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Digitized by VjOOQIC Yorwort und Jahresbericht über das Sommersemester 1904 nnd Wintersemester 1904/1905. Das Institut wurde im verflossenen Jahre von 19 Stu- dierenden besucht (10 Deutsche, 7 Rumänen, 1 Aromune, 1 Bulgare). Im Sommersemester las ich über rumänische Lautlehre, zweistündig, in den Seminarsitzungen wurden Texte aus der Yolksliteratur interpretiert; im Wintersemester folgte die Flexionslehre (zweistündig), femer machte ich mit mehreren Herren vei^leichende Studien aus der rumänischen und bulga- rischen Syntax (zweistündig), in den Seminarsitzungen wurden altrumänische Texte aus Gasters Chrestomathie erklärt und scUießlich fand Sonnabends Einzelunterweisung statt für solche Herren, die mit Arbeiten beschäftigt waren. Es war ein arbeitsreiches, aber auch ergebnisreiches Semester. Mit der ersten Arbeit des die&rjährigen Jahresberichtes wollte ich demjenigen Manne, der sich zuerst eingehender 'und mit Erfolg mit dem Studium des Rumänischen, besonders des Altrumänischen beschäftigt hat, dem Ganonicus Gipariu, zu seinem 100. Geburtstage ein Denkmal setzen lassen. Es ist ja sehr bescheiden ausgefallen, ich war nicht gerade glück- lich in der Wahl des Baumeisters. ¥m so erfreulicher ist die zweite größere Arbeit, die Dissertation von M. Hiecke über „die Neubildung der rumänischen Tiemamen". Der Verfasser hat, besser als ich von einem Nichtrumänen er- warten konnte, sich in das Thema hineingearbeitet und mit großem Verständnis und Geschick ein wichtiges Kapitel aus der rumänischen Sprachgeschichte klargelegt, hx dem semasio- Digitized by VjOOQIC — IV — logischen, wie in dem morphologischen Teile zeigt er, daß er mit Yollem Verständnis seine Aufgabe erfaßt und sie mit viel Scharfsinn gelöst hat. Daß hier und da eine Etymologie ver- fehlt ist, tut dem Ganzen keinen Abbruch. Nachdem ich im VI. Jahresberichte die Herausgabe des Codex Dimonie beendet hatte, hätte eigentlich eine Bearbeitung der Flexion folgen sollen, ich war aber durch andere, drängen- dere Arbeiten so sehr in Anspruch genonunen, daß ich es hinausschob; als dann ein Aromune, Herr Capidan aus Perlepe, in das Institut eintrat, veranlaßte ich ihn sich dieser Arbeit zu unterziehen. Das Resultat liegt in diesem Jahresberichte vor. Es soll natürlich nur eine Zusammenstellung sein, keine grammatische Untersuchung. Durch den Vergleich mit der Mundart von Perlepe wird die Arbeit um so wertvoller. Ich traf auf einer Reise zufiilligerweise einen der Brüder Dimonie aus Ochrida in Caracal in Rumänien, und erhielt über den Ursprung des Manuskriptes eine genauere Auskunft als damals bei meinem Aufenthalte in Ochrida. Der Großvater mütter- licherseits, mit dem Familiennamen Ghiscu, hatte zwei Brüder, die gemeinschaftlich mit ihm die Maurer aus Linga (am Skump), Nitsa, Gabrovo (am Devol) in Albanien nach Serbien führten, um dort ihren Unterhalt zu gewinnen; der Groß- vater, der ein frommer Mann war, wollte, daß seine Lands- leute auch in der Fremde das Wort Gottes vernehmen sollten, und hatte daher selbst, als auch durch einen des Griechischen kundigen Buchftthrer, die Predigten aus dem Griechischen übersetzen lassen, die er allsonntäglich den Leuten vorlas. Der Übersetzer soll wahrscheinlich aus Beala din jos am Ochridasee stammen, und das stimmt in der Tat auch viel besser zu dem Dialekte des Codex, denn der Dialekt von Llnga, woher die Familie Ghiäku stammt, weicht in vieler Beziehung ab, wohl aber hat der Dialekt von Beala din jos Ähnlichkeit mit dem Dialekt von Gope§ (oder MoloviSta), der am besten zu dem des Codex stinmit. Jedenfalls sieht man die Mischung verschiedener Dialekte deutlich, wenn auch der Dialekt mit e (statt ea vor e) vorwiegend isi Es sollen Digitized by VjOOQIC noch mehr Manuskripte vorhanden gewesen sein, die nach dem in demselben Jahre erfolgten Tode der drei Brüder unter die Nachkommen verteilt wurden, und es ist nicht unmöglich, daß noch eines vor dem Untergänge gerettet wird. Jedenfalls ist der Cod. Dim. trotz der abscheulichen Syntax und der schwerMIigen und gezwungenen Übersetzung aus dem Grie- chischen das kostbarste Denkmal, das wir überhaupt in aro- munischer Sprache besitzen. Ich habe eine Sammlung der seltenen und ausgestorbenen Wörter, die ein richtiges Ver- stehen auch für einen Aromunen schwierig machen, angefertigt, das ich im nächsten Jahresberichte veröffentlichen will. Dies- mal habe ich mit einer kleinen, aber ich hoffe nicht unwill- kommenen Arbeit über die Bedeutungsentwickelung von mai und rost beigetragen; außerdem biete ich in dem Füllsel man- cherlei Neues. Herr Papahagi gibt einige Etymologien, zu denen ich an geeigneter Stelle meine Bemerkungen gemacht habe. Die VJLL Sektion meines linguistischen Atlasses, die die Übersichtskarten enthalt, die außerordentlich instruktiv auch vom allgemeinen Standpunkte aus sind, erscheint gleichzeitig mit diesem Jahresberichte. Mein schon lange gehegter Wunsch, den ich im X. Jb. ausgesprochen habe, nämlich die Errichtung eines Instituts für vergleichendes Studium aller Balkansprachen, hat sich nun zum Teile wenigstens verwirklicht, indem nämlich von dem bulgarischen Unterrichtsministerium unter Herrn Schisch- manoffs Leitung, in richtiger Erkenntnis der Wichtigkeit eines derartigen Instituts, neben und in Verbindung mit dem rumänischen Institute ein solches für bulgarische Sprache errichtet wurde. Ich bin überzeugt, daß in den Arbeiten des Jahresberichtes, schon vom nächsten an, die Vorteile einer derartigen Verbindung sich zeigen werden. Mit den besten Hoffiiungen für eine gedeihliche Entwickelung des Institutes schließe ich den 12. Jahresbericht. Ostern 1906. Oustav Weigand. Digitized by VjOOQIC Digitized by VjOOQIC InhaltsYerzeidmis. Seite loan Stoiaüf Der Grammatiker T. Giparin. Bedentnng der latemischen Richtung 1 Ciparinfi Lebenslauf 3 Giparias Werke 9 Giparius Ideen und Bestrebungen in bezug auf A. Wortschatz 15 B. Etymologische Forschungen 18 G. Wortform und Orthographie 21 Mängel des Systems * * 30 Grammatik I. Teil „Analitiea^^ 31 Lautlehre 37 Allgemeine Erscheinungen der Lautlehre 54 Formenlehre 58 J. Flexionsfahige 58 IL Wortbildung 74 ni. Gonstanti (Nichtflexionsföhige) 78 Grammatik H. TeiL Syntax 79 A. Nomen 79 B. Pronomen 82 G. Zahlwort 88 D. Verbum 84 E. Präposition 85 F. Konjunktion 86 G. Adverb und Interjektion 87 Kritik zur Syntax 87 Zusammenfassung des Ergebnisses 87 Oiuitay Weigandy Semasiologische Beiträge. Bedeutungsentwickelung von „mai" 91 A. Auf die Menge bezüglich 91 B. Auf die Zeit bezüglich 98 G. Auf Raum, Reihenfolge bezüglich 95 Bedeutungsentwickelung von „rost" 97 Digitized by VjOOQIC — vm — Seite P. Papahagi, Etymologien 101 e. Weigand, FüUsel. I. als Produkt von ä + u oder u + ä ....... . 105 IL Betontes au > o 10^ IIL Das Suffix -ulescu 110 M« HieekO) Die Neubildung der rum&nischen Tiemamen. Einleitung 11^ I. Semasiologische ünteisuchung 117 1. Körpergestalt 118 2. Aussehen 120 3. Aufenthaltsort 123 4. Tätigkeit 125 5. Nahrung 128 6. Zeit des Erscheinens 129 7. Geruch • ... 130 8. Stimme Geräusch 130 9. Benennung durch ein ähnliches oder verwandtes Tier . 138 10. Benennung eines weniger bekannten Tieres durch ein bekannteres 138 11. Benennung auf Grund von volkstümlichen Anschauungen 140 Anhang: Individualnamen 143 12. Bufnamen 143 13. Namen für verschiedene Lebensumsitode 144 U. Morphologische Untersuchung 145 1. Ableitung durch Suffixe 146 a) DiminutivsufGxe 146 b) Augmentativsuffixe 149 c) eigentliche Neubildungssuffixe 149 d) Suffixanalogien 160 2. Wortzusammensetzung 161 3. Postverbalia 166 4. Neuschöpfung 167 Anhang: Geschlecht der Neubildungen 167 Namenverzeichnis 167 Benutzte Werke und Abkürzungen 176 Th, Oapedan, Die Flexionslehre im Codex Dimonie 179 Digitized by VjOOQIC Der Graniniatiker Timotheiis dparin. von loan Stoian. Die vorKegende Arbeit behandelt einen der hervor- ragendsten rumänischen Grammatiker des 19. Jahrhunderts, Timotheus Cipariu, der sein ganzes Leben dem Studium der rumänischen Sprachforschung und Geschichte, in der uneigen- nützigsten Weise widmete. Was die vorliegende Abhandlung betrifft, so erhebt sie nicht den Anspruch ein vollständiges und abschließendes Urteil über die Tätigkeit Ciparius zu bilden, sondern stellt nur einen Versuch in dieser Richtung dar. Weil Cipariu unter den Rumänen Ungarns und Siebenbürgens einer der eifrigsten und begabtesten Anhänger der etymologischen Schule und der Sprachreinigung war, will ich im folgenden erst eine kurze Darlegung der Bedeutung der lateinischen Richtung geben. Dann werde ich Gparius Leben und philologischen Werke nnd die darin niedergelegten Ideen und Bestrebungen hinsichtlich der Sprachgeschichte und Orthographie und zu- letzt seine Grammatik behandeln. Bedeutung der lateinischen Richtung. Lu Jahre 1780 erschien die rumänische Grammatik des Micu und Sincai und nun beginnt eine Epoche des eifrigsten Studiums der Sprache und Geschichte des rumänischen Volkes, woran sich alle Gebildeten entweder aktiv beteiligten oder Weigand, 18. Jahresbericht. 1 Digitized by VjOOQIC — 2 — doch wenigstens mit größtem Interesse die Publikationen ver- folgten und sich daran begeisterten. Dieser Zeitabschnitt ist einer der wichtigsten unserer Literatur. Sein Hauptmerkmal ist die Tatsache, daß alle An- hänger der lateinischen Richtung far dieselben Prinzipien kämpften und in ihrer ganzen Tätigkeit denselben Zweck ver- folgten, nämlich die Hebung unserer Kultur durch Hebung der Sprache auf Grund der lateinischen. Es ist eine Epoche der intelektuellen Einigkeit, eine Erscheinung, die in unserer Literatur sowohl, wie in unserem ganzen öffentlichen Leben so selten ist, daß wir sie als etwas ganz außerordentliches ansehen müssen. Die ganze Tätigkeit dieser Richtung er- streckt sich auf eine bestimmte Idee, nämlich um jeden Preis die Herkunft der Rumänen und ihrer Sprache von den Römern zu beweisen. Von dieser Idee gingen die Gelehrten aus und suchten dies sowohl durch sprachliche, als durch geschicht- liche Forschung zu erweisen. Deshalb strebten sie zu zeigen, daß die Rumänen bei der Ansiedlung in Dacien keine Mischung mit fremden Elementen erlitten hätten. Geschichte und Sprache bilden in erster Linie die Elemente, die die Menschen zu einer Nation vereinigen, und deshalb haben die Anhänger der lateinischen Richtung, die diese Ideen vertraten, mit großem Eifer und mit viel Energie historische und sprachliche For- schungen betrieben. Besonders die Rumänen Siebenbürgens beschäftigten sich viel mit der lateinischen Sprache, da diese damals noch die Verwaltungssprache in Siebenbürgen und Ungarn war. Aber die hauptsächlichste Veranlassung war doch der Umstand, daß durch den Anschluß eines Teils der Rumänen Sieben- bürgens zur röm.-kathol. Kirche, durch die sog. Union, nähere Beziehungen zu Rom geknüpft wurden. Die eifrigsten Repräsentanten der lateinischen Richtung waren die Gleriker, die in Rom studiert hatten und nach ihrer Rückkehr ihr dort erworbenes Wissen und ihre Ideen in der Heimat verbreiteten. Es wäre nichts gegen die Bestrebungen dieser Richtung zu sagen, wenn nicht ihre Anhänger den Fehler begangen Digitized by VjOOQIC — 3 — hatten zu glauben, da£ der Sprachforscher nach eigenen Ideen auch die Sprache willkürlich abändern könne. Dies aber war der Keim der Vernichtung, den diese ganze Richtung von Anfang an in sich trug und der sich im Laufe der Jahre immer yerhängnisvoller entwickelte bis zum vollständigen Fiasco. Cipariu wollte gerade so wie die Vertreter der latei* nischen Richtung, die Sprache reformieren, indem er die Wörter, die nicht lateinischen Ursprungs waren, als „Spuri** verwarf und die Form jener Wörter, die im Laufe der Zeit ihre lateinische Gestalt verloren hatten, nach lat. Muster um- modelte. Noch viel weiter als Cip. selbst gingen in dieser Be- ziehung Laurian und Massim, die ein derartig phantastisches Wörterbuch verfassten, daß sie sich selbst und die ganze Richtung lächerlich machten. Trotzdem wäre es verkehrt, den Gelehrten jener Epoche alles Verdienst absprechen zu wollen; waren sie es doch, die durch ihre Bemühungen die Grundlage far eine ausdruckst fähigere Literatursprache legten und eine große Menge von Ausdrücken einfahrten, die heute zum Gemeingute aller Ge- bildeten geworden sind. Bei der Wirksamkeit der lateinischen Richtung, die etwa 100 Jahre währte, bei allen ihren Bestrebungen um eine Uterarische Sprache, die denen der anderen romanischen Sprachen möglichst ähnlich wäre, war Timotheus Cipariu ihr eifrigster und erfolgreichster Vertreter. Ciparius Lebenslauf. Timotheus Cipariu, Sohn des Geistlichen Jacob und seiner Frau Salomia, wurde am 21. Februar 1805 zu Fanade bei Blasendorf in Siebenbürgen geboren. Er erhielt den ersten Unterricht in seinem Geburtsort, aber sein Wissensdurst war zu mächtig, als daß er sich mit dem unterrichte begnügt hätte, den er von seinem Vater bekommen konnte, deshalb 1* Digitized by VjOOQIC — 4 — ging er im Jahre 1814 nach Blasendorf, dem klassischen Orte far die unierten Komänen, studierte hier Theologie und Philo- sophie bis zum Jahre 1826, und wurde dann gleich Lehrer am Gymnasium daselbst. Schon als Oberlehrer im Jahre 1827 wurde er Priester und lebte im Cölibat, so daß er frei von FamiHensorgen sich um so ungehinderter dem Studium widmen konnte. Für die Wissenschaft hegte er eine solche Wert- schätzung, daß er zu sagen pflegte, „ein ungebildeter Priester sei für die Kirche ebenso gefährlich, wie ein sittenloser^. Infolge seiner Verdienste und tre£Plichen Eigenschaften als Lehrer und Gelehrter, durch sein exemplarisches Leben als Geistlicher und wegen seiner hervorragenden geistigen Begabung wurde er im Interesse und zum Wohl der Kirche am 11. Januar 1842 zum Domherrn und nicht lange nachher zum Präpositus ernannt. Von 1854 bis 1875 war er gleich- zeitig Gymnasialdirektor und entwickelte als solcher eine emsige und segensreiche Tätigkeit Er nahm nicht nur an allen bedeutenden wissenschaft- lichen, sondern auch an den politischen Bewegungen und Be- strebungen der Zeit den lebhaftesten Anteil. Am 25. März 1848, zur Zeit der ungarischen Revolution, als der Geist der Freiheit auch hierhin drang, erschien von ihm verfaßt in Hermannstadt eine energische Kundgebung, durch die das rumänische Volk seine nationale Freiheit ver- langte, und in der er sich gegen die Vereinigung Sieben- bürgens mit Ungarn erklärte. Der Erfolg dieser Proklamation war die Einberufung einer großen Versammlung nach Blasen- dorf far den 30. April desselben Jahres. Die ungarische Regierung wollte aber die Versammlung verhindern. Sie ver- langte, daß sich die Rumänen nach Konfessionen versammeln sollten, nämlich die Griechisch-katholischen in Blasendorf und die Orthodoxen in Hermannstadt, um so ihre Kräfte zu zer- splittern. Die Rumänen aber faßten die Ausführung ihres Planes als eine nationale Angelegenheit auf und leisteten dieser Forderung der Regierung hartnäckigen Widerstand. So ver- sanmielten sich am 3/15. Mai über 40 000 Rumänen aller Digitized by VjOOQIC Stände auf dem Felde bei Blasendorf, das von nun an zur Erinnerung als „das Feld der Freiheit" gefeiert wurde. Hier erklärten sich die Rumänen von Siebenbürgen unter unbe- schreiblicher Begeisterung als eine selbständige und dem Kaiser treu ergebene Nation. Da Cipariu sah, daß nach der Aufhebung der Leibeigen- schaft durch die Ungarn die individuelle Emancipation nicht mehr notig wäre, so forderte er, daß seine Nation in ihre politischen, nationalen Kechte gesetzt werde, „und so der Rumäne nicht länger genötigt sei, seine Nationalität abzulegen, um an den politischen Rechten teilnehmen zu können". „Der Rumäne" sagte er, „fordert die Rechte, die ihm zustehen, ob die Vereinigung von Siebenbürgen und Ungarn geschaffen wird oder nicht" und so brachte er seine Lands- leute dazu, daß sie den schönen Versprechungen der Magyaren nicht glaubten. Bei dieser nationalen Versanmilung von Blasendorf war Cipariu einer von den zehn Sekretären und dieselbe Ver- sanunlung wählte ihn als einen der 30 Abgeordneten in die Deputation, die dem Kaiser, der zur Zeit in Innsbruck weilte, die Forderungen der Nation vortragen sollte. Bei seiner Rückfahrt hielt er sich in Budapest auf, wo er an den Arbeiten der ungarischen „Comisiunea regnicolare" teilnahm, die den Auftrag hatte, die Bedingungen zu studieren und zu formu- lieren, unter welchen die Vereinigung von Ungarn und Sieben- bürgen geschaffen werden könne. Von dem Jahre ab, an dem sich die Rumänen auf „dem Felde der Freiheit" versammelt hatten, bis in die letzten, politisch so unruhigen Jahre des vergangenen Jahrhunderts, bis die ungarische Behörde ein strenges Verbot jeder natio- nalen Manifestation erließ, versanunelte sich stets am Vor- abend jenes denkwürdigen Tages die gesamte Schuljugend auf dem großen Markte von Blasendorf. Man holte die natio- nale Fahne aus dem Gymnasium, zog mit Fackeln und mit Musik in der Stadt herum, machte endlich vor einem be- scheidenen Haus gegenüber dem Seminare Halt. Hier sang Digitized by VjOOQIC man mit Begeisterung nationale Lieder und begleitete alle diese patriotischen Kundgebungen mit dem wiederholten Ruf „Sä träiascä^. Darauf erschien an einem Fenster dieses Häuschens Cipariu, der mit sanfter und ruhiger Stinmie ant- wortete, indem er sich stellte, als ob er die Manifestation als Glückwunsch zu seinem Namenstag betrachtete und sagte ihnen, es sei recht, daß die Jugend fröhlich sei und patrio- tische Lieder singe, daß es für die Rumänen nichts besseres gebe, als einig zu sein und die Muttersprache zu lieben und zu pflegen, weil sie ihr größter Schatz stets war, noch sei und auch sein werde. Im Jahre 1863 — 64 wurde Cipariu von der Regierung als Vertreter zu einem Kongresse nach Hermannstadt gesandt, der über die Festsetzung der rumänischen Orthographie und den Gebrauch von lateinischen Lettern beraten sollte. Die Regierung wollte mit Berücksichtigung auch der Arbeiten der Ausschüsse zu Temeswar und Czemowitz ein einheitliches orthographisches System festsetzen, damit alle Rumänen von Österreich-Ungarn zu einer Einigung in der Orthographie gelangten« Zugleich schickte die Regierung dem Ausschusse von Hermannstadt ein Projekt rumänischer Ortho- graphie mit lateinischen Lettern, und beauftragte sie, darüber einen Bericht zu machen. Dieses Projekt „Begründung zum Entwürfe einer erneuerten romanischen Orthographie" wurde von Cipariu sowohl mündlich wie schriftlich durch eine Disser- tation in deutscher Sprache bekämpft. Diese Dissertation, die denselben Titel hatte wie das erwähnte Projekt nur mit dem Zusätze, „nebst Anmerkungen von einem Romanen^ wurde dem Ausschuß vorgelesen. Ln § 6 seiner Anmerkungen sagt Cipariu folgendes: „Ein Blick auf die Beilage dieses Entwurfes wird genügen, um, wie beim Anblick des Medusenkopfes einem jeden Romanen das Blut in den Adern erstarren zu machen." Cipariu war auch Mitbegründer und Vorsitzender der „Asocia^iunea transilvanä pentru cultura si literatura popo- rului romän*^. Im Jahre 1865 wurde in Abrudbanya die Digitized by VjOOQIC — 7 — fnnfiie allgemeine Yersammlung unter Leitung yon Cipariu abgehalten, bei welcher Gelegenheit er einen Vortrag über die in den Goldbergwerken aufgefdndenen Wachstafeln hielt, worin er Mitteilungen über die ersten Spuren der rumä- nischen „rustischen" Sprache in Daden ums Jahr 160 p. Chr. n. machte. Im April des Jahres 1866 ergriff der nunmehr yer- storbene C. A. Bosetti als Kultusminister von Bumänien die Initiative, eine literarische Gesellschaft von Yertretem aller Gegenden Rumäniens zu gründen. Bosetti wollte also eine literarische Gesellschaft grfinden und in derselben die Schriftsteller und Gelehrten des rumä* nischen Volkes vereinigen, um auf diesem Wege darüber Gewißheit zu erlangen, ob das Bumänentum schon Sohne habe, die nicht nur vor der Nation, sondern auch vor der Welt als würdige Vertreter der Wissenschaft und Literatur erscheinen konnten. Aus dieser Gesellschaft entwickelte sich später die rumänische Akademie. Im folgenden Jahre lud D. Sturdza zum erstenmal die Repräsentanten aller Bumänen nach Bukarest ein, um das oben erwähnte nationale Institut auf Ghrund der gemeinsamen Sprache zu bilden. Als Vorsitzender wurde Cipariu gewählt, sowohl wegen seiner Verdienste um die Sprache, als auch wegen seines Alters. Bei der Eröffiiungsfeierlichkeit sagte Cipariu: „Eine hohe Mission, einen heiligen Zweck hat die Gesellschaft Sie wird dafür zu sorgen haben, daß die rumä- nische Sprache firei werde vom despotischen Joche, welches sie Jahrhunderte hindurch bedrückte; sie wird sorgen für die Erhaltung der Einheit der rumänischen Sprache in allen von Rumänen bewohnten Provinzen; sie wird ihr die rein natio- nale Form wiedergeben, damit sie sich würdig reihen könne an ihre Schwestern lateinischer Zunge." Damit war der Zweck und das Ziel gekennzeichnet, dem die „Academia romänä" in Bukarest zustrebte. Als aber die Erörterung über das rumänische Wörterbuch die Sitzung eröfihete, entstand gleich bei Beginn derselben ein heftiger Streit, so daß Cipariu, der eine sanftmütige und Digitized by VjOOQIC - 8 — schachteme Natar hatte, durch das laute und eigenmächtige Benehmen einiger Kollegen so sehr erschreckt wurde, daß er von Bukarest mit der Absicht, nicht wieder zu kommen fort- ging mit den Worten: „aici se fac treburile cu lopata si nu cu judecata". Trotzdem war Cipariu von 1866 bis zu seinem Tode eines der eifrigsten Mitglieder der rumänischen Akademie, denn er kam später noch oft nach Bukarest zu den Sitzungen der Akademie. Im Jahre 1868, nach dem Tode des würdigen Metro- politen Alexander Sterca Sulutiu, wurden viele Stimmen der griechisch-katholischen Rumänen auf Cipariu als dessen Nach- folger abgegeben, aber seine Wahl wurde von Seiten der Regierung aus politischen Gründen nicht bestätigt. Im Jahre 1877 wurde er Mitglied und Vorsitzender der „Societatea fondului de teatru romän^, einer Gesellschaft die' heute noch besteht und bereits einen Fond von 320 000 Kronen für ein rumänisches Nationaltheater in Siebenbürgen ge- sammelt hai Cipariu war überaus lernbegierig sein ganzes Leben lang. Beweis dafür ist der Umstand, daß er sich 14 Sprachen an- zueignen bemüht hat, meistens orientalische und zwar nur aus dem Grunde, um mit seinen Kenntnissen seiner Nation zu nützen« Ein augenscheinlicher Beweis seines Eifers ist auch die große Menge der Bücher seiner Bibliothek, die zu mehren er keine Opfer gescheut hat. Große Sunmien verschlang auch die YeröfiFentlichung seiner Werke, Ausgaben und Neuchrucke. Deswegen hinterließ er an Vermögen nur ungefähr 20 000 Gblden, die er für das öffentliche Wohl stiftete. Die geistliche und die profane Wissenschaft stehen bei Cipariu harmonisch nebeneinander, denn trotz des großen Umfangs seines weltlichen Wissens, entfernte er sich durch- aus nicht von dem Glauben seiner Kirche, so daß man von ihm sagen kann: „cursul 1-a implinit si credin^a a päzit^. Als er seine philologischen Studien veröffentlicht hatte und durch Altersschwäche an anstrengendem Studium ge* hindert war, verbrachte er den Rest seiner Jahre mit Lektüre, Digitized by VjOOQIC — 9 — besonders zogen ihn Dichtungen und jene wunderbaren ara- bischen Märchen an, von denen er stets mit großer Begeiste- rung sprach. Gipariu starb am 3. September 1887 in Blasen- dorf, reich an Ehren und Erfolgen, betrauert von dem ganzen rumänischen Volke. Ciparius Werke. a) theologische. 1. Was Cipariu zuerst für unsere literarische Wieder- belebung tat, war, daß er seit 1835 das „Orologierul" später „Ciaslovul" herausgab und zwar mit lateinischen Lettern ge- druckt, und daß er damit dem Volke die Anregung gab, die lateinischen Buchstaben statt der kyrillischen zu benutzen, wofür ja allerdings schon längst vor ihm Bestrebungen vor- handen waren. 2. Acatistierul, 1836, Blasendorf. 3. Ermeneutica und Sciintia Sf. Scripturi, 1844 — 1845, Blasendorf. 4. Istoria Santa oder Biblia a Testamentului vechiu si nou, 1859, Blasendorf. 5. Acte si fragmente, 1855, Blasendorf, XVI u. 200 p. eine Sammlung bis dahin ungedruckter und wertvoller Notizen über sehr viele dunkle Teile der rumänischen Eirchen- geschichte und zwar in kyrillischer uud lateinischer Schrift. Cipariu ist eifrig bemüht, nicht bloß die wenigen und in geringer Anzahl von Exemplaren vorhandenen Druckwerke der alteren Zeit, sondern auch die noch spärlicheren hand- schriftlichen Denkmäler zu sammeln und zum Gegenstande seiner Untersuchung zu machen. b) historische. 6. Bei der Einweihung des Siebenbürgener Eulturvereins verlas Cipariu seinen berühmten Aufsatz „Cuventu la Inaugu- rarea Asociatiunei*' , der von großer Gelehrsamkeit und um- fassenden Kenntnissen zeugte. Dieses „Cuventu^ ist uicht nur wegen seiner Schönheit und seiner großen Liebe zur Digitized by VjOOQIC — 10 — ramänischen Sprache, die man aus jedem Worte und aus jeder Zeile herausfnhlt, bewunderungswürdig, sondern auch wegen der Gelehrsamkeit, mit welcher Cipariu in diesem „Cuventu^ einen ungarischen Gelehrten angreift, der unsere romanische Herkunft und die Continuitat unseres Aufent- haltes in Dacien bezweifelt hatte. Dieser Vortrag erschien zuerst in Zeitschriften, und im Jahre 1862 als Buch. 7. De latinitate linguae valachicae, 1855. 8. De nomine Valachorum gentili, 1857. 9. De re literaria Valachorum, 1858. 10. Limba romana, 1877. Dies Werk enthält 60 Seiten. Darin bespricht Cipariu die verschiedenen Phasen, die die rumänische Sprache durchgemacht hat. 11. Archiv pentru filologia si istorie, eine periodische Zeitschrift von 1867 — 1872, in welcher er seine verschiedenen historischen und philologischen Studien, Kritiken und Doku- mente, die bisher ungedruckten Handschriften usw. abdruckte. Es ist also eine reichhaltige Sammlung wertvoller Dokumente der nationalen Geschichte und wichtiger Aufsätze über rumä- nische Sprache und Literatur. Neben den philologischen Studien beschäftigte sich Cipariu auch immer mit der rumänischen Geschichte, und seine ge- schichtlichen Kenntnisse waren auch sehr umfangreich, wie man aus mehreren seiner Schriften und besonders aus seinem „Cuventu la inaugurarea Asociatiei" ersehen kann, sowie auch aus mehreren Aufsätzen, die er im „Archiv pentru filologie si istorie" veröffentlichte. c) Übersetzungen. 12. Elemente de Filosofia nach W. T. Krug 1861. Cipariu ahmte Laurian nach und übersetzte die ganze Philosophie von Krug, die er jedoch abkürzte, wobei er die reiche philosophische Bibliographie, die Laurian bei seiner Übersetzung für notig gehalten hatte (er übersetzte bloß einen Band) fortließ. Die Wirkung der Krugschen oder vielmehr Kantschen Philosophie war groß, denn auch heutzutage kann man noch Digitized by VjOOQIC — 11 — in Siebenbürgen Sätze h5ren, die ans den betreffenden Vor- lesungen Cäparius stammen. 13. Pnrtarea de bunacuriintia, 1863, Sabiniu. 14. Oramateca latina nach Schinagl 2. B. 1857. 15. Elemente de poetica, metrica si versificatione. Blasen- dorf 1860. 224 S. (VgL Emile Picot, Revue de Linguistique p. 63.) d) grammatische. 16. Am 4. Janaar 1847 gab Cipariu ^Organuln luminari^ heraus, worin er eine Reihe von Aufsätzen sprachlichen In- haltes zu veröffentlichen anfing. Diese begann er nach einiger Zeit vneder abzudrucken mit der Absicht, die damals unter- brochene Arbeit fortzusetzen. Der Zweck des „Organul lumi- nari" war und blieb neben der Erörterung der politischen und geistlichen Angelegenheiten der rumänischen Nation vor allem die Verfolgung literarischer und philologischer Ziele. 17. Elemente de limb'a romana dupa dialecte si monu- mente vechi 1854. VIII u. 200 p. Dieses Werk enthält im ersten Teile manche treffliche Beobachtungen über die Laut- lehre, während der zweite Teil, die Formenlehre, nur geringen Wert hat, da sie zu subjektiv gehalten ist. 18. Compendiu de gramateca limbei romane, Blasendorf 1855, 112 S. 19. Crestomatie seau Analecte literarie 1858. Im XVL und XVII. Jahrhundert waren beinahe alle rumä- nischen Bücher nur Übersetzungen aus fremden Sprachen und die ursprünglichen rumänischen Handschriften blieben un- gedruckt, bis sie durch M. Cogalniceanu, A. Tr. Laurian, N. Balcescu und andere an die Öffentlichkeit gebracht wurden. Die ganze rumänische Literatur dieser älteren £poche war fast ganz unbekannt, als im Jahre 1858 Cipariu seine erste Sammlung von literarischen Fragmenten „Analecte literarie" veröffentlichte, die wie eine wirkliche Enthüllung wirkte. In diesen Analecten gibt Cipariu die Reihenfolge der Autoren und der Werke des 16. und 17. Jahrhunderts, indem er si^: „pre cätu ne a fostu cu potenti^a a le adune dein Digitized by VjOOQIC — 12 — funtäne secure^. Das Werk ist nach Jahrhunderten eingeteilt und zwar enthält der Teil des 16. Jhs. nur Auszüge aus Dokumenten aus Siebenbüi^en (1580), der des 17* ist bis zum Jahre 1640 arm an Denkmälern; von da ab sind sowohl in Siebenburgen (5 Denkmäler), als auch in den damaligen Fürstentümern Rumäniens (7 aus Walachei, 8 aus Moldau und 2 aus fremden Ländern, nämlich Uniew und Rom) die literarische Erzeugnisse zahlreicher und verschiedenen Inhalts; Cipariu teilt sie nach Provinzen ein: XVI. Jahrhimdert. 1. Tetraevangelulu de Coresi, Brasiovu 1580. 2. Talcul Evangelülor de Coresi, Brasiovu 1580. 3. Evanglia cu invetiatura Coresi, Brasiovu 1580. 4. Palia de Tordasi Michai, Orestia 1581. XVn. Jahrhundert a) Siebenbürgen. 1. Noul Testament. Simeon Stefan. Belgrad 1648. 2. Psaltirea. Simeon Stefan. Belgrad 1651. 3. Sicriul de aur. Popa loan din Vinti. Belgrad 1683. 4. Carare pe scurt Popa. loan din YintL Belgrad 1685. 5. Molitvenic. Popa loan din Vinti. Belgrad 1689. b) Walachei. 1. Pravila mica de Genadie, Qovora 1640. 2. Kazanie de Meletie Macedoneanu, Qovora 1642. 3. Invetiaturi de Melchisedec, Campulung 1642. 4. Pravila mare, D. Panoneanu, Tergovisce 1652. 5. Cluciu de Varlaam, Bucuresci 1678. 6. Biblia de Grecianu, Bucuresci 1688. 7. Margaritu de Grecianu, Bucuresci 1691. c) Moldau. 1. Eazanie de Varlaam, lasi 1643. 2. Siepte Taine de Eustratie Logofetul, lasi 1645. 3. Pravile imperatesci Eustratie Logofetul, lasi 1646. 4. Liturgia de Dositeiu, lasi 1679. 5. Trebnic Dositeiu, lasi 1680. Digitized by VjOOQIC - 13 — 6. Psaltirea in prosa Dositeiu, lasi 1680. 7. Parimiariu Dositeiu, lasi 1683. 8. Diyanul de D. Gantemiru, lasi 1698. d) Ausland. 1, Psaltirea in versuri, Dositeiu, Uniew 1673. 2. Catecliismu, Vito Pilutio, Roma 1677. Jedoch sagte Cip., daß er seinen Zweck nicht ganz habe erreichen können, teils weil er nicht genug Unterstützung von Seiten der Leute gefunden habe, die ihm in der Sammlung des Materials hätten beistehen können, teils weil er genötigt gewesen wäre alle Werke auf seine Kosten herauszugeben und es nicht gewagt habe zahlreiche und große Bände druckeu zu lassen, denn er habe gesehen, daß sogar die bisher ge- druckten: „stau cu mägile pre grumadii mei". Die Auszüge aus Dnicken, die die Analekte enthalten, reichen nur bis zum Jahre 1700 und die Handschriften, die er später herausgeben wollte, blieben bis heute noch unge- druckt. Im allgemeinen waren es wenig Werke unserer alten Literatur, die er ans Licht brachte. Eine wie große Menge von Werken unbekannt oder nur dem Namen nach bekannt waren, zeigt uns ein Vergleich mit der „Chrestomatia romänä" von Dr. Gaster, oder noch viel besser mit der von der rum. Akademie herausgegebenen „Bibliografia yeche^. 20. Principia de limbä si scriptura 1866. Schon im Jahre 1826 fand Cip. in der Bibliothek der Mönche von Blasendorf einige alte kirchliche Bücher, aus denen er alle alten rumänischen Wörter und Formen sammelte. Dies war der Anfang seiner grammatischen Studien. Außerdem ver- schaffte er sich im Laufe der Zeit auch noch andere alte Denkmäler und untersuchte sie mit Fleiß und Ausdauer: „so vermehrten sich seine Bücher und die Liste der alten Wörter und Formen wuchs von Jahr zu Jahr; seine Kenntnisse der alten Sprache erweiterten sich, und der Kreis der Unter- suchungen dehnte sich durch Vergleichung mit lateinischen Formen und zwar nicht nur mit den klassischen, sondern auch Digitized by VjOOQIC — 14 — mit den Yorklassischen und vulgären, auch auf die italienischen provenzalischen und spanischen aus" Archiv p. 81. So begründete er bei uns das historische Sprachstudium. Er begnügte sich nämlich nicht mit der damaligen Kenntnis unserer Sprache, sondern suchte sie in ihrer historischen Ent- wickelung mit Hilfe von alten Denkmälern (von Parimariu 1683, Gazania dela Brasiovu 1581 und Psaltirea romana-serba de lasi 1680) bis zu ihrer Quelle, nämlich dem Volkslatein, zu verfolgen. Das Ergebnis dieser Untersuchungen legte Cip. in drei sich gegenseitig ergänzenden Werken von dauerndem Werte nieder, nämlich in „Principia de limba si scriptura" (s. Nr. 20) „Crestomatia (s. Nr. 19) und „Elemente de limba romana dupa dialecte si monumente vechi s. Nr. 17), von denen Principia von dem Verfasser selbst „die erste und letzte Frucht unserer Untersuchungen und Studien über die rumänische Sprache" genannt wurde. Die „Principia" enthalten das Ergebnis der langen Unter- suchungen der alten Sprachdenkmäler und Tausende von Wörtern und Beispielen in bezug auf Grammatik und Form, die bei der gründlichen Erforschung dieser Denkmäler bis zum Jahre 1700 von ihm gesammelt worden waren. In diesem Werke müssen wir zwischen den Erklärungen des Verfassers und dem von ihm gesammelten Material genau unterscheiden; während erstere vielfach zu verwerfen sind, kann letzteres der Wissenschaft gute Dienste leisten. Die grammatischen Formen der „Principia de limba" Cip.s hat Mussafia im Jahrbuch für romanische und englische Literatur Bd. X p. 353 — 380 unter dem Titel „Zur rumänischen Formenlehre" systematisch zu- sammengestellt. 21. Gramatica limbei romane p. I „Analitica" Bucuresci 1869 und Gramatica limbei romane p. 11 „Sintetica" Bucuresci 1877. Über dieses Werk habe ich im folgenden noch ein- gehender zu handeln, weshalb seine Besprechung an dieser Stelle überflüssig ist. Digitized by VjOOQIC — 15 — dpariüs Ideen und Bestrebnngen in bezog anf Wortschatz, Etymologie, Orthographie, Grammatik. A. Wortschatz. Die Grundidee aller philologischen Werke Cip.s ist: Die Bildung einer einheitlichen Sprache füralleRumänen. Diese literarische Sprache sollte sowohl rein sein von allen Elementen, die nicht lateinischen Ursprungs waren, als auch sollte sie sich der Latinität nähern durch Wiederaufnahme von Wörtern und grammatischen Formen, die die Sprache im Laufe der Zeiten verloren hatte, von denen aber ein Teil noch in der Sprache der alten kirchlichen Literatur des 16. und 17. Jhs. bewahrt war. So wie Cip. diese Idee verwirklichen wollte, war es unmöglich, weil die geplante literarische Sprache, sich zu weit von der modernen entfernt haben würde. Denn, wenn man einerseits alle nichtlateinischen Elemente fortlassen, anderseits eine große Zahl von Archaismen und unmittelbar auf die klassische lateinische Sprache zurück- gehenden Neologismen eingeführt hätte, würde die neue Sprache ein vollständig anderes Aussehen erhalten haben. Beim Studium der Texte des 16. Jhs., bemerkte er, daß die Sprache damals reicher an lateinischen Elementen war, als zu seiner Zeit. Er sah femer, daß man bei Coresi und bei den Eirchenschrift- stellem des 16. Jhs. Formen findet, die im XIX. Jh. nicht mehr in Gebrauch waren, obwohl sie lateinischen Ursprungs waren; da kam Cip. auf den Gedanken, daß man diese Wörter und Formen wieder aufiiehmen müsse. Er schloß nun weiter: Wenn vom 16. bis zum 19. Jh. in einem so kurzen Zeiträume 80 viele Ausdrücke verloren gegangen sind, um wie viel mehr in einem Zeiträume, der sich über 14 Jahrhunderte erstreckt? Wenn daher von der rumänischen Niederlassung im 2. Jh. bis zum 16. Jh. in diesem ganzen Zeitraum, aus dem wir keine Zeugnisse haben, um die Entwicklung der Sprache direkt erforschen zu können, sehr viele Wörter lateinischen Ursprungs ausgestorben sind, so sei es unsere Pflicht neben den Wörtern des 16. Jhs. auch solche Wörter neu aufzunehmen, die in viel Digitized by VjOOQIC — 16 — früherer Zeit einmal existiert haben. Auf diese Weise recht- fertigte Gip. sein Bestreben die fremden Elemente in der Sprache durch lateinische zu ersetzen. Cip.s Idee wäre nicht so schlecht gewesen, wenn er die Fremdwörter nur dort aus der Sprache hätte ausgeschieden wissen wollen, wo neben ihnen noch echte rumänische Wörter existierten, die auch heutzutage noch auf einem Teil des rumänischen Gebiets be- kannt sind und in der Literatursprache als Provinzialismen gelten, und wenn er diese wieder in Gebrauch gebracht hätte z. B. nea 1. neve statt des heute üblichen slay. zapadä, arina 1. arena statt sl. nisip, secure 1. securis statt sl. topor, mur L murum statt sl. zidü; op lat. opus statt slay. trebue, aua statt struguri etc. Statt dessen nahm er Wörter direkt aus dem Lateinischen und rumänisierte sie wie: audacios, asert, aprecare, aviditate, aclude, astute, agresor, convictiune, cortel, cordisiu, defige, destinta, divagatu, donu, elencu, emendä, elaborez, espectora- tione, enunciatu, erede, fatigä, incertu, intregatate, inculpat, imortal, malevol, minutie, ocurru, opidu, perpetuu, ponderosa, prefiptu, perlegu, poculu, postulatu, refutare, recentiore, susten- tatione, suscita, testa, trade etc. Aus diesen Beispielen kann man ersehen eine wie künst- liche und vielfach ganz willkürliche Sprache er bildete. Das Ziel einer einheitlichen reichen Literatursprache, das ihm bei seinen Bestrebungen vorschwebte, war gewiß schön, nur war es auf diesem Wege nicht zu erreichen; was er im Jahre 1862 in Kronstadt bei Gelegenheit der Verhandlung über die Einigung in der Orthographie und in der literarischen Sprache sagte, gilt auch heute noch: „Da wir alle eines Blutes sind und da wir uns alle an der Brust ein und derselben Mutter an denselben schönen Wörtern erfreuen, und da wir Brüder sind, obwohl uns sowohl Berge und Täler, als auch politische Verhältnisse und religiöse Bekenntnisse scheiden, seien wir nur eine Nation, mit einer Sprache und einer Literatur. Und wenn auch auf anderem Gebiete das rumänische Volk uneinig ist und nach verschiedenen und manchmal sogar entgegen- Digitized by VjOOQIC — 17 — gesetzten Biclitangeii geht, so soll es doch wenigstens in bezug auf Literatur und auf Kulturfortschritte nur ein Körper und eine Seele sein. Was für poUtiscbe, soziale und religiöse unterschiede uns von einander trennen mögen, der nationale Geist und das rumänische öenie werden ihre Flügel über alle Söhne Tndans ausbreiten, und werden sie verbunden halten in den Banden des Friedens, der Brüderschaft und der natio- nalen Einheit.^ In allen modernen Kulturländern finden wir neben viel- facher mundartlicher Verzweigung eine durch ein großes Gebiet verbreitete und allgemein anerkannte Gemeinsprache. Da seine Neuerungen in Übertreibungen ausarteten, entstand bald eine Reaktion gegen die Ideen Cip.s Die Sprache war zu gewaltsam behandelt worden und unter dem neuen ESeid, das man ihr zugeschnitten hatte, konnte niemand mehr die rumänischen Formen erkennen. Wenn es Cip. gelungen wäre, uns sein System aufisu- drängen, so wäre eine riesengroße Kluft zwischen der litera- rischen imd der Volkssprache entstanden. Was aber besonders dazu beitrug, daß die Theorien Cip.s nicht festen Fuß fassen konnten, war die Blüte der rumänischen Literatur, besonders der Dichtkunst im 19. Jh., die von Rumänien ausging. In bezug auf die Poesie blieben die lateinischen Prinzipien un- anwendbar, weil die Sprache des Herzens und des Gemütes nicht mit den seltsamen und erfundenen Formen der Sprach- forscher vermischt werden konnte. Die jungen au&trebenden Kräfte wurden von dem Geiste der Volkssprache angezogen und wurzelten in ihr: Daher sehen wir, wie in der literarischen Gesellschaft „Junimea'' die unnatürliche Richtung Cip.s be- kämpft, und eine neue, natürliche Richtung befolgt wurde. Einsichtsvolle Männer, Gelehrte, Politiker und Dichter, Maio- rescu, Carp, Negrutzi, Alexandri, Eminescu kämpfen in dieser Richtung und trugen den Sieg davon, imd wenn auch genug nnd übergenug lateinische Wörter in die rumänische Sprache eingedrungen sind und sich fest eingebürgert haben, so sind 68 doch meist nur solche, wofür die Volkssprache gar keine Weigftod, 18. Jahresbericht. 2 • Digitized by VjOOQIC — 18 — oder niclit genügend nuancierte Ausdrücke besitzt, vor allem natürlich auf dem Gebiete der wissenschaftlichen Terminologie. Aber zum Glücke für das Volk ist Cip.s Latinisierungswut überwunden worden und der gesunde Sinn der jetzigen Gene- ration wird noch manches überflüssige Überbleibsel aus dieser Periode, das sich namentlich noch in der Sprache sieben- bürgischer Schriftsteller findet, beseitigen. B. Etymologisohe Forsohungen. Cipariu, als der erste Grammatiker, der die alte Sprache erforscht hatte, wollte, daß seine Grammatik nicht bloß ein einfaches Aneinanderreihen grammatischer Regeln wäre, sondern eine Untersuchung der gegenwärtigen imd der alten Sprache durch Vergleichung des Rumänischen mit dem Yulgärlatei- nischen. Seine umfassende Kenntnis des Lateinischen, sowie der alten rumänischen Sprache setzten ihn in Stand, yiele richtige Ableitungen und Etymologien zu geben, wenn er auch nicht immer das Erbwort vom Lehnworte zu scheiden wußte. Der größte Fehler Giparius bei diesen Untersuchungen war, daß er den großen Einfluß der slavischen Sprachen auf die rumänische nicht sehen wollte oder auch nicht sehen konnte, da er sie nicht kannte. Infolgedessen bezeichnet er gar nicht die slavische Herkunft. Eine gute Vorarbeit in der Etymologie hatte C. in dem „Lexicon yalachico-latino-hun- garico-germanicum*', Budae 1825. Ln folgenden werde ich mich darauf beschränken, nur diejenigen Etymologien der Erbworter alphabetisch aufzuzählen, die in dem genannten Lexikon nicht vorkommen, oder wenn dort eine andere Ety- mologie, als die von Cip. gegebene, zu finden ist Es ist zu bemerken, daß Cip. als Grundlage für seine etymologischen Forschungen den lateinischen Ablativ Singu- laris annimmt, denn er sagt, daß dieser bei der 3. Deklination den rumänischen Formen ähnlich sei z. B. lege rum. lege etc. abia — a + vix + a Ar. 109; acatare — ad + qua + tale Gr. 260; ager — agilis An 59 u, Gr. 11. 344; agonisesc — gr. Digitized by VjOOQIC — 19 - ayciviOig Ar. 408; aiurea — aliorsmn u. aUbi Gr. 364; ajun — ad-jejuno Gr. 122; ajutoriu — ad-jutorium Gr. 62; albie — alveus 6r. 75; altmentrelea — alia mente Gr. 240; ales — allectum EI. 50; alalalt — aHus alter Gr. 240; alun — avellanas Gr. 24; apar — apparo Gr. 33; arama — aeramen Gr. 50; asemenea — ad-similis El. 2; asigurat — a-securus Ar. 201; asia — a-sic-a Ar. 109; afisderea -— a-sic-de-re Ar. 107; astem — ad-stemo Gr. 107; asuprealä — ad-superatio Gr. 355; atrag — attraho Gr. 198; azi — hac die Gr. 113; apoi — ad-post««it. poi Pr. 96. bucur — pulcher Ar. 409; bour — bos + urus Ar. cä — quod Gr. 44; calare — caballare Gr. 358; calcäiü — calcanens Gr. 18; cam:^-qaam Gr. 128; cSpätäiü — capitanenm Ar. 105; care — quale Gr. 264; cäama^iü — camaceum Gr. 354 carturariu — chartularius Pr. 389; cärunt — canutus Gr. 91 caut — capto El. 40; ce — quid Gr. 115; cer — quaero Gr. 324 chiag aus cagliu lat caglum Gr. 131; ci — quin Gr. 115; dätesc — gr. xXit>B-^vai Ar. 408; coaja — caudex Gr. 114; cä — quod Gr. 44; cuib — con-cubium Gr. 131; culc — colloco Gr. 48; cumätru — commater Gr. 54; curänd — currendo Gr. 118; cur- cubetä — Cucurbita Gr. 132; curcubeu — con-curvium Gr. 132; curechiu — coliclus El. 18; cutare — cu-talis Gr. 260. descal^ — discalceo El. 65; deschid — dis-cludo El. 57; desfrlnat — dis-frenum Ar. 421; desghe^ü — dis-glacio El. 58; destul — de-satullus Gr. 24; detoriu — debitorius Gr. 86; diavol — gr. öiaßoXog Gr. 113; dlnsu d + ipse Gr. 127; dor — dolor Gr. 135; dos — dorsum Gh:. 103; dupä — de + post vgl. it. depo Gr. 39. espus — ex-pono Ar. 401. fagur — favus-vulus El. 66; farmec — pharmacum Gr. 33; fäntänä — fontanea Gr. 45; fätamic — facies Cuv. 7; freamet — fremitus Gr. 83. gaurä — caula Gr. 117; gätinä(?) — catena El. 63; gät — guttur Gr. 13; genunche ■— genuclum Gr. 48; giuru — gyrus Gr. 145; gras — crassus Gr. 211; graun^; — granuncium Gr. 93; grea^ — gravities Gr. 353; groapä — ger. graben Ar. 409; gutui — eotonium u. cydonium Gr. 113. 2* Digitized by VjOOQIC — 20 — härtie — Charta Ar. 81; hörn — famus u. fomax Gr. 83; huma — humus (x<^iial) Gr. 80. ie — ilia u. linea Gr. 90; imbiu — inviare Gr. 224 1.; im- paratusiü — in-palatum Gr. 337; impatur — im-patulo El. 9 imping — impingo Gr. 1. 200 ; imprumut — impromutuo Gr. 368 imu (imalä) — limus Gr. IL 338; infasur — in-fasciolo El. 9 indärät — in-de-retro Gr. 78; inel — anellus Gr. 350; immanuez — admanuare Ar. 678; insor — uioror u. unxor El. 72; intäiü — antaneus Gr. 18; intunerec — in-tenebricum EL 55; invesc — investio Pr. 166. jocu — jocor Gr. 69; Jos — jussum Gr. 103; jumötate — demi-semi Gr. 46; jumätate — dimidietas EL 61; junghiu — jugulum (jungo) Gr. 46. längä — it. lungo Gr. 46; lua, luare — levare Gr. 82; luminä — lumino Gr. 50. mägurä — gr. fisy^ oQog Ar. 470; mängäi — gr. fiayyaviva} Pr. 146; mänunchiu — manuclus EL 49; märturia — gr. fiaQzv- gla Gr. 145; man (mini) — meno Gr. 18; mäsea — maxilla Gr. 94; merar — melanum Gr. IL 326; mic — gr. fitxQog u. fiixxog EL 128; mijloc — medius locus Gr. 95; minciunä — menti(ti)une Pr. 96; minune — miror EL 40; misc aus missi +• cu, missico El. 30, Gr. 34; misel — misellus Gr. 1. 270; muche — muculus-cumulus Ar. 470; musc aus altrum. mursicu lat. morsico EL 30. negel — naevus-vulus EL 66; nuntä — nupta Ar. 469; nutre^ — nutricium Gr. 41. oftu (oftat) — opto El. 40; osia (= usä) — ostium Gr. 38; ospetiü — hospitium Pr. 273; oaste — hostem Gr. 37; otet — acetum EL 10. pädure — ital. padule Gr. 132; pänä — paene Gr. 39; päreche — paricla Gr. 47; per — pyrum Gr. 45; pescar — pis-t carius Gr. L 259; peste — persuper An. 11; plec — plico Gr. 30; plug — germ. pflüg Ar. 409; porumb — palumbes Pr.96; prin- soare — prensoria Gr. 353; proaspet — jtQ6ög)arog Gr. 84; pururea — porro + re Gr. 127; pu^in — paucinum Gr. 11. 347. Digitized by VjOOQIC — 21 — rätacit — erraticus Gr. 112; recoare — recens Gh:. 30; reninchiu — renimculus Gr. 47; resträng — restringo Gr. 199; roib — robiuB, rubeus El. 72. sarbed — ex-albidus Gr.; sarpe — serpens Gr. 26; sat — satum Gr. 205; schimb — ex-cambiare Gr.; scurg — ex-curro Gr. 320; sec — siccus El. 86; sfarS — ex-faris Ar. 470; sfänt — sl. sveati Gr. 84; sgaibä — Scabies EL 72; sindila — scin- dilla El. 60; smulg — ex-mulgeo El. 59; spaiinä — ex-pavirnen Gr. 87; spal — ex-per-luo Gr. 314 oder späl — sper-lao Pr. 165; spinare — spinale EL 181; spränceanä — supra-genam Gr. 48; spre — super Ar. 107; sterc(?) (Splitter) — stercus An.90; sterg — ex-tergo Gr. 107; strämb — strabns Ar. 209; strecur — trans- colo Gr. 368; strunä — s + tomus Gr. 127; strun — tomus El. 70; sui — subeo Gh:. 368; sula — subla Gr. 95; sumet — submitto Gr. 368; supär — superare Gr. 33; sub — subtus Gr. 77; sub- suoarä — sub + sub + ala Gr.; sus — su(r)sum Gr. 103; svänt ■— ex-vento EL 57. tai — taleare Gr. 33; tambariu — tabarro EL 114; tare — talis Gr. 260 ; tremur — tremor El. 54; trimit — tramitto Gr. 368; tupseca (alt) — toxicare Gr. 11. 341 ; trunchiu — trunculus Gr. 47. uit — oblitare Pr. 165; unghie — ungula Gr. 47; urcior — urceolus EL 54; unifiune — unu + tio Gr. 211; unt — unctus Pr. 203; urez — oro Gr. 44; ugä — ustia Gr. 160; ustior — ostiolum El. 115. vä (ani mergi) — vade Gr. 11. 326; varza — viridia An. 3; Yärtej — vertigium Ghr. 29; vätömare — victimare Gr. 78; vechiu — vetlus-veclus Gr. 47; vergea — virgella Gr. 129; vers — ver- sare Gr. 308; vlrtos — virtuosus EL 6; ver — verus Gr. 11; vested — Tiscidus Pr. 395; via^Ä — vivace u. vivatus Gr. 22; vindec — vindicare Gr. 308; vipt — victus El. 115; vitreg — vitricus Gr. 30. zac — de-jacco Gr. 123. C. Wortform und Orthographie. Nachdem die fremden Elemente ausgeschieden und die Lücken mit Wörtern aus der alten Sprache, wie sie in den Digitized by VjOOQIC — 22 — Texten überliefert ist, und aus dem Lateinischen ausgefällt waren, mußte Gip, dies Material in ein System bringen, das in Übereinstimmung wäre mit seinen Tendenzen. Daher war es nicht genug damit, daß alle übrig bleibenden Wörter nach dieser Umänderung der Sprache lateinischen Ursprungs sein und mit lateinischen Lettern geschrieben sein sollten, sondern es war für ihn auch unbedingt nötig die Wortform ebenfalls so zu modifizieren, daß ihre ursprüngliche, lateinische Form leicht erkennbar werde. Cip. hielt die alte Form der Wörter für die beste, weil sie der lateinischen Form näher sei und erklärte die Veränderungen, die sich allmählich gebildet hatten, für falsch und überflüssig. Er mußte also eine gründliche Umgestaltung der Orthographie Yomehmen, wollte er dieses Ziel erreichen. In bezug auf diese ist er viel gemäßigter, als seine Vor- gänger, denn er sagte: „Das Bedür&is der Einigung in der rumänischen Sprache liege in der Orthographie; man muß in der Walachei ebenso wie in der Moldau und in Siebenbürgen schreiben. Diese Bedingung aber können wir nur erreichen, wenn wir das etymologische System annehmen, indem wir als Ausgangspunkt den Ursprung jedes Wortes setzen und das Wort dem Latein ähnlich zu schreiben yersuohen. Auf diese Weise würden wir dazu kommen eine gemeinsame Orthographie zu haben; wenn aber das phonetische System angewendet würde, so würde man damit eine Anarchie in unsere Sprache einführen, denn so würde man den dialek- tischen Einflüssen Tür und Tor ö&en. Der Moldauer würde so schreiben, wie er ausspricht, der Walache gleichfalls und der Siebenbürger auch; folglich werden wir nur, indem wir dem etymologischen System folgen, dazu kommen, eine ge- meinsame Aussprache und Orthographie zu haben.'^ Um zur Einigung in der rumänischen Sprache zu kommen, sah Cip. also keine andere Lösung, als die Annahme des etymologischen Systems. Deshalb war sein erster Schritt zur Vereinheitlichung der Orthographie, daß er sagte: „Die kyrillischen Buchstaben Terbergen den lateinischen Ursprung unserer Sprache und Digitized by VjOOQIC — 23 — deshalb müssen wir uns bemühen, sie um jeden Preis durch lateinische Buchstaben zu ersetzen. Vorher hatten schon Sincai und Maior in ihren Qram- matiken das lateinische Alphabet eingeführt, trotz der Gegen- bestrebungen fremder Gelehrter des Abendlandes, die be- haupteten, daß die kyrillischen Buchstaben für unsere Sprache besser passten, als die lateinischen. So wollte z. B. Eopitar sogar die Unmöglichkeit der Einfuhrung der lateinischen Buchstaben für rumänische Laute nachweisen. Jeder, der dieser Frage unvoreingenommen gegenüber- tritt, muß wohl zugestehen, daß das kyrillische Alphabet viel reicher an Zeichen als das lateinische ist, und infolgedessen auch viel geeigneter, als das letztere, die mannigfaltigen Laute der rumänischen Sprache wiederzugeben. Aber möglich war es doch, auch das lateinische Alphabet, allerdings mit Hilfs- zeichen, zu verwenden, wie der Erfolg zeigt; freilich dauerte es lange Zeit bis man zu einer Einigung kam. Vom lautlichen Standpunkt aus sind also die kyrillischen Buchstaben den lateinischen vorzuziehen, da man für jeden Laut einen eigenen Buchstaben hat, aber aus Yerkehrsrück- sichten (Briefe, Telegramme) ist das lateinische Alphabet un- entbehrlich, da die meisten kultivierten Völker in demselben schreiben. Die orthographischen Regeln Cip.s sind zusammen- gefaßt in seinem Werk „Elemente de limba romana'' p. 83 — 94; in seiner Grammatik L Teil p. 143—168 und IL Teil p. 304—355 und io „Principia de limba si scriptura" p. 231 — 400. Für die rumänische Schrift verwendet er die 25 lat. Lettern ohne irgend eine Änderung, indem er sagte: „Ohne das lateinische Alphabet mit neuen Zeichen oder Formen ver- mehren zu wollen und zu können, bleibt nichts anders übrig, als einzelne Buchstaben für zwei oder mehr Laute anzuwenden, denn auch die Lateiner hatten keine entsprechenden Buchstaben für alle Laute** z. B. Quintilian, Instit L cap. IV, 7 — 10: Desintne aliquae nobis literae? non, quum graeca scribimus, tum enim ab iisdem duas mutuamus sed proprie in latinis, ut in bis: SERVVS et VVLGVS, aeolicum digamma desideratur, et Digitized by VjOOQIC — 24 — medius est quidam V et I literae sonus, non enim sie opti- mmu dicimus ut optimum, et in Here neque e plane neque i auditur etc. Unter den Lauten, die den entsprechenden Buchstaben im lateinischen Alphabet haben, gibt es nicht nur viele ur- sprüngliche, sondern auch viele abgeleitete, und um eine gute Orthographie festzusetzen, müsse man folgende Regeln be- obachten: a) Jeden ursprünglichen Laut soll man mit dem ent- sprechenden Buchstaben aus dem lateinischen Alphabet schreiben. b) Die abgeleiteten, die keinen entsprechenden Buchstaben im lateinischen Alphabet haben, müsse man daher mit dem ursprünglichen Buchstaben schreiben z. B. ä als a oder e, je nachdem es auf a oder e beruhe. c) Die abgeleiteten, insofern sie einen entsprechenden Buchstaben im lateinischen Alphabet haben, müsse man auf den ursprünglichen Laut zurückführen und mit dem ent- sprechenden Buchstaben dieses Lautes schreiben: sera, pena nicht sara, pana. Alle abgeleiteten Laute müßten als „spuri^ d. h. unecht angesehen werden, insoweit sie sich von den ur- sprünglichen Lauten entfernen, obwohl sie, was den WohUaut anbetrifft, vollkommen zu sein scheinen. Weil aber einige von ihnen zweifelhaft sind z. B. e in cumperi (dagegen cum- paru), andere alt und charakteristisch z. B. u und im statt des lateinischen o und on (usia lai ostia, ucidere lat. occidere, lung lat. longum, munte lat. monte), andere so allgemein, dali man keinen Unterschied mehr macht z. B. fome statt fame, am statt abu lat. habeo etc. so müssen wir nach Cip. sehr aufmerksam sein und den sekundären Laut, den der ent- sprechende Buchstabe hat, nur dann auf den primären Laut zurückfahren, wenn irgend eine kleine Spur von diesem im jüngeren oder älteren Rumänisch noch vorhanden ist Andern- falls bringen wir die Sprache in die Gefahr, sie mancher wert- voller Charakteristika, die zum Beweis ihres alten Ursprungs dienen, zu berauben. Die Veränderung eines Lautes ist oft Digitized by VjOOQIC — 25 — nur scheinbar, deshalb haben sich viele geirrt, als sie be- haupteten, daß der ganze Unterschied zwischen Lateinisch und Bmnänisch auf Verschlechterung beruhe, (corrupta romana sive latina, Micu und Sincai Grammatik 1805) weil nicht wir, sondern die Lateiner des klassischen Altertums die Laute schon geändert haben, und weü die Sprache des Yorklassischen Lateins sich den neueren rumänischen Mundarten anschließt, aber nicht dem klassischen Latein. So entstand kurzes i der Lateiner aus kurzem e, o statt u etc. z. B. Jude, judeci lat. judex, judices; maiestru lat. magister; popor lat. populus statt popolus etc. Nach seinen Prinzipien sind zu verwerfen aus der Ortho- graphie: Von Vokalen: a) A statt *K und W, z. B. in masa statt measa; afara statt afora lat. adforas. b) f statt Ti (das er in lat. Umschrift durch a wieder- gibt) z. B. in fie, vie statt fia, via. c) i statt x^ und f z. B. in inima, cuvinte. d) statt A und 8 z. B. in oltariu, o^^etu lat. altare, acetum. e) 8 statt X^ und z. B. in umblu, umplu statt ämblu, ämplu; ucidu, rugaciune. Von Konsonanten: a) Alle Laute, die für bi, mi, nl, vi, fi eintreten z, B. ghine statt bine etc. b) Die Mouillierung der It, mi, ni, ri in langem i z. B. inu, pui, sai statt linu, puni, sari etc.; ebenfalls auch die Mouillierung von cli, gli in chi, ghi, obwohl sie alt ist, wie im Italienischen, kann man nur bei uns diesseits der Donau beibehalten, aber nicht auch jenseits der Donau, wo es nur li heißt c) n statt K oder g vor t, weil es gegen die Etymologie verstößt z.B. faptu statt factu, dereptu statt deregtu, aus deregu lai dirigo. Im einzelnen ergibt sich also als latein. Ersatz für die Digitized by VjOOQIC — 26 — kyrillischen Buchstaben , der aber bei Cip. der etTmologische Buchstabe ist: 1. A schreibt man mit a, wenn es betont ist ä z. B. auru, sta, wenn es aber abgeleitet ist a) Yon *K mit e, z. B. masa statt measa, also mesa; b) Yon w in afara statt afU^ra, also mit o: afora. 2. Den Laut c soll man mit e schreiben: legu, wenn es Yon iv herkommt mit a z. B. fie, chiemu, schreibt man mit a, also fia, chiämu. 3. Den Laut i mit i: firu, und wenn er herkommt a) von 7k aus a: iHiiliv statt ^Hiuii, schreibt man ihn mit a, also anima, oder wenn es aus c entstanden ist, schreibt man ihn mit e: yende. b) von c z. B. mine schreibt man me-ne. 4. Den Laut mit o z. B. orbu, außer }Kop8 mit u, also juru. (In Siebenbürgen ist nämlich die Aussprache jor statt jur verbreitet.) 5. Den Laut 8 mit u: urmezu, wenn er herkonmit a) von AH oder ^H schreibt man mit a: amblu, anghiu. b) von Ih oder ^H schreibt man mit i: umplu, also implu. c) von ohne Betonung mit o: domnedieu. Bezüglich der sekundären Vokale "k, ^, *K, W, sagte er, daß sie mit den primären Zeichen geschrieben werden sollen. 1. So soll man das "k mit a oder e schreiben: a) mit a, wenn es mit A wechselt, und wenn es betont ist mit ä: lauda, laudä. b) mit e, wenn es von i stammt: vedu. c) mit o in locusta, rotundu. 2. Den Vokal ^ schreibt man mit a, e, i oder u: a) mit a, wenn er von A herkommt: cantu. b) mit e, wenn er von c stammt: ventu. c) mit i in der Präposition .^H und ihren Ableitungen z. B. in, intru, incepu, ähnlich auch nach r: riu, ridu und nach Zischlauten c, iiJ, 3, i^ wo nach vulgärem Gebrauche ^ aus- gesprochen wird: singurü. Digitized by VjOOQIC — 27 — d) mit u in Part. preß, der Verba der 2. und 3. Konj. die auf -cu und -gu endigen: tacundu, facundu, und in einigen Wörtern wie fontona, guto, adunon. Die primären Konsonanten: E, n, fi„ t, k, a, r, u, h, p, c, 3, ;k, B, ^, ]C sind zu schreiben, insofern sie nicht von anderen Buchstaben herstammen. Von diesen Konsonanten sind nur 5 abgeleitet: g, k, z, j und h, letztere aber nicht inmier: a) r und K werden in vielen Gegenden als bi, pl, und selten als di, ti ausgesprochen und diese Aussprache muß man verbessem und auf b, p, d, t sowohl in der Bede als in der Schrift beschränken. b) 3 ist mehr abgeleitet aus di, und selten ursprunglich daher wird es teils mit di geschrieben: dieu, dl, teUs mit z: botezu, aber mit j in jacu. c) ;k ist ursprünglich, wenn es in latein. Wörtern dem Buchstaben j entspricht und in diesem Falle muß man es j schreiben: jocu, june; manchmal hört man es in der vulg. Aussprache statt Ai oder v? ^o mit di geschrieben wird: midi-locu, oder mit g vor e und i: genere. d) ]C ist selten ursprünglich, wo man dafür h schreiben kann: huma, aber in vulg. Gebrauche spricht man es statt fi und schreibt es daher fi: firu fieru statt hiru lat filum (hilum), in den griechischen Wörtern aber mit ch: Christosu, charu, chrisma. Die Konsonanten UJ, 3, i^, V? ^9 die von c, A? ^9 ^t ^ herstammen, muß man mit den entsprechenden, ursprünglichen Buchstaben schreiben also: s, d, t, g, c. Die Konsonanten uj, 3, 1^ insofern sie abgeleitet sind, entstehen aus s, d, t bei nachfolgendem i und folglich muß man si, di, ti schreiben, aber a) wenn i doppelt ist mit einem langen i im Anlaut oder Inlaut der Wörter; zur Unterscheidung yersehen wir das i nach diesen Buchstaben mit dem Zeichen „ a ^ z. B. st, dl, wenn aber ein anderer Vokal folgt, fiLUt das Zeichen weg z. B. audiu, dieu. Digitized by VjOOQIC — 28 — b) 1^ findet man in der Aussprache auch statt m und wird es mit ci geschrieben z. B. facia. Die Konsonanten Vv^ stammen aus r, K bei folgendem e oder i, manchmal stehen sie statt 3 und u, und werden geschrieben: a) mit g und c, wenn sie herkommen von r und K z. B. frigi, faci. b) mit d und t, wenn sie von ^ ^^<^ ^ stammen z. B. umediune^ intieleptiune. Sekundär sind auch die Moullierung des 1, n, r bei folgendem i und der Gruppen gl, cl gleichfalls bei folgendem i, welche man li, ni, ri, cli, gH schreiben sollte, wie es auch jenseits der Donau geschieht z. B. liepure, llnu, ocli, wo 1 nach unserer Aussprache abfallt, indem es nur eine Spur in dem Semivokal hinterläßt. Die etymologische Regel der Sprache verlangt aber, daß das 1 überall geschrieben wird. Ebenso fallt 1 bei uns in der Aussprache den Gruppen cli und gli aus z. B. ocli, aber wenn 1 aus cli imd gli fortföllt müßten sich die Konsonanten c und g ändern wegen des folgenden i, deshalb hat die rumänische Orthographie ein h für das gefallene 1 angenommen, nach dem Muster der italie- nischen Orthographie und so schreibt man chi und ghi z. B. chiämu, ochiu. Ebenso fallt in der Aussprache auch n z. B. antaniu wird jetzt äntaiu ausgesprochen. Folglich genügen nach Gip. vom lateinischen Alphabet 19 Buchstaben, um alle Wörter lateinischen Ursprungs aus- zudrücken, nämlich a, b, c, d, e, f, g, i, j, 1, m, n, o, p, r, s, t, u, V. Die anderen Laute, die es noch außer den erwähnten in der rumänischen Sprache gibt, sind von diesen abgeleitet, und als solche müssen sie mit denselben Zeichen geschrieben werden, wie die primären. Von Zeichen gebraucht Gip. das Auslassungszeichen, durch das er den ausgelassenen Vokal a bei den Femininis der I. Deklination ersetzt. Hier zeigt das Auslassungszeichen, daß das a, das darauf folgt, seinen offenen Laut nicht ändert z. B. donm'a asa) atuncia, aber als Fron. f. bat sie sich in verwandelt: vediu (= o väd). (Er sieht also in dem Pron. dasselbe Element wie in dem Artikel a, was ja auch richtig ist, macht sich aber keine Vorstellung davon, wie unter ganz anderen Bedingungen illa resp. illam zu a resp. o werden mußte). b) Unter dem Akzent, nach dem Anfang, in der Mitte und am Ende der Wörter z. B. aurariu, argentariu, läudä, läudä, aber nicht immer." In einer längeren Note p. 18 ff. behandelt er nun die Fälle in denen aus lat. a andere Laute hervorgehen. 1. a wird dunkel nasal ^ vor n oder m an Stelle von n: amblu (= imblu = umblu) statt anblu. (Cip. sagt ausdrück- lich, daß imiblu von ambulo kommt, trotzdem nimmt er der Begel wegen an, daß hier m aus n hervorgegangen sein müsse). Femer Inger, iugust, imbi, bätrin, blind, eine, mlne, plne, frlng, pltng, dtnd, sttnd, läudlnd, cind, pägin, romin, linä, mlnä (angeru 1. angelus, angustu lat. angustus ambi lat. ambo, betranu lat. betranus blandu lat. blandus, cane lat. canis mane lat. mane, pane lat. panis, frangu lat. frango, plangu lat. plango dandu lat. dando, standu lat. stando, laudandu lat. laudando, candu lat. quando, paganu lat. paganus, romanu lat. romanus, lana lat. lana, mana lat. manus etc.). Auch wenn n in der Aussprache geschwunden ist, wie in grau (= griu) PI. grane; ebenfalls in cätu, atätu aus quantus, tantus. (Daß wir es hier mit Nasalierung zu tun haben, hat Cip. nicht erkannt). Ebenfalls wenn n durch folgendes i erweicht ist, so daß es stellenweise nicht mehr gesprochen wird („pre alocurea" ist sogar fast das ganze Sprachgebiet, denn nur im Banate und angrenzenden Teilen wird n noch gesprochen, cf. Weigands Dialektstudien Normal- wort cälciiu, cum) antaniu, calcaniu, maniu (= min) bleiben. Dagegen miiü statt min antreiben von lat mino ist unztdässig statt menu. (Cip. läßt also miiü von maneo zu, als literarisch überliefert, nicht aber miiü von mino, das dialektisch „corupt^^ Digitized by VjOOQIC — 39 — ist). Nur das Wort anu lat. annus behalt a (ohne Versuch einer Erklärung), a in -ean ist aus e entstanden z. B. Armeanu statt Armenu, lat. armenus, cetatianu statt cetatienu, wenn aber e oder i folgen, bleibt e z. B. PL Armeni, cetatieni etc. bei den Lateinern Octayianus, Gallienus. (Gip. wußte nicht daß das Suffix -ean aus dem Slavischen stammt). 2. a unter dem Akzent wird nur in wenig Fallen zu a, nämlich zur Unterscheidung von ähnlicher Form z. B. läudäm gegenüber läudam; oder aus übler Gewohnheit, die allmählich in jüngerer Zeit sich eingeschlichen hat: pär^, cftrfi statt par^i, carfi, bei anderen schwankt der Gebrauch las und las, cäsi und case. (In der Tat lautete der PI. in den ältesten Denkmälern noch mit reinem a, wofür Cip. in den Pricipia p. 122 und 363 Beispiele bringt. Er führt dann noch die einzelnen Fälle an, wobei er folgendes i als Ursache erkennt 1. bucata PL bucä^i und bucate; 2. adäpi, tmpär^I nur bei Verben der L und IV. Eonj.; 3. läudäm gegenüber läudam, weil, wie er sagt, aus läuda amu kontrahiert; 4. läudä zum Unterschied vom Impf, läuda aus läudaa. Er erwähnt auch die dialektische Form läudäi statt läudai. 5. In einigen wenigen Proparoxytona: stracuru lat transcolo, tmpäturu lat. impatulo, tnfäsuru lat. infasciolo. (Jedenfalls hat Cip. hier den Versuch einer Erklärung gemacht, allein bis heute ist es noch nicht gelungen eine völlig genügende Erklärung dieses Überganges von a zu ä zu geben). 3. a geht oft in ÜL über: a) unter dem Einflüsse eines i, TkitL statt talia, BitLpiB statt viniariu etc. aber an vielen Orten (Beispiele Principia p. 366) dagegen behält man reines a, daher ist es korrekt a zu behalten, wie auch bei den alten. (Das erste Beispiel a taiea, wie man dialektisch spricht, ist ein ganz anderes wie das zweite, in dem la von i gefolgt wird, daher auch groß- walachisch viier gegenüber a taia). b) in einzelnen Wörtern, wenn e folgt, fa^ PL ^tLUic analogisch nach feate. ptLni^i von räpescu lat. rapio, aber räpezescu; ütLni^i statt lapede von lai lapido; KitLC statt Digitized by VjOOQIC — 40 — KiAl von lai clayis. (Auch hier versteht er nicht zu unter- scheiden , daß KitLf ein ganz anderer Fall ist, ja er faßt ein belegtes KiaA ganz anders auf, obgleich es dasselbe bedeutet; die Gruppe cla wird urrumänisch de; daß fe^ analogisch ist, wird richtig erkannt, aber bei lepede ist es gerade so). 4. Andere Veränderungen sind wenige vorhanden: a) e an Stelle von ä betont oder unbetont taie, taietoriu, fie etc. (Die Regel ist richtig gegeben.) Aus demselben Grunde geht a in i über statt t im Gerundium tündu, statt täliandu. (Hier hat Cip. nicht klar erkannt woher das i kommt. tSliando > taliändo > tflendo > tSIindu > täind). Ebenfalls in einigen wenigen Wörtern, in denen an oder XiH von e oder i gefolgt wird: ante, anema, anelu, gliande (ghinde gehört nicht hierher, sondern gla >> gle wie cla, außerdem ist ghindä die übliche Form, die er aber seiner Regel wegen als schlechter erklärt) grandene; seltener hört man singe, firinge; von pintece wird spintec abgeleitet; von sfint lautet der PL f. sfinte. (Richtig ist der Einfluß des e oder i in inel, inte inimä, grindina erklärt, aber sfinte spintec gehören nicht hier- her, das hängt mit Labiallauten zusammen, während diminea^ statt dimtnea^ durch Yokalharmonie sich erklärt.) schimb: ital. scambio wurde zuerst sctimb, wie in cuib, roib, sg^ibä, aibä, woraus schimb wie in deminea^ (Die Erklärung ist verfehlt, eine Attraktion vor mb gibt es nicht, die richtige Erklärung siehe Jb. VII, 125). b) o, oa an Stelle von a in foame, foamete, susuoarä aus sub + sub -{- ala, oarecind aus aliquando, imd luo statt luS bei den Alten, (oltariu, o^t werden richtig durch slavischen Einfluß erklärt, ebenso osie, aber oarecind ist ganz verfehlt — in oare steckt volet — und in den übrigen tritt Verdimipfung durch benachbarte labiale Laute ein oder in foamete anders siehe Z. f. r. Ph. 26. 619. c) u statt a in luundu bei den Alten (die Form ist ver- mutlich analogisch wie bei curund und allgemeiner im Aroma- nischen) femer umblu statt imblu, unghiu statt inghiu (die Bedingungen für diesen Übergang hat Byhan im Jb. III, 60 Digitized by VjOOQIC — 41 — gegeben) descnl^ Ton discalceo, schon bei den Lat calco aber conculco (*descalcias mnß schon lat gewesen sein c£ Pu||caria Jb. XI, aber Cip.8 Hinweis ist berechtigt), mmna statt mamä (momä ist nicht aus mamä entstanden). In uncUü und ureche lai avuncalus und auricla wird u über o aus au entstanden sein cf. fr. onde, mittellat oricla, it orechia, fr. oreille. (Diese Erklärung ist richtig för das zweite Beispiel, im ersten aber liegt Aphärese vor a]uncUfu >> unchiü). In alunu lat avelanus scheint u för y oder u aus der ersten Silbe zu stehen: aulanus. (Diese Annahme zeigt wie willkürlich Cip. die Laute be- handelt; es liegt dem Worte ein avellona mit SufiSxyertauschung zu Grunde cf. Meyer-Lübke, Einführung § 16). § 9 abgeleitetes a. Dieses ist selten im Rumän., es entsteht aus aj % ge- sprochen a oder ea oder ia nach harten Konsonanten b, p, m, y, i^ wenn a folgt: zbiarä^ piarä, masä, yarä, fiarä, fatä, ebenfalls nach den weichen H und V: napik, gauik statt HtLpik, gtLMik wie auch bei den Alten. (Cip. hätte hier Wörter wie zbiarä yon masä trennen müssen. Die Labialen nennt er wie auch anderwärts „aspre**). b) aus o in afarä statt afoarä lat ad foras wie bei den Makedo-Bumänen und in corastä oder corastra lat colostra. (Bei dem zweiten Worte, das auch unter der Form colastä weit yerbreitet ist, scheinen sich auch slayische Formen, die allerdings yon den lateinischen stammen, einge- mischt zu haben). Note 1. Auch nach den Zischlauten s, | wird *tL zu a oder ia wenn ä folgt: samanä, sara oder seamänä, seara, seltener wenn e folgt: gade, gapte, sarpe statt seade etc. (Cip. kennt die Tatsache, aber er macht keinen Versuch der Er- klärung, die doch nahe lag.) 2. Die Endung 1&H8 wird diphthongisch, seltener als -an gesprochen: Armeanu oder Armanu lat Armenus, aber yor e, i als 1&: Armeani, Armeane. (Gerade die Aussprache -eani, die auch heute noch yerbreitet ist, hätte Cip. stutzig machen soUen^ da er doch wußte, daß ea yor i zu e wird, daher man Digitized by VjOOQIC — 42 — auch meist Armeni sagt. Übrigens ist das Wort ebensowenig lateinisch, wie die Endung -ean). 3. aus *tL entsteht manchmal a oder ia: numeaste, numiaste oder gar numaste; uraste statt ureaste etc. (Es handelt sich hier um orthographische oder dialektische Eigenheiten). 4. detoriu erscheint als datoriu und dätoriu. Bei den Alten finden wir auch A*I^Topi8y was dem Primitivum deetoriu lai debitor näher ist. (Das Etymon ist richtig angegeben, die übrigen Formen aber bleiben unerklärt.) 5. Bei den Makedo-Bumänen hört man a statt e in andern Wörtern dumnizau, bäsaricä statt bäsericiL (Gip. irrt hier, die Worter lauten dimmedzäu und bisearicä; nur das ist richtig, daß e vor e wie ea klingt, wie dialektisch auch im Dakorumänischen.) Gip. zeigt in dieser Behandlung, daß er eingehende Studien gemacht und auf alles Abweichende geachtet hat. Seine ge- diegene Kenntnis des Lateinischen, sowie seine unvergleich- liche Kenntnis der alten rum. Sprache setzten ihn in den Stand, viele richtige Ableitungen zu geben, und auch die jüngeren von den älteren Formen zu scheiden, aber nicht immer das Erbworb vom Lehnwort z. B. Armean, forma etc sieht er als Erbwörter an. Was bei ihm besonders als ein Mangel hervortritt, ist seine mechanische, zu äußerliche An- ordnung. Er wirft daher oft Dinge zusammen, die gar nichts mit einander zu tun haben. Ein Versuch die Abweichungen und die Mannigfaltigkeit der Erscheinungen zu erklären, wird in den seltensten Fällen unternommen; von einer phonetischen Erklärung findet sich keine Spur; das zu verlangen, wäre freilich auch ungerecht far die Zeit, in der Cip. geschrieben hat. Die Einteilung des Stoffes selbst ist höchst unnbersicht-> lieh; denn er hat die Herkunft der Laute eher als eine Recht- fertigung seines orthographischen Systems, als um ihrer selbst willen behandelt. Wenn er von primärem oder, wie er sagt „primitivem" a handelt, so wird darunter nicht nur a (casa), sondern auch der Laut t behandelt, der aus a hervorgeht, der deshalb auch mit a candu (=» ctnd) geschrieben wird, oder Digitized by VjOOQIC — 43 — auch der Laut i in inel, daher geschrieben anelu, alle nur am den lateinischen Ursprung im Wortbilde zu zeigen. Im folgenden gebe ich nur einen Überblick, über das was Cip. in der Erklärung der Lautgeschichte geleistet hat, ohne mich auf eine Besprechung einzulassen, was yiel zu weit fahren würde. § 10 e primitiv. 1. im Anlaut ie, eri lai heri gesprochen ieri, ebenso in t im Anlaut, este tLCTf gesprochen ieste. 2. wird iL vor ä, e: HlLpik, Hlifii. 3. in ik nach harten Konsonanten b, p, m, v, f, wenn kein weicher Vokal folgt: BikTp^HB lat. veteranus, und nach a: HW^ik lat. novem\ novae und nobis, femer douä, vouä, plouä. 4 i wenn ne, ni folgt bine lat. bene etc. und in einigen Wenn nicht e, i folgen: arinä lat. arena etc. 5. 1 vor n und hartem Vokal: vtnä lai vena. Note 1. e primitiv findet sich an Stelle von kurzem i des klassischen Lateins: judecu, judeci (= jude^f) lät. judico, Judicium. Cip. gibt auch Beispiele aus Quintilian und der (Irabschriffc der Scipionen, daß schon im lat e far i vorkommt 2. e wird iL in -enu (= ean), beaü, vreaü. 3. e wird Tk nach r: räu lat reus, und Vorsilbe re, res; femer dialektisch nach Zischlauten s, s, z, t: samnu statt semn lat Signum etc., femer nach t, d aus unbekannten Ursachen taciune lat. titione etc. 4. e wird i im Pron. mine etc. ni-se, vi-se, nu-i aus este etc. 5. Um den Übergang von e zu ä nach harten Konsonanten zu hindern haben die Rumänen vielfaich ein i eingeführt, also pieptu statt peptu, das sonst päptu würde, lat. pectus. (Bier offenbart sich die ganze Naivität der Vorstellungsweise Cip.s über Sprachvorgäüge!) 6. Für die verschiedene Behandlung von -ena in geanä lat gena, ciüä lat. coena, vinä lat. vena kann man (d. h. Cipariu) (c£ Jb. UI) keine genügende Erklärung geben. Digitized by VjOOQIC — 44 — § 11 e abgeleitet aus ik: 1. nach i z. B. fie, yie, taie statt fia, venia oder via, talia» 2. in der 2. Pers. Sing, des Ind. präs. und der 2. und 3. des Eonj. der Verben, die den Akzent auf der antepenultima haben, wenn sie in der penultima ein ik haben: äperi, apere von apäru etc.- (Es handelt sich hier um falsche Analogie, die übrigens nicht allgemein ist, da auch apäri gesprochen wird). Note 1. Auch in einigen wenigen Wörtern griechischen Ursprungs findet man e aus ik: beseareca statt bfiseareca gr. ßaöiXixri lat. basilica (Vokalharmonie). 2. In anderen hört man *k statt e: blas-stämu, auch wenn ein e oder i folgt: blästami, blasteme etc. § 12 i primitiv ist entweder lang oder kurz. lang: 1. von Natur: vinu, vecinu etc. 2. durch die Stellung und zwar nur infolge des Akzentes: veni, oder weil die Silbe zwischen den Konsonanten ge- schlossen ist kurz: findet man es sehr selten und nur abgeleitet von e. Note, i primitiv wird *: 1. im Anlaut, wenn die Silbe mit ri anfangt: rtu lat. rivus. Die Alten schreiben es mit reinem i: riu, ripa, rima. 2. In der Präposition in und den davon abgeleiteten: intra, intre, intru, implu, infiu. In modemer Zeit als u ge- sprochen: umplu, umflu, inuntru etc. § 13 i abgeleitet: 1. von a aus ^: inima statt «jiNiMik etc. anima. 2. von a als *k oder f im Partizip: mängäitoriu statt mängäi&toriu oder mängäietoriu. 3. von e vor ne, ni: bine, mine. 4. von u: limbricu lat. lumbricus etc. § 14 o primitiv. 1. im Anlaut wird als uo gesprochen: omu als uomu, ospe als uospe. 2. wird zu W vor Tk oder f in der folgenden Silbe: von pomu lai pomus niVMik und nwMf. Digitized by VjOOQIC — 45 — 3. wird u vor 1, m, r: aus WAik wird ulcea. Note 1. ist als W geblieben nur in einigen wenigen Wörtern: coperiu, vorbä, voie, cote, PI. von cotu, nora, sora etc. Von denen wird bei den Alten auch mit w geschrieben: Kwnipf, KiVTf etc. 2. wird u in cosu im Part. perf. und den davon abge- leiteten Formen: cusutu etc., femer in usa lai ostium, ucidu, uitu etc. 3. wird ik rätundu lat. rotundus, läcustä lai locusta, femer in den Präp. fSrä von fora, dupä aus de + po it. dopo oder aus dupre etc. (Auslautendes unbetontes o geht in u über: 1. ego, das in vi. zu eo wurde, gibt eu etc.) Bei Cip. das auslautende o als bewahrt lat. ego it. io gibt io. § 15 abgeleitet: 1. von a: ^WMi, ^WMCTf statt fame lat. fames. 2. von au: coda lat. cauda. 3. von u: nAivc PL ploi lat. pluvia, cotu etc. Note. ist analog zu anderen Formen abgeleitet 1. als Pron. f. von a s. § 8; als Eonjunk. statt au lat. aut; als Hil&- verb in Prät. statt a oder au von habet oder habent: o &cutu statt au facutu; als Hilfsverb im Futur statt va: o face statt va face und endlich als Numeral statt una. 2. wird u: jura lat. juro, das auch jom in vielen Gegenden ausgesprochen wird. § 16 u primitiv wird sehr selten geändert: 1. in ik im Auslaut: M^Nlk lat. manus, das im Plur. auch mit u bei den Alten vorkommt. 2. in ^ vor m oder n: fäntänä statt fantana etc. 3. in i nach anderem i: .{^hkIa^ includo etc. Note 1. Bei Tk in Tk^ und CTk^ ist zweifelhaft, ob es von u stammt: tuu, suu von tu, su lat. tuus, suus oder von te, das tä gesprochen wurde. (Cip. halt jedoch das erstere fftr richtig.) 2. u wird Xki gttu lat. guttur, femer in B^AT^pB neben vul- tum, R^ATivpc statt vultoria, obwohl es von volbu(?!) stammt. Digitized by VjOOQIC — 46 — 3. zweifelhaft ist auch, ob x^ aus u stammt in a^iKHKS lat. aduncus und in ii;KHrk aus lunga it. lungo. § 17 u abgeleitet: 1. aus a: descultiu statt descalciu s. § 8. 2. aus e: intunerecu von in + tenebricum etc. 3. aus ;k, das von a oder i herkommt: umblu lat. amblo, s. § 8; umplu statt implu s. § 12. 4. aus i: luntre stellenweise liuntre (woher hat Cip. diese Form?) lat. Unter, cucuta etc. 5) aus o: pociu, rogu s. § 14. Note 1. primitiv und nicht abgeleitet ist es in scaunu lat scamnum, wo m aus b hervorgegangen ist. 2. u ist oft geschwunden, sowohl primitiv als abgeleitet, wie auch im Lateinischen, meistens in lat. Diminutiven auf -ulus: ochiu lat. oculus und oclus, unchiu lat avunculus, femer in cuscru statt cusucru lat consocer, mierla lat. merula etc., auch in culcu lat colloco. § 18. Über den Vokal ik sagt Cip., daß das ik in der rumän. Sprache nur sekundär und abgeleitet ist, nämlich: 1. von a und zwar, wenn es betont ist, bleibt es a, un- betont geht es in ik über: laudu, läudä. 2. von e vor harten Konsonanten: vädu, wenn nicht ein weicher Vokal folgt, in diesem Falle bleibt e: vezi, vedem s. § 10. 3. von o: rätundu, läcusta s. § 14. Note 1. ik wird e nach i: taie statt taiä. 2. wird i im Part mängäitoriu statt mängäiätoriu von mängäiatu s. § 13. 3. in ö nach anderem o oder u: luö statt lua, ploö statt ploa, femer auch nach W: HWO, RWO etc. 4. ik wird in der Aussprache ausgelassen, wenn das fol- gende Wort auch mit einem harten Vokal anfangt: läng' unu pomu, femer wird auch vor dem Art f. a ausgelassen: donma statt domnä-a. § 19. 1. Der Vokal ^ kann als ein dunkles nasales i be- trachtet werden, das die Dunkelheit des u in sich aufgenommen Digitized by VjOOQIC — 47 — hat, oder als ein dunkleres l^ weil auch das ik oder a.und e, nachdem sie ihre Erweichung yerloren hatten durch Einfluß der Konsonanten n oder m zu ^ wurden: läna, yäna statt läna, yäna oder lana, yena. 2. ^ wird zu i und u: tiündu, umhlu statt taiändu, imblu. Note. Der Vokal ^ wird abgeleitet: 1. yon a yor n, m: mänä, ämblu lat. manus amblo etc. 8. § 8. 2. yon e: B^Hik, b^ha^ lat. yena, yendo s. § 10. 3. yon u: ^a^ht^hii^ s. § 16. In manchen Wörtern mit X^H yon an- wurde ^ in der Walachei mit einem halbtonigen i ausgesprochen, nämlich als Diphthong xA: cäine, mäine etc. statt cäne, mäne. Aus dieser Aussprache erklärt man wie die Silbe *H zu i wurde: dimi- nea^a yon demänea^ä. § 20. *b entsteht aus c unter zwei Bedingungen: 1. aus betontem e. 2. wenn sich in der nächsten Silbe ein ik aus a oder ein e findet: legn, l^bgä, l*bge. Note. Ein anderes *b gibt es nicht und wenn es yor- kommt, so ist es „spuriu" d. h. falsch und nicht „genuin" d. h. echt: 1. wenn nicht ein ik oder e folgt: Armeanu-, statt Armenu-i. 2. wenn es aus den Diphthongen ea oder ia entstanden ist: 11% p*K statt mea, rea. 3. in einigen einsilbigen Wörtern: beau, yreau etc. § 21. W stammt yon betontem o oder yon o yor einem ik oder e: portu, pwrtä, pwrte. Note 1. In manchen Gegenden wurde W zu hell ge- sprochen als oa oder ua: moarte, fuarte statt UivpTC, ^WfiTi. Diese Aussprache gleicht der spanischen: buenos, fueros oder der alt&anz. im Diphthongen oi, der ue, oa gesprochen wurde. § 22. a) halbtoniges i findet sich meistens im Auslaut. Alle Wörter auf -i werden mit halbtonigem i ausgesprochen, außer: 1. wenn yor auslaut i zwei Konsonanten stehen, yon denen der erste eine Muta oder ^ und der nächste eine liquida isi aspri, socri, infli etc., dann wird i yolltonig gesprochen. Digitized by VjOOQIC — 48 — 2. wenn an die Wörter auf halbtonigem 1 eine oder mehrere Endütica oder ein unbetontes Wort hinzugefügt wird: domni-loru, da^i-mi-le aus domni + loru, da^i + mi + le, 3. unter dem Akzent: mori, yenl, wenn die Endung auf i herrührt vom Abfall einer ursprünglichen folgenden Silbe: a Teni von Tenire, dt statt dii. 4. in manchen einsilbigen Wörtern: ci, fi etc. aber nicht in Enclitica, b) halbtoniges i im Anlaut: ieamä lat. hibema, ielu» iei statt elu, ei. c) im Inlaut: muliere lat. muliere, oie statt oe lat. ove. Femer findet sich ein euphonisches halbtoniges i: 1. nach den weichen: 1, n, r: liepure, diama. 2. nach den harten: b, p, m, t, f vor e: pieptu. 3. nach den Muten d und t vor einem Vokal, wodurch sie ds und ts gesprochen werden: dieu, tiesu, ausgesprochen dseu, tsesu etc. 4. nach Zischlaut s und vor jedem Vokale: siede, der als uj gesprochen wird, lU'bA^ ^^^* Note 1. halbtoniges i vereinigt mit einem anderen vollen Vokal bildet eine Silbe: ierna noi, spaimä etc. 2; Jedes i im Inlaut, wenn es nicht betont ist und ein Vokal folgt, wirdhalbtonig: muliere, cliama (mu-lie-re, cUa-xaa). 3. Jedes halbtonige i nach Konsonanten und vor einem Vokal verbindet sich entweder als Diphthong mit dem folgenden Vokal, nämlich nach harten Konsonanten: pieptu, pieaträ ge- sprochen nii, ni'fe etc., oder wird mit der Veränderung des Konsonanten aufgesaugt, nämlich nach d, t, s: dieu, tiesu (dseu, tsesu), und endlich verschluckt es selbst den vorher- gehenden Konsonanten nach 1, n, r: muliere, liepure, die als muiere, iepure auszusprechen sind. 4. halbtoniges i wird im Anlaut vor dunklen Vokal zu j (i consonans): Jude, jugu, § 23. Halbtoniges u findet sich im Auslaut nach vollen Vokalen, halbtonigem i oder nach einem Konsonanten: nou, ajutoriu, bunu (unbetontes u am Ende des Wortes wird zu Digitized by VjOOQIC — 49 — halbtonigem u nach Vokalen und unhörbar oder geflüstert nach Konsonanten. Cip. bezeichnet das geflüsterte, halbtonige und unhörbare immer durch u: dormu etc.). % Folgt ein u nach zwei Konsonanten, Ton denen der erste eine Muta oder ^ ist, und die letzte eine liquida so wird u Tolltonig ausgesprochen: aspru, socru (as-pru, so-cru). 3. Wird dem Worte, das auf halbtoniges -u endigt, eine unbetonte Partikel hingefftgt, so wird das u volltonig: domnu- lu, datu-mi-sa. 4. Unter Akzent wird es yolltonig: yediü. 5. In einigen einsilbigen Wörtern: tu, cu, du fli, nu wird es Yollton^. Note, halbton^es u zwischen zwei dunklen Vokalen findet sich nur zwischen W und l^: ouä, noua. In § 24—26 behandelt Cip. zunächst die Konsonanten im allgemeinen, die er auch in ursprüngliche und in abgeleitete teilt; worauf im § 27 das primitive b folgi Er sagt: b ist nur primitiv zu betrachten, obwohl es im Vergleich mit dem Lateinischen scheint, als ob es von v komme: 1. von V im Anlaut: bestca, voce lat vesica, voce. 2. im Inlaut nach 1, r: fierbu, albia, nalba lat. ferveo, alveus, malva. 3. von g: intrebu, limba lat. inter-rogo, lingua. 4. von p: abure lat vapore. Note 1. In den Wörtern griechischen Ursprungs ist ß als b im Bumänischen bewahrt: botezu gr. ßajtrl^o, lai baptizo etc. 2. In vielen Wörtern lateinischen Ursprungs ist b im Rumänischen zu v oder u geworden: fauru lat, faber, nouä lat. nobis etc. 3. b wird zu m im Präs. Ind. und Konj. 1. pers. des Verbums habere: amu statt abu oder aibu. 4. zu p vor t: suptu, sup^e statt subtu, subtire lai subtus, subtile. 5. zu g: rugu lat rubus. Weigand, 18. Jahresbericht. 4 Digitized by VjOOQIC — 50 — § 28. p ist mehr primitiv als sekundär auch in den Wörtemi die im lateinischen mit einem anderen Konsonanten geschrieben werden: apä lai aqua, patru lat quatuor etc. Note, p ist abgeleitet: 1. von k vor t: faptu statt factu lat factum. 2. von g Yor t: dereptu statt deregtu aus deregu lat. dirigo. 3. Ton k oder g Tor s: copse, fripse Ton cocu frigu lat. coquo, frigOi § 29. h „genuinu^ findet sich im Rumänischen: 1. in der Volkssprache: hiliu, hiru statt filiu, firu lat. filum (vgl Varro, De lingua lai lib. V. 27). 2. in der Vulgärsprache beim Verbum hräpescu lat rapio. 3. in hemeiu lat. humulus und huma lat. humus. Note, h findet sich in Wortern nicht lat Ursprungs: haru, hristosu gr. XoQiq, XQiazoq. § 30. V (vgl § 27) ist entweder aus kurzem u oder aus b und h entstanden. Note, y findet sich nicht im Bumänischen: 1. Im Anlaut vor 1 und r, außer in zwei Wörtern: vre statt ver lat. vel und in vreau lat. velit 2. Im Inlaut zwischen zwei Vokalen, außer in gewissen Zeiten und Personen des Verbums avere. Anderswo wird v entweder von u und i aufgesaugt: nou lat novus, noi lat novi, oder es wird als halbtoniges u oder i gesprochen: noua lat nova, ploaie lat pluvia. 3. Im Verbum luare lat levare wird der Konsonant v entweder vom vorgehendem i, das aus e entstanden, verschluckt: liau, liai etc., oder, nachdem das e ganz geschwunden ist, wird V in volltoniges u verwandelt: luämu, luati etc. 4. V schwindet zwischen zwei identischen Vokalen, die in einen langen Vokal zusammengezogen werden: calu statt cavalu lat caballus. 5. Die Silbe ve fallt auch im Inlaut aus: june lat juvenis. 6. Zwischen zwei verschiedenen Vokalen wird v zu i oder u: nou, viu lat. novus, vivus, wenn aber ein ursprüngliches oder abgeleitetes ik folgt wird es als halbtoniges u gesprochen: Digitized by VjOOQIC — 51 — nouä lat nova, folgt ein e wird es zu i: via lat viva statt yiiS. § 31. f wird yolkstümlich mit h verwechselt: homu lat. famus und fomax statt fomu, (falsch, denn auch literarisch spricht man homu nicht fomu) hreametu lat. fremitus statt fremetu; besonders dann, wenn nach f ein i folgt: hieru statt fiem. Note. Im Worte säntu lai sanctus hört man im Kirchen- gebrauche ein f, nach der slayischen Form syeti; die korrekte Form ist aber ohne f. § 32. In diesem Paragraphen behandelt er die Kon- sonanten m, n, 1, r im allgemeinen, die er „moliose" („liquidae") nennt, weil sie in der Zusammensetzung mit einem schwach- tonigem i mehr moulliert werden, als die anderen Laute, z. B. cali. § 33. m ist meistens ursprünglich. Es vrird vor e nicht geändert: 1. in den Endungen der Nomen und Verben Sing, und Plur.: nume lat nomen, mul^ime, spume, arme etc. 2. in manchen Wörtern: mergu lat. migro etc. Note. Abgeleitet ist m 1. im Hilfsverbum am lat. habeo. 2. in einigen Wörtern auf -mnu: lemnu, semnu lai lignum, Signum etc. 3. m wird zu n in manchen Wörtern: nalbä lat. malva. 4. m im Auslaut ist geschwunden. § 34. N wird gesprochen nur Tor Vokalen „intregu", vor Kons, schwach ähnl. wie im Französischen. Note 1. n wird abgeleitet von ursprünglichem r oder dem von 1 abgeleiteten r: saninu lat. serenus oder auch mit r särinu. 2. von m in: nalba, fiimica. 3. n wird m vor b, p: impäratul lat. Imperator, oder vor t oder ifi säm^ lat sentio. 4. n wird r: märunchiu lat maniplus. n schwindet a) vor s: measä lat. mensa. 4* Digitized by VjOOQIC — 52 — b) in cätu, tätu lat. quantus, tantus. c) im Sing, der Worte: grau, fräu lat granum, frenum. § 35. Intervokalisches 1 ist überall in r übergegangen: sare, soare lai sale, sole; in anderen Fällen ist es geschwunden. Note, ursprüngliches 1 bleibt: 1. im Anlaut: locu, legu lat locus, ligo. 2. im Inlaut yor.oder nach anderen Konsonanten: caldu, suflu lat. caldus, sufflo. 1 vor halbtonigem i oder langem i wird moulliert: linum, limus gibt llnu, limu, was als inu, imu zu sprechen ist. § 36. r ist entweder ursprünglich oder abgeleitet Ton 1. In den Wörtern, die von 1 abgeleitet sind wird r nach fol- gendem i moulliert: saiu lat salio statt sariu oder salin. Das ursprüngliche r ist nur in den Wörtern pieriu und ceru (quaero) moulliert. Sonst bleibt r unverändert entweder primitiv oder sekundär: veru lat. verus. Note 1. Zwischen r und e kann kurzes i nicht bleiben: parete lat. pariete, wenn aber i voUtonig ist, wird es nicht ausgelassen: arie lat area. 2. im Anlaut wird e nach r oft ik gesprochen: amara statt amare. r ist oft geschwunden: 1. nach t oder st: frate, rostu lat frater, rostrum. 2. im Anlaut in einigen wenigen Wörtern: gätu, dosu lat. guttur, deorsum etc. (In der Regel erscheint bei Cip. das im Schrifbrumän. auslautende r als riu: laudatoriu.) § 37. In diesem Paragraphen behandelt er die Zischlaute im allgemeinen. Die Einteilung und Benennung derselben ist unverwendbar. § 38. s ist ein ursprünglicher und grundlegender Laut, von dem alle Zischlaute abgeleitet werden. Vor folgendem halbtonigen i wurde es zu |. Note 1. Auslautendes s ist geschwunden. 2. s wird im Volksdialekt vor b, g, d, m und v als z ausgesprochen: zmulgu statt smulgu lat ex-mulgeo etc. Aber das Wort seru lat. serum wird allgemein mit z ausgesprochen. Digitized by VjOOQIC — 53 — § 39. t nach folgendem kurzen i oder langen i geht in \ (ts) über: sub^ire lat. subtilis. Note 1. Stets ändert sich die Endung ti + Vokal zu ci nicht zu ^ besonders in den Endungen ciune und cioru, die von ^ne oder ^ru herkommen. 2. In wenigen Wörtern und Formen schwindet das ur- sprüngliche t Tor s nach folgendem i und s geht zu | über: päsnne lai pastione Ton pascu statt pastiune. § 40. d. z. Der Laut d wird vor folgendem i zu z: surdu, surdi (surdsi) lab surdus. Note 1. z ist entweder primitiv oder abgeleitet: a) primitiv, wenn es dem lai z und griech. g entspricht: botezu lai baptizo gr. ßajtrl^o). b) abgeleitet ist es von dt (ds): zeü, zicu lat deus, dico (dseu, dsicu). 2. Mehr Wandlung findet sich in V aus di, wie z aus- gesprochen, das ds auszusprechen ist, obwohl es dem Kon- sonanten g entspricht: v^cS statt zosu lat. deorsum ib giuso etc. — besonders in der Endung v^Hf, die der Endung hShc mit H statt li^ entspricht: putregiune von putredu. 3. Im Yolksgebrauche wird in manchen Gegenden dies V aus z oder di entstanden, als j gesprochen: josu, mijlocu. § 41. k ging vor i oder e in ci, ce über: cer, eine etc.; vor t und s geht es entweder in p über: faptu lat. factus, oder es fallt ab: zise lat. dixit (dicsit). Note 1. k entspricht nicht nur dem lat. c, sondern auch dem q: ce lat. quid etc. 2. nach s ist es als t zu sprechen: sciu. 3. c geht auch in g über: gutuniu statt cutuniu lat. cotonium. 4. c ist oft von g abgeleitet: cloc& lai glocio, spräncianft lai supra + genam. 5. c vor moulliertem 1 bleibt unverändert, auch wenn das 1 föllt bei folgendem e oder i: kiamS statt cliamä. Digitized by VjOOQIC — 54 — § 42. g wird vor e und i V (ge> gi)? vor t oder s wird es entweder zu p: sugu, perf. supse lat. suxit statt sugse, oder es schwindet: tn^lesu von in^legu. Note 1. unverändert bleibt g vor moulliertem 1 auch dann, wenn das 1 nicht ausgesprochen wird: rUuik statt glia^ Jat. glacies etc. 2. g ist abgeleitet: a) von k: sgura lat scoria. b) von b: negurä lat. nebula. c) von k aus v: faguru lat favus-vulus. d) von d: ucigu lat. occido. e) von n: rumegu lat. rmnino oder rumigo. 3. g wird b: limba lat. lingua s. § 27; wird k: clocescu lai glocio, s. § 41. 4. ganz moulliert und geschwunden ist es im Worte mai lat magis und im Worte mäestru lat. magister. § 43. j als ursprunglicher Laut ist sehr selten und kommt nur im Anlaut vor den Vokalen o und u vor: jocu, Jude etc. Abgeleitet ist j aus z oder di durch die Mittelstufe U: josu lat deorsum s. § 40. Note. In der Volkssprache vrird j mit V a^s g stets ver- wechselt: junere statt ginere oder nur V gebraucht: voi, gSHf statt joi, june. Allgemeine Erscheinungen der Lautlehre. Die Laute erfahren wie in allen Sprachen, so auch im Rumänischen vielfache Wandlungen oder Veränderungen, die verschiedenen Zwecken dienen und namentlich aus dem Streben der Sprache nach Wohllaut hervorgegangen sind. Der Wohllaut beruht auf einem ebenmäßigen Wechsel verschiedenartiger Laute, indem sich ein Konsonant mit einem Vokale etc. verbindet, femer darauf, daß der Übellaut, der durch das Zusammentreffen gleichartiger Laute, wie zweier Vokale, sowie durch die schwer aussprechbare Anhäufung von Konsonanten entsteht, vermieden ^vird. Endlich beruht der Digitized by VjOOQIC — 55 — Wohllaut darauf, daß Konsonanten, deren Natur sich nicht miteinander verträgt, Ausgleichung oder Angleichung erfahren. Die Ursachen der Wandlungen der Laute sind nach Cip.; der Wohllaut, die Analogie und der Akzent. Die Wohllautwandlungen sind: 1. Hinzufiigung oder Einschiebung der Laute, wobei er folgende Falle unterscheidet: a) prosthesis: scurtu, strunä lai curtus, tomus. b) epenthesis: stremuru lat. Stimulus. c) paragoge: abia, acuma, atäta. 2. Ausfall und Abfall der Laute: a) aphäresis: ratäcescu, buricu lat. erraticus, umbilicus. b) syncope: destulu statt de-sätulu lat, satuUus. c) apocope: domnu, lemnu lat. dominus, lignunL 3. Kontraktion oder Synaloephe zweier Vokale besteht darin, daß zwei in einem Worte aufeinander folgende zu einem Vokale oder zu einem Diphthongen verschmelzen: calu lat. cavallus, stea statt stealä lat. Stella. 4. Verdoppelung der Laute oder Anadiplosis: innecu aus in + necu lai inneco, tuturoru statt tutoru (Beispiele Prin- cipia p. 226, 229, 230). (Diese Erscheinung schließt Cip. über- haupt aus, sogar auch bei den Verben, die mit Partikeln zu- sammengesetzt sind, außer bei doppeltem n z. B. innodare, wo er selbst behauptet, daß es auch bei diesen sehr wenig nötig ist, das zweite n auszusprechen. Er wollte von der Verdoppelung der Laute nichts hören, indem er sich auf die Worte des Festus berief: „Antiquae consuetudinis per unum L enunciari non est mirum, quia tunc non geminabatur litera in scribendo, quam consuetudinem Ennius mutavisse fertur, ut pote graecus graeco more usus, quod illi aeque scribentes ac legentes duplicabant mutas etc."). 5. Gegenstellung der Laute oder Antithesis: insoru lat. uxoror, coapsa. 6. Umstellung der Laute oder Metathesis: streinu statt straniu lat. eztraneus, plopu statt poplu lat. popuhis, pädure statt pärude lat. palude. Digitized by VjOOQIC — 56 — IL Die Analogie. Cip. erkennt und fuhrt eine ganze Reihe Erscheinungen der Analogie an z. B. stea — stele dar- nach mea, rea, grea — mele, rele grele; nach mele auch sale, tale; femer bale, zale, zile; das Part Präs. auf -ändu auch bei Verben der 11. u. HL Konj.; noru (statt nuru) nach soru; nurori nach surori etc. Die Analogie ist nach ihm doppelter Natur: phonetisch und grammatisch. in. Der Akzent: unter Akzent oder Betonung versteht Cip. die melodische Erhöhung einer Silbe oder eines toU- tonigen Vokals von einem niedrigeren Tone zu einem höheren: laudä — läuda. In jedem Worte wird nur eine Silbe mit er- höhtem Ton oder Akzent gesprochen, die übrigen werden niedriger gesprochen: laudS, läudäm (Cip. wirft hier den musikalischen mit dem expiratorischen Akzent zusammen). In § 47 gibt er den Einfluß der Betonung auf die Vokale a, e, o und die Wörter, die keinen Akzent erhalten an, nämlich a) die einsilbigen Wörter: da, cä, fä, vä, stä, nu etc., die erst in der Zusammenstellung mit einem anderen Worte einen Akzent erhalten: da-ne, fa-le. b) die Pronominal-Partikeln von einer ganzen oder einer halben Silbe, der Artikel lu, die Suffixe, die Präfixe und die Hilfsverben: mä, te, se, lu, o, ne, ve, le, mi, ti, si, i, lu, a, am, asi, voiu, su, die mit dem vorhergehenden oder folgenden Wort verknüpft sind: mS-ducu, lasä-lu etc. c) Die ein- und zweisilbigen Präpositionen, weil sie mit dem folgenden Worte ein Wort zu bilden scheinen: catra- mfne. Die mehrsilbigen auch dann, wenn sie den Akzent nicht ganz verlieren, sondern ihn nur schwächer werden lassen: asüpra-mea. d) nach nu, prea in der Bedeutung von preste mesura lat. nimium, cam-mai, mai in der Bedeutung von cu multu mai und celu mai verliert das folgende Wort entweder ganz oder teilweise den Akzent: nü-sciu, preä-bine celu-mai-mare, cäm mai rSu, mai bine etc. Digitized by VjOOQIC — 57 — § 48. Die Stellung des Akzentes ist auf einer der 3 letzten Silben des Wortes: ay^re, ardere. Scheinbare Unregelmäßigkeit kommt da Tor, wo die un- betonte Partikel an ein Wort angeknüpft wird, aber nicht als Silbe gezahlt: ömeni-loni, dä-tu-mi-s au. Note 1. Die Nomina behalten den Akzent des Nom. Sing, in der ganzen Flexion bei, auch dann, wenn ihnen eine Silbe oder der Artikel angefftgt wird: jüde Fl. jüdeci, nume PL nüme-ne (nur altrum.). Der unartikulierte Genitiy Sing, und Plur. mancher Pronomina und Adjektiva, die ihre eigene Deklination auf -ui, -ei und -oru haben, ist yerschieden in bezug auf die Betonung; am wahrscheinlichsten ist die Be- tonung auf dem ersten Vokal dieser Endungen: cSrüi, cäröru, multöru (aber man betont meist c^i etc.). Bei den Verben ist der Akzent nach Tempus und Person yerschieden. 2. Die Verba haben die Neigung den Akzent yon den letzten Silben der Wurzel zurückzuziehen, manchmal auch ftber die „Präposition** (d. h. über die Pänultima, es ist yiel- leicht ein Druckfehler) hinaus z. B. yon a läpeda in Pres, wird läpädu; besonders a) die Verba, die yon Nominibus mit yon Natur langer Pänultima abgeleitet sind: m&uru yon mäsürä. b) die Verba, die aus einer Präposition und einem auf eine Silbe reduzierten Verbum zusammengesetzt sind: aflu, süflu etc. § 49. Die Betonungsgesetze: „Die rumän. Betonung ist der lateinischen ähnlich, nämlich prosodisch.** Die Vokale und Silben sind lang entweder yon Natur: muliere, oder durch die Stellung, wenn auf den betreffenden Vokal zwei Konso- nanten folgen: intelepte. (Man sieht, daß Cip. ganz in lat Anschauungen steckt) Note 1. Der Akzent ruht immer auf einer langen Silbe: muliere. 2. Wenn im Worte keine lange Silbe ist, ruht der Akzent auf der yom Wortende am weitesten entfernten Silbe des Wortes: sünetu. Digitized by VjOOQIC — 58 — 3. Bei der Zählung der Silben kommen noch die halb- tonigen Vokale i und u dazu, wenn sie ^oUtonig gesprochen werden. 4. Der Akzent ruht auf der bisherigen vorletzten Silbe nur nach Abfall der letzten Silbe: a läuda gekürzt Ton a .laudäre. 5. Die zweisilbigen ungekürzten und nicht zusammen- gezogenen Wörter haben den Akzent auf der Pänultima: mäna, doamne. 6. Bei den drei- und mehrsilbigen Wörtern wird überall die drittletzte Silbe betont, wenn nicht eine lange Pänultima den Ton auf sich zieht: i^pure, yirtüte etc. (Daß diese ganzen Ausfuhrungen weder theoretischen noch praktischen Wert haben, bedarf keines Beweises.) § ^0 handelt über die Betonungszeichen, die ich bereits bei der Wortform und Orthographie erwähnt habe. Formenlehre.''') Cipariu teilt die Wörter in: a) „Pormali" flexionsfahig: Nomen, Pronomen, Verb und Participia. b) „Cönstanti" nicht flexionsföhig: Adverb, Präposition, Konjunktion und Interjektion, Das Zahlwort ist nicht als besondere Wortklasse bezeichnet, sondern er rechnet es zur Klasse der Adjectiva, also zum Nomen, den Artikel rechnet er zum Pronomen, behandelt ihn aber vor dem Nomen. L Flexionsfähige. Bei der Deklination spricht er zunächst von: a) „generica" wobei Endung und Geschlecht betrachtet wird, dann von *) Es bedarf wohl nicht erst der Rechtfertigung, wenn ich mich bei denjenigen Erklänmgen Cip.s, die heute allgemein als fälsch erkannt sind, jeder kritischen Äußerung enthalte. Digitized by VjOOQIC — 59 — b) „specifica^ wobei die Wortarten, die sich deUinieren lassen, behandelt werden. 1. Artikel § 64. Zum Artikel rechnet Cip. nur den bestimmten, indem er den unbestimmten Artikel unu, una etc. als ein „adjectiy nnmeral*' behandelt, wie doi, trei etc. In bezug auf den Ursprang des Artikels sagt er, daß dieser die Endung des betreffenden Nomens selbst ist, denn auch die Griechen hätten zunächst keinen Artikel gehabt, sondern hätten erst später die Endung der Worter selbst ge- setzt z. B. o d'sog statt 6g ß-eog, xvQiog og kQXBrai statt xvQiog igXOfisvog. Ebenso sei auch bei uns der Artikel entstanden, und zwar durch Wiederholung der Vokale u und a in der Einzahl und i und e in der Mehrzahl. Das 1 solle nur die Kontraktion der Vokale, die störend gewirkt hätte, verhindem. (Man muß staunen, wie er dazu kommen konnte sich ein- zubilden, daß der Artikel durch die Wiederholung des End- vokals und durch die Einschaltung eines 1 zwischen den Vokalen entstanden sei: omu-u, omu-l-u. Er nahm keine Rücksicht .auf die Eigennamen oder darauf, wie der Artikel in den anderen romanischen Sprachen entstanden ist) Nach Cip. steht die Endung ei gen. dat. fem. Sing, statt ai aus a + i, sowie lui von lu + i? ai ist aber nicht mehr im Gebrauche, ei nur selten bei den Alten; man hört statt dessen halbtoniges i, kontrahiert 'aus e + i- Bezüglich des nachgestellten Artikels gibt er zu, daß er der rumänischen Sprache eigentümlich ist, denn alle anderen romanischen Sprachen stellen ihn vor. Die Bulgaren und Albanesen jedoch stellen auch den Artikel nach. Es ist aber hervorzuheben, daß die bulgarische Sprache die einzige slavische Sprache ist, (Cip. wußte nicht, daß auch in der russ. Volks- sprache der nachgestellte Artikel eine gewöhnliche Erschei- nung ist), die Artikel hat, und es ist wahrscheinlich, daß die Bulgaren zugleich mit dem Artikel auch die Nachstellung des Artikels von den Rumänen übernommen haben. Denn es ist Digitized by VjOOQIC — 60 — eher anzunehmen, daß ein so geringer Brachteil der slayischen Völker etwas Ton den Bnmänen, als einer ganzen Nation, übernommen habe, als das Gegenteil Noch unwahrschein- licher ist, daß die Rumänen den erwfihnten Artikel von einem so kleinen und yerstreuten Volke, wie die Albanesen, entliehen haben, wenn wir nicht annehmen wollen, daß die Albanesen die Nachkommen der Thraker seien, daß ihre Sprache die Tochter der thrakischen Sprache sei, und endlich daß die Thraker und Daker gleichen Ursprung und gleiche Sprache hätten, denn nur in diesem Falle würde man yerstehen und erklären können, wie die Rumänen von den Albanesen den Gebrauch des nachgestellten Artikels übernommen haben, nämlich von den Thrakern und Dakem, die auf beiden Seiten der Donau wohnten, wo auch die Rumänen waren und noch sind. Unter den Sprachen Europas findet sich nur noch in gewissen Provinzen von Frankreich und Spanien die baskische Sprache, in der die Artikel auch hinter das Nomen gestellt werden. (Vgl. Grammatik von Larramendi.) Möglich ist, daß die Sprache der Basken die Sprache der Kelten und der Ghdlier sei und zugleich auch die der alten Daker, voraus- gesetzt daß sie gallischen oder keltischen Ursprungs sind. (Auch bis heute ist man in der Wissenschaft noch nicht zur S[larheit gelangt, wo eigentlich der Ausgangspunkt für den nachgestellten Artikel zu suchen ist) 2. Das Nomen. a) Singular. Cip. unterscheidet im engen Anschluß an das Lateinische drei Deklinationen: L Dekl. umfaßt Feminina auf -a -ä: donma. Nach seiner ersten' Abänderungsart gehen die latein. femin. der L Dekli- nation; außerdem gehören dazu einige mask. und femin., nämlich Nomina propria auf a: Nicora, die aus anderen Sprachen eingedrungen sind, und zwei Mask. tata und popa. Sing. N. Ac. domna-a Plur. domne-le G. D. domne-ei domne-loru. Digitized by VjOOQIC — 61 — Merkwürdig übereinstimmend mit Tiktin ist die Erklärung Ciparins bezüglich der lateinischen Substantiya auf ^ella. In lai Stella Wlt 11 und es bleibt: stea, die Vokale werden zum Diphthongen ea; nm aber die Eontraktion des stea und des weiblichen Artikels a zu yerhindem, ist das halbtonige u da- zwischen eingeschoben, also stea-u-a. In den Kasus, die auf e ausgehen bleibt 1 erhalten z. B. ste-l-e und mit Artikel ste- le-le (darüber s. VollmSllers. rom. Jhb. VI, 1 150 ffi). Die Bildung des artikulierten Oenitiys erklärt Cip. auf zweierlei Art: a) Indem er den Artikel des Genitiys an die Endung der unartikulierten Genetiyform des Hauptwortes hinzufügt: domne-ei, yaci-ei etc. b) Indem er den Genetiyartikel an das dunkle ä der Endung des Nominatiys des unartikulierten Wortes anhängt: domna-ei, yaca-ei oder kontrahiert donma-i, yaca-i In „Prin- cipia*' p. 131 und 367 ff. gibt er mehrere Beispiele, welche den Genetiy und Datiy in der ältesten Form a-ei zeigen. Die Artikel richten sich nicht nach dem Geschlecht, sondern nach der Endung , und zwar steht lu nach den auf u, und a nach den auf -a endigenden Wörtern: Onu-lu, Luc'a, popa-a, tata-a; obwohl man im kirchlichen Gebrauche tata-lu nostru findet Gr. p. 184. In bezug auf den Vokatiy des Femi- ninums ist zu sagen, daß er im allgemeinen gleich dem un- artikulierten Nominatiy ist: casä. Der Vokatiy des Femininums der Wesennamen kann auch auf o gebildet werden, neben den Formen auf -a. Bei Vornamen ist die Form auf ^ä auszu- schließen: Mario, Eleno. Auch einige Maskulina auf -a schließen sich dieser Regel an. In Syntax p. 148. 2 sagt er: „sau cä o este numai inter- jectiunea o! adausa in fine elidiendu pre a, pr. Luc'o in locu de: Luca-o! — seau ca numai a se schimba in o, ca si de alte ori etc.** Cäp. läßt es unentschieden, ob das -o angehängte Inter- jektion ist, oder einfach Verdumpfung des Endkonsonanten. Die Formen: dluo, roao, ein luo, statt diua, roua, luä etc., Digitized by VjOOQIC — 62 — die er zur Nachweisimg der Möglichkeit einer derartigen Ver- dampfung anfahrt, sind nicht beweiskräftig, da wir es bei ihnen überall mit der besonderen Yokalfolge uä [> o zu tun haben. Nach Cip. tritt im Volksgebrauche zur Verstärkung des Vokativs tu ein: tu muliere! Die IL Deklination umfaßt Maskulina und Neutra auf -u, nämlich die Maskulina der lat. U. und IV. Deklination und einige der UI. Deklination: omu, leu, imperatu etc. Zu dieser Deklination zählt er auch drei Feminina: manu, noru und soru (Principia p. 129, 7) die aber alle ihre ursprüngliche Endung in a geändert haben: mana, nora, sora. Der Vokativ Singu- laris hat zwei Formen: eine artikulierte und eine unartikulierte. An Stelle der Endung -le zeigen viele konsonantisch aus- lautenden und einige auf volltoniges u ausgehenden Nomina auch -e: vecin Voc* vecine. Die unartikulierte Form des Vokativs wird nur in wenigen Wörtern gebraucht: ome, domne, socie etc* Selten wird statt des Vokativs bloß der Nom. Sing, ohne Artikel gebraucht, wie in den anderen romanischen Sprachen: mei omu bunu! Gr. p. 199, 3. Die aus der IIL Deklination oder aus anderen Sprachen in die rumänische -u Klasse übergegangenen Nomina scheinen dagegen ihren Vokativ nach dem Nominativ gebildet zu haben. Cip. Syntax p. 148, 4 celi vechi adese ori punu nomi- nativulu in locu de vocativulu precumu D-dieu in locu de D-dieule. Die lU. Deklination hat Masculina, Feminina und einige Neutra auf -e, welche auf die lateinische IIL und IV. Dekli- nation zurückgehen. Diese Deklination ist sehr reich, denn sie umfaßt die Infinitive mit substantivischer Bedeutung und eine Menge Derivata und die Participia, die als Substantiva gebraucht werden. Außerdem sind viele Wörter der ersten Deklination mit den Endungen ia und oria zu dieser über- gegangen, indem das a zu e wurde, z. B. via [> vie, scrisoria > scrisore. Digitized by VjOOQIC — 63 — Genitiy und Dativ Singular der weiblichen Nomina, die auf e endigen, unterscheiden sich von den männlichen Formen durch den Vokal i, der den Maskulinen fehlt Die Endung i des Genitiv imd Dativ Singular der weiblichen Nomina hat auf das a den Einfluß, daß, wenn in der betonten Pänultima ein offenes a steht, dies zu dunklem ä wurde: carte, cärti. In alten Texten findet man Formen auf -iei (später -ii): menti, mentiei, mentii oder mentt, Gr. p. 213. b) Plural L Deklination: Nach Cip. ist die Endung des Nominativs Flur, zwar nur e, aber der Gebrauch hat mit der Zeit das e zu i geändert z. B. vaca; vaci, so daß es sehr schwer ist eine Regel zu finden, wo e und wo i zu setzen isi Die Wandlung dieser Endung e zu i ist sehr natürlich, denn die Verwandt- schaft zwischen diesen Vokalen ist zu groß, so daß auch im Latein, beide verwechselt wurden, z. B. onmeis, onmes, omnis. (Cip. vergißt dabei, daß e und i im allgemeinen als Plural- endung scharf geschieden werden: e ausschließlich far die Fem., i für die Mas. und fttr ganz gewisse Gruppen von Fem.) Das Wort tata hat im Plural nur tatäni; muma. Plur. mume und mumäni n. Deklination: Die Pluralbildung der Maskulina der n. Deklination bietet keine Schwierigkeit, da im allgemeinen alle die Mehrzahl auf -i bilden. Die Neutra auf ru, su und das Wort ou (das Ei) haben im Plural a. (Die Neutra bilden nach CSp. die Mehrzahl auf a, e, re oder ri). Ebenso bildeten femer den Plural auch die Nomina auf siu, diu, tiu, ciu und iu, die auch ursprünglich die Mehrzahl auf -a bildeten, aber die Aussprache hat aus euphonischen Ghründen das a zu e gemacht Dialektisch findet man auch Formen auf -ä in der Moldau, dies ä aber ist nicht das ursprüngliche -ä, sondern hat sich erst später aus -e ent- wickelt z.B. ossa > oasä>oase>>oasS; carra>care>cara. (Richtig ist es, daß die Neutra der II. Deklination die Mehr- zahl auf -e oder -uri und nicht auf -ä bilden; nur das Wort ou Ei und dial. r- und s-Stämme zeigen -ä.) Digitized by VjOOQIC — 64 — in. Deklination: Die weiblichen Wörter auf -e der IIL Deklination haben i in der Mehrzahl, gerade so wie die männlichen, unterscheiden sich aber yon diesen durch das Geschlechtswort -le, das bei den männlichen Wörtern i lautet Was die Veränderung des Stammvokals anbetriffl, so ist zu bemerken, daß die Maskulina auf -e im Gegensatz zu den Femininen den Stammyokal a im Plural nicht yerändem: frate — frati auch fratlni, daß femer die weiblichen Wörter mit betontem a im Inlaute, dieses in der Mehrzahl vor i in ä verwandeln: cale, caU, vale, vali. Die Neutra haben im Plural dieselbe Endung, wie im Sigular, also e, Gr. p. 214. (Seine Angaben sind rein äußerlich, auch nicht der Versuch wird gemacht ins Wesen der rum. Pluralbildung einzudringen,) 3. Adjektivum (§ 81, § 96). Die Flexion des Adjektivums schließt sich an die des Substantivs an. Es gibt nur eine Kasusflexion, im übrigen wird nur der angehängte Artikel oder das vorgestellte Pro- nomen cel flektiert Die Artikulation und die Pluralbildung ist ganz wie beim Substantiv. Es ist noch zu erwähnen, daß nach Cip. einige Adjektiva, die als Adverb gebraucht werden, ihre adjektivale Form verloren haben, so daß sie heute in adverbialer Form fds Adjektiva gebraucht werden, z. B. limpede, repede, apa limpede statt apa limpeda. Der Komparativ wird mit dem Adverb mai lat magis gebildet, das vor das Adjektiv gestellt wird. Den Superlativ bildete Cip. mit der Vorstellung der Adverbia: forte, celu-mai, tare, cä-mai z. B. frumos, mai frumos, forte frumos; femer auch mit dem Adverb prea (slav.) das eine ähnliche Bedeutung hat wie forte. (Heute ist aber zwischen forte und prea ein Unterschied; forte drückt den hohen Grad, prea das „Allzu- viel" aus, das Verhältnis ist etwa wie bei franz. tres und trop. 4. Pronomen (§ 97). Cip. teilt das Pronomen in zwei Kategorien: personale und relative. Digitized by VjOOQIC — 65 — Das Pronomen personale ist auch doppelter Natur; es ist ursprünglich oder abgeleitet Die ursprünglichen Pronomina sind: im Singular eu, tu im Plural: noi, voi für 1. und 2. Person und für die 3. Person su, das aber im Nominativ fehlt und in den übrigen Kasus dieselben Formen für beide Numeri hat. In bezug auf die 1. Person Singular sagt Cip., daß sie auf zweierlei Art ausgesprochen wird: eu und io. Die Form eu werde nur noch altertümelnd und im kirchlichen Stüe gebraucht: lat. ego griech. i/co, pro Yen. und portug. eu, während im volkstümlichen Rumänischen nur io vorkonmie, wie auch im altgriech. ico, ital. io, span. yo, franz. je etc. Gram. p. 247, 3. (Die korrekte Form ist ieu: lai ego > eo > ieu.) Statt des Genitivs des Pronomens der 1. und 2. Person, der geschwunden ist, gebraucht Cip. die abgeleiteten Adjek- tiva mieu, teu. Den Dativ mie, imi, mi direkt aus lat. mihi abzuleiten, macht einige Schwierigkeii — Cip. meint, daß die Dativformen aus den gekürzten Fällen des Akkusativs: me, te, se gebildet worden sind, indem das e mit i wechselt, denn auch die alten Lateiner gebrauchten schon me und mi ohne Unterschied. Er nennt die gekürzten Formen mi, ti Suf&xe oder Präfixe, je nachdem sie dem Beziehungsworte nach- oder vorgestellt wurden, z. B. dä-mi, ti-am dat. Die längeren Formen des Akkusativs: mene, tene, sene sind aus den gekürzten Formen me, te, se + der Silbe ne ent- wickelt, wobei das e in me, te, se in der Aussprache in i geändert wird. Er zieht die Formen mit e vor, denn er be- hauptet, daß auch die Alten so geschrieben haben. (Darüber s. Diez, Grammatik der rom. Sprache II, 485 und Miklosich, Rum. Untersuchungen II, 40— 41.) Die Possessivpronomina mieu, mea bildet Cip. vom Akku- sativ me her, den die Lateiner schon mieus gesprochen haben, was ihm durch eine Grabschrift der Scipionen erwiesen scheint: Virtutes generis mieis moribus accumulavi Orelli 554. „Prin- cipia" p. 137, 3. Die Formen: mieu, tuu, suu wurden nach Yerwandtschaftsnamen in mio, to, so zusammengezogen z. B. Weigand, 12. Jahresbericht. 5 Digitized by VjOOQIC — 66 — tata-mio, frate-to, socru-so. Die weiblichen Formen tua, sua werden immer in ta, sa kontrahiert, denn auch bei den Lateinern waren sie im Gebrauch, denn Festus sagt: „Virgine' namque domi quisquis romanus habet sas nämlich „virgines suas^. Die Pronomina relativa teilt Cip. auch in zwei Arten: „arti- cularia" und „demonstrativa^. Articularia sind lu und ce; demonstrativa sind die Zusammensetzungen mit diesen lu und ce, z. B. el, cel, acel etc. In bezug auf das Pronomen demonstrativum elu gibt Cip. an, daß elu aus e + lu zusanmiengesetzt ist, wie bei den Lateinern iUe aus is + le. Weil im Nominativ und Akkusativ Feminini ella das 11 wegfällt, so wie bei den Wörtern auf -ella werden die beiden übrigbleibenden Yokale e-a zu einem Diphthongen verbunden. In den übrigen Kasus konmit das 1 wieder vor, z. B. ele. (Trotz aller phantastischer Bildungen sieht man doch, wie Cip. sich bemühte auch vulgäre Formen zur Erklärung hier heranzuziehen.) 5. Verbum (§ 110— § 147). A, Hilfsverb. Das Verb sum hat nach Cip. zwei besondere Tempora: das Präsens und das Imperfect Indicativi. Die Formen des Präsens sind: Singular 1. Person sum, SU, suntu 2. Pers. esti 3. Pers. e, este(i). Plural: 1. Pers. semu, (suntemu) 2. Pers. seti (sunteti) 3. Pers. su, suntu. Die ursprünglichen Formen des Präsens sind: sum oder su; suntu oder sumptu ist aus sum wie in der 3. Person Plural gebildet; von sum oder sumptu wurden auch die 1. und 2. Person Plural suntemu, sunteti gebildet, statt deren im älteren Rumänischen semu, seti wie bei den Lateinern simus, sitis standen. In „Principia" p. 138 gibt er mehrere Beispiele von semu, seti, sint aus der Zeit, wo diese Formen noch in Blüte waren. (Die Formen Ciparius suntu, sum statt sint, is sind literarische Fälschungen.) Die 2. Person Singular esti lat. es wurde aus der 3. Person este gebildet nach der Norm anderer Verba z. B. cresci, cresce. Digitized by VjOOQIC — 67 — weil die Form esti nach der vulgären Phonetik zu i zusammen- gezogen und so mit der 3, Person, die gekürzt i lautet, yer- wechselt werden konnte. In manchen Mundarten wird aus der Form esti auch die 1, Person Singular escu, gebildet, als ob esti statt esci lat, esco, is stände, z. B. Lucretius I, 620, quid escit? Die zweite Form des Aorists: fiisei, fusesi, fiise, fdseramu, fuserati, fusera, nennt er „barbarismu forä esemplu^ Granu p. 344. (Was nicht im Lateinischen sein Vorbild hatte, fand keine Ghiade vor seinen Augen.) Merkwürdig ist die Ableitung der Formen von „asi** beiCipariu: a) in der 1. Person Singular ist asi zweifellos gleich der italien. Formen avessi; bei uns wurde die Silbe „ve" einfach elidiert Die übrigen Personen sind von der Form „arem" aus averem lat. haberem abgeleitet, aber b) die 2. Person Sing, ai ist aus ari ent- standen, c) die 3. Person Sing, ist are, das früher gebräuch- lich war, heute aber ar' ist (darüber Weigand, Jb. III). In bezug auf das Verbum „voliu" unterscheidet Cip, auch zwei Gebrauchsarten: a) als Hilfsverb, b) als Verb (unabhängig). Das Verb „voliu" als Hilfsverb hat zwei Tempora, aber nur ein Tempus hat besondere Formen, nämlich das Präsens z. B. Sing. 1. Pers. voliu, 2. Pers. veri, vei 3. Pers. va; Plur. 1. Pers, vomu, 2. Pers. veti (vreti) 3. Pers. vorn. Den Indikativ des Imperfekts hat es gemeinsam mit dem unabhängigen Verb: vream, vreai, vrea, vreamu, vreati, vrea(u). B. Bildung und Gebrauch der Modi. Nach Cip. gibt es vier Hauptklassen von Verben: 1. die a-Elasse, 2. die Klasse des betonten e, 3, die Klasse des un- betonten e, 4. die i-Klasse, und zwei Hauptmodi: Modus finitus und Infinitiv. Der Infinitiv ist einfach, aber der finitus zer- fallt in vier Modi: Indikativ, Konjunktiv, Imperativ und Optativ. Zu dem Infinitiv rechnet er auch das Partizipium und Gerundium. (Diese Einteilung Cip.s ist nach lateinischem Einfluß gemacht, denn schon bei den Lateinern heißen die Modusformen: Indikativ, Konjunktiv und Imperativ Verbum finitum, weil die Person durch die Endung bestimmt wird, Digitized by VjOOQIC — 68 — dagegen Infinitiv, Gerundium, Supinum, Partizip und Gerundiv Verbum infinitum, weil in ihnen die Person nicht durch die Endung bestimmt wird.) Der Modus infinitivus hat zwei Formen: eine längere auf -re und eine gekürzte auf den der betreffenden Konjugation charakteristischen VokaL Die längeren Formen des Infinitivs sind vielleicht zuerst in den zusammengesetzten Formen des Infinitivs (Futur 1. und Optativ präsens) gefallen, nämlich in den nachgestellten Formen dieser Zeiten, wo das -re im Inlaut der Wörter stand: lauda- re-voiu, lauda-re-reas. Wie die Kürzung des Infinitivs im heutigen Eumänisch zustande gekommen ist, hat Weigand im Jb. in, 150 gesagt. Im XVI. Jhd. war die längere Form des Infinitivs zwar gewöhnlich, heute aber ist sie nur als Substantivform ge- bräuchlich, deshalb kann man den Ausfall des „re'' genauer verfolgen, da er erst in historischer Zeit vor sich geht. Ein heute ganz ungebräuchliches Tempus ist das, das nach Cip. dem lateinischen Conjunct. Perfecti oder dem Futur, exaci entspricht. Es war anfangs im Bumänischen mit der Konjunktion „sä'' ziemlich häufig und hatte conditionalen Sinn. Cip. wußte, daß die Makedo-Rumänen es mit geringer Ände- rung heute noch gebrauchen z. B. sä laudare (Principia p. 399). (Meyer-Lübke behauptet, daß wir es mit dem Futurum exactum zu tun haben, Mohl dagegen übereinstimmend mit Cip., daß es ein Conjunct. Perfecti sei.) Seine Formen lauten: lauda(ve)ri(m) > laudare laudari(s) > laudare(ri) laudari(t) > laudare laudaremu(s) > laudaremu laudareti(s) > laudaretu laudari(nt) > laudare. Particip. Präsentis wird nach Cip. durch die Hinzufügung der Silben -toriu, -toria an den gekürzten Infinitiv gebildet z. B. lauda-toriu, tienu-toriu, aber mit einigen Besonderkeiten bei der II. und III. Konjugation, indem e zu u geändert wird. Digitized by VjOOQIC — 69 — oder indem bei dem Particip. Perfecti auf -tu oder -ta die Endung -oriu oder -oria hinzugefügt wird. (Cip.s Anmerkung p. 320 d ist falsch, da heute im Particip. Präsent, nicht ä statt u gesprochen wird, wie auch das Wort „beutoriu" beweist.) Auf die Verwirrung und Willkür bezüglich der Art und Weise, wie Cip. die Particip. auf -oriu bildete, wird bei der Wortbildung näher eingegangen werden. Das Particip. Perfecti bildet Cip. vom gekürzten InfinitiY mit Hinzufugung der Silbe tu oder ta und zwar bei der I. und IV. Konjugation ohne Wandlung der charakteristischen Vokale a und i, z. B. lauda- tu, audi-tu, bei der 11. und III, Konjugation aber, indem er den Vokal e in u änderte z. B. tienu-tu, sciu-tu. Das Gerundium bildet Cip« auch aus der gekürzten Form des Infinitivs, indem er die Endung -ndu an diese Form an- hängt Er gibt aber zu, daß die Bildung des Gerundiums von der 3. Person Sing, des Indicativ Perfecti besser sei. In- dem man an diese Form die Endung -ndu anhängt, vermeidet man die Unregelmäßigkeit, die bei der Bildung dieses Modus vorkommt, wenn man ihn vom Infinitiv ableitet, weil wir dann nicht wissen, ob wir ihn mit e oder u schreiben sollen. Gram, p. 290. Der Imperativ hat nach Cip. zwei Formen: eine bejahende und eine verneinende. Beide Formen werden vom Infinitiv gebildet: a) die bejahende Form vom gekürzten Infinitiv, indem man bei den Verba der I. IL und IV. Konjugation die Be- tonung von dem charakteristischen Vokale auf die nächste lange Silbe verlegt, bei den Verba der III. Konjugation und im Plural bleibt die Betonung auf dem charakteristischen Vokal des Infinitivs. b) Die verneinende Form vom ungekürzten Infinitiv, indem die Betonung auf dem charakteristischen Infinitiv-vokal bleibt z. B. nu laudäre, nu laudareti. Diese Form ist der lateinischen Form non oder ne laudaris aus laudaveris und im Plural laudaritis aus laudaveritis ähnlich. Die Italiener hatten auch diese Form im Singular: non ti scordar di me, Gram. p. 292, 4. Digitized by VjOOQIC — 70 — Cip. gibt als bejahenden Imperativ von dem Verb „a sta" die Form stä, und bezeichnet die andere Form „stai'' als slavisch. In der alt-rumänischen Sprache findet man zwar stä aber nicht stai. Philippide sagt: in der Form stai ist das i nur nach Analogie entstanden, sowie noi aus nos. Dieses i kommt bei den Verben fa und da nicht vor, um die Formen dai, fai nicht zu verwechseln mit fa oder da + dativ. pron. i: fa-i, da-i. Tiktin gibt in der Zeitschrift für rom. Philologie Band XU, p. 457 eine Erklärung analog der Gip.s. Häufig wird statt des Imperativs der Conjunctiv Präsentis mit der Konjunktion „se'' gebraucht, nämlich wenn man seinen Befehl mildem will z. B. se te duci, fetul mieu. Gram. p. II, p. 236, 6. (Vgl. Weigond, Eum. Grammatik p. 114, IV.) Zu dem Konjunktiv rechnet Cip. auch den Optativ und den ConditionaHs. Als wirklicher Konjunktiv gilt bei ihm nur der Conjunctiv Präsentis, der mit der Konjunktion „sä" gebildet wird. In bezug auf den Optativ sagt Cip., daß der Optativ von lat. optando seinen Namen hat, weil durch ihn Wünsche aus- gedrückt werden, deren Erfüllung nicht in unserer Gewalt steht, z. B. eu a| scrie d. h. doresc a scrie (ich wünsche zu schreiben), aber immer, sogar wenn nur der Wunsch aus- gedrückt ist, ist eine vollendete oder unvollendete Bedingung in einem besonderen Satze zu ergänzen z. B. eu as scrie — hier ist zu ergänzen — dacä as pute (wenn ich könnte), des- halb wird dieser Modus auch Conditionalis genannt (Gram. II, p. 228). In „Principia" p. 186 ff. gibt er noch eine Form des Optativs an, die mit „sä" und dem längeren Infinitiv ge- bildet wird, an den er die alten Perfektendungen fügt z. B. dacä dormiri tu pre mijlocu hotar (dacä ai dormi). (Es handelt sich hierbei um den jetzt nur noch dialektisch vorhandenen Conj. Fut, dessen Form ich S. 68 erwähnte). Der Optativ wird auf dreierlei Art gebildet: a) vom längeren Infinitiv mit nachgestelltem „asi" z. B. laudare-asi, aber ohne re wenn zwischen Infinitiv und Endung eine pronominale Partikel tritt z. B. lauda-te-asi. Digitized by VjOOQIC — 71 — b) vom Hilfsverb „as fi" und dem Supinum. c) vom Hilfsverb „as fi fostu^ und dem Supinum. Zu a) gehören zwei Formen: eine mit vorgestelltem „asi^ z. B. asi lauda und eine mit nachgestelltem „asi" also: laudare- asL Gewöhnlich sind diese Formen als aus dem Hilfsverb ^as'^^ das vom lai habuissem herkommt und dem Infinitiv gebildet, betrachtet wurden. (Darüber s. Weigand, Jb. III.) C. Bildung und Bedeutung der Zeiten. Indikativ Präsens 1. und 2. Person Sing, verlieren in allen 4 Konjugationen ihre charakteristischen Vokale, indem sie sie in die allgemeinen Enduägen u und i änderten. Im Volksgebrauche wurden die Verba der IL und HI. Kon- jugation auf -de, -te, -ne und die der IV. Konjugation auf -di, -tl, -ni in der 1. Person auf zweierlei Art gebraucht, ent- weder auf -iu oder -u, obwohl nach der Etymologie nur die Verba der 11. und IV. Konjugation auf -iu ausgesprochen werden sollten. Manche Verba aber, die auf -i enden sollten, dulden das i nicht, sondern nur u, nämlich die, die vor dem charakteristischen Vokal ein b, p, m, c, g, s haben, z. B. fierbu, sorbu, incepu, dormu, facu, fugu, esu (Gram. p. 294). Das Imperfekt bildet Cip. vom gekürzten Infinitiv ohne eine andere Wandlung, als daß der charakteristische Vokal seine Betonung verliert und die betonte Endung „am" anhängt. In der L Konjugation werden die beiden a zu einem a kontrahiert oder ein a wurde sogar unterdrückt, z. B. laudäm oder laud'am. In den übrigen Konjugationen wurden e und i mit a diph- thongiert z, B. tieneam, audiam. Lambrior (Carte de cetire p. XXXI) ist der erste, der die Unrichtigkeit dieser Behauptung zeigte. Das Perfektum teilt Cip. in 3 Arten ein: Das I. Perfektum bildet er vom gekürzten Infinitiv, in der II. und HI. Konjugation ändert es den charakteristischen Vokal e in u und fugt die Endung i oder iu in der 1. Person Sing, hinzu. In der Form mit „iu*^ betrachtet Cip. das „iu" als das pronom. pers. io; die Aus- sprache wechselt zwischen ofiFenem und geschlossenem ä ab Digitized by VjOOQIC — 72 — z. B. laudai und laudäi (Gram. p. 298). In der 2. Person Plural gebraucht er statt der allgemeinen Endung ti die Endung tu. In bezug auf die 3. Person Plur. sagt er, daß die wirkUche Endung ru oder re sei, wie bei den Lateinern runt oder re, aber daß heute nur ra gebräuchlich sei. Das n. Perfektum bildet er, indem er an die 1, Person statt i die Silbe -rem anftigt und den charakteristischen Vokal a immer offen ausgesprochen haben will z. B. laudäram. Dies Tempus entspricht dem lateinischen Plusquamperfectum: laudäram aus lauda-ve-ram. Das III. Perfektum bildet er vom Participium perfecti und dem Hilfsverb am. Vier Arten von Plusquampf. gibt es. Den Indikativ des I. Plusquamperfekts, der nach der Form dem lateinischen Plusquamperfekt Conjunctivi entspricht, bildet er vom In- finitiv, indem er an diesen die Silbe sem fagt. Die heute gebräuchliche Hinzufugung der Endung -ra an diese Form erklärt er aber als überflüssig z. B. lauda-se und nicht lauda- se-ra. Die übrigen Plusquamperfecta sind vom Particip. perfecti und vom Hilfsverb gebildet und zwar: Das IL Plusquamperfekt mit „aveam" und dem Particip. perf aveam laudatu. Er be- hauptet, daß diese Form heute noch bei Makedo-Bumänen verwendbar ist, im Dacorumänischen aber nur selten vor- konune. Er gibt ein Beispiel aus der Grammatik von Vaca- rescu p. 59. (Dies Tempus ist aber anderswo nirgends zu finden.) Das IIL Plusquamperfekt mit „am fost^ und dem Particip. perf. am fostu laudatu (heute nur dialektisch Siebb.- Moldau). Das IV. Plusquamperfekt mit „eram** und dem Particip perf.: eram laudatu. (Cip. verallgemeinert hier eine Bildungs- weise, die nur bei einigen Verben möglich ist. cf. Weigand, Praki Gram. § 123.) Die IL und HI. Art des Konjunktivs des Plusquam- perfekts, die Cip. vom Hilfsverb vream und am vrutu mi* längerem Infinitiv gebildet hatte, sind heute nur dialektisch (Maros, Bihor) im Gebrauche: vream (am vrutu) laudare. Be- züglich des Futurs sagt Cip., daß es eins(?) ist und daß es Digitized by VjOOQIC — 73 — gebildet wird vom längeren oder Yom gekürzten InfinitiT unter Beibehaltung des charakteristischen Vokals, und Yom Hilfs- verb „voliu", das entweder an das Verb angehängt oder ab- gesondert vorangestellt wird: a) angehängt, wenn es auf den Infinitiv folgt, wobei „re" abfallt z. B. lauda-voliu. b) ab- gesondert, wenn es vor dem Infinitiv steht, gleichviel ob er lang oder kurz ist z. B. voliu laudä-re. (Die längere Infinitiv- Form findet man auch heute noch in Volkspoesien überliefert: Si donmu-^i va dare stogul cat casa etc. Aus „Cäntecul cununei la secerat".) Das IL Futur, das Cip. vom Gerundium und Hilfsverb bildet, ist schon lange nicht mehr im Gebrauche, obwohl er in „Principia'^ p. 182 durch Beispiele aus alten Büchern be- weist, daß es früher vorhanden gewesen ist und dem latein. Futur ezact entsprochen hätte. Es ist noch zu bemerken, daß Cip. auch die imperfektiven Formen des Verbums er- wähnt, ohne sie indessen als solche zu bezeichnen z. B. eram mei^andu, und voi fi laudandu oder im Konjunktiv: sä voi fi mergandu. Selten kommt die zusammengesetzte Form: fiu mergandu (pe cänd mergeam) vor, häufiger schon ist „am fost laudandu^ (vgl. Weigand, Prakt. mm. Grammatik p. 122, § 112). D. Defectiva. Zu den Defektiven rechnet Cip. einige Verba, deren Flexion unvollständig ist: a) blemu, bleti oder bleati und se blemu (Kurzformen des Verbums „a umbla"). b) detoriu oder deetoriu, mit prothet. a: adetoriu. Pari praes. oder futur des Verbums de-re oder dee-re lat. debeo. c) optu, zusammengezogen aus opu'st lat. opus est in der Bedeutung von nevolia este: optu, se cunoscemu perirea nostra (Gr. p. 346). d) vä, im Imperativ, wie die Form fa, bei den Alten, die sogar jetzt noch im Gebirge zwischen Siebenbürgen und Ungarn, gebräuchlich ist statt du-te. Digitized by VjOOQIC — 74 — E. Aktionsarten. Bezüglich des Passiys sagt Cip., daß es keine besondere Form hat, sondern nur die aktive Form mit manchen Varia- tionen. So wird nach Cip. zur Bezeichnung des Passivs die reflexive Form gebraucht, insoweit alle aktiven Verba reflexive Form haben können, aber nicht alle Beflexiva haben auch aktive Form: me mir, andernfalls ist ihre Bedeutung ganz passivisch: me nasc; andere werden nur in der dritten Person Singular gebraucht: se cuvene, se cade etc., die auch Imperso- nalia genannt werden (Gram. p. 271, 4). Das Passiv wird durch a fi und dem Particip. perfect. gebildet, das passive Bedeutung hat: tu esti laudatu de omeni. n. Wortbildung (§ 148 ff). Bei der Ableitung der Wörter begnügt sich Cip. einfach damit, die häufigsten SufQxe aufzuzählen und beschäftigt sich sehr wenig mit ihrem Inhalt, ja er zeigt sogar sehr selten die Art, die Ableitungen zu bilden und ihre Anwendung und zwar unterläßt er es besonders dort, wo Sufßxe hinzugef> werden und macht auch nicht aufmerksam auf die Bedeutung der abgeleiteten Wörter, die je nach den Wurzelarten, an die das Suffix hinzugefügt wird, verschieden ist Er unterläßt hier auch die Yergleichung der abgeleiteten rumänischen Formen mit analogen Formen der Schwestersprachen, Nach der Art der derivaten Wörter gibt es bei Cip. nominale, verbale und adverbiale Ableitung. A. Nominale Bildung. Die nominale Ableitung umfaßt die des Adjektivs und des Substantivs. Dieselbe besteht in der Hinzufügung eines Suffixes, wobei sich die Grundbedeutung des betreffenden Wortes nicht ändert, sondern modifiziert, oder in der Änderung der Endung, wobei sich zugleich auch die Bedeutung ändert. Zu der ersten Art Digitized by VjOOQIC — 75 — gehören die AugmentaÜT- und Demmutiynomina, zur zweiten die rein terminativen (sie!) Deriyata. 1. Augmentativa: Cip. sagt, daß die Augmentativa in der rumänischen Sprache nicht zahLreich sind und er gibt nur folgende Endungen dafttr: a) oniu, z. B. barbatoniu, mulieronia. b) ea, ea, z. B. ometeu von ömetu. 2. Deminutiva: a) -asiu und andru: fetior-asiu, catiel-andru. (In bezug auf die deminutiTe Endung -asiu s. Puscariu in Jb.VIU, 218 ff.) b) -elu und -etiu: porc-elu, sacu-1-etiu. c) -icu oder dcu: bunicicu, bunica, Florica. d) -oru-a: fetioru, petioru, caprior-a. e) -usiu und utiu: catiel-usiu, cald-utiu. f) -enciu: taurenciu. 3. TenninatiYa: Feminina. a) are, ere, ire; cantare, dorere, fäcere, scire. b) -ate oder täte: bunetate, greutate. c) -entia lai entia: scientia lat. scientia. d) -esa: imperat-esa, mir-esa. e) -etia lat. icia und ities: albetia. f) -la: avutia, bucuria. g) -ime: greime, lung-ime, omenime. h) ore lat. or: sudore, carore lai calor arom. i) öria oder söria und toria lat. oria: scrisoria. k) une oder diune und tiune lat. tio: rapediune, umediune, intieleptiune. (Dies Suffix wurde von Cip. ohne viel Überlegung an alle Yerba angefugt, indem er sich auf die alten Yerba der Chroniken berief. Heute haben wir dieses Suffix kaum noch in etwa zwanzig Wörtern, In Principia p. 219—223 gibt er Beispiele von solchen Bildungen. Die Subst. verbalia auf -iune sind von dem auf t auslautenden Pari Perf. der Verba der L und IV. Konjugation abgeleitet) Digitized by VjOOQIC — 76 — 1) -ura oder sura und tora lat ura: caldnra, arsura, un- sura, puntura, batat-ura etc. (Bei Cip. findet man also Deri- yata: a|temut-ura, batut-ora etc., da er meint, daß sie Yom Particip. Perf. passivi, welches dieselbe Form wie das Supinum hat, gebildet sind. In der korrekten Aussprache hört man aber nicht utura, sondern nur aturä.) Neutra. a) -aciu oder atiu: camaciu, fenatiu. b) -ariu: altariu, vestiariu. c) -etu: fagetu, pometu. d) -etu: ämbletu, sufletu. e) -mentu: calcia-mentu, vestimentu. f) -oriu, oria: ajuti-oriu, copt-oriu. (Wie schon bei Bildung des Partizips erwähnt ist, will Cip. die Adjektiva auf -oriu, die er Participia präsentis activi nennt, zum Teil vom Participium perfecti passivi ableiten. Die so gebildeten Adjektiva werden sehr oft substantivisch gebraucht. In Grammatik p. 356 sagt er: „oriu bildet mit dem Partizip Wörter wie: ajut-oriu lat. adjutorium, copt-oriu, det-oriu". Das rumänische Particip perf. vom Verbum „eu ajut^ ist: „ajutat", also ist in dem Beispiele Cip.s ajut-oriu kein Partizip.) Femer sagt er, daß diese Derivata auch vom abgekürzten Infinitiv gebildet werden, wobei in der IL und IIL Konjugation das auslautende charakteristische e in u verwandelt und die Endung -toriu angehängt wird z. B. von „tienea'' tienu-toriu. (Im Rumänischen kommt diese Form gar nicht vor, sondern nur ^itoriu oder tinätoriu.) Im § 154 gibt Cip. die Suffixe für Adjectiva: a) -aciu: fugaciu, pungaciu. b) -anu und änu lat. anus und enus: cetatianu, sateanu, betranu (eanu ist slav. Suff.). c) -ariu lab arius und aries: calariu oder calare lab cabal- larius oder caballaris, fugariu. d) -astru: albastru. Digitized by VjOOQIC — 77 — e) -atecu lat. aticus: lonatecu lat. lunaticufi. f) -ecu: dumestecu lat domesticns. g) -eciu oder etiu lat. itius: albenetia, maretiu. li) -escu lat iscas: domnescu, omenescu. i) -estru lat ster: buestru, pedestru. k) -iu lai ivus: tardtu lat. tardivus. 1) -osu und tiosu lai osus: dorerosu, fromosu. m) -ente: fierbente. n) -edu lai idus: mucedu, umedu. (Die Liste der Suffixe ist bei weitem nicht vollständig.) B. Verbale Bildung (§ 155). Die verbalen Ableitungsformen sind viel einfacher, ab die nominalen. Sie werden bloß in der I. und IV. Konjugation auf -are und -ire gebildet, wobei die auslautenden Vokale des Infinitivs in die charakteristischen Vokale a und i geändert werden z. B. von adeveru: adeverare oder adeverire, von sapa: sapare, von apa: ad-apare. Die verbale Bildung findet bei der IV. Konjugation von dem Plur. des Maskulinums der Adjectiva statt z. B. inalti-are. (Cip. erwähnt gar nichts über die verbalen Ableitungen von Interjeci, Zahlwort, Adv. und Präposition, auch übersieht er die Suffixe für Prequentativa und Intensiva.) C. Adverbiale Bildung. Die Adverbial-Bildung durch Suffixe ist im Rumänischen gering. Es kommen in betracht: a) -e oder -esce von Adjektiven, die im Auslaut u haben z. B. bene lat. bonus, domnesce etc. (s. Weigand Prakt. Gram- matik p. 192). b) -isiu, das an ein Substantiv, sehr selten an ein Verb angehängt wird z. B. cruce — crucisiu, alunu — alunisiu, tufa — tufisiu etc. Sehr viele dieser Adverbia werden zugleich als Substantiva gebraucht z. B. suis = Steigung (s. darüber Weigand in Voll- Digitized by VjOOQIC — 78 — möllers JbFRPh VI, 1, 156). Hierauf behandelt Ciparia die unveränderliclieii Wortarten, nämlich die m. Constanti (Kap. U p. 362 ff.). 1. Adverb: Die rumänische Sprache besitzt einen un- geheueren Reichtum an Adverbien und adverbialischen Aus- drücken. Fast jedes Adjektiv kann ohne weiteres als Adverb benutzt werden. Cip.s Gruppierung ist die übliche: Adverbe de locu, de tempu, de cantitate, de calitate; femer in affir- mative, negative und dubitative. (Mit der Bezeichnung: adverbe de cantitate meinte er die Adverbien des Grades und und mit adverbe de calitate, die der Weise). 2. Präpositionen: Cip. teilt die Präpositionen in trenn- bare und untrennbare. Die trennbaren sind die Präpositionen, die unverbunden stehen z. B. a, cu, de etc., dagegen sind un- trennbar die, die nur in der Zusammenstellung mit einem anderen Worte gebraucht werden und mit dem betreffenden Worte nur ein einziges Wort bilden, die jedoch niemals selb- ständig gebraucht werden z. B. des-, re- stra- also: des-facu, re-spundiu, stra-pungu etc. (Cip. zieht also hier zu Unrecht die Präfixe mit heran). Die Präpositionen sind auch dann, wenn sie unverbunden stehen, in solch engem Zusammenhang mit dem Verb, daß sie keinen eigenen Akzent haben, sondern stehen unter der Betonung des Wortes, zu dem sie gehören und werden mit dem Gravis auf der letzten Silbe der Prä- position bezeichnet z. B. dupä-mene p. 370. (Cip. beschränkt sich darauf, die verschiedenen Präposi- tionen und ihre Bedeutung rein schematisch aufzuzählen. Auf Vollständigkeit und Richtigkeit im einzelnen kann aber sein Verzeichnis keinen Anspruch machen. Es sind nur lose Be- merkungen, doch fuhrt er p. 370 eine Reihe altrumänischer Präp. an. Über den Ursprung und den Gebrauch der Prä- positionen im Rumänischen ist im X. Jb. eine klare Dar- stellung zu finden.) 3. Konjunktionen: Nach ihrer Natur teilt sie Cipariu ein in: Digitized by VjOOQIC — 79 — a) causali: cä, ca-ce, cä-ci etc. b) comparative: ca» ca-si, camu etc. c) coliditiunali: de, deca, dest etc. d) consecutive: de-ci, dupä-ce etc. e) corective und esceptiye: ci, inse, totusi etc. f) destintive: au, seau, seva (altrum.). g) finali: ca, pentrucä etc. h) impreunatorie: e, si, de etc. i) intrebatoria: au? de au nu? etc. k) respundietorie: asa. 1) corespundietoria: au-au, ori-ori etc. Femer gibt er manche Beispiele Ton Konjunktionen, die nur in der älteren Sprache bestehen, so führt er an z. B. e mit der Bedeutung von dar; ca statt cum, precum etc. (Gram, p. 374). 4. Die Interjektionen. Die Interjektionen drücken gewisse Empfindungen z. B. Freude, Betrübnis, Verachtung und dergl. aus. Cip. beschränkt sich darauf einige aufzuzählen, alle zu nennen sei „peste potentia". Syntax (Gramm. II. Teü). A. Nomen. Bei Eigennamen, sagt Cip. in Syntax p. 172, braucht kein Artikel zu stehen, denn: „Numele propria, fiendu dein natura lor determinate, ca numele individiloru, nu au lipsa de articlu,** femer sagte er, daß in alter Zeit alle Personennamen weib- licher Endung ihren Genitiv und Dativ in gewöhnlicher Weise durch enklitischen, angehängten Artikel bildeten. Neben der regelrechten Bildung tritt nach Analogie der männlichen, endungslosen Personennamen, die durch vorgestelltes „lui" flektierten, auch für die männlichen Personennamen mit weib- licher Endung diese Flexion auf: lui Toma, lui Luca. Neben der Form mit „lui"" gibt es im Altrumänischen auch die Form mit „lu", die auch heute in der Vulgärsprache ge- Digitized by VjOOQIC — 80 — braucht wird: Si dereptatea lu Dumnezeu nu inteleaserä. Prax. Coresi. Die Bildung mit vorgestellten „lui^ nahmen endlich auch wirkliche weibliche Namen an, wie „lui Ana" vgl Cip.s Syntax p. 136, 2, wo er folgendes aufgestellt: „lui nu se pote con- sidera de articlu, ci numai de formula cacfuale, pentni care nece se pospune numelui, ca articlii primari, ci in a-ante, ca. prepusetiunea „a" la unele adiectiye: imperatu a tota lumea, tata a multi fili, care la celi vechi este prea usitatu in casu- rele Genitiv si Dativ singular si plural." Im Altrumänischen wurde die Bildung des Genitivs und Dativs Feminini mit vor- gestelltem ei oder ii gebraucht, entsprechend der Maskulin- form „lui". Cip. in Syntax 136, 5 gibt folgende Beispiele aus dem Pentat. 1581, Gen. XVIII, 10 .... ec'a mulieriei tale ii Sara fi-va fitioru. ibid. XXXVIII, 13. Spusera era ii Tamar d. h. deinem Weibe, ihr (der) Sara^ wird ein Sohn sein; gesagt wurde ihr (nämlich) Tamar (statt a zis Tamarei). In diesen Beispielen ist „ii" als Dativ-Pronomen aufzufassen, das als Apposition zu dem Dativ pleonastisch eingeschoben ist. Heute sind die Bildungen des Genitivs und Dativs Feminini mit vorgestelltem ei oder ii verschwunden, im Arom. dagegen bewahrt. Über die Bildung des Genitivs imd Dativs durch Hinzutritt der Präposition a bezw. al, ai ale oder besser über den Ursprung und Charakter dieses Flexionselementes sind ver- schiedene Meinungen geäußert worden. Cip. sieht darin lediglich einen Hilfsartikel, der entstanden ist aus der durch gewisse Bedingungen der Wortfolge notwendig gewordenen Wieder- holung des Artikels, der dem regierenden Substantiv enklitisch angehängt ist, wobei das a als Stützvokal hinzutritt Hier ist nicht der Ort dieser noch ungelösten Frage näher zu treten. Diese zweite Form des Artikels, nämlich Mask. al, Plur. ai, Femin. a, Plur. ale steht vor dem Substantiv und wird gebraucht, wenn ein bereits bestimmtes Hauptwort noch durch einen Genitiv oder ein Personal -Pronomen näher bestimmt wird: casa cea frumösa a vecinului. Cip. gibt einen Vokativ mit abhängigem Genitiv, vor dem der Artikel al eingeschoben Digitized by VjOOQIC — 81 - wird: Spirite alu adeverolui, datatoriule alu bunetatilora. Er sieht in -le den Artikel, ohne dessen Anwendung auffallig zu finden. Wenn er dagegen in einer Verbindung wie im zweiten Beispiele eine Diskordanz erblickt zwischen dem Subst. im Vokativ und dem Hilfsartikel „alu" im Nominativ, so beruht dies einmal auf seiner irrigen Auffassung des „alu^ als Hilfs- artikel und sodann auf der Ansicht, daß dieses -le des Vokativs auch als Artikel empfanden werde, was gewiß nicht der Fall ist. Cip. sagt, daß das Pronomen al, das vor dem Genitiv in gewissen Fallen steht, im Vulgärgebrauch oft unverändert bleibt, einerlei, worauf es sich bezieht z. B. Pariutiu de apa rece Pre la port'a mamei trece Ese mam'a se se speie, Vede cä-su lacremi de-a' mele statt lacremele mele oder lacreme de ale mele (Gr. U, p. 181)» Dieses Pronomen wird manchmal angewandt, wo es heute nicht stehen kann, und wird anderseits weggelassen, wo es im modernen Schriftrumän. stehen muß. Es herrscht uoch Freiheit in der Anwendung von al. Man kann sagen: omulumieu oder omulu alu mieu; aber beim Fem. nurviati'amea, weil sonst zwei a zusammenkämen. Als Hauptwort nimmt das Adjektiv, ^vie das attributive Adjektiv, zwei Artikel an, nämlich „ceP voi^estellt und „lu^^ enklitisch z. B. cela bunulu, ceia setosii, was nur Altrum. ist (Gr. U, p. 174). Comparation. Nach Komparativen ist die Vergleichspartikel „cä^^ heute selten; Cip. jedoch gebraucht sie häufiger als „decätu^, indem er sagt, daß sie sowohl im Sinn als in der Anwendung dem lateinischen „quam" entspricht: Petru e mai betranu ca voi. Ebenso gebraucht er auch die Präposition „de" statt decätu: mai antaniu de mene era lai prior me erat. Diese Form finden wir auch in den kirchlichen Büchern, sowie im Aro- munischen. Eine besondere Form far den Superlativ gibt Weigand, 12. Jahresbericht. 6 Digitized by VjOOQIC — 82 — Cip. nicht, denn er sagt: „la noi superlativulu cu formula celu-a nu e decätu gradula comparativu articulatu, er formu- lata cu particele, nu e decäta positivulu cu adverbia esplica- tive ina-antesi seau in apol" Also der Superlativ ist mit dem Komparativ in der Form identisch, nur wendet man die arti- kulierte Form desselben an (Gr. 11, p. 159 ff.). B. Pronomen. In bezug auf die Akkusativformen des Pronomen perso- nale sagt Cip., daß sie in der Abhängigkeit von einem Yerbam activum die Präposition „pre" vor sich nehmen: pre mene, obwohl diese Präposition nicht nötig wäre, denn sie ist nach der Norm der Eigennamen eingeführt, die keine bestimmte Form für den Akkusativ haben z. B. vediu pre Petra. Er gibt an, daß im Altrumänischen die Präposition „pre*^, die zur Bildung des Akkusativs dient, sowohl bei den Eigennamen, als auch bei dem Pronomen personale fehlt z. B. Psalt. Goresi 1577 ps. XXIII, 11 veniti, fili, ascultati mene oder cumperara miru ca sa mei^a sa unga Isus. Bezüglich der Pronomina demonstrativa sagt Cip., daß alle je ein paragogisches a annehmen, außer lu und alu als Artikel z. B. cest a, cel'a; astu ninmit dagegen nur dann a, wenn es mit dunklem ä im Anlaut gesprochen wird: äst'a, ebenso al'a statt ast'a oder al'a und el'a, was aber in die Literatursprache mit Recht nicht eingedrungen ist, weil es gegen das heutige phonetische System ist (Qr. p. II, 170), Das Pronomen relativam (er hätte richtiger correlativ gesagt) „celu'^ nimmt, wenn das Substantiv, auf das es sich bezieht, nicht ausdrücklich genannt ist, oft das prostetb. a an und zwar besonders häufig bei der zweiten Person z. B. Cel'a ce esti inchinatu, in der dritten Person seltener: celu ce este benecuventatu. Bei Cipariu wird das Pronomen demonstr. cel gleichbedeutend mit acel gebraucht Nach Cip. gebrauchten die Alten statt celu auch ceFa. In diesem Falle artikulierten sie auch das nachfolgende Adjektiv mit dem enklitischen Artikel: D-dieu cel'a bunulu. Die Demonstrativa haben un- Digitized by VjOOQIC — 83 — regelmäßige Übereinstimmung im Falle, daß sie nach dem Beziehungsworte stehen z. B. omului acel'a, mulieriloru acestea, aber nicht im Singular Feminini: mulierei acesteia und nicht acest a. Statt der Pronomina possessiya gebraucht Cip. auch den Genitiv bez. Dativ der Pronomina personalia: mi, ti, si etc. Er gibt auch die Formen frate-to, veru-so an p. 182. Manchmal wird ce-ne statt celu-ce gebraucht und wird auch in den Kasus in Übereinstimmung gebracht z. B. averea cui a moritu, statt celui-ce a murii (Es ist zu bemerken » daß im Falle, wenn cui statt celui-ce gesetzt wird, das Pronomen relativum auch das fehlende Substantiv, das im Genitiv stände, ergänzen muß [das Substantiv wird ausdrücklich nicht gesetzt]; wenn aber das Substantiv gesetzt wird, kann das Relativum nicht mehr im Genitiv stehen, sondern muß im Kasus stehen, den die Präposition verlangt. Man kann deshalb nicht sagen: averea omului, cui a murit, sondern es heißt „a omului, care a murii") In Syntax § 93, 3. 4 sagt Cip., daß das Pronomen „acatare'' mit vorgestellter Negation und ohne Flexion gebraucht wird: el nu e acatare omu oder prea acatare. Dieses acatare wurde von a + cutare, indem das u zu ä wurde, gebildet. In bezug auf das Pronomen indefinitum „nemica" sagt er, daß es ursprünglich von der Negation ne und mica ge- bildet ist, daß entweder das alte lateinische Nomen „mica^^ bezeichnet: lat. ne mica quidem, non micam panis, it. non mica giovane, oder von dem Adjektiv „micu" in weiblicher Form „mica" herkonmit. In jedem Falle hat es dieselbe Wurzel, wie das Verb „dimicu" statt „demicu" d. h. bröckeln. C. Zahlwort. Als Feminin von unu gibt Cip. die Form „o" aus una, die entsteht, indem n entweder fiel oder indem man in der Form ona die letzte Silbe na abfallen ließ. Ona wurde nach der sehr verbreiteten Gewohnheit, im Mask. onu statt unu zu sagen, gebildet: (una >• ü8 > o. Nach Weigand ganz regel- mäßig.) Er gibt als Plur. von unu: unii, dre-cari z. B. unii omeni lat. aliqui homines. Mit dem Artikel im Singular wird 6* Digitized by VjOOQIC — 84 — unu nur dann gebraucht, wenn es nicht mit dem Hauptwort yerbunden steht z. B. unulu din doi; wenn im Plural unu mit dem Substantiv yerbunden steht, wird es immer mit dem Artikel gebraucht. Cipariu in Principia p. 133 gibt mehrere Beispiele, welche die Bildung der Ordnungszahlen al patrul und al optul nach den Kardinalen patru xmd optu zeigen. Diese haben den Artikel -lu gerade wie die Maskulina auf -u. Wie wir aus diesen Beispielen sehen können, wurden in der alten rumänischen Sprache die mask. Formen ohne die Partikel -a gebraucht z. B. al patrul tnger trambi^ä. In bezug auf die Übereinstimmung des Artikels mit den Ordnungszahlen sagt er, daß die alte Sprache regelmäßigere Formen hatte, als die heutige, weil sie die Ordnungszahlen in Übereinstimmung brachte mit dem Artikel Mask. in der Weise, daß sie, je nachdem der letzte Vokal dunkel oder hell war, den Artikel lu oder le an das Zahlwort anf>e: al doi-le, al trei-le etc. aber al patru-lu und al optu-lu. Heute wendet man meist die Formen auf -lea an, in manchen Mundarten sogar im Feminin: al doilea muliere. D. Verbum. Cip. in Gram. TL 251, 2 und in Principia p. 229 sagt, daß das Partizip auf -oriu, oder oru, der Form nach der latei- nischen Endung -urus oder -orias entspricht: laudatoriu lat. laudator aus laudatorius, der Bedeutung nach aber demParticip perf. passiyi, im Altrumänischen auch dem Particip fnturi. Im Rumänischen gibt es viele Verbaladjektiva auf -toru oder -toriu entsprechend den lateinischen Substantiva auf -tor oder -sor oder den Adjektiven auf -orius. Die Bedeutung dieser Adjektiva war anfangs verbal, entsprechend dem latei- nischen Particip fntur auf -urus in der periphr. Konjugation, und sie wurden in dieser Bedeutung auch im Altrumän. ge- braucht, wie auch Cip. an Beispielen zeigt: Stati si vedeti lucrurile mari ale domnului, carele-i facatoriu in dioa de astadi — lat quae facturus est etc. (Principia 229 ft). Diese Adjek- tiva entsprechen heute dem lateinischen Particip präs. auf -ns> Digitized by VjOOQIC — 85 - die auch manchmal als Adjektiva mit folgendem Oenitiy ge- braucht wurden z. B. appetens gloriae. Im Bumänischen yer- langen sie den prapositionellen Kasus mit „de** der die Stelle des OenitiTB vertritt: iubitor de laudft und stehen manchmal für einen relativen Satz. In der Chranu 11 p. 246, 8 sagt Cip. bezüglich des Supinums, daß es auch artikulierte Supine ohne Präposition gibt, die als Verba und nicht als Substantiva zu betrachten sind z. B. veni- tnlu lui in casa, apropriara-se catr'insulu orbii nämlich la venitulu lui in casa. Diese Konstruktion entspricht dem lat Partidp absol: illo veniente oder illi venienti, £r. tout 6tant pr§t^ on se mit en route, it vivente mio padre oder mit dem Oerundium vivendo mio padre, wie man auch im Bumän. jetzt das Gerundium statt des Supins gebraucht Als Substantiv wird das Supinum im Rumänischen sehr häufig gebraucht, aber dann besitzt es auch alle Eigenschaften des Substantivs und dann muß ein anderes von ihm abhäng^es Substantiv natürlich im Genitiv stehen, wobei beide Substan- tiva, das regierende wie das abhängige, mit dem Artikel ver- sehen sein müssen. Nach Cip. wurden an das Supin die Pronomina personalia im Akkusativ nicht angehängt, sondern nur die im Dativ z. B. am avutu de datu-i una scrisoria; deshalb gebraucht man in jenem Falle den Infinitiv: amu de alu laudä. E. Präposition. Im Rumänischen werden die eigentlichen Präpositionen mit dem Akkusativ verbunden. Die Präpositionen asupra, giuru, in giuru etc. behandelt Cipariu als Adverbia loci und gebraucht sie daher mit der Präposition „de** : asupra de mene, giuru de mene. Bezüglich der Präposition „dupä" it. dopo mit der Be- deutung von post und secundum sagt er, daß ihr Ursprung noch zweifelhaft sei. Entweder ist dupä itaL doppo oder de + post =3 de >- du, post > poi > po > pu > pa. Endlich Digitized by VjOOQIC - 86 — kann dupä hervorgegangen sein aus de, das zu du geworden und pre, das nach Ausfall des r zu pä wurde. Im Rumänischen gibt es drei Präpositionen: dupä, dupre oder dupe und depe oder depre mit verschiedener Bedeutung, die aber im Gebrauche nicht streng geschieden werden. Die attributive Verbindung eines Substantivs mit einem anderen wird nur sehr selten noch durch die Präposition a hergestellt, nämlich nur, wenn das attributive Substantiv mit einem Zahl- oder Quantitätsbegriff versehen ist: cuprensulu a tota lumea, adunarea a multu poporu (Gr. II, 139). F. Konjunktion. In der Syntax p. 230, 9, 10 sagt Cip., daß die Konjunktion „se" entweder konditional, entsprechend dem lateinischen si, oder final bezw. consecutiv entsprechend dem lat. ut und dem gr. €0$, oder concessiv gleich lat etsi gebraucht. wurde, oder endlich nur als Partikel zur Bildung des Konjunktivs (heute wird sie zur Bildung des Konjunktivs pras. \md perf. gebraucht, doch auch conditional). Cip. sagt, daß die Konjunktion „se^ bis Anfang des 18. Jahrhunderts für die Konjunktion „de'' mit konditionaler Bedeutung gebraucht wurde: au nu asia, se veri face bene, luä-veri plata, Pent. 1581, Gen. IV, 7. Ferner sagt er, daß die Alten statt „ca^ häufig „cumu" sagten, aber dies doch nur mit dem Konjunktiv verbanden: scose D-dieu pre Adamu, cumu se lucre pamentulu, de in care era luatu Pent. 1581 Gen. ni, 23, und daß sie dieselbe Konjunktion auch ftr cä und dupä ce anwandten: cä scie D-dieu, cumu vere in care di vreti manca, de intr'insu, deschidese vom ochii vostri. Im Altrumänischen war auch die Konjunktion e lat. et sehr ge- bräuchlich, jedoch nur in der Bedeutung von „era" lat. sed. Dieses era ist aus e -|- ra hergeleitet, wie dara aus da + ra. Beide werden gekürzt ab er und dar gesprochen. Beispiele gibt Cip. in Principia p. 398. (Diese Ableitung ist un- haltbar.) Digitized by VjOOQIC — 87 — G. Adverbia und Interjektionen. Cip. sagt, daß im Altrumäniflchen statt des Adverbs „unde" das Wort io oder iuo gebräuchlich war, Principia p. 398. Zu Interjektionen gehören nach Cip. alle Vokative und Imperativa z. B. meiPetre, vino in coce, Du-mi-te fnga etc.; desgleichen ganze Phrasen und Sätze (Gr. II, p. 270). Kritik zur Syntax. Was Cip. über die Syntax zu sagen hat, ist herzlich wenig ~und dieses Wenige selbst ist vielfach falsch oder doch schief dargestellt. Er begnügt sich eigentlich nur über den Gebrauch der Wortarten zu sprechen, über die eigentliche Syntax des Satzes (Haupt- und Nebensätze, Perioden etc.) hören wir über- haupt nichts. Jedenfalls ist der IL Teil, den er als Syntax bezeichnet, der schwächste Teil seiner Grammatik. Ergebnisse der Untersuchungen. Ciparius Lieblingsidee war es, der rumänischen Sprache schon durch ihr Äußeres den Stempel der Latinität anzu- drücken. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er ein sehr kom- pliziertes orthographisches System ausgedacht, nach dem zu schreiben selbst jemanden, der der lateinischen Sprache mächt^ war, schwer wurde, hat er doch selbst häufig genug ein Schwanken in der Schreibweise gezeigt. Für die Masse des rumänischen Volkes aber war es überhaupt unmöglich seine Orthographie zu erlernen. Sie wirkte jedenfalls eher hemmend, als fördernd auf den Eulturfortschritt, wie er durch die Schule und die Lektüre erzielt werden kann. Diese un- günstige Wirkung war um so verhängnisvoller, als bei dem großen Ansehen, das Cipariu nicht nur in Siebenbürgen, sondern auch in Rumänien durch die Akademie genoß, sein System weit verbfeitet wurde und, namentKch in Siebenbürgen, bis in die jüngste Zeit angewandt wurde. Ein großer, unverzeihlicher ' Fehler war es, einer Sprache, die vorher in dem kyrillischen Digitized by VjOOQIC -^ 88 — Alphabete eine fast phonetisch genaue Orthographie besaß, nun auf einmal in lateinischem Alphabete, in dem ja nicht wie etwa im Französischen eine historische Überlieferung existierte, das etymologische System au&wängen zu wollen. Seine Idee mußte notwendig zu einem Fiasko ftihren. Bezüglich der etymologischen Forschung selbst hatte Gipariu wunderliche Ideen. Er wußte zwar richtig, daß die romanischen Sprachen nicht von dem klassischen Latein kommen, sondern von dem Vulgärlatein, dieses Vulgärlatein aber, glaubte er, liege in der vorklassischen Zeit, wie hervor- geht aus dem Satze: linguam yalacbicam non modo romanae originis esse, verum etiam directe ex latina anticlassica den- vatam fuisse (De latinitate linguae valachicae). Man sieht, daß er hierin beeinflußt ist, von der Anschauung, wie sie in der Vorrede zum Ofener Wörterbuche von 1828 niedergelegt ist. Ein Körnchen Wahrheit ist ja auch daran, aber eben nur ein Eömchen. In seinen philologischen Anschauungen basierte er ganz auf den Anschauungen der Alten, besonders Quintilian und Varro werden von ihm gerne und oft zitiert. Ein Fortschritt gegenüber seinen Vorgängern ist es, daß er nach vu^ären Formen bei späteren Lateinern fahndet und des öfteren einen glücklichen Fund macht Aber bei seinen Ableitungen verföhrt er sehr willkürlich. Trotzdem hat er eine ganze Reihe richtiger Etymologien aufgestellt, wozu ihn einerseits die gründliche Kenntnis des Altrumänischen, ander- seits seine ausgebreitete Kenntnis des Lateinischen beföhigte. Diezens Grammatik, die doch schon 1836 — 44 erschienen war, kannte er gar nicht In seinem Archive sagt er einmal selbst, daß ihm die Forschungen Max Müllers unbekannt seien. Bei dieser Einseitigkeit ist es nicht zu verwundem, daß ihm eine klare Idee der Forderungen der modernen Sprachwissenschaft vollständig abgeht Er weiß nicht, daß die Sprache ein von natürlichen Gesetzen durchdrungener Organismus ist, den man nicht willkürlich umgestalten kann, wie er es wollte. Ver- gebens sucht man daher auch in seinen Werken nach einer objektiven Darstellung der Volkssprache, die ihm mit ihren Digitized by VjOOQIC - 89 — vielen niehtlateinischen Elementen und mit ihrer dialektisch sehr stark vom Etymon abweichenden Aussprache wie ein Sacrileg an der von ihm erstrebten Sprache vorkam. Er hatte auch absolut kein Verständnis f&r die so häufig in der Volks- sprache vorkonunenden analogischen Formen. Wohl aber hat er ein großes Verdienst durch das Studium der alten Sprache. Er war der erste, der die Denkmäler der Vergangenheit sammelte und in zuverlässiger Form in den Analeci» herausgab. Mit riesigem Fleiße hat er alte Formen und Wörter zusammengesucht und sie mit Verständnis in seinen Principia zusanmiei^estellt. Hierdurch hat er voll- ständig unabhängig von anderen das historische Studium der rumänischen Sprache begründet und gar manches Beispiel wird von modernen Grammatikern angefahrt, die es einfach aus Ciparius Principia entnommen haben, ohne die Quelle zu nennen. Von seiner Darstellung der Flexion und Syntax in seiner Grammatik läßt sich nicht viel Ghites sagen, sie zeigt zu sehr die oben berührten Mängel Ihre Aufgabe war ja auch nicht die objektive Darstellung der Sprache, sondern sie war mehr eine Tendenzschrift, die zu dem Zwecke geschrieben war, sein orthographisches System zu rechtfertigen, von diesem Standpunkte aus muß sie betrachtet werden, um Cipariu nicht Unrecht zu tun. Er wollte ja eine möglichst lateinisch aus- sehende, einheitliche Sprache für sein Volk schaffen, was an und für sich gewiß ein löblicher Zweck war. Der größte Teil der von ihm angewandten Terminologie ist dauerndes Gut der rumänischen Sprache geworden. Als mein Schlußurteil über Cipariu als Grammatiker möchte ich zusammenfassend au&tellen: Wir sehen in Cipariu einen Mann, der, getragen von der Begeisterung die Latinität seiner Sprache zu erweisen, mit großem Fleiß und zäher Ausdauer, aber ohne die nötige Vor- bereitung und Schulung in der Methode der Sprachforschung fast sein ganzes Leben in vollständig uneigennütziger Weise dem Studium dieser Sprache widmete, der Werke von dauerndem Werte geschaffen hat, wie die Principia und die Digitized by VjOOQIC — 90 — Analecta, und eine Reihe wertvoller Aufsätze im Archive, während sein umfangreichstes grammatisches Werk, seine preisgekrönte Grammatik, bereits bei ihrem Erscheinen ver- altet war, wenn auch im einzelnen viel neues und rich- tiges darin enthalten war. Jedenfalls ist Cipariu der erste Rumäne, der den Namen Grammatiker mit vollem Rechte fuhren dar£ Digitized by VjOOQIC Semasiologische Beitrftge von Qtuitav Weigaad. Die Bedentnngsentwlekelniig yon »»mal^^ Das lab magis hat sich im Dacorumämschen so vielseitig und eigentümlich entwickelt, daß es sich wohl lohnt, einmal diese Bedeutongsentwickelung näher ins Auge za fassen'*^} zumal dieselbe sich mit der der übrigen romanischen Sprachen nur zum kleinsten Teile deckt, und andererseits das rumä- nische Wort in der Sonderbedeutuug sowohl ins Rutenische, wie ins Bulgarische aufgenommen wurde, worauf schon Miklo- sich (etym. Wb.) aufinerksam machte. A. Auf die Menge bezüglich. L Wie auf der iberischen Halbinsel und Südfrankreich (auch im Afranz.) dient rum. mai entsprechend der lai Be- deutung „mehr*' zur Bildung des Comparativs, es weicht also hierin vom Italienischen, mit dem das Rum. sonst so viele Beziehungen hat, ab. Einen besonderen Superlativ gibt es nicht im Ruul leu stnt preste vo7 to^ mai mare — ich bin größer als ihr aUe = ich bin der größte von euch, mai marele — der Vorgesetzte, plingea de ^ era mai mare jalea — sie weinte, daß dir das größte Mitleid war «» sie weinte herzbrechend. Auch vor Adverbien und adverbialen Ausdrücken: mai departe *) Ich möchte diese AasfÜhrungen als Erklärung zu dem § 164 meiner prakt Gramm, angesehen haben. Digitized by VjOOQIC — 92 - — entfernter, mat aca|i später (nicht etwa: Mher). maä cu samä B" mal ales <» ganz besonders, tel le omni cel mal cu yazS din ora§ — er ist der angesehenste Mann in der Stadt. Yoin^ cea mai de pe nrmS — der letzte Wille. Auch allein- stehend mit zu ergänzendem Adj.: oi¥-clt ar fi de frnmoasa, tot ar Yoi sS fie ^ mai — wie schön sie auch war, so wünschte sie doch noch mehr (schöner) zu sein. IL In den angeführten Beispielen bezieht sich das mai = ,,mehr^ auf die Menge, resp. den Grad, es ist also die Ghrundbedeutung die der Hinzufügung, die sich nicht nur auf ein einzelnes Wort oder ady. Ausdruck, sondern schließlich auch auf einen ganzen Satz beziehen kann, wobei wir es dann mit „außerdem'' übersetzen können: mai leste de notat — außerdem (mehr >> weiter) ist zu bemerken. In diesem Falle yersieht das ady. mai die Stelle ein Konjunktion, doch nicht notwendigerweise, wie z. B.: |i cralul acela mai ayea un firate mai mare — und der König hatte außerdem einen alteren Bruder. Immerhin ist die Funktion einer reinen Konjunktion eingetreten bei der Verwendung yon mai als korrespondierende Konjunktion, wobei wir es mit „bald .. bald^* übersetzen: mai nu yrea, mai se lasa — bald widersteht er, bald gibt er nach, mai yorbim, mai jucäm — bald unterhalten wir uns, bald tanzen wir. Doch auch in dieser Bedeutung im Satz- innem: omul särac si mai are si mai rabdä — der arme Mensch hat bald Überfluß, bald leidet er Mangel Slayici, Popa Tanda. Se duce mai cälare, mai pejos — er zog weiter teils zu Pferd, teils zu Fuß. Creangä, Har. alb. ni a) Das rein hinzufügende mai — „außerdem" schwächt sich leicht ab zu „noch" und zum reinen Flickwort bes. in Fragesätzen „ denn " : ce mai yrei — was willst du noch (oder denn)? ce mai faci — wie geht's denn? ce mai zici — was sagst du denn »» was gibt's neues? Ebenso im Ital. che dici mai? cu ce te mai ocupi — was treibst du eigentlich? in b) Zu einer Bedeutnngsentwickelung wie im firanz. mais = aber, ist es im Bum. nicht gekommen (das arom. ma, ama == „aber" ist Fremdwort, ma — „mehr" ist Erbwort), Digitized by VjOOQIC — 93 — dennoch aber können wir „mal^ znweilen mit „aber^ fiber- selizen, wenn etwas Unerwartetes, Staunenerregendes angeflhrt wird, was besonders in Ausrufen eintritt tare mal ie|ti! — du bist aber stark! rftu s'a mi^ lovit — er hat sich aber tfichtig gestoßen, ce mu om! — das ist mir aber einer! (Nach der Situation kann hier lobende oder tadelnde Bedeutung Yor- liegen). ce mai postav! — was f&r ein feines Tuch! ce mai sirmä de aur! — was fBr wunderbarer Gk>ldfiiden! Man sieht, daß die Wirkung dieses ,,mal'' dieselbe wie die eines Adjektivs ist. Dieses „mai^ ist natürlich dasselbe, wie das unter HI a angefahrte, geschwächte: denn, doch >- aber. Nicht im Worte selbst, sondern mehr im Tone mit dem der ganze Ausruf aus- gesprochen wird, liegt die eigentUche Bedeutung. lY. In Verbindung mit Negation (nu + mai>» „nicht mehr^) hat sich wie leicht verständlich die Bedeutung „nur*^ entwickelt zunächst bei Mengebegriffen, dann überall: numaf trei au venit — nur drei sind gekommen, numai lel a venit — nur er ist gekommen. — numai prin räbdare po^ . . nur durch Ausdauer kannst du . . numai iatä ce le iese tnainte — schau nur wie ihnen entgegenkommt »= plötzlich kommt ihnen entgegen (Creangä, Har. alb. 17, 19). B. Auf die Zeit bezüglich. Bezieht sich das hinzufbgende mai — mehr auf die Zeit, so übersetzen wir es in positiven Sätzen mit „noch^, in negativen mit „mehr^ (nie) in findenden mit Je'^. I. mai asteaptfi pu^ — warte „noch^ ein wenig! mai gade iel acolo — er bleibt „noch** dort sitzen. IL nu-mi „mai" aduc aminte — ich besinne mich nicht mehr darauf, nu mai astept — ich warte nicht mehr (oder länger). Man beachte, daß in nümai <= »nur**, der Akzent auf der eisten Silbe steht, in nu mal == „nicht mehr** auf dem zweiten Bestandteil Bei Sätzen, die der Vergangenheit angehören, wird das »nicht mehr** zu „nie** («» nicht je) zusammengezogen, wahrend dem deutschen „nie** bei der Zukunft ein rum. nici odata entspricht, nu mai Ol face asta — ich werde das nicht mehr (oder nie mehr) Digitized by VjOOQIC — 94 — • tun (aber ich habe es getan) nici odatä n'oi &Lce asta — ich werde das nie tun (habe es auch nicht getan), tmpärat care n'a mai stat pe lume — ein Kaiser wie „nie" einer auf der Welt war. n'am mat fost pe aici (it. non ci sono stato mai) — ich bin nie hier gewesen; ausdrucksYoUer nici odata n am fost aici. III a) unde s a mai pomenit un päcat ca aista (Vlach. Not. 132) — wo hat man je von einer solchen Sünde reden hören? nepoate, mai mlncat al sSlä^t de aceste (Creangä, Har. alb. 27) — Neffe, hast du je. derartigen Salat gegessen? b) In fragend-yemeinten Sätzen übersetzen wir mit ,,schon" oder „noch nicht" oder „je" n ai mai fost pe aici? bist du schon (je, noch nicht) hier gewesen. lY a) Bezieht sich das zufagende mai — „mehr" auf eine perfektive Handlung, so übersetzen wir es mit „noch einmal, abermals, wieder" mai zi! — sage es noch einmal! mai vino incoace! komme wieder her! (aber vino mai tncöace — komme näher) sä nu mai vii! — komme nicht wieder! ctnd te-om mai vedea — wann werden wir dich wiedersehen, dacä vrei sä mai vezi soarele — wenn du die Sonne wiedersehen willst. Von per£ Verben wird es auf iterative Verba ausge- dehnt, schließlich überhaupt auf impf. Verba, doch vorwiegend ist diese Anwendung bei perfect. Verben. b) Diese Bedeutung „wieder" wird bei der Vergangenheit zu „schon": lucruri de aceste s au mai väzut — derartige Dinge hat man schon (oder „mehr") gesehen, se mai gtia ce om era — man wußte schon, was für ein Mensch er war. c) Bezieht sich dieses selbe mai — „schon" auf ein ein- zelnes Wort als Adverb der Zeit, so übersetzen wir es mit „ erst " : procurorul a numit mai an tn sedin^ pubUcä pe lancu, cäpitan de bandi^i — erst im vergangenen Jahr hat der Staats- anwalt den lanku einen Rauberhauptmann genannt, mai deu- näzi oder mai alaltä ieri — erst neulich. Über mai — mai = bald — bald, War schon oben die Rede, es hätte auch hier unter den zeitlichen Verhältnissen seinen Platz finden können. Digitized by VjOOQIC — 95 C. Auf Baum, Beihenfolge bezüglich. I. Bezieht sich das ma!t — mehr auf den Baum, resp. die Reihenfolge, so übersetzen wir es mit ,, weit er": mai näinte — weiter vom, mai la deal — weiter oben, gi mai a^a — und so weiter. IL Dieses mai, ohne weiteren adyerbialischen Zusatz, kann eine Handlung als „weitergehend" bestimmen, ohne daß das Ziel erreicht wird: singele era mal, mai sä umple groapa (Creangä, Har. alb. 44) — das Blut war weiter und weiter, daß es füllt die Grube «» das Blut war nahe daran die Grube zu fallen, oder freier: fast hätte das Blut die Grube angefüllt, era mai, mai sä cadä, oder era mai sä cadä »= beinahe wäre «r gefallen, s a urcat mai plnä'n vlrful copacului — er ist fast bis in die Spitze des Baumes geklettert Von derartigen Sätzen «US, wo man noch deutlich den Bedeutungsübergang von „weiter, weiter >- bis beinahe dran ^ beinahe, fast" fühlen kann, ist dann der Gebrauch yerallgemeinert worden, so daß mai = f ast auch bei Adverbien, Adjektiven etc. stehen kann, wo man die ursprüngliche Bedeutung nicht mehr fühlt nul Ingrijea mai de loc — er pflegte ihn fast gar nicht; mai in fiecare zi Ü durea capul (Vlah. Nov. 68) — fast taglich hatte er Kopfschmerz; meS, toate ^rile erau btntuite de räzboaie gro- zave (Creangä, Har. alb. 3) — fast alle Länder waren von schrecklichen Kriegen heimgesucht; iel e mai mort — er ist fast tot; mai nimica — fast nichts. Zuweilen findet sich nach mai ein „cä" eingeschoben, das ist der Fall in Hauptsätzen besonders unmittelbar vor Substantiven, wo quasi der Ansatz gemacht ist zu einem neuen konstatierenden (allerdings hypothetisch angenommenen) Satze (deshalb steht cä, nicht sä) de§i era mai cä miezul nop^ (Junimea lit I 50) =^ de|i era mai cä era miezul nop^ = obgleich es beinahe Mittemacht war; es könnte auch heißen de|i era aproape miezul nop^i. Mai cä era mort — beinahe wäre er getötet worden. Mai etwas auswendig wissen geht ebenfeJIs auf die alte Bedeutung ,,Mund^ zurück^ femer, und das ist das Wichtigste, „der Sprung^ (auch Fach, Gelese, Trennung genannt) an der Kette des Webstuhls heißt rost, d. h. der Winkel zwischen den oberen und unteren Kettenfaden, der gleichsam wie eine MundofiGaung auf- und zugeht beim Treten der Fußtritte und das Schiffchen gleich- sam verschlingt Im Aromunischen (Gopes und Gramosteni) sagt man dafür „gurä^ (anderwärts kommt auch arost vor, wie mir Herr Papahagi mitteilt), im Bulgarischen n^^9^ "^ Mund, im Serb. zijef, auch bulg. 2ef d. h. „Mundöffiiung*', also überall dasselbe Bild: die ÖfiGaung wird als „Mund^ betrachtet. Das Rumänische hat neben so vielen anderen Ausdrücken des Webstuhls auch diese Bezeichnung den Slaven entiehnt; denn das entsprechende lat. Wort ist «trama^, das mit etwas anderer Bedeutung, die allerdings schon im Lateinischen vorkommt, bewahrt ist Soweit ist alles klar; es fragt sich nun, wie das Wort zu den abstrakten heutigen Bedeutungen gekommen ist Der Webstuhl ist ein bei den Rumänen allgemein verbreitetes, weil durchaus notwendiges Instrument und jedermann ist mit seiner Technik, da er sie alltäglich vor Augen sieht, wohl- vertraut Daß sich da leicht auch sprachliche Wendungen in übertragener Bedeutung einbürgern, ist nur zu natürlich z. B. i s'au Incurcat i^le "= die Sache geht schief (die Litzen am Schaft haben sich ihm verwirrt); Ihte ca suveica = schnell wie ein Dockchen (wie das Schiffchen); am pus gura plnzii Digitized by VjOOQIC — 99 — = ich habe eine Sache ins Lot gebracht; i mei^e gura ca lepele = er spricht viel und polternd etc. Der „rost" am Webstuhl ist nun der wichtigste Teil, denn die Erfindung des „rost", das ist die Trennung der Fäden in eine obere und untere Hälfte, wodurch durch eine einfache Handhabung des Schiffchens eine vielfache Handhabung, die bei dem primi- tiveren Flechten notig ist, vermieden wird, macht den ganzen Vorteil des Webens gegenüber dem Flechten aus. Es handelt sich also vor dem Weben darum „a pune rostul" — den Sprung in die Reihe zu bringen, daher findet man übertragen „den Anfang, die Grundlage einer Sache besorgen, eine Sache in Ordnung bringen". a face rostul Vorbereitung fürs Weben treffen über- tragen: a face rost de mincare Vorbereitung für die Mahl- zeit treffen; färä de rost ist es unmöglich zu weben, also om färä (de) rost ein unnützer Mensch, dagegen om cu rost ein vernünftiger, besonnener Mensch, a avea rost «= den „rost" bereit haben, Baum davor haben, nun kann das Weben vor sich gehen und schnell fortschreiten, daher übertragen: gedeihen, Fortschrittte machen. Ein Faden platzt, er muß gesucht werden^ man findet ihn im „rost" = a da de rost d. h. eine Sache finden, den Sinn einer Sache treffen, cum merge rostul «= wie geht das zu? a' si pierde rostul BS das Oleichgewicht verlieren, a' si avea rostul sau »» das Nötige haben, oder „die Sache befindet sich in Ordnung" und noch viele andere Wendungen sind demjem'gen, der dabei an die Technik des Webstuhls, an die eigentliche Bedeutung von rost denkt, sofort klar und die scheinbar rätselhafte Vielgestaltigkeit des Ausdrucks findet auf die natürlichste Weise ihre Erklärung. Man überlege das Rätsel (Fundescu, dt. Oaster, Chresb. 11 370): m'a trimes doanma de sus la cea de JOS, sä ^easS ptnza för de rost (die Fensterscheibe bei Kälte) und die so leicht mögliche und auch eingetretene übertragene Bedeutung von „fär de rost". Erwähnt sei hier auch noch das Verb „a rosti" das einmal die alte Bedeutung „sprechen" von rost »= gurä be- 7* Digitized by VjOOQIC — 100 — halten hat, dann aber auch die neue von „rost" = Sprung angenommen hat, wobei es heißen kann „den Bost machen (= Budaer Wb. „trennen" d. i ein deutscher dialektischer Ausdruck ftr „den rost bereiten"); ich kenne es aber mehr in einer andern Bedeutung, nämlich beim Weben wird bei fortschreitendem Gewebe der „rost" immer kürzer, um ihn zu yerlängem muß man das Oehänge und die Querstäbe der Kette zurückschieben, das nennt man „a rosti". Auch die aus den übertragenen Bedeutungen abgeleiteten finden sich für a rosti wie „gedeihen, von statten gehen" (Polizu), Vor- bereitungen treffen (Barcianu). Aus vorstehender Betrachtung ergibt sich die Nutz- anwendung für Wörterbücher, daß zuerst I. Mund (Schnabel, Schnauze), dann IL Winkel zwischen oberen und unteren Kettenfaden des Webstuhl = Sprung, Oelese, Trennung zu stehen hat. Die übertragenen Bedeutungen sind hier anzu- fügen mit der ganzen Wendung, sonst kann man sich nichts dabei denken. Bei Laurianu und Massimu steht: rostrum; via, ratio, consilium; filum, ordo, stamen, dictio, peroratio. Was soll man von diesem Durcheinander halten. Ebenso verkehrt verfahrt Cihac: expression, denonciation, decision, pro- jection, marche, allure, train, progres, division, Classification, maille, chaine. Das Budaer Wörterbuch von 1825 hat die richtige Reihenfolge, wenn es auch unter 5 von übertragenen Bedeutungen nur „Anfang" gibt. Dam^ gibt, wenn auch nicht in der richtigen Folge, so doch die einzelnen Be- deutungen wenigstens richtig wieder. Clemens 1822, Ißer 1850, Polizu 1857, Pisone 1865 sind ganz ungenügend, Alexi, Bar- cianu, Saineanu haben nur das Notwendigste und das nicht ganz richtig* Digitized by VjOOQIC Bnmäiusche Etymologien von Per. Pspahagi. afreatft arom. — über Kohlenfeuer gebackenes, unge- säuertes Brot, kleine „turta** aus lat africia — Art Ton Backwerk. deaplr, dipirare arom. — a-si smulge pärul — die Haare ausraufen, aus lat. depilo, depilare. dlrüiy dinnare arom. refl. — mä topesc in plinsete, mä chinuesc grozay, mä prapädesc — sich abquälen, sich vor Schmerz (physisch oder geistig) in Weinen auflösen, außer sich geraten z. B. z-dirina laea tutä noaptea tu fievre — die Arme hat sich die ganze Nacht hindurch mit dem Fieber gequält, oder im Fieber wahne gelegen, z-dirinä di plingu corba — die Arme vergeht vor Weinen, se-are dirinata la caplu a mortului — sie hat sich wie toll vor Schmerz am Kopfe des Verstorbenen benommen. Die Grundbedeutung ist also „außer sich geraten, sich wie toll gebärden vor Schmerz^ — gleich lat dehrare > derirare > derinare, dissimiliert wie suspirare zu dr. suspinare (= arom. suskiru) oder weiter unten kipin. It. delirare hat dieselbe Bedeutung z. B. bei Berti, Vocab. Bolognese S. 412. Weder lautlich, wenn man von den endungsbetonten Formen ausgeht, noch semasiologisch macht diese Ableitung Schwierigkeit. Puscariu in seinem etym. Wb. stellt dieses Wort, das er fälschlich dinm schreibt, zu dr. därim, mit dem es gar nichts zu tun hat. Digitized by VjOOQIC — 102 — Wenn der Brotteig mit der entsprechenden Menge Sauer- teig (aloat aprimta) yermischt ist, wird der Teig angestellt (se acatsä pinea), später geht er (si umflä) und wird nun ge* knetet (si frimintä) mit größerer Menge von Mehl; diese Masse wird warm gestellt mit Tüchern bedeckt, bis es ge- nügend hoch gegangen ist (se asfinse oder yine). Nun nimmt man die Tücher ab und stellt den Teig kühler (se disfindze), damit er nicht zu hoch geht (s-nu prijinä), und dann formt man das Brot in Leibe (cärveale, pi|nicS). — asfingu wie desfingu sind Comp, von lat fingo — formen, bilden d. h. also hier die Bildung des Teiges durch Gährung (*ex + fingo) resp. die Einhaltung der Weitergährung ("^dis + fingo). lüpiiiy Kipir, kipirare bedeutet 1. kneifen, 2. picken (von Vögeln) könnte lat pipilo — piepe sein; denn pipilo > Kipir (in Maz.) kipin (in Epirus) durch Dissimilation aus kipirare >kipinare cf. dirinare. Schwierigkeit bietet der semasio- logische Übergang von „piepen^ zu „picken, kneifen^. Immer- hin glaube ich, daß der kurze Laut beim „Piepsen der Hühner^ mit dem kurzen Laut beim „Au^icken^ verglichen werden kann. — Redensart: 1-kipura galinle entspricht dr. ii mäntncä cinii din traistä, d. h. er ist ein gutmütiger, dunmier Kerl, der sich alles gefallen läßt (ünwahrscheinL Et; Wgd.) läpur, läprn gegossene Glocke (für das kleine Vieh mit hellem Elang, cloput für größeres Vieh geschmiedet mit dunklem Klang) aus lat pipulum — „Winunem, Lärmen**. Die lautliche Entwicklung ist einwandsfrei, auch die semasio- logische ist möglich, da Ursache für Wirkung eingetreten ist, gerade wie im Deutschen „Schelle** aus „Schallen** cf. Kluge, Et Wb. (Ich denke an alb. Eiprg — Bronze; Wgd.) lalu adj. im Arom. das gewöhnliche Wort fSr „schwarz**, während negru nur dialektisch (Zagori) oder in bestimmten Redensarten (lale S-neagrä si-n ti ved, Fluch) oder in Orts- namen (katrä neagrä, fintinä neagrä) vorkommt, ist es im Digitized by VjOOQIC — 103 — D.-Bum. mngekelirt, negru ist das gewöhnliche Wort, während lalU dialektisch (Banat) oder in Ableitongen Redensarten (bucä-laüe, läte^ — Zigeuner) yorkommt. Das Wort ist auch ins SloYakische, Butenische, Neugriechische eingedrungen (G. Meyer, Alb. Wb.; Mumu, Rum. Lehnwörter im Neugr. p. 30) aus dem Rumänischen. Das rumänische laiü ist meiner Meinung nach Lehnwort aus dem Alb. laj (Schaf mit schwärzen und weißen Haaren), dessen Ursprung ich im lai flavus sehe, das sich sehr gut zu laj"^) entwickeln konnte, da y fallt, denn lavo wird zu laj**) und fl > I wie flumen > lumj zeigt Schwer ist freilich der Übergang von der Bedeutung von „feuergelb, goldgelb, blond" zu „schwarz"; aber derartige Übergänge kommen in der Volkssprache vor, den Übergang mag die Bedeutung „blau" gebildet haben, unter welcher flavus im Mittelalter vorkommt (Diefenbach, Oloss. lai germ. med. et in£ lai). Wenn jetzt das Wort im Alb. seltener gebraucht wird, so liegt das daran, daß es durch zi, zez9 verdrängt wurde. mnmu adj. tiefdunkelblau, fast schwarz, etwa die Farbe der Brombeeren, kann lai mürinus (Ableitung von mus) mause- färben, mausgrau sein oder auch murrinus = murreus — myrrhenfarbig, gelblich.***) panä arom. „Stock mit langen Lappen" zum Reinigen des Backofens; dasselbe Instrument mit zusammengewickelten Lappen heißt „sfungu", das auch die Bedeutung von „Schwamm" ♦) fl wird fl' (fl'amur, fl'ako, fl'ak, fl'ö, fl»ok etc.) das einzige l'ümo neben dem fl'umo erscheint ist nicht beweiskräftig, außerdem bleibt j im Anslant unerklärt, und die Bedeutung stimmt erst recht nicht. Auch ich halte laiu für Lehnwort aus dem Alb., dessen Ursprung dunkel isi G. Wgd. **) Taj besser wäre Tan, damit man nicht glaubt j -w^e aus v hervorgegangen. G. Wgd. ***) Ich halte mumu — tief dunkelblau, ebenso wie murgu — tief- dunkelblau, dunkelrot, fast schwarz (Mihaileanu setzt cal murgu = cal negru) für Bildungen von murä < *mura, mora — Maulbeere, Brom- beere, setze also ein *murenu, *murecu im Balkanlat. an. G. Wgd. Digitized by VjOOQIC — 104 — „Bartflaum^ hat. Während letzteres aus dem Oriechischen stammt, ist ersteres das lat. pannus — Tuch, Lappen, das sich im dr. nur in der Weiterbildung pänurä erhalten hat pälesca arom. — erbleichen (s. in meinen Basme aromäne 675 imd Graie Aromine 126) ist lat pallesco mit derselben Bedeutung. Dasselbe Wort in der Bedeutung „sengen'' ist natürlich ebenso wie dr. piklesc aus slav. paliti entlehnt. puscä arom. Essig ist lat. pösca Nbf. pusca (s. bei Geoi^es Belege), das gewöhnliche Getränk der Soldaten aus Wasser, Essig und geschlagenen Eiern bestehend. Das span. posca „Mischung aus Wasser und Essig'' ist dasselbe. scanda megl. und istr. sk9nt „Schemel, Tisch" sind das- selbe wie dr. scann, arom. scamnu. Man könnte skandu fnr dial. Sonderentwickelung halten mit Anlehnung an sctnd-urä = Brett, doch ist auffiillig, daß sich bei Ducange die Form scandum findet, es könnte also auch eine spätlateinische Form für Meglen und Istrien zu gründe liegen, die auf dem Balkan neben scamnum bestanden hat. zdnunlnare, Praes. zdrumin, zdroamin, arom. — zer- malme setzt ein *ex-de-ruminare, also „mit den Zähnen zer- malmen" voraus. zdrnmlgare Praes., zdrumig, zdroamig, arom. ^=' dr. zdrumic — zermalme, wofür Puscariu Wb. Nr. 499 eine Kreu- zung von dumic + zdrobesc vermutet, ist eine Ableitung von rumegare, wie zdruminare von ruminare. Da im Arom. kein zdrobesc existiert, das von Einfluß hätte sein können, ist Puscarius Ableitung zu verwerfen. Höchstens wäre im Dr. zdrumig als durch dumic zu zdrumic beeinflußt anzusehen. zmuticarö — verstümmeln. Da neben mutilus im Lat. ein muticus bestand mit derselben Bedeutung, so konnte sich sehr gut zu mutilare ein muticare resp. *exmuticare bilden, das in unserm zmuticare vorliegt. Digitized by VjOOQIC FfiUsel von Qustav Weigand. I. als Yersehmelzimg Ton u + ä oder Ton ä + u. Es ist eine bekannte Erscheinung, daß bei zwei unmittel- bar aufeinanderfolgenden Vokalen eine gegenseitige Beein- flussung in der Artikulations weise eintritt, weil naturgemäß schon beim Eintritt der Artikulation des ersten die betreffenden Artikulationsmuskel sich schon bereit machen for die richtige Einstellung zur Aussprache des zweiten, sie werden also beim ersten möglichst wenig Abweichung von der Artikulation des zweiten zu machen suchen*, wodurch also auch, im Elange eine Annäherung geschieht. Je nachlässiger, flüchtiger man spricht, um so leicliter tritt diese Annäherung ein. Aber auch der zweite Bestandteil kommt dem ersten Bestandteile auf halbem Wege entgegen. Bei aufmerksamer Beobachtung der Umgangssprache wird man zahlreiche Belege dafür finden. Macht man gebildete Personen auf derartige Aussprachen auf- merksam, so weisen Sie das mit Entrüstung von sich, bei ungebildeten wird diese zunächst nur bei schlaffer Artikulation eintretende Lautveränderung zur Regel und es ist selbst- verständlich, daß sich in der Sprache genug Beispiele finden, die feststehend geworden sind. Aus einem pä-urmä wird ein p'ormä, indem die flache Lippenöffiiung des ä zur runden wird, weil diese bei u erfordert wird, die Folge ist, daß ä zu o wird, nun sollte sich der hintere Zungenrttcken heben zur u-Artikulation, er bleibt aber Digitized by VjOOQIC — 106 — aus Bequemlichkeit in der eingenommenen o-Lage, also beide Vokale haben gleichsam einen Kompromiß auf o geschlossen, beide haben etwas aufgegeben zu gunsten des andern, der eine eine Lippen-, der andere eine Zungenartikulation. Ahn- lich erklärt sich, was ich nicht weiter auszuf&hren brauche, der ganz gewöhnliche Übergang in der Aussprache von cu- äripä zu c'9ripä. Bei energischer Artikulation unterbleibt die Verschmelzung, oder es tritt nur eine Annäherung ein z. B. aus nu a|a wird no asa Ps. Schei 1, 4 zweimal. Während betontes au bewahrt ist, sehen wir vortoniges in o resp. u übergehen. Sehen wir uns nach festgewachsenen Beispielen um zu- nächst f&r a) aus u + ä. 1. betont nübllus, *nubelu > nueru > nuäru nun tritt die Annäherung ein, also nooru; diese Form konnte kontra- hiert werden zu noru, nor, was die Form der Schriftsprache geworden ist, es konnte aber auch noor[u zu nour[u werden, wenn das Gefühhl für die Silbenzahl lebend^ blieb. Wir finden noorii Gaster 11 137, 26, noor, nour sehr häufig in den Dialekten (cf. Normal wort 51 meiner Dialektstudien, wo noch viele andere Formen vorkommen, deren Besprechung nicht hierher gehört). buballis>buär (Dosofleiu V. Sf., 250, 3)>boor (nun wie noor > nour) zu bour; daß hierbei nicht *bor durchgedrungen ist (wie nor) liegt an bou — Ochse. jayenis > dzuene > dzuäne > dzone (so arom. bewahrt), im Dr. hat man unter dem Einflüsse von n, das o zu u ver- engt (wie bei primärem on, aber selbstverständlich viel später) dzime, june. CuMtns >• cuet >• cuät >• cot; so allgemein; ubl > ue > uä >> o; bewahrt in incotr'o — wohin, d. L in catr'ö mit Assimilation tncotro. Die ältere Form ua findet sich im Digitized by VjOOQIC — 107 - Berettyotale (Jb. VI 77) und jetzt (1906) hörte ich sie in Nagy- Leta südlich von Debreezin, in der ganzen Gegend soll sie Yorkommen. Allerdings ist sie hier, wie auch im Altmmä- nischen (mä, lo, tno Belege bei Gtuster, Chrestomathie Glossar) und im Aromunischen (iu, £u) mit einem i zusammengewachsen, das sich als Sandhierscheinung erklärt; aus de üä — woher, wurde deiuä (Arom. zu diiu, diu kontrahiert), das man natür- lich als de-iuä empfimd, das zum Teil das alte uä verdrängte, wo es aber geschützt war wie in „cätrua'^ bewahrt blieb. Daß die Form mit o nicht durchgedrungen ist, erklärt sich daraus, daß das fragende „uä — wo^ hochtonig war. Das diaL tncätrau ist nicht eine ältere Form, sondern aus langem ö entstanden, wie tau, hord&u etc. aus tö, hordö. chiot — Geschrei, Jauchzen ist eigentlich chlu-ät von chiu-esc aus der Interj. chiu! Wenn, was ich bezweifle, die für scol vorgeschlagene Etymologie '''excubillo richtig wäre, würde es auch hier an- zuführen sein (scuftlu }> scol). Auch wenn der zweite Bestandteil betont ist, kann die- selbe Erscheinung eintreten: cm^ntus > cruäntu > crontu > crunt (cf. june). jny^ncns > juencu > dzuäncu >► dzoncu > dzuncu > junc (cf. june). Bei den Yerbalformen von a ln& finden sich häufig im Altrum., in den dr. Dialekten und im Aromunischen die laut- lichen Formen auf o, während doch die analogischen Formen die häufigeren sind: luam und lom, lua und 16 (im Arom. die übliche Form, ebenso londalui). Ein luo (Gaster 6, 10) ist als luüa zu fassen. 2. unbetont Ganz gewöhnlich ist der Übergang von un- betontem uä >• o: douä und doo — zwei; steauä und steao sowohl diaL dr. wie arom.; &ate-to für tau; yäduuäle > vädu- ole (Ps. Sehet. 77, 64); über una > uä > o s. Jb. XI p. 191. magy. vägäs wird wägä§ (in Dolj vagas) daraus, da w wie u wirkt, ogas. Derselbe Übergang bei den Ortsnamen Digitized by VjOOQIC — 108 — Orädea (mare) aus Varad, Oforhei aus Vasärhely etc. Bei Sigisoarä aus Szegesvär, Tiini|oarä aus TemesYar, Jidioarä aus ZsidoYar liegt die Sache etwas anders, da hier oa nicht Brechung aus o zu sein braucht, sondern das bestehende Suffix -ioarä das „war, ijar" ersetzt hat wie man deutlich bei Jidioarä sieht. b) aus ä + u. saMcus > säüc > soc io ; Teü, meist igij gesprochen, wird io, das natürlich zuerst mehr in unbetonter Stellung vorkam, dann aber auch betont. Das enklitische arom« nu aus ne|}, ng^ (tatä-nu «= mein Vater) erklärt sich in derselben Weise. zo; deus >> zeu, diaL zäu zu zo, häufig in der Umgangs- sprache; ich finde es auch zuweilen in der Literatursprache z, B. Familia 38, 104. Es gibt nur wenige Beispiele die durchgedrungen sind, weil zu sehr analogische Bildungen durch Suffixe und Endungen eintreten, außerdem von Haus aus aü nur selten vorkam; be- tontes äu ist ja bewahrt (aur etc.), wenn also cot neben caut vorkommt, so erklärt sich das aus den endungsbetonten Formen: cäutam ^ cotam, darnach cot. Neben näuntru kommt nontru, neben läuntru auch läontru und lontru vor (Belege bei Gaster, ehrest. Gloss.). Daß ein jüngeres caüc oder caüs nicht zu coc, coj werden konnte, ist selbstverständlich, da -uc und -us Suffixe sind. Ebenso päün, cäpcaün, gärgäün, täün, cäscaun (eigentlich cascäund aus cascabundus). flämind und pläptnd sind mir nicht ganz klar in ihrer Entwicklung trotz Candrea — Hecht (Les elements latins p. 3), doch könnte er im Hin- blick auf megl. flämunt, ir. hlamund in meinen obigen Aus- führungen eine lautliche Stütze finden für seine Et. flamma- bundus, das sich zu flämäund^ flämond, flämund entwickelt hätte, während flämind Analogie zu Part. Praes. auf -ind wäre. Daß unbetontes au (äu) zu o wird ist durchgeführt mit Ausnahme des Falles, daß au im Anlaut steht, wobei es bewahrt Digitized by VjOOQIC — 109 — wird, da ja jedes anlautende a als solches bewahrt ist, also auch nicht au >► äu > o werden kann; cautäm ist durch cäut gehalten worden, dagegen die lautliche Form cotam ist nur dialektisch; ein ozim für auzim war unmöglich. In Wörtern wie ureche aus auricula, curechiu aus cauliculus lag schon vlfc oricula, coliculus vor; dagegen ist räposat erst in nenrum. Periode aus räpäusat (Belege bei Gaster, Ghrest. Glossar) ent- standen. Arom. amintu, falls es, wie ich glaube, augmento ist, könnte aus den endbetonten Formen aumint^ >> amintam entstanden sein. n. Betontes an > o. Daß betontes au als au bewahrt ist, ist bekannt; es gibt aber einen Fall, in dem auch dieses au zu o wird, wenn nämlich i vorausgeht: iau > io. Daß beim Verb iaij neben iai, ia diese Zusammenziehung nicht stattfand, ist selbstver- ständlich. ghioagä, dessen Herkunft von Puscariu als dunkel an- gegeben wird, ist mir lautlich und semasiologisch vollständig klar, ghioagä, arom. gloaga und kloagä = alb. klokä = bulg. gega. Die Bedeutung ist im Alb. Stab, der oben umgebogen ist (Hirtenstab), im Bulg. und Arom. ganz dasselbe, im Bum. „Ejiüttel, Keule", offenbar eine erst aus „Hirtenstab" er- weiterte Bedeutung. Es handelt sich also um einen Stab, der oben umgebogen ist, der die Form eines Dietrichs, eines Schlüssels hai Von clavis konnte sehr gut ein adj. *clavicus „schliisselartig" (cf. hosticus, patricus etc.) gebildet werden (ein clavicula — Schlüsselchen beweist nichts für die Existenz von davicus). Dieses *clavicus wurde zu einem Worte das „Stock" bedeutete gesetzt, sodaß „x clavica" Hakenstock oder Hirtenstab bedeutete; das Grundwort ging, wie so oft, verloren, clavica wurde balk. lat. zu klauka > kloka (in dieser Form drang es ins Albanesische) > kloakg, mit Erweichung vor 1 (cf. ghioacä aus coclea): gloakg, mit Assimilation des zweiten g an das erste, gloagä, woraus modern ghioagä. Die arom. Form stammt wahrscheinlich aus dem Alb., sonst wäre Digitized by VjOOQIC — 110 — klauka zu klafkg geworden. Doch ist freilich möglich, daß lau früher zu lo, als an cons. >• af cons. wnrde. Anch die bulg. Form gega entvdckelte sich lantgerecht ans dr. g9ga (io > ie) (oa wnrde wie 9 behandelt). flori. ^f^bra (febris) wnrde znn&chst flevrä, darans arom. fieayr^, Kavr^, im Dr. aber yokalisierte y >* n also fieanrä, *fianrii, welches Wort aber nnr im PI. gebraucht wird (wie friguri — Kälteschauer, Fieber) also ^uri, woraus fioi^ mit Art florfle wurde. • Der Sing, fior ist dem Volke unbekannt, das literarische flor ist siebenbnrgische Nachbildung des Deutschen: ein kalter Schauer = un fior rece. Pu|cariu (Wh.) setzt ein *februm einem fior zu Liebe an, das gar nicht exi- stieri Das arom. Kayrg Sg. f. und dr. fiorile PL £ weisen auf Sg. fem., ob man nun febra als urspr&ngL Neutr. PL fsdit, tut nichts zur Sache. Ob weitere Beispiele existieren, weiß ich nicht. Bei ghioc — Glockenblume (ghiocei — Schneeglöckchen) könnte man an ein glaucum denken, zumal die Olockenblume Ton blauer Farbe ist; es kann aber auch, und das scheint mir wahr« scheinlicher, mit ghioc — Muschel identisch sein. m. Das SufBx -niesen« Jire5ek in seiner Arbeit „Die Romanen in den Eüsten- städten Dalmatiens^ IL Teil weist ein slay. Sufßx -ul bei Personennamen nach, das seinen Ursprung im Italienischen -olo = lat. -ulus hat; z. B. Dobrul; Crtynla; KrSul; Produl zu Prode, Prodan; Pn»yula; Radul, Radula; VIlöuI etc. Auch unter den Familien und Spitznamen im IQ. Teile finden sich genug Beispiele, wenn auch hierbei gewöhnlich in der er- weiterten Form, wie sie ftLr Patronymika yerlangt wird: Cassa* rolich, Cigolid, Cangulid, Gobulich, Mazulich, Serguloyich etc. Diese Bildungen sind weiter zu den Serben, Bulgaren und sogar zu den Nordslayen gewandert. Badul, das so oft in mittelalterlichen Urkunden belegt ist, ist also durchaus keine rumänische, sondern eine italo - slayische Bildung. (Der Digitized by VjOOQIC — 111 — Namensträger braucht also kein Rumäne zu sein, doch kann er einer sein.) Von Badul bildete man Baduün (Badolin auch polnisch), Baduloyid, Badulinovid Im Bulgarischen, wo Badul, lankul bis auf den heutigen Tag als Vornamen Yorkommen, lautete der Familienname Baduloff, lankuloff eto, die Bumänen der Walachei haben dementsprechend Badulescu, lanculescu etc. gebüdet, es handelt sich also nicht um die artikulierte Form, sondern um die feststehende, schon früher vom Bulgarischen entliehene Badul, lancuL Die Familiennamen sind yiel jünger, da sie überhaupt erst im 19. Jh. in Bumänien allgemein angenommen worden. In Siebenbürgen sind die im Bum. so häufigen Namen auf -escu, -ulescu fast gar nicht üblich, wohl aber Badu, lancu, die natürlich ihr 1 verloren haben, wie beim artikulierten Worte. Das nun neu entstandene Suffix -ulescu bot sich als besonders bequem f&r -g und -c Stänmie dar, weil dann der Stanmi unverändert blieb. Von lorgu Marcu ein lorgesGu Marcescu zu bilden, dagegen sträubt sich das Gefahl, aber lorgulescu Marculescu lassen den Stanmi unver- ändert. Dasselbe ist der Fall bei -in, -ulin; man vergleiche Sorin, Marin etc. aber Dragulin, nie Dragin. Der Name Draga- lina zeigt Yokalharmonie. Es scheint mir fast, als ob nach dem Muster von -ulescu, -ulin (welches ebenfalls slavisch (serbisch) vorgebildet ist) auch ein -ule^ uli^ä, -ulicä gebildet worden sei, denn auch hier sind c-Stänmoie häufig: turculef, nucule^ acule^ (s. Jb. YIII 194 ft). Jedenfalls wäre von diesem neuen Gesichtspunkte aus, die Untersuchung über die ul-Suffixe, die Pugcariu nicht befriedigend gelöst hat, von neuem auf- zonehmen. Für gesichert halte ich nur die Zusammengehörig- keit von: it. Dandolo, Badolo (Jir. 11 75). srb. Badul, Badulovid, Badulin. big. Badul, Baduloff. rum. Badul, Badulescu. Die Vornamen lancul, Badul, natürlich auch lorgul, Marcul etc. sind granmiatisch als unartikulierte Formen auf- zufassen, wie das andere Vornamen wie Marin, Stoian, Oheorghe, Digitized by VjOOQIC — 112 — Pätru zeigen, dagegen die Familiennamen auf -esou sollten eigentHch -escul also mit Artikel geschrieben werden, weil sie adjektivische Bildungen sind, die den Artikel verlangen, tun substantivische Patronymika zu werden. So löst sich glatt ein Zwiespalt, der mir früher unerklärlich schien. Geradeso wie im BumäniBchen finden sich auch im Bulga- rischen häufig Personennamen auf -a, die also nicht weibliche Namen bezeichnen, so daß neben Badul auch Badula vorkommt. Bei Miletiö, OrapoTo Ö'wrapcKo nacejenHe bi» ciBepoH3ToqHa E'LJLrapHH (Sofia 1902) finde ich Sekula, lankula p. 195, Dragul p, 199, Neagul p. 202 (ebenso im Bimiänischen, davon Familien- namen Negulescu, Ortsname Negulesti). Diese Namen stanmien aus Ostbulgarien, aus einer Gegend, wo von Bimiänen keine Spur zu finden ist Digitized by VjOOQIC Die Neubildmig der ramänischen Tieraamen. von Martin Hiecke. Einleitung. Als Anhang zu seiner Grammatik der romanischen Sprachen ließ Friedrich Diez eine Arbeit mit dem Titel „Romanische Wortschöpfung" erscheinen. Ihr liegt die Idee zugrunde: „Wie hat der Sprachgenius mit dem römischen Erbteil ge- schaltet?" Dementsprechend ordnet der Verfasser die Wörter nach Begriffsklassen und läßt den vorangestellten lateinischen die entsprechenden romanischen Wörter folgen. Das neunte Kapitel behandelt die Tierwelt (S. 39 — 56) und enthält die Namen ihrer hauptsächlichsten Vertreter. Wohl von allen romanischen Sprachen und nicht zum mindesten von der rumänischen bringt diese Tabelle nur einen geringen Teil des Namenmaterials. Diez will ja auch nur eine Auswahl geben, „um durch die durchgreifende Parallele der einzelnen Sprach- erzeugnisse dem Studierenden den Charakter derselben in un- mittelbarer Weise zu erkennen zu geben, was für Laut- und Wortbildung nur lehrreich sein kann". Eine weitere Durchführung der Idee des Altmeisters soll auf dem Gebiete der rumänischen Sprache die vorliegende Arbeit sein. Die Namen der Tiere sind dieser Betrachtung zugrunde gelegt, weil sie die mannigfaltigsten Bildungstypen der Wortneubildung darbieten. Sie sind geeigneter als die Namen von leblosen Objekten oder gar von Abstrakten, weil lebende Wesen mehr Motive zur Namengebung an sich tragen Weigand, 12. Jahresbericht. 8 Digitized by VjOOQIC — 114 — (Tätigkeit, Stimme u. a.). Sie übertreffen auch die Namen von Pflanzen, da einige Merkmale an Tieren den Pflanzen nicht zukommen (Stimme, Fortbewegong, Sinnenleben, sogar Charakter; auch Nahrung), während hingegen wohl alle Merk- male an Pflanzen auch bei Tieren zu finden sind (sogar Ge- ruch, Heilmittel, wenn auch nur durch wenige Beispiele ver- treten). Je enger ein Volk mit der Natur verwachsen ist, desto reicher ist sein Wortschatz far die verschiedenen Dinge und Wesen. Der rumänische Bauer bietet ein Beispiel dafür. Ihm genügten die wenigen Namen seines lateinischen Erbteils keineswegs. War doch schon die lateinische Sprache im Ver- hältnis zum Griechischen, Sanskrit oder Germanischen sehr arm an eigenen Tiemamen. Außer ihrem indogermanischen Erbteil besaß sie wohl einige Entlehnungen und Übersetzungen, z. B. aus dem (jriechischen: onager, capricomus (Förstemann, in K. Z. I, 49 ff.), aber Bildungen, die aus der überlieferten römischen Sprache erklärbar sind, finden sich sehr spärlich. * Förstemann führt nur mustela und vespertilio an, die man leicht zu mus und vesper stellen kann, „allein der zweite Teil trotzt jeder Erklärung". So war denn dementsprechend auch das Erbe für die romanischen Sprachen recht kärglich bemessen, so viel Neu- bildungen auch das Spätlateinische hinzugebracht haben mag. Für das Rumänische führt Diez folgende Erb Wörter an: feara, leü, tigru, lup, eine, cätea, cal, armäsar, asin, bou, vacä, vitel, taur, cerb, oae, miel, berbece, porc, scroafä; pasere, aqvilä, gäinä^ columb, porumb, priveghitoare, rlndunea; serpe, colubru; balenä, crap, häring; grelus, läcustä, vespe, fumicä, muscä. Diese Tabelle ließe sich allerdings noch erweitern, aber näher auf eine Statistik einzugehen, gehört nicht in den Bahmen dieser Arbeit. Nur sei darauf hingewiesen, daß die Tabelle fölschlich einige gelehrte Wörter führt (aqvilä, häring, balenä, leu, tigru, asin, columb, colubru) sowie eine rumänische Weiterbildung eines lateinischen Namens (grelus); crap ist bulgarisches Lehnwort. Digitized by VjOOQIC — 115 — Wie beschaffte sich nun der Rumäne neue Namen? Zunächst verwandte er das ererbte Namenmaterial zu Weiterbildungen; z. B. grelus. Vielfach mögen solche Bil- dungen ins Gemeinromanische bez. Vulgärlatein zurückgehen; sicher ist das aber nur bei Namen, die sich auch in andern romanischen Sprachen finden; z. B. rindunea <^ '''hirundinella, itaL rondinella, franz. hirondelle. Sodann entlehnte man Namen aus den Sprachen der Nachbarvölker. Die Hauptmasse dieser Lehnwörter stanmit aus den slavischen Sprachen. Es sind Entlehnungen ältester wie modernster Art. Ferner finden sich magyarische, alba- nesische, griechische und türkische Namen; von den letzteren ist eine beträchtliche Zahl erst durch Vermittlang des Bulga- rischen eingedrungen. Die italienischen, französischen und deutschen Elemente gehören der jüngsten Sprachperiode an. Anm. Bemerkenswert ist die Erscheinung, daß ein und derselbe Name in verschiedenen Dialekten vorkommt, ohne auf dieselbe Quelle zurückzugehen; so ist der Name • der Eidechse ar. guäturitsg aus dem Bulgarischen, da- gegen istr. gustseritse aus dem Kroai-slov. entlehnt (VL Jb. S. 182fF.). Es gibt auch Namen, die rumänische Bildungen zu sein scheinen, und doch aus fremden Sprachen stammen; z. 6, bumbar „Hummel" ist vielleicht serb. ÖyiwÖap, nicht ono- matopoetisches bumb + ar (doch s. u. S. 136). Die Entlehnung von Namen aus fremden Sprachen kann auf verschiedenen Wegen vor sich gehen. Sie steht gewöhn- lich im Zusammenhang mit dem Eindringen eines fremden Volkes und dessen Einfluß auf das gesamte Leben. Die Ein- wirkung kann sich aber auch nur auf gewisse Gebiete (Be- rufszweige) erstrecken; so weisen die vielen serbischen und russischen Fischnamen auf derartigen Einfluß hin. Sodann kann ein Wort durch die Literatur eindringen; z. B. grie- chische und bulgarische durch die Bibel (c£ Murnu S. 8ff.: aspidä, cämilä, chit, omidä <^ 6 (ilöagj u. a.). 8* Digitized by VjOOQIC — 116 — Anm. Die Fremdwörter unterliegen oft wie die Erb- wörter Bedeutungsverschiebungen und werden gern mit Hilfe von rumänischen Elementen weitergebildet; z. B. vinderel Turmfalke, < magy. vandor + eL Auch Kompromiß- bildungen kommen vor; z. B. uligaie Falke »= uliu + gaie; ciuhurez, buhurez s, u. S. 136. Femer trägt die Volksetymologie dazu bei, die fremden Eindringlinge dem Volke vertrauter zu machen: vlnturel neben yinderel (s. o.) zu a vlntura „Wind machen^ ; somn Wels,■ mosu^ dissimiliert). — glrbi^ä Fuli- gula clangula Quakerente (Bare); zu girb BuckeL — Ücuriciü Lampyris noctiluca Glühwürmchen; zu a licuri leuchten. — Hierher gehört auch ilenutä-cea-paduchioasä Geotrupes ster- corarius Mistkäfer, weil er mit Schmarotzern besetzt ist. B. codros Ruticilla titys Rotschwänzchen; — cap-de- moarte Totenkopf, wegen der bekannten Zeichnung. Das Wort scheint jedoch aus dem Deutschen oder Französischen übersetzt zu sein (s. S. 116). — pepturas Rotkehlchen; = Brüstchen (oder mit personifizierendem -as: der mit der roten Brust). — prigoare Rotkehlchen; = Brand, Bräunung, wegen der Farbe der Brust — prigoare heißt auch der Bienen- fresser Merops apiaster). Naumann V, 462 bemerkt, die gelbe, dunkel begrenzte Farbe könne für sich allein kein sicheres Artkennzeichen abgeben (z. B. Merops erythropterus). Digitized by VjOOQIC — 122 — C. florinte, floran^ Grünfink; zu floate Blume (der Farbe wegen, oder weil er sich gern auf Blumen aufhalt?). — sfre- deleac, sfredelas, sfredelus Zaunkönig; zu sfredel Gabelranke der Bebe, kleiner Bohrer; offenbar wegen der Wellenlinien im Gefieder (Brehm). — buburuzä, buburutä Coccinella sep- tempunctata; zu bubä Blatter, wegen der sieben Punkte, ^lies Glühwürmchen; zu fäclie Fackel. D. sfredelus, sfredelas s. o.; = kleine Gabelranke, kleiner Bohrer? — gäinusä Marienkäfer; = Siebengestim, wegen der sieben Punkte. — ochiul päunului Satumia pyri Pfauenauge scheint gelehrt zu sein. E. päpäludä Caprimulgus europaeus Ziegenmelker; = phantastisch gekleidete Zigeunerin, die bei Dürre umherzieht. — impära^l Zaunkönig; Gourmont S. 170 meint, diese Be- nennung beruhe auf einem Vergleich des Schopfes mit einer Krone. Aber dieser Name beruht wohl nicht direkt auf diesem Vergleich, sondern stammt aus der Legende (s. S. 142). — tigäncusä Sperling; = kleine Zigeunerin. — arom. poala-li- Stä-Märie Zeisig; = Schürze der h. Maria, — fesusor, fesul- popei Porphyrophora polonica polnische Kochenille; = kleiner Fes (rote Mütze). — fönäras Glühwürmchen = kleiner Laternen- anzünder; — ifocul-lui-Dumnezeu id.; = Gottesfeuer; — luminä- de-pädure id.; = Licht des Waldes; — scinteu^ä id.; = Fünk- chen; — stelutä id.; = Sternchen. — ^äräncu^ä Libelle; = kleine Bäuerin; — pauni^a id.; zu päun Pfau. — draghiciü Crabro cephalotes kleine Wespe; zu drag lieb. Vielleicht dachte man an die Lieblichkeit der äußeren Erscheinung. In seinem Benehmen jedoch ist das Tier durchaus nicht „lieb- lich", cf. Ins. 227: „eine ti-a pus nume draghiciü din drag? mal bine erä sa-ti fi pus nume drächiciü din drac!" — cräisor (Bare.) Salmo trutta Lachsforelle; = kleiner König. — cräiete Cyprinus amarus Bitterling; = kleiner König; (ein kleiner schön und bunt gezeichneter Flußfisch. Nemn.). — poapä Sophius piscatorius Froschfisch (Bare), — porumb tauben- graues Rind; = Taube; ebenso andere Rindemamen. — neväst- uicä Mustela vulgaris Wiesel; = kleine Frau, wegen seiner Digitized by VjOOQIC — 123 — Schönheit; cf. franz. belette, ital. bellora (Mailand), span. beleta, engl, fairy, bayr. Schöntierlein u. a. Durch diese Namen wird widerlegt, was Geiger einst behauptet hat (Ursprung und Entwicklung der menschlichen Sprache und Vernunft, Stuttgart, U, 159): „Das ästhetische Gefühl ist in der Sprachbildung unendlich wenig wirksam; ebensowenig irgend welche sonstige Stimmung. Die Dinge, die zu benennen sind, werden bei diesem Akte nicht gelobt und nicht getadelt, auch nicht verhüllt"; und speziell das Wiesel betreffend S. 170: „Alles, was von Benennung eines Naturgegenstandes nach seiner Schönheit angenommen worden ist oder werden könnte, beruht auf Täuschung oder höchstens auf Sprachentstellung jüngerer Periode. So ist z. B. die von Diez versuchte Ableitung von belle: belette Wiesel aus lat. bella schon unmöglich." — Dabei sind die beweiskräftigen Parallelen in anderen Sprachen (s. o.) ganz übersehen worden. Die Wirkung des „ästhetischen Gefühls** zeigen doch auch die zahlreichen Diminutivbildungen von Tier- und Pflanzen- namen (cf. Vni. Jb. Puscariu, Die rum. Diminutivsuffixe, S. 98 § 13). Qourmont S. 187 meint, das Wiesel werde deshalb mit einem so schmeichelhaften Namen benannt, weil man sich vor ihm fürchtet und seinen eigentlichen Namen (?) nicht gern ausspricht. Dieser Grund scheint aber nicht maßgebend zu sein. Bezeugen doch selbst Ästhetiker vom Fach die an- erkannte Schönheit des Wiesels, so Köstlin, S. 682 Weiteres bei V. Edlinger S. 112. 3. Aufenthaltsort. Unter Aufenthaltsort eines Tieres hat man den Ort zu verstehen, wo sich das Tier „vorzugsweise" aufhält; das ist in der Begel dort, wo es seine Lieblingsspeise antrifft (Näum. 1, 91). A. dumbrävancä, dumbrävioarä Coracias garrula Mandel- krähe; zu dumbravä Hain; vgl. deutsch Heidenelster. — urzicar ein Vogel, der in urzice (Brennesseln) lebt. — petrel Larus canus Sturmmöve; zu piaträ Stein. — märäcinar Pratincöla Digitized by VjOOQIC — 124 — rubetra Braunkehlchen; zu märäcine Dornstrauch. — petrar, petrusel Pyrgita petronia Steinsperling; zu piatra Stein, — florinte, floran^ s. o. S. 122. — cioclejel Zaunkönig; zu cioclej Maiskolben; — gätejel id.; zu gätej Reis, Reisig. — brädisoara Tetrao bonasia Haselhuhn; zu brad Tanne, Fichte. — prun- däras Cinclus aquaticus Wasserstar und Charadrius pluvialis Goldregenpfeifer; zu prundKies, Strand; vgl. deutsch „Strand"- pfeifer. Auch die Bachstelze trägt diesen Namen** (Säin.). — alunar Haselhuhn; zu alun Haselnußstraucb. — yäcärel, väcä- ri^ä s. u. — bäligar Geotrupes stercorarius Mistkäfer; zu baligä Mist. — dubälar Nashornkäfer; zu dubala Gerberlohe (Ins.). — col^an Schwabe; zu col^ Winkel. — mieläritä (Bare.) Schaf- laus; zu miel Lamm. — viar Rhynchites betuleti Rebenstecher (Brehm); zu viie Weinberg. — cäsita (cäsi^ä) Piophila casei Käsemade; zu cas Käse. Dazu kommen dann die vielen Bildungen mit de, wie: vultur-de-cämp, hultan-de-piatra, pasere-de-ghia^ gändac-de- baligä usf. oder mit Genitiven: paserea-ometului, cätelul- frasinilor usw. B. Synekdoche fehlt bei diesen Bildungen. In einigen Namen liegt sie nur scheinbar vor; z. B. in cioclejel, gätejel, die nicht Maiskölbchen, kleines Reis bedeuten, sondern mit personifizierenden Suffixen gebildet sind (s. u. S. 147). C. cäci^ä Fliegenmade; zu a cäcä. Die Benennung ist nicht ganz klar, da man das Wort auf die Fliege oder auf ihr Produkt beziehen kann. D. arom. muäuronü, mgsgronü, sumgronu Maulwurf; zu a misuna winmieln; dr. misunoiü bedeutet zuerst den Platz, „wo es wimmelt", das ist der Ameisenhaufen. Übertragen wird es dann auf den Maulwurfshaufen und schließlich auf den Maulwurf selbst (XI. Jb. S. 68). E. väcäritä, pästorel, pastori^ä Motacilla flava Rinder- stelze; = kleine Hirtin, kleiner Hirt; entsprechend franz. ber- geronnette, friaulisch pastorele blanke (Bonelli S. 379). Die Behauptung Gourmonts (S. 181), diese Metapher finde sich nur im Französischen, wird damit widerlegt. Digitized by VjOOQIC — 125 — orbe^ Spalax typhlus Wühlmaus (Bare.); = blind; hält sich in der Erde auf und macht den Eindruck, als wäre sie blind, s. S. 15. — porcu^, porcusor (Ins. 56) ein Fisch, der in lehmigem Wasser lebt (Steinkarausche?); = kleines Schwein. — be^iva Drosophila fanebris?; = die dem Trünke ergebene. Das Insekt lebt dort, wo sich Weui oder Essig befindei 4. Tätigkeit. a) Fortbewegung. A. cä^ärätoare Picus Specht; zu a cä^ärä klettern. — fugäü Perdix cinerea Rebhuhn; zu a fugi fliehen. — fugar, fugäü Laufhühnchen; ebenso. — fagäü Hydrometra paludum Sumpfwasserläufer; ebenso. — gonitä Gyrinus natator Wassej- läufer; zu a goni hin und her jagen. — gonaciü, goni^ar, gonitor Sumpf wasserläuf er; ebenso. — gonitä, gonitor brün- stiges Rind; ebenso. — sgriburiciü Culex pipiens Stechmücke; zu a sgriburi zittern, wegen der zitternden Bewegung beim Stehen. — pitulicä, pitulus, pituliciü Sylvia atricapilla Mönchs- grasmücke; zu a pitulä verstecken. — latäus, läturas Nymphe der Stechmücke; zu lat breit und lature Seite; das Tier schwimmt auf der Seite. B. repede Cicindella campestris Sandläufer; = die Schnelle (Substantiv. Adjektiv). C. lipitoare Astur brevipes Kurzfangsperber; zu a lipi kleben. Der Vogel streicht beim Fluge dicht über den Boden hin (Brehm, Vögel I, 586). — Dagegen lipitoare Blutegel s. u. S. 126. — cotar ein Insekt, dessen Bewegungen aussehen, als wollte es etwas messen (Ins.); zu cot Elle. Offenbar handelt es sich um die R>aupe eines Spanners. D. Hier reihen sich am besten folgende zwei Namen ein: nouras, nourel Culex pipiens Mücke; = Wölkchen. Die Mücken schwärmen gern in „Wolken" (Ins. 311); es handelt sich also um eine Übertragung der Schwarmerscheinung auf das einzelne Tier. Digitized by VjOOQIC — 126 — E. rä^äscu^ Wasserstar; ■= kleine Ente, weil er wie eine r. schwimmt (Om.). — trändu| Mistkäfer; = kleiner Faulpelz, ^egen des trägen Ganges. — cälut Heupferd; = Pferdchen. — dj^ume^i Libellula depressa gemeine Plattbauch; »= Reisender; das Insekt fliegt beständig hin und her (Ins.). Anm. Die Richtung, das Ziel der Bewegung ist als Merkmal in folgenden Namen zu finden: urechi^ä, urechiusä, urechelnitä Ohrwurm; der Name beruht auf dem verbreiteten Volksglauben, das Insekt krieche in die Ohren (cf. Müllen- hoflf, S. 7). — ochiar (Drosophila graminum?) heißt ein Insekt, das den Menschen in die Augen fliegt; — curä in focBotys margaritalis eine Lichtmottenart; = fliegt ins Feuer. b) Andere charakteristische Tätigkeiten. f A. capintorturä Yunx torquilla Wendehals; zu cap Kopf und *lntort- wenden (s. u. S. 165). — virtecap id.; zu a (In)vlrti herumdrehen; — sucitoare id.; zu a suci drehen. — bocänitoare Specht; zu a bocäni klopfen. — cäcäü Mandel- krähe; zu a cäcä, wegen der Unreinlichkeit in ihrem Neste. — täcäitoare große Würger; zu a tacai klopfen. — codo- baturä und Nebenformen (s. u. S. 165). Bachstelze; zu coadä Schwanz und a bäte schlagen. — bi^itoare id; zu a bl^ii wippen (Tiktin). — pisca nfloare Oriolus galbula Pirol; — beißt in Blumen. — pi^igoiü, pitigus, pi^igane Parus major Kohl- meise; zu a pitiga"=a pisca beißen; vgl. v. Edlinger S. 75: Meise scheint verwandt mit ahd. meizan „hauen, stechen^ (wegen der Gewohnheit dieser Vögel, in alles mit dem Schnabel zu hauen). — arom. muskonu = *muscoiü) Stechmücke; zu a muscä beißen. — cärcel Schaflaus; zu a sä carci sich zu- * . . . sammenziehen. — lipitoare Blutegel; zu a lipf kleben. — sfärcioc, spracioc, sfrancioc, sfräncioc Buntspecht; Dame: sfitr- ciog, sfranciog. Diese Namen gehören, wenn sie nicht Lehn- wörter sind, offenbar zu a sfärai knistern (Cih. bourdonner); cioc Schnabel, unter Einfluß von ciocänitoare, vielleicht aus dem Suffix -oc (-og) entwickelt; sfirciog Kinderklapper. Folgende Merkmale könnten zur Erklärung dienen: Digitized by VjOOQIC — 127 — Brehm: „Zur Zeit der Paarung bringen sie ein eigentüm- liches Geräusch hervor." Naum. Y, 306: „Er meiselt sogar in noch ziemlich festes Holz ziemlich tiefe Löcher." id. S. 307: „in der Paarungszeit schnurrt das Männchen fleißig, indem es so schnell und heftig mit dem Schnabel auf einen dürren Ast hämmert, daß ein sehr lautes Poltern und Schnurren hervorgebracht wird." Die Form sflrdaicä gehört zu svirdaicä (= verdaica). B. farisor Bombus terrestris Hummel; zu furi| heimlich. — somn, somnisorEi des Ringelspinners; === Schlaf, Schläfchen. Die „Tätigkeit" besteht hier im „Nichtstun", da die Eier im Sommer und Winter bis zum Beginn des Frühlings in einem Zustande der Erstarrung liegen (Ins. 287). — rimä Regen- wurm; zu a rimä wühlen (Bare). C. ciocänitoare Specht; zu a ciocäni mit dem Hammer klopfen. — inchinätor Falco aesalon Steinfalk; zu a sä inchinä sich neigen (zum Gebet). Der Vogel scheint Gott für die Nahrung zu danken (Orn. I, 120). Vielleicht handelt es sich um Übertragung von Inchinätor = Anbeter. — pi^ingäul- dracului Libellula depressa gemeine Plattbauch; wahrschein- lich zu a pi^igä beißen, mit Einschub eines n. Zugrunde liegt offenbar die Eigenschaft des Tieres, die ihm den französischen Namen piss en z'yeux eingebracht hat; vgl. Rolland UI, 283: „le peuple attribue ä la libelle la faculte de faire jaillir une matiere liquide dans les yeux de ceux qui la poursuivent". — furies Pompilus viaticas gem. Wegwespe; zu furie Wut. Das Insekt fliegt wie wütend umher. — bätucel Pferdelaus; zu a bätucf, Intensivum zu a bäte schlagen. Das Tier beißt sich so fest und ist so zähe, daß man es erst tüchtig schlagen muß, bis es tot ist (Ins. 397). D. Eigentümliche Übertragungen zeigen folgende Namen: streliciü kleiner Nachtschmetterling; = Bläschen. Sein Flügel- staub erzeugt Blasen auf der Haut des Menschen (Ins.). — arsitä Culex annulatus geringelte Stechmücke; = Brennhitze. Digitized by VjOOQIC — 128 — Der Biß des Insektes brennt heftig (Ins. 308). cf. VIIl. Jb. Puscariu § 92 Anm. 1. E. burghias Bhynchites cupreus Pflaumenbobrer; == kleiner Bobrer. — sfredelusul-lemnului Larve des Cossus ligniperda; = kleiner Bobrer. — cSlugärit;ä Mantis religiosa Gottes- anbeterin; = Nonne. — be^iivaL s. S. 125. c) Art des Nabrungsuebens. (s. Nabrung.) 5. Nahrung. a) Art des Nabrungsuebens. A. scor^ar Sitta europaea Specbtmeise; zu scoar^a Binde. Der Vogel zerbackt die Rinde, um die Insekten berauszubolen. — ciocänitoare, bocänitoare Specbt s. o. — cufundar, cufiin- daciü Colyinbus glacialis Eistaueber; zu a cufundä tauchen. — B. C. D. sind nicht durch Beispiele vertreten. E. amägitoare großer Würger; = Betrüger. Der Vogel ahmt die Stimmen kleinerer Vögel nach und täuscht sie so, um sie leichter zu fangen (Om. II, 78). — lupul-vrabiilor id.; = Sperlingswolf — gelat Muscicapa Fliegenfänger; = Scharf- richter. — Hierher gehören ofifenbar auch burghias und sfre- delusul-lemnului, s. 0. b) Nahrungsmittel Es bandelt sich hier um Nahrungsmittel, für die ein Tier besondere Vorliebe zeigt. Man darf nicht meinen, das Tier sei auf diese einzige spezielle Art angewiesen, wenn es manch- mal gleich so scheint (Naum. I, 89). A. Die meisten dieser Namen sind mit dem Suffix -ar gebildet, furnicar Ameisenfresser. — albinärel Bienenfresser. — vespar id.; = Wespenfresser. — gäinar Hühnerhabicht — porumbar id., = Taubenfresser. — lepurar arom. lipurar Stein- adler; = Hasenfanger. — sorecar Mäusebussard. — soplrlar id., = Eidechsenfresser. — scaier Stieglitz, = Distelfink. — cänepar Hänfling. — inaritä Leinfink. — ciresar Kernbeißer; Digitized by VjOOQIC — 129 — = Kirschenfresser. — simburar Kernbeißer. — ghindar Eichel- häher. — nucar Nucifraga caryocatactes Nußknacker. — - mäzerar Erbsenkäfer, — prunar Pflamnenbohrer. — lardar Speckkäfer (gelehrt aus Dermestes lardarius?). — muscar schwarzbrauner Warzenkäfer; = Fliegenfresser, weil er ver- schiedene fliegenarten frißt (Ins. 59). — alunar Haselmaus. — Bildungen mit appositivem Genitiv sind natürlich auch hier nicht selten; z. B. paserea-cänepei = cänepar, s. o., usw. — Mit anderen Suffixen sind gebildet: cänepioarä = cänepar s. o. — curechitä Kohlweißling. — fluturas Brachvogel; = Schmetter- lingsfanger cf. Puscariu § 159. B. scorusä ein Vogel, der Vogelbeeren frißt; = Vogel- beere (Om. I, 433). E. pescärel, pescäras, pescärus, pescäri^a Eisvogel; Nemn. Fischer Martin, franz. le martin-pöcheur, etc.; = kleiner Fischer. — räbar Stema hirundo Meerschwalbe; = Fischer (Cih. 11 312). 6) Zeit des Erscheinens. A. puhoier milvus regalis Königsweihe, diesen Namen stellt Marian zu puhoaie Flui Wenn der Vogel schreit, so regnet es bald; es folgt ploaie cu puhoaie „Regen in Strömen" (Om. I, 169). Diese Erklärung ist jedoch nicht sehr ein- leuchtend. — hriscar Bhizotrogus solstitialis Junikäfer; zu hriscä Buchweizen. Er kriecht aus, wenn es Zeit ist, Buch- weizen zu säen (Ins. S. 17). — cärabus-de-päpusoiü Maikäfer; er erscheint, wenn es Zeit ist, Mais ^apusoiü) zu säen (Ins. S. 19). — pascali^ä Lygaeus equestris Ritterwanze; zu pascal österlich. Sie erscheint -zur Osterzeit (Ins. 424). Zu unter- scheiden von päscäli^ä Marienkäfer s. u. — Ferner gehören hierher Bildungen wie rindunea-de-noapte Nachtschwalbe. — c&räbus-de-maiü Maikäfer, und andere, die wahrscheinlich meist von gelehrtem Einfluß nicht frei sind. B. pasti Ritterwanze (s. o); = Ostern. — arsi^ä Culex annulatus geringelte Stechmücke; = ßrennhitze. Es ist mög- lich, daß man das Tier deshalb so benannt hat^ weil es bei Weigand, 12. Jahresbericht. 9 Digitized by VjOOQIC — 130 — der größten Hitze ausfliegt (Ins. S. 308). Über die andere Au^eussung s. o. S. 127. E. privighitoare Nachtigall; = Wächterin. — cosas Heu- pferd; = Mäher. Vgl. Rolland HI, 295: „cigalo de sego (Lauragais). Quand cet insecte commence ä chanter, on dit qnü annonce la moisson en disant: sego, sego". Ebenda findet sich auch der Name fauqaeux, der rum. cosas ent- spricht. Möglicherweise beruht der Vergleich auf dem Ge- räusch, das das Tier hervorbringt s. u. S. 137. — porcusor Charadrius morinellus Momell; = Schweinchen, wohl deshsJb, weil sich der Vogel am häufigsten bei Regenwetter bemerk- bar macht (Nemn.). 7. Geruch. A. gändac-mirositor Cerambyx moschatus Moschusbock — gändac-puturos Meloe proscarabaeus gem. Maiwurm. — pici- ganie-puturoasä Parus aster Tannenmeise. — pucioasä seil pasere oder gaita Coracias garrula Blauer Häher. C. rata-besinoasä Anas boschas Wildente; besinos = einer, der oft furzt — Vielleicht ist auch cäcita Fliegenmade (zu a cäcä, s. 0. S. 124) hierherzuziehen. E. jidoY, jidan Meloe proscarabaeus s. o.; ^= Jude; der Käfer stinkt „wie ein alter, schmutziger Jude" (Ins. 83). 8) Stimme. — Geräusch. A. fluerar, fluerätor Charadrius pluvialis Goldregenpfeifer; zu a fluera pfeifen. — päräitoare Psophus stridulus eine Heuschreckenart; zu a päräi prasseln; wegen des knisternden Geräusches beim Fluge (Ins. 516). — ra^-muta eine Haus- entenart; = stumme Ente; man sagt, dieser Vogel sei stumm (Om, II, 384). — Mit Verben onomatopoetischen Ursprungs sind gebildet: miorlan Katze; zu a miorläi miauen (Hasd. II, 283). — mornitä, momi^ar Ceratopogon pulicarius kleine M&ckenart; zu a momäi ein (diesem onomatopoetischen Verb zugrundeliegendes) Geräusch hervorbringen. Ins. S. 313: mor- näeste tare =>= produce un fei de sunet »bänn^. Digitized by VjOOQIC — 131 — B. Synekdoche des Merkmals ist in diesem Falle Ono- matopöie. In allen Sprachen tragen die meisten primären Tiemamen das deutliche Gepräge der Lautnachahmung. Das ist leicht erklärlich, da ja überhaupt die Tendenz der Onomatopöie sieh bei der Urschöpfung in zahlreichen Bildungen erkennen läßt Den Anlaß gaben Geräusche, die nicht nur ron lebenden Wesen, sondern auch von leblosen Gegenständen herrührten. Am sichersten ist die onomatopoetische Herkunft von den ersteren zu beweisen, da hier nicht zufallige, sondern indi- viduelle Naturlaute zugrunde liegen (s. Winteler). Bei dieser Wortschöpfung nun handelt es sich um eine Umsetzung des Naturlautes in Menschenlaute. Da bestimmte Laute vorliegen, so sollten theoretisch alle sich entsprechenden onomatopoetischen Tiemamen in allen Sprachen gleichlauten. Das ist aber keineswegs der Fall. Die Verschiedenheit er- klärt sich erstens aus dem subjektiven Auffassen der Natur- laute durch das wortschöpfende Individuum, bezw., soweit es sich um Sprachgemeinschaften handelt, aus dem Sprachgeist. Damit verbunden ist ein Hineinhören von Lauten, Worten und ganzen Sätzen (Wundt I, 253). Um wieviel größer wird diese Neigung beim Volke sein, wenn schon geübte Natur- beobachter in den Angaben über den Schlag verschiedener Singvögel nicht wenig von einander abweichen (Naum. II, 368). Dazu konunt, daß man zur Erleichterung der Aussprache oder um den Schrei wirkungsvoller wiederzugeben Laute ein- schiebt. Auch kommt es vor, daß man die Stimme eines Vogels durch die eines andern wiedei^bt, oder die beiden mit einander vermischt (Säineanu, creat met. S. 97). Man muß femer bedenken, daß der Schrei eines Tieres in verschiedenen Teilen aufgenommen, und jeder Teil zur Namengebung verwandt werden kann. Das betrifft zumal Vogelstinmien, die aus Perioden bestehen; z. B. der Buf der Wachtel wird rumänisch wiedergegeben mit: vaü, vaü, pit- pidic, pitpalac (Om. II, 222); nur der letzte Teil ist hier zur Namengebung verwandt worden. Auch lassen die meisten Digitized by VjOOQIC — 132 — Vögel mehr als eine Stimme yemehmen, ja manche sind so vielstimmig, daß sie die verschiedenen Leidenschafben nnd Bedür&isse fast mit ebensoviel Tönen auszudrücken imstande sind (Naum. I, 69). Schließlich existieren tatsächlich Verschiedenheiten in den Tierstimmen, die durch mancherlei Verhältnisse wie IQima, Gefangenschaft im Gegensatz zur Freiheit, u. a. bedingt sind. Trotzdem kommt es nun vor, daß der Name eines Tieres in zwei oder auch in mehr Sprachen gleich lautet; z. B. der Name des Kuckucks. Man könnte darin eine überall wieder auflebende Onomatopöie sehen (wie Stier S. 221 und Förste- mann in E. Z. III, 43). Es gilt aber in jedem Falle zu unter- suchen, ob nicht Urverwandtschaft oder Entlehnung vorliegt; nicht immer kommt man freilich dabei zu einer sicheren Ent- scheidung, und deshalb ist die Zahl der unumstrittenen ono- matopoetischen Neubildungen gering. Zweifach sind nun die Tierstimmen oder Geräusche, die durch Tiere erzeugt werden, zur Namengebung verwandt worden: 1. sie werden ohne weitere Bildungselemente als Namen gebraucht; 2. sie werden mit anderen Elementen zu- sammengesetzt Dieser zweite Fall stellt den imter A be- handelten Prozeß dar, wird aber hier besser im Zusammen- hang mit der reinen Onomatopöie behandelt. 1.' ciuvicä, ciovicä, ciomvicä Strix passerina Zwergeule. Richtig bemerkt Marian „toate numirele acestea sint ono- matopoetice formate dela strigätul „ciuvitü", „ciuvicü" si „ciomvicü" alü acestei paserele" (Om. I, 206). Doch sind diese Onomatopöien nicht im Rumänischen entstanden, sondern aus dem Slavischen entlehnt. Cihac (II, S. 56) verweist u. a. auf tschech. öuvlk, nslov. cuvink. Auch in andern romanischen Sprachen finden wir entsprechende Namen, z. B. franz. chouette, ital. civetta (mehrere dialektische Namen bei BonelK S. 427 und Säineanu, er. met. S. 98). Die Form ciomvicä scheint wohl im Rumänischen durch Einschub eines m auf Grund von örtHch begrenzter Auf- Digitized by VjOOQIC — 133 — fassung der betr. Vogelstimme entstanden zu sein. Tiktin (S. 360) zieht die Wiedergabe des Schreis im deutschen mit „komm mit! komm mit!^ zum Vergleich heran, wodurch gar nichts gewonnen ist. buhS, buhnä, bufö, bu&S, dazu die Weiterbildungen buhac, buhni^ bufiii^ä Strix bubo Uhu. buf, buh Strix scops Zwerg- ohreule. Der onomatopoetische Stamm der Namen dieser beiden Eulenarten ist außerordentlich weit verbreitet (vgl. Nemn. U, 1377). Man hat die rumänischen Namen als eigene Ono- matopöien angesehen (Tiktin S. 235; Säineanu, Infi. or. 11 S. CCXLII), doch kann man die Annahme einer Entlehnung nicht ohne weiteres zurückweisen; in Frage kämen bulg. Öyx'M'B „Eule", ostbulg. bufhitsä Uhu, türk. buhaß, poln. puhacz u. a. cf. Cih. II, 30. ciof , ciuf , cius Strix brachyotus Sumpfeule. Cih. II, 56 stellt diese Namen zu ciovicä und weist auf nsl. öuk, kr. serb. cuk. Zu vergleichen sind auch ital. (Dialekt von Bellinzona) zuf^ deutsch Schufut, u. a. (s. Säineanu creat. mei S. 99). arom. gon Specht, oder auch ein Nachtvogel, der „gon, gon" schreit. Die Legende sieht in dem Vogel eine ver- wandelte Frau, die ihren Sohn Johann (= G'on) ruft. Den onomatopoetischen Namen gon hat man erst sekundär mit dem Namen G'on identifiziert (s. u. S. 142). pipalac, pitpalacä, taptalaca, parpalac, pieptalaca pitpediche (Moldau), pätpädac (Kl. Wal.) Perdix coturnix Wachtel. Diese Namen beruhen auf dem Schrei des Vogels, doch scheinen sie nicht rumänische Bildungen, sondern Varianten des bulga- rischen nÄÄHÄÄ'BK'L zu sein, pieptalaca ist mit piept „Brust" in Zusammenhang gebracht — Cih. 11, 521 weist auf magy. pitty-palatty hin, was auch mitgewirkt haben kann. kükuvg eine Art Schwan (IX. Jhrb. S. 226), nach der Stitnme des Vogels „hu, hu" gebildet, unter Anlehnung an die vielen Vogelnamen auf cucu-. behebe Widder (Sez. 11, 148) „de la modul de a zbera al oaei". Digitized by VjOOQIC — 134 — mnihoho Pferd (Sez. III, 69) „de la modul calului de a rincheza". Die beiden letztgenannten Namen sind zunächst nur Wiedergaben des Schreis jener Tiere. Sie werden erst in zweiter Linie als Namen rerwandt und gehören wohl nicht der Gemeinsprache, sondern offenbar der Kinder- oder richtiger (cf. Paul, Prinz. § 127) Anunensprache an; vgl deutsch „Muh"» „Mäh". Eine wesentlich andere Art von Onomatopöie finden wir bei den Insektennamen, denen nicht eigentlich eine Stimme, sondern ein Geräusch zugrunde liegt. Da nun Geräusche im allgemeinen schwerer erfaßbar sind als Tierstimmen, so ist die Einheitlichkeit der Terminologie bei den onomatopoetisclien Insektennamen weit mangelhafter als z. B. bei den Vogel- namen, und die Individualität des einzelnen Insekts tritt weniger deutlich hervor. Summen und Zirpen sind die hauptsächlichsten Geräusche, die den onomatopoetischen Insektennamen zugrunde liegen. Bei der Umsetzung in Menschenlaute wird das erstere vor- nehmlich durch Labiale und dunkle Vokale, das letztere durch Zischlaute und helle Vokale ausgedrückt. Gattungsnamen dieser Art sind (aus Ins. S. V): bonga Insekten, die sich von den Fliegen unterscheiden; im übrigen nicht näher bestimmt. — borzä 1. Longicomia Böcke. 2. ver- schiedene Fliegen. — gäza kleine Insekten mit durchscheinen- den Flügeln (doch Cih. II, 131). — gonga 1. kleine Insekten, 2. vom Volke nicht besonders benannte Insekten. Onomatopoetisch sind femer folgende Artnamen: biza, bäzä, gäzä Biene; entweder selbständige Onomatopöien, oder Postverbalia (wenigstens bäzä von bazäi summen). — ^oabä Culex pipiens Mücke; dazu tobäc, ^abuc, cibuc, ciobäc. — bonzä, bomä Musca domestica Hausfliege; selbständige Ono- matopöien oder Postverbalia von a bonzäi, a bornäi (S. 95). — dindir (arom.) Cicada orni Eschencikade; gehört zu alb. TCtVTGlQi und ngr. r^ivr^igag (Stier S. 241). — ^dirä (arom.) Gryllus campestris Feldgrille. Digitized by VjOOQIC — 135 — Diese Behandlung der Onomatopöie ist weit davon ent- fernt, vollständig zu sein; es wäre noch viel zu sagen aher die lautliche Gestalt der Namen, und vor allem müßte man die entsprechenden volkstümlichen Namen in den übrigen Salkansprachen zum Vergleich heranziehen. Jedoch für den Zweck dieser Arbeit genügt es, das Vorhandensein von Ono- matopöien im Rum. konstatiert zu haben. 2« cintifä, cintezä, cintinitä, sfinteatä Fringilla coeleps Buchfink. — cintez, cintizoiü, ^ntizoiü, ^in^oiü Fringilla spinus Zeisig. Diese Namen beruhen alle auf Weiterbildung des onomatopoetischen Stammes eint-, der sich auch im Slavischen findet und offenbar von da ins Bumänische eingedrungen ist (cf. Cih. II, 52). — crästel, cärstel, cärsteiü, cristeiü, creste^ crastaiü Crex pratensis Wiesenknarrer. Auch dieser viel- verbreitete Stamm cräst- stammt wohl aus dem Slavischen (cf. Cih. n, 83 und Densusianu S. 259). — croncan, croncaü, corcan Rabe, sind gebildet vom Schrei des Baben, der rumä- nisch mit „cronc** wiedergegeben wird, corcan scheint an corb angelehnt. — cucuvaicä*, cucuveicä^ cocoveicä^, cuco- veicä^ cucubeicä*, cucuveucä^, cucuvelä'', cucuvae^ cucuvea®, cucoveta^® cucumeagä^^ cucumeagi^ Strix noctua Steinkauz. Diese Namen haben zu lai cucuba, cucuma, cucumagia nur mittelbare Beziehungen; sie sind am nächsten verwandt mit alb. xsxaßaxsya, xaxsßaixa griech. xovxovßayia (Stier S. 219) und bulg. KyKyM^BKa. Demnach scheint cucuvaicä das ursprüng- liche Lehnwort aus dem Albanesischen, die Namen 2 — 10 sind daraus durch Suffixvertauschung abgeleitet; die Namen 11 und 12 stammen aus dem Bulgarischen. Es ist nicht nötig, Beziehungen zum Schrei des Kuckucks anzunehmen (wie Säine- anu, creat. met. S. 100); eher konnte man an Verwendung des im Albanesischen vielgebrauchten Bildungselementes „koko-" denken. Vor allem aber liegt der Schrei des Steinkauzes selbst zugrunde, für das Rumänische allerdings nur mittelbar, wie wir gesehen haben; das schließt aber nicht aus, daß man bei Ableitung der Namen 2 — 10 immer wieder mit Bewußt- Digitized by VjOOQIC — 136 — sein an den Schrei anknüpfte. Arom. kukuveauä entstammt dem Griech. hurez, ciurez, huhnrez, huhurete, ciuhurez, cihurez, buhurez Strix otus Waldohreule, Man hat als ursprüngliche Onoma- topöie hu oder huhu anzunehmen, woraus hurez, huhurez, und hierzu wieder durch Suffixvertauschung huhurete. Durch Ver- schmelzung mit ciuf (s. 0.) entstanden ciurez, ciuhurez und cihurez (Cih. 11, 507); mit buhä (s. o.) in Beziehung gesetzt entwickelte sich buhurez. minuneä, mninuni^ä, unineä ein Vogel, der „nu, nu, nu, nu!" oder „mi, mi, mi, mi!" oder „^u, ^u, ^u, tu!" schreit (!). Aus den Beschreibungen erhellt nicht, welcher Vogel gemeint ist. Der Name scheint eher zu minune „Wunder" zu gehören und einen sehr schönen („wunderbaren") Vogel zu bezeichnen (cf. Om. p. 435 schöner bunter Vogel), als daß er onomato- poetisch ist — bufnitä, buhni^ä, buhac Uhu, zu buf, buhna. — ghionoae Schwarzspecht; zu gon. — bonzar, bunzar, bänzar, bonzäras, bonzäroiü, bondar, bundar, bondäras, bombar, bumbar, bongar, bärzäun, bämäuz, bongoiü, bozgoiü Bombus terrestris Hummel. Diese Namen dürften sämtlich selbständige Onoma- topöien der rumänischen Sprache sein. Auch bumbar muß nicht unbedingt auf das serbische ÖyMÖap zurückgeführt werden; denn der Stamm bum(b)- findet sich auch sonst in den Namen der Hummel in von einander ganz unabhängigen Spracben; vgl. griech. ß6[ißoq^ ßofißvg, engl, bom-bee, bumble-bee (Trans- actions of the phüoL society 1858, S. 105). — bärzäun, baz- gäün, barzaon, [bändaon] Vespa crabro Hornisse. Die vier Namen zeigen Stämme, die auch in den Namen der Hummel (s. 0.) vorkommen. Schuchardt hat in der Z. f. r. Ph. die Namen von Hummel und Hornisse wiederholt behandelt (Jhrg. XXVI, 587 und XXTX, 224). — arom. dzundzunar, giungiunar, jujunar, zängänar Getonia aurata Eosenkäfer, nach Weigand, Aromonen n, 52 auch sonstige Käfer, die beim Fliegen ein Summen hören lassen. Mit „zingä, zingä" gibt man in der Sprache den Ton der Violine wieder. — buzar, bunzar Melolontha vulgaris Maikäfer. Der Stamm buz- (vuz-) findet sich auch in Digitized by VjOOQIC — 137 — alb. ßaöa Mistkäfer (Stier S. 241). — bätian, bän^an, b&rzac Culex pipiens Mücke. — arom. dindinar Cicada omi Cikade, zu dindir id. < < G. Hierher sind scripcar, cobzar, läutar, cosar zu stellen, wenn man diese Namen als spezielle Bildungen aus Objekt -f- ar erklärt, also „der mit der Geige, Zither, Laute, Sense". Es liegt aber näher, sie als Metaphern unter E zu behandeln. D. fliuscä (Sez. V, 73) ein Hund, der häßHch bellt; = claque, soufflet, sifflet. — sim^ivearä Parus major Kohlmeise; = sim^ii . . . vearä? „spürst du den Frühling?" Es handelt sich hier um die ümdeutung der Stimme des Vogels, um ein Hineinhören von Wörtern. E. berbecu^; Gallinago gallinaria Heerschnepfe; schreit wie ein berbece (= Widder) (Om. II, 302). — berbecel Lanius excubitor Großer Würger; ebenso? — buham-de-balta Ardea stellaris Rohrdommel; schreit wie ein Kalb (Om. 11, 338). — scripcar Saperda carcharias Großer Pappelbock; = Geiger. Das Insekt erzeugt ein Geräusch, wie wenn jemand auf einer Geige spielt (Ins. 101). — cobzar id.; = Zitherspieler. — lautar männliche Biene; == Musikant. Das Tier tut nichts als summen und singen (Ins. 144). — cosar, cosaciü, cosas Locusta viri- dissima Heupferd; = Mäher. Das Tier erzeugt ein Geräusch, wie wenn jemand mäht (Ins. 521). — scripcäras Gryllus cam- pestris Grille; = kleiner Geiger. Außer den bisher behandelten Namen, deren Bildung auf Grund der fünffachen Verwendung der Merkmale vor sich gegangen ist, gibt es noch eine große Zahl von solchen Bildungen, in denen ein Merkmal nur in metaphorischer Weise verwandt worden ist Hier sind überdies die der Bildung zugrunde liegenden Merkmale zumeist nicht ohne weiteres oder überhaupt nicht zu erkennen. Dagegen lassen sich die Namen nach drei anderen Gesichtspunkten ordnen, die in den Abschnitten 9, 10, 11 zur Darstellung kommen sollen. Digitized by VjOOQIC — 138 — 9. Benennung durch ein ähnliches oder verwandtes Tier. I. Das Kompositum bedeutet ein größeres Tier als das Primitivum: ctoroaie, cioracä Corvus comix Krähe, größer als cioarä Corvus corone Rabenkrähe. — sfrancioc-mare Großer Würger; sfrancioc Buntspecht. — lästun-mare Turmschwalbe; lästun Schwalbe. — muscoiü Hummel; musca Fliege. — viespoiü Sirex gigas Riesenholzwespe; viespe Vespa vulg. Wespe. — täntäroiü Tipula aleracea gem. Kohlschnake; ^äntar Mücke. — usf. mit Hilfe von Augmentativsuffixen. IL Das Kompositum bedeutet ein kleineres Tier: ulisor, uliu^, ulies, uliü-mic Astur nisus Finkenhabicht, kleiner als uliu Astur Sperber. — scor^ärel, scortäras Certhia familiaris Baumschlüpfer; scortar Sitta europaea Spechtmeise. — gäinusä Tetrao bonasia Haselhuhn; gäinä Henne. — caräbusel ßhizo- trogus solstitiaKs Junikäfer; cäräbus Maikäfer. — ilenu^a Geotrupes stercorarius Mistkäfer; ileanä Getonia aurata Rosen- käfer. — usf. mit Hilfe von Diminutivsuffixen. III. Andere Ähnlichkeiten: gai^ä-vlnetä Mandelkrähe; gaitä Eichelhäher. — corb- albastru id.; corb Rabe. — puricas Degeeria nivalis Schnee- wurm; purece Floh. Zumal unter den Insektennamen, bei denen genauere Unterscheidung für das Volk bedeutungslos ist, finden sich zahlreiche Bildungen dieser Art. 10. Benennung eines weniger belcannten (Icleineren) Tieres durch ein belcanntes (gröBeres). Am häufigsten sind Bildungen mit den Namen der Haus- tiere. Auf das tertium comparationis läßt sich oft nur mit Berücksichtigung der dem Volke eigenen Phantasie schließen. Mit bou „Ochse" sind gebildet: bou-de-noapte Strii bubo Uhu; bou-de-baltä Rotaurus stellaris Rohrdommel; boul- lui-Dumnezeu Lucanus cervus Hirschkäfer; bou-de-apä, bou- de-baltä Hydrophilus piceus pechschwarzer Kolbenwasserkäfer; Digitized by VjOOQIC — 139 — boul-Domnului 1. Hirschkäfer, 2. Goccinella septempunctata Manenkäfer, 3. Mascul. der yaca-Domnulai Lygaeus equestris Ritfcerwanze; boul-popei Marienkäfer. yacä Enh: Diese Namen entsprechen z. T. als Feminina den Bildungen mit bou: vaca-Dommilui 1. (= v.-lui-Dumnezeu) weibL Hirschkäfer; 2. ßitterwanze. — Z. T. sind es selbständige Bildungen ohne gefühlte Beziehung zu den entsprechenden Namen mit bou: vaca-Domnului Coccinella sept Der Gebrauch ist in den Dialekten verschieden; z. B. für die Coccinella septemp. kennt Marian vaca D. in der Bukowina, Moldau und im Meglen, boiil-D. dagegen in der Großen Walachei (neben vacä-D.). taur Stier: taur Hirschkäfer; taurul-lui-Dumnezeu Oryctes nasicornis Nashornkäfer. bour Auerochse: bourel 1. Schnecke, 2. Hirschkäfer, 3. Zaunkönig. buhaiü Büffelstier: buhaiü-de-baltä Rohrdommel; vgl. franz. taureau d'etang. buhaiul-lui-Dumnezeu Hirschkäfer. cal Pferd: calul-dracului Libellula puella Wasserjungfer; calul-popei, calul-turtit, calul-Si-Gheorge, cal-de-apä, arom. calu-al-Dumnedeu id.; cälus id.; cälu^ Locusta viridissima Heupferd, nebst vielen Unterarten; cälusel Dectivus verru- civorus Warzenbeißer. porc Schwein, scroafä Sau: porcusor Goldregen- pfeifer; purcelusä Sylvia hortensis Grasmücke; scrofi^ä id. caprä Ziege: capra-dracului Großer Würger. oae Schaf, berbece Widder, miel Lamm: oaea- mor^ilor Gallinago gallinaria Heerschnepfe; oita Fringilla montifringilla Bergfink; berbecel-mare, berbecu^ Großer Wüi^er; berbecu^ Heerschnepfe; mielu^a Lygaeus equestris Ritterwanze. eine Hund; cä^el Hündchen: cinele-babei 1. Oniscus asellus Keller wurm, 2. Raupe der Saturnia carpini Wiener Nachtpfauenauge; arom. ctne-di-la-oi. cine-tataresc Kiebitz; cät^lul-pämintului Zieselmaus; cätelul-frasinelor, c.-de-turba Cantharis visicatoria Spanische Fliege; cä^el Bienenei. Digitized by VjOOQIC — 140 — gäinä Huhn: gäma-loi-Domnezea Schwalbe; gäinusa, gtinnja-lunei, gäinä-lni-Dainnezeu Coccinella sepi Marien- käfer; gäinusä, gäinusa-de-searä Maikäfer, vgl. deutsch Weiden- hahn, englisch jeffry-cock, cock-chafer (Nemn.), franz. hanneton. Außer den Namen der Haustiere finden sich noch folgende Tiemamen: lup Wolf: lupul-vräbülor Großer Würger. — rindunea Schwalbe: rtndunea-de-noapte Ziegenmelker; rtndunica-de- ploate Cypselus apus Turmsegler; rlndunica-Domnului Bach- stelze. — buhä Uhu: buhä-de-curechiü Mamestra brassicae Kohlweißling. — cuc Kuckuck: cucusor Coccinella sept Marienkäfer (das Insekt wird auch in französischen Dialekten mit Namen von Vögeln benannt; c£ BoUand HI, 349). — cerbul-lui-Dumnezeu, cerbar Hirschkäfer. 11. Benennung auf Grund vbIkstOmlicher Anschauungen. Die meisten der hier zu nennenden Namen stehen im engsten Zusammenhang mit naturgeschichtlichen Sagen. Daher wird man die Merkmale nur mit Hilfe der Legenden er- mitteln können. Es spiegeln sich femer Yolkssitten und Aberglaube in den Tiemamen wieder. Nicht selten sind Personennam,en als Artnamen verwandt worden. Auch der Humor des Volkes spricht aus Benennungen von Tieren (Spottnamen). In all diesen Fällen zeigt sich eine Yermenscb- lichung der Tierwelt, am deutlichsten da, wo den Tieren sogar Charaktereigenschaften beigelegt werden (was Geiger S. 66 nur bedingungsweise zugibt). A, Beziehungen zur christlichen Religion: boul- lui-Dumnezeu etc., focul-lui-Dumnezeu Glühwürmchen; paserea- domneascä Gimpel; donmisor Stieglitz. — - calul-dracului, capra- dracului. — mariu^ Coccinella sepi Marienkäfer; arom. pola-li Stä-Märie Zeisig. — oaea-mor^ilor Heerschnepfe; sufletul- mor|;ilor Kohlweißling. — calul-Sf.-Gheorge Libelle; capul-lui- Adam Acherontia Atropos Totenkopf. Digitized by VjOOQIC — 141 — B. Aberglaube (Zauberei): vrajitoare, päscäli^ Marien- käfer; = Wahrsagerin; das Insekt wird von jungen Leuten zum Wahrsagen benatzt. — dragobete Cicindela campestris Feldsandkäfer; das Tier dient zu Liebeszaubereien (Ins. 1). — muscä-näsdrävanä Musca domestica Fliege; dem Menschen, vor dem sie herfliegt, wird irgend etwas zustoßen (Ins. 367). — strigoies Botys margaritalis Rübsaatpfeifer; die Tiere ent- stehen aus Leuten, die als strigoi (Hexenmeister) gestorben sind Qua. 294). C. Nationale Elemente: Zigeuner und Juden spielen im Volksmunde der Rumänen, zumal im Witz und in Anek- doten, eine große Rolle. So werden auch Tiere zu ihnen in Beziehungen gesetzt; schwarze bezw. schmutzige Farbe und unangenehmer Oeruch dienen als tertium comparationis. — pasere-t^igäneascä Bachstelze; tigäncusä Sperling; viespe-^gä- neascä Bombus lapidarius Wespenart; albinä-^gäneasca Bom- bus terrestris Wespe; figänas Saperda carcharias Oroßer Pappelbock; jidan, jidov Meloe proscarabaeus Gemeiner Mai- wurm; papagul-^igänesc Dohle. — arap Psophus stridulus Heuschreckenart; man glaubt, das Insekt finde sich in Rumä- nien erst seit den EinfiQlen der Araber (Ins. 516). — svab Periplaneta orientalis Küchenschabe, rus, prus Blatta ger- manica deutsche Schabe; diese drei Namen sind wohl Ent- lehnungen aus dem Deutschen (vgl. Brehm, Insekten S. 534). — pasere oder cine-tätäresc Kiebitz; die Tataren suchten mit HiKe von abgerichteten Kiebitzen die Rumänen aus ihren Verstecken hervor (Orn. II, 289). D. Medizinisches: gändac-de-turbä Gantharis visicatoria Spanische Fliege; ein Heilmittel gegen Tollwut (turbä). — friguri, arom. hiavra Totenkopf; bringt das Fieber. — arsi^ streliciü s. o. S. 127. — gändacul-mor^or Blaps mortisaga gem. Trauerkäfer; bringt den Tod. E. Benennung durch Personennamen: Hier ist der Gefühlswert einzelner Namen zu beachten; z. B. Marie, Mar- garitä, Ileanä sind von ästhetischem Wert, und werden daher nur hübsche Tiere bezeichnen können, mariu^a u. a., mar- Digitizedby Google — 142 — garitä Marienkäfer; — ileanä Getonia aurata Rosenkäfer; Ueanä ist die Repräsentantin der Schönheit in der romanischen Sage. — stancä Dohle; dieser Name ist bei Zigeunerinnen üblich; als Spitzname kommt er bei den Rumänen vor. — stirica Elster; zu Sterie. gayril, mos-martin Bär, der alte Petz. Er ist „stets phleg- matisch, bequem, Liebhaber wohlschmeckenden Genießens^ (EösÜin, S. 682); deshalb „mos^^ Als steter Begleiter der Zigeuner trägt er den bei diesen üblichsten Namen GavriL ghionoae Schwarzspecht; gehört offenbar zu Ghion Johann. Mit demselben Personennamen gebildet sind in andern Balkan- sprachen die Namen der Nachteule im Albanesischen und die des Wiedehopfs im Bulgarischen. Arom. heißt der Specht gon; es scheinen Beziehungen auf den Schrei des Vogels vor- zuliegen (vgl. die Sage in Papahagi, Basmele Aromlnilor S. 744). Auch andere romanische Dialekte zeigen entsprechende Namen: messinisch chan (= Johann) Eule, poitevin. Jon d*au bois Uhu, venez. barbazane (= Onkel Johann) Eule (Säin. er. m. S. 104). Da man überall denselben Namen verwandt hat, so liegt offenbar nicht nur Ähnlichkeit des Vogelgesichtes mit einem Menschengesicht der Bildung zugrunde (wie Säin. meint), sondern vor allem die Stimme (wie arom. s. o.). Anm. Hasdeu II, 282 erklärt ghionoae als Augmentativ zu einem Stamm ghion-, cf. lithauisch genys = derselbe Vogel. Grundbedeutung: der, welcher schlägt oder aushöhlt. F. Spottnamen: Außer den unter C. und E. genannten Namen, die durch ihre Beziehungen zu Zigeunern und Juden humoristische Züge tragen, sind noch zu nennen: curiubes Zaunkönig; pi^tmparatus id., mitropolit Großtrappe; poapä Froschfisch; lingäü Luchs, = Tellerlecker, Schmeichler u. a. Anm. Vielsprachlich vertreten, daher wohl kaum rumä- nische Bildungen sind Namen wie: impära^el Zaunkönig; albinä-impäräteasä, cräeasa-albinelor Bienenkönigin; stupitul- cucului Kuckucksspeichel (cf. Müllenhoff S. 18 f.); mulge- capre Ziegenmelker (cf. Müllenhoff S. 7, 84); urechelnitä Ohrwurm. Digitized by VjOOQIC — 143 — Anhang. Von den Art- und Gattungsnamen, den eigentlichen Tier- namen, zu scheiden sind diejenigen Namen far Tiere, die der individuellen Unterscheidung dienen. Sie finden sich nur für Tiere, die vom Menschen individuell unterschieden werden. Es sind entweder Rufhamen oder Namen fftr verschiedene Lebensumstände. 12. Rufnamen. „In den Tieren spricht sich die Individualität mehr oder minder deutlich aus, so daß ein Hirt, der lange eine zahlreiche Herde geleitet hat, jedes Individuum an den Gesichtszügen und anderen natürlichen oder zufalligen Merkmalen erkennt^' (Perty, Seelenleben der Tiere. Leipzig 1865, S. 21). Auch den Ru&amen liegen also gewöhnlich Merkmale zugrunde. Das Material stammt aus: Sezätoarea VHI, 114flP.; Popo- vici, Bum. Dial.; Dame, Terminologia popor. A. Benennung nach Eörpergestalt oder einem Körperteil: Hunde: gulerus, zu guler Kragen; mic, mititel; codaü, zu coadä Schwanz; musteatä, = Schnurrbart; bobonel, zu boboane Zauber; sub^el, zu sub^ire zart; u. a. Katzen: frumoasä, == die Schöne ; stelu^ä, = Sternchen; u. a. Schafe: buzata, zu buzä Lippe; guleratä, zu guler Eoragen; ieruncä, zu ier fett; pupuzicä, zu pupazä Wiedehopf (wegen der Form des Mauls?); u. a. Hahn: corcodan, cur = Hintere, codan = geschwänzt. Rinder: mtndrilä, zu mindru stolz; ciutac Ochse mit einem Hom, zu ciut ohne Hörner; u. a. B. Benennung nach der Farbe: Hunde: albeiü, zu alb weiß; aurel, zu aur Gold; negreiü, zu negru schwarz; griveiü, zu griv scheckig; urseiü, zu urs Bär; corb, = Rabe; cerb, = Hirsch; u. a. Katzen; alba, = die Weiße; cenusia, = die Aschgraue; cioara, = Krähe; u. a. Pferde: negru; alb; castaniu; corb; u. a. Digitized by VjOOQIC — 144 — Rinder: codalb, = Weißschwanz; cerb, = Hirsch; lupan, zu lup "Wolf; porumb, == Taube; ursiu, zu urs Bär; rosiu^ zu ros. Ziegen: negrusca, zu negru schwarz; turturicä, = Taube; päsericä, = Vögelchen. C. Benennung nach Tätigkeiten: Hunde: iepurar, = Hasenjäger; hot, = Dieb; alineus, zu alene träge. D. Benennung nach Geburtsort oder -zeit. Kälber: dumana, lunaea, mar^an, miercurea, joianä, vine- ricä, simboticä sind von den Wochentagen abgeleitet. — zorilä, zu zori Morgendämmerung; — pädurean, zu pädure Wald; — cimpean, zu clmp Feld; usf. (s. Popovici, Dial. S. 93). E. Personennamen werden häufig für Haustiere gebraucht. Merkmale werden bisweilen überhaupt nicht zugrunde liegen; wo es aber der Fall ist, dort ist der Gefühlswert des Personen- namens zu beachten (s. o. S. 141). F. Auf Interjektionen (Anrufen) beruhen folgende Namen: Hunde: cut (Sez. II, 224; Stier S. 145); so ruft man einen jungen Hund. Henne: tiuca (Sez. V, 162); man ruft die Hühner: tiugu, tluu! Der Artname für die Katze, pisica, ist ebenfalls neben die Interjektion pis, pis! zu stellen; das ist der auf dem Balkan übliche Lockruf für Katzen (Meyer, S. 339). G. Auf der Neigung des Volkes zu reimen beruht der Name eines Hundes (ursprünglich wohl der Name eines dick- köpfigen Menschen): cäpä^itnä mere la sttnä, eigentlich: „Dick- kopf, geh in die Sennhütte". Der Befehl wird aber nur des- halb hinzugefügt (capa^a allein ist schon als Hundename gebräuchlich), weil sich stinä so schön auf cäpa^ä reimt! 13. Namen für verschiedene Lebensumstände. Den hier in Betracht kommenden Neubildungen stehen zahlreiche Erbwörter und Entlehnungen zur Seite. A. Namen zur Bezeichnung des Alters: turmac einjähriger Büffel (Cih. I, 292: zu turmä Herde). — gonitor Färse; zu a Digitized by VjOOQIC — 145 — goni jagen. Dazu goni^ä als Femininum. — mtnzoc Pferd bis zu einem Jahr, zu mlnz Füllen. — patrar, pätrarel vier- jähriges Pferd. — cinctar fünl^ähriges Pferd, us.f. — t-^P^i^ einjähriger Bock, zu ^lap Bock. B. Benennung nach der Verwendung des Tieres: seas Sattelpferd, zu sea Sattel. — muldzuf (Banat) Milchschafe, zu a mulge melken. — aplecatoare säugendes Schaf, Mutterschaf, das sein Lanmi verloren hat; zu a apleca säugen. — sugare Schaf, das nach dem Termin geworfen hat und daher nicht gemolken wird, sondern dessen ganze Milch dem Lamm über- lassen wird (XL Jb. S. 63); zu a suge saugen. G. Benennung nach Krankheiten: sägnar Saumpferd, zu sagnä Satteldruck. — dzimbrila (Sez. V, 162 f.) ein Rind, das eine Anschwellung des Zahnfleisches (= dzlmbri) gehabt hat. — frean^ä (Sez. 11, 224) räudige Ziege; freute = Lustseuche. D. Benennung nach natürlichen oder zufölligen Eigen- schaften: blehäücä (Sez. 11, 148) Sau mit herabhängenden Ohren; zu bieg (Cih. II, 16)'— dirdäJl (Sez. II, 224f.) schlechtes Pferd; Cih. II, 105: zu dlrd == corpulent, replet, gros. — dlrjog (Sez. 11, 224 f.) ein Pferd; zu dlrj = kühn, feurig (Cih. 11, 92). — mlac (Sez. ni, 89) schwaches Lamm; zu miel Lamm. — täpos ein Rind, das Homer wie die eines Ziegenbocks (tap) hat. n. MorpMogisclie Untersnchimg. In diesem zweiten Teile der vorliegenden Arbeit sollen die grammatischen Mittel der Tiemamenbildung zur Behand- lung kommen. Das hier zu betrachtende Gebiet der Wort- bildungslehre ist dem Namenmaterial gemäß begrenzt nach außen und oft auch inhaltlich beschränkt; es umfaßt nur die Hauptbildungstypen der Substantiva und berührt die der Adjektiva. Weigand, 12. Jahresbericht. 10 Digitized by VjOOQIC — 146 — 1. Ableitung durch Suffixe. Nach den Funktionen hat man drei Arten von Nominal- Suffixen zu unterscheiden: Diminutiysuffixe, Augmentativ- sufßxe und Suffixe, die neue Wörter ableiten. Die Motions- suf&xe kann man als vierte Klasse ansehen; sie verteilen sich aber zum größten Teile auf die erste und zweite. Die Funktion der Diminutiv- und der Augmentativsuf&xe besteht in der Veränderung des Gefühlswertes des Primitivums, die Bedeutung aber oder der Begriff selbst bleibt im allge- meinen unverändert Es bleibt hier also das Kompositum in der Begrifibsphäre des Primitivums. Die Suffixe der dritten Art dagegen dienen zur Bildung neuer Wörter mit neuen Begriffen. Daher werden wir xuis bei einer Betrachtung von Neubildungen mit ihnen zu be- schäftigen haben. Nun finden sich aber zahlreiche Namen von Tieren, die durch Diminutivsuffixe, weniger solche, die mit Augmentativ- suffixen abgeleitet sind. Es muß also eine Veränderung der Funktion dieser Suffixe vorliegen. Eine nähere Untersuchung soll uns das zeigen. a) Diminutivsuffixe. Die Diminutivsuffixe hat Puscariu im VUL Jb. behandelt und dabei den (der Omitologia Marfans entnommenen) Vogel- namen besondere Beachtung zu teil werden lassen. Mit Recht hat er darauf hingewiesen, daß die meisten Diminutiva unter den Tiemamen Namen von Vögeln, Insekten und Fischen sind, bedeutend weniger aber solche von Vierfüßlern. Die mit Dim. S. gebildeten Tiemamen unterscheiden sich vollständig von den gewöhnlichen Diminutiven. Während diese, wie wir oben bemerkten, inmier in der Begrifibsphäre des Primitivums bleiben, findet bei jenen entweder ein Be- deutungswandel des abgeleiteten Wortes oder eine Funktions- änderung des Suffixes statt A. Einem Bedeutungswandel unterliegt das diminuierte Wort, wenn es metaphorisch als Tiemame gebraucht wird; Digitized by VjOOQIC — 147 — z. B, impärätel „kleiner Kaiser" = Zaunkönig; stelu^iä „Stern- chen" = Glühwürmchen, usf. Hier gehört die Diminution nicht zum Prozeß der Namengebung, sondern das Diminu- tivum wird als Metapherwort dem allgemeinen Sprachschatz entnonmien. Daher hat uns diese Art der Namengebung bei unserer granmiatischen Betrachtung nicht weiter zu beschäf- tigen, B. Das Suffix nimmt eine andere Funktion an. Da diese Namen handelnde Personen bezeichnen (auf Grund der auf S. 140 erwähnten volkstümlichen Personifikation der Tierwelt), so können wir für unsern Gebrauch diese neue Funktion die „personifizierende" nennen. Sie tritt in folgenden Fällen auf: 1. An Substantiven: a) ohne sichtbaren, wohl aber mit gefühltem Unterschied von einem reinen Diminutivum: dumbra- vioarä 1. Wäldchen, 2. Mandelkrähe. Man betrachte den Vogelnamen nicht als Metapher von Bedeutung 1, sondern als selbständige Bildung „die Person in dem Walde". — podu^ 1. kleine Brücke, 2. „der mit der Brücke" = Nasen- fisch. — mosu^ 1. Schöpfchen, 2. „der mit dem Schopf" = Haubenlerche. — Ebenso cioclejel, gätejel, cänepioara u. a. b) Ohne sichtbaren Unterschied von einem theoretisch möglichen, in Wirklichkeit aber ungebräuchlichen reinen Dimi- nutivum. urechiusä, urechi^a „die im Ohre lebende" = Ohr- wurm; aber in der Bedeutung „kleines Ohr" kaum gebräuch- lich. — Ebenso bourel; ausel Zaunkönig, dessen Primitivum aus = Großvater im dr. ausgestorben ist. c) Das Eomposituiji hat anderes Geschlecht als das Primitivum, kann also nicht Metapher eines reinen Diminuti- vums sein. Die hier in betracht konmienden Namen gehören nicht zu den üblichen Ausnahmen von der Hauptregel (Pusc. § 30), sondern zu den von Pusc. unter E behandelten Ab- leitungen mit Bedeutungsdifferenzierung, faclies „der mit der Fackel" = Glühwürmchen, masc, aber föclie fem. — furies „der mit der Wut" = Wegwespe, masc, aber furie fem. — ebenso bradisoarä, forfecel Rebenstecher, petrel; codel Hunde- name, zu coadä; floricel Hundename zu floricä, florea. 10* Digitized by VjOOQIC — 148 — Anm. Erwähnung verdienen hier die zu berbecel Großer Würger und berbecu^ Heerschnepfe gebildeten Feminina berbecicä und berbecu^iä, die eigentlich einen kleinen „weiblichen" Widder bedeuten! Sie gehören aber nur scheinbar hierher, denn sie sind erst von berbecel und berbecu^i, die durch jetzt allerdings nicht mehr gefthlte Metapher (s. S. 121) entstanden sind, durch Motion abge- leitet. Dieselbe Bildung zeigt der Hundename gainus, zu gäinusä (oder wie s. 160?). forfecel, masc. zu forfecea Kreuzschnabel, ist zu scheiden von forfecel Rebenstecher, das direkt von foarfecä ohne die Parallele forfecea abge- leitet ist (s. o. S. 119). 2. an Adjektiven; auch hier hat man zu unterscheiden, ob es sich um ein allgemein gebräuchliches diminuiertes Adjektivum handelt (albisor 1. weißlich, 2. Weißfisch), — dann hat bloße Substantivierung und Übertragung auf das betreflfende Tier stattgefunden („der Weißliche"), — oder ob Neubildung des Tiernamens vorliegt. Das Letztere ist der Fall in: pascali^ rusoare, albilifa. 3. an Verbalstämmen. Wenn sich Diminutivsuffixe an Verbalstämmen finden, so müssen sie eine andere als die ver- kleinernde Funktion haben, da diese bei Verben nicht üblich ist. pitulus, pitulicä, goni{;ä, momi^ä, päscalita, caci^iä, pi^gus, bätucel, cärcel. Anm. 1. -i^ als Motionssuffix aufeufassen, ist hier nicht berechtigt, da den Namen entsprechende primäre Maskulina nicht zur Seite stehen. Wohl aber wird bis- weilen ein Masc. aus dem Fem. auf -i^ä abgeleitet: z. B. momi^ar zu momi^ä. 4. an onomatopoetischen Stämmen: minunea, uninea, mninuni{;ä, cinti^ä etc., crastel etc. Betrachtet man diese Falle, so erhebt sich die Frage, weshalb man bei dem Reichtum an Suffixen mit allen mög- lichen Bedeutungen für diese Namen nicht die in der Funk- tion entsprechenden Suffixe (etwa -ar, -ean usw.) gewählt hat, sondern Diminutivsuffixe zu einer ihnen von Haus aus nicht Digitized by VjOOQIC — 149 — zukommendeii Funktion gezwungen hat. Der Grund dazu liegt nicht nur in Analogien zu den übrigen (unter A be- sprocbenen) Diminutivbildungen von Tiemamen, sondern in jedem einzelnen Falle begünstigte das zu benennende Tier wegen seiner (absoluten oder relativen) Kleinheit, Lieblich- keit usw, die Anwendung eines Diminutivsuffixes. Im Prozeß der Namengebung treten hier also zwei Momente hervor. Von den einander koordinierten Merkmalen wählt man eins als Grundelemeut zum Namen, weil es als charakteristischstes erscheint (s. o. S. 117). Außerdem aber drängt sich ein anderes Merkmal auf, nämlich das der Lieblichkeit, Kleinheit etc. Während das erstere als Primitivum verwandt wird, wirkt das zweite bestimmend auf die Wahl des Suffixes und findet so einen mehr formellen als essentiellen Ausdruck. Das Suffix bezieht sich somit nicht auf das Primitivum, sondern auf den Träger des Begriffs; also heißt z. B. gätejel ein „kleiner" Vogel, der mit Reisig sich beschäftigt (= darauf sitzt), hat aber zu „kleinen Reisern" keine Beziehungen. — pitulus Grasmücke; erstes Merkmal: a pitulä sich verstecken; zweites Merkmal: Kleinheit usf. b) Augmentativsuffixe. Eine personifizierende Funktion hat sich auch bei den Augm.-Suffixen entwickelt. Hier ist sie schon viel verbreiteter und hat vielfach sogar die augmentative Funktion an zweite Stelle gedrängt. Bisweilen hat sich für ein Augm.-Suffix auch eine diminutive Bedeutung entwickelt. Wegen dieser Ver- mischungen und wegen des Vorherrschens der personifizie- renden Funktion lassen sich die hier in betracht kommenden Suffixe (-ac, -aiü, -aü, -eiü, -ete, -ilä, -oc, -og, -oiü) am besten in die Zahl der Suffixe der dritten Klasse einreihen. c) Eigentliche Neubildungssuffixe, -ac. 1. -ac ist als Motionssuffix aus dem Bulgarischen ent- lehnt worden und hat seine ursprüngliche Funktion auch im Rum. bewahrt. Digitized by VjOOQIC — 150 - 2. Als Neubildungssuffix bezeichnet es die Zugehörigkeit oder den Träger einer Eigenschaft. Solche Neubildungen sind: scundac (Popov. Gr. S. 185) ein Vogelname, zu scund klein. — sfredelac (Popov. Gr. S. 185 ; Marian: sfredeleac) Zaunkönig. — comac = comenciü. — bärsac. — tunnac. — godac einjähriges Schwein. In ciutac (Dame) „Ochse, der ein Hom verloren hat" liegt offenbar augmeni-pejoratives -ac vor; zu ciut ohne Homer. Ebenso in mlac schlechtes Schaf. -aciü. Lehnwörter sind rägaciü (bulg.) Hirschkäfer; cosaciü Heuschrecke, = Mäher. 1. An Yerbalstämmen bildet -aciü Nomina agentis: cufun- daciü = cufimdar; — gonaciü = gonitor; — spurcaciü Otis Tetrax Zwergtrappe, scheint zu a spurca zu gehören; CiL H, 355 leitet es von spärcuesc „in die Flucht jagen" ab. Vielleicht trägt die Bemerkung Nemnichs „ehedem machte man vom Fett und Kot der Trappe Gebrauch in der Medizin" zur Er- klärung bei. 2. Adjektivisch ist das Suffix in codaciü Käsemade, = coda^, zu coadä Schwanz, nicht aber Metapher von codaciü „Feigling". -ache. Dieses in Personennamen gebräuchliche Suffix finden wir auch in einigen Rufnamen von Tieren. Ursprünglich hypo- choristisch hat es allmählich eine etwas pejorative Bedeutung entwickelt. Hundenamen: fudulache, lupache, parisache (neben paris), samurache (neben samur), stävärache, Ursache. Katzennamen: costache, lordache. Uns haben besonders die adjektivischen Neubildungen zu interessieren: lupache zu lup, stävärache zu stävar, und Ursache zu urs (neben urseiü), die wohl auf Merkmalen der Farbe oder Beschaffenheit des Falles beruhen. Digitized by VjOOQIC — 151 — -aiü, fem. -aie (-ae). HEM: „servant surtout ä preter plus dmtensite quali- tative ou quantitative." Zumal in Kosenamen für Tiere tritt es auf. Die Bedeutung ist meist düninutivisch. Rindemamen: suraiü^ suraie zu sur; — murgaiü, murgaie zu murg; — rujaie zu ruja = Butterblume; — roscaie zu roscä = Rotkopf. — plevaie zu pleava = Spreu; — chesaie = ochesaie zu ochesele Goldlack; — nach Wocheutagen: lonaie, mär^aie, vinaie. Hundename: läpädaiü (=läpädus, läpädu^); wenn dieser Name von a lapädä „wegwerfen" abgeleitet ist, so scheint die Qualität in pejorativem Sinne intensiert worden zu sein (s. o. HEM). Ebenso steht es wohl mit den beiden Namen far minderwertige Kühe cioscotaie (= scotaie) Sez. H, 185 (Et. ?) und marhai Sez. HI, 69 (wohl = marhaie) zu marhä = animal domestique quelconque (Cih. H, 186). bucälaie ist nicht mit -aie gebildet, sondern mit laiü. crastaiü ist nicht selbständige Neubildung, sondern dialektische Variante von crästeiü etc. Wiesenknarrer. -alä. -alä ist verwandt mit -ilä und bildet wie dieses Personen- namen mit pejorativem Nebensinn. Wir finden es in einem Pferdenamen: dirdalä zu dlrd fett, dick. -an. -an ist als MotionssufEix aus dem Bulg. entlehnt (gtscä, giscan) und hat wie andere Suffixe, die Maskulina von Femi- ninen ableiten, augmentative Bedeutung angenommen. Neue Namen entstehen teils durch reine Augmentation eines Primi- tivums, das ein kleineres ähnliches Tier bezeichnet, teils durch die personifizierende Funktion des Suffixes. Sie bezeichnen den Träger einer Eigenschaft und sind daher meist adjek- tivisch. 1. Beine Augmentation: caraban Oryctes nasicomis Nas- hornkäfer, zu carabus Maikäfer, daß man fölschlich in earab + US zerlegte (Suffixverkennung). Digitized by VjOOQIC — 152 — Anm. ciocärlan Alauda cristata ist nicht das Masku- linum zu Giocärlie Alauda arvensis; beides sind yerschiedene VogeL Das Mask. zu ciocärlie ist ciocärloiti, das Fenu zu ciocärlan aber clocärläni^a. — uligan „Eonigsweih*^ scheint infolge von Suffizverkennung und durch Suffizvertanschung aus uligaie „Habicht*^ entstanden zu sein. 2. Personifizierende Funktion, mit mehr oder weniger noch deutlichem augmentativen Nebensinn: a) Träger einer Eigenschaft; Typus: ,,wie ein x^: bä^ (S. 119) Mücke; — Bindemamen: lupan wol&haariges Bind; rujan Bind von der Farbe der Alpenrose; mierean zu miere Honig; iepurean zu iepure Hase; suran zu sur grau; florean zn floare Blume u. a. — florana Name von Hündinnen und Katzen, zu floare. b) Träger eines auffallenden Körperteils, Beschäftigung mit einem Objekt; Typus: „mit einem x". rltan Schwein; — ocUanä Botauge; — cärjancä Plattfisch; — simtanä (Sez. V, 115) Name einer Hündin, die gut spürt; zn simt Gef&hl, Sinn (Spürsinn). — iepuran Name eines Hundes, (der Hasen jagt). — Hierher gehört auch croncan Babe, der Vogel, der „cronc" schreit Ebenso bän^an Mücke. -ar. Nach ihrer Herkunft hat man im Bum. drei Suffixe -ar zu unterscheiden: 1. < lat. -arius, oder aus dem Bulg. ent- lehnt, 2. < lat. -arium, 3. < lai *-ale, wobei das -e durch Angleichung an -ar^ und -ar2 fiel Lautlich sind also diese drei zusammengefallen, in ihrer Funktion aber sind sie ver- schieden. Es bezeichnen die mit -arj gebildeten Wörter die Person, die sich mit dem im Primitivum genannten Objekt beschäftigt; -ar2 den Ort, wo das Objekt aufbewahrt oder verarbeitet wird; -arj bildet Adjektiva und adjektivische Hauptwörter. Zur Bezeichnung von Personen dienen somit nur -ar^ und -ar3 ; daher werden wir bei den zahlreichen Tiemamen auf -ar diese beiden Funktionen antreffen, -ar2 dagegen vermissen. Digitized by VjOOQIC — 153 — 1. -ar bildet Namen för Tiere, die sich mit dem im Primitiymn genamiten Objekt beschäftigen. a) Objekte der Nahrung: fumicar, albinarel, vespar usw. Anm. gäinar Astur palumbarius Hühnerhabicht kann schon in Torrumänischer Zeit entstanden sein; diese An- nahme veranlaßt die Parallele galinar im Rätoromanischen (Densusianu S. 228). porumbar = gäinar kann auf ein *palumbarius zurtickgefÄhrt werden, das neben palumbarium „Taubenhaus^ bestanden haben mag. Man vgL auch den wissenschaftlichen Namen A. palumbarius. b) Objekt der Beschäftigung kann der Aufenthaltsort sein, märäcinar Braunkehlchen, = das Tier, das sich mit Dom- gebüsch beschäftigt (d. i dort nistet, Nahrung sucht usf.); ebenso urzicar, petrar usf. Auch ochiar gehört hierher. c) -ar bildet Tiemamen auf Grund des Merkmals eines auffallenden Körperteils. Auch hier denkt man sich das Tier mit einem Objekt beschäftigt, clon^iar Kernbeißer; sitar Wald- schnepfe usf. — Ebenso ^intar, sagnar, sowie inelar und vier- menar. Es kommt hier lediglich auf die subjektive Auffassung an, ob man in diesen Namen -ar^ oder -arj zu erkennen meini Die Bedeutung als nomina agentis ist ebenso ver- standlich wie die Auffassung als adjektivische Namen. Eine Entscheidung darüber zu treffen ist aber ebenso unmöglich wie belanglos. d) Objekte der Beschäftigung existieren bisweilen nur in der Phantasie des Volkes; es handelt sich hier um meta- phorische Benennungen wie: scripcar, cobzar, läutar, cosar; ebenso cotar. — Auch puhoier als der Vogel, der mit der puhoaie in Beziehung steht, d. i. sie herbeibringt, kann hier- her gerechnet werden. e) Objekte der Beschäftigung können auch Töne sein. Zugrunde liegen hier somit Merkmale der Stimme, und -ar tritt an onomatopoetische Stämme, bonzar etc., bänzar, dzun- dzunar etc., buzar etc., dindinan Digitized by VjOOQIC — 154 — 2. An Verbalstämme tritt -ar in Namen, die den Tr^er der im Primitiyum genannten Handlang bezeichnen: flaerar Regenpfeifer, cufundar Taucher, fdgar Laufhühnchen. 3. Den Träger einer Eigenschaft bezeichnen folgende Namen, die als Bildungen mit -arj anzusehen sind: a) Das zu benennende Tier wird mit einem andern ver- glichen: cerbar „das hirschartige Tier",»» Hirschkäfer; ghespar „das wespenartige Tier", = Hornisse; ebenso fumicar, Name einer großen Ameisenart; gonit;ar masc. zu goni^ä. b) Von Zahlwörtern abgeleitet sind: pätrar vierjähriges Pferd, cinciar usf. c) Zu dem Adjektivum comat (== coronat) gehört cor- nä^ Wasserskorpion.. d) Adjektivische Namen auf Grund eines Körperteils s. o. S. 153. e) puhoier kann adjektivisch gedeutet werden als „Begen- vogel", d, i. „der zum Regen Gehörige". Anm. Formell erhalten finden wir das lat. -ale nur in verdare Grünspecht. -as. 1. Das Dim. Suffix -as, wie es sich in nouras = nourel, ^än^äras = ^än^rel usw. zeigt, hat uns an dieser Stelle nicht weiter zu beschäfbigen. 2. Das nicht diminutive -as finden wir in folgenden Funktionen: a) -as bezeichnet die Person, die sich mit dem im Primi- tivum genannten Gegenstande beschäftigt: ä) Als Objekt der Nahrung: fluturas Goldregenpfeifer. ß) Als gedachtes Objekt: cosas (= cosar, cosaciü) Heu- pferd; burghias Pflaumenbohrer. b) Qualitative Funktion hat -as in den Namen: läturas Mückennymphe; pepturas Rotkehlchen; seas Sattelpferd. -at. Das ursprüngliche Partizipialsuffix -at finden wir in einigen adjektivischen Namen, die das mit dem im Primi- Digitized by VjOOQIC — 155 — tiynm genannten Merkmal ausgestattete Tier bezeichnen, gusatä Pelikan; cordelat Bandwurm; buzatä and guleratä Namen von Schafen. Von -at bezw. dessen Pluralform -a^;! abgeleitet ist das Suffix -a^ das wir in coda^ Larve des Speckkäfers vorfinden. -äü. Abgesehen von reiner Augmentation leitet -au wie die übrigen ihm verwandten Suffixe in personifizierender Funktion neue Namen mit augmeni-pejorativem Sinne ab. 1. Von Substantiven: bonzäläü Bremse, zu bonza Fliege; codäü Hundename, zu coadä Schwanz. 2. Von Adjektiven: albusäü Weißfisch, zu albus weißlich« 3. Von Verben: cacäü Mandelkrähe; fagaü Rebhuhn; pi^gäul-dracului Libelle. 4. Von einem onomatopoetischen Stamm: croncäü Rabe* 5. Von einem Adverbium: dudäü Hundename. -äun. Das Suffix -äun erscheint in einigen Namen der Hornisse, angefagt an onomatopoetische Stämme: bärzäun, bäzgäun, bändaon. Das Sufßx scheint sich aus Namen wie gärgäun Hornisse, täun Bremse u. a. entwickelt zu haben, in denen -äun zum Stanune gehört.. -ean. Die mit -ean gebildeten Namen bezeichnen lebende Wesen nach ihrer Herkunft. Daher tritt das Suffix in Namen f&r Tiere auf, die nach Merkmalen des Aufenthaltsortes, der Ge- burtsstätte und Geburtszeit benannt werden. Von Zischlauten wird das nachfolgende -e- aufgesaugt, bisweilen auch von Labialen. Man darf dann diese scheinbar mit -an gebildeten Namen nicht mit jenen verwechseln, die mit dem eigentlichen Suffix -an abgeleitet sind. 1. Örtliche Herkunft bezw. Aufenthaltsort: dum- .brav(e)ancä Mandelkrähe; — col^ Schwabe; — boistean Digitized by VjOOQIC — 156 — junger Fisch, zu boi^te Laichplatz. — Zumal Bindemamen nach dem Geburtsort: cämpean, pädurean, vireanä u. a. Auch zur Bezeichnung der Abstammung: bourean. — Hundenamen: muntean „der vom Berge^, popeancä „Hündin des Popen". 2. Zeitliche Herkunft. Bindemamen nach dem Ge- burtstag: dumanä, mär^na, joiana. Analog dazu mercanä. Da sowohl mit -ean als auch mit -an (S. 152) Binder- namen abgeleitet werden, so kommt es in der Volkssprache vor, daß die Namen oft gerade das falsche SufQx, das der Funktion nach nicht stehen kann, tragen, z. B. porumbean, bujorean, codsQbean (Om. I, 257) u. a. Zu dieser Vermischung tragen auch die Namen bei, deren Primitivom auf -e aus- lautet, so daß dann bei Ableitung mit -an, wenn das aus- lautende e nicht aufgesaugt oder kontrahiert wird, -ean zum Vorschein kommt. So in mierean, iepurean, florean. -eiü. Das augmentative (Manliu S. 322) Suffix -eiü findet sich in einigen Hundenamen, bisweilen yielleicht in diminutivem Sinne (Popovici, Gr. S. 189). 1. An Substantiven: urseiü, lupeitL 2. An Adjektiven: griveiü, albeiü, negreiü, fedeleiu. 3. An Verben: beleiü (zu a bell schinden?); bobeiii (zu a bobi treffen?); boldeiii (zu a boldi antreiben?). Auch cärceiü = cärcel Schaflaus kommt vor. cärsteiü Wiesenknarrer. -ete. Das produktive Suffix -ete findet sich fast ausschließlich in Tier- und Pflanzennamen. Mit dem toten Suffix in Erb- wörtem wie pärete, arete hat es nichts zu tun, sondern es scheint sich aus Namen auf -e^ entwickelt zu haben, indem man zu der Pluralform -e^i einen Singular auf -ete neu bildete (Weigand, Vorl.). Diese Erklärung veranlassen folgende Parallelen: vrabete Sperling, neben vräbe^; — verdete Baupe des Kohlweißlings, neben verde^; — carabete Larve der Mücke, Digitized by VjOOQIC — 157 — neben carabe^; — stiglete Stieglitz, neben stigle^; — molete Mehlwurm, neben mole^ Motte. Dazu kommen die Neubildungen: cärete Larve verscbie- dener Insekten, zu car Holzwurm; — craiete Bhodeus amarus Bitterling, zu craiu König; — huhurete Waldohreule; — herete Habicht, zuhereuid.; — ^clete Kohlmeise, neben ^igläu, ^iglean. Noch andere Worter auf -ete (auch die Tiemamen juvete „ein Fisch", purcelete, serpete) findet man bei Cre|;u S. 329. Manliu S. 323 zahlt -ete zu den Augmentativsuffixen. In unseren Neubildungen in personifizierender Funktion hat es aber eher diminutive Bedeutung. Lehnwörter sind vrabe^ G>iilg-) Sperling, mole^ (biilgO Motte. An lateinische Stämme, die nur noch in Kompositis erhalten sind, trat -e^ in curcule^ (= curculez) schwarzer Kom- wurm imd carabe^ Mückenlarve. Adjektivischer Natur sind die Neubildungen verde^; Baupe des Kohlweißlings; orbe^ Wühlmaus. Auch creste^; Wiesenknarrer ist hier (neben seinen Varia- tionen auf S. 135) zu erwähnen. -ez. Ein Suffix -ez erscheint in: huhurez, hurez, cihurez Wald- ohreule; — cintez, cintizoiü Zeisig; — curculez Komwurm (das Cih. I, 71 zu lai curculio stellt). Mit dem gelehrten Suffix -ez können diese volkstümlichen Wörter nicht gebildet sein. Auch das verbale Suffix -ez scheint nicht in betracht zu kommen, da derartige Satznamen mit der 1. P. Sing. Präs. „ich schreie huhur" nicht üblich sind. Wahrscheinlich ist das Suffix verwandt mit -e^ (-ete) oder -zä (albanesisches Suffix). -iciü, 1. Nomina agentis mit verbalem Primitivum sind: pxtu- liciü Grasmücke; -— licuriciü Glühwürmchen; — sgriburiciü Stechmücke. Digitized by VjOOQIC — 158 — 2. Das Sufißx -iciü bildet im SlaYischen, aus dem es die Romanen enÜehnten, Diminutiva nnd Patronymika, zumal in Personennamen. Diese Funktion hat es in dem Handenamen corbicin, zu corb Rabe, sowie in draghiciü kleine Wespe. strelieiü kleiner NachtschmeUerling. -ilä. -ilä bildet Namen, die den Träger einer Eigenschaft be- zeichnen. Manlia (S. 322) und Säineann (Infl. or. S. LYII) schreiben dem Suffix augmentative Bedeutung zu. So dient es zumal zur Bildung von Spitznamen. Unter den Tiemamen sind besonders Namen von Bindern mit diesem Suffix gebildet 1. Von Adjektiven: mindrilä, mui^ä; der Hundename negrilä. 2. Von Substantiven: zorilä, dztmbrilä, caila u. a. 3. An Verbabtamm: fugilä Hundename, -iu. -iu (nach Meyer-Lttbke § 497 < lat -ivus, nach Säineanu Infi. or. LH aus dem Türkischen) bildet Adjektiva. Solche substantivierte Adjektiva sind alburiu („weißlich") Hundename; rosiu („rötlich") Rindemame; castaniu („kastanienbraun") Pferdename u. a. Von Substantiven sind abgeleitet: ursiu Rindemame, zu urs Bär; soriciu Pferdename, zu soarece Maus. -oc. Lehnworter mit -oc sind die Augmentativa motoc; cotoc; glnsoc; das Diminutivum boboc kleine Gans («= Ejiospe). Als Diminutivsuffix ist -oc produktiv in: mlnzoc ein- jähriges Füllen; ^boacä Wegweifpe; mo^c Hundename, zu mof Schopf Das letzte Wort wäre auch als Augmentativum denkbar. Digitized by VjOOQIC — 159 — rOg. -og ist augmentativ-pejorativ und bildet zumal Namen f&r minderwertige Pferde. dirjog (Sez. II, 226) schlechtes Pferd, zu dlrj steif; — pentenoagä Name einer Stute; — dlrlog (Pusc. § 205) Schind- mähre; — bijog (Pusc. ib.) alter Klepper. -oitL Ursprünglich und bis heute Motionssuffix hat -oiü wie die ihm verwandten Suffixe augmentative und schließlich auch pejorative Bedeutung angenommen. Neubildungen entstehen entweder durch reine Augmentation oder Pejoration, oder durch die personifizierende Funktion. 1. Augmentation: muscoiü Hununel; viespoiü Biesenholz- wespe; ^äntaroiü große Mückenart; gaunoiü Hornisse, zu gäun Hummel; bäzoniü Wespe, zu bäzä Biene. 2. Personifizierende Funktion: a) an Substantiven: ciocoiü Feldlerche; Om. 1,335: „pentru cä are un mo^, cioc, ^cluiü sau cucuiü ascu^ii de pene pe cap". — Hundenamen: vulpoiü, cioroiü u. a. b) an Adjektiven: alboniü (Bare.) = albisor Ukelei; ver- doniü Grünfink; brezoiü Hundename, zu breaz scheckig. c) an onomatopoetischen Stämmen: bongoiü Hummel, bozgoiü id. d) an Verbalstämmen: pi^goiü Meise; spurcoaicä Zwerg- trappe, = spurcaciü; lucroaie Biene (Arbeiterin); zu a lucrä; arom. muskonu Mücke, zu a muscä beißen, usturoiü Hunde- name, zu a ustura beißen, jucken. Die Form -oniü ist dialektisch. -OS. > . Das Suffix -OS erscheint in Namen für Ochsen, Schafe und Pferde. Die Namen sind meist magyarisch (lombos, sinos, varosa u. a.). Eine rumänische Bildung adjektivischer Natur ist fapos „Name eines Ochsen, dessen Homer denen eines Ziegenbocks (^iap) gleichen". Digitized by VjOOQIC — 160 — -or. -or ist sehr gebräachlich bei der Bildung von Nomina agentis; es tritt an das Partizipium Perfekti und bildet so Yerbaladjektiva. ciocänitoare Specht; cä^ratoare Specht; sucitoare Wende- hals; ebenso bocänitoare, lipitoare, täcäitoare, fluerätor, gonitor, päräitoare. -US. -US entspricht -as und -is und bildet wie diese 1. Diminutiva. 2. Nomina agentis: a) an Substantiven: s&edelus, == sfredelas, s&edeleac; pieptenus (VIII. Jb. S. 206); gulerus Hundename; gäinus id. läßt auch eine Auffassung als Nomen agentis wie gäinar („Htihnerjäger") zu, gegenüber der Erklärung auf S. 148. b) an Yerbalstämmen: pitulus Grasmücke; pi^gus Meise. Beide können aber auch mit dem Diminutiysuffix gebildet sein (s. o. S. 148). d) Suffixanalogien. Nicht selten beeinflussen begrifflich verwandte Wörter einander in bezug auf ihre Suffixe. So kommen auch bei der Bildung von Namen verschiedener Tierarten derselben Gattung und von Rufnamen verschiedener Individuen derselben Art Analogien vor. In größtem Umfange tritt diese Erscheinung bei Diminu- tivbildungen von Vogel- und Insektennamen hervor, wo nicht nur das im einzelnen Falle zu benennende Tier wegen seiner Kleinheit etc., sondern auch zahlreiche gleichartige Suffix- bildungen die Anwendung eines Diminutivsuffixes statt eines der Funktion nach berechtigteren Suffixes veranlassen (s, o. S. 149). Außer dieser ganzen Suffixklasse haben nun auch ein- zelne Suffixe im Sinne der Analogiebildungen spezielle Be- deutungen entwickelt. Digitized by VjOOQIC — 161 — -ete findet sich in Namen wurmartiger Tiere (molete, carabete, yerdete,carete) sowie in einigen Yogelnamen. (yräbete, stiglete, ^iclete, huhurete, herete) s. o. S. 156. t'^puiü hat das Suffix -uiü unter Einfluß der begriffsyerwandten Lehnwörter tuguitt und yätuiü mit der Bedeutung des „Einjährigen" an- genommen, -äun in bärzäun, bäzgäun, bändaon s. S. 155. Zu- mal in Rufnamen treten derartige Züge auf. So beyorzugen Rindernamen die Äugmentatiysuffixe -an (-ean), -ilä und -aiü (z. T. Diminutiy). Zu den auf S. 151, 155, 158 genannten Namen kommen noch: bälan, pläyan, prian (Adjektiya), boian, bo^lan, förjanä, ghiorian, budiianä, sälanä, stäianä, yäcalanä, zävoian (Geburtsort: zäyoiu); — träilä, yerilä; — balaie, ^ligaie. In Hundenamen treten besonders häufig -eiü, -oitt, -us und -ache auf. Zu den Beispielen auf S. 150, 156, 159, 160 sind hinzuzufügen: lisceiü; — busoiü, priboiü, turloiü, copoiü, cioroiü, ciocoiü; — alineus, arpadus, bi^olus, dulus, fidus, gudulus, läpädus, lenmus, negrus, tulus, mädälusä, päius; (es handelt sich hier um das Diminutiysuffix -us). -og in Namen minderwertiger Pferde s. S. 159. Dazu noch mär^agä Schindmähre. Wie man aus den Beispielen sieht, wirkt Suffixanalogie nicht nur bei Neubenennungen, sondern sie dringt auch in schon fertige Namen ein. Daraus entstehen Nebenformen wie: fidus: fidel, läpädus: läpädut;: läpädaiü; auch gäinus kann auf diese Weise aus gäinar entstanden sein. Ebenso die Hundenamen codäti: codel: codin, croncäü: croncan, analog zu anderen auf -äü (duläü, dudäü). — (Beispielen dieser Art be- gegnet man in jedem Bufiiamenyerzeichnis). 2. Wortzusammensetzung. Komposition nennen wir die Verbindung yon zwei Wörtern zu einem einzigen Begriff. Den Übergang yon syntaktischer Fügung zum einheitlichen Worte kann man grammatisch nicht konstatieren, sondern die Entscheidung darüber bedarf, so weit sie überhaupt möglich ist, einer begrifflichen Analyse des Weigand, 12. Jahresbericht. 11 Digitized by VjOOQIC — 162 — Wortes bezw. des Wortkomplexes. Ein Kompositom ist fertig, sobald die Glieder eine einheitliche Gesamtvorstellnng zum Ausdruck bringen, (in diesem Sinne behandelt Brugmann die Wortkomposition in den Berichten über die Yerh. d. kg. s. ö. d. W. 1900, S. 359 ff., insbesondere auf Grund der Unter- suchungen Yon Dittrich in der Z. f. r. Ph. 22ffl). Außerdem muß man beachten, daß es auf jeder Sprachstufe werdende Komposita gibt (Brugmann, Grundriß 11 § 3). Unter diesen Gesichtspunkten haben wir zunächst unsere Tiemamen in Wortkomplexe und Komposita zu scheiden. Die letzteren teilen wir am besten nach den Wortarten ihrer Glieder ein; die Einteilung in echte und unechte Komposita (Diez) oder in Zusammenfftgungen und Zusammenruckungen (Meyer-Lübke) ließe sich im Rumänischen nur auf die Kom- posita unserer ersten Klasse Abteilung a) Nominativ -f- Nomi- nativ anwenden. Die gelehrten Unterscheidungsnamen schließen wir als künstliche Zusammenfugungen von einer Behandlung der echten Komposita aus. So z. B. die neunzehn Namen für verschiedene Meisen, die alle nach dem Typus pi^goiü -f- determinative Ergänzung gebildet sind (s. Marian, Om.). Anders verhält es sich mit den volkstumlichen Unter- scheidungsnamen. Hier tritt die begriffliche Einheit fühlbarer hervor. In dieser Weise benennt das Volk zumal solche Tiere, die in verschiedenen Beziehungen zum menschlichen Leben stehen. Ein Bauer wird z. B. eine Feldtaube nicht nur hulub (= porumb) nennen, sondern hulub-de-cämp zum Unterschied von der Haustaube, oder er wird ein Wasserhuhn (gäinä-de- apä) von einem Haushuhn auch durch verschiedenen Namen unterscheiden. Aber auch über die Stellung der volkstümlichen Unter- scheidungsnamen zu echten Kompositis kann man im allge- meinen nur subjektive Auffassungen haben. Völlig hergestellt ist dagegen die begriffliche Einheit, sobald der eine Teil des Namens nicht mehr allein zur Benennung genügt Oben konnte man allenfalls eine Feldtaube auch nur hulub nennen, Digitized by VjOOQIC — 163 — so weit man nämlich keinen Wert auf Unterscheidung von anderen Taubenarten legte, sondern sie Tielleicht neben anderen Feldtieren nannte: ciocärlie, cioarä, yrabie u. a. Dagegen wird man xmter keinen Umständen mit bou einen Hirsch- käfer, mit capra den großen Würger, mit buhaiü die Bohr- dommel usf. bezeichnen können, sondern stets bedarf es des ganzen Kompositums boul-Domnului, capra-dracului, buhaitL- de-baltä. Hierher gehören auch die Namen von Typus „E[lassen- name + Ergänzung", „Kreisname + Ergänzung" (pasere, gändac, vierme usf.). I. Substantiv + Substantiv. a) Nominativ + Nominativ: mos martin Bär; — codobä^ä Bachstelze (coada + bä^ä „Stock"); — codobatura Bachstelze (coadä + baturä „Schlägel", doch s. u.). — gugiufoartecä Ohr- wurm (Ins. 485: „compus din gugiu si foarteca = foarfece", Cih, n 582: „gügiü = espece de coiffe, de capuchon"). — pi^pärätus Zaunkönig; Bare, kennt auch pi^ „Zaunkönig"; Säin. stellt pi^ zu pidü „Bübchen, Knirps". — curtubes Zaun- könig; vielleicht curte „Hof" + bes „Furz"; doch s. u. — uli- gwe Falke; uliu Astur + gaie Falko peregrinus; — buligaie Adlerart; zu uligaie unter dem Einfluß von buhä Strix bubo gebildet; — ciuhurez Waldohreule; Cih. 11 507: ciuf id. + hurez id. Anm. cocostirc, cocobarzä Storch sind nicht Ver- schmelzungen von stire und barza mit cocor Kranich, sondern coco- ist ein albanesisches Element Wohl aber ist die Form cocorsttrc an cocor Kranich angelehnt. piscä'n floare Pirol (s. u.) hat man falschlich in piscan- Floare (Om. II 132) aufgelöst, indem man piscan wohl als Nomen agentis zu a piscä ansah, Floare aber als Eigen- namen, oder als Akkusativ von floare „Blume". b) Nominativ + Genitiv: A. Gattungsname + nähere Bestimmung: vulturul-mieilor Länunergeier usw. 11* Digitized by VjOOQIC — 164 — B. E^lassenname oder Ereisname + t^- Best.: paserea-inu- Im Hänfling; paserea-c&nepei id.; paserea-omStului Schneefiok; gandacul-mo4ilorBlaps mortisaga gem. Tranerkäfer; gandacul- mazerei Erbsenkäfer usw. C. Metaphern: hier ist zumal die Umschreibung mit Namen anderer Tiere, vor allem der Haustiere gebräuchlich. boul-Domnulut, b.-popei; buhaiul lui Dumnezeu; gäina lui Dumnezeu, g.-lunei; clnele-babei, cä^elul-fräsinelor usf. s. o. S. 138 ff. — gaia-gJünelor StelnMk, uliul-rlndimelor id.; rln- dunica-Domnului Bachstelze; buha-ciumei Totenkopf; cerbul- lui-Dumnezeu Hirschkäfer u. a. s. o. S. 140. — ochiul-boului Zaunkönig; poala-li Sta-Märie Zeisig; fesul-popei poln. Koche- nille; capul-cerbului Hirschkäfer; capul-mor^ilor, capul-lui- Adam Totenkopf u. a. c) Nominativ + Präposition + Substantiv: Gewöhnlich wird die Präposition de verwendet. A. gäin&-de-apä Wasserhuhn usf. B. gändac-de-turbä Span. Fliege; pasere-de-ghia^ä Wasser- star; vierme-de-mätasä Seidenwurm u. a« C. bou-de-apä,bou-de-baltä Wasserläufer; cal-de-apä, cfi^i- de-turbä etc. s. o. S. 138 ff.; — buhä-de-curechiü Kohlweißling. — jumetate-de-pasere Bachstelze (dieser Name beruht auf einer Legende; Om. I, 331); luminä-de-pädure Glühwürmchen; suflet- de-strigot Totenkopf; cap-de-moarte id. u. a. Bisweilen findet sich auch cu: bäligar-cu-com Nashorn- käfer; gäinä-cu-märgäritare Perlhuhn; zumal in gelehrten Namen. IL Substantiv + Adjektiv. In echt rumänischen Kompositionen steht das Adjektivum nach dem Substantiv. A. hulub-selbatic wilde Taube, musca-rea Giftfliege u.s.f. B. pasere-^gäneascä Bachstelze; pasere-donmeaseä Gim- pel; gändac-mirositor Moschusbock; vierme-ludtor Glüh- würmchen usf. Digitized by VjOOQIC — 165 — C. clne-tfit&resc Kiebitz; cno-armenesc Wiedehopf; albinll- ^g&neasca Wespe. D, Sjnecdoche liegt vor in: codro§, codorof, coadäroa^S Rotschwänzchen; — botgros, cfocgros Kernbeißer; — botros Qinqoiel; — bacalaie ^Schwarzmaul^, Name eines Sdiafes; codalb Bindemame; corcodan Name eines Hahns. Die Komposita mit Torangestelltem Adjektiv sind nn- rumänisch; aront agrucumban Hummel besteht ans grieoh. oYQiog „wild" und xafutoq (xafißog) „Feld* sowie Suffix -an (ean?). '^'agrucamban ^ agrucumban entstand durch Vokal- harmonie in den beiden unbetonten Silben vor dem Hauptton. Auch bumbär „Hummel" sowie onomatopoetische Tendenzen m5gen von Einfluß gewesen sein. eurtubes „Zaunkönig" wird auch aus scurtu + be| er- klärt (Tiktin). in. Komposition mit Verbalformen. a) Parasyntheta (Substantiv + Verbimi + Suffix): codo- batnrä Bachstelze; coadä Schwanz, a bäte schlagen, Suffix -ura. — cotorobaturä Bachstelze; cotor Stiel, Stengel etc. s. o. — cotorobusca Oebirgsstelze; cotor, a busi stoßen, Suffix -ca. — Go^batinä Bachstelze (Sez. II, 224); co^- wie in den Nebenformen co^obaturä, co^obaie; a bäte; Suffix -inä. — capintortnrä Wendehals; cap Kopf, tntort als Partezipialform von a Intoarce wenden, Suffix -urä; doch s. u. b) Satznamen. 1. Verbum + Substantiv. Die Verbalform kann sowohl Imperativ als auch 3. Person Sing. Ind. Präs. sein; nur be- griflnich wird man darüber eine Entscheidung treffen können, die aber auch hier der subjektiven Auffassung imter werfen ist. mulge-capre Ziegenmelker; — vlrtecap Wendehals; — sfärcioc Buntspecht. — sim^vearä Kohlmeise kann auch 2. P. S. Ind. Präs. sein. 2- Substantiv + Verbum: codobä^ä Bachstelze, zu coadä und a bätäi wippen. Die Verbalform läßt sich nicht ohne Digitized by VjOOQIC — 166 — weiteres erklären; yielleicht hat man es mit einem Postverbale zu tun. Siehe auch S. 163. — caplntorturä Wendehals; cap + Intortura; Intortur - 1 wurde unter Anlehnung an a tranti. Doch es ist nicht er- vdesen, welches der primäre Name ist, denn trändus könnte auch aus tränt + us (== un gändac mic care sä trauteste) entstanden sein. — limä Regenwurm, zu a rima wühlen. — bonzä, bomä Fliege, zu a bonzal, a bomäi (Ins. 367) summen; doch s. o. S. 134. — bäzä Biene, zu a bäzai summen; doch 8. S. 134. Digitized by VjOOQIC — 167 — 4. Neu8ch5pfung. Die Sprache hat nie aufgehört, neue Wörter zu schaffen, ivenn auch heute im allgemeinen kein Bedürfnis für neuen Sprachstoff mehr vorhanden ist. Die meisten Neuschöpfangen sind Onomatopöien, während freie Erfindungen zu den Selten- heiten gehören (cf. Wundt I. Kap. VII, und Paul § 122 ff). So sind alle neugeschaffenen Tiemamen Lautnachahmungen. Zu besonderen grammatischen Bemerkungen geben sie keinen Anlaß. Der Bildungsprozeß wurde oben besprochen. Anhang. Das Geschlecht der Neubildungen. Nur bei den Namen von Haustieren und von einigen anderen zum menschlichen Leben in Beziehung stehenden Tieren wird in der Sprache das natürliche Geschlecht unter- schieden, sei es durch materielle Motion (z. B. bou, vacä), sei es durch Ableitung mit Motionssuffixen (z. B. ra^ä^ rä^oiü). Die Namen der meisten anderen Tiere jedoch haben nur grammatisches Geschlecht, bald männliches, bald weibliches; sie sind also epicoena und werden nur bei ganz bestimmter Hervorhebung des sezus moviert. Man könnte vermuten, daß den epicoenis ein bestimmtes Prinzip der Geschlechtsverteilung zugrunde liege, wie z. B. bei den Neubildungen von Pflanzennamen, die unter Analogie zu floare feminines Geschlecht mit Vorliebe annehmen. Grimm ((Jramm. III) hat derartige Untersuchungen mit den deutschen Tiemamen angestellt und konstatiert, daß sich for Vogel weit mehr feminine Namen finden, als for Säuge- tiere, „offenbar ihrer Kleinheit und Zierlichkeit wegen. Denn die großen, krallenden, krimmenden sind beinah alle männlich; dagegen ist die Regel, daß die Singvögel weiblich sind^ (Gramm. III, S. 359 f.); und „für eigentliche Insekten gilt die Begel, daß sie ihrer Kleinheit und Schwäche wegen weiblich sind". Beiden Regeln stehen aber viele Ausnahmen gegen- Digitized by VjOOQIC — 168 — über, und wenn wir eine Probe auf die rumänischen Namen machen, so kann uns das Ergebnis nicht befriedigen. Für die Namen von YÖgeln in den bergamesischen und brescianischen Dialekten hat Bonelli (in ,,Studj di Filologia romanza** IX. Jahrg.) ein Prinzip zu entdecken geglaubt; „sembra che la denominazione femminile sia propria degli uccelli dei quali non si rileva il sesso, almeno con facilita: la maschile degli altri*' (S. 435). Im Rumänischen kann man aber auch diese Begel nicht anerkennen, wie man sich schnell durch einen Versuch überzeugen kann. Es ist auch wenig wahrscheinlich, daß z. B. ein Vogel- name unter dem Einfluß von pasere Femininum ist, oder ein Eäfername analog zu gändac Maskulinum. Am meisten leuchtet noch eine Angleichung an den Artnamen ein, sofern ein solcher überhaupt schon (als Erbwort oder Lehnwort) exi- stierte. So ist man denn auch hier wieder einmal ganz auf die Phantasie des Volkes angewiesen, das auf Grund von Personi- fikationen (Prosopopöien) dem einen Tiere männliches, dem andern weibliches Geschlecht zuschreibt. Bisweilen richtet sich das Geschlecht nach der äußeren Wortform; so sind die Namen auf -ar alle Maskulina; (Hand- werker!), ebenso die auf -as, -äü und -ete. Anm. Die durch Metapher oder Metonymie ent- standenen Namen haben natürlich das Geschlecht des Meta- pherwortes: z. B. poapä Froschfisch, masc; steluta Glüh- würmchen, fem. etc. Digitized by VjOOQIC — 169 — ar.a^akumban 165 alb 143 alba 143 albeiü 143, 156 albüi^ 121, 148 albinä imparäteasä 142 albinä ^gäneascft 141, 165 albinärel 128, 153 albi;or 121, 148 albisoarä 121 albomü 121, 159 albiiria 158 albufSü 121, 155 alineus 144, 161 aluiiar 124, 129 amägitoare 128 apiecätoare 145 arap 141 aripa gäftei 119 arpadas 161 arfi^ 127, 129, 141 aurel 143 ausel 147 babie 161 bäan 161 biOigar 124 bäigar cu com 164 b&adaon 136, 155, 161 bän^ 137, 152 Namenyerzeiclmis« bänzar 153 bämäuz 136 bärsac 119, 137, 150 barzaon 136 bärzäun 136, 155, 161 bätea alba 119 bätucel 127, 148 bät»n 119, 152 bä^ 137 bazä 134, 166 bäzgämi 136, 155, 161 bäzoniü 159 behebe 133 beleiü 156 berbecel 137, 148 berbecel mare 121, 139 berbecica 148 berbec4 137, 139, 148 berbecu^ 148 be^va 125, 128 bijog 159 bl^toare 126 bitolus 161 bizä 134 blehaucä 145 bobeiü 156 boboc 158 bobonel 143 bocänitoare 126, 128, 160 boian 161 boistean 155 boldeiü 156 bombar 136 bondar 136 boüdärag 136 bongar 136 bongoiü 136, 159 bonzä 134, 166 bonzälSü 155 bonzar 136, 153 bonzäras 136 bonzäroiü 136 bomä 166, 134 borza 134 botgros 118, 165 botolan 161 botros 118, 165 boaldeapS138,164 boul de balta 138, 164 boul de noapte 138 boul Donmului 139, 163, 164 boul Itd Dumnezeu 119, 138, 140 boul popei 139, 164 bourean 156 bourel 119,120,139, 147 bozgoiü 136, 159 Digitized by VjOOQIC — 170 — brftdisoare 124, 147 brezoitl 159 buburu^ 122 buburuzä 122 bucälaie 151, 165 budiianS 161 buf 133 baft 133 bufiiä 133 bufiii^ 133, 136 buh 133 buhS 133 buha-ciumeJ 164 buba de curechiü 140, 164 buhac 133, 136 bubaiü 119 buhaiüdebaltäl37, 139, 163 bubaiü lui Dumn. 139, 164 bubnä 133 buhnita 133, 136 buhurez 136 bujorean 156 buligaie 163 bumbar 115, 136 bundar 136 bunzar 136 burghias 128, 154 busoiü 161 buzar 136, 153 buzata 143, 154 cäcSÜ 126, 155 cäci^a 124, 130,148 cailS 158 calul de apä 139, 164 calul draculul 139, 140 calul popel 139 calul St. Gheorge 139, 140 calul turtit 139 ar. calul al-Dumn. 139 cälugSrit;ä 128 cäus 139 cäusel 139 cSlul 119, 126, 139 cämpean 144, 156 cänepar 128, 129 cänepioarä 129, 147 cäpä^ämere la sti- nä 144, 166 capul cerbului 119, 164 capul lui Adam 140, 164 capul de moarte 121, 164 capul mor^or 164 captntorturä 126, 165, 166 capra dracului 139, 140, 163 cSpuse 120 car 157 caraban 151 carabet 157 carabete 156, 161 cSräbus - de - maiü 129 cär&bus -de-päpu- ;oitL 129 cärSbusel 138 cärceiü 156 cärcel 126, 148 c&rete 157, 161 cSrjancä 119, 152 cSrsteiü 135, 156 cärstel 135 cäsi^ia 124 castaniu 143, 158 cä^rStoare 125,160 cätel 139 cä^ul-deturbäl39, 164 cäfelul frasinelor 124, 139, 164 cä^elul pämtntului 139 cenusia 143 cerb*143, 144 cerbul lui Dumn. 119, 164 cerbar 154 chesai 151 cibuc 134 cihurez 136, 157 ctnele-babei 139, 164 ar. cinele di-la-oi 139 ctnele tätaresc 139* 141, 165 cinciar 145, 154 Digitized by VjOOQIC 171 — cintez 135, 157 cintezä 135 cintinifä 135 cintitä 135, 148 cintizoitl 135, 157 cioarä 143 ciobac 134 ciocänitoare 127, 128, 160 ciocänitoare pe- stritä etc. 121 ciocärlan 152 GiocarlSni^ 152 ciocarlie 152 ciocärloiü 152 clocgros 118, 165 cioclejel 124, 147 ciocoiü 159, 161 ciof 133 ciomvicä 132 cioracä 138 cioroaie 138 cioroiü 159, 161 cioscotaie 151 ciovicä 132 cire|ar 128 ciuf 133 cialinrez 136, 163 ciurez 136 cius 133 ciutac 143, 150 ciavicä 132 clon^ar 118, 153 cobzar 137, 153 cocobarzä 163 cocosttrc 163 codaciü 150 codalb 144, 165 codälbean 156 codalbitS 121 coda^ 120, 155 codäü 143, 155, 161 codel 147, 161 codin 161 codobaturäl26,163, 165 codobä^a 163, 165 codros 121, 165 col^an 124, 155 copoiü 161 corb 143 corb albastru 138 corbiciü 158 corcan 135 corcodan 143, 165 cordea 120 cordelat 120, 155 comac 118, 150 cornätar 118, 154 cornenciü 118, 150 cosacüü 137, 150 cosar 137, 153 cosas 130, 137, 154 costache 150 cotar 125, 153 co^iobatinä 165 cotoc 158 cotorobaturE 165 cotorobu|cä 165 crfieasa - albinelor 142 crSiete 122, 157 cräisor 122 crastaiü 135, 151 crästel 135, 148 creste^i 135, 157 cristeiü 135 croncan 135, 152 croncäü 135, 155, 161 cuc-armenesc 165 cucusor 140 cucuvaicä etc. 135 cucuvelä 135 cufondaciti 128,150 cufandar 128, 154 curä In foc 126, 166 curcule^ 157 curculez 157 curechi^ä 129 curtubef 120, 142 163, 165 04 144 megl. cuvaciü 119 dirdalä 145 dlrjog 145, 159 dlrlog 159 domnisor 140 draghicfö 122, 158 dragobete 141 drometi 126 dubÜar 124 dudSü 155 dolus 161 dumanS 144, 156 dumbrSvancä 123, 155 Digitized by VjOOQIC — 172 dumbräyioara 123, 147 dztmbrilä 145, 158 ar. dzundzunar 136, 153 ar.dindiiiarl37,153 ar. dindir 134 fadies 122, 147 fanäras 122 fibjancä 161 ar. favru 119 fedeleiü 156 festilpopei 122,164 fesusor 122 fidel 161 fidus 161 fliuscä 137 floranä 152 florant 122, 124 florean 152, 156 floricel 147 florinte 122, 124 fluerar 130, 154 fluerator 130, 160 fluturas 129, 154 ar, foartecä 119 focalluiDumn. 122, 140 forfecar 118 forfecäras 118 forfecärel 118 forfecea 119 forfecel 119, 147, 148 forfecu^ 119 freanfä 145 friguriL 141 fadulache 150 fagar 125, 154 fag&tt 125, 155 fagilä 158 faries 127, 147 farisor 127 ftimicar 128, 153, 154 fasar 118 gaia-gäinelor 164 gäina-cu märgäri- tare 164 gäina de apä 164 gäiiia lui Damn. 140, 164 gäinar 128, 153 gämusl48,160,161 gäiBUSä 122, 138, 140 gäinusa-de-sarä 140 gäiiiusa lunei 140, 164* gai^ä-Ylnetä 138 gandac de bäligä 124 gandac de turbä 141, 164 gandac mazerei 164 gandac mirositor 130, 164 gandac mor^lor 141, 164 gandac puturos 130 gärgäun 155 gätejel 124, 147, 149 gSunoin 159 gavril 142 gäzä 134 gelat 128 gbespar 154 gbindar 129 ghionoae 136, 142 gbiorian 161 ginsoc 158 glrbitä 121 giscan 151 giungiunar 136 godac 150 gon 133, 142 gonaciü 125, 150 gongä 134 gonifä 125, 148 goni^r 125, 154 gonitor 125, 145, 160 grelus 114, 115 griveiü 143, 156 gndulus 161 ar. gugiufoarteca 119, 163 gulerata 143, 155 golerus 143, 160 gufatä*118, 155 herete 157, 161 ar. hiavrä 141 bot 144 briscar 129 Digitized by VjOOQIC 173 — huhurete 136, 157, 161 hnhurez 136, 157 hultan - de - piatra 124 hulub selbatic 164 hurez 136, 157 iepnrar 128, 144 iepurean 152, 156 iemncä 143 ileanä 142 ilenata cea pSdu- chioasS 121, 138 impärätel 122, 142, 147 inftrifa 128 inchiiiätor 127 inelar 119, 153 lOTdache 150 jidan 130, 141 jidoT 130, 141 joianä 144, 156 joimäri^ 120 jujnnar 136 jumetate de pasere 164 juvete 157 kükuv9 133 läpädaiü 151 läpädus 161 läpädul 161 lardar 129 lästun 138 lätaret 120 lätäus 125 Iätara§ 125, 154 läutar 137, 153 lemnus 161 licuriciü 121, 157 lingäü 142 lipitoare 125, 126, 160 lipurar l28 lisceiü 161 lombos 159 lopätar 118 lucroaie 159 luminä de pädure 122, 164 lunaea 144, 151 lupache 150 lupan 144, 152 lupeiü 156 lupul vräbiilor 128, 140 mädälasä 161 märacinar 123, 153 märgäritä 141 marhai 151 mariu^ä 140, 141 mär^aie 151 märt;an(ä) 144, 156 mär^oagä 161 mäzerar 129 mercanä 156 mieläritiä 124 mielutä 139 miercurea 144 mierean 152, 156 mindrilä 143, 158 minunea 136, 148 minzoc 145, 158 miorlan 130 misunoiti 124 mititel 143 mitropolit 142 mlac 145, 150 nmihobo 134 mninunita 136, 148 molet 157 molete 157, 161 mornitiä 130, 148 momitar 130, 148 mos-marfcin 142,163 mosut 121, 147 motoc 158 mo^oc 158 muldzuf 145 o mulgecapre 142,165 muntean 156 murgaiü 151 murgilä 158 musca de yiermi 119 musca näsdrävanä 141 musca rea 164 muscar 129 muscoiü 138, 159 ar. muskonu 126, 159 mustea^ 143 ar. mu§uronu 124 Digitized by VjOOQIC — 174 — negreiü 143, 156 negrilä 158 negru 143 negrus 161 negrascä 144 neyästaicä 122 nouras 125 nourel 125 nucar 129 oaea mor^ilor 139, 140 ochianä 152 ochiar 126, 153 ochiul boului 120, 164 ochiul päunulai 122 oit» 139 orbet 120, 125, 157 pädurean 144, 156 päius 161 papagol ^gäDesc 141 päpaludä 122 päräitoare 130, 160 parisache 150 parpalac 133 päsäricä 144 pascali^ä 129, 148 päscali^ 141, 148 paserea domneascä 140, 164 paserea cänepei 164 paserea de ghia^ 124, 164 paserea inului 164 paserea ometolut 124, 164 paserea tätäreascä 141 paserea ^igäneascS 141, 164 pasti 129 pästorel 124 pästori^ä 124 pätpädac 133 pätrar 145, 154 päträrel 145 päuni^a 122 pentenoagä 159 pepturas 121, 154 pescaras 129 pescärel 129 pescäri^ä 129 pescärus 129 petrar 124, 153 petrel 123, 147 petrusel 124 piciganie puturoasä 130 pieptalacä 133 pieptenus 160 pipalac 133 pisca'n floare 126, 163, 166 pisicä 144 pifigane 126 pi^igoiü 126, 159 pi^igus 126,148, 160 pittmpärätas 120, 142, 163 * pi^ingäul dracului 127, 155 pitpalac 131, 133 pitpediche 133 pituUca 125, 148 pituHciü 125, 157 pitulus 125, 148, 149,* 160 plävan 161 plesuv 121 plevaie 151 poala - li - Stä -Marie 122, 140, 164 poapä 122, 142 podut 119, 147 popeancä 156 porcusor 125, 130, 139* porcu^ 125 porumb 122, 144 porumbar 128, 153 pommbean 156 prian 161 priboiü 161 prigoare 121 privighitoare 130 prunar 129 prundäras 124 prus 141 pucioasä 130 puboier 129, 153, 154 pupuzicä 143 purcelete 157 purcelusä 139 puricas 138 Digitized by VjOOQIC — 175 — räbar 129 räcusor 119 ragaciü 150 ra^ä besinoasä 130 ra^ä mutä 130 rä^ascu^ 126 repede 125 rimä 127, 166 rlndunea de noapte 129, 140 rindunica Domnu- lui 140, 164 rtndunica de ploaie 140 ritan 118, 152 ro^caie 151 rosiu 144, 158 rujaie 151 rujan 152 rus 141 rusoare 121, 148 sac 120 sacusor 120 ss^ar 145, 153 sälanä 161 samuracba 150 scäier 128 sclnteut;ä 122 scobar 118 sco^ar 128, 138 scorfäras 138 scor^ärel 138 scorusä 129 scripcar 137, 153 scripcäras 157 scrofitiä 139 scundac 150 sfärcioc 126, 165 sfintea^ä 135 sfirdaicä 127 sfrancioc 126, 138 sfräncioc 126 sfredelac 122, 150 sfredelas 122 sfredelus 122, 160 sfredelusul lenma- luü 128 sgriburiciü 125,157 sünboticä 144 simburar 129 simtanä 152 sim^vearä 137, 165 sitar 118, 153 somn 116, 127 somnisor 127 spräcioc 126 spurcaciü 150 spurcoaicä 159 stäianä 161 stancä 142 stävarache 150 stelutÄ 122, 143 stigletel57,161,147 stigle^i 157 sträluc 121, 166 strelicm 127, 141, 158 strigoies 141 stupitul cuculuil20, 142 subtirel 143 sucitoare 126, 160 suflet de strigol 164 suflet mor^lor 140 sugare 145 suraiü 151 suran 152 svärdaicä-rosä 121 seas 145, 154 serpete 157 sinos 159 sopirlar 128 sorecar 128 soriciu 158 stiricä 142 ar. sum^roüu 124 svab 141 täcäitoare 126, 160 taptalacä 133 täun 155 taur 119 taur lui Dumn. 139 tiucä 144 träilä 161 trändus 126, 166 tränt 166 tulus 161 turmac 144, 150 turturicä 144 tabue 134 iän^rofö 138, 159 iäpos 145, 159 täpuiü 145, 161 ^äräncutiä 122 ^iboacä 158 iiclete 157, 161 Digitized by VjOOQIC — 176 ^igaie 161 ^igfina; 141 ^igftncusä 122, 141 iigläü 157 ^glean 157 ar. findirS 134 tintar 121, 153 ^tizoiü 134 tioabä 134 ^bäc 134 ^ugaiü 161 ^urloiü 161 ulies 138 uligaiell6,152,163 uligan 152 uli|or 138 uliul-riodunelor 1 64 uliut; 138 uninea 136, 148 urechelnitäl26,142 urechi^ä 126, 147 urechiusä 126, 147 Ursache 150 urseiü 143, 156 ursiu 144, 158 urzicar 123, 153 uskiroiü 159 vaca-Domnului 139 väcälanS 161 väcärel 124 yftcäritä 124 varosa 159 vätuiü 161 v^erdaicä 120 verdate 120, 154 verdetl21,156,157 verdete 121, 156, 161 verdoiü 120, 159 verilä 161 vespar 128, 153 viar 124 yierme de m&tasa 164 vierme lucitor 164 viermenar 119, 153 yiespe ^gäneasca 141 viespoiü 138, 159 vinaie 151 vinderel 116 vinericä 144 vlnturel 116 vireanä 156 virtecap 126, 165 vräbet 156, 157 vräbete 156, 161 vräjitoare 141 vulpoitt 159 Yultar de camp 124 zangänar 136 zävoian 161 zorilä 144, 158 Benutzte Werke und Abkürzungen. Archiva din lasi, niinän. Zeitschrift, 8. Jahrg. 1897. Barcianu, Wörterbuch der rumän. u. deutschen Spr. Her- mannstadt 1900. [Bare] Bechtel, Über die Bezeichnungen der sinnlichen Wahr- nehmungen in den idg. Sprachen. Weimar 1879. Bonelli, I nomi degli uccelli nei dialetti lombardi. In Studj di Pilologia romanza, IX, S. 370 ffi 1903. [Bonelli] Brehm, Tierleben. Brugmann, Grundriß der vergleichenden Grammatik der idg. Sprachen. Digitized by VjOOQIC — 177 — Bru,gmann, Über Wortkomposition, in den Verfaandlangs- berichten der kgl. sächs. Gesellschaft der Wissenschaften 1904. Candrea-Hecht, Grammaire roumaine. Paris 1900 Cihac, Dictionnaire d'Etymologie Daco-Romane. Frankfurt 1870 XX. 1878. 2 Bde. [Cih.] Cretu, Lexicon Slavo-Romänesc Bucuresci 1900. [Cre^u.] Dame, Incercare de terminologie poporana 1898. [Dame.] — Nouveau Dictionnaire routnain-fran^ais 1893. Densusianu, Histoire de la langae roumaine. Paris 1901. I. [Densusianu.] Diez, Grammatik der romanischen Sprachen. Y. 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Auch sind Flezionsformen der Substantiva nicht immer gleich; nicht selten kommt es vor, das dasselbe Wort durch drei Formen vertreten ist. Alle diese Formen schließen sich entweder dem N- oder S-Arom. an, abgesehen von einigen Fällen, wo man vielmehr mit einem Fehler des Schreibers zu tun hat, als mit einer Form, die irgend einem Dialekte an- gehört. — Die Erscheinungen der verschiedenen Formen er- klärt sich leicht daraus, daß in Ochrida, woher die Verfasser des Manuskriptes stammen, neben den Far§erioten auch andere Aromunen verschiedener Herkunft wohnen, und infolgedessen hat das dortige Aromunische keinen einheitlichen Charakter. 12* Digitized by VjOOQIC — 180 — Ich habe die Sahst und Verha des ganzen Cod. Dim. ausgezogen, ausgenommen von dem VI. Kapitel unter dem Titel: ,,Aista didafiie aln ajn Antoniu'' Seite 48a — 57a, das von Paul Dachselt bereits bearbeitet worden ist (Jb. I 1). I. Das Substantiv. In der Anordnuiig des Stoffes richtete ich mich nach der Vorlesung Weigands. A. 1. die Maskulina auf Eons, oder u (ü) PL i (9) 2. . . „ ePl. i 3. „ n « Ä n ^ 4. „ „ n ^ 6, 1 PL adz9 B. 1. die Feminina auf ä PL e 2 ^' n n 3. « V 4. „ ^' n n 7 C 1. die Neutra mit PL auf uri (urg) ^* w n w » » ® 3. „ n r »» 71 i (9) Xm 1; Maskulina auf Eons, oder n (n) PL i. Während für das Arom. die Regel gilt, daß auslautendes u nach einfachem Eons, fällt, wobei aber bei auslautender Explosiva deutlich die Lippenrundung ausgeführt wird mit leichter Flüsterung, nach mehrfacher Konsonanz aber voll gehalten wird, sehen wir im Cod. Dim. das u auch nach ein- fachem Kons, bald geschrieben, bald abgefallen z.B. om61^^/^ omu 28 2'^, daskal 15b®, daskalu 45*^ etc.; dieses Schwanken zeigt sich vor allem bei Wörtern auf Dauerlauten 1, m, n, r, ä w 1 ä V ä ä w le ä n uri e n i e n uri e v e Digitized by VjOOQIC — 181 — 8, s während solche auf Explosiva meist u zeigen: rugu 14^®, robu 37'^i, natu 87b^ 87^2, bgrbatu 87b5 etc. Weigand halt dieses u für ein stark geflüstertes u, wie es besonders deut- lich in Zagori zu hören ist, (auch im D. R. kommt es vor), und hat es deshalb meist mit ü umschrieben. — Im Flusse der Rede, besonders aber nach Liquiden, konnte es leicht ver- schluckt werden, weshalb u bald erscheint, bald schwindet. Daß nach mehrfacher Koosonanz u voll gesprochen wurde und noch wird, ist sicher. 1. Maskulina auf Eons. Singular ohne Artikel. daskal löb^, cJiafur 21^ iyumin 1122, hidekur 13b2, kglu- gur lllb^^, maskur 18b^', noor Ulb®, pikurar 69^^ sots leb^s, uratS 69^^ Maskulina auf u (ü). Sing, ohne Artikel: afurü 2824, 29b^ afendu 17bi8, 37bl^ arhondu 1002, bgrbatu 87b5, rfaskalu 45^^ domnu 1220, I5s dervisu 22b^ dusku 103bl^ ^aru 1222, hgrgmitu 28b9, 29b^ hilu 1526, yaturu 3723, katriyu 63b20, koKilu 282, nikuKiru 15b^ robü 3721, purtaru 33b27, siimenu 57l^ sklavu 3721, 38bi», sghatu 58b2^ sikeru 32b5, tiMu 25b6, tiniru 18b25, 29«. Mit Art. -lu: ahrafigellu 25b\ b^rbatlu 26^, demunlu iV% episkoplu 28«, fitsofu löb^, fumeilu 19b2 3, k^senlu 28b», k^senulu 28b24, izmikafu 29^ 29b23, l^ndzitlu 12i^ mintäg- noslu 27b25, savanlu 39b3, sohatlu 39^, suflitlu 36b24, tiniru 28b'; 296 vetsinlu 122b8. Mit Art. -ul: ausatikul HO«, birbekul IO322, birbekulü 103bi*, domnulu 43^ dispulatul 28b24, dzudikatulu (Richter) 15b«, episkopul 28^4 i', 28b2, 2921, lupul 37^, lakul 106^^ mesul 88b2i mitrupolitul 117«, mortui 82 ^^ mint§inosul 44^ orbul 2513, profitul 77^3, sotsul 21b23, tatul 1822 24^ vgrtosul 85bi2, bugatul n\ vetsinulü 122b8. Gen.-Dat. Sing, mit Art. a afendului 582«, 14^8. a ausatiklui 32b22, a fitäofui löb^», Digitized by VjOOQIC — 182 — 96 *^ a demunlui 11 22, a dzudikatlui 49 1«, a Kiilui 21 20, a yatufui 36bi6, a profitlui 95^ a tatului 18^K Vok. Singular. afendi 108^2, bugate 42bi2^ duamne 24^*, 43^ dirfaskale 143, egumene 112bi8, episkope 28b3, Kilu 20b22, om Gl^^ie^ omü 25b^ 21b \ 121b l^ pgrmgtefte 42b ^^ prezvite 87b3, tinufu 28'^, virgiru 92 b^. Plur. ohne Art. a) auf -i: afendzi 73b2, aslani 107^ 108^ arKiereani 124b', apustolani 84bl^ afigeli 11», fitSori 14*, 18bi3, yitsgli TG^S 112bi5, yerni Gib*, kokili 23^^ kglouggri lUb^^ kriätin 1226, 13b^ kusurin 11 1«, 12b26, lukgrtori Hb», okli llb^', pe§ti 4720, proÄi 61 b», peri 107b l^ poni 68b ^^ rudzi I421, ortodoksani 119bi8, rakuri 20b9, §kIoK llObS uamin 13^ ursitori 73 b^. b) auf 9: amgrtioä^ 46^^ profitsg 87b*s, gQ^gg l6b^^ 20bS 21b' etc„ sgkatsg llObS sghatsg 88*^ 22^ 25^^ uaspitsj 20b^ c) auf Kons.: bgrbats 18b i', nvitsas 81b2i, 87 1». Plur. mit Art. aj Art. -li: amgrtiosli 12b22, 29b25, ailgilli 29bi^ apostoli 26b29, apostolanli 44^^ aslanli lOÖ^S apustoffi 125^«, dusmanli 2120, demunli 1124, domnili 85b2o, fitsorli 12b26, 14b*, 17^ 23*^ Filisteili 76^6, Füistüazii 76^^ heruvimli öSb^, hilli 14*, hgpsgnasli 12b^S Hananginli 72^*, izmikarli 22^, Izdrailazii 76^ ludeanTi 84*, 81bi2, Kainitsanli 70b20, kusurinli 26^^ 12b25, kgluggrli lUb^ linivoäli 27^*, maimunli 20b«, mun- duisli 26bi2, mintäunoäli 272», ilgrikasli 12b2', nasli 87bi2, niposli 70b22, pestili 68b i», pizuiarisli 19b26, profisli 77 ^^ Sarakiniazli 111b, sodomoianli 17 ^^ sklaili 69**, äaisli 67b 2, tinirli 14b2, uaminli 186^% uarfgnii 119, uvreili 78^ vitsinli n2bK b) Plur. auf gli: afendzgli 78^', auSgli 20b ^*, amirgradzgli 117S dreptsgli 27', 12b22 1312 etc., FüistUadzgli 75b3, 76« levendzgli 73b^ lutsgli 43*', mvitsatsgli 28b2*, profits9li26b29 (einmal profitsglg 87®) etc. sgmtsgli 65 2 6, uratsgli 57 b 2. Digitized by VjOOQIC — 183 — c) Plur. auf -il: amgrtioäil 12 ^^ 13^* ^"^ etc., kgtjrgsitsil 111', ratsil 20biö. Gen.-Dat. Plur. a apiätilor 125*^, a apostolanlor 26^^ a apustolanlor 84b^ a apostulor 67b^ a ailgelor 18^ a afigilor 28b*, 29b**, a afl- gelli 44b^ a amgridoälor 18^ a demuni 44b'^, a drepsilor 32* S a fitsofor 17b2, 14b* ^ 15b^, a.firgonlor 74b3, a faraonlor 82^, a fariseanlor 82^ a iudeanlor 84**, a izdrailazlor 77*^ a kailor 16*', a kusurinlor 26^^ a mandiatsilor Ibh^^, a mvit- satsilor 26*^, a munduislor 16b^, 86^ a pgrmgteftsglgru 73b*®, a Sodomoianlor 72*', a Sodomianlor 72*', a uarfgnlor 11*^, a uvreilor 78 ^ a ehtruror 124 *^ a izmikafor 103**, a arslan- lor 106***2. Vok. Plur. afendzg 117», amgrtiosg 46**, apostoli 652', hiji 142^ i9b26^ hiili 28b2s, kgtgrgsisTi 46®, voi strgfigili 46 *^ uvrei 25®. Bemerkungen zu Klasse A 1. Singular. Die artikellosen Formen Sing, unterscheiden sich von denen meiner Heimat bloß durch das Beibehalten des vollen resp. geflüsterten u nach einfacher Konsonanz. In meiner Heimat wie überall im Arom. wird nach Liquiden kein YokaUscher Laut mehr gehört (daskal), aber nach ein- facher Explosiva wird mit deutlicher Lippenrundung und leichter Flüsterung, inZagori mit starker Flüsterung gesprochen. Bemerkenswert ist auch die Artikulationsweise, welche sich wesentlich von dem N- und S-Aromunischen unter- scheidet. Sie wird auf zweierlei Arten gebildet und zwar: mit dem Art. -1 (-ul), genau wie im D. Rumänischen, und mit -lu wie sonst im Aromunischen üblich ist. Aus den Formen, die im Codex vorkonmien, läßt sich nicht genau fest- stellen, welche von den Subst., ausgenonmien von denen mit mehrfacher Konsonanz, den Art. -ul und welche -1 bekommen, da sowohl die auf u als auch die auf einfachen Kons, bald -lu, bald -1 zeigen. — z.B. von auäatikü 17* kommt ausa- Digitized by VjOOQIC — 184 - tikla 75 b2 und äuSatikul 110®' vor; von episkopu haben wir episkoplu 28®, 28b9 und episkopul 28^* i', 28b2, 29^^, die letzte Form mit -1 tritt etwa doppelt so oft auf, als die mit -lu. In meiner Heimat wie sonst im Aromuniscben werden die Sübst. dieser Klasse mit -lü artikuliert. Die Artikulations- weise mit -1 existiert bloß in den in der Nähe von Monastir gelegenen aromunischen Ortschaften Gopeä und Molovista, die auch sonst bemerkenswerte Abweichungen zeigen. Bemerkenswert sind die artikulierten Formen wie izmi- Kafu 29^\ 2923, mgngstifu lllbii ^2^ und tinifu 28b^ 29^ fnr izmikarlu, m^ngstirlu und tinirlu, die ein gerolltes f für die Gruppe rl zeigen, worin der Einfluß des Albanesischen zu er- kennen isi Im N-Aromunischen kommt diese Erscheinung häufig nur dort vor, wo die Aromunen aus Albanien stammen. Die Flexionsweise im Cod. Dim. stellt sich also folgender- maßen dar Sg. N.-Akk. fitsoru PL fitSorli G.-Dat. fitsofui fitsofor gegenüber der in meiner Heimat Sg, N.-Akk. fitgorlu PL fitsorli G.-Dat. a fitsorlui, (-fui) a fitäorlor Die Form fumeilu steht für fumellu wie in meiner Heimat sehr üblich ist, und ist eine männliche Bildung von fumeale zur Bezeichnung sowohl der männlichen als auch der weib- lichen Nachkommenschaft. Also, frate-nu are ma§ un famel heißt: mein Bruder hat bloß ein Kind. In diesem Satze wird das Wort famel nicht richtig durch Kind übersetzt, da man durch fumel nicht nur ein Kind, sondern auch gewachsene Knaben oder Mädchen versteht. — - Dieses Wort ist sehr ge- bräuchlich in meiner Heimat in Monastir und Cruäova. Im neu erschienenen Werke von P, Papahagi „Basmele Aromäne^ habe ich das Wort nicht gefunden, aber es kommt der Plural desselben in Weigands „Aromunen'' II 96, 42 vor. Bemerkenswert ist noch die artikulierte Form von tata, tatul für tatäl oder tatplü. Diese Form kommt häufig im Digitized by VjOOQIC — 185 — Codex vor; z. B. V8^^, 18^*. Zu bemerken ist, daß auch in der Mexion das u beibehalten wird. Also: Sg. N.-AkL tatul gegenüber tatäl G.-Dat. tatului „ tatälui Der Plural kommt nicht vor. In meiner Heimat wie überall im N- und S-Aromunischen ist diese Form völlig un- bekannt. Merkwürdigerweise konmit dieselbe Form in alten dr. Texten vor z. B. in der „Dottrina christiana . . . von Vito Pilutio (Gaster 226) mehrere Male, auch wird sie nach Weigand noch heute dielektisch. gehört. Zum Gen.-Dat. Sing, ist wenig zu bemerken, da er wie überall im Aromunischen gebildet wird. Der charakteristische Vokal u erscheint meist, wenn es nach mehrfacher Konsonanz stehi, und schwindet nach einfacher Kons. z. B. a afendului 5826, 14b8 aber a ausatiklui 1S^\ jedoch a tatului 182i. — Was die Form a yatufui 36b ^® anbelangt, so steht sie für yaturlui, yatrului. Über rl > f siehe oben. Der Vokativ der Subst. dieser Klasse wird entweder mit e gebildet wie z.B. duamne! 24 ^^ 43^, episkope! 28b^ oder der Nom. wird als Vok. gebraucht: oin! 61*^ ^^ omü! 25b*, 21bi, hilu! 20b22, oder bei den türkischen Elementen wird der Vok. der entsprechenden Sprache gebraucht z. B. afendi! 10822 (Nom. afendu) ebenso wie ciorbagi! kirigi! saiaktsi! etc. Diese drei Arten sind üblich in meiner Heimat wie überall im Aromunischen. — Der Vok. auf -le ist nur bei Dumnidz^ (das aber nicht zu dieser Klasse gehört) im Cod. belegt. Plural. Der artikellose Plur. der Subst. dieser Klasse wird mannigfaltig gebildet, je nach dem auslautenden Kons. Die meisten Wörter bilden den PI. regelmäßig auf i (i) wie aslani 107^ von aslan, jitsgli 762* von yitsgl, yerni 61b^ von yermu etc. Die schon im Sing, auf Zischlaut auslautenden Subsi bilden den Plur. regelmäßig auf 9 z. B. sotsg 16b*^ 20b*, 21b' von sots, amgrtioSg 46^ von amgrtios etc. Die auf einen Dental auslautenden Subst. bilden den PL entweder auf 9 z. B. profitsg 77b von profit, uaspitsg 20b^ von uaspit oder auf Zischlaut (ts, s) mit Schwund des ursprünglichen 1: Digitized by VjOOQIC — 186 — fo^rbats 18b^' von bgrbat, nvitsas Slb^^, 87*® von nvitsat, worüber sieb keine Regel feststellen läßt. In meiner Heimat ebenso wie im N- und S-Aromtmiscben bildet man den PL nacb einer bestinmiten Begel: die auf die Zischlaute s, § aus- lautenden Subst. bilden den Plur. auf ein schwach geflüstertes i. z. B. au§i pl. von au§ und amgrtiodi von amgrtios etc.; die auf einen Dental auslautenden Subsi bilden den Plur. auf g nur in dem Falle, wo dem Dental noch ein Eons, vorausgeht; geht aber dem Dental ein Vokal voraus, so wird der Plur. entweder mit einem geflüsterten i gesprochen, oder das i wird — genau wie im D.-B. — ganz von dem Zischlaute aufgesaugt Z. B. von preftu pl. preftsg, von araftu pl. araftsg, von Adj. koptu pl. koptsg, Verb, 2. Pers. Sing, mpartsg von mpart etc.; aber von profit pl. profitsi oder vielmehr profits von sots pl. sots etc., und nie profitsg, sotsg wie im Cod. Dim. Da die Zahl der Wörter mit PI. ohne j sich nur auf zwei Fälle beschränkt bgrbats und nvitsas, so kann es mög- lich sein, daß dieselben aus dem N-Aromunischen aufgenonmien worden sind, zumal alle übrigen auf Zischlaut auslautenden Formen den PI. auf 9 regelmäßig bilden. — Dieser Übergang von Formen aus dem N-Aromunischen zeigt sich in größerem Maße bei den Subst der anderen Klassen. Bemerkenswert ist bei der Pluralbildung die Formen arfiiereani 124 b*^ von arHiereu und apustolani84b^^ von apostol. Diese Art Bildung ist sehr üblich im Aromunischen und sie schließt nicht die andere regelmäßige Bildung auf i aus, so daß apostoli wie apostolani geläufig überall gebraucht werden, doch mit einem Unterschiede: nämlich das Suffix -ani aposto- lani hat im Aromunischen kollektive Bedeutung und bildet nur Pluralia von Personennamen. Die Flexion ist folgender- maßen: Plur. N.-Akk. apostolanli 44 1^ G.-Dat a apostolanlor 26^® neben N.-Akk. apostolli 125 ^^ G.-Dat apostulor (gemeint ist vielleicht apostollor wie bei uns). Digitized by VjOOQIC — 187 — Die Form afendzi 73 b^ für das erwartende afendzg, wie auch in meiner Heimat üblich ist, ist vielleicht ein Schreib- fehler, da sonst überall im Codex die auf Zischlaut auslautenden Subsi den Plur. auf g bilden. Die Form lukgrtori Ub^ steht für lukrgtori ist weit ver- breitet, ebenso sagt man lieber dzug lukgrtoare statt lukrgtoare. Der art. PI. hat bei denen auf i meist li: demunli 85 b^^, linivoäli 27 ^^ etc., dagegen von rak — ratsil 20 b^®, eine Form, die man nach dem häufigen Sg. auf -ul viel häufiger erwarten sollte. Sie findet sich allerdings noch bei solchen die un- artikuliert g haben (s. Liste p. 182 unter c). Letztere haben in der Regel -gli, wobei es zweifelhaft bleibt ob z. B. afen- dzgli so zu lesen ist, oder als afendzgl, denn durch die grie- chische Schreibung Xlrj kann auch bloße Mouillierung be- zeichnet werden; bei uns wird afendzol etc. (s. Beispiele unter b p. 182) gesprochen. Das Schwanken in der Schreibung ist sehr auffallend z. B. von amgrtios kommt fünfinal mit -il vor, amgrtiosil 12^^ IS^* ^^ 29b20, 13^^ einmal mit 9I amgrtiosgl 28b2^, daneben aber kommt es auch mit -li vor, amgrtioäli 12b22, 29b25, profitsgli 26b25, profitsgIg 87^ daneben aber nur einmal belegt profisli 77^®. Da bei Zischlauten die Formen auf -gli (il) an Zahl die auf -li weit übertreffen, so halte ich die ersteren für die maß- gebenden und die wenigen anderen auf -li wie profisli etc. als Entlehnungen aus dem N- oder S-Aromunischen. Dort richtet sich die Artikulierung genau nach der Pluralbildung und zwar haben alle auf Zischlaut oder irgend einen anderen Kons, ausgehenden Wörter im PI. den Art. li, während die auf -o ausgehenden -I haben. Z. B. aus pl. ausi mit Art. ausli, amgrtios pl. amgrtioäi mit Art. amgrtiosli, mintSunos pl. mintSunoäi, mit Art. mintsunosli etc., aber dreptu pl. dreptsg mit Art dreptsgli, preftu pL preftsg mit Art. preftsgK, aleptu pl. aleptsg mit Art. aleptsgli etc. Bemerkenswert sind die Formen Filisteili 76 ^^ Filistilazli 76 1^ dann Filistiladzgli Ibh^ (filistililadzgli 76« verschrieben). Die erste beruht auf dem Namen Filisteü pl. Filistei Art. Digitized by VjOOQIC — 188 — Filisteili; die übrigen beruhen auf der Form Filistili, der wie alle türkischen Subsi dieser Klasse, den Plural auf griechische Weise -ädfs bilden. In meiner Heimat ist die Bildung auf -ean bei Völkemamen viel verbreiteter. Hananginli 72^^ steht für Hanangianli (wie Sodomöianli) zum Sg. Hanaän 72* ^ ^*. — Im Aromunischen wird gewöhn- lich Hananit pl. Hananisli gebraucht. Levendzgli 73 b^, statt Levitsgli oder Levisli, wie in meiner Heimat und sonst üblich ist, die Nachkonmienschaft von Levi, ist vielleicht eine ana- logische Bildung nach livendu, levendu '^ flink, stark, elegant Der Gen.-Dat Plur. ist regelmäßig gebildet. Nur die auf Liquida auslautenden Subst lassen dieselben bei der An- hängung des Artikels assimilieren z. B. a afigelor 18^ für a afigellor, a apostulor 54b^ für a apostoUor, a izmiKafor 103^* für a izmikarlor etc. Beim Vok. Plur. ist nichts zu bemerken. Eine Form auf -lor für Vok. gibt es natürlich nicht. sghat wird im Cod.'J)im. als masc. behandelt, bei uns ist es fem. sghate PI. sphgts; das masc. kommt auch sonst noch vor. 2. Maskulina auf e Plur. i. Hierher gehören sehr wenige Substantiva und werden mit wenigen Veränderungen regelmäßig flektiert. Sing, ohne Ari dzone 76 V niunte 28 2*. Sing, mit Art. kreastile lOSb^, pgrintile 14b^, p^rintele 15 b, pastile 125^*, suara s. p. 194, yarmile 25 b*^^ Gen.-Dat. Sing, sarpilui 69b24, suarului 112b ^^ Vok. Sing, p^rmte, suare 84'. Plur. ohne Art. frats^ 11 ^^ pgrintsg W\ dzoni 109bi\ yerni IIb'. Plur. mit Art pgrintsgli 14 1^ fratsgli 12b2^ frasli ISb». Gen.-Dat. Plur. a pgrintsglor i4bi^26, a fraslor 74. Vok, Plur. pgrintsg 1425, frats^ 26^. Die Flexion dieser Klasse zeigt keine wesentlichen Ab- weichungen. — Im Plural haben wir neben der im Cod. Digitized by VjOOQIC — 189 — regelmäßigen Form fratspli 12b^^ auch frasli 13b^, welch letztere Form fast alleinherrschend auf dem ganzen Gebiete des Aromunischen ist, ausgenommen in MuloviSte, wo kuko- tsgli (P. Papahi^ S. 240) für kukosli Yon kukot = Hahn und fratsgli far frasli gesprochen wird. In Zagori hört man fratsli. Zu bemerken ist die etymologisch regelmäßige Form yarmile 25b ^2, vermis > yarme, während sonst auf dem ganzen arom. Gebiete yermu PL yerni üblich ist. Auffallend ist auch kreaStile =» Gipfel, sonst sagt man dafar kreastitlu Wahrscheinlich liegt alb. krest^ Tor (dr. creastä). 3. Maskulina auf a Plur. i. Zu dieser Klasse gehört nur das Wort: tat§ 14bi'^, 23b*^ pl. tgtgni 142* ^^, 21^* *^ und wird genau wie die u-Maskulina flektiert. Sing. N.-Akk. tatul W^ 18^^ 22^2, 23biö, tatulu ITb^. Gen.-Dat. a tatului i7b', 19^0, 19b^ 26, 15^\ N.-Akk. tgtgnii 12b23, 152125. Gen.-Dat. a tgtgnlor 14 2*. Vok. tgtgni 1722. In meiner Heimat ebenso wie auf dem ganzen Gebiete des Aromunischen ist diese Flektionsweise des Sing, unbe- kannt, während der PL gleich ist. 4. Maskulina auf betonten Endvokal, Plur. adzg. Sg. ohne Art. dumnidzg IIb 2, tamburg 22 ^ amirg 23 ^^ pgsg 78bi^ bghtsg 95bio, mghgng nh^\ Sg. mit Art. amirgijlu 98 ^S bahtSgulu 691 Gen.-Dat. Sing, mit vorgesetztem Art. al dumnidzg 14b^ ^ alu amirg 58^^; mit nachgesetztem Art. a mghgngului 58*^; mit vor- und nachgesetztem Art. al dumnidzgului 25 ^^ (scheint Versehen des Schreibers zu sein). Vok. Sing, dumnidzale 11» «, 12*6 18, 3022, 32*', Slb^^ etc. Plur. mit Art amirirasli 3222. Digitized by VjOOQIC — 190 — 6en.-Dat. Plur. mit Art. a amirirazlor 59 ^ Eine Form wie al dnmnidzgnlui 25^^ mit vor- und nach- gestelltem Art ist in meiner Heimat unerhört Zu bemerken ist noch die artikulierte Form Sing, im N.-Akk. und 6en.-Dat. mit eingeschobenem u. In meiner Heimat wird mehr amir^lu, bghtä^lu etc. gesprochen, dagegen j in Ohrida, Gopes und MoloviSte mehr amirg^lu etc. | Der Vokativ dunmidzale ist überall üblich. An Stelle , der Formen amirirasTi 32 ^^ und a amirirazlor 59 ^ an deren Richtigkeit nicht gezweifelt werden kann, sagt man bei uns regelmäßig amirazii selten, und amirgrazii oft. — Hierher ge- hören auch die endbetonten Wörter wie pr^matikölu 34b ^^ prgmgtikolu 38 ^ pirazmolu 80^*. Gen.-Dai Sing, a prgmgti- kolui 38^. Plur. mit Art. pirgzmadz^Ii 80 b', pirgzmasli 86 ^^ 118^^, luyuriazmadzgli 105 *^ Gen,-Dat. PL a yrgmgtikazlor , 82*, a pir^zmazlor IIS^^. Anfügen kann man das Wort afendadzg 105^ aus afendu, das nicht in der Bedeutung mit efendi zu verwechseln ist. Afendu heißt der „Geistliche" und der „Vater" genau wie im Griechischen, woraus es ins Aro- munische aufgenommen worden ist, und efendi heißt einfach „Herr" wie im Türkischen. — Während die Wörter auf -6 griech. Ursprungs sind, sind die auf -i türkischen Ursprungs. Von dieser Klasse (-£, -adz) sind nur folgende Formen vor- handen. Sing. N. ohne Art Kesedzi 29b^,. mirasidzi 72b^^. Plur. N. ohne Art. tirbietladzg 14^'* von tirbietli, ridz^dzadz^ 58^0 von ridzgdzi. B. 1. Feminina auf ä Plur. e. Von dieser Klasse kommen folgende Subst. vor: Sing, ohne Art ap9 16^^ atg 18b^ bang 44bi^ 6914^ 1517^ jimg 7117^ öoxQ 258 kasg 15s, kisg 1123, llb6 23^ kuastg 69^ kuhmj 70*, kuardg 107 ^S kgla^g 108 1*, Kerg 124b i^ dadg 19*3^ ^0x9 39b22, ^Timg 72bi*, ^eaming 81^*, frikg 15^, fiatg 18b2, 23^ fatsg 212*, gramg 1426 15l^ mgndisg llb^«, numg 432^ Digitized by VjOOQIC — 191 - noimg 84 bS pisKeSp 82 ^ pisg 107 1^ Pötgritsg llSb^ skafg 3726, skoluzmg 34b23, ^5^23^ gapg ii2bi^ triadg IS^o 25b» tripez9 592*, vrgstg 24b, vrutg 45^^ virgirg 91^*, 92b2<>, zmirng 8124, liiigurits9 929. Sing, mit Art. bana 462^, kuhma Slb^*, doamna 73bl^ kula 71b8, dada 96bi9, ^ta 76*2^ 77b8, kafa 77^^ muma 21bi*, numa llb24, ora 14 b 12, pkzma 87 b^"^, plasia 89 ^^ skafa 14®, svuartia 40*^, skoluzma 65l^ timbia 72b^ tutiputia 42b26 24^ vir^ra 91bi^ 93b, vula 38*^ zitima 432«, stizmulUie. Geii.-Dat. Sing. a bangli 110^8, a kasili 85b» a dadgli 22^ a kisili 85b», a kuhmili 89b2o, ^ etili 1182223^ ^ fatsüi 1514^ a plazmili 92b23, a, veduili 124b^^ — Die Stammendung ist meist i (für e) im G.-D., doch kommt, wie man sieht, auch -9 vor, ebenso in meiner Heimat. Plur. ohne Art. dgrme 65S ^avme 232», ete 13bi2, fete 22b23, 72b2, Kitse 1420, izmikare 22*^ iape 80^ yite 92^ käse 21bi^ nveste 2312, tutipute 84b^ prosope I822, zgaibe 35bi* yrute 59bi^ Plur. mit Art. apile 7V\ armüe 117b^ fasle 252, tasile llb^^ penile 104b*^ prosupile llb^», tagmile 102», tsgtsgle 98b2, urmile 341^ virgirg 96bi^ vinile 65^^. Zu bemerken ist bei den unartikulierten Formen dieser Klasse das Wort tripezg 59 2^; es kommt nur in der Be- deutung von aya tripezg vor und steht fttr trapez^, sonst ist das Wort meas^ üblich. Die Form virgirg 91 ^^ 92b2<>, das alb. Lehnwort ist, ist in meiner Heimat ebenso in Bitolia, Cruäova, Magarova, T^r- nova, Veles unbekannt. In Ohrida wird sie heute noch ge- braucht und ist im Wörterbuche von Mihaileanu angegeben. — In Epir ist das Wort unbekannt; dort wird die Form vir- ginadp, eine Ableitung von virging, gebraucht z. B. adutsea piti di feati virginadi (F. Papahagi S. 416^*) man brachte ihm Kuchen, der von Jungfrauen zubereitet war. Digitized by VjOOQIC — 192 — p^t^rits^ 113b^ steht ffir ppteritsp mit Yokalassimilation. sYuartia 40*^ steht ftir das sonst übliche soarta (vgl. jarme). Bemerkenswert ist die artikulierte Form stizmul 111^, die auf stizmu zurückgeht, während sonst im Aromunischen stizm^ pl. stizme üblich ist. Im Oen.-Dat. Sing, ist zu bemerken die Eontraktion des Artikels -lei in -li z. B. a ban^Ii 110^^, a kasili 85 b^, a kisili 85 b^ etc. In meiner Heimat wie auf dem ganzen Gebiete des N-Arom. wird der Artikel nicht kontrahiert: a kasilei, a kisilei etc. In der Mehrzahl hat sich die Diphthongierung ea vor folgendem e nicht erhalten, wie im N- und S-Aromunischen, sondern ist wieder rückgängig gemacht worden wie im D-B.; vielleicht wegen der geschlossenen Aussprache des e der folgenden Silbe z. B. fete 22b23, 72b2, nveste 23^^ pcnüe 104b*^ fQr feate nveaste, peanile. Die Form fasle 25^ steht fQr fatsgle von fatsg. 2. Feminina auf ä Plur. i. Sing, ohne Ari adetg 18b ^^, aracfg 41b*, asimikgturp lll^ö, bisiarikg 12"^, Katrp 34^^ kumnikgturg 43®, kgsgbgturj 58», kurbang 1V\ k^ardg 28bJ^ kurung 36bi*, Hapg 123^ atSuriatsg 19b i8, fruminiatsg 32b^ fliakg 59bS gineatsg 12^2, 45bi2, duminikg 18bi3 i', harao 1527,Kiarg Uli» huarg 118^*, yatsg 24b6, 28b24, 41b8, 62b^ 63»^', 63b6 9, yunosurg 88b*, iumekg 59b^®, inimg Töb^*^, liggturg 59b^, mintireatsg 58^ musgtiatsg 65b®, mgskgturg 80^^, mplititurg 89b^^ niiripta- tikg 2124, mgfikgturg 99^^^ pgfiggniatrg llb^i, puartg 22*2,. pliagg 3e*bi7i5, puskg ölbi», rusunatso 372», gtrazo 28«**, supliakg 61b**, tsgnuSg llb20, tinireatsg 172*^**, tsurunidg 80*1, uarg 17*9 28b8, usg 35*2, dziang 103*^ zve(r)kg 102.^«, rugg 112 b®, virgireatsg 96b^ 111*. Sing, mit Art. dultsiatsa 882, gura llb23, 15b23, ^ela 108b*» kuminikg- tura 37b7, kuruna 36b**, luna 68b*2, mana 12*^ muradia82^ Digitized by VjOOQIC — 1^3 — muSgi^tea 84^^ pgntika 28bi», ndriptatika 58«, radzina 64b22, yiatsa^eebi^ 93«, dzudikata 41b*. Gen.-Dai Sing. a bisiarikgli 18b ^«, a bisearikgli 25^^, a gurili 33', a ikuanili 14b^, a krgätingtatikjli 66b^ö, a pgntikgli llb*^, a dzenili 11, a dzudikatili 25b24. Plur. ohne Art. kapri 271^, 32», Ketri 112b2, Ketjrg 84^3, gglini 2223, ikoni 112^^ lakrini 12*6, msmgni 141^25^ 1722^ piedzi 35bH^ mplitituri 44 ^ Plur. mit Art. bunesle 17bi2^ 453^ mgmgnle 122*, mgnle 15b^^, plezle 35b9, prgvdzgle BSb^^ pgWtsgle 85bii, usgle 851^. Gen.-Dat. Plur. a prgvdzglor 15b24. Bei dieser Klasse ist zu bemerken bloß die Pluralbildung der Formen kapri 27l^ 32», Ketgrg 84^3 und Ketri 112b2 aus kaprg und katrg. Das Wort kaprg bildet den Plur. im Aromunischen auf zweierlei Weisen: kapre und kgpri. In meiner Heimat hat jeder von diesen zwei Formen ihre be- stimmte Anwendung und zwar: kapre wird meist gebraucht, wenn es sich um eine bestimmte Anzahl von kapre handelt z. B. dao, trei, tsintsi kapre und dagegen kgpri nur zur Be- zeichnung einer unbestinmiten Anzahl z. B. multe kgpri. — Es ist möglich, daß kapri im „Codex" für kgpri stehen soll. — Die Form ketgrg der Plural von Katrg wird nirgends im Aromunischen gebraucht. Dieselbe lautet in meiner Heimat ketsgri und im Arom. neben dieser letzten Form auch die Form Ketre*). Das Wort pliagg 36bi' ^\ das auf das Albanesische zu- rückgeht, bildet den Plural piedzi 35bi*, piezle 35b» und *) Anm. des Herausgebers: k'etoro hat mit dem sonst üblichen k'etsori nichts zu tun, sondern es steht für k'etre; da -re zu -ro wird, -tr- leicht zu -tor- (Svarabhakti ist sehr häufig in Ochrid z. B. yaturu für yatru, lukoro für lukre) wird, hat die Form nichts Besonderes. Weigand, 18. Jahresbericht. 13 Digitized by VjOOQIC — 194 — unterscheidet sich von der entsprechenden Form plag9 PI. pl^dzi, wie in meiner Heimat üblich ist Die Form yiatsg 24b^, 28b2 etc. kommt im Vergleich zu dem gleichbedeutenden bang viel öfter vor. Im Aro- munischen wird sonst nur bang gebraucht. 3. Feminina auf ä Plur. ä. Hierher gehören folgende Substantiva: Sing, ohne Axt. aüg 1420, bordzg Uh^\ 23^2, ^täg 20**, 21bi2, g^g 371^ pisKe§9 29bi3^ tSgnuäo n^\ Plur. ohne Art. bunetsg 43b', pritög 20b ^^^ kusurg 46b^ prgvdzg 80^ Plur. mit Art. budzgle 35®, borg 110^^ für horle, horile, gehört also unter 2. In meiner Heimat wird mehr bordze für bordzg undkusure far kusurg gesprochen, g ist rein lautlich nach r und Zisch- lauten eingetreten. 4. Feminina auf ä Plur. -le. Von dieser Klasse kommen nur folgende vor: Sing, ohne Art. dzug 19^*, §aug 103®; mit Art. dzua 15bl Gen.-Dat. Sing, a dzuili IS^*, a dzuli 65b ^^ Plur. ohne Art. dzgle 30 s, stele 68b ^2^ stiale IO322, sg- frgntsiale 61b 2. Gen.-Dat. a dzuili zeigt Attraktion und a dzuli steht far gew. a dzuglei oder a dzugli. Neben stele 68b ^2 tommt auch die Form steale 103 22 vor, die letztere stammt aus dem N-Aromunischen. Saug wird im N-Aromunischen meist Seaug gesprochen. 5. Feminina auf ä Plur. uri. Sing, ohne Art. halg 452^, dertg 23b2i, zefkg 69^^ Plur. ohne Art. kgfkgturi 17^0. Digitized by VjOOQIC — 195 — 6. Feminina auf e Plur. i, 9. Hierher gehören die meisten weiblichen Substantiva: Sing, ohne Art. agrime 14bi®, amgrtie ISb^, ahmakl^Ke 38^^, amanete 59b®, asperdiciune 116^^ bgnare 15^^ bähte 15b^*, bilaie 23*, bgrtsire 34^^ buggtsjle 64b23, bade 104 7, bere 121 b^', kale 2112, tgbile 14bi^ 21^', kuprie 80^^ kgpare 93^ kirgtäune lOOb^^ kgrgule 112', kgzane 112b ^S dimgndgtäune 28l^ dul- tsiame 69®, doKemie 79b 2, ehtrile 13b^, eksudile 115^1, fiimiale 1224^ 155^ 15b8 1819, 249 ^\ 70^ 732, 94^9 2122 23^ 951)8^ foi^ele 18b28, 74^ 72^2, 95bio, fae 79b6, fiyure 22bi9, fikure 23b2i, fgrgkgsmete 37bi^, fitsere 47 S frgmte 61b*, ggUeie 31 ^^ ganailie 8O2, hare 32^^ hgpsane 115b, ialane 12^ irnie 16bi®, iksike^ 58b23, irine lOlb^ö, ieleimosine SlbS ihtrile 123», ihtibare 17bi^ leksuire 13b^, lunggargvdare 26bi*, 29bi^ luturyie 58bi^, lunggbgnore 70bi^ lamne 110^ myarte 15b2s^ muäavere 17b2*, musafere 20b®, mgrturie 252^, mgdeie 43^^ mulere 43bi, lOOb^*, mulare 80"^, midzlise 4421, mustinare 44 b®, mardzine 63b2i, mgrile 69®, mitoKe 112, mgfikare 1211', ngsghate 14b 1^, 41b*, nadanlgke 35 1^, nisurare 37 1^, nisie 112«, pulbire llb20, pgne llb22, pgtedzune2522, pglgkgrie272i, profitie 34b^ pluae 58®, pgrekle 79b3, pgzarg 104^^, politie ridzae 33b23, sgklete 222^, simbetie 16b^ sgngtate 182, sim- batie 341^, sgrae 58^®, sgrbgtuare 91 ^ sarpe 402i, skutide 13^ terbiete 16biS tsitate 28*, llOb^®, uriakle Ubi», 1413, 662^ urekle 32b30, ungle 37«, ^aie 40b6, vivlie 152«, vgrtute 68^ vreare lOlb^^, yrere 121, znie 16bi2, zgroare 22®, 20*, zgmane 25bii. Sing, mit Art. amaria II2«, amirgrilia 13b i^, aksirea 24b', aigntsiria 25b 1^ adgfikarea 26b®, amgrtia Slb^S aräinia 35», räinia 35*, avHa 415, badia 104iS kalia 15', kabilea 21 ^^ 58«, kupia 24b*, kurbania 43^^ kivemisia 81 1^, distimealia 103b^, distimelia 30 b^ dunaia 352, doksgsilia 41 ^ furtia 40b i\ furnia 84b 2 fitaria 68b2, ß^g^ris 69^», fiinüalia 14bi®, igb®, ftimela 14b® 13* Digitized by VjOOQIC — 196 — 2022, 21», 43l^ 711*, 80^ fumelia 15^^ 18*^ 20^1, 2V% 29b23, 20' 1^ 16bi 12 15^ 188, frgmtia 39bi2, gaiüa i4bS yitria 61b25, hutsudia 122b5, huKa Ab^\ iladza 61b2', ilumaia 104^ ifKia 10511, Igfigoara 89b20, musaferia 41b26, muleria 42bS 72^1, mtilaria 96*, midzlisea 4422, munduiria 12 1*, minduira 25 ^^ mgrilia 65^ fiKiluiria 172^, pädia 104 n, (bedia 104' muß dar- nach verbessert werden), pirifanila 86^, pgrtgtännia 100 bi^, pgr^vulia 102^, pglgk^ria 112i*, pgtidzaria 122^, pgtedzunea 2523^ simbetia 58 1^ soia 7li, suara 87 1^ sinidia 94b^, skuti- dia 1323, sindzilia 26^ tsitatia 282', undglgKa 124i^ uryia 95', uastia II72, vgdania 58^ viletia 73^, vriaria 121 1^, virtutia 125', zgbitlgKa 58i^ znia 123»,^ dzumitatia 112« Gen.-Dai Sing. a ayitripsirili 36 b 1^, a amirgrilili 64 1^ a kalili 94 bi^, a dzumitatili 43bi*, a fumialili 15i', 152», 18b2ö, 25b27, a fame- lili 172«, 2123, a fiiarili 43b3, a mbgrbgtsarili 14b3, ^ mula- rili 26^ 110b', a mulerili 451*, a mintili 69', a mularili 103^ a urfgnilili 64b^ 33^ a fitarili 43b^ a dzumgatili 43bi*. Plural ohne Art amgrtii 172', amgrgrg 17b22, angfiki 222<*, ayrin 14bi*, befg 121bi', i4bi4^ bilei llb2', 241^ kgrtsg 22bi3, t^prii 37bii, dimgndgrg llbi*, 14bi5, dimgndgri 22bi«, dgrg 58bl^ didgfiii llbi3, fl^rfi Il2bi5, fitseri 472», hgtgrg Hb», horp 5820, hgri 64i*, Igfigori 8O22, Igilgorg 89b22, munduirg I321, munduif 241», 78^ minduirg 14b2, 26b9, minduiri 22b2i, 32i2, mintsungrg 38b^, mgfikgrg 121b^^ mbuggtsgrg 64*®, mbugg- tsgre 6425, muleri 18b 1®, parohii 18 1^, portsg 14bs, pglgkgrii 28b25, pgzgri 118b*, sgrbgtorg 19^ sgrbgtori I8bi®, suratsg 22bii, skriirgri 26b3, skriirgrg 26b5, 272*, tifterg 30i«, tsitgtsg 272T, 752, zahmetsg 18b3, küi lUbi*. Plur. mit Art. amgrtiile 15b*, bileile 17 b 22, kgrtsgle llb26, muntsgli 11 2, milesle 71b3, nilili 8O2, pgzie IP, fumeUe 14bii, 1721, 232» fumilile 16 ^^^ fumialile 17 bi«, Kilile, oile 26 b, profitiile 66b2, saraüe 58iS tsgn^ile 59b20, ureklile 21 1^, urgtäunle 90bi, urgtSunile 99, znuitile 102i, zahmesle 42 b. Digitized by VjOOQIC — 197 — Vot Plur. mgmgni 2320 etc. GeiL-Dai a fameilor 17^*, a ureklilor 66^^ a mvirgror 26b ^*. Der Plural der Subsi dieser Klasse wird je nachdem auslautenden Eons, auf i oder 9 gebildet Auf 9 werden bloß die auf r- und Zischlaute ausgehenden Subst. gebildet. Bemerkenswert ist es, daß die r-Stämme im Plur. auch manch- mal i statt 9 bekommen. Z. B. dim9nd9r9 llb^^ 14b ^^ von dim9ndare gegenüber dim9nd9ri 22 b^®, h9r9 58^® von hare gegenüber h9ri 64*, minduirg 14b 2, 26 b* von minduire und minduiri wie munduirg neben munduiri 32 ^^ und s9rb9tor9 19^ von 89rb9toare gegenüber S9rb9tori ISb^®. — Die Zahl der r- und Zischlautst^me, die den Plur. auf 9 bilden, ist viel großer als die mit Plur. auf i, daraus erhellt, daß die Regel, wonach die r-Stamme den Plur. auf 9 bilden fllr „Cod. Dim." aufrecht bleibt, und die wenigen Bildungen auf i als Dialekt- mischung zu betrachten sind mit dem N-Aromunischen, wo die r-Stamme den Plural durchweg auf i bilden. Die Formen auf Zischlaut haben den Plural regelmäßig auf 9, und sie unterscheiden sich von denen des N- und S-Aromunischen, welche bloß die auf Doppelkons, den Plural auf 9 und die anderen auf einfachen Zischlaut auf i bilden. Z. B. tsitate pL tsit9tsi, aber karte pl. k9rts9. Bei diesen Subst. ist noch zu bemerken, daß die Diph- thongierung des betonten e vor nachfolgendem a nicht kon- sequent erhalten worden ist, z. B. fnmialia 14b^*, 18b* gegen- über fumela 14b9, 2022, 21S AV^ 71^*, 80^, 15^0, 18^^ 202*, 21 1^ 29b23, 20^ l^ 16bii2i6^ 188, mularia 96* gegenüber muleria 42b*, 72^^; also e statt ea ist die Regel für Cod. Dim. distimealia 103 b' fallt auf durch die Brechung des be- tonten e, zximal sonst die Brechung nicht so häufig, nicht einmal bei den lab Elementen vorkommt. Die zusammengesetzten Formen Iung9b9nare 70 b^^ und Iung9ar9vdare 26b^S 29b^* sind bloß Übersetzungen, da solche Komposita im Aromunischen nicht üblich sind. Digitized by VjOOQIC — 198 — Eine ganz sonderbare Erscheinung zeigt uns die artiku- lierte Form suara 87^^ aus soare für soarele*). Das Wort gehört nicht hierher, denn es ist maskulin. Ich habe es hier bloß wegen der Artikulationsweise angeführt. ^— Im Gen.-Dat. kommt a suarului 112 b^^ und im Vok. suare 84' vor. 7. Feminina auf e Plur. uri (urg). Die Zahl der Substantiva dieser Klasse ist sehr gering und die meisten derselben bilden den Plural auf i. Sing, ohne Art. dzuvape 26', tamahkgrl^ke 13b*, kafe 4721, 78» Sing, mit Art. keifa 73b l^ tehma 29 1'. Plur. ohne Art. hglurg I321, 21h^^, k^Iuri 18bi5, 57*, mungfikuri löb^, sgrgtlgkuri 80b25, vlastaruri 123^®. Der Wechsel von uri und urg beruht auf Dialektmischung. Das gerollte r in den Formen kafe 47 ^^ 78® für käme ist, wie schon erwähnt, dasselbe Produkt der Assimilation von m wie wir schon ein gerolltes r aus rl im fitsofui for fitSorlui gehabt haben. Diese Assimilation kommt sehr häufig auch im N-Aromunischen vor meistens in den Städten, wo die Aromunen aus Albanien stammen. In Veles (Küpurli) wird nur kafe far käme gesprochen. Feminina auf e Plur. e. Sing, ohne Art. apokrise 15*, 28b2', aräpne 92^^, ipo^ise 84b3, 2ale 85*^ piste 18^2, 26bi3. Sing, mit Art. amanetia 232^, Kania 18^ pistia 19b23. Gen.-Dat. Sing, a pistili 19b26 Einen PI. dieser Wörter konnte ich nicht belegen, aber in meiner Heimat lautet er auf e. *) Ich glaabe, daß snarö gememt ist, dies regelrecht für saafe, suarle, soarele, das durch den Context verlangt wird. Anm. d. Herausg. Digitized by VjOOQIC — 199 — C. 1. Neutra auf n Flur, nrl (arg). Sing, ohne Art. direku 112b2, duhu SOb^', {^aru 19b, 28b26, dzudetsu 16b8, 26», dzumaku 23bi3, foku ll^o, gletsu 12bl^ fannuku 43^ mprumut 74^, pgngyifu 12^, potira 59^*, stepsu BS^^, tsiriapu IO420, vilete 343», griau 18^», Slb^^, 356, griaiu 18S 18b«, greiu 68b2o. Sing, mit Art duhnl 58b5, dzudeslu 21^\ 26^* 26^ 27^*, däudetsid 2720, 453, dzumakul 23bl^ farmaklu 96*, fokul 60^^ 109^», greilu 26b5, 421*, griiiu 26b25, yenoslu 80^^ Keptulu 17*, lokul 11^*, 171*, 41bi2, 5921, lokulu 26b3i, 77b, mpgrmutlu 61', nomlu 95*, somnul 35l^ stepsul lÖb^S trupul 592^ täirapul IO411. Gen.-Dat a dzudislui 25b2*, ^ yreiului 872^, 85b^ a tsiriaplui IO422. Plur. ohne Art. greir 17b2, p-eirg 45», 82bi6, greiri 82bi', yriaire 17b'', griairi 18^ 58bl^ griairg 26b23, koruri 12b*, koturi 104«, dzudetsuri 122bio, tnipurg 41bi, 70bi^ 118», trupuri 59bi^ stepsurg 41 b^ 70 b^ 3, vimturg 68 b®. Gen.-Dat. Plur. a stepsufor 382®, ^ stepsulor 44b^, a greifor 26b22, 38 1». Die Subst. dieser Klasse gehen alle auf volles resp. ge- flüstertes u aus, und werden genau wie die Maskulina, teils mit -1, teils mit -lu artikuliert, z.B. dzudeslu 27 1'', 26^*25, 271* und lokul 111*, 1714^ 4ibi2^ 5921^ lobilu 26b*, 77b7. Die mit -1 artikulierten Subst. sind zahlreicher als die anderen, worüber man das bei den Masc. Gesagte vei^leiche. Mit Bezug auf die Pluralbildung dieser Klasse ist zu be- merken, daß die meisten -urg haben. Die wenigen auf -uri sind vielleicht, wie schon bei den Feminina der r-Stämme er- wähnt, als Entlehnungen aus dem N-Aromunischen zu be- trachten. In meiner Heimat wie im N-Aromunischen bilden diese Subst den Plur. auf -uri. Die sporadisch vorkommenden Digitized by VjOOQIC — 200 — Formen auf -urg werden bloß von den aus Albanien stammen- den Aromunen gebraucht. Bemerkenswert sind die drei Formen von dem Worte graitt: griai 18^^ 31bi2, 355^ gnaiu 18^ Wb» und greiu, das folgendermaßen flektiert. Sg. N-Akk. greüu 26b^ PI. N-Akk. — G.-Dai a greiului 8723 G.-Dai a greifor 26b22 gegenüber: Sg. N-Akk. groQu PI. N-Akk. graue G.-Dai a grailui G.-Dat. a grailor wie auf dem ganzen Gebiete des Aromuniscben üblich ist Die Formen griai und griaiu sind durch Attraktion entstanden, und greiu das allein in allen Casus vorkommt, ist Produkt einer Vokalassimilation mit dem nachfolgenden i."*") Der Plural desselben Wortes wird ungemein mannigfaltig gebildet. Von der Form grei konmit im Plur. greiri 17 b^, 82 b^', greirg 45 ^ 28 b^^ vor, und von griai konunen griairi 18^ 58bi*, griaire 17b' und griairg 26b23 vor. Der Um- stand, daß im Aromuniscben graiu den Plur. graie und nicht graiuri bildet, weist darauf hin, daß die Bildungen greiri die Form des Cod. ist, und sich durch Assimilation erklärt farmuku 43^ steht für farmaku durch Vokalharmonie. 2. Neutra auf e (resp. g bei r-Stämmen). Sing, ohne Art. adgvggmintu 59bi^ kgtsgtu 103^^20^ lukuru 57bl^ mir- mintu 1712, stepsu IGb», Stirutu 22b22, 35^ vaflgelu iV\ 12bi, zboru Üb«, 201 Sing, mit Art. kaplu 17b22, kgtsgtul 103bS kgtsgtlu 103bS kutsutlu *) Aus gram wurde greaiü, wie greas aas gras, so auch bei Daniel. Das r in gra neigt nach der palat. Artikulation, daher greai, griai; daß dabei a nach ä, q hingedrängt wird, hat nichts Auffälliges für den, der gewöhnt ist, jedes Lautbild (gret) sich phonetisch zu ana- lysieren (grgQÜ). Anm. des Herausg. Digitized by VjOOQIC — 201 — 75bi7, lemnul lö^», suflitul 20^ 31b22, 100*, suflitlu 12», zboru 1826, 326, yigiu 73^14. Gen.-Dat. Sing. a sufliÜui 17b22, 22i«, a suflitlu 96b*. Plur. ohne Art. kutsute 119b^ dzinukli 103b*, Kiare 6i^% lukur^ ÖTb^, lukgrg 11* 1^ 127 10 27 11^ 18tn 25» 10, 261^27^ 44^12^ 571,6^ lukre llbi**i6 22^ 125^ 13b*, IS^ii^i», 23^8, 472, rale Ißb^, pyame 152^ semne 67b7, tS^tsoare 99^ tsgtSijarg 39b2, 122, t§oarg3620, 59l^ tsijar^ 28^», 592», uase 17^2, zbuarg 16bi6,32'. Plur. mit Art. kapiÜe 651^, ralüe 212*, sufliüe 172^, 24^ tsgtsoarg 80b23, 84bi*i5, ^asile öö^S zbuarg 26b25 28. Gen.-Dai Plur. a aralilor 11 3, II920, a zburor 1423. Mit bezug auf die Artikulaidonsweise dieser Subst. ist dasselbe zu bemerken, wie bei den Neutra mit Plural auf -uri (-urg). Das Wort kgtsgtu 103*^20 jj^t drei verschiedene artiku- lierte Formen: kgts^tul 103b*, kgtsgtlu 103 b^ und kutsutlu 75b ^'; im Plur. kutsute 119b^ In meiner Heimat wird kgtsut durch Umstellung aus kutsut, und kutsut mit Yokalharmonie gesprochen. lukuru 57bi3 bildet den Plural: lukur^ 57b5, lukgrg 11* ^\ 12'' und lukre 11 b^ * *; die letztere ist die regelmäßige Bildung die auf lukru zurückgeht und die alleinherrschende auf dem ganzen Gebiete des Aromunischen. — lukuru ist durch Sva- rabhakti entstanden. tsitsor bildet den Plural: tsgtsoare 99^ ts^tsuarg 39b2, 122, täoarg 362^. Die letztere Bildimg ist eine Abkürzung von tSgtsoarg und ist sehr verbreitet im S-Aromunischen. In Avela wird täior mit Art tsiorlu*) gesprochen. Wenn wir nach der Darstellung des Subst. im Cod. Dim. einen Vergleich zwischen der Flezionsart desselben, und der *) Baime Aromäne von P. Papahagi S. 37^. Digitized by VjOOQIC — 202 — des heutigen Arom. in Ochrida machen, so sehen wir, daß die letztere fast dieselben Eigentümlichkeiten zeigt, allerdings in viel geringerem Maße, da sich eine Tendenz zur Gleichheit mit dem N- imd S-Aromunischen bemerkbar maohi Um diesen Unterschied besser hervorzuheben habe ich bei dieser Gelegenheit die von Weigand in „Aromunen" aus Ochrida stammenden ver5£PentIichen Proben*), so wie die von P. Papahagi**) untersucht, und ich habe folgendes feststellen können: 1. Die Anhängung des Artikels, die im Cod. Dim. meist wie im D.-R. geschieht, kommt in der heutigen Sprache von Ochrida ganz vereinzelt vor: in Basme Aromäne finde ich keine derartige Bildung, und in „Aromunen" bloß eine einzige Form Küul XXIVl 2. Die Kontraktion des Diphthonges ea vor nachfolgendem e kommt viel seltener in der heutigen Sprache als im Cod. vor. In den „Aromunen*^ habe ich gefunden: urekia 30 ^ keptine 45 ^ sonst überall muleare 65^, fumeale 65^ nveastilei 86^ etc., und in Basme Aromäne tritt nur eine einzige Form auf: mere 383 1®. Vergleichen wir aber diese zwei Eigentümlichkeiten mit dem Reste des Aromunischen, so sehen wir, daß sie nur mit der Sprache der aromunischen Ortschafben Gopeä und Molo- viste vollständig übereinstimmen. Die Proben, die von Gopes und Moloviste stammen, sind gering an Zahl, aber sie zeigen uns überall und konsequent die Kontraktion und die Artiku- lationsweise wie im D.-B. In einer aus Gope§ stammenden Erzählung finde ich mulere 173^, fumele 173^, mere 175^*, fetilei 174 etc., dann Kilul 173^^ puilul 174^^ kgtsutul 175i«etc. und ebenso in den aus Moloviste stammenden Erzählimgen. Was die anderen Eigentümlichkeiten anbelangt wie z. 6. die Pluralbildung der Neutra auf -urg für -uri, wie in *) Weigand, „Die Aromunen" H. B. in Nr. 21, 24, 28, 30, 32, 33, 37, 42, 45, 63, 65, 69, 86, 87, 80, 90, 92. **) P. Papahagi, „Basme Aromäne" in Nr. 166 u. 115. Digitized by VjOOQIC — 203 — meiner Heimat und überall im Arommiischen üblich ist, so habe ich in den arom. Texten kein derartiges Beispiel gefanden, sie sind mir aber durchs Gehör bekannt. Es wäre sehr wichtig für die Flexion etwas über das Verhältnis des charakteristischen Vokals im Gen.-Dat. Sing, der auf ä (9) auslautenden Feminina zu erwähnen, zumal da viele Schwankungen auf dem ganzen Gebiete des Aromu- nischen Torkonmien. Im Cod. ist der Vokal i aus unbetonten e entstanden, und er wird regelmäßig durchgeführt; z* B. a kisili 85b^ von Kisp, a fatsili 15* von fats^, a etili 11^ von etg etc. Nur zwei Wörter kommen mit 9 für das erwartende i vor: a bangli 110^^ und a dadgli 22 ^ Bei uns ist es ganz anders. Hier tritt bei demselben Worte bald i bald ä (9) auf, so daß sehr schwer festzustellen wäre, welche Feminina den einen und welche den anderen Vokal zeigen. Z. B. von et^ kommt Gen.-Dai a et9lei und a etilei, von bang Gen.-Dai a banglei und a banilei vor. In meiner Heimat sind einige Feminina, die nur 9 zeigen z. B. streahg, pitg, poalg, sazmp etc. Gen.-Dat. a streahglei, a pitglei etc., und andere die durchweg i zeigen: von featä kommt im Gen.-Dat. bloß featilei vor, von kasg Gen.-Dat. kasilei etc. Wie mir Herr Saru in Salonichi mitteilt wird in den an der Grenze der Türkei und Griechenland gelegenen rein aromunischen Dorfe Aminciu (Metzovo) konsequent der Gen.-Dat. auf -e gebildet: a babelei, a kaselei etc. n. Verbnm, Die Flexion des Verbums zeigt keine wesentlicjien Ab- weichungen von der des heutigen Aromunischen, und die wenigen lautlichen Veränderungen des Stammvokals und des Endkonsonanten sind dieselben, die wir bereits bei der Flexion des Subst. kennen gelernt haben. Alle Verbalformen, die im Aromunischen vorkommen, ausgenonmien das Part. Praes., sind im Cod. Dim. vertreten. Digitized by VjOOQIC — 204 — außerdem noch sehr interessante Beste des organischen Plus- quamperf. Der Unterschied besteht in der häufigeren oder seltneren Anwendung gewisser Formen, und in dieser Hinsicht schließt sich der Codex mehr an das N-Aromunische an. Sonst sind die Verbalformen die richtigen, denn es konmien nicht vor, weder wie bei Bojadschi Formen wie Futurum Ind. eu Yoi, yrei, va vremu, vreci, voru calcare, Futurum Konj. cando eu Yoi calcare etc., die im Aromunischen nicht vorhanden sind, noch wie bei Obedenaru'*') die Fülle Ton neugebildeten Formen wie z. B. Subjonctif Passe. Eine Fälschung oder Beeinflussung von Seiten des D. B. ist yollständig ausge- schlossen. Der Cod. Dim. ist absolut zuverlässig, nur schade, daß die Orthographie sehr unvollkommen ist, woran vor allem die Mangelhaftigkeit des griech. Alphabetes schuld ist Alle hierher gehörigen Formen werde ich zunächst alpha- betisch geordnet folgen lassen, indem ich nur bei denen, welche Abweichungen von dem üblichen Aromunischen zeigen, die nötigen Bemerkungen beigeben werde. Unter 1. Konj. folgen die Verba auf -are, unter 2. Konj. die auf -ere und -Sre wobei aber stamm- und endungsbetonte Formen getrennt werden, unter 3. Konj. die auf -ire. Die auf -edzu sind unter -are, die auf -esku unter -Ire eingereiht 1. Konjugation. Indikativ. Praesens. L Pers. Sing, adzunu 12^ s, mi aproKu 60b*, mi aflu 114^^ dau 28^ dimgndu 115b2, dzudiku 12», 262*, mi dzudiku 452*, kaftu 18b22, lau 35b», lau di uriakle 18b^ mi nfrikusedzu 38l^ mine mi-nklinu 107^S portu 103^», skriiru 29bi^ yersu 83b2. n. Pers. Sing, askultsg 39bi*, ti aspari 25b*, bgnedz^ 10718 dai 2127, 181», ti kleni 98^», ti klini 107b, las 82bi9, *) Dr. M. G. Obedenara, Texte Maoedo-romäne, Bucuresci 1891. Digitized by VjOOQIC — 205 — mvetsg 16b23, ti mbetsg 121^^ mgntsi 121b», figroKi 82bS skaK 8018 324^ portsj 103*», Suteg 98bi^ IIL Pers. Sing, adarg 18*^ lOO*», 112', akatsg piste 21*^ 25b3, 26b23, si akatsg 82^4, adzutj 89biS a% 12bi6, si aflg 8225, si asparg 112bi6, amintg 118^, 38b23, 63b22, apruake 29bi9, si apruake 591», aätiaptg 40«, aurg 39b S 28b2i/64^ aravdg 401«, blasting 20^6, bgniadzg 15^^ löb^', bagg 12b», da 182 40l^ 15l^ eib^s, 100^5 dg 322, dimgndg 28l^ fiirg 64b22, intrg 33^ kurg 100», vg kgätigg SV^, 81bi8, kateg 37«, kalkg 106b», 37b9, 28bi, 107^, 36bi5, tjamg 26bio, 7113^ 26bi3, s-kutramurg 58b«, s-kaftg 822», kuminikg 37b9, luni- niadzg 592', 90», lasg I52«, 31b23 28*8, IOO20, 141» lartg 29bi9, la 331», 103b*, mgfikg 6923, 1821^ 64^24^ 9319^ inglite 95«, mfrikusadzg 392, mviatsg 15b**, si-mviatsg 18*^ mintsu- niadzg 26b«, nviatso 17b*, nmyiatsg 15*, nviarg 372^, figriakg 1724, ntriabg 18*2, 352', 30*» si-figra§g 84^0, si-iikarkg 103**, 8-miastikg 20 2', pgtiadzg 28*«, rgpgsiadzg 6623, rusuniadzg 40«, skapg 100 b*, 37« ', si skuke si siaming 66*, skriirg 103*, 20b^ 21**, 111*«, viagle 26b25, 33b26, s-tale 58b3, s-tijamg 282«, zgarg 222'. L Pers. Plur. aflgmu 11^ adzungmu 122^ amintgmu 26b«, ng aluptgmu 63b», dzukgmu 1152', ng diskumpgrgmu 61b», kglkgmu 26**, lirfcgmu 61**, mgflkgmu 115«, 472«, 1212*, nvirgmu 34b*» nisurgmu I52*, ng täutäurgmu 47*2. IL Pers. Plur. aufatsg88b*, adglggatsg 122*, imnatsg IIb«, 20b2«, vg klimats^i 122«, lukratsg II2«, mgfikatsg 118b*2, vg mfrikusateg 46^ ntribatsg 86*^, vg rusunatsg 36b23, 953^ vgtg- natsg 43*®. m. Pers. Plur. aflg 18b**, 1923, alagg 19*», lUb», 118b3, adglagg 30*«, adglagu 5822, anmviatsg 19^ aurg 23*», bagg 582», da 16b«, 212, dimgndg 116**, 26*«, 125*^ 182, dzuakg 26b«, imng 14b23, tjamg 23*», kaftg 26b*5, 58*» skutramurg 13^ s-kuminikg 90*, la 28b*«, mgfikg 27b*', 17b*», 14b*», 106b3, mviatsg 14**, nviatsg 1173, ntsapu 61b2», si-flkling 100b*, si-fikatsg, puartg 22*2, skriirg 118b», strgmutg 120*', strigg 63*, skualg 76b*», skapg 81 b2*, siaming 57b3, tramurg Digitized by VjOOQIC — 206 — 11 2, vatgn9 21^®, si-yiagle 23^^, si-ymdikj 110b ^, s-viarsg 65b^«. Imperfectum. I. Pers. Sing, di^amu A2h^^ purtÄmu 83*. IL Pers. Sing, didiai 84^1, l^ai 43b2i, gkulai 84bi2, yi^di- kai 84bi<>. m. Pers. Sing, afla 28^, aufa 29^ aruka 112b2, didia 441», 74bi», k^fta SOb^, kutrumura 17b*^ kürna 73» ^^ is^ la 80bH 84b 13. liga 8118, igsa 28 ß, figrupa 75 12, figrika 30b*, knnmika 84b 1*, kutidza 99» intra 99», mvitsa 43b i» purfa 102b2*, ruka 801*, g[k]riira ll2bi, vindika 80b22, vigia 30i», zbura99i5. n. Pers. Plur. adgpatsg 12b8, lukratsg 11^2. m. Pers. Plur. aätipta Slb«, aura 86bi5, igga 88^12, nu akgtsa Kendra lllb^^ dzudika 70b9, kgfla lOö^^ mfgrmgka 45», niaiba 86», 64b 1*, si-fiklina 71 b^^ nvira 75', vigIa 77», si-fikgtSa 77®, s-kumnika 16 12, s-vindika 1092<>, s-lua di uri- akle 71bil Aorist. LPers. Sing, aflai 102bi», 112bi7, mi aflai 832, ^^%n ar^vdai 8821, askuliÄi 93b6, adzutai 110^^ dedu llb^^ 122, 28b2, 44b2fi, luai 35b«, p9tidzai 87b*, skriirai 67bi. IL Pers. Sing, aprokaä 302«, aluptasg 110^*, akgtsaSg 822», ti algTdafi^ 10111, ti aflasg 82b2, b^gas^ 81 bi», bggaäg ursire 1082, dide§g 121», 42bi, 81», 8422, diskgrkaä^ 40bi2, deäg 99b*, 101bl^ des 1082, dzudikaSg 81b20, kuminikasg 89bi», luaso 84b22, g.n^ mgfikasg 96i, strigasg 60b2 skgpasg 96i. IIL Pers. Sing, ad^lgg^ 28b20, 74bi*,*ak9ts9 74*, lOSbi, 96bi6, io3b2, adrg 111b*, adgrg 77b20, 76b^ 104 ß, 86bi, 69 1^ adzung 81 1*, adgstg trg apg 81 1^ aurg 822, 10718, 108b3, 2512, adung 7516, arukg 107bi6, 93b6, 93bi2, 86i3, anglts? 103bi2, askultg 931», si a&g 20bi3, 28b8, gi aling 92®, argmg 112bi2, akgtsg 1126, si apruKe 28bi8, lg si aurg 110b2*, si aling 124bi8, bggg 76b26, 68b», 73bi8, 993^ bgng 36b2, elu dede 72bi2, 74b23, 108*, 35b27, 588^ 67b*, 97b2i, 14', 85l^ 86b2. 33^ 68bi, g.^ede 45^ dede apokrise 107i», diade 74b2i, 16l^ 68b2, 68b3, 68^ z-dede 84b», dgrg 77bi8, disikg 103^ Digitized by VjOOQIC — 207 — dimgndg 67bio, ^-diaikg 96^, s-dispule 82l^ intrg Sßb^o, kutrumburg 109l^ kur^ 124b^ Igsg ISb^^ 75l^ 108b«, 102b22, lo 103», 103bi4, 30^^ 28b', 99^ i«, l^o 103^ s-Iirtg 3622, mgfik^ 108b^ s-lo di uriakle 78bS luning 124bS mvitsg 17b^ lg si-mvifg 104bS lu-nsurg 72bii, ntribg 104b', 67bi^ Ti fikgtsg 9ih^% ntunikg 84^, sg-nvifg 92b24, si nvirg 94bi', 70b22, si-iikling 30^^ si-nvitsg 28^1, si nyise 73bi», s-pgtidzg -67bi2, putu llOb», o-rukg 298, gtuig 73^18^ si-skulg 103^ 107l^ 108b', sgturg 108b8, skgpg 74b4, gSb', 73bi', skgdzu -6920, strigg 70bi4, surupg 76', spindzurg 76b24, skriirg 362«, ^9biS suskirg 28b4, tgle 75b, I-tile lOSb^*, urg 103bi6, si- uskg 71l^ vgtgng 70l^ 107b2i, s-vgtgng 76'. L Pers. Plur. aflgmu 113^2^ askultgmu 93^^, akgtsgmu ^9bi2, dedimu 32^^ intrgmu 117^2, ng pgtidzgmu 122i. IL Pers. Plur. askultatu 116S aprukatu llb^^ 32^*, de[di]tu 32 1^ bggatu 8420, luatu di uriakle 87bi, ygtgnatu 4322, astiptatu 94b20, kutidzatu 95 ^ III. Pers. Plur. alggarg 75 ^ adgrarg llOS akgtsarg 119', 711^ 71b6, 109bi4, 20bi^ 28bl^ arukarg 113', 73bi6, 104b8 104bis, 108^ 80^^ aflarg 109bi', 89i*, si aflarg 74ii, amintÄrg 86», si adunarg 61h^\ 109b24, 20bi, 7811, 11021, si akumidnarg 114bii, bggarg 97^, 107», 80^', 30b3, dedirg 941^, diadiro 14^ 231«, diSti[t]arg 114^^ si disikarg 83l^ ligarg 88», UOi«, 113', Igsarg 941, 1103, ii3b2, 81b22, 83biS luarg 114*', 104b', 212«, 30b2, intrarg 113S 35b3, 71», 109bi2, s-kuirumurarg 841*, s-mistikarg 70b2ö, fikgrkarg Uli®, ndzurarg 88^ s-nikarg 70b23, 74biS si-fiklinarg 99^ IO422, 76b25, si nvirarg 107b22, si- figrgSarg 83bi5, skgparg 71^ 74i^ rukarg III12, skularg llin, skukiarg 88^. Perfektum. I. Pers. Sing, am lijatg 322«, 35b3,42bi6, amvgtgnafcg29i*. n. Pers. Sing, ai akumpgratg 43 1^, ai furatg 59b', ai kgftatg 59 bi^ ai kutruburat 121bi, ai lukratg 39 ^ ai Igsatg 431^ ai imnatg 43S ai vgtgnatg 59bi', ai mgfikatg 121b^ 42b25, ti-ai-Ugatg 59b9, ti-ai-iisuratg 43» Digitized by VjOOQIC — 208 — UL Pers. Sing, are amintat^ 14^^, are akgtsatg 26^ are afuratg 44^, are datg SS^'', 101^ are luatg 17^1, are nvitsat^ 2024, are purfcat9 IT^S are siminatg 20b22, 99b26, are skrii- ratg 89bl^ 43b23^ gi are aflatg 43b25. IL Pers. Plur. avets datg 32^^ III. Pers. Plur. au Igsatg llSb^, au aflatg 16b^, au dzu- natg 27bi, au vgtgnatg 42^4, 45^ Uöb^. Plusquamperfektum. III. Pers. Sing, avia adgratg 71 2, aviabpgatg 109 ^ liavia datg 72^2^ avia luatg aspgrare 113b*, si-avia nkgtäiatg 94^^ avia skriiratg 30^'. Futurum. I. Pers, Sing, va s-ti-ntrebu 61^1, mine va si-ti vejiu 110^'- n. Pers. Sing, va si afli 38^^, va s-ti aproKi 59b ^8, va s-ni-adzutsg 89b i^, va s-kaftsg 31 ^S va s-Iai 40 b^^^ va s-ti- ntrebu 37b23, va s-ti-fikiadits 27b25, va tsg skoli kaplu 1212». UL Pers. Sing, va s-aflg 112^^ va si aflg 44 ^^^ va s-§-aflg 100 7, 10320 va si-s-aflg (pass.) lOOb^s, 19bl^ va si-si-aflg (pass.) 222, ya s-ti-alavdg 117®, va s-ti-apruake 122b ^', va s-aling (pass.) 98^', va s-lu-alasg 152^, va s-lu amintg 242*, va si-F si-arukg 17*, va si asparg 27^^, va s-bgniadzg 15^^, va s-ng. da-fi-kapu 12^ va lg da 117^ 44b3, va s-ts-o da 1222«, va z-lg da 101bi2^ va s-lg da 172^, va si-z-da 38b', lOlb^^ va z-dzudikg 1191, 61bi3, 100^ lOOb^^ va s-dzudikg 12bi', 26^^ va si-s-d^udikg 41b22 (pass.), va s-fiatg 40b2, va si-s-fiatg 70^, 72^ va s-intrg98^o, 12 ^ va s-klamg 102b ^^ va si-s-kundnikg 5922, va s-ng si kurg Göb^', va s-ng lartg 99b22, 30b2i, va s-ti-mviatsg 38b®^ va s-Ii si mustiniadzg 4322, va si si musti- niadzg 442*^ va s-vg mgfikg 116^, va si-§-Ia 25b^^ 272', va si-ndzurg 116^^ va si-nsgrtsiniadzg 89b^^, va si-nsartsing 972*, va s-mi-fikat§g 38b3, va si-fikling (pass.) 6622, 662^ va s-lu rusuniadzg 36 3, va si-s-ru§uniadzg 41 S va si si rusuniadzg 442*, 24^ va si skapg 97*, 98b^, va si suskiriadzg 43^^ va si siatsirg 99b25, 25b2i, va s-Ii puartg 17®, 25b2<>, va si rgpg- siadzg 87^'', va si-l-supriadzg 44b'', va s-tramurg 45b 1®, va Digitized by VjOOQIC — 209 — s-usTik^ 63b2*, va s-yat9ii9 109^^ ^^ si s-viars^ 46^^ va si s-nyprtuSiadz^ 23 b^ va s-ng yiadzp 41 b^ I. Pers. Plur. va s-nu-o aflpmu 61 S va s-lu bgggmu 104^®, va si amintgmu 61 2, va s-dgmu 47 b^^ va s-kgftgmu 61 ^ va s-lomu 63^®, va s-misurgmu 31b^^, va si susKirgmu 63b^^, va s-np-mprastgma 65b ^^ IL Pers. Plur. va s-Iyatsg 68 S va s-mgfikatsg 116^, voi va s-vi pgüdzatsg 67b ^^ y^ g.yj saturatsg 11 6^ va s-lu vptg- natsg 109b2i. m. Pers. Plur. va s-aätiapt^ 26^ va z-askultg 26^^, va si adzung 27 b^, va s-I-adukg aminte 117 b^^ va s-tsg si akats^ 122b^^, va s-dizdiadzg 27b^, va-z-da 32^^, va s-dzuako va s-lu dzudik9 27^, va s-misurp 31b2^, va si s-fikatSg 13^^ va s-usukp 18. Imperf. Futuri. IL Pers. Sing, vria s-ts-ul tali lt)3b2i. in. Pers. Sing, vria s-lu tale 28^*, vria s-adarg 71b', vria s-lu amkg 113^*, vria s-klamp 96 b^ 3, vria s-Ia 85 ^^^ vria s- lasg 102bi^ 115bi2r Konjunktiv. Praesens. I. Pers. Sing, si adzunu 95^^, s-mi aproku 602"^, si bgnedza 952, z-bagu 31bi^ g^mi apleku 83l^ s-mi akumtinu 83^^ si dau 28b27, s-vg lau 88b2, 28l^ 28b23, si s-Iau 28l^ 28b23, si s-Iertu 29^ si mofiku IIb*, si skapu 88^^22^ gi versu 83^ si vatun 107 b^^. IL Pers. Sing, s-lu adzutsg 123', si afli 108b ^8, s-nu-I ti-alovdzg 123*, si badzi 103bS, si bgnedzg 106b2, z-bgnedzo 10720, si z-badzi 123 b^ z-dai 101b 11, s-ti diäteptsp 39b 18, si-I dai 29, si nu-Ii dai 40bi^, s-ti imiredzp 122b2, s-imno 21 b^, s-nu-I ti kgnuseäti 123', si mestitsi 121b^, si mgntsi 121b*. si o-nvets9 21b^ 122b3, s-lu-fikatsg 23^5, si ti rusunedzg 27, si li skaki 97biS si torni 123^, s-lu tali 103b9, si-1 vegli 21b', si s-vers9 t22bi^ 61b22, g^ti Äi§uredzg 37^, si o vinditsi 38bi6n. Weigand, 12. JahreBbericht. 14 Digitized by VjOOQIC — 210 — m.Per8. Sing, si o aflg 102bi7, 40b2S si s-aflg 91 b*, si apliakg 113b ^^ s-lu analtsg 34^, s-lu alupip 118^^ si-tsi akats^ 58^*, si apnjaKe 80^^ si nu si adung 21b^, 142<>, si si-aprgaKe IIS^S si li arukg 104b*, 107^ si adarg 109b^ si o darg 112^ si dg 33bl^ z-da dzua lUb*, löbi^^ s-lg da 16i', ITb^'', si dzudikg 45^ si intrg 35b^ si s-kuminikg lOb^^ s-kaftg 102bi% 106b*, si nu s-kgntg 78^ si s-kutramurg 63b25, si la 112bi2, s-li la 171, g.ia losb*, 22*, si li la 104b*, si §-lasg n\ 22bi9, si 1-liago 103b^, si-mviatsg 14b^, si mgfikg 70^ si si-mviats^ 64^^, si nu s-miastikg 21b**, s-li-ntriabg 21 b^^, si fiklin9 104^^ 106b**, si-nyiadzg 36b*», s-pgartg 31b2*, si s-pgtiadzj^ 109^, si lu ruäuniadzg 118^ s-id strgmbg 19b*, s-ti surupg 43b20, s-ng skapg 81b2, gi gkriirg 106b*2 sis-strgmutg IGb^ß, si §utsg 22b**, si sapg 112*2, gj j.tale 103b*, 109**, 103b*«, 2727, gi o vindikg 36b**. I. Pers. Flur, si akgtsgmu piste 63**, s-lu arukgmu 106b*^ si aluptgmu 117^, s-li aluptgmu 120**, s-wnintgmu 13*^, s- akumpgrgmu 24b«, s-n-alingmu 65b^, s-ng aluptgmu 119*^ s-ng ausgmu 17^®, z-bgngmu 61*«, s-dgmu 34**, s-inmgmu 105b**, s-intrgmu 117^ 20b*, 23^«, s-nu 1-kglkgmu 26b24, s-ng klingmu 99*^, s-kgftgmu 62^, s-lukrgmu 62^, s-Iom di umkle 25 ^ s-ng Igsgmu 35 2, s-ng liggmu 20 b*«, s-ng-mvirgmu 63b*, s-ng-mbitgmu 47*^ 116*2, s-Iinikgmu 124*, si-nvitsgmu 172^, 19b*'', s-ng-nklingmu 90b^, si susKirgmu 59*, s-tilemu 1032*, si-o-§tiptgmu 63*^ s-ng yiglemu 642*, g.^^ vgtgmgma 1082, s-nu ng kutrumurgmu 41^. II. Pers. Plur. si aflateg 12b*», s-li arukatsg 104b*^ s-mi askultatsg 115b*«, si askultatsg 27b2*, si Tg bgnatsg 11 b2^, s-l^atsg IIb*®, 1112, g.yg klinafcsg 104*^, s-vg mvitsatsg IIb**, s-mintäunatsg llb2*, s-Ii mvitsatsg 18b», s-inmatsg 24b^ s- mgilkatsg 115b*«, s-trgmurat'Sg IIb», s-vg spridzuratsg llb2^, s-nu vg aspgratsg 109*1 IIL Pers. Plur. si aStiaptg 67b*^ si adarg 7ib«, si adun9 153, si aravdg 222«, jgs gi alagg 15b2, gi adastg 16*», si alinp 97 b*, si akatsg 35 b* 3, sg nu si amgng 18*», si si aprgake 11, si 1-bagg 83b», si s-akumting 111b**, si 1-bagg 83b», s-bgniadzg Digitized by VjOOQIC — 211 — 15^ si da 15^1*, si S-dp 64b', si l-dzudikg 81 1^ s-lu dzurg 81 i^ 15bi, si furg 15 bS si intrg 79b*, llOb^^, si nu imng 20bi2, si imng 20bi2^ si s-kutrumurg 62b^*, si s-dipgrt^adzg 191», si o la llOb^i, s-Ii la 23^^^ si liagg 20bi^ s-mgfikg 78^ 8-luknadz9 15^^ sp mviats^ 20b2^, si-Iimviatsg 21*^, 16^ s-Ii mvetsg 17^^ si si-mviatsg 16^^, si si-mgfikg 35b^^ si niku- riadz9 71^1, si si-flkling 98b2, 114^4, s-Ii-ntriabg 19i^ s-Ii fikat§9 19^8, 21^ 22b3, s-Ii-nvetsg 17l^ si-ndriptiadzg IG^o, si s-indriptiadzg 17b^ s-lu-skuKe 81*^ sil-vatgng 105^', 116^ si 1-viagIe 14^, igb^o, 17b 12, s-tspng 22b 19, si si ru§uniadz9 35^ Imperfektum. II. Pers, Plur. s-vg dideatsg 16 b^^. Futurum. IL Pers. Sing, si intrari 36^. Imperativ. Praesens. I. as lu ba§u 84 ^ laß mich ihn küssen. IL Pers. Sing, akatsg 40b^ alag^ 43^ adarg 110^^ askultg-me 82*2, 92b23, aluptg 85^ adzun9-92b8, aprijake-me 93b^ aätiaptg 98bi2, amintSuniadzg 21b^ bgniadzg 21bi, blasting 23b3, bagg-ni 35', bag-o''90b23, dg-Ii 39b22, diskultsg- ts9 591', dis^gg 60^^ dipgridazg-te eO^S dg-niursire 107bi3* dzuakg 98bi^ nu ti asparg 28b26, klin-te 107b9, kalkg 85', la-tsg 1033, lasg-te 87b20, 23b26, 29l^ 29bi', ti lartg 59b6, 60b^8, lia 991, 103^ lartg-mg 93bS imng 20b2i, ti imiriadzg 59b^, la mgflkgturg 108b*, li mprumuteadzg 118b^^, misuri- ni 60b22, ndzurg 21b2, nu ti ruSuniadzg 36b25, 39b23, skualg- te 110^^ 40^S 43^ ti spidzurg 21b^ skuturg-tsg 40b^ skriirg 675, gtapg 85^ tali-ul 103*. L Pers. Plur. as si arukgmu 26 b^ as li astiptgmu 125^^, as bgngmu 13b3 *, 61 ^^ as li Igsgmu 892^, as ng bgSgmu 992^, as mgflkgmu 121*^ as ng-mprustgmu 119b^', as ng skgpgmu 78^2^ as tilemu 117^, as ng viglemu 119b®. n. Pers. Plur. aplikas-vg 14b ^ nu vg aspgratsg 272 1, apruKatsg 59b', das-ni 28b^S disligaz-vg 59b^2^ luninaz-vg 14* Digitized by VjOOQIC — 212 — 88^®, l^jatsg 108*, Igsas-me 114®, luatsg di uriakle 14^^, nu V9 kuixumuratsg 46 *^ nu vgmbitatsg 116 ^^ Tg pruKatsg 25^, skulatsg 88 b^, skgpas-me 113^^ strigatsp 117 b®, rg skppats^ 59 b^^, adglggatsg 25^, nikas-vg llb^. IIL Per». Plur. las mi mpfikg 9bh^\ Infinitiv. amintare 62b^ algvdare 99b^ alinare 103^', a8p9rare 113, afurare 116^^ aluptare 118^^ bggare 44^ bgnare 65^*, bggare rgu 116l^ dzudikare 42^ 69bi», kurare 25*^ kutramurare 86bi8, luare 38b'', mgfikare 13^ 64bS 115^ mvitsare 19^, 20b3, mustinare 44b®, mursikare 63^*, imnare 108b^S 84*^, figrikare 20^ fikgtsiare 23^6, nvitsare 24*, nvirare 38b', 83^ nikare 72', lirtare 44b^ skriirare 35^ Söb^^, suturare 124b2, trpmurare 59b2i, viglare 35'. Farticipinm. Perfekti. argdzgmatg 11 1^ akgtsatg 35 ^®, argrfgsitg 37^^, skriiratj 27 1^, siminatg 46 b^. — Adjektivisch: adunatu 63b ^^ afuratu 2223, ^grgmatu 1212», datu, fitatu 72b', Kgatu 81bi*, 39*, kuratu 119b», ndziminatu 63^^ mvitsatu SOb^», nisuratu 15bi', rusunatu 17 b^^, tru skgpitate a suarului 112b^S surupatsj 331*, trubat 7020. 2. Konjugation. Praesens. I. Pers. Sing, mi aduku aminte 33b ^', vg doku aminte 89bi, dzgku 3223, 495^ 1723^ 23b25, 1196, bian 14®, faku ispate 3323, dipun 826, fatu gire 83^*, nergu 40^, 95bS mi faku 122, nvesku 82^, plgflgu 83b2, 93b3, potu 28l^ skotu 26b^^ tsgnu minte 114®, vedu 842, i04b20, 95b2i. IL Pers. Sing, ai 103b ^ 6, adutsg 23b20, duts aminte 101 ^S ti aproKi 59^^ biai 121b3, argdzg 58b2, diäklidzg 83b2i, dzgtsi 94®, 1222, ll9^ dzgts 95*, disklis 6O21, fatsi 212», 23bi», 37*, Digitized by VjOOQIC — 213 — kunoSti 12*9^ 61b22, 40^^ kadzi 29b23, Keri 99b*, 27b25, nerdzi 20b*, pitretsi 39bi2, potgg 61b2», skots^ 37b23, §edzg 98b8 i<>, §9dz9 öSb^^ 59bi8, g^g 5921^ sgbie^ tindzg 60^\ tsgni priasini 12119, tsgni 95bi*, IO320, 61b22, vrei 37b24, 58bi«, ti tsgni pirifan 61 9. III. Pers. Sing, armgne 43b^ 37l^ arde 59bS 13^ 100^^ adutse 17b2i, adzundze 63bi', are 18b20 si aliadze lOOb^ bia 2821, bäte Gib*, dredze 28bi», dutse 34b»,'^388, dzgtse 101l^ 8019 20bi9, 16l^ fatse 202», 28l^ fatse sire 16bl^ kunuaste 92b6, ii3bi3, 38bi^ Kare lOO^^, nardze 120bß, 16b25, 2827, 118^*, puate 16b26, 25b26, pare II02, pitriatse 27b28 llObiii^ plgndze 39bi^ spune 902, gkuate 108bi«, se spune 351«, triatse 20bS 61b26, tretse 67bio, t^tse 37b8, tsgne 26b22, sade 114bi^ 118^3, 272*, viade 104bi6, va 23b2i, vuame 116b2, z-yname 58b ^ LPers. Flur, a) Stammbetont: fatsimu36^ 116^, ng fatsimu 26^ nardzimu 652*. — b) Endungsbetont: avemu 15^, 115^^ armgnemu 36b23, bemu II51', 121^*, dutsemu aminte lOlb^ dzgtsemu 34i, dO^% putemu 14», 20biS 30b23, IO521, Kiremu 30b22, 95b 14^ 10118^ skutemu 63b2, s-nu ng spunemu 120b l^ tritsemu 125*^ tsgnemu pgriasini 124®, 121*, ng tsgnemu 47i®, vremu 65bi, 95bii, 95bi3. n. Pers. Plur. a) Stammbetont: vg fatsis 27b23, fatses sire 35 b2*. — b) Endungsbetont: alidzetsg 96^2, avetsg 122^ dutse- tsg 22 bS dzgtsetsg 86^8, putetsg III2 ?, tsgnetsg 861^20^ yi^e- tsg 25biS 581'. IIL Pers. Plur. au 14bi3, 111^, aduku 22b2, s.arupu 65bii, s-aprindu 135bl^ bia 27bi8, 14b20, ^j^tu 28bi6, dzgku 16bi8, dzgku 2012, Il6b8, faku sire 13^, 105^*, s-faku 27bi^ 118b3, 135bl^ si faku 85^, kadu 16b^ 23^, s-kunosku IS^^, kresku 18b2i, nergu 107i«, 103l^ I62022, plgfigu 27b5, pitreku l8bl^ potu 151*, 21*, Sgdu 65', 5912, loebi^ S9[d]hni 106b^ tragu 2410, 3412^ tggnu priasini 118^2, voru 97^, 22^ vedu 11*, 20i', 2323, ng si diöklidu 24b8. Imperfektum. LPers. Sing, dzgtsiamu 83 1, 12 b' 24^ vriamu 84', 45 1*. Digitized by VjOOQIC — 214 — IL Pers. Sing, biai llSbi^, dutsiai 83b&, fitsiai 118bi=>, 84b". IIL Pers. Sing, adutsia 80'^ adutsia aminte 82b^ 97b^ agtirdzja 29b8, ardia 60*^ o-Yia 94b^ avia (tra vi^jare) 107*, fitsja 78», 12b6 Hb», 23, dipünia 82b9, dzgtgia 81", 21b", 67bi«, dzits[i]a 97«*, dzitsja 97b<, dutsia 94b*, nirdria 28', 39b26, ndrid^ 82b*, plgndzia 29b*, SO^i, 18b', 96^, 30", pl9ndz[i]a 95", spunia 12bi, 97b«, tsiria 80»*, ts9i4a 39b2«, putia 80»5, 28H 299,'äidja 94b*, Sgdia 35", 36», 86b^ yria 80b6 vra 81 b". L Pers. Plur. aviamu 122**, dzpts^unu 87^1, fitsi^u 44»*, ▼9 spunüuua 87»'. IL Pers. Plur. fitsjatsg IIb»« " ", 12b' »», nirdziatsg 11»», Hb»», puiaiatsg 43»». III. Pers. Plur. avia dzilin y9rto8 105»«, adataja amiote 97b8, ar9dia 81b»«, fitsia 87»*, HO", Ißb», k9d^ llOb», nirdzja 93»», äidia 86b»', spunia 97b6 25»», t89nia 105»», 71b2*. Aorist. a) Starke Aoriste. I. Pers. Sing. annaSu 43 ^ 83 b», adu§u aminte 89b«, fetsu 11»8»9", IIb»», 45', 83». IL Pers. Sing. ann98e89 84b*, dz9se89 96»^ fit8eä9 11», 42bä, 81» etc. nL Pers. Sing, arse 72^, ar9se 69b6, 76*, apriase 77b', aduse 77b9»9»» 23», armase (nimburit9) 112»», ar9se 113»^ adapse 36^«, armase (nTiduit9) 42b*, 72b*, 69»^ aliapse 58b»^, 105», adzumse 103^ 25', 85b», asparse 23*, adafte 36^«, aduse 23», si arupse 97b", si askumse 113»^, dnse 75», 108b», 108b»», 104», 88b8, 74* 30»», z-duse 30', s-duse 28b9, 29", dz9se 20b»8 93b8 94b»8, 83b»*, z-dipuse 1042, 104b»», dipuse 87b»», 92', 28b20, fetse 75»*, 107b»«, 96*, 302, 341» ggb* " »8, 69* 28»', s-fetse 17b»*, s-fiatse 92*, si fetse 69b»«, 88», 100b»*, s-fets 124", si ^nse 86b9, 44» fripse 124b»«, fiipse 75b»«, narse 96«« 103b»*, 28b»», 77b»» I9 fiklise 107", pl9nse 28b*, skijase 60»', 88b»», 72", 73b»8, sparse 112*, spuse 69b", 61b»», 67b', 109', S9 skijase 29»', trapse 18b». Digitized by VjOOQIC — 215 — I. Pers. Plur. adzumsimu 117bi* dzpsimu 100*, 29« ^S 104", 117bi*, fetsim 11, n. Fers. Plur. adusitu 94", dusitu 43" ", deditu Hb» 43", fBtsitu 1226"", 3919, 852 ggbi» I04b<, US» Hb^, Hb», narsitu 1145. m. Pers. Plur. armasirg 42b», 76b", 78», 80«, adu8ir9 1071», 93b", §-0 dusirg aminte 97» (refl.) dusirj 1088, 11121^ 113» 18, 114bi2, fetsirg 69bi*, lOßb^, gg» 8821, 74b", 78", 7022, 71b", 16* 11, 20b9, fiatsiro 8I2«, dz^sirj 108», frgnsirg (Tirtutia) 125^ narsirg 99* 106b, IO8I, 109bi», plgnsir^ 42b6, SSb", skijasirg IO81, si-ndnap8ir9 36b*, s-trapsirg 76bi» skumsirg 113i», asparsirg 45»^ 70b20. b) Schwache Aoriste: I. Pers. Sing, kriskui 83», trikui 451», tsgnui 8721, 83b», vidzui 8721. IL Pers. Sing, biusg 422«, Kiru§9 28bi« Tidzu§997bi, 87b». lU. Pers. Sing, avu 85l^ si avu 751», dzgku 30i», kgdzu 23», 106bi5, 2922, 19b25, kunnsku 6O2 I03b9 82b*, 86bi, 28bi8, krisku 9', ni(o)sku 97b*, putu 113", pitriku 962*, 1048, 92b24, 9389 1078 2921, 29b 1», skgdzu 1242*, 537, 77 1& 88*, §9dzu 71«, P9sku 73bi9, ntriku 77^ triku 4521, 84», 74b22, ts9nu 72b», 73b*, umplu 318 ^idzu 89b2<>, 28«, I9b2^ 36» 962*, 9812, 1078, vru ek 97bi8, 93220, 931,19, 1078, si umplu 7121, si un[p]lu 71 b". L Pers. Plur. avumu 99b 1» nviskumu 32 1», ä9dzumu 8512, vrumu 802«, ^Idzumu 12i« 18 32i8. n. Pers. Plur. kunuskutu llb2i, mviskutu llb^ 32i*, vidzutu 1181«, llbi2 8814. in. Pers. Plur. b9tur9 888, k9dzur9 80', IO422, 109bi', skgdzurg 86*, s-konnskurg 84i*, kunuskur9 70», 86b*, trapsirg 78*, trikurg 30», 97», 09", 291» yrur9 1042*, yidzur9 104b", §-o-Tur9 (= a,Yxag) 2122, vindurg 73bi'', uni(p)lur9 77bi». Perfektum. L Pers. Sing, am aTut9 24bi*, am ar989 45«, am t89nut9 38b2, 451», am umplut9 31 bi«, am Tidzutj IO822. Stark: am fept9 291», 42b". Digitized by VjOOQIC — 216 — IL Fers. Sing, a) Stark: ai askumtg 59 b^ ai aspartg 60 ^ ai fapt§ 122b ^2^ ai ndriaptg 60^. b) Schwach: aibiutg 121b^, ai kgdzutg 31^^ ai ts9nut9 40^5, STb^s ai vindutg Ad^K m. Pers. Sing, a) Stark: are adzumtg 40biö, are feptg 12^^ 30*2, lOOS 108b23. b) Schwach: are kgdzutg SSb^o, areum- plut9 33bi', 63^ are vidzut^ 21 S are vrutg 452. I. Pers. Plur. a) Stark: avem faptg 43bi^ 90^^ 352*, 41^8. n. Pers. Plur. a) Stark: vg ayets umtg 36b^2^ ij) Schwach : avetsg kgdzutg 36 b 22, ayetsg vidzutg 14^^. III. Pers. Plur. a) Stark: au faptg 115*. b) Schwach: au kgdzutg 23 ^ au Sgdzutg 59b23. Plusquamperfektum (organisches). IL Pers. Sing, avuseäg 83bi», 103bi^ 122i8, I22bi2, vrusesg 103b20, I22bi^ uob', fiiseäg 322i, SSb*» 8422. Plusquamperfektum (zusammengesetztes). III. Pers. Sing, a) Stark: avia aUaptg 71 b^ 3, avia apriasy 104b^ avia askumtg 114b*2^ ^via faptg 29b', avia fiiartg 108 'S avia skuasg 28b'. b) Schwach: avia pitrikutg 29b* ^ Futurum. I. Pers. Sing, va si amu 452^, 28b2i, va s-ti faku sire 80*^ va s-nergu 28*2, y^ g-patu 582, ^s, si spunu 102b^. n. Pers. Sing, va si ai 38*2, va s-armgni 38^ 30**, va si-1 batsi 23 b», va s-ti duts 39^ va z-dzgts 122b *^ va s-dzgtsi 582, 28b24, 36b27, va si-n dzitsi 38«, va s-Keri 36b24, va s- nerdzi 402«, va s-tsjni 121 *^ va s-ti duts 39». in. Fers. Sing, va s-ti adukg 35b *2, 89*», va s-Ii aliagg 27*^, va s-ng adzungg 46b*^, va si argdg 116b*2, va s-ti adavgg 103 b22, va si aibg 57b**, va si tsg si adukg aminte 103b24, va s-ng apruake 30b**, va si s-aspargg 632®, va si 8-diskIidg 9727, 2726, ^a si s-disfakg 4622, y» si z-dukg 100*S va z-dipung 98' *^ va z-dzgkg 44b*, va si s-fakg 96b2, 22", 25*2, ya si-I si frgngg 69 b2*, va s-lu fakg sire 20*^ va si s- kunuaskg '44*2, 246, va s-kadg 116*«, 212', va s-nargg 4425, va s-nu puatg 117b*^ va fcplgngg 43*^ va s-spargg 6I2, va sg spung 31*, 39», 42*», va s-ng §adg 46b3, 63b27, va si s- Digitized by VjOOQIC — 217 — tragg 40^^ va s-tsgng 42^*, ya s-tsgng minte 92^^, va s-ti va 122bi', va si-1 viadg 116bi2, 46^ 21b2*. I. Pers. Plur. a) Schwach: noi tini va s-ti ardemu 108^ va s-avemu 115b^®, va s-bemu 47b^^, va s-dzgtsemu 99b^^ va s-putemu 46 b^^, 61 2, va tsgnemu il% va s-ng spunemu 90*^ va s-ng ngätemu 63b^ b) Stark: va s-fatsim 116b', va s-nardzim 65b®, 103*^ va si o spardzimu Söb^^. IL Fers. Plur. a) Schwach: va s-ni dzgtses 20 ^^ va s- kunustetsg 69b i<>. b) Stark: va si-I fatsis 82b27. ni. Pers. Plur. va si anngng 17^', va si §-argdg 27 b^, va s-I-adukg aminte 117 b*, va si aibg 16 b^*, va si s-batg 13 ^^ va s-disklidg 27 ^^ va si-I dzgkg 12 1®, va s-fakg sire 13^^ 27^2^ va s-plgngg 13^2^ 27®, va s-pitriakg inb^^, 117b^^ va si §adg 13^^ 263, 2710, ya si spung 3l\ Imperf. Futuri. a) I. Pers. Sing, vria s-ti plgngu, vria si spun 89^^. IIL Pers. Sing, vria s-fakg 18b^ 91 b^^ vria s-Ii si frgfigg 109^^ vria s-nargg IbV^^j vria z-nargg 102bi*. II. Pers. Plur. vria s-fatsis 12b i» b) II. Pers. Plur. vria s-dzgtsiatsg 37 ^i. Konjunktiv. Praesens. I. Pers. Sing, si alegu 28^^ si biau IIb», si dzgku 93b22, 2823, z-dzgku 87^ s-ti plgfigu 84^ s-vg spun 35^, si spunu 102 bS si 1-vedu 83^4. n. Pers. Sing, si armgni 38^2, s-lu adutsi 21bi3, si ai 20», 64^*, si aprindzg 99bi^ s-lu askundzg 35*, si biai 39^^ si dzgtsi 112bi^ 1421, 19b9 si fatsi 98bi2, 144^ loöb®, s-fatsi 20^ s-fas 176, si 1-kunoSti 61^2, si nerdzi 123^ UOb^i, 38b2, si potsg 95b4, 2325, 38bi6, si-lpitretsi 101 ^^ 106b5, sikadzg 273, si tsgni 123b2, 22^6, si vedzi 21b25, 123^ 44^*, si-1 vedzg 2324, 83b', 63bi7, i5bio^ 1424. in. Pers. Sing, s-1-akatsg piste 23^ s-Ii-adzutg 25b2ß, s- adung 192^, s-Ii ardg 104b^, si nu si adavgg 9322, si si adukg aminte 110*, s-lu adukg aminte 692*, gju adäungg 28b2s, si Digitized by VjOOQIC — 218 — DU si argdp 60bS 8i aprindg 113b^ Söb^^ si-o aaktmd^ 42^^ si aib9 15^, 16", 25b", 8-la bag9 932«, si s-dukp 20i*, 21biS 22b2, ii4b24, gi disklidp 35», si si asparg^ lOT^^ z-duk^ 108^^ 93bi, s-fak9 20^2, 57bi«, z-dipung 34«, si-I da 72^ s-Kidze 17», 8-kad9 22bi<>, OS^*, 30^*, 29b2, s-ti lasp 98^^ si o mintg 642», s-nn mgfikp 69", s-n-^o mpijatg 117b", 60b», si s-niakg 74^^ s-pyartg 93bi^, g| gi-ndriago 93^2, si nargg 109b^S s-ng skapg 8720, 932^ 241*, si-n spung 28b", s-lu sk^atg 107", s-nu ti kunyaskp 38^, si fiklidg 35», s-intrg 98^ si-l tragg 16b2, si triakg 282*, si o tsgnp 442', gi ^^^ n^y,*^ 2011, 79b», 34", 28", si o yiagle 98, si-g tspng gura 116b", s-nu alavdg 101 ^^ si-g-adarg 77 b". L Pers. Plur. a) Stark: s-lu ardimu 1042«, s-fetsim 34b9 35", 4222, si fetsimu 992^, 24", s-nardzimu 59", 61", sinu fa(t)8imu sire 119bl b) Schwach: s-ayemu 58b2^ 115^*, si li ayem 18', si avem 17", 34", s-dzgtsemu 642«, 57bi*, si dzptsemu 63b", 16b27, 232^, z-dzgtsemu 28b', s-konuStemu 117", 69b25, si putemu 992^, 642*, 34b", 13', s-putemu 6424, 34b", si spunemu 104*, si spunem 34b", 35b26 42^, si ägdemu 58b2«, 252», si tritsemu 62*, s-yidem 17", si o Tema mintea 117^*. n. Pers. Plur. a) Stark: s-fatsis sire IIb", 20", s-nardzis 109b20, s-plgndzitsg 118", s-pit^atsitsg 18b» b) Schwach: si avetsg 115b", 98b", si adutsetsg aminte 172», si dzgtsetsj 862*, s-plpndzetsg IIb', s-yg sgdetsg 45b23, si videtsg llb2i, IIb", 8-yg aspgrdzetsp 85b", s-yp fiklidetsg 25^ si ayetsg tru minte 68b25. ni. Pers. Plur. s-Ii adukg 21^, si'aspargg 28^^ eli z-bia 148, s-lu batg 81», si au 18*, si o dukg 97b", s-dipun 97b\ s-faku 79b2, si-l fakg 105", 16b"", s-kunijaskg 17b*, 69", s-kriask9 23^ s-ng nargg 16b", 22b23, gi sg-fiklidg 66b", si p\jat9 15", si fiadg 1920, g-np spung 34", 16b", 14", s-mi skQalp 114", s-ti^akg 19b", si yg viadg 20^ 105^ si va 15", 69". Imperfektum. m. Pers. Sing. s-Ii kina 102 b". Digitized by VjOOQIC — 219 — Futurum. IL Pers. Sing, si nu puture 1231 Imperativ. IL Pers. Sing, adu-l 22b5, ai nUg 28b24, bia 43*, bate-1 2326, du-te 103S du-lu im\ tu-te 21bS fg iOTb^S 95bS fg-tsg sire 83b^^ fg-tsg krutsea llSb^^^ kadzg pi tunusire 29, tsu lu-ndredze 19b4, plgndzi 83biS spune 73^ 114', 70*, 23bi8, sedz9 114bi, 91bi6, 9724^ ^g^^ 28b25, tsgne 99h^^ ti ndreadze 40b20, vedzg 107^, vedzg-te 85^^ vrei-me 93bS vuamg 40^^. L Pers. Plur. az bemu 117^, 121 ^^^ as avemu vriare 90®, as ng tsgnemu 120b ^*, az dzgtsemu 121 ^^ 121 ^^ as nardzimu 26b^ 114b'^, as ng vremu 13b. IL Pers. Plur. a) Stark: fätsis-lu sire 87^3, fasis-vg mu- kaete 47bi^ disfatsitsi 85bi2, diSklidetsgC?) 85bii i», dutsis-vg 12**, tradzis-vg 11*' 23. j^) Schwach: nu askundetsg 64b20, askundes-vg 64b23, spunes-ni 115*^, sgdetsg 103*^ videtsg 27bi*, 2325. InflnitiY. Schwach: aprindere 36*, adgvdzeria 42b**, aspgrdzere 662, askunderg 27**, bgtere 23b20, bgterg 63bl^ bgtiare 232«, 1172, bere 64bi, 74b*', biare 2723, ii5b2, dutsere 109b2*, fitsere 12b*2, 47*220^ 7414^ f^tsere 35bi6, t^dere 70^, kutsere 66», vrere 97^, 121«, 100*', fiklidere 35», niputere 66', nirdziare 108*2, plgndzere 83^, putere 78b2, tgtsere 35*«, tsgneria 62^ videre 422, 6324^ tsirere 80b23, tsgniare lOSb», sgdiare 17b25. Partioipiiun. Perfekti. askumtg 442', disklisg 422*, disfaptg 40b', faptg 23**, frgntu 63b2*, tiigg ii5b2, Kirdutg 40«, Krutg 102b**, aspartg 35*«, 1152«, fiklisg 3523. Adjektivisch: aleptu 58, apres 104*2, Digitized by VjOOQIC — 220 — dusu 872, disfaptu 40b'', kunuskutu lllb», SSb^* fiklisu 93^S mviskutu 12b« pimtsg 33^^ tsimtu Sl^^ 3. Konjagation. Indikativ. Praesens. I. Pers. Sing, aksesku 88^^^ esku 12», 45b26, eu n-esku 60*, 60b8ii, 602^ fanirisesku 45bS gresku 33^2 85*, 116*, 118^ yinu 60b', ilifWrisesku 88^^ mgrturisesku 45 b^ ppltesku 322«, pistipsesku 602^, pgksesku 13^ pglokgrsesku 1721, 29bis 26b2, eu §tiu 10823, 1222, 82«, §t[i]u 113bii, voi 352, 1212 zglesku 12®, 93b*, mi hgrdiuesku 119^. II. Pers. Sing, arnesti 122» esti IV, 20», 114^ ^grgsesti 16b22, gresti 80i7i» 6023, 42^*, minduesti 1232, 61«, 64^ munduesti 37*, mintesti 58b^*, patsg 88«, pizuesti 119^3^ pgn- dikseöti'61^«, pgltesti 61b23, purugurisesti 83b^ stii 23bi», 25bi«, l07bl^ §9 113, zglesti 23bA3, urgisesti 96*2, vini 29b2i, vrei 20 b2, ti sifikiseäti 25b», ni ti susuesti 61b 12, ti mori 80 ^^ ti tunuseSti 29b2i. III. Pers. Sing, avde 26 b2«, si aksiaäte 67 b^«, si agudiaste 23', si arnisiasfce 16^ s-amfiriaste 33bi, aggrspäte 23', aznaäte 120l^ aundziaäte I822, I8b^i3^ 107', duarme 113b', 25bi^ rfirfgksmste 28^«, este 63*, 13*, 14b2, filisiaste 12118 griaäte lOObi', 403, 202', graäte 80^^ kgrtiaskg 80b2, IgndzidzaSte* 123*, Kpsiaöte 16b20, 14* 10, lipseäte 35 1«, si fiirisiaSte 65b», s-KirgsiaSte 67bi«, s-hgriaäte 57bi', iase 18^ s-iniirisia§tel20i^ yine 21b^ mpudipsiafite 82^, muare 100bl^ 116bi5, I20b« miuhurlidisiaste 382^, mutriaSte 113bi^ figgsgiaste 117^«, nüuiaSte 99b20, s-imirisiaäte 120^®, pgksiaSte 40^2^ putridzaäte 65b», s-pglgkgrsiaSte llöb^®, saidisiaäte 29^2^ skutudisiaste 65b», streksiaSte 90^ Sutsg 80^», 35b20, §tie 382', i5b2^ 38b», tgkseäte 582^, tgksiaäte 33^«, tögltisiaste 57bi®, s-tunusia§te 38bi2, 23bi^ ursiaäte lOOb^«, 116', 103bi», va40l^ undziaSte 58bi', si zmiaSte 66b22. Digitized by VjOOQIC — 221 — I. Pers. Plur. s^gräimu 116^, aydzgmu 116^^, h^rdzimu 124^*^, fiimu SOb^^, ngfiergsimu 65^^ n^Mirosima 63b^ inipmu 65b^ sidmu 64^^, ppl^kprsimu 14^ Tgrgimu 47^^. IT. Pers. Plur. aydz^tsg 122', 20^8, ^g apgndgksits^ Söb^i, Kifcsg 94b23, 18b', Kits 24b2, Stits^ 18b', stis 26^^ t? mun- duitsg 116^ fitirdpsis 112«, ggdglitsg llb^«, zglitsg 12^3. m. Pers. Plur. algesku W\ azneskn 120^^ avdu 46*S si asparu 62b^2^ amypleskn 59b22^ ^ al^ksesku lOOb^, si amprtdpsesku SOb^^, si aznesku 121^, si alit§9sku 22b2^, buresku 47^^ i si agudesku 21^, si efharisidsesku 18^ greskn 106b' 20, 62bi6, ^v^sesku 47^^ si hgrisesku 25b*, s-hgrdzu- esku 14b2o, si eksumuluyisesku 36b^^ yiygsesku 30b®, Ärfg- ksesku Ue^S 98 b», s-hprisesku 9722, s-kulkutesku 11 2, kgrSi- Iptisesku 34^^ Igesku 132', lumbrisesku 120^^ munduesku 13', mTglesku Olb^', 58b8, putridzgskußSb^^ s-pglpkprsesku 192«, ursesku 116b^ tinisesku 98b^ s-tunusesku 29b2ö, 38b*2^ yinu 69^4, zburgsku 582^, figgsesku 21^8 lObi» sgntu 15b22, I6b», 2120, ggn 153^ 195^ 20^0 102^^ 5912^ sgngtuSesku 19^, §tiu 18bii, 18b2i, 1121, 868. Imperfektum. L Pers. Sing, apgndiksiamu 83^ hgriamu IP^, eu mi hgrisiamu 83 S griamu 112^, stiamu 18b*. II. Pers. Sing. li azniai 84b ^3, ^grgsiai 43b 20, yiygsiai 82 b*, psgltisiai 82 b^. III. Pers. Sing, yg azna 86^^ angstgsia 80b23, agudia 81 ^^^ . IIL Per». Sing, ya s-Ii aydj 13®, ya s-lu aknask^ 15 ^^^ ya si s-apokri8ia8k9 156^^, ya si alak^sjiaskg 44b^ ya si an9- stisiask^ 80^^, ya s-lu bnqask^ 41 b^^, ya 89 si dizy9liask9 39^^ ya s-tsg si ^pm^siaskg 117^ ya z-yp doksisj^askp 98b^®, ya si s-fagg 66b«, ya s-Ii yin^ 23b9, 25^*, 30b2i, 38^ 61^, va z-ying 41 *^ ya si-s Kibg 40^ 15^^ lö*', ya s-lg gnask^ 1223, ya z-ing 45b8, ya s-iasg 98^^20 431,27^ ^ s-Ii ziliask^ 19^ ya S-Ii karg 85b2, y^^ gju kgri^askp 80bl^ ya si s-fili- siaskg 20^ va si mpartg 12b25, ya si mgarg 15'^ 15^S 118*, ya 8-ng nUu^askg 99b2i, IOO2*, ya s-ng pglidaskg 15*, 100>, ya s-pgksiaskg 63b ^^, ya s-ntgygliaskg 116b^S va s-Ii pgn- disiaskg 38^ ya si stgpuiaskg 43b^3, 31 b2, ya si s-tonnsiaskg 24«, ya s-ti tinisiaskg 1222», va si Stibg 42^1, 262^ ya si-I Sutsg 44b«, ya s-lu urgiaskg 34b 2. I. Pers. Plur. ya si aydzgmu 41 ^3, ya s-fiimu 47 b^^ va s-in§imu 642^, va s-ni amisimu 25^ va s-ng stgpuimu 25b22, 41b29, ya si vinimu 103 1*. IL Pers. Plur. va s-vg afgnisitsg 86 b^. III. Pers. Plur. va S-I9 si auraskp 116b ^3, va si s-doksi- siaskg 13^*24^ y^ si s-hgrisiaskg 13^^24^ va s-griaskg 12^^ va s-ng ngfgtiaskg 27b®, va si s-munduiaskg 132^, va z-vg-nkir- dgsiaskg 116^ va s-pgksiaskg 17^2^ va si s-tinisiaskg 132^, va si zburaskg 27 *^ va si zgiliaskg 13^ va si zgliaskg 13^®. Imperf. Futurii. a) III. Pers. Sing, vria s-aksiaskg 81b25, vria s-lu dukiaskg 1092, vria s-fiigg 110b2\ vria s-Mibg 362*, 581^, 100®, vria s-nu s-dispartg 71b®, vria s-[h]ibg 83b2, vria si stibg 38b^l I. Pers. Plur. vria s-fiim 46b20. IIL Pers. Plur. vria s-Hibg (imirisitsg) 122 b^. b) I. Pers. Sing, vria si iriam 44 b^^. IIL Pers. Sing, vria si iria 16b2, vria si-[i]ria 69 b^^. Digitized by VjOOQIC — 225 — Konjunktiv. Praesens. 1. Pers. Sing, si dormu 114^, z-vg dizvursesku 26biß, si s-gresku 96b2, 44bi8, 831», z-yinu 95^2, s-mluiesku 12^2, I2bi2, s-mi pgriyurisesku 822^, s-mi aksesku29^^ s-tsg pglteskuSlb^^ n. Pers. Sing. s-Ii akseSti 60b^2^ si avdzg 152^, s-Ii azneäti 22^6^ si o dikseSti ISb^i, si rfoksisesii 92b9, s-nu eäg 36^^ s-ti eksumuluTiseäti 36bi2^ gi gjj 15^8^ 17b^^ s-Kii (fronimu) 39bi^ s-ti hgrdzueäti llSbi^, s-hgrzesti 101^*, si-I greäti 101», si kirisesti 98^ s-lu iargdiseäti löb^^, s-nu ti äpulueäti 39*, si tiniseSti 92b^, si §tii 89b^', s-lu zgleäti 123*, si-nKirrfgseäti 40b22, s-ti tunuseSti 25bö, s-lu stgpueSti 232». in. Pers. Sing, si avdg 21 1*, s-ti aksiaskg 62 S 24 ^^ s-nu ng amgradzg 25b^2^ g| aundziaskg 21b^ si akundisiaskg 118*, si am&riaskg 24^ S-I9 si agudiask^ 22^^, si nu si apgndisiaskg 33bi^, s-lu buriaskg 57bi^, g.ji dispartg 22^, si o disvgliask^ 36b^^, si duarmg 114^^ s-nu z-disparfcg 118^ eksumuluyiseaskg 19bi2^ si eksumuluyisiaskg 29b2, si ä-fugg 17h^\ si s-griaskg 31^^ si s-guvgsiaskg 47^ s-Ii fruminiaskg 75bi2, s-liibg 23bi^ s-ying 93bi6, 114», s-ibg 99b2, 1002^ 28^1, s-lo^isiaskg 35bi', si muarg 95 ^ 70^, s-munduiaskg 100 b^*, 121^ '^j s-li mburfuiaskg 22*, äo-mburiask^ 112^^, si o martirisiaskg 44b^ s-n^ mutsaskg 34biS si mgriaskg 23b23, si s-mgritsaskg 36bi^, g.ng niluiaskg 101b2ö, si ndultsiaäte 25b ^^, S-I9 pgltiaskg 25^ s-psgltisiaskg 113b^ s-mi puryurisiaskg 34b, s-ng äutsg 63b^®, si Stibg 692^, 18^*, si s-tul^askg 17 ^^ s-ng tikniaskg 57 b, si tunusiaskg 25^®, sg ni se uraskg 25^^ si ursiaskg 67bi^ 78bi. I. Pers. Plur. s-Ii afanisimu 124^, s-ng amgrtipsimu 34 b', si akikgsimu 41b2i, si agudimu 47b, 13^2^ si auSgmu 25^2 14^ s-ng aksimu 13^^ 99bi^, si grimu 58b26, s-ng fiergsimu 64^^, si o yurtusimu 90 ^^ 102 ^S 125 b*, si-o Igksimu 65 b^, 64 b^^ s-ng munduimu 124^ 122^, s-ng minduimu 41 b?!, s-ng ndul- tsemu 65b2, s-nu ntruksimu 1192122^ si-nkgrrfisimu 24^^ si oksumuluTisimu 30^2^ si Kirim 78 ^^ s-Ii niluimu 101 b2^, s-ng pglgkgrsimu 103^^ s-ng stgpuimu 35b26, 119b', si Stimu 30b^2^ Weigand, 18. Jahresbericht. 15 Digitized by VjOOQIC — 226 — si o tinisimu 92b2, g^j^g tunusimu 61^ 25^^, 25^^ s-tägltesimu 9924, 6422, s-n9 tSgltisimu 58S s-ng zglimu 63b2. n. Pers. Plur. s-v^ aksitsg 27bi®, gj alokgsitsg 84^®, si aKikgsits 67bi^ s-Mikgsits 67b^', si avdzgtsg llb^^ si aKikgsis llb*5, gi aliKitsg llb^^, s-vg amTglitsg 43^^, si nu vg arg- spgnditsg 109b20, si vg alintSitsg 96^^ z-vg afgnisitsg Söb^^ s-nu YQ dispgrtsgtsg 67bi^, g-doksisitsg llb^^, s-vg hgrisitsg 1127, 98bi7, si fiitsg 98bi8, 6321, s-vg lutsis 25^, s-vg kgnu- sitsg 61b2ß, si mgrturisitsg 12^ s-vg-o minduitsg 172», 27bi^ si-filnrdgsis si pizuitsg 45*, s-spunetsg llb24, gi gtitsg 111 2, 18b', s-tägltisitsg 25 6, s-zilipsitsg llb22. m. Pers. Plur. si 1-arisiaskg 23^2^ g.ii aksiaskg 15', 26bi5, 93bi8, s-auSaskg 16b23, si agudiaskg 582^, si duarmg 22b22, z-disvursiaskg 62b2, g.ji rfoKimisiaskg 19^^, s-rfoksisiaskg 19^^ s-fagg 23^3, si fugg 62bl^ si gnaskg 22b24, si-I hibg 1053, 152, si-1 hgriaskg 14^*, s-Ii filipsiaskg 96b^', s-ng kgrtiaskg 116bi^ si s-Kivgmisiaskg 37b'', si mutriaskg ßlb^^, s-vg mun- duiaskg 116^ 100^^ si profitisiaskg 1251^, si proksiaskg 162^, s-lu pglgkgrsiaskg 19 ^S s-mi rukuiaskg 83b2ö, s-Ii tsgltisiaskg 19b^^, S-Ii zgptisiaskg 21^ s-nu-1 zgliaskg 232'. Imperfektum. in. Pers. Sing. s-Ii iria (argu) 362^. n. Pers. Plur. s-ng hgriatsg 43^^. I. Pers. Plur. s-ng minduiamu 63^®. Imperativ. n. Pers. Sing, aksia-me 60 b ^3, angstgsia-te 85 ^ avdzg 16b24, 2225, 296, aznia^91bi8, 221^, nu lu azna 10.1 » nu ti amisia 28b22, ^grgsia 96bi, eSg 39b^, ti eksumuluyisia 38', 40b20, gria-ni 12129^8220, 21b4, yino 282^, 83bio, yi^"^ gSi, 66b», nu yino 60», nu fddzi 28b22, hgrisia-te 97^', 98b23^ hgrzia-n-te 22b*, niluia-ng 59», nikisia 85', niluia 25*^ nu lu ndzura 101^, pglgkgrsia-te 352, pigtipsia 39^ stgpui&-te 28b26, ti stgpuia 32^ tunusia 6O2, tunusia-te 27^ vgrga21b3, zgffa-tsg 83bi2. Digitized by VjOOQIC — 227 — L Pers. Plur. as ng eksiinmluyisimu 30bi^, 41b20, ^s inMisim 63 ^2, as yurtusim 89^^, as ng nunduimSl^^, as ngfgtimu 120bi8 1211, as ng tunusim SOb». n. Pers. Plur. avdzgtsg 142*, Mb» 23*^ avdzgs 251*^, arapes-me II31®, fudzitsg Söb^^ hgrisis-vg 102bi8, munduitsg 41 b^», minduis-vg ßOb^^ pglgkgrsis-vg 117^, tunusis-vg SSb^, venitsg 26b6, vinitsg 232», 2411 ^ Infinitiv. ayisire 42^, avdzgre 117b^ 45^^ burire 83l^ duKire llbl^ fadzire 62bi^, hgrisire 66b», kgnusire lOlb^^ lumbrusire 119b20, (tru) lipsire 23biS mpgrtsgre 42», munduire 44b2 niKisire 118^, pidipsire 63b24, äusuire 61®, stire 105^^, tmiusire 932», 278, 29b2, ursire 67bS 89b8, 106bi2, züipsire 101bl^ zgilire 83 ^ zuzurire 60 ^^ ParÜoipium. Perfekti. aksisitg 31 ^ avursitg 61®, aznitg 96^, audzitg 115^®, gritg 40», kgtgrgsitg 90^ mburitg 85», 112i<>, 112bi7, pizuitg 96^ sglggitg 351', trupuitg 86», dgmitg 30b', Tinitg 26b'. Adjek- tivisch: ayisitu b9h^% amgrtipsitu 31^^, amvglitu 92^, kgtg- risitsg 90^ Kisusitu lOOb^», kgrisitu 102bi', kati/urisitu 81bi', Kfö-irusitu 119b9, ntruksitu 120^ figgrditu 31 ^^ zuzuritu 114^. Allgemeine Bemerkungen Ober das Verbum. Die im Cod. Dim.. vorkommenden Yerbalformen sind nicht alle, die im Arom. gebraucht werden. — Es fehlt näm- lich das Pari Praes., das sonst überall im Arom. sehr üblich ist*). Diese Verbalform wird auch in Ochrida, woher Cod. 1) In Albanien ist die Anwendung des Part. Praes. viel seltener als anderwärts; auch bei den in der Rodope, auf dem Rilo Dagh lebenden Aromnnen (Gromosteni) ist diese Form ^nzlich unbekannt. Anm. des Herausg. 15* Digitized by VjOOQIC — 228 — stammt, gebraucht In „Basme Ar." habe ich folgende Formen gefunden: spunändalui 167^^, mutrindalui 384^ Ich kann nicht genau wissen, ob diese Formen in Ochrida echt Yolks- tümlich sind, oder ob sie neu eingef&hrt sind, denn neben den beiden angefahrten Beispielen tritt auch ein zikändalui 16721 auf, die dzgkgndalui lauten müßte. Die Form dzgkgn- dalui wird aber im Arom, als Part. Praes. yon dzak (liege darnieder) gebraucht, und fftr dzgk ist fiberall bloß spungn- dalui fiblich. Daß das Part Praes. auf -gndalui im Süd- Arom. sehr üblich und im N-Arom. weniger üblich ist, daran darf man nicht zweifehi; daß die andere Form auf -gndu im S- Arom. sehr selten und im N-Arom. gar nicht üblich ist, ist sicher. Nur in den Ortschaften GopeS und MoloviSte wird das Part Praes. in keiner der beiden Formen gebraucht, und das ist der dritte Punkt, worin die Flexion des Codex mit der der beiden Ortschaften übereinstimmt Der Gebrauch des Konj. Futuri ist im Cod. Dim. auf- fallend selten und zwar kommt die Form nur zweimal vor: 2. Prs. Sing, si intrari und si nu puture. Aus diesen zwei Beispielen kann man nicht erkennen, wie der Eonj. Fut in der Sprache der Verfasser des Cod. lautete. Was die Endung e Yon puture für das erwartete i betrifft, so beruht das viel- leicht darauf, daß unbetontes e bald als e bald als i geschrieben wird. Diese Erscheinung macht sich mehr im S-Arom. be- merkbar; dort wird gleichfalls s-puture oder s-puturi gesagt Im heutigen Arom. wird diese Zeit meist folgendermaßen flektiert: s-puturim, s-puturi, s-puture, s-puturim, s-puturitü, s-puture. In Samarina: s-kglka-rim,'-res, -re, -rim, -rets, -re (Weigand, Olympo-Walachen p. 89). — Athanasescu gibt in seiner Gram, kein Eonj. Fut an. Das erklärt sich leicht daraus, daß im N-Arom. diese Zeit selten yorkommt, immerhin ist sie üblich mit besonderer Vorliebe für den InfinitiTstamm z. B. s-vrearim für s-vrurim, s-videarim far s-vidzurim. — Im S-Aromunischen sind beide Formen üblich. Was wir aber weder bei Boj. noch bei Po. noch bei Ath. Digitized by VjOOQIC — 229 — noch sonstwo finden, sind die Yerbalfonnen der drei Hilfs- verba: avuseäg 83bi^ lOSbi», 12218 I22bi2, vrugegg lOSb^o, 122bi4, 110b7 und fuseSg 322i, 83bi9 8422. Zunächst glaubte ich, es wären Analogiebildungen zu der 2. Pers. Sg. der Aoriste wie fitse§9, dzpseSg, duseäg etc. Es ist aber yiel wahrschein- licher, daß dieselben Überresfce des lateinischen Plusquam- perfektum Conj., der sich ja auch im D.-B. in derselben Form und Bedeutung erhalten hat, sind, und als solche habe ich sie in die Einteilung der yerschiedenen Yerbalformen ange- führt Aus sicherer Quelle höre ich, daß diese Formen heute noch im Aromunischen in der am nördlichen Abhang des Pindus bei Eonitsa gelegenen Ortschaft Palio-Seli vorkommen. Im Cod. tritt ein mit dem Aorist zusammengesetztes Perfektum auf z. B. ayurp t9ksit9, das bei Bo. und Ath. fehlt. Im Aromunischen ist diese Form übUch, aber sie wird nicht so ofb gebraucht In meiner Heimat konmit sie bloß in 3. Pers. Sg. und PL vor. Über das Futurum ist zu bemerken, daß es im Cod. genau wie im N-Arom. gebraucht wird z. B. va si avdzpmu, va s-fiimu etc. d. h. inmier mit den Eonj. si gebildet Diese Art der Bildung unterscheidet sich von der des S-Arom., wo durchweg die Konj. si wegbleibt z. B. va videm, va vinim etc. Eine Spur des abgefedlenen si zeigt sich bei den Neben- bildungen wie vai videm, vai fatsim ftLr va si videm, va si fatsim. Neben dem Futurum konmit eine andere Bildung vor, die ich als Impf. Futuri angef&hrt habe z. B. vria s-fiibg 38b ^"^ und welche bei Bo. und Ath. nicht angegeben ist. Als Nebenform des Impf Fut habe ich die Form vria si iriamu 44bi^ bezeichnet Bei Bo. sind die beiden Formen angegeben und zwar die erstere als Cond. Praes. und die zweite als Cond. Passe. Die beiden Formen sind im Arom. sehr üblich. In der Einteilung der Yerba habe ich keinen Unterschied zwischen den Aktiva, Passiva und Beflexiva gemacht, aus dem einfachen Grunde, weil ich dieselben Yerba hätte mehrmals wiederholen müssen. — Was die Bildung der Passiva anbe- Digitized by VjOOQIC — 230 — langt, d. h. ob sie mit dem persönlichen Pronomen oder mit dem HilfsY. Hire gebildet werden, so ist folgendes zu be- merken: Im allgemeinen wird das Passiv durch das Reflexiv aus- gedrückt genau wie im Arom., ausgenonmien bei denjenigen Verben, die als unpersönliche aufgefaßt werden können z. B. este griitg 40^ este skriiratg 27^^, 42b^^ etc. Doch kommen auch Formen vor, die passivischen Sinn haben z. B. sgntu nüuitsg 31bi8, sgntu pistipsitsg ISb^^, sgntu ndzurats9 65b^ fiimu bl^stimats^ 65 b^ Eimu ndzurats^ 65 b^, este ndziminatu 63^^. In andern Fällen wie z. B. este ar^dzpmatg 111 ^ este mbitatu (di yinu) 121^ etc. haben die Participia adjektivische Bedeutung. Was die lautlichen Veränderungen bei Verbum betrifft, so sind sie dieselben wie bei SubsL Zu bemerken ist nur, daß die Eontraktion des Diphthongen ea vor e hier mit größerer Eonsequenz durchgeführt ist, als bei Subst. — Ebenso das auslautende flexivische i nach Zischlaut wird zu 9, ausge- nonmien von wenigen Beispielen, wo i geblieben ist Bemerkungen zu der L Eoi]\]. skrüru 29^^, das auf skribulo mit Assimilation beruht, vertritt das aromunische scriu, auch konmit es in allen Verbal- formen vor: Lnpf. s[k]riira 112*, Aor. skrürai 67b^, Per£ are skriirat9, Plsqp. avia skrürat^ etc. Im Aromunischen ist diese Form sonst ganz unbekannt und auch in Ochrida. Die übliche Form ist skriü, das im Aorist stark und schwach flektiert wird: skriai, skriasi, skrie, skriem n. skriäm, skriat, skriar^ seltener stark: skris, skrisiä, skrise, skrisim, skrisit, skrisirg. mvetsg 2. Pers. Sg. Praes. für nvets, dann mviatsg 15 b^^ sogar nmviatso 15^ in Basme Arom. mvesku 460^^, mvirinat 187^ zeigen m wegen des folgenden Labial, der in solchem Falle bilabial gesprochen wurde, blasting 3. Pers. Sing. Praes. zeigt ein n für das zu erwartende m. Im Arom. konmit sonst nur die Form blastimg vor. mgfikg 116*, mgntsi l,21b5 igt die ältere Form für das jetzt übliche mgtsi. Folgende Formen Digitized by VjOOQIC — 231 — zeigen Aphaerese: katsp 3. Pers. Sg. Praes. für akatsg, skuke far askuke, rukp für arukp, vg duk minte (aucli aduk aminte) s-vg prukatsg (aproKu). Auffallend ist die Form mglite 95® für figlite. Vor Labial ist ein m für n möglich, aber vor einem Ghittural? Neben kutramurp 58 b® kommen auch die Formen kutrumurä 3. Pers. Sg. Impf. 17bii, kutrumburg Aor. 109^^ ai kutruburatg 121b4, die auf kutrimurare und kutrimburare beruhen. Neben strigg 70 b** kommt auch die Form aufg 39 b*, 28b2i, Aor. aufg 28^ etc. mit derselben Bedeutung vor, und ist das Arom. aurig. Heute hat dieses Wort im Arom. nicht vollständig denselben Sinn wie im Cod. Es wird mehr für die Tiere gebraucht, und für die Menschen nur, wenn es sich um Geschrei handelt z. B. Kai aurig ahgt multu? Oder: aurlg-lg, a fitSorlor, s-takg. aluptaSg 110^* und aluptgmu sind die älteren Formen för die jetzt im Arom. üblichen alumtu und alumtgm. Neben der regelmäßigen Form didesg 2. Sg. Aor. 12 1^, 42bi8, 81» 8422 kommt auch desg 99b^ lOlb^o und sogar deä 1082, dann detu für deditu vor. Die letzteren Formen werden im N-Arom. nicht gebraucht. Im S-Arom. wird dieses Wort im 2. Pers. Sg. Aorist auch stark flektiert z. B. dideS und deadiä. — Die dritte Pers. Sing, kommt fünfzehnmal als dede und bloß fünfmal als deade vor. surupg 3. Sg. Aor. mit eingeschaltetem u wie bei lukuru für lukru. — Im Arom. ist surpg. Neben tgle 3. Pers. Sg. Aor. kommt auch die Form tile vor mit Assimilation. In meiner Heimat sagt man tglg und astgigm, vigigm für tilem 117^, viglem 119b^. va si-nsgrtsiniadzg 89b i^, va si-nsartsing in dem Sinne, wie sie hier gebraucht werden, heißt sonst va s-armgng sar- tsing. — Ebenso wird va si s-fiatg 70*, 72 ^ va s-fiatg 40 b 2 heute nicht mehr in dem Sinne von gebären, wie im Cod. gebraucht, sondern a]fitare nur in Bezug auf Tiere. — Für gebären bedient man sich im Arom. des Verbums fatsire. — suturare steht für sgturare mit Yokalharmonie. Digitized by VjOOQIC — 232 — Bemerkungen zu der IL Eonj. Das Eigentümliche dieser Klasse ist der Übeigang der starken Yerba in die schwachen im Präsens. Diese Tendenz zeigt sich auch heute im Arom., aber sie ist doch nicht so durchgedrungen wie im Cod. Dim. Doch finden sich fatsimu und nardzimu, vereinzelt ärdimu, pigndzitsp, pitnatsitsp. Neben fiedzg 98b® ^^ kommen figdzg SSb*^ und figs vor, die auch sonst im Arom. üblich sind wie sidia neben igd^A etc. o-via 94b^ steht für o avia 107* wie auch si o-dar^ für si o adar^. Bemerkungen zu der IH Eonj. Alle hierhergehörigen Yerba werden regelmäßig flektiert, die wenigen Abweichungen beruhen auf lautlichen Verände- rungen oder allgemeinen Erscheinungen. — Bemerkenswert ist der starke Aorist' des Yerbums vinire: vine 3. Pers. Sg. Aor. 102b24 und vini 30^^ dann vinn 1. Pers. Sg. Aor. 27^ 88 2. Die anderen Personen fehlen im Cod. — In meiner Heimat und im N-Arom. wird mehr schwach flektiert: vinii, viniSi, vini und vlne, vinfmu selten vinim, vinftu vlnirg. Im S-Arom. wird mehr vinu, viniSi, vine, vinim, vinit, vinirg gebraucht. vgrygmu 47 ^^ konmit nur einmal vor mit dem Sinne von sprechen, es scheint dasselbe zu sein wie vprgesku = schelten. — In meiner Heimat und im N-Arom. existiert das Wort nicht. mvglesku 61 b^"^ und mvgli 112bi2 zeigen ein m vor dem anlautenden Labial eli s-numirg 45® konmit nur einmal vor, und steht für das Arom. s-Uimarp. Im S-Arom. kommt auch numgtseskn 11620 vor. Die dritte Pers. PL Praes. des Yerb. Hire lautet im Cod. überall spntu auch sgn. In meiner Heimat lautet dieselbe nur suntu oder sun. Digitized by VjOOQIC Digitized by VjOOQIC Digitized by VjOOQIC Digitized by VjOOQIC Digitized by VjOOQIC ^-«^ä Google -y~mn , WlO-nw Ubrai lilll lllllllnillin'i'tiiüiL _3 2044 098 635""oi"4 \.. '■'0 ", '^ ;^#> ir'^*.