johann Georg von, Albanesische Studien. Jena 1854. Ispir« SS Ispirescu, P., Legende sau basmele Bom&nilor. Buka- rest 1901. Meyer b» Meyer, Gustav, Kurzgefaßte albanesische Grammatik mit Lesestücken und Glossar. Leipzig 1888. Ped. s^ Pedersen, Holger, Albanesische Texte mit Glossar. Leipzig 1895. Slav. = Slavici, loan, Novele L Bukarest 1892. Weig. oder Wgd. = Weigand, Gustav, Praktische Grammatik der rumänischen Sprache. Leipzig 1903. Etymologien. in preigma. Miklosieh, in seinem etym. Wb. p. 241, hat ganz richtig den Zusammenhang der rum. Präp. mit ablg. np^s^c gefühlt, ohne aber die Form erklären zu können, was indessen keine besonderen Schwierigkeiten bietet. Das adj. npiacAeE'B «» „davorstehend^ wurde zunächst wie im big. adjektivisch gebraucht: in preajdnä ziua «» am bevor- stehenden Tage, daraus hat sich in Anlehnung an „inaintea^ der adverbialische resp. präpositionelle Ausdruck „in preajdnä*' entwickelt. Lautlich wurde preajdnä zu preajna vereinfacht (cf. besnä aus besdnä) und dann trat, wie auch sonst (cf. basn > basm, bucin > bucim > bucium, mul^nesc>>mul^mesc etc.) Organassimilation (Labial-Dental >> Labial-Labial) ein, also — 112 — preajna >• preajma. Die semasiologische Entwickelung yon in preajma ora; ulai (cräcionulai) «s vor der Stadt, gegenüber der Stadt^ (Tor Weibnachten) zu „im Umkreise, in der Um- gebung der Stadt** (am Vorabende von Weihnachten), weshalb auch das Wort „preajmft** in den Wörterbüchern zu Unrecht als Substantiv mit der Bedeutung „Umkreis, Umgebung, Vor- abend** angegeben wird, bedarf keiner weiteren Erklarui^. besmetec. Das kleinrussische Wort besmatok bezeichnet einen „weisellosen Bienenstock** ; ein derartiger Stock benimmt sich aber, wie jeder Bienenzüchter weiß, höchst aufgeregt, wie toll schwärmen die Bienen umher. Wenn das Wort besmatok ab besmatoc oder mit Suf&xvertauschung besmatec =s weisel- los, (das ist die eigentliche Bedeutung) yon den Rumänen übernommen wurde, mußte dazu das Verb besmätecesc^bes- metec^c (Assimilation wie in färmeca >> fermeca etc.) «s sich benehmen wie ein weiselloser Bienenstock, d. h. sich wie toll benehmen, wie verrückt hin und her laufen — entwickeln. Da die Rumänen eifrige Bienenzüchter waren, zum Teile noch sind, kann die Verallgemeinerung eines derartigen Terminus nicht wundernehmen. Das Nomen besmetec fELr besmatec ist durch die Verbalform bemetecesc veranlaßt wie fermec für &rmec. Die Nebenform desmetec zeigt Präfixvertauschung, die Bedeutung war ursprünglich dieselbe cf. Ispirescu 216: sä dea fuga ca un desmetic (wie ein Verrückter), außerdem aber hat sich ame^i: desme^i, desmetici «= „Wiederaufleben** ein- gemischt z. B. Neamul Rom. ül 59: desmeticeste-te din amor- fire In care ai cazut =» lebe auf aus der Erstarrung in die du gefallen bist. e. Weigand. FaniUele AnsdiAcke und Redensarten im Bumäniscli«!, AHtanesischen, Nengriechisclien üfld Bulgarischen von Per. Papalutgi. Einleitung. Es bedarf k^nes besonderen Hinweises, von welcher Be- dentung das vergleichende Stadium der Balkansprachen ist Das ist Ton allen iJelehrten anerkannt worden, die sich diesem Studien gewidmet haben. Ihren Wert erkennt man schon jcftzt an den befriedigenden Ergebnissen, die diese Studien für die B3ärung mehr als eines Punktes der verwickelten ge- schichtlich-linguistischen Probleme dieser Völker gezeitigt haben. Es wäre überflüssige an dieser Stelle zu erwähnen, welches Licht die Werke eines MiUosich, G. Meyer und anderer, über dieses dunkle Gebiet verbreitet haben. Trotzdem wäre es eine Kühnheit, zu behaupten, daß auf diesem Gebiete schon genügend gearbeitet worden sei. Die Hauptsache bleibt der Zukunft überlassen. Ebenso ist es noch Sache der Zukunft, die vielfachen Verbindungen der Balkanvölker untereinander erschöpfend zu erforschen. Denn viele von den Aufgaben, mit denen sich die Gelehrten be- schäftigt haben und noch beschäftigen, werden noch so lange keine befriedigende Lösung finden, als diese vielfachen Ver- bindungen nicht studiert und klargelegt sind, natürlich ohne irgendwekhe Toreingenommenheit. Bezüglich der Rumänen z. B. wird die Lösung der „rumänischen Frage" d. h. der Frage nach der Gegend, wo sich rumänische Nationalität und Sprache gebildet haben, worüber die historischen Quellen völlig Woigand, XIV. 8 — 114 — schweren — zufriedenstellend nur gelost werden können mit Hilfe eines yei^leichenden Studiums des Rumänischen mit den übrigen Balkansprachen. Somit kann man ermessen, TOn welchem Werte alle, auch die kleinsten Beiträge in dieser Richtung sind. Was von den Rumänen gilt^ kann man mehr oder weniger Ton allen Balkanvölkem sagen. Derartige Studien sind von gleicher Wichtigkeit auch für die Kenntnis der Geschichte der übrigen Balkanvolker, besonders der Albanesen. Von der Aufhellung der dunklen Vergangenheit der Rumänen hängt auch die der eben so dunkeln der Albanesen ab, und in mancher, besonders sprachlicher Beziehung, die der Bulgaren und Serben und selbst der Neugriechen. Ich bin nicht der erste, der sich derartigen Aufgaben zu- wendet. Seit langer Zeit haben sich anerkannte Gelehrte mit großem Scharfsinn und Fleiß damit beschäftigt, und zwar mit einem Erfolge, der ftr ihre Zeit und für die relativ un- genügenden Hilfsmittel sehr erfreulich zu nennen isi Ich betrete nur den von diesen Forschern voi^ezeichneten Weg. Es würde für mich eine große Genugtuung sein, wenn auch ich durch die auf diese Arbeit verwendete Mühe, wenn auch noch so wenig, zur Erforschung der Wahrheit beizutragen vermöchte. Die Arbeiten, die mehr oder weniger mit der Vergangen- heit der Balkanvölker, ihrer Sprache, ihrem Verhältnis za einander in Verbindung stehen, sind von Densusianu sehr ge- wissenhaft, kurz zusammengefaßt und ziemlich scharf kritisiert worden in seiner Histoire de la langue roumaine, cap. I, II und passim. Deswegen halte ich es für überflüssig an dieser Stelle die Namen der Verfasser und die Titel ihrer Werke zu verzeichnen. Ich muß nur das Eine feststellen, daß fast alle Arbeiten meiner Vorgänger über die verschiedenen Beziehungen zwischen den Balkanvölkem mehr den Einfluß dieser Völker auf ein- ander bezüglich der lautlichen, flexivischen, syntaktischen und lexikalischen Verhältnisse ins Auge gefaßt haben. In dem — 115 — Sinne meiner Arbeit, sind, so weit mir bekannt geworden, bisher nur mehr zufällige als methodische Untersuchungen gemacht worden. Z.B. Miklosich, Die slavischen Elem. im Rom., 1861; Schuchardt, Vokal, des Vulg.Jat., Leipzig III; Gnstav Meyer, Etym. Wtb. der alb. Sprache (passim); Gaster, Straüficarea elementului latin In limba romlnä (Reyista pentru ist., archeoL, fi filologie I, 7 — 32, 345—356); Ov. Densusianu, Histoire de la langue roumaine, 227, 295—300; S. Pu^cariu, Conv. Literare XXXYIII; I. Aur.-Candrea, Buletinul societä^i filologice I, 1, 21 — 25, Buc. 1905; Jensen, Der Schwund des Infin. etc. (im Jahresbericht des nun. Instituts zu Leipzig IX, 75 — 137). Dieser unterscheidet sich in der erwähnten Arbeit ▼on den übrigen dadurch, daß er alle Balkansprachen be- rücksichtigt. D. MatofT, GrBcko-bilgarski studii, Sofia 1893; Säineanu, L., Incercare semasiologicä asupra Umbei rom&ne, Bucuresti, 18 und häufig hat Prof. Weigand in seinen Vor- lesungen und Seminarübungen darauf hingewiesen. Was Ton dem Studium der Ton einseitigem Standpunkt unternonmienen Arbeiten zu erwarten war, traf auch in Wirk- lichkeit ein. Ich meine, ohne die Balkansprachen und ihre yielfachen Verbindungen eingehend zu studieren, haben manche Gelehrte Folgerungen gezogen, [welche nach den späteren Stadien sich als übereilt erwiesen. Voreilig war beispiels- weise das von Kopitar aufgestellte und von Miklosich weiter verfolgte Prinzip, daß alles, [was der rumänischen und der albanesischen Sprache gemeinsam ist, und was nicht lai oder slay. Ursprungs sein kann, als Ton einem autochthonen — illyrischen oder thrakischen — Idiom abstammend zu be- trachten isi^'O *) MiMosich, Die slay. Elem. etc., S. 8: >,Die hier gegebene Zu- sammenstellung hat den Zweck zu zeigen, daß das Bumunische Er- scheinungen darbietet, die aus dem Lateinischen nicht erld&rt werden können: da wir nun glauben annehmen zu können, daß zur Bildung der mmunischen Nationalit&t und Sprache zun&chst zwei Elemente zusammengewirkt haben, nftmlich das römische und das autochthone, so sind wir geneigt, die hier besprochenen Erscheinungen, wenn nicht 8* — 116 — Man hat nicht beachtet, dafi manches Neaschopfimg, anderes neuere Entlehnung sein kann. Ebenso wurde nicht berücksichtigt, welchen Einfluß das Griechisdie hat aosiben könuMiy Einflfisse, Yon d«ien geschriebene Urkunden uns nicht erhalten sind, die aber auf ver^eichendem Wege angefunden werden können. Jedenfidls sind grobe Fehler mit unter- g^aufen. Deswegen war es denen , welche sp&ter diese Ele- mente genauer untersucht haben, aber besser ausgerastet waren, und das Gebiet ihres Studiums über die ganzen Balka&- sprachen ausddmten, ein Leichtes, viele Irrtftmer ihrer Ver- ganger klar zu legen. So geschah es z. B. mit der Annahme des übertriebenen autochthcmen Einflusses auf die rumfaiiscfae Sprache. Von den zahlreich^i Worten, die diesem i^ heiHiischen Elranente zugeschrieben wurden, bleiben nur wenige übrig. Was nun den Gegenstand meiner Untersuchungen betrifft, so kann man in dieser Beziehung erst recht nicht einem alt- einh^unischen Elemente irgend einen Einfluß zuschreiben, da wir ja von Wendui^en und Redensarten aus jener Zeit über- haupt nichts besitzen, was wir zum Vergleiche heranziehen könnten, höchstens käme dabei das Altgriechische in betracht, Ton dem auch gewiß manches noch in heutigen Wendungen fortlebt. Die Nachkommen der Autochthonen, die Albanesen, sprechen, wie aus den bescheidenen Untersuchungen dieser Arbeit folgt, eine Sprache, welche sich im großen und ganzen in ihrer inneren Sprachform nicht von den übrigen Balkan- sprachen unterscheidet. Auch sind die Ähnlichkeiten unter den Balkanspracheu in dieser Beziehung so groß und so auf- fallend, daß nur mit größter Mühe festgestellt werden kann, was jeder von ihnen eigentümlich, geschweige denn, was alt- einhoimisoh ist. alie, 80 doch die meisten dem alteisheimisohen Elemente fiuzu8chretb6&, und glatten, dieses Element sei ein dem heutigen albanesischen Stamm Terwandtes gewesen, weldbes wir als die Fortsetzung des iUyriselieiL ansehen." — 117 — BaUkanlsehe Übereinstimmungen. Selbstverständlicli verfolge ich nicht die Feststellung der Herkunft der Redensarten nnd Ausdrucksweisen, die den Balkansprachen gemeinsam sind. Ich mache es mir nur zur Aufgabe, mögliehst auffallende Übereinstimmungen dieser Sprachen an das Licht zu ziehen, solche aber, die sich auch in anderen Sprachen wie z. B. im Deutschen finden, einfach wegzulassen. Nicht auf die Menge des Materials, sondern auf seine überzeugende Kraft kam es mir aD. Viele der Formen, Ausdrucksweisen und Redensarten, mit denen sich, unter anderen, besonders Densusianu, Puscariu, Candrea und Matov beschäftigt haben, finden sich nicht nur bei den Albanesen, sondern auch bei Slaven und Griechen. Somit ist gar kein Grund vorhanden für eine gemeinsame albano-rumänische Vergangenheit, nur auf Grund einiger als rum.-alb. betrachteten Übereinstimmungen in Syntax, Stü und innerer Sprachform Folgerungen zu ziehen, während die Forschung uns vielmehr über ihren balkanischen Ursprung belehrt. Es ist sehr gut möglich, daß sie ihren Ursprung einer der Balkansprachen anstatt alteinheimischer Grundlage verdanken. Nur nach eingebenden Studien über jede Er- scheinung im besonderen und nur nach Feststellung ihres Ursprungs konnten wir da2;u schreiten, Schlußfolgerungen zu ziehen. Doch wir haben ja kaum die ersten Schritte nach dieser Richtung hin getan. Was bis jetzt geleistet worden ist, ist ungeni^end und meine Arbeit soll nur ein Anfang sein für die weitere Arbeit, bei der selbstverständlich auch das Türkische (ev. das Arabische) und Serbische mit heran- gezogen werden müßte. 1. Altweibertage. Bedeutung: die ersten bezw. letzten kahen Tage des März. Vgl. über die Sage und ihre Ver-p breitung Politis, üagaöocsig II 874—900. Dr. babele oder zilele babelor. Ar. Moafile. Alb. plaka^-t^. Big. babini dni (Mila(}inof, Big. Volkslieder S. 527). Ngr. qI fiigeq xi^ YQiäg. — 118 — 2. Anderes. Wendung: a) eins (anderes) staU des andern reden «» dorcheinander reden, konfas r. Dr. A yorbi ona pentm alta. Ar. Zbura^te alte — tr — alte. (Big. govori edno prez («» durch) drugo.) Ngr. XiyBi all* avx* alla. Anmerkung. Das Ngr. aXX* avz* aXXa ist ins Ar. und Dr. nicht nur übersetzt, sondern sogar wortlich übernommen worden in der Form alandala. 3. b) ohne anderes »= zweifellos. Dr. Ar. förä de-alta. Big. bez drugo. Ngr. x^(dg aXXo. VgL auch ii senz' altro. 4. Anderswo. Wendung: Sage es anderswo = mach es anderen weis! Dr. Alurea («» la altul) sa le spui de-al de- astea. Ar. Alurea s-li spuni (s= dlfl) aeste. Ngr. ^AXXov va xa x^g avra, Alb. ^uaj getek ata oder ketö prale re fej getka. 5. Anfassen^ Erfassen. Bedeutungen: a) steben, passen (von Kleidern). Beispiel: Die Kleider stehen dir gat Dr. Te prind bine hainele. Ar. Hi prindu stranile. Ngr. 2h xiavovv xaXa xa g>0Qi(iaxa. Big. Obustata («= die Stiefeln mu se hvaStat. 6. b) ich fange an zu . . . (als Einleitung von imperf. Verben). Dr. Prind sä . . . Ar. Aca^ sä . . . Alb. Za te . . . Ngr. Iliava) va . . , Big. hvaStam, zahvaStam da . . . 7. c) Ich fasse mich an = ich verbürge mich == ich wette. Beispiel: Ich verbürge mich für dich. Dr. Mä prind peniru tine. Ar. Me-acäf trä tine. Alb. zihem \me per tüj (= ich bürge fßr dich); vgL Hahn 61. 37. Ngr. Iliavofiai yia öiva. Vgl. anfassen. 8. anfassen, erfassen. Wendungen: a) etwas anfassen ■= sich an etwas machen. Dr. m-apucai de ceva. Ar. me- apucäi di fivä. Alb. ze . . Ngr. xaxccjciapofiac aJto . . Big. zahvaStam (zalavjam) se za neSto. 9. b) sich anfassen = handgemein werden. Beispiel: sie wurden handgemein. Dr. s-au apucat. Ar. se-apucarä. Ngr. kmaod^xav. Alb. u-zune SoK me §oK; vgl. Hahn, Gl. 37. Big. hvanaha se. 10. c) erfassen = überfallen. Beispiel: es überfiel mich der Husten (der Hunger) = ich bekam H. Dr. Me-apucä tusea — 119 — (fbamea). Ar. me-apucd tnsea (foamea). Alb. e zu kota («> Husten). Ngr. fiijtiaöe fj ßfjxa (jtelpa). Big. Hvana me (uIotI) me kaälica. 11. d) '^'gedeihen, ansetzen. Beispiel: es gedeiht nicht. Dr. No-aca^ Alb. nuka ziheSin (Pedersen 29 (14, 6). Ngr. dev mavBL Big. Ne se hyana. 12. Anzünden, slcli. Bedeutung: sich ereifern, sich erregen, hitzig werden. Dr. A se aprinde. Ar. Me-aprindu. Alb. ayutohem; Dozon, Gl. 4. Ngr. avaßo). Big. zapali se. 13. Arbeit. Wendung: Ich habe Arbeit »= ich habe zu tun. Dr. Am treabä. Ar. Am lucru. Alb. Kam pune. Ngr. ^Elio öovXbiL Big. Imam rabota. 14. Bedeutung: Sache, Angelegenheit. Wendungen damit: a) Eine große Sache »» großartig. Beispiel: Das Pferd ist großartig. Dr. ar. Calul este mare lucru. Alb. na kal pun'e made; Dozon 74. Ngr. To aXoyo elvat fuyaXo JtQäfifia. Big. Golema rabota! (== großartig! ironisch) Markoff 663. 15. b) Sieh nach deiner Sache =» kümmere dich um deine Sache! Dr. Cautä-^i de treabä! Ar, Mutrea-^i di lucru! Alb. ▼eStro punme tende! Ngr. Kolra^s r^ äovZeia öovl Big. Gledaj si rabotata! Markoff. 16. c) Sache, die sich macht = Dem steht nichts im Wege. Ar. Lucru ^e s-fa^e? Alb. igte pune fo benet? Pedersen 37, 39. Ngr. AovXBia Jtov ylvBxai. 17. d) Was für Sachen hat er mir gemacht = er hat mir Unannehmlichkeiten gemacht. Dr. Ce mai treburi mi-a f&cut! Ar. Te lücre-ni fea^! Alb. t§ pune me bere! Ngr. Mov ixafis öovXeiiq. 18. e) Ich mache meine Sache == ich verrichte mein Be- dürfois. Dr. A-si face treabä. Alb. bej pun6(ne) t-ime. Ngr. Kavoo rrj öovXeia fiov. Big. (von Sandern): deteto napravi rabota. 19. f) Aus dieser Sache = aus diesem Grunde. Ar. De- aestu lucru. Alb. nga ajo pune; Pedersen 180. Vgl. Hahn Gl. 98.~ 20. Art. Wendung: a) Art (von) Art, d. h. allerlei. Dr. fei de fei. Ar. soie-soie odier turlie-turlie (beides tu.), — 120 — lii4ü-kigii (ans Ngr.). Alb. loc-lot Hahn 157. Ngr. Ao(7>9g JU»(]r)q^ oder XorfiA (reo) XQyiA{v). TlL tmli-tiirli. Ebenso Big. ^nrli-tjorli oder öeSiirceiit 21. b) was (Ar) Art = was fnr (ein)? Bttspiel: was für Menschen? Dr. Ce fei de oameoi? Ar. Te soie di oamini? Ngr. Tl Xojfjq avO-QAxoi. Alb. Tfi &re nercz. 22. Annei. Dr. leac[ft Alb. üali. Ngr. /eorf^xo. Big. Uk, edr. Bedeutung: ein bißchen. Beispiel: nidit ein biBchen. Dr. Nici o leacIL Alb. as per ilat& Ngr. wte yia yiaxQixo (dial.). Big. Nito za Idk, za cer. Ar. Ni^ tra ileaee («= yitrie). 23. Asflie. Wendung: Er ist zu Asche geworden = er ist zu Grunde gegangen. Ar. Cinuse s-fea^e (dr. praf se ficu). Alb. uban hui. Hahn 146. Ngr. "EyBivB öra^riy. Big. Naprayih go na prah i pepel „ich habe ihn yemichtet^. 24. (anf)essen. Bedeutung: a) durchbringen. Beispiel: Er hat mein Geld durchgebracht. Dr. A mäncat paralele mele. Alb. Mf hengri (parate). Ngr. ^Eipays rovq xoQaö^q fiov. Big. izede mi parite. 25. b) jucken. Wendung: Es juckt dich der Bücken, d. h. das FelL Dr. Te mäntnca spinarea. Ar. Ti mica skinarea. Ngr. ck rgcoysi rj Q&xn ^^^* -^IS- j^^^ ^^ girba. Alb. te ha Spina (Spine). 26. c) beißen, stechen. Dr. M'a mincat purecele. Ar. Mi micä puriclu. Alb. Me hau pleätL Ngr. M* ipaye 6 tfvXoq, 27. d) sich auiSressen = sich zanken, sich beißen. Bei- spiel: Sie beißen sich wie die Hunde. Dr. Se mäninca ca cinii. Ar. s-mlcä ca cinli. Alb.*) Haben sikent Ngr. r^co-* yoprai cav xä öxvXia. Big. Jadat se (hapjat se) kato kuceta. 28. Aufbeben. Bedeutung: a) erheben = aufwecken. Beispiel: Ich habe ihn aus dem Schlafe erweckt Dr. L'am scnlat din somn. Ar. Lu sculai din somnu. Alb. u ngrita *) hahete me dök'enc » er liegt mit seinem Weibe in den Haaren, Hahn, Gl. 146. — 121 prej gomit; (e ugriti djalene; Pedersen 41, 24; 52, 12). Ngr. TOP isJpcokCa ajto xov vjtvo. Big. vdignah go ot s'ul 29. b) aafwiegelD. Beispiel: Er bat das Land anfge- ^iegeli (Dr. a r&ieulat ^ra.) Ar. Scula loda. Alb. Ngiti T£ndin€. Ngr. 'Bdfjxcoöe top toxop, 30. c) jem. vor Gericht laden, Terldagen. Ar. Sool Ttrd la gade|. Ngr. Si]X(6pm xavipa crop xapxtf (Ep.). 31. d) erheben == heilen. Beispiel: Der Arzt hat den KrankMi gebeilt. Ar. Yatarlu-l scula nipututlu. Alb. elomi e ngnti t€ scmurenß. Ngr. V) yuxtQoq kCfpctoöe top aQQcoaro (Epiros). Bulg. Vdigna se „er wurde geheilt". 32. e) Spaß aufheben s. halten, Nr. b. 33. Anftltzen. Bedeutung: in seiner Gewalt haben. Dr. A InclAecä pe cineva. Ar. lu ncälicaL Ngr. xaßaXXixevco xapipa. Big. Jazdi go djavol'Li 34. Auge. Bedeutung: Behexung, Verzauberung. Wen- dung: Es sei dir nicht vom (bösen) Auge! = hüte dich vor dem (bösen) Auge! Dr. Sä nu-fi fie de deochiü! Ar. S-nu-^ Kibä di oclu! Ngr. Na fi^ öh xiaoiß (iaril («== möge dich (das böse) Auge nicht fassen). Dazu: 35. Behexen, bezaubern, beschreien, (mit dem bösen Blick). Dr. a deochiä. Ar. diucledü. Alb. pcrsüsem: ik andejza, se mos ms persüset puna «== gehe von hier weg, daß * meine Arbeit nicht behext, (beschrieen) wird. G. Meyer Gramm. 67, 14. Ngr. (ajro) (iaria^a). Vgl. noch Dr. deochiü, Ar. dioelu, Alb. persüs „das Behexen, Beschreien". Das letzte wird von Dr. Puscariu Sextil, in Convorbiri Literare XXXVIIl, S. 461, nach der mündlichen Mitteilung von Dr. D. Pegmeai aus Ochrida belegt. Ngr. (cbto) (iaTici 36. Weitere Wendungen: a) Das schlechte Auge ==» der böse Blick. Dr. Ochiu räu. Ar. oclu araa. Alb. sü i keS; Hahn, Gl. 114. Ngr. to xcoco (iaxi. Big. Loäi o2i. 37. b) Ein Auge Schlaf nehmen = ein Schlafchen noaehen. Ar. laü un oclu di somnu. Alb. Mar ni sü guma Hahn GL 141. — 122 — 38. c) Das Auge wnrde mir zu Kupfer =» Das Auge ging mir über. Ar. Oclil bäcäre ni si feafirfi. Alb. m u-be 8üri bak^r. Hahn, GL 11. 39. d) Dag Auge erschrickt (zuckt) ihm nicht = er kennt keine Furcht. Ar. Nu-I se-aspare ocIuL Alb. Nuk6 i utremp (zittert) suri, Skenderbeg, 5, 1. Jhv axialer ai to fiati tav. Big. Ne mu puka (oder trepka) okoto. 40. e) Er hat das Auge zu gehen = er beabsichtigt fortzugehen. Dr. 1{ e ochiul la plecare (==» Das Auge ist ihm . .). Ar. Lo-are oclul trä plicare. Alb. e ka süne per t€ ikure. Ghristophorides, 381. 41. f) *Die Augen zu vier machen — die Augen auf- sperren. Dr. A fi cu ochii In patru. Ar. Patru-I fac ocIil. Alb. Eatre i bej süte. Ngr. KaP(o rä fiatia /lov tiaceQa. Bulg. Gleda s öetiri oöi. 42. g) '^'Es macht ihm ins Auge, d. h. er wird neidisch. Ar. Fa^e intr' ocli. Alb. I bie (fallt) nde suis. Vgl zu dem Aberglauben Hahn, Ol. 114; P. Papahagi, Din lit. pop. Aronk 43. h) Ich nehme Yom Auge = ich werfe ein böses Auge auf jemand. Ar. lau di oclu. Alb. Mar me sü§. Hahn, GL 67. Ngr. ütalgvo ajtb fiari. Außen siehe: von außen. 44. Auslöschen. Wendung: ich habe ihn (mit Prügeln, mit dem Stocke) ausgelöscht = ich habe ihn tüchtig durch- ' gebläut. Dr. II stinsei In bätaie. Ar. Lo-astesu di §cop. Alb. e äoya: Hahn, Gl. 123. Ngr. Top lößvöa am xo gtJilo (dial. nach Hahn 123); vgl. Eristallis, o KaXoysQoq tijq KXeiöovQag 15. 45. backen^ braten. Bedeutung: reifen. Dr. coace. Ar. coc Alb. pjek. Pedersen 178. Ngr. fpfjvw. Bulg. ispi- 6am (von Menschen). Dazu das Part. Pf. = reif: dr. copt. Ar. coptu. Alb. pjekurc. Ngr. y>f]fiivog. Big. ispeöen (nur von Menschen). 46. Bart — (Kinnbart-) Kinn. Dr. bärbie „Kinn** von barbä „Bart". Alb. mjekre, „Kinn** und „Bart**. Ngr. — 123 — xiyovvi „Kinn^ zu agr. nrnfiov „Bart^. Balg, brada „Kinn'' und „Bart". 47. BeAreien. Bedeutung: gebäreu, entbunden werden. Beispiel: Die Wöchnerin ist entbunden worden. Alb. Lehona u-drfir. Ngr. ^H X^x&va IsvTSQcid^e. 48. Begegnung. '^'Wendung: Gute Begegnung = Auf Wiedersehen! Dr. bun intilni^! Ar. Andamuse bunä. Ngr. KaXtjv avxaiKoCii [Bulg. Dobra sreäta! (Gute Begegnung! als spezieller Gruß.)] 49. Beil. Wendung: Mit dem Beile sprechen »= grob reden, mit derben Worten reden. Dr. A vorbi din topor. Ar. L'-u dise cu ^pata. Alb. fol e me sopate; Hahn, Gl. s. u. sopatc. Bulg. Seöe (schneide) kato s topor. 50. Beladen. Bedeutung: jem. bedrängen, in jem. dringen. Ar. Nu ni ti ncarcä! Alb. is mos me ngarkosetä! Pedersen 170. Ngr. Mii (iov npogrcoO-^gl 51. Beschlagen. Bedeutung: betrügen, bestechen. Dr. L'am potcovit (= ich habe ihn betrogen). Ar. Easte ncälfät. Alb. istfi i mbaö-une = er ist bestochen, Hahn, Gl. art Kbjcovx 45. [Dazu Ar. ancäl^ä s-puriclu „er hat den Floh beschlagen" Yon einem der so gerieben, so schlau ist, daß er sogar den Floh beschlagen kann, vgl. alb. i yb frs pleätit „er legt dem Floh einen Zaum an — er ist so fein, so gerieben, so ge- schickt, daß er sogar etc., Hahn, Alb. Studien, II. Heft, S. 155, 94.] Big. i djaTola bi podkoval na leda „er ist sehr schlau** Gerov. 52. Bewölken, sich. Bedeutung: Ein finsteres Gesicht machen. Beispiel: Ich mache ein finsteres Gesicht. Dr. — Ar. niuredü. Alb. vrehem; Hahn, Gl. 11. 53. Binden. Wendung: Gut gebunden = kräftig ge- baut. Dr. Bine legat. Ar. G'ine ligat. Ngr. KaXoöifiaxoq. 54. Birne. Wendung: Das sind doch keine Birnen = das sind keine Kleinigkeiten. Ar. Aeste nu-s gor^. Alb. Sos Jane bota gofitsa? [Was Pedersen S. 192 falsch über- setzt mit: „die Leute sind doch keine Birnbäume** und das so erklärt: „Die Leute sind nun einmal wild und rauh. — 124 — tobA es kann nicht anders sein*' anstatt: „Glaubst du denn, daß die Leute so eine Kleinigkeit sind wie Birnen?*^] Big. tova ne wh kruäL 55. '^'Bleiben. Wendung: a) Bleibt mit gut — LeV wohl! Dr. Rämftne^t ou bine! Alb. Mixe mbetg! Ngr. Nit fiilvste fik to xalol Big. Ostani s^s zdraTe. 56. Boden. Wondungen: a) leh stecke dich in die Erde (als Drohung). Dr. Te bag In pamint. Ar. Ti bag t« loa Alb. Do te fut ndene de; Hahn, Gl. 142. Ngr. &a ök ßilm dro X€9/fa. Big. Ste te nakaram y zemjata. 57 b) Er ist zu Erde geworden »» er ist spurlos y^^ schwunden; er ist gestorben. Dr. Se facü päminti Eminescn Satira II. Ar. Locu s-fea^e. Alb. Ai iste bcra böte, Peder- sen 120. Ngr. XAiia yIv{i])9gbv (Epiros). (Big. Ykte t zemjata. — [sra flog in die Erde hinein].) Bräutchen s. junges Frauchen. 58. Brühen, zerbreeken« Wendungen: a) Der Tag ist zerbrochen = geht zu Ende. Ar. frimse dua. Alb-* u-^9 dita; Hahn, Gl. 39. [Ngr. Kojnjxs tf ptiga.] 59. b) Wendung: Er hat keinen zerbrochenen Pfennig, d.L keinen roten Heller. Dr. Nu am para frinta. Ngr. Jhp ix^ xqqSl roaxiöfidvo. Bulg. Nema söupena para. 60. Brief. Wendungen: ich empfange einen Brief. a) Dr. primesc carte. Ar. laü (nä) carte. Alb. mar kart«. Ngr. n€dQva> xa(>T/. Big. poluöih kniga ot nego. 61. b) Ich weiß Brief (Buch) = ich kann lesen und schreiben. Dr. ar. |tiu carte. Alb. di kartf. Ngr. SiQw ygafi" fMxa. Big. Znam kniga. 62. Brflcke. Wendung: Sich zu Steg und Brudce machen für jem. «== alle Hebel in Bewegung seteen for jem. Geduld und Ausdauer haben. Beispiel: Ich setze alle Hebel för dich in Bewegung. Dr. Me fac luntre |i p»nte pentni tine. Ar. Punte mi fac trS tine. Alb. Bcnu urc e vik te äkoje i mir« e i lik (== werde BrSeke und Steg, wo der Gute und der Böse hinübergehen), Hahn, GL 9. Ngr. (epir.) riotyvQi ylvofiai yia oiva. — 125 — 68. Brader. Bedeutung in der Anrede: Freund. Dr. ar. frate! Alb. Yßla! Ngr. adeQq>i\ Big. brate! brajno! Dazu: 64. Terbrftdert. Dr. ar. ftrtat (zu frate). Alb. Ysl&m (zu vela „Bruder"); Hahn, Gl. 6. Big. pobratim (zu bnrt ^Bruder"). [Ngr. fUTtgaviftog und ßlafifjg aus dem Big., hezw. Alb.]. Vgl. Matov, Sbornik 9, 56 (1893). — Vgl. Kreuzbrud^r. 65. Christ. Bedeutung: Mensch. Dr. creftin. Ar. eristin. Alb. k^t^r». Ngr. XQiöviapo^. Big. Ghristjanin. So auch im Abfuzz., Rhätorom. und Frz. Vgl. Puscarra, Etym. Wtb. Nr. 415. 66. Da« Da wo = während. Beispiel: während er weinte. Dr. Acolo unde pltngea. Ar. Aclo iu pllndeä. Alb. AI36 tek fßkonte: Hahn, IL, 164, 1. Ngr. *Ex6l Jtov sxXate. 67. Dicht« Nebenbedeutung: häufig. Dr. des, adesea. Alb. dendure. Ngr. jtvxvog in ovxva nvxva. (Big. cest.) 68. Darf. Wendung: Wir machen kein Dorf zusammen, d. h. wir können uns nicht vertragen. Ar. Nu f&^em lioarä deadun. Alb. Me k^t« djalß fsat nuke bime dot, Pedersen 112. Ngr. Akv xavofis xQi^o avxaiia. 69. Dunkel werden oder Abend w. Bedeutung: Von der Dunkelheit (oder vom Abend) überrascht werden. Bei- spiel: ich bin von der Dunkelheit überrascht worden. Dr. — . Ar. Ntunicai. Alb. uef (zu er). Ngr. BQaövaörijxa (zu ßgadva^ei). 70. dflnn^ fein. Bedeutungen: a) klein in: kleines Geld. Dr. bani märun^l Ar. Minu^iparä^i. Alb. tehoia. Pedersen 144. Ngr. tpiXä (sc. xp^iM«^«). Big. drebni (sitni) pari. 71. b) fein in: feiner Regen. Dr. ploaie maruntS. Ar. ploae minutä. Ngr. "^iXtj ßgoxri, 72. Eilter^ Etae. Wendung: a) Sie sind einer und einer, d. h. sie sind vortreffliche Leute. Dr. Slnt imu si unu. Ar. Un-8-un suntu. Alb. Jan« ne e na; vgl. Hahn, Gl. 87. 73. b) eine und eine «= sofort. Ar. unä^unik Alb ne^ mb4tB\ Hahn, Gl. 87, (vgl. «Pedersen, 179: ne per n« «= sofort). Ngr. %va X %va (ESpiros). — 126 — 74. c) Nimm den einen und schlag damit den anderen = der eine ist nicht besser als der andere. Ar. la pri an da pre alantu. Alb. Non ne eöe fah Igeter. Ngr. üoQe top %va, x^^jra xbv aXZo» Big. Vzemi edinija, ta udari drugija. 75. d) Alles ist mir eins "» alles ist mir gleichgiltig. Dr. imi este tot una. Ar. n-u tat unä. Alb. Mua ms ^U giB-e m. Ngr. ^OXo iva ßov elvai. Big. Vse edno mi e. 76. Ellellbogen. Wendung: Aus dem Ellenbogen = umsonst. Dr. Din cot (Sftm&nfttorul, IL, 406). Ar. din cotu oder in cot(u). Vgl. noch: Ar. I-aspuse coÜu ,,er hat ihm den Ellenbogen gezeigt*', d. h. er hat es ihm verweigert Femer: cindu ya-nf ved cotlu „wenn ich mir den Ellenbogen sehen werde »= niemals**. Dr. I^ dau din cot „ich gebe dir aus dem Ellenbogen = ich gebe dir gar nichts**. Blgr. Pokaza mu lako^tja si er hat ihm den Ellenbogen gezeigt, d. h. er hat es ihm verweigert Anmerkung: Das Ar. in cotu, wie das Dr. beweist, stammt also nicht aus dem Alb., wie 6. Meyer, Alb. Wtb. 202 meint 77. Enthalten. Bedeutung: fassen (tr.), Platz haben (intr.) 1. Beispiel: Mein Sinn faßt es nicht Dr. Nu-1 incapB gindul meu. Ar. Nu n- u ncape mintea. Alb. S-me ndzai mendja. Bulg. Ne mi go pobira umo&t Ngr. Ahv ro xo>QSt o vovg fiov, 78. (2.) Beispiel: Wir haben dort keinen Platz. Dr. Nu incäpem acolo. Ar. Nu ncäpem aclo. Alb. S-me ndz6 («= es faßt mich nicht). Ngr. As x^Qovfis ixsl. 79. ErfQllen. Wendung: a) er hat das 40. Jahr erfallt, d. h. vollendet Dr. A implinit patruzeci de ani Ar. ümplü patrudä^ di am. Alb. Mbugi duzet vjet§. Big. Nap'Blni (navLrgi) öetireset godini. 80. b) Hat sich dir der Kopf gefüllt? d. h. bist du über- zeugt? Dr. ^i s'a umplut capul? Ar. 'fi si umpld caplu. Alb. is u-mbuö koka? Hahn, Gl. 71. Ngr. (Epiros) yiofiiös ra xsq>aXi tov. Big. Nap'^lni li ti se glavata? — 127 — 81. Erleiden. Wendung: Er hat es erduldet: es ist iLm schlecht ergangen. Dr. A pä^it-o! Ar. U pä^i! Ngr. T^p ijtad'S. Big. Ispati si. Alb. u e p£soya prape „es ist mir wieder schlecht gegangen", Pedersen, 177 unter pcsöj. 82. Erwarten. Bedeutung: empfangen, aufnehmen. Ar. asteptu. Ngr. xaQtsgci (dialektisch). Alb. pres 1. jteQifiiva} und 2. öixofiai = aufnehmen bei Christophorides, 342; 6. Meyer, Alb. Wtb. 352: nehme auf, erwarte. 83. Esel. Wendung: Er hat seinen Esel angebunden = er hat sein Schäfchen ins Trockne gebracht Ar. ll liga gumarlu di gardu. Ngr. ''Edsas rb yalöaQo tou Alb. e lidi gomarin [= e vuri pune nd-ude]. 84. Essen. Wendung: a) Holz essen = Prügel be- konunen. Ar. Mica fuste, lemn, scop (dr. a mlnca bätaie). Alb. hangrgn skop (= sie bekamen Prügel). Ngr. xQeoyco §vXo- Big. jade boj (dirvo). Tu. agaz yemek (Saineanu C V). Vgl. aufessen. 85. b) er hat mir die Ohren gefressen, d. h. er hat mir in den Ohren gelegen. Dr. Mi-a mincat urechile. Ar. in mlca ureclile. Alb. Me hangri ve§(t). Ngr. Mov lq)ayB xavxia. Big. izede mi usite. 86. c) Wir haben Brot und Salz zusammengegessen, d. h. wir sind sehr gute Freunde. Dr. A mincä pine si sare im- preunä. Ar. Sare s-plne mlcäm deadun. Alb. Buk e krip kemi ngr£n6 baska. Ngr. Va)(il xal aXag ^ayafisv (ia^fj, (oder: {i)q}dya(i6P tpcofil xal aXaxi fia^i^, Vlachos^ Xi§. sXX,- yaX. S. 36.) Big. — . 87. Fallen. Wendung: a) Ich fiel von den Füßen = ich konnte mich nicht auf den Füßen halten. Dr. Am cazut din picioare. Ar. cadüi di ciöoare. Alb. sa (= so daß) raäe kembeS, G. Meyer, Gramm., 58 (12). Ngr. ijtsaa cbtb za jioäoQia, oder: 88. b) Mir fielen die Füße (in derselben Bedeutung). Ar. ini cädurä ciöoarle. Alb. m£ ran£ kembete. Ngr. Mh ^ijtscav za Jtoöagia (= za noöia). — 128 — 89. Fem. Wendung: Fem von dir «= mdgert du da- Ton yerschont bleiben! Ar. Larga di tine! Alb. lark teJ6(t); Hahn, Gl. 61. Ngr. Max^ äxo cival Big. Dalefeot tebe! (Dr. Departe de tine = Fem von dir.) 90. Fener. Wendungen: a) (Wie) Feuer so teuer »= übermäßig teuer. Dr. Foc de scump. Ar. scumpu foc Ngr. (diaL) pwtia äxQißo. TtL ateä pabanie; vgl. Saineanu CIY. b) Feuer soll dich yerbrenneu, s. yerbrenn«i. 91. Wendung: b) Er hat Feuer gefangen = er ist in Wut geraten. Dr. A luat foc. Ar. lo foc. Ngr. Jt^ge 92. Fieberfrost. Nebenbedeutung: Stechfliege, Totwi- köpf. Ar. Hayrä. Alb. s^munde, Hahn, Gloss. 113. 93. Fin^n. Wendungen: a) Was für ein Unglück hat dich gefanden, d. h. was für ein Unglück hat dich heim- gesucht? Dr. Ce räu te-a gasit? Ar. Te-araü te-aflä? Ngr. rl xaxo ich bestehe darauf. Dr. Pnn picior. Ar. Bag 6VS6t. Alb. Ye ksmhe. Ngr. xarco Jtoöagi. 104. d) Ich bringe auf den Fuß »= ich wiegle auf. Bei- spiel: Er wiegelte das ganze Dorf auf. Dr. Tot satul l'a pus pe picior. Ar. Tutä hoara u scula pri dicör. Alb. Ye ns kembfi (Morains) Pedersen, Gl. Ngr. TOio to x^Q^o roßaXs öra nodcLQu Big. celo selo ydigna na kraka 105. e) Ich gebe mit dem Fuße *= ich schlage etwas aus, gebe etwas auf. Dr. Dau cu piciorul. Ar. Dau cu ßorlu. Alb. ap me kßmb«. VgL Pedersen 196, wo der Satz: „Stita d^tine me kembc e erda kstü (ich stieß das Meer mit dem Fuß und kam hierher) ganz falsch aufgefaßt ist („ich setzte *) Die Woche, wo man Eäse, Milch, Eier, aber kein Fleiach essen darf. **) In dieser Woche darf man auch Fleisch essen« ***) mos n ndc käme, Hahn, Gl. art. H, S. 109. Weigand XIV. 9 — 130 - über das Meer mit meinem Fuße^'O) anstatt: ich gab das Meer auf). 106. f) Einen übers Bein nehmen «a jem. über die Achsel ansehen. Dr. A lua peste picior. Alb. Mar ndeper (durch) k€mb£; Dozon 34. g) Von den Füßen fallen s. fallen, h) An den Füßen nehmen s. nehmen. 107. i) Guter (schlechter) Fuß — Glück (Unglück). Bei- spiel: Gnten Fuß haben oder mit gutem Fuße kommen. Ar. in yine öiöor bun. Alb. Me kcmbfi ie mbarc «a mit (gutem) Fuß [tritt ein]; Dozon GL 48; Hahn GL 69. Ngr. ''Exet xaXo XOÖOQIXO. 108. Gabe. Bedeutung: Abgabe, Steuer. Dr. Dare. Ar. därif (PL), dat Alb, e öbjib Dozon; Hahn, GL 26. Ngr. ta öoolfiata. Big. dan'Bk, dayane, daSdie, daynina. 109. Ganz. Bedeutung: immer, immerfort Beispiel: er weint immerfort Dr. Tot pllnge. Ar. Tot pllnde. Alb. gi^6 kan. Ngr. oXo xXalet. Big. Yse platde. YgL Dazu die Verbindungen: 110. a) Mit allem daß . . , = trotz alledem. Dr. Cu- toate-cS. Ar. Cu-tute-ca. Alb. me gi{^£ Ite: Pedersen 33. Ngr. fih oXov oTiy woraus ßoXovoxL YgL it con tutto che. Bulg. pri vse öe, pri vsiöko ce . 111. b) „Ganz von einem*', ng^^z ein**, d. h. in einem fort. Dr. Totdeauna. Ar. tutdiunS, totunS, totna. Alb. gii^cnß Pedersen 82. Ngr. ^OXodva. Bulg, vse edno. Anmerkung. „Ganz** wird im Dr., Ar., Alb. imd dialek- tisch im Ngr. auch im Sinne Ton „Jeder" gebraucht: Dr. tot c&tunul jedes Dörfchen". Ar. tutä oaia Jedes Schaf". Alb. gi^e katundi „jedes Dorfchen". Ngr. jtaCa yvvatxa Jede Frau". 112. Garten« '^'Wendungen: Dr. o grädinä de bäiat „ein prachtiger Bursche". Ngr. "'Eyeive ^ xaQÖia fiov jtsQi- ßoXi „das Herz lachte mir vor Freude". 113. Geben. Bedeutung (mit der Negation): verhüten. Beispiel: Gott gebe es nicht = Gott verhüte es! Dr. Sä nu dea Dumnezeu! Ar. s-nu da Dumnidaü! Ngr. Na fifj dcicy o — 131 — Bsogl Big. Ne daj bo2e! Bog da ne daya! Alb. Mos e öets Perendia! 114. Gtoben. Wendung: a) Geben und nehmen = das Heft in Händen haben. Beispiel: . Hier geben und nehmen die Rauber (=: schalten und walten). Ar. Aoa da s-Ia furli. Alb. Kctu japen i mafßne hajduta; (Pederseu 136) dsnsh eöe mafeiß Ped. 82 (die ganze Hantierung, die Wirtschaft). Ngr. *Ed<5 dlvovv xal xalgvovv ol xXig>Tsg, 115. Geben — Nehmen = Angelegenheit, Geschäf);, Handel. Dr. Daravere. Ar. Dare-loare. Alb. e rfena e e mafa (Handels- geschäft, Handel), Hahn, GL 26. Ngr. To xage-doCe. Tu. Alig-verig (so auch Ar., Ngr. und Big.) Bulg. vzemane-dayane. 116. geben. Wendung: er gibt hier, er gibt dort = er wendet sich hierher, er wendet sich dorthin, d. h. er be- müht sich. Dr. Da incoace, da incolo. Ar. Da ncoa, da nclo. Alb. da ketej, da andej: Pedersen 136. 117. Gehen. Wendungen: a) Er ging, was ergingst er ging unaufhörlich. Dr. Merse ce merse. Ar. narse ^e narse. Alb. vate sa vate; Pedersen 68. Ngr. fl^/e rl Jttjys, .Big. v^rve, §to VLrve. 118. b) Ich gehe gut = ich befinde mich wohl. Dr. mei^ bine. Alb. vete mira. Ngr. nrifalvm xala. 119. Gehort. Bedeutung: berühmt Ar. avdlt. Alb. digdära, Pedersen, Gloss: s. y. d«goj. Ngr. ^^cocovöxoq oder *§cocav6iidvog. Big. procut. 120. Gelesen. Bedeutung: belesen, gebildet. Dr. cetit. Ar. clntat und guväsit. Alb. kendüarc. Ngr. öiaßaC/iivog. Big. naceten. . ^ 121. Lesen. Bedeutung: studieren. Dr. citesc. Ar. gaväsescu (sonst: nve^). Ngr. öiaßa^m. Big. öeta. Alb. kcndoj. Hahn, Gl. 45. 122. Ctoschlek. Wendung: Sie hat Geschick gefunden = ihr Glück gemacht (von Mädchen). Dr. Si-a gäsit &ta norocuL Ar. s-afla feata cäsmetea. Alb. gotsa geti fätine; Hahn, Gl. 139. Ngr. Bq^xs xriv rvxi] Tfjg. Big. Nameri si IrBsmeta. — 132 — 123. Qesets. Bedeutang: Glaube, Religion. Beispiel: Der christliche Glaube. Dr. Legea cre^tineascä. Ar. nom (griechisch, früher: leade) cri|tinescu. Alb. lige e kerötere oder zakoni k£räter€ (Zaros Chr.). Ngr. (diaL) o XQOftiavixoq pofiog. 124. Oesieht» Nebenbedeutung: a) Person (nicht rein Yolkstümlich). Beispiel: Eine hohe Pers5nlichkeii Dr. Ar. fatfä Inalta. Alb. Falce. Ngr. ''Epa V^Zo xQOCCDXoiv). Big. Vidno lice. 125. b) Oberflache, d. h. ÖffenÜichkeib Beispiel: Dr. L'a dat pe fa^ Ar. L-deade pri fa^. Alb. ndzief par faEe Dozon 20. Big. izlöze na lice. 126. c) Farbe (in der Wendung: F. annehmen). Beispiel: Er nimmt Farbe an. Dr. &^ «» Farbe. Ar. la fajifi. Alb. Her boJ£. Ngr. (dial.) üalgvei ofpt. 127. Gesicht. Wendungen: a) Ich habe nicht das Gesicht ^= ich habe nicht den Mut; ich schäme mich. Ar. No-am fata sS . . . . Alb. s-kam fake ta . . . . Ngr. Jsp ixco jtQoCwxo oder xa (iovtqa va . , - . Big. Nömam lice da ... . Dr. N'am obraz sä ... . Serbisch: nema obraza e=: es ist keine Scham da. 128. b) Jem. das Gtesicht geben «= allzu vertraulich mit jem. werden. Beispiel: Mache das Kind nicht zu vertraulich. Dr. Nu-t da obraz bStatului. Ar. Nu-I da ia^ a fi£orlui. Alb. Mos i ep fake djalit Hahn 138. Ngr. ^1^71^ rov ilv^q /lovzQa oder Jtgoccoxo (dial.) rov nauSiov. 129. Gift, vergiftet, vergiften. Übertragene Be- deutung: Kummer, bitteres Elend, kummervoll, traurig; Kummer, Schmerz bereiten. Dr. venin slnt. Ar. Escu farmäc. Alb. jam heim. Ngr. sliAac q)aQ(Aaxu — bekümmert: Ar. nve- rinat. Dr. oträvit. Alb. helmuare. Dozon. Ngr. q>aQfiaxw- (livoq. — bekümmern: Ar. nfarmäc und nverin (micN:>). Alb. helmön und idßrön. Dozon 6. Ngr. giagfiaxcivo. Big. otravi me =s er hat mich betrübt. 130. Gott. Bedeutung: HimmeL Beispiel: Bis zu Gott = bis zum Himmel. Ar. Plnä la Dumnidaü. Alb. percndi (= Gott). „A Hydra ce mot signifie le ciel." Dozon, GL 66. — 133 — Ngr. ^'Sig 0x6 9e6. Big. do boga (z. B. vik do boga „Geschrei bis zum Himmel"). 131. €^roS. Bedeutang: alt, besonders im Komp. der größere »a der ältere. Beispiel: mein älterer Bruder. Dr. fratele mieu cel mai mare. Ar. £rate-nu a^el cama marle, Alb. im Tela i ma^. Ngr. o lisyaXvteQog fiov döeQg>6g. Big. po- golemijat mi brat. Dazu: der kleinere, d. h. der jüngere: Dr. cel mai mic. Ar. (ca) ma niclu. Alb. me i YOg£li, 6. Meyer, Ghr. 68. Ngr. d fiixQorsQog. Big. Po-mal'Bk brat = un frere cadet, Markoff, 370. Dazu die Ableitungen: 132. a) grofi maclien. Bedeutung: rühmen, preisen, (passiv): stolz werden. Dr. a märl Ar. (mi) märescu. Alb. ma^ön. Ngr. fieyaXcivo}, Big. golemeja se (= sich brüsten). 133. b) erhaben. Dr. märe^ Ar. märit. Big. golemec (ass personne de distinction). 134. c) Erhabenheit. Dr. märe^ie. Ar. märile. Alb. maderi. Ngr, fisyaXeloiv). Big. golemstvo. 135. Großlippige, der. Bedeutung: der Schmoller. Ar. (m) budat oder budar (badar). Alb. buzalä (wohl nach tu. budala „Dummkopf**). Ngr. x^^^^^i ^^^^ x^f'^citog. 136. Grfln. *Wendung: a) jemand etwas als grünen Kaviar verkaufen, d. h. jem. ein X für ein U machen. Dr. a vinde crdtva icre verzi. Ngr. JtovXci xan ah xaviva yia jtQaöivo x^ßf'^Q'" 2^8« provodi go za zelen hajver (= er schickte ihn zum grünen Kaviar). 137. b) Grüne Pferde = Aufschneidereien, fr. des blagues. Dr. Cai verzi (pe pere^^O. Ngr. Dgaöiva aXoya. 138. c) Grüne Sterne sehen = daß einem Hören und Sehen vergeht. Dr. A vedea stele verzi! oder stele verzi pe pere^. Ar. Nur: Steale vai vedi (s-ta tradearim unä supleacä) = Sterne vrirst du sehen, wenn ich dir eine Ohrfeige gebe. Ngr. (Nur im Mittelgr. Theodor Prodromos (12. Jhd.)*), vers 93—95: *) Theodor Prodromos (12. Jhd.) vgl. Krumbacher, Byz. Litt. § 333, Legrand, Bibliothöque grecque vulg. Bd. I, S. 50 f. Gedicht Nr. I, vers 82 ff. — 134 — hcsl xai aoxigaq ßXixovoi zqoxwq JtQaaivofi6Qq>ovg, xclL ofioia^ovv ro x^^^orfipoi^ ort elvai fiedvö/iipoi, xai licefeuD/iipot, xai CaXol xai xaQaß(fovTiC(iivoi. (Die Stelle verdanke ich Herrn Dr. K. Dieterich.) 139. Gat (Ady.). Wendungen: a) jemand gut nehmen = jem. schmeichehi. Dr. A loa pe cineva cn binele (ar. cu bimlu). Alb. Mar me te mir6; YgL Pedersen 41 (15), 42 (16); Hahn 67 (an letzterer Stelle <» gut behandeln). Ngr. TtaXo- jtalgvm xaviva («» schmeicheln) oder xalQvm xaviva fis ro xaXo (= freundlich behandeln). 140. b) jem. gut finden »=» gut antreffen. Grußformel: Gut habe ich dich gefunden! Dr. Bine te-am gfisit! Ar. G'ine te-afläi! Alb. Mi(r€) se ie geta. Ngr. EaXcig ah ßQtjxal Big. Dobre naäel (nameril)! 141. c) einmal und gut »» ein für allemal. Dr. ima si bunä. Ar. unä §-bun&. Alb. ns ede mira. Ngr. fiia xai xaXfj. 142. d) gut gemacht =s kraftig gebaut. Dr. bine f&cut Ar. Faptu (ad&rat) gine. Ngr. xaXoxafia)(iivog. 143. Haar. Wendungen: a) Von Faden zu Haar = haarklein. Dr. Diu fir tn pär. Ar. und Ngr. etwas abweichend: ar. di per — per; ngr. dxo xglxa — xQlxa. 144. b) Wie die Haare der Verruckten = vollständig ver^ wirrt. Ar. Ca perli ali zurle oder a zürlSlel Alb. Si leSerat e t€ mafit; Pedersen 151. Ngr. Sav ra /laXXia rijg MaXifico (eine Verruckte). 145. Habe. Bedeutung: Vermögen, Reichtum. Dr. avu^e. Ar. avu^ile und aveare. Alb. Kamia. Ngr. ro ^6i{v), dial. auch ro elxi{p) (Epiros, Thess.). Davon ar. ifia „Ver- mögen" (Epiros). Big. imane und imot. Alban. pasje. Dazu das Adj. „vermögend": Dr. ar. avüt; alb. kames (zu kam „habe" Meyer, Gramm. 87, 99) oder päsure (vgl. G. Meyer 60 (27); Gröber, Grundr. I 529; Dozon 65); big. imoten. 146. Haben, a) = kosten. Wendung: Wieviel kostet es? Ar. Cltü are? (Dr. cit costä?) Alb. sa ka? Hahn, — 135 — Oloss. 41. Ngr. noca exei. Ar. Are 20 grosi. Alb. Ka di- zet groä Pedersen 58. 147. b) BS es gibt, es sind. Wendung: Hier gibt es viele Leute. Ar. Aoa^e are mul^ oamini. Alb. ketu ka Sum£ duna. Big. Tüka Ima mnögo svet (höra). Ngr. ^Edä exsi jtoXvv XOOflO. 148. Hahn. Wendung^ Ich stehe ihm Hahn «= ich stehe auf Kriegsfuß mit ihm. Ar. li stau cucöt (oder cöcut). Alb. pse ms fi gel = warum sitzest du mir Hahn? Hahn, Gloss. 23. Ngr. rov Crixo xoxxotag (diaL) 149. Halb» Wendungen: a) Ein Esel und ein halber, d. h. ein ganzer Esel. Dr. ün mägar §i jumState. Alb. sste gomar e güsma. Ngr. "Ei^ag yäldagog xal fiicog. Big. Magare i poloyina. Matoy 16. Anm. Statt „Esel*' kann man „Teufel**, „Mensch** usw. gebrauchen. 150. b) Mit halbem Munde = mit Widerstreben. Dr. Cu jumfitate de gurä Ar. Cu gumitat di gurS. Alb. Me gfisma goja (golß). Ngr. Mh /ucb Cx6(ia, Big. s poloyin usta. 151. Hals. Wendungen: a) Auf den Hals kommen oder fallen = lastig fallen. Ar. tni cSdü pri zverca. Alb. Mß ra nd6 Icafe. T^p.^ExBöB Cxo Xaifio fiov. Big. do gtiSa mi döjde. 152. b) Ich lasse es deinem Halses» ich überlasse es deiner Sorge. Ar. Tl lo-alas pri zvercä-^. Alb. e lan ndß kaffi täte. Hahn, Gl. 54. 153. c) Jem. auf seinen Hals nehmen ^= ihn auf dem Gewissen haben. Ar. il loiu .pri guse. Alb. e mof« ne kafe; Hahn, 61. 54. Ngr. Tbv stfjQa Cto Xaifio /lov. 154. Halten. Bedeutungen: a) anhalten, andauern. Beispiel: Der Regen halt lange an. Dr. Ploaia ^e mult. Ar. Ploaea 0ne multu. Ngr. *H ßgoxh ßaötqi JtoXv. Alb. Siu mban Sum«. Big. Vremeto se zad'Br^ = [Das Wetter hielt sich lang an]. 155. '^'b) tragen. Beispiel: Die Füße tragen ihn nicht mehr. Dr. Picioarele nu-1 mai ^in. Alb. Nuke mbanene kembete. Ngr. Jhv TOP ßaöTovv ra noöia. Big. Kraka go ne d'Brzat v^öe. — 136 — 156. c) '^'abstammen von — . Beispiel: er stammt von Griechen ab. Dr, ^ine de Qrecl Ar. ^Ine di Grep. Alb. Nga tö soa mbahe? («= von welcher Familie stammst [du ab?]) Hahn, Gl. 69. Ngr. Baöta dxb "EXXtiPeq. 157. Halten, aufheben. Wendung: Er halt nicht Scherz bezw. hebt nicht Scherz auf «= er yersteht keinen Spaß. Dr. Nu ^e glumfi. Ar. Nu \iDe |icl Alb. Nuk« mban §aka. Ngr. dh Cfpccivei oder ßaOtä xo^^ot-a.. Big. Toj ne nosi (tragt) .gega. MatoY 16. 158. Hand. Bedeutung: Art, Sorte. Beispiel: Von allen Händen. Dr. De toatft mina. Ar. di tutä mlna. Alb. prej kaKe duarö Dozon 16. Big. ot sredna rn&ka; ot ytora (etc.) rika. Dazu: Händchen = a) Handgriff^ b) Handschuh, c) Handvoll. 159. a) Dr. ar. mänuse; ngr. xK^ada (Epiros); oder;i^8()oi3Af; alb. dor£Z£. Big. rLÖica oder rBcka. 160. b) Dr. ar. mänuse; ngr. jr^parf« und X^poöc)r«; Big. Big. FLkaTica« 161. c) Dr. minä; ar. minatä; ngr. x^P^d^; alb. dörez«. Handvoll Big. rBkojka. Dr. männnchiu; Ar. mänuclu; Ngr. XSQaöa Mud x^QoßoXo Garbe. 162. Hand. Wendungen: a) Ich ziehe (meine) Hand (zu- rück) = ich verzichte auf etwas. Ar. Trag mlnä. Alb. helK iovs Pedersen39,6. Ngr.rpa/Sc» x^'p*; Hahn,G1.147. Pedersen 36,26. 163. b) *Ich lege in die Hand = ich bemächtige mich, eigne mir an. Dr. Fun la minä. Ar. Bag tu mtnä. Alb. Ys nd£ dore. Ngr. Ba^ca Cxo x^Q^- Big. Türjam na rhkk 164. c) *Ich habe eine gute Hand «= ich habe eine glück- liche Hand. Dr. Am mänä buna. Alb. Kam dore t£ mbare. Ngr. ^'Ex^o xaXo x^Q^'^^ o^^^ X^Q^- Big« B'Bkäta mu e dobra (sreb'wna). 165. d) mit offener Hand = freigebig. Dr. Cu mänä deschisä. Ar. cu mänä disciisä. Alb. Me dore hapatc; Hahn Gl. s. V. dore. Vgl. ngr. dpoixtox^Qi]^ offenhändig = freigebig. 166. e) mit geschlossener (zugedruckter) Hand »= geizig. Dr. Cu minä inchisä oder strtnsä. Ar. Cu mtnä nclisä oder streasä. Alb. me dor€ mbültur«. Vgl. ngr. cq)ixtox^QV^' — 137 — 167. Hemd. Wendung: Er streitet sieb mit dem Hemd auf dem Leibe, d. b. ihm ist nichts recht zu machen. Dr. Se ceartä cu cämasa de pe sine. Ar. Si ncade cu cämeasa dipri nis. Ngr. MaXcivsi fie xa Qovxa rov. 168. Herabtropfen« Bedeutung: plötzlich und unver- mutet irgendwo auftauchen. Beispiel: Er tauchte plötzlich in Bukarest auf. Dr. A picat la Bucuresti. Ar. E'ik^ Buku- restil! Ngr. KazaöTaXa^s öro BovxovQiötL 169. Heransfallen. Bedeutung: herunterkommen. Bei- spiel: Dieser Mann ist sehr heruntergekommen. Ar. Scfidü multu aestu om (de aveare). Alb. Ea rate nga mati*) ,,er hat seinen Reichtum verloren" Pedersen 111; Ngr. ^ijtaöe jtoXi) avTog 6 avd-Qonjtoq, Big. Toja covek e mnogo izpädnal. Dazu: Alb. ra nga dunaleku. Ngr. {l^^ixBOe axo top xoCfiov ,,ist arm geworden" Pedersen 111. 170. Heranskommen. Bedeutungen: a) sich verbreiten^ sich erf&llen. Beispiel: Das Gerücht verbreitete sich. Dr. A esit vorba. Ar. Isf zborlu. Alb, doli laf si . . . . Ngr. ßfi^- X6P 6 Xoyog. Big. Izleze mu (lösa) düma. — Als die Kirche aus war: Dr. Cind a iesit biserica. Ar. Glnd isi bisearica. Alb. me ts dala kiSa. Dozon 13. Ngr. Uäv axoXvxs fj ixxXfjaia. 171. b) gedeihen, geraten. Beispiel: er ist schlecht ge- raten. Dr. A iesit räu. Ar. isi araü. Alb. doli i lik. Dozon 45. Ngr. Byfjxs xaxog. Big. l6&o izleze. 172. c) übertreten. Beispiel: er hat sein Wort nicht ge- halten. Dr. Esi din cuvintul säu. Ar. Isi di zbor. Alb. Doti nga fjala. Ngr. Byijxe ojt xo Xoyo rov. 173. d) verlieren. Beispiel: Die Scham ging ihnen heraus. Ar. L-isi arsinea. Alb. i doli turpi; Dozon Gl. 92. 174. e) aufgehen, stimmen. — Beispiel: Die Rechnung stimmt nicht. Dr. nu iese la socotealä. Ar. nu ease fiisapea oder tu Kisape. Alb. Nuke del esapi. Ngr. Ah ßyalvei o XoyaQiaöfiog, Big. smetkata mu ne izliza. *) Meyer, Alb. Wb. 266: mal « Masse, Fülle, Reichtum, Überfluß. — 138 — 175. HeransnehmeiL Bedeutangen: a) auslegen, zur Schau stellen. Beispiel: sein Haus zum Verkauf stellen. Dr. A scoate casa la vtnzare. Ar. scoate casa s-u vindä. Alb. ndzfef Stepine per te Siture. Ngr. Bya^m xo CJtlti fiov yia ytavXrifia. Big. Izyazdam nesto za prödan. 176. b) bekommen (z. B. einen Ausschlag, Zähne etc.). Beispiele: a) Ich habe die Blattern bekommen. Dr. . Ar. Scosü mä^adä. Alb. Ndzofe line (du hast die Blattern bekommen); Pedersen 166. Dozon 45. Ngr. "EßyaXa t^ ßXoyta. Big. Det6to izyadi zibbf; izvädil p'Bpki po liceto (OeroY II 184); Izlezocha mu luni. 177. ß) Der Knabe hat einen Zahn bekommen (oder: sich ausziehen lassen). Dr. Baeatul a scos un dinte. Alb. djaG ndzofa ne dembe. Ar. Fiöorlu scoase un dinte. Big. Izvädi si deteto z'Bb. Ngr. Tb ütaiSi ißyaXe ipa öovxl 178. c) verrenken. Beispiel: Ich habe mir die Hand verrenkt. Dr. Mi-am scos («= scrintit) mlna. Ar. N'i scosü mlna. Ngr. "EßyaXa ro x^Q^ f^ov. Alb. Ndzofa dörene. Hahn, GL 86. 179. d) hervorbringen, produzieren. Beispiel: Dieser Ort produziert Tabak. Ar. Lodu aestu scoate tutune. Alb. Küj vend ndzief duhan Hahn, Gl. 86. Ngr. Avzo xo fiigog ßya^si xanvo. 180. e) gewinnen, verdienen. Beispiel: Wieviel Piaster verdienst du? Ar. Gl^ gro|i scofi? Alb. Sa groS ndzief? Ngr. n6oa yQOCua ßya^sig. Big. izvazdam po pet groäa na den (Gerov II 184) («= Ich verdiene taglich je fünf Piaster). 181. f) ablegen, abnehmen, ausziehen (von Kleidern). Beispiel: Nimm deinen Hut ab. Dr. Scoate-^ paläria. Ar. Scoate-^ capela. Alb. ndzief ä&pkene. Ngr. ByaXs xo xa- jtiXXo öov. 182. g) hinausbringen, hinauswerfen. Beispiel: Man hat ihn hinausgeworfen. Dr. L-au scos. Ar. Lu scoasira. Alb. E ndzuafe. Ngr. Top ißyaXav. 183. Herausnehmen. Wendungen: a) '*'Ein Buch herausgeben. Dr. Scot o carte. Ar. Scot na carte. Alb. ndzief na kärtane. Ngr. Bya^co ßißUo. Big. Izvazdam kniga. — 139 — 184. b) *Eiiie Photographie aufnehmeu. Dr. Scot foto- grafie. Ngr. Byd^cD g>aixoyQaipla, Big. Izyäzdam na kadro. 185. c) '''Eine neue Maschine erfinden. Dr. Scot o nouä . . . Ngr. Bya^tD xatvovQia [ifjxavri. Ar. Scot nä noauft mihänie. Alb. ndzier ne mihani. Big. izva^dam nova . . . 186. d) *Lügen verbreiten. Dr. Scot minciuni. Ngr. ByaC^iD xpififiaza, Ar. Scot minciuni. Alb. ndzier gancStra. 187. e) Sich einen Namen machen. Dr. Scotnume. Ar. Scot numä. Ngr. Bya^oo opofia. Big. Izvädicha mu fme. 188. f) Sich abquälen. Dr. Scot sufletul. Alb. ndzier Spirtinc oder spirt. Ngr. Bya^cD t^p y>vx^. Big. Izvädicha mi duääta. g) Die Seele herausziehen s. „Seele^. 189. h) Lied machen. Dr. A scoate clntec cuiva. Ar. Scot clntic. Alb. ndzier kcnk Hahn, Gl. 86. Ngr. ßya^o) XQayovdu Big. Izvazdam pesen. 190. Herrlichkeit, Herrschaft. Wendung: Deine Herrlichkeit (höfliche Anrede an Höherstehende). Dr. Dum- nia-ta. Alb. zoterote (= zoteria — jote). Ngr. *ff atpBvria öov oder 97 avO'SVTia öov; daraus ar. afindila-^ oder afindia- % (Big. literarisch im ironischen Sinne: gospodstvo mu). 191. Herrschen, bzw. heilig werden. Wendung: die Sonne herrscht (Ngr. Alb.), die Sonne wird heilig (Dr.), die Sonne opfert oder das heilige Abendmahl nimmt (Ungarisch) s= die Sonne geht unter. Ngr. ^0 ^Xiog ßaCiXavst. Alb. dieti perendön^'O* Dr. Soarele asfin^este. Ungarisch: le äldozik a nap. Ung.-Deutsches Wtb. von Siegmund Simonyi und J.Balassa, Budapest 1902, v. äldozik. Anmerkung. Ich habe auch diese Wendung in die vor- liegende Arbeit aufgenommen, als einen Ausdruck, der noch nicht erklärt ist. 192. Herz. Bedeutung: Magen. Dr. Ar. Mä doare inima. • Alb. Me ösmp zemera. Ngr. (is novel f] xaQÖia fiov. Big. boli me S'irce. *) Albanesisch noch: u-fal' dieli (fei' « ;f (r(>/g(o, avyx^Q^) Christo- phoridesy Lex. 455—456; ra dieli (nd£ mal'et), ibidem. 100, 313. — 140 — 193. Wendungen: a) Er bringt es nicht übers Herz. Dr. Nu-¥ &ce inima. Ar. Nu-I &^ inima. Big. ne mn dava s^rce. Ngr. Ahv xo xavBi tj xoQÖia fiov. 194. Herz* Wendung: a) Tu mir das Herz=»ta mir den Gefallen. Ar. Fä nt fnima. Alb. se pse deSi ts i beje zimersn gend^jesa (Marc. 15, 15) „weil er dem Haufen den Willen tun wollte". Ngr. xoifie (lov rff xaQÖia (Epiros). 195. b) Ohne Herz = ungern. Ar. Pärä fnimä. Alb. Pa zimsrs; Hahn 36. Ngr. Alxcog xaQÖia, Big. bez sirce. 196. Heute — morgen. Unbestimmter Ausdruck für: in nächster Zeit. Dr. Ar. Azi — mlne, azi — mlne . . . ; Alb. sot — neser, sot — nesar . . . Ngr. a^fisQa — ovqio, CfjfisQa — avQio, Big. dnes — utre. 197. Hier, a) Hier und . . . = ?or. Beispiel: vor drei Jahren. Dr. Aci si trei ani. Ar. Aoa |-trei ani. Alb. ketü e tri TJet. Ngr. mci xal rgla xQOPicl. 198. b) Von hier nach dort (oder . . . und später) = von nun an. Dr. De aci fncolo . . . Ar. De-aoa nculea. Big. ot tuk natatxk. Alb. Eetü e tutje „desormais^ Dozon 35. Ngr. ^Ajt* iöA x^ vcxBQa. 199. Himmel. Bedeutung: Gaumen. Dr. Cerul gurii. Alb. Kel£Z€. Ngr. ovgavlcxoq. Big. nebce. Vgl auch russ. nebo und ii cielo della bocca; Zauner, Körperteile 393. 200. Holz« Bedeutungen: a) Baum. Dr. lemn. Ar. lemnu. Alb. dru. Ngr. ^vXo. Big. d^rvo. b) Prügel (4r., Alb., Ngr., Big.) s. essen. 201. Hündehen. Bedeutung: „Geschwüre unter der Zunge als angebliche Ursache der ,Tollwut." Ar. Cä^aK. Alb. Kenitse. G. Meyer, Alb. Wtb. 222. Ngr. KovraßiXia (Epirus). 202. Hutform. Wendung: Er hat ihm die Hutform aufgesetzt = er hat ihm einen Streich gespielt. Dr. Ii puse calupul. Ar. fl trapse nä calupe. Tu. Kalyb etmek; Saineanu CIV. Big. mu kladof eden kalup (Mazed.). Ngr. xov ißaXe oder xQaßri^B rb (oder %vd) xaXovjtt. — 141 — 203. Jahr. Wendungen: a) Des Jahres »= nächstes Jahr. Dr. La aniiL Ar. La anlu. Alb. geg. motit. Ngr. tov XQOVov. Big. na godina; do godina. Anmerkung. Ar. an und alb. yjet bedeuten: voriges Jahr; vgl. lat. anno „dasselbe^. 204. b) Auf viele Jahre! (Qlückwunsch.) Dr. La mul^i ani! Ar. La mul^ ani oder 1-am mul^ auch trä mul^l-anl oder tr-ani mul^. Alb. per knne mot (oder: per Sume ^et). Ngr. Xqovuc ütoXXa oder er^ ütoXXal Big. za mnogo godini! 205. c) Ein Jahr ein Jahr «» ein volles Jahr. Ar. Un an cu anlu (Dr. un an Intreg). Alb. mote — mot. Pedersen 164. Hahn, Gloss. 77. 206. d) In Jahren sein «=» in der Blüte der Jahre sein. Ar. Easte to-ani (Dr. este in deplinä tinere^). Alb. jane nga vjet. Ngr. Mnai öra ;|r(>ovia. Big. Toj e na godini {Gerov. I 229). 207. e) viele Jahre wünschen, danken. Dr. mul^mesc. Ngr. jcoXvxQOvl^o); öJtoXXa irtj. (Big. spolaiti.) 208. *f) klein an Jahren = jung; (groß an Jahren = alt). Dr. mic de ani. Ar. nie to-ani. Ngr. fitxQog cxa XQ^^^<^ Big. malik na godini. 209. *g) Wie vieler Jahre bist du? = wie alt bist du? Dr. de ca^ ani esti? Ar. di clti ani Hii. Alb. sa vjetfi je? Ngr. x6ca>{v) XQOPciv elaai. Big. na kolko si godini? 210. Junges Frauchen. Bedeutung: Wiesel Big. nevestulka (davon Dr. nevästuicä, Ar. nivistule). Ngr. wg>lTaa. Alb. bukleze'*') und nus' e Ial€S€ (= des Bruders Frau), Hahn, GL 86, 16; Christophorides, Lex. 55. Über den wahrschein- lichen Ursprung der Beziehung s. G. Meyer, Alb. Wtb. 52, Anm. und besonders noXltfjg, IlaQadoCsiq II 926 ff. Hier auch mgr. Belege des Wortes. 211. Klage. Wendung: Ich habe Klage mit (von) dir =s=ich habe mich über dich zu beklagen. Ar. Am plingu di tine. Alb. ka äuma te kara prej tij (= er hat viele Klagen *) Das alb. bukl'fze bedeutet überhaupt nicht auch , Junge Frau''. — 142 — über ihn) Hahn, Gl. 53 art. Kare. (Ngr. '^E^cd jtagajeovo fia^l öov,) 212. Kommen. Bedeutungen: a) anstehen, passen. Beispiel: Die Schuhe passen mir nicht gut. Dr. Qhetele astea nu-mi vin (bine). Ar. Nu-nt jin pftpü^le. Alb. s-ma vine kcputset; Hahn, 61. s; y. yij. Ngr. Ah (iAqxovpts xa naxovTCia. Big. Tija obuita ne mi idat (Gerov. II 174). 213. b) aufgehen (vom Teig). Beispiel: Das Brot ist auf- gegangen. Ar. Yine plnea. Alb. ercfi buka; Hahn, Gl. s. y. yij. Ngr. (Epirus) 'J7(>^6 oder ig>xaöB rb tptofiL Big. Testoto y^zide (ygL russ. testo yzoslo). 214. Können. Bedeutung: ä) besiegen. Beispiel: Ich besiege ihn. Dr. (nur altrum.; ygl. Ps. Seh. 128). Ar. I-u pot. Alb. e mund. 215. ß) Das Können »^ die Macht, Kraft. Dr. Putere. Ar. puteare. Alb. mundim. Big. moSt Dayon: das Nichtkonnen d.h. die Schwäche, die Krankheit. Ar. niputeare. Alb. SEmunde; Dozon n 56; Hahn, Gl. 113. Ngr. fj dpij/moQia. Big. nemoSi Femer: nicht könnend = schwach, krank. Ar. niputut. Alb. semurs; Dozon 79, H; Hahn 131 U. Ngr. dpfjfiJtoQog. Big. nemoSten, iznemoätel. 216. Können* Wendungen: a) Ich kann nicht ^= mir ist nicht wohl. Ar. Nu pot. Alb. s-mund; Hahn, 61. 77; Pedersen 44. Ngr. öhp lutogA, Big. ne moga. 217. b) Es kann = es kann sein, yielleicht. Dr. Ar. Poate. Alb. mund. Big. moze. Ngr. fiJtOQet, Tu. belki. 218. Kopf. Bedeutungen: a) = Anfang. Beispiel: Von Anfang an. Ar. Diu cap (dr. din capät). Alb. Nga krueja Dozon, Gl. 37. 219. b) = Quelle des Flusses: Ar. Cap de artu. Alb. krüet e lumit; Hahn, Gloss. 52. Ngr. K€g>aX6ßQV0o. Big. glaya (na reka). 220. c) = Wille, Trotz, in der Wendung: ich habe ihm den Kopf umgedreht d. h. ich habe seinen Trotz gebrochen, ihn überzeugt. Dr. I-am intors capul. Ar. L'il tumai caplu. Ngr. ^EyvQtOa xo xetpaXi xov. Big. zayxrteh mu glayata. — 143 — 221. Wendungen: a) Es schneidet ihn (oder ihm) nicht der Kopf =» er ist schwer von Begriff. Dr. Nu-l taie capul. Ar. nu-l oder nu-I tale caplu. Alb. Nuk i S£ün koka (sküj SS zerreißen, Hahn, 61. 121). Ngr. Ahv rov xoqyrei ro TCSipaXi, Big. Ne mu seöe glavata. 222. b) Ich schlage mir den Kopf = ich mühe mich ab. Dr. Imi bat capul. Ar. Ini bat caplu. Alb. rah krnet (Pus- cariu Gonv. Lii 38. Bd., S. 463). Ngr. x^vjrco to xetpaXi (lov. Big. bija si glavata. 223. c) Ich erhebe (den) Kopf d. h. ich empöre mich. Dr. Ridic cap. Ar. Mut cap, scol cap. Alb. Skiperija ngriti krue „Albanien erhob sich^ Skend. 5 (9); vgl. Hahn, Qloss. 80; Pedersen 142; Dozon 37. Ngr. StjxoviD xBg>aXi. Big. vdigam glava. 224. d) Diese Sache ist mit dem Kopf in der Tasche d. h. sie kann den Kopf kosten. Ar. Aestu lucru-i caplu tu tastru. Alb. kajö pune iSte me krüe n-dora (Hand); Hahn, Gloss. 52. Ngr. dial. avtri '^ dovXsia slvai xeg>aXi ch rgovßä. Big. ab- weichend: turil si glavata v torbata. 225. Kranz. Bedeutung: a) Vermählung (bes. im Plur.). Wendung: den Kranz aufsetzen = sich vermählen. Dr. a pune cununie. Ar. baga c(u)runä. Alb. V6 kurors; Dozon 39. Ngr. ßa^G) CxBg>avia, Big. venec = Vermählung. 226. b) Rand eines Bergabhanges. Ar. cruna muntilui. Ngr. To <$rBq>avi rov ßovvov. Big. venec. 227. Kränzen) sich. Bedeutung: sich trauen lassen. Dr. a 86 cununä. Ar. ncrunare. Alb. kunurzöj Q^ ich segne ein Brautpaar ein); Hahn, Gloss. 50. Ngr. cxeg)av(6vonai. Big. venöavam se. 228. Krenzbmder. Bedeutung: etwa wie deutsch „Dutzbruder". Dr. frate de cruce. Ngr. CxavQaÖBQipoq (da- von Ar. (Epirus) stavru). 229. Lachen. Bedeutungen: a) verspott6n. Dr. Aride de cineva. Ar. arid di . . . Alb. Ke§, parMeö. Big. osmivam nekogo; smeja se nekomu. Vgl. ngr. jcsQiyeXci, — 144 — 230. b) betrügen. Ar. Io*artd pri nis. Alb. KeS ... Ngr. ysXA xiva. 231. c) Wendung: Lachende Lippen «s fröhliches Ge- sicht Ar. budft-arlsft. Alb. buze-Sefiurß, baza-gas freundlich. Ngr. X£/2az yakaüxL Vgl. auch die Wendung: die Lippen lachten ihm nie »■ er war nie fröhlich: ar. Nu I-arlse buda. Alb. s i MeS buza. Ngr. Skv xov yiXaCav xa X^^^V- 232. Langsam. Wendung: '^'Langsam langsam «» all- mählidi. Dr. incet-incet Ngr. oiya 0iya. Big. leka-poleka. 233. Laasen. Bedeutungen: '^'a) verlassen. Beispiel: Ich verlasse dich nicht Dr. Nu te las. Ar. Nu te-alas. Alb. s-t6 Ib. Ngr. Jh öh offi^vw. Big. ne te ostavjam. 234. b) ablassen (vom Preise). Beispiel: Er wollte nichts ablassen. Dr. N'a vrut sä läse nimic. Ar. Nu vru s-alasa ^va. Alb. Nuke deSe t6 k as g£. Ngr. Alv fi^^eXe vag>^ay xlxoxB. Big. ne iskaSe da ostavi niSto. 235. Lassen. Wendungen: a) Laß (ihn) kommen = mag er k. Dr. Las(ä) sä vie. Ar. Las' yinä. Alb. L e ta vijc; le jem u Turk = mag ich auch ein Türke sein. Ngr. *Aq Igd^, Big. ostavi go da dojde. 236. b) Laß, daß . . . = abgesehen davon, daß . . . Dr. Lasä cä . . . Ar. Las' ca . . . Alb. L'e se . . . Ngr. ''Afjprice jtcig . . . Big. ostavi ce . . . 237. c) Er ließ seinen Bart (d. h. stehen). Dr. Si-a läsat barba. Ar. S-aläs£ barbä. Ngr. ^Ag>fjöe xä yiveia xov. Big. Ostavi si brada. Alb. e l6§öj mjekrcn«. 238. d) Er hinterließ dir Jahre >» er ist gestorben. Alb. te la vjet; Hahn, Gl. 61. Ngr. ah ag>fi0s XQOPOvg; Hahn, Gl. 61. 239. e) Ich habe den Branntwein gelassen &= ich habe den Branntwein aufgegeben. Dr. Am läsat fuica oder m'am läsat de ^icä. Ar. 0-aläs^ arälcia. Alb. L'sAe rakine; Hahn Gl. 61. Ngr. ^Atprica xo qoxL Big. Ostavich rakijata. 240. Las^ belastet, schwer. Bedeutung: schwanger. Beispiel: Sie ist Last oder belastet Ar. Easte sar^inä oder nSar^inatä oder greauä. Alb. iSte me bare oder iste mbarse; Hahn, 61. 12; G. Meyer, Gramm. 57; 157, 48. Ngr. slpai — 146 — ßageia (dial. in Epiras, sonst yyaoxQco(iivrj). Big. Te^ka (tradna) e. 241. Wendung: ich schlafe schwer, d. h. fest. Dr. Dorm grSu. Ar« Dormu greü. Alh. Hb rcnde. Ngr. xot/ioviiai ßtxQBia. Big. teiko spja. 242. Leben. Bedeutung: Tier, Vieh. Dr. Vitä. Ar. ga^ Ngr. C^Aov. (Big. zivina und zivotno (liter.), „Tier" zu zivot „Leben".) 243. Leteht Wendung: Leichten, d. h. guten Schlaf! Dr. Somn usor! Ar. Somnu lisor! Alb. gum i lehete! ^gr. vxvo iXaipQol Big. leka noät „gute Nacht**! Dazu: 244. Sieh erleichtern »« gebn-en, entbunden worden. Dr. Lehuza a usurat. Ar. lihoana lisura. Big. Boditelkata se oleköi. 245. LoflFeL Wendung: Man wird uns die Löffel (am Hals) anhängen, d. h. wir werden nichts zu essen finden (wenn wir zu spät kommen). Dr. sä ne atime lingurile de git. Ar. Va nä spindurä oder leagä lingurle di guse. Alb. da te na liden lugata (Chr. Zaros). Ngr. Oa fiag xQB(iaCinyvB ra XovXi&QLa. Big. okacili mu Ixzicata. 246. Lohn« Wendung: mit jem. fertig werden. Dr. li ▼ine de hac. Ar. II vinü di hake. Big. Doide mu ot haka. Tfi. hfJs:ynden gelmek. 247. Loskaufen« Bedeutung: Vergelten. Dr. Bäscumpär. Ar. discumpär. Alb. täperbKn. Ngr. ^^ayogaC^m. Big. raz- plaStam. 248. Licllt Bedeutung: Welt. Dr. Ar. lume. Big. svet. 249. Lippe, a) Bedeutung: Rand. Ar. Buda de-amare „das Meeresufer". Alb. buzs e malit Rand des Berges; buza tß lumit „am Rande d. i. am Ufer des Flusses; auch vom Berge: vate me ne buze ede e hodi nga buza perpöd „er ging zu einem Abgrund und warf ihn vom Rande hinab; Pedersen 111. Qloss. Ngr. meist im PL ra x^^^^ '^^^ jtotrjQiov „der Rand des Glases; ra x^^^V '^^(5 YXQBfiov „der Rand des Abgrunds**. 250. b) Wendung: ich lasse die Lippen herunter ««= ich lasse das Maul hängen. Dr. Atim buzele in jos. Ar. Spindur Weigand XIV. 10 — 146 — bü^ile oder dipon büdüe. Alb. Yar bazete. Ngr. xarsßa^w xa x^i^^CL 251. Machen« Nebenbedeutungen: a) Gebären. Bei- spiel: Sie hat ein Mädchen geboren. Ar. Fea^e. na feata. Alb. b€n ne Tajze; Pedersen 81. Vgl 35, 48, 79 etc. Ngr. ixafis xoQitcixi. 252. b) sich machen (werden) »= reifen. Beispiel: Das Getreide ist reif. Dr. Bucatele s-au ftcnt. Ar. yipturle s- feä^rä. Alb. ed€ past%j si is b^ncn beriMetet, mef kualt (= und nachher, wenn das Getreide reif wird, nimm dann die Pferde) Pedersen 133. Ngr. ro Cirägi iysivs. 253. Machen. Wendungen: a) Es macht kein Geld s» es bringt kein G. Dr. Nu &ce parale. Ar. Nu fa^ parä^i. Alb. Nuke bcn (para). Ngr. Ahv xavei xagadsg. Big. Ne pravi (dini) pari, 254. b) Es macht nicht »= es ist nicht gut, ratsam. Dr. Nu face. Ar. Nu £a^. Alb. Nuks ben. Ngr. Ahp xapsi. Big, Ne öini. 255. c) Es machte sich mir =» es (er) schien mir. Dr. Mi se ftcea cä . . . . Ar. s-fä^ ca . . . . Ngr. Mov ylvavrav xaxo, va Big. Pravi (6ini) mi se, ße . ^. . 256. d) Er hat es uns gemacht = er hat uns einen bdsen Streich gespielt Ar. Nä u fea^e. Ngr. Maq xooqiXiaCE oder liaq xa}7UX[iB. 257. e) Einen Schwur machen = einen Schwur leisten. Dr. Fac jurämlnt (ar. d^ural^. Alb. bq be; Hahn, Gl. 12. Ngr. KävcD ogxo. 258. Mensch. Dazu: Menschlichkeit. Bedeutung: An- stand, Benehmen. Beispiel: Er hat keinen Anstand. Dr. N'are omenie. Ar. No-are uminitate. Alb. s-ka nerezL Ngr. Ahv SxBi av9'Qi03tia. Big. Ne e covek; ne e öovedtina. 259. Menschlein. Dr. omusor. Ar. om nie. Alb. neri^. Big. m'Bzec. Bedeutung: Zäpfchen im Halse. Vgl Sand- feld-Jensen, Gröbers Grdr. P 527. 260. Messer. Wendung: Auf Messer sein: blank sein, Todfeinde sein; in offener Feindschaft sein. Dr. A fi la cu^ite. — 147 - Ar. Suntu (= sie sind) pri(tu) eu^iate. Alb. Jane me ö-iket (Zaros). Ngr. slvai ötä fiaxalQia. 261. Mitte. Bedeutungen: flüfbe. Beispiel: Er faßte mich um die Hüfte. Dr. Mä luä. de mijloc. Ar. Mi lo di mese. Alb. Me zuri nga mesi. Ngr. M* IjtiaöB asto r^ (licri. Big. Hyana me prez poloyinata (»um das Ereuz^). 262. Wendungen: Es ist etwas in der Mitte = es steckt etwas dahinter, ist im Spiele. Dr. e ceva la mijloc. Ar. Nlste-i tu mese. Ngr. Kart elvai Cxii fiiörj, 263. Mund; Maul. Wendung: a) Verdirb dir nicht den Mund d. h. verbrenne dir nicht den Mund. Dr. Nu-^ stricä gura. Ar. Nu ^-aspardi gura. Ngr. Mfj x^^^^Q '^^ ötofia cov. Big. Ne si razyaljaj ustata. 264. '*'b) Mit der Seele im Munde = in den letzten Zügen. Dr. cu sufletul la gura. Ar. Gu süflitlu la gurä. Alb. Me §pirt nde goje. Ngr. /ih t^ tpvxf] ovo orofia. Big. Du§ata mu e y z'Lbite (an den Zähnen). 265. c) ohne Mund bleiben = verstummen. Dr. Ramase &rä gurä. Ar. Armase fära gura. Alb. mbeti pa goje; Hahn, Gl. 20. Ngr. "EiiBiVB x^Q^^ örofia. Big. ostana bez usta. 266. Mfitze. Wendung: a) Mit der Mütze schief (oder: auf einem Auge, oder auf einer Seite), zur Bezeichnung der Verwegenheit. Dr. — Ar. Cu cacula strimbä (oder pri un oclu). Alb. Me §ami me n-ane (= mit dem Kopftuch auf einer Seite). Hahn, Heft II, 129, Lied 7. Ngr. Mh ro tpiöL axQaß(D(iivo. Big. Nakrivil si äapkata. 267. Nabel. Wendung: Der Nabel ist mir gefallen = ich hatte heftige Leibschmerzen. Ar. im cädü buriclu (dr. mä doare la buric). Alb. me ra ker^ize (auch z^mere »^ Herz); Hahn, Oloss. 45. Ngr. ^E^ecs 6 äg)aX6g (lov. (Big. razvil mu se pxp'Lt). 268. Nacht — Tag, Wendung: Es verging die Nacht, es verging der Tag (besonders häufig in Märchen). Ai, Tre^ii duä, tre^l noapte. Dr. Treci zi, treci noapte. Alb. sko nate, e Sko dite Hahn 167 IV. Ngr. äjtigva (liga, cbtigva vvxta (Epirus). Big. mina den, mina nost. 10* - 148 — Nacken s. Hals. 269. '^'NageL Wendung: Einen Nagel auf dem Heizen haben ■» einen Stein aof dem Henen haben. Dr. A ayea an coin la inimft. Ar. Am ni pennri la inimS. Alb. kam ns pema m^ zembr^. Ngr. ^Exco ipa xag^l cr^ xa^ci 270. Nihem,8lelL Bedeutung: Empfiuagen^ati&ehmen. Beispiel: Empfingst du mich heute abend? (Dr. Mä piimesti In astft sarft?) Ar. Me-aproMt astiseari? Alb. M£ Jias aonU? Vgl Hahn, GL 54. G. Meyer, Alb. Gramm. 67, 95. Ngr. Mh CfVytDVBiq a^fOQa (Epirus). 271. Name. Bedeutung: Namensti^;. Beispiel: Heute ist mein Namenstag. Dr. — Ar. Azi n-u oder ni-am numa. Alb. Sot e kam embrcn (Koröa). Ngr. a^pega dvai oder ix^ TOPOfia ftov. Big. Dnes mi e imeto. 272. Nicht. Wendung: Sagst du mir nicht = kannst du mir vielleicht sagen? Ar. Nu-rn di^? Alb. Nuka ms ^ua? Ngr. Ahv fiov Xig, 273. Nase. Wendungen: a) Es kommt mir zur Nase heraus »= es hängt mir zum Halse heraus. Dr. Mi-a esit prin nasw Ar. n-isi prit näri. Ngr. Mav ßytjxs ojt^ xri fivTTf]. Big. Izleze mu iz nosa. 274. b) Er ist ihm in die Nase, d. h. in die Quere ge- kommen. Dr. I-a yenit la nas. Ar. L«intra tu nän. Alb. I büni nder hunda; Hahn, Gl. 146. Ngr. Tov fix^xe örf^ fivvt]. 275. c) Die Nase ist ihm abgefallen =^ er trägt die Nase nicht mehr hoch. Dr. I-a cäzut nasul jos. Ar. 11 cadü narea. Alb. I ra hunda. Ngr. Tov ijtsöe fj pmrj, . 276. Nehmen, a) sich wohin begeben. Beispiel: Ich ging zur See. Ar. Loa! amarea. Alb. Muaf £ Morene =^ sie gingen nach Griechenland; Muar det (gingen. aufs Meer); Pedersen 154; vgl 26. 34. 40. 58. Vgl. auch ngr. roßaXa yia Tf/ d'dXaOöa. (Big. Vze si pTBtja). 277. b) fassen, enthalten. Beispiel: Wieviel faßt dieses Gefäß? Dr. Cät iea vasul acesta? Ar. Cit la yaslu aestu? Alb. sa mef kejo sne? vgl. Hahn 67. Ngr. IIooo xalgvei avxo TO Xafjvi^ — 149 — 278. Nehmen. Wendungen: a) Jem. mit dem Pfahle (oder mit Steinen) nehmen, jem. in die Flacht schlagen. Bei- spiel: Ich treibe ihn in die Flacht. Dr. A laä pe cineva cu parol. Ar. II laa ca parla. Alb. Mar me gar« (= werfe mit Steinen); Hahn, GL 67. Ngr. rov xcdQVCD (il to xaXovxi, fih rhg xirgeg. 279. b) Er ist genommene er ist gelähmt (von Dämonen, Elfen etc.); verrückt. Ar. Easte loat. Alb. i mafe, Pedersen 78; Tgl. 15, 151. (Big. Vzecha go negovite si.) [Dr. Este apucat. Ngr. Elvai Jtiaöiiipog.] 280. c) Er nimmt das Buch (die Buchstaben): er macht Fortschritte im Lernen. Ar. el u la cartea. Alb. mef karten^; Hahn, GL 67. Ngr. j^algpei ra ygaiifiara. Big. vzema (priema) kniga. 281. (Mhien. Bedeutungen: a) aufklären. Beispiel: Die Kirche klärt den Menschen auf. Dr. Biserica deschide pe om. Ar. Bäsearca-l deScIide omlu. Alb. Earta i hap süt neriut (= Das Lernen klärt den Menschen auf*) Zaros). Ngr. ^ iTCxXfjCia avolyet rov av&gcojto. Big. otvoren öovek. 282. b) aufblühen. Beispiel: Die Blamen blühen auf. Ar. Liliöile disciid. Alb. tSelina luleta (= ärd-l^ovoi ra Xov- Xovdia) Christophorides 446. Ngr. *Apolyovv ra XovXovöia. 283. Offnen. Wendung: a) Der Appetit hat sich mir geöffnet, d. h. ich habe Appetit bekommen. Dr. Mi s'a deschis pofka. Ar. Ni si discEse orixea. Alb. M' uhap orexi oder iStai**) (Zaros Chr.). Ngr. "Avoi^s fj oge^fj iiov. Big. Otvori mi se i§tah. 284. b) Ein Gespräch (er)öffiien = ein Gespräch anknüpfen, Unterhaltung fahren. Dr. A deschide vorba. Ar. Disciid zbor Alb. hap §ale(ne) oder ne kuvant. Ngr. *Avoif(x> xovßivxa. Big. Otvori se prikazka (duma). *) Auch: neria i häpete =» gebildeter Mensch: ävsTtwy/iivog av- d-Qfonoq Christophorides 473; karte e hap ieiiae (>» Das Lernen klärt den Menschen auf), Zaros Chr. **) türkisches Wort. — 150 — 285. Ohr. Wendung: a) Ich nehme mit dem Ohr, d. h. ich verstehe, errate. Ar. L'aü di ureacle. Alb. mar Te§ (nehme Ohr); Hahn, Gl. 67. Vgl. II 143, 1. Pedersen 37, 37. Ngr. nalQva> ixo taSrl. 286. b) Es schwitzt mir das Ohr nicht für dich ^= ich lasse mir keine graaen Haare um dich wachsen. Ar. Nu-ni asudä ureacIa trft tine. Ngr. Ai fiov vögcivei xavxl yia dpa. 287. Ostern. Wendung: Von Ostern bis Weihnachten (oder: bis Ostern) = selten. Dr. Din PastI in GrSciun oder din Pasti In Pasti Ar. Din Pasti-Pasti oder di Pasti-n Cfir- SÜD. Ngr. Axo Jtacx^^f^ o^ naöxaXia. Vgl Big. Na koleda pa na velikden. 288. Paradies. ^Wendung: Das Holz, d.h. die Prügel sind aus dem Paradies gekommen »> Prügel sind gesund. Dr. Bätaia e ruptä din raiü. Ngr. Tb §vXo ßy^xs ast rtjv xagaÖBtCo. Big. D'Lrvoto (auch tojagata, prBÖkata oder TLrSi- nata) e y raja izraslo. 289. Platzen. Bedeutung: anbrechen (vom Ti^e). Wendungen: Ar. cripli dua „der Tag brach an**. Ngr. eöxaösp 6 avysQiPog „der Morgenstern ging auf. Passow 70, 5. — Big. zora pukna. Matov 16. Vgl. frz. la crepuscnle „die Dämmerung^ 290. Platzen maehen. Bedeutung: betrüben. Wen- dung: a) Bringe mich nicht zum Platzen. Ar. Nu mi creapä! Alb. Mos t6 ms pdtsi! Ngr. Mri fih öxacygl Vgl. auch: 291. b) Du hast mir die Seele platzen gemacht. Ar. Int cripäsl süflitlu. Alb. Mc plase d2an£; Pedersen 176. Ngr. M* ioxaasg rrj ^vx^. 292. c) Platze = Zum Teufel mit dir, oder: Halt's Maul! Dr. crapä! Ar. creapft oder creÜil Ngr. öxaCel Big. Da pukne6! — Ngr. und ar. auch mit Verbalsubsi: axaöfiogl cripatlu! oder creplu! 293. Plnmp. Wendung: Plumpe Bretter jem. (auf)- schneiden. Ar. tale groase (sc. plQäyri «= eine Art Brett, auch Geschichte, Plauderei). Alb. i yret te trage „il lui coupe des grosses"; Dozon 101. Ngr. Tov x6g>rBi xovtQiq. — 151 — 294. Rede. Bedeutungen: a) Grund. Beispiel: Ich habe keinen Grund, zu . . . Dr. N-am cuvlnt sä . . . Ar. No-am zbor si . . . Alb. S-kam iQale tc . . . Ngr. Ahv ix(o Xoyo va . . . 295. b) Bedingung. Beispiel: unter der Bedingung daß . . . Dr. supt cuYlntul cä . . . Ar. cu zborlu cä . . . Alb. Me ata §al6 Ke . . . Pedersen 125. Ngr. Mh ro Xoyo vä . . . 296. Belnigung. Bedeutung: Abführmittel. Dr. Curä- ^nie. Ngr. xad-agdov. Big. oSistitelno. 297. Koeken. Wendung: etwas auf dem B. haben mit jem. d. h. mit jem. ein Hühnchen zu pflücken haben. Dr. A avea de fiircä cu cineva. Ar. Am oder mi laü di furcS. Ngr. lzo> t^yaXfi q)ovQoca fih xaviva, 298. Bitfen« Bedeutung: einladen. Dr. ehem. Ar.acldm. Alb. ^6fäs Hahn, Gloss. 39. Ngr. naXA. Big. yikam. 299. Sagen. Bedeutung: a) singen, spielen. Beispiele: Sing ein Lied. Dr. Zi-i un clntec! Ar. dl-I un clntic! Alb. *uaj n€ kfing! Ngr. ni(; %va rQOfovöiX 300. b) Er spielt auf der Flöte. Dr. I-o zice diu fluier. Ar. I-u dl^e cu flueara. [Alb. i-a *ot6 (= er singt)]. Ngr. xo Ubi fih xfj ipXovYiga. 301. c) bestimmen. Beispiel: wie Gott bestinmit Dr. Cum o zice Dumnezeu. Ar. Dumnidfiü cum va dlcä. Alb. Si e ^ Pemdia; Pedersen 31. Ngr. Kaxax&q d'ax^o ©fiog. 302. Sagen, steh. Bedeutung: heißen. Beispiel: Wie heißt du? Dr. Cum t^ zice? Ar. Cumu-^ ^c (pri numft)? Alb. Eus tf l^one? Hahn, Gloss. 59. Ngr. IIAq oh XivB\ — Big. Eak te vikat (kazvat)? 303. Salz. Wendung: Wir haben Brot und Salz zu- sammen gegessen »» wir sind sehr gute Freunde. Dr. A mlnca plne si sare Impreunä. Ar. SeH*e s-plne mtdbn deadün. Alb. Buk£ e kripß haigrcme baäke. Ngr. fpmiä xäi aXaq tpayaiuzv 304. '^'Sauer werden. Bedeutung: verleidet werden. Beispiel: Es ist mir verleidet worden. Dr. Mi s'a acrit. Ar. N'i se-acrl. Ngr. Ta §vpiöa. Big. Izleze mi kiselo. — 152 — 305. Satteln, den Sattel auflegen. Bedeutung: be- trogen. Dr. a ln;elä. Ar. bag saua oder sumarlu. Ngr. ßavio xo aafioQi. Anmerkung: Dr. in|el „betrüge^ hat woU niebts mit sl. Saliti zu tun; diesea hätte yielmehr ein *ln|äe8C ergeben müssen. 306. Schatten« Nebenbedeutung: Gespenst Dr.umbrä (= fantöme). Ar. aumbra. Alb. hie oder he; G. Meyer, Alb. Wtb. 149; Hahn, Gl. 147 (auch: Bezauberung, Behexung). Ngr. löxioq und löxio/ia Hahn, GL 147; dazu das Yerbum Cxia^oiiai (:» ich fürchte mich); Big. obsenitvam. 307. Schlagen. Wendung: a) die Sonne schlägt =» (be)scheint. Dr. Ar. Bäte soar(e)le. Ngr. xQovei 6 fjXiog (va xQovy o ^Xiog r^v avy^, va xQovy ro fieCtifi^Qi: Kind, Ngr. Volksl: 8 (10, 111). 308. b) die Flöte schlagen d. i. spielen. Ar. Bat flueara. Ngr. ßagalvm rfj q>XoviQa (Epiros). Alb. bie flojerese Hahn, Gl. 14. (G. Meyer, Alb. Wtb. 35: 4. bie = klopfe, schlage, spiele ein Instrument; falle). 309. Schlecht. Bedeutung: furchtbar. Dr. Minte rau (= er lügt furchtbar). Ar. Est! aräu musat (= du bist furcht- bar schön). Alb. vetulat« keK t u-ndzine (= deine Augen- brauen sind famos schwarz) Pedersen 140.*) 310. Schlecht. Wendungen: a) Ich werde dir das Böse abnehmen, d. h. Tu mir einen Gefallen und ich trage dafür dein Unglück. Ar. S-^i-am aräulu! Alb. ts mart§a te keSene! Hahn, 61. 44. Ngr. Na öov xagcp ro xaxol 311. b) Es scheint mir schlecht, d. h. es tut mir leid. Dr. Imi pare räü. Ar. ini pare arSu. Ngr. Mov xaxog>alvsrai. [Alb. me vjen keM = es kommt mir schlecht]**). c) zu einer bösen Stunde s. unter Stunde. d) Es hat uns ein Übel gefunden s. unter finden. 312. Schneiden, hauen. Bedeutungen: a) abschneiden, abhauen. Beispiel: einen Baum abbauen. Dr. a tÜa un *) Genen kek' (« gcnen per dere) er lügt farchtbar vieL Zaros. **) Christophorides 149. — 153 — eopac. Alb. Pres ne pem«; Tgl. Hahn, öl. 105. Ngr. K6ß(o öivxQO. 313. b) schlachten. Beispiel; einen Ochsen schlachten. Dr. a taia un boü. Alb. ^er oder pres na ka. 314. c) stechen, bes. substant. Das Stechen. Beispiel: Seitenstechen haben. Dr. jmighiu. Ar. gungln. Alb. ^erm, e d-emieja; Hahn, 61. 38. Ngr. xa xo^lfiara, ög>axx7jg. Verbal: es sticht mich: Dr. mä Injnnghie. Alb. Ms d-ems kfimbete (ich hatte stechenden Schmerz in den Beinen); Pedersen 121; ma d'er (== es sticht mich) Hahn 38. Ngr. Mh x6g)XBc oder (ik öq>a^st. Big. prese6e me v krBsta. 315. Schneiden. Wendungen: a) den Appetit ab- schneiden, d. h. verleiden. Beispiel: Der Appetit ist mir ver- leidet Dr. Mi s'a täiat pofta. Ar. N'i si täe örixea. Ngr. Mov xojtfpce ^ oge^T/. Alb. u-pre ts ngrenete. 316. b) den Preis schneiden, d. h. festsetzen. Dr. A taia pre^ol. Ar. taR pazarea. Ngr. x6ßc3 xfjv xifiij. Big. Da otseöem pazara. Tu. paha kesmek. 317. c) Die Milch ist (um)geschlagen. Dr. laptele s^a taiat. Ar. S-tale oder s-astä[6 läptile. [Alb. u-pri§ kamuSt (Epirus).] Ngr. Eojtfjxs x6 yaXa, Big. Mlekoto se preseöe. 318. d) Seine Kunden sind abgeschnitten, d. h. sind aus- geblieben. Dr. Mugterii lut s-au täiat (dela prävalie). Ar. Mustira^Ii li si t^farä. Alb. j u-prene mugtfiria; Pedersen 181. Ngr. E6:x7]xap ol fiovöTBQfjöig xov. 319. Schreiben. Wendungen: a) So war es ihm ge- schrieben = So war es ihm vom Schicksal bestimmt. Dr. Asa i-a fost scris. Ar. Asi-I fu scriatä. Alb. aätu i§ Skruare. Ngr. Ibxöi fjxave ygafifiivo xov. Big. Taka mu bilo pisano. 320. b) Geschriebene Augen = bemalte Augen. Ar. ocli scri4^i. Alb. sü te äkruare, Dozon, Gl. 83. Ngr. Fgafifiiva fiaxia, (Big. Pisani vezdi == Augenbrauen; vgl. Matoff 17: pisana hurka, pisan kaval.) Dazu: 321. Geschriebene, das. Bedeutung: Schicksal. Dr. scrisul. Ar. scriata. Alb. Skrone, Hahn, GL 123. Ngr. xo — 154 — YQa/ifiipo ^Schicksal, das Yorbestdmmte*' Mits. 250. Big. Pisa- noto „la destin^e*' Markoff 539. 322. Sehnlter. Bedeutung: Stütze. Wendungen: a) (eine) Stütze haben (an jem.) Dr. A avea spate. Ar. Am pl&tärT. Alb. Kam krähe; Hahn 52. Ngr. "Exo xXareg. 323. b) (eine) Stütze geben »a stützen; helfen. Ar. Daü pl&tärl. Alb. ap krähe (helfen); Hahn, Gl. 69. Ngr. Alvo xXaxBq. 324. Schwanz. Bedeutung: Schleppe. Dr. coadä. Alb. bist Blg.opaäka. Ngr. ovQa. Wendung: a)Mit dem Schwanz des Auges = von der Seite (yerstohlen), mit einem Seitenblick Dr. Cu coada ochiulul Ar. Cu coada oclului (oder di oclu). Alb. Me bi§t te surit Hahn 135 (19). 325. b) Geld u. a. mit Schwanz = übermäßig yiel (groß). Dr. minciunä cu coadä „eine freche Lüge^. Ar. minöunS cu GoadS. Alb. g€ne§tr6 me biät (Zaros). Ngr. y^ififiara fih ovQoi, t» 326. Zusammensetzungen: Schwanzschl^er (oder -Schüttler) «= Bachstelze. Dr. codobaturä. Ar. cudubäturS oder Gudubaträ. Alb. bidtatundes (geg. biSkundes). Ngr. Cov- öovQaöa (st. öeiöovQaöa zu öelo) und ovqo). Big. strBrcopaäka. 327. Sebwarz. Bedeutung: unglücklich, elend. Bei- spiele: a) Ich Elender! Ar. Lailu! Alb. i ziu «== der Unglück- liche, e zeza= die Unglückliche; G.Meyer, Alb. Gr. 63. 33, plak e zeze die unglückliche Alte; Pedersen 42. 14, Hahn II 130; 136. Ngr. 6 (lavQogl 328. b) Weißes Geld fftr schwarze Tage. Dr. Bani albi pentru zile negre. Alb. Hola oder para te barda per dit« te zes (Zaros). Ngr. "AöjtQOt JtoQäöeg yia ficevQeg fiiQsg. Big. Beli pari za 5emi dni. Schwer s. Last. 329. Sebwitzen. Wendung: Der Schnurrbart schwitzte ihm, d. h. fing an zu sprossen. Ar. L'-asuda musta^. Alb. mustaka jote te ka dersure; Dozon Gloss. 14; oder i derSi mustaka. Ngr. ro fiovöraxi rov lÖQOvei. 330. Seele. Wendungen: a) Er hat mir die Seele heraus- gezogen = er hat mich bis au& Blut gequält. Dr. Mi-a scos — 155 — sufletul. Ar. N'i scoase suflitla Alb. Me ndzof e dzan. Ngr. JHov sßyaXs r^ M^XV- ^^8- Izvadi mi duSata. [Türkisch: dzan almak (= töten) oder dzan t§ikarmak== sterben]. DictioD- naire francais-turc von B. Joussouf, Eonstantinopel 1888, S. 308. b) Mit der Seele im Munde s. Mund. c) Die Seele in die Zähne nehmen s. Zahn. Dazu: 331. Seelenkind. Bedeutung: Adoptivkind. Dr. copil de suflet. Ar. fiöör di suflit (oder trä suflit). Ngr. Vvxojtal6i\ auch tpvxoyiog (Epirus). Vgl. auch ven. fio d'anema und firiaul. fi d'anime. Anmerkung: Ebenso bildet man die Ausdrücke: Seelen- sohn, Seelentochter, Seelenvater. 332. Selbst. Bedeutung: Person. Beispiel: Drei Personen. Dr. Ar. Trei Infi Alb. tri vete. 333. Setzen, stellen, legen. Bedeutung: a) anfangen. Beispiel: Er fing an zu fluchen. Dr. — . Ar. bäg$ s-angur& oder sä blastimS. Alb. u vuri ie isiste eöe nemste; Pedersen 42 (15). Ngr. ''EßaXs va ßglöy xal va ßXaarifi^Cy. 334. b) = einlassen, z. B. ins Haus. Dr. a bäga In casS. Ar. Bagu-n casa. Ngr. ßa^o oxo cjtlri. Alb. re nie ätepf. 335. c) = anstellen, annehmen z. B. als Diener. Dr. a bäga slugä. Ar. bag huzmiMär. Ngr. ßa^co vxfjQirtiiv). Alb. \€ na hüzmeMar. Big. turjam sluga. 336. d) = eingehen, z. B. eine Wette. Dr. Pui prinsoare. Ar. bag baste. Alb. ve hast (Pedersen 69). Ngr. ßa^co örol- Xrifia. Alb. ve hast; Habn, Gl. 6. 337. Setzen, stellen, legen. Wendungen: '^'a) Ich setze ihn es zu machen = ich lasse es durch ihn machen. Dr. n pun sä o facä. Ar. II bag s-u faca. Alb. E v« te bcre. Ngr. Tov ßa^(o va xo xa/i^. Big. turih go da . . . 338. b) Ich setze mein Mögliches == ich tue mein Mög- lichstes. Dr. M pun toate puterile. Ar. Ini bag tute puterle. Alb. re tcre fuKin (Zaros). Ngr. Ba^co ra övvara fiov. 239. c) ich setze jem. auf Schwur, Eid = ich beschwöre, mache einen schwören. Dr. 11 pui pe juramlnt. Ar. ll bag — 156 — pri ^arat. Alb. e yc mbe be Christophorides, Lex. 17; Hahn, Ol. 6. Ngr. TOP ßa^co ai oqxop. Big. taijam pod kletva. 340. d) ''^ch setze es (mich) mit jem. «= ich lasse mich mitjem. ein. Dr. Mft ptrn cu cineva. 'Sgr. ra ßa^€o /ih xaviva. 341. e) ich setze in Verstand =: ich beabsichtige. Dr. Imi pan in minte. Dr. im bag tn minte. Alb. re nder ment, Hahn, Gl. 6; Ngr. Bd^co Cxo vov ftov. Big. turjam na um« 342. f) ich setze das Ohr := ich spitze das Ohr, ich be- merke. Ar. Bag ureacla. Alb. rs Yei; Hahn, Gl. s. v. y€. Ngr. Bäpco rovrl. 343. g) Stimme(n) setzen «= ein Geschrei erheben. Ar. bag boa^ea. Alb. ve Z6ri. Ngr. ßa^io rhg qxopig. 344. Singen. Bedeutung: lesen, auch studieren (vgl. lesen). Im Part. Perf. auch: gelehrt. Ar. cintu. Alb. kendön Dozon 40; Hahn, Gloss. 45. Gelehrt: ar. cintät. Vgl ital. carta canta e villan dorme: Mussafia, Gramm, it. 142. 345. Sinn, Yerstand. Wendungen: a) Daß du deinen Sinn habest = gib Acht, paß auf! Ar. s-fi-ai mintea! Alb* tfi ke§ maidije ne . . . Dozon 52; Pedersen 86. Ngr. Nax^g To pov aovl 346. b) Sammle deinen Verstand = nimm dich zusanonen! Ar. Adunä-^i mintea! Alb. Mbqi^ m^ndine! Ngr. Ma^etps ra fivaXa Covl Big. S'Lbiraj si uma! 347. c) Ich halte Sinn »= ich behalte, vergesse nicht Dr. Tin minte, Ar. Tin minte. Alb. mbaj ment, Hahn, GL 69. Big. Imaj si na um! Vgl. ii teuer mente. Siehe auch Sand- feld-Jensen, Zt. rom. Phil. 30. Bd. 348. d) Ich springe aus dem Sinn = ich werde närrisch. Ar. goc di minte. Alb. Ms lot e zeza mende, was Pedersen 152 falsch übersetzt: mein Herz hüpft (vor Freude); (buchstäblich heißt es: mir hüpft der arme Sinn = das arme Herz). 349. e) Wir haben einen Sinn = wir sind eines Sinnes. Dr. minte avem. Ar. Nä minte-avem. Alb. jemi me ne mcnt? „Sind wir einig?** Hahn, Gl. 73. Ngr. Miä ypci/iri MxofiB, Big. na edin um sme. — 157 — 350. f) Ein Mensch jnit zwei Sinnen = ein nnentscfalossener Mensch. Ar. Om cu doauä min^ä. Alb. neri me du mende§, Hahn 73. Vgl. ngr. avd'Qcojtoq dlyvcoiiog. 351. g) Er ist nicht in allen seinen Sinnen »= es ist nicht ganz richtig mit ihm. Dr. Nu e tn toate min^ile lul Ar. Nu-i tu mfn^e tute. Alb. S sste nde msnt (er ist nicht bei Sinnen). Ngr. Ahv slvat Cxa fivaXa tov. Big. Ne e s vsickija si (um). 352. Sitzen. Bedeutung: wohnen Beispiel: Wo wohnst du? Dr. ünde sezi? Ar. lu sedi? Alb. ku fi? Ngr. Uov xad'Böai. Big. k-Bde sediS? Tu. nerde oturior? 353. Sonne. *Wendung: von der Sonne herabgetropft = unbeschreiblich schön. Dr. Bupt din soare. Ar. kikat din soare. Ngr. "HXioOTciZaxTog (aus ^Xiog und ataXa^ca). 354. SpeieheL Wendung: Es läuft ihm das Wasser (d. h. der Speichel) im Munde zusanunen. Dr. A-i curge balele (dupä ceva). Ar. U curä baUle . . . Big. tecat mu ligite . . . Ngr. Tqbxovp t« öaXia rov, 355. Stehen, Nebenbedeutungen: a) stehen bleiben, anhalten. Beispiel: Bleib stehen! Dr. Ar. Stai! Ngr. Sza- aovl Big. stoj! (Alb. dafür: dale! G. Meyer, Alb. Wtb. 60, Pedersen 115). 356. b) Wohnen. Beispiel: Wo wohnst du? Dr. Unde stai? Ar. lu stai? Big. K-^de stoi§? (Alb. Ku fi ti?) Anmerkung: Wie man sieht, stimmt nicht das Alb. in diesen Nebenbedeutungen, wieCandrea, Buletinulsociet. filol.1, unrichtig meint. 357. Stirn. Bedeutung: der hervorragendste, vornehmste Teil, die Blüte. Dr. Fruntea npbilimii „Die Blüte des Adels" ; fruntea mesei „Der Ehrenplatz am Tische". Ar. Fruntea hoa- ralei „Der Vornehmste des Dorfes". Alb. bali i verese „der beste Wein"; G. Meyer, Gr. § 58. Big. stoi na celo „er steht obenan." 358. Stern. Wendung: Ich werfe in die Sterne, d.h. ich prophezeie. Dr. Arunc oder dau In stele. Ar. Arüc tu steale. Alb. e heö- nde üj, Hahn, Gl. 145. Ngr. PIxpg) Cxa — 158 — aCTQa; (ygL Ar. ardc ta cärfl Alb. hed- nde karte. Xgr. Plxvm Cxa x^^^Mx). 359. Stunde.*) Bedeutungen: a) Mal. Beispiel: Viele Male. Dr. De malte ori. Ar. Di multe or!t. Alb. hxme here vgl Hahn, GL 146. 360. b) ^^einst". Beispiel: eine Stande. An na oarä. Alb. n€ her«; Hahn, Gl. 146. Dazu: Ar. dinftoara „auf einmal", Alb. me n£ her£, Hahn, Gl. 87; Pedersen 133; Dozon 62. Big. Na £asa «» sogleich. 361. c) „sobald als** in der Verbindung: die Stande wo .. . Ar. Nä oarä cä . . . Alb. nehere ka . . . G. Meyer, Alb. Gr. 60, 5. Ngr. Triv Sqü xov ... ' 362. d) Weiblicher Dämon (im Plural). Beispiel: Die Dämonen haben ihn ergriffen. Ar. Lo-acä^ra orle. Vgl. Hahn, GL 89: „Or« geg. weiblicher Dämon, der die Welt darch- streifl, die Verwünschungen und Segenswünsche aufschreibt, die er hört, und sie in Erfüllung bringt." VgL Christo- phorides 288. 363. Stnnde. Wendungen: a) Zar guten Stunde — zum Heil! Dr. In ceas bun! Ar. oarä bunä! Alb. oxs e mbare! Ngr. "Oga ocaX^l Big. Na dob'Lr 5as! 364. b) Zur Stunde — frühzeitig. Ar. Di oara oder di cu oarä. Alb. heret „de bonne heure; de grand matin" Dozon 30; se u e §uaj nga hera feksin, se jam fukara (= denn ich lösche das Licht frühzeitig aus, weil ich arm bin) Pedersen 60 (27). Ngr. {k)v(OQlq, 365. c) Stunde finden == Gelegenheit f. Beispiel: Er fand G. Ar. I-afl£ oara. Alb. i geti her«. Ngr. TotJ ßiff^xe zf/v Sga. 366. d) Daß dir eine böse Stunde komme = daß dich der Teufel hole! Dr. Fi-tt-ar In ceas räa, sä-ti fie! Ar. Sä- \i jinä oara arauä oder laie (die schwarze = unglückliche Stunde)! Ngr. Eax^ Sga va aovgd'yl *) Es muß bemerkt werden, daß alb. here, wenn es auch ans lat. hora kommt, doch jetzt nicht mehr ,,Stunde" bedeatet, dafür sagt man: ore, sahat — 159 — 367. e) Von Stunde (zu) Stunde =» dann und wann, von Zeit zu Zeit. Ar. Di oarä-oarä. Ngr. Ast äga — cSpa. Alb. here here, Dozon 30; Hahn, 61. 146; Christophorides 477. Big. Ot cas na cas. 368. f) Gute Stunde = zum Beispiel. Dr. ar. bunä-oarä. Ngr. xaX^ Sga (in Märchen). 369. g) Stunden — Stunden = bald — bald. Ar. ori- ori. Alb. here-here; vgl. Hahn, Heft II, 146; Skenderbeg 5, 38: benej her ujk her delpre „bald wurde er Adler, bald Fuchs**. 370. Sachen. Bedeutung: auch yerlangeu, bitten. Dr. caut. Ar. cafbu. Alb. kerkön. Ngr. yvQSVco, Big. dirja. Beispiel: Was verlangst du von uns? Dr. Ce cau^i de la noi? Ar. Te caf[l dila noi? Alb. TS kerkön nga neve? Ngr. Tl yvQsvBcq ajro (laq. Big. kakvo diriä ot nas? 371. Tag. Wendung: a) Er hat noch Tage = er hat noch lange zu leben. Dr. Are Incä zile. Ar. Are düe (lundi). Alb. Ka dite [te gate]. Ngr. "Exbi fiigeg. Big. ima (o§te) dni. 372. b) Tag mit Tag = taglich. Dr. Zi cu zi. Ar. duS cu duS. Alb. dita me dite; Pedersen 68, 6. 63, 21. 117. Ngr. Miga fie rfj (iiga, 373. c) Ich fand ihm den Tag = ich fand Gelegenheit, mich an ihm zu rächen. Ar. L'-afläl dua. Alb. I geta ditene Hahn, Gl. 23. Anmerkung: Dr. Ngr. und Big. sagt man: ich fand ihm die Zeit: (Ngr. rov ßg^xa (top) xaigo. Big. Nameri mu yremeto. Dr. i-am gäsit vremea). Dazu die Zusanmiensetzung: 374. Ton einem Tage. Bedeutung: vorgestern; unbe- stimmt: neulich, vor einiger Zeit: Dr. De-unä-zi. Alb. nediteze; Hahn, GL 87. Ngr. äjto fiia fidga, 375. (Den Tag) eroffinen, anfangen. Wendungen: a) Wie hast du den Tag angefangen? Ar. Cum apirf^J? Alb. Si u-dive oder t§ u-dive? (Morgengruß, Pedersen 117; siehe auch Hahn, Gl. 19.) Ngr. Ilcog ^ij/idgooasg; 376. b) Guten Tagesanbruch! (Nachtgruß). Ar. Apiritä bunä! Ngr. KaXo ^ijfi^gcofial Alb. Mire göirs. — 160 — 377. c) Mögest du gesund erwachen! Ar. s-apiri ca slnä- tate! Alb. Mirs ugediß oder ngdiß me Sendet! Hahn, OL 19. Ngr. Na §,rjiuQfo0\iq /ä /lai 378. Teil. Bedentnngen: a) Seite. Beispiel: a) Auf jener Seite. Ar. Näparte. Dr. In a parte. Alb. mb-at-ane; Dozon 48 OIoss.; Pedersen 40 (24, 30, 31). Ngr. artiv aXXrj lUQUL 379. b) Gegend. Beispiel: Er ist aus nnserer Gegend. Dr. Este din pSrfile noastra Ar. Easte din pär^e-a noastre. Ngr. sIpm axo ra fiiotj /lag. 380. c) Anteil, Halbscheid. Beispiel: In Halbscheid geben. Dr. Dan in parte. Ngr. Alvm fUQtixo. 381. d) halbe Pferdelast (soyiel auf die eine Sattelseite gepackt wird). Beispiel: a) es ist keine Pferdelast, sondern nur eine halbe. Ar. Nn-i ni fdrtie, ma nS parte. Alb. s-ist€ ne bare, po ne an£; Hahn, Gl. 2. Ngr. dhv bIvb %va xovßoQi, (la fipia fUQyia (Epiros). 382. Teil. Wendungen: a) Ich habe den Ort von der anderen Seite abgesucht =» ich habe alles um und um gekehrt. Ar. Tumai loclu de-alanta-parte. Alb. k^ mb-ane tjatere (ich kehre auf die andre Seite, d. h. ich suche alles durch); Hahn, s. v. an6. (Big. Ob'Bma zemata na opaki). 383. b) Sie suchten es in allen vier Richtungen =» in allen Ecken. Ar. U caftara tu päturle pärtt (sc. a lümilei). Alb. E kerkojne nga ts kater änete; Dozon, Gloss. 384. Teilen. Bedeutung: Gemein haben. Beispiel: Wir haben nichts mit einander gemein. Dr. N'arem nimic de Im- pär^t. Ar. No-avem ^ivä tra mpär^re deadtin. Ngr. Ahv 6X0/16 rhtoxs va fiegaocofia. Big. Nema kakvo da delim pomezdu si. Alb. S-kemi g£ te ndajme. 385. Teufel. Wendungen: a) Ich habe den (oder einen) Teufel gegessen == ich habe übermäßig viel (oder gar nichts) gegessen. Dr. Am mtncat pe dracul. Ar. Am micata un drac. Alb. Hengra ne djal e gusm«. Ngr. "Etpaya %va Jtegl- ÖQOfio oder ötaßoXo, — 161 — 386. Trocken. Bedeutung*: starr, steif. Beispiel: Ich war starr. Dr. Am rämas sec. Ar, sicai (Verbum). Alb. mbeta ^arß oder ^ate. Ngr. "Efieiva ^SQog. Dazu: 387. Trocken werden «== erstarren. Beispiel: Die Hände sind mir steif geworden. Dr. Seca-fi-ar mtna! Ar. Int sicarS minie. Alb. mu-ö-ane duarte: Hahn 37 Gl. Ngr. Mov gepa- ^rpcav rh x^Qi^a- Big. da ti izs'^knat rrcete! 388. Trocken. Wendungen: a) trocken, d. h. mit An- strengung schlucken. Dr. a inghiti In sec. Ngr. ^sgoxataMva), 389. Tür. Wendung: eine gute Tür = eine vornehme Familie. Ar. Poartä buna. Alb. Der e mira oder: der e made; Hahn, Gl. 28. Anmerkung: In derselben Bedeutung wird auch im Ar. und Alb. sowie dial. im Ngr. das türk. odzak (ar. ugak) = Kamin, Haus verwendet. 390. Yerbrennen. Wendung: Feuer soll dich ver- brennen! (Fluch.) Dr. Arzä-te-ar focul! Ar. S-te-ardä foclu! Ngr. 0a)tia va ok xatp^l Big. OgTtn da te gori! 391. Yerbrannt. Wendung: Der Verbrannte = der Arme. Ar. Arsid. Alb. i djeguri; Hahn 28 Gloss. Ngr. 6 xafi/iipog, 392. Verderben. Wendungen: a) sein Vermögen ver- geuden. Dr. a-si strica averea. Ar. s-asparse avearea. Alb. priSi gsns. Ngr. *ExaXaö6 rfjv xaraötaol rov. 393. b) ein Mädchen verführen. Dr. A strica o fatä. Ar. aspargu featä. Ngr. x<^^^^ xoqIxöl Alb. pri§ götsene; Hahn, Gl. 106. Big. Kazvaljam momice. 394. c) *eine Verlobung auflösen. Dr. A strica o logodnä. Ar. Aspargu isusirea. Ngr. XaXvä rfjv aggaßcova. Big. Raz- valjam godez. 395. d) Die Freundschaft brechen. Dr. A strica prie- tenia. Ar. aspargu uspi^tla. Alb. u-priS me mik (s= Freund) Ngr. XaXpci rfj g>iXia. Big. Razvaljam prijatelstvo. 396. e) Das Wetter ist schlecht geworden. Dr. s'a stricat vremea. Ar. Se-asparse Kirolu. Alb. u priS koha. Ngr. ^ExaXaCB 6 xaiQog. Big. Vremeto se razvalü Welgand XIV. 11 — 162 — 397. f) Das Buch ist entzwei. Dr. Cartea este stricata. Ar. Cartea easte-aspartft. Alb. Karte igte £ priSure. Ngr. 'To ßißXlo elvai x^^lao/f^i^o. 398. g) Wir haben uns verdorben = wir haben uns ent- zweit Dr. Ne-am stricab Ar. ]!)e-asparsim (oder le-asparsim = wir haben sie verdorben). Alb. U priSmc (Zaros Chr.). Ngr. Ta x^^^^l^^ (iSTa§v /lag (»= wir haben sie zwischen uns verdorben). 399. h) Geld verderben = Geld wechseln*). Ar. Aspargu parä^. Alb. Prifi parät(€) (Zaros). Ngr. x^^^^ JtaQadsg. Big. Razvaljam pari. 400. Yerholzen. Bedeutung: Starr werden. Beispiel: Ich bin starr vor Kälte. Dr. Inlemnii de frig. Ngr. ^E^vXiaaa äjto t6 xqvo. Big. VdTbrvich se ot stud. 401. Yerkftnfen. Bedeutung: weis machen. Beispiele: Dr. Cui le vinzi astea? Ar. a cui li vindi aeste? ^Wem machst du das weis"? Alb. Vajza e kupctoi, se t§ Jaf i siti mbreti plakut „Die Tochter merkte, was der König ihrem Vater weis machte. Ngr. *H xoQti xaraXaße, rl Xa(pi JüovXovCe 6 ßaai- Xiag cxov jcarsga. Big. Komu gi prodavaä? 402. Yiel. Wendungen: *a) das viele (viele) = höchstens. (Dr. Cel mult). Ar. Multu — multn. Alb. äume — §ume. Ngr. t6 JtoXv JtoXv. 403. b) die vielen = die Menge. Dr. Cei mul^i. Ar. Multll. Alb. Tfi Sumetc. Ngr. ol jtoXXoL 404. c) von vielem = vor langer Zeit. Dr. De (de) mult. Ar, di multu. Alb. per sume. (Ngr. jtgo JtoXov). Big. ot mnogo. 405. Yier. Wendungen: a) Mit den vieren = im Galopp. Beispiel: Ich laufe im Galopp. Ar. Fug am pdturlea (Dr. f. de rup pämtntul). Alb. überhaupt schnell: me te katra, ik te katra schnell. Ngr. Tgix^o fih ra rsooega. Davon: ar. am- pSturledz calu „mit verhängtem Zügel reiten**; vgl. ngr. rerga- b) Mach deine Augen zu vier s. unter „Auge**. *) und Geld vergeuden: er vergeudete sein Vermögen: Ar. S-asparse avearea. Alb. prifii ganc. Ngr. ;((xAa(r6 r^ negiovaia xov. — 163 - 406. Ylerhnndert. Wendung: Er hat 400 Dram, d. h. das volle Gewicht der Oka = er ist, im vollen Besitz seiner Geisteskräfte. Ar. Easte patru sute (sc. dräni) oder Lo-are ucäln patra sute. Alb. katre-KindeS „400 Dr. besitzend*' Hahn 43. 407. *VogeL Wendung: Mein Vogel = mein Liebling! Dr.. Puiule! Ar. Puflü! Alb. Zogu im! Ngr. jtovXl fiovl Big. Pilence! 408. '''Yogelmilch. Wendung: Dort findest du sogar Vogelmilch = aUes, selbst was unmöglich scheint. Ar. AcI6 s-lapte di puilü afli (Dr. lapte de pasere kommt nur in Märchen vor). Alb. Atie gen erfe KumeSte zogu*) (Zaros). Ngr. *Ex6l xal rov JtovXiov ro yaXa ßglöxrig. Big. tamo äte nameris i ot pticka (ot lastovica) mleko. (Vgl.Kor.'L^r IV 453: verweist auf die entsprechende agr. Wendung in Ar. Wespen 508 und OQV. 1672, sowie auf Strabons Geogr. XIV, 637). Vgl. Serbisch: tiöje mleko; auch russisch nmnhe mojoko. 409. Ton an£en. Wendung: von außen leiden »» an der Fallsucht leiden. Ar. Pate din-afoarä oder este loat din- afoarä. Ngr. ütad'aLvst an ?gco. 410. b) die Äußere «= die Elfin. Alb. jäätesme, auch perjaätfsme, Hahn, GL 18. Ngr. ro k^anücov. 411. Yorhang. Wendung: Mit (ohne) Vorhang d. h. bescheiden, bzw. unbescheiden, unverschämt. Dr. (a vorbi) cu perdeä. Ar. (om) cu pirde, (om) farä pirde. Alb. (neri) me perde, (neri) pa perde; Hahn, Gl. 97. Vgl. ngr. gerClx(Droq „ohne Häutchen" (= Hymen?) und ar. „il cripa pirdelu" (= der Vorhang ist ihm geplatzt) sowie alb, i plasi Ael i baKt** (= die Stirnader ist ihm geplatzt, d. h. er hat alle Scham verloren) und big. Perdeto na ocite mu se puknalo. 412. Waschen. Bedeutung: a) rein waschen (von Schmerz, Trauer, Schuld). Beispiel: Nichts kann mich rein waschen. Dr. Nimic nu mä spalä. Ar. Nu me-aspeala oder Ja tivä. Alb. Te m£ diste mÜfa mua, S. me lan as Tum' as *) Vgl.: kcPumcSt (xriXiovfifja wfire mir mein Liebchen gestorben, so hätten mich weder Fluß, noch Bach gewaschen) Hahn, Alb. Stadien ü, 130 (Lied 15). b) ich habe mich yon Schnld gewaschen, d. h. ich habe meine Schuld bezahlt Dr. M'am spüat de datorie. Ar. Me- aspilal oder mi lai di borge. Alb. laj detürme (= ich be- zahle die Schuld) Christophorides, Lex. 195, Hahn, GL 60. 413. Wasser. Wendungen: a) In welchen Gewässern schwimmt er? *» Wessen Meinung teilt er? Dr. In ce ape se adapä? Ar. Tu ^e ape se-adapä? Ngr. Sh xL vbqcl Jtov- r/gerai (Epims); — sonst: oh xl vega ßglcxBxai. 414. b) Ich bin nicht in meinen Gewässern d. h. in meinem Element. Dr. Nu sint in toate apele mele. Ar. Nu-s to-ape- ni. Ngr. Ahv slfiai Ota vsQci (lov, 415. c) Ich kann es wie Wasser d. h. fließend. Dr. stiü ca apa. Ar. IT stiu ca apa. Alb. e di si uje. Ngr. ro k^Qo} aa(v) vsQO. Big. Znam go (kato) po voda. 416. Weg. Wendungen: a) mit (dem) Weg = recht, billig. Dr. Ar. Cu cale. Alb. me urfe; Hahn, Gloss. 89. Femer: für gut befinden: Dr. Ar. aflu cu cale. Alb. kur t' a gihtß me MOS „quand il la jugerait ä propos"; Dozon 6; Hahn, Gl. 8. 417. b) außer dem Wege = unrecht — mäßig; ungerecht. Ar. Pärä de cale. Alb. i paurfe [wird auch vom Teufel ge- braucht. Vgl. ngr. 6 jteQlÖQOfiog], 418. c) ich mache Weg = ich mache Platz; ich reise. Dr. Fac drum. Ar. Fac cale. Alb. ben ude (ich reise); Dozon 6; Hahn, Gl. 89—90. Ngr. Kavo) ÖQOfio. Big. PraTJa p'Bt. 419. d) ich gebe Weg = ich erledige (bei Sachen); = ich gebe Bescheid (bei Personen, iron.), auch jage fort, lasse laufen. Ar. Daü cale. Ngr. Alvco ögofto, — Gib ihm Bescheid: Ar. Dä-I cale. Alb. Ep i urfe; Hahn, Gloss. 89. Ngr, ö&c xov dgofio. Dr. Dau drum. Big. Davam mu p'Btja „ich lasse ihn laufen". 420. Weifi. Bedeutung: glücklich, glückbringend; ehren- haft. Beispiele und Wendungen: a) weißer Tag. Dr. alba — 165 — zi. Ar. dua alba. Alb. öits e bardß. Ngr. ^AcjtQrf fidga. Big. bei den. 421. b) Du mögest weiß sein (als Wunsch): Ar. alba s-Kü === „du soUst weiß sein, d. h. mögest du glücklich sein! (Auch als Ausdruck des Dankes.) Alb. t£ patga fake barcfe ,,möchte ich dich haben als einen Glücklichen^. 422. c) mit weißem Gesicht = ehrenhaft. Ar. Cu fa^ä alba. Alb. me fake barde. Ngr. aCjtQonQoöcoxoq, 423. Weiß werden. Bedeutung: dämmern. Ar. Algf (dua). Alb. zbarrfelen: u-zbardelüe „le jour a paru**; Dozon, Gl. 109. Big. razbelva se. 424. WeüSen. *Bedeutung: in der Ferne schimmern. Beispiel: Was schinmiert dort in der Ferne? Dr. a albi. Ar. ^e algaste aclö departe? Ngr. rl äcjiQl^st oder aCxQovXiaC,Bi kxsl [laTCQia. Alb. ts bardon atje se-vaiti (= von der Ferne)? (Zaros Chr.) Big. kakvo se belee tam? 425. Weifielieii. Bedeutung: Eiweiß. Dr. Ar. Albus. Big. belfrLk. Ngr. döJtQadi. 426. Werfen. = eine Fehlgeburt machen. Wendung: Sie machte eine F. Ar. lo ar(ü)ca (dr. a lepädat). Albi §tie ^javorter**; Dozon 86; Hahn, Gloss. 126. Ngr. toqqi^s. Big. pometvam. 427. Werfen. Wendung: Er warf die Kanonenkugel ab ==s er ist gestorben. Ar. Arucä topa. Ngr. sQQfj^e ro rojti. Big. Go tsrli topot (Ochrida). HvBrli topa (Bulgarien). 428. Wind. Wendung: Mein Kopf nahm Luft, d. h. ich weiß nicht, was ich tue. Dr. A-i luä capul vint. Ar. Im lo caplu vimtu. Alb. Ms mori koka er«; Hahn, Gl. 67. Ngr. ücdQvei (= nimmt) 6 vovg fiov ayigaq, 429. Wissen. Bedeutung: kennen. Beispiel: Ich kenne ihn gut. Dr. II stiu bine. Ar. Lu stiü gine. Alb. E di mire. Ngr. rov ^igco xaXa. Big. Znam (poznavam) go dobre. Dazu: 430. Das Wissen. Bedeutung: Klugheit. Dr. Stire. Ar. Stire oder Steare. Alb. dituri. 431. Oewn£t. Bedeutung: klug; gelehrt. Dr. Ar. stiut. Alb. diture; Hahn 30: ditune (= gelehrt); Dozon, Gl. 15. Ngr. — 166 — ^BQOv/isvog (Epirus). Davon: ar. nistiüt Alb. pa-ditur€ (un- wissend und ungelehrt 432. Wollen. Bedeutungen: a) gern haben, lieb haben. Beispiel: Falls du mich einmal liebst, liebe ich dich fanf Mal Ar. S-mi vreari tine nä oarä, lo ti toi ^infi. Alb. ns me do ti ns is6, u tß dua pese; Pedersen 36; 119; Christophorides, Lex. 105 dua = ich liebe. Ngr. ''Ap (ih O-iXsig fiia g>0Qa, hyd öl d'iXfo Jtivre, Big. iskaä (sakaS) li me? (= willst du mich heiraten, hast du mich lieb?) 433. b) brauchen, erfordern. Beispiel: Ich brauche zwei Monate sie zu heilen. Ar. Voi doi mesi pinä tras u yindic. Alb. Dua di muaj t e äeroj; Pedersen 119. Ngr. GiXtD ovo fi^vsg yiä va rfj yiatgitpcp, 434. c) schuldig sein. Beispiel: Ich bin ihm 100 Groschen schuldig. Ar. II voi nä sutä di grosi. Alb. I dua n£ Mint groS. Ngr. Tov 9'ilm ixaxo ygoaia, 435. Wollen, Wendungen: a) Es will sagen == das heißt. Dr. Va sft zicä. Ar. Va dica. Alb. Do me ^ene; Dozon 16. Ngr. OiXei va Jt^. Big. äte kaze. 436. b) Du willst, du willst nicht oder: wollend nicht wollend = du magst wollen oder nicht (nolens — volens). Dr. Ar. Vrei nu vrei; Ar. va nu va. Alb. do mos do; deäi- s-deSi; Pedersen 119. Ngr. »iXeig 6h d-iXeig. Big. stes ne äteä. — Dr. de voie de nevoie. Alb. duaj-s-duäj (mochte er woUen oder nicht); Hahn II 167, 10. Ngr. d-iXovrag fif^ d-eXoprag. 437. c) Wenn du willst = sei es, ob nun. Dr. Säva (aus sä vrea). Ar. Si va. Alb. ndo — ndo entweder — oder (aus ne + do); Candrea, Bulet. I. Ngr. {ap) ^iXeig. — Vgl. span. si quier, worüber G. Weigand in Vollmöllers Jhber. VI, I 157 und Hasdeü, Cuvinte din bätrlni I 300. 438. Wort. Wendungen: a) Mit Wort sein = streitig sein. Beispiele: Eine streitige Sache: Dr. Treabä cu vorbe. Ar. Lucru cu zboare. Ngr. '^Epa JtQäfia (is Xoyia. Dieser Acker ist streitig: kejo are eäte me fjale; Hahn, Gl. 139. — 167 — 439. b) Ohne Wort = zweifellos. Dr. Färä vorbä. Ar. Tara zbor. Alb. Pa-fjale; Hahn 139. Ngr. XcoQiq Xdyo. Big. Bez duma. 440. c) Ich habe ein bißchen Wort mit dir = ich habe mit dir zu reden. Dr. Am ni^ca vorbä cu tine. Ar. Am putin zbor cu tine. Alb. Kam n€ t§ik£ laf me t£. Ngr. ^E^o^ Xoyaxi (la^l öov, 441. *d) Wort schicken = eine Bestellung machen, sagen lassen. Dr. A trimite vorbä. Ar. Pitrec zbor. Alb. Dergöj fjalß. Ngr. 2tsXv(D Xoyo. 442. e) Von Wort zu Wort = ein Wort gab das andere. Dr. Din vorbä in vorbä. Ar. Di zbor — zbor. Alb. Nga fjale me §ale. Ngr. Idjto Xoyo oh Xoyo, Big. Ot duma na duma. 443. f) Es ist (gibt) kein Wort = es ist ganz sicher. Dr. Nu-ü vorbä. Ar. Nu-i zbor. Alb. S'eSte iQale. Ngr. Ahv ix^i Xoyo, Big. Ne §te i duma. 444. Zahn. Wendungen: a) Du wirst mir in die Zähne kommen == du wirst in meine Gewalt kommen. Ar. Va-nü yini tu dinte. Alb. Do te me vijs mhs öembet, Ngr. Oa- [i iQd-fiQ Cxa öovxia. 445. Zeichen. *Bedeutungen: a) Zielscheibe. Beispiel: ich schieße (ziehe) nach der. Scheibe. Dr. Trag la semn. Ar. trag tu semnu. Alb. Isno mire! = ziele gut; Hahn, 61. 119 (§6non = aufzeichnen). Ngr. Tgaßco özo orjftadc, 446. Zerbrechen. Wendung: Das wird an deinem Kopfe zerbrechen = das wird über dein Haupt kommen. Dr. Asta se va sparge de capul tau! Ar. Di cap-tl va se-aspargä aestä! Ngr. Avro d-a öjcaay ovo xetpaXi öov\ Big. Tova ste ti stro§i glavata. 447. Zerspalten. Bedeutung: verwirren, toll machen. Beispiel: Mache mir den Kopf nicht toll. Dr. Nu-mi despica capul! Ar. Nu-ni disicä caplu. Alb. Mos me täaj kökene! Hahn, Gloss. 45. Ngr. Mri fiov ^eaxlC,yg z6 x6q)dXi, Zerstören s. verderben. 448. Ziehen. Nebenbedeutung: erdulden, leiden. Bei- spiel: Ich habe viel erduldet. Dr. Am tras mult. Ar. Multu — 168 — iarsp^ Alb. ixnne hoKa. Ngr. ^ErQaßtj^a xoXv. Big. mnogo teglich (preteglich). 449. Zusammenziehen. Wendung: a) Ziehe mich nicht zusammen, drücke mich nicht *» dränge mich nicht, nötige mich nichi Dr. Nu mä stringe. Ar. Nu mi strinde. Alb. Mos m6 Strengo; Pedersen 50, 59, 63. Ngr. M^ fih oq>l^^g. 450. b) ich bin zusammengezogen = ich bin in der Enge. Dr. Sint foarte strlmtorat. Ar. fiin multu stres. Alb. jam fort i ötrengüarf. Ngr. Elfiai xoXv Cg>ixroqi Taxixxa. 451. Zusammengezogen. Bedeutung: geizig. Ar. stres. Alb. Straiguare, gtreugüm; Hahn 126. Ngr. cg>vxx6q oder Cg>LxroxiQ7iq. Big. stisnat. VgL it. (triest.) strento „geizig" (Subak, Arch. Triest p. 11). Big. stisnat, stisnja (von dem Verbum stiskam). Schlußwort Es ist klar, daJS die vorstehende Zusammenstellung von Wendungen nur unvollständig sein kann, trotzdem aber glaube ich, daß aus ihr hervorgeht, wie innig und vielfaltig die Be- ziehungen der Balkanvölker Jahrhunderte hindurch gewesen sein müssen, um zu derartigen Übereinstimmungen zu ge- langen, so daß wir wohl berechtigt sind zu behaupten: 1. Ein und derselbe Geist beseelt die Sprachen dieser Völker; so daß man annehmen könnte, diese Sprachen selbst bilden innerlich eine Einheit; der einzige Unterschied liegt in der äußeren Form; es kommen dieselben Wendungen, Redensarten, Wortbildungen in allen zugleich vor. 2. Die Beziehungen, seien es nun freundschaftliche oder feindliche, zwischen diesen Völkern sind im Laufe der Zeit nie völlig abgebrochen worden. Nur ao wird die Einheit der inneren Sprachform der Balkanvölker begreiflich. Sie setzt ununterbrochene Wechselbeziehungen und eine seit langem bestehende Kulturgemeinschafb voraus. — 169 — 3. Die jetzige ethnographische Physiognomie der Balkan- halbmsel spiegelt — wenn man von den Türken und Juden und von einer gewissen Abnahme resp. Zunahme der einzelnen Volker absieht — mehr oder weniger, den früheren ethno- graphischen Charakter der Balkanhalbinsel während der Bildungszeit der Balkansprachen , wieder. 4. Es lag nicht in dem Zwecke meiner Zusammenstellung, der Frage näherzutreten, wo der Ausgangspunkt der Über- einstimmungen zu suchen ist. Das ist bei dem bisherigen Stande der Forschung noch gar nicht möglich. Dazu bedürfte es einer umfassenden Untersuchung über das weite Gebiet des Folklore, Sprichwörter, Rätsel, Lieder, Märchen etc. Immerhin muß schon jetzt auf die Wichtigkeit und Not- wendigkeit dieser Frage und ihrer, wenn auch noch in femer Zukunft liegenden Lösung hingewiesen werden. Benutzte Werke und Abkürzungen. Alb. = Albanesisch. Ar. = Aromunisch. Barcianu, Dic^;. romäno-german, Sibiu 1900. Buletinul Societä^ii filologice I, Bucuresti 1905. Big. = Bulgarisch. Byzantios, Sk., Ae^ixov etc. Athen 1857. Candrea, Aurel., (siehe Bulet. soc. filol.). Convorbiri Literare 38. Bucuresti. Christ Zaros = ein albanesischer Kaufmann in Leipzig, dem ich manche mündliche Mitteilung verdanke. D ensusianu, Ovid, Histoire de la langue roumaine L Paris 1901. Dozon, Manuel de la langue chkipe ou albanaise. Paris 1879. Dr. = Dakorumänisch. Gaster, Stratific. elem. latine (in „Revista pentru istorie, archeologie si filologie, I, 7—32, 345—356"). Gerof, PiqHHK-L Ö-RirapcKHÜ hshicb, 5 Teile. Philippopel 1895-1904. — 170 — Y. Hahn, Albanesische Studien. Jena 1854. Hasdea, Etymologicum Magnum Bomaniae. Buc. 1887 — 1893. Jb. OB Jahresbericht des Instituts f&r nun. Sprache. Markof, Dictionnaire bulgare-franfais. Philippopel 1898. Matof, GrBcko-bilgarski studij, Sbomik, IX. Bd. Sofia 1893. MegL = Meglenitisch. Miladinof; Deutsch-Bulgarisches Wtb. Sofia. Mitsotakis, Neugr.-Deutsches Wtb. Berlin. Mejer, 0., EtymoL Wtb. der albanesischen Sprache. Straß- burg 1891. Mejer, 0., Kurzgefaßte albanesische Grammatik. Leipzig 1888. Miklosich, Fr., Die Slavischen Elemente im Bumunischen. Wien 1861. Ngr. = Neugriechisch. Papahagi, Per., Basme Aromäne; Graie Arom&ne. BucurestL Pedersen, Holger, Albanesische Texte mit Glossar. Leipzig 1895. Po litis, IlaQaöoöeig I, II. Athen. Puscariu, Sextil, Etymologisches Wörterbuch d. rum. Sprache. Bhoussopoulos, As^ixop EXXtjvOYSQfiavixov. Athen 1900. Saineanu, L., Incercare semasiol. asupra limbei romäne; In- fluenza orientalä etc. Bucuresti. Sandfeld-Jensen, Der Schwund des Infinitivs im Bum. Jb. IX. Weigand, G., Vollmöllers Jahresbericht VI. Zaros s. Christ. Den bulgarischen Teil habe ich mit Hilfe meines Kollegen Dr. St. Bomanskj ausgearbeitet Die mit einem Stern ver- sehenen Wendungen und Bedeutungen verdanke ich der freund- schaftlichen Mitteilung meines Freundes Dr. K. Dieterich. I. Aromunen aus Biela. II. Aromune und Serbe aus Öipuliö. Bnmftnen nnd Aromnnen in Bosnien von Gustav Weigand. Im Jahre 1905 erschien in den Annalen der rumänischen Akademie B. 27, historische Abteilung, eine Abhandlung über die „Rumänen in Bosnien und Herzegowina in Vergangenheit und Gegenwart" von Isidor lesan, der beweisen will „ca pretutindeni se aflä nu numai urme mari de existen^ de odinioarä a Bomänilor, dar ca in multe locuri din ^arä exista si astäzi chiar tn masse compacte^. Ich las die Arbeit mit dem größten Interesse, obgleich ich gleich von Anfang sah, daß der Verfasser zwar ein großer Patriot sein mag, aber von sprachlicher, geschichtlicher und ethnographischer Forschung keine Ahnung besitzt. Bei der großen Zahl augenfälliger, unsinniger Behauptungen, die sich auf den wenigen Seiten finden, ist es mir überhaupt unerklärlich, wie das Werk unter die Abhandlungen der rumänischen Akademie geraten konnte. Jedenfalls steht es tief unter aller Kritik. Einen viel besseren Eindruck macht das ebenfalls auf Kosten der rumänischen Akademie gedruckte Werk von Teodor Filipescu: Die rumä- nischen Kolonien in Bosnien, mit 20 Bildern und ethno- graphischer Karte, 312 S., Bukarest 1906. Auch dieser Ver- fasser versteht als Chemiker natürlich gar nichts von Philo- logie, obgleich er sich mit Vorliebe mit philologischen besonders etymologischen*) Fragen beschäftigt, er bemüht *) Man sehe z. B. die Ausführungen S. 84 oben oder noch viel Bchlimmer S. 300, wo Goni^a von lat. conus mit der Bedeutung „a tuma" abgeleitet wird. — 172 — sich aach redlich aber ohne alle Ejritik geschichÜiches Mate- rial fftr seine Behauptungen zu sammeln (der Name „Ylah, Wallach^ ist wie für ihn wie für so viele seiner Landsleute gleichbedeutend mit „Rumäne^, obgleich schon oft genug nachdrücklich auf das Haltlose dieser Ansicht hingewiesen wurde) und dann hat er bei seinem Suchen nach Rumänen die Manie, jeden brünetten Typus für rumänisch zu erklären. Trotz alledem besitzt das Werk einen gewissen Wert. Herr Filipescu ist als Beamter des Punzierungsamtes im ganzen Lande umhergereist und hat bei dieser Gelegenheit sehr ge- wissenhaft das statistische Material gesanmielt: Er ist der erste gewesen, der in einem Au&atze im Glasnik zemaljskog muzeja u Bosni i Hercegovini, 1902, XIY 297—301 auf die Gunusari von Cipulid aufmerksam gemacht hat und dann in seinem Werke weiteres Material beigebracht hat. Hätte sich Herr Filipescu darauf beschränkt einfach die Wohnsitze, Leben, Beschäftigung etc. der Gunusari und Karavlasi in einem kleinen Werkchen zu beschreiben, so hätte er uns einen viel größeren Dienst getan, als durch das dickleibige Werk, in dem es von unhaltbaren, ja geradezu lächerlichen Be- hauptungen winmielt, und so vor der Lektüre abschreckt Das Schlimmste aber ist, daß das Werk von Filipescu und noch mehr das von lesan die öffentliche Meinung in Rumänien irre geführt hai Man glaubt jetzt, daß in Bosnien und Herzegowina zahlreiche rumänische Siedelungen vorhanden sind, und daß in der Vergangenheit das Land voll von Rumänen gewesen ist, die mit der Zeit slavisiert worden sind. Auch ich habe mich täuschen lassen; ich war zwar von vorn- herein darauf gefaßt, mit gewaltigen Übertreibungen rechnen zu müssen, aber ich hätte doch nicht geglaubt, daß ich rein gar nichts von rumänischen Siedelungen finden würde. Es gibt, das sei gleich von vornherein als Resultat meiner For- schungsreise ausgesprochen, kein einziges rumänisches Dorf oder auch nur Dörfchen in Bosnien und Herzegowina; es finden sich sichere Spuren von Aromunenniederlassungen an mehreren Orten, die von Herrn Filipescu ausfindig gemacht — 173 — wurden; aber die Balije in der Herzegowina haben nichts mit den Rumänen gemein. Ich werde also im Folgenden erst über die angeblichen Rumänen (Earaylasi), dann über die Aromunen (Gunusari) und zuletzt über die Balije zu sprechen haben. Einige wenige Spuren der Anwesenheit Yon Rumänen oder Aromunen in früheren Jahrhunderten, wie sie sich mit Sicherheit durch Ortsnamen feststellen lassen, habe ich ge- funden, bin aber mit dieser sehr schwierigen und zeitraubenden Untersuchung noch nicht zu Ende gekommen. Die Karavlasi. Unter Karavlasi verstand man im Serbischen früher, zur Zeit der Donaufarstentümer, „Rumänen aus der Walachei". Speziell in Bosnien hat jetzt das Wort Karavlah die Be- deutung von „Rumänisch sprechendem Zigeuner" angenommen, denn es gibt* daselbst auch muhamedanische, katholische, orthodoxe Zigeuner, die nicht Rumänisch sprechen. Im nord- östlichen Bosnien gibt es nur einige Dörfer, in denen sich rumänisch sprechende Zigeuner angesiedelt haben. Über diese Zigeuner spricht nun Filipescu in seinem o. a. Werke S. 199 — ^203. Wenn ich seine breiten Ausführungen mit dem größten Wohl- wollen, das ich einem mir persönlich befreundeten Manne schulde, beurteilen soll, so will ich alle kunterbunt durch- einander gemengten historischen Bemerkungen als unge- schrieben betrachten, und das übrige beigebrachte Material als wertvoll für die Landeskunde von Bosnien bezeichnen. Wenn aber mein Freund Filipescu diese Zigeuner schlankweg als „Romäni"*) bezeichnet, und ihre Siedelungen ohne weitere Umstände als „comune romänesti" auf seiner beigegebenen geographischen Karte einzeichnet, so muß ich dagegen ener- gischen Protest erheben, und es ist mir sehr leicht zu be- weisen, daß er sich dabei in einer groben Selbsttäuschung *) p. 258 „Aus dem Angeführten ersehen wir, daß die Earaylahen nach ihrem UrBpmnge Rumänen sind/' — 174 — befindet. Er selbst gibt uns in seinem Werke das beste Beweismaterial an die Hand. Man betrachte z. B. das Bild S. 237. Auch das ungeübteste Auge muß in den dort reproduzierten Männern und Weibern aus Purkovid den ausgesprochensten Zigeunertypus erkennen. Das gleiche ist der Fall mit den übrigen Bildern aus Purkovic und S. 289 aus Babkovid. Andere Abbildungen von Typen sind nicht vorhanden. Da kommen uns zu Hilfe seine An- gaben über die Beschäftigung der Leute. Er fuhrt im ganzen 19 Dörfer resp. Weiler an, deren Bewohner sich mit etwas Landwirtschaft, dann vor allem mit Anfertigung von Gegen- standen aus Holz wie: Tröge, Löffel, Schalen, Spindeb, Quirlen, Körbe etc. beschäftigen und sie im Hausierhandel vertreiben. Es sind das die sogenannten „Lingurari*' = Löffelschnitzer, die ursprünglich in den Golddistrikten Siebenbürgens als „aurari" = Goldwäscher, „rudari oder baiesi" = Bergarbeiter be- schäftigt gewesen sind. Als die Goldausbeute im Laufe des 18. Jh. immer mehr zurüchging und Arbeiter überflüssig wurden, haben diese Leute, die sich offenbar schon vorher ihren Hausrat aus Holz selbst verfertigten, diese Neben- beschäftigung zur Hauptbeschäftigung gemacht und sind dann natürlich immer weiter gezogen, zunächst ins südliche Sieben- bürgen, wo sie auch heute noch Baiesi und Rudari genannt werden, über die ich im IV. Jahresberichte S. 288 und auch im IX Jb. S. 151 unten gesprochen habe, dann sind sie weiter nach Rumänien und nach Serbien gezogen, von wo aus sich einige auch nach Bosnien begeben haben. Dann gibt es unter ihnen eine Menge Musikanten, die im ganzen Lande umher- ziehen, und auch aus Serbien eingewandert sind, denn dort, aber nicht in Bosnien ist die Hauptmasse der rumänisch sprechenden Zigeuner ansässig. In dem Dorfe Batkovic aber gibt es auch eine ganze Anzahl Bärenführer, die, obgleich sie weit in der Welt umherkommen, doch das Rumänische als Haussprache bewahrt haben. Diese Beschäftigung als umherziehende Musikanten und als Bärenfahrer verrät deutlich den Zigeuner. Die Beschäftigung mit Holzwaren findet sich — 175 — allerdings auch bei Rumänen, z. B. bei den Motzen, aber doch eignet sie ganz vorzugsweise den Zigeunern, resp. den Budari. Auch die Rotari = Radmacher sind oftmals Zigeuner. Daß die Zigeuner Ackerbau erlernt haben, ist nicht auffallend, gibt es doch in Rumänien viele ansässige Zigeuner, die sich aus- schließlich mit Ackerbau beschäftigen und zum Teile sogar große Gemeinden wie Budesti in Ilfov bilden. So zeigt also das Werk des Herrn Pilipescu schon, was von den angeblichen Rumänen zu halten ist. Um mich aber selbst von der Sachlage zu überzeugen, war ich auf dem Markte in Dolnja Tuzla und hatte Gelegen- heit Earavlasi aus Eamenica und Purkovid zu sehen, die zweifellos Zigeunermusikanten waren. Dann nahm ich einen Mann aus Maoöa-Earavlasi mit und untersuchte mehrere Stunden lang seine Sprache. Diese zeigt deutlich z. B. in der Form t'jpt'ine = piepten siebenbürgischen (Ofenbaja am Aranjo§) Ursprung. Auch der Typus des Mannes hatte nichts von dem rumänischen, sondern war ganz wie der der Rudari, auch die ganze Art zu sprechen, das Phlegma seines Wesens rief mir lebhaft die Rudari ins Gedächtnis. Ich habe dann noch auf meiner Wanderung von Gracanica nach Bjela die Leute von Spionica kennen gelernt, auch diese sind wie in der ganzen Umgebung bekannt ist, Zigeuner, gewiß keine Rumänen. Deutsche und rumänische Verwaltungsbeamte, Gendarmen und Offiziere, bei denen ich mich über den Charakter der Earavlasi erkundigte, haben mir einhellig ver- sichert, daß es nur Zigeuner sind; nur Herr Pilipescu und Herr lesan sehen in ihnen Rumänen, deshalb müssen sie auch, und das mit Recht, den Spott ihrer eigenen Landsleute in Sarajewo über sich ergehen lassen. Wenn Herr Pilipescu solche Preude an Zigeuner-Rumänen hat, dann mag er nach Serbien gehen. Dort gibt es statt der 2000, die er mit Mühe und Not in Bosnien zusammengebracht hat, sogar an 10000 und daneben an 200 000 echten Rumänen. Das lohnt doch wenigstens! Rumänische Saisonarbeiter aus Ungarn und selbst aus der Bukowina, die sich zuweilen in Bosnien einstellen, bleiben außer Betracht, 176 Die Gunusari. Das obere Vrbastal von Dolni bis Oomi Vaknf bildet eine 2—3 Kilometer breite, frachtbare Ebene, die Yon hoben, steil abfallenden Bergen umgeben ist; der Hauptort dieser Ebene ist das Städtchen Bugojno, ehemals türkisch Skoplje genannt, wonach auch die Ebene heute noch die Ebene Ton Skoplje heißt. Die Bevölkerung von Bugojno und Umgebung ist entweder muhammedanisch oder katholisch, nur ein Ort macht eine Ausnahme: das Dorfchen Cipulid, das eine halbe Stunde westlich von Bugojno liegt, und eine orthodoxe Be- völkerung hat; wenn die orthodoxen Bewohner von Bugojno, die sich erst in neuerer Zeit dort niedergelassen haben, den Gottesdienst besuchen wollen, müssen sie sich schon bequemen nach Cipulid zu wandern, wo bereits zur Türkenzeit eine Kirche gebaut worden war. Aber nicht nur dem Glauben nach, sondern auch im Typus uüterscheiden sich die Be- wohner von ihren Nachbarn. Unter den Männern findet man häufig den so charakteristischen Typus der Aromunen, den jemand, der mit diesem Typus vertraut ist, gar nicht ver- kennen kann, zumal in der dortigen Umgebung von vor- wiegend blonder serbischer Bevölkerung. Bei der muham. serb. Bevölkerung ist nach meiner Beobachtung, die ich namentlich auf Märkten zu machen Gelegenheit hatte, der blonde Typus vorherrschend, bei den katholischen Serben tritt der brünette Typ schon häufiger auf, vorherrschend aber wird er bei den orthodoxen. Doch ganz abgesehen davon und von der Tracht kann man bei einiger Übung die Serben nach der Konfession recht wohl unterscheiden, wenn es auch schwer ist die unterscheidenden Merkmale anzugeben. Es gibt eben auch bei wesentlich gleichen Typen noch etwas Unterscheidendes, das man erst dann mit dem Auge zu er- fassen im stände ist, wenn man Hunderte und Tausende In- dividuen derselben Art gesehen hat. Ein beträchtlicher Teil der Cipulidaner aber weicht wesentlich in seinem Typus von dem serbischen, und selbst von dem brünetten serbischen ab. ^^^^ H^^cTiL^d ^^^'j^'^r^ - i^Ü * r 111. Hütte der Balije in Gola-Brda. im ^ KpP wm 1^ '-"^ IV. Balije in Gola-Brda. — 177 — Bei ihren Frauen dagegen ist schon der serbische Typus auf- fallenderweise häut»^ vertreten. Mischung hat natürlich oft genug stattgefunden, auch im Dorfe selbst haben sich einige serbische Familien von auswärts niedergelassen. Ich war acht Tage in Bugojno und habe von dort aus viermal das nahe Dorf besucht und wohl die ganze Bevölke- rung zu Gesicht bekommen. Außerdem auch in Bugojno selbst mit einigen dort ansässigen Cepulidanem Verkehr ge- habt. Der Herr Kreisvorsteher Zaharovid war so liebens- würdig mir auf dem Kreisamte die Hausliste des Dorfes vorzulegen, so daß ich auch in dieser Beziehung die nötigen Studien machen konnte. Es ist überflüssig die Namen alle mitzuteilen, denn nicht ein einziger Familiennamen ist darunter, der als rumänisch erklärt werden könnte, ebensowenig die Namen auf den Grabinschriften. Es gehört schon die ganze Naivität eines Nichtfachmannes dazu, um die Namen Ducid (duce) Prendid (prinde ce) etc. als rumänisch zu erklären. Die Familiennamen sind überhaupt bei den Aromunen ganz modernen Ursprungs, immerhin könnten sich Spitznamen als Familiennamen herausgebildet haben. Die Vornamen sind auch alle slavisch mit den üblichen Kürzungen häufig in er- starrter Vokativform: Pero (Peter), Stevo, Gjuro und Gjoko (Georg), Cvijo, Mide und Mijat (Michael), Miro und Mimo und Dima(o) (Demeter), Risto (Christus), Pane (Pantelimon), Todor, Spiro, Ljubomir, Cedomir, Luka, Trifon etc. weibliche: Boja, Zoika, Angjelina, Mara, Danica, Bosiljka, Spasa, Tarsa, Dokja, Savka etc. Aus den Namen lassen sich absolut keine Schlüsse auf die Herkunft der Bewohner machen. Im Jahre 1896 zählte das Dorf 110 bewohnte Häuser mit 450 Pers. (175 M. 272 W.). Orthodoxe gab es 443, femer 7 Katholiken. Drei sind Besitzer von mehr Ackerland, 20 sind Freibauern, 67 sind Kmeten, d. h. nach dortigem Sprachgebrauch Bauern, die das Land von einem türkischen Bej, dem Besitzer des Dorfes, in Pacht genommen haben. Im ganzen sind bei der Landwirtschaft 139 Personen beschäftigt, die übrigen sind Handschi und Handwerker, vor allem aber Gunusari (etwa Weigand XIV. 12 — 178 — 50 Personen), oder wie man im Serbischen mit einem tür- kischen Aosdracke sagt: Kalajdzi d. L Yerzinner. Ouniisar bedeutet dasselbe; im Aromunischen heißt die Masse, woHiit Yeradnnt wird: yamnng aus ngr. yapcofux; das zugehörige Verb /gnusesku aus ngr. yavovoo resp. aus der pf. Form yavcoo- (Aor. hYava}6CL)\ daraus mußte in Cipuliö '^'ganusesku, mit regelmäßiger Assimilation gunusesku werden; hierzu gehört das Subst. gunusar = Verzinner. Schon dieses Wort allein und der Beruf (aromunische Yerzinner und Kupferschmiede besonders aus Erudevo trifft man häufig in Serbien und Bul- garien) zeigen den aromunischen Ursprung der Bewohner von Cepulid, die, wie ihre Tradition meldet, vor etwa 150 Jahren aus Urmelia d. h. Rumili, worunter offenbar Makedonien zu verstehen ist, eingewandert sind. Näheres wissen sie nicht mehr. Ihre Muttersprache, das Aromunische, haben sie ver- gessen, es gibt niemanden in Cepuli<5, der Aromunisch sprechen könnte. Es haben sich nur bei den im Lande um- herziehenden Gunusaren eine Reihe sehr stark verstümmelter imd umgeformter aromunischer Ausdrücke erhalten, die diese in Verbindung mit dem Serbischen als eine Art Geheimsprache unter sich gebrauchen. Ich habe mit großer Mühe und Geduld von den verschiedensten Personen in Cepulid und Bugojno*) gesammelt, was zu sammeln war. Aber es ist herzlich wenig, denn immer bekam ich wieder dieselben Wörter zu hören. Bezeichnend für die Mischung mit serbischen Weibern ist der umstand, daß das wenige sprachliche Material nur bei den Männern zu finden ist, während doch sonst gerade die Weiber am zähesten an der überlieferten Sprache festhalten, und die umherziehenden Männer sie leichter aufgeben. Ich habe auch versucht im Innern der Häuser, in der Einrichtung» in der Hausindustrie etc. die Spuren des Aro- munischen zu finden, aber mein Bemühen war umsonst. Die *) Lazar Gjnrovic, lovo Lukic, Mihalj Bujak, lefto Vu6ic. Am besten soll lovo lojpovid die Sprache keimen, aber er war leider auf der Reise. — 179 — • Dorfanlage, der Hausbau, die innere Einrichtung, Tracht, Gewebe etc. unterscheiden sich in Nichts von dem in der Umgebung Üblichen. Es ist also nur der Typus, die Be- schäftigung, und einige Sprachreste, die uns zweifellos be- weisen, daß die Leute aromunischer, nicht daco- oder istro- rumunischer Herkunft sind. Die orthodoxe Religion weist natürlich auch auf Einwanderung hin, nicht aber auf aro- munische Abstammung. Daß von einem Sammeln von Märchen und Liedern imter den Umständen nicht die Rede sein konnte, ist selbstverständ- lich. Mit größter Mühe habe ich einzelne kleine Sätze heraus- gebracht, man wird daran sehen können, bis zu welchem Grade die Serbisierung der Sprache vor dem Verlöschen be- reits gelangt war, jetzt ist sie erloschen. Die Wörter, die ich im Folgendem in alphabetischer Ordnung mit Angabe der Etymologie und Bedeutung bringe, dürfen also nicht als Teile einer lebendigen Sprache, sondern nur als Erinnerung aus der Vergangenheit betrachtet werden, deren Form aus ver- schiedenem Munde auch verschieden mitgeteilt wurde. Be- sondere Abweichungen der von Filipescu mitgeteilten Formen sind durch F^ (die ersten Mitteilungen im „Glasnik", repro- duziert durch lesan) und F (in „Coloniile romäne") als solche gekennzeichnet. Einige Wörter wie sirka — Kreis, foliana — Feile, kolinde, morfco gestorben, pelitsa, tsamizam — klein, konnte ich überhaupt nicht erfragen, ich habe sie im Ver- zeichnis weggelassen, ebenso wie die zahlreichen serbischen Wörter, die keine oder nur geringe Veränderungen erlitten haben wie misurats — Mais, stimati — ehren. Verzeichnis der aromunisclien Sprachreste. alb — weiß, ar. albu. albuSa — Schnaps. Neubildung von alb. dpa, *apa — Wasser, ar. apg. bäkgr — Kupfer, ar. bgk^re, big. ÖaKiRp-L, ytk. bakir. balta — Teich, Sumpf, ar. balt9 = big. srb. blato. 12* - 180 — b^antiia — Geiarank. Neabildmig Yon be'ati (s. dieses) aus. be'&t — betranken. Neubildung aus be^ati nicht gleich, dr.beat. b6'ati — trinken, ar. beare mit stark gehauchtem *a; be*amo — wir trinken = ar. noi bem; be^ai — trinke = an bea. bereb^k oder berebekle — Schaf, ar. birb^kü Hammel. berebeklan — Hammel, Widder. Neubildung aus berebekle yermittels des sehr beliebten masc-Suffizes -an. bis^rka — Kirche, ar. bis^rik^, b^s^rik^. b^rdzözle — Fenster aus ar. b^dz^ulu resp. aus dem PL b^digdzle Dachfenster, ytk. bad^ä Dachfenster, Kamin. Auf- fallend ist der r-Einschub, aber 9 ]> o, femer das Ver- wachsen des Artikels mit dem Worte ist eine gewöhn- liche Erscheinung in Cipuli(5. Durch serb. Einfluß ist das Gefühl für den Artikel gänzlich geschwunden. bune, f. -a — gut dedai — gib! Impt. ist der einzige Best von dare — geben. Die Form beruht auf dem Aoriststanmi ar. dedu, der auch ins Impf, dedeam eingedrungen ist dintsul PI. — Zähne aus ar. dintsuIL o disere — Metallschüssel (F^ Bienenhonig) scheint mir trotz der Abweichung ar. tindz&e Metallschüssel, ytk. tendzere zu sein. dofudzati — kommen. Neubildung aus fudzati + serb. do = zu, heran. doi f. daole — zwei aus ar. doi, dao[le. dolomitäkän — Leiber, Weste aus ar. dolomits, ytk. dulamä oder srb. dolamitsa, dolamitSka. dominftsa — Morgen, ar. diminjtsg, dumnftsa, ir. domarftsj. dominika — Feiertag aus ar. dominikg — Sonntag. dzudzunära — Dschamia. Neubildung von ar. dzu[n]dzunedzu — summen (cf. dzundzunar — alle Art von Brummkäfem) also eigentlich „Ort wo gesummt, gebrummt wird". farina — Mehl aus ar. fgring. fetsel f. la — gemacht, einziger Rest von fatsere; aus dem — 181 - Aor. fjtse wurde P. Perf. nach serb. Weise fetsel, fetsela gebildet, fiasta — junge Frau aus ar. nviastj, mit Verhärtung von y, vielleicht hat auch das folgende Wort mitgewirkt, fiata Dim. fiatuäitsa — Mädchen, ar. feat^. fitsör — Eind, Knabe, fitdorat Coli. Kinder, fitSorän Augm. Bursche, ar. dr. fokis — Feuer aus ar. fok + serb. Suflf. -id fratel — Bruder aus ar. frate + le. frekati — reiben. Impf, frekai aus ar. frek. fddzati — laufen, eilen aus ar. fug; man erwartet freilich fiidzati, aber dz ist ein ungewöhnlicher Laut im Serb. fandula — Kaffee. Neubildung aus ar. fund^ — Lederbeutel^ worin der gemahlene Kaffee aufbewahrt wird (mitgeteilt von Herrn Th. Capedan). gallna — Henne aus ar. geling. galinats — Hahn. Neubildung zum vorigen (galinats — Vogel- kot ist unbekannt). gortsa oder gortsula — Birne aus ar. gortsg — Birne, dieses maz. ropi^a (seil. Kpyma) — Waldbirne, wilde Birne, (pera F^ ist eine Fälschung, pearä ist im Ar. überhaupt nicht vorhanden). ggrmäre — Geld aus ar. gr9mare Öeld. gunusar — Verzinner aus ar. yunusar, s. Einleitung. gunusarski — die Sprache von Cepulid gegiftan — Zigeuner aus ar. giftu + Suff. an. F.s Formen Egiptan und Firauni sind falsch. *omle — reich F. scheint om — Mensch zu sein; es muß ein Mißverständnis vorliegen. Für reich wußte man kein einheimisches Wort zu nennen (ar. avüt). iäpusa — Stute aus ar. iapg + Suff. u§a. iarba — Gras, Kraut aus ar. iarb^. ifte — Getreide (falsch „Hafer" F.) aus ar. yiptu — Getreide. — 182 — kal — Pferd aus ar. kaL kalan — Hengst. Neubildung aus kaL kaldar — Kupferkessel (F. curdar) aus ar. kpldare. kalkume wurde mir als „Niete^ erklärt und gezeigt, F. gibt „Blech" an, die eigentliche Bedeutung ist „Eupfer- geschirr'' »» ar. hälkump Yx^^^^l^^' kam^äa oder kamefiTa — Hemd aus ar. kgm^S^. kane — Hund aus ar. k§.ne (kune, kgne). PL kanat; kanat§ männl. Hund, s. katsaa. kantafesgn — krank (mit bolestan erklärt), vermag ich nicht zu deuten, kap oder kapla — Kopf aus ar. kapü. käpira — Ziege zeigt Svarabhakti gegenüber ar. kaprg, aber möglicherweise liegt der ar. PL k^p^r-le zu Grunde, käre — Fleisch aus ar. kafe (neben käme), kasa — Haus aus ar. kas^. kaäla — Käse aus ar. ka§ — Käse (nicht Quark wie dr.). katsaa — Hündin aus ar. katsäo. katsäTan (F.* ca^analo) — irdenes Gefäß aus ar. kgtsun -}- Suflf. an. katsula — Feß aus ar. kgtSulg. koda — Schwanz aus ar, koadg. koptati — kochen. Neubildung aus kopt = ar. kopt. kora — Dorf aus ar. hoarg — Dorf kgSten — Kastanie aus ar. kgstgne. kübura — Hütte (nicht Kürbis F.) aus ar. kubure, tk. kubür — Grab, Grabmal in Hausform. lana — Wolle (F. lana) aus ar. Igng. lapte — Müch aus ar. lapte. lembre oder lembrfts (F. lemne) cf fokits; aus lemne wurde lemre (Dissimilation), daraus lembrits (Anaptjxis). lokma (F. lokuma) — - Boden, Erde aus ar. loku + ma, das durch irgend ein anderes Wort veranlaßt wurde, vielleicht lautlich serb. lokma — Stück Fleisch. — 183 - makati — essen aus ar. mgk. manftsa — Hand aus ar. m§.ng, Dim. m^nitsp. masa ^- Mutter, erstarrtes ar. mg-sa seine Mutter, cf. sorsa. mera — Apfel aus ar. mer. mine — ich aus ar. mine. moS f. mosa — alt, mosän — der Alte aus ar. mos. moSast — reif, morsch, Bildung aus moS + ast mulera — Weib aus ar. mul^re. mütralo — Spiegel. Neubildung aus ausgestorbenem ar. mutresku — schaue, nach srb. ogledalo. nakalenu — zu Pferd. Parallelbildung nach srb. na konju vermittels kal, kalan. nohte — Nacht aus ar. noapte über nofte, wie ifte aus yiptu zeigt. Michalj Bujak sprach „nokte" aus (buna nokte — - gute Nacht) für nohte. nore — Nase aus ar. nare resp. PI. ngri — Nase, Nasenlöcher dagegen dr. nas — Nase. okle — Auge aus ar. oklu resp. PI. oUi ole — Ei aus ar. PI. oaule zu ou. ölitsa — Earschbaum (mit srb. treänja erklärt) vermag ich nicht zu erklären, örzula — Weizen (nicht Gerste) aus ar. ordzu — Gerste + ula. oves — Hafer aus ar. bulg. oves (serb. ist zob üblich). patr§ — vier aus ar. patru und parasitischen S. pertöutpfa — Zopf aus ar. pertSe, ytk. pertSem Haarschopf, Mähne Suff. + ut + la. p^StepTa — Fisch aus ar. peSte-le. p^tika — Flicken, Fetzen aus ar. p^tikg. pidüts — Laus ist das einzige Wort, das direkt aus dr. piduche zu kommen scheint; da dies aber gegenüber der er- drückenden Masse sicher ar. Wörter unmöglich ist, müssen wir doch den ar. PL pidukle zu Grunde legen. Hieraus erwartet man allerdings pidukia, la konnte aber als be- — 184 — wegliches Suffix empAmden werden, also blieb pidnK, woraus (nach serb. Weise M > t«) regelrecht piduts. pindiosle — Fenster, Fensterscheibe aus ar. pindi^^re -f- bpr- d^ozle s. dieses. piötomal — Schürze aus ar. pi6timal ytk. pegtimal (o durch Labialisierung wie domin^tsa). pöneta, seltener pone — Brot, Mittagessen aus ar. pgne (F^ hatte richtig poneta, dann schreibt er pune?). pork — Schwein aus ar. porku. porkan — Eber. Neubildung aus dem vorigen. porkatäa — Mutterschwein, ebenso. pöte — er kann, er muß, nach serb. Vorbilde (more — „müssen** Tertritt auch moze — „können**); pote mit dem Dat. „brauchen** wie ar. ni lips^äte ich brauche und lips^te es ist nötig; mit der Negation nu hat es die Bedeutung Ton „es ist nicht erlaubt, es darf nicht sein**. p^r^pöda — Strumpf aus ar. pgrpode. pruna — Pflaume aus ar. prung. purintat oder purintan — Türke aus ar. purintat — Türke, eigl. unreiner sc. Mensch (die Etymologie des Wortes habe ich in Vollmöllers Rom. Jb. VII, I 95 mitgeteilt). pürka — Floh aus ar. pürik. raSIän — Nuß aus serb. orah mit Beeinflussung einer s-Ab- leitung wie ora§je — Nußwald und dem Suff. lan. rit — Handtuch aus serb. rita zerfetztes Hemd, PL Fetzen, wie auch ar. kgrpg Fetzen, Schüsseltuch, Handtuch. sara, seara, siara — Abend, aus ar. searg. skändura — Brett aus ar. skgndurg. sörsa — Schwester erstarrt aus ar. sor + sa — seine Schwester. sorsan — Bruder. Neubildung aus sorsa. stränzile — Hosen^ aus ar. strane — Kleider. Skruts — Ereuz, §krutsati-se sich bekreuzen. Neubildung aus ar. krutse. Das § ist zuerst beim Verb angetreten. Sorko — Spottname für Katholik ist vielleicht Vok. zu *§orka — 185 — — Maus, Ratte aus ar. äoarek (cf. purka < purik) oder aber eine Nachbildung des serb. Sokac Spottname f&r Katholik; -ac ist Suffix, -r- würde Einschub sein wie in bgrdzosle. öudar (aSudar F.) — Taschentuch, eigentlich Schweißtuch. Bildung aus ar. asud — schwitzen. tasere — schweigen F^ halte ich für Fälschung. tatus — Vater erstarrt aus ar. tatg-su, tatu-su. tine — du aus ar. tine — du (tu ist kaum übKch). traole — drei. Nachbildung von daole — zwei, zu einem *trei gehörig, das man vergessen hat. trasta — Umhängetasche aus ar. traistg. trboänja — Stadt scheint mir mit serb. trg — Markt oder einer Ableitung in Zusammenhang zu stehen, doch ist mir die Bildung unklar. Im Ar.'hat man gr. politie und tk. kasabä für „Stadt". Das serb. trbuh — Bauch (§- Ableitung ist z. B. trbusat — dickbäuchig) paßt nicht in der Be- deutung. tute indecl. — alle, viel aus'ar. tut — ganz, tute f. PI. — alle. tutän groß, aus- tut + Suflf. an. tuteäko — ziemlich groß, tutel — groß ist aus tutele f. PI. entstanden, nicht etwa enthält es das Suffix -el. tsupuriga (F. supurica) — Lötwasser ist ar. tsipurig (serb. capa- rika, dr. tiperig sind dieselben Wörter). tsestura — Stein ist offenbar aus ar. Ketsuri, PI. zu Matrp um- gestaltet. K > ts ist lauigerecht nach dem Serbischen, st aus ts ist auch nicht unerhört, so im Meglen nu-st-la dau statt nu-ts-la dau. -uri wird zu ur und daraus Sg. Endung a. tälrpo, täirpili — arm, dürftig, weiß ich nicht zu deuten. Ich glaube nicht, daß tserupati — rupfen damit in Zusammen- hang steht. tsukutar — Meister, aus ar. tsukutar eigentl. Hämmerer von tSokut — Hammer. t&uruäkane PI. — Sandalen. Neubildung von ar. tsuruä — — 186 — Füßchen zu tgor, täitgor — Fuß, oder direkt t§or zu täu- raäka + ^ui. töutööra — Fflße, aus ar. tgitöoare. undz^liätöe — Wachs, Schmeer etc., alles womit man ein- schmieren (ondze) kann; das Yerhum selbst ist vergessen, an — eins ans ar. un. nnte — öl (F. ans ar. nmtu, untu). uäla — Türe ans ar. n§9, u§i. YaUa — Enh ans ar. vakg. Yaklan — Ochse. Neubildung aus vakla. vakTantSe — Kalb. Neubildung ans vaklan. Trtsan — Katholik (eigentl. einer der sich lebhaft bewegt). Neubildung aus serb. vrcatiBssich schnell drehen, wenden. Turgar — orthodoxer Serbe, eigentlich Bulgare, aus ar. vurgar. Für die Cepulidaner, die aus Makedonien kamen, waren die Serben zunächst Slayen und wurden also wie Yorher in Makedonien von ihnen Bulgaren genannt In der Walachei werden umgekehrt die Bulgaren vom Volke „Serben^ genannt. zagre — Zucker, mit Erweichung des k vor r für *zakre, wie man aus ar. zähere erwartet. zapetikati — flicken. Neubildung aus petek + Präfix za. zgura — Schlacke aus ar. zgur^. zguSati — zerbrechen aus serb. oder bulg. zgusvam zerdrücken, maz. bulg. den Hals abschneiden (guSa ar. serb. und bulg. Kehle, Bjropf, Vorderhals). ziga — Glocke aus ar. zigg (ziyg) — Wage (ngr. Cfyi). Der Glockenstuhl ist eine Art „Wage^, daher auch die Über- tragung auf „Glocke", wie auch das lat. campana zeigt. zm^Tale (zmölite F.^) — Unterhosen aus ar. izmene-le. Wie man sieht, zeigen manche Worter ziemlich gewalt- same Veränderungen gegenüber, dem Aromunischen. Daa — 187 — ^ommt vor allem daher, daß das Gefühl für den Artikel ver- loren gegangen ist, weil er auch im Serbischen, das ja auch die Hanssprache bei den Cepnlicanem geworden ist, nicht vorhanden ist. So kam es, daß ein -ul resp. -ul bei Wörtern auf zwei Kons. (ar. fundul >> fondul + a; ar. ordzu > orzula) und I bei solchen auf einen Eons. (ar. kaplu ^ kapla, ar. kaslu ]> ka§Ia) als Suffix empfanden und verallgemeinert wurde, auch ohne weiteres auf Fem. übertragen wurde: gor- tsula (ar. gortsg), vakia (ar. vakg), uäla (ar, uSg) etc. Aus- lautendes 1 wurde erweicht (hartes -1 im Serbischen ist aus- lautend zu vokalisiert) also kal = kal, fratel aus fratele. Die auslautenden e fallen zuweilen nach einfachem Eons, (aber lapte, nohte), die auslautenden i und u regelmäßig ab, wozu auch im dortigen serbischen Dialekte die Neigung besteht; man hört z.'B. für ne<5u gewöhnlich ned oder höchstens mit geflüstertem u: nedü sprechen. Auslautendes g wurde zu a und dieses ist dann der beliebteste Auslaut geworden, tritt auch an Mask. an: peste oder pestel oder pe§tela = ar. peste; kaT oder kala == ar. kal. Betontes 9 (§, ^) ist meist a geworden: kane = kgne (resp. k§ne) , lana = Igng, skandura = skgndura. In einigen Fallen ist eingetreten, das allerdings geschlossener ist als der entsprechende Laut im Meglen, doch ist er über 9 ent- standen: pone[ta = pgne, pune; nore = ngri. Der schwebende Diphthong 9 (oa) wurde monophthon- gisiert: koda = koad^, nohte = noapte, ^ (ea) ist zum Teil als ia bewahrt fiata = featp, fiasta = nveast^, doch findet sich auch e vor folgendem e, was aber auch dialektisch im Aro- munischen vorkommt: fetse[l = fetse oder fftsi. Die aromunischen Spiranten 7, h sind durch die ent- sprechenden Explosiva g, k ersetzt: gunusar = /unusar, kal- kuma = halkuma; kora ^= hoarg. kt ist durch drei Wörter vertreten: lapte = lapte, ifte = yiptu, nohte oder nokte = noapte. Es ist, wie lapte zeigt, pt (gemeinrumänisch) ursprünglich gewesen. Die den Balkan- sprachen gemeinsame Neigung pt > ffc, resp. kt>ht, die vom — 188 — Griechischen ausgeht, ist auch hier zu merken, daher ifte. Auffallend ist nun nohte statt *nofte, nopte. Da aber Spiranten sich leicht Yertreten können (vgl. arom. ficatu >- fiikat, ifikat, ii^kat), so konnte auch hier- unter Mitwirkung des Velaren o ein h das f ersetzen, daher nohte, woraus die ganz moderne Nebenform nokte, die zuföllig wieder mit der Yulgärlateinischen übereinstimmt. Wer den Übergang lat. et > ht > ft > rum. pt für richtig hält, darf sich nicht auf das megL aftare, noch auf das ifbe oder nohte der Gunusaren berufen, da pt sicher urrumänisch war. Über K > ts s. tsestura, piduts. Besonders beliebt sind dann manche Suffixe, so vor allem -an zu Neubildung von Mask. wie pork — porkan, yakia — taklan Ochse, oder das ungeheuerliche sorsan — Bruder aus sorsa Schwester, aber auch sonst ist es häufig: räälan, dolo- mitdkan etc. -its ist serb. its mit Dim. Bedeutung: fokits, lembrits. -ats ist serb. -ac = big. -ec: galinats. -atSa ist serb. -at§: porkatäa. Am häufigsten sind dann die Neubildungen -la, -ula, bei dem sehr wohl serb. -ulja (ordulja, unduruija etc.) mitgewirkt haben kann. Wie weit der Einfluß des Serbischen schon vor dem vollständigen Erlöschen der Sprache eingetreten war, zeigt das Eindringen der serbischen Flexion. Da fijiden wir beim fem. einen Gen. auf -e: apa Wasser, das Wasser, ape Wasser (als Gen. part.) und einen Akk. auf -u z. B. mine are sorsu — ich habe eine Schwester. Im PI. ist eine Kollektivendung -at: fitSörat — Kinder, kanat — Hunde eingedrungen, die eine Parallelbildung etwa zum Koll. unutsad — Enkel sein könnte. Beim Verbum ist, soweit ich das überhaupt noch aus- findig machen konnte, auch die serb. Flexion eingedrungen: Sg. I mine §fcie = ich weiß are = ich habe II tine stie are in stiel (= stie lel) arel — 189 — PI. I mi stiimo fadzamo behamo n vi stiite fudzate in fudzaiu Im Sg. bleibt das Verb unverändert, das Pron. bezeichnet allein die Person; im PL haben wir das serb. Pr, mi, vi und auch die serb. Endungen -imo, -amo, -ite, -ate, -aju. Der Impt. lautet wie im Serb. auf ai: makai, frekai etc. Der Inf. auf -ati wie im Srb.: frekati, be^ati, makati, koptati. Vom Aorist ist nur eine Spur im Part. Perf. fetsel er- halten. Das Part, auf -1 ist natürlich serbisch. Von der Sprache im Zusammenhange vermag ich nur wenige Beispiele zu geben: nu pote da §tie — er kann nicht wissen (da serb. Konj.). dedai mi poneta — gib mir Brot pote li (serb. Fragepartikel) poneta — brauchst du Brot? pofndzai, minets (auch minats) (= mine + du ich will) ape (Gen. part.) — geh, ich will Wasser! minets makati ponete — ich will Brot essen. *aide, fudzai da behamo — marsch, laß uns trinken gehen, fadzamo kasu (Akk.) — gehen wir nach Hause, fudzaju fitsorat kasu (Akk.) — die Knaben eilen nach Hause, dofadzai — komme her. mulera fetsela fitSora — die Frau hat einen Knaben geboren, mine are tute pruna, minats koptati albusu — ich habe viele Pflaumen, ich will Schnaps kochen (brennen), fudze purintan nakalenu — der Türke geht zu Pferde. Hieraus mag man ersehen, bis zu welchem Grade die Sprache vom Serbischen beeinflußt war. Weder ein Aromune noch ein Dacorumäne würde im stände sein, eine derartige Mischsprache zu verstehen. Es zeigt sich auch hier wieder, wie ich schon früher bei den Megleniten und Istrorumänen beobachtet habe, daß vor dem Eingehen der Muttersprache die Leute zweisprachig werden, daß die Muttersprache ganz von dem Geiste, der Syntax der Flexion und dem Wort- schatze der eindringenden Sprache durchsetzt wird, daß dann die Muttersprache aufgegeben wird, ohne daß man in der als Umgangssprache angenommenen Sprache auch nur die — 190 — leiseste Spur der Muttersprache zu finden braucht Deshalb braucht man sich auch nicht zu wundem, wenn man z. B. im heutigen Bulgarischen keine uralaltaischen, urbulgariscben Wörter findet Wenn sich doch solche finden würden, so wären solche natürlich als Lehnwörter der slavischen alt- bulgarischen Sprache aus dem Urbulgarischen zu betrachten. Weitere aromunische Kolonien gibt es im Nordosten von Bosnien. So besuchte ich von Tuzla aus das Dorf Bjela, Yon dem ein Teil Ealajdäjski genannt wird, d. h. der yon Ealajd^i (Gunusaren) bewohnt wird, obwohl jetzt die meisten Kaufleute sind und es zu Wohlstand gebracht haben; die andern Teile heißen „srpski", wo Orthodoxe, und „latin", wo Katholiken wohnen. Niemand kann mehr Aromunisch sprechen; man brachte mir auf meine Bitte die älteste Person, eine Frau von über hundert Jahren, die noch etwas sprechen könne. Aber auch sie hatte sozusagen alles vergessen. Das ganze Resultat meiner Bemühungen waren die Wörter apa fok, s-mokom pone = wir wollen Brot (Mittagessen) essen, aus denen hervorgeht, daß sie dieselbe Aussprache hatten, wie die Bewohner von Cipulid; daß wir es mit derselben Art von Leuten zu tun haben, beweist ja auch die Benennung „Kalajdzi^, sie waren also einst Yerzinner. Der Ort ist noch nicht vor langer Zeit von ihnen als Wohnort erwählt worden, die meisten stammen aus Zovik, das nördlich von Tazla, öst- lich von Bjela liegt. Hier ist auch ein Viertel der Kalajdzi, die ebenso vollständig serbisiert sind, wie die in Bjela, oder die noch kleineren Kolonien in Porebrice nördlich von Bjela und von Modrid, nordwestlich von Oradaöac. Es gibt also in ganz Bosnien nur ein einziges Dorf, das man als aromunisch zu bezeichnen berechtigt ist, das ist Cepulid, das allerdings so gut wie serbisiert ist Dann haben wir noch in einigen serbischen Dörfern kleinere Nieder- lassungen wie in Modric, Bjela, Zovik, Porebrica und allen- falls kann man noch Bugojno nennen, wohin eine Anzahl aus Cipuli(S übergesiedelt sind. Vereinzelt findet man Gtanu- sari oder aromunische K-aufleute in den größeren Orten, so — 191 - aach natürlich in Sarajewo. Beiläufig sei bemerkt, daß der reiche öroßkaufmann PetroTid in Sarajewo nicht Aromune, wie Filipescu behauptet, sondern Albanese aus Koritsa war, während seine Frau, wie sie mir selbst mitteilte, Aromunin aus Muskopolje ist Alles in allem ist das aromunische 'Element in Bosnien so gering an Zahl (Cipuli<5 etwas 400 Ar., Zovik 160 nach Fil., Bjela 180 nach Fil., Porebrica 30, mir wurden 5 Häuser angegeben, Modri<5 600 nach Fil.), daß es bei der Gesamtzahl der Bewohner kaum in betracht kommt, denn wenn man alles zusammenzählt kommen höchstenfalls 2000 heraus, die aber ihre Muttersprache so gut wie ver- loren haben. Die Balije in der Herzegowina. Im Frühjahre 1904 erhielt ich von befreundeter Seite in Berlin die Nr. 215 der „Königlich privilegierten Berlinischen Zeitung" zugeschickt, in der ein Feuilletonartikel von H. Renner betitelt „Ein alter Volksrest in der Herzegowina" enthalten war, der mich aufs höchste interessierte. Die dort gemachten Mitteilungen beruhen auf einem Artikel des Herrn Dr. C. Patsch, des verdienstvollen Gustos am Landesmuseum in Sarajewo, der in der „Bosnischen Post" 1902, Nr. 279 erschienen war. Es wird darin nämlich die Vermutung aus- gesprochen, daß die Balije, ein Hirtenstamm, der im Winter in der Herzegowina, im Sommer auf dem Gebirge südwestlich von Sarajewo wohnt, die Nachkommen einer alten römischen sp. rumänischen Bevölkerung sein könnten und zwar gestützt darauf, daß ihre Lebensweise, ihr Wirtschafbsbetrieb und ihre Wanderungen dem der Aromunen gleiche. Das kann natür- lich nicht als ein Beweis gelten, denn die Lebensweise, die Wanderungen, der Wirtschaftsbetrieb, die weiße Woll- kleidung etc. ist z. B. auch den albanesischen Hirten, die aus Albanien im Winter in die Ebene von Salonichi oder nach Thessalien ziehen, gemein. Die griechischen Sarakatschani in Bulgarien gleichen in allem so sehr den aromunischen — 192 — Gramosteni, daß sie oft damit yerwechselt werden. Es ist selbstverständlich, daß auch die bulgarischen, türkischen (jürükischen) Hirten in den genannten Beziehungen wenigstens im wesentlichen aaf dem Balkan übereinstimmen, denn das hängt nicht vom Volkstum, sondern yon den gleichen Lebens- bedingungen ab. Wenn man die aromunische Abstammung* der Balije beweisen will — worauf allerdings Dr. Patsch keinen Anspruch macht, da er mit der Materie nicht vertraut ist — , so muß man den Typus, Sitten xmd Gebräuche, Bau- weise, eventuell Tracht, Benennungen, Sprache etc. zum Yer* gleiche heranziehen. Es war deshalb auch mein lebhaftester Wunsch bei meiner Anwesenheit in Sarajewo diese Leute in ihren Sommersitzen im Gebirge aufisusuchen. Herr Ober- forster Aleman in Uidsche, ein Rumäne, zu dessen Revier das Gebiet gehört und der auch die Leute schon früher be- sucht hat, hatte die große Liebenswürdigkeit die Expedition zu leiten; Herr von Zopa, Mitglied der rumänischen Beamten- kolonie in Sarajewo und dann Herr Füipescu, der ja selber über die Balije in seinem oben genannten Werke auf Grund des Aufsatzes von Dr. Patsch geschrieben hatte, ei^rifFen freudig die Gelegenheit die Hirten auf dem BjelaSnica Gebirge näher kennen zu lernen. Außerdem begleiteten uns noch ein deutscher Forstbeamter und ein Waldaufeeher, während ein Bauer das mit Proviant und sonstigem Gepäck beladene Pferd trieb. Von der Bahnstation Tarcin zogen wir mit teilweiser Benutzung einer Holzbahn auf gutem Pfade nach der im herrlichsten Fichtenwalde in der Nähe einer Quelle gelegenen Alboryhütte, die von dem früheren Gouverneur von Bosnien gebaut wurde. Dort beginnt der steile, aber doch nicht un- bequeme Aufstieg. Gegen 1 Uhr Mittags erreichten wir die auf der Höhe des Gebirges gelegene Schutzhütte Opancak, von wo wir nach kurzer Rast zu viert auf sehr beschwerlichen Pfaden und auch quer durch den Wald mit Umgehung tiefer Dolinen nach den Hütten der Balije in Gola Brda zogen, während die übrigen Herren in Opanöak zurückblieben, um für das Abendessen zu sorgen, denn wir wollten in der Hütte V. Balije in Krosnje. VI. Balije in Krosnje. — 193 — übernachten. In Oola Brda waren die meisten Hütten bereits verlassen, doch trafen wir noch zwei Weiber mit ihren Kindern. Obgleich Mubammedaner, waren sie unverhüllt und auch in Abwesenheit ihrer Männer auffallend zutraulich. Sie ließen sich ausfragen in aller Geduld, gestatteten den Besuch ihrer Hütten, bewirteten uns mit Schafmilch und ließen sich sogar photographieren. Die Hütten der Balije, sowie auch die der übrigen Hirten- stämme im Gebirge, sind äußerst primitiv. Die vier Wände werden durch lose aufeinandergelegte Steine ohne Mörtel oder Moos hergestellt, das Satteldach wird durch einige rohe, dürre Äste gebildet, worüber Bretter gelegt werden. Fenster gibt es nicht, das notige Licht Mit durch Spalten und durch die meist geöffnete sehr niedrige Türe, die in Holzschlingen hängt oder auch ganz fehlen kann, wie auf dem Bilde zu sehen ist. Der Boden ist da, wo man schläft, mit Brettern gedeckt, sonst besteht er aus festgestampftem Lehme. Tische, Stühle, Betten sind natürlich nicht vorhanden, nur der in den Balkan- ländem übliche Tisch ohne Füße dient beim Essen. Dagegen ist man überrascht viel Kupfer- und Zinngeschirr zu finden, das sowohl beim Kochen an der Kette und auf dem Dreifuße dient, als auch bei der Käsefabrikation. Außerdem gibt es eine Menge Holzgefaße zum Aufheben der Milch, der Sahne, des Käses, des Wassers usw. Einige prall volle Schläuche und Säcke mit Mehl zeigen, daß es an Vorräten nicht mangelt. Überhaupt würde man irren die Leute nach der erbärmlichen Wohnung für arm zu halten. Sie haben große Herden von Schafen, Ziegen und auch viele Pferde. Der Verkauf des Viehes, der Wolle und der Felle liefert ihnen Bargeld, Fleisch, Milch, Butter und Käse haben sie selber genug zur Ernährung, Tabak, den sie sehr lieben, bauen sie oder lassen sie bauen auf ihren Feldern in den Wintersitzen bei Mostar und Tscha- plina, Kaffee freilich, den sie als Moslims nicht entbehren mögen, und Mehl müssen sie kaufen. Jedenfalls leiden die Leute keine Not, das sieht man ihnen auch äußerlich an; denn es sind alles schöne, stattliche und gut genährte WeigandXIV. 13 — 194 — Gestalten, wie aach auf den beigegebenen Bildern der Leute ans Krofinje, die wir am folgenden Tage besachten, deutlich zu erkennen ist Wer den aromunischen Typus kennt, und sieh mit den yerschiedenen rumänischen Typen vertraut gemacht hat, der muß den Gedanken, daß diese Leute auch nur entfernt etwas mit den Rumänen zu tun haben konnten, weit von sich weisen. Darin stimmten mir auch meine roma- nischen Reisebegleiter bei und selbst Herr Filipescu, der Herrn Dr. Patsch's bloße Vermutung gleich als feste Tatsache in sein Bach aufgenommen hatte, wußte absolut nichts zu gansten des angeblichen Rumänentums der Balije vorzubringen. Ich habe mir auch die Namen der Schafe, Ziegen, Hunde, der Hausgeräte, Kleidungsstucke nennen lassen, weil dabei am leichtesten Reste einer verlorenen Sprache zu finden sind, aber nirgends habe ich auch nar eine Spur von rumänischen Wörtern entdecken können. Alle Namen und Ausdrücke waren serbisch in herzegowinischer Aussprache; ein Wort wie urda, das dem Serb., Bulg. and Rum. gemeinsam ist, be- weist natürlich nichts. Sehr auffallend ist auch, daß die Weiber nicht mit dem Webstuhl arbeiten, obgleich dieser allgemein bei Rumänen und Slaven eingeführt ist, aber bei den Jüruken und Türken fehlt er meist. Was die Weiber an grober Wolle mit der Zwimspindel (druga) spinnen, ver- kaufen sie oder lassen es durch serbische Frauen gegen Ent- schädigung auf dem Webstuhle für sich verarbeiten. Sie stehen so wie so mit den Serben in einem festen, ökono- mischen Verhältnis, da sie das Vieh derselben mit auf die Sommerweide nehmen. Bei den traurigen Wasserverhältnissen in der Herzegowina würden es die Herden im Sommer, wenn die Hitze oft über 60® C steigt, in der Heimat, wo alles Gras vertrocknet, gar nicht aushalten können. Im Gebirge findet sich aber auch im heißesten Sommer noch etwas Gras. Das Wasser ist allerdings auch dort sehr selten. Inmierhin gibt es genug tiefe Löcher mit Wasser, lokva genannt, die dem Vieh das nötige Wasser liefern. Die Menschen freilich müssen es sich anders beschaffen. Neben jeder Hütte steht auf einem — 195 — IV2 ni hohem Gestelle (damit es nicht vom Vieh erreicht werden kann) ein langer hölzerner Trog, in den man große Schneeklumpen legt, die man ganz früh am Morgen aus den Schneelöchern holt. Die Sonne schmilzt im Laufe des Tages soviel, als man notwendig braucht. Die Reinlichkeit der Wäsche und des Körpers läßt daher auch viel zu wünschen übrig. Die Tracht der Männer ist jetzt im wesentlichen dieselbe, wie die der serbischen Muhammedaner; früher war sie mehr weiß, wie auch jetzt noch bei den Frauen, die aber mehr Leinen- als Wollkleidung tragen. Sie gehen, wie auch sonst die Weiber in der Herzegowina in weißen allerdings hier im Gebirge in wollenen Hosen, darüber ein weißer leinener Rock, der meist bis über die Knie aufgeschürzt ist, darüber eine wollene Schürze, die in der Gegend von Mostar, Tschaplino oft so schmal und so lang ist, daß sie beim schnellen Gehen zwischen den Beinen durch nach hinten durchschlägt. Auf Trachten lege ich herzlich wenig Gewicht; zur Bestimmung eines Yolksstammes sind sie nur mit der größten Vorsicht mitzuverwerten. Ebenso ist der Umstand, daß die Männer ihre Köpfe rasieren kein besonderes Merk- zeichen, man findet es besonders bei Türken und Tartaren aber auch bei muh. und christlichen Serben, selbst bei Rumänen der Moldau fand ich diesen Brauch. Bestimmend ist vor allem der Typus, und der zeigt mit Sicherheit, daß sie weder aromunischer, noch rumäuischer, noch bulgarischer, noch serbischer Abstammung sein können. Sie halten sich auch selbst für verschieden von den Muhammedanem serbischer Herkunft. Jedenfalls zeigen die bimformigen Gesichter und die Schlitzaugen (s. die Bilder) einen ausgesprochen mongo- lischen Typus. Bei andern glaubt man einen echten Türken vor sich zu haben, so daß ich es für am wahrscheinlichsten halte, in ihnen einen Zweig der mit den Türken nach Europa gekommenen Jürüken zu sehen, die, wie ich öfters zu be- obachten Gelegenheit hatte, ihnen nicht nur im Typus, sondern auch in der erbärmlichen Art zu wohnen gleichen, und doch auch wie sie sich ganz gut zu nähren verstehen. Hervor- 13* — 196 - znheben ist femer, da£ auch die RoUe des Weibes eine andere ist, als bei Türken, Slaven und Rumänen; denn es muß nicht nur die häuslichen Arbeiten yerrichten, sondern muß auch, gerade wie bei den Jürfiken, oft genug als Hirtin sich den Gefahren des Raubwildes und der ganzen Unbill der Witte- rung des Hochgebirges aussetzen. So etwas wäre bei den Aromunen, wie bei den echten Türken unerhört. Der Name „Balija*' besagt nichts über die Herkunft; das ist ein in Bosnien häufig gebrauchter genereller Name für „bäuerliche Mahammedaner*^ mit einer etwas Terächtlichen Nebenbedeutung, aber er ist kein Stammesname, als welchen ihn Herr Dr. Patsch verwandt hat Von Gola Brda wanderten wir eilig zurück, um yor Dunkelheit unser Lager zu erreichen. Dort trafen wir unsere Begleiter in eifriger Tätigkeit bei der Zubereitung eines Hammels, den sie einer vorüberziehenden Hirtin abgekauft hatten. Unter einer mächtigen Buche lagerten wir um das prasselnde und knisternde Feuer, vor dem an einem aus einem Baumstamme improvisierten Spieße der Hammel schmorte. Zum kreisenden Weinbecher wurden Lieder gesungen und fürchterliche Jagdgeschichten erzählt, bis der von allen mit Ungeduld erwartete Moment kam, den Hammel zu zerteilen und unsem nicht kleinen Hunger zu stillen; dann krochen wir auf das Strohlager in der nur zu gut gelüfteten Hütte. Um 6 Uhr früh brachen wir auf, zogen östlich über die Hranisava, machten um 8 Uhr kurze Bast, und kamen um 10 Uhr nach den in einem Tale gelegenen sechs Hütten von Kroänje. Hier trafen wir noch alle Bewohner an, die Frauen freilich verschwanden bei unserem Näherkommen. Die Leute wohnen im Winter in Svinjarine bei Mostar, während die von Gola Brda aus Dracevica stammen. Ich verfahr hier, wie in Gola Brda, und fand alles bis ins Detail genau so wie dort; keine Spur von Rumänisch war zu entdecken. Nachdem ich noch einige Aufaahmen gemacht hatte, zogen wir weiter in dem steinigen, baumlosen Gebirge. Wir kamen an Stanina vorüber, wo serbisch-orthodoxe Hirten wohnen — 197 — und machten Mittagsrast bei Mrtyanje. Hier befinden sich die Hütten katholischer und muhammedanischer Hirten serbischer Nationalität, die friedlich nebeneinander wohnen. Leicht sind die Balije von diesen verschiedenen Arten von Bosniaken durch den Typus zu unterscheiden, während sie in Tracht und Lebensweise, in ihren Hütten und Geräten fast vollständig übereinstimmen, soweit Unterschiede nicht durch die Religion bestimmt sind. Wir stiegen dann wieder bergabwärts bis zur Bahnstation Pazaric, von wo uns abends der Zug nach Sarajewo brachte. Die vom herrlichsten Wetter begünstigte und ohne Unfall abgelaufene, hochinteressante Tour, um die sich besonders Herr Oberförster Aleman verdient gemacht hat, wird allen Teilnehmern in angenehmster Erinnerung bleiben. Beriehtigangen. S. 1, Z. 13 nach „dienen" füge hinzu: und die aus dem nomen commune entstandenen Eigennamen. S. 8, Z. 15 streiche: weil der Artikel hier als 'Kasuszeichen dient, s. § 64. S. 10, Z. 5 statt §65A 1. §66A. S. 14, Z. 15 statt § 65 1. § 67. S.21, Z. 8 statt §65 1. § 67. S. 24, Z. 15 statt name 1. naineTo. S. 37, Z. 25 statt „beim Personennamen, wenn dessen Träger" 1. „beim Adjektiv in Verbindung von Adj. und Personennamen, wenn dessen Träger". S. 59, Z. 27 statt „determinative Bedeutung" 1. „ursprünglich nur determinative Bedeutung". D. Michov. ^^7^3/ SEP m ^v > % ' "lÄ 5^'^.^- %At • '\.m • / . '4 '» / "/■/,. /*,/; ^' r / .> .'. •i>r:. x*^^ ^.J* ,.V ^ -,. ) / ,^r/rk