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In demselben sollen die Arbeiten der Seminarmitglieder der Öffent- lichkeit übergeben werden, doch behält sich auch der Leiter des Instituts ein Plätzchen für eigene kleinere Abhandlungen frei, auch soll darin berichtet werben über die sonstige Thutig- keit des Seminars. Was in dem ersten Jahresberichte geboten wird, ist zwar noch recht bescheiden, allein die Thätigkeit der Mitglieder ist so rege und erfreulich, daß der nächstjährige Jahresbericht vielleicht den doppelten Umfang erreichen dürfte. Das Seminar verdankt seine Entstehung der verständnis- vollen Einsicht und dem hochherzigen Entschlüsse des gegen- wärtigen rumänischen Kultusministers Sr. Excellenz des Herrn Tache Jones cu. Ihm vor allem gebührt der Dank der Wissenschaft; dann sei herzlicher Dank gebracht der rumäni- schen Abgeordnetenkammer, die die Mittel für den Unterhalt des Seminars bewilligt hat, sowie der Akademie in Bukarest, dem Herrn Professor Hasdeu und dem früheren Staatssekretäre Herrn Virgil Arion für die gütige Unterstützung beim Zu- standekommen des Unternehmens. So konnte am 21. April 1893 das Seminar in den dazu hergerichteten Räumen in der Querstraße 5, in unmittelbarer Nähe der Universität, eröffnet werden. Das Seminar ist von der hiesigen philosophischen Fakultät der Universität unter die mit der Universität in losem Zusammenhang stehenden Privat- M189839 IV Institute aufgenommen worden und fuhrt als solches den Namen „Institut für rumänische Sprache". Der Zweck des Seminars ist, Studenten ohne Ansehung der Nationalitat in das Studium der rumänischen Sprache ein- zuföhren und sie zum selbständigen Lösen von Aufgaben auf dem Gebiete der rumänischen Philologie zu befähigen. Dieses Ziel soll erreicht werden durch Vorlesungen, durch gemein- same Übungen der Seminarmitglieder und durch private Unter- weisung. Die Seminaristen erhalten für ihre Arbeiten, die auch vorher als Dissertationen eingereicht sein können, nach dem Ermessen des Direktors Remunerationen. Die Drucklegung der angenommenen Arbeiten geschieht auf Kosten des Seminars. Für die Benutzung der Seminarräumlichkeiten und der Bibliothek werden keinerlei Spesen erhoben; nötigenfalls werden auch Bücher, die sonst nicht zu erhalten und bei den Arbeiten nötig sind, auf Seminarkosten angeschafil. Im ersten Semester (Sommersemester 1893) war das Se- minar besucht von zehn Herren und einer Dame. Gelesen wurde „Lautlehre der rumänischen Sprache", zw^eistündig; femer fanden Mittwoch abends gemeinsame Übungen im Lesen rumä- nischer Texte statt, wozu vorzüglich die Chrestomathie von Gast er für Altrumänisch und die Sezätoarea für Volkslitteratur benutzt wurden. Außerdem erhielten einzelne Herren beson- dere Unterweisung zur Abfassung von wissenschaftlichen- Arbeiten wie auch in den folgenden Semestern. Im Wintersemester 1893/94 zählte das Seminar 12 Mit- glieder. Gelesen wurde „Flexionslehre der rumänischen Sprache", die gemeinsamen Übungen wurden fortgesetzt. Zu Beginn des Sommersemesters 1894 erhielt das Seminar einen so bedeutenden Zuwachs an Mitgliedern, daß für die neu eintretenden sechs Herren ein besonderer „Kursus für Anfanger" eingerichtet werden mußte; femer wurde gelesen „Neugriechisch und Albanesisch in ihren Beziehungen zum Rumänischen", zwei- stündig, auch fanden wie gewöhnlich die Seminarübungen Mitt- woch abends statt. Am Schlüsse des Semesters 1894 zählte das Seminar 15 Mitglieder, wovon Deutsche 11, Humanen (Transilvanier) 1, Russe 1, Däne 1, Amerikaner 1. Der Besuch von Seiten der Rumänen ist auffallend gering, was wohl daher kommen mag, daB das Interesse ftir das Studium der Muttersprache in Ru- mänien noch wenig geweckt ist, umsomehr verdienen Anerken- nung die deutschen Studenten, die sich trotz der so oft gehörten gegenteiligen Behauptung doch noch ein gut Teil idealer Ge- sinnung bewahrt haben, so dati sie ihre Arbeitskraft auch einem Grebiete zuwenden, das dem Romanisten etwas ferner liegt und nicht einmal „Examenfach" ist Folgende Themata sind augenblicklich in Bearbeitung: 1. Der Grammatiker Bojadzi. 2. Die Behandlung des e vor Nasalen im Rumänischen. 3. Die Casusbildung des Substantivums im Rumänischen. 4. Die Pluralbildung des Substantivums im Rumänischen. 5. Die russischen Elemente im Rumänischen. 6. Untersuchungen über die Ortsnamen bei Prokop. Von einem früheren Mitgliede des Seminars wird der Wortschatz des Istrischen einer Bearbeitung unterzogen. Es läßt sich erwarten, wenigstens wäre es sehr wünschens- wert, daß die beiden Herren, deren Arbeiten der vorliegende Jahresbericht bringt, auf der von ihnen beschrittenen Bahn fortfuhren, Herr Dr. Dachselt die Herausgabe des fiir das Aromunische so außerordentlich wichtigen Codex Dimoniu aus Ochrida fortsetzen und Herr Schladebach die Volkslitteratur der Süd-Rumänen, wie sie in den Aromunen II vorliegt, einer Bearbeitung unterziehen würden. Bezüglich der Arbeit des Herrn Dachselt sei noch bemerkt, daß der Herausgeber einige Wörter, die falsch oder gar nicht übersetzt sind, im Glossare in Anmerkungen kurz erklärt hat, so daß nur noch zwei oder drei dunkel bleiben. Bei nizgsptisiria, p. 70, kommt vielleicht auch „zjpt^sesk'' anhalten, aufhalten in Betracht Die p. 52 in der Anmerkung zu I, 13 ausgesprochene Ansicht über aus- lautendes i hält der Herausgeber nicht fiir richtig; durch nni, lli sollte nur die MouUlirung bezeichnet werden, was man an Schreibungen wie uamin V, 14 und Uli XI, 26 für uaroin, il' sieht. VI Für die weitere Kenntnis des Aromunischen werden zwei Aromunen, die im nächsten Jahre nach Leipzig kommen werden, tliätig sein, so daß wir bald über diesen Dialekt, sowie auch über das Istrische besser unterrichtet sein werden, als über das Rumänische. Bei einer Sprache, die eine erst so junge Lit- teratur hat, deren älteste Denkmäler kaum 300 Jahre zurück- reichen, die fast nur kirchliche unter dem Einflüsse des Slavi- sehen stehende Denkmäler für die ältere Zeit aufweist, ist eine genaue Kenntnis der Dialekte ganz unerläßlich, sonst muß die historische Erforschung der Sprache stagnieren. Bis jetzt ist in dieser Beziehung so gut wie nichts gethan, besitzen wir doch nur einige spärliche Berichte über Dialektisches aus dem Banat und der Moldau. Deshalb wird es eine Hauptaufgabe des hiesigen Seminars sein, diese Lücke auszufüllen. Schon im nächsten Jahre wird, vorausgesetzt natürlich, daß die Mittel zu dem Unternehmen beschafll werden, die erste Expedition nach Ungarn gehen, um von Szigeth aus die Dialekte im Quellgebiet der Theis zu durchforschen und so soll Jahr für Jahr ein ge- wisses Gebiet von Ungarn, den Flußthälern folgend, vorgenom- men werden; unterdessen werden auch wohl Rumänen in ge- nügender Zahl vorgebildet sein, um selbständig die Aufgabe der Dialektforschung auf rumänischem Gebiete zu lösen. Das gesammelte Material soll im Jahresberichte veröffentlicht werden, in dem sich so ein vollständigeres und genaueres Sprachmaterial, als die älteren Denkmäler zu gewähren im Stande sind, an- sammeln wird, das mit zur Bildung der der Zukunft vorbe- haltenen historischen Grammatik beitragen wird. Denn es ist jedem näher Eingeweihten klar, daß die Zeit für die historische Grammatik noch nicht gekommen ist, trotz der namentlich von Miklosich, Hasdeu und Tiktin gemachten schönen Anfange. Wir dürfen uns selbst nicht verhehlen, daß die augenblick- lich herrschenden Ansichten über den Charakter des Rumäni- schen noch keineswegs sicher fundiert sind. Man rechnet das Rumänische zu den romanischen Sprachen und man thut aus praktischen Gründen gut daran. Allein das romanische Ele- ment ist doch nur ein Teil im Rumänischen und sein Auteil vn auf die Bildung der Sprache ist noch lange nicht genügend erkannt Nach Aufarbeitung dieses Elementes wird das sla- vische, als das zweitbedeutsäme an die Reihe kommen, wozu der Slavist berufen sein wird, aber auch dieser wird nicht das endgültige Wort zu reden haben, sondern das wird dem ver- gleichenden Sprachforscher, dem Indogermanisten vorbehalten bleiben. Wir wollen nicht Grammatik um der Grammatik willen treiben, sondern ein höheres Ziel ist es, das uns vor- schwebt Mit der klaren Erkenntnis der Geschichte der Sprache wird auch die Geschichte des Volkes gegeben sein. Trotz der Fülle der Bücher, die über diesen Gegenstand geschrieben worden sind, sind wir so klug wie vorher, und noch immer wird darauf los phantasiert, neue Momente, mit denen zu ope- rieren wäre, vermag kein Ethnograph und kein Geschichts- forscher zu bringen, daher heißt immer noch die Parole: hie Rösler, hie Jung. Und doch ist Material vorhanden, der Sprachforscher kann es beschaffen, wenn er die Dialekte einem eingehenden Studium unterzieht, wenn er ohne Vorurteil die Stellung und das Ver- hältnis der verschiedenen Sprachzweige und Dialekte zu ein- ander erkannt hat, und das vorhandene Material einer kritischen Bearbeitung unterzogen hat Ich dächte, das wäre eine Auf- gabe, die zur regen Beteiligung, zu hingebendem Eifer reizen kann; denn giebt es etwa eine andere noch zu losende Aufgabe auf dem Gebiete der romanischen Philologie, die einen so weiten Gesichtspunkt, ein so großes Interesse auch außerhalb der speziell philologischen Kreise hat? Und, was besonders an- ziehend ist, ist nicht zugleich die endliche Lösung der Auf- gabe sicher oder doch im höchsten Grade wahrscheinlich? Schließlich richte ich noch an alle Herren Autoren die Bitte, neue Erscheinungen, die sich auf die rumänische Philo- logie beziehen, an mich einsenden zu wollen, da ich im näch- sten Jahre über alles Hierhergehörige referieren möchte. Auch würden die Redaktionen der namentlich in Rumänien erschei- nenden Zeitschriften, die der Wissenschaft und Unterhaltung gewidmet sind, und die oftmals so sehr schwer zu erhalteq — vni — sind, wenn man sie zu Arbeiten braucht, dem Seminare einen großen Dienst erweisen, wenn sie ein Exemplar an dasselbe gegen Austausch mit dem Jahresbericht schicken wollten. Gratisexemplare erhält das Seminar von den Zeitungen: „Drep- tatea" und „Foia de dumineca" in Teraesvar, der „Tribuna" in Hermannstadt, der „Romanischen Revue" in Temesvar und der „Sezätoarea" in Fälticeni in 8 Exemplaren. Für die liebenswürdige Übersendung genannter Zeitungen und Zeitschriften sei herzlicher Dank ausgesprochen. Ganz besonderer Dank gebührt noch Sr. Excellenz dem Herrn Mi- nister Tache Jonescu für die bereitwillige Gewährung der Druckkosten des Jahresberichtes. Beriehtlgrungr. p. 68 Anmerkung lies monts^so statt montsaso. Inhalt. Snite Yorwort und Jahresbericht III Die Predigrt Tom hl. Antonius. Bearbeitet von Paul Dachselt. Einleitung 1 I. Text 8 II. Phonetische Umschrift und III. Übersetzung ... 24 IV. Anmerkungen 52 V. Glossar 57 Die aromnnisehe Ballade Ton der Artabrttcke. Von Kurt Schladebach 79 Serbische und albanesische Fassungen 100 Bulgarische Fassungen 105 Ungarische Fassungen 108 Gemeinsame Motive und Verhältnis der Lieder zu einander 110 Verbreitung des Einmauerungsbrauches 116 Grundidee des Brauches 119 Istrisehes. Von Gustav Weigand 122 (Fortsetzung im nächsten Bande). * ■ J • • • • > • • • •* Die Predigt vom hl. Antonius. Bearbeitet von Paul Dachselt. Einleitung. Das aromunische Manuskript, aus dem im Folgenden ein Teil veröffentlicht wird, wurde von Herrn Dr. 6. Weigand auf seiner letzten Reise im Jahre 1889 in Ochrida im west- lichen Makedonien im Hause der Gebrüder Jancu und Mihail Dimonie gefunden. Es ist ein stattlicher Band in Großquart von 127 Blättern, die früher einen festen Umschlag gehabt haben mögen. Derselbe ist jetzt losgerissen, was jedenfalls zur Folge hatte, daß die ersten 10 Blätter nach und nach auch verloren gingen — die ersten 41 Blätter sind paginiert — , die übrigen aber besonders an den Rändern stark vergilbten und sonst noch starke Spuren äußerer Einflüsse zeigen. Auf vielen leeren Seiten des Manuskriptes sind wahrscheinlich von Kinder- hand Schreibversuche gemacht worden (z. B. 24, 30 b, 62, 68, 102, 106, 125b etc.); es -finden sich teils ganze Zeilen, teils einzelne Buchstaben der Überschriften nachgeschrieben, teils andere Krakelföße. Der jnutmaßliche Verfasser der Handschrift ist der Groß- onkel obengenannter Herren; er lebte im Anfiänge dieses Jahr- hunderts und solL nach Aussage beider ein wohl unterrichteter Mann gewesen sein. Weiteres ist nicht über ihn bekannt. Die Ähnlichkeit mit der Schreibweise von Daniel macht die Annahme sehr wahrscheinlich, daß der Verfasser in Muskopolje seine Schulbildung empfangen hat. Sicher ist, daß er das Dako- rumänische nicht gekannt hat, ebensowenig das Lateinische, daß er dagegen, sehr vertraut mit dem Griechischen, auch des Albanesischen und Türkischen mächtig war. Weigand, I. Jahresbericht. 1 • • • • t ».• •• ••••• • . • • • • •• • • • •••• ••• • — 2 — Er bediente sich bei Abfassung seines Werkes des neu- griechischen Alphabetes und suchte in ähnlicher Weise wie Daniel nach einem eigenen Systeme (vgL unten), das allerdings sehr oft, wie bei^ jenem, höchst mangelhaft durchgeführt ist, den Dialekt seiner Heimat wiederzugeben. Von Blatt 68 an zeigt das Manuskript ein ganz ver- ändertes Aussehen. Bis dahin sind die Seiten genau liniiert, die Linien mit einem spitzen Instrument in das ziemlich starke Papier eingeritzt; die Schrift;, mit tiefschwarzer Tinte geschrieben, ist gleichmäßig; Korrekturen kommen selten vor. Von Blatt 68 an aber sind die Seiten teils gar nicht, teils mit Bleifeder liniiert; die Tinte ist wässerig, und die Buchstaben sind größer, weiter auseinander und zeigen sogar öfters andere Formen. Überhaupt ist im letzten Teil eine gewisse Flüchtigkeit unver- kennbar. Auf welchen Gründen dies beruht, und welche andere Konsequenzen sich daraus ergeben, mag dahingestellt bleiben, bis auch dieser Teil grammatisch untersucht ist. Die Übersetzung, welche höchstwahrscheinlich nach grie- chischen Originalen gefertigt wurde, umfaßt folgende Kapitel: 1. Aista didahie este a fitsoror peri nistion megali, Seite 13b— 24a; 2. Aista didahie s-kanta kandu kisto, Seite 24 a — 30 b; 3. Aista didahie este t-eleimosine, Seite 31a — 34 a; 4. Didahia tra eksumuluyisire, Seite 34b — 41a; 5. Tu paSta mata di krutse, Seite 41a — 47 b; 6. Aista didahie alu ayu Antoniu, Seite 48 a — 57 a; 7. Aista didahie di ndzoi mari, Seite 57 b — 62a; am Schlüsse ist die Überschrift wiederholt. 8. Didahia di muarte, Seite 62 b — 67^; 9. Versuch einer Übersetzung des ersten Kapitels der Apostelgeschichte; bei Vers 8 bricht die Übersetzung ab; Seite 67b— 68a; 10. Epitomi tis ieras istorias etc. Überschrift in griechischer Sprache, Seite 68b — 79a; 11. Aista didahie este a Hristolui, Seite 79b — 90b; 12. Didahia Sta Maria, Seite 91a— 101b; 13. Didatiia al G(a)vr(i)l [= Gabriel], Seite 102a— 117a; 14. Didabia a paresinlor. (inlor steht mit kleinen Buch- staben dahinter), Seite 117b — 125b. Seite 53b/54a und 105b/106a sind beim Umwenden übersprungen worden und deshalb nicht beschrieben; ebenso das letzte Blatt der Handschrift. Das Kapitel: „Aista didafiie alu ayu Antoniu*' ist ein ausfuhrliches Zwiegespräch zwischen dem heiligen Antonius und dem Teufel. Dieser giebt jenem Auskunft über die Schand- thaten der. Teufel unter den Menschen und über die Strafen, welche auf die verschiedenen Sünden in der Hölle gesetzt sind. Zum Schluß erscheint dem Heiligen ein Engel und giebt ihm im Namen Gottes den Auftrag, alle die gehörten Schand- thaten der Teufel aufzuschreiben, damit die Menschen sich davor hüten können. Die direkte Quelle für diese didaHie nachzuweisen, ist noch nicht gelungen. Gewisse Anklänge an den Anfang der Er- zählung finden sich jedoch bei Athanasius, *Vita Antonii^), pg. 827, 41, wo es heißt: „Et quia haec narrando factus sum ins'^nens, isiud quoque acctpite, ut iuti et dbsgue formidine de- gaiis: mihique fidem habete, non mmtior qmppe. Quodam tem- pore pulsavit aliquis in Monasterio janttam meam. Tu/m egressus vidi qtiendam procerum ac proaltae staiurae : Scisdtante me : Quis tu es? Ego su/m, inquit, Satanas, Me rursfii/m, interrogante: Qua de eatisa hoc ades in loco?' Bespondit ille: Our me falso accusant Monachi et omnes alii Christiani? Our me horis sin- güUs eaxcrantur? Oui ego, cwr molestus iüis es? Non ego, aü, sed Uli ipsi sese conturbant: infirmus enim f actus smn, etc. Außer diesem Stück läßt sich nichts von der ausfuhrlichen vita Antonii mit unserer Erzählung zusammenstellen. Bevor nun eine Darstellung des Systems gegeben wird, nach welchem augenscheinlich der Verfasser seine Übersetzung ^) Saneti pairis nostri Aihanasii archiep. Al&sandrini opera omnia quae extant vel quae efus nomine ciroumfertmtur, etc, Parisiis 1698, Tom. primi pars seeunda, pg, 793 — 866, 1* vornahm, seien an der Hand einer Tabelle die Laute erläutert» die bei der phonetischen Transkription des Textes angewandt worden sind: Vokale: Die gedeckten Kehllaute sind mit 9 bezeichnet. Die übrigen Vokale bieten ihrem Lautwert nach keine Ab- weichung. V = i, kisg V, 23; XIII, 26. Halbvokale werden durch untergelegten Halbkreis be- zeichnet: i, y. Konsonanten: stimmhaft: Verschluß Dauer stimmlos: VerschloB Dauer guttural : palatal: dental: g d r 7 z i k k t h H s V labial: b z P s labiodental: V f aspiriert nasale: dental: n, m; Ö & liquide : r, 1. Die Palatalisierung von n und 1 mrd angedeutet durch n und r. Die Wiedergabe der aromunischen Laute im vorliegenden Text durch griechische Buchstaben, insbesondere aber des Kon- sonantismus, ist sehr mangelhaft (vgl. Miklosich, Rumänische Untersuchungen II. Seite 8). Wenn sich auch der Schreiber im Großen und Ganzen darüber klar gewesen sein mag, wie er die einzelnen Laute wiedergeben wollte, so zeigen doch oft dieselben in kurzen Zwischenräumen aufeinander folgenden Worte, wie un- achtsam er zu Werke ging (vgl. vtbtb und rere: I, 12; vria- Tovv und vriavrovv IV, 12, 13 etc.). Ein festes System auf- zustellen, ist nicht möglich. Es sollen daher, ähnlich wie bei Miklosich (pg. 8 und 9), die einzelnen Fälle nach einander auf- gezählt werden. Um die Unregelmäßigkeit der Schreibung zu zeigen, sind oft dieselben Worte wieder gewählt worden. — 5 1) o : r; i>Q : r; 2) )1 • 1- n 3)- V yv ■: 6 VVfl 4 a) ö b) t c) VT • d- d) VT : üd; e) VVT : nd; f) VT : nt; 5 a) yx • g; b) xy : g; c) xy • k- d) vyy : ng; 6 a) ftn : b; b) n : b; c) an : sp; d) 9 : f ; e) l^ns : f ; ß : v; 7) X : h; arodu III, 16; vremu IV, 3, 6; am^rtiile XII, 9. argderia III, 8; lukgrg II, 5; maru III, 2; rale III, 4; rguri VII, 1. demunlu III, 24; demunloru XIV, 27; XV, 23. diskride 1,6; Ti: i^aminri. ^amin V, 14. yamin IX, 25; k^ M I, 16. yamiÄi VIII, 27; kriätiüi I, 1. Anm.: Über i im Auslaut nach ü und X siehe Anm. zu I, 13. Jemunlu; e^oksg. dedel, 12; 89demuV,14; d9muVIII,21; diadun IV, 12. dumnidzg; diskUide I, 6: aduku; diadun IV, 13. k^ndu. k^ndu II, 17; minduire VI, 9; apoudik- sigmu IX, 13. Antoniu; ntriab^; alantu. griai I, 12. griai I, 5; koluggri; bggatsg IV, 1; adalg- ggmu XI, 4. aduku I, 15; frikg III, 27; kg IV, 15; kadg VI, 13. an^el'i IV, 4. ntriabg; badz§; bjgatsg, aber ]u;r : mb; mbitaria XI, 19; jtt;r : p; panayiru II, 7. ntriabg I, 8; spuni III, 21. fratsg I, 1; afendzglor IV, 7. kaftsg; efhgristisiaskg VII, 19. avdzgtsg 1, 1; avemu II, 4; nviraria II, 12. hristolu 1, 19; sghgtu II, 14; har^ts^j II, 16; hgrisimu IV, 12. — 6 8) rv 9 a) 1 b) «1 10 a) ? b) f^ c) ? d) Ti: e) T?^ f) r^f g) 1-? b) r^^ i) vrS IIa) (T(T : y; ayul. : ks; p^ksimu IV, 24. : ks; t^kfliaekf V, 7. : z; az9 I, 2; ziete 1, 16; izmikaru III, 7; izmete V, 13. : i; iglimu III, 1; VIII, 3. : dz; kordz^le II. 15; dziliu XI, 6. : dz; avdz^tsg; dz^tse I, 6; prgvdzgle V, 19. : dz; dzuakf IV, 10. : di; d2um9gur9 U, 14; dzudetsu 11, 20; me- hendzi XIV, 9. : ts; avdz^tsg; frats^; tsi; ts^. : tS; nkat89 11, 2. : nts; nt89p9mu II, 20. : S; dusmanlu III, 7; Sutsu III, 16; mSunosu m, 19. : St; kristilü; esti; griaSte III, 6. Außer diesen Zeichen hat der Schreiber noch einige andere angewandt, die nur Zusammenziehungen sind; so verbindet er r mit ov, r mit A, v mit r, r mit (>, (X mit n. Außerdem setzt er vielfach vor r einen Punkt und bezeichnet damit vr:di). In dem Texte sind die durch .r geschriebenen vr durch einen Punkt unter dem v kenntlich gemacht Zweifellos will der Schreiber durch a mit untergesetztem Punkte oder Striche, oder beidem, oder selbst verdoppelt ge- schrieben den 9 -Laut bezeichnen. Bei der grossen Mannig- faltigkeit, in die durchaus kein System zu bringen war, habe ich nur ^ oder ^^ geschrieben. Durch v oder vy, zuweilen ausserdem noch mit untergesetzten Punkten, wird das palatale ü bezeichnet. b) . xai xüOvßijxCfjvvt] xgafTtjfTtjVxäxi^a (Tfrdgxovxya nrnfun^^ov- yxirZov . xgäg xydxcj xoovx'Kanu uvihäaxou aUMVxrogov ?//.ccfijr(} . xydfjLOV gdrn fxijvrxovt/OB xgc4(ßVovh/X7^vyijfTfjagxa ado , V, 21: Vor xttTTf/KOTrtoe steht durchstrichen xotTi/IoTOf^e. — 27: Das letzte Wort ist halb verwischt; zu lesen ist nll. VI, 11: Für xofi steht die Abkürzung x^. > - 13 ~ avTOüvfjov (Ti]T^adxov xyijve xgovr^fja f]0vX?.7jdßiT^a . . difiowXov ijXXr^dTL^e UTL^iXXrj fiavovfia rCtjccov xd GdvTOV xoj}GTGr)]vv7} aTitjGT^ßXi] C,axovüv7}Xt vovXrj(paxov GGVTOvfxvTjT^^ vovX?JjXX7]dgTB Tgdr^7jßdxfiT^^ov BVÖtJ . . . XXfjdßkiiov xangäßr^a Xrjxyäri^u dfiov axLjiXXr} . . VII, 15: Nach afiagir^B steht durchstrichen aovq^uma, VIII, 4 : Der Schreiber hatte in atpevrl^aXXi] erst das t vergessen, und bei dem ersten l versagte die Feder (man sieht nur die Spur der Schnäbel); deshalb die Wiederholung des T^aXXtj. — 11: Vor aTtelXrj steht durchstrichen jua. — 15 — T^fjtravTOv xy(tcah)x^^ i}ovh]ccßit^a i]kXr^aT^B Sifiovv 15 Xov ar^iXe kfjaßifiov xä(iä^äyyriX% av(oäaToe xär^i aßifjLOV dfiäffOVQ fiovkrov yrrjar^iXB ßovkki]kQTj tra^ovä fiijwXkT] arCßXii r^rjvviQOV kavrijae xefvrov aXäa^ fTovfjLPrjr^ä fTrjvaaijvxXfjpcc aväm Gaaipäxov ßprjäQtia avmäaxgcc firjä vct}^ vcctpäxov vtov(ivi]t^o^t^^ aac^vä . . 20 aodQQ& TQaqkarapLQv aXcjQOv (TTT^6 ^tiä ä 10 xovlöir^B aävrov xüq% aQ^ßgoirca aG^^u GaccrayLäxovX xoü steht (povfiov durchstrichen. — 21 — ar^eXov qq^ovXov ti^iirixfiäQQOV äXautcevü traaijXvrä x(}f]dfjov xcclfjXV^ IßfjT^ovfj acßatTTfiVTQkfiitov ijXr^ä. rCe üfiTtjVB T^fjxyQtjOTarf] xovpLtivt xuqb kirr (tti] • . • 20 (TtTaiikr^är^B ävyytkov fiiiV€ igxov uxQävyysXov fif^xcciii, afräßfiVVfjov rQaai}QTf]f/LÜVTOV TQa(Tf}gxQ^rj()fj dificovfjfjle a8kfiiowhSi(}ov aaäqkii8i]8a^itt, alle | jene schlechten Dinge zu thun." 5 — 26 — dzgtse: „Avdz^-mi, Antoniu, si ts^ spunu: iu s-fatse pana3dru, akulotse noi ^ärdzimu, tra s-fätsimu skan^al a yämiülor s-bg- ggmu 89 si skulgmu tsi'si s-batg/^ 10 Sg il' I dzgtse ayul Antoniu: „Am kum I9 sgntu nümile?" Dzgtse ($'<6muiilu: „XJng numg s-kl'amg tsi va kgsiang dbksg, alanta nviraria, tsi mviarg etg tutg §-multe alte tsi lipsiaste. Mia tm ats^l sgbatu un are tsumägurg, altsg k6torg, altsg 15 I zi^urg, altsg kordzgle, altsg kutsütile, altsg au alte multe hal gtsg. Mia atumtsia tru ats^l sghatu s-aspargu okl'i, kgndu va S-I9 si umflg p^ntika; mja va si s-akatsg un ku alautu. 20 Mia atumtsia §-noi Himu ^ti^i di I9 adiutgmu, §g Fi | ntsgpgmu tra 8-6argg la dzudetsu, mia- tra s-hgrdzuiaskg tutiputia. Mia atsel'i yami^i, kgndu va si s-hgrdzuiaskg tutiputia s-tuta tsi au, di amu apoia va si si uhtiadzg s-va s-griaskg rgu la dumnidz§ §-va s-amisiaskg di piste. Mia atumtsia noi avemu 25 I ^afur di atsel'i uamidL Mia s-este kg si aflg vgr omu altu s-l'i nkatsg sg nu il lasg, trg z-ying tru kisa a etil'i, asitse, kgndu nu ng fatse m. vriaria anoastrg; | e noi atumtsia ng zglimu s-kgndu va si ^drdzimu la ^^munlu, atselu maru sdtana, vgrtosu ng nkatso. „Ma ti pglgkgrsesku, lasg-me, si d-fugu, kg mi amgnai, 5 8-pgn tora vrid s-faku multe rale, s-va s-mi nkatsg | ats^l tsi z-dzgsu; ma sglggd me di nu mi ntriabg maltu/' Sg ayul Antoniu il' griaste: „Kaküra, kama rgu izmikaru a ^^munlui sdtana s-dusmanlu a hristölui, tsi vretsg argd^ria s-nu vretso kaliliia? Sg ahgtg zgmane are, si Ti kgrtitsg — 27 — Dann sagte der Heilige [zu] ihm: „Aber welche Dinge macht ihr?'* Und er sagte: ,,Höre mich, Antonius, was ich dir sage: Wo (sich macht) Kirchweih ist, dorthin gehen wir, damit wir den Menschen Ärgernis bereiten, und wir bringen sie dahin (legen sie) und regen sie auf, daß sie sich schlagen/' Und der heilige Antonius sagte [zu] ihm | : „Aber wie 10 heißen sie (sind ihnen die Namen, seil, den Schandthaten der Teufel)?" Es sagte der Teufel: ;,Das eine wird genannt „wer fremden Ruhm will", das andere Ärgernis, das ärgert die ganze Welt und vieles Andere, was nötig ist Aber zu jener Stunde hat der eine Stöcke, andere [haben] Steine, andere | 6e- 15 wichte (Maße), andere Säbel, andere Messer, andere haben viele andere Instrumente (Mittel). Aber dann, zu jener Stunde, verderben ihnen die Augen, wenn ihr Bauch anschwellen wird; es wird sich einer mit dem anderen streiten. Aber dann sind wir auch bereit, ihnen zu helfen, und wir treiben sie | an 20 (stechen sie), daß sie vor Gericht gehen, und daß sie ausgeben das Vermögen. Aber jene Menschen, wenn sie das Vermögen verlieren werden und alles, was sie haben, werden seufzen und werden Übeles sprechen über Gott und werden vom Glauben abfallen. Aber dann haben wir | Gewinn von jenen 25 Menschen. Aber wenn sich vielleicht (wenn es ist, daß) irgend ein anderer Mensch findet und streitet mit ihm und läßt ihn nicht (daß er kommt) in die ewige Verdammnis kommen, | so trauern III. wir dann, wenn er uns nicht unsere Liebe macht, und wenn wir zum Teufel gehen werden, zu jenem großen Satan, schilt er uns sehr. Aber ich bitte dich, laß mich (daß ich) weggehen; denn ich verspätete mich, und bis jetzt wollte ich (daß ich mache) viel Schlechtes machen; und es wird auch jener schelten | , den 5 ich dir nannte; laß mich, und frage mich nicht weiter.' Und der heilige Antonius sagte [zu] ihm: „Warum, schlech- tester Diener des Dämon Satan und Feind Christi, wollt ihr Betrug und nicht Wahrheit? Und so lange Zeit ist es, daß ihr — 28 — 10 I kriätüill namalo maltu. Napoi pri mäiisuB ti blästimu ku tut^ y^rtütia al danmidz^ s-i&i Bpui&i kaliHia S-di tute, kg l-pg- Igkgrsegka dumnidzg, gi na ti lasg kamä nkul6/' S9 il' dzgse d^emunla ayului Antoniu: „Nu mi amgng; 15 kg ieu y&rfgnlu, tsi rgu | pgtsgi di tme. Mine pgn tora vria B-faku multu lukru i-multsg vria B-argdu si iutBU kgtrg mine; ma tsi si ai ta-ntribare, ntriabg-me S-lasg-me tra si ö-fiigu; kg tora alantsg demu^ il' Äergu ku piskesg la domna-6io, e 20 mine nu amu tsi duku. Armaiu | ruäunosu tsi s-mi nkatsg duomnu-^o, tsi tsg spuiu. Sg ayul Antoniu il' dzgtse: „spuni-üi, d^emune, tsi este kama rgu lukru 8-kama mare amgrtie 8-ku tsi ^munfl'i, il' kgrtitsg yamiU'i?'' jy dzgtse d^emunlu: „dgmu kgsiane ^oksgsire S-fiiduliatsg, 25 un I ku alantu s-nu si sgntisiaskg, ma pri vriaria angastrg s-fakg/ it Ayul Antoniu il' dzgtse: „am kum nu avetsg frikg di rV. dumnidzgy voi ^emunl'i, ma vg fatsis | kat^rg, il' bggatsg kri- stinl'i tu lukre rale?" So il' dzgtse ^emunlu: avdzg, Antoniu, si tsg spunu: noi avemu ursire di dumnidzg, tsi si vremu, si fätsimu; ma vetdg 5 än^el'i al dumnidz§ nu ng lasg; ma vetsg | kgndu si stramutg di iageVi di Joksisesku dumnidz^, mia atumtsia noi tsi z-vremu atsia fätsimu atselör, tsi dormu di nu n6rgu la bisiarikg sg af^ndzglor ig kglugurror sg atselöru, tsi biä multu yinu sg aku- 10 lotse iu are bere, mgngare sg köruri | s-d2yakg ä-mgnile mplasku Sg ahäinka tsi s-au. Mia avdzg-me, Antoniu, tsinivä nu ng stgpuiaite trg ahtgri lukre, ma ng hgrisimu sg noi diadün ku ngSH; sg l'i avemu diadunu ku noi sotsg; mjia atsel'i s-faku y^pisl'i anostri — 29 — • die ChnBteQ immer weiter versucht Dann ganz besonders 10 verfluche ich dich mit aller Kraft Gk>ttes, daß du mir redest die Wahrheit von allem; denn ich bitte Grott, daß er dich nicht weiter hinaus laßt Und der Teufel sprach zum heiligen Antonius: „'Holte mich nicht auf, denn ich Armer, was fiir Übel habe ich | von dir 15 erduldet Ich wollte bis jetzt ein großes Werk machen und viele (wollte ich) betrügen, daß sie sich zu mir wenden; aber was du zu fragen hast, frage mich und laß mich (daß ich) weg- gehen; denn jetzt gehen die anderen Dämonen mit Geschenken zu meinem Herrn, und ich habe nichts, was ich bringe. Ich blieb I beschämt, da mich mein Herr schilt, den ich dir ge- 20 nannt habe." Und der heilige Antonius sagte [zu] ihm: „Sage mir, Teufel, welches ist das schlechteste Werk und die größte Bünde und mit welchen Teufeleien versucht ihr die Menschen?'' Ihm sagte der Teufel: „Wir geben &>änden Ruhm (Hoch- mut) und Stolz, daß sie einer | mit dem andern (d. h. wir 25 machen sie untereinander prahlsüchtig und stolz), sich nicht heiligen, sondern sich ergeben unserer Liebe.*' Der heilige Antonius sprach [zu] ihm: „Aber warum (wie) habt ihr nicht Furcht vor Gott, ihr Dämonen, sondern macht euch | mächtig und verfuhrt die Christen zu Schlechtig- IV. keiten?" Und ihm sagte der Teufel: „Höre, Antonius, was ich dir sage: wir haben Erlaubnis von Gott, daß wir machen, was wir wollen, aber nur die Engel Gottes lassen uns nicht Nur I wenn sie sich abwenden von den Engeln und daß sie [nicht 5 mehr] Gott preisen, dann machen wir, was wir wollen, mit jenen, welche schlafen und nicht in die Kirche gehen, den Herren und den Mönchen und jenen, die viel Wein trinken, und dort, wo es giebt Trinken und Essen und Tänze und [wo] I sie spielen und umschlingen die Hände und haben Lustbarkeit 10 „Aber höre mich, Antonius, niemand beherrscht (beschränkt) uns in jenen Werken, sondern wir freuen uns, wir zusammen mit ihnen, und wir haben sie bei ims als Genossen. Aber jene werden — 30 — 15 §9 izmikarri { anoStri, kq ng faku vriaria anQastr^; k9 di multu biare lu amisesku dumnidzQ, m^a a nao 119 s-inkl'mg. S-napoi 119 nkats^ ngsk^ntsg multu di \}ami£l'i atseH bunll ä-tinisisri tsi si ägudesku atsfe. E napoi s-^te kg biä di si 20 nmbiatg, noi atumtsia | 119 hgrisiinu, kg atumtsia faku vriaria anyastrg/' — I S9 a3rul Antoniu il' dzgtse: ,,ti bläetimu di dumnidz^- ülui a tserui 90 a loklui; spuni-^ §9 aiste: dumlnisle fatsie, tsiva lukre rale?'^ S9 ir dzgtse ^emunlu: ,»noi d^emunri 'itäu nu pgksimu di 25 lukre s-di | dimuniri; ma Ti fätsimu kristidl'i, altsg si s-fakg tsgrtatSgtsg, altsg s-tal'e liamne, alteg z-bia, altsg s-üargg la V. mviarg, altsg si siätsirg, altsg | la mandisg si nkargg, altsg il'i fätsimu dumlnisle s-sgrbgtorg s-l'! tuarg käpitle £9 altsg il' fätsimu ' si fakg kama rale lukre, altsg ir fätrimu si trürg §9 5 si zvinturg. S-mul ere li fätsimu | si nbiltiaskg S9 kyasg B9 s-kindisiaskg s-di tute lukgrg atsele rale §9 si & lasg ^m^il'u tra s-plgngg. Mia atumtsia va s-lu nkatsg §-ya s-il' tgksiaskg tru m^mle anoastre, S9 alte lukre multe rale dgmu tru etg. 10 S9 iara I9 dgmu kgldurg tru stirutu | tra si dyiarmg, e viara I9 dgmu somnu dultse tra s-nu si skyalg §9 s-dukg la bisiärikg. S9 s'este kg faku vriaria anoastrg, atumtsia s-faku ^aspisl'i anoätri: 11' faku izmete a domnu-nioi. Mia atsel'i ^ami^i, tsi £ergu la bisiarikg, — e noi sg- 15 demu I afi^arg di bisiarikg di diparte; kg nu putemu tra s-ng aprukemu — ma di diparte Ti mvitsomu tra si zburaskg eta nuntru di bisiarikg sg si s-argdg sg si si nkatsg; mia atumtsia ng si faku yaspisl'i anostri. — 31 — (machen sich) unsere Freunde und unsere | Diener, denn sie 15 fallen uns zu (machen unsere Liebe); denn durch vieles Trinken wenden sie sich ab von Gott und wenden sich uns zu. Und dann fluchen uns einige (von) gute und ehrenvolle (geehrte) Menschen sehr, die sich hier (d. i. auf dem Kirchweihfeste) treffen. Und dann, wenn sie trinken und sich betrinken, dann ' freuen wir ims; denn sie lieben uns (machen unsere Liebe)/' 20 Und der heilige Antonius sagte [zu] ihm: ,Jch verfluche dich beim Gott des Himmels und der Erde; sage mir auch dieses: „An den Sonntagen, verursacht ihr da etwa auch Schlechtigkeiten?'' Und ihm sagte der Teufel: „Wir Teufel hören durchaus nicht auf mit den Werken und mit | den Teufeleien; aber wir 25 veranlassen (machen) die Christen, einige, daß sie Zänkereien verursachen, andere, daß sie Holz fallen, andere, daß sie trinken, andere, daß sie in die Mühle gehen, andere, daß sie mähen, andere, daß sie | Gewinn dnheimsen (aufladen), anderen machen V. wir an Sonntagen und an Feiertagen die Köpfe verdreht (daß wir ihnen die K. drehen) und andere verflihren wir, daß sie die schlimmsten Dinge thun, andere, daß sie dreschen und worfeln. Die Frauen verfuhren wir dazu, daß sie stricken | , (daß 5 sie) nähen und (daß sie) sticken und zu allen jenen schlechten Dingen: daß sie die Kinder (Familie) verlassen, so daß sie weinen; aber dann werden sie sie schelten (die weinenden Kin- der), und sie werden sie versprechen in unsere Hände, und viele andere schlechte Dinge geben wir in die Welt Und im 10 Winter geben wir ihnen Wärme auf dem Lager | , daß sie schlafen, und im Sommer geben wu: ihnen süßen Schlaf, damit sie sich nicht erheben und zur Earche gehen. Und wenn sie unsere Liebe thun, dann werden sie unsere Freunde: sie thun Dienst meinem Herrn.«' „Aber jene Menschen, welche in die Kirche gehen — und wir sitzen | draußen, von der Earche entfernt; denn wir können 15 (nicht, daß wir) uns nicht nähern — lehren wir von weitem, daß sie das Weltliche drinnen in der Kirche besprechen, daß sie sich betrügen und sich streiten ; aber dann werden sie unsere Freunde.'' — 32 — 20 Mia apoia ka yami^'i atael'i tsi au pr^vdz^Ie, | aS^tse §9 noi Ti avemu atsel'i yamini; mjia I9 b^ggmu k^piistore i^ 8um&niri di r-dutsemu ka pi^vdz^ tru käsile anoastre tsi s^ntu tru kis9, akulotse, iu lu avemu Juda tsi I-didia tru kis^. 25 S-ku multe griale lukre Ti fätsimu» | tra si si akats^ di perts9 un ku alantu. £ atsel'i yamiäi, tsi D^gu la bisiarik^ 119 VI. S9ntu duämanl'i anoätri, k9ts6 Ti nkati9 | alantS9 V^^^^^^ ^^^ mYiatS9 pri vriaria a lor di Ti äuts9 tra si nmyiats9 dummdz9. Mjia atseH ^amii^i 09 az^esku ku V9rtutia al duinmdz9. F9, 5 sire, Antoniu! Ka vintul tsi azüiaSte n&orri, | a89tse noi 119 azfiesku atsell tsi ^oksisesku la dumnidz9. S9 noi fudzimu di n9d9 §9 V9rt08u n9 am9r9mu. Mjia 6-noi 6£rdzimu la alants9, la atsell, tsi n9 faku vriaria anoa8tr9 di r-b9g9nui tru rale minduiri tra si s-amint9 10 multe tutfpute, | alts9 si afur9 39 SLliksia8k9, altS9 si zilip- sia8k9, alt89 z-bag9 munafikl'9ke tru vitsi^i tra si si nkats9 &9 z-duk9 pri la diudetsu tra si kad9 tru klapa anoastr9. 15 Alantoru I9 b9g9mu r9U minduire tra s-nu li tinisia8k9 | 89r- b9tor9 §9 aya duminika. Napoi avdz9-me, Antoniu, si ts9 spunu: „k9ndu ^anuAri s-p9l9k9rsesku a s9rb9toror, atumtsia än^el'i, k9ndu P9l9k9ris la dumnidz9 tr9 amartioSri, mia atumtsia dumnidz^ iF riart9 20 tru atsia yar9 §9 | a nao n9 si aspargu tifter9 tsi ku m9na li ayemu skriirat9 tr9 am9rtiosil'i. Mia atsumtsia <$'6munlu ats^l märu, tsi l-kl'iam9 eösforos, mia n9 si myiar9 S9 si mpart9 §9 are griao ban9. Atumtsia 25 va si si adun9 tus «^emunll s-multu vas Fi nkats9, k9ts6 | kum nu putumu si fätsimu V9rün lukru r9U a kristiiilor i-ku nk9t- sare n9 pitriatse napoi n98konts9 tru amare s-nik9mu kätrisle; Vn. e n98k9nts9 | pri t-k9rur tra z-vät9n9, n98k9nts9 pri tu r9uri tra 8-nik9mu yamiül'i, alts9 dipunu ku un9 sut9 tsindz9tsi di insi tra 8-niak9 kätrisle atsele marg. S-altsg Äergu pritu et9 tra 5 s-l'i fak9 si si nkats9 £9 iu s-au vriari9 tra si | s-la §9 si — 33 — „Aber dann, wie jene Menschen, welche Vieh haben, | so 20 haben wir auch jene Menschen; wir legen ihnen Halfter und Baumsättel auf und fuhren sie wie Tiere in unsere Häuser, welche in der Hölle sind; dort, wo wir Judas haben, welcher sich gab in die Hölle. Und mit vielen schweren Mühen ver- anlassen (machen) wir sie, | sich mit einander an den Haaren 25 zu ergreifen. Und jene Menschen, welche in die Kirche gehen, sind unsere Feinde; denn sie schelten | die anderen Menschen VL und lehren sie ihre Liebe und bringen sie dazu (wenden sie), daß sie Gott lehren. Aber diese Menschen vertreiben uns mit der Kraft Gottes. Sei aufmerksam (?), Antonius! Wie der Wind, der die Wolken vertreibt, | so vertreiben uns jene, welche 5 Gott loben. Und wir fliehen von ihnen und erbittern uns sehr.'' „Aber wir gehen auch zu den Anderen, zu jenen, die uns lieben und bringen sie auf schlechte Gedanken, daß sie viel Vermögen erwerben, | andere, daß sie stehlen und sammeln, 10 andere, daß sie beneiden, andere, daß sie Streitigkeiten bei den Nachbarn erregen, damit sie sich streiten und vor Gericht gehen, auf daß sie in unsere Fe8sel(n) fallen. Andere bringen wir (legen wir) auf schlechte Gedanken, daß sie | den Feiertag 15 und den heiligen Sonntag nicht ehren.'' „Dann höre mich, Antonius, was ich dir sage: „Wenn die Menschen an den Feiertagen beten, [und] wenn dann die Engel bei Gt)tt für die Sünder bitten, dann verzeiht ihnen Gott zu 20 dieser Stunde, und | uns werden die Hefte verdorben (verderben sich), die wir mit eigener (der) Hand fiir die Sünder geschrieben hatten." ,yAber dann regt sich jener große Dämon auf, den sie Eosforos nennen, und teilt sich (?) und hat ein schweres Leben. Dann wird er alle Teufel [um sich] versammeln, und sehr wird er sie schelten | , weil wir nicht (konnten, daß wir machten) 25 irgend ein schlechtes Werk den Christen machen konnten; und mit Schelten schickt er dann einige auf das Meer, daß wir die Schiffe kentern (ertränken), und einige | auf die Wege, daß sie VII. töt^n, einige auf die Flüsse, daß wir die Menschen töten, andere steigen herab mit 150 Menschen, daß sie jene großen Schiffe Weigand, I. Jahresbericht. 3 — 34 — V Dmpart9 un ku alantu. Sg Ti fätsimu p^rints^ri si s-tgksiask^ iumeria, 39 alts^ ^amini tsi s-n^t^imladz^ ; mia atseri ^^amini ri avemu. K9 vol, k^ndu va z-dutsets^ tsiva 6elu piskes^ 10 la domniri avostri, mia eVi va z-vg si | efh^ristisiask^. Mia asgtse 99 noi Ti avemu atseVi tsi 119 t9kse8ku 89 di dzu9 911 dzu9 tsi n-au n-gur9: mia atsel'i l'i skriir9mu tru tifter9 ano- astr9 ku ara^a tru itsido anu, kakum are fapt9 am9rtfa, k9ndu 15 p9 mesu, k9ndu p9 dzu9, k9tu itsido miuuta di S9hata, j tsi didia süflitu; 89 Itsido, tsi au t9k8it9 §9 am9rtie [tsi] au fapt9, tute li 8kriir9mu; §-ma nu are iu s-narg9 ^arf9Dlu 39 iu si askund9, k9t86 119 faku vriaria anoastr9. Mia atumtsia protlu, ats61 maru anostru d<§munlu, tsi 20 l-kriam9 eösforos^ v9rtosu s-multu 119 si | efh9risti8ia8te. Ma si este s-este k9 are fapt9 V9r9 ieleimosine pri tu ^arf9ni §9 p9l9k9rfe la dumnidz^, §9 s-este k9 este eksumu- luyisitu di li are fapt9 kanönile, tsi Ti are dat9 pramatikolu, atumtsia 119 si aspargu tifter9 anoastre tsi avemu 8krürat9 25 am9rtiile a loru, | 39 119 kiremu noi ti^a anoastr9 s-mun- duiria. Ma ti p9l9k9rsesku, ayul Antonlu, S9l9gä me tora VIII. si 6-fugu, k9t8^ 6i o skulas9 ban9 amiä | s-mi fit8eä9 f9r9 daruire. ir dz9tse ayul Antonlu: ,,b9niadz9 dummdz9ulu a^^u di nu ti las kama nkulotse/^ S9 suskirä ^^munlu §9 si Z9li multu. 5 Mia a3rul Antoniu Iu ntriab9: amu | afendz9ri atseFi, tsi nu o yivgsesku akului9^ia, iu Ti avets9?** Ma k9tu la89 akului9^a, s-noi Ti skriir9mu tru tifterea anoastr9. Amu atsel'i tsi li yiv9sesku 39 tsi tS9ne p9ria8in multe, (atselu) multu 4i-aru3uniadz9.^' 10 ir dz9tse ayul Antoniu: „amu | atsel'i, tsi nu faku ^ne krutsia, iu Ti avets9?" — 35 — vernichten. Und Andere gehen auf die Welt, daß sie sie (die Menschen) zum Streiten verfuhren, imd wo die Menschen Liebe haben, | daß sie sich nehmen und mit einander entzweien. Und 5 wir veranlassen die Eltern, daß sie sich Familie (Nachkommen) versprechen, und andere Menschen, daß sie sich verfluchen; aber diese Menschen haben wir. Denn wenn ihr euren Herren etwas, [vielleicht] ein Lamm als Geschenk bringen werdet, so werden jene | danken. Aber so haben wir auch jene, welche 10 uns versprechen, und die von Tag zu Tag uns im Munde fuhren. Aber jene schreiben wir in unser Heft der Reihe nach in jedem Jahr, wie er die Sünde gemacht hat, wann im Monat, wann am Tage, wie viel jede Minute der Stunde, | die die Seele [zu 15 leben] gab; und jedes, das sie versprochen haben, alle schreiben wir auf. Und nicht hat der Arme, wo er hingehe, und wo er sich verberge, weil sie uns lieben (machen u. L.)." „Aber dann dankt uns jener erste, imser großer Dämon, den sie Eosforos neonen, sehr und viel.'* | 20 „Aber sei es, daß er irgend ein Almosen für die Armen und Gebet an Gott gethan hat, und sei es, daß er gebeichtet hat und die R^eln befolgt (gethan), die ihm der Pfarrer ge- geben hat, dann wird imser Heft verdorben, worin wir ihre Sünden aufgeschrieben haben, | und wir verlieren dann unsere 25 Ehre und Mühe. Aber ich bitte dich, heiliger Antonius, ent- lasse mich jetzt^ daß ich weggehe; denn du hast mir mein Leben genommen | und mich ohne Geschenk gemacht" VUI. Ihm sagte der heilige Antonius: „So wahr Gott lebt, (es lebe mein Gott) ich lasse dich nicht weiter dorthin.'' Und der Dämon seufzte und war sehr betrübt (betrübte sich sehr). Aber der heilige Antonius fragt ihn: „Die Pfarrer | jedoch, 5 jene, welche die Akoluthie nicht lesen, wo habt ihr sie?'' „Aber wenn sie die Akoluthie nicht lesen (lassen), wir schreiben sie in unser Heft; aber jene, welche sie lesen und [der] viele Fasten halten, [jener] beschämen uns sehr." Ihm sagte der heilige Antonius: „Aber | jene, die das 10 Kreuz nicht gut machen, wo habt ihr sie? 3* — 36 ^ J^munlu ir dz^tse: „atsel'i ma numa tsi au k^ s^ntu kriitMi a pistil'i, zak^anile nu 11 faku §-dummdz§ nu Fi Tiart^ tx^ tsiva 'itäu. E noi Ti avemu ka prgvdzg ligat89." 15 „Amu atseri, | tsi sgntu g9d9lit89, iu Ti avetsg?" II' dzgtse <^^munlu: „atseFi Ti avemu ka rngm^üile ano- astre, k^ts^ avemu diafur multu di atsele mul'iere; §9 ^aminll atseri, tsi üergu la dise, k^ndu s-lasg dumnidz^ di 119 si nkrin^ 20 a nao 39 faku vriaria | anoastr9. Mia noi n9 faku dumnidz9dz9 89 n9 aurr9 tra S-I9 d9mu a loru S9n9tate a l§ndzislor; mia k9ndu va s-119 strig9 §9 8-09 si nkl'in9, atumtsia si skual^ protlu mayepsitu §9 Tia diospras di <^emu6i ka hriätolu kakum 25 { aviä diöspratse di apostolai&i. Mia as9tse §9 J^munl'i atsel'i n^rgu si T-da S9n9tatia a Ic^ndzitlui. S-k9ndu va s-avd9 s-alts^ IX. viäi^i^» I ^-ell va s-6arg9 tra si z-vindijk9; §9 noi atumtsjia l'i skrürgmu tru tifterg anoastre. ^ts^ ng fgtair? vriaria anoastr9." S9 il' dz9tse ayul Antoniu: „am atsel'i, tsi nu tidisesku aya duminik9?" 5 Atseri I 89ntu yaspisl'i anostri, k9ts6 nu o tinisesku aya dum(nik9; k9ts^ tru aya dumlnik9 hristolu si an9st9si s-n9 Ti ar9kl yamifiri, tsi irid tru kis9, tus, tsi iria di Adam s-di Eva. S-napoi va z-yin9 si dzüdik9 jü §9 m6rts9ri. V 10 I S9 il' dz9tse ayul Antoniu: „kama r9U d>^mune, tr9 tsi ir bggatu uvreil'i di-1 b9gatu hristolu pri krutse?" Dzotse d'6munlu: „nu n9 ap9ndik8iamu , k9 este insus hristolu, Hiru al dumnidzo; ma dz9tsiamu, k9 este V9r mintSu- 15 nosu I profitu, mia tr-atsiä no ar^simu." ir dz9tse ayul Antoniu: „spuni-ni so aista, d'6mune: At- sel'i kristiiii tsi nu z-voru un ku alantu, iu l'i av^ts?" — 37 — Der Dämon sagte [zu] ihm: „Jene sind nur dem Namen nach (haben nur den Namen, daß sie sind) gläubige Christen; die Gebräuche [aber] machen sie nicht, und Gott verzeiht ihnen nicht, ganz und gar nicht. Und wir halten sie wie Tiere ge- bunden." „Aber jene, | welche kitzelig (d. 1. geil) sind, wo habt 15 ihr sie?" Ihm sagte der Dämon: „Jene haben wii* wie unsere Mütter; deim wir haben viel Nutzen von jenen Frauen; und die Männer, welche zu ihnen gehen, (wenn) verlassen dann Gott, wenden sich uns zu und lieben | uns. Wir aber werden (machen uns 20 zu) ihre Gatter, und sie heulen uns zu, daß wir ihren Kranken Gresundheit geben. Aber wenn sie uns zurufen werden imd sich uns neigen, dann erhebt sich der erste Zauberer und nimmt 12 Dämonen, wie | Christus 12 Apostel hatte. Aber so auch 25 gehen jene Dämonen und geben dem Kranken Gesundheit. Und wenn [das] andere Menschen hören werden, | werden auch sie IX. gehen, daß sie sich heilen; dann schreiben wir sie in unser Heft, weil sie unsere Liebe gemacht haben. Und der heilige Antonius sagte [zu] ihm: „Jene aber, welche den heiligen Sonntag nicht ehren?" „Jene | sind unsere Freunde, weil sie den heiligen Sonn- 5 tag nicht ehren; denn am heiligen Sonntag stand Christus auf und entführte uns die Menschen, die in der Holle waren, alle, die von Adam und Eva abstammen. Und dann wird er kommen und wird richten die Lebenden und die Toten." I Und ihm sagte der heilige Antonius: „Schlimmster 10 Dämon, weshalb habt ihr die Hebräer veranlaßt, und habt Christus an's Kreuz geschlagen." Es sagte der Teufel: „Wir erwarteten nicht, daß es Christus selbst, der Sohn Gottes, war (ist); aber wir sagten, daß es irgend ein lügenhafter | Prophet sei (ist); darin jedoch 15 irrten wir uns." Ihm sagte der heilige Antonius: „Sage mir auch dieses, Teufel: Jene Christen, welche sich unter einander nicht lieben, wo habt ihr sie?" — 38 — ,,Atseri 119 sgntu fgrtasri anostri, k^ts^ nu s-au vriaria; 20 k^ noi vriaria 4tsu nu o | vremu. Kots6 la atseri yami^, tsi ä-au vriaria, nu putemu si üärdzimu, k§ts^ iu este vriaria, s^ntu 8-ängeri akulotse/' Napoi ir dz^tse ayul Antoniu: ,,amu atseFi, tsi Ti niluesku yarfijnri scj a-faku txg süflitu, iu l'i avets^?" 25 I ir dzgtse ^6munlu: „atsel'i yami^ va si s-niluiask^ di dumnidz(^ tru dzua a dzudikatlui/' „Am atseri tsi t8(>n Äka a yarfgÄlor, iu Fi avetsg?" X. I ir dz^tse J6munlu: „di yamiM'i atsel'i va si s-umpl^ kisa. Kgndu va z-dipung ndreptul, tsi va z-diüdik^ eta, atumtsia va si z-dzüdikg atseUi, tsi au fapt^ rale, tru kisa a etil'i." 5 S9 ir I dz^tse demunlu alu ayu Antoniu: „lasg-me, tra si Ä-fugu, kg mi amgnai." S9 ir dzgtse ayul Antoniu: „am tsi k§ftai ayatse, de- mune?" S-5emunlu dzgtse: „mia nu stiamu, k§ vria s-mi tsgiii 10 ayatse ahgto uaro; am si stiamu, vria s-fugu | diparte di tine." V So ir dzotse ayul Antoniu: „mine mi tsudisesku, «Jemune, kum liis kadgre, si kgrtitsg eta." ir dzfjtse demunlu: „mja tr-atsia n§ blostin() dumnidzo, tuta ma pri rou s-no aflomu, di karV-o uarg, tro atsja fdtsimu 15 rou a kristiülor: { atsia no este lukuru anostru dzua sq nyaptia, tra si aflcjmu yami6i, si sutsomu kgtrg noi. Ma ti pglgkor- sesku, ayul Antoniu, sologä-me, maltu nu mi ntriabg, kg mari- fesle auQastre sgntu multe s-niätiute. 20 So il' dzotse ayul Antoniu: „spuni-ni | so aista, demune: Kondu va s-myarg omlu, tsi este amgrtiös, tsi fatsits?" — 39 — ,,Jene sind unsere Gevattern, weil sie sich nicht lieben (Liebe haben); denn wir wollen die Liebe | durchaus nicht; 20 denn zu jenen Menschen, welche sich lieben, können wir nicht gehen; denn wo Liebe ist, dort sind die Engel." Darauf sprach der heilige Antonius zu ihm: „Jene aber, die mit den Armen Mitleid haben und es sich zu Herzen nehmen, wo habt ihr sie?'' I Der Teufel sagte ihm: „Diese Menschen werden auch 25 von Gott Erbarmen erfahren am Tage des Gerichtes/' „Aber jene, welche den Armen das Recht vorenthalten, wo habt ihr sie?" I Ihm sagte der Teufel: „Mit jenen Menschen wird sich X. die Hölle füllen. Wenn der Gerechte (Jesus) herniederkommen wird, der die Welt richten wird, dann werden verdammt (ge- richtet) werden die, so Schlechtes gethan haben, in die ewige Hölle." Und der Teufel | sagte zum heiligen Antonius: „Laß mich 5 (daß ich) weggehen, denn ich habe mich verspätet." Der heilige Antonius sprach zu ihm: „Aber was hast du hier gesucht^ Teufel?" Der Teufel sagte: „Ich wußte nicht, daß du mich so lange Zeit hier aufhalten würdest; (daß du wolltest, daß du mich hieltest); aber wenn ich es gewußt hätte, würde ich | von lo dir geflohen sein." Und ihm sagte der heilige Antonius: „Ich wundere mich, wie ihr [so] bereit seid, die Welt zu verfuhren." Der Teufel sagte [zu] ihm: ,4)e8halb verdammte uns Gott, daß wir uns immer und zu jeder Stunde im Bösen befinden, deshalb thun wir den Christen Böses. | Das ist unser Werk Tag und 15 Nacht, daß wir Menschen finden und uns zuwenden. Aber ich bitte dich, heiliger Antonius, entlasse mich; frage mich nicht mehr; denn unsere Geschäfte sind viel und unbekannt (nicht gewußt)." Und der heilige Antonius sprach zu ihm: „Sage mir | auch 20 dieses, Teufel: „Wenn der Mensch sterben wird, der sündhaft i^tf was werdet ihr [da] thun? - 40 — ir dzgtse d^emunlu: „kgndu yine ayul Mihafl sg an^elu, tsi Fi viakl'e sufliüu di lu sk^ate, mia noi, tru atsia yar^, va 25 8-ü£rdzimu ku tifker9 anoastre 39 aurrgmu: „kama | multe lukre anoastre sgntu dik9[t]avoastre; aistu este yaspile anostru/' XI. S9 askult^-me, Antoniu, tsi ts^ spunu: skan^alu este | dim bade pgnu tseru, sg din adriapt9 sgdu an^ri ku suflitlu e din ast^ng^ noi <^emu^'i, miru^i S-fgrg di numir; sg ungrUe li avemu ka siatsir9 §9 adal9g9mu tra si skyatimu tifter9 5 anoastre, tsi | au fapt9 am9rtiile.« S9 prota skar9 este dirvi^nia, tsi ts9ne ziliu §9 r9ulu, tsi are minduit9 alantüi §9 mviraria, kanusiria, askultaria dup9 US9, dakuir9. Apoia £ardze la dauara (dirvene) skar9 S-akulotse 89ntu 10 £919 di numir an^el'i §9 | Jemu£i §9 lu Y kaft9 suflitul akulotse. Mia akulotse S9ntu, kare are yrut9 asime §9 t9m9hul §9 mint- sunaria §9 ar9d6ria S9 h9sianlika §9 afuraria §9 paräs ku Jiafur, pri raänsus tsi au dat9 ^ yarfg^lor §9 a kuiküdö tsi il' 15 si nkrin9. | Mia s-Jemufiri §9 skotu tifter9 a loni; di kara si si nkrid9 skara atsia, mia va s-6arg9 la treia skar9. Akulotse ts9ne niz9sptsisiria a am9rtiiloru §9 amisiria di 20 nomu »9 ialan-dzuratiku, mbitaria, ar9]uria usganderl'i | vreria, dzefkuuri §-alte lukre rale. Di kara si nkl'ide atsia, va s-öärg9 la patura 8kar9; aku- lotse ts9ne fuduliats9 s-k98ian9 Jok89 s-alte multe lukre rale. Di atsie va 8-narg9 la tsintsi sk9ri, s-akulotse are de- 25 muni f9r9 di numiru 39 | aurrg vgrtosu trg am9rtio§il'i 39 z-batu trg suflitle tra s-li l'a. Ama angel'i nu il'i las9. E aku- XII. lotse ts9ne str9mbiatiklu 39 liania 39 leksuiria | s-alte multe rale lukre. — 41 — „Wenn der heilige Michael kommt und der Engel, der die Seele bewacht, und sie ihm herauszieht (d. i. beim Tode), werden wir zu jener Stunde mit unserem Heft kommen und werden heulen: Unsere Thaten sind | zahlreicher (mehr), als die euren; 25 dieser ist unser Freund." „Und höre mich, Antonius, was 4ch dir sage: „Lärm ist I von der Erde (Boden) bis in den Himmel; und zur Rechten Xi. sitzen die Engel mit der Seele, und zur Linken sind wir Teufel, Millionen und ohne Zahl; und Nägel haben wir wie Sicheln, und wir eilen und nehmen unser Heft heraus, [nachzusehen], welche | Sünden sie gemacht haben. 5 Die erste Abteilung (Leiter, Stufe) ist die, welche enthält den Neid und das Böse, das er dem Nächsten gedacht hat, das Äugen, das Erschrecken, das Hören hinter der Thüre Darauf gehen sie zur zweiten Abteilung. Dort sind un- zählige Engel und | Dämonen und suchen die Seele [zu be- lO kommen]. Aber dort sind: Wer das Silber geliebt hat und den Geiz und die Lüge und den Betrug imd Feindschaft und Diebstahl und Geld auf Zinsen, besonders wenn sie es den Armen gegeben haben und irgend einem, der sie darum ge- beten hat j Aber auch die Teufel ziehen ihr Heft heraus; und 15 wenn sie diese Abteilung verschlossen haben werden (verschließen), werden sie zur dritten Abteilung gehen." „Dort befindet sich das Nichtbereuen der Sünden und das Verleugnen des Glaubens und das Falschschwören, das Trinken, das an sich Reißen (?), | das Lieben, Vergnügungen und andere 20 schlechte Dinge." „Wenn sie diese verschlossen haben werden, werden sie dann zur vierten Abteilung gehen. Dort sind der Hochmut und die Prahlsucht und viele andere schlechte Dinge.'' „Von hier werden sie zur fiinftien Abteilung gehen, und dort sind Teufel ohne Zahl und | heulen sehr um die Sünder, 25 und sie schlagen sich um die Seelen, um sie zu nehmen; aber die Engel lassen sie niöht. Und dort befindet sich die Ver- kehrtheit und die Faulheit und die Schlechtigkeit | und viele XII. andere schlechte Dinge.'' — 42 — Di kara si nkl'ide atsia, mia va s-^argg la sasira skarQ 39 ^emunl'i akulotse voru tra s-lu arapg suflitlu; s-akulotse tsgne vgt^naria, inatia §9 kaka> tsi s-tsgnu. 5 S-di I atsfe va s-^argg la sapte sk^ri; akulotse sgdu ^e- mm^'i atsell urgsll §9 lail'i sg kgtu potu aurr^ tra si-1 Tia suflitul; ma nu-1 da an^elu. E eVi adglagu trg ^arg, tra si 10 aduk^ tifter^ tra S-I9 si aliagg am^rtüle, e an^H | aduku tiri- züle. Mia atumtsia s-este kg are faptg yqr^ ieleimosine, mja atumtsia an^el'i bagg ieleimosinia din adriapte tru tirizie, e (^emuul'i bagg din astgngg tifteria di amgrtie tru tirizie: di am 15 kare kamä va si ngriakg, akulotse va s-kadg. | E s-este kg s-are faptg trg suflitu, va si Tia suflitul augeri; e s-este kg sgntu amgrtiile pri mansus, «^emuül'i- va si l-dukg tru kisg. Mia la Sapte skgri tsgne sg kurvgril'a, tsi sgn mistikäts ku soia. Mia s-este kg sgntu ^aminn eksumuluyisitsg, ku- 20 ratsg | matse, kg sgntu skriirate tru tiftere. E atsä omu, tsi va si askundg vgrun sporu di nu lu spune, kgndu va si eksumuluyisiaskg, mia atumtsia napoi, tsi iria skriirate nink^ alte ahgtu, ma multu sgntu s-kamä rgu sgntu di tsi iria nginte. 25 Mia dila sapte | skgri lu l'a angeFi suflitul di 1-duka la mfrikusatlu di skamnu dispoti dumnidzg; sg 11' dzgtse angelu Xin. a suflitlui: „nkl'ing-te atsie". Sg elu si nkl'ing, | ma nu vidiä tsivä atsie, ma vetsg (tsi) viade ahrangelu sg angelu, tsi l'-viakl'e suflitul. Mia di atsie l-toru ngpu^lsalui pri loku; n^rgu di 5 sgdu si viadg kgndu irid tru yiatsg si viade bünile | sg rale tsi au faptg pgn di yinyitso dzgle tsi lu alagg. Di atsie apoia — 43 — ,,Wenji sie diese geschlossen haben, werden sie zur sechsten Abteilung gehen, und die Teufel wollen dort die Seele ergreifen; dort sind das Totschlagen, der Zorn und die Schlechtigkeit, die es giebt (d. i. alle mögliche)/' „Und von | dort werden sie zur siebenten Abteilung gehen; 5 dort sitzen jene schlechten und schwarzen Teufel, und wie viel sie heulen, die Seele zu ergreifen, giebt sie der Engel [doch] nicht. Und sie eilen sofort, das Heft zu holen, damit sie die Sünden aussuchen, und die Engel | bringen Wagen. Aber wenn 10 er vielleicht irgend ein Almosen gethan hat, (wenn es ist, daß), dann legen die Engel das Almosen auf die rechte [Schale] der (auf die) Wage, und die Teufel legen das Heft der Sünden links auf die Wage. Und welche [Schale] mehr beschwert wird, dort wird es sich senken (fallen). | Und wenn er vielleicht 15 fiir die Seele [etwas] gethan' hat, werden die Engel die Seele nehmen; und wenn es vorzüglich Sünden sind, werden ihn die Teufel zur Hölle fuhren." „In der siebenten Abteilung befindet sich auch die Hurerei, [solche], die sind gemischt mit Geschlecht (Familie, Art, d. h. die Blutschande getrieben).^) Aber wenn die Menschen ge- beichtet haben, so sind sie rein | im Herzen (reine Eingeweide), 20 denn sie sind in die Hefte (der Engel) geschrieben. Der Mensch, welcher irgend ein Wort verbergen (wird) und es nicht sagen wird, wenn er beichten geht, wird dann noch viel schlechter sein, als er vorher gewesen ist." „Von der siebenten | Abteilung nehmen die Engel die Seele 25 und bringen sie an den Ort des Schauderns (Fegefeuer) und vor den Stuhl des Herren Gott. Und der Engel sagt zur Seele: „Verneige dich hier!" und sie verneigt sich | ; aber sie sieht XIII. nichts, sondern nur den Erzengel und den Engel, der die Seele bewacht. Und hier kehren sie sie umgekehrt auf den Boden; sie gehen und setzen sich, daß sie sehen, als sie am Leben war. *) Von XII, 19 bis XIII, 13 habe ich nur die Übersetzung ver- sucht Der Sixm der Stelle und ihr Zusammenhang mit dem Übrigen ist mir allerdings noch nicht klar geworden; insbesondere gilt das von XII, 20—28 und XIII, 3 ff. — 44 — lu ria di 1-duku tru p^räe^s p^ndi dzatse dzgle si viadg bu- n^sle. Mia di atsle lu duku la Avramu di vedu §g akulotse, 10 tsi are dat^ tru | mgiöle alu Avram tr^ suflitulu a lui. Di atsie 1-duku apojia tru kisg dila treidz^tse pgndi patrudz^tse, alag9 tru kis^ §-fatse sire tute munduir^ di ftmgrtiös, sg suflitle ir gresku a an^elor: „V9 pglgkorsimu, nu n al98ats9 ayatse, 15 ma dutses-ng tru | p9rädiB.'' S-mia di kara s-triakg patru- dzgtsi di dz^le S-va s-yivgsiask^ sgrgndäria s-va si mpartg tr^ suflitu. Mia apoia lu Ta angeFi di 1-duku la mfirikusatlu di diudetsu tra si l-dzudikg. Si nklm^ atsie s-avde byats^ dila 20 nmfrikusatlu di diudetsu, | kakum are fapt^, si afl9 akulotse si l-b9ggts9, kg tora dumnidzg nu Ti bagg ni tru porädis ni tru kisQ. Ma buDl'i il' bagg tru loku musatu, viarde s-ti^situ, e amgrtioSiri il' bagg tru loku munduitu 8'ping fätsimu §-di 15 kg tu si I putemu s-ku mare 6ilg di tru Inimg tra s-liimu ^u- itsg tru amirgrira din tseru, tsi s-ng tiMsinui sg s-ng efhgristi- simu so s-ng ^bksgsimu Sg s-ng nkringrau a äyil'i triadg di tru 20 etg pgn tru etg. amin, amin, amin. — 51 — „selig jene, die sich unter einander lieben (die sind geliebt . einer mit dem andern); denn sie werden Gottes Kinder | ge- 5 nannt im Reiche des Himmels/' Wieder sagt Gott: „Selig jene, die sanft und verstandig sind und jene, die viel ertragen im Namen Christi; denn sie werden das Paradies gewinnen;" wieder sagt er: „Freut euch; denn euer Recht ist größer | im Himmel- 10 reich!" „Und hört, liebe Christen, wie Gott versprochen hat jenen, die seinen Befehl thun; deshalb laßt uns unter einander lieben; laßt uns für die Seelen thun, soviel | wir können und mit großer 15 Barmherzigkeit im Herzen, damit wir Barmherzigkeit erlangen im Reiche des Himmels, die wir ehren nnd danken und preisen und uns neigen [vor] der heiligen Dreifaltigkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen!" 20 IV. Anmerkungen. I, 1 fratsg: -9 statt -i steht in Wörtern auf Zischlaute ausgehend und in r-Stämmen statt -e: 1. im plur. der mase. auf ts, s und dz: frats^, sotsg; bgr- batsg; multsg; alants^, 2. in der 2. ps. sing, praet: fitsesg; vidzuäg; skulaä^, 3. in der 2. ps. sing, praes. plur: dutsetsg; avetsg, 4. für e im sing, und im plur. der fem. und neutra auf r: mul'er^; lukgrg; daneben allerdings auch Formen auf e. I, 13 kristiÄi, kristinl'i: Die Schreibung der Pluralformen auf 'Vv/j und -khj scheint mir fiir den Lautwert des t] von Bedeutung zu sein. Zweifellos wurde zunächst durch vv und AA eine Palatalisierung des n und 1 ausgedrückt (ü, T). Der Umstand, daß dazu noch ein 7j hinzugefugt ist, scheint dafür zu sprechen, daß die jetzt, besonders im D.-R. kaum mehr hör- baren End-i des nom. plur. masc. zur Zeit der Abfassung unseres Textes noch hörbar waren. Wenn dagegen yamij^ (VIII, 27) und sogar yamin (V, 14) als plur. vorkommen , so halte ich sie für Fehler des Schreibers. Regelmäßig sind: kriStiöi; vitsini; apostolani; okl'i; ^'^mufii; ^^muül'i etc. I, 13 kglöggri: Es ist weder kaluggri noch kuluggri (1, 15) anzusetzeo, sondern k^lugori, da das erstö a unbetont ist; vgl. II, 1 fVemune: Im voc. ist die alte lateinische (oder sla- vische?) Endung -e bewahrt worden. Eine besondere Form zeigt dumnidzgu, das dumnidzale XV, 7 hat. II, 2 lukre: Die Schreibung lukre kommt neben lukgrg vor. - 53 — II, 12 nviaria; mviar^; mvitsjmu V, 16; nmviatsj VI, 1; nmbiatg IV, 19; mfrikusatlu XII, 26: Der Wechsel von d, m, nm im Anlaut vor Labialen deutet darauf hin, daß sich der Schreiber beim Sprechen der betreffenden Worte genau beob- achtete, indem an den Verschluß von Zunge und Zähne sich unmittelbar der Lippenverschluß anschließt, so daß man den Laut recht wohl als reinen Labiallaut auffassen kann. II, 13 8-multe alte: zu ergänzen lukre, U, 16 mia atsumtsia: Derartige Zusammenziehungen kom- men im Text häufig vor, z. B. U, 26: il lasg etc. II, 17 umfl^: lat. inflare. uflg ist Schreibfehler. II, 24 im Texte steht „afem" für „avem". III, 4 vria s-faku: In der Verbindung vriam si fallt m stets aus; ebenso beim conditionalis z. B. am si Stiamu, vria 8-fugu diparte di tine X, 10. III, 8 arjd^ria: Ob wir, der Schreibung qq und q ent- sprechend, zwei verschiedene r-Laute anzunehmen haben, läßt sich nicht entscheiden. Ich möchte eher annehmen, daß beide nur einen Laut bezeichnen, da sich im Text dieselben Wörter teils mit qq^ teils mit o geschrieben finden: t^gderia III, 8, argdu in, 16; lukjfg 11, 5, lukgrj XV, 8; fale II, 5, rale II, 3; mafu, maru etc. kglügurror: rr aus rl IV, 8. III, 19 domnu-fiio: Mo aus 6eu = 69U = üoy vgl io aus ieu = iju = ioy. IV, 2: Man erwartet tsi statt si, wie auch X, 27 steht. IV, 9 mgngare: Besser würde mgnkare sein; doch kann mgngare auch stehen, da nach n leicht Erweichung des Tenues eintritt IV, 10: Ein genaueres Untersuchen des Ms. ergab, daß „ahäinka" zu lesen ist aus türk. alb. ahenk = Musik, Lustbarkeit. IV, 14 yaspisl'i: ts wird zu s vor dem Artikel (vgl 0,-W., Charakterassimilation pg. 39): tifiiaisri IV, 18; l^ndzislor VIII, 21; fraslor XIV, 26 etc. Anm. 1. Hierher ist noch zu stellen: tus VI, 24; fatsis = fatsets III, 27. Anm. 2. Im Gebrauch der tönenden oder tonlosen Spirans — 54 — vor tönenden oder tonlosen Explosiven ist der Schreiber nicht immer genau: z. B. a vor %\ s-pglgkgrsesku IV, 16; bemerkenswert ist spu- arg XVI, 17. Aber a vor d: tsi z-dz§8U (TL^i^ar^afTaov) III, 5; tra si z-di- m^ndu {xoairliaTfjfAavTOv) XV, 22. (T vor x: va s-kado. o J vor fiTt: altsg z-bag^ VI, 11. ^ vor vr: va z-dutsetsg VII, 8. ^ vor /: va z-ying IX, 9. Dagegen schreibt er: (7 vor ß: zvlnturo V, 4; z-vdt§ng VII, 1 ; z-vlndik^ IX, 1. thongen hervor, wo sich fast immer na, selten Qa findet: y^n^ii^i für anderwärts Qamini; uare fiir gar^; yarfonlu für Qarf^nlu; byatsg fiir boats§. Anm.: Ähnlich verhält es sich mit dem e- und i-Laut Für beide verwendet der Schreiber //, das seinem jetzigen Lautwert nach = i ist. Er würde dies aber sicher nicht gethan haben, wenn ihm das etymologisch begründete e nicht oft sehr ge- schlossen, also wie i, erschienen wäre, e im Auslaut schreibt er stets mit 6. V, 6: „fumeil'u" besteht neben „fumele" VII, 6. V, 8: m§nile ist sicher gemeint; an mail'e, Schlägel, ist dem Sinne nach nicht zu denken. V, 14 y amini vgl. zu I, 13. V, 14 öergu: Zweifellos ist auch u im Auslaut noch — 55 — gesprochen worden, ohne Unterschied, ob es nach einfacher oder doppelter Konsonanz stand. Im Text sind sämtliche auslautende u geschrieben, und zwar durch ov, was der Schreiber sicher nicht gebraucht haben würde, wenn es nur einen schwach hör- baren Laut bezeichnen sollte. VI, 4 fasire: Die Erklärung der Stelle ist unsicher. Es scheint, daß es „f^ sire" (cf. XIII, 12) heißen muß. VI, 18 pglgkgris: Die Formen auf -s (-ts, -tsg) werden sonst nur für die 2. ps. gebraucht; hier wohl Schreibfehler statt p^l^kgrsesku. VIII, 8 atselu: Dieses atselu fallt aus der Konstruktion; der Satz ist mit einem nom. plur. begonnen worden. X, 9 vria z-fugu: vgl. zu III, 4. Daß hier noch cc fehlt, ist Schreibfehler. X, 25 dik^t: dik^ ist entschieden falsch. XI, 5: Mit skarg und dirvene übersetzt der Verfasser denselben Ausdruck (vgl. XI, 8). Was sie aber bedeuten sollen, ist aus der SteUe nicht klar ersichtlich. Entweder sind damit die Klassen, Ordnungen, Stufen gemeint, nach welchen die Teufel die verschiedenen Sünden unterscheiden und in ihre Listen eintragen, oder die Abteilungen der Hölle, in denen die Sünder, der Größe ihrer Strafe entsprechend, sich befinden. XI, 23: Während seither skarg mit der Ordnungszahl verbunden wurde, tritt bei tsintsi und sapte (XII, 5, 17) die Cardinalzahl mit dem plur. skgri auf. XI, 25 suflitle: Im Text ist hier sicher X weggelassen; XIII, 13 steht es. XII, 18 sgn == sgntu. Kurvgrilia ist hier nicht die Hurerei, sondern die, welche sie treiben; überhaupt sind wohl immer die mit den angeführten Eigenscha^n Behafteten gemeint XIII, 3 1-toru ngpuÄsalui pri loku: Welchen Zweck dieser Vorgang im Fegefeuer (mfirikusatlu), von dem doch ohne Zweifel die Bede ist, haben soll, ist nicht ersichtlich. Die ganze SteUe scheint sehr unklar aus der griech. Vorlage übersetzt zu sein. XIII, 19 nmfrikusatlu: vgl. zu U, 12. XIII, 23 il' bagg: Das 1' war im Zusammenhang der Rede — 56 — nur schwach oder vielleicht gar nicht zu hören, daher ließ es der Schreiber weg. Dasselbe findet statt XIV, 1: iV griaSte. XIV, 4: nifiiamu ist auffaUend gegenüber dem in allen andern Quellen vorkommenden nihiam^, ngheam^ als fem. XrV, 14 diäkridg: Im Text fehlt k. XIV, 24: Bemerkenswert ist die Stellung des Gen. in: ayul al dumnidz^ Antoniu, die wohl auf griechischen Einfluß zurückzuführen ist. XIV, 25/26: Die Apposition steht nicht immer im gleichen Casus mit dem Subst., auf welches sie sich bezieht: dau griai a domnudoi, ^emunlu eosforos, §9 a fraslor ai&or, a ^emun- loru. XIV, 25. XIV, 26: ani^ior im Text wird kaum richtig sein, die gewöhnliche Form ist a6or. XV, 1 : Es ist auffällig, daß der Schreiber von XV, 1—20 sich des praet. bedient. Der Grund wird rein äußerlich sein. Nach Unterbrechung der Arbeit begann er auf pg. 56 a des Ms. — das beweist auch die veränderte Schrift — und gebrauchte das praet., unbekümmert, welches Tempus er bisher angewandt hatte. XV, 7: fitseSg, das sich XV, 9 findet, entspricht dem Sprachgebrauch des Schreibers mehr, als fitses. XV, 13: Jemunlu ist Apposition zu lam^a. XVI, 2 „niburitu" oder wohl „nimburitu*, vgl. alban. mburo^: Ich schütze, verteidige. XVI, 25 bis XVII, 10 ist keine genaue Übersetzung von Math. V, 7 — 112, sondern jedenfalls aus dem Gedächtnis an- geführt. XVII, 10: vluisitsg ist wohl Schreibfehler für vruisitsg. V. Glossar. Bezüglich der Reihenfolge sei bemerkt, daß S unter d, & unter t aufgenommen ist» während 9 nach u folgt. a. a, al, praep. zur Bezeichnung des gen. izmikaru a ^emun- lui III, 7; ku ygrtutia al dumnidz9 VI, 3. a, alu, zur Bezeichnung des dat. aluayu AntoniuX 5 etc. alag9, sg. praes. er eüt XIII, 6. adriapt^ din von rechts XI, 1. XII, 12. aduku, sg. praes. ich führe herbeij verführe I, 14, 15; aduku, pl. praes. XII, 10; aduk^, tra si conj. praes. XII, 8. adun^, va si si, fut. sie wer- den sich vereinigen VI, 24. ad9lagu, pl. praes. XII, 8. ad9l9g9mu, pl. praes. XI, 4 wir eilen. adiutgmu, praes. wir helfen n, 19. af^ndz^ri, pl. die Herren, Priester VIII, 5 — af^ndzg- lor, dat pl. IV, 7. MikL pg. 62 aq)ivrov — lu: sa- cerdos. aflQ, sg. praes. er findet sich 11,25. XIII, 20; aflgmu, pL praes. wir finden X, 15; n^ — wir befanden uns X, 14. af^ar^, adv. draußen V, 15. Obed. pg. 333 aför, adv — afarä, hors. O.-W. pg. 83 aföarä, naf6arä — foras; V.- M. pg. 33 ngfgarg. afurare, sg. XVI, 8; afuraria XI, 13 Diebstahl. afurg, si, pl. praes. conj. daß sie stehlen VI, 10. a/ru, adj. ivild XV, 11. Mikl. pg. 59 ayQiV'kle — bestiae. agudesku, si, pl. praes. sie treffen sich IV, 18. Mikl. pg. 60 ttxovTifTTfj — pulsas. Obed. pg. 338 agudire vb. — frapper. 58 a h ä i n k a , Lustbarkeit , Musik IV, 11. ahgtg, adj. so viel; ahgtg z§- mane so lange Zeit III, 9. ahrän^elu, Erzengel XIU, 1. XV, 21. aistu, pron. demon. dieser; aiste neutr. akatsQ, tra si, pl. praes. conj. daß sie sich ergreifen V, 25; daß sie ergreifen XVI, 7 ; va si — fut. ergreifen, xanken 11,18. XV, 24 etc. akikgsitsg, imper. verstehet XVI, 17. akulotse, adv. dort II, 7. rV,9. XI, 9, 10,11,17; dcyrt- hin VIII, 3; nkulotse XI, 26. Mikl. pg. 1 1 axoXö ibi; Obed. pg. 335 aclo9e, adv. — a\ia9e acloye, inc6ce — incolo; de ci — de lä. O.-W. pg. 82 aklo, aklotse, dort. akulut^ia, Akoluthie VIII, 5. vm, 6. al^sats^, imper. lasset XIII, 14. alte, f. plur. andere II, 13 ; alts^ m. pl. IV, 25, 26, 27. V, I, 2, 3. VI, 10 etc.; alantu der andere; alantso, pl. die die anderen III, 18; un ku alantu II, 18 etc. aliagQ, tra si, pl. praes. conj. axiswählen XII, 9, 12. ama, am, amu, ma, conj. aber, sondern XI, 26. I, 11. II, 5. IX, 26. VIII, 4, 8. III, 25; amu II, 23; ma III, 27 etc. amare (tru), Meer VI, 27 etc. amea, dinintea amea XV, 4 vor mir; vgl. 6eu. amin, Amen XVII, 20. amint^, tra si -s, pl. praes. conj. erwerben, daß sie II, 9. Mikl. pg. 11 afiivrdQB lu- crum; pg. 60 afiivr^fiov accipimus. O.-W. mint&re 11,7; mintäll, 1; mintäi XII, 13; amintäi XVIII, 2 gewinnen, erhalten, bekom- men (kleine Kinder) = ge- boren werden. amirgriFa, sg. das Reich XV, 27. XVI, 26. XVII 2. amu 1, 14 ich habe; ai III, 16; are VI, 23. VII, 16. XII, 10. XrV^7; avemu 11,4,24. IV, 3. V, 20. VI, 20. VII, 8, 10. VIII, 14; av^ts IX, 17; avet8§ IV, 27. VIII, 6, 10, 15. IX, 24, 27; au U, 16, 22. V,19. VII, 4, 15. VIII, 11. IX, 19. XI, 5; aib9 XVI, 7; avia VIII, 25. amu, adv. aber s. ama. am^ndi, mi, sg. praet. icHi habe mich aufgehalten, d. h. ich verspätete mich III, 3. X, 6 etc.; am^ng, nu mi, imper. halte mich nicht auf III, 14 etc. amgrtle, sg. Sünde VII, 15; amgrtia die Sünde VII, 13; aragrtiile, pl. VII, 24. XI, 5. XII, 9, 16; amgrtiiloru, gen. pl. XI, 17. am 9 rt i6s sündhaft X, 2 1. XIII, 1 3. XW, 1 6 ; am^rtiuasg XV, 2. XVI, 1; amgrtiosl'i, trg, für die Sünder VI, 18; -- 59 — amgrtioäil'i VI, 21. XI, 25. Xin, 23. am^r^mu, 119 , vnr erbittern uns VI, 7. a n a m e 8 a , praep. unter XVI, 7. än^elu, sg. der Etigel XIII, 2. XV, 16; an^elui, a, gen. sg. XVI, 3; dii^el'i, pl. IV, 4. IX, 22. XI, 1,26. Xm,4. IV, 5. anostru, pron. poss. unser; pL anostri ; fem. anoastr^, anu- astrg; pl. anoastre, anoastrg. A n t o n i u , ArUonius, Die Schreibweise avyr(ovi]ov deu- tet auf eine Aussprache „Andoniu^' wie im Neugrie- chischen. anu, tru itsido, Jahr, in jedem VII, 13. an^st^si, si, sg. praet. er stand auf IX, 7, XVI, 17. apoia, adv. dann, darauf V, 19. xm,i4. apgndiksiamu, pl. impf, unr erwarteten IX, 13. ar9kfria das an sich Beißen XI, 19. MikL pg. 12 cc^qü- Xiov rapio. Obed. pg. 340 arächire, ar&nchire vb. — a lua, a räpi; ravir. O.-W. %. 26 aräkl XVIII, 12 — rapuit ar^ki, sg. praet IX, 7. ar^d^ria, sg. der Betrug III, 8. XI, 12. argdu, vria s, betrügen, ich wollte III, 16; argdg; pl. praes. V, 1 7. argsimu, ng, pl. praet. mr halben uns geirrt IX, 15. ap6krise, Antwort I, 9. apostolani, di, gen. pl. ^po^'^^ VIII, 25. aprind^mu, pl. praes. wir zünden an XTV, 17, 19. aprukemu, tra s-no, pl. praes. conj. nähern f daß wir uns V,16. ara^g, ku, in rferüeiÄ€ VII, 12. arake, sg. praes. er rauht XV, 11; s. argkiria. arap9, vom tra s-lu — suflitlu sie wollen die Seele entreißen XII, 3; 8. argkiria. aravdg, pl. praes. sie ertragen XVII, 7. ardg, tra s-H, sg. praes. conj. daß es sie brennt XIV, 20. armasu, sg. praet. ich blieb 111,19. Mikl. p. 12 aQQ(€' (ictvov maneo, moror. Obed. pg. 349 arömän^re vb. — a r^män^; rester. arnisesku, pl. praes. sie fallen ah IV, 16; amisiaskg, va s-; fiit II, 24. Mikl. p. 12 aQvtj(T6<7xov nego. Obed. pg. 341 amisire vb. — a se lepäda; renier. a r n i s i r i a , das Verleugnen XI, 18. arusuniadzg, pl. praes. sie beschämen VIII, 9 (vgl. ru- sunoBu). Mikl. pg. 61 apova- (TovvtÜT^^. 0*6 — erubes- cunt (schamrot werden; sich scheuen). Obed. pg. 341 arusinare vb. — a se ruSina; avoir honte, asime, acc. sg. Silber XI, 11. O.-W. p. 52 asime. — 60 — askultaria, sg. Das Hören, Horchen XI, 7. askult9, imper. höre X, 26; askuit^, va si, fut. XV, 26. askundg, sg. praes. conj. ver- bergen VII, 17; — va si, fut XII, 21. aspargu, a nao 119 si — ; pl. praes. pass. uns werden ver- dorben VI, 20; — 119 si, sg. praes. pass. VII, 23; aspart^, part. praet. verdorben XFV, 13. asun^, sg. praes. er klopft (macht ertönen) I, 6. Obed. p. 342 asunäre vb. — a suna; sonner. ast9ng9, din, von links XI, 2. XII, 13. aSgtse, adv. so V, 20. VI, 6 etc.; aäitse II, 27. ats61, atselu, pron. demon. jener; plur. atseH; fem.at8ia; atsele; atseloru. atsle, adv. hier I, 17. IV, 19. XI, 23; di — von hier XII, 5. atümtsia, odY. da, jetzt 1,10. 11,16. IV, 6, 19, 30. VI, 17. 19,21. XII, 10 etc. Mikl. pg. 62 arovfjiT^i^ tum; pg. 13 dass. tunc. Obed. pg. 345 atttm9ea adv. — atunct, alors. O.-W. 83 atumtSea — damals (Ver- gangenheit), dann (Zukunft). aijatse, adv. hier 1,11. X«?; a^atse X,9. XIU, 14. aurgmu, va, pl. fut. wir wer- den heulen X, 24; aur9, sie heulen VIII, 21. XI, 25; — potu, sie können heulen XII, 7. avde, sg. praes. er hört XIII, 19; avdz§, sg. praet. XIV, 27. XVI, 2; avdg, va s-, fut; avdz^, imper. 11,6. IV, 2,11. VI, 15. XIV, 21; av- dz^tsg, pl. imper. I, 1. XVII, 10. avoastr^, pron. poss. IL pers. fem. euer; plur. avostri. Avr&m, Abraham; gen. sg. XIII, 10; la Avramu: zu Abraham XIII, 8. ayul, adj. heilig I, 2, 5, 7, 10, .... V m, 1 , . . • . Ui., ad, m m , ,; ayului, datsg.; aya, sg. fem. a ayil'i tria^^, der heüigen DreifaIHgkeit XVII, 19. az^iaäte, sg. praes. er i;erfret6^ VI, 4; azdesku, pl. praes. VI, 3, 5. ^ az9, adv. heute I, 2. b. bade, din, Boden, vom XI, 1. Mikl. pg. 75 iiürt campus; pg.31 ;rc^roi;lectulus; griech. närog; fond, fondement. badz^, si nu ti, sg. praes. conj. bewegst, daß du dich nicht 1, 18. bagg, sg. praes. er legt XIII, 21; z-bag9, er legt sich XV, 15. — 61 — ban9,8g.L«*ö»VI,23.Vn,27. batu, z-, pl. praes. sie schlagen sich XI, 25; bat^, tsi »i s-, pl. praes. cobj. II, 9. bere, biare, inf. subst Trinken IV, 9. IV, 16. biä, pl. praes. sie trinken IV, 8,19,26. bisiärikg, Kirche IV, 7; la — in die — V,ll, 14. bl&stimu, sg. praes. ich fluche, verfluche UI, 11. IV, 21. XVI, 11. blgstin^, sg. praet verdammte X,13. Mikl. pg.26/Ll;rA(^(7rl- jL(frrd()Ol; (bl9Stim9t6ru) blas- phemus. Obed. pg. 343 blästemare vb. — maudir. byats^, sg. Stimme XIII, 19. bunesle, pl. zu buneats^ das Otäe XIII, 8. bunl'i, pl. die Outen IV, 18. XIU, 22; bunile, pl. das Gute XIII, 4. b^ggmu, pl. praes. wir stellen, legen, bringen II, 9. V, 21. VI, 9,14. XIV, 6; bggatsg, pl. praes. IV, 1. XIII, 20; b9gdtu, pl. praet IX, 11; z-bag9, si, daß sie erregen VI, 11. b9niadz9, sg. praes. conj. er lebe VIII, 2. b^rbats^, ku, Männer, mit XIV, 18. d. {S) dau, sg. praes. ich gebe XIV, 25; da sg. praes. I, 5, 15; d^mu pl. praes. III, 24. V, 9. VIII, 21. XIV, 22; da pl. praes. VIII, 26. XII, 7; di- did sg. imperf. V, 23. VII, 15; diade, dede sg. praet. I, 9, 12; datg part. praet. VII, 23. XI, 14. XIII, 9. daher^i), ? XIV, 10. dakuirg^, ? XI, 8. daruire, Geschenk VIII, 1. daQar^, uum.ord, zweite ^,8, davie, Klage 1, 13. ^emun, sg. Teufel I, 9, 11; ^6mune voc. 1, 17. II, 1. III, 22. X, 7, 11,20; ^6munlu I, 4,6,12.11,11.111,24. VIII, 6. XIV, 26; *6munlui, a, gen. sg. III, 7 ; dat. sg. XVI, 10; 5^mu6i pl. 111,18. XI, 24; *6muÄl'iIII,27. IV,24. VI, 24. XI, 2. XII, 2; iVi- mu61or(u), a gen. pl. XV, 23, 25; dat pl. XIV, 27. di, praep. a) zur Bildung des ^) ist zu trennen „d^ h'er^^S Anm. des Herausg. *) ist zu schreiben „d^guir^" — Horchen , und entspricht alban. d9^on, d9goi, woraus d9gue8k, Inf. d^guir^. x für g, 9 für e nach r sind beim Schreiber gewöhnlich. Anm. des Herausg. 62 Gen. und Dat.; b) nach Zahl- wörtern VII, 2 ; c) Genitivus obJectivusXV, 27; d) Instru- mentalis I, 1. X, 1, IV, 15; e) von, über, in betreff I, 2 ; f) ti blästimu di dumnidz^ IV, 21 ; g) Abstammung IX, 8; h) Trennung 1, 18. II, 24. IV, 5. di, conj. und, daß. di — gn, praep. von — bis VII, 11. di — p9n(u), praep. von — zu XI, 1. XVII, 19. di di^ös, adv. vonuntenXIV, 17. diadunu, praep. zusammen. Jiafur, Gewinn, Nutxen, Zin- sen ll,2ö. Vm, 17. XI, 13. ^iJgkseäti, tra si sg. praes. conj. lebhaft, daß du XV, 23. Mikl. pg. 15 StSa^iaxov concionor. dik()t, adv. cds (beim compar.) X,26. *ike, M.viliecht IX, 27. XVII, 9 ; pri mansus di — mehr, als Recht ist XIV, 12. Jimunil'e, Teufelei pl. Ärau- nü'iIII,23. IV, 25. XV, 25. XVI, 5. dimgndu, tra si z- sg. praes. conj. büte, daß ich XV, 22; in dimgndo sg. praes. XVI, 5. dimondaro, sg. Gebot XVII, . 13. din adreaptg, praep. von rechts XI, 1 ; din astgngg — von links XI, 2. r! i n i n t i a , amea praep. vor w ir XV, 4. Obed pg. 349 dininte adv. — dinainte, devaut. dlnts^Ti, ZäJine acc. plur. XIV, 6. di di parte, adv. von fem. diparte di, praep. weg von XVI, 12. dipunu, pl. praes. sie steigen herab VII, 2 ; va z-dipung sg. fut X, 2. Obed pg. 350 di- pun^re vb. — a se cobori, descendre. dirvene, dirvenia Treppe; vgl. tk. dervend Pass XI, 5, 8. diskl'ide, sg. imper. öffne 1,7; diskrise sg. praet I, 8; diskl'idg si sg. praes. conj. XIV, 14. dispöti, Herr XII, 26. d i u 6 ä e , tru Welt, auf der XV, 24; cf. tk. dünya. *oksg, Ruhm XVI, 15. 11,12. XI, 22. Mikl. pg. 16 S6^^ gloria. Joksgsire, 111,24; vgl. kgsi- ang. i'oksgsimu, pl. praes. wir preisen XVII, 18 ; ^oksisesku, pl. praes. IV, 5. VI, 5. domnu, Herr V, 13. XIV. 25; domnil'i, la VII, 9 ; duomnu 111,19. dormu, praes. sie schlafen IV, 6; dyarmg, tra si pl. praes. conj. V, 10. driaptg, s. adriaptg. duku, sg. praes. ich bringe, führe; dutsemu, pl. praes. V,22; duku, pl. praes. XIII, 7, 8; dutsi, s-ti sg. praes. conj. XV, 2; dukg, si pl. 63 — praes. conj. V, 11. VI, 13. XII, 1 7 ; dutsetso, va z- pl. fut. VII, 8; dutsets pl. imper. XIII, 14. dultse, adj. süß V, 10. dumnidz^, Herrgott, Oott I, 3. IV, 4. VI, 0, 18, 19. X, 13. XV, 17 . . . .; dumni- dzg, al, gen. sg. 1, 19. II, 2. XIV, 24; dumnidzgulu VIII, 2; dumnidzgului, di, beim Gott IV, 21; dumnidzale, voc. XV, 6, 7. dumfnik^, sg. Sonntag VI, 15. IX, 4, 6. XVI, 13; du- mlnisle, an den Sonntagen IV, 23. V, 1. dup9, praep. hinter XI, 7. duämanlu, sg. der Feind III, 7; dusmanl'i, pl. V, 27; dus- manlui, a gen. sg. XVI, 18. dzatse, num. card. ^e/inXIII, 7; treidzgtse, 30. XIII, 11; patrudz^tse, 40. XIII, 11, 15; tsindzgtsi, 50. VII, 2. dzefkuuri, pl. Vergnügungen XI, 20. dzug, Tag VII, 11, 14. IX,26. XVI, 20; di — gn — von Tag zu Tag; dzua §9 nu- aptia, bei Tag und Nacht XIV, 14. dz9ku, sg. praes. ich sage I, 18; dr^tse, sg. praes. I, 6. 11,5, 6, 11. IV, 21 XII, 27 XVII, 5; dzgtsiamu, pl. imperf. IX, 14; dzoäu, sg. praet 111,5; dzgse, sg. praef. III, 13. XV, 1. dz^le. Tage XIII, 5; s. dzug. d i \j ak 9 , praes. sg. spielt IV, 1 0. dzudetsu, di, gen. sg. Oericlü, Richter XIII, 18; pri la — vor Gericht, dzudikätlui, a, des Gerichts IX, 26. dzüdikg, tra si 1-, pl. praes. conj. daß ßie ihn richten XIII, 18. — va si, sg. fut. IX, 9. X,3. XVI, 16. däuratiku, das Schwören] ialan-dzuratiku, das Falsch- schwören XI, 18. e. e, conj. und, efh^ristö, sg. praes. ich danke XVI, 3; efhgristisiaste, sg. praes. Vn, 20; efhgristisimu, praes. XVII, 1 7 ; ef hgristisi- asko, va si plur. fut. VII, 10. ^fkula, adv. leicht 1, 14. eksumuluyisitg, sg. praet. gebeichtet, dbsolvi&tt VII, 22; eksumuluyisitsg, pl. praet. XII, 19;' eksumuluyisiaskj, va si sg. fut XII, 21. elu, pron. pers. III. pers., er\ acc. il, el, ilu, elu; conj. dat. il'i, ri; acc. lu; fem. 0; plur. el'i, il'i; dat. I9.; acc. il', l'i. eösforos, Lwcf/er VI,22.X1V, 26. esku, sg. praes. I, 7, 9. XV, 21; esti I, 8, 11. XV, 20; 64 — este IV, 19. V,ll. VII, 22. X, 15. XV, 2; este steht IX, 18, 14, auch falschlich för den Gonj. praes.; Kimu pl. 11,19. XVII, 16; hiß 2. ps. pl. X, 11; sgntu (santu, suntu) 11,10. V,26. VIII, 12. IX, 9. X,18. XII, 16. XVI, 25; 8§n XII, 18; iria, sg. u. pl. imperf. IX, 8. XII, 23. XIII, 4; Hibg, va s-, sg. fut XVI, 1. 6tiü), pl. adj. bereit II, 19; etim^ XV, 3. et9, sg. Zeit, Weli, WelÜicIie II, 12. V,9,17. X, 3. XV, 2; tru eta XVI, 1; pritueto, auf die Welt VII, 4; di tni etg pgn tru eto, von Ewig- keit zu Ewigkeit XVII, 19; etil'), a, gen. sg. II, 27. X, 4. XIII, 27. XVI, 1. Mikl. pg. 16 6Tf^ mundus, saecu- lum. t. faku, sg. praes. ich mache, ebenso conj. 1, 12. III, 4, 15; fatse, sg. praes. er macht; s-fatse, es macht sich = es ist I, 7; fätsimu, pl. praes. 11,4,8. IV, 3, 6, 25. V, 1,24. VI, 25. X, 9. XVII, 14; fatsis, 2. ps. pl. II, 1. III, 27. IV, 23. X, 21. XIII, 27; faku, pl. praes. IV, 20. VIII, 20. XVI, 6. XVII, 13; s-faku, sie werden IV, 14. V,12; fakg, si, sg. praes. conj. 111,26. XV, 25; fitseso, sg. praet VIII, 1. XV, 7, 9; fetsirg, pl. praet. IX, 2; faptQ, part. VII, 13,15. X, 4. XI, 5. XII, 10. foku, sg. Feuer XIV, 17; foklu, tru XVI, 1. fratsg, pl. Brüder 1,1; fras- lor, a, dat. pl. XIV, 26. frikg, 8g.2^rc/iaiI,27.XV,12. (m)frikusatlu, sg. Ort des Schreckens^ Fegefeuer XIII, 18; — adj. schrecklich XIII, 19. — Obed. pg. 352; fri- cös, adj. — effrayant. fronidi, adj. pl. verständig XVII, 6. MikL.pg. 85 9)(>d. vifi-kov prudens. fuduliatsQ, Hochmut 111,24. XI, 22. fugu, si 6-, sg. praes. conj. fliehe y daß ich III, 3, 17. VII, 27. X, 6; fudzimu, pl. praes. VI, 6; fudzitsg, pl. imper. XVI, 12. fumeiTu, sg. Familie, in der BedeutuDg: Eander V, 6; fumel'a VII, 6. Mikl. pg. 42 (fovjjB/.la familia. — 85 (povfiaha familia. O.-W. fii- m^ale — familia. fgrtasl'i, pl. Gevattern IX, 18. fgrj, fgrg di, praep. ohtie VIII, 1. XI, 3, 9,24. XIV, 23. - 65 g. (g) ^ine, adv. gut VIII, 10. XIII, . 25. • griajiu, 8g. Wort, Antwort, Ruf XV, 19; griai, pl. I, 5, 12. XIV, 25; griarg, pl. XVI, 2; griairg XIV, 27. Mikl. pg. 15 xyQiütjov ver- bum, sermo. Obed. pg. 353 grätu, sm — vorbä. O.-W. pg. 67 graju; plur. graje Wort gresti, gg. praes. du sprichst XV, 20; greskü, pl. praes. Xin, 13; griaste, sg. pra«s. II, 1. III, 6; griaskg, va s, pl. fut 11,23. griao, adj. sg. fem. schwer YI, 23; griale, pl. V, 24. gurg, ü-, im Munde VII, 11. gu8g, Hals XIV, 10. Mikl. p. 15 yxovaa^ Collum, gut- tur. Obed. pg. 353 guäe (e?) sf — gät, oou. ggdglitsg, adj. pl. kitxelig, geü VIII, 14. Mikl. pg. 14 yx^VTikixov (ggdiliku) titillo. h. (fi) h a r 9 1 8 9 , pl. Mittel, Instrumente II, 16. hriätolu, Christus VIII, 24. IX, 7, 13; hristolui, a, gen. 8g. XVI, 19. XVII, 7. hunere, pl. Verdienste, Talente, Geschick XIV, 22. (tk.: hu- ner). fa^rdiuiaskg, va si, pl. ftit ausgeben, verschwenden, sie werden 11,20,21. hgrisimu, n^, pl. praes. unr freuen uns IV, 12, 20; hjri- 8its-v9, pL imper. XVII, 9. hgsianlika, Feindschaft XI, 12 (vergl. tk.: hasm, Feind; daraus mit Hilfe der Par- tikel lik: hasan-lik — hgsi- anlikia). Hil'u, sg. Sohn IX, 13; Hin, Kinder XVII, 4. bits 8. esku. i. ialan-diuratik, Falschschwö- ren XI, 19. iarg, 8g. Winter V, 9. ieleimosine, sg. AlmosenYll, 20. XU, 11; ieleimosinia XII, 12. ieu, ich, pron. pers.; mine, pron. conj.; dat. sg. iii, ü, üi; acc. me, mi; plur. noi; dat a nao; n^, n-. iksike^) ? XIV, 8 (? zu wenig). Imiri, adj. pl. sanft XVII, 6. ') „iksike** ist tk. yüksek — hoch, teuer. Anm. des Herausg. Welgand, I. Jahresbericht 5 66 Mikl. pg. 16 7]fieQov man- Buetus (gr. ijjULBQog), inätia, sg. der Zorn XII, 4. inima, Herz X\T^I, 1, 15. Mikl. pg. 16 7]vafACc cor. Obed. pg. 855 inimä sf. insusg, Bg. m. selbst XVI,24. inäi, VII, 2 = Menschen. itsido, adj. jeder VII, 13/14. *itSu, adv. gar (nicht) XIV, 15. lu, iu, adv. wo II, 7. V, 23. Vin, 5. XIV, 5; wohin VII, 16. Mikl. pg. 17 lov ubi; pg. 65 iov ubi. O.-W. pg.82. izmete, sg. Dienst V, 13. izmikaru, sg. Diener III, 7. XV, 18; izmikajl'i, pl. IV, 14. Juda, Judas V, 23. k. (K) ka, adv. me V, 20. XI, 4. XV, 12 etc. kadg, tra s-, pl. praes. conj. fallen, daß sie VI, 13; ka- detsg, tsi s-nu, pl. XVI, 18; kadg, va s-, sg. fut. XII, 14. kad9re, adj. pl. mächtig (tk.: kadir) X, 1 1 ; ebenso kat^rg für kadgrg IV, 1. kaftsg, sg. praes. du suchst I, 11; kaft^, plur. XI, 10; k§ftdi , sg. impf. X, 7. kake, sg. Übel, Schlechtes XYI, 7; kakia, sg. die Schlechtig- keit XII, 4. kalihia, sg. die Wahrheit, Wirklichkeit III, 9. XV, 19. kamä, Sidv, mehr; zur Bezeich- nung des compar. und su- perl. Meist Accent auf der letzten. kanönile, pl. die Regeln VII, 22. kanusiria, das Erschrecken XI, 7 ; alb. kanös erschrecken. kapu, Kopf XIV, 20; kapul XV, 13; käpitle, pl. V, 2. XIV, 16. kara, kara si, conj. temp. und condit. cUs, wenn I, 11. XI,15,20. XIII,14. XVI,2. kare, pron. relat. welcher, wer. käsile, pl. Häuser V, 22. katrg, pl. SteiTie XTV, 12; pl. ketgrg II, 14. O.-W. kjaträ, pl. ketri u. ketsurile — petra. kätrisle, pl. Schiffe VI, 27. VII, 3. kakum, adv. nne, gteicliuie VII, 13. VIII, 24. kakum, kakumu, indir. Fra- gepart, wie^ warum. kalohtiTi, pl. selig XVI, 25, 27. XVII, 2, 5. Obed. pg. 344 calötih adj. — fe- rice; heureux. kaiV-g, adj. di kai9^o yarg, zu jeder Stunde XVI, 10 etc. ki^roia? XV, 10.^) ^) Die Silbe ki ist über gi geschrieben, weil sich der Schreiber nicht über den Charakter des Lautes klar war. goia ist der Imperat. — 67 — kurdisiria, sg. Auferstehung XV, 9 (kurdisire = big. kur- disam = tk. kurmak auf- stehen, aufirichten ; aufziehen, von der Ühr gebraucht). kurvgrilia, sg. die Hurerei XII, 18. XVI, 8. Mikl.pg.20 xovQßÜQOV scortator, adul- ter. — 68 xov^ßaQikXe for- nicatio. kutsütile, pl. Messer II, 15. kg, conj. denn, weil. kglduro, sg. Wärme V, 9. kglüggri, pl. Mönche I, 13; kgluggrl'i, pl. I, 15; kglu- gurror, a, dat. pl. IV, 8. Mikl. pg. 66 x^kovyceQij monachi. kgl'ur (pri t-), Wege, auf die VII, 1 (kalef.). kgndu, adv. quando — , conj. alsy wenn II, 17. III, 1. IV, 5. VI, 16. VII, 8. X, 2. XIV, 27. kgpiästgre, pl. Halfter V, 21. kgrsil'gke, sg. Streit II, 2. kgrtits§, pl. praes. ihr neckt, versucht III, 9. X, 12. kgseni, pl. fremde XTV, 18 (ksen). kgsiang ist f. zu kgs^n resp. ksen fremd II, 12. XI, 22. kgtrg, praep. gegen, xu III, 17. X, 15. kgts^, warum, weshalb II, 1. weil V, 27. VI, 25. „goiesku** wache, bewahre (vor dem Übel des Teufels) aus alb. goh (8. pgrgoü G. Meyer), k^oi (Hahn). Anm. des Heransg. kilfa, tru, Höhle, in der I, 3. kindisiaskg, si, sticken, daß sie V, 5. Mi rem u, pl. praes. unr ver- lieren Vn, 25. kirgulu, sg. die ZeiiXIV, 25, kisa, sg. die Hölle V, 23. IX, 8. X, 2. XII, 17. XIII, 12, 26. kr am 9, s-, sg. praes. er nennt sich = wird genannt II, 11; kl'iamo, pl. praes. VI, 22. vn, 19; kl'iamg, va si; sg. fiit. er wird rufen, klapa, sg. die Fessel VI, 13. kördzgle, pl. Säbel II, 15 (koardg). k6ruri, pl. Tänze (kor) IV, 9. ko6ul, sg. der Korb XIV, 13. kristidi, pl. Christen I, 13. Vm, 12. IX, 17. XVI, 6, 12. XVn,ll;kristiÄl'iI,14. IV, 1,24 etc.; kristiÄlor, a, dat pl. VI, 26! X, 14; voc. pl. kristiÄl'i XVI, 16. krutse, sg. Kreuz IX, 12; krutsia, sg. VIII, 10. ku, praep. mit, Mittel, Beglei- tung, Werkzeug 1,18. III, 11,18. V,24. VI, 3, 20, 26. X, 24. XI, 2 etc. kyasg, si, pl. praes. conj. nähen, daß sie V, 5. kum, ind. Fragepart, wie, warum 11, 10, 111,26. XIII, 20. XVI, 6. kuräs, pl. masc. rein XVI, 27; kuratsg XIII, 19 (kurät). — 68 — 1. (n la, praep. in, vor, xu, auf, an II, 20, 23. III, 19. IV, 7. VI, 7. XI, 21. Xn, 17,25. Xni, 8 etc. laiTi, adj. pl. masc. schwarz, XI, 6. lam^a, Lamie, Drache XY, 12. Mikl. pg. 69 küfiviu serpens. Obed. pg. 358 lamnie sf — ogresse. las, lassen, verlassen; sg. praes. Vni, 2 ; lasg, sg. praes. II, 26; pl. praes. IV, 4. VIII, 6, 18. XI, 26; lasg, si nu ti, sg. praes. conj. III, 13; lasg, sg. imper. III, 3. X, 5 ; Igsatsg, pl. imper. XITI, 14. leksuiria, sg. die Schlechtig' keU XI, 27.1) liamne, pl. Holz IV, 26. 1 i a n i a , sg. die Faulheit XI, 2 7 . I'a, nehmen, ergreifen sg, ^TSLe&. VIII, 23; — tra si, pl. praes. conj. VII, 5. XI, 26; l'ia, va si, pl. fut. XH, 16 etc.; lo, sg. praet XV, 15; lomu, pl. praes. wir nehmen I, 1; luat^, part praet XIV, 11. l'artg, sg. praes. er verxeüU VI, 19. VIII, 13. liggmu, pl. praes. unr binden XTV, 19; ligats^, part. praet. Vm, 14. lipsiaSte, es ist nötig II, 13. loku, sg. Ort, Boden, Erde I, 18. XIII, 3; lokulu, sg.XV, 8; loklui, a, gen. sg. IV, 22. lor, a, pron. VII, 24. XV, 15. XVII, 2. lui, ä, pron. XIIT, 10. XV, 3. XVII, 13. lukru, sg. Werk, Ding, Arbeit III, 15, 22. VI, 25; lukuru, X, 15; lukre, lükgrg, pl. II, 2,5. IV, 1,12, 23. V,6. X, 25. XV, 8. lupul, sg. der Wolf XV, 11. l^ndzitlui, a, dat. sg. Kranke VIII, 27; l§ndzislor, a, dat pL VIII, 21. MiU. pg. 69 ?AvT^BT-).ov aegrotus. m. ma, conj. aber, vergl. ama. mdnsus siehe pri mansus. mandisQ, sg. Gewinn, Vorteil (cf. lt. mantlsa Gewinn, Zu- gabe; cf. Petr. 65, 10 mag- nam mantisam habere, ein hübsches Profitchen machen) V, 1.^) *) bedeutet: Leckerhaftigkeit oder Gefräßigkeit = lei^ovf^u't, Anm. des Herausg. *) mantlsa würde montsas^ geben, mandis^, Wahrsagerin, Karten- legerin = ^uvxiijaa, Aum. des Herausg. — 69 — mare, adj. sg. groß III, 22. XVU, 9; maru, sg. masc. VI, 22. VII, 18; marg, pl. marifesle, pl. Oesch&fU X, 18; tk. marif6t matB9, pl. Eingeweide, Inneres, Herz XII, 20. Mat^^ea, Mattheus XVI, 24. mayepsitu, sg. Zattberer YTll, 23. mbitaria, subst infin. dasBe^ trinken XI, 19. mehendzi, Wirt XIV, 9. mesu, Monat VII, 14. mfrikusatlu. Ort d. Schreckens, Fegefeuer XTT, 26. mia, vielfach Flickwort, nun» m i r u n i , subst. Millionen XI, 2. minduire, subst. infin., das Denken, der Oedanke VI, 14; pl. minduiri VI, 9. m i n d u i 1 9 , part. praet. gedacht XI, 6 (minduiesku). mintäunaria, sg. die Ijüge XI, 12; mintSunosu, adj. lügenhaft IX, 14. minuta, Minute VII, 14. mistik^ts, part. praet ge- mischt XII, 18. misura, das Maß XIV, 11. misurä, sg. impf, er hat ge- messen XIV, 11. Miha£l,ificÄae^X,22. XV,21. m6rt89ri, pl. die Toten IX, 9. XVI, 16. (n)mpart9, sg. u. pl. praes. er (sie) t€ilt(en) sich VI, 23. vn,5. muar9, va s-, sg. fut. er wird sterben X, 20. myar9, Mühle IV, 27. mul'ere, pl. Frauen V, 4. VIII, 17. XIV, 18. multu, adj. groß, viel III, 15 etc.; multe, pl.; muUs^ sg. 1, 16 ; multsg, plur. 111^ lö[ munafikl^ke, vgl. tk.: mu- nafeklek, die Handlung, Zwie- tracht zu erregen, VI, 11. munduiria, Mühe, Plage VII, 25. XIV, 22; pL munduii-9 Xm, 12. munduitu, adj. voller Plage; vgl. alban. mundohem, ich plage mich XIII, 24. muraru, Müller XIV, 11. muSatu, adj. schön XIII, 22. m9m9dile, pl. die Mütter vm,i6. m9na, sg. Hand VI, 20; m9- nüe (m9iÄle), pl. IV, 10. V, 8. XIII, 10 etc. m9ngare, sg. Essen IV, 9. mviar9, sg. praes. er ärgert n,12. VI, 23. mviraria, Ärger, Ärgernis XI, 7 ; s. nviraria. mvits9mu, pl. praes. unr leh- ren V, 16; mviats9, pl. praes. VI,1. n. n, praep. in VII, 11. namalo, adv. genug III, 10 (gewöhnlich: nimal[o]). . näorFi, die Wolken VI, 4. Obed. pg. 363 nior sm. napoi, adv. dann, darauf I, 7. 70 — 111,10. IV, 17. VI, 15 etc.; wieder XVII, 5, 8. nbiltiask^, praes. conj. sie stricken V, 5. ndreptul, der Oereckte X, 2. nHima, adv. abwärts XIV, 16. ni — ni, conj. weder — noch Xin, 21. niak^ s. nik^mu.. niburitu, tru, im üngeschütxr ten XVI, 2 (alban. mburon, verteidige, schütze). nizQsptsisiria, sg. das Nicht- bereuen XI, 17.^) niMiamu, adv. ein u^eni^ XIV, 4. Mikl. pg. 56 n9;^iäma de moskokare (Dan. 42). Obed. pg. 363 nihiam adv. — putsin, peu. O.-W. ngiT-eamg — wenig, nikgmu, si, pl. praes. conj. daß wir ertränken, verderben, erwürgen VI, 27. VII, 1; niak^, tra s-, töten, pl. praes. conj. VII, 3. Mikl. pg. 27 vkxov suffoco. Obed. pg. 363 necäre vb. — a innecä; noyer. nink9, adv. noch XII, 23. XIV, 2. Mikl. pg. 73. O.-W. nika — noch. niStiute, part. praet. nicht ge- wußt, unbekannt X, 19. nkargg, si, pl. praes. conj. daß sie aufladen V, 1. nkatso, sg. u. pl. praes., ind. u. conj. (si-) er (sie) streitet, schilt, xankty flucht II, 26. 111,4. RM7. V,17,27. VI, 12; nkats9, va si, sg. u. pL fut. V, 7. VI, 24. XV, 1. nkotsare, ku, mit Schelten VI, 26. nkird^siaskg, va si, pL fut. sie werden gewinnen XV, 27. XVII, 8. n k r i n 9 , sg. u. pl. praes. neigen, verneigen IV, 16. VTII, 19, 22. XI, 14. XIII, 28; nkH- njmu, pl. XVII, 18; nkl'ino te, imper. XH, 27. nkTide, pl. praes. sie schließen ein, verschließen ^I, 16; conj. XI, 20. XII, 1. nkul6, adv. au deld 111, 13. Obed. pg. 356 inclo adv. — incolo, dincolo; au delä. nmbiat^, si, pl. praes. sie be- trinken sich IV, 19. ntriabg, fragt I, 8,9,11. VIII, 4; sg. imper, 111,5,17. n tr eb u , va s-ti, sg. fut. XV, 1 9. nts^ppmu, pl. praes. tvir trei- ben an (stechen) 11, 20. nu, adv. 7iein, nicfd, nyaptia, die Nacht, in der Nacht 1,4,6. XIV, 15. numa, der Name 1,18; nü- mile, pl. II, 10; num^, tra, im Namen XVII, 7. *) An dem Worte ist im Ms. henimkorrigiert, wie zu lesen ist, bleibt zweifelhaft; sehr wahrscheinlich haben wir es mit einer Ab- leitung aus dem kirchenslav. sopasti zu thun, das auch im Rumänischen als sposesc erlösen, sühnen vorkommt; die Bedeutung wäre: das Nicht- sühnen der Sünden. Aum. des Herausg. 71 -- numir, numiru, Zahl XI, 3, 9, 24. Mikl. pg. 28 vovfie- Qov numerus; 74 vovfii]()f] numeras. O.-W. pg. 82 n&- intru — innerhalb; mitten, darin. Ath. nuntru; Bo. inun- tru; Kay. näuntru. nuntru, adv. darinnen. n9puJisalui,adv. verkehrt^ mit ' den Füßen nach oben XIII, 3. ngri, Nase XIV, 19; ngro XIV, 9. ngs, pron. pers. er I, 5; pL I n§s9 VI, 6; ngsl'i IV, 13. I ngskgntsg, pron. indef. einir^e IV, 17. VI, 27. VII, 1. ngi9'imiadzQ, s-, sie verfluchen sich VII, 7. I nviraria, das Ärgern II, 12. ü. äardze, sg. praes. er geht XI, 8; üÄrdzimu, pl. II, 8. VI, 7. X, 24; Äergu, pl. III, 18. IV, 7. V, 14. VII, 3. VIII, 18. Xm, 3. XIV, 18; 6arg§, tra si, pl. praes. conj. II, 20. • IV, 27. VII, 16. XI, 21. ' Xn, 5; Äardzimu, va si, pl. ftit. III, 1. IX, 21 ; Äargg, va si, IX, 1. XI, 17. üelu, sg. Lamm VII, 8. Äeu, m^in, a6eu VUI, 2; iio m, 19; dat üoi XV, 26; pl. dat. aü6r XVI, 26; fem. sg. amia 1, 15. VII, 27. Äilg, Erbarmen XVII, 15. üiluesku, sie haben Erbarmen IX, 24. XVI, 21; Üüuiask9, va si s-, sie werden Barm- herzigkeit erlangen IX, 26. XVI, 26; part. praet niluit XV, 7. XVI, 25. XVII, 16. 0. okl'i, die Äugen II, 17 etc. omu, Mensch II, 26. XII, 20; omlu X, 20; pl. vergl. bei u. panayiru, Kirchweih II, 7. par&s, pl. Oeld XI, 13. päturg, num. f. vierte XI, 21. pertsj, Haare V, 25. pidipsimu, praes. wir strafen XIV, 15. pidipsitu, adj. voller Strafe XIII, 24. piäkeao, Geschenk III, 18. VII, 9. piste, Glauben II, 24. XV,24; pistile, a, gen. sg. VIII, 12. 72 pitriatse, sg. praes. er schickt VI, 26. pl^ndzeri, pl. JOa^en XTV, 5. plgngg, si, pl. praes. conj. daß sie weinen V, 7. pot, kann 1, 15 etc. putemu V, 15; praet putumu VI, 25. pramatikolu, der Priester VII, 23. pri, pritu, praep. wÄcr, gegen, hei, zu, an, auf I, 13, 14. 111,26. IV, 1. VI, 12. VII, 1. IX, 12. XVI, 23. pri mänsus, adv. besondei's, vorzüglich XI, 13. XII, 16. XIV, 12. profitu, Prophet IX, 15. protlu, num. der erste VII, 17. VIII, 23; prota, fem. XI, 5. prgvdzg, ka, Tiere^ wie VIII, 14. prgvdzgle, pl. V, 19. put^, adv. aliquands; nu-put^, nunquam XIV. 4. pg, praep. in, an VII, 13, 14. p 9 k 8 i m u , pl. praes. wir hören auf IV, 24; erlassmXIY, 15. pglgkgrsesku, sg. praes. ich bitte m, 3. Vn, 26. X, 17. XIII, 23; s-, — pl. praes.; pglgkgris VI, 18; pglgkgr- sid, sg. imperf. 1, 3. XV. 14; va pglgkgrsimu, pl. fut XHI, 14. pglgkgrfe, Bitte, GebetVll,21. pgn, praep. bis III, 15. pgn, pgn si, conj. bis I, 16, 18. 111,4. p^ntika, der Bauch II, 18. p gratis, Paradis XIII, 7, 15, 22;p9raÄ8ulXVII,8. Mikl. pg. 31 na()äSBt(Tov hortus, paradisus. Obed. pg. 365 paradis sm. pgriasi^, Fasten VIII, 8. pgrintsgl'i, pl. Eltern VII, 6. pgtidzg, s-, pl. praes. sie las- sen sich taufen XVI, 14. pgtsgi, sg. praet. ich habe er- duldet III, 15. r. ruSunosu, adj. bescJiämt III, 20; vgl. arusuniadzg. rgu, adj. subst schlecht 111,7. VI, 25. IX, 10; r9uluXI,6. XV, 10, 18; rgu VI, 14. X, 14; rale; acc. pl. II, 3, 5. III, 4. IV, 1, 23. X, 4, XI, 27. rguri, I«lüsse VII, 1. 8. sätana, Satan, — gen. pg. HI, 7. XV, 11. se, pron. refl., si, s-, z-. si, conj. condit. wenn X, 9; conj. fin. (s-, tra si) doßy damit IV, 25. IX, 9. X, 12, — 73 — 15 etc.; I, 1 etc.; 11,20. V, 10,16. X,15. XII, 8; 11,9. m, 12. IV, 4. siätsir^y ka, Sicheln, wie XI, 3. MikL pg. 34 (Tiär^SQS falx (lat. siciliB, secelem). sidtsir^, ei, pL praes. conj. daß sie mähen IV, 27. siliksiaskf, pl. praes. conj. daß sie sammeln VI, 10. ^) sinuru, Qrenxe XIV, 14. Obed. pg. 369 slixur sm. sire, jßei^«Xini2; vielleicht Aufmerksamkeit VI, 4. skamnu, Stuhl XII, 26 (kö- niglicher Thron). skänd^al, skan^alu, Lärm, Streit, Ärgernis II, 8. X, 27. Bkap9, 8g. imper. mache frei XV, 9. skar^, Leiter, Stufe, Abteilung XI, 5, 16, 17. XII, 2 etc.pl. sk^ri. skriir^mu, tvir schreiben YJI, 12, 16. Vm, 7. IX, 2 ; skriiru, tra ei, sg. praes. conj. XVI, 5; skriiri, si, sg. XV, 22; skriirat^, part.praet. VI, 21. Vn, 24. Xn, 20. skyal^, (si), sg. praes. er er- hebt (sich) VIII, 23. XV, 13; skyal^, tra si, pl. praes. conj. V, 1 1 ; skolaS^, sg. praet. du hast genommen. skyate, sg. praes. er ziehi her- aus X 23; skyatimu, pl. XI, 4; skotu, pl. XI, 15. skulgmu, pl. praes. ivir regen auf II, 9. skgrts^kare dintsgl'i, Zähr neknirscften XIV, 5. soia, Geschlecht, Familie^ Art XII, 18. somnu, Schlaf V, 10; somnul XV, 15. sotsg, Gefährten j Genossen IV, 13. Obed. pg. 369 869a sf. sporn, TFor/XII, 21; spuar^, pl. XVI, 17. Obed. pg. 368 sbor sm. spindzurgmu, pl. praes. XIV, 8,10; unr hängen auf . V.-M. pg. 9 spinzuru. sprima kare^ ? XIV, 6. spunu, (VI, 16 spun.), sg. praes. idi sage, nenne TW, 2. X, 27. XIV, 4 etc.; spune, XII, 21; spuni, si, sg. praes. conj.; sg. imper. III, 21. IV, 22. IX, 16. X, 19; spuäu, sg. praet. III, 20. stgpujate, voc. Herr, Ober- hirt, Oberster 1,17. cf. alb. stopän, Oberhirt; slav. Herr; d. r. stäpän, Herr, stgpuiadte, sg. praes. er be- herrscht, schränkt ein IV, 11. strgmbiätiklu, sg. die Ver- kehrtheit XI, 27. strigg, va s-no, pl. fiit. sie werden uns zurufen VIII, 22. strgmutg, pl. praes. refl. sie wenden sich ab IV, 5. süHitu, Seele XVII, 14; sü- flitlu VII, 15. X,23. XI, 2. ^) Es ist zu trennen „si liksiask^'^ = daß sie naschen, schleckern of. „lik8airia*^ Anm. des Herausg. 74 — XII, 3. XVn,l; suflitul XI, 10. XII, 7; suflitulu XIII, 10; suflitlui, a, gen. sg. XII, 27; suflitle, pl. XIII, 13. sumäruri, acc. pl. Saumsättel V,21. Buskirä, sg. praet er seufzte vni,3. XV, 5. sutg, un9, 100 VII, 2. S9hatu, Stunde II, 13. VH, 14. XV, 6. sgl^^eSti, si me, sg. praes. conj. daß du mich entläßt XIV, 2 ; sjlg^a, me, sg. im- per. m, 5. VII, 26. X, 17. XIV, 24; sglggisg, sg. praet. du hast (för mich) entlassen, = (mir) geschickt XVI, 4. Mikl. pg. 78 a^k^yxifAOV. sinimus. sgnke (?) V, 22 = sgntu. sgngtate, sg. Gesundheit VIII, 21; sgngtatia VIII, 26. sgntisiaskg s-nu si, pl praes. conj. daß sis sich nicht. heiligen III, 25. sgrgndaria, die vierxigtägigen Fasten XIII, 16. sgrbgtorg, pl.* Feiertage V,*2. VI, 15; sgrbgtoror, a, VI, 17. Mikl. pg. 18 aaQn^TOQfi festa. §. säpte, num. card. sieben XII, 5,24. s d s i r a , num. ord. sechste XII, 2. s, Sg, conj. und, auch 1,5,13. n, 19. m, 20. IV, 22. V, 20. XIII, 3 etc. Stiamu, sg. imperf. = plus- quamperf. -X, 8 ; s. §tiu. stirutu, Lager V, 9. stiu, weiß. SutsQ, sie wenden, drehen VI, 2; §utS9, sg. praes. refl. er wendet sich XVI, 9; sutisg- mu, si, pl. praes. conj. daß wir wenden X, 15; sutsu, si, m,16. sgdiä, sg. imperf. er saß 1,2; sgdemu, pl. praes. V, 14; ä§du, 3. ps. pl. XI, 1. XII, reflex. XIII, 3. t. (&) ta, praep. zu, für III, 17. tal'e, 8-, pl. praes. conj. daß sie fällen IV, 26. tatg, Vater XV, 7. tiftere, Heft, Register, pl. tif- terg VI,20. VII, 12, 24. IX, 2. X,24. XI, 4. XII, 9; sg. tifteria VIII, 7. tine, pron. pers. II. pers. du; dat. ts§, ts-; acc. te, ti, t-; plur. voi, vg. tiÄia, die EhreYIl, 25 (griech. Tifjiv), Mikl. pg. 39 TivvfJ« (tinie) honor. tifiisimu, pL praes. tvir ehren XVI, 21. XVII, 17; tiiiises. — 75 ku, plur. IX, 4, 5. XVI, 13; tiüisiask^, tra sl, pl. praes. conj. VI, 14; tifiisitu, part. praet. XIII, 23. tiüisisri, p\, üTt geehrt, ehren- voll IV, 18. tirizie (terezie), Wage XII, 12, 13; tiriziile, pl. XII, 10; (cf. mblg. terezia). tora, adv. jetzt I, 6. III, 4, 15. VII, 26. XIII, 21 etc. toru, pl. praes. sie wenden um xm, 3. tra si, vgl. si. traptg, part. praet. gezogen xrv^s. treia. Dum. ord. dritte XI, 17. triku, 8g. praes. er vergeht; triakg, s-, 3. ps. pl. XIII, 15. triirg, si, pl. praesi. conj. daß sie dreschen V, 4. tru, praep. in, auf die Frage wo? 1,3; wohin? 11,26. V, 8, 9, 22. YU, 12. XIII, 4. XVn, 1; .bei Zeitbestim- mungen II, 14, 16. V, 8. VI, 19. IX, 26. X, 23. XV, 6. trg, praep. für, tseru, Himmel XV, 8; di — gen. sg. XV, 27. XVI, 27; a tserui gen. IV, 22 ; P9n(u) — bis in den — XI, 1. t s i , ind. Fragepart, was, warum% m,8; vgl. Mikl. pg. 82. tsinivä, pron. indef. irgend jemand, mit nu niemand IV, 11, xm, 1. tsintsi, num. cord. fünf XI, 23. tsiva, etwa^ , einige, etwa. (nichts) n^23. tsgfii, sg. praes. du hältst XIY, 2 ; vria s-mi — X, 8 ; ts^ne, • er hält, enthält XI, 6 etc.; tsgne, tsgnu, pl, praes. VIII, 8. XI, 17. XII, 4, 18; tsgn, sie enthalten vor IX, 27. tsingeiliu, fiatenXIV,9; (tk, tsengel). täudisesku, mine mi, 1; sg. praes. ich wundere mich X, 11. tSumägurg, pl. (tsumäk) Stock, Peitsclie II, 14. tägrtgtsgtsg, Zänkereien, Streitigkeiten IV, 26; (viel- leicht Weiterbildung von lt. certare). tu, praep. in, zu IV, 1. XIII, 10. XVII, 14 = tru. tuarg, si, pl. praes. conj. daß wir drehen V, 2. tuta, adv. immer X, 13. tutg, sg. ganz) tute, pl. aüe\ tus, nom. pl. tutfpute, Vermögen VI, 9; tutiputia II, 21.' tjksesku, verspreche VII, 11. XVII, 11. V,7; praet. VII, 15, tgksitg. Mikl. pg. 38. Obed. pg. 371. tgmghul, Geix XI, 11. tgu, atgu, dein XVI, 5. i^grgsesku, sg. praes. ich bitte XIV, 1 ; (ich bin mutig, habe den Mut); griech. tf^agoo^, Mikl. pg. 16 &^QQ^akGxov spero. Obed. pg. 371 thä- räsire vb. — cuteza, oser. 76 — a. yämidi, pl. Menschen II, 21. . . . XIV, 3; (yamin V, 1^ VI, 1. VII, 7; yamin IX, 25. X,16); yaminl'i III, 23. IV, 17. V,20. VI, 16. VII, 2. VIII, 18. XII, 19 etc.; yamiMor, a, dat. pl. II, 8 etc. yarg, Zeit, Stunde VI, 19. X, 23. XV, 5. XVI, 10; di ka^9 — zu jeder Stunde, jedes Mal, immer XVI, 10; trg — sofort XII, 8. yärf^nlu, der Aitne III, 14. VII, 17; yarfgni, nom. pl. VII, 21; yarfgnl'i EX, 24. XVI, 22; yarfonlor, a, dat. pl. IX, 27. XI,"l4. yäspile, der Freund X, 26; yäspisri, nora. pl. IV, 14. V, 12,17. IX, 5. uhtiadzQ, va si, pl. fut. si^ werden seufzen 11,23. umflg, va si, sg. fiit. er unrd sich aufblasen, anschwellen 11,17. umpl9, va si s-, sg. ftit er wird sich füllen X, 2. un, num. card. einer II, 14; unu XV, 16. üngl'ile, die Nägel 1^1,3. uriakTe, pl. Ohren 1, 1. Mikl. pg. 30 ovQhcile auris. pg. 75 ovQix)JkB aures. urma, die Spur XVI, 18. ursire, Erlaubnis II, 4. IV, 3. urgsTi, adj. pl. schlechten XII, 6 ; urgt. usg, Thür I, 5. XI, 7. usganderl'!, ? XI, 19. UvreiTi, die Hebräer IX, 11. T. vdtgng, tra z-, pl. praes. conj. daß sie töten VII, 1. vetia, Oewalt; ku — anoastr^ in unserer — XVI, 22. vetsg, adv. nur IV, 4. XIII, 1. vidiä, viadg, sg. praes. er sieht XIII, 1; vedu, viadg, pl. praes. XIII, 4, 9 ; vidzui, sg. praet. XV, 19; vidzu§§, 2. ps. sg. praet. XV, 17; vedzü, nu z-, er sah sich nicht = verschwand XV, 5 ; vedzg, s nu ti, sg. imper. laß dich nicht sehen XV, 4. viakTe, sg. praes. er bewacht X, 23. XIII, 2 etc.; vikl'i- atsg, pl. imper. beobachtet XVI, 19; vikl'iatg, part. praet. bewahrt XVH, 1. (An allen Stellen mit k geschrie- ben.) viara, im Sommer V, 10. viarde, adj. grün XIII, 23, vindikg, tra si z-, pl. praes. conj. daß sie sidi heilen IX, 1. vintul, der Wind VI, 4. vitsiÄi, Nachbarn VI, 12. 77 Mikl. pg. 14 ßtr^ivov vici- niis. — pg. 63 ßtr^iV'XXi] yicini. Obed. pg. 375 vi9in adj. — vecin, voisin. Toiu, will, liebe, va, 8g. praes. dient zur Bildung des fut. und wird mit si c. conj. ver- bunden; vremu, pl. praes. IV, 3, 6. IX, 20 etc.; vretsg 111,8; vom IX, 17. XII, 3; vriä(ni), sg. imperf. 111,4, 15; 2.' ps. sg. X, 8; vrutg part praet. sg. gewollt XI, 1 1. vozg, Flasche XIV, 10 (alb.). vriarg, Liebe 1, 15; vriaria III, 26. IV, 15. VII, 4 etc.; vreria XI, 20. vrutsg, part. praet. pl. geliebt^ lieb XVII, 3; 8. voiu. vruisitsg, pl. adj. lieb.^) vgnyel'u, Evangelium XVI, 20, 24. vjrtosu, adv. sehr III, 2. VI, 6. Vn, 19. XI, 25 etc. vgrtütia, Kraft] ku — kraft- voll, sehr III, 11. VI, 3. XVI, 11. vgrün, pron. indef. irgend ein, Mikl. pg. 63 ß^QCc, f. — aliqua. O.-W. pg. 29 värün, värun — vel unus, irgend einer, keiner. vgtgnare XVI, 8; vgtgnaria, das Totschlagen XII, 4. y ii, Lebende IX, 9; yül'i XVI, 16. yiats^, Lehen XIII, 4. yinyits^, num. card. Oiwanxig XIII, 5. yinu, sing. Wein IV, 8. yisitg, gewogen XIV, 8. yivgsesku, pl. praes. sie lesen VIII, 5, 8 ; yivgsiasko, va s-, pl. fut. XIII, 16. Z. (z) zaT'oane, ? XIV, 14.*) z a k y a n i 1 e, die Gebräuche Vin, 12. zburask^, tra si, plur. praes. conj. daß sie bespreclien V, 16; vergl. sporn. V.-M. pg. 9 spuresku, zbur^sku. ziete, Mühe 1, 16. *) Es ist wie im Ms. vluisits^ zu lesen von vluisesku aus t] vXo- ^ea = yloj[6. Die Bedeutung ist ,,gesegnet'^ Anm. des Herausg. ') za^on aus za+gon, slav. Stamm gen, gou. Die Bedeutung ist Furche (Wer die Grenze verrückt, muß Tag und Nacht Furchen machen) cf. kirchenslav. razgon, Furche zwischen Ackerbeeten, pol. zagon Ackerbeet, rum. pogon, Morgen (Landes). Anm. des Herausg. 78 — ziyg, Woge XIV, 18. Mikl. pg. 16 ^vy^ jugum; neugr. ziyurq, plur. (zigre) Maße, Oe- unchte U, 15. zilipsiask^, si, plur. praes. conj. daß sie beneiden VI> 11. ziliu, JVeifi? XI, 6. Mikl. pg. 16 ^flXkiov invidia. z^mane, Zeit 111,9. z^lf, si, 8g. praet. er betrübte sich, seufzte VIII, 3. zvergg, Naßken XIV, 13, 19. zvintur^, si, plur. praes. oonj. daß sie worfdn. O.- W. pg. 5 9 zvinturare — * ventulare lüften. Titel und Abkürzungen der benutzten Texte. Bojadschi, Romanische oder Makedonowlachische Sprachlehre, Wien 1818 (Bucuresti 1863). (Bo.). Miklosich, Bumunische Untersuchungen II; Wien 1882; (Mikl.) enthält: a) Kavalliotis, Ugaionsigia j Venedig 1770 (von Miklosich in alphabetische Ordnung gebracht und mit Erkl&rungen versehen) Seite 8—43. b) dnvüfly 6 ex MoüxonoXecjg y ^igayaYixt^ didagxalia , 1802. Seite 59—86. Weigand, Die Sprache der Olympo-Walachen, nebst einer Einleitung über Land und Leute. Leipzig 1888. (O.-W.). Ders., Vlacho-Meglen, Eine ethnographisch-philologische Untersuchung. Leipzig 1892. (V.-M.). Texte Macedo-Komane basrae si poesii poporale de la Crusova, culese de Dr. M. G. Obedenaru^ publicate dupä manuscrisele originale cu un glossar complet de Prof. J. Bianu, Bucaresti 1891. (Obed.X Die aromunische Ballade von der Artabrücke. Von Kurt Sohladebach. Die nachfolgende Ballade gehört in die Reihe der Volks- lieder, die eine gewisse Bedeutung für die Kulturgeschichte haben, insofern sie der Ausdruck bestimmter nationaler Sitten oder gewisser Gebräuche sind. Da nun die Grundlage fiir unser Gedicht ein abergläubischer Brauch ist, der auch bei anderen Völkern eine feste poetische Form angenommen hat und zwar in ähnlicher Weise wie das vorliegende Lied, so dürfte es ein gewisses Interesse haben, diese Volkslieder, soweit sie veröffentlicht sind, zu vergleichen und das Sagenraaterial, das über unseren Stoff bei anderen Volksstämmen vorhanden ist» im Auszuge hinzuzufügen, um schließlich nach dem Grunde jenes, aus früher Kulturperiode stammenden, heidnischen Brauches zu forschen. Die Ballade, von der wir ausgehen wollen, ist eines der schönsten Erzeugnisse der rumänischen Volkspoesie, die trotz der traurigen Zeiten unseliger politischer Verhältnisse ebenso rauh, wie die Natur, in der sie schaltete, rastlos und schier unerschöpflich ihre Lieder sang und so ihr Volk über das Elend der Zeit hinwegtröstete. Zu diesem Strauße frischer Wiesenblumen gehört auch unser Lied, das sich bereits in mehreren Sammlungen findet^); ich lasse es nach dei- letzt- *) Vangeliu Petrescu, Mostre II, p. 84— 94; Tascu Iliescu, Carte de lectiira I, p. 43 ; ObedeDara-Bianu, Texte macedoromäne, BucurescT 1891, p. 184; Weigand, Äromunen II, p. 165. — so- genannten folgen, wo es im Dialekte von Monastir aufgeschrieben und die deutsche Übersetzung hinzugefugt ist. Die Über- tragung ist sehr wortgetreu und deshalb nicht immer in der Form vollendet.^) Die Ballade lautet: Es waren einst drei Brüder wert, Die waren als Meister hochgeehrt; Im Handwerk kannten sie sich aus, Ein jeder hatte eigenes Haus. Ihre Fertigkeit war so bekannt. Daß ihr Name wurd' von allen genannt Wie sehr ein Werk auch schwer mocht sein, Sie fiihrten's sicher aus und fein. Einst kam ein Mann vom Kaiser gesandt. Und rief sie in ein fernes Land. Da brachen auf sie im Verein, Marschierten nachts bei Mondenschein. Vor'm Kaiser neigten sie sich tief. Fragten verlangend, warum er rief: „Sag uns, o Herr, was sollen wir. Ergebene Diener sind wir Dir?" „Bestellen ließ ich Euch hierher. Weil Eure Kunst man lobte sehr. Sagt an den Lohn, der Euch gebührt. So über die Arta 'ne Brücke Ihr fuhrt! Doch könnt Ihr mir sie nicht vollenden, Entkommt Ihr lebend nicht meinen Händen." „Wir bitten in Bescheidenheit, Laß uns drei Tag* zum Denken Zeit!" Nachdem sie alles wohl bedacht. Dem Kaiser haben sie Antwort gebracht^ „Bis daß die Brücke wird sein bereit, Bedarf es sieben Jahre Zeit. Was wir bedürfen, was es auch sei. Das liefere uns das Reich ganz frei. ^) Eine freiere Übersetzung findet sich Romanische Revae V, 579. 81 Ergebene Diener sind wir Dir, Zwei Worte wollen wir sagen gleich hier. Zu Ellagen laß uns keinen Anlaß geben, Dieweil im fremden Land wir leben. Auch unsere Familien möchten wir haben, An ihrem Hiersein uns zu laben." „All' das, was Ihr von mir begehrt, Es sei mit einem Schwur gewährt; Eine feste Brücke müßt Ihr bauen. Sonst laß ich wie Schafe in Stücke Euch hauen.'* Sie machten sich auf nun alle drei, Und holten ihre Familien herbei. Die Familien waren von Nunta, Sie brachten sie hin nach Arta, Sie waren aus dem Bergland, Und zogen zur Brück' an der Arta Strand. Mit der Arbeit fingen sie munter an, Den Platz zur Brücke suchten sie dann. Gruben drauf das Fundament, Setzten Steine ein behend. Doch was sie am Tage fertig gebracht. Das wurde vom Strom entfuhrt in der Nacht So schafften sie sechs Jahre Zeit, Vergeblich war Mühe und Arbeit. Sie saßen da und klagten, Gedanken trüb sie plagten; Denn immer näher kam die Zeit, Und die Brücke war noch nicht bereit. Eines Tag's beim Morgenlicht Wusch sich der Ält'ste das Gesicht. Und wie er sich zum Geh'n anschickt. Er den „fliegenden Vogel" erblickt. Das Vöglein flog dem Baume zu. Auf den Zweigen sucht es Ruh', Und schaut dem Ältesten immer zu. Weigand, I. Jahresbericht 82 Sehnsüchtig zwitschert es dann Und hob zu ihm zu sprechen an: „Ältester, nunmehr klaget nicht, Wenn Ihr wollt, es nicht an Rat gebricht. Die Frau nehmt Euerm Bruder klein Und mauert ins Fundament sie ein. In Eile müßt Ihr sie umgeben, Nicht trauernd klagen um ihr Leben." Als der Ält'ste gehört den Rat, Den ihm der Vogel gegeben hat. Tief er seufzt aus dem Herzen; Es brach ihm vor großen Schmerzen, Vor Kummer, den er trug im Sinn Um seine jüngste Schwägerin. Ein Kindchen hatte sie gar klein. Es mußte noch getragen sein. Auf d6r Mutter Schoß man stets es fand, Konstantin wurd' es genannt. Der Ältste dachte hin und her Und wurde trauriger immer mehr, Bis endlich er in seiner Not Dachte, es sei Gottes Gebot: Um zu vollenden der Brücke Bau, Müsse sterben seines Bruders Frau. Als er drauf nach Haus geeilt. Ein Essen verlangt er unverweilt, Die Schwägerin solle sich schmücken fein. Hinaus es bringen ganz allein. Was der Ältste ihr gesagt. Führte sie aus wohl unverzagt. Konstantin, ihr kleines Kind, Weckt sie aus dem Schlaf geschwind. Drauf sie an die Brust es Jegt, Dann wieder es zum Schlafen trägt. 88 Macht sich bereit und schmückt sich schön, Um nach der Brücke hinzugehn. Sie eilt und freut sich ungemessen, Als hin sie trug das Mittagsessen. Als zur Brücke sie gekommen, Hat also sie das Wort genommen: „Ihr Meister, ach, Ihr thut mir leid. Ich wünsch' Euch Glück zur Arbeit Wo habt die Brück' Ihr aufgeführt. Sechs J^ahr' Ihr schon die Hände rührt?" „Auch wir, Frau, wundern uns gar sehr, Seitdem zum Bau wir kamen her. Geschäftig war'n wir Tag und Nacht Und haben die Brücke nicht fertig gebracht Drum ließ der Ältste uns geloben, Zum Schwur die Hände wir erhoben: Wer heute uns das Essen bringe, Nicht ungehindert von uns ginge. Wir wollen ihn mauern ins Fundament, Dann käme der Brücke Bau zu End!'' Sie, die Arme, begreift es nicht, Was so der Eine zu ihr spricht Auf ihren Mann hin blickt sie nur, Sah deutlich vieler Thränen Spur — • Voll Mitleid wurd' das Herz ihr schwer — Und fragt ihn, was die Ursach' war. „Mein lieber Schatz, mein lieber Mann, Nun sag* mir im Vertrauen an. Warum Du weinst, warum Du klagst, Sag mir's und so Du leben magst!" „Liebchen, vom Seufzen und Klagen Will ich den Grund Dir sagen. Zur Grube fiel mein Ringlein nieder. Steig schnell hinab, und hol' es wieder!" Hinunter stieg sie ohne Bangen Auf ihres lieben Mann's Verlangen, 6* - 84 — Begann zu suchen nach dem Ring Nicht ahnend das Unheil, das bald sie umfing. Die Meister sofort ans Werk sich machten Und gar nicht an Erbarmen dachten. Sie stießen hinab sie in den Grund Und mauerten Steine in die Rund. Sie, die Arme, gellend schreit, Flehend ruft um Mitleid, Zerfleischt den Leib, von Angst gehetzt. Rauft sich die Haare aus entsetzt; Doch niemand hört ihre Stimm' erschallen, Ihre Klagen in der Grube verhallen. Nochmals wandte zu ihnen sie sich Und bat sie so herzinniglich: „Ihr Meister, ach, Ihr Armen, hört, O, daß Ihr mir es nicht verwehrt, Den einzigen Wunsch mein Herz begehrt, Daß Ihr die Brust mir draußen laßt; - Sonst wird mein Kind vom Tod erfaßt Laßt holen es, ich leg' es an. Daß ich mein Kindchen stillen kann. Es ist so schwach, es ist so klein, Gehen kann es noch nicht allein. Weh, wie jetzt mich das Zittern erfaßt, So erzittere die Brück' unter jeder Last! Die meisten Wandrer, die drüber ziehen. Sollen dem Wellentod nicht entfliehen. Soviel auf dem Kopfe ich trage Haar, Soviel Menschen verschlinge der Fluß im Jahr!" — 85 - Drei Brüder, deren Ruf als geschickte Maurer weithin ge- drungen, werden vor den Kaiser gerufen, der ihnen aufträgt, eine Brücke über die Arta zu schlagen. Die Arta, der frühere Arachthos, bildet den Grenzfluß zwischen Griechenland und Epirus. Nahe bei seiner Mündung in' die Bucht von Arta liegt die Stadt Arta, wo eine malerische Brücke über den Fluß fuhrt (dieses Gelände war in den Jahren 1822 und 1854 der Schau- platz erbitterter Kämpfe). Der Kaiser droht den Meistern mit dem Tode, wenn sie den Bau nicht zustande brächten, und noch gefahrlicher wird seine Drohung, als sie sich verpflichten, die Brücke zu erbauen. Wir sehen dann ihre rastlose Arbeit, aber auch das Vergebliche ihrer Mühe, da ihr Werk immer durch eine geheimnisvolle Macht mit Hülfe der Fluten zerstört wird. Wie ist dieser geheimnisvollen Macht zu steuern,/ wie ein Mittel zu finden, um den Bau zu- vollenden? Ein Vöglein bringt Rat, das kleine, fröhliche, unschuldige Geschöpf den ^rchtbaren Rat, die Frau des jüngsten Meisters in den Grund der Brücke einzumauern. Allerdings hat es mit diesem Rat- geber eine besondere Bewandnis, insofern als er eine gewisse Rolle in den abergläubischen Vorstellungen der Aromunen und auch der Dakoromunen, Serben imd Griechen spielt, da er Leuten, die sich in Verlegenheit oder Gefahr befinden, einen Rat erteilt Auffallend ist das Beiwort „fliegendes das uns ziemlich überflüssig erscheint, aber diese Bedeutung bei den Aromunen hat^) Jene, den Meistern und ihrem Werk un- günstig gesinnte Macht verlangt also, daß ihr ein Opfer ge- bracht werde, und zwar geht das Opfer nicht auf Gegenstände, die der Seele der Meister in gewisser Weise fremd und gleich- gültig gegenüberstehen, nicht auf Geld imd Gut, sondern auf das Liebste des Herzens. — In all seiner Grausamkeit trifl^ dieser Schlag den Obermeister, der seine jugendliche Schwägerin, ein junge Mutter, von Herzen lieb hat Ein heftiger Kampf tobt in seinem Innern, endlich aber siegt der Gedanke, daß es Gottes Wille und es besser sei, ein Menschenleben werde ^) Auch in der dalmatinischen Volkslitteratur hat der Vogel das Beiwort „fliegend" (l^taSti). Anm. des Herausgebers. — 86 — geopfert, al& daß sie alle den Tod von des Kaisers Hand er- litten. Sodann werfen wir einen Blick in das traute Heim des jüngsten der drei Meister, wo seine Gattin als Hausfrau waltet, und sehen, wie sie das kleine Kind aus dem Schlummer weckt, ihm die Brust reicht und es unter Liebkosungen wieder ein- wiegt Dann macht sie sich fröhlichen Herzens und ahnungslos mit dem Mittagsbrot, wie der erste Meister es ihr aufgetragen, nach der Brücke auf und fragt den Gatten, der bitterlich weinend den BUck von ihr kehrt, nach der Ursache seines Kummers, so ahnungslos wie einst Isaak, als er an der Seite seines Vaters zu seiner Opferung nach dem Berge Morija zog. Darauf wird sie hinuntergestoßen, um ihr furchtbares Schicksal zu erleiden. Wohl jammert sie, aber nicht um ihretwillen, sondern um des unmündigen Kindes willen, das ohne die sor- gende Mutterhand dahinwelken muß. Ein rührender Zug ist diese selbstlose Mutterliebe im Augenblicke des Todes. Als aber all ihr Flehen nichts fruchtet, da stößt sie einen furcht- baren Fluch aus. Welch ein scharfer Kontrast zeigt sich hier in der Frauenseele, die vom Ausdruck zartester Mutterliebe zu der gräßlichen Verwünschung überspringt! — Und heute noch ist es im Volk ein Aberglauben, daß jene Brücke unsicher sei; auch geht man nicht gerne mit Werkzeug darüber, gleichsam uro den ewigen Todeskampf der Unglücklichen nicht zu stören. In der Sammlung von Petrescu findet sich an der Spitze unseres Liedes eine Einleitung, welche die Zuhörer um gnä- diges Gehör bittet imd in geschickter Weise auf die Haupt- personen des Gedichtes hinweist: „Auf Romänentöchter I Auf Romänensöhne! Werft die Mäntel über, Eure schönbeknöpften. Daß ihr' schmuck erscheinet Vor den Meistern mit der schlimmen Kunst, Die nach ^kodra und Morea zogen!" Diese Anrede scheint jedoch dem Liede nicht ursprüng- lich anzugehören; sie findet sich sonst in arorounischen Liedern — 87 — nicht» wohl aber ist sie gebräuchlich in serbischen und in süd- bulgarischen und ist deshalb in unserem Gedicht wohl eine bloße Übertragung. Überhaupt macht das Gedicht aus einigen Gründen den Eindruck, als sei es nicht aus dem Volke selbst hervorgegangen; es läßt sich vielmehr vermuten, daß Tascu IliesQUy von dem der Herausgeber Petrescu das Lied erhielt^ in der Hauptsache wohl auch der Verfasser des Liedes ist.^) Zunächst lassen metrische Gründe das Lied verhältnismäßig jung erscheinen, denn es finden sich manchmal Reimpaare, dann Tiraden von selbst 12 Versen, während in den älteren Liedern die Assonanz vorherrschend ist. Der wichtigste Grund für unsere Annahme aber ist die Erwähnung von Nunta,Vers43. Statt Nunta findet sich auch Nänta, Nonte, Notje. Aus diesem Orte, ihrer Heimat, holten die Meister ihre Frauen und Kiuder nach Arta. Nunta ist aber ein von Megleniten-Wa- lachen bewohntes Städtchen im Karadzovagebirge, auf das die Aromunen erst seit etwa 30 — 40 Jahren aufmerksam geworden sind, seitdem eben die nationalen Bestrebungen der Rumänen in Fluß gekommen sind. Außerdem sind die Einwohner von Nunta keine Maurer, sondern treiben die Töpferei und auch etwas Ackerbau und Seidenzucht. Der Dichter hat den Ort, der keine besondere historische Vergangenheit hat, wahrschein- lich nur des Reimes auf Arta wegen genommen. Da aber das Lied in einer volksmäßigen Weise abgefaßt ist, können wir es ohne Bedenken unter die Volkslieder rech- nen. Zudem steht es auch dichterisch nicht niedrig, sondern besitzt manche poetische Stellen, ebenso zeichnet es sich auch durch eine geschickte Komposition aus, femer ist alles Neu- eintretende genügend motiviert und keine Episoden stören den Gang der Ereignisse. Der Umstand, daß die Handlimg in innigem Zusammenhange,, ohne Sprünge und Lücken, verläuft, weist eher auf neuere Entstehung hin. Denn gerade die sprung- weise Erzählung von Handlungen ist ein Charakteristikum in der aromunischen Volkslitterattu-. 'j Weigand, Aroüiunen II, p. 157. - - 88 — Die Hauptmomente in unserem Liede sind also: Di-ei Mebter haben Jahre lang an der Artabrücke umsonst gearbeitet Ein Vöglein giebt dem ersten Meister den Rat, die Frau seines jüngsten Bruders einzumauern. Dieser laßt sie unter dem Vor- wand, sein Ring sei in den Grund gefallen, hinabsteigen und einmauern; die Frau bittet vergebens, man möge ihres Kindes wegen eine Öffnung fiir ihre Brust lassen, und stößt zuletzt eine Verwünschung aus. Diese Momente finden wir nun noch in einigen anderen Liedern wieder, entweder vollständig oder nur teilweise; sicher- lich ist aber stets das Hauptmoment vertreten, nämlich die Einmauerung der jungen Frau eines Meisters zur Vollendung und Dauer eines Baues. ^) Die griechischen Fassungen des Liedes. Betrachten wir zunächst die griechischen Lieder, die denselben Gegenstand behandeln, da ein Teil von ihnen auch Arta zum Schauplatz der Handlung hat. a) Wir haben sechs Versionen, die erste liegt in der Mundart von Korkyra vor und trägt die Überschrift: „Die Artabrücke". ^ Ihr Inhalt ist folgender: 45 Baumeister und 60 Gesellen arbeiten seit drei Jahren ohne Erfolg an der Brücke über die Arta. Wie sie eines *) Wichtige Dienste leisteten mir für das Nachfolgende: Gaster, Literatura popularä romänil, p. 479— 481; Shalneanu, Legenda meSte- rului Manole la Grecil modern!, in Convorbiri Literare XXII, p. 669 — 682; Syrku, Journal minist, stva narodn. prosv., 1890 Febr., p. 310 — 346. Nach Abschluß der Arbeit fiel mir noch in die Hände: Auf- sätze über Märchen und Volkslieder, von Reinhold Köhler, Berlin 1894, p. 36 — 47. Der betr. Aufsatz selbst bot nichts wesentlich Neues, doch habe ich die Litteraturangaben, soweit die betr. Bücher mir zugäng- lich waren, mit Nutzen verwertet. ') Zambelios,1^(7^arn ör^fiotixu iijg'£llaÖo;j Korkyra 1852, No.DXI; Passow, Populär, carmina Graeciae recentioris, Lipsiae 1860; Theod. Kind, Anthologie neugriech. Volkslieder, Leipzig 1861, p. 90 — 94. (Original mit deutscher Übersetzuii^j:). — 89 — Tages laut über ihr Ungemach klagen, da erschallt die Stimme des axoix^iOVj eines Geistes, der vorzugsweise Gebäuden eigen ist, voh der rechten Wölbung her: „Wenn ihr nicht einen Menschen einmauert, wird die Arbeit nicht gelingen; aber es darf kein Waisenkind sein, auch kein Fremdling oder Reisen- der, der zufallig vorübergeht/ sondern die schöne Frau des Obermeisters/' Als dieser es hört» erschrickt er heftig und ent- sendet dann die Nachtigall mit der Botschaft an seine Gattin: „Langsam kleide dich um, langsam komme zur Brücke!" Er hofft immer noch, daß ein Ereignis, das in der Zwischenzeit eintrete, das Opfer ersparen könne. Doch der Vogel versteht falsch und richtet aus: „Schnell kleide dich um, schnell komme zur Brücke!" Sie erfüllt den Befehl des Gatten und eilt froh- gemut zur Brücke. ,,Heil euch, ihr Meister, Heil und Gruß, und euch auch, ihr Gesellen! Was hat der Obermeister nur und ist so sehr betrübet?" ruft sie den Maurern entgegen. „Sein Ring ist ihm in den Grund hinabgefallen und wer wird ihn wieder heraufholen?" antwortet man ihr. Da erbietet sie sich selbst dazu, aber kaum ist sie bis zur Mitte der Tiefe gelangt, da wird es ihr inmitten der unheimlichen Umgebung ängstlich zu Mute. „Zieht die Kette -wieder hinauf!" ruft sie angstvoll, „ich habe nichts ge- funden." Aber schon prasseln GeröU, Mörtel und Steine auf sie nieder; sogar der Gatte schleudert einen mächtigen Block mit hinab. Da erkennt sie das Los, dem sie verfallen ist, und klagend rufb sie aus: „Ach wie traurig ist das Schicksal, das wir drei Schwestern hatten! die eine baute an dem Donau- strom (d.h. sie wurde da eingemauert), die andere in Aulon, und ich, die jüngste, hier an der Arta. Doch wie mein kleines Herz zittert, so zittere auch die Brücke, und wie die Haare von meinem Haupte fallen, so mögen auch die Wanderer von dieser Brücke fallen!" Als man sie aber an ihren Bruder erinnert, der auch einmal über die Brücke gehen könne, da ändert sie ihren Fluch und ruft: — 90 — „Stark Bei mein Herz, von Eisen sei's, von Eisen sei die Brücke! Von Eisen sei'n die Haare mir^ von Eisen auch die Wand'rer! Hab' einen Bruder in der Fremd', und soll nicht drüber gehen ! " Aulon ist Hafenstadt in Mittelalbanien; es handelt sich hier, ebenso wir bei dem Bau an der Donau, um eine Einmauerung. Dunkler aber ist der Fluch, den die geopferte Frau zuletzt ausstößt; offenbar will sie damit sagen: Ich will standhaft sein und meinem Bruder, der auch einmal über die Brücke gehen kann, durch meinen Fluch nicht .verderblich werden. Das öftere „von Eisen sei*', das einmal sogar ganz sinnlos ist, ist wohl nur der Übereinstimmung halber mit dem vorher- gehenden Fluche hinzugesetzt Dieses korkyraische Lied ist auch von Tommaseo ver- öfientlicht worden^); seine Fassung weicht in einigen Punkten allerdings nur imwesentlich von der vorausgehenden ab. Zu- nächst ist die Zahl der Maurer verschieden. Statt 45 Maurer und 60 Baugesellen finden wir hier 1000 Meister. Nicht der Brückengeist giebt hier den Befehl zur Einmauerung, sondern ein Erzengel, eine seltsame Vermischung des Christentums mit heidnischem Aberglauben; vielleicht wiU man jedoch eben hier- durch den Befehl als unmittelbar von Gott herrührend bezeichnen. Dann heißt es in der Verwünschung: „Wie der Nelkenstengel zittert, so soll auch die Brücke zittern, und wie die Blätter in den Bach fallen, so sollen auch die Menschen von der Brücke fallen.'* Und als man auf ihren Bruder hinweist, den ihr Fluch auch treffen könne, da ruft sie: „Mögen die wüsten Berge zittern, möge die Brücke erzittern; mögen die wilden Vögel herabstürzen, mögen auch herabstürzen die Menschen.'* Sie meint damit: Es erzittern in Erdbeben die rauhen Berge, warum denn nicht auch das schwache Werk, das Menschenhände er- richtet haben; es fallen die unschuldigen Vögel herab, und warum dann nicht auch die gottlosen Menschen? ^) Tommaseo, Canti populari III, p. 178. — ' 91 — b) Es folgt nun die Fassung des Liedes, wie sie in der Mundart der trapezuntischen Griechen vorliegt^) Ihr In- halt ist: 1000 Meister bauen vergeblich an einer Brücke. Endlich ruft eine heimliche Stimme — von wem sie herrührt, ist dunkel — dem Obermeister zu: „Was willst du mir geben, wenn ich dir die Brücke errichte?*' Der Meister entgegnet: „Wenn ich dir meine Tochter gebe, so werde ich keine Tochter mehr haben; wenn ich dir meine Mutter gebe, so werde ich keine Mutter mehr haben; wenn ich dir aber meine Frau gebe, 80 kann ich vielleicht eine bessere finden/' Dann schickt er die Nachtigall als Botin zu seiner Frau und läßt ihr sagen: „Du mußt am Sonnabend baden gehen, am Sonntag zur Hoch- zeit, aber am Montag mußt du zur Brücke kommen/' Hier ist eine große Lücke; das Lied schließt mit dem Fluch auf die Brücke und die Wanderer, die darüber geben; da ruft ihr eine heimliche Stimme zu, wahrscheinlich die gleiche wie am Eingang des Liedes: „Halt) Töchterchen; fluche nicht! du hast einen Bruder in fremden Landen, er kommt einst zurück und wird über die Brücke gehen." Daraufhin nimmt sie ihre Ver- wünschung zurück. Interessant ist hier besonders die Unterscheidung, die der Obermeister eintreten läßt zwischen seinen Blutsverwandten und seiner Grattin, und auffallend die Rohheit desselben, die sich sowohl in seinen Äußerungen kundgiebt, als. auch in der stumpfen Gleichgültigkeit, mit welcher er den Verlust der Gattin erträgt Doch müssen wir hier auch mit dem fragmentarischen Charakter des Liedes rechnen, das nur zerstückelt und nicht in seiner ursprünglichen Fassung auf uns gekommen ist. c) Die nächste griechische Fassung der Artaballade ist zakynthisch^; sie lautet: 45 Meister und 60 Baugesellen bauen an einem Thurm auf der Artabrücke; allein während der Nacht stürzt die Arbeit *) B. Syxku, a. a. 0. p. 318, Anm. 3. *) Passow, a. a. 0. No. DXII. — 92 — des Tages wieder zusammen. Endlich stehen sie von der ver- geblichen Arbeit ab und feiern. Die Meister klagen, doch die Baugesellen freuen sich, daß sie keine Beschäftigung haben. Am ersten Osterfeiertag schlummert der erste Meister ein und hört im Traum eine Stimme, die ihm zuruft: „Soll der Thumi Bestand haben, so müßt ihr einen Menschen einmauern, doch weder einen Reichen, noch einen Armen und niemand auf der Welt als die Gattin des Obermeisters.'' Da ruft der Meister einen Gesellen und laßt seiner Gattin ausrichten: „Kleide dich prachtig an, schmücke dich mit Gold- und Silbergeschmeid und Seidenzeug und komme schnell zur Brücke!" Der Bote trifft sie bei einer Näharbeit an, wie sie ein fröhliches Lied singt; er richtet ihr den Auftrag aus und sie erscheint bald vor ihrem Gatten. „Zu guter Stunde bist du gekommen, ruft ihr der Meister entgegen, mir ist mein Verlobungsring in das Funda- ment gefallen, und du sollst ihn mir wieder heraufholen!'' Der Schluß kommt sehr schnell; sie wird eingemauert, wobei der Gatte selbst mit Hand anlegt; da klagt sie: „Wir waren drei Schwestern, und alle drei sind jetzt getötet, die eine bei einer Kirche, die andere bei einem Kloster und ich, die dritte und beste, ende mein Leben hier an der Artabrücke. Aber so wie meine Hände zittern, mögen auch die Pfeiler zittern, und so wie mein Herzchen auch die Brücke beben!" Auch in diesem Lied scheinen einige Verse zu fehlen, wodurch die Handlung etwas beeinträchtigt wird; auch hier ist der Gatte gefühllos bei der Einmauerung seiner Frau. Auf- fallend ist, daß die Gattin sich selbst „// xaXtjriQtj'' „die Beste'* nennt; natürlich ist dies aus der Seele des Volkes, bezw. des Sängers herausgesprochen. d) Die vierte Variante ist von Janaraki unter dem Titel : „Die Frau des ersten Meisters" veröffentlicht worden^); diese Fassung ist kretensisch und hat folgenden Inhalt: Über den schwarzen Fluß baute man eine Wölbung^ (Brücke) fiir die darüberziehendeu Wanderer. Und ein Vogel *) ^Aauaia xqi}iixa, Lipsca 1876, No. 271. — 93 — zwitschert und ruft: „Die Wölbung wird nicht stehen bleiben, wenn ihr nicht einen Menschen einmauert; doch darf es kein Blinder sein, noch ein Lahmer, noch einer, der zufallig vorüber- geht, sondern ihr müßt die schöne Frau des Obermeisters neh- men." Klagend kehrt der Meister zu seiner Gattin mit dem lockigen Haar zurück und erzählt ihr, daß sein Rin^ in den Grund hinabgefallen sei. „Sei ruhig! Ich will ihn dir herauf- holen,'' entgegnet sie ihm ; darauf schmückt sie sich vom Morgen bis zum Abend und vom Abend bis zum Morgen, dann bb zum Nachmittag. In. mehreren Versen wird dann ihr Schmuck und ihr prachtiges Aussehen so recht im Geist eines Volks- liedes beschrieben, um dann ihren Verlust umso beklagens- werter erscheinen zu lassen. Sie kommt an die Brücke, die Maurer rufen ihr Willkommen entgegen und mauern sie dann schnell ein; da beklagt sie in rührendem Ton ihr Schicksal und das Los ihrer beiden Schwestern, von denen dje eine durchs Schwert, die andere an einem Brunnen den Untergang gefunden habe. Dieses Lied unterscheidet sich von den vorhergehenden Fassungen ziemlich wesentlich. Zunächst wird nicht Arta als Schauplatz genannt, sondern ganz allgemein der schwarze Fluß. Dann wird das Erscheinen des Vogels gar nicht motiviert; es ist keine Rede davon, daß der Bau nicht von statten ging oder daß das am Tage Geschaffene in der Nacht wieder einstürzte. Einzig in unserem Liede kommt es auch vor, daß ein Urteil über die That des Meisters gefallt wird, und zwar wird seine Handlungsweise dadurch etwas entschuldigt, daß er Schmerz empfindet über den Verlust der Gattin, andererseits wird er aber geradezu Hund genannt Auch in diesem Lied sind Lücken, zumal am Eingang, unverändert scheint aber die Stelle erhalten zu sein, wo der Anzug der Frau beschrieben wird, sowie der Schluß. e) Die fünfte Variante endlich findet sich in der Samm- lung Jatridis' unter der Überschrift: — 94 — „Die von ihren beiden Brüdern geopferte Frau."^) Der Inhalt dieses Liedes ist folgender: 1400 Meister und 60 Gesellen erbauten eine Brücke über den Elada; aber ein Flutenberg zerstört immer wieder ihre Arbeit. Eines Tages ruft ihnen ein Vogel mit menschlicher Stimme zu: „Ihr müßt einen Menschen einmauern, aber kein Waisenkind, noch einen Fremden, noch einen Vorübergehenden, sondern die Frau des Obermeisters." Dieser schickt zwei Ge- sellen an seine Gattin mit der Bitte, nach der Brücke zu kommen. Sie erklärt aber: „Wenn er mich zu etwas Gutem ruft, will ich mich schmücken und kommen; ruft er mich aber zu etwas Schlechtem, so will ich gehen, wie ich bin." Die Gesellen antworten: „Weder zu Gutem, noch Schlechtem, son- dern komme^ wie du bist!" Hier folgt eine bedeutende Lücke. Wir erfahren nicht, was mit der Frau geschieht, es kommt nur noch der Schluß, wo die Frau ausruft: „Ach wie unglücklich sind doch wir drei Schwestern; die eine wurde zum Brücken- geist gemacht (wurde eingemauert) bei Tärnova, die andere bei Manole und ich Unglückliche in diesem runden Gewölbe. Es möge aber einst die Brücke zittern wie mein Herzchen im Augenblick und die Wanderer in die Fluten stürzen so wie meine Thränen!" Der Titel in dieser Fassung kann auffallen; neu ist in diesem Liede nur, abgesehen von der großen Zahl der Meister, daß als Fluß, über den die Brücke geschlagen werden soll, der Elada, der Spercheios des Altertums, genannt wird, ein Fluß in Thessalien, der in den Golf von Zeitun mündet Und schließlich wird Tärnova und Manole erwähnt Mit Tämova bezieht sie sich auf eine der westbalkanischen Städte, die diesen Namen tragen, und mit Manole wahrscheinlich auf die Brücke über die Agraida in Akarnanien, die folgende Inschrift trägt: EKTI2QH TO 1659 Erbaut 1659 Ol KTIT0PE:S AHMHTPI0:S Die Erbauer Demetrios KAI MANÜAH2 . . . Und Manoles . . . *) Zvllo^i} öijfiotixuv aafinTCjy, Athen 1852, p. 28. — 95 — Das Lied bt im allgemeinen nicht sehr bedeutend und Bruchstück. Fassen wir die griechischen Varianten der Artaballade zu- sammen, so bemerken wir klar eine Zusammengehörigkeit in mehreren Punkten. Außer dem Hauptmoment haben wir noch folgende: Zunächst ist niemals von einem Eönde.der geopferten Frau die Bede, ein Umstand, den wir in der aromunischeu Ballade fanden und in fast allen folgenden Liedern finden werden. Dann haben wir hier die eigentümliche Bestimmung des Opfers: „Kein Waisenkind oder Fremdling oder Blin- der u. s. w.'S wodurch eben die Einzigartigkeit des Opfers be- sonders hervorgehoben werden soll. Femer finden wir überall — außer in Fassung b und e, wo an der betreffenden Stelle Lücken sind — das Motiv des Ringes: Die Frau wird unter denl Vorwand in das Fundament gelockt, daß der Gatte hier seinen Ring verloren habe. Die Verwünschung findet sich in allen Fassungen, außer in d. Überall, außer in Fassung b, erwähnt die geopferte Frau ihre beiden Schwestern, die fast alle ihren Tod als Brückenopfer gefunden. Im einzelnen sind die Ortlichkeiten wieder verschieden, zum Teil auch nur all- gemein angedeutet Die griechischen Lieder lassen sich in Gruppen von 2 und 3 teilen nach dem Schauplatz der Hand- lung, die in den ersten beiden Liedern an der Arta spielt, in den drei übrigen an anderen Flüssen. Bamftnische Fassungen. a) Gehen wir nun zu der rumänischen Ballade vom Kloster Argei^) über; sie schließt sich an die Erbauung der prächtigen Klosterkirche Arges an, die erst jüngst Mrieder in ihrem alten Glänze erstanden ist. Der Stoff ist in Deutschland schon ver- einzelt bekannt geworden, da er durch Anna Forstenheim im „Manoli" eine epische Behandlung erfahren hat, während Car- ') B. Alexandri, Balade adunate Si indreptate, JaSi 1852—53, Bd. n, p. 1; J. K. Schuller, Kloster ArgiS, eine rumänische Volks- sage, Hermannstadt 1858. — 96 — men Sylva ihn in ihrem Trauerspiele „Meister Manole'S Bonn 1891 (aufgeführt auch im Wiener Burgtheater), dramatisch be- handelt hat. Ich gebe im Nachfolgenden den Inhalt der rumä- nischen Ballade wieder; allerdings büßt das Lied, das eine der schönsten Balladen in unserem Cyklus ist, durch prosaische Wiedergabe viel von seinen Schönheiten ein: An dem schönen Ufer Von dem Argischflusse Geht der Wode Negru Und die zehn Geehrten, Maurermeister neune, Und Manol der zehnte, Aller Meister Meister. Der Fürst sucht einen Platz für die Erbauung eines Klosters, um seinen Namen unsterblich zu machen. Mit Hülfe eines Doinas spielenden Hirtenknaben findet er eine einsame Ruine und diesen Platz wählt er. „Doch * könnt ihr mir das Kloster nicht prächtig bauen^ so mauere ich euch lebend ein,'* fügt er drohend hinzu. Die Maurer machen sich eifrig an die Arbeit, aber sie müssen immer wieder von vorne anfangen, da die Nacht das Werk des Tages stets vernichtet. Schon wird Manole der fruchtlosen Arbeit müde, da hat er einen selt- samen Traum. Nach seinem Erwachen ruft er die Meister zusammen und verkündigt ihnen sein Traumgesicht: Vom Himmel hoch Rief es klar mir zu, Daß zusammenfalle, Was gebaut wir alle, Bis nicht alle wir Fest geschworen hier, Einzumauern in den Bau, — Sei's die Gattin, sei's die Schwester — Die beim frühen Sonnenlicht Morgen, wenn der Tag anbricht. Mit dem Essen kommt heran Für den Bruder oder Mann. — 97 — Alle schwören nichts von dem Traume ihren Frauen gegen- über verraten zu wollen. Am anderen Morgen steht Manole unruhevoll auf dem Gerüst und hält bange Ausschau, wen das Schicksal wohl treffen werde, und wen erblickt er? „Seine Frau, die junge Frau, Konigin der Blumenau." Da stürzt er in bangem Schmerz auf die Knie nieder und fleht: „O mein Herr und Gk)tt! Lasse schäumenden Regen herabströmen, daß meine Gattin gezwungen wird, heimwärts ihre Schritte zu lenken!" Gott erhört sein Gebet, ein gewaltiger Guß flutet von den dichten Wolkenmassen herab, die den Himmel plötzlich über- zogen; aber Manoles Gattin setzt unvei*zagt ihren Weg fort. Wieder betet Manole: „Heiliger Gott, schicke doch einen Sturm- wind, der die Tannen entwurzelt und die Gebirge erzittern läßt, damit meine Gattin umkehre." Wohl durchbraust ein mächtiger Orkan die Lüfte, doch die Gattin kehrt nicht um. Wie sie beim Bau ankommt, da bedeckt er ihr Antlitz mit heißen Küssen; dann setzt er sie auf die Mauer und ruft ihr gleich- sam scherzend zu, er wolle sie einmauern. Fröhlich wie ein Kind lacht sie vor Vergnügen, und das Werk beginnt; als aber die Mauer bis zu ihren Knieen aufsteigt, verdüstert sich ihr bisher ahnungsloses Gemüt mit Argwohn und sie bittet, dem grausamen Scherz ein Ende zu machen. Mit hoher dich- terischer Kunst ist dann das allmähliche Aufsteigen der Mauer geschildert, wie sie zuerst nur bis zu den zierlichen Knöcheln, dann bis zu den schlanken Hüft;en, dann bis zu den zarten Brüsten emporwächst und schließlich bis zu den Lippen , den Augen und dem Haar emporsteigt. Umsonst fleht die Gattin den Meister um Erbarmen an, umsonst erinnert sie ihn an ihr Kind, das bald das Licht der Welt erblicken sollte. Zuletzt schließt sich das Gemäuer über der Unglücklichen. — Ein prächtiger Bau ist vollendet zur Freude der Meister und des Fürsten. Da fragt er sie: „Liebe Meister, könnt ihr noch ein schöneres Kloster bauen?" Stolz bejahen sie es; da läßt er die zehn Meister auf das Dach des Klosters steigen und dann die Leitern wegnehmen. Da oben sollen die kunstberühmten Männer vermodern, damit niemand in der Welt den Ruhm Welgand, I. Jahresbericht. 7 — 98 — habe, ein so schönes Kloster zu besitzen als er selbst. Allein die Meister verfertigen sich aus den leichten Schindeln Flügel und fli^en herab ^), werden aber unten zu Stein. Wie Manole sich erhebt, da hört er die leise klagende Stimme seiner Gattin, die Stimme, die er einst so sehr geliebt. Dieser Klang ver- düstert und verwirrt sein Bewußtsein, es wird dunkel vor seinen Augen, und er stürzt tot zu Boden. An der Stelle aber, wo er hingefallen, rieselt jetzt eine Quelle mit salzigem Wasser, salzig, weil es von den Thränen des unglücklichen Opfers herrührt. Von diesem Liede, das in Rumänien weit verbreitet ist, existieren einige wenige Varianten; Schuller, a. a. O. p. 17, fuhrt zwei solche an; sie sind aber beide nur Sagen und, soweit man es beurteilen kann, wenig abweichend von dem angeführten Liede. Die Zeit der Gründung des Klosters wird in den beiden Sagen in die Zeit des Woiwoden Neagu (1513 — 1518) verlegt, was mit der Inschrift der Kirche der h. Diocese zu Curtea de Argis übereinstimmt, während die Ballade die Gründung in die Zeit des Radu Negru (um 1300) hinaufrückt Dann treten auch an Stelle des Traumes Erscheinungen, die aus dem Schöße der Erde emporsteigen und zweimal auftreten. b) Wichtiger aber ist die Variante, die Theodorescu ^) unter dem Titel: „Mesterul Manole'' mitteilt; sie zählt 824 Kurz- zeilen, ist also etwa um ein Drittel umfangreicher als die obeu angegebene Ballade. Der große Umfang rührt besonders von den vielfachen Wiederholungen her, die eben den Charakter des Volksliedes zum Teil mit ausmachen; dann zeigt das Lied auch sehr erhabene poetische Stellen und kommt dem vorstehen- den mindestens gleich. Die Abweichungen von ihm sind nicht so bedeutend, wie in den griechischen Liedern; zunächst ist *) Betr. der Versuche zu fliegen, läßt sich an Ikarus und andere Beispiele aus dem Altertum und Mittelalter erinnern, die sich bei Theodorescu, Poesii populäre, Bucuresci 1885, p. 670 zusammen- gestellt finden. ') Theodorescu, a. a. 0. p. 460—470. — 99 — • natürlich die Handlang erweitert. Es wird die Pracht des Aufzuges des Fürsten geschildert, der in einem grünen, mit Gold beschlagenen Wagen daherfahrt, dann die anfangliche Weige- rung des Hirtenknaben, seine Herde zu verlassen und die verfallene Ruine zu zeigen. Der Schwur der Maurer ist ge- nauer: sie schwören auf das Brot, Salz, die Heiligenbilder und die süBen Gattinnen. Als sie aber nach Hause kommen, brechen sie den Schwur. Manole ist während der Nacht beim Bau geblieben; als er am Morgen aufwacht, schreibt er an seine Gattin Caplea einen Brief, sie solle ihm ein Mahl zu- richten und bringen. Gleichwohl erschrickt er, als er sie in der Feme kommen sieht, und bittet Gott, auf ihrem Wege ein grünes Dickicht wachsen zu lassen, damit sie umkehren müsse. Allein sie setzt ihren Weg fort und auch eine wütende Wölfin mit aufgesperrtem Bachen und ein Skorpion vermögen sie nicht au&uhalten. Diese Szene, die in ihrem allmählichen Fort- schreiten den Hörer mit wechselnder Angst und Spannung er- füllt, ist sehr gut ausgeführt, wunderbar schön ist jedoch jene Stelle, wo der Gatte in rührendem Gottvertrauen auf die Klagen seiner Gattin, die um ihr Elind jammert, antwortet: „Dein Kind, das ja auch von meinem Blut ist, wird Gott behüten, und Feen werden kommen und es liebkosen und ihm die Brust reichen, und der fallende Schnee und der herabrieselnde Regen werden es baden, und der Wind wird ihm das Wiegenlied singen, bis es erwachsen ist" Der Meister nimmt nicht selbst an der Arbeit teil, er muß vor Schmerz sogar fortgehen. Der Woiwode sagt dann auch offen den Grund, warum er den Meistern den Untergang bereite; ihre Bitten, Beratungen und Vorbereitungen sind langer ausgesponnen; von der Stimme der Gattin Manoles, die ihm den Sinn verwirrt, ist hier nicht die Rede, es heißt einfach: Gott strafte ihn; und an der Stelle, wo er hinfiel, machte man ein Kreuz, und eine Quelle mit klarem Wasser, das salzig war von den Thränen der Caplea, drang durch den Felsen. c) Ein anderes rumänisches Lied, das unverkennbare Spuren einer Verwandtschaft mit dem Lied vom Kloster Arges an sich 7* — 100 — tragt, ist das rumänische Lied von der Erbauung des Schlosses Barcan.^) Sein Inhalt ist folgender: Die Mauern des Schlosses Barcan stürzen Nachts immer wieder ein. Von den neun Maurern verrat allein Manoila nicht, daß nun, laut der Engelsbotschaft, das erste Weib, das ihrem Gatten die Mittagskost bringe, eingemauert werden soll. Das Schicksal trifft sein eigenes Weib. Nach ihrer Einmauerung steigt das Schloß wie durch Zaubermacht in die Höhe, allein die Meister, die oben auf den Zinnen des Schlosses stehen, können nicht herabsteigen, da ihnen die Leitern fehlen; so müssen sie herabspringen, und brechen alle dabei den Hals außer dem frommen Manoila. Dieses Lied zeigt außer den allgemeinen Grundzügen noch folgende Züge, in denen es mit der Ballade vom Kloster Arge& übereinstimmt: die Zahl der Meister, ihr Schwur, der nur von Manoila bewahrt wird, die Meister auf dem Dache und das Herabspringen von den Zinnen des Schlosses. Die Motivierung der gefahrvollen Lage der Maurer auf dem Dache des Schlosses ist in den beiden Liedern verschieden, ebenso wie der Schluß. Für beide Stellen müssen wir aber bemerken, daß die Dar- stellung in der Ballade vom Kloster Argeä geschickter und natürlicher ist. Serbische und albanesische Fassungen. a) Es existiert auch ein serbisches Lied über unseren Stoff, der an poetischer Kraft und Fülle dem rumänischen wenig nachsteht. Es schließt sich an die Gründung Skutaris an und ist überschrieben: „Die Erbauung Skadars".^ Eine Fest* erbauten die drei Brüder, Die drei Brüder, drei Merlj awtsche witschen ; Einer war Herr Wukaschin, der König, Und der zweit* der Woiwod Ugljescha, Und der dritte war der jüngste, Gojko. *) Aus dem walachischen Balladencyklus von Jargoran: A, Well- mar, Über Land und Meer, 1874, Nr. 36. *J Talvj, Volkslieder der Serben, Leipzig 1853, I, p. 78. — 101 — Drei Jahre schon baut man unter Oberleitung des Meisters Bad; umsonst aber ist ihr Bemühen; nächtlicherweile reißt die Wila, die serbische Schicksalsgottin, eine schöne Jungfrau mit langem, fliegenden Haar und luftigem, weißen Gewand, das am Tage Gebaute wieder ein. Im vierten Jahre laßt sie sich Yom Waldgebirge her vernehmen: „Wenn ihr nicht zwei gleich- namige Geschwister Stojan und Stojana^) findet und einmauert, wird das Fundament immer wieder einstürzen. Der König ruft seinen Diener Deßimir und entsendet ihn in die Welt mit sechs Saumeslasten Gold, um Stojan und Stojana zu suchen; Deßi- mir aber kommt unverrichteter Dinge wieder zurück. Jetzt ruft die Wila den drei Brüdern von neuem zu: „Ihr müßt diejenige von euren drei Gattinnen einmauern, die euch morgen das Mittagsbrot bringt" Die drei Brüder hören es mit tiefem Schmerze, dann schwören sie, daß keiner seiner Gattin davon etwas mitteilen werde. Nur der jüngste Bruder Gajko hält sein Wort und seine jugendliche Gattin macht sich am nächsten Mittag mit den Speisen auf den Weg nach dem Festungsbau. Als Gojko sie sieht, stürzt er ihr entgegen Und sie mit dem Axm umschlingend Küßt er tausendmal ihr weißes Antlitz; Heiße Thränen strömen aus dem Aug* ihm. Plötzlich sieht sie sich von den Bauleuten umgeben, die Steine um sie zu häufen beginnen; sie schaut lächelnd zu und hält es für einen Scherz; als sie aber die grause Wahrheit merkt, da fleht sie: „Laßt mir wenigstens für meine Brust ein Fensterchen, damit ich meinem Kinde Johannes, das kaum einen Monat alt ist, Nahrung spenden kann.'' Man gewährte ihre Bitte, und eine Woche lebte sie noch, dann ging ihr die Stimme aus, aber noch ein volles Jahr lang spendete sie ihrem Kinde Nahnmg. Soweit das Lied. Und heute noch giebt es an der Mauer von Skutari eine feuchte Stelle, aus der Kalkwasser tropft, welcher *) Von serbisch „stajati -— stehen, bestehen", mit Beziehung auf das Bauwerk. • • • • • « « «« • • • • ■ • • • • • • 102 — Umstand die Sage erhält. Das ziemlich umfangreiche, etwas über 200 Zeilen zahlende Lied zeigt manche poetische Schön- heiten. Besonders macht es uns den edlen Charakter des jungen Gojko sehr sympathisch; auch die Anlage ist im allgemeinen vortrefflich und nur durch die Episode von der Suche nach zwei gleichnamigen Geschwistern unterbrochen. Diese Episode ist bemerkenswert, weil sie sich auch in bosnischen Sagen findet, besonders in der von der Mostarbrücke; auch in der Ballade von der Erbauung Ochridas wird dem Architekten Manojlo der Auftrag, zwei gleichnamige Geschwister Stojan und Stojana einzumauern, und wenn er diese nicht finde, müsse er Milo und Milena suchen. b) Eine andere, nur wenig von der vorstehenden verschiedene Fassung^) läßt die Gattin Gojkos gleich einer wilden Schlange aufzischen, als die Mauer den Gürtel erreicht, und hat noch den interessanten Zug, daß Gojko auf die teilnehmende Frage der Gattin, warum er weine, entgegnet, ihm sei sein schöner goldener Apfel in die Bojana, den an Skutari vorbeiströmenden Fluß, gefallen. Eine gewisse Beziehung zu dem Ringe, der in anderen Liedern in ähnlicher Verbindung erwähnt wird, ist nicht zu verkennen. a) Das albanesische Lied, das man noch um die Mitte dieses Jahrhunderts in Skutari sang^ und das, soviel mir be- kannt, noch nicht schriftlich aufgezeichnet ist, handelt ebenfalls von der Erbauung Skutaris und schließt sich ziemlich eng aa das serbische Lied an. Sein Inhalt ist folgender: Die Schicksalsgöttin läßt drei Brüder, Skand, Ali und Amska, die in Montenegro wohnen, nach Sethiniah (Athen) reisen, sich dort Frauen holen, und die Sitte und Sprache des Landes studieren. Nach ihrer Heimkehr sollen sie an der öst- lichen Seite eines Sees, den die Göttin bezeichnete, den Dil; Skodra bauen. Als jedoch die Mauer aufgeführt wird, läßt die *) Übersetzt von Jakob Grimm in Goethes Zeitschrift „Über Kunst und Altertum", 1885, V. 2, 24. *) Kind, Anthologie neugriech. Volkslieder, p. 205. — 103 — Schicksalsgöttiii das grause Gebot ergehen, man müsse eine der Frauen der drei Brüder einmauern, wenn man. wünsche, daß Bkutari ewige Dauer habe, und daß seine Mauern niemals von Fremden zerstört und die Bewohner von ihnen nicht ver- achtet würden. Das Los entscheidet und trifft die Frau des ältesten Bruders, Eucharis. Um aber das kleine Kind nicht mit fremder Milch aufzu2dehen, legte man einen Schlauch aus Bockshaut an die Brust der Frau, die ihr E[ind so zwei Jahre lang säugte. Dann ergoß sich aus dem Schlauche lindes, süßes Wasser, das heute noch wunderbare Eigenschaften besitzen soll. Die Mauer aber wurde vollendet b) Ein zweites albanesiaches Lied oder vielmehr eine Sage schließt sich an die Fuchsbrücke in der Nähe von Dibra an.^) Die Sage hat wenig originelle Züge, abgesehen davon, daß ein Greis den drei Brüdern den Bat giebt, eine ihrer Frauen einzumauern. Der Schluß stimmt sogar fast wörtlich mit dem serbischen Liede überein. c) Aber auch ein Lied von der Erbauung der Artabrüeke haben die Albanesen, ein Bruchstück von 22 Zeilen unter dem Titel: Die Brücke von Artos.^ Es besteht fast nur aus Rede und Antwort und lautet in fast wörtlicher Übertragung: „Glückliche Arbeit, o Maurer!'' „„Glück mögest du haben und gut, daß du gekommen. Welch ein Glück sahst du uns haben? Es sind drei Jahre, daß wir arbeiten. Und die Brücke werden wir nicht mehr aufbauen. Auf die Füße können wir sie nicht stellen.'''' „Ich will euch sagen, o Maurer, Schwöret es auf euer Ehrenwort, Den Frauen gestehet es nicht: Zum Opfer eine von ihnen machet, In den Grund leget sie. Die Brücke stellet her, wenn ihr wollt." — ') Dozon, Contes albanais p. 235: Le Pont du renard. *) Zeitschrift für Volkfikunde III (1891), p. 143: Albanesische Lieder. Deutsch von J. U. Jamik-Prag. — 104 ,Trage das Essen, meine Schwägerin, Denn icb habe die Hände mit Teig!' Aber diese sagt zu der jungen: ,6eh du, denn mir weint das Kind!' Es ging die junge Frau mit dem Essen: ,Glück möge mit euch sein!' „Glück mögest du haben und gut, daß du kamst.'' ,Was hast du, daß du weinst, o mein Mann?' „Es fiel mir der Ring in die Grube." »Erschrick nicht, denn ich finde ihn dir/ Ich habe das Lied wörtlich angeführt, weil es aus mehr als einem Grunde unser Interesse erwecken muß. Das Lied ist zwar sehr fragmentarisch — es fehlt der ganze Anfang und der Schluß und außerdem in der Mitte die Botschaft an die Gattin — aber dennoch zeigt es deutlich genug eine Vermischung der Elemente der* serbischen und griechischen Einmauerungs- lieder. Die erste Zeile ist wahrscheinlich der Gruß des Greises, der in den abergläubischen Vorstellungen der Albanesen eine wichtige Rolle spielt und als mit Zaubermacht begabte Persön- lichkeit gilt Die Zahl der Jahre, die man schon auf den Bau der Brücke verwendet hat, entspricht der in den griechischen Liedern. Aus diesen ist auch die Erwähnung des Ringes und das Anerbieten der Gattin des Meisters, ihn von dem Grunde heraufzuholen, genommen. Dagegen findet sich der Schwur der Meister und besonders die Entschuldigung der Frau des anderen Maurers, die allerdings hier nicht mit der nämlichen Deutlich- keit dargestellt ist, auch in dem serbischen Liede. Hier geht nämlich die älteste der Gattinnen der Meister mit weißem Linnen nach dem Bleichplatz und die Frau des zweiten Meisters mit roten Krügen nach dem Flusse. Hier verweilen sie lange Zeit und nötigen so die Gattin Gojkos, die Mittagskost nach der Brücke zu bringen. Auch die Erwähnung des Kindes weist besonders auf die slavischen Lieder hin. Das serbische Lied von der Erbauung Skutaris konnte übrigens umso eher Ein- fluß haben, als es ja schon in einer albanesischen Fassung vorhanden war. — 105 - Balgarische Fassungen. a) Besonders ioteressant ist auch das bulgarische Lied: „Die lebendig Begrabene", das von Rosen veröffentlicht ist.^) Es lautet: O du Meister Mano, Meister Mano! Deinen Plan, woU' ihn der Herr verfluchen, Daß du, Mano, dich erhobst und hingingst Und versammeltest dreihundert Meister Und sie führtest nach der Feste Solun, Um zu bauen eine hohe Burg dort! Mano baute sie, und wie er baute, Stieg er aufs Gerüst, der Meister Mano, Daß von da des Thurmes Höh' er mäße. Strafe Gott die Wittwe auch, die Djurdja! Djurdja hatte eine schone Tochter, Und sie legt' ihr Schmuck an, Festgewander, Ließ die feinen Stiefelchen sie anziehn. Also ging die Straß' entlang das Mädchen; Aus dem Antlitz schien die Sonn' ihr gleichsam. Als auf dem Gerüst sich wandte Mano, Da erblickt er sie, die Tochter Djurdjas. Alsobald verlor er das Bewußtsein, Fiel herab vom Thurm, schlug auf die Leiter, Stürzte weiter, schlug zuletzt den Boden. Dort die Seel' aushauchend, sprach das Wort er: „Treue Werkgenossenschaft, ihr Meister, Was ich sage, laste auf der Seel' euchl Geht zum hochverehrlichen Gerichtshof, Und vom Richter dort die Sühne fordert» Zu bestatten, Freimde, Djurdjas Tochter — Djurdjas Tochter neben mir lebendig." Kaum daß Mano dies gesagt, da starb er. *) G. Rosen, Bulgarische Volksdichtungen, Leipzig 1879, p. 208. — 106 — Sich erhoben die dreihundert Meister, Und sie traten alle vor den Richter — Vor den Kichter mit der schweren Klage. Das Gericht entschied zu ihren Gimsten. Drauf in Manos Grab die Tochter Djurdjas — Tochter Djurdjas legten sie' lebendig. Das Lied erregt deshalb unser besonderes Interesse, weil wir sehen, wie sich hier das Sujet verschoben hat Dafür, daß es Beziehungen zu den anderen Liedern hat, spricht vor allem der Name Mano, eine Abküreung für Manole, der auch hier als großer Baumeister auftritt, dann die Verwirrung seines Geistes, sein Sturz vom Gerüst und schließlich die Bestattung eines lebenden weiblichen Wesens. Überhaupt ist das Motiv unserer Lieder in Bulgarien in Sage und Lied ziemlich verbreitet Es ist das Verdienst Syrkus, diese Varianten, die sich in Bulgarien finden, gesam- melt und veröffentlicht zu haben. Es sind keine weitangelegten und ästhetisch hochstehenden Lieder, sondern sie machen den Eindruck des Fragmentarischen; zum Teil sind es auch nur Sagen. b) Die nachstehende Sage knüpft an den Bau der Kadin- brücke an, die zwischen den Städten Küstendil und Dupniza in Westbulgarien über die Struma föhrt. Die Brücke ist uralte es sind zu ihrer Erbauung die Steine von Ruinen aus der Römerzeit genommen worden. Die Sage erzählt nun: Drei Brüder haben schon lange an der Brücke gearbeitet^ schließlich kommen sie auf den Gedanken, daß die Brücke vielleicht ein Opfer wolle und verabreden sich dahin, diejenige von ihren Gattinen einzumauern, die am nächsten Tage ihnen das Mittagsbrot bringen würde. Allein die beiden älteren Brüder brechen ihren Schwur, nur der jüngste hält das Ver- sprechen, der Gattin nichts von ihrem Vorhaben zu verraten. Seine Frau kommt nun auch am nächsten Ti^ zur Brücke und wird sogleich von den Brüdern ihres Gatten zur mittleren Wölbung fortgeschleppt und hier eingemauert. Da weint die - 107 — Arme und fleht, man möge ihr wenigstens die Augen und die Brust offen lassen, damit sie ihr Kind sehen und säugen könne. Man gewährt ihr den Wunsch und sie reichte ihrem Kinde noch lange Zeit die Brust, weinte aber immerfort. Und noch heute hört man nächtlicherweile ihre Klagerufe die finstere Nacht durchzittem. Mütter aber, die wenig Milch haben, kom- men aus der Umgegend dahin, schlagen sich Steinbrocken ab und kochen sie mit Wasser; dieses trinken sie, lun genügend Milch für den Säugling zu haben. Wie man sieht, ist in dieser Sage der Gang der Hand- lung der nämliche, wie in der serbischen BaUade. c) Eine andere bulgarische Ballade handelt von der Er- bauung der Stadt Tirusa bei Basardjik. Ihr Inhalt ist folgender: Der Baumeister Manojl oder Manol hat seine Frau Tu- torka von der Verabredung der Meister, eine Frau einzumauern, nicht benachrichtigt und ihr vielmehr befohlen, das Mittagessen nach dem Bau zu bringen. Sie erhebt sich früh, bringt das Haus in Ordnung, kehrt den Hof und badet ihr Kind, dann richtet sie das Mittagsmahl zu. Diese Schilderung ihrer häus- lichen Thätigkeit erinnert lebhaft an die aromunische Ballade. Darauf geht sie mit dem Essen nach dem Bau, wo Manol sie unter Thränen empfangt. Nach dem Grund seiner Thränen gefragt, giebt er zur Antwort, sein Ring sei ihm in den Grund gefallen; als seine Gattin hinabsteigt^ wird sie eingemauert d) Schließlich die letzte bulgarische Sage, die ziemlich verschwommen ist und auf eine serbisch -bosnische Ballade zurück zu gehen scheint Die Sage ist von dem bulgarischen Dichter Iwanow zu einer BaUade benutzt worden. Sie lautet im Auszug: Der Architekt Pawel führt eine Brücke über die Mariza auf und erhält vom Meister Rade jenen verhängnisvollen Rat. Pawel vergißt, seine Frau zu warnen, und sie trifft denn auch das Schicksal, eingemauert zu werden, nachdem ihr Gatte durch den Vorwand, sein Ring sei hinabgefalleu, sie zum Hinabsteigen bewogen hat — Der Aberglaube fugt hinzu, daß man zur Mittemachtszeit die geopferte Frau nach dem Gatten könne — 108 — rufen hören; auch zeigt man unten an dem Grewölbe verstei- nerte Milchtropfen, die aus der Brust der Unglücklichen heraus- geträufelt seien. Ungarische Fassangen. a) Als letztes Lied folgt nun noch die ungarische Ballade: Die Erbauung der Feste Deva^), die im westlichen Siebenburgen auf einem hohen Felsen liegt Das Lied hat folgenden Inhalt: Zwölf Maurer bauen die Feste Deva, nachdem ihnen ein hoher Lohn in Aussicht gestellt ist. Doch was sie bis zum Mittag gebaut, faUt bis zum Abend wieder ein, und was sie bis zum Abend geschafft, zerfaUt bis zum Morgen. Um nun dem Bauwerk Bestand zu verleihen, entschließen sich die Mei- ster, eine von ihren Frauen zu verbrennen und die Asche unter den Mörtel zu mischen. Während dessen hat die Frau des Meisters Kelemen (Clemens) den Wagen bestiegen, um ihren Gatten zu besuchen. Unterwegs bricht ein Gewitter los und der Kutscher rät seiner Herrin, umzukehren, indem er ihr den üblen Traum erzählt, den er in der vergangenen Nacht gehabt Aber die Frau besteht auf der Weiterfahrt Als ihr Gatte aus der Feme sie erblickt, fleht er zu Gott, es möchte doch der Wagen zerbrechen, und so die Fahrt verhindert werden, aber nichts dergleichen tritt ein. Seine Frau kommt an, trüben Herzens verkündet er ihr die Forderung der Maurer, der sie sich auch ergiebt Sie wird verbrannt und ihre Asche unter den Mörtel gemischt; bald ersteht auch die Festung in Pracht und Festigkeit und die Maurer erhalten ihren hohen Lohn. — Als Kelemen nach Hause kommt, fragt das Kind nach der Mutter; erst am zweiten Tage aber erfahrt es die Wahrheit. Da irrt das Kind nach der Festung hinaus und ruft nach seiner Mutter. Und eine Stimme tönt aus dem Gemäuer: „Ich kann nicht sprechen, denn die Mauer preßt mich zusammen." ^) Magazin für die Litteratur des Auslandes 1883, 171: Ungari- sche Volksballaden von G. Heinrich. — 109 — Diese Worte erschüttern die Seele des Kindes, die Erde wankt und klaffl; vor seinen Augen auseinander und es sinkt in die Kluft hinab. Das vorstehende Lied unterscheidet sich nicht unwesentlich von den übrigen und hat mehrere durchaus selbständige Stellen. Zunächst wird das Opfer um schnöden Geldes willen gebracht, nicht wegen des Lebens der Meister, was zwar schließlich auch ein egoistisches, aber kein so niedriges Motiv ist. Dann ist auch nur hier von dem Rat des Kutschers und einer Verbren- nung des Opfers die Rede. Der Hauptunterschied liegt im Schluß. Es ist unser Lied das einzige, wo überhaupt ein Kind handelnd auftritt und jene Stelle, wo dem Kinde vom E^ange der Stimme seiner Mutter, deren ftirchtbaren Tod es nun kennt, das Herz bricht, was das Bild so anschaulich wiedergiebt, ist tief ergreifend. b) Eine zweite Fassung^), in der das Lied zuerst dem Publikum bekannt wurde, weicht in einigen Punkten von der vorhergehenden ab. In jener erzählt eine Magd der Herrin den bösen Traum und in beiden Fassungen beachtet diese die Warnung nicht. Als sie ihr Urteil vernommen hat, kehrt sie erst noch nach Hause zurück, um von ihren Mägden und ihrem Söhnchen Abschied zu nehmen. Dann wird sie ein- gemauert. c) Eine dritte Fassung läßt in dem Meister Clemens selbst den Gredänken entstehen, die Frau einzumauern, die zuerst mit dem Mittagsessen an den Bau komme. Er fordert damit selbst das Schicksal heraus und büßt dann am Schlüsse mit Recht. Sein Weib komxnt zu aUer erst, auf dem Kopfe das Essen, im Arm ihr Kindlein tragend. Vergebens bittet der Meister Gott, er möge sie durch wilde Tiere, und dann durch ein Hagel- wetter zurückscheuchen. Sie läßt sich nicht aufhalten; sie kommt und die Einmauerung beginnt: ') L. Aigner, Ungarische A^olksdichtungen , Pest 1873, p. 82 and 161. — 110 — „Bis zum Knie vermauert — schien ihr Scherz das Ti-eiben; Bis zum Leib vermauert — schien es ihr nur Narrheit, Bis zum Hals vermauert — schien's ihr ernste Wahrheit: , Weine nicht, mein Söhnchen! Gute Weiber giebt's noch, die die Brust dir reichen; Gute Kinder giebt's noch, die in Schlaf* dich wiegen; Und von Ast zu Ast zieh'n stets des Himmels Vögel, Um dir zuzuzwitschern, um dich einzuwiegen . . /" Zuhause tröstet der Vater das mutterlose Kind mit der Versicherung, daß die Mutter am folgenden Tage wiederkom- men werde, und das Lied l^lingt dann in den schmucklosen Worten aus: „Beide sind gestorben! . . /• Das letzte Lied scheint die älteste und ursprünglichste der drei ungarischen Fassungen zu sein, was nicht blos aus der größeren Altertümlichkeit der Sprache und Form, sondern auch daraus geschlossen werden darf, daß der Grundgedanke der Sage hier am reinsten und tiefsten ausgeprägt ist Hervorheben will ich noch einige Züge, die auf eine Verwandtschaft dieses Liedes mit dem rumänischen Liede vom Kloster Arges, be- sonders in Fassung b, hindeuten; zunächst sind die Hinder- nisse, die der Frau auf ihrem Wege entgegentreten, denen im rumänischen Liede sehr ähnlich, dann findet sich auch dort die stufenweise Ausfuhrung der Finmauerung und der Trost hinsichtlich der Zukunft des Rindes, dort allerdings im Munde des Vaters. Schließlich läßt sich noch bemerken, daß diese drei ungarischen Lieder eine durchaus nicht untergeordnete Stellung in unserem Cyklus einnehmen. Gemeinsame Motive und YerhSltnis der Lieder zu einander. Fassen wir nun die dargestellten Balladen zusammen und vergegenwärtigen wir uns zunächst die Punkte, in denen sie übereinstimmen bezw. auseinandergehen. Selbstverständlich müssen einige der angeführten Lieder hier in den Hintergrund — 111 - treteo, da sie wesentliche Lücken zeigen, und ebenso die Sagen, die ja ohnehin der Veränderung viel leichter ausgesetzt sind, als festgefugte Lieder. Für die Zeit der Handlung haben wir nur in zwei Liedern (dem serbischen und rumänischen) Anhaltspunkte; den histori- schen Hintergrund bildet hier der König Wukaschin bezw. der Woiwode Negru. Der Ort findet sich fast überall angegeben und damit hängt zugleich die Art des Bauwerkes zusammen. Zum großen Teil sind es Brücken, so über die Arta (griech. a, o, arom., alban. c), über den Elada (griech. e), über den Drin in der Nähe von Dibra (alban. b), über die Mariza (bulg. d), über die Struma (bulg. b), über den schwarzen Fluß (griech. d); allge- mein über einen Fluß (griech. b); oder man ist mit der Er- bauung einer Stadt, Stadtmauer oder Festung oder Burg beschäftigt, so in Skutari (serb., alban. a), in Saloniki (bul- gar. a), in Tirusa (bulgar. c), in Deva (ung. a, b, c), in Barcan (rumän. c). Was die Namen der Meister angeht, so tritt der Name Manole mehrmals auf (rumän. a, b, c, bulgar. a, c). Syrku verweist bei dieser Gelegenheit auf andere Lieder der Balkan- halbinsel, zunächst auf das griechische Mavühjg xcci 6 iavt- T^üoTjg, nach welchem Manole seine als untreu verleumdete Gattin tötet; dann auf die große serbische Ballade vom Königs- sohn Kira, der auf der Brautfahrt von dem Griechen Manojlo meuchlings erdolcht wird, während Manojlo selbst von den Sol-. daten des Königs im Gebirge gefangen genommen und ge- vierteilt wird; und schließlich auf das serbische Gedicht von der Gevatterschaft des Griechen Manoli, zu dem eine Griechin mit einem Mädchen und eine Walachin mit einem Knaben kommen, um ihn zum Paten zu nehmen; auf Bitten der Griechin vertauscht er die Kinder u. s. w. Allein Beziehungen zwischen diesen Gedichten und Einmauerungsliedem sind schwer zu finden; höchstens könnte in der Ermordung der Gattin Manoles, die in der erstangefuhrten Ballade erwähnt wird, eine lose Be- ziehung zu erblicken sein. Die Namen der anderen Meister — 112 — sind Rad (serb., bulg. d), Pawel (bulg. d), Skand, Ali und Amska (alban. a), Kelemen (ungar. a, b, c). Die Zahl der Meister ist in den Liedern verschieden, näm- ich 3 (arom., serb., alban. a, b, bulgar. b), 9 bezw. 10 (nunän. a, b, c), 12 (ungar. a, b, c), 45 und 60 (griech. a, c), 300 (serb., bulgar. a), 1000 (griech. a nach Tommaseo und b), 1400 (griech. e). In der Zahl .der Jahre, die auf die Auffuhrung des Baues ver- wendet werden, spielen 3, 6 und 7 eine besondere Rolle. Ein Teil dieser Zahlen wurde offenbar genommen, weil er im Volks- glauben der Balkanvdlker und auch anderer Volksstamme eine gewisse Bedeutung hat, z. B. 3, 7, 9. 12. Zuweilen Ist die Rede davon, daß die Meister berühmt seien und schon große Bauten aufgeführt hätten (arom., rumän. a, b); sie werden auch manchmal als Brüder bezeichnet (arom., serb., alban. a, b, c, bulgar. b). Die Namen der Frauen sind nur selten genannt, nämlich Caplea (rumän. b), Eucharis (alban. a), Tutorka (bulgar. c), Tochter Djurdjas (bulgar. a). AufPallenderweise ist in den griechischen Liedern nie von einem Kinde die Rede, während dieser Zug allen übrigen Liedern gemeinsam ist; in der rumänischen Ballade a ist das Kind noch nicht geboren, denn die Frau klagt: Ach, bald soll ich Mutter sein; Sieh', die Mauer preßt mich ein Und zerdrückt mein Kindelein, Meine Brust weint Zähren. Li den übrigen Liedern ist es gewöhnlich noch sehr klein, so in der aromunischen Ballade, wo das Kind weder stehen, noch gehen, noch sprechen kann; in der serbischen Ballade ist es erst einen Monat alt. Die Namen der Kinder sind nur in zwei Liedern genannt: Constantin (arom.), Johannes (Jonel) (serb.). Nur einmal (ungar. a) tritt das Kind handelnd auf. Das Motiv, aus dem die Meister den Bau unternehmen, ist natürlich in erster Linie ein versprochener Lohn, allein in einigen Liedern wirkt noch der Grund mit, daß ihr Herrscher ihnen gedroht hat, sie wie Schafe zu zerhacken (arom.), oder — 113 — sie lebend einzmnauem (mm.), falls sie den Bau nicht voll- endeten. Dieser letztere Umstand mildert zugleich gewisser- maßen ihre Schuld in den Augen der Zuhörer. Das Bauwerk, das die Maurer schaffen, wird stets wieder von einer geheimnisvollen Macht zerstört; allein nur in der serbischen Ballade wird die Wila direkt als Urheberin des Einsturzes genannt, soQst ist eine Naturmacht an ihrer Stelle. Verschieden ist in den einzelnen Fassungen die Art, wie der Auftrag zur Opferung an die Maurer ergeht. Entweder ist es ein Vöglein (arom., griech. d, e), oder eine heimliche Stimme, bei der man wohl an den Brückengeist zu denken hat (griech. a, b), oder ein Traumgebilde (griech. o, rumän. a, b), oder die Wila (serb.), oder die Schicksalsgöttin (alban. a), oder ein Greis (alban. b), oder schließlich der Erzengel (griech. a nach Tommaseo); endlich ist in der bulgarischen Ballade (b), ebenso wie in der ungarischen, überhaupt keine Bede von einer Botschaft an die Maurer, sondern sie kommen hier selbst auf den Gedanken, bezw. auch der Meister aUein. Die Bezeichnung der Frau ist auch ziemlich verschieden. In den griechischen Liedern ist es durchaus die Frau des Obermeisters; es stimmen an dieser SteUe die Verszeilen fast wörtlich überein; oder es ist die Frau des jüngsten Meisters, die als das Opfer bezeichnet wird (arom.), oder das Los ent- scheidet (alban. a), oder es ist schließlich die Frau das Opfer, die das Mittagsmahl zum Bauplatz bringt (rum., serb., alban., bulg. b, c, Ungar, a, b, c). In Verbindung damit steht auch der Umstand, daß die Meister einen Eid schwören, ihren Gattinnen von der getroffenen Verabredung nichts mitzuteilen und dem Zufall freien Lauf zu lassen. Allein fast immer brechen die Meister den Eid bis auf einen (serb., alban. b, rumän. b, bulg. b). Ein besonderes charakteristisches Moment bildet das Motiv des Binges, durch den das Opfer bewogen wird, in die Grundmauer hinabzusteigen. Den Ring finden wir erwähnt in den griechischen Varianten, außer den zweien, wo gerade an dieser Stelle eine Lücke ist; dann in der aromun. Ballade, Weigand. I. Jahresbericht. 8 / I — 114 — in der albanesischen FasBang c und in den baigar. Liedern (c, d). In der einen Fassung der serbischen Ballade findet sich statt des Ringes ein Apfel. Am Schlüsse der Lieder stößt die Frau entweder einen Fluch aus (griech. a, b, c, e, arom.), oder sie bittet, ihr eine öfihung fiir die Brust zu lassen; diese Bitte wird einmal nicht gewährt (arom.), sonst aber erfiiUt (serb., alban. a, b, bulgar. b). Daran knüpfen sich auch gewohnlich Sagen über die Wunder- thätigkeit der Steine des Bauwerkes, oder der Quelle, die in der Nähe emporsprudelt. In einigen Liedern folgt der That der Meister auch die Bestrafung auf dem Fuße. Das Volk scheint eben das Be- wußtsein, daß jenes Opfer eine vom Schicksal auferlegte Not- wendigkeit war, aUmählich verloren zu haben und läßt den Meister auf elende Weise den Untergang finden. So stürzt Manole (rumän. a, b) tot vom Kloster, und auch in der bul- garischen Ballade (a) liegt dieser Gedanke zu Grunde. Der ungarische Meister Kelemen aber wird durch den Tod seines Sohnes gestraft, oder er stirbt selbst mit seinem Kinde. Wir kommen nun zu der Aufgabe, das gegenseitige Ver- hältnis der Lieder zu bestimmen und zwar nach den Grund- zügen, in denen sie sich gleichen. Über die engen Beziehungen der griechischen Lieder unter sich ist schon oben gesprochen worden; sie streifen aber auch sehr an die aromunische Ballade an, und zwar sind hier be- sonders die Erwähnung des Ringes und der Fluch der ein- gemauerten Frau in seiner eigenartigen Form die gemeinsamen Punkte. Andererseits steht die aromunische Ballade auch in Beziehung zu den übrigen Liedern, durch die Erwähnung des Kindes, tiefer noch sind ihre Beziehungen zu den serbischen und bulgarischen Liedern, wo das Walten der Gattin in ihrem Hause dargestellt wird und wo sie, als sie eingemauert wird, bittet, man möge ihr eine öfinung für die Brust lassen, damit sie ihr Kind stillen könne. — So trefien wir wieder auf unsere obige Annahme, daß wir es in der aromunischen Ballade in — 115 — der Hauptsache mit einer litterarischen Neuschöpfung zu thun haben, und daß ein Dichter vielleicht die einzelnen ' Elemente, die sich im Volke schon zerstreut vorfanden, mit den anderen Liedern der Nachbarvölker, die ihm bekannt waren, in ge- schickter Weise zu einem Lied in der Sprache der Heimat verwoben hat Aber auch sonst bestehen noch enge Verbindungen zwi- schen den einzelnen Liedern; so hangt das serbische mit den albanesischen Balladen fast durch den ganzen Gang der Hand- lung zusammen; das rumänische mit dem serbischen durch den fiist wörtlich gleichen Schluß; die bulgarischen mit den grie- chischen durch die Erwähnung des Ringes, sowie die bulgarische Fassung c diurch die Schilderung der hauslichen Thätigkeit der Tutorka mit dem serbischen Lied, endlich die bulgarische Fas- sung a mit der rumänischen Ballade in den schon oben er- wähnten Punkten. Die Beziehungen der albanesischen Arta- ballade mit den serbischen und griechischen Liedern, sowie die Verwandtschaft der ungarischen mit den- rumänischen Liedern sind an den betreffenden Stellen schon näher ausgeführt worden. — Dies sind nur vereinzelte Züge, die sich leicht noch weiter ausfuhren ließen, allein sie genügen, um zu zeigen, daß ein gegenseitiger Einfluß, ein Entlehnen des einen Volkes vom anderen als notwendig angenommen werden muß. Und zudem ist ja gerade in unserem Falle eine gegenseitige Beeinflussung leicht erklärlich, da die Sprachen auf der Balkanhalbinsel räumlich in einander übergehen, so daß zuweilen von Sprachgrenzen keine fiede sein kann und nicht selten Leute drei bis vier Sprachen sprechen; der Übergang eines Liedes von dem einen Volke zu einem anderen ist also leicht möglich, allein welches Volk von dem anderen entlehnt hat, läßt sich wohl nicht mit Bestimmt- heit sagen, sondern nur als Wahrscheinlichkeit angeben. Beginnen wir mit den albanesischen Liedern (a, b); sie sind wenig verbreitet, lückenhaft, verschwommen und stehen zu dem Inhalte nach der bedeutenden serbischen Ballade sehr nahe, von der sie wahrscheinlich nur eine Nachahmung sind. Ebenso zerstückelt, wenn auch weiter verbreitet, aber doch ohne wesent- 8* — 116 — lieh neue und originelle Grundzüge sind die bulgarischen Lieder und Sageil ; besser ausgebildet in der Form, zum Teil auch nicht iD dem Maße lückenhaft wie die bulgarischen, und offen- bar in weiten Gebieten verbreitet sind die griechischen Fas- sungen. Die ungarischen Lieder scheinen gleichfalls eine ziem- liche Verbreitung zu haben. Zwei Lieder aber ragen unter anderen hervor, durch ihre Fülle und einzelnen poetischen Schönheiten, durch die reine Form, in der sie den Grundge- danken erhalten haben, durch die klare Komposition, sowie auch durch ihre reiche Verbreitung unter ihrem Volk, das serbische und rumänische. Wirken nun auch noch manche andere Faktoren für die Entlehnung poetischer Produkte mit, und nicht zum wenigsten auch der Zufall, so können wir doch auf jene Gründe hin zu der Annahme gelangen, daß bei einem von diesen beiden Völkern der Grundstock aller der Ein- mauerungslieder zu suchen sei. Rein innere Gründe, wie spe- zifisch nationale Eigentümlichkeiten, die an wichtigen SteUen der Lieder hervortreten, lassen sich nicht finden; auf jeden Fall reicht wohl die Entlehnung bei den meisten Liedern in eine schon weiter zurückliegende Zeit. Verbreitung des Elnmauerangsbrauches. In obigen Liedern hat also der Gedanke, daß zur Voll- endung eines Bauwerkes ein Menschenopfer nötig sei, feste poetische Formen angenommen; allein jener Aberglauben ist nicht auf eine Völkergruppe des südöstlichen Europa beschrankt, wenn er auch vielleicht gerade hier zäher als sonstwo im Volks- bewußtsein haftet; sicher ist, daß er fast über die ganze Erde verbreitet ist. Es mögen deshalb noch einige Beispiele folgen, um klarzulegen, in welcher Gestalt der abergläubische Brauch sich bei anderen Völkern findet.^) In einer griechischen Totenklage beweint eine Frau ihren Gatten, den Meister Panaiotis, der bei der Herstellung eines *) Liebrecht, Zur Volkskunde, Heilbronn 1879, p. 284; Grimm, Deutsche Mythologie, 4. Aufl., p. 956 und Nachträge p. 330; Germania, Hrsg. von Bartsch, Neue Reihe, XIV, p. 210. — 117 — Brunnens eingemauert worden sei; auch noch andere Sagen ezbtieren dort. Auch in Bosnien existieren Sagen und Lieder vom Bau verschiedener Brücken. Besonders knüpfen sie an die alte Romerbrücke über die Narenta bei Mostar an. Bemerkenswert ist hier, daß der Baumeister den Namen Rad fuhrt, möglicher- weise giebt es auch in Bosnien Lieder, die mit den oben be- sprochenen im Zusammenhang stehen, doch ist noch wenig davon veröfientlicht ^) Die eine Sage erzahlt von dieser Brücke, daß es erst dann gelang, ihren kühnen Bogen über die Narenta zu schlagen, als ein Brautpaar in das Fundament eingemauert worden war. Die „Bosnische Post" vom 14. Aug. 1893 berichtet femer: „Anlaßlich des Baues der Brücke über die Save bei Brczka verbreitete sich im Volke die Mär, daß Zigeuner in der Gegend sich aufhielten, um Kinder zu stehlen, und zwar zum Zweck der Einmauerung in die Brückenkopfe und Pfeiler. Vor einigen Tagen kam es deshalb bei Sibosica, unweit Brczka, zu einer Zigeunerverfolgung. Um auf andere Völker überzugehen, so wird berichtet, daß, wenn früher in Vorder- oder Hinterindien ein neues Stadt- thor errichtet wurde, man die ersten vier oder acht, die zufallig vorübergingen, ergriff und lebendig begrub. — Daß das Volk auch jetzt an diesem Wahn festhält, geht aus einer Notiz der „Berliner Tägl. Rundschau" vom 31. März 1893 hervor. Auf den Fidschiinseln und auf Neuseeland ruhte der Mittel- pfeiler des Hauses früher auf Menschenkörpern, besonders denen von Sklaven. In China femer wollte man bei der Errichtung einer großen steinernen Brücke 2000 Kinder opfern; da man aber nicht soviel fand, wurde nur die Hälf);e geopfert. ') Ein bosnisches Lied von der Erbauung der Burg Tesanj durch die Brüder Rado, Peter und Gojko — man vergleiche die Namen in der serbischen Ballade — bringt F. S. Krauß in seinem Aufsatze: „Das Baaopfer bei den Südslaven", Mitteilungen der Anthropologischen OeseUschaft in Wien 17, 20. — 118 — Auch russische Sagen existieren über diesen Aberglauben und bei afrikanischen Völkerschaften soll der grauenvolle Brauch heute noch herrschen. Aber auch bei Völkern mit höherer Kultur finden sich Anklänge. Ohne Zweifel gehört jene Stelle aus Andersens Märchen, übersetzt von Jonas, p. 226 hierher: „Die armen Kleinen, wie glücklich sie spielen! Sie tanzen auf dem grünen Walle an der Stelle umher, wo vor vielen, vielen Jahren der Sage nach der Boden ^ts eingesunken war, und wo man ein unschuldiges Kind durch Blumen und Spielzeug in ein offenes Grab lockte, das man über dem spielenden, lächelnden Kinde zumauerte. Von nun an blieb der Wall fest und bedeckte sich bald mit herrlichem Rasen." In England schließt sich ein solcher Aberglaube z. B. an die Brücke von Stoneleigh an, in Deutschland an mehrere große Brücken, z. B. die in Merseburg; die Sage berichtet, ein Goldschmied habe hier seine Tochter zur Einmauerung her^ gegeben; und noch heute singt man in Mitteldeutschland, be- sonders im Vogtland ein Kinderlied, das unzweifelhaft Bezug darauf hat. Es heißt: Wir woUen die Merseburger Brücke bau'n; (auch: die gold'ne Brücke) Wer hat sie denn zerbrochen? Der Goldschmied, der Goldschmied Mit seiner jüngsten Tochter. Kommt alle her, kommt alle her! (auch: zieht alle durch) Der letzte wird gefangen Mit Spießen und mit Stangen." Der Aberglaube knüpft sich aber auch an die Erbauung von Stadtthoren, z. B. von Magdeburg und Eimbeck, und an die Errichtung mancher Ritterburg, z. B. der Burg Liebenstein, Plessa, Greene und der Erichsburg. In allen diesen Fällen handelt es sich um die Einmaue- rung von Menschen, allein manchmal, und besonders in einer späteren Periode der Kultur, nahm man auch Thiere, besonders - 119 — Hähne und Hunde, oder auch Münzen. Beim Abbruch alter Gebäude findet man oft im Fundament noch Spuren davon. Grandidee des Brauches. Gehen wir nun auf den Ursprung dieses Brauches, lebende Menschen in Bauwerke einzumauern, zurück, so müssen wir zunächst jene Art der Einmauerung ausschließen, die eine Be- strafung ist und darum nicht an diese Stelle gehört Ich er- innere an die Einmauerung der Vestalinnen, die das Gelübde der Keuschheit gebrochen hatten; ähnlich waren ja auch unsere Klosterverhältnisse im Mittelalter. Hier handelt es sich einzig um den Aberglauben, man könne durch Einmauerung eines lebenden menschlichen Wesens einem Bauwerk Festigkeit und Uneinnehmbarkeit verleihen. Der Ursprung mag in folgender Vorstellung zu suchen sein. Große Bauten erfordern viel Einsicht, viele Arbeitskräfte und lange Zeit; nicht selten mißglücken sie oder Unglücksfalle treffen die daran Arbeitenden. Um nun eine höhere Macht zu bekommen, um das Werk sicher zu vollenden und ihm lange Dauer zu sichern, bringt man dem göttlichen Wesen, von dem man jene Macht und jene Gewähr für die Zukunft des Bau- werkes erlangen will, ein Opfer dar. Und zwar je größer und teurer das Opfer ist, vielleicht auch je näher es dem Herzen des Meisters steht, ein desto größeres Anrecht auf höhere Macht hat der Meister gegenüber dem göttlichen, übernatürlichen Wesen. Das bedeutendste' Opfer, das dargebracht werden kann, ist ein Mensch, der dem Meister besonders nahe steht, und diese Selbstpeinigung fordert eine Art Gegenleistung von gött- licher Seite. Diese Darlegung stimmt überein mit den Überlieferungen, daß im griechischen Altertum die Götter, namentlich Poseidon und Apollo, bei der Errichtung von Bauten (Troja, Megara, Neapel) mitwirkten und dafür Opfer erhielten. Bei den heutigen Griechen haben wir es mit einer Modi- fikation dieser Vorstellung zu thun. Das göttliche Wesen, mit — 120 — dem man durch das Opfer in Verbindung tritt, ist mehr eine Art Lokalgeist, der durch das Erheben eines Grebäudes auf seinem Gebiete beeinträchtigt und durch dieses Opfer günstig gestimmt wird; dieses Wesen heißt (rroix^iov und es verlangt in der Fassung a des griechischen Liedes direkt sein Opfer; allein eine gewisse Vermischung der Vorstellungen scheint doch insofern stattgefunden zu haben, als auf der anderen Seite mit (TTOtxstov auch die Seele des eingemauerten Menschen bezeich- net wird, die dann in dem Gebäude als Schutzgeist wirkt; das axoix^iov ist also auf der einen Seite ein allgemeiner Orts- geist, auf der anderen ein besonderer, einem Bauwerk eigen- tümlicher Schutzgeist. — Damit hängt denn auch die Art und Weise zusammen, wie man das Opfer darbringt; wenn der Mensch nämlich in das Bauwerk eingemauert oder mit seiner Asche oder seinem Blute der Mörtel vermischt wird, so durch- dringt nach jenen Vorstellungen seine Seele das ganze Bau- werk; sie verbindet sich mit ihm so innig, daß das Gebaute als unauflöslich, unzerstörbar und uneinnehmbar gilt Heutzutage existiert jener Brauch bei civilisierten Völkern nicht mehr in jener Schrecklichkeit, allein noch manche Zeichen und Überbleibsel erinnern daran, daß man in manchen Gegen- den Deutschlands glaubt, in einem neuerbauten Hause sterbe spätestens im zweiten Jahre jemand, oder wer ein neuerbautes Haus zuerst betrete, sterbe in der Familie zuerst, weshalb man irgend ein Haustier zuerst hineingehen läßt, oder wer an einem neugelegten Grundstein vorübergehe, müsse innerhalb desselben Jahres sterben; alle diese Vorstellungen deuten auf den Aber- glauben hin, daß ein Neubau sein Opfer haben müsse. Nament- lich die letzte der drei angeführten Meinungen findet sich in derselben Form bei den Neugriechen. Außerdem haben sie und auch die Albanesen in bestimmten Gegenden die Sitte, das Fundament eines Hauses, sobald es gelegt ist, mit dem Blut eines frischgeschlachteten Hahnes, Hundes oder Lammes zu bespritzen, was unter besonderen Zeremonien geschieht Die Rumänen und Bulgaren haben folgenden Brauch: Wenn ein Mensch, oder im Notfalle auch ein Tier, an dem Bauwerk — 121 — während d^ Grundsteinlegung vorbeigeht, so mißt einer der Maurer mit einem Schilfband oder einer Rute heimlich dessen Schatten, und dieses Maß wird dann mit eingemauert Da nun der Verlust des Schattens zugleich den Verlust der mensch- lichen Seele und Individualität bedeutet, so muß der Mensch, bezw. das Tier, innerhalb neun Tagen, nach anderen Berichten auch innerhalb dreißig oder vierzig Tagen oder eines Jahres sterben und seine Seele wirkt dann als Ortsgeist in dem Ge- bäude. Ich erwähne noch, daß die überall gebräuchlichen Feier- lichkeiten bei der Grundsteinlegung, sowie die an das Fort- schreiten des Baues sich anschließenden Gebräuche vielleicht auch mit jenen Sitten zusammenhängen. Schließlich erinnere ich noch an unsere sehr bekannten Volkssagen, wonach der Teufel sich für die Vollendung eines großen Bauwerkes entweder die Seele des Baumeisters versprechen läßt oder des Wesens, das zuerst über die. neue Brücke oder in die neue Kirche geht. Solche Sagen existieren vor allem über das Straßburger Münster, den Kölner Dom, die Frank- forter und die Begensburger Brücke. Wir finden also jenen Aberglauben, der den Grundgedanken in unserer aromunischen Ballade von der Artabrücke bildet, noch bei einigen anderen Völkern des südöstlichen Europa poetisch krystallisiert, außerdem aber bei den verschiedensten Volksstämmen, mögen sie auf hoher oder niederer Kulturstufe stehen, in irgend einer Form, als Sage oder abergläubische Meinung erhalten, so daß sich auf diesem Gebiete die Vor- stellungen der entferntesten Völker in wunderbarer Weise be- gegnen. Istrisohes. Von Gustav Weigand. Seit meiner Veröffentlichung „Nouvelles recherches sur le roumain de Tlstrie" in der Romania, XXI, p. 240 ff., ist meines Wissens nichts über das Istrische erschienen. Der bis jetzt' bekannte, ziemlich umfangreiche Wortschatz des Istrischen wird augenblicklich einer Bearbeitung von Herrn Nanu, der einige Zeit in Istrien verbracht hat, unterzogen; was ims fehlt, sind zusammenhängende Texte, denn nur aus solchen läßt sich ein für die Flexionslehre zuverlässiges Material gewinnen« Alles Abfragen einzelner Formen liefert doch nur Stückwerk; wissen doch die Leute selbst nicht, welche Formen sie gebrauchen, so daß sie nicht einmal im Stande sind, eine jener isoliert vor- geführten Form als existierend zu erkennen; so z. B. existiert doch ein einfaches Impf, neben dem von mir in der Romania p. 247 angegebenen auf -^ia; freilich ist es nur in ganz ge- wissen Fällen in Gebrauch, sogar ein vg — habebat kommt vor, das ich bei meinem ersten Aufenthalte nicht erfragen konnte, iiigia (ich war) wollte mein Gewährsmann nicht wiedererkennen, bis ich ihm den Satz wiederholte, in dem er es selbst zwei Jahre früher gebraucht hatte: k^nd fii^ia kosg, bivfia holen = so oft ich zu Hause war, war ich (befand ich mich) krank. Um nun ein reicheres, zusammenhängendes Material zu beschaffen, habe ich mit Unterstützung der hiesigen „Albrechtsstiftung**, wofür ich auch an dieser Stelle meinen Dank auszusprechen mich gedrungen fiihle, im Sommer 1893 einige Zeit in Susnjevitsa in Istrien verbracht, wo es mir gelang, zwölf Stücke aus der Volkslitteratur aufzutreiben. No. 1 imd 2 wurden mir von — 123 — Nestor Scrobe in Susnjevitza, die übrigen von dem alten Franz Stroligo aus Villanova (Novavas oder Noselo) mitgeteilt No. 1 ist ein Märchen, das große Ähnlichkeit mit dem aromunischen Märchen Nr. 122 in Aromunen U zeigt, wozu die Bemerkungen daselbst p. 213 zu vergleichen sind. Nr. 2, ebenfalls ein Mär- chen, liefert eine Variante zu dem bekannten Blaubartstoffe, doch spielt die Episode mit dem „Vogel", der die Schwester auf ihr gutes Herz hin prüft, eine Hauptrolle. No. 3, 4, 5 sind Legenden, No. 6 und 7 sind Schwanke (einen habe ich als gar zu unästhetisch unterdrückt), No. 8 — 12 erzählen uns die Streiche der Bewohner von Lovrana, dem istrischen Schiida. Man sagt, daB der starke Geruch der den Ort umgebenden Lorbeerhaine (daher auch der slav. Name des Ortes) auf das Oehim der Bewohner einen unheilvollen Ein- fluß ausgeübt habe. Unter y^m^ (Stück No. VII) versteht man die im dortigen Karstgebirge befindlichen Dolinen, die in der Mitte ein tiefes, im Volksglauben far unergründlich gehaltenes Loch haben. Das Wort heißt im Kroatischen und im Slovenischen „yama", im Italienischen „foiba". Was die Transskription der Texte betrifft, so bietet sie nur zu wenigen Bemerkungen Veranlassung. ^, ^ bezeichnen schwebende Diphthonge, ^ ^^^ ^^^ offenes o, das sofort zu dunklem a übergleitet, ^ ist sehr offenes e, das sofort in ganz helles a übergeht Man kann diese Diphthonge, wenn sie über- haupt diesen Namen verdienen, weder als fallend, noch als steigend bezeichnen, da keiner der Bestandteile durch den Accent das Übergewicht erhält, und die Artikulationsstellen der Bestandteile sehr nahe liegen. Ich habe in der Bomania wegen Mangel an T3rpen oa, ^a geschrieben, was leicht eine falsche Vorstellung erzeugen könnte. Gärtner schrieb a und 9, Ive a und a6, Maiorescu a und e, ea, &. Ich habe femer abweichend von den Texten in der Ro- mania den Halbvokal i von dem Konsonanten y geschieden. 9 ist der gedeckte Kehllaut, der eine helle Klangfarbe nach offenem e zu hat, weshalb bei Ive auch viele e falschlich — 124 — geschrieben sind. In unbetonter Stellung geht § thatsächlich oft in e über (ze — aus zä = slav. za, pemint dr. pämint etc.), auslautend g wird immer g, trotzdem schrieb Maiorescu ä. Die größte Schwierigkeit machen die Zischlaute. Alle Autoren, ich selbst nicht ausgenommen, sind inkonsequent in der Wiedergabe dieser Laute. Der Grund liegt darin, daß individuell verschiedene Aussprachen vorkommen, und daß auch der Laut von Verschiedenen leicht verschieden aufgefaßt wird. Markus Zvetsic in Susnjevitsa und Franz Stroligo sprechen z. B. fost, Nestor Scrobe fost Letzterer sprach auch si, die beiden ersteren si. ts aus lateinischem c wurde bald ts, bald t§ gesprochen. Man könnte ja gewisse Regeln aufstellen, wenn man immer an die Etymologie der Wörter denkt, in Wirklich- keit werden aber die Regeln nicht durchgeführt; beim einen haben die s-, bei dem anderen die i-Laute das Übergewicht bekommen. Ich unterscheide daher nur § und s, wobei s sowohl s, als A umfaßt, vielleicht sind auch einige s mit untergelaufen. Der ^-Laut wird von den Forschem als I. Die böse Schwiegermutter. 1 io ve spur, tsa fo§t si tse na fost; 8kut6ts bire! 2 ontrat a fost trei sur()r si mergu pri su okna lu tses{)ru si ura gan^: „se me r^s io marito, io r^s v^ fetu ku bareta zlotng." 3 e tsg otg gan^, ke se rg marito dup^ ie, rg fotse un fet ku zlotn^ yaket^, e treia gan^, ke se r^ marit^, ke r^ v^ dvoitsi-fetsör ku peri zlotni. e tsesoru gan^: ioite (io voi te) Io." ben, iel' sa mes marito. — 125 — zwischen s und § liegend bezeichnet; das ist richtig, wenn man den Effekt, den dieser Laut auf das Gehör hervorbringt, im Auge hat, vom physiologischen Standpunkte aus aber ist diese Erklärung falsch; d ist vielmehr eine Kombination von H + s, die gleichzeitig erklingen, daher auch die Bezeichnung dieses Lautes von allen Autoren als unrein, daher auch die Möglichkeit des Überganges von s, eigentlich ä, zu sf. Doch ist zu bemerken, daß das s in dieser Kombination dem ge- wöhnlichen nicht gleich ist, sondern, da die Engenbildung etwas flacher ist und weiter zurückliegt, sich etwas dem Charakter von d nähert; letzteres an und fiir sich ist aber von H grund- verschieden. Der Artikulationsstelle des Dauerlautes d ent- spricht die des Verschlußlautes 6, der auch ein zusammen- gesetzter Laut ist, bestehend aus k + t', die gleichzeitig zu artikulieren sind; nach Aufhebung des Verschlusses schließt sich ein A unmittelbar, aber von sehr kurzer Dauer an, so daß der Laut als Aflfrikata zu bezeichnen ist Im übrigen muß ich auf das von mir in der Bomania über die Aussprache Gesagte verweisen. Ich erzähle euch, was gewesen ist und was nicht gewesen 1 ist; gebt gut acht! Einmal waren drei Schwestern und sie gehen unter dem 2 Fenster des Kaisers vorüber und die eine sagt: „Wenn ich mich verheiraten würde, würde ich einen Knaben mit goldener Mütze bekommen (= haben)." Und die andere sagt: Wenn sie sich mit ihm verheiraten 3 würde, würde sie einen Knaben mit goldenem Jäckchen ge- bären (= machen); und die dritte sagt: Daß, wenn sie heiraten würde, würde sie Zwillinge mit goldenen Haaren be- kommen. Und der Kaiser sagt: „Ich will dich nehmen." Gut [also], 4 sie gingen sich heiraten. — 126 — 5 k9n(d)8a marit^t, tses^ru mesaw l9rga, nu itiu, ku 8ol- d^tsi. mus^t; k^nd a yut ts^sta mul'^re doi fet&ör ku peri zl^tni, sokra a Tei l^t a ts^sti doi fetS6r e pus aw doi s^iT ^ fetsoriy pus Taw gn kasün, ii l'i dusaw gntro ^p^, si mesa zdolun ku ^P^« 6 ts^sti fetS6r vent a la o mor^. si gospod^ru de mor^ ofl^ fetSori gn kasün si IjieT forg äi l^iel' gm brots port6 la mur^re. 7 „no ts fetsori, tu jri ur, io ts oi dp doi fet&ör. 1' er zgoyi tustrei, no fi zakorfst." 8 sokra lu tSp mur^re pis§ lu tsesoru, ke sa nasküt doi serp. 6 tsespru primita listu si pis^, ke neka stpie tsp pri- god^, plrg verir (sie!) kpsg. 9 tsespru vire kps^ dup^ ure pednaist dpn si flot a Serpi, si fosta z61ost9n. mul'gra skappta si mesaw la ur selo, iuv^ ramös aw. 10 fetsori ku peri ziptni sa zgoyft la tsp morp e gospodpru r a krem6t „vode6otsi." 11 si zi le dpie ppre si fetSori mergu 6p. kpnd ps trudni, viru la o kpsp si pntrebu, se Ti rp lasp durmi. 12 t§p mul'pre fostaw lor mpia lu tsel'i fetsor, ma fetsori na stiwüt, ke lei mpia, ma mpia Ta kunosküt. 13 fetsori mes aw m ppt si merpnku de tsp ppre si durmft aw, domarptsa mergu 6p, äi mpia mesaw ku [eV si viru la o lo- kpndp. — 127 — Als sie sich verheiratet hatten, ist der Kaiser wer weiß 5 wie weit mit seinen Soldaten gezogen. Bchön; als diese Frau zwei Knaben mit goldenen Haaren [geboren] hatte, hat ihre Schwiegermutter diese beiden Knaben genommen und hat zwei Schlangen untergelegt und hat die Kiiaben in einen Kasten gelegt und in ein Wasser gebracht, und mit dem Wasser sind sie stromabwärts geschwommen (= gegangen). Diese Knaben kamen nach einer Mühle. Und der Herr 6 der Mühle findet die Knaben in der Kiste und nimmt sie heraus imd nimmt sie in die Arme, um sie seiner Frau zu bringen. „Sieh da (dir) die Knaben, du hast einen, ich will 7 dir zwei Knaben geben. Du wirst alle drei aufziehen, sei nicht hart" Die Schwiegermutter jener Frau schreibt dem Kaiser, daß .8 zwei Schlangen geboren sind. Und der Kaiser erhielt den Brief und schreibt, daß diese Angelegenheit bleiben (= stehen) solle, bis er nach Hause kommen würde. Der Kaiser kommt nach etwa vierzehn Tagen nach Hause 9 uüd fand die Schlangen, und war traurig. Die Frau [aber] war entflohen und war nach einem Dorfe gezogen, wo sie ge- blieben war. Die Knaben mit den goldenen Haaren wurden in der 10 Mühle groß gezogen und der Herr nannte sie „Wodenjatsi" (die aus dem Wasser Gezogenen). Eines Tages giebt er ihnen ein Brot und die Knaben n wandern fort. Als sie müde sind, kommen sie an ein Haus und fragen, ob man sie schlafen lassen würde. Jene Frau war (ihre) die Mutter jener Knaben, aber die 12 Kinder haben nicht gewußt, daß sie ihnen ist (die) Mutter, aber die Mutter hat sie erkannt. Die Knaben sind ins Bett gegangen und essen von jenem 13 Brot und schliefen. Am Morgen gehen sie weg und die Mutter ging mit ihnen und sie kommen in ein Wirtshaus. — 128 — 14 tüa foStaw uü gÖBpodin tSe foSta tses^ru. ie r9atr^b^, ke dendes. e ieV ziku, ke dela mor^. 15 e tsesoru gan^: „voi gste am6r, io ve kunösk pre per, k^res zlotni. äi voi vets mle spure, kum ats Hvlt?" xeY a spus si ie d^ta pgre §i tote mesaw n^zat la mor^. 16 tsesoru gntreb6ta lu gospod^ru dila mor^, ke dende ore tsgsti fets6r. e ie gan^, ke Ta verit ku kasunu pre op^. 17 ontrat mesaw 9m pal^tsu lu tsesoru la lui m^ia si wo ntr^bg: ,,tse tsi se v^de, tsire r^ tire pure ^n kasün si trem^te gntro 9Pf?" 18 io gan^, ke r^ merit^i, obisit^ fi. e tsesoru zis a: y,duüke r^i tu merit^i obisit^fi, kai mes fet-§ori ku peri zlotni pure gn kasün/' 19 k a fost 6^ro sramotit, ma tsesoru Y a otprostit si a faküt m^re ob6t si vesere, ka fetsori afl^t II. Kitter Blaubart und die drei Schwestern. 1 Ontrat a fost trei sur^r sirom^s, ke nu sa potüt gnsuro, (raarit6) nu Ie a vrut nitsür. 2 o s^rg vire un göspodin, tse fosta droku, si ntrgbf, ke se „merlj". tsg raai more a zis: „se ver tu, ioi(=voi) te I5." §i sa lot skupa äi sa gnsurot, si aw o l^t ku sire. 3 verit aw la op^ si kolo fosta un pul'lts, tse gan^: „p^z (= pjs) bf opg." e io a vrut yi, si pul'itsu gan^; „st^pt^, ke ioi bg mjüce." _._ 129 — Hier war ein Herr, der war der Kaiser. Er fragt sie, 14 (daß) woher sie sind. Sie sagen, (daß) von der Mühle. Der Kaiser sagt: „Ihr seid die meinigen, ich kenne euch 15 an den Haaren, die golden sind. Und ihr werdet mir erzählen, wie ihr gelebt habt" Jene haben [es] erzählt und er hat [ihnen] Brot gegeben und alle sind zurück nach der Mühle gegangen. Der Kaiser fragte den Herrn der Mühle, (daß) woher er 16 diese Eüaaben habe, und jener sagt, daß sie ihm gekommen sind in der Kiste auf dem Wasser. Darauf sind sie in den Palast des Kaisers gegangen zu 17 seiner Mutter und er fragt sie: „Was scheint dir [von dem], der dich in eine Kiste setzen und auf dem Wasser aussetzen (= schicken) würde?" Sie sagt, daß er verdienen würde, gehängt zu werden. Der 18 Kaiser sagte: „Also würdest du verdienen, gehängt zu werden, denn du hast die Knaben mit den goldenen Haaren in der Kiste ausgesetzt" Weil sie sehr beschämt war, hat ihr aber der Kaiser ver- 19 ziehen und hat ein großes Essen veranstaltet und [es herrschte] Freude, weil er die Kinder gefunden hatte. Einmal waren drei arme Schwestern, so daß sie sich nicht i verheiraten konnten, niemand hat sie gewollt. Eines Abends kommt ein Herr, der war der Teufel, und 2 fragt, (daß) ob „willst du mich nehmen." Die älteste sagte: „Wenn du willst, will ich dich nehmen." Und sie haben sich zusammen genommen und haben sich verheiratet und er hat sie mit sich genommen. Sie kamen ans Wasser und dort war ein Vöglein, das 3 sagt: „Geh* Wasser trinken." Und sie wollte gehen, da spricht das Vöglein: „Warte, denn ich will eher trinken." Welgand, L Jahretberlcht 9 — 180 — 4 i^ gan^: „io voi mjnce bg." pul'itsu gan^: „bg, ma se rgi tu öti, iuv§ meri, nu r§i yi." 5 • muS^t; y^ mgre ku göspodinu, e gospodinu wo tr^ze, iuvg a fost devet deset i devet k{)mere hi pusawo gn o k^merg, iuyg fost a tsuda sgnze. si kats^t aw o de peri si obisit aw o la zit 6 gospodinu mesaw n^zat la t§§ k^sg, iuvg foäta monde §i gntrgbg, ke se va ^nsurö. tag sridng sor gan^, ke se va gn- sur^. „ben, viro k^trg mire la mg kosg. pak, kgnd verui la mg kjsg, ren ne yi gnsur^." 7 io veritaw Si pre kole viru la o vrure. io gan^: „io meg bf." e gospodinu gan^: „poz bg." 8 i^ ke mgre si täia fosta uu pul'fts. pul'itsu ke gan§: „stfptg o yjbg moiide." (Gerade wie unter 4 und 5.) 9 gospodinu ke mgrg nozat la tsg k^sg, ke mborebit ke va zmuntf si tsg otg sor. kgnd a verit nuntru, ke ntrgbg, ke se se va maritoy e io ke gan^: „amind6u sur§r sa marit{)t, sa voi äi io me marit^." 10 gan^ gospodinu: „noji ne ren gnsur{)." §i mgre pre o kole si ke vire la o vrul'e; io ke mgre bg §i pul'u fosta tSia si gan{% ke va m^nde bg. 11 io zitse: „sa bg.'' pul'itsu a beut m^nde nego i^, Si gan^: „bire fakütai, ke ai beut dupg mire. kmo ver skapulgi atgle dou sur^r; se nu rgi fost bg dupg mire, rgi fost fi po- gubitg. 12 io tsoi spure, kakow pul'fts esgn io: io s^m 6nyelu lu domnu; tu ver mgre ku mire, ver ved^, iuvgs atgle sur§r." — 131 — Sie sagt: „Ich will eher trinken." Das Vöglein sagt: 4 „Trinke, aber wenn du wüßtest, wohin du gehst, wurdest du nicht gehen." Schön; sie geht mit dem Herrn, und der Herr bringt 5 (zieht) sie, wo neun und neunzig Zimmer waren, und setzte sie in ein Zimmer, wo viel Blut war. Und er ergriff sie an den Haaren und hat sie an die Mauer gehängt. Der Herr ging wieder zurück in jenes Haus, wo er vor- 6 her gewesen war und ^gt, ob sie sich verheiraten wollen. Die mittlere Schwester sagt, daß sie sich verheiraten wolle. „Gut, komme zu mir in mein Haus. Dann, wenn du kommen wirst in mein Haus, werden (oder wollen) wir (gehen) uns ver- heiraten." Sie kam und auf dem Wege treffen sie eine Quelle. Sie 7 sagt: „Ich gehe trinken." Der Herr sagt: „Geh trinken." Sie geht und da war ein Vöglein. Das Yöglein sagt: 8 „Warte ein Weilchen vorher." (Gerade wie unter 4 und 5.) Der Herr kehrt zurück nach jenem Hause, daß er viel- 9 leicht auch jene andere Schwester werde mitnehmen. Als er hineinkam, fragt er, ob sie sich verheiraten wolle und sie sagt: „Beide Schwestern haben sich verheiratet, so will auch ich mich verheiraten." Der Herr sagt: „Wir wollen uns verheiraten." Und sie 10 geht auf einem Wege und kommt an eine Quelle; sie geht, um zu trinken und der Vogel war da und sagt, daß er vorher trinken will. Sie sagt: „So trinke." Das Vöglein trank eher als sie 11 und sagt: „Du hast wohl gethan, daß du nach mir getrunken hast. Jetzt wirst du deine beiden Schwestern befreien; wenn du nicht nach mir getrunken haben würdest, würdest du ver- loren gewesen sein. Ich will dir sagen, was für ein Vogel ich bin: Ich bin 12 der Engel des Herrn; du wirst mit mir gehen, wirst sehen, wo deine Schwestern sind." 9* - 132 - 13 mesaw on tsela pal^ts, o tr^ie 911 tä^ k6mer^ §i ^nyelu gan^: „vezi, iuv^ tSe se muutsesku t^Ie sur^r, se nu tu r^i fost skut{) pul'itsu, rgi fost fi äi tu pl'erzutg*" 14 ^nyelu prikrülta k^merg. ontrat tots dr^täi poskap^it- aw 6j. 15 e trei sur^r ram^saw ku ^nyelu §i pal^tsu fosta v^vik lu tSgle trei sur^r e ^nyelu zis aw : „tdgsta neka ve f ie, ke ve ats dosta muntSff III. Strafe des Hartherzigen. 1 Ur yom a fost kruto sirom^h, n a vut dj lu fetsori mgük^, si tse sa zmisllt, ke va ur fets6r utside si ke va do poidi lu tseH oltsi. 2 mes aw 9m boSk^ ku sekura, ke va tar() I^mne, ku tse va paric^i tsela fetsör, tse utSisere de d^ poidi lu tsel'i ^Itsi. 3 Domnu si sveti Petru s a gmbatit pre iel', iuvf tgl'g l^mne. DomDU la gntrebot; „täe tser tu ku tsgste Igmne?" e luj[ a fost rusire spure, ke na vrut spure. 4 ontrat a zis Domnu: „io stiwu, tSe tu mislesti." siromohu zisaw: „io s§m mjre sirom^h, voi morgi un fets6r utäide äi parid^i se num moru tseH ^Itsi de fome." 5 dunke Domnu a zis: »^Qmn^ tu la tSela hrast si zesetä^ ku sekura ^n ie, ma nis nego do vote/' 6 mes aw la hrast si zesetsit aw. ontrat Ti s a prospf t tsikini f^rg din hrast — 133 — Sie sind in jenen Palast gegangen, er fahrt sie in jenes 13 Zimmer und der Engel spricht: „Siehst du, wo (was) deine Schwestern erdulden, wenn du nicht auf den Vogel gehört haben würdest, würdest auch du verloren gewesen sein." Der Engel hat das Zimmer bekreuzt, da sind alle Teufel 14 entwichen. und die drei Schwestern sind mit dem Engel geblieben 15 und der Palast ist immer jenen drei Schwestern gewesen und der Engel sagte: „Dieser soll euch sein, denn ihr habt (euch) genug geduldet (= geplagt)." Ein Mann war sehr arm, er hat nicht gehabt, den Kindern 1 Essen zu geben, und (was) er hat gedacht, daß er einen Sohn töten wird (und) daß er den anderen Essen geben wird. Sie gingen in den Wald mit dem Beile, um Holz zu fallen, 2 womit er bereiten wolle jenen Knaben, den er toten werde, um [ihn] zu geben zum Essen jenen anderen. Der Herr imd der hl. Petrus sind mit ihnen zusammen- 3 getroffen, wo sie Holz fallen. Der Herr jfragte ihn: „Was willst du mit diesem Holz machen?" Er schämte sich [es] zu sagen, so daß er nicht sprechen wollte. Da sagte der Herr: „Ich weiß, was du beabsichtigst 4 (denkst)." Der Arme sagte: „Ich bin außerordentlich arm, ich werde einen Sohn töten und zubereiten müssen, damit mir nicht die anderen vor Hunger sterben." Also sagte Gott: „Gehe du zu jener Eiche und schlage 5 mit der Axt auf sie, aber nur (= nichts als) zweimal." Er ging zur Eiche und hieb hinein. Da gössen sich ihm 6 Zechinen aus der Eiche heraus. — 134 — 7 zesetsita dow§ vot§; ontrat aw Ti se prospft iük^ m&imun tsikiDi. e ie trei^ vot§ £^r de urdin zesetätaw. Domuu l'i a zis: „zotä ai faküt mäimun, nogo ke am urdin^it?" ma Ti a otprostit, ke a ätiwüt, kei sirom^h. si iemes aw k^sg ku pinezi. 8 Si ie faküt aw m^re bogatfe M k^sa a faküt m^re si pus a lok^nda. 9 na, nuskgt (nu stiu kgt) vrfme, veritaw domnu si sveti Petru, ke serl'a (sei' rg) lasö durmi. a ie ke a zis ke ngre lok za durml. 10 dowf vot§ ke a trem^s sveti Petru n^zat nigo, ke serl'a las^ durmf. e hlapetsu spusa lu gospod^ru, ke tdel'i sirom^s ^nn^zat a verft rug^, ke serl'a las^ durmL 11 ie zisa, ke kol^, iuv^ portSi dormu gn hliw. akmotäe nopta hlapetsu sl^bo durmita si a vezüt tsela hliw, iuv^ iel' dormu. 12 t§la tdela hliw nigd^r aä^ v^a beletsa muS^t^ §i hlapetsu mesa kgtrg gospodgru §i spure: „Gospodgru, nigdgr s^ musgtg beletsf nam vezüt, kasi fosta nostru hliw." 13 Gospodjru zisa: „gmng tu kgtrg iel' si zi Ie, neka t§§ so losu, ke neka t§g sj fie vfvik mu8{)t." Domnu zis a: „jmn^, la ie si zi tu lu gospod6r, ke i pork, si pork ke va fi. „si tsg vot^ ie ram^sa kasi pork. — 135 — Zum zweiten Male hieb er hinein; da sind ihm noch mehr 7 Zechinen herausgeflossen, und er zum dritten Male ohne Be- fehl hieb hinein. Der Herr sagte ihm: „Weshalb hast du melir gethan, als ich befohlen habe?'' aber er hat ihm ver- ziehen, denn er hat gewußt, daß er arm ist Und er ging nach Hause mit dem Oelde. Und er hat großen Beichtum entfaltet (= gemacht), ein 8 großes Haus gebaut und eine Wirtschaft eingerichtet Nun, ich weiß nicht wie lange Zeit [darnach], kamen Gott 9 und der hl. Petrus, daß er sie schlafen ließe. Aber er sagte, daß er keinen Platz zum Schlafen habe. Ein zweites Mal (daß) schickte er den hl. Petrus zurück, lo um zu bitten, daß er sie schlafen lasse. Und der Diener sagte dem Hausherrn, daß jene Armen wiedergekommen sind, um zu bitten, daß er sie schlafen ließe. Er sagte, daß [sie] dort, wo die Schweine schlafen, im ii Schweinestall [schlafen könnten]. Darauf (= jetzt) in der Nacht hat der Diener schlecht geschlafen und hat den Stall, wo sie schlafen, gesehen. Hier, jener Stall hatte niemals eine so schöne Pracht und 12 der Diener ging zu seinem Herrn und sagt: „Herr, niemals habe ich eine so große Schönheit gesehen, wie unser Schweinestall gewesen ist" Der Herr sagte: „Gehe du zu ihnen und sage ihnen, daß 13 sie das so lassen, daß das immer so schön seL" Gott sagte: „Gehe du zu ihm und sage deinem Herrn, daß er ein Schwein ist, und daß er ein Schwein sein wird." Und diesmal wurde er (= blieb er) (wie) ein Schwein. — 136 lY. Yerwandlung eines Kftnbers in ein Pferd. 1 Domnu äi sveti Petru gmnftaw pre lume, si veritaw durml äro (= 911 0) oätarie si täir^taw beut si mgnk^t 2 kgnd aw vrut m^re 6^, ^ntrebötaw oSt^ru, ke k^t au za plati. ost^ru spusaw ratSunu. Domnu zvaditaw pines din zep §i ost^'^ vezüt aw, ke Domnu ^^e tsuda pines. 3 ieV a mes 9m bosk^, prende vutaw de tr^täe. si lotaw ost^ru puksa li kutsitu, ke va Stept^ Si ke le va pinezi furo, ä verftaw gm bo§k§ la iel'. 4 Domnu stiwütaw, tse ie misl^ äi zisaw lu sveti Petru: „Petre, pure uzda pre Je." ä de ie sa faküt k^lu. si Domnu zlsaw: „Petre seyezd^!'* 5 verftaw la bosk^, iuv^ fosta sk^su po zgoru. tsia ömiri sa muntslt, sose koF fosta su vos §i trosaw bordungle, §i kgl'i na fost kapöts zdignl fgrg din sk^s. 6 Domnu kawtota: „täe av6ts voi muntsi? nu put^ts ^digni for^ tsgle l^mne? io ku tsgsta miku kalits, r^s zdigni f^rg tägle Igmne." 7 iel' a zis, t&g ke nu rg pute fi, ke „sose kol' nu potu zdigni si korl'is mor, e voi ke rgts ku tsgsta miku vostru?" 8 Domnu a zis: „lai^ts voi vostri kol' di su vos" si iel' a l^t sei' kol'. pus aw domnu tsela kalits, si tsgsta a trgs f^r^ vozu ku l^mnele tot na pol'u. 9 iel' a ram6s ontrat gnkgntaits, ke kum ts^ pote fi, ke lor s^se kol' m^r na fost kapöts Zdigni e ie ku tsela miku tot na pjl'u. 137 — Der Herr und der hl. Petrus wanderten auf der Erde und 1 kamen [einst] schlafen in ein Wirtshaus und verlangten Trank und Speise. Als sie weggehen wollten, fragten sie den Wirt, (daß) 2 wieviel sie zu bezahlen hätten. Der Wirt sagte die Rechnung. Der Herr zog Geld aus der Tasche und der Wirt sah, daß der Herr viel Greld hat. Sie gingen in den Wald, wodurch sie passieren mußten. 3 Und der Wirt hat die Flinte und das Messer genommen, daß er ihnen aufpassen und ihnen das Geld rauben wird, und ging in den Wald zu ihnen. Der Herr wußte, was er denkt und sagte zum hl. Petrus: 4 „Petrus, lege den Zaum auf ihn." Und aus ihm wurde ein Pferd. Und Gott sagte: „Petrus, sitze auf!'' Sie kamen in einen Wald, wo eine Steigung [aufivärts] war. 5 Hier haben sich die Leute abgemüht^ sechs Pferde waren am Wagen und zogen Bretter und die Pferde waren nicht im Stande (den Wagen) die Steigung herauf zu ziehen (= heben). Der Herr hat gefragt (= gesucht): „Was habt ihr zu 6 arbeiten? Könnt ihr nicht das Holz (= jene Hölzer) herauf- bringen? Ich, mit diesem kleinen Pferdchen, würde das Holz heraufschaffen können." Sie sagten, das würde nicht sein können, zumal (= und 7 welche) sie groß sind, und „ihr wolltet mit diesem eurem kleinen" [ihn herausziehen]? Der Herr sagte: „Nehmt eure Pferde vom Wagen weg," 8 und sie nahmen ihre Pferde weg. Der Herr spannte jenes Pferdchen vor, und dieses zog den Wagen heraus mit dem Holz im vollen Galopp. Sie waren (= blieben) darauf ganz verwundert, (daß) wie 9 das sein könne, daß ihre sechs großen Pferde [ihn] nicht heraus- ziehen konnten und er mit jenem kleinen im vollen Galopp. — 138 — 10 ier aw rug^t, ke serlea vinde, kerla (sie!) kumpar^. Domnu ziaa: „vinde nu loi, se nu las^ ve loi ^nu §i o zi si po de ie, tSe sluzirets (oder sluzirets) ku ie, vets 9m d^.'* 11 iel' aw fost kuntönts. kgnd a fest ^nu Si zi, Domnu si sveti Petra mesaw kgtr^ iel' ü Tgntr^b^: „fosta kap^ts tro£e ts^sta kalltä?'' 12 zisaw iel': „prlatelu, maimunt a fost kap6ts tr^ze nogo tus 3986 tsel' ^Its.^' M d^wu lu Domnu p^rgtu, tSe a zesluiit^ tot posteno. 13 Domnu vezüta, kes poste^ omir, nu lea vrut 1^ niS. mesaw iel', Domnu si sveti Petru, ku kaUtiu 6^. 14 veritaw durmi jrusto la mul'^re lu kalitäu. si i^ sa po§n(t t^nzile, keT omu fal^. Domnu zisaw: „de k^nd gts omu fal^?" 15 „treküt aw 9nu, ke fal^/' „kum a te om potüt pofalf/' i^ zisaw, ke „a verit doi omir tsfa durml ii ke a vezüt, ke ^ru tiuda pines, ie vutaw m^reT Stept^, ke va pinezi l<^," 16 Domnu r kuvint^: „rgi tu kunoste te om?" e zitse: „serlai ved^, kunöSterlas." 17 Domnu wo kl'emötaw: „pjs ku raire." si mesaw, iuvg fosta kalitsu legöt si ie kuvint^ l'ei: „vezi, tsgstai te om." 18 19 zisaw, ke nui Tei om, kei k9. Domnu zisa lu sveti Petru: „Petre, I9 pemint z^liku si hite preste k9." 19 äi k^nd aw hitit pemint preste k9, ontrat sa faküt omu, kasi fostaw m9nde. — 139 — Sie fragten, ob er [es] ihnen verkaufen wolle (würde), sie 10 wollen (würden) es kaufen. Der Herr sagte: „Verkaufen will ich es nichts nur (= wenn nicht) verleihen (= lassen) will ich es euch das Jahr und einen Tag und die Hälfte von dem, was ihr mit ihm verdienen werdet, (solltet) werdet ihr mir geben. Jene waren [es] zufrieden. Als das Jahr und ein Tag 11 um waren, gingen der Herr und der hL Petrus zu ihnen und fragen sie: „Ist das Pferdchen imstande gewesen, zu ziehen?" Sie sagten: „Freund, es konnte mehr ziehen, als alle sechs 12 andern." Und sie geben dem Herrn den Teil, den sie ver- dient haben, ganz redlich. Der Herr sah, daß sie ehrliche Menschen sind, er hat 18 (ihnen) nichts nehmen wollen. Gott und St Peter gingen mit dem Pferdchen weg. Sie kamen schlafen gerade bei der Frau des Pferdes. Und 14 sie begann ihnen zu klagen, daß ihr der Mann fehle. Der Herr sagte: „Seit wann fehlt dir der Mann?" „Ein (= das) Jahr verging, daß er weg ist." „Wie hat 15 dein Mann wegkommen können?" Sie sagte, (daß) „zwei Männer sind hierher zum Schlafen gekommen, und da er gesehen hat, daß sie viel Geld haben, wollte er gehen, ihnen aufzulauern, um ihnen das Geld zu nehmen." Der Herr sagte ihr: „Würdest du deinen Mann er- 16 kennen?" Sie sagt: „Wenn ich ihn sehen würde, würde ich ihn er- kennen." Der Herr hat sie gerufen: „Geh mit mir." Und sie gingen, 17 wo das Pferdchen angebunden war. Und er sagt ihr: „Siehst du, dieser ist dein Mann." Sie sagte, daß es nicht ihr Mann sei, daß es ein Pferd 18 sei. Der Herr sagte zum hl. Petrus: „Petrus, nimm ein wenig Erde und wirf [sie] über das Pferd." Und als er Erde über das Pferd geworfen hatte, da wurde 19 es der Mann, wie er vorher gewesen war. — 140 — 20 ontrat Domnu karuit 1 aw. Si ie ^ntreb^t 1 aw, ke neka Y otproSt^, ke law niku netend^it. §i domnu sa zmilult, ke vezüta, kei 8irom6h &i Ta d^t pines. Y. Der hl. Franziskus. 1 Sveti Frantsisku Domnu 1 lubit. ie vutaw ts^Üe bogöt, un yener^. ^ntreb^t a ie tö^t^, ke neka Y d^ie pines, ke m^re f^tSe un brot la m^re,' ma ie n a lukr^t brodu, se nu bas^rik^. 2 mesa la ts^tse, neka ink^ d^ie pines, kei 8l9bo. tS^tSe Ta d^t pines. ifik^ a fost sl^bo pines, na potüt fini. ti^^ na vrut d^ pines, se nu ke m^re äi ie ved^, ke täe lukr^. 3 Sveti Fr. fosta 2^1o8t9n M vuta frikg de tS^tSe, ke mu- r^itaw arat^ lu ts^tSe, tSe lukr^. k^nd a vezüt lui tS^täe, ke iew lukr^t bas^rik^, zvadlta äp^da, kei va resetfii. 4 sveti Fr. skotsitaw pre o m^re grp^ la m^re. ts^ ^rp^ sa faküt kasi skri^a äi zekl'is se aw, äi skotäitaw pre ^p^, ma nu sa vrut otopf, nego mesaw plivind^ su Rim gm port 5 ts^ i^rp^ s a reskl'is äi 6miri din Rim fl^t 9I aw. äi ontrat d^taw äti lu prewtsi äi lu poglavfri, ke täia veritaw 9m port 9rp^ äi kei 9nuntru un muä^t mladld. 6 äi ontrat a mes prewtsi äi z^kni äi poglav^ri äi a mes gntrebö 1, ke dende verit aw. sveti Fr. gle a spus, kum a verlt äi kum sa zgodlt. — 141 - Darauf hat der Herr ihn gezankt. Und er hat ihn ge- 20 beten, daß er ihm verzeihe, denn der Teufel habe ihn versucht Und der Herr hat Erbarmen gehabt, denn er hat gesehen, daß er arm ist und hat ihm Geld gegeben. Der Herr [hat] den hl. Franziskus geliebt Er hatte einen 1 reichen Vater, einen General. Er bat seinen Vater, ihm Geld zu geben, denn er wolle ein Schiff auf dem Meere bauen, aber er hat kein Schiff gebaut^ sondern eine Elirche. Er ging zum Vater, daß er [ihm] noch Geld gebe, denn 2 es sei unzureichend. Der Vnter gab ihm Geld. Wieder war es nicht genug, er hat [das Werk] nicht vollenden können. Der Vater wollte kein Geld geben, sondern daß auch er geht sehen, was er arbeitet Der hl. Fr. war traurig und hatte Furcht vor dem Vater, 3 denn er mußte dem Vater zeigen, was er arbeitet Als sein Vater sah, daß er an einer Kirche baute, zog er das Schwert, um ihn zu spalten (= daß er ihn durchschneiden wird). Der hl. Fr. ist auf einen großen Stein im Meere ge- 4 Sprüngen. Jener Stein hat sich in einen Schrein verwandelt und hat sich geschlossen und ist auf das Wasser gesprungen, aber er hat nicht untergehen wollen, sondern ist nach Bom in den Hafen geschwommen. Jener Stein hat sich geöfihet und die Leute von Rom 5 haben ihn gefunden. Darauf haben sie den Priestern und den Kirchenoberhäuptem zu wissen kund gethan (= gegeben), daß hier in dem Hafen ein Stein angekommen sei und daß drinnen ein schöner Jüngling wäre. Darauf sind die Priester und die Schüler und die Vor- 6 stände gekommen und gingen ihn fragen, (daß) von wo er käme. Der hl. Fr. erzählte ihnen, wie er gekommen ist und wie es geschehen ist — 142 — 7 ontrat la l^t 9m bas^rik^ §i la pus pre alt6r. akmotse pre tsela alt6r ma äi v^ P?P& äi ^^ ts^äta manera sveti Fr. ram6saw svet Tl. Der schlane Landstreicher. 1 Fostaw un mysala segav din Filipgrg. ploftaw, si ie vutaw poredne opfnti §i veritaw la iupynu Tsering gn Mar- gore, §i rug^taw i^apgau, ke serla las^ durmi 911 sg kgs^. zupynu la las^t durmf, äi dgt Taw b^ §i munk^. 2 kond a fost doba m^re durml, ^uponuT kuvint^: „moäalo, gmn^ durmf gn styl^.'' ma m6aala vezütaw, ke zap^na ore Dowe opints si la fok le a pus ü zis aw: „io nu meg 911 stol^, ke sgm ut, quisL la fok yoi durml si voi me usk^." 3 kgnd a mes zup^nu ku tS^Fada durmi, m^äala, kgnd aw ier zedurmit, gfikatsötaw opfotsile lu zuponu e s^le opintS reskinite pusaw gn tsela lok; pak mesaw 6q 911 opintsile lu Zuponu. 4 na, nuskgt (nu ätiu kgt) vrg me dupg tsg, s a trefft zupjnu ku mosala äro ostarie. „a,'' zitSe, „Qsti, m^salo, gnäa?" „gnSa sgm." 5 „tse ai tu mie faküt, tu miaj opintsile lot nowe si bure, e tu miai las6t t^le reskinite, na valgit nanka uik kraitsar/' 6 „nu tsemirits, zupgne, ke le am gn skuro afikats^t, am fakut ufylo, pak am fost la lukru. verits, zupone, dupg skgnt, ren b^ si mgnk^. 7 kgnd a finit mgnk^) si b^, m6sala kuvint6: „zupgne, rogu promßs, ke megu pisö." — 143 — Darauf nahmen sie ihn in die Kirche und brachten ihn 7 auf den Altar. Damals auf jenem Altar aber war (hatte) auch der Papst. Und auf diese Weise wurde (= ist geblieben) der hl. Franziskus heilig. Es war einmal ein schlauer (witziger) Schelm aus Pola. 1 Es regnete und er hatte schlechte Schuhe; er kam zum Bürger- meister Tserina in Margare und bat ihn, daß er ihn schlafen lassen möge in seinem Hause. Der Bürgermeister ließ ihn schlafen und gab ihm zu trinken und zu essen. Als es Zeit war zum Schlafengehen, sagt ihm der Bürger- 2 meister: „Schelm, gehe schlafen in den Stall.'' Aber der Schelm sah, daß der Bürgermeister neue Schuhe hat, und sie ans Feuer gestellt hatte. Er sagte: „Ich gehe nicht in den Stall, denn ich bin naß, hier am Feuer will ich schlafen und mich trocknen.'' Als der Bürgermeister mit seinen Angehörigen schlafen 3 gegangen war, hat der Schelm, als sie eingeschlafen waren, die Schuhe des Bürgermeisters ergriffen und seine zerfetzten Schuhe an jenen Platz gestellt Darauf ging er in den Schuhen des Bürgermeisters weg. Nun, ich weiß nicht, wie lange darnach, ist der Bürger- 4 meister mit dem Schelm in einem Wirtshause zusammengekom- men. „Ah," sagt er, „bist du [auch] da, Schelm?" „Ich bin auch da.*' „Was hast du mir gethan, du hast mir meine neuen, guten 5 Schuhe genommen, und hast mir deine zerfetzten dagelassen, sie waren noch keinen Kreuzer wert" „Seid nicht böse, Bürgermeister, denn ich habe sie in der 6 Dunkelheit ergriffen, ich habe es ohne zu wollen gethan; darauf war ich bei der Arbeit Kommt, Bürgermeister, an (= hinter) den Tisch, wir wollen essen und trinken." Als sie mit Essen und Trinken zu Ende waren, sagt der 7 Schelm: „Bürgermeister, bitt' um Verzeihung, ich muß einmal auf die Seite gehen." — 144 — 8 lasötaw nusk^rele betyr kumar{)k pri skont, ke va verf n^zat, ma skapötaw c^* 9 pak iupjnu murgitaw plati ratsunu ure pgtru fiorin, tse a poplt si poidit täela zup^n fostaw bog^t, ie nu sa nis de tse pristrasit, iHkg sa ^rs, ke la m^sala privarft do vote. YU. Der einfältige Bruder. 1 Fostaw trei fr^ts, si vutaw moia. ur a fost z^lika sem- pi^it, si tser doi ^Itsi fost aw mai utus. si m^ia a fost blotn^, §i vutaw pedukl'i pre sire. 2 si tsel'i doi fr{)ts, tse a fost mai stus, ow las^t tsela otu k^s^, e iel' aw mes zesluii vrirn kraitsar. si urdiu^itaw lu 2tu, ke neka m^ia osnaz^ si sp^lg. 3 pusaw o more kad^rg (nicht kad^r^) de 9p^ pre fok si ts§ 9Pg ^^^^ zekuh^itaw. Pusaw moia äro b^tsv^, ontrat ie ul'itaw tsf kadgr^ pre m^ia, si murgitaw muri gnuntru. 4 veritaw fr^tsi a k^s^ si ^ntrebc^taw: ,,osnazltai m^ia?" — „o am osnazif — „iuv^i? rotol" 5 kremot el' aw la bgtavg si Ie aw o arat6t akmotse iel' a kruto fost z^losni dup^ moia. de desperie mesaw tustrei la un gospod{)r sluzi. 6 doi aw lukrot si ur, tse a fost nemast, pus aw oile poste. lui a fost fome, mes a ie pre hrusve, §i tresl hrüsvile pre vjle. 7 e tse ie stresfa, oile poidfa, samo urj s a skapolgit pre komu lu aretu. 8 pökle sa ie rezyadlt, si purt^taw oile gn yomg. — 145 - Er ließ einen Gott weiß wie alten { = ich weiß nicht welchen 8 alten) Hut auf dem Tische, [damit es scheine] daß er wieder- kommen werde, aber er ging durch. Darauf hat der Bürgermeister die Rechnung bezahlen 9 müssen an (einige, etwa) vier Gulden, die sie vertrunken und vergessen haben. Jener Bürgermeister war reich, er hat sich ganz und gar nicht erschreckt, er hat sogar (= noch) gelacht, daß der Schelm ihn zweimal betrogen hat Es waren drei Brüder, die hatten eine Mutter. Einer l war etwas einfältig, aber die beiden anderen waren klüger. Die Mutter war schmutzig und hatte Läuse auf sich. Jene beiden Brüder, die klüger waren, ließen den andern 2 zu Hause und gingen um einiges Geld (= einen Kreuzer) zu verdienen und befahlen dem anderen, seine Mutter zu reinigen und zu waschen. Er stellte einen großen Kessel mit Wasser aufs Feuer 3 und das Wasser fing schnell zu kochen an. Er setzte die Mutter in eine Bütte, darauf hat er den Kessel über die Mutter ausgegossen und sie hat drinnen sterben müssen. Die Brüder kamen nach Hause und fragten: „Hast du 4 die Mutter gesäubert?" — „Ich habe sie gesäubert" — „Wo ist sie, zeige sie!" Er hat sie ans Faß gerufen und hat sie ihnen gezeigt 5 Da sind sie sehr traurig um ihre Mutter gewesen. Aus Ver- zweiflung gingen alle drei zu einem Herrn in Dienst (= dienen). Zwei haben gearbeitet, und den einen, der einfaltig war, 6 haben sie zum Schafehüten angestellt Er bekam Hunger; da ging er an die Birnen und schüttelte die Birnen herab (= ins Thal). Und was er herabschüttelte, fraßen die Schafe, nur eine 7 ist auf dem Home des Widders [den Schafen] entgangen. Darauf ist er zornig geworden, und hat die Schafe in das 8 Karstloch geworfen. W e i g a D d , 1. Jahresbericht 1 Q — 146 - 9 Pokl^ tser doi i^lt&i f rots verit aw si vezüt aw tse a faküt si sa zmeslit, ke lor dutSe gn y^m^. dus law pir la yoni^. un frjte kuvint^ lu tsela jt: „rin^ 1 gn ygnig." tsela ot frote kuvint?: „rin^l tu, ke miej mil§." 10 vutaw o bfsf ku sire e zisaw, ke lor pure 9111 bfsf. pus la si lefcotaw bfsa la vrh, se nu pote for^, ke, kgnd se tresire tseva, ke va kade on yom^ ods, si las^taw la ie ml'jvf. it si tsela tse a fo8t om bfs^ awzitaw, ke un optsAr krai- n^ts p^ste oile, tsia prope om bosk^ si vikgitaw: „io nu voj lu zupgnu fil'e." 12 tsuda votc vikgitaw. dokle awzitaw opts^)ru si verftaw kgtr§ ie äi kuvintf: „priatelu, tsire te a pus om bors^?" — „frftsi." — „e zgts?" — „ke nu io vrgs u lo fil'a lu zuponu." 13 zitse optsoru: „io voi lo fil'a lu zuponu." — „se ver tu Ij fil'a lu zuponu, meri gm bfsg." 14 ie al zvadft e mur^itaw m^re gn bfs^. tsela otu leg6taw bfsa la vf h, se nu pote f4^^ LEIPZIG JOHANN AMBROSroS BABTH (ARTHUR MEINER) 1895 Obersetzungsrecht vorbehalten. Druck von August Pries in Leipzig Vorwort und Jahresbericht über das Sommersemester 1894 nnd das Wintersemester 1894,/95. Die im ersten Jahresberichte ausgesprochene Hoffnung, daß der diesjährige bedeutend umfangreicher werden wurde, hat sich erfüllt, indem er von 155 auf 224 Seiten ange- wachsen ist Auch der Inhalt ist mannigfaltiger geworden, indem nicht nur das Aromunische und Istrische, sondern auch das Daco-Rumänische behandelt wurde, und es ist naturlich, dass letzteres in Zukunft bei weitem vorherrschen wird, doch soll dafür gesorgt werden, daß auch die übrigen Dialekte nicht unberücksichtigt bleiben. So gedenke ich regelmäßig einen, wenn auch nur kleinen Beitrag zur Kenntnis des Istrischen zu liefern, f&r das Meglen will ich den gesamten mir bekannt gewordenen Wortschatz publizieren, das Aromunische wird schon um deswillen gepflegt werden, weil das Seminar Aro- munen unter seine Mitglieder zählt, von denen leider der in hervorragender Weise thätige Herr Papahagi aus Avdhela wieder in seine Heimat zurückgekehrt ist, um dort eine Stellung anzunehmen. Es ist zu hoffen, daß er die ihm in seiner Heimat gebotene Gelegenheit benutzt, imd uns über — nr — die so wichtige Sprache und Eigenart der FarSerioten Qe- naaeres mitteilt, als mir als Fremdem zu leisten möglich war. Im Sonmiersemester 1894 betrug die Zahl der Mitglieder des Seminars 15, im Wintersemester 1894/95 17 (Deutsche 11, Rum. 4, Russe 1, Amerik. 1). Im abgelaufenen Sommer- semester ist die Zahl der Rumänen (incL Aromunen) auf 7 gestiegen, allein die Herren kommen mehr aus Interesse far die Sache, als um aktiv sich bei der Lösung philologischer Aufgaben zu beteiligen. Aber immerhin ist das schon ein erfreuliches Zeichen und die Zukunft bringt uns hoffentlich auch noch Mitarbeiter. Der nächste Jahresbericht wird enthalten: 1) Artur Bjhan, Die Behandlung des e vor Nasalen in den lateinischen Ele- menten des Rumänischen. (Diese Arbeit ist bereits yoUendet und als Dissertation angenommen). 2) Kurt Schladebach, Charakteristik des Stils der aromunischen Volkspoesie. Ob die Easusbildung des Substantivs (von Ernst Bacmeister be- arbeitet) und die Pluralbildung (von Hermann Thalmann be- arbeitet) vollendet sein werden, läßt sich noch nicht sicher sagen. Jedenfalls wird der nächstjährige Jahresbericht min- destens so umfangreich als der diesjährige. In den nächsten Jahren beabsichtige ich das daco-rumänische Sprachgebiet zum Zwecke einer eingehenden Dialektunter- suchung zu bereisen, wozu auch Seminaristen, soweit sie da- zu befähigt erscheinen, herangezogen werden sollen. In diesem Jahre beginne ich mit dem Banat und hoffe in der Zeit vom 1. August bis 1. November diese Aufgabe bewältigt zu haben, die Resultate, sowie der ganze Plan sollen im nächsten Jahres- berichte veröffentlicht werden. Meine Abreise zwang mich den Jahresbericht, dessen Druck durch verschiedene Umstände sich sehr verzögerte, eher abzuschließen, als beabsichtigt war. — V — In Zukunft soll dafür gesorgt werden, daß die Herausgabe schon zu Pfingsten ermöglicht wird. Als Neuerung wurde eingeführt, daß zwei Seminaristen im Seminare freie Wohnung, Licht, Brand und Frühstück ge- währt wird. Die eine Stelle ist augenblicklich frei geworden, die andere wird yom Herbste 1896 ab frei. Bewerber mögen sich an den Leiter des Instituts wenden, Bedingung ist nur, daß der betreffende als Mitglied des Seminars wenigstens eine Arbeit aus dem Gebiete der rumänischen Philologie übernimmt, die im Jahresberichte veröffentlicht wird, auch als Dissertation vorher eingereicht werden kann. Kleinere Abhandlungen deutscher Studenten werden mit 50 Mark honoriert^ größere mit 100 bis 150 Mark, doch können solche Arbeiten, deren umfang acht Druckbogen übersteigt, nur dann im Jahresberichte veröffentlicht werden, wenn der Ver- fasser auf ein Honorar verzichtet, da die Druckkosten allein schon der Seminarkasse ganz erhebliche Opfer auferlegen. Aber es soll in einem derartigen Falle dafür gesorgt werden, daß solche Arbeiten in Buchform mit Unterstützung von anderer Seite herausgegeben werden. Sonderabzüge werden in der Regel 25 Exemplare, Dissertationen in einer Anzahl von 300 Exemplaren unentgeltlich gewährt. Was die diesmal veröffentlichten Arbeiten betrifft, so ist die Dunker^che eine uns sehr willkommene Bearbeitung des Gram- matikers Bojadzi. War auch schon früher bekannt, daßBoj. viel Erfundenes und Latinisiertes in seine Grammatik aufgenommen hat, so ist bei näherem Zusehen das doch in viel höherem Grade namentlich im Wortschatze der Fall, als es beim bloßen Durchlesen der Grammatik scheint Die im Glossare einge- klammerten d. h. unechten Wörter sind doch recht häufig. Wenn man auch hier und da statt der Klammem ein Frage- — VI — zeichen setzen könnte, so hat Danker sicherlich im allgemeinen das Richtige getroffen und sein Urteil über Bojadzi ist noch recht mild ausgefallen. Bei Angabe der Bemerkungen über Boj.'s Schreibweise p. 87 hätte noch angegeben werden müssen, daß g in einigen Fallen als 7 zu lesen ist, so: magipsit als majipsit, *aus ngr. mayevo; ligene als liyene (oder leene, leiane, liiang) aus tk. leyen; lagitsesku als Ipjitsesku (was Dunker selbst bemerkt) abgeleitet aus Ipjie — Spiegel für jille aus ngr. yall; panigire f&r paniyire (oder paniyirü, panayir) aus ngr. paniyiri, panayiri. Man könnte allenfalls denken, daß g wie g zu lesen wäre, denn die Aussprache l9gitsesku, panayir kommt z. B. in Ochrida vor, woselbst man natürlich auch gin, germu etc. sagt, aber nie le^ene. Da nun Boj. inuner yinu, yermu u. s. w. schreibt, haben wir es nur mit einer falschen Schreib* weise zu thun, die entstanden ist durch Ersetzung des grie- chischen 7 durch g. Femer hätte bemerkt werden können, dass Boj. liebt, den nasalen Konsonanten vor Labialen als n zu schreiben, veranlaßt offenbar durch sein Streben möglichst etymologisch zu schreiben, wenn es sich um die lat. Vorsilben con und in handelt, also kunppr 202, 204 statt kumppr, inpartu 186 statt mpartu, implut 207 statt umplut, aber sogar auch slavisch skunpu 13 statt skumpu. Im allgemeinen ist zu sagen, daß Dunker sehr konservativ bei der Umschrift verfahren ist, was für ihn, der Aromunisch nur aus Büchern kennt, das Richtige war. Aber die Schreibung Boj.'s im „verlorenen Sohn^ zeigt uns, daß die damalige Aussprache wesentlich dieselbe wie die heutige war, also von volltönenden u nach einfachen Konsonanten nicht die Rede sein kann. Man ver- gleiche z. B. spnitosu (Qramm. 37) und spnptos (verL Sohn 27). — vn — Die zweite Arbeit, die Herrn Papahagi zum Verfasser hat, ist sowohl stofiQich, als sprachlich hoch interessant Unter den Sprichwörtern erregen ganz besonderes Interesse diejenigen, die nicht Lehngut sind, sondern echt aromanisch, die uns das Denken und Empfinden dieses Volkes in seiner originellen Gestalt zeigen. Ich mache anftnerksam auf die Sprichwörter, die sich auf die Charakteristik der Nachbarvölker wie Albanesen, Türken, Griechen und die Aromunen selbst beziehen. Der sprachliche Wert der Sammlung ist noch hpher anzuschlagen, ist doch der Verfasser der erste seiner Lands- leute, der hinreichend vorbereitet war, um phonetisch schreiben zu können. Es finden sich ja hie und da einige Inkonse- quenzen, die wohl ihren Grund darin haben, daß der Ver- fasser das Material an verschiedenen Orten gesammelt hat und so unter dem Einflüsse verschiedener Dialekte und der Schriftsprache gestanden hat. Leider konnte der Ver&sser die Korrekturbogen nicht mehr selbst lesen, da er bereits ab- gereist war, Drucksendungen nach Monastir aber von der türkischen Behörde als staatsgeffihrlich zurückgesandt wurden. Ich behalte mir vor im nächsten Jahresberichte eine ein- gehendere Charakteristik und Besprechung der auffallenden Formen des Dialektes von Avdhela zu geben. Die Arbeit des Herrn von Sanzewitsch über die russischen Elemente germanischen und romanischen Ursprungs im Ru- mänischen bringt Aufklärung über viele Wörter, über deren Her- kunft man, oder ich will lieber sagen, über die ich eine andere Meinung hatte. Es ist zu hoffen, daß er möglichst bald auch die echt russischen Elemente behandelt, um dann zusammenzu- stellen auf welchem Wege, zu welcher Zeit, in welche Lebens- kreise und welchem Umfange das russische Element ins Ru- mänische gedrungen ist. Des Dankes aller kann er sicher sein. — vni — Für die yon verschiedener Seite eingesandten Werke, Zeitschriften und Zeitungen sei der herzlichste Dank ausge- sprochen. Eine Besprechung der Bücher kann erst im nächsten Jahresberichte erfolgen. Ganz besonderer Dank ge- bührt Sr. Excellenz dem Herrn Minister Tache Jonescu, sowie den beiden rumänischen Kammern, die in Würdigung der Aufgaben des Seminars den jährlichen Beitrag bedeutend erhöht haben. Temesvar, 12. August 1895. Gasta? Weigand. Inhalt Seite Torwort und Jahresbericht in Der Grammatiker Bojadii von Arno Dunker. Einleitung 1 A. Boj's romanische oder macedonowlachische Sprachlehre 3—76 I. Lautlehre 4 IL Flexionslehre 8 ffl. Syntax 23 IV. Bemerkungen zu den „Gesprächen" 25 y. Fabeln und Erzählungen (Phonetische Umschrift, Ueber- setzung, Bemerkungen) 29 B. Boj^s Übersetzung des Gleichnisses vom „verlorenen Sohn" 77—82 I. Umschrift 78 IL Uebersetzung 79 III. Bemerkungen 81 C. Vergleichung zwischen „Grammatik" und „verlorenem Sohn" 82 D. Ergebnisse 83—91 I. Entlehnte Wörter 83 IL Erfundene Wörter, eigene Bildungen ....... 85 III. Wörter, deren Echtheit zweifelhaft ist 86 IV. Wörter, deren Bedeutung unklar oder unsicher ist . . 86 V. Wörter mit falscher oder ungenauer Bedeutung ... 86 VI. Bemerkungen über Boj's Schreibweise 87 VII. Dialektische Eigentümlichkeiten 89 VIII. Allgemeine Bemerkungen 90 £. Kurze Zusammenfassung der Ergebnisse 91 F. Glossar 92—145 Benutzte Litteratur 145 Abkürzungen 146 — X — Mte Sammlimg aromuBiseher Spriehwftrter und Bfttsel v. Perikle Papahagi 147—192 A. Sprichwörter 147 B. Rätsel 181 Die msBisehen Elemente ronumlselieii und gemumisehen U]> Sprungs im Bnminlsehen von C. von Sanzewitsch 193—214 Istrisches n. Znm Wortschati von Gustav Weigand 215—224 Der Grammatiker Bojadzi von Arno Dunker. Einleitung. Die erste Grammatik auf dem Gebiete des Macedono- wlachischen, oder besser des Aromunischen, stammt aus dem Anfange unseres Jahrhunderts; sie verdankt ihre Entstehung dem Patriotismus des Lehrers Michael Gheorge Bojadifi, dessen eifriges Bestreben darauf gerichtet war, diese Sprache zu for- dern und den Grund zu einer wissenschaftlichen Behandlung derselben zu legen. Über das Leben dieses Mannes ist leider nur wenig be- kannt Angaben finden sich nur spärlich in folgenden Schriften: Picot, les Boumains de la Mac6doine, Paris 1875; be- handelt Bojadzi pg. 43. Jahrbücher der Litteratur, 46. Band, Wien 1829, enthalt einen Artikel Eopitars: „Albanische, walachische und bulgarische Sprache" pg. 59 — 106. Über bo. spricht er pg. 65, 66, 72, 76. Außerdem ist daselbst pg. 101 — 103 dieParabel vom verlorenen Sohn abgedruckt D. Bolintineanu, in der Vorrede zum Abdruck der Grammatik. Nach Picot ist Michael Gheorge Bojadzi um 1780 in Budapest geboren. Über die Zeit ist mir sonst nichts bekannt geworden. Der Ort stimmt mit einem Satze der gram, überein, wo bo. pg. 133 von sich sagt: eu esku Budimu npskutu ich bin in Ofen geboren. Der Name Bojadzi ist türkisch und bedeutet Färber. Das Wort boiadzg Färber findet Weigand, 8. Jahresberioht. 1 — 2 — sicli in bo.38. Die Familie „Boj&dzi" stammte aus Albanien; Bolintineann berichtet uns, daß die civilisierte und kultivierte Kolonie Moscopolea oder Yoscopolea die Heimat bo.'s ge- wesen sei. Auch Picot giebt Moscopolea als Abstammungs- ort bo.'s an; er nennt ihn pg. 22: J,e grand patriote et grammairien des Moskopoleni.^' Später ging bo. nach Wien und lebte dort als Lehrer des modernen Griechisch. Daß er ein gelehrter Mann war, der sich eingehend mit sprach- lichen Studien beschäftigte, beweist seine gram., die er in 3 Sprachen: griechisch, aromunisch und deutsch ab&ßte. Daneben war er des Lateinischen und Serbischen (cf. Picot) mächtig; auch franz. und itaL sind ihm nicht unbe- kannt gewesen. Zu dem oben erwähnten Slavisten Eopitar, scheint er in näheren Beziehungen gestanden zu haben, da diesem die handschriftliche Mitteilung bo.'s zu Gebote stand und auf pg. 103 zu der „AlbanesischenoderSchkipischen^^ Fassung des v. S. (verlorenen Sohn) bemerkt wird: „auf Herrn Bojadzi's Verwendung für den Referenten neu übersetzt" etc. Über die Lebensdauer und das Todesjahr bo.'s vermag ich keine Angaben zu machen. Vermuten läßt sich, daß er noch eine geraume Zeit lang nach dem Erscheinen seiner granL 1813 gelebt hat, da der v. S. erst 1829 in den Jahrbüchern veröffent- licht wurde. Außer der granu, dem Hauptwerke bo's., besitzen wir von ihm nur noch eine Übersetzung der „Parabel vom ver- lorenen Sohn" (v. S.) nach Luc Evang. XV, 11 — 32, in den „Jahrbüchern für Litteratur*' 46.Bd. pg. 101—103. (Wien 1829). Ich behandele v. S. im Anschluß an granL Bolintineanu sagt in seiner Prefa^ia zu bo. U, daß bo. außer gram, noch andere Schriften, Übersetzungen einiger Evangelien, hinterlassen habe; er meint damit wohl v. S., vielleicht waren Bolintineanu noch andere biblische Über- setzungen bo.'s bekannt, die auf irgend welche Weise ver- schollen sind.^) 1) In Makedonien erzählt man sich, daß in yerschiedenen Kirchen früher Uebersetzongen der Evangelien von Bojadü in Gebrauch waren. — 3 — A. Bojadzi's Grammatik. Der volle Titel von bo/s gram., die 1813 in Wien erschie- nen ist, lautet: „Romanische oder macedonowlachische Sprachlehre/' Verfaßt und zum ersten Male herausgegeben von Michael G. Bojadzi, öffentlichen griechischen Lehrer der hiesigen (d. i. Wiener) National-Schule. Als Motto ist das Horazische: „Dimidium facti, qui caepit, habet: sapere aude. Incipe . . ."" vorgedruckt Das Buch ist „dem hochedelgeborenen Herrn Demeter Nicolaus Edlen von Nitta^', einem eben- falls aus Muskopolie stammenden Aromunen, dessen Nach- kommen in Monastir und in Osterreich ansässig sind, aus Dankbarkeit für erwiesene Wohlthaten zugeeignet. In der Vorrede spricht bo. von der Berechtigung seines Werkes; seine Absicht ist: „die Grammatik der macedo- nowlachischen Sprache liefern zu wollen, wie sie überhaupt im Süden derDonau üblich ist^ Er fugt dann eine Erklärung seiner Umschrift an; ich verweise darüber auf die Jahrbücher 46. Bd. pg. 72 ff. Dabei findet sich auch eine besondere Beilage, in welcher eine Reihe solcher dr. und ar. „Substitutionsversuche^' neben einander gestellt sind, dar- unter ist bo. aufgenommen. Nachdem der rumänische Gelehrte Massimu einem Neu- druck der gram, das Wort geredethatte, führte dies Bolin- tineanu, der als Dichter und durch seine Reisen im Gebiete der Aromunen bekannt ist^ mit Unterstützung von Negri aus; dieser Neudruck erschien 1863 in Bukarest Ich bezeichne den Wiener Druck von 1813 mit bo. I „ Bukarester „ ^ 1863 „ bo. II die erst nach Aufkommen der nationalen Bewegmig miter den Aromu- nen auf Betreiben der griechischen Bischöfe überall entfernt wurden, 80 daas kein Exemplar aufzutreiben war. Anm. d« Hrsg. — 4 — bo. I ist ziemlich selten; ein Exemplar ist im Besitz des Herrn Dr. Weigand; allerdings fehlen darin die letzten 8 Seiten. Die unterschiede von bo. I und bo. 11 sind unwesentlich. In bo. I springt die Seitenzahl von 176 plötzlich auf 197 über; ich fuge von da ab die Seitenzahl von bo. I in Klammer hinter der von bo. n an, hauptsächlich aus dem Grunde, weil Miklosich die Zahlen von bo. I in seinen Citaten aus bo/s gram, braucht Im allgemeinen bemerke ich, daß bo. 11 etwas flüchtig und oberflächlich hergestellt ist Besondere Bemerkungen finden sich an den betreffenden Stellen. Bolintineanu schickte bo. n die schon erwähnte Vorrede voraus. Ich will nun im Folgenden bo.'s granu und im Anschluß daran den y. S. einer Bearbeitung imterziehen, vor allem bo.'s Wortschatz zusammenstellen und auf seine Zuver- lässigkeit hin prüfen. Alles Nichtaromunische wird auszuscheiden sein; alles Brauchbare hingegen muß alsErgänzung bez. Erweiterung des ar. Gesamt-Wort- Schatzes willkommen geheißen werden. Die Besprechung der gram, erfolgt in 5 Teilen: I. Laut* lehre, II. Flexionslehre, III. Syntax, IV. Bemerkungen zu den Gesprächen, V. die Fabeln und Erzählungen. L Lantiehre. bo. behandelt im ersten Teile seiner „romanischen oder macedonowlachischen Sprachlehre*^ die Laute, ihren Accent und ihre Veränderungen. A. Laute. In der phonetischen Umschrift weiche ich von bo. ab, wie folgt: für c vor den Vokalen a, o, u und allen Konsonanten schreibe ich: k. für c vor den Vokalen e, i bez. y schreibe ich ts. für 9 schreibe ich ebenfalls ts. für CS „ „ td. — 5 — (far dh schreibe ich 6) et pg. 6. *^^^ B » »» g- far h vor e, i bez. 7 schreibe ich H, sonst wie bo. h. far j schreibe ich 7. far j „ »dz, wenn es lat j entspricht^ z, wenn es nicht- lateinischen Ursprungs ist für k (vor e, i bez. 7) schreibe ich IL für Ij schreibe ich T. für nj „ „ n. far sh „ „ §. far th „ „ ß; far X „ 99 ks. far 7 „ „ i. far z schreibe ich dz, wenn es lai d oder g entspricht^ z in Wörtern nichtlateinischen Ursprungs, meist gr. g ent- sprechend. Da bo. keinen Unterschied in der Bezeichnung der ge- deckten Kehllaute machte sondern dafür immer nur das eine Zeichen ä gebraucht^ bezeichne ich jeden gedeckten Kehllaut mit 9. Die Vorsilbe in, die bo. in Wörtern, wie: intsepu, in- dreptu etc. schreibt, behalte ich aus .rein praktischen Grün- den bei, da sie sehr häufig ist. Im y. S. giebt bo. die Vor- silbe in durch t wieder, den anderen gedeckten Kehllaut durch «l; in seiner gram, kennt er, wie schon bemerkt, diesen Unterschied nicht. B. Accent Von dem Accente („Tone^^) spricht bo. im 2. Kapitel des L Teiles. Um Wörter von gleicher Schreibweise, aber ver- schiedener Bedeutung zu unterscheiden, wendet bo. einen „grave'^ an; er hat diese Regel, die er übrigens nur selten be- folgt, dem itaL entlehnt bo. 68 hat e üt^); dagegen bo. 44. 147. 159. 171 etc. ne bo. 159: ja, nicht n^, wie bo. 8; di bo. 117, 169 etc.: von, aus, nicht: dL In bo. 11 ist, wie in bo. 1) bei: e ü^ steht der Aooent meistenB, so bo. 200 (220), 204 (224) etc. — 6 — 1, {3r: de van — dl zu setzen. Über sonstige Accente erwähnt bo. in seiner gram, nichts; im y. S. hingegen wendet er zwei Accente ('*) an. Etwas sonderbar drückt sich bo. über die Bedeutung des Apostrophes insofern aus, als er ihm die f^Eraff * zuschreibt, einen Vokal auszulassen, während der Apostroph doch nur andeutet^ daß ein Vokal ausgefallen ist. Bemerkungen zu Kapitel 1 und 2 des I. Teiles. bo. 3. 1. dh=d fehlt an dieser Stelle bei bo., der d und d nicht unterscheidet^ so: inkerdiseSti für inkercfiseSti bo. 192 (212), Kerdisitoru fSr Kerdisitoru 201 (221). 2. e im Anlaut ist bei bo. gram, nicht ie, sondern e; im Gegensatz hierzu wendet er im y. S. die Schreibweise ie an, so: iel' y. S. 12, iel y. S. 14, iera y. S. 16, ieu y. S. 18 etc. 3. Die Erklärung der Aussprache des Lautes ea ist undeutlich: ,Je geschwinder ein solcher Laut gesprochen wird**, desto weniger wahrscheinlich ist es, „daß man den Laut eines jeden bort** bo. 4. 4. Die Wörter: yapa, yermu, yite als „yerdorbene lat" zu bezeichnen, ist nicht berechtigt 5. j gebraucht bo. für zwei yerschiedene Laute, die ich, wie angegeben, durch dz und z umschreibe. bo. 5. 6. Von oa gilt dasselbe, wie yon ea bo. 3, Bemerkung 3. bo. 6. 7. Vom u sagt bo., es sei „am Ende oft unhörbar.** Im ar. ist nicht nur hörbares und imhörbares, sondern neben beiden noch ein geflüstertes u zu unterscheiden, cf. hierzu Ol. Wal. pg. 35 und Aronu II., 2te Beilage. bo. 7. 8. z wendet bo. ebenso, wie j, zur Bezeichnung zweier Laute an, die ich mit dz und z wiedergebe. bo. 8. 9. Die Vokale i und 7 bezeichne ich gemeinsam durch i. C. Lautliche Veränderungen. Das 3. Kapitel des I. Teiles behandelt in 21 Abschnitten lautliche Veränderungen, welche durch die Flexion bedingt — 7 — sind. Der Em&chheit wegen bespreche ich dieselben laut- lichen Veränderungen, welche bo. in mehreren Abschnitten behandelt, an einer Stelle, bo. 9 — 15. a. a > g. 1. bei der Pluralbildnng. Hierbei erwähnt bo. außer dem subst die „unbestimmte Art*^ (den Infinitiv) der Zeit- worter, welche bei bo., wie auch sonst sehr oft, als subst. gebraucht werden: adunare, mit arfc.: adunarea das Ver- sammeln, die Versammlung; preimnarea das Spaxierengehen^ der Spaziergang. Ganz außer acht läßt bo., daß seine Regel der Verwandlung von ^> g nicht allgemein gilt, sondern nur für die fem. 2. in der Konjugation, bo. verweist auf die „erste Ab- wandlungsform*^, bo. 75 £, fahrt aber die bo. 9 unter Ab- schnitt 2 gegebene Regel selbst nicht durch, bo. 76 findet sich in der 1. pers. plur. praes.: noi kalkgmu statt kgl- kgmu; femer ist die Stammsilbe im imperf. („die halb- vergangene Zeit^ durchgängig mit 9, nicht mit a, zu schreiben; überhaupt ist sich bo. auch in den übrigen Formen nicht völlig über die Schreibweise klar. Dies geht hervor aus bo. 14, Abschnitt 19, in welchem er eben- fsJÜB über diesen Punkt spricht; dort findet sich: purtgtsi ihr tragt; (nur in bo. I, fehlt in bo. II) und diukgtsi ihr ianxtj aber: insurgtsi ihr verheiratet^ richtig, wie: kglkatsi ihr tretet bo. 78. Vielleicht liegen Druckfehler vor. b. Lautwandel, bedingt durch folgendes i, bez. e. 1. b vor i wird g; bo. 9, Abschnitt 3. 2. g vor i, e wird dzi, dze; bo. 11, Abschn. 8, 9. Zu Abschnitt 9. aleadze schreibt bo., sonst ist bei ihm gewohnlich keine Brechung eingetreten, so: burete bo. 2, nicht bureate, vrere bo. 62, nicht vreare etc. 3. k vor i, e wird tsi, tse. bo. 11, 12. Abschn. 10, 11. 4. sk, 6k vor i, e wird sti, ste; §ti, gte. bo. 12. Abschn. 12. 5. d vor i wird dzi. bo. 12. Abschn. 13. 6. m „ i „ n. bo. 13. „ 14, 15. — 8 — 7. p vor i wird M. bo. 13, 14. Abschn. 16, 17. 8. 8 „ i „ §L bo. 14. „ 18. 9. t „ i,e „ tsi, tse. bo. 14, 15. Abschn. 20, 21. c. e und ea. 1. e > ea, gefolgt von g oder e. bo. 9, 10. Abschn. 4. Er laßt außer acht^ daß die Brechung nur eintritt bei betontem e, und halt überhaupt diese Regel, wie erwähnt^ selbst nicht streng inne; cf. hierzu Arom. U, 2. Beilage, pg. 357, 3. 2. ea ;> e. bo. 10, 11. Abschn. 7. d. o und oa. 1. o ;> oa, gefolgt von g oder e; bo. 10. Abschn. 5. Im allgemeinen beachtet er diese Regel, in folgenden Fällen weicht er davon ab: bo. 37 formosg for formoasp, aber formoase bo. 164. bo. 50, 51 anostra, avostra etc. für: anoastrg, avoastr^. bo. 131 fomea für foamea, wie richtig bo. 195 (215). — Die Bedeutung von sorbu, soarbe bo. 10 ich schlüpfere ist unklar; Lex. hat: ich schlürfe, sauge, wie bo. 9 richtig an- giebi 2. oa > o, wie bo. 10, Abschnitt 6, sagt e. o > u. bo. 10, Abschn. 5 und bo. 14, Abschn. 19 in Yerbalformen» II. Plexionslelire. Im zweiten Teile seiner gram, macht uns bo. mit der ar. Flexionslehre (Wortforschung) bekannt; er unterscheidet 9 Wortklassen im 1. Kapitel dieses Teiles; hierzu bemerke ich folgendes: Unter Nennwort versteht er Hauptwort (subst.) und Beiwort (adj.). Das Mittelwort (Participium) als beson- dere Wortklasse anzufahren, ist überflüssig. Unter Vorwort ist das Yerhaltnißwort (Praeposition), unter Nebenwort das Umstandswort (Adverbium) gemeint. Das Zahlwort (Numerale) ist an dieser Stelle nicht als be- sondere Wortklasse bezeichnet; bo. scheint es zur Klasse der — 9 — „Beiwörter^' gerechnet zu haben, behandelt es aber besonders, im 9. Kapitel dieses Teiles; ich fahre es unter ,J^onien^ an. A. Artikel (art). Auch bo. unterscheidet „bestimmten*' imd „unbestimmten** art, spricht aber an diesem Orte nur vom bestinmiten, während er erst im 4. Kapitel auf den imbestimmten art. näher ein- geht, der praktischer im Anschluß hieran hätte abgethan werden sollen. Als bestinmiten art. für das fem. giebt bo. neben a auch ea an; diese Angabe ist unrichtig, wie die Beispiele bo. 17 be- weisen, denn diese subst bilden thatsächlich die Form mit art. durch a, nicht ea. unter purum e versteht bo. ein e, welches auf einen Vokal folgt, dagegen unter inpurum e ein solches, dem ein Konsonant vorausgeht^ also: e in Marie bo. 17 ist purum e e „ mul'ere bo. 18 „ inpurum e. Zur Deklination des art., bo. 18, 19, ist zu bemerken, daß er nach lat. Muster dekliniert und Vokativ mit o, Ablativ mit der praep. dila bildet. Diese Bemerkung gilt nicht nur far den art, sondern allgemein, o allein ist nicht Vokativ des art, sondern intj. Die Ausnahmen der Anmerkung 1, bo. 19, entsprechen einfach der alten Regel: ,JMe Sprache richtet sich nach dem natürlichen Geschlecht**. Die in Anmerkung 2 angefahrte Ver- änderung von e zu i ist nicht unbedingt erforderlich; das e kann ebenso gut beibehalten werden, also: ploaia oder ploaea, boia oder boea. B. Das Nomen (subst und adj.). Wie schon erwähnt, scheidet bo. subst und adj. nicht von einander^ sondern faßt sie als Nomen zu einer Wortklasse zu- sanmien. Merkwürdig drückt er sich aus, wenn er sagt: „Die Folgen aber sind vier.** Er meint damit genus, casus und numerus des subst; denn Endung und Biegung decken sich nach unseren Begriffen. — 10 — a. Deklination. Wie im lat. finden sich bei bo. 20 — 26 fünf Deklina* tionen (Abändernngsarten) des subst., welche er folgen- dermaßen einteilt: 1. fem. auf 9 und purum e. bo. 20, 21. 2. fem. auf e, und zwar gehen alle von bo. angefahrten auf inpunim e aus. Im plur. tritt bei adungrle Synkope des i ein. 3. fem. auf o wie steao; bo. 22, 23. stealle im plur. eben- falls Synkope des e für stealele. 4. masc auf u und 9; bo. 23 — 25. Anmerkungen. Bei masc. auf u fallt das u des art, also: skamnul für skamnulu. Trotzdem bo. diese Regel giebt, schreibt er: skamnulu, sonmulu etc. Die masc, die auf mehrere Konsonanten + u endigen, nehmen nicht lu, sondern nur 1 an. Das bei bo. 24 und 25 über den yoc. Gesagte ist ver- worren. Die masc auf u, bez. 9 nehmen im yoc. e an, wenn sie Personen oder ähnliches bezeichnen; sonst ist yoc. gleich nom. Volkemamen weichen hierYon ab. Bei den auf einfachen Konsonanten -f- u endigenden masc. tritt Synkope des u ein, also: kaplu, dzoklu statt: ka- pulu, dzokulu. 5. masc auf e. bo. 25, 26. bo. I, 26 hat dzonile etc., bo. 11, dagegen: dzonele; bo. I, 17 hat ebenfalls kungle. Aus der hier gegebenen Übersicht geht herYor, daß bo. nur masc. und fem., nicht aber neutra kennt. Seine erste und dritte Abänderungsart schließt die lat. fem. der 1. Deklination in sich; außerdem gehören dazu einige aus anderen Sprachen eingedrungene subst. Seine zweite Abänderungsart entspricht im großen und ganzen den fem. der lat. 3. Deklination, wie: kale Yon callis, wozu einige Yon ihm erfundene, bez. anderen Sprachen entlehnte Wörter kommen, bo.'s 4. Deklination um- faßt die masc der lat 2. und 4. Deklination, die im Yulgär- lat. zusammenfallen, und einige eL W. türk. An fünfter Stelle rangieren die masc, welche auf die lat. 3. Deklination zurück- — 11 - gehen. Das o des yoc. der fem. kennt bo. nicht; bei ihm lauten fem. im yoc. und nom. gleich, bo. 161 hat yoc. soru, bildet also den yoc. fem. auf u, doch auch der nom. soru ist in Gebrauch z. B. soru-sa neben sor-sa. Als plur. far unu, nng giebt bo. 27: niSte einige an. Häufiger ist im ar. für einige das bei bo. 44, 187 (207), 204 (224) gebrauchte: neskpntsi, nask^ntsi; Arom. 11 schreibt: nis- k^ntu, plur. ngskgnts^. Bei den DeklinationsYerhaltnissen Yon subst. mit adj. unter- scheidet bo.: 1. adj. Yor dem subst. 2. adj. nach „ „ 3. adj. nach „ „ mit atselu. 4. adj. Yor „ „ „ „ bo. 30 fehlt in bo. 1 bei mul'ere und mul'eri der bestimmte ari, bo. 11 hat richtig: mul'erea und mul'erile. Regeln darüber, wann das adj. Yor- oder nachzusetzen ist, finden sich bei bo. nicht. Von karetsido, welches Wort übrigens zum Pronomen gehört, sagt bo. 33, „es bleibt in der einfachen Zahl unabänderlich^, dagegen bo. 55: „karetsido jeder, jede^ jedes, und nur das kare wird abgeändert.*' Näheres findet sich über dieses Wort bei ihm nicht. Als plur. zu »karetsido hat bo.34: tutsi aüe, ein anderes, ebenso wenig hierher gehöriges pron. b. Genus. Was bo. über die „Unterscheidung der Geschlechter" sagt, ist unklar imd unzulänglich. Männlich sind bei ihm alle „Namen" auf u; die Yorher (cf. pg. 10) als masc. an- geführten subst auf e und 9 stehen hier als Ausnahmen unter den fem. Alle auf 9 imd e ausgehenden subst. sind fem. Während bo. bisher das neut. YöUig unerwähnt gelassen hat, sagt er.pg. 26: „Das sächliche Geschlecht ist bei uns nicht üblich, sondern man bedient sich statt dessen des weiblichen Geschlechtswortes ung", und ebenso pg. 34: „ein sächliches giebt es nichts und statt dessen bedient man sich des weib- Hchen Geschlechtes." Er meint mit dem „sächlichen Ge- — 12 — schlechte^' unsere neutralen Ausdrucke: es, dieses, jenes etc. die im ar. durch entsprechende fem« ersetzt werden. Die Anmerkung über die adj. auf e, bo. 36, gehört nicht in dieses, sondern in das folgende EapiteL c Pluralbildung. Über den plur. der subst hilft sich bo. leicht und schnell mit der Erklärung hinweg: „man kann für jetzo keine Regel festsetzen, sondern man muß es durch den Sprachgebrauch erlernen." Bei den adj. unterscheidet er: 1. masc, die u des sing, im plur. verwandeln in i 2. tem., M 9 w n »» » »» n ®» ^ o. tem., n o „ „ „ y, Y, „ le. 4. gehören hierher die bereits erwähnten adj. auf e, die im plur. bei masc. und fem. i haben. d. Verhältnis von masc. und fem. 1. adj. auf inpurum u im masc. verwandeln das u im fem. in 9. 2. adj. auf purum u im masc. (aber nicht die auf iu) ver- wandeln das u in o. Die Veränderung des Stammvokales o zu a in nou, fem. nao, etc. erwähnt bo. nicht. 3. adj. auf iu im masc. verwandeln ihr u im fem. in e. 4. subst. a. masc. imd fem. haben beide denselben Stamm und unterscheiden sich nur durch bestimmte Endungen, wie: oanye, eas^, its^ etc. Bei amire bo. 38 wird zur Bildung des fem. zwischen Stamm und Endung ein r eingeschoben, also; amireroanye Kaiserin, ß. jedes von beiden Geschlechtem wird durch ein beson- deres subst. bezeichnet. e. Komparation der adj. Den Komparativ bildet bo. mit ma, den Superlativ mit kama. Das letztere wird aber ebenso zur Bildung des Komparatives verwandt. Den Superlativ bezeichnet man auch — 13 — durch: atsel, also: atsel kama bau, ebenso durch: multu. c£ OL WaL 73, 74. £ Das Numerale (nuiiL) Als fem. von doi zwei giebt bo. 40, 44 dau an, neben dao bo. 41. dao ist die sonst gebräuchliche Form, so dan. 9, 51 und Arom. IL dau findet sich außer bo. nicht. Arom. 11 hat auch die volle Form: doaijp. mil one bo. 40 gehört, der Volkssprache nich,t an. Mit atselu anisammen bo. 41, 42 wird das Grundzahlwort genau wie adj. behandelt, bleibt also unverändert a intenea ist in dieser Form sonst nicht bekannt; primlu ist aus dem lat entlehnt; für beide braucht man sonst: prot Arom. II, OL WaL 75, kav. 221. protu bo. v. S. 22 heißt: beste, war bo. also bekannt Arom. 11 kennt ^nt^na. Die Yervielfältigungszahlen von indoitu bis indaptitu sind ebenso, wie die bo. 42 angeführten Ordnungszahlwörter, ungebräuchlich bez. dem dr. entlehnt OL Wal. 75 sagt: ,J>ie vonbo.imd ath. angegebenen Formen: simplu, indoit, intreitetc sind hier (bei den Oljmpo-Walachen) gänzlich unbekannt'' Femer bildet bo. eine Reihe Yervielfaltigungswdrter mit oarp bez. ori imd ahtpntu; Arom. 11 schreibt: ah^t, ah^tu, ahtj^ts. Von 11 ab wird zwischen Zahl imd ori ahtpntu di eingeschoben; hinter yinyitsi fehlt dieses di, so: bo. 43 yinyitsi ori ahtpntu; über dieses eingeschobene di spricht bo. 135; ein Grund über das Fehlen von di nach yinyitsi findet sich dort ebensowenig, wie bo. 43; vielleicht tritt das Einschieben nur nach zusanmiengesetzten nunou ein, imd dazu gehört yinyitsi nicht C. Pronomen, (pron.) a. Beim Personal-pron. halt bo. 44, 45 die satzbetonte und die satzunbetonte Form nicht auseinander. Für: tu bo. 45 ist tine gebräuchlicher. OL WaL 76 hat für: a nostror, a vostror: a noaua, a voaua. Für a tsea, tse dir braucht man sonst: a tsia, tsg. elu wird häufig durch ngssu ersetzt cf. OL WaL 77; für fem. ia findet sich ea. ele ist dialektisch für eale. — 14 — An das Personal-pron. schließt bo.46 das Reflex! vum an; hierbei erwähnt er die Formen: ngsu, n^s^, ngäi, ngse. b. Vom Possessiy-pron. giebt bo. nicht an, daß die Formen: nu, tu, su etc. an das subst angehängt werden. Er tbut dies selbst sehr oft: bo. 137 fratenu, sormea, Kil'tu; bo. 196 (216) domnusu; bo. 138 mum^sa; an eine Yerbalform angehängt bo. y. S. 12 dgn allerdings hier das Pers.-pron. Für ateu bo. 48 hat Arom. II: tgu. tui für gen. fehlt an dieser Stelle, dagegen pg. 137: a fratetui deines Bruders, c Als Demonstratiy-pron. erwähnt bo. 52 neben: aistu imd atselu auch atsesta, atsesta, das sonst nicht vorkonmit; es ist viebnehr dem dr. acest, acesta nachgebildet aiätsi ist die in Muskopolie gebräuchliche Form des plur. d. Interrogativ- und Belativ-pron. hätten zusammen behandelt werden sollen, wie es OL Wal. 79 geschehen ist Als „beziehendes Vorwort** bezeichnet bo. 54 die Zu- sammensetzung von seB>st mit dem Personal-pron«; dies gehört nicht an diese Stelle. Diese Formen werden nur selten an- gewendet; für insuä^ bo. 55 hat Lex. insg. e. Unter den „uneigentlichen** oder „unbestimmten** pron. findet sich bo. 55 der unbestinmite art unu, im^, der richtiger durch: irgend einer, irgend ein wiederzugeben wäre. yerunu, verung steht in der Bedeutung niemand gewöhn- lich mit der Negation, ebenso : tsineva, wie franz. personne mit ne. bo.56 wird dies ausdrücklich herrorgehoben: „wenn keine Verneinung vorausgeht, bedeutet es soviel als jemand.^'' bo. v. S. 16 hat: vgmu für verunu, ebenso Arom. IL Wenn bei tsineva nur das tsi abgeändert würde, müßten gen. und dat a cuineva lauten; diese ICasus aber heißen: a cuiva; demnach setzt sich tsineva zusammen aus dem nur bei den Oljmpowalachen gebräuchlichen tsine und der Verbal- form va, nicht, wie bo. anzunehmen scheint, aus: tsi + ne + va. Neben tsineva braucht man auch: kareva. netsiunu, netsiung bo. 55, ebenso in zwei Wörtern nitsi unu. bo. 126 schreibt: nitsi avck nicht, gegen: netsi bo. 162. Arom. II: nitsi un, OL WaL 80: nitsun. — 15 — karetsido wurde schon bo. 33 unter den adj. abgethan. Während er dort sagt: ^retsido bleibt in der ein&chen Zahl unverändert, gleichviel ob es vor oder nach dem subst steht^*, widerspricht er sich selbst pg. 55, wo es heißt: „nur das kare wird abgeänderte. tsiu§tukare von „quid scio qualis*'. D. Verbum. (verb.) a. Allgemeine Bemerkungen. Für den Konjunktiv bedient sich bo. einer Reihe über- flüssiger Umschreibungen, die er als „verbindende" Art in Gegensatz stellt zur „anzeigenden" Art, dem Indikativ. Eon- junktivformen treten in der von bo. „gemeinen" genannten Form des fiit. auf, so: aibg bo. 58, 59; Hiu, Kü, Hibg etc. bo. 70; batg bo. 82; arupg bo. 87; avdg bo. 91 etc. Futurum exaktum fehlt bei bo., wie überhaupt im ar.; außerdem hat bo. das 2. Plusquamperfektum und Kon- ditionalis perfekti nicht Bei obed. findet sich ein Passe anterieur: avui avutp etc. obed. 228, welches kaum gebräuch- lich sein dürfte, ath. hat, wie bo., kein Passe anterieur. Das Conditionnel passe stellt obed. durch Umschreibung her. Abweichend von bo. fahren obed. und ath. den Kon- junktiv an. Die Imperativ- Bildungen mit las', lasi dürften obed. und ath. von bo. entnommen haben, dem wahrscheinlich das deutsche Lsoasen vorgeschwebt haben wird, oder auch neu- ^echisch aq aus agyijoe. Die Infinitive sind im ar., besonders häufig bei bo., als Bubst in Gebrauch, so: aveare Vermögen, Out, Reichtum; venirea das Kommen etc. Alle die Konstruktionen mit: si furi kg u^enn bo. 59, 60, 61; 78, 101, 102 etc., ebenso mit: kando wenn bo. 61, 73 etc. sind gar keine besonderen Tempora, sondern Umschreibungen die allerdings gebraucht werden können. Das pari per£ wird im ar. bei den zusanmiengesetzten — 16 — Zeiten immer in der fem.-Fonn auf 9 gebraucht, also: ayutg, vrutg, aruptp etc. b. Hilfs-Verb. Praesens, Imperfekt, Aorist, Perfekt, Plusquamperfekt sind bei allen drei Hilfs-Verben korrekt angegeben. Dagegen ist die Form des fut mit: eu voi + in£ fiJsch, sie ist dr.; dafar sagt man ar. : voi sg + Konjunktiv, oder va sj + Konjunktiv, wie bo. unter „Gemeiner*' pg. 58, 64, 70 richtig angefahrt Auffallig ist bo. 62 die „bedingende künftige Zeit^ der Konjunktiv des fut: Hg avurimu etc. ga. I, Gramatica CXXV druckt diese von bo. genannten Formen ab; ebenso pg. CXXIX die entsprechende Form von: voi, wie bo. 68, sg vrurimu etc. und von esku, wie bo. 73, S9 furimu, bei ga. I, Gramatica CXXVIL Diese Formen lauten bei ath. 41,42, 43: s' avearemu, si vrearem, si furem etc. (ath. e =: ea); ebenso hat obed. 231 als „deuzieme forme du conditionnel present avec la conjonction e= si": s'avearem, obed. 289: sS vrearem, obed« 240: sS furem. OL Wal. 95 wird gesagt, daß in Samarina noch Formen vor- kommen wie: si kälkarim, si bätearim, si furim, aber dagegen: si vrearem, si avearem, wie also ath. und obed« angeben. Über diese Bildungen vergleiche man femer obed. 313 unter 9. Bei den unregelmäßigen verb. dare, loare, beare bo. 107 — 115 fehlt der Konjunktiv des fut. Bemerkt sei noch, daß dieses Tempus im ar. nur selten gebraucht wird, avearem, vrearem etc. sind wohl die älteren Formen, avurim etc. die jüngeren. Die Mittelwörter avundalui, avundu bo. 62, vrundalui, vrundu bo. 68, fundalui, fundu bo. 74 sind selten gebräuch- lich, obed. 235 giebt neben avundu avendu und neben fundu obed. 243: hiindu, ebenso: ath. 43 neben fundu: hindu. bo. 181 (201) findet sich ebenfalls: fiiindalui, bo. 197 (217) Kiindu. In der 3. pers. plur. praes. ind. von vreare weichen bo., ath. und obed. von einander ab. bo. 62 hat va, ath. 41 vom, ebenso ga. I, Gramatica CXXIX und OL Wal. 101, obed. 286 vrea. Die Form: vor ist die gebräuchlichste. — 17 — Die bei ga.'I, Gramatica CXXIX für die 2. pers. sing, an- gefahrte Form yei fnr yrei bo. 62 dürfte kaum vorkommen. Zu esku, eäti, este, wie dialektisch gesprochen wird, be- merke ich, daß bo. in seiner gram, stets das halbvokalische i (i) im Anlaute vor e wegläßt, während er im y. S. iera (y. S. 16), iel (y. S. 14) etc. schreibt obed« 236 hat for esku bo. 68 auch: fiiu, ath. 42 auch su und die 3. pers. plur. praes. ind. suntu, su. Die dem ar. liitsi im dr. entsprechende Form: fitsi, die jetzt durch sinteti ersetzt ist, findet sich im Matthäus- Eyangelium 6, 16 bei ga. I, 28. bo. 73 fahrt unter der schon besprochenen „bedingenden künftigen Zeif^ als 3. pers. sing, fori an; ich füge hier ein, daß auch im altrum. füre vorkommt als Konjunktiv des perf., so Matthäus 6, 23 bei ga. I, 22. Das in Anmerkung bo. 74 erwähnte: kandsi si ist wohl eigene Erfindung, seste kg ist gleich sg este kg. c Regelmäßige Verben. 1. AktivunL bo. unterscheidet vier, im allgemeinen dem lat ent- sprechende Konjugationen. Bei der L Konjugation unterläßt es bo., die Klasse auf edz anzugeben; doch kennt er solche verb. auf edz, so: ru§i- nedzu bo. 154; bgnedzu bo. 162, 200 (220), 202 (222); lukredzu bo. 152, 135, inyiedzu bo. v. S. 24, 32 etc. Die nach der lY. gehen- den verb. auf esku werden hingegen besonders hervorgehoben. Die Endung der 11. Konjugation ist eare, bei bo. ere, also: putere, videre, §edere etc. bo. 75. €L L Konjugation (are). bo. 76 schreibt: kalkgmu, kalkamu und kglkgmu in der 1. pers. plur.; wie schon oben bemerkt scheint bo. über den gedeckten Kehllaut selbst nicht ganz klar gewesen zu sein; es ist in allen hier in Frage kommenden For- men stets: kglkgmu zu schreiben; cf. pg. 7. Das imperf. ist durchgängig mit 9, nicht a zu schreiben, bo. 77 bedient sich plötzlich zur Bildung der „künftigen Zeit'' in der 3. pers. plur. der Form: vom gegen va bo. 62. Weigand, s. Jahroabericht. 2 — 18 — bo. n hat auch an dieser Stelle: va. bo. 82, 87, 91, 96 haben beide Ausgaben: yorn. ß. TL Konjugation (ere, meist eare). y. ni. Konjugation (öre). bo.I, 85 hat in der 2. pers. sing, imperf. arupea, bo. 11 arupeai; die letztere Form ist richtig, wie ath. 46. fnr das pari praes. hat bo. 89: arupsendalui, arupsendu; ath. 46 findet sich: arupundalui, arupundu. cf. Abschnitt D VIII C: dzikgndu. 6. IV. Konjugation (ire). aa. avdzire. bo. scheint den Übergang von — dzire in — dzgre nicht zu kennen. bo. 90 im imperf. hat: avdeamu, nicht avdiamu. cf. OL WaL 91. im Imperativ schreibt bo. 92: auzi gegen avzi bo. 89. bb. florire, floresku. Die mit den Formen von avdzire übereinstimmenden Tempora von floresku hätten ausgelassen werden können. Über die Brechung des e zu ea in florea§te cf. pg. 7, 8, wie aleadze. Ebensowenig wie die Verba auf gre (avdzgre Aorist avdz^i) kennt bo. die Verba auf gsku: nkgldzgsku, zburgsku. Viel- leicht hat er sie auch absichtlich nicht angegeben, weil sie von der lateinischen Form zu sehr abweichen. 2. Passivum. Nach bo. 98, 99 erfolgt die Bildung des Passivimis im ar. mit dem Personal-pron. und in einigen Temporibus mit fiire. ath. 54, 55 kennt die Bildung mit dem Personal-pron. nicht; er bildet das Passivum vielmehr durchgängig mit fiire. OL WaL 96 sagt: „Bei den Olympo-Walachen ist die Bildung mit Kire unstatthaft, sie ist eine künstliche Form bei bo. und ath." Das perf. bo. 100 dürfte kaum in Gebrauch sein; es ist nach franz. Muster gebildet, bo. 99, 100 schreibt: kglkatu, g; das part perf. ist im Passivum also veränderlich, hingegen bleibt das part per£ beim verb. refleiivum unverändert, so keptinatg bo. 103. — 19 — (L Reflexive Verben. bo. 102 schreibt in der 3. pers. sing, praes. Seaptinp, da- gegen im plur. Mepting bo. 103, richtig beim Imperativ: Seaptin^ bo. 104. Septinarimu ist eine sehr interessante Form, wie avurim, farim etc. cf. pg. 16. Septinare bo. 106, übersetzt mit: sich kämmen, heißt nur: kämmen, Meptinatu, g bo. 106 ist kein inf., sondern part, wie bo» selbst sagt, darf also nicht übersetzt werden: gekämmt tvor- den (werden ist Druckfehler für worden) sein, sondern: einer , der gekämmt worden ist, gekämmi, e. Unpersönliche Verben. didea ploae es gab Begen, es regnete bo. 106, ebenso didea neao, gr^ndine bo. 107, dagegen dedea bo. 108. Über den Wechsel von e und i bei bo. siehe Abschnitt D VI C. undzeaste hat bo. 107 die Bedeutung: es gebührt sich, da- gegen bo. 131: es ist ähnlich. lipseaäte es muas, es ist nötig; es fehlt kommt auch als persönliches Verb vor, so: Arom. U lipsesku ich bratiche; lipsii bo. 183 (203) ich habe verfehlt. se agudeaäte bo. 107 es ereignet sich, von agudesku bo. 171, 207 (227) ich treffe, begegne, schlage. se avde, se dzitse, se veade (bo. dial. E. vede) sind keine eigentlichen Impersonalia; in der Anmerkung bo. 107 zeigt er, daß er nicht im klaren ist über diese „unpersönlichen'' Verben, er fühlt selbst, daß sie mehr passive Bedeutung be- sitzen, wie „der leidenden Art** andeutet. Davon unterscheidet er „mittlere** unpersönliche Zeitwörter; was er damit sagen will, ist nicht ersichtlich. f. Unregelmäßige Verben. Für loamu bo. 111 ist häufiger luamu; o und u wechseln bei bo., ebenso wie die Schreibweise von e und i siehe Abschnitt DVI. 2* — 20 — Für dendalui, dendu bo. 110 schreiben ath. 51 und obed. 280 dändalui, dändu. Neben biundu bo. 115 hat ath. 51 noch beundu. g. Zusammengesetzte Verben. Die von bo. als „zusammengesetzte'^ bezeichneten Verben besonders zu behandeln, ist überflüssig. Diese Begel ist ge- künstelt, die darin genannten Verben sind fast sämtlich eigene Bildung, vor allem die mit re und res zusanmiengesetzten. Für resaru bo. 116 hat ArouL TL: argsar und obed« ar^sarire; revedu klingt stark an lat an. Von den mit dis zusanmiengesetzten konmien im ar. folgende vor: dislegu ArouL 11 binde los, wie bo. 115. displgtit enttoirrt ArouL II hängt wohl mit dispUtesku ich drehe auf bo. 116 zusammen. diskarku lade ab ArouL II, wie bo. 1 16. Die anderen dürften kaum gebräuchlich sein. h. Participium. (pari) bo. 116 unterscheidet ein thätiges und ein leidendes part, entsprechend dem lat. pari praes. u. per£ Das erste bleibt unverändert, das part perf. wird wie ein adj. behandelt Wie schon erwähnt, bedient man sich zur Bildung der zusammen- gesetzten Verbalformen, mit Ausnahme des Passiyums, im ar. der feuL-Form des part perf. Die bo. 117 angegebene Um- schreibung mit atselu tsi für das part praes. ist überflüssig. E. Praeposition. (praep.) preste bo. 117 über neben pisti Arom. II, obed. 366; ebenso pri auf, ArouL IL sub, presub sind selten gebräuchliche Formen; sub findet sich nur noch OL WaL 85, sonst konmien sub und presub nirgends vor, doch su, sum, sup, suntu, sumtu. de, di von, aus hätten zusanunengefaßt werden sollen. — 21 — la zu, bei; franz. ä, chez; Arom. II nach, kontra bo. 118 ist el. W. lat, doch kgtrg ist gebräuchlicL Außerdem fehlen bei bo. eine Anzahl praep., vor allem solche, die aus mehreren Teilen bestehen, wie fgrp ohne, afoar^ di ausser etc., welche er meist als adv. anfuhrt a und tru fehlen ebenfalls. Die Schreibweisen tp, tri, ti für trg und tu für tru kennt bo. nicht F. Adverbium, (adv.) Über den Begriff des adv. (Nebenwortes) ist sich bo. ziem- lich unklar; er rechnet dazu Alles, was er sonst nicht unter- zubringen weiß. Unter seinen „Nebenwörtem*' finden sich außer adv. Yerbalformen, Eonjimktionen, praep. etc. bunt durch- einander. Die Einteilung der adv. ist wenig übersichtlich und nicht treffend« Statt eine möglichst geringe Anzahl von ein- zelnen Gattungen aufzustellen, verfugt bo. allein über je 4 verschiedene Arten der adv. des Ortes und der Zeit und 31 andere. Wir finden die sonderbarsten Ausdrücke, wie: der Überredung, der Teilung, der Erstattung, des Rufens etc., Be- zeichnungen, welche meist gar nicht passend gewählt sind« bo 118. für: kulaltadzu sagt man: aoaltadzu OL WaL 84. für kulonainte sagt man auch aklonginte. antsertsu ist nicht voriges Jahr sondern vorvoriges Jahr vom lat anno tertio. in ante tsi ist eine auffallige, kaum gebrauchliche Form. vleku ist Metathesis für vekl'u, ebenso: vleke bo.201 (221). bo. 119. di au inkolo, di auinante scheinen selten. di au äi kulea, kate (kgte) verunu oarg, k9n(do)tsido sind wenig gebrauchlich; für immer sagt man im ar. totu di ung, wie bo. auch richtig angiebt, und abgekürzt: totunp. Die jetzige gewöhnliche Form für au ist auä, auatse. inko, eigentlich inkoa; Arom. 11 fikQa, fikoatse hierher, näher nicht hier; auch bei bo. 142 inko hierher. bo. 120. für inuntru hat Arom. U nguntru drinnen, auch njintru, nuBtru. für al'ura hat Ol. Wal. 83 alyure, ath. 61 alyiurea. — 22 — indireptu ist falsch für: indreptu, wie bo. 121, 122 richtig schreibt far di indreapta und di instanga hat OL WaL 83: di andreapta und di nastanga. di inpade; in pade am Bodenj so dan. 45: m pade, eben- so ArouL IL Das zweite „Woher 9^*^ — 3. Zeile von unten — muß „Wo- durch 9^*^ heißen. bo. 121. indreptu biUig^ im Sinne von gerecht, „scharren- weise"' ist Druckfehler far: y^charenweise^^, bo. 122. a intgne schreibt bo. an dieser Stelle, gegen a intenea bo. 42. auffallig ist die Bildung: daoatsi. ka bunoarg, von bung oarg, wie im dr. zum Beispiel^ tote, mapari ist wohl entstanden aus : ma -j- pare aber es scheint, d, L als wie. maltu aus ma -|- altu. vrtosu, volle Form ist: vgrtosu, so auch Arom. H. katu tsido ist kaum gebräuchlich. bo. 123. mizie ist alb., bei dan. 33 mezie. di presteaneu ist ein sonderbarer, sonst nicht vorkonmien- der Ausdruck far mit Oewali. bilee. Lex. hat: bileaug Unglück, Not ebenso bo. 201 (221). anarga allmählich; bei kav. 181 ohne vorhergehendes: kgteku. bo. 124. nadeveru findet sich sonst nicht im ar., dafar: di alifia, auch bo. 198 (218) gebraucht no nein, ist falsch; man sagt nu dafar. di ku totalui von bo. bald in einem Worte, bald getrennt geschrieben; di akutotalui bo. 202 (222), 173. niforse vielleicht ist ein sehr verdächtiges Wort bo. 125. hei ist intj., nicht adv., richtige Schreibweise ist: hai oder *ai. Arom. U, OL WaL 87: haidi. G. Konjunktion, (konj.) Auch hier finden sich manche Unklarheiten; bo. 127 trg wegen ist praep. und heißt „/ur". ma putsing bo. 127 ist adv.; — 23 - bo. 126 wird ein vollständiger Satz als konj. angefahrt: seste kg se agudeaäte wenn es sich trifft, bo. 126. Über ahtgntu cf. pg. 13. kgtrg tsi heißt ursprünglich: toarum, wofür, ebenso wie kgtse Arom. II; in dieser Bedeutung auch bo. 146, 162. OL Wal 86 übersetzt: kätse auch mit weil; sonst heisst weil im ar. kg (lat quod). bo. 127. tra si damit; OL WaL 86 hat: tri si, ta si deprikg, sonst nicht zu finden, ist zusammengesetzt aus: de pri kg, wohl von bo. ef. W. inkanu, bo. 172 inkanai ist schwer zu erklären. H. Interjektion, (intj). Wie bei adv. und konj. sind auch hier Bildungen vor- handen, die mit dem Begriff intj. gar nichts zu thun haben, so bo. 128 surpg te, Tea tsi kaplu, tsene tse gura etc. bo. 128. bravo, evge, alegro, vivat sind aus anderen Sprachen entlehnt. surpg von surpu ich werfe ab Arom. IL l'ea tsi kaplu eigentlich: nimm dir den Kopf, oarg tse lae Zeit {sei) dir schwarz^ unglücklich. u übersetzt bo. mit fu; vielleicht meint er pfui. Sonst habe ich nichts über diese intj. fijiden können. pekatu schade = gr. xQl/ia Verbrechen, bei obed. 366 auch schade (franz. donmiage). ni. Syntax. A. Artikel a. Übereinstimmung des art. mit dem subst in Genus, Kasus, Numerus, art. steht hinter dem Nomen. b. Der bestimmte art fällt weg, wenn dem Nomen atselu, aistu vorausgehen. Diese vertreten einfach den art c Der bestimmte art muss stehen, wenn atselu, aistu mit einem adj. dem Nomen folgen; ist schon bo. 30 — 33 von atselu erwähnt — 24 — B. Nomon. Beim Akkusatiy erwähnt bo. den adverbialen Gebrauch des Wortes kasg and einige acc. des Ortes (Stadtenamen) ohne praep. Weshalb einige Städtenamen mit, andere ohne praep. stehen, sagt bo. nicht Er bildet femer nach lat Muster einen Ablativ mit di la, wie schon bei der Deklination bo. 18 etc. Die Regel über den Gebrauch des acc. nach Komparativ und Superlativ bo. 134, 135 ist unrichtig, denn beim Vergleich steht der aca nicht, sondern der nom. Nach praep., wie di, tru steht im ar. immer der acc; diese Regel beim Superlativ besonders hervorzuheben, ist also überflüssig, kama intreag^ tru minte heisst nicht bescheidenste, sondern die an Verstand vollste, die vemünfligste. Die deklinabeln nuuL stimmen mit dem nomen in senus, numerus, casus überein. Bei Zahlwörtern über zehn fügü man zwischen num. und subst. di ein; bei yinyitsi xwanxig fehlt dieses di, bo. 43. Gründe dafür giebt bo. nicht an. Ebenso kommt das di bei Nachstellung des num. in WegfalL C. Die Kapitel über Pronomen und Verbum geben zu Be- merkungen keinen Anlaß. D. Praeposition, Adverb, Konjunktion, Interjektion. bo. 141 stellt die Behauptung auf, daß die praep. öfters den verb. vorgesetzt werden, so: inante-imnare etc. bo. 140. Derartige Bildungen sind nicht ar., ebensowenig wie Zusam- mensetzungen von praep. und subst.: d'inante uboru Vorhof bo. 164. bo. 142. Für das erste werden ist in beiden Ausgaben kömien einzusetzen: „a//e adv. können vor- und nachgesetzt iverden^, will bo. sicherlich sagen. Die Anmerkung, bo. 142, ist falsch. Nicht adv., sondern subst nehmen art. zu sich und werden als acc der Zeit ad- verbial gebraucht, dimgneatsa und seara sind besser und richtiger mit: am Morgen, am Abend wiederzugeben. — 25 — bo. 143. Die hier gegebenen Regeln sind unzulänglich. Über 39 und den Konjunktiv nach 39 spricht bo. überhaupt nicht, dikara heißt bo. 143 weü, bo. 140 nachdem, bo. 127 also, Arom. II hat di kara in der Bedeutung als. Aus der Anmerkung bo.l43, die über die Stellung der konj. handelt, ist nichts klares zu ersehen. bo. 143 schreibt ah! ach, gegen a! bo. 128. Arom. II hat ai! Die Anmerkung bo. 144 ist überflüssig. Der Ausdruck: vai di tine ist gebräuchlich, aber kein Ablativ; swrpg te di autse ist ein Befehlssatz, keine intj. lY. Bemerkimgen zn den romaniBclien, griechiBchen und deutschen Gesprächen bo. 145 bis 191 (211). Die hier gemachten Bemerkungen beziehen sich in der Hauptsache auf den Stil und Eigentümlichkeiten; über das Sprachliche verweise ich auf das „Glossar^. A. Erstes Gesprach (bo. 145—147). bo. 145. Der Satz: „Ne doamne bis sg me prindg'* ist sehr schwülstig gebaut kunoagtire Bekanntschaft, Kennenlernen ist ein auffiUlig ge- bildeter inf. Arom. U kunosku ich kenne, lerne kennen würde inf. kunodtere ergeben, kunoaätire femer bo. 181 (201), 188 (208). obed. 347 hat: cunöscere. Davon gebildet: kunusku- toru, ebenfalls bo. 145, bekannt, Bekannter. Yg remgnu ligatu ich werde verbunden bleiben, ist eigene Bildung nach franz. Muster, ligatu heißt: ge-, nicht verbun^ den. Arom. II hat ligät gebunden, umunckelt; för remgnu hat Arom. 11: argmün; bo. 152 hat aremanemu. bo. 146. ma multu, auch mamultu mehr, bo. 122, 208 (228); hier frei mit: ach ja übersetzt bo. 147. k^ätiga im ar. die Sorge, der Kummer; ebenso: dan. 27, 34. verb. dazu kgStigu im ar. und altrum. (Matei VI, — 26 — 28 bei ga. I, 22) ich kümmere mich, hingegen dr. ich getvinne; so: ga. II, 403 caätig, und subst cäätiga «= gain, profit. Lex. kpStsig Aufmerksamkeit, Sorge. B. Zweites Gespräch (bo. 147—149). bo. 148. §temutlu heißt: Lager aus Streu bereitet, von lat stemo, nicht: Federbett. Der Aromune kennt das Federbett gar nicht; bo. 156 BeU. layie ungenau für Igyie, wie Arom.II. Dafür auch: yil'ie (Arom. 11); davon: layitsesku ich spiegele, glänze, bo. 207 (227). bo. 149. luguriile hängt vielleicht mit lukru ^rftct/, Ding zusammen, bedeutet aber nur: Ding, Sache, nicht Arbeit. C. Drittes Gespräcli (bo. 149—154). bo. 150. trg täudg urunderbar; von tSudg Wunder; alb., slav. Wort; kav. 196: täudie. verb. dazu: t§udisesku ich wun- dere; AronL n und bo. 189 (209); im dr. bedeutet tsud9 Ärger. 89 ni te amu ist eine sehr gekünstelte, nicht ar. Aus- drucksweise. bo. 151. Viena in Wien ebenso Lifiie in Polen ohne praep.; in diesen Fällen fehlt die praep. bald, bald steht sie; eine Regel darüber giebt bo. nicht an cf. pg. 24. in dorn aäteptatg in Schmerz, Sehnsttcht erwartet; frei mit unUkommen übersetzt D. Viertes und fünftes Gespräch (bo. 154—161) bieten keinen Anlaß zu Bemerkungen. E. Sechstes Gespräch (bo. 161—163). bo. 161. am aber, auch amu, wie dan. 4, 21, 49; außer- dem heißt aber: ma, vom lat magis; ma ist das gebräuchliche rumänische Wort für aber, am ist wahrscheinlich türk. ama, amma (ebenso im bulgarischen und serbischen). Verschieden von diesem am ist amo (obed. 339) = akum jetzt, ebenso Arom. II. bo. 162. S9 ni banedzi daß du mir lebest, ist die gewöhn- — 27 — liehe ar. Dankesformel, nicht die bo. 153 angeführte: y^ ginemeskiL diskloatÖ9 von disklotäu (auch klotsu) ich brüte aus^ von klotse, kloatse (kav. 201 klotög) Bruthenne^ slay. kloöi mit Olucksen vielleicht zusammenhängend, klotse ist eine Henne, die brütet, oder Junge bei sich hat, zum Unterschiede von gering. nutsi este Tertate; nutsi ist nu tsi zu schreiben. Tertate ist entweder Druckfehler för: Tertatu, dann wäre der Sinn: nicht ist dir erlaubt, oder Tertate ist Erfindung bo.'s, dann lautete die Übersetzung: nicht ist dir Erlaubnis, In diesem Sinne schreibt bo. für Tertate: TertgtSune bo. 183 (203). F. Siebentes Gespräch (bo. 163—166). bo. 163. sufietu soru etwa: Seele von einer Schwester, Her- xensschwester. purtareae2t» Tragen; zu ergänzen ist: von Möbeln und Ha/us- geraten, d. i. ÄusxMhen. pgrinte eig. Vertoandter, bei bo. f. B. Vater\ nur, um einen Geistlichen anzureden, wird das Wort mit Fo^ar wiedergegeben; im plur. EUem, bo. 196 (216) und Arom. 11. bo. 164. d'inante uboru, und bo. 166 uborulu di inante Vorhof y sind falsche, dem d., bez. franz., nachgebildete Zu- sammensetzungen. G. Achtes Gesprich (bo. 166—168). bo. 167. pre avarigg umrherum'; bo. 170: averigg, bo. 178 (198): a verigg. avarigg, vßrigg Kreis', kav. 190: vgrggutsu = lat circulus. yirigg bo. 201 (221); varigg bo. 207 (227). H. Neuntes Gesprach (bo. 168—170). bo. 169. putsinu ma inante wenig vorher ist von bo. nicht übersetzt purtg sehr frei mit hat sich niedergelassen wiedergegeben. Steflu, gekürzte Form für Stefanu bo. 136. bo. 170. i ist statt durch oder mit bis wiedergegeben. — 28 — J. Zehntes Gesprich (bo. 171—183 [203]). bo. 171. aparg ungenau für ap^rg von apgru ich schdäxey. behüte Arom. II. Dieses Wort ist nicht zu verwechseln mit dem von bo. wohl dem lat appareo nachgebildeten aparg (bo. 175) tvar ähnlich, schien, bo. 175. ekstra faptg maSin^ zeigt deutlich, wie skrupel- los bo. in der Erfindung und Bildung von Wörtern und Kon- struktionen verfahrt varkg übersetzt bo. mit Kahn, welche Bedeutung das Wort auch hat, wie auf derselben Seite barkg. Offenbar will aber bo. an dieser Stelle das deutsche Erahn im ar. wiedergeben, wie sich aus dem Zusammenhang ergiebt. Er hielt die Wörter Krahn und Kahn nicht auseinander, sondern war der Meinung, daß Kahn im deutschen eine doppelte Bedeutung besäße. Von der Seite 177 (197) beginnt die pg. 4 angegebene Doppelnunmierierung wegen der Verschiedenheit in bo. I und II. bo. 178 (198) kgtu ni u amu trg mare s^ tse enumeru heißt wörtlich: wie groß ich mir es habe daTM, daß ich dir erzähle,. punu di inante ich stelle vor, beschreibe ist dem Deutschen nachgebildet pun ist dr., im ar. braucht man bagu, das sich auch bei bo. fijidet afla findet statt fand, weil imperf. iu arukg omlu okl'il'i eig. wohin der Mensch {man) die Äugen wirft, d. i wohin man blickt, bo. 179 (199). Die Stelle: ,Jrariosile fisiognomii etc. bis gi di deskriptsione*^ zeigt die gekünstelte Art des bo.'s Stiles; ein Aromune wird eine derartige Schreibweise kaum verstehen. dau inprapa ich gebe mir Mühe^ Eifer, oder ich toiU, ich nehme vor, in prapa «= m prapg hängt wohl mit dem aus dem Slavischen stammenden dr. pripä zusanunen. bo. 181 (201). Die Genitivform meai fehlt bo. 47, wo nur ameai angeführt ist. bo. 183 (203). Die Stelle: „a kui ambratsgndalui bis k^ u voi di tutg inimg" ist wiederum in sehr gekünsteltem Stile abgefaßt — 29 — K. Emes Gespräch (bo. 183 [203]— 191 [211]). bo. 183 (203) ia iu jinu eig. sieh^ wo ich komme, d. i. hier bin ich. reviderea, wie revedu bo. 116, erfundenes Wort; fnr jeden Fall ist das von bo. gebrauchte ngpoi tvieder überflüssig. fratelu mit ari lu, obgleich die Wörter auf e den Artikel le haben. Vielleicht nur Druckfehler. bo. 184 (204). Die Stelle von ,,tora va an bis renoiaskg tr^ mine'' ist wiederum bezeichend f&r bo.'s StiL ung nil'e (ArouL II nil'e) di ori falsch hundertmal, far: ein- tausendmal. inpresionea bo. I und bo. II; bo. I ebenfalls diese Schreib- weise bo. 178 (198), während dort bo. II impresionea hat Die Terschiedene Schreibweise beruht auf der Flüchtigkeit des Ab- druckes, oder sie kann darauf zurückgeführt werden, daß das Wort eigene Bildung bo/s ist bo. 187 (207). ayiusate, sowohl in bo. I, als in bo. II fölsch- lich in einem Wort gedruckt statt: a7(i)usea te eüe, spute dicli Ton ayusesku bo. 151. y. Fabeln und Erz&hlimgen, Der folgende V. Teil enthält links eine gemäßigt phone- tische Transskription der Texte in bo.'s Grammatik, rechts eine wortgetreue Übersetzung, daran schließen sich unter C die notigen Bemerkungen zu den Texten, soweit sie anderswo keinen Platz fanden. — 30 — A. Phonetische Umschrift. a. Fabule, ikg ParamiiO'e §i Istorii alepte. 1. Dikumu yiriu, a§i se duku. bo. 192 (212). Luplu ariKi di in stungg ung oae, äi u purta tru peätereao S9 u mgkg ku pake. Akolo iu imna Ti ese leulu in kale, §i Ti arake oaia; atuntsea stgtundu luplu di diparte, Ti dzitse: Ku neindreptate ni u lo§i, nu ya 39 u inker(fise§ti. E leulu aris^ndalui Ti dzise: Nakg §itu u aimeastire di la oaspile atgu? 2. Nunquam est fidelis societas cum potente. bo. 192 (212). Leulu, gumarlu si vulpea fetserg sotsil'e §i eöirg a avinare, ma ku ahtare ligare, itsido tsi sg akatsg sg u inpartg nidzg elX Eara avinarg multu, dzitse leulu a gomarlui: Ta äi le inparte ku minte. A§i le fatse gomarlu trei egali pgrtsi, §i le bag9 di inante dzikgndu: Loatsi yq karetsido atsea tsi lu ariseaste. Atuntsea leulu se nirgeaäte pre nedukirea a gomar- lui, lu bag9 in gosu, si l'i vears^ matsile. Dupg aista dzitse a Yulpil'i S9 le inpartp; e ia le Ta §i le fatse unu stogu, &i trg ia tsenu vrtosu putsinu. Vidzundu leulu aista, Ti dzitse: Kare te invitsg sg inpartsi a§i ku minte? Si ia Ti respune: Pgtsirea a gomarlui. 3. Luplu mutg perlu, ma nu mintea. bo. 192 (212). Luplu kgdzu in t§arku, si tra S9 skap^ di perikulu rugg ku dzuratu sg lu l'art^, k^ tru bana lui nu ya sg mgkg käme, ma iergi §i r^ditsini, ikg ma pesti; §i ku aistp konditsione — 31 — B. Obersetzung. a. Fabelii,oderMärchen und ausgewählte Geschichten. 1. Wie sie kommen, so gehen sie. Der Wolf raubte aus einer Hürde ein Schaff und trug es in (seine) Höhle, daß er es in Ruhe verzehrte. Dort, wo er ging, kommt ihm der Löwe auf dem Wege entgegen, und entreißt ihm das Schaf; darauf sagt der in der Feme stehende Wolf zu ihm: „Mit Unrecht hast du es mir genonmien, nicht wirst du Nutzen davon haben.'' und der Löwe sagte ihm lachend: „Und hast du es etwa (als) Geschenk deines Freundes?'' 2. Gesellschaft mit dem Mächtigen gewährt uns nie Sicherheit Der Löwe, der Esel und der Fuchs machten Gesellschaft und gingen auf (die) Jagd, (aber) mit der Verabredung, daß sie alles, was sie fangen, unter sich verteilen. Als sie viel eijagten (erjagt hatten), sagt der Löwe zum Esel: „Ninmi und teile es mit Verstand! So macht der Esel drei gleiche Teile, und legt sie vor (hin), indem er sagt: „Nehmt euch jeder das, was ihm gefaUt!" Darauf erzürnt sich der Löwe über den Unverstand des Esels, schlägt ihn nieder, und gießt (reißt) ihm die Eingeweide heraus. Hierauf sagt er dem Fuchs, daß er es teile; und derselbe nimmt es und macht daraus einen Haufen, und behielt für sich sehr wenig. Als der Löwe dieses sieht, sagt er zu ihm: „Wer lehrt dich, daß du so verständig teilst?" Und er antwortet ihm: ,J)as Schicksal des Esels." 3. Der Wolf wechselt das Haar, aber nicht den Verstand. Der Wolf fiel in eine Schlinge, und damit er aus der Gefahr entrinne, bat er mit einem Schwur, daß sie ihn befreiten, denn er werde in seinem Leben nicht (wieder) Fleisch ver- — 32 — lu l9sar9. Eara intrg tra ung pgdure makgtu vidzu onu porku tsi se intevglea tni muzgg unei barg, dzise: Aistu na- deveru ya 39 fiibg pesku, §i tra oar^ lu tSukuti. 4. Skoatirea a rgului este urutu lukru. bo. 193 (213). Eallu P9§tea sglggitu pre un^ vrtosu muäat^ livade, tsi se adgpa di unu izvora, a kui apa era limpid^ ka kristale. Unu tserbu yinea §i Ti kuturbura apa ku koamile. Ma kara nu putea, 89 §9 skoat9 r9ulu pre elu, iiitrib9 omlu, 89 furi k9 poate ku adzutorlu a lui, S9 lu pidip8eask9. E atselu Ti dzitse: Ne, seste k9 Tel frenlu in gur9, §i se las9, 89 lu in- kalik9. Eara vru §i lu inkalik9, in loku, 39 pidipseask9 tser- bulu, se fetse elu sklavu a omiui. 5. Nu minduesku tutsi a§i, dikumu gresku. bo. 193(213). Luplu al9ga fumitosu 89 afl9 iuva hran9. Vine un'oar9 la un9 kaliy9, §i avde k9 pl9ndze S9rm9nitsa, §i muma, tsi u frikuSa, k9, seste k9 nu se akumtin9 di pl9ngu, tr'oar9 va 89 te dau a luplui. Luplu aydzindu aista, äedzu mult9 oar9 afoar9 si a&tepta ku gur9 k9skat9. Ma kara intunik9 §i S9r- m9nitsa se akumtina, intsipu muma 89 u di8nard9, §i 89 Ti dzik9: Nu ai frik9, dasuru ameu, k9, seste k9 jine luplu, ya 89 lu y9t9m9mu ku sula aista di fieru. Kara aydzi luplu ahtare greaur9, fiidzi inyirinatu dzik9ndu: Tru aista kaliy9 alte minduesku §i alte faku. - 33 — zehren, sondern Kräuter und Wurzeln, oder aber Fische; und unter dieser Bedingung ließen sie (ließ man) ihn freL Als er in einen Wald eintrat (und) weil er schon ein Schwein sah, welches sich im Schlamm eines Sumpfes wälzte, sagte er: ,J)as wird wahrlich ein Fisch sein/^ Und sogleich erschlug (tötete) er es. 4. Das Heryorlangen des Schlechten (die Rache) ist ein häßliches Werk Das Pferd weidete frei auf einer sehr schonen Wiese, welche sich bewässerte '(bewässert wurde) von einer Quelle, deren Wasser hell war wie Erystall. Ein Hirsch kam und trübte ihm das Wasser mit den Hömem. Aber da es sich nicht an ihm rächen konnte, fragte es den Menschen, ob es ihn (den Hirsch) mit seiner Hülfe bestrafen könnte, und dieser sagt zu ihm: „Ja, wenn du den Zügel ins Maul nimmst, und zu- lasse, daß er es besteiget Als es wollte, und er es bestieg, machte es sich, anstatt daß es den Hirdch bestrafte, zum Sklaven des Menschen. 5. Nicht alle denken so, wie sie reden. Der Wolf eilte hungrig, daß er irgendwo Nahrung finde. Er kam einmal an eine Hütte, und hört, daß das kleine Kind weint^ und die Mutter, welche es erschreckte (mit den Worten), daß, wenn es nicht anhielte mit Weinen, sogleich will ich dich dem Wolfe geben. Der WoK, dieses hörend, saß lange Zeit draußen und wartete mit weitgeö&etem Maule. Aber als es dunkel wurde, und das kleine Kind aufhörte (zu wei- nen), fing die Mutter an, ihm zu schmeicheln und ihm zu ss^en: „Habe keine Furcht (fürchte dich nicht), mein Lieb- ling, denn, wenn der Wolf kommt, werden wir ihn mit diesem Spieß von Eisen töten." Als der Wolf solche Worte hörte, floh er betrübt und sagte: „In dieser Hütte denken sie anders und anders handeln sie." Weigand, 8. Jahresbericht. 3 — 34 — 6. Atsea, tsi e tru 1119119, nu 5 mintSun9. bo. 193(213). Trekundu iinu k9ne unn r9u ku käme in gar9, 6i vidzuB- du tra apa umbra a lni, mindui^ k9 bukata atsea, tsi Ti se vedea in gosu este ma mare dik9tu atsea, tsi avea in gur9; a§i l9S9ndu atsea, tsi avea in gar9, tra S9 Ta atsea, tsi Ti se yedea, ar9mase f9r9 di daule. 7. Diparte di ma yrtoslu di tine. bo. 194 (214). B911IU adutsea dao oale, un9 di t8erin9, e alanto di aram9; ii atsea di t8erin9 dzitsea atseFei di ram9: Diparte di mine noat9, §i nu aproape; k9 S9 furi k9 dai di mine, me faku tut9 spit89, äi S9 nu yruri eu, S9 dau di tine. 8. Ind9rlu ku d9ma a lui bag9 minte. bo« 194 (214). Eorbulu ariki un9 bukat9 di käme; §i azbur9 pre unu arbure, S9 u m9nk9. Yulpea, tsi lu vidzu §i avea mare apetitu, S9 u m9nk9; se dutee kurundu sub arbure, §i intsipu, S9 alayd9 korbulu dzisendalui: tsi muäatu pul'u e§ti! ah9rdzai, S9 fiii amire a puilor, sera aveai boatse; ma pekatu ahtare mu§atu pul'u, S9 nu aib9 boatse! Eorbulu avdzindu aiste al9yd9täuni se umfl9, §i tra S9 nu minduiask9 yulpea, k9 este £91^ boatse, diäkl'ide gura, tra S9 spun9 boatsea, §i kamea Ti kade di in gur9 ingosu, tr'oar9 u ariki yulpea, §i aris9ndalui pre sub budz9 Ti dzise: Tute le ai, korbe, ma minte tse lipseaSte. — 35 — 6. Das, was in der Hand ist, ist keine Lüge. Als ein Hund an einem Flusse mit Fleisch im Maule Yornberkam, und im Wasser seinen Schatten sah, glaubte er, daß jenes Stück, welches ihm unten erschien, größer sei als jenes, welches er im Maule hatte; so blieb er, da er jenes, das er im Maule hatte, losließ, damit er jenes nehme, das ihm erschien, ohne die beiden. 7. Entfernt von dem Stärkeren als du. (Halte dich fem von dem Stärkeren). Der Fluß führte zwei Töpfe (mit sich), einen von Thon, und einen anderen von Kupfer; und der von Thon sagte zu dem von Kupfer: ,gEntfemt von mir schwinmie, und nicht nahe; denn, wenn es wäre, daß du an mich giebst (denn wenn du an mich stößt), werde ich zu lauter Scherben (?), auch wenn ich nicht an dich stoßen wollte. 8. Der unerfahrene nimmt sich mit seinem Schaden (erst wenn er den Schaden hat) in acht. Der Rabe raubte ein Stück Fleisch und flog auf einen Baum, um es zu fressen. Der Fuchs, der ihn sah, hatte auch großes Verlangen, es zu fressen; er geht eilends unter (den) Baum, und begann den Raben zu loben, indem er sagte: „0 was für ein schöner Vogel bist du! du verdientest, Kidser der Vögel zu sein, wenn (es wäre, daß) du eine Stimme hättest; aber, schade, daß solch ein schöner Vogel keine Stimme hat!^ Als der Rabe diese Lobhudeleien hörte, blähte er sich auf, und damit der Fuchs nicht denken sollte, daß er ohne Stimme ist (sei), machte er den Schnabel auf, damit er die (seine) Stimme zeigte, und das Fleisch fallt ihm aus (dem) Schnabel herab; sogleich ergrifiF es der Fuchs und lachend (auf unter Lippe) sagte er zu ihm: „Alles (es) hast du, Rabe, nur Ver- stand (welcher) fehlt !^ 'fi — 36 — 9. Muldze lapte, §i nu skoate spndzi; nemalo tse este 19119 61 nu Melea. bo. 194 (214). Tra unu loku rmg Yedu9 avea 11119 ^^' ^^^® k9n(lo vrea, 39 ri Ta l9na, u timdea r9u, k9 t9ra di adunu ku l9na §i karnea; Si oaia Ti dzitse ku doru: Tsi ni intsaSi Eelea ku foarfika, kanda vrei, 39 me bileäti, nu 39 me tundad? Seste k9 te lipseaSte käme, doanm9, lasi 7in9 hasaplu §i elu va 89 me tal'e tr'oar9; e seste k9 te lipseaSte l9n9, lasi 7in9 barberlu, 89 me tund9 öi S9 me 8kap9. 10. Se induper9 orbulu di muru, §i 1 i se pare, k9 ma inkolo nu este loku. bo. 194 (214). Unu öoariku se n9sku tru unu k9nistru, §i nu m9nka alt9, ma nutsi Se agudi un'oar9, S9 eas9 di in k9nistru, §i kara afl9 alte multe pl9si di gele, dzise: di minte tsi portu! eu mindueamu, k9 nu este alt9 kas9 afoar9 di k9nistrulu ameu. 11. FitSorl i atsel i ku minte pl9ngu ma inante di tsi Ti Ta foamea. bo. 195 (215). Porkulu agrulu äedea un9 dzu9 ^^^ arbure, §i intruksea dintsil'i. E vulpea, tsi tretsea pre akolo, lu vidzu sub unu arbure. K9tr9 tsi £919 yerun9 lipsire tse intrukseäti dintsil'i? Si atselu, respuse: Nu u faku inkotu, k9 seste k9 ni yine nea- pandiksita verun^ lipsire, S9 Ti amu indreptsi, tra S9 nu §edu atuntsea, S9 Ti intruksesku, k9nd9 S9 me lipseask9. 12. Atsea, tsi nu prinde omlu, niSoru u tsine tr$ tsiva. bo. 195 (215). Akolo, iu se mintea kukotlu tru kuprie, afl9 un9 dia- mant9 §i yru, S9 u m9iik9, ma nu putea; k9 nu este tr9 m9n- — 37 - 9. Melke Milch, und ziehe nicht Blut heraus, begnüge dich mit der Wolle, und nimm nicht das ganze FelL An einem Orte hatte eine Witwe ein Scha^ die, wenn sie ihm die Wolle nehmen wollte, es schlecht schor, denn sie schnitt zugleich mit der Wolle auch das Fleisch ab; und das Schaf sagt ihr mit Kummer: „Was stichst du mir das Fell mit der Schere, als ob du mir die Haut abziehen wolltest, nicht (aber) mich scheren? Wenn (es) dir (an) Fleisch fehlt, Herrin, laß den Fleischer konmien, und er wird mich sogleich abschlach- ten; aber wenn dir die Wolle fehlt, laß den Barbier konmien, daß er mich schere und erlöse!'^ 10. Der Blinde lehnt sich an (die) Mauer, und es scheint ihm, daß jenseits kein Ort (nichts) ist Eine Maus wurde in einem Korbe geboren, und &aß nichts anderes, als Nüsse. Einmal traf es sich, daß sie aus (in) (dem) Korbe herausging, und als sie viele andere Arten von Speisen fand, sagte sie: „0 an Verstand, was trage ich! (0 wie ver* standig bin ich!) ich glaubte, daß es kein anderes Haus außer meinem Korbe gäbe.^ 11. Die verständigen Kinder weinen eher, als sie der Hunger erfaßt. Das Wildschwein saß eines Tages unter einem Baimie und wetzte die Zahne. Und der Fuchs, welcher dort vorüber- ging, sah es unter dem Baume. „Warum wetzest du dir ohne irgend welche Notwendigkeit die Zahne?*' und jenes antwor- tete: „Nicht thue ich es ohne Gfrund, wenn mir unvermutet irgend eine Notwendigkeit kommt, daß ich sie bereit habe, damit ich nicht (erst) dann sitze, sie zu wetzen, wenn es mir notig ist.'' 12. Das, was der Mensch nicht versteht, hält er leicht für nichts. Dort, wo der Hahn auf dem Kehricht wühlte, fand er einen Diamanten und wollte ihn fressen, konnte aber nicht; — 38 - kare. Atuntsea dzise: Dgmg, kg ahtare muSatg lugurie nu ahgrdzeaSte tsiva! Ma yreamu, Hg amu unu grgtsu di ordzu, dikgtu 11119 ^'^ ahtare ketritsele. 13. Oaspile se kunoaäte tru angusteatsg. bo. 195 (215). Doi oaspitsi fetsea kale di adusu, si aflarg unu ursu. ünu di el'i, kara lu lo &ika, se aling pre arbure, §i se askunse tru fr^ndzi; e alantu, kara vidzu, kg este'perikulu, kgdzu in pade, §i se fetsea, kanda este mortu. Kara vine ursulu Ti anurzi urekl^ile si narea, e atselu, tra sg nu lu kunoaskg ur- sulu, kg este yiu, Sg tsinea adil'area; kg spunu, kg ursulu nu da di trupuri moarte; aSi ku minduirea, kg este mortu, se dipgrtg; e alantu, tsi era tni frgndzile di arburi askuntu, kara se depuse in gosu, lu intrebg, tsi Ti dzise ursulu tru urekTe. Si atselu l'i respuse: ni dimgndg di au inante, sg nu faku kale ku ahtare oaspitsi di kumu esti tu. 14. Atselu, tsi ya, sg fakg rgu, aflg okasione. bo. 196 (216). Luplu yidzundu nellu, iu bea apg di unu izvoru, vrea, sg lu tSukuteaskg. Trg atsea stgtu insusu si indzura nellu, kg kanda Ti kuturbura apa di nu lu Igsa, sg bea; e nellu dzitsea, kg nu este putere, sg kuturburg apa, kg kura di insusu ingosu. Kara se ruäing luplu ku aistu respusu, Ti dzise: Ma anlu, tsi treku, ni indzuraäi pgrintsiri Si nellu fatse, kg anu nu era netsi faptu. Atuntsea dzise luplu: Eu vedu, kg gine §ti, sg dai greau a greilui, §i a§i lu akatsg di lu fetse bukgtsi. — 39 — denn er ist nicht zum Fressen. Da sagte er: „Schade! daß ein solch schönes Ding keinen Nutzen bringt! Lieber wollte ich ein Körnchen Gerste haben, als eintausend solche Steinchen!" 13. Der Freund wird in der Not erkannt. Zwei Freunde machten zusammen eine Beise und fanden einen Bären. Einer von ihnen stieg, als ihn die Furcht ergriff auf einen Baum, und verbarg sich in den Blättern; der andere fiel, als er sah, daß Gefahr war, zu Boden und stellte sich, als ob er tot wäre. Als der Bär kam, beschnupperte er ihm die Ohren und die Nase, und jener hielt, damit (ihn) der Bär nicht er- kenne, daß er lebendig ist, sich den Atem an; denn man er- zählt, daß der Bär sich nicht an toten Körpern vergreift; so entfernte er sich mit dem Gedanken, daß er tot sei; der andere aber, welcher in den Blättern des Baumes verborgen war, fragte ihn, als er sich herunterließ (gelassen hatte), was ihm der Bär in die Ohren sagte (gesagt habe). Und jener ant- wortete ihm: „Mir trug er für die Zukunft au^ daß ich nicht mit solchen Freunden, wie du bist^ reisen solL" 14. Derjenige, welcher Schlechtes thun will, findet Gelegenheit. Als der Wolf das Lamm dort erblickte, wo es aus einer Quelle Wasser trank, wollte er es töten. Deshalb stand er oberhalb und beschimpfte (beschuldigte) das Lamm, als ob es ihm das Wasser trübte und ihn nicht trinken ließe; aber das Lanmi sagte, daß es nicht möglich sei, daß es das Wasser trübe, denn es floß von oben nach unten. Als der WoK sich bei dieser Antwort schämte, aag^ er zu ihm: „Aber im Jahre, welches vergangen ist, hast du mir die Eltern beleidigt'^ und das Lamm sagt, daß es im vergangenen Jahre noch nicht gebo- ren war. Da sagte der Wolf: „Ich sehe, daß du gut ver- stehst, ein Wort dem andern zu geben.^^ Und so ergriff er es und machte es (riß es in) Stücke. — 40 — 15. Zgkonlu fatse tute lukrile niSoare. bo. 196 (216). Yulpea, kare nu avea yidzat9 yerun'oarp leulu, kgndo trg fortung Ti e§i inante, di intene ahtgntu s^ aspare, tsi tip putsinu nu dede petale. A dao oarg ngpoi kpndo lu vidzu, se aspare ne, ma nu ka di intene. E kpndo lu yidzu a trei oar^, nu ma nu avu frikp, ma nikp ahtgntg kuradzg lo, tsi se duse di zburg ku elu. 16. Stranea nu fatse omlu. bo. 196 (216). A gomarlui se aur^, sp poartg lemne, &i kara fddzi di la domnusu se dutse in p^dure, §i afl^ ung Mele di leu, u Ta di se inveaSte tru ia 6i intsipu, sg asparp alante prgvdzi Fudzea dikara di frikp §i oaminl'i §i prgydzile, kg lu tsenea trg leu. Ma kara se skulg unu mare yintu di Ti skulg Kelea &i Ti se spuserg urekl'ile, atuntsea tutsi kurundarg ku puleane §i tSumgdzi di Ti umflarp sumarlu, tra sg Stibg, kg este gu- maru 6i nu aslanu. 17. Luksuria este okasione a multor reetsL bo. 196 (216), 197 (217). Ung Yulpe fumitoasg intrg pre sub ung angustg guyg tru kaliva unui pikuraru, 6i kara yidzu käme §i pgne, Ti yine apetitu di le mgnkg. Apoia Ti se unflg pgntiklu, di nu putea^ sg easg afoarg. Tsi fatse? Intseapg, bq suskirg öi sg alatrg. A§itse ung altg yulpe, tsi tretsea pre akolo, §i aydzi suskirarea a Tei, se aproake di ia, di u intreabg, §i yidzundalui, kg tsi este, Ti dzise: Sedzi tora akolo, iu eSti, pgng sg te dissufii,' si sg te fatsi, dikumu erai kgndo intraSi. — 41 — 15. Die Gewohnheit macht alle Arbeiten leicht. Als der Fuchs, der den Löwen nicht ein einziges Mal gesehen hatte, ihm zufallig entgegenkam, erschrak er zum ersten Male so sehr, daß er um weniges nicht Hufe gab (Fersengeld). Als er ihn zum zweiten Male wiedersah, er- schrak er freilich, aber nicht, wie zuerst. Und als er ihn zum dritten Male erblickte, hatte er nicht nur keine Furcht, sondern nahm (fand) noch soviel Mut, daß er ging und mit ihm sprach. 16. Das Kleid macht nicht den Mann. Dem Esel wurde es verhaßt, Holz zu tragen, und als er von seinem Herrn sich entfernte, geht er in (den) Wald, und findet eine Löwenhaut, nimmt sie und kleidet sich in sie und begann die anderen Tiere zu erschrecken. Daher flohen aus Ftircht sowohl die Menschen, als auch die Tiere, denn sie hielten ihn für (den) Löwen. Aber als sich ein großer (starker) Wind erhob und die Haut von ihm hob (ihm abstreifte) und ihm die (seine) Ohren sich zeigten, da eilten alle mit Prügeln und Stöcken herbei und füllten ihm den Saumsattel, damit er wisse, daß er Esel und nicht Löwe ist (sei). 17. Die Schwelgerei ist (giebt) Gelegenheit zu vielen Schlechtigkeiten. Ein hungriger Fuchs trat unter einem schmalen Loche hindurch in die Hütte eines Schäfers ein, und als er Fleisch und Brot sah, kommt ihm Appetit, und er frißt es. Hernach bläht sich ihm der Wanst auf^ und er konnte nicht heraus- gehen. Was thut er? Er beginnt zu seufren und zu bellen. So nähert sich ihm ein anderer Fuchs, welcher dort vorüber- ging und sein Seufzen hörte, und fragt ihn, und als er sieht, (daß) was es ist, sagte er zu ihm: „Sitze nun dort, wo du bist, bis du (dich) verschnaufet und dich machst, wie du warst, als du eintratest!'^ — 42 — 18. Dultseatsa adutse amareatsg. bo. 197 (217). Tru unu magazp se virsg nere; si muätile vinerj di mgn- ka. Ma kara I9 se alikir9 töitöoarile §i ma nu putea, S9 az- boar9, akolo, iu se nika, dzitsea: laile di noi, kg trp putsin^ hranp 119 keardemu yiatsa. 19. Mintäunoslu, §i 39 furi k9 spune indreptatea nu l'i se kreade. bo. 197 (217). ünu fitäoru, tsi vigFa oile, kanda videa luplu, k9 jine tru kupie, striga multe ori lukrgtorl'i tru adzutoru dzisendu: Adzutatsi, luplu yine inko. Asi se skula lukr9torri äi Ti vinea tru adzutoru, ma kara nu vedea luplu, se tuma napoi la luk- rulu alor. Kara u fetse multe ori ingrin9ndalui, du]Qr9, k9 este mintäunosu. Dup9 atsea vine nadeveru luplu, §i atuntsea intsipu ku l9krini §i mare zgiku, S9 strig9, S9 Ti adzut9, ma lukr9torri §9 minduir9, k9 se ingrinea§te ka mainante, di netsi se minar9; si luplu nu avundu yerun9 &ik9 stinse tuta kupia. 20. Lukurlu §i darea inprapa inbugutsaäte oaminrL bo. 197 (217), 198 (218). Unu aratoru aproape Kündu, 39 moar9 §i kara nu avea ayere, S9 lasa (las9) a fiil'or, ma Ti vru inima, S9 Ti fak9 buni aratori si tSelahtiseritsi, Ti kl'im9 la patu §i I9 dzise: fiil'i amei! voi vedetsi, k9 se apruk'e oara a mortil'i amei. Tuta averea amea k9fbatsi u tru jine, §i va S9 u aflatsi. Dup9 putsin9 oar9 Ti I9S9 ku S9nitate. E Kill'i ku minduirea, k9 avea elu akolo yerunu ^isavru askunsu, loar9 tr oar9 sapile di sapar9 ku mare kurundeats9 tut9 yinea; ^isavru di alifiea nu aflar9, ma yinea di mult9 sapare dau ori aht9ntu frutu dede. - 43 - 18. Die Süssigkeit bringt Bitterkeit (mit sich). In einem Laden wurde Honig vergossen, nnd die Fliegen kamen und fraßen davon. Aber als ihnen die Füße sich an- klebten imd sie nicht mehr wegfliegen konnten, sagten sie dort, wo (als) sie ertranken: ,^Ä.ch, wir unglücklichen! für wenig Nahrung verlieren wir unser Leben.^' 19. Der Lügner, auch wenn es wäre, daß er die Wahr- heit spricht, wird ihm nicht geglaubt Ein Bursche, welcher die Schafe hütete, rief, als ob er den Wolf sähe, daß (wie) er in (die) Herde komme, viele Male die Arbeiter zu Hilfe, indem er sagte: „Helft, der Wolf kommt hierher!^ Deshalb erhoben sich die Arbeiter und kamen ihm zu Hilfe, aber da sie den Wolf nicht sahen, kehrten sie wie- der zu ihrer Arbeit zurück Als er dieses öfters that, um (sie) zu necken, merkten sie, daß er Lügner ist. Hierauf kommt der Wolf in Wahrheit^ und da fing er (der Bursche) an, mit Thränen und großem Geschrei zu rufen, daß sie ihm helfen sollten, aber die Arbeiter dachten sich, daß er sich, wie früher lustig mache, und sie rührten sich auch nicht; und der Wolf, der keinerlei Furcht hatte, vernichtete die ganze Herde. 20. Die Arbeit und der Eifer machen die Menschen reich. Ein Landmann, der nahe (daran) war, zu sterben, rief, (und) als er seinen Söhnen keinen Besitz zu hinterlassen hatte, aber das Herz ihm gern wollte, daß er sie zu guten Land- leuten und Arbeitern mache, sie an das Bett und sagte ihnen: „Meine Söhne! ihr seht, daß die Stunde meines Todes sich genähert hat. Allen meinen Reichtum sucht (ihn) im Wein- berg, und ihr werdet ihn finden!^ Nach wenig Zeit verließ er sie in Gesundheit (d h. er starb). Und die Söhne nahmen mit dem Gedanken, daß er dort irgend einen Schatz verborgen hätte, sogleich die Spaten und gruben mit großer Eile den ganzen Weinberg um; den Schatz fanden sie in Wahrheit nicht, aber der Weinberg gab von (dem) vielen Graben zwei- mal soviel Ertrag. — 44 — b. Istorii §i SpunirL 21. Unu dzudetsu trg adutsere a minte. bo. 198 (218). Stsipiu Emiliulu fetse Roma unu dzudetsu trg adutsere a minte. Doi konsuli se diöputea tru senatu, kare di eri, s^^ se dukg tru gubemie a Ispaniil'i; di aiötsi unu era neavutu, e alantu skl'intSu, §i amendoil'i avea nemalo, tsi Ti defendea» Eara vidzu Emiliulu ahtgnto mare diSputatsie, dzise: Donmil eu aflu trp ^e, sg nu se dukp ne unu ne alantu, kg di doil'i nu ni se umple okrulu. ünu, kg nu are tsiva, e idantu, kg- nets' un' oarg nu se saturg. 22. Karetsido stie, iu lu strgndze ätifla. bo. 198 (218). Paylu Emiliulu konsulu (kondzulu) a Romil'i se dispgrtsi di mureri sa. Oaspitsl'i a lui avea inima rao pre elu §i se dutsea di Ti dzitsea: Nu este mul'ere ta intreagg tru minte? nu este muäatg? Dikara kgtrg tsi, sg u la§i? Ma aistu, tsi ri §tia stepsulu, tra sg spung, kg nu prindu skopolu a lui, kgfbg di l'i aduserg Stiflg, a§i londalui u tru mgng \g dzise: Nu este aistg Stiflg mu&atg? nu este ku mastorie faptg? Ma tsineva di voi nu §tie, iu ni strgndze täitäorlu, afoarg di mine^ tsi u portu. 23. Di tutg dzug eksaminarea a yetil'i a luL bo.l98(218). Tutg dzu9 lipseaste omlu, sg se intreabg. Aista avea zgkonu pi^«gorike§tiI'i filosofi, di intreba sufletlu a lor seara^ kgndo vrea, sg se apung. A kui rgu stgtuSi adzg kontra? Tsi stepsu tse vindikasi? Tru tsi te indrepsesi? Tsi e di- kara ma gine di aistu zgkonu, S9 eksamineaskg omlu vetea a lui dzu9 in dzug, kumu triku tuta dzua. — 45 — Qeschichten und Erzählungen. 21. Ein bemerkenswertes Urteil. Scipio Aemilius faUte in Rom ein bemerkenswertes Urteil. Zwei Konsuln stritten sich im Senat, wer von ihnen zur Ver- waltung Spaniens gehen sollte; von diesen war einer arm, und der andere geizig, und beide hatten genug, die sie ver- teidigten. Als Aemilius so große Streitigkeiten sah, sagte er: ^Ihr Herren! ich finde für gut, daß weder der eine, noch der andere (nach Spanien) geht, denn von beiden füllt sich mir nicht das Auge (beide gefallen mir nicht). Der Eine, weil er nichts hat, und der Andere, weil er sich nie sättigt (er nie genug hat)^ 22. Jeder weiß, wo ihn der Stiefel beengt Der Konsul Roms, Paulus Aemilius trennte sich (hatte sich getrennt) von seinem Weibe. Seine Freunde hatten schlechte Qesinnung über ihn (verdachten ihm das) und gingen und sagten ihm: ,Jst dein Weib nicht verständig? ist sie nicht schon? Also, warum hast du sie verlassen?" Aber jener, der ihr den (ihren) Fehler kannte, verlangte, damit er (ihnen) be- weise, daß sie seine Absicht nicht verstünden, ihm den Stiefel herbeizubringen, und ihn in (die) Hand nehmend, sagte er zu ihnen: „Ist das nicht ein schöner Stiefel? ist er nicht meister- haft gearbeitet? Aber niemand von euch weiß, wo er mir den Fuß drückt, außer mir, der ich ihn trage." 23. Am ganzen Tag die Prüfung seiner selbst Den ganzen Tag muß der Mensch sich fragen (prüfen). Diese Gewohnheit hatten die pythagoräischen Philosophen, daß sie ihre Seele des Abends, wenn sie sich niederlegen wollten, fragten: „Welchem Übel hast du heute widerstanden? Welchen Fehler hast du dir geheilt? Worin hast du dich gebessert?" — Was ist also besser als jene Gewohnheit^ daß der Mensch sich selbst prüfe, wie (ihm) der ganze Tag verlaufen ist? — 46 — 24. Trp aridere tsenire a mare. bo. 199 (219). Unu omu aydzindu, kp oaspile a loi amintg mare ofiMie, se duse, sp Ti oarp. Aistu unflatu di tsenirea a mare, äi fetsendu, kp nu kunoaäte oaspile yekl'u, In intreabp, kare este. Eptrp kare atselu, dikumu era ingrineriku §i disfaptu tm zburire, Ti dzise: ni este zale di tine §i di tutsi alantsi, tsi adzunzetsi pre ahtgri ofikii; kp makptu leloata, kerdutu vederea §i avdzirea ahtgntu, kptu ma nu konoaStetsi oaspetsFi atsel'i vekl'i 25. Semanarea a pprintsilor trp moartea a fumerior. bo. 199 (219). Anaksagorlu, kpndo Ti dederp tra stire, kp muri Kil'u su^ tsi ma doi avea, respuse: Aista, tsi avdu, ne nou este, ne neastiptat^, kp kara esku eu muritoru, §tiamu^ kg fii muritori ya sg nasku. E Esenofonlu, kpndo Ti aduserg habare, kp muri fiil'usu, se agudi, iu adutsea kurbane a dumnidzadzlor, ma tr'atsea nu u Igsg in dzumitate, ma kara dipuse kurona di in kapu, argmase akolo, pgng skulusi Dupg atsea kara intribg ma gine, di tsi §i kumu fii moartea a fiil'u sui, fii makptu avdzi, kg tru oaste dzunea§te muri, tr'oarg §9 l>9g9 kuruna in kapu, fgrg sg Ti se kuturburg sufletlu dikutotidui 26. Egtu adzutg mul'erea rao la karetsido. bo. 199 (219). Trg Ksan^ipa, mul'erea a lu Sokratu, spunu, kg era yrtosu kakisparsitg §i ingarnerikg. Akolo, iu se nira AlKviadlu pre inatea a Tei kgtrg bgrbatu su, intriba Sokratlu, tsi poate sg fiibg di nu u azneaste di in kasg. Atuntsea dzise SokraÜu, — 47 — 24. Hochmut ist lächerlich. Ein Mann, welcher hörte, daß sein Freund hohe Ehren- stellungen erworben habe, ging, ihm Glück zu wünschen. Dieser, aufgeblasen von Hochmut, und sich stellend, als ob er den alten Freund nicht kenne, fragte ihn, wer er sei. Qegen welchen (diesem, ihm), sagte jener, wie er scherzhaft und zum Reden aufgelegt war: „Mir thut es leid um dich und aUe anderen, die ihr zu solchen Ehrenstellungen gelangt; denn sobald ihr sie einnähmet, verlort ihr das Sehen und Hören so sehr, daß ihr eure alten Freunde nicht mehr kennt!" 25. Verhalten (?) der Eltern zum (beim) Tode der An- gehörigen. Als sie dem Anazagoras zu Wissen gaben, das sein Sohn, deren er nur zwei hatte, gestorben sei, antwortete er: „Das, was ich höre, ist weder neu, noch unerwartet, denn, da ich sterblich bin, wußte ich, daß auch sie (die Söhne) werden (wurden) als Sterbliche geboren werden." Und als man dem Xenophon (die) Nachricht brachte (gebracht hatte), daß sein Sohn gestorben sei, ereignete es sich, wo (als) er den Göttern Opfer brachte, (daß) er es (das Opfer) (aber) deshalb nicht zur Hälfte ließ (d. h. er unterbrach die Opferhandlung nicht), son- dern, nachdem er den Kranz vom Kopfe abgelegt hatte, blieb er dort, bis er geendigt hatte. Als er darauf ausfahrlicher fragte, wovon und wie der Tod seines Sohnes gewesen sei, und als er hörte, daß er im Heere in tapferer Weise ge- storben sei, setzte er sich sogleich den Ejranz aufs Haupt, ohne daß er sich die Seele ganz und gar erregte. 26. Wieviel das schlechte Weib bei jedem (einem jeden) hilft Von Xanthippe, dem Weibe des Sokrates erzählt man, daß sie sehr verdorben (schlecht) und zänkisch (?) war. Damals, als Alcibiades sich über ihren Zorn gegen ihren Mann wun- derte, fragte er Sokrates, ob es sein könne, daß er sie nicht — 48 ~ arpvdgnda u ahtare in kasp, potu apoia, 39 araydu ku ma niäoreatsp äi altor afoarp indzurarea §i baterea in al'nrea. 27. Tsenitoru a mare AlMiyiadiu bo. 199 (219), 200 (220). Sokratlu yidzundu AHaviadlu, iu se alpvda ku averea a lui gi ku posesionile a lui, Ti aduse un^ hart$ §i lu b^gp, 39 u aflp akolo A^ina. Kara u aflg, Ti dzise, sg sAg posesio- nile a lui Si kara dzise atselu, kg iuva nu suntu skriate, Ti fatse Sokratlu: Trp atsea dikarea te tseni a marea, inkotu minduitore, kg nu ä netsi tru ung parte a loklui? 28. Mastorie a unui orbu. bo. 200 (220). Unu orbu avea tru ung kofie di ggrdinp a lui 100 di taliri ingrupatg. Yitsinlu a lui, tsi lu yidzu, se dutse unp noapte, Ti disgroapg §i Ti Ta. Dupg putsine dzile se dutse napoi orbulu, sg veadg, suntu talirl^i nikg akolo, iu Ti apuse, ma kara se duse, tsiva nu aflg. ASi tru oarg Ti treku pretu minte pre yitsinlu a lui, ma tora nu §tie, kum sg Yi skoate dila elu. Akolo, iu §9 minduia, Ti kade aistu dolu tru minte. Se dutse la yitsinlu di Ti dzitse aäi: Aydzi, yitsine bune, eu yinu, sg te' intrebu trg ung simyulie; eu amu 200 di taliri; dzumitate di aistsi suntu tru siguru loku ingrupatsi gi tora nu §tiu, sg ingropu §i alantsi tru atselu loku. — E yitsinlu Ti dzitse: Akolo, seste kg este loklu di al'umtra siguru. Tora, tsi fatse yitsinlu? Kurundu, dutse suta di taliri tru loklu di iu Ti disgrupg, ku minduirea, kg dupg putsing oarg ya sg aflg 200 di taliri. Ma kara aflg orbulu napoi suta di taliri §i Ti lo, kl'img yitsinlu di Ti dzise: Ku tut' atsea tsi eu esku orbu, ma eu tora ma gine yidzui di tine, tsi esti ku doi okl'i - 49 — aus (seinem) Hause vertreibe. Darauf sagte Sokrates, wenn er sie so im Hause ertrage, könnte er mit mehr Leichtigkeit das Schimpfen und Schlagen anderer draußen anderswo erdulden. 27. Der stolze AIcibiades. Sokrates, welcher den AIcibiades sah, wo (als) er sich mit seinem Reichtum und mit seinen Besitzungen brflstete, brachte ihm eine Landkarte herbei und legte sie ihm vor, damit er darauf Athen finde (zeige). Als er es gefunden hatte, sagte er ihm, daß er seine Besitzungen zeigen solle. Und als jener sagte, daß sie nirgends eingezeichnet seien, sagt ihm Sokrates: „Deshalb also hältst du dich für groß, du ohne Grund Eitler, weil es (dein Land) nicht einmal auf einem Teile der Erde (vorhanden) ist?" 28. Meisterstück (List) eines Blinden. Ein Blinder hatte in einem Winkel seines Ghurtens 100 Thaler vergraben. Sein Nachbar, der ihn sah (gesehen hatte), ging eines Nachts, grub sie aus und nahm sie (mit sich). Nach wenig Tagen geht der Blinde wieder, zu sehen, (ob) die Thaler noch dort sind, wo er sie hinlegte (hingelegt hatte), aber als er ging, fand er nichts. Und sogleich kam ihm (durch) sein Nachbar in den Sinn, aber nun weiß er nicht, wie er sie aus ihm herausbekommt. Darauf^ als er (es) sich überlegte, fiel ihm folgende List ein. Er geht zum Nachbar und sagt ihm folgendes: „Höre, guter Nachbar, ich bin gekommen, dich um einen Rat zu fragen; ich habe 200 Thaler; die HaHte davon sind (ist) an einem sicheren Orte vergraben, und nun weiß ich nichts ob ich auch die anderen an jenem Orte vei^rabe." — Und der Nachbar sagt ihm: „Dort, wenn der Ort über- haupt sicher ist (oder: denn jener Ort ist durchaus sicher)." Nun, was thut der Nachbar? Eilends bringt er 100 Thaler an den Ort, an dem er sie ausgrub (ausgegraben hatte), mit dem Gedanken, daß er nach kurzer Zeit 200 Thalet finden werde. Aber als der Blinde wieder 100 Thaler fEuid und sie nahm (genommen hatte), rief er den Nachbar und sagte ihm: Weigand, >. Jahresbericht. 4 — 50 — 29. Frgtseaskg vrere. bo. 200 (220), 201 (221). Unni avutu domnu di Londra fiil'u era forte disfrenatu fii ksudiseriku, ma äi a tatg sui yrtosu neplikatu, tr'atsea netsi parte nu Ti I9S9 tru testamenta a lui Dupg moartea a tat^ sni yine intresn (in tru su), se timusi trp laetsi, tsi avea faptg tru tinereatsp a lui, §i intsipu se b9iieadz9 un^ bang intreagg ku minte. Eara invitsg di apoia, kg tatg su nu Ti I9S9 tsiva, dipu nu murmura pre elu, ma nikp mare reverentsie grea trp elu aiste greaiuri: Yrtosu gine fetse tatg nu. Eu ah^rdzii nirgire a pennte nuL Aista plikare adzunse tru urekl'ile a frate sui, kare plinu di bukurie, sp veadg frate su tunusitu Si indreptu, se dutse, di lu aflg, lu Ta di gu§9, §i Ti dzitse aiste trp kgntsido tr9 adutsere a minte greaiuri: Frate! tu Yedzi di tru testamenta, kg tatglu anostru me I989 universalu kerdisitoru a tutei ayeril'i a lui, gi elu vru ma atselu di atuntsea aspartu §i neplikatu fiil'u, S9 lu lasg fgrg parte, ma nu atselu di tora indreptu omu. Tr'atsea, ia, iu tse dau partea, tsi tse kade. 30. Semanare tru virinu. bo. 201 (221). Solonu, unu di §apte filosofi, aflg un'oarg sotslu a lui yrtosu inverinatu äi zglitu, §i kara lu lo ku elu, lu duse pre unu inaltu turonu ü. Ti dzise, sg breaskp di pre verigp kasile. E^ara u fetse inverinatlu, atuntsea se Sutsg. Solonlu di Ti dzitse: Tora minduia tse, kgte bilei Si virini fiirp, suntu gi va sg fiib^ sub strahle aiste. Eu aista vrea, 89 spun^, kg netsi atsea kama mkg kasp nu este fgrg virinu §i bilei — 51 — „Obgleich ich blind bin, habe ich doch jetzt besser gesehen, als du, der du zwei Augen hast!'* 29. Brüderliche Liebe. Der Sohn eines reichen Herrn aus London war sehr aus- schweifend und verschwenderisch, außerdem seinem Vater sehr ungehorsam, weshalb er ihm keinen Anteil in seinem Testa- mente hinterließ. Nach dem Tode seines Vaters kam er (ging er) in sich, empfand Reue über die Schlechtigkeiten, die er in seiner Jugend begangen hatte, und begann, ein ganz ver- nünftiges Leben zu leben (fahren). Als er hernach erfuhr, daß sein Vater ihm nichts hinterließ (hinterlassen hatte), murrte er gamicht über ihn, sondern sprach noch mit großer Ehr- erbietung über ihn folgende Worte: „Sehr gut hat mein Vater gethan. Ich habe den Zorn meines Vaters verdient Diese Demut gelangte zu den Ohren seines Bruders, welcher voller Freude, daß er seinen Bruder reumütig und rechtlich denkend sah, geht^ ihn zu finden (oder: und ihn findet), ihn (ihm) um den Hals nimmt (fallt), und ihm folgende, für immer bemer- kenswerte Worte sagt: „Bruder! du siehst aus dem Testamente, daß unser Vater mich als Universalerben seines ganzen Ver- mögens hinterlassen und (aber) gewollt hat, daß er den ver- dorbenen und ungehorsamen Sohn von damals ohne Anteil ließ, aber nicht diesen rechtlich denkenden Menschen von jetzt Deshalb, siehe, ist es, wo (warum) ich dir den Anteil gebe, der dir zufällt." 30. Verhalten (?) im Gram. Solon, einer von (den) sieben Philosophen (Weisen), fand einmal seinen Genossen sehr betrübt und traurig, und als er ihn mit sich nahm, führte er ihn auf einen hohen Turm und sagte ihm, daß er die Häuser ringsherum anschauen solle. Als der Betrübte dies that (gethan hatte), da wandte sich Solon um und sagt ihm: „Nun, denke dir, wieviel Unglück und Gram unter diesen Dächern gewesen ist, ist und sein wird!" — Da- mit wollte er sagen, daß auch das kleinste Haus nicht ohne Gram und Unglück isi 4* — 52 — 31. Zografia a mortiri bo. 201 (221), 202 (222). Tru zamanea atsea vleke, kgndo vrea, 89 zugrafiseaskg moartea §i starea a Tei, u f^tsea pre aistg plase. Zugrafisea \mg luiig9 fats9, di oase uskate, fgrg okl'i, fgrg urekl'e, fgrg nare, dispul'atp, tgrg käme, ne maskuru, ne femin^, tru iina mgng tsenea kosa e tra alantg säte di arinp. Eu aista vrea eri, S9 119 bag9 di inante energia §i starea a moartil'i; kgtrg tsi: 1. fatsa aista nu avundu okl'i, kl'amp, kg moartea este oarbg §i nu breaäte pre fptsi, urgeaste, §i fatse, 89 kadp okl'il'L 2. Urekl'e nu are, kg rugatäuni §i tseariri nu askultg, ma aiste greaiuri §tie: „Omu lipseaSte, sg morL^ 3. Nare nu are, kg nu u amang bune nurzirle. 4. Kg este dispuFatg igrg strane, va, sg spung, kg omlu, kgndo 86 neaäte, este dii^uratu, äi kgndo moare, tsiva ku elu nu Ta. 5. Eg este fgrg käme, seninufatse, kg moartea mgnkg marri, greaäl'i äi sgngtoSri oamini. 6. E tru ung mgng ku kosa, tsi tal'e earbg, este, kg tutg k&me este ka earbg, §i tru alantg ku säte di aring, va, sg dzikg, kg karetsido omu are oarg terminatg. 32. Euriosita. bo. 202 (222). Plutarhulu ng spune, kg unu Aöineu aflg in kale unu Egiptianu, kare purta sub mantelu tsiustu, tsi askunsg. Eara intribg A^ineulu Egiptianlu, tsi poartg, Ti respuse: Atsea portu sub mantela, tsi ne tu, ne altu verunu va sg ätibg, kg tsi este. La Ghritsri era ahtare zakonu, sg nu kuteadzg tsineva, sg intreabg verunu di afoarg, di iu jine, si kare este äi tsi ya. Eare intriba di aiste, lu bgtea ku verdzL E seste kg respunea intrebatlu, pidipsirea Ti era foku §i apa. Materia zakonlui aistui era tr'atsea, tra sg afugg karetsido diakutotlui kuriosita, §i netsi, sg lu doarg kaplu, kumu bgneadzg alantu — 53 — 31. Das Bild des Todes. In jener alten Zeit, als sie den Tod und seinen Zustand malen wollten, machten sie es auf folgende Weise. Sie malten ein langes Qesicht, mit ausgetrockneten Knochen, ohne Augen, ohne Ohren, ohne Nase, nackt, ohne Fleisch, weder männlich, noch weiblich; in der einen Hand hielt er die Sense und in der anderen (die) Sanduhr. Damit wollten sie uns die Wirkung (das Wirken) und den Zustand des Todes vorstellen; weshalb? 1. dieses Gesicht ruft, da es keine Augen hat, daß der Tod blind ist und nicht auf die Gesichter sieht, blind ist und macht, daß die Augen erblinden (fidlen). 2. Ohren hat er nicht, denn er hört Bitten und Gebete nicht, sondern kennt nur die Worte: „Mensch, du mußt sterben.'^ 3. Eine Nase hat er nicht, denn es verweilen (er empfin- det) nicht gute Gerüche. 4. Daß er nackt ist, ohne Kleider, will sagen, daß der Mensch, wenn er geboren wird, nackt ist, und wenn er stirbt, nichts mit sich nimmt. 5. Daß er ohne Fleisch ist, bedeutet, daß der Tod die großen, fetten und gesunden Menschen frißt. 6. Und in der einen Hand mit der Sense, welche Gras schneidet, das ist (bedeutet), daß alles Fleisch wie Gras ist; und in der anderen mit (der) Sanduhr, das will sagen, daß jeder Mensch seine bestimmte Stunde hat. 32. Die Neugierde. Plutarch erzahlt uns, daß ein Athener auf (dem) Wege einen Egypter fand, der unter dem Mantel etwas trug, das er verbarg. Als der Athener den Egypter fragte, was er tragt, antwortete er ihm: J[ch trage unter dem Mantel das, was weder du, noch irgend ein anderer wissen wird, (daß) was es ist*^ Bei den Griechen war solche Gewohnheit (war es Sitte), daß sie niemanden von draußen (keinen Fremden) fragen durften, woher er kommt, und wer er ist (sei) und was er wilL Wer danach fragte, den schlug man mit Stöcken. Und wenn der Gefragte antwortete, war ihm als Strafe Feuer und — 54 — di dinde, e trg bana a lui, sp nu aib^ kgätigg. Plutarhulu äi Pliniulu nu potu nemalo, 39 alavdg Portiklu Mü*kulu, k^ yenm'oarp nu intrib^, tsi nao este Borna, tsi fatse atselu i alantu in kasg. 33. Euriosita si (§i) (39) avde (avd^) naie. bo. 202 (222), 203 (223). Avgustulu mare invetsitorlu a biserik^ri np adutse a minte unu mirakulu, tsi tru unu ^eatru, kpndo era oamini adunatsi, ku mare boatse striga, dzisendalui: Inko, inko, eu sp spunu a kuitsido, kg tsi minduiaSte. Si tru oarp pre aista boatse se adunarp un^ dunae di oamini, kg karetsido vrea, sg avdg, kumu poate, 39 Ühg aista di omu. Eitra tpkurg tutsi, Si a§tepta ku mare ardire a inimil'i, tsi va 89 Kibg, fii tsi va 39 dzikg, atuntsea skuig boatse mare gi dzise: „Vili vultis emere, sed vendere caro", tsi va, 39 kl'amg: Tutsi vretsi eftin9, 39 kumparatsi, ma skump9 39 vindetsL Pre aista in- tsipur9 oaminl'i, 39 arid9, äi karetsido 39 dzik9, k9 indreptatea n9 dzise, k9 ahtare este natura a omlui. 34. Fr9t3eask9 unire. bo. 203 (223). Skilurlu amirelu a SkiO'lor vidzundu, k9 Ti aproake oara a moartil'i, kaft9, di Ti adu3er9 un9 Iig9tur9 di verdzi strinte ligate, äi u dede a optudz9tslor &il'i, S9 u fr9ng9; ma kara netsi unu di el'i nu putu, u Ta elu tru m9n9, §i kara u dis- leg9, ni^oru putu, 39 fr9ng9 un9 k9te un9. Atuntsea I9 dzise P9rintile: „videtsi fiü'i, lig9tura ligat9 k9tu este fort9, e dis- ligat9, ku tsi niäureats9 se fr9ngu? Asi si voi seste k9 b9- natsi tutsi di adunu ku &9tseask9 vrere, netsi unu neoaspe nu ya 39 Yg poat9, e 39 furi k9 Y9 disp9rtsitsi, atuntsea itsi- do neoaspe va 39 ¥9 poatg. — 55 — (das) Wasser. Der Stoff (Zweck) dieser Sitte war dazu (der), daß jeder die Neugierde ganz und gar fliehen sollte, und er, auch wenn ihn der Kopf (darüber) schmerzte, (nicht darnach frage), wie (der) Andere von jenseits (draußen) lebe, und er nicht Sorge um dessen Leben habe (er sich nicht um andere kümmere). Plutarch und Plinius können den Portiklus Mar- kulos nicht genug loben, denn niemals firagte er, was neu ist (sei) in Rom, oder was dieser oder anderer (jener) zu Hause thue. 33. Die Neugierde hört Neues. Ins Gedächtnis fuhrt (ruft) uns ein Wunder der große Kirchenlehrer Augustin, welcher in einem Theater, als (die) Leute (darin) versammelt waren, mit lauter Stimme rief^ um zu sagen: „Hierher, hierher, daß ich jedem sage (daß), was er denkt.'' und sogleich versammelten sich auf diese Stimme hin eine Menge Menschen, denn jeder wollte hören, wie dies von (einem) Menschen sein könne. Als alle schwiegen und mit großer Begierde ihrer Seele erwarteten, was sein und was er sagen werde, da erhob er laut (seine) Stimme und sagte: „Yili etc.", das will heißen (heißt): „Ihr Alle wollt billig kau- fen, aber teuer verkaufen.** Hierauf fingen die Leute an zu lachen, imd jeder (begann) zu sagen: er hat uns die Wahr- heit gesagt, denn so ist die Natur des Menschen. 34. Brüderliche Einigkeit Als Skilur, der S[aiser der Skythen, sah, daß seine Todes- stunde herankam, verlangte er, daß man ihm ein Bündel von fest zusanmiengebundenen Stäben bringe, und gab es seinen 80 Söhnen, damit sie es zerbrachen; aber als es nicht einer von ihnen konnte, ninmit er es in die Hand, und nachdem er es auseinanderband (gebunden hatte), konnte er leicht einen nach dem anderen zerbrechen. Darauf sagte der Yater zu ihnen: „Seht, Söhne, wie stark das zusammengebundene Bün- del ist, und mit welcher Leichtigkeit wird es auseinandergelöst zerbrochen? Also, wenn auch ihr alle mit brüderlicher Liebe zusanunenlebt, wird euch kein Feind (bezwingen) können, und i — 56 — 35. Rgu kreskutu fitäorliu bo. 203 (223), 204 (224). ünp doamnp mintiinenf avea unu fiil'u, ü ahtgntu Ti era fnkg, Hg nu In Ipndzidzaskp, kptu nu ma ia, ma ii tutei di in kasg nu kutidza, 89 Ti asparg^ volta. Fitöorlu di mare Ipsare pre yolt9 a lui vine di se fetse unu niku tiranu, truba di r^u, kgndo nu Ti se f9tsea Mefea. B^rbaÜu a doznnil'i, fara, oaspitsH Ti dzitsea, k9 nu fifttse ^e ku fitSorlu, §i kg a$i va 89 lu Iceardg. Ma tute inkotu. Un9 dzu9 akolo, iu dedea laru od9 a Tei, aydaä, k9 pl9xidze fiil'u su tru uboru, kare di trnbatu, t^i era, 69 zgrioia fatsa, k9 unu uzmilcearu nu Ti dedea UB9 lugurie, tsi k9fba. Tsi grobianu eöti, fatse doamna a uzmikearlui, k9 nu Ti dai luguria, tsi kaft9; tr'oar9 89 lu askultsi Pre P9ne, doanin9, dzise uzmiKearlUf lasi Ti kreap9 k^lu, P9nu m9ne äi napoi nu va 89 u aib9. Pre aiste greaiur9 se dejnonipseadte doanuia, äi trekundu pretu oda, iu era b9r- batu SU ku Sieflk9ntsi oaspitsi, lu roag9, 89 7in9 dup9 ia & 89 aznea8k9 unu ahtare neruäunosu uzmiKearu, tei sta kontra a doamn9 saL Maritlu, kare fetsea aht9ntu volta a mul'eri sai, k9tu ia a Kil'u sui, se dutse dup9 ia 8kul9ndu numerri, e oaspitsri 8t9tur9 pre firid9, 89 yead9, tr9 kare era dispu- tatsia. A lai, dzise domnulu a uzmiKearlui, kumu kutidzaäi tu, S9 stai kontra a doamn9 tai? E9tr9 tsi nu dideSi a fitäor- lui atsea, tsi kaft9? Doamne, fatse uzmilEearlu, lasi Ti da doamna^ seste k9 poate. Are dzumitate di oar9, tsi vidzu luna tru koy9, Si isiß^, 89 Vi u dau. Ayd2dndalui aiste greaiuig doznnulu öi oaspitsri nu putur9, 89 se t8en9 di aridere, äi do- amna, ku tutu atsea tsi era nir9it9, nu putu, 89 nu arid9, di apoia aht9ntu se ruäin9 k9tu yine di se indrepse, äi di ne- bunu ii laiu, tsi era, lu fetse di apoia alitare, tsi te loa bu- kuria, 89 lu yedzi Multe mum9ni lasi Ta di aista inyetsu! — 57 — wenn ihr uneinig sein werdet, dann wird euch jeder Feind (bezwingen) können!'^ 35. Der schlecht erzogene Sohn. Eine kluge Frau hatte einen Sohn, und so sehr war ihr Furcht (fürchtete sie), ihn nicht krank zu machen, daß nicht nur sie, sondern auch aUe im Hause nicht wagten, ihm den Willen (?) zu verdarben. Der Knabe, von großem ihm den Willen Lassen (kam und), wurde ein kleiner Tyrann, (und) schäumte vor Wut, wenn man ihm nicht den Willen thai Der Gemahl der Frau, die Verwandten, die Freunde sagten ihr, daß sie nicht gut thue mit (an) dem Sohne, und daß sie so ihn verderben werde. Aber alles umsonst Da, als sie eines Tages in ihrem Zimmer saß, hörte sie auf dem Hofe ihren Sohn weinen, der, wütend, wie er war, sich das Qesicht zer- kratzte, denn ein Diener gab ihm einen Gegenstand nicht, den er verlangte. „Was für ein Grobian bist du**, sagt die Frau zum Diener, „daß du ihm den Gegenstand, den er begehrt, nicht giebst; sogleich gehorchst duihm!'^ „Beim Brote, Herrin", sagte der Diener, „laßt ihm den Kopf platzen, auch morgen und später wird er ihn (den Gegenstand) nicht haben!" Nach diesen Worten wurde die Frau zum Teufel, und durch das Zimmer schreitend, in dem ihr Gemahl mit einigen Freunden war, bat sie ihn, daß er hinter (mit) ihr komme und einen solchen un- verschämten Diener fortjage, der seiner Herrin Widerstand leiste. Der Gatte, der seinem Weibe ebenso den Willen (?) tbat, wie diese ihrem Söhn, geht hinter (mit) ihr, die Schultern hebend (achselzuckend), und die Freunde standen am Fenster, damit sie sähen, für wen der Streit war (wie der Streit enden wurde). „0 du Schlechter", sagte der Herr zum Diener, „wie wagst du, deiner Herrin ungehorsam zu sein? Warum hast du dem Sohne nicht das gegeben, was er wünscht?" „Herr", sagt der Diener, „laßt es iliwi die Herrin geben, wenn sie es kann. Seit einer halben Stunde sah er den Mond im Wasser- trog, und verlangt, daß ich ihn ihm gebe." Als der Herr und die Freunde diese Worte hörten, konnten sie sich vor — 58 — 36. Stirea skapp di moarte. bo. 204 (224). Dionisiulu tiranu e&i un'oarg in piatsg. Si kara treku toate boltsile, vldzundu nidz^ alante äi unu filosofu, kare äedea tm \mg boltg, In intribp: Tu tsi yindzi? e filosoflu respuse: eu yindu invetslu. Egtu lu dai, lu intreabp Dionisiulu. 600 di florinte, fatse filosoflu. Eara l'i plgti Dionisiulu, kaft9, 39 n lu da. Pre aistaTi dzitse filosoflu: „Quidquid agis, pru- denter agas, et respice finem", atsea e: Itsido, tsi fiatsi, fp u ku minte §i minduia tse skolusma. Aiste greaiur^ in- trarp la Dionisiulu tru zakonu, di le dzitsea tutu di unu, kp le kumparg skumpa Se agudi un'oar^ tr^ mare tirania Si nein- dreptatea a lui, S9 §9 zburask9 n9sk9ntsi, S9 lu omoar9, §i b9- gar9, S9 fak9 aista y9t9mare barberlu, k9ndo S9 lu 8urseask9, 89 Vi tal'e grumatslu. Kara vine barberlu, S9 lu surseask9, Ti dzitse Dionisiulu greaiur9, tsi kunip9r9, di kare aht9ntu se aspare, k9tu di tremurare nu putea, S9 tsen9 surafea, ma Ti k9dzu di tru m9nL Elu §9 mindui, k9 Ti dzise engastenu, Si kanda stia minduirea Si zburirea, tsi S9 avea fapt9, Si Ti spune tute, kumu S9 b9gar9 tru minte. Atuntsea vidzu Dio- nisiulu, k9 nu e skumpu invetslu, tsi kump9r9, k9tr9 tsi Ti sk9P9 bana. 37. Di skl'intSureatsa a p9rintelui arem9ne KiTlu bou. bo. 204 (224), 205 (225). Invetsatlu Si ku mare nam9 Aristipu forte gine pl9ti un oar9 unu skl'intSu Si glaru g9rinte, k9ndo lu intrib9, k9tu vrea, — 59 — • Lachen nicht halten, und die Herrin, obgleich sie erzürnt war, konnte nicht lachen (mußte auch lachen); dann schämte sie sich so sehr, daß sie kam und sich besserte, und aus dem wütenden und schlechten, wie er war, machte sie ihn später zu einem solchen, daß dich die Freude ergriiS^ wenn du ihn siehst Möchten viele Mütter daraus (eine) Lehre nehmen (ziehen)! 36. Das Wissen bewahrt vor dem Tode. Der Tyrann Dionjsius ging einmal heraus auf den Markt. Und als er an allen Läden vorüberging und unter andern auch einen Philosophen sah, der in einem Laden saß, fragte er ihn: „Was yerkauüst du?" Und der Philosoph antwortete: „Wissen", „Wie giebst du es ab?" fragte ihn Dionjsius. „Um 600 Gul- den", sagt der Philosoph. Nachdem ihn Dionjsius bezahlt hatte, verlangte er, daß er es ihm gebe. Darauf sagt ihm der Philosoph: „Quidquid etc, das ist: „Was du thust, thue klug und bedenke, was für ein Ende." Diese Worte wurden dem Dionjsius zur Gewohnheit, so daß er sie immer sagte, denn er kaufte sie teuer. Es ereignete sich einmal bei seiner großen Tjrannei und Ungerechtigkeit, daß sich einige besprachen ihn zu töten, und den Barbier veranlaßten, den Mord auszu- fahren, daß er, wenn er ihn rasiere, ihm die Kehle abschneide. Als der Barbier kam, ihn zu rasieren, sagt ihm Dionjsius die Worte, die er gekauft hatte, über welche er (der Barbier) so sehr erschrak, daß er vor Zittern das Rasiermesser nicht halten konnte, sondern es ihm aus den Händen fiel Er glaubte bei sich, daß er es ihm absichtlich gesagt hätte, und als ob er das Denken und Sprechen, was er bei sich gemacht hatte, wüßte; und erzählt ihm alles, wie sie ihn angestiftet hatten. Da sah Dionjsius, daß die Weisheit, die er gekauft hatte, nicht teuer ist, weil sie ihm das Leben rettete. 37. Aus dem Geize (infolge des Geizes) des Vaters bleibt der Sohn (ein) Ochse. Der gelehrte und hochberühmte Aristippus bezahlte (zahlte heim) einmal einen geizigen und dummen Vater sehr gut, als — 60 — S9 kaftp, SQ fak9 fiil'u su invetsata Pre aista dzitse Aiistiplu: 500 di taliri; e aisto^ Ti fatse: Tr^ ahtgntBi piguni pötu, S9 kumpgru unu bou. Si Aristiplu Ti respune: Du te di kum- p^r^, diapoi va 39 ai doi 38. Baterea a sumenil i bo. 205 (225). Unu mastoru, b9gata di mul'ere sa, 59 la89 masturliKea §i 89 se fak9 negotsitoru, dup9 nesk9iit8i ani se inbagats9 yrtosu, äi aista p9ra forte ^e a mul'eri sai, Si 11119 Z9iiiane tutu ma Ti se dutsea indani. Eara l9iidzidz9 omlu tr9 moarte, mul'era sa Ti dedea konsilie, 89 fak9 testameiit9, äi 39 u aib9 tra minte ma multu di tutsi aUntsi A§itse kl'am9 l9iidzidla skriitorlu a tsitatil'i, S9 Ti fak9 testamenta, gi, kara skrie ne8k9nte, Ti dzise: Eu voi, tsi truplu 89 8e da a loUai, di tse se PI9S9, e sufletlu, 39 se da tm m9nle a draklui, k9 a lui este. Avdzindu aiste skriitorlu tä9htisi, gi di frik9 tremura, §i nu yrundu, 39 skrie ma iokolo, l9iidzidlu apresu di Bir9ire napoi fatse: Nu ma sufletlu a meu va, 89 Ta dratsri, ma äi a mul'ere mai, a fumeror a meor, Si a preftului a meul Sufletlu a meu, k9 ku neindreptate arikii luguria altui §i u tsenui; a mul'ere mai, k9 ia me b9g9 pre aista; a fumeror, k9 yrundalui, 89 Ti inbugutsesku, ^^9 el'i fetäu aht9nte neindrept9t8i; a pref- tului a meui, k9 k9lk9ndalui dem9nd9t§unle me Terta, gi verun' oar9 nu me indzura ne me invetsa. 39. Dikumu fatse, omlu aflg. bo. 205 (225), 206 (226). Trei fori ak9tsar9 unu negotsitoru, kare aveamultsi piguni ku elu, Si karea Ti loar9 S9 Ti inp9rtsir9 nidz9 el'i pre dzu- mitate. Ma kara nu avea m9nkat9 dao dzile tsiva, Ti lo mare foame, äi netsi una nu vrea, 89 se duk9 in tsitate, 89 kump9r9 tr9 m9nkare. Aäi arukar9 Skurta, k9 kare, S9 se duk9. Si — 61 — dieser ihn firagte, wieviel er verlangen würde, damit er seinen Sohn gelehrt mache. Darauf sagt ihm Aristippns: „500 Thaler ;^ und dieser (der andere) sagt ihm: „Für so vieles G^ld kann ich einen Ochsen kaufen." Und Aristippus antwortet ihm: „Oeh und kaufe, dann wirst du zwei haben!" 38. Das Schlagen des Gewissens (?). Ein Meister, veranlaßt von seinem Weibe, daß er sein Handwerk verließe und Eau&umn werde, bereicherte sich nach einigen Jahren sehr, und dieses schien seiner Frau sehr gut, und eine Zeit lang ging ihm alles nur nach Wunsch (?). Als der Mann für Tod (tot) krank wurde, gab ihm seine Frau (den) Rat, daß er sein Testament mache und sie mehr als alle anderen be- denke. So rufk der Beranke den Stadtschreiber, daß er ihm das Testament mache, und nachdem er einiges geschrieben hatte, sagte er ihm: „Ich will, daß der Körper der Erde, aus welcher er geformt wurde, gegeben werde, und daß die Seele in die Hände des Teufels gegeben werde, denn ihm ist sie." Als dies der Schreiber horte, wunderte er sich, und vor Furcht zitterte er, und da er nicht mehr weiter schreiben wollte, sagt der von Zorn ergriffene Kranke wieder: „Nicht nur meine Seele werden die Teufel nehmen, sondern auch die meines Weibes, die meiner Angehörigen, und die meines Priesters. Meine Seele, denn ich habe mit Unrecht die Sache des Nächsten an mich gerissen und sie behalten; die meines Weibes, denn sie hat mich daani veranlaßt; die der Angehörigen, deim sie wollten, daß ich sie bereicherte, für sie that ich solche Unlauterkeiten; die meines Priesters, denn, wenn ich die Oebote niedertrat, ver- zieh er mir und nie tadelte oder belehrte er mich." 39. Wie man's treibt, so geht's. Drei Diebe fingen einen Kaufinann, welcher viele Gelder mit (bei) sich hatte, und nachdem sie sie nahmen (genommen hatten), verteilten sie (sich) sie unter sich nach Hälfte (nach gleichen Teilen). Aber da sie zwei Tage nichts gegessen hatten, ergriff sie großer Hunger, und keiner wollte in die — 62 — kara kpdzu pre kama niklu, ir'oar^ §9 lo kalea. Akolo, iu imna, Ti kade in koru aist^ minduire: Hute, me tu ai ma a treia parte, di tsi lomu, nu era multu ma gine, sg aveai §i alante dao pgrtsi! Ku aist^ minduire Ta di arukg fgrmaku tru gelp. P^np era aistu in tsitate §i alantsi doi in p^dure §9 zburerg, 89 vatgmg sotslu, kgndo ag se toamg, §i se §9 in- partp partea a lui nidzp el'i. Kara yine aistu ku gelile in- fprmakate, lu aputrusirp alantsi doi, §i kara lu omurirp, aSter- narp measa §i äedzurp, sg mpnkg ku pake, ma dupp dzumitate di satg era gi el'i tru lumea alantg. 40. Ung mugatp enumeratsie. bo. 206 (226)— 208 (228). Unu Bramin^) §edzundu di inante a uSil'i a lui, Ti yine unu Indianu, kare fetsea negotsitorie §i ku atsel'i di afoar^ multe lori §i dpri avea. „Au§u bunu*\ fatse elu, „eu esku forte inverinatu trp rgulu, kare multe ori bunlu di tru mine neakg. Eu eramu unu negotsitoru bunu §i rgu, ku putsing intsipui, ma ku lukrarea §i inprapa me fet§u avutu; ma ku averea in- trp §i kpstigp in kasa amea, §i kama mare kgStigp amu tr^ bung sumene amea, kp aista nu se kumpprp ne ku auru di Oriksa, ne di altg parte di amare. Brama §i YiSenu §i tutsi dumnidzpi suntu martiria amea, kp esku ku bung minduire, §i kp voi, sp fiiu kpntsido indreptu §i bunu. Dzi ni dikara, fra- tele ameu, kumu este aista, tsi neskpnte ori tru unp oarg esku bunu §i rgu, §i tru ung dzug yinyitsi ori bunu §i yinyitsi ori rgu? „Aeri dimgneatsp yine unu diäkl'isu omu di fara amea 1) Anmerkniig bo. 20G (226): Bramini suntu filosofi di tru Indie, tsi kredu, kg sufletlu se dutse di tru unu trupu tru altu, adiunp vrtosn, fii minduesku, yie kreatur(ur)o ne so u mgnkg ne s^ u yat^m^ omlu. §i multe alte tsenu. — 63 — Stadt gehen, um zu Essen zu kaufen. So warfen sie das Los, wer gehen sollte. Und als es auf den Kleinsten (Jüngsten) fiel, machte er sich sofort auf den Weg. Als er ging, fallt (konunt) ihm folgender Gedanke in(s) Herz (in den Sinn): „He, du Dummkopf du hast nur ein Drittel von dem, was wir nahmen; war (wäre) es nicht viel besser, wenn du auch die andern beiden Teile hättest!" Mit diesem Gedanken nimmt und wirft er Gift in (die) Speise. Bis (während) er in der Stadt war, besprachen sich auch die andern zwei im Walde, den Genossen zu töten, wenn er zurückkehre, und seinen Anteil (sich) unter sich zu verteilen. Als dieser mit den ver- gifl;eten Speisen kam, drückten ihn die andern zwei nieder und als sie ihn töteten (getötet hatten), deckten sie den Tisch und setzten sich zum Essen und aßen mit Ruhe, aber nach einer halben Stunde waren auch sie in der andern Welt 40. Eine schöne Erzählung. Zu einem Brahminen^), der vor seiner Hausthür sitzt, kommt ein Inder, welcher Handel trieb und mit jenen von draußen (Fremden) viel Nehmen und Geben hatte. „Ghiter Greis", sagt er, „ich bin sehr traurig über das Schlechte, welches oft das Ghite in mir ertränkt Ich war ein guter und ge- schickter Kaufmann; mit wenigem habe ich ange&ngen, aber mit (durch) (die) Arbeit und (den) Eifer (?) machte ich mich (wurde ich) reich; aber mit dem Reichtum trat (zog) auch (die) Sorge in mein Haus ein, und die größte Sorge habe ich um mein gutes Gewissen (?); denn dieses wird weder mit Gold von Orixis, noch von einem anderen Teile des Meeres erkauft. Brahma und Yischnu und alle Götter sind meine Zeugen, daß ich mit (von) guten Gedanken bin, und daß ich immer gut und rechtlich sein wilL Sage mir also, mein Bruder, wie ist 1) Brahminen sind Philosophen ans Indien, welche glauben, dafi die Seele von einem Körper in (den) anderen wandert, (welche) viel fasten und meinen, dafi der Mensch (ein) lebendes Wesen weder ver- zehren, noch toten solle. Und vieles andere halten sie. — 64 — la mine, kare era ku miü'ere 6i famere, ma kare era pre ru- dzing, vine la mine, sg ka% adzutonu Eara vldzai nila, Ti sdiatai, aista me umplu di bukurie, 6i ni fetse bung inimg. Dup9 11119 ^^ ^ adzunse darea tni Stire di Madra, k^ unu Englesu me arise ku uag mare partie. Lu blgstemai, ka tutu atsea tsi era gi frate nu^ fii dupg putsing oarg agudeska nnu serru, fgrg 39 ni stipseaskg vrtosu. Pre ningg seara me duSu ku fumerea amea a preimnare, §i kara Sedzui sub saltsi, intsipurp fitSorri amei, sg se d^oakg pre Tarigp di mine, luna ng brea ku fatsg bnkaroasp, aiste me znuia. Atsia aflgmn unu dispul'atu omu^ lu lo(a)i in kasa amea, sg lu ospetsu ka unu oaspe. Akolo, iu zburamu di ung §i di alt^ yine greaiulu ii di Engleslu atselu rgn di Madra, tsi me arise. Atuntsea mteipui ka mare Birgire §i asplindere, sj indium tatai Eng- lesl'i, e oaspile ameu era singuru Englesu, aistu u itiamu eu yrtosu gine. Eu lu vedeamu^ kumu tsenea Igkrinle, kg nu ku- tidza tsiva, tsi ni dzikg. Aiste Ipkrini stearsirg tute bunile, tsi ri ayeamu faptg; ma noaptea, iu eramu apusu, me bgtea su- mena trg greaiurle, tsi l'i grü^ 6i az'dimgneatsp lu miskui. ah- tgntu, kgtu fudzi yrtosu kontentu/* „Dzi ni tora, bunu auSu, esku eu bunu i rgu omu? Tsi plase di spirturi suntu atsel'i, tsi se batu tru Keptnlu ameu? Tsi este atse% tsi me fatse astpdzu, 89 aäteptu itsido, tsi e bung, e mgne iarg, sg nu ni le ya inima?** — Braminlu arise di tru inimg si Ti dzise: ,,Yino mgne la mine iarg di in zare, tra sg tse dau respusulu, tsi ya sg ni diskopirg Brama!'* Indianlu fudzi äi tutg noaptea nu §9 in» kl'ise okl'il'i. Alancg dimgneatsg yine elu napoi, Si B&g auSlu di inainte a uSil'i a lui, §i yarigg di elu multe kgtsgne apuse §i adunkoase umplute ku apg limpidp. Ma pre fundu a kare- tsido kptsgnu era arinp, lutu §i alte multe Ipturi „Yedzi aiste yase!" dzise a yenitlui, „apa este limpidg, fatsa a soarelui Igyitsaste tru ia. Asi se IgyitsaSte §i Dum- nidzg tru sufletile a oaminlor. Ma kgndo yine yerung fortung, ikg mintesku eu apa ku yearga aista, tr'oarg se skoalg arina insusu Si se kuturburg. Dupg putsing oarg se aSade arina pre — 65 — dies, daß ich manchmal zngleich gat and schlecht bin, und an ein«Bi Tage zwanzig Mal gut und zwanzig Mal schlecht?^* „Gestern Morgen kommt ein aufgeschlossener (offenher- ziger) Mann aus meiner Verwandtschaft zu mir, der mit Weib und Angehörigen war (lebte), aber der im Elend (?) war, kommt zu mir, daß er Hilfe sucha Als ich das Mitleid (seine bemit- leidenswerte Lage) sah, half ich ihm; dieses erfallte mich mit Freude, und machte mir ein gutes Herz. Nach einiger Zeit erreichte mich die Nachricht von Madras, daß ein Engländer mich um einen großen Teil betrogen hatte. Ihm fluchte ich, obgleich er auch mein Bruder war, und nach wenig Zeit schlage ich einen Diener, ohne daß er mir (gegenüber) sehr gefehlt hatte. Qegen Abend ging ich mit meinen Angehörigen spazieren, und als ich unter Weiden saß, begannen meine Kin- der um mich herum zu tanzen; der Mond schaute uns mit fröhlichem Gesichte an, das ? mich. Dort fand ich einen nackten Menschen, nahm ihn in mein Haus, daß ich ihn be- herberge, wie einen Freund. Da, als wir von dem einen und anderen sprachen, kommt das Wort auch von (auf) jenen schlechten Engländer aus Madras, der mich betrogen hatte. Dann begann ich auch mit großem Zorn und Ghrimm alle Eng- länder zu beschimpfen, und mein Gastfreund war selbst Eng- länder; das wußte ich sehr wohL Ich sah ihn, wie er die Thranen zurückhielt, denn er wagte nicht, mir etwas zu sagen. Diese Thränen wischten all' das Gute aus, das ich ihm er- wiesen hatte; aber nachts, als ich mich niedergelegt hatte, schlug mir das Gewissen (?) wegen der Worte, die ich ihm gesagt hatte, und heute Morgen schenkte ich ihm soviel, daß er sehr zufrieden w^ging.^ „Sage mir nun, guter Greis, bin ich (ein) guter oder (ein) schlechter Mensch? Welche Arten von Geistern sind jene, die sich in meiner Brust schlagen (streiten)? Was ist jenes, das mich heute alles, was gut ist, erwarten läßt, und morgen wieder, daß es mir das (mein) Herz nicht will?" Der Brahmine lachte herzlich und sagte ihm: „Komme morgen recht früh wiederum zu mir, damit ich dir die Antwort Weigand, s. Jahresbericht. 5 — 66 — fdndu gl limpideatsa di mainante jine iarg. A§i gi ku pgtsirle anoastre. YegYe te, sp nu dzitsi trg veranu omu ne bunu, ne rgu. Indreptulu omu este bunu, e atselu, tsi este pre laetsi dato, este rpu. Karetsido omu poartg tru fundamen- dulu a inimil'i a lui U119 nekuratg mintiturp, §i pgng atontsea §ade infortikatg tru fiindamendulu, ppng sg nn u minteaskp verunp fortonp. Seste eSti martirie a unui lukni mare, bu- kurp te, ma nn lipseaäte tr'atsea, 89 tse mindueäti, k^ faka- torlu este kgntsido omu mare. Kgndo yedzi vemnu rgu, in- vearg te, ma nu blastimg, kg atselu, tsi lu fetse, este §i sin- guru minduitu, §i poate sg Hibg, kg dupg putsing oarg va, sg fakg iarg tsiva bunu §i mare lukru. — Fortunatu ateelu, tsi invetsa, sg avuzeaskg katreglu a lui tru fierbirea a ama- ril'i yine tutulor preste kapu." Atuntsea inaltsi Indianlu okl'il'i a lui intristatu insusu §i dzitsea: jjnformg me tru aista, tra sg nu intrg verun'oarg sufletlu ameu tru ung arukatg pritäg." ,Jiukurlu §i misurlu^, fatse Braminlu, „tse da sgnitate, §i tru unu sgnitosu trupu este §i sgnitosu sufletu, kare a kare- tsido rgu forte dzuneaäte §ade kontra. Altg mamultu nu potu, sg te invetsu, ma ung bung §i ku minte konsilie va sg tse dau. Omlu are unu tropu tru vrtutea a lui, tsi se poatg a multor fortuni, sg easg di in kale, kare skuturg isostasia a sufleÜui a lui, §i arina di tru fundamentu putea insusu, sg u skoalg. Tu ai ahtgntu, kgtu te lipseadte. Du te in hoarg, kg argtorlu este ma bunu dikgtu tsitateanlu. Autse treku dzilele intsetu pre ung plase, avae kuratg da §i minte insiri- natg, netsi unu interesu di afoarg nu tse adutse dgmg, netsi ung agudire nu are ahtgntg anakarg, tsi sg poatg, sg tse arake intsetlu §i rupaslu a sufletlui, tu te bukuri ku lugurii bagatele ka fitSorl'i atsel'i nitsi, Si e§ti felitsitu ka fitäorl'i." Dupg aiste greaiuri Indianlu §g la kalea §i fetse dikumu lu invitsg Braminlu, si ku aistu tropu §g treku yiatsa ku dultse rupasu, fatsa a Domnidzgluise leyitsa tru sufletlu alui, ka §i a soarelui tru apg limpidg. — 67 — gebe, welche mir Brahma entdecken wird!*^ Der Inder ging weg und schloß die ganze Nacht seine Augen nicht Am anderen Morgen kam. er wieder und fand den Greis vor seiner Thüre und um ihn herum viele Schüsseln hingelegt und tief gefallt mit klarem Wasser. Aber auf dem Boden jeder Schüssel war Sand, Schmutz und viel anderes Spülicht. „Siehe diese Vasen", sagte er zu dem Gekommenen, „das Wasser (darin) ist klar, das Antlitz der Sonne spiegelt sich darin. So spiegelt sich auch Gott in den Seelen der Menschen. Aber wenn irgend ein Sturm konmit, oder ich das Wasser mit diesem Stabe rühre, so erhebt sich sogleich der Sand nach oben, und es trübt sich. Nach wenig Zeit setzt sich der Sand zu Boden^ und es (das Wasser) klärt sich, bevor er (der Sand) wieder (in die Höhe) konmit. So auch mit unseren Leiden- schafken. Hüte dich, über irgend einen Menschen weder gutes, noch schlechtes zu sagen. Der rechtlich denkende Mensch ist gut, aber derjenige, welcher mit Schlechtigkeiten (schlechter Gesinnung) begabt ist, ist schlecht Jeder Mensch tragt im Grunde seines Herzens eine unrein^ Mischung, und solange sie fest (?) auf dem Grunde sitzt, solange rührt sie kein Sturm auf. Wenn du Zeuge irgend einer guten Sache (That) bist, freue dich; aber es ist deshalb nicht nötig, daß du dir denkst, daß der Thäter inmier ein großer Mensch ist Wenn du aber irgend etwas schlechtes siehst, betrübe (?) dich, aber fluche nicht, denn deijenige, welcher es thut, ist auch selbst ver- nünftig (vemünft Wesen) und vielleicht macht (thut) er nach kurzer Zeit (wiederum) auch irgend eine gute und große Sache (That). — Glücklich derjenige, der lernt, sein Fahrzeug im Branden des Meeres zu rudern! Gehe (auch) du und lerne es, denn dieses Branden des Meeres konmit allen über Kopf.** Darauf erhob (richtete) der Inder seine Augen traurig nach oben und sagte: „unterrichte mich über dieses (darüber), da- mit meine Seele niemals in ein verjagtes wildes Tiier eintritt!" „Die Arbeit und die Mäßigkeit", sagt derBrahmine, „geben dir Gesundheit, und in einem gesunden Körper ist auch (eine) gesunde Seele, welche jeder Sünde sich sehr tapfer widersetzt 5* - 68 — Tiel anderes 'kasm ich dich nicht lehrai, aber einen guten und Temünftigen Bat will ich dir geben. Der Mensch hat in seiner Tugtoid einen Körper (ein Mittel), der (das) vielen Stftr^ men aus dem Wege gehen kann, welche den Oleichmut seiner Seele schttteln (erschüttern), und der (das) den Sand nicht von ihran Orunde nach oben heben kann. Du hast soviel (Tugend), als dir nötig ist (du brauchst). Gehe in Dorf (au& Land), d^m der Landmann ist besser, als der Stadter. Hier vergehen die Tage ruhig auf eine Weise; die reine Luft giebt auch heiteres Gtemüt; auch nicht ein Interesse von außen bringt dir Schaden, und kein Ereignis hat soviel Widriges, daß es dir die Buhe und den Frieden der Seele raubt; du erfreust dich mit (an) den Kleinigkeiten, wie die kleinen Kinder und bist glücklich, wie die Kinder!^ ^ach diesen Worten machte sich der Inder auf den Weg und thut, wie ihn der Brahmine lehrte (gelehrt hatte) und auf diese Art vergeht ihm das (sein) Leben mit (in) süßer Buhe; das Oesicht Qottes spiegelte sich in seiner Seele, ebenso wie das der Sonne im klaren Wasser. C. Bemerkungen zu den Texten in bo/s gram. Zu 1. Man vergleiche hierzu: Zeitschrift für romanische PhUologie XVI, 265 ff, speziell 267. Auffallig in dieser Fabel, wie auch in den folgenden Stücken, ist der häufige Wechsel in den Temporibus, vor allem von praes., imperf. und Aorisi Ebenso gilt hier, wie allgemein, daß die Interpunktion bei bo. zu wünschen übrig läßt arita ist Aorist von arikesku ergreife^ raube (AronoL II). Die weiter unten und bo. 20S (228) gebrauchte Form arake würde auf ein praes. araku, auch arapü zurückgehen; bei obed. 340: arachire, aränchire franz. ravir; ga. U, 386 hat ar. arächesc als praes. zu: ariki und arake. makp, richtiger mgkp, ebenso bo. 193 (213) von mgku, mgnku esae^ verzehre; bei ga. 11,470. mSnänc; obed. 360. mäcare. pake, ebenso bo. 206 (226), ist alb.; der Makedonier ge- — 69 — braaeht dafilr t&rk. arihate; cf. 0. Weigand in ZeitBchrift f&r roman. Philologie XVI, .267. loSi (Jogi ist Druckfehler) sehreibt bo. an dieser SteUe, dagegen bo. 111 richtig mit Brechung des o: loaSi (anch InaSi). ga. U, 263 und bo. IL haben meaSire, di^egen bo. I richtig mea&tire. ga. und bo. 11 stimmen in Fehlem oft überein, woraus zu schliefien ist, daß ga. bo. 11 als Vorlage seines Ab- druckes benutzte. Zu 2. ga. II, 263 schreibt impart^, aber inparte; bo. 1, 11 inpart^. di inante wechselt mit di inainte bo. 207 (227) und di ingnta bo. t. S. 19, 21. lu ariseaSte; arisesku steht im ar. abweichend vom Deut- schen mit acc. (Arom. II). Bei den Verbalformen auf g kann nicht entschieden wer- den, ob die betreffende Form dem praes. oder Aorist ange- hört, da bo. keine Accente setzi Dadurdi wird die Oenauig- keit der Übersetzung bisweilen beeinträchtigt. Zu 3. S9 lu Tart^ ist final nach diuratu: er schwur^ dar- mü sie ihn frei maehkn. mg bei ga. und bo. 11, richtig ma in bo. I, femer ma- katu und muzga übereinstimmend bei ga. und bo. II, f&r makgtu und muzgp in bo. I, beweisen wieder, daß Ghurter bo. n als Vorlage für seinen Abdruck benutzte. intra bei ga., für iatrg bei bo. I, II, dürfte nicht zu- treffend gebsaoofat sein, da sonst nach kam gewohnlidi der Aorist «tdit aista ist &lsch für aistu gesetzt, denn porku ist maac, ebenso peaku. Allerdings könnte ga. das aista für das neutr. im Bimie gdiabt haben. Zu 4. Ne seste hg Tei frenlu in gurg, 6i se las lu in- kalikg ist ein Anakoluth; das Subjekt wechselt plötzlidi, wo- dnreb der Sinn entstellt wird. tservu statt tserbu ist latinisiert ba I hat skoatg, bo. 11 hingegen skotg ohne Brechung des D. — 70 — Zu 5/ kaliva ist falsch; richtig kalivp, da ung Torausgeht. fiimitosu ist adv.; im ar. stimmen adj. nnd adv. in der Form meist überein. c£ OL WaL 81. sgrmgnitsa, mit bestimmten art, während man den un- bestinunten erwartet Im letzten. Teile des 2. Satzes fallt bo. plötzlich aus der Konstruktion. Die Mutter, von der anferngs in der 3. pers. gesprochen wird, redet das Kind auf einmal mit „te^ direkt an, so daß die Übersetzung erschwert ist bo. meint: Die Mutter jagte dem Kinde Schrecken ein damit, daß sie sagte^ sie werde es dem Wolfe übergeben, toenn es nicht aufhöre xu weinen, afoarg kann sowohl hinaus, als auch draußen bedeuten. c£ Arom. IL aäteptg bo. 11 und ga. II, 264 ist richtig, entsprechend dem vorhergehenden Aorist: Sedzu. adtepta in bo. I ist wohl nur JDruckfehler. disnerdu schmeichele^ bei bo. disnardp. kav. 235: disnerdu; ga. U, 423; dismerd; ga. verweist auf dr. dezmierd franz. rejouir. disnerdu regiert bei bo. den acc. si akumtinp bei ga. ist entweder Druckfehler (weiter oben findet sich bei ihm se akumtinp), oder er kannte die auch Arom. II vorkommende Form si f&r se. bo. I avzi (avdzi) ist die richtige Schreibweise, wie auch bo. 90 hat; avdi in bo. II ist Druckfehler, den ga. von bo. 11 mit übernommen hat. Zu 6. mentöun^ latinisierend f&r mintöung. tsi Ti se vedea eig. was sich ihm sah, was ihm erschien^ was sich ihm zeigte. Zu 7. aramg und ramg finden sich kurz hinter einander. spitsg ist plur. von spik^ eig. Ähre, Spitze; hier etwa: iSplitter, Scherben, dan. 29 hat den plur. skikuri. se bo. I, gegen si (s^) bo. IL vruri ist 1. pers. sg., wofftr jetzt gewöhnlich die jüngere Form vrurim gebraucht wird. dau di tine ich gebe von dir, an dich, d. i. icfo stoße an dich, dau wird häufig in anderer Bedeutung als geben ange- — 71 — wendet, hauptsächlich in Zusammensetzungen, di in der Be- deutung 9)9 was sich in seiner Grammatik nie findet, femer atsgl für atsel. Aus allem diesem geht hervor, daß Bojadzi sich bemüht hat, seinen Dialekt im y. S. genauer phonetisch wiederzu- gebe% als in der Ghrammatik, wodurch wir in den Stand ge- setzt sind, zu erkennen, daß trotz seiner so oft abweichenden Schreibweise in der Grammatik die Aussprache zur damaligen Zeit im wesentlichen dieselbe war, wie heute. D. Ergebnisse meiner Untersnchnngen des Wortschatzes bo's. L Wörter, die Yon bo. aus anderen Sprachen entlehnt sind. Bemerkung. Eine Reihe dieser Worter findet sich dop- pelt angefahrt, da sie sowohl der einen oder anderen Sprache entnonunen sein können. Dies gilt in erster Linie von einer Anzahl als eL W. d. (entlehnte Wörter aus dem Deutschen) bezeichneter, die im d. meist Fremdwörter und ihrerseits wie- derum dem gr. oder lai entnonmien sind. Sie erhalten dies entsprechend vermerkt, bo. entlehnte sie dem d. mit mehr Wahrscheinlichkeit als dem gr. od. lai A. eL W. d. akuratu lat. apetitu. apodikg gr. bagatele dr. franz. bersg dieto gr. direktor lai dispositsione lat diSputatsie lai diöpu- 6^ — 84 — tesku lai egalu lat. eksamenu, eksaminarea, eksaminesku. ekstra. figorp lat. fisiognomii gr. formul^ lai grobianu (auch im dr. u. russ. sehr gebräuchlich) haosu gr. (?). fiirurgu gr. idee (idee ist in Gebrauch), informu. instrumentu lai intere- santu. kabinetg. kamera. klimp gr. komplimente dr. kristale gr. lantsetg. mantelu (a). maöing. meditsing lai munitsione musikantsi. natsione lai objeki partie. patsientu. pompesu. profitu« provisionele. retseptg lai soldatu. Stiflg. tabaka (u). taliru. B. el. W. dr. atsestu. auru. bukurip. bukurosu. bukuru. floresku lai (?). invetsator. kalatoria. komedie. leu. loare aminte. mil^. ne- gotsiu. negotsitor. negotsitorie. omuresku. partas. raru lai renoiesku. terminat fr. tipuresku. turonu. (ung.) eu voi + inf. 58. C. el. W. franz. bagatele (lugurii) d. dr. itaL forsitu (forcer), kompania. konversatsione lai parola ital. partie d. pompesu d. reko- mendesku lai tabatiera. D. el. W. gr. apo^ikp d. apukrisesku. ^isavru. energie. fantasia. filo- sofie. filosofu. fisiognomii d. gramatikia (/ramatikfe wird ge- braucht), haosu d. (?). fiirurgu d. isostasia. kantseläria lai ka^artiku. katifiisesku (?). klimg d. kristale d. ksudisesku. mitropolea. pia. piramida. retorikie. sokake türk. tiran. tirania. jeografia. jeometria. E. el. W. Ital. alegreatsg. alegredzu. alegro (vielleicht in Albanien volks- tümlich) formosu. parola. piatsg, auch dr. gebrauchlich. F. el. W. lat. absentsia. administratsionea. aktseptu d. akuratu d. aS- pektu. defendu. deskriptsiong. deskriu. diferentsie. dilekta- — 85 — tsione. direkter cL diapositsione d. digputatsie d. diSputesku d. dolu (möglieherweise auch griechisch), egalu d. eksemplu. ekakosatu. enumeratsie. enmnera. feHtsitu. figurp d. formg. formu. formii. formulg d. fortunatii. fortunp. fundamentu (da). fdndator. inpresionea. inskrito. instrumentu d. insulg. kan- tselaria gr. kasu. konditsione. konfluksu. konsi]ie. kontentu. kontrarie. konversatsione franz. konu korupg. kreatur^. ku- miniku teile mit. materie. meditsin^ d. mirakulu. natsione d. observatsione. observesku. okasione. okupato. ordu. (?). pavi- mentile. portu Hafen, posesionile. positsione. predikator. pre- dikp. piimlu. prokura. proäpektu. publiku. rara dr. reko- mendesku franz. retseptg d. Romanu, Romaneadte. senatu. sententsia. semi. simplu. sperarea. spirkmi. testamento. traktamentu. traktatu. translokatu. tservu statt tserbu. unire, unito. Tisitg (vizit). vivat (gebräuchlich ist viva). nutriku. IL Erfandene Wörter, eigene Bildungen bo's. (ef. W.) Bemerkung. Hierunter sind aufgenommen: 1. an ar. Wörter angebildete. 2. von bo. direkt erfundene Wörter und Redewendungen. 3. Wörter, denen anderssprachliche Be- standteile zu Orunde liegen, ohne daß sie direkt eL W. sind. askultgtor (askultu) Student bagu di inante d. delikates^, delikatu. disfrenatu (frenu). fabrikatsia. fabritsesku. &kator (faku). forsu. gubemie. gudesku freue mich, ginemesku. inante imnare d. d'inante uboru d. infortikatu (lai fortis). insirinat intardg. intristatu (lai tristis). invetsator. karetg. kasatorl'i (kasa). t§udiosile kasuri Abenteuer, katrigufr^ndzire d. kon- dignatsione. kontentatsia (lai contentus). ksudiseriku in An- lehnung an ksudisesku gebildet kuradzp (franz. courage). kuiiositp, kuriosu. Meatra§temarea d. uniyersalu Merdisitoru d. lasatg tsitate Freistadt d. zamane lungg Langweile d. marirea (mare) oder dr. — marit (franz. mari, auch itaL) musikie gr. Bildung statt des gebr. musikg. obligatu, obliguesku, obli- guluesku (franz. obliger). ordinaru. osteani (oaste). ospetsu (oaspe). pi^agorik'esku. politesku, politikg, politiku, politesu. — 86 — prerogativile. profitesku. punu d'inante cL rekreatsione lat reparesku cL fr. resaru (argsar) springe wieder, resunu (sunu) töne wieder, retumarea (tomu). revedu (yedu). reverentsie. reviderea (vedu). semnufaku. serinu Windstille, spirtaosa. studueskiL subsgrtsinatu. aubtsit^tsle (tsitate). SamiantBi d. tabuluitu (lai tabula), figure tal'ate Kupfersticke, traga d'i- nante d. trakteru. tsenerle (tsenu) Geländer, tsenira a mare, tseniiora a mare. tsitatean (tsitate). Tigl^. yindikatoru (vin- diku). vitsinia Nachbarschaft. YSL Wörter, deren Eehtheit zweifelhaft ist Mit ? Yor dem Worte bezeichnet apar^ gUeh. bukuri^ etc. könnten wohl auch alb. Lehnwörter sein. eyge. flurinte, harte, inadeverat^. indoitu, intreitu, in- patratu, intsintsitu, inäasitu, inäaptitu sehr wahrscheinlich aus dr. entnommen, inkanu. intsetu, intäetu. kaKisparsitu. kon- kl'idu. kgndo für kgndu. kulaltadzu. margu statt mardzine. mil'one wohl mil'une. numisesku (numgtsesku wird gebraucht), pekatu! sckade\ (wohl dr. als interj.). piguni (pikun Erspar- nis ist gebräuchlich), plea ngr. jtXio sehon, mehr, premudatu di presteaneu. prubulitu. respunu, respuse. rupusare, rupusosu. spitsg wohl Yon spik statt sKiL tayru. IV. Wörter, deren Bedeutung unklar oder unsicher ist Mit ? hinter dem Worte bezeichnet indpru. inprapa. semanarea. sumena. voltg. znuia viel- leicht zu nuiesku erneuern^ neu werden. y. Wörter mit falscher oder ungenauer Bedeutung. Mit f. B. bezeichnet ar. Wort falsche Bed. rieht. Bed. arit§u Stachelschwein Igel Englitera London England — 87 — ar. Wort fabch«) Bed. richte Bed. insirinat heiter {Häuser) heiter, klar {Himmet) Kerdu gehe xu Grunde v. S. 17 verliere 10 mgii? Arm 157 Hand 2 nil'e hwnd^rt 184 (204) tausend 40 lal? Vetter Ohewn gtemuta Federbett Lager trg wegen 127 für 118 ? tRintemg . Basein Oisteme tsitate Stadt 145 Festung 9. Buine nrsu Wolf 6 Bär 35 faku tragen 132 maehen 3. 12 etc. liinea Sonntags 134 ifon/a^« VI. Bemerkimgeii Aber bo/s Schreibweise. A. Prothetisches a findet sich bei dem nämlichen Worte an einer Stelle, wahrend es an einer andern fehlt, so: adutse bringt mit sich 197 (217), aber dutse bringt herbei 200 (220), afugu 202 (222), dagegen faga 151, 152; alaydu 2, 199 (219), aber l^vdatn 37, aniru 179 (199) und se iiiQ 199 (219), aramg 194 (214), ebenda ram^ etc. alatru beüe hat bo. nur mit pro- thetischem a, das Arom. II nicht yorhanden ist Prothetisches a ist überhaupt in einer großen Anzahl Wörter im ar. be- weglicL B. Sehr häufig schreibt bo. für g die Zeichen: a, e und i a. a steht falschlich für g in: alavdare, ferin^, lang, mang 2 (richtig mgng y. S. 22), plangu, frangu 11, kantu 15, katuig 39 etc. b. e steht falschlich für g in: reu, frenu, selggira yon sglggesku, selegitu, aremase für argmase, ebenso remanu 145 för argmgnu etc. c. i steht falschlich, aber seltener als a und e, für 9, 80 in: si, riu, sgnitate, kgtsinu etc. C. bo. schwankt yielfftch in der Schreibweise yon e und i, und yon o und u in unbetonter Silbe. Dieser Umstand hat — 88 — seinen Grand darin, daß bo. den zu bezeichnenden Laut bald für e bez. o, bald für i bez. u hielt, wahrend diese Laute durch keines dieser Zeichen ganz treffend wiedergegeben wer- den, denn beide liegen in der Mitte zwischen e und i, bez. o und u. a. Beispiele für e und i. yenire 75, dagegen vinirea 151; yenitsi 146. tse 48, 162; tsi 162; tsg v. S. 29 für tibi petrikui 154; neben pibrekui 132. nitsi 126; „ netsi 174. ni§te 27; „ neäti 164. b. Beispiele für o und u. totu di xmg 119; tutu di ung 181 (201). inkulo 119; ma inkolo 205 (225). gomar 192 (212), 196 (216); gumar 192 (212). falsch: arbore 6, arbori 190 (210); richtig: arburlor 134, arbure 159. D. Die Schreibweise und Bildung der eL und e£ W. ist häufig yerschieden. Diese yerschiedenen Formen sind oft ein Kennzeichen bo.'s Erfindungen. Auch die gr. Erläuterungen hinter einer Beihe yon Wörtern in den Fabeln etc. deuten in vielen Fällen auf nicht ar. Ursprung hin. Beispiele: obliguesku und obliguluesku mache mich verbindlich, negotsiu, negotsitorie Geschäft poHtesu, politiku höflich, artig. tabaka, tabaku Tabak, mantela, mantelu Mantel. forsu, infortikatu fest^ stark, fundamendu, fiindamentu Orund, eksaminare Prüfung^ eksaminesku prüfej nicht eksaminu- edzu wie man nach eksaminare erwarten sollte; konsulu, kondzulu Konsul etc. E. Die Schreibweise einiger Konsonanten schwankt umflarg 196 (216); ebenda se unflp. - 89 - kumparaäi 138, kumparatsi 150, kunparatsi 202 (222), kunparg 204 (224), 205 (225). stranea y. S. 22; strane 137. sburg 196 (216), sburire 199 (219); zboru 191 (211) zburesku 145, 178 (198). katrigile 176; falsch katrizi 178 (198). F. Verschiedenes in Bezug auf Schreibweise. foame 195(215); fomea 131. korbe 14, auch Arom.II 99, 9. anostra, anostre £ S. für anoastra, anoastre 50; ebenso: ayostra, ayostre far ayoastra, ayoastre 51. verigg 178 (198); yirigg 201 (221); yarigg 207 (227). neapandaksita 195 (215) far nea- pandiksita. Vn. Dialektische Mgentflmlichkeiten bo.'s (diaL E.) A. Die Brechung des e zu ea tritt bei bo. in Flexions- formen ein bedingt durch folgendes: -9, -dze, -dte, also: yearsg 192 (212), easg 195 (215), measg 14^ aleadze 11, greagte 12, fratseaöte 126 etc., femer in subsi auf -eatsg, so: kurun- deatsp 198 (218), niäoreatsg 199 (219) etc. Im übrigen schreibt bo. e, wo ea zu erwarten ist, z. B. burete für bureate, putere for puteare; atsele far atseale; ayere für ayeare; amele for ameale; yede fnr yeade; berea für bearea; ese for ease; kele for k(e)ale,'; nere far n(e)are; dede far deade etc. c£ Ar. II p. 347. B. Das halbyokaUsche i im Anlaut hat gram, nicht; es findet sich dagegen, wie schon erwähnt (pg. 6), im y. S. eu f&r ieu. earbo for iarbo elu „ iel[u. ergi „ iergi era „ iera. esu 173; ieiindalui y. S. 28. C. tsenu 158, intenu 42, 122, 164, 196, dendalui 110, frenlu 193 weisen auf eine dialektische Aussprache hin, die bei man- chen Faröeriotenstanmien gehört wird. Ebenso deutet die Aus- sprache yits^l y. S. 23 auf Albanien hin. cf. Ar. U p. 176 u. 355. — 90 — * YIIL AUgemeine BemerkimgeiL A. An einigen Stellen sind Worter mit Klammem ver- sehen, z. B. gen. und dat bo. 18, 19 ff, die part avundalui, aTundu 62, vrondalui, yrondu 68 etc^ einige ady^ wie asta- dzu, azp 118, kgntsido 119 u. a^ ohne da£ bo. über den Zweck dieser Parenthesen jrgend welche Angaben macht. Sr will damit andeuten, einmal, daß gleiche ar. Formen im d. yer- schiedene Bedeutung haben, oder zweitens, daß zwei ver- schiedene ar. Worter im d. dem Sinne nach übereinstimmen. B. Für das Fehlen von praep. vor Städte- imd Länder- namen, das auch sonst im ar. häufig vorkommt, bietet bo. eine Reihe bemerkenswerter Fälle: Li£ie in Polen 151. Yiena in Wien 151. Vavilona in Babylon 133. Budimu in Ofen 133. Dagegen: in Pole in Konstantinopel 133. in Searg m Serres 134. C. Vom verb. dziku bildet bo. zwei part praes. a. dzisen- dalui 202 (222) vom Aorist dzise, wie arupsendalui, arupsendu 89 von arupse. b. dzikpndu 192 (212) vom praes. dziku. Diese letztere Form dürfte eine Analogiebildung bo.'s zu verb. der L Kon- jugation, wie kalkpndu etc. sein. Sonst konmit dzik^ndu nicht im ar. vor. c£ pg. 18: arupsendalui bo. 89, dagegen ath. 46: arupundalui D. Der Stil der „Oespräche^ ist meist schwülstig und gekünstelt; ihr Charakter ist mehr deutsch, als ar. Dieser Umstand dürfte seinen Grund darin haben, daß sich bo. längere Zeit in Deutschland aufhielt und infolgedessen in seiner Bedewendung starken d. Einfluß aufweist. Zum prakti- schen Erlernen des ar. dürften die Gespräche bo.'s daher wenig geeignet sein. E. Die „Fabeln^ und „Erzählungen** sind im allge- meinen in besserem ar. als die „G e spräche** abgefaßt, abgesehen natürlich von den auch hier zahlreich auftretenden eL und e£ W. Wechsel des Subjektes, plötzliches Überspringen aus der - 91 — • direkten in die indirekte Bede finden sich häufig, wie überhaupt im ar. Dadurch, daß bo. die gleichen Formen Ton praes. und Aorist nicht durch Accente unterscheidet, wurde die Über- setzung öfters zweifelhaft, und durch den schon froher er- wähnten Wechsel in den Temporibus unschön. E. Znsammenfassimg der Ergebnisse. L Bojadzi zeigt in seiner Schreibweise in der Orammatik das Bestreben, die ar. Wortformen den lat Wurzeln möglichst ähnlich zu machen, während es ihm nicht so sehr darauf ankam, eine vollständig genaue Wiedergabe der Aussprache zu liefern. Da- raus erklärt sich auch sein häufiges Schwanken in der Schreibweise der Wörter, das nicht möglich ge- wesen wäre, wenn er sich genau an seine Aussprache gehalten hätte. Im verlornen Sohn dagegen tritt das phonetische Prinzip mehr hervor. IL Die eigentliche Grammatik (bo. 1—144) ist an manchen Stellen unvollständig, auch sind die Regeln bisweilen willkürlich und einseitig gefaßt und wer- den von bo. selbst nicht konsequent beachtet HL Das ar. der „Gespräche'' ist vielfach durch- aus nicht volkstümlich; die Fabeln, Erzählungen und auch V. S. sind hingegen weniger gekünstelt Ganz treffend sagt daher Picot in seinem Schriftchen: „Les Roumains de la Macedoine'': „Dans sa grammaire ma- cedonienne Bojadzi a peut-Stre evite unpeu trop les locutions populaires.** IV. Das Bestreben, fremdsprachliche Elemente ins ar. einzuführen, herrscht bei bo. stark vor. Von ca. 1650 Wörtern und Bedewendungen sind etwa 250 direkt entlehnt oder erfunden und außerdem etwa 40 zweifelhaft Trotzdem bietet der Wortschatz bo/s ▼iel des Interessanten und sprachlich Wichtigen. — 92 — V. Dadurch, daß Bojadzi als erster es unternahm, seinen so unbekannten Dialekt grammatikalisch zu bearbeiten, wobei er im allgemeinen eine recht gute Beobachtungsgabe bekundete, hat er sich für immer nicht nur bei seinen Landsleuten, sondern in der Wissenschaft überhaupt ein bleibendes und ehren- des Andenken gesichert. F. Glossar. In das Glossar sind alle, also auch eL und e£ Wörter aufgenommen; nicht ar. Wörter sind [ ] eingeklammert ? vor einem Worte bezeichnet, daß die Echtheit, ? nach einem Worte, daß die Bedeutung zweifelhaft ist. Die Reihenfolge der Wörter ist streng alphabetisch, die Palatalen g k fi folgen auf g k h, d" folgt auf d, 9 auf o. a! intj. ach! 128; ah! 204 (224). a 1. art für fem. die 17, 18 etc. plur. le. für a falschlich ea 17. 2. zur Bildung von gen. und dai 18, 19 etc. 3. zur Bildung der Ordnungs- zahlen 42, 43. 4. vor dem pron. poss.; a tgu V. S. 21, a n9u v. S. 24. 5. praep. a kasg 133 nach und zu Hattse. [absentia f. die Abwesenheit 170. eL W. lat] adapu I bewässere 193 (213). adaramintu m. Gebäude 188 (208), richtig adgrpmintu. adaru I xi^e, baue^ mache fertig, adpraSi du hast ausgeziert 164. adil area £ der Atem 195 (215). Lex. adil'u atme schwer, [administratsionea £ dcis Amt 176 el. W. lai] ado bringe/ 121; für: adu von aduku; sonderbarer Weise als ady. der Überredung be- zeichnet. aduku UI bringe herbei, hole 149, 161, 168 etc. adutse bringt mit sieh 197 (217). aduku a minte ich erwähne 178 (198). aduku verur- sachten 179 (199). dutse für adutse 200 (220). adunare f. Versamfwnlung 9, 21, 22. plur adun^rle. 21. — 93 — adunkosu, adunkoasg adj. Hef 159, 207 (227). adonu I sammele, vereinige 2, 182 (202) etc. pflücke 162. adunai nahm Abschied 169. adunii, di adunu ady. zusam- men 121, 163 etc. zugleich 194 (214). adzungu lU gelange, komme an, erreiche, genüge, adzunzetsi 199 (219) statt adzundzetsi adzunserg kamen an 171, ad- zunsemu 172 etc. adzunu I faste; adzunp sie fa- sten 206 (226). adzutor hl Hufe 137, 193 (213), 197 (217). adzutu I helfe 197 (217), 206 (226), 117, 156 etc. Ad'ina f. Athen 200 (220). A^ineu m. Athener 202 (222). aeri ady. gestern 118, 155, 206 (226). aflu I finde 130, 146, 152 etc. afoarg adv. hinaus 120, 157; draußen 193 (213); pre di afoarg von aussen 121 ; afoarg di außer 122, 195 (215). afoarg di kale übermäßig 123. atsea di afoarg das Äußeredavonll9{199). atsel'i di afoarp die von draußen, die Fremden 206 (226). afiigu IV fli^ 202 (221). c£ fiigu. afamu I räuchere; afuni du räucherst 13. agru n. Acker 185 (205), 186 (206). plur. aggrle v. S. 15. agni (Arom.!!: a]Tu) adj. ivild; porkulu agru Wildschwein 195 (215). agudesku treffe, begegne, schlage 171, 207 (227). se agudeaöte es ereignet sich 107, 126 etc. agudire Ereignis 208 (228). ah! cf. a. ahgrdzesku bin Wert, koste, bringe Nutzen, verdiene 194 (214), 195 (215), 201 (221); V. S. 19. ahtare solcher 189 (209), 192 (212); plur. ahtgri 199 (219). ahtgntu, fnr ahgt, soviel 43 etc.; plu. ahtgntsg v.S.29. — adv. so sehr; mit folgendem tsi: so sehr, daß 196(216). Arom. II auch: aht9nts soviele. aistu pron. dieser 51, 53, 129. plur. aiätsi ist die in Mo?- kopolis gebräuchliche Form. 51, 52, 161, 198 (218). fem. aista 34, v. S. 11; plur. aiste 52, 53. tute aiste aües das 179 (199). akatsu I ergreife, fange- 192 (212), 196 (216); mute 148 ak9tsar9 205 (225). akolo adv. dort 119, 159 etc. trg akolo dorthin 120, di akolo von dortJier 120, pre — 94 — dkolohindurchl21,n2; akolo iu dort, too; damals, als 197 (217), 199 (219) etc. akru, akrg adj. sauer 37. [aktseptu adj. angenehm 190 (210), 191 (211). eL W. lat] aku n. Nadel\ plur. atse 11. akumtinu I haJUe an 193 (293). [akuratu, 9 adj. richtig, genau 179 (199); ausführlich 187 (207) eL W. d. oder lat] alagu I eOe 193 (213). alantu andere 134, plur. alantsi 135; alanta das Übrige 147. alatru I heOe, h&uk 197 (217); Axom. ü: latru. alavdu I lobe, refl. brüste mich 199(219), 194(214),202(222), l9ydatu 37. albu adj. weiß 159, 165, 189 (209). [alegreatsp f. Vergnügen 181 (201) eL W. itaL] [alegredzu belustige 172, 180 (200) eL W. itaL] [alegro! lustig/ als intj. bezeich- net 128; als adj. alegri mun- ier 166. eL W. itaL] alegu IU wähle; aledzi, aleadze 11; aleptu ausgewählt 192 (212). aleadze liest 171. Aleksandru Alexander 7, 133. aleptu cf. alegu. alifiea cf. di alifiea. alikesku klebe an, leime 165, 197 (217); se aliki hängte sich an y. S. 15; alilate an- . geklebt, neben 165. alikitu c£ alilceska. alinu I ersteige 189 (209), 195 (215). alor von bo. 49 als plur. zu su, sa sein seine bezeichnet algyd^tgune £ Z^ 194 (214). aitu anderer 44; plur. altsi 166, altor 168. nu altg, ma nichts anderes, als 195 (215). al'umtra, di al'umtra ady. anr ders, überhaupt 200 (220). al'ura (atL 61 al'urea) ady. anderswo 120; di cv> 120, pre cv> 121 anderwärts, in al'ura anderswo 199 (219). am' für amu konj. aber 161. beibo.unüber8etzt; dan.4,21. amanu 201 (221) c£ amgnu. amare f. Meer 131, 132, 206 (226), 208 (228). amareatsg £ Bitterkeit 197(207). ambratsgndalui umarmend 183 (203). amendoi beide 44, 148, 198 (218). Amerikia £ Amerika 130. ameü pron. mein, plur. amei 47; fem. amea, plur. amele 47 diaL E. for ameale. inesi 181 (201). amintu I erwerbe, gewinne 199 (219); Lex. auch aminteskn. amire m. Kaiser 38, 194 (214), 203 (223). amireroane £ Kaiserin 38. — 95 -- ampnatalui adv. spät 119. am9nu I verspäie mieh, venveüe 152, 201 (221). amgrÜpsesku sündige y. S. 19, 21. Lex. amartipsesku. anluÄa6e56; Konjugation 56— 62. are dininitate di oarp seit einer halben Stunde 204 (224). anakarj. Widriges 208 (228). anarga, Arom. II anar/a adv. aUmähUch; verstärkt durch kgte ku 123. langsam 176. kav. 181 allmählich. angustat genötigt 182 (202). (angustedzu). angusteatsg Enge, Not 195(215). angustu eng, schmal 196 (216). anostru pron. unser 49, 137; plur. anoötri 49, 50. fem. ano- ßtia £ S. für anoastrj 50; plur. anostre f. S. für anoa- stre 50. Antoniu Jnton 131. antsertsu adv. voriges Jahr 118 (anno tertio). anu m. Jahr 136, 186 (206). plur. ani 205 (225), an v. S. 29. ssm vergangenes Jahr 196 (216), wie Arom. ü. aniru I wundere, setze in Ver- wunderung 179(199); se nira 199 (219). anurzesku rieche, beschnuppere 195(215). dan.24: anurziaSte. ? aparg war ähnlich, schien 175. [apetitu Appetit 155, 194 (214), 196 (216) eL W. 4] [apo^ikg l Apotheke 156 eL W. d. gr.]. apoia adv., ebenso: di cv> 119 hernach, dann, darauf 196 (216), 199 (219). Apostoli Apostel plur. 135. ap9 £ Wasser 131, 151, 159. kalatoria (eL W. dr.) di pre «^ Seereise 172. ~ a amaril'i Meerwa^ser 131. apgru I schütze, behüte 171. apresu pari ergriffen; oo di ni- rgire von Zorn ergriffen, ent- flammt 205 (225) ist part. per£ von aprindu zünde an Arom. n. aproape adv. fast, beinahe 123, 165 etc. nahe 197 (214), 120 als adv. mit neben übersetzt aproMu I nähere 173, mit di konstruirt 173. se apmke v. S. 25, 197 (217). [apukrisesku antuH>rte v. S. 29. eL W. gr.] apunu III lege hin, nieder 198 (218), 200 (220). part apusu hingelegt 159; bei kav. 229, 235 niedrig. aputrusesku? werfe mich auf jem., drücke nieder 206 (226). araku IV raube, entreiße 192 (212), 205 (225); ahnlich ist arikesku. Lex auch arapicL — 96 — aramg f. Kupfer 194 (214); da- neben ramg 194 (214). arator c£ arptor. aravdu I erdulde, ertrage 199 (219). arbore jxl Baum 6; arburlor den Bäumen 134; arbure 159, 194 (214); arbori 190 (210). ardire £ Brennen, Begierde 202 (222). ardu in brenne 75. aremanu, aremgnu cfargm^nu. argat m. Arbeiter v. S. 17. plur. argäts. aridu, arisendalui c£ ar^du. ariSesku ergreife, raube, entreiße 192 (212). c£ araKu. arinosu adj. sandig 172. aring f. Sand 201 (221), 207 (227) etc. säte di cv> Sanduhr 202 (222). arisesku gefalle 150, 185 (205). arisea§te schmeckt 151. arisi 185 (205). aritsu m. Igel 2; £ B. Stachel- schwein, ^ armp £ Waffe Gewehr 158; ebenso kav. 185. c£ tufeke. ar9du HL 1. lache 166, arisen- dalui 192 (212). trg argdere x/um Lachen, lächerlich 199 (129). 2. irre 159, 160. aridzi 160. 3. betrüge; arise betrog 207 (227). ar9m9nu UI bleibe 152. are- mgnQ &2et&/204(224),arema8e bUeb 194 (214), Arom. ü. ar- mase, so auch bo. 199 (219), und arimase. arptor m. Landmann 197 (217). ar9ydare£&e(it^2il74. Arom. II daneben: argydgtsune. am I pflüge 2. arukatu c£ aruku. aruku I [werfe 178 (198), 205 (225). arukp okl'il'i u^ft die Augen, blüM 178 (198). aru- iB,taverschlagen,vertrieben 1 75, 208 (228); ebenso kav. 222, dan. 14, 33. arupu ni zerreiße; Konjugation 85 — 89. aruptg zerrissen 86. as daß doch (lai utinam), ich möchte, will v. S. 18, wird gebraucht, um einen Wimsch auszudrücken. Ton neugr. a^. Asia £ Asien 135. [askultator m. Hörer, Student 188 (208). e£ W. wenigstens in dieser Bedeutung]. askultu I höre 75, 188 (208). askundu UI verberge; askundzi du verbirgst 12; askunS9 202 (222). askunsu verborgen 197 (217); ebenso askuntu 195 (215). Arom. IL askumtu. askunsu, askuntu c£ askundu. aslanu m. Löwe 196 (216); ebenso: dan. 2, kay. 207, Arom. II; nicht leu wie 192 (212). — 97 — aspargu lU verderbe 130, 201 (221), 203 (223); aspartu ver- dorben 20 1 (221). aspardze 130. aspartu cf. aspargu. asparu I erschrecke 196 (216), 204 (224). dan. 39: se nu te aspari fürchte dich nicht asplmdere Wut, Zorn 207 (227). astadzu adv. heute 118, 161, 207 (227). di astadzu inkolo hin- für, hinfort 119. cf.azg. rich- tig astgdz oder astgndzp. asedu II sUze 207 (227); cf. §edu. aSade 207 (227). a$i 1. adv. so 122, 124. indreptu a§i auf die nämliche Art 122. asi S9 b^nedzu so tvahr ich lebe 124; si asi folglich 126; so, daher 192 (212). 2. inij. ach 128. asitscÄO 124,197(217),205(225). [aspektu Anblick 173. eL W. lat] asteptare Bewirtung, Aufnah/me 154; eig.-Ehrar hierher, di c>^ von hier, pre <>o hier- durch 120. aurgsku hasse, bin überdrüssig 153, 196 (216); hängt mit urutu häßlich, schlimm 155 zusammen. [auru m. Gold 206 (226) eL W. dr.] cf. malump. au§u m. Greis 206 (226), 207 (227). ebenso Arom. 11. autse (auatse) cf. au (aua). 119, 142, 176 etc. avae Luft 208 (228). Lex. auch: havae, hgvae. avdu IV höre', 75, Konjugation 89—94. se avde rrum hört 107. audz2 hörte v. S. 25. avdzirea t, das Hören 199 (219). avere f. dial. E.för: aveare Ver- mögen 138, v. S. 12. averigg 167; cf. verigg. 7 — 98 avinare f. Jugd 192 (212). a «^ auf die Jagd 192 (212). kpni trg oo Jagdhunde 161. avingtoni m. Jäger 160. avinu I jage 192 (212). avostru, a pron. euer 50, 51. plur. avoätri, fem. avostre f. S. für: avoastre. avutu, 9 adj. reich 37. part perf. geh4xbt 57, 58. avuzesku rudere 176, 208 (228). avuzeask^ lenken 208 (228). ayusesku eüe 151; a7(i)usate = ajusa te, eüe^ spute dich 187 (207). azbor I fliege 194 (214). azbo- arg 197 (217), azburg 194 (214). aznesku vertreibe^ azneaste ver- treibt 131, azneaskg 203 (223). hL Ant. azniadte. azp ady. heute 118, 156. cf. astadzu. az' lieute 207 (227). b. [bagatele mit lugurii, Klemig- keüen 208 (228) eL W. franz. bagatelle]. baga I setxe^ 'stelle^ lege 150, 163. h^ffii^ bewegte eich IIb, bagu stifiimg ich wette 184 (204). bagu minte ich nehme in acht 194 (214). [bagu di inante steüe vor 201 (221) ef. W.] bggatu veranlaßt 205 (225). bggar^ verardaßten 204 (224). banedzu cf. b^nedzu. bang f. Leben 139, 192 (212), 200 (220). barber m. Barbier 194 (214), 204 (224). Arom. U: birber. Lex. birbiane Basierstuhe. barbg f. Bart 2. barkg f. Kahn 175, 180 (200). Lex. varkg, bo. 175. barg f. Sumpf 193 (213). Lex. auch Last. bastunu Stock 132; sonst ar. nicht gebräuchlich. ba§u I küsse; bgsg küßte v. S. 20. Arom. U baä; Aorist bgsai. batu U prügele, schlage 2, 7. Konjugation 80 — 84. bäte vina der Puls schlägt 155. baterea das Schlagen 205 (225), 199 (219). bäte fluera bläst die Flöte 159; überhaupt von Instrumenten gebraucht imperf. bgtea 202 (222). beau II unregelm. rerb. trinke 113—115; 8, 108. berbeku m. Widder 39. berea das Trinken, der Trank 131. bere dial. E. far beare. [bersa f. die Börse 182 (202).] be§ikg £ BUise 6. biku Stier 39. bileaug f. Unglück plur. bilei — 99 201 (221). auch Drangsal, Not, Mühe: ku mare bilee mit großer Mühe 123. bilesku schäle, häute, ziehe die Haut ab 194 (214). kay. 189. biserik^ f. Kirche 133, 202 (222). biundu pari, trinkend 115, 117. biutu part getrunken 114, 117. blastemu I 1. fliu^ 207 (227), 208 (228). 2. s.m.jP/ue^plur.blasieni 13. boatse f. SHmme 185 (205), 194 (214), 202 (222). boe f. Farbe 19, 186 (206), gesprocben boie. boiadzg m. Färber 38. boiadzoane £ Färberin 38. boltg f. Gewölbe, Laden; plur. boltsile 204 (214). bou m. Ochse, Rind 151, 204 (224). b^nduredzu schwatze 177 (197). bgnedzu lebe 138, 200 (220). ag ni bgnedzi eig. daß du mir lebst, ich danke dir dafür. 162. bgngndalui lebend y. S. 13. bgnatsi 203 (223). bgrbatu m. Mann 27, 39; Ge- mahl 199 (219), 203 (223); plur. bgrbatsi 27. bggare l Kuß 18. Braminu m,Brahmine 206 (226), 207 (227). bravo! intj. bravol 128, 143. bresku sehe, erblicke, schaue an 153, 162. britsi ihr seht 153. brea siehel 160. firidile cv) tru gprdina die Fenster gelten nach dem Garten hinaus 165. Budimu Ofen 133. budzg £ Lippe 194 (214). bukatp £ Stück 193 (213); plur. bukgfcsi 196 (216)^ [bukurig £ Freude 183 (203), 191 (211) el. W. dr.] [bukurosu adj. belustigend 173, fem. bukuroasg 207 (227) eL W. drj. [bukuru I freue 130, 152, 174. eL W. dr.] bumbaku Baumwoüe, plur.bum- bake 11. bunbuneadze unpersönL yerb. es donnert 106. bunoarg, mit yoraugehendem ka so tüie {als) 122. bunu, 9 adj. gut 28, 29, 129 etc. burete m. Schwamm 2; diaL £• for bureate. bute £ Faß 15. plur. butsi. d. dao 41, 42 c£ doi daospredzatse num. zwölf 40; doispredzatse 135.« darea £ das Geben; plur. dgri, dgrile, dgrle; dgrle tru stire das zum Wissen Geben, Nach- richten 171, 187 (207), 207 (227). 7* — 100 — daSuru lAebling 193 (213). dau gebe; unregelmäß. verb. Konjugation 108 — 110. da ploae, neao, grpndipe es reg- net, schneit^ hagelt 107. dede petale gab Fersengeld, (dede dial E. für deade) 196 (216). dgn gieb mir v. S. 12. dau inprapa bestrebe mich eifrig, nehme mir vor 179 (199). dai di ele du berührst sie 162, dau di tine ich stoße an dich 194 (214). cf. darea. da ku dialagg rennt, läuft 159. de, dh 8, 177 cf. di. [defendu verteidige 198 (218). el. W. lat.] [delikates9 f. Zärtlichkmt 183 (203). e£ WJ [delikatu adj. zart, mürbe 150, 184 (204). auch ndilikät] demonipsesku ich werde xu/m Dämon, wüte 203 (223). demgndgi^xmef, Bestellung 152; pl. dimgndgtäunle 205 (225), V. S. 29 Gebot. dempndu cf. dimgndu. demgneatsg cf. dimgneatsg. depoia cf. di apoia, bez. apoia. ?deprikg konj. als (vergleichend), wohl de + pri + kg 127. depunu cf. dipunu. [deskriptsiong f. Beschreibung 179 (199). el. W. lat.] [deskriu I beschreibe 180 (200). el. W. lat.] deSteptu 160 c£ diSteptu. di (de) 1. praep. von, aus; we- gen, infolge 8, 117; 204 (224). 2. konj. und 126, 196 (216). 3. zur Bildung der Vervielfal- tigungszahlen über zehn, also: unspredzatse di ori ahtgntu elf mal so viel 43 etc., aber yinyitsi ori; ahn- lich 600 di flurinte 204 (224). 4. als, nach dem EomparatiT: ma vrtoslu di tine der Stärkere als du 194 (214). 5. daß, nach kaffcu 198 (218). 6. zur Bildung von adv. di atuntsea, di apoia etc. cf. diese. di adunu adv. zusammen 121, 163, 166. dialagg f. Geschwindigkeit; da ku cv) läuft 159. Arom. 11 di aUfiea adv. wahrhaftig, in Wahrheit 198 (218). di al'umtra adv. anders, über- haupt 200 (220). di al'ura adv. anderwärts 120. pre cv> 121. diamantg £ Diamant 195 (215). Arom. II yamand far dia- mant. di apoia, depoia, apoia adv. her- nach, später, alsdann 119, 122, 155. diapoi 205 (225); ebenso: di pre apoia 119. — 101 — di astadzu inkolo adv. hinfür^ hinfort 119. di au inante adv. in der Zukunft 119, 195 (215). di au inkolo ady. künftighin 1 19. di au §i kulea adv. biaioeüen, dann und unrnn 119, 123. di dinde jenseits, van außerhalh 202 (222). [diet^ f. Diät 156. ef. W. d. gr.] [diferentsie, diferentsig Unter- schied 186 (206). eL W. lat] digosu ady. drunten 120. ?(U inante 1. adv. vom 120, 147. esu di iutsido dünante stoßen einem von aüen Seiten auf 179 (199). di inainte 207 (227). nginte ist die gebrauch- lichere Form. 2. praep. vor 206 (226); di injnta (a) ta vor dir v. S. 19,21. di indreapta (dinandreapte) adv. rechts 120. abweichend von bo.'s diaL K Brechung. di inpade adv. von unten her 120. di instgnga (di nastgnga) adv. links 120. di iu adv. woher? 124, 134, 146. di iutsido adv. aUenthaJben 120. dikara 1. adv. also, so 127, 145, 196 (216). 2. konj. nachdem 140, weü 143. dikarea 200 (220). dik^tu konj. als (vergleichend) 127, 193 (213). di kgtsi une viele 136, 161. di kumu konj. als, wie 122, 157, 195 (215). di kutotalui adv. gänzlich, gar und gar 124, 153. di kut totlui 169; di akutotalui 173. di Itero vleku adv. von alten Zeiten 118. dila gebraucht zur Bildung des abL nach lat Muster 18, 19 etc. [dilektatsione f. Vergnügen 174. eL W. lat] dimgndu I besteüe 152, 195 (215). dimgneatsg f. Morgen 142; adv. früh 119, 175. demgneats^ 149, 169. Arom. II dininj^ts^. di multu adv. vor Zeiten 118. dinaparte adv. gegenüber 120. di napoi (ngpoi) adv. hinten 120, 147. dinde cfl di dinde. dinte m. Zahn 3; plur. dintsi 14, 195 (215). diparte, di cv> adv. weit, von weitem 120, 172; v. S. 20. dipartu I entferne 15, 159; di- partate entfernt 181 (201). dipgrtsi du entfernst 15. dipgrtosu, oasg adj. entfernt, entlegen v. S. 13. di pre apoia cf. apoia, di apoia. dipu adv. gar, mit nu gamicht 201 (221). dipunu in steige herunter, bringe, ,nehme herab 199 (219); se depuse reflexiv 195 (215). — 102 — kay. 200 depunu; dan. 36: depü§u. [direkter m. Direktor 188 (208) el. W. lat d] disfaku III mache auf 19§ (219); disfapta aufgemackt; disfaptu tru sburire schlagfertig, ge- wandt im J^echen 199 (219). disfaptu cf. disfaku. [dis&enatu adj. zügellos , aus- schweifend 200 (220), el. W. dr.] disgropu I grabe aus 200 (220). disgustu I bin mißvergnügt 190 (210). diskarku I lade ab 116. disklotsu brüte aus 162, 163. diskopim decke auf, entdecke 116, 130. diskurunu entkröne 116. eigent- lich nehme den Kranz ab. dislegu I binde auf, los 115, 203 (223). dismglprat adj. verschwenderisch V. S. 13, von dismpigredzu Lex. disnerdu schmeichele, disnardg 193 (213); mit aca dispartu IV scheide, trenne 15, 177 (197); bin uneinig 203 (223). disp^rtsitsi 203 (223). displitesku drehe auf 116. [dispositsione Aufstellen, Auf- räumen 163. el. W, d. lat.] dispul'atu ausgeplündert, nackt 201 (221), 207 (227). disr^ditsinedzu umrzle aus, efU- wurzle 116. dissuflu I verschnaufe 197 (217). Ärom. II suflu wehe. distsingu ÜI entgürte 116. disupr^ ady. droben, hinauf 120, 148, 189 (209). digkl'idu III schließe auf, öffne 194 (214). pait diSkl'isu auf- geschlossen, offen, offenherzig 206 (226). [di§putatsie f. Streit, Disputation 198 (218), 204 (224). eL W. d. lat] [diäputesku streite 198 (218). eL W. d. lat] diSteptatu adj. munter, wach. plur. diSteptatsi 15, 175. di§teptu I ermuntere, wecke 175, 191 (211). degteapt^ 160. doamng f. Frau, Herrin 10, 20, 35. doamne cf. donmu. doi num. zwei 40, 205 (225). fem. dau und dao 41. a doi- lea der zweite 42. a daoa die zweite 42. a daoatsi z/weitens 122. doispredzatse num. zwölf masc. 135. cf. daospredzatse. [dolu List, Hinterlist 200 (220). el. W. lat doch auch gr. doXoq^ Domnidzeu Gott 117, 123, 132. pl. dumnidzai 206 (226) wohl Druckfehler für dumnidz9i. domnu m. Herr 10, 23, 129. — 103 — Domnulu JEBsrr, Gott 137. do- amne mein Herr] 145. domni als voc. plur. 198 (218). domnuesku herrsche 181 (201). Ärom. II dujnnesku regiere. dormu lY schlafe 3; dorm du schläfst 13. doanne er schläft 10. durnire inf. 10. doru 1. subst Schmerz 154. Kummer 194 (214). Sehnsucht 151. Verlangen, Lust v. S. 16. 2. yerb. empfinde Schmerz, bin betrübt 155, 202 (222). me doare kaplu ich habe Kopfweh 154. durii habe gewünscht 184 (204). dure- amu 172. dgmg f. Schaden 194 (214), 208 (228). dgm^ schadel 195(215). draku m. Teufel, plur. dratsri 205 (225). duku m führe 179 (199), 201 (221). reflexiv: gehe 133. me du§u ging 207 (227). du te gehe 205 (225). cf. aduku. dukesku merke, begreife 197 (217). dultse adj. süß, angenehm, 3, 40, 152. dultseatsg £ Süßigkeit, Annehm- lichkeit 191 {217). plur. dult- tsetsi 164. dultseme Süßigkeit 13. dial. E. dultseme für eame. plur. dul- tfieni 13. dumnidzai cf. Domnedzeu. dunae f. Menge 185 (205), 202 (222); von türk. dunä. dan.5: dunaya. Arom. II: dun^^ao. dupg praep. nach 117, 157 etc. dup9 tsi nachdem v. S. 14. dup9 mine mit mir 157. dure adv. genug 123, 148, 183 (203). dzatse num. zehn 40, 41, 175. dzean^ f. Hügel; plur. dzeni 190 (210). AronL II auch Augen- braue. dziku lU sage 163, 172, 192 (202) etc. se dzitse man sagt 107. dzgk, dz9se v. S. 11, 12, 18; ebenso hl. Ant.: dz^k Arom. II. dzikpndalui sagend 192 (212). dzisendalui sagend 202 (222). dzindzia f. das Zahnfleisch 7. dzinere m. Schtviegersohn 7. dz^le cf. dzug. dzu9 f. Tag 1, 134. di tutg dzug alltäglich 152. dzu9 in dzu9 Tag für Tag 198 (218). plur. dzile 136, 170; dzgle v. S. 13. dzavairikolu das Putzwerk 163. aus dem türk. dzoku 1. verb. I tanze, spiele 4, 10. dzukare 10. dzukgmu 164. 2. subst. n. Spiel 24. dzokur Tanz, Beigen v. S. 25. dzo- kurele die Spielsachen 163. dzone adj. tapfer 26, 35, dzonl'i die jungen Leute 188 (208). — 104 — dzuneaSste ta'pfer adv. 199 (219). dzudetsu TJrUü 198 (218); viel- leicht dem dr. nachgebildet Arom. II: dzudikatg. dzudiku I urteile 4. dzumitate f. Hälfte, Mute 199 (219), 200 (220), dup9 csj di satp seit einer halben Stunde 206 (226). are <%> di oar9 seä einer halben Stunde 205 (225). dzunatiku Tapferkeit 135. dzuratu Schumr, Eid 192 (212). dzuru I sdiwore 4. *. [*eatru Theater 6, 202 (222).] [^avru Schalx 197 (217) el. W. gr.] j^oma Thomas 6, 19. ÄTonu Thron 5. e, e 1. verb. ist 8, 204 (224) etc. c£ esku. 2. konj. und 134, 189 (209), 194 (214). aber 207 (227), 194 (214). earbg £ Kraut, Gros 202 (222); Arom. II iarbg. plur. iergi Kräuter 193 (213). kav. 187. yarbg. edu Ziegenbock y. S. 29; edu diaL E. för iedu f. S. far edu bei bo. yedu. Lex. edu. eftinu adj. bülig 202 (222). [egalu adj. gleich 192 (212). eL W. d. latj Egiptianu m. Ägypter 202 (222). Egiptu Ägypten 141. eKi adv. ja 124. [eksamenu Prüfung 7, Übung 188 (208). el. W. d. lat.] [eksaminarea £ das Prüfen 198 (218). eL W. d.] [eksaminesku prüfe 198 (218) eL W. d.] [eksemplu Beispiel; trg cv> zum Bei^nd 164. eL W. lat.] [ekskusatu i^estentschuldigt 154. eL W. lat] [ekstra extra 175, ganz außer- ordentlich 185 (205), 190 (210). eL W. d.] elu pron. er 45, 56, 57. diaL E. für iel wie v. S. 14. plur. eH sie 45, 57, 48. gen. dat a lui, plur, a lor. di iel' v. S. 12. fem. ia sie 46, auch ea. plur. ele 46, diaL E. für: eale. [energie Wirkung^ Energie 185 (205), 186 (206)j 201 (221) eL W. gr.] — 105 — engastenu adv. mit Äbsichtj ab- sichäich 204 (224); seltenes Wort; auch ga. (II, 429) kennt es nur an dieser Stelle. Englesu m. Engländer 207 (227). Englitera £ England 134. £ B. London. englizeätu englisch 165; engle- zeaäte 188 (208). [enumeratsie Erzählung 177 (197), 206 (226). el. W. lat.] [enumeru I erzähle 178 (198), 180 (200). eL W. lai] ergi 193 (213) c£ earbg. ermu adj. öefe, tvüst 175; von gr. iQfjßog; bei kay. 194. subst Einöde. esku 6in, Konjugation 68 — 74. zur Bildung des Passivums 99. e, este ist 3, 53 etc. bo. V. S. 31 ieSti 2. pers. este heißt, bedeutet 202 (222). fiiu fiii, fiibg eta 73. Infinitiv fiire 74. fundalui, fundu part 74; dafür Kiindalui 181 (201). fiirim etc. 73. Konjunktiv per£, wie altrum. füre Matei VI, 23 bei ga. I, 22. esu IV gehe heraus 173, 176, 179 (199). ese dial. E. für ease 192 (212). eas9 195 (215). ieSindalui y. S. 28. ese inkale kam entgegen 192 (212). i§a begegneten 173. Etna Ätna 131. etg £ Ewigkeit 3. eu pron. ich 8, 44, 56 etc. dial. E. für ieu, wie v. S. 17. plur. noi unr 5, 45, 57 etc. ?eyg6 intj. bravol 128. Eyropea Europa 135. f. [fabrikatsia £ die Bauart 179 (199). e£ W.] [fabritsesku bau^ 176. e£ W.] fabulg £ Fabel 192 (212). [fakator m. Schöpfer 160, Thäter 207 (227). e£ W.] faku III mache, thue 3, 108, 12 etc. Aorist: fetäu 178 (198). se fetse machte sich, entstand y. S. 14. fetsea, fptsea 203 (223). se fetsea stellte sieh, als ob 195 (215). Ger. fet- sendu sich stellend, als ob 199 (219). fatse sagt 196 (216) etc. fakg kale er verreist 169. £9 mache 157, 204 (224). faptu, g part per£ 175, 198 (218). faku £ B. tragen, legen (Eier) 132. [fantasia f. die Einbildung 21. eL W. gr.] faptu cf. faku. farg f. Oeschlechi, Verwandt- schaft 203 (223), 206 (226). kay. 189. fa§g £ Binde 157. — 106 — fatserea f. das Thun 184 (204). fatsp f. Oesicht 2, 154. plur. fptsi 201 (221). favra m. Eisenschmied 23. [fede Religion 3, Religionslehre 139. Ohube 170, 171 el. W. ital.] [felitsitu adj. glückUdi 208 (228) eL W. lat.] feminu, g adj. weiblieh 201 (221). Lex. ^eamina. [figurg f. Mgur 165 eL W. d, lai] [filosofie Universität 188 (208). eL W. gr.] [filosofa m. Philosoph, Weiser 198 (218), 201 (221). eL W. gr.] firidg f. Fenster 165, 203 (223). richtig firirfg. [fisiognomii Physiognomien 179 (199) eL W. d. gr.] fitSoresku, easkp adj. kindisch 125, 126 adv. fitSoreaSte. fitäoru Kind, Knabe, Bursche, 125, 129, 166, 197 (217). Sohn V. S. 31. floare Blumen 161, 187 (207). kav. 208 midzg far Blume, ebenso dan. 1, obed. 358. Arom. IL lilitse. [floresku blühe 94; Konjug. 94 —98. eL W. dr. lat.] fluerg f. Flöte 159. dial. E. für fluearg. dan. 17. fluyara. ? flurinte plur. QiMen 148, 149, 204 (224) florinte. Arom. U hat flurie Goldstück, OokL foame f. Hunger 131, 195 (215). Hungersnot v. S. 14. £ S. fomea 131. foarfikg f. Schere 194 (214). foku n. Feuer 17, 131,202(222). fontang cf. fgntgng. [formosu, 9 adj. sdiön 37, 164. eL W. itaL für ar. musatu.] [formg f. Form 20, 186 (206). eL W. lat] [formu bilde 180 (200) eL W. lai] [formulg f. Vorschrift 168. eL W. d. lai] [forsitu, 9 part. genötigt plur. forsitsi 176. eL W. firanz.] [forsg f. Stärke 147; ef. W.j [forte adv. sehr 123, 147, 148. eL W. lai dr. adj. fortg stark, fest 203 (223).] [fortunatu, 9 adj. glücklich 184 (204), 208 (228). eL W. lai] [fortung f. Ehre 153. Schicksal 169. Vergnügen 180 (200^ tr9 cv> zufällig 196 (216). el. W. lai] fgntgng £ Quelle 129; dan. 40 f9nten9; bo. 129 fontang. fgring f. Mehl 2. fgrmaku n. Gift 206 (226). c£ Arom. n pg. 68, Anmerkg. zu Nr. 57. fgrg praep. ohne 121. fgrg S9 — 107 — ohne daß^ ohne xu 191 (211), 207 (227). fgrg di ohne 194 (214). frantsezesku, adj. plur. — e§ti französisch 180 (200), fran- tsezeaSte adv. 188 (208). frate m. Bruder 17, 26. fratenu mein Bruder 137. fratsesku cf. fT9tsesku. fratsil'ea f. die Brüderschaft 5. freku m reibe 3, 10, 187 (207). frenu n. Zügel 24, 193 (213). kav. 223, 235 frgnu; Aroin.II frjin, fgmu. jfreäka adj. frisch 149, 156; ital. oder alb. för aratse Arom. IL frik^ f. Furcht 149, 159, 181 (201). nu frikg = nu este cv^ mir ist Furcht, ich furchte 149 etc. friku§edzu ersehrecke'; frikuäa 193 (213). Arom. 11 nfrikii- Sedz. dan. 14. Aorist frikai. friptu part gebraten 150. frgndzg f. JBfe«; plur. frjndzi 134, 187 (207), 195 (215). %ngu m breche 11, 203 (223). 2. pers. fr^ndzi. 3. pers. frgndze 11. [katrigafr^ndzire ef. W. Schiffbruch 175]. fratsesku, eask9 adj. brüderlich 125, 200 (220), 203 (223). f- S. fratsesku. adv. fiptseaste 126. frutu Frucht 185 (205), 187 (207), 198 (218). kav. 199 fruttu. fugu IV fliehe j entferne mich^ gehe weg 151, 152 etc. fiidzi er ist fort 134. afugu für fugu 202 (222). famere £ Familie^ Naehkommen- Schaft 199 (219), 205 (225), dial. E. el'e für eal'e. fumitosu, 9 adj. hungrig 193 (213), 196 (216). Lex. f9m9tofl. fumu n. BoM^ 35. [fundamendu Qrmd 207 (227). fundamentu 208 (228). eL W. lat]. [fundator m. Gründer 130. eL W. lai] fundu n. Grundy Boden 207 (227). fiindu, fundalui part. 74, dafür auch fiiindalui, seiend, für m. Bäuher, Dieb 205 (225). furtun^ f. Sturm, Oemtter, Un- wetter 172. fortung 207 (227), 208 (228). furtan^ ist Druck- fehler 175. futu, 9 part perf. zu fiire, ge- wesen 69, 70. S- galbinu, 9 adj. gelb 165. kav. 201 galbenu. galm9 f. Henne 39; plur. ga- l'inle 132. richtig g9riii9. — 108 — garding c£ g9rdm9. ginte c£ ginte. glarime £ Thorheit; plur. gla- rini 13. Arom. U gl9riine. glaru adj. thörichi, dumm 205 (225). glmdg Eichel v. S. 16. gomarJEseZ192(212), 196 (216). ebenso gamar 192 (212), wie dan. 3, kav. 188. ggrding f. Oartm 134, 137, 162. [gramatikia £ die Sprachlekre 139. eL W. gr. Arom. 11 yra- maidkie Oelehrsamkeit,] gratsu c£ grgtsu. greaiu n. Wort 130, 171 etc. greau 196 (216). greilu 171. a greilui 196 (216). greauri Beden 188 (208); greaur^ Worte 193 (213). greaiuri 203 (223). kav. 207, dan. 26, hL Ani I, 5, 12: griaiu; Arom. n grai, gr^aiü. greao adj. fem. von greu schwer, plur. greale. 37. greas adj. fett 202 (222); plur. greaSri. dan. 40 grase, dan. 44 grias9. greatsg, ku cv) adv. schwerlich 123. CO Schwierigkeit. Grek m. Orieche; plur. Gritsl'i; Kritsl'i ist Druckfehler 202 (222). Arom. 11: Gretsl'L gresku rede, spreche, sage 12. gritsi 146, greask9 ^^^' S^ 207 (227). greäti, greaäte 12. greu adj. schwer 37, 38 fem. greao. c£ dieses. Grigori Oregor 4. groap9 £ Grübe; plur. groki 10. [grobianu Grobian 203 (223). eL W. d.] grosu adj. dick 3, 39. plur. groäi 14, 36. grgndine Hagel 3. da cv> 09 hageÜ 107. gr9tsu n. Kömchen 195 (215). kav. 226. g9ritsu. dan. 39. g9ris-lu. grumatsu Hals, Kehle 204 (224). Lex. kav. 206 haben: gru- madzu, welches richtig isi [gubemie Herrschaft, Eegierung 198 (218). e£ W.] [gudesku ich freue v. S. 23, 24, 32. e£ W. lat.] gumar c£ gomar. gur9 £ Mund, Maul 128, 181 (201); Schnabel 194 (214). ku c>o mündlich 178 (198). gustu I koste 3. Arom. ü. pro^ hiere, gu§9 £ Hals 201 (221), v. S. 20. guv9 £ Loch, Öffnung 157, 196 (216). — 109 geig f. S/peÜBt 3, 195 (215); ge- lile plur. 206 (226). gine 1. adv. gut 3, 121 ete. ma gine he69/er 122. 2. subsi Qut. [^emesku bedanke mkh 153. ef. W. in Anlehnung an dr. muljipmesk gebildet, g'inte Völker 132, 140. f. S. ginte kay. 193, 206, dan. 10. gindg Menge 2Sb, eL W. lat. gentenL gone Sohlen 3. h. habare f. Nachricht 199 (219). habinu, g adj. lau 3. [haosu Chaos 179 (199). eL W. 4 gr.] ? harte Kehrte, Landkarte 200 (220); wohl fnr karte, hasap^ nL Fleischer 194 (214). dan. 44. hasak-l'i Fleisch- händler. bei! intj. heil 125. f. S. für: hal, *al. hoarg f. Dorf 160, 173; im v. S. 13 und 15 in der Bedeu- tung Land, Gegend, hgrisesku erfreue v. S. 32. hrang f. Nahrung 193 (203), 197 (217). HriStolu m. Christtis 135. hutu adj. albem, dumm 206 (226); ebenso Lex. huzmekar m. Diener y. S. 22; auch uzmiMear 203 (223); uzmikarg f. Magd 149. K. Heayrg f. Fieber 155. Herbirea f. das Kochen, die Bran- dung 208 (228). fierbu ni koche 3, 9. 2. pers. Hergi, 3. pers. fiearbe 10. Keru Eisen 193 (213). fiündalui part. seiend 181 (201); fiiindu 197 (217). cf. fundu; fundalui. fiile f. Tochter 39, 131. fiil'u m. Sohn 39, 131, 157. plur. fiil' Söhne y. S. 11. Bire inf. sein 70, 74. Hiru Zwirn 3. [Kirurgu m. Wundarzt 156. eL W. d. gr.] Kiu cf. esku. — 110 — L i konj. oder 123, 124, 126. cf. ikg. i — i weder — nodi^ mit yerunu zusammen 173. ia 1. pron. sie 46. cf. elu. 2. siehe,siehda\ 148, 176, 201 (221); V. S. 29. iama f. im Winter, eig. der Winter 180 (200). iarg adv. wiederwm, abermals 207 (227), 208 (228). Arom. 11: ear^ und iarg. [idee Begriff, Gedanke, Idee 179 (199), 191 (211). eL W. 4] (doch ist idee heute in Ge- brauch.) ieu pron. ich v. S. 17. cf. eu. ikoang f. BUd, Kupferstich, Oe- mälde 164, 179 (199). ik9 konj. oder 122, 126, 175; auch i 123, 124. inmarea f. das Oehen, Durchs streifen 189 (209). imnu I gehe 140, 161, 192 (212). imn9ndalui gehend 140. in praep. in 34, 117, 129 etc. ? inadeyerat9 adv. tvahrhaftig 129. inaltsesku erhebe, inaltsi 208 (228). Arom. II ^ngltsesku. inaltu, 9 adj. Jioch 125, 160, 184 (204) etc. Pinante 1. praep. vor 141. [inan- teimnare etc. 141, d'inante uboru Vorhof 164 sind ef. W. nach d. Muster], diin^nta V. S. 19. 2. adv. ma cv) früher, vorher 169, erst 175. ma <>? tutulor besonders 173. di inainte 207 (227), di in9nta cf. diese. ? in ante tsi konj. bevor 118; ma eher als 195 (215), inate f. Zorn 199 (219). inbugutsesku mache reidi, be- reichere 197 (217), 205 (225). indaru 205 (225) etwa nach Wunsch cf. indgru. In(üanu m. Inder 207 (227). Indie Indün 206 (226). indireptu cf. indreptu. indoesku zweifle 146, 170. indoire, fjrg «^ zweifelsfrei 124, 164, 170; ebenso OL WaL 82. ? indoitu num. zweifach, fem. indoit^ 43. indgru? indgrlu 194 (214) viel- leicht: der Unerfahrene; von ga. U, 452 durch franz. niais übersetzt indregu UI mache fertig, ricfUe ein 149, 163, 177 (197). «jt- bessere 198 (218). Arom. U ndreg. indreptate f. Gerechtigkeit 18, 135; Recht 171; Wahrheit 197 (217), 203 (223). indreptu adj. billig, gerecht 121, 206 (226). indireptu gerade — 111 — 120; das i ist wohl lat Ein- fluß. cv> adi auf die nämliche Art 122. indreptea mpn^ rechte Hand 157. induperu (induperedzu) stütze, lehne mich 194 (214). Lex. ndrupedzu. mdapoim9ne adv. nach zwei Tagen 118. indzuru I schmäle 183 (203), beleidige, beschimpfe 196 (216), tadele 205 (225). indzurarea das Fluchen 199(219). Arom. U. fikatäü schmäle, [infonnu unterrichte, informiere 208 (228). el. W. i] [infortikatu adj. fest, stark 207 ' (227). ef. W.] infgrmakatu pari vergiftet 206 f226); zu einem inf9rm9kedzu gehörig. ingarneriku adj. zänkisch, un- verträglich 199 (219). ingrineriku adj. scherzhaft, lus- tig 199 (219). ingl'inesku treibe Scherz, necke 197 (217). Arom. II figl'imp Scherz, ingritsat9 Glatteis 167. kav. 215; dan. 36 gl'etsu, lat glacies. ingriSat pari gemästet y. S. 23, 27, 30. ingrumuru 9kA},scharenweise 121. ingrupu I vergrabe 200 (220), ingrupat^ vergraben, se in- grupu ist begraben 133. ingosu adv. unten 120, nieder 192 (212), herab 195 (215). pre cv> %mlenweg 121. inimg f. Inneres, Herz 139, 150 etc. ku tutg c*^ ganz gern 145, di tuta cv) herzlich gern 15Ö? avea cv» rao pre elu sie nah' men ihm übel 198 (218). nu ni le va inima ich wiü es nicht 207 (227). inkalik I besteige 193 (213). (kal Pferd) Arom. II: fikalik. inkanai adv. wenigstens 172. ? inkanu 127, 175 insofern als, wenigstens ist wohl iden- tisch mit inkanaL inkarku I belade 116. inkarkatu beladen 160. inkl'idu III schließe, verschließe 155, 188 (208). Arom. II: ilkl'id. inkrinu I neige, beuge; verehre 132; sonst reflexiv in der Be- deutung verehre, inko adv. hier 119, 142; hierher 197 (217). Arom. II fik^a. inkolo cf. inkulo.. inkotu adv. vergeblich, ohne Grund 195 (215), 200 (220). Lex. fikoi ? inkulo jenseits 119, 194 (214). ma inkolo weiter 205 (225). Arom. IL fikolea hierher, inkurunu I kröne 116. inkerdisesku nütze aus, habe Vorteü 192 (212). — 112 — inlosesku reise ab, breche auf y. S. 13. obed. 356: fnchisire. inpartu IV teüe, scheide 186 (206), 192 (212). mpgrtsg v. S. 12. dan. 43 mpartu, wie Arom. II. • inpgrtsirg 205 (225). ? inpatratu, g num. vierfach 43. inpUtesku stricke 116. inprapa? unklares Wort, etwa Eifer, Bemühung, Schnellig- keit dau m<^ ich will, nehme mir vor 179 (199); darea cn3 das Sichvomehmen etwa 197 (217). inprapa allein Eifer 206 (226). [inpresionea f. der Eindruck 178 (198), 184 (204) el. W. lai] inpromutu I borge; inpromutp 117. inpusu part eingelegt; plur. in- puse 165. insirinatu adj. heiter 173, 208 (228) f. B. [inskritu part. geschriebefi, schHfÜich 178(198). el. W.lat.] insoru I verheirate 14; Arom. II heirate, insgratu, 9 part. gesaixen 131. instogu adv. haufenweise 121. Ol. WaL pg. 81 la stog; von stogu Haufen. [instrumentu Instrument 131. el. W. d. lat.] [insulg f. Insel 175, 176. el. W. lat.] insiini, eu cv> ich selbst 54. insusu adv. oben 119; in die Höhe 187 (207); 207 (227). oberhalb 196 (216). insa§i, elu cv> er selbst; plur. el'i c^ sie selbst 55. insu§9, ia CX3 ^ selbst; plur. ele (eale) cv> sie selbst 55. insutsi, tu cv> (fu selbst 54. ? in§aptitu, 9 num. siebenfach 43. ? insasitu, 9 num. sechsfach 43. in§in9, nöi o^ unr selbst 55. in§iv9, voi cv) ihr selbst 55. [intard9 adv. langsam 123, et W. lat] intena num. a cv) erste 42, 164; di 03 zum ersten Male 196 (216). a intgne erstlich 122. gebräuchlicher die Form in- tenu, f. intene. [interesantu, 9 adj. interessant 172. el. W. d.] interesu Interesse 168, 174, 208 (228). ein für damalige Zeit etwas zweifelhaftes Wort, aber jetzt in Gebrauch. intev9lesku wälxe 193 (213). Arom. n kut9V9lesk. ? int9ne, a cv> cf. intene. intrebu I frage 9, 156 etc. jmi/e 198 (218). intrib9 v. S. 26. intrebatlu der Gefragte 202 (222). intreg, eag9 adj. bescheiden f. B. 155, unversehrt, völlig, cxj tru minte ganz vernünftig 113 — 198(218). cv>kummte ebenso 200 (220). ? intreitu, 9 num. dreifach 43. [intristatu, 9 adj. traurig, he- trübt 208 (228). et W. an tristis angebildet], intrgsu, vine cx^ kam, ging in sich V. S. 17; intrfisu 200 (220). intru I gehe hinein, betrete 4, 158; V. S. 28. intruksesku schärfe, wetze 195 (215). intsapu I steche; intsaki du stichst 194 (214). Arom. II: ntsap. intsepu II fange an, beginne 4, 172; V. S. 14, 24. ? intsetu, intsietu Stille, Ruhe; als adj. ruhig 208 (228), 181 (201). ? intsintsitu, 9 mxm. fünffach 43. intanik9 unpers. verb. es tvird dunkel 193 (213). inuntru adv. innen, drinnen 120, 162. pre cv) durchweg 121. d' ~ innerhalb 180 (200). inverigatu, 9 part eingeschlossen 189 (209). inverinatu, 9 'psit.betrübt,traurig 138, 168; invirinatu 193 (213). 00 tr9 betrübt über, mYerimil betrübe mich 167, 168. inveru? invear9 te 208 (228), wahrscheinlich behübe mich wie inverinu. invesku II kleide, bekleide 196 Weigand, 2. Jahresbericht. (216); V. S. 22. dan. 27. nveSti. Arom. II nvesku und am- vesku. invetsat, invitsat part geleJirt, plur.invetsatsi 129, 204 (224); gewohnt 181 (201). [invetsator m. Lehrer 137, 139; invetatoru Sprachmeister 147, 188 (2b8),202 (222). el. W. dr.] invetslu dus Wissen, die Weis- heit 204 (224). invetsu I lerne 132, 147; erfahre 200 (220); lehre 139, 169. belehre 205 (225). inviskutu, 9 part. ausgeschlagen, bekleidet 165; von lai vestis. dan. 6 nviskütu Kleidung. injiedzu werde wieder lebendig V. S. 24, 32. inyisedzu refiez. verb. träum>e 175. in zare adv. xeitig, früh 119, 175, 207 (227). [isostasia £ das Oleichgewicht, der Oleichmut 208 (228) el. W. gr.]. Ispania f. Spanien 198 (218). istoria f. die Oeschicfite, Erzäh- lung 20, 21, 192 (212) aus dem gr. iäa cf. esu. ItaHanesku, adj. Italianeaste adv. italienisch 123. itsido pron. jeder, jede 148. <^ tsi aUes, ums 207 (227). auch iutsido lauter, edles 173. 8 — 114 — in 1. wo? 124, 132; auch relativ. 2. dicx^t^'OÄer? 124,202 (222). 3. wohin? 157, 169. 4. oh] wohl Druckfehler für ui 128. 5. als. akolo iu eig. dort, wo; damals, als; als 197 (217), 199 (219). iutsido adv. wo auch immer^ lauter 173. di cxa von aüen Seiten 179 (199). iuva adv. irgendwo 193 (213), 200 (220). izvoru Quelle 193 (213), 196 (216). k. ka konj. une, als 122, 193 (213) etc. bunoarg so wie 122. [kabinetg f. Kabinett 148. eL W. d.] kadu n falle 134, 164, 166. kpdzu V. S. 20. ni kpdzu pre minte mir fiel ein 141. [kai9-artiku Purganz 155 el. W. gr.] kafedzoane f. Kaffeesiederin 38. kafedzplu m. Kaffeesieder 23, 88. Arom. IL kafedziu. kaftu I Stiche 147, 148; ersiiche, hüte 183 (203). ^^ di verlange^ daß 198 (218). ~ sg 204 (224). kaidzat m. Schiffer, Ruderer 176. plur. kaidzatsl'i 176. ? kakisparsitu adj. verdorben, schlecht 199 (219). übersetzt mit öieöTQafifiivog verdreht, verdorben; zusammenhängend mit aspargu und neugr. xaxiöJiaQfiivog. [kalatoria f. die Heise 172, 177 (197) el. W. dr. oo di pre apg Fahrt xu Wasser 172]. kaldare f. Kessel, plur. kald^ri 9. Arom. II kpldare. kale f. Weg 22, 160. fakg o Pa]^ 165, moarg di c>o Papiermühle 189 (209). cxD Brief 171. [kasatorl'i das Gesinde 129. ef. W. an kasp angebildet], kasku I öffne weit, sperre auf klaffe. k9skatu weit geöffnet 193 (213). kasp f. Haus 36, 129. kasil'i Wohnung 163. a cv> nach, zu Hause 133. ka S9 konj. um 127. [kasu FM 171, 173. eL W. lat täudiosile kasuri Abenteuer 171. ef. W.] kaätigu cf. k9§tigu. [katifiisesku unterrichte 139. eL W. gr.] katrigu n. Schiff 175. plur. ka- trigile 176 f. S. für katri- dzale wie 178 (198). ~ di oaste Kriegsschiff 179 (199). AroHL II plur. katrisle. [katrigufr9ndzire Schiffbruch 175. ef. W. nach deutschem Muster]. katsinu cf. k9ts9nu. katu konj. als auch 126 = k9tu. katutsido adv. soviel als 122. kavai intj. weh\ 128. auch: rai. |klim9 f. Klima 2. el. W. i gr.] kl'emu I rufe, lade ein; 2. pers. kl'eni 13. kl'am9 sie rufen zusammen 140. se kram9 heißt 146, 149. krini9 197 (217). kl'am9 bedeutet 201 (221), V. S. 26. koard9 f. Säbel; plur.kordzi 12. kofie Ecke, Winkel 200 (220). Kolumbulu Kolumbus 130. [komedii Schauspiele 180 (200). el. W. dr. oder franz.] [kompania {.die Oesellschaft 151, 152. eL W. franz.] [komplimente Komplimente 149. el. W. d. oder dr.] [kondignatsione Stockwerk 164. ef. W.] 8' — 116 — konditsione Bedingung 193 (213) el. W. lat] [konfluksu Zusammenfluß 185 (205) eL W. lai] ? konkl'idu III setze mich hin; konkl'isu Aorist 177; wohl analog diäkl'id, inkl'id 155, (Arom. U: fikl'id) gebildet, [konsilie Bat 205(225), 208(228) eL W. lai] konsulu (kondzulu) Kotisul 198 (218); in Nr. 21 mit s, in Nr. 22 mit z geschrieben, [kontentatsia (2e» Vergnügen 184 (204), 191 (211) ef. W.] [kontentu, 9 adj. zufriedefn 163, 207 (227). el. W. lat] kontra nicht praep., sondern adv. wider, gegen 118, 198 (218). gade kontra 208 (228) Fremd- wort, [kontrarie adj. entgegengesetzt 169; eL W. lai] [konversatsione Umgang 147. eL W. franz. lai] kopiru IV bedecke 115. koperitu bedeckt 165. kopuslu die Mühe 189 (209). xojtog. korbu Habe; plur. korgi 9, 23, 160; korbe 24 ist auffallend für koarbe. komu n. Honi 2. plur. koame 174, 193 (213). [koru Herz 206 (226) eL W. lai] [korupu versdüeißey verderbe 137. eL W. lai] kos9 £ Sense, Sichel 201 (221), 202 (222). kosu II n(i}ie\ 2. pers. kosi 14. kovg f. Eimer, Wassertrog 204 (224). kg konj. 1. daß 34, 59, 60 etc. zur Bildung des Optatiye^ 59 ff. trg atsea kg desu^egen, weil 127. si seste kg wenn auch 127. 2. denn 145, 192 (212), v. S. 24. 3. dient zur Einleitung der direkten oder indirekten Rede und bleibt d. meist unübersetzt 195 (215), v. S. 28. kglkgnu FußsofUe; plur. kgl- kgni 5. kglgtoresku reise 134. kgmbgni Glocken 140. kgmpu Feld, Heidein, 190(210). ? kgndo wenn 61, 67; kando latinisierende S. für kgndu. di <^ wie lange 154. kgnistru Korb 494 (214), 195 (215). Arom. U: kgnistrg. k9n(do)tsido adv. wenn es aucJi sei, immer 119, 151, 200 (220). kgne m.Hufid 17, 26, 35. Arom. U kune. o kgntu I singe 2. pers. kgntsi 15, 125. kgrbune Kohle 26, 35. — 117 — k9§tig9 Sorge, Kummer 147, 202 (222). k^stigu I bekümmere mich 174. kpte UI19 un9 einzeln 44. 11119 kgte UI19 eins nach dem an- dern 203 (223). kgte ung sutg hundertweis 44. kjtjp? wohl eine Art Fußbe- kleidung, Schuhe, Sandalen V. S. 22. kgtrg praep. gegen (nicht kontra) 117, 119. nach dz^se zu 199 (219), V. S. 22. k9tr9 tsi konj. weil 126, warum 146, weshalb 201 (221). kgtsgnu Schüssel 207 (227). Lex. kats9nu und k^ts^n. kgtu, 9 tvie viel 157, 159. plur. kgtsi 160, kgts V. S. 17. k9tu§9 f. Katze 39. [kreaturp f. Geschöpf, Kreatur 206 (226). el. W. lai] kredu II glaube; kredzi 2. pers. 178(198), 182 (202). se kreade mit ea statt diaL E. 197 (217) AronL II likred schenke Ver- trauen. krepu I zerplatze; 2. pers. kreki 14, 203 (223). kresku 11 tvachse; pflege, erziehe 2, 186 (206), 203 (223). Fkristale Krystaü 193 (213). el. W. d. gr.] Kritsri cf. Grek. * krutse Kreuz 141. ksenu adj. fremd 146. [ksudiseriku adj. verschwende- risch 200 (220) ef. W.] ksudisesku verschwende v. S. 14. ku praep. mit 117, 145, v. S. 30 etc. ku greatsp adv. schwerlich 123. kui, a 00, gen. und dat. zu kare, wessen, wem 53, 54, 131 etc. kuibu Vogelnest 162; ganz all- gemein: Lager eines Tieres dan. 2; obed. 347 u. Lex.: kuibar. kukotu Hahn 39, 150. ? kulaltadzu adv. vorgestern 118; Ol. Wal. 84: aoaltadzu. kulku I lege mich nieder 175. kulonainte, kulo inante adv. neulieh 118, 157; sonst: aklo- nginte. ku mare bilee mit großer Mühe 123. [kuminiku teile mit 171, 178 (198). el. W. lat.] kommt in der Bedeutung kom/munir deren, das Abendmahl einr nehmen vor. kumnat m. Schwager 138. kumpgru I kaufe 138, 150. mit n statt m: kunparatsi 202 (222). kunpgrj 204 (224). kumu, di 00 konj. als 122, 198 (218). kunate f. Wohnung 164. Arom. II Herberge, Bastplatz, kunoaätire f. Bekanntschaft 145. — 118 dau tse tru cv» gestehe dir 181 (201). kunosku II lerne kennen 179 (199). bin verbunden 153. kunparu cf. kump9ru. kunuskutoru Bekannter 145. kupie Herde 159, 173. kopii 185 (205). obed. 347: ciipie. kuprie f. Kehricht 195 (215). [kuradzg f. Mut 196 (216). ef. W. jetzt kuradze gebräuch- lich.] kurao f. Riemen 17, 22. kuratu, 9 adj. rein 148, 208 (228). kurbane f. Opfer 199 (219). [kuriositj f. Neugierde 202 (222) ef. W.] [kuriosu 9Ä}, sonderbar 169. ku- riosile verschiedene 178 (198). ef. W.] kurkubetg f. Kürbis 2. kunnatu, 9 adj. müde 175. Arom. U kurmedzu und kurmu L kuru I fließe, laufe ab 157, 196 (216). kurundeat89 f. Eile 198 (218). kurundedzu eile 196 (216). kur9ndalui y. S. 20. Pkurundesku laufe herum 183 (203). kurundu adv. eilends, schnelle bald 152, 153. Arom. 11 be- merkt dazu: „selten ge- braucht" kurung f. Kranx 199 (219). kutedzu wage, darf 181 (201), 202 (222). kutsutu Messer 2. Arom. II hat dafür kusturg und kpsturg. kutSanu SHd, Stengel 187 (207). Lex. Stru/nk vom Salat. kuturburu I störe, verwirre 193 (213), trübe 207 (227); errege mich 199 (219). kav. 196 ku- trüburu. ku tutu (atsea) tsi konj. une- wohl, obsdion, ungeachtet 127, 179 (199). ku tut'atsea 176. k. [keatraStemareae^o^ Steinpflaster 190 (2 1 0) nach d. Muster ef. W.] Kefe Lust, Wille 203 (223). tele Haut, Leder 194 (214), 196 (216). kav. 191. Kiale. Arom. U kale. keptinu I kämmen eu me 00 kämme mich, Konjugation 102—106. Keptu Brust 4, 207 (227). kerdu 11 verliere; karde ver- liert 10; 197 (217). cf. Arom. II unter ker. f. B. geke zu Gründe v. S. 17. kerdut ver- loren V. S. 32. kerdisitoru Verbaladj. von in- kerdisesku Vorteil habend. [bo. 201 universalu cv> Uni- — 119 — versaterbe, nach d. Muster e£ WJ Mero m. 2kH; di co yleSu van ' aUm Zeiten 118, 153, 176. Kerg f. Wagen, Fahrzeug 160, 175, 182 (202). Ketritseao f. Steinchen; plur. ke- tritsele 195 (215). ketru Stein; plur. ketri 186(206). küime f. tvoüene Tapete^ Tep- pick 165. Arom. U plur. ki- lini. kilitsi hängt damit zu- sammen. Das Wort ist türk. kilitsi Tapeten 165; wohl mit kilime verwandt. kimvalu Zimbel 4. kipuru Klingel 4. kirut part verloren v. S. 24, eig. XU Ortmde gegangen; Kon- fusion zwischen kern komme um und kerdu verliere, wie Arom. n. 1. la praep. xu, bei, in, naeh, 54, 117 etc. laetsi c£ Igeatsg. lagitsesku cf. lajitseskiL laiu adj. schwarz, unglücklich 128, 185 (205); echleM 204 (224). laue dinoi 197 (217). lakrimg f. Thräne 197 (217). plur. Igkrini 207 (227); Arom. IL lakrgmp, plur. Igkrgn. lalg m. Oheim, wie kav. 196; f. B. Vetter 16, 35. Arom. 11. 5ale. [lantsetg f. Lanzette 157 eL W. d.] lapte Müch 35, 174. largUf 9 adj. breit b, 164. plur. lardzi 37. lasatu, 9 adj. frei, eig. part. ge- lassen, [a lasatil'i tsitateajFVei- Stadt 179 (199) ist ef. W.] lasu I lasse 14, 152. lasarea das Lassen 156. Arom. U. alas. verlasse 153. lasarg ließen frei 193 (213). lasare ablassen, vermietenlAl ist ungebräuch- lich. Igsare pre voltg den WiUen lassen 203 (223). latinesku adj. lateinisch 188 (208). latineaSte 188 (208). laturi Spülicht 207 (227). lau I wasche 149. Isita geivaschen, rein 148. lavdare, lavdatu cf. alavdu. lajitsesku spiegele^ glänze 207 (227). lagitsaSte 207 (227) für Igjitsaäte. lejitäa spiegelte 208 (228). Lex. Uyitsesku strahle. legu I binde 5, 10; leagg bindet 157. ligatu pari 145. lele intj. ach! 128. lenm n. Holz 36, 196 (216). Leng Helene 178 (198). [leu Löwe 192 (212), 196 (216). el. W. dr. für aslan cf. dieses.] — 120 — ligare eig. Binden, VersprecheUy Verabredung 192 (212). ligatu, 9 adj. gebunden 203 (223). verbunden (wie franz. oblige 145.) ligatur^ f. S. far lig^tur^. ligene Waschkanne aus Zinn oder Kupfer 149. (leyene). ligptor^ f. Büscklein 161, eig. Bündd, Gebind 203 (223), Rolle vom Tabak 187 (207). lihoang f. Wöchnerin 3. Li£iePo2enl46; nach Polen ibi. limbg f. Sprache 145, 178 (198). limpedesku u?erde klar 207 (227). limpidu, g adj. hdl^ klar, (Arom. n limbidu) 193 (213), 207 (227). Upseaste unpers. verb. es muß 139. es fehlt 107. es ist nötig 147. cf. lipsesku. lipsesku fMe, verfehle 183 (203); cf. lipseaSte. lipsire Fehler, Mangel, Bedürf- nis, Notwendigkeit 195 (215). lisgnu darbe, leide Not v. S. 14, wohl identisch mit Lex. li- §inu werde ohnmächtig, livade f. Wiese 12; plur. livgdzi. 162, 185 (205). loare unregelmäß. verb. nehmen 113. lori plur. 206 (226). cf. Tau. [loareamintea f. die Aufmerk- samkeit 22. loare a minte Vorsicht 181 (201). el. W. dr.] loatu, 9 part. genommen 111, 112. tru tute loate im ganzen genommen, im allgemeinen, 190 (210). loku n. Ort 25 etc. Stelle IZO, ia CO an Ort und Stelle 163. in loku S9 anstatt 183 (203). Gegend 186 (206). Erde 200 (220), wieArom-IIundhl Ant Londra London 200 (220). I9 pron. ihnen, masc. und fem. plur. 45, 46 etc. l9eats9 f. Schwärze; Schlechtig- keü; plur. laetsi 200 (220), 207 (227), l9ndur9 f SchwaXbe 135. l9ndzidu, 9 adj. krank 154, 205 (225). l^n^^e^Vi werde hrankf mache krank 203 (223). cv) tr9 mo- arte werde totkrank 205 (225). l9n9 f. Wolle 2, 174, 194 (214). l9ydatu cf. alavdu. l9yie Spiegel 148. Arom. 11 19719 und yilie. lu art. fiir masc. 16, plur. l'i 18. vor Eigennamen 131. elu ihn 192 (212) etc. lugurie f. Sache, Ding 149, 181 (201) etc. [lugurii bagatele Kleinigkeiten el. W. franz. 208 (228)]. Luka Lukas 19, 35. lukredzu arbeite, diene 135, 152, y. S. 29. lukrarea die Arbeit 206 (226). — 121 — lukrptor m. Arbeiter 197 (217); bo. f. S. lukrutor. lukru n. Arbeit, Angelegenheit, Werk, 145, 152, 161. Qe- 8ehäfiigkeitnS{\9S). lukurlu 197 (217), wie auch Arom. II. lukrutor m. Arbeiter 197 (217). falsch für lukrutor. luksurie Schwelgerei 196 (216). lume f. Weit 5, 130 etc. lunea f. der Montag; Montags, f. B. Sonntags 134. lungu, 9 adj. lang; plur. lundzi 11,37. [z&ms^e oblonge Weile ef. W.] lungu verlängere; mache einen Umweg, 182 (202). lunp f. Mond 20, 204 (224), 207 (227). luninosu, 9 adj. hM 148. luning f. Licht 5. Arom. II Olanx, Schein. luptu kämpfe, ringe 15. kav. 216: aluptu. Arom. 11 Tuffcu. lupu Wolf; plur. luKi 13. 25, 35 etc. lutsirea f. der Olanz 180 (200); selten gebräuchlich. Arom. II l^brusesku erglänze. lutu Schmutz 207 (227). r. Tau nehme; unregelm. verb. Konjug. 110—113. lo kalea machte sich auf den Weg 218 (228). CX3 pre minte bemerke, lerne kennen 179 (199). Aor. loi 207 (227) vielleicht Druck- fehler für loai. Tea tsi kaplu eig. nimm dir den Kopf, gehe zum Plunder 128. als intj. bezeichnet Tepure Hase 5, 35. l'ertatSunef. Vergebung ISS (203). l'ertu I verzeihe 146; erlöse, lasse frei 192 (212). l'artj ließen frei 205 (225). l'inu Flachs 5. Arom. U Linnen, ma 1. zur Bildung des Kom- paratives gebraucht, ebenso wie kama 39, 40. ma multu mehr 122. cv> vreamu ich wollte lieber 195 (215). Dafar auch mai, so mai mare größer v. S. 25. 2« sondern, allein, nur 126, 127; nu CV3 , CX3 gi nicht allein, sondern auch 126. ma si überdies, außerdem 200 (220). 3. aber, oft unübersetzt 145, 154, 162, 192 (212). cf. am . magaz9 f. Laden 197 (217). Arom. II magazie. magipsitu part bezaubert 191 — 122 — (211). Arom. II mayipsit ver- gifUi. mal far ma v. S. 25. makptu konj. aohcdd als 127, 193 (213), 199 (219). maltu adv. schon 122, 163. mehr 147, wohl aus ma + altu gebildet malum^ OolcL^ di cxs golden 165. auru ist eL W. dr. Arom. II mälam». [mantelu, mantela Mantel eL W. d. 202 (222]. mapari als, tote 122. = ma pare aber es seheint. mare adj. groß 36, 40; v. S. 14, 25. mareats9 f. Größe 179 (199). Pmargu Bandy Böhmen plur. marguri 165. Arom. II, dan. 14 mardzine Ende Orenxe; kay. 183 mardzene. [marirea f. Lobpreisung 160, an mare angebildet oder zu m^- resku gehörig.] [marit m. Oatte, Gemahl ef. W. 203 (223]. martiria der Zeuge richtiger Zeugnis 21. maseaoa f. der BackzaJm 22. maskuru adj. md'nn/to^ 201 (221). mastorie Kunst, Meisterschaft, Handwerk 135, 198 (218), List 200 (220). mastoru hl Meister^ Handwerker 205 (225). masturlike Handwerk 205 (225). Die Endung ist turk. [masing f. Maschine 175 eLW. d.] [materie Masse 189 (209); Stoff, Absicht, Zweck 202 (222). eL W. lat] matsile die Eingeweide^das Innere 192 (212). hL Ani hat matsp. matsinu I maJüe 5. matäoku Kater 39. Arom. II mats9 ^<^^' me 1. acc. von eu mich 8, 44, V. S. 18. 2. und 126. 3. aJi, he = dl. mä, mäi 206 (226). mea 3, 34 etc. cf. ameu. measp f. Tisch 148, 177 (197), 206 (226). meaätire Geschenk 192 (212), 153. c£ mesku. [meditsing f. Arznei 156, eLW. d. lat]. mele, a cv> das Meinige; fem. plur. furneutr. y. S. 31. diaL E. für meale. mentSunp f. Lüge 193 (213). mentäunosu c£ mintäunosu. mesku U schenke 165; miskui Aorist 207 (227). mestiku I mische, vermische 151. diaL £. für meastiL mesu Monai 148. trei mesi ein Vierteljahr 148. [mÜ9 f. Meile 189 (209). eL W. dr.] — 123 — Pmilone Million 40. minduesku glaube^ denke 147, 167; bedenke 204 (224). dan. 25 mmdueSti, kav. 227 men- duesko. minduirea £ der Gedanke 175, 195 (215), 197 (217). minduitor nachdenkend; inkotu cv» eitel 200 (220), ebenso minduitu 208 (228). minduitu cf. minduitor. mine acc. zu eu wie me 44. ku CO mit, bei mir v. S, 31. minte f. Vernunft 15, 135 etc. a CX9 vorsichtig 164, leise 168. aduk a cn> erwähne 198 (218). Tau pre cv> bemerke^ lerne kennen 179 (199). bagu cn> nehme mich in acht 194 (214). treku pre <^ erkenne, halte für 186 (206). mintesku bewege, rühre 195 (2 1 5), 207 (227). mintimemu adj. klug 203 (223). mintiturp f. Mischung 207 (227). mintäunosu m. Lügner 14. men- täunoslu 197 (217). minu I bewege, rühre 197 (217). ArouL II amin. minutg f. Augenblick, Minute 170, 190 (210). [mirakulu Wunder 202 (222). el. W. lat] miru heiliges Öl 7. misale £ Mahlzeit 150. kav 231 Tisch; Arom. 11 Tischtuch. miskp £ TruOuxhn 150. mistiriu Sakrament 7; Arom. II. Geheimnis, misur Maß, Mäßigkeü 208 (228). misuru I messe 5. [mitropolea £ die Hauptstadt 190 (210) el. W. gr.] mizie ady. kaum 123. dan. 33 mezie. moarg £ Mühle; plur. mori 10; 159. «^ di karte Papiermühle 189 (209). moarte £ Tod 5, 199 (219). oara a mortil'e Todesstunde 197 (217). Igndzidz9 trg cxa wurde totkrank 205 (225). morte £ S. 204 (224). monastiru Kloster 188 (208). mortu adj. tot; fem. moartg 10; plur. mortsi 14, 195 (215), V. S. 24. moru IV sterbe 7, 197 (217). muri starb 133, 143. mgku c£ m^nku. mgne adv. morgen 118, 142. poi cv) übermorgen 118. mgnikg £ Ärmel; plur. monitsi 1 1. mgnkarea £ die Speise, das Essen 131. mgnku I esse 140, 150, ver^^ehre. mgnkg nagt 139. mgkxi 192 (212), 193 (213). mpng £ Hand 2, 193 (213) etc. 157 £ B. Arm. pre mgna an die Hand v. S. 22. pl. mgni 205 (225). — 124 — mpresku vergrößere mich, mit me; gelange xu Ehren 157. mulgu in melke. Imperativ: muldze 194 (214). multsime Menge 3, 161, 182 (202). multu viel 123, 192 (212). plur. multsi 44. ma cv> mehr 122, ach ja 146. pre zu viel 170. mult^ oarg lange Zeit 193 (213). di CV3 vor Zeiten 118. mul'ere f. Weib 18, 39 etc. dial. E. fiir mul'eare. mul'eresku, 9 adj. weihlich 125. adv. murerea§te 126. mump f. Mutter 39, 131. mum'- mea meine Mutter 174. mu- mgni MMtter 204 (224). [munitsione Lebensmittel 181 (201) el. W. d.] munte m. Berg 184 (204); plur muntsi 131. muritoru, g adj. sterblich 199 (219). murmurare Geräusch 182 (202). murmuru I murmele, murre 201 (221). mumu, 9 adj. braun 186 (206). muru Maurer 194 (214). [musikantsi Musikanten 180 (200) el. W. d.] musiKie Musik y. S. 25. gew. musikp. muskg f. Fliege; plur. mustile 197 (217). muSatu, 9 adj. schön 37, 129 etc. musku I beiße', 2. pers. musti 12. mu§k9 beißen 159. mu§9teats9 f. Schönheit 178 (198). plur. mu89tet8i; Arom. U: musutj^ats9. muäutsitu, 9 adj. geziert, ver- schönert 165. Arom. 11 mu- §9tiku hübsch, mutu I wechsele, verändere 172, 192 (212). mutu, 9 adj. stumm 5, 25. muzg9 f. Schlamm 193 (213). n. na intj. dal siehel 125, 157. nadeveru adv. in der Thal 124, 193 (213). di CO 166. zwar 174. ar. sagt man di alifiea wahrhaftig 198 (218). nak9 adv. etwa 127, 190 (210), 192 (212). nam9 f. Ruhm, Ruf, ku mare CO sehr berühmt 204 (224). Arom. U name, aname. nao cf. nou. napoi cf. n9poi. napu adv. vielleicht 127, 162. nare f. Nase 166, 195 (215), 201 (221). nasku 11 wefi'de geboren 133, 194 (214) neaäte f&r naste 202 (222). [natsione Nation 178 (218). eL W. d. lai] 125 — natura £ die Natur 5, 203 (223). nau num. neun 40, 41. naudzgtsi num. neunzig 40. nauspredzatse num. neunzehn 40. ne 1. adv. ja^ freilich 8, 145, 189 (209) gr. vai. 2. konj. weder 126. nu ne — ne weder — noch 174. neao f. Schnee; da <^ w schneit 107. neapandiksita ady. unverhofft, unvermutet 195 (215). f. S. neapandaksita. neaäidptatu, 9 adj. unerwartet 199 (219). neavut adj. arm 117, 198 (218). nebunu adj. närrisch , wütend 204 (224). nodulare Unverstand 192 (212). [negotsitor m. Kaufmann 182 (202),. 205 (225), 206 (226) eL W. dr.] [negotsitorie Geschäft 206 (226) ef. W., an dr. negotsiu an- gebildet.] [negotsiu Geschäft, Handel 182 (202) eL W. dr.] neindreptate f. Ungerechtigkeit, unrecht 192 (212), ürüauter- keit 204 (224). neku I ertränke; reflexiv: er- (nwike 197 (217), 206 (226). nekuratu, 9 adj. unrein 207 (227). nel n. Ring v. S. 22. nemalo ady. genug, ziemlich 123, 161 etc. hL Ani namalo. Nemtsesku adj. deutsch 123. nemtseaSte 188 (208). nem- tsegti plur. 180 (200). Nemtsu m. Deutscher 24. cf. Nimtsia. nenumeratu, 9 adj. unzählig 132. neoaspe m. Feind 203 (223). neplikatu, 9 adj. ungehorsam 200 (220), 201 (221). neru§unosu, 9 adj. unverschämt 203 (223). nesk9ntsi pron. einige 44. nas- k9nte 119, 187 (207). n98- k9nte ori 119. netsi konj. auch nicht 174. nitsi 126. nets' un* oar9 nie 198 (218). nu «^ noch nicht 196 (216). netsiunu, 9 pron. keiner 55, 56. netsi un9 145. niforse adv. vielleicht 124. nifieam9 adv. ein wenig, ein biß" chen 170. Arom. U n&j^am9, nifieam9, n9fieam9. Ol. WaL 81 nä^^amä. nik9 adv. noch 43, 118. scfion Y. S. 20. 00 §i auch noch 126. nil'e cf. nire. Nimtsia £ Deutschland 133. c£ Nemtsu. ning9 praep. neben 159. pro cv) seara gegen Abend 207 (227). nir9esku werde zornig 192 (212). — 126 - ngr^indu se sich' erzürnend^ erzürnt v. S. 28. nirpire Zorn 139, 201 (221). Arom. n nprlj^tsp. nir^itu, g adj. erzürnt^ böse 183 (203), 204 (224). Arom. 11 njrgft. niöoreatsg f. Leichtigkeii 199 (219). niöureatsj 203 (223). niöom, g adj. leicht 195 (215), 196 (216). niste pron. einige 27. sonst nesk9ntsi 44. nelti 164. nitsi cf. netsi. [no f. S. far nu.] noapce f. Nacht 134, 155. noi pron. toir gen. a nostror, dat. a nao, ng 5, 45, 186 (206). norp f. Schwägerin, a norsai seiner Schwägerin 138. notu I schtvimme 194 (214). nou adj. neu 37 ; fem. nao, plur. nale 37, 163, 164. nale das Neue 202 (222). nouradz^ unpers. verb. es ziehen sich Wolken auf 106. np uns 45, 99, v. S. 23. ngpoi adv. wieder 118. meist napoi. nprpindu se v. S. 28 cf. nir^esku. npsk^nte ori adv. zuweilen 119, 173. npsu pron. er; di co abl. von sieh, plur. ng§i 46. nu adv. nicht 34, 56 etc. f. S. no sehr häufig. mxkg f. Nuß 11 plur. nutsi 195 (215). nuku Nußbaum 25, 35. numeru 1. Anzahi 192 (202), 185 (205). 2. Schulter 160. n för hi. k plur. numerl'i 203 (223). 3. verb. zähle 5, 159. ? numisesku heiße 146,180(200), vielleicht an nump Arom. II angebildet. Nusa f. Christina,' Christiane 169, 170. [nutriku nähre 132. eL W. lat, sonst hgmesku Arom. IL] nare f. Honig 197 (217). diaLlnelu Lamm 5, 196 (216). K nere für neare, nare. nere cf. nare. nedzu {.mittlere 187 (207). fem. neadzg (Arom. IL) dafür nidz9 187 (207). nergu III gehe 156. 2. pers. nerdzi 133. nardzemu tcir gehen 157. 2. praep. unter, zunschen 192 nidzu cf. nedzu. (212), 204 (224). niku, 9 adj. klein 129, 135. — 127 — jung 205 (225). nitsli plur. 166. wlg f. Mitleid^ bemitleidenswerte Lage, Elend 206 (226), v. S. 20. nil'e nmn. bo. f. S. nil'e. tau- send 40. unp sut^ di ex? hun- derttausend 40, 184 (204), 195 (215). f. B. hundert 184 (204). niru I uHindere 199 (219), da- gegen: aniru 179 (199). nu pron. mein (cf. ameu) 47. fratenu 137. nurzirle der Geruch 201 (221); hängt wohl zusammen mit anurzesku beschnuppere 195 (225). o. o 1. gebraucht zur Bildung des voc. 18, 19, 20. 2. intj. 0, oh\ 125, 194 (214). ach\ 168. oae f. Schaf; (dial. E. für oaie) 10, 39, 159; oaia das Schaf 192 (212). plur. oi 10; oile 173. oalj f. Topf 5, 194 (214). oap cf. ou. oarbg blinde fem. von orbu 37, 201 (221). oarp f. 1. Mal 43, 44. 2. Zeit 197 (217). tru «v^ gleidi 193 (213) etc. xmg cv> einst, einmal 118, 121. cv» d* c^a oft 121, 191 (211) etc. or'ori zuweilen 173. mult§ cNi lange 193 (213). 3. Stu7ide,c reihenweise 122, 172. eL W. lat] ordzu Oerste 195 (215). oru I umnsche Olück, mache Be- such, um Olück XU uninschen, oarg 199 (219). Lex. [ospetsu beherberge 207 (227). ef. W. an oaspe angebildet] [ostean Soldat 129. ef. W. an oaste angebildet; dafür das aus türk. stammende asSer, ArouL IL] osu n. Bein, 5, 35. plur. oase Knochen 201 (221). ou n. Ei; plur. oap, Arom. II oau9; 132, 156. pade f. Boden, Fläche plur. p^dzi 12. kale pre cxa Weg xu Fuß 182 (202). in cxd (m) pade xm Boden 195 (215). Arom. II, dan. 45: m pade. pake Ruhe 192 (212), 206 (226). alb. panigire Feierlichkeit 189 (209). Arom. II, hL Ant. panajir Kirchweih, Papa der Papst 19, 35. paputsile die Schuhe 149. paramide cf. pgrgmi^. [paravulia die Parabel, das Oleich- nis V. S. 11.] pare II unpers. verb. es scheint 147, 154 etc. aor. pgrue 205 (225). [parola das Wort 170 eL W. franz. ital.] [partasu Teilnehmer, Teilhaber 184 (204) eL W. dr.] parte f. Teil 35, 152. Seite 169. pgrtsi Olieder 155. trgc*^ zum Teil 185 (205). a cva vorzüg- lich 190 (210). [partie Teä 207 (227). eL W. franz.] pasku II weide 12. paskg y. S. 15. paSoane f. Weib eines Paschas 38. ef. W. analog zu amirero- ane etc. — 129 — pasp m. Pascha 38. patni num. vier 40, 41, 176. patrudzgtsi num. vierzig 40. patruspredzatse num. vierzehn 40, 170. [patsientu Patient 156, eL W. d] patu 1. subst Bett 197 (217). 2. verb. IV leide, ertrage 154, 156, 166. tsi p^tsitu was fehlt Ihnen? 154. [pavimentile die Fußböden 165. eL W. lai] peang f. Feder 137. peatik9 f. Verbandxeug, Bäuschr lein 157. Lappen plur. petitsi 189 (209). ?pekatu intj. sehadeX 128, 194 (214). perikulu Gefahr 164, 192 (212). kay. 201 perikuL perosu, 9 adj. haarige plur. pe- ro§i 14. peru Haar 192 (212). pesku Fisch 12; plur. peSti 193 (213). peätereao f. Höhle 192 (212). dr. pe|tere; ga.!!, 500. obed. 366: piscir^üä. petalp f. Huf, Sohle des Pferdes 196 (216); ebenso kav. ohne Stellenangabe, dede petale gab Fersengeld 196 (216). Petrulu Peter 139. Petrupole Petersburg 134. [pia adv. schon v. S. 19, 21. el. W. gr. von neugr. jtio mehr,] Weigand, s. Jahretberiobt. [piats9 f. Markt 134, 204 (224). eL W. italj pidipsesku strafe 193 (213). pidipsirea f. das Strafen, die Strafe 202 (222). [pi^gorikesku, 9 vAypythago- räisch 198 (218). ef. W. gr.] Ppiguni m. Geld 205 (225). No. 37 u. 39. pikuraru m. Hirt, Schäfer 35, 159, 196 (216). [piramida die Pyramide 7, eL W. gr.] pitreku 11 schicke 132. petiikui 154, pitarekui 132. pitriku v. S. 15." plantg l Pflanze 186 (206), 187, (207). kav. 235. plase Art 178 (198), 207 (227) plur. plgsi 167. plea adv. schon 161; vom gr. xXiov; c£ pia und maltu. pleag9 f. Wunde plur. pledzi 11. pleku I beuge, biege 10; se ple- akp er utUerunrft sich 131. plikpmu unr sind abgereist (wohl dr. 6.) 173, unr gingen 175. plikatu 154. plikare J%tf^en, Demut 201 (221). plinu, 9 adj. voü 6, 190 (210). ploae f. Regen 10; plur. ploi (ploae dial. E. für ploaie.) da cNd e« regnet 106, 158. plots9 f. Platte, plur. plotsi Quculersteine 164, dan. 3 — 130 — FeUHeine; Arom. 11 plot89 Orabesplatte. plpngu III weine, 2. pers. pl9n* dad 11, 167 etc. pl^sedzu bilde, gestdUe, forme 205 (225). pl9te8ku bezahle j xahleh&im20i (224). poi mgne adv. iibermargen 118. Pole KonsianHnopel 133. [poUtesu adj. artig 171 ef. W.] [politikj £ Höflichkeü 154 e£ W.] [politiku, 9 adji höflich 152. ef. W.] [pompesn, g adj. prächtig 185 (205). eL W. franz.] porku Schioein 193 (213). plur. portal V. S. 15. co agru Wild- schwein 195 (215). portu [1. Hafen 178 (198), 179 (199) eL W. lat] 2. Traehi 190 (210). 3. verb. I trage 10. te pur- tasi du hast dich beiragen 143. si purt^ hat sich nier dergelassen 169. poramb9 f. Taube 35, porunb^ 160. porambu m. Tauber; plur. po- rungi 9. [posesionile die Besitzungen 200 (220). eL W. lat] [poaitsione Stellung 167. eL W. lai] potu U kann 6; putu vermag, bezwinge 203 (223). poate 39 Kibo vieUeichi 208 (228). P9dure £ Wald 173, 178 (198). P9l9k9rse8ku bitte v. S. 28; ebenso Arom. IL bo. 148 rogu. P9ndz9 £ Segel 175. Leinwand 176. Arom. U: p^dz9. P9ne £ Brot 124, v. S. 17. pre CN> Beteuerungsformel: beim Brote 203 (223). Arom. II p^e. P9n9 1. praep. &i$ 119 etc. f. S. panu. cx:> disupra hinauf 148. Arom. 11 auch pfn9. 2. konj. während, bis, so lange als 199 (219), 206 (226). P9ntika Wanst, Gedärme 196 (216). ÄiticÄ V. S. 16. P9rmte m. Venoandte; Vater, Eltern 131, 163, 196 (216). P9r9mi«^ Märehm, Fabel 192 (212). Arom. 11 p9rmi#. P9tsindu part erduldend 141. P9tsire Leiden, Schicksal 192 (212). p9tsirle Leidenschaften 207 (227). prakse Praxis 7. pravd9 £ Tier; plur. pr9Tdzile 173, 196 (216). pre praep. auf, über 117, 124, 164. um V. S. 20. ffir pre auch preste 177, Arom. II, obed. 366 pisti. Arom. 11 pri för pre. (oder di) al'ura ander- wärts 121. CN9 atsia dadurch 120. — 131 — CO aua hierdurch 120. c^ dao, trei pgrtsi xweier-, dreierlei 121. «^ di afoarg von außen 121. CN> ingosu tmtemveg 121. CV9 inuntru durchweg 121. ex? iiing9 seara gegen Abend 207 (227). CN. sab unter 194 (214). (v> supr9 obenweg 121. [predikator m. Prediger 168. eL W. lat.] [predikp f. Predigt, plur. pre- ditsüe 168. el. W. lat.] prefteasp f. IMesterin 38. preftu m. Pfarrer, Priester 24, 38, 139. preimnare Spaziergang 9, 145, 180 (200). preimnu I gehe apaxieren 75, 157. Ppremnäatu adj. sehr schön 189 (209). wohl dr. prea; prea- mult kommt vor. [prerogativile die Vorteile 173. ef. W.] preste praep. = pre auf, über 117; sonst pisti (Arom. U, obed. 366). ?presteaneii, di di inante steüe vor, be- schreibe 179 (199) ef. W. d] purtare Tragen, Ausxdeken 163. putan^ £ Hure v. S. 30; eben- so Lex.; franz. putaine. putere Macht 17, 34. diaL E. far puteare. putridu, 9 adj. fcnd, verfauU 6. plur. putridzi 12. patsinu, 9 adj. wenig 145. tr^ c\9 um weniges, beinahe 196 (216). ma cn> wenigstens 127. r. rani9 cf. aramg. rao cf. rju. [raru, 9 adj, seUen 37, 123. eL W. dr. lai] reeats9 f. Schlechiigkeit; plur. reetsi 196 (216). [rekomendeskuemj7/6^170. eL W. franz. lat] [rekreatsione Lustpartie ef. W. 180 (200)]. rem^nu III bleibe 145, 151. cf. arpmpnu. [renoiesku erneuere 184 (204) el. W. dr.] [reparesku bessere aus 176. ef. W.] [resaru springe toieder 116. ef. W. Arom. II hat argsar springe,] resplgtesku ma(^ wieder gleich 154. belohne 189 (209). Prespunu III antworte 167, 192 (212) etc. ?respu8U^w^or^ 196 (216), 207 (227). restomu werfe um 116. [resunu Uopfe wieder 116 ef. wo [retorUüe lUde 188 (208) eL W.gr.] [retseptg Bexqit 156. eL W. d. Ist] [retomarea £ die IHiekkekr 22. ef. W.] [revedu 11 sehe wieder 116. ef. W.] [reverentsie Ehrfurcht 188 (208), 201 (221). ef. W.] [reviderea f. das Wiedersehen 183 (203) ef. W.] Rinlu der Rhein 131. riu cf. r9u. roat9 f. Bad 5, 159. rogu, me cv» bitte 148, 149. rugu 192 (212). cf. p9l9k9rsesku. [Romanesku adj. romanisch el. W. lai far: ar(9)m9nesku 145; ebenso romaneaSte 123.] [Romanu m. Bomane 25 ffir: Ar(9)m9n el. W. lai] — 133 — roäu, g adj. rot 36, 186 (206). ArouL II aro&u. rjditsinedzu fvurxele ein 116. rjditsing f. Wurzel 6, 193(213). rgspgndesku verhreUe, verstreue y. S. 13; Lex. argspgndesku. rgu adj. fem. rag 1. schlecht, böse 36, 38. Arom. II biqvl geschickt 206 (226). 2. snhst Übel, Sündel9S{21S)j 206 (226). rju n. Fluß 158; plur. rguri 131. bo. f. S. liurL Arom. IL rju, argu, rju, arju. rudzing Ä>«<^ Elend, Unglück 206 (226). Arom. II Ferwc- sung. rugatöuni Bitten 201 (221). rupasu Ruhe, Frieden 208 (228). rupu ni zerreiße 6, 14; sonst arupu Arom. IL bo« 85« rupusare Bequemlichkeit 176. cf. ' rupasu. rupusosu, 9 adj. bequem 164. ruäine f. Schande 17. Aromu IL auch aruäine, aröune, arsune. ruSinedzu beschäme 154, 196 (216), 204 (224). Arom. H. aruäunedz. dan. 6 hat ruSu- natu beschämt n. sa c£ SU. saidzoane .£ ührmacherin 38. saidig m. Uhrmacher 23, 38. saku Sack; plur. satsi 11, 25, 35. saltse Weide, Weidenbaum 207 (227). sanitosu, sanitate cf. sgnitosu sgngtate. sapg £ J^paten 197 (217); eben- so Lex. sapu I grabe 14, 197 (217), 198 (218). 2. pers. saia 14. sapundzoane £ Seifensiederin 38. sapundzg m. Seifensieder 23, 38. sarbatore cf. sgrbgtore. BarurV«prin^ell6, 166. Arom. n argsar. säte £ Stunde, Uhr 201 (221), 202 (222), 206 (226). «v» di ari- ng Sanduhr 201 (221). Plur. sgtsi 173. Arom. 11 sahate. satnru I sättige, bin satt, habe genug 198 (218). sburg, sburire c£ zburgsku. se pron. sieh 99, 102. searg £ Abend; plur. seri 11. seara abends 119, 198 (218). kgtrg CO 119, 172. pre ningg CO gegen Abend 207 (227). selagesku c£ sglggesku. semanarea? dtu Verhalten 199 (219), 201 (221). semintsg £ Samen 187 (207). Lex. simints. seminu I säe Ib. semnarea £ die Anmerkung 3. semnu n. Zeichen 155. - 134 — [semnufaku UI bedeute ef. W. 202 (222)]. [senatn Senat 198 (218). eL W. lat] [sententsia £ das Urteil 21. el. W. lat] genta (Arom. 11 sinta, simtu) IV empfinde, fühle 155, 183 (203). inf. sentsire 75. sen- tcdri Gefühle 179 (199). 8eptiin9n9 f. Woche 148, 153. sera <» 89 era toenn 194 (214). [seriira 1. subst Windstille 172. 2. adj. 8iiU 176. e£ W.] [servu Diener 152,154,207(227). eL W. lat] seste kg = 89 e8te kg wenn 74, 126 etc. sete f. Durst 131. diaL E. fnr seate. 8i c£ 89. si 202 (222) dürfte Druckfehler för §i (§9) sein, siguru, 9 adj. versichert, sieher 124, 200 (220). .[simplu, 9 num. einfach 43. eL W. lat] simvulie £ Bat 200 (220). singuro, 9 adj. selbst 169, 179 (199). dan. 13, 39 dnxdn; kav. 211 einsam^ alleinstehend, sinn n. Busen 35. Arom. II auch Brust, skafg £ Becher, Glas 152. 8kanmu Stuhl 24, 142, 148. skapirg unpers. verb. es blitxt 106, 139. skapitatu, 9 part untergegangen {von der Sonne) 174; dan.23: 8kapit9 geht unter, ebenso Arom. II. skapu I erlöse-, 2. pers. skala 14. Domnidzeu 89 skapg GoU bewahre 123. skgpg 204 (224). skarg £ TVqtpe 164. sklavu m. Sklave (Gefangener). 193 (213). skl'intSu, 9 adj. geixig 198 (218), 205 (225). 8kl mt§ureats9 £ iSeix 204 (224). skoatirea f. das Hervorlangeny c\9 a rgului die Bache 193 (213). skolu I erhebe, stehe auf 187 (207); 8e skulg 196 (216); me skol y. S. 18. skolusmg £ Ende 204 (224). skopu Absicht 198 (218). Arom. n skopö. skotu ni nehme heraus, lange hervor 187 (207), skoate trägt 187 (207). skoatete v. S. 22. skriitor m. Schreiber*, [ a tsi- tatil'i 5to(^(^ei&er205(225) e£ W.] skriu I schreibe 137, 139, 170. skriatg geschrieben 171. skri- atu eingezeichnet 200 (220). skulusesku schließe ab, höre auf 172, 199 (219). skumpu, 9 adj. teuer 13, 202 (222). plur. skunSi 13. bo. £ S. skunpu. — 135 — sknrtedzu verhürxe 139. skutora I schütUlej erschüttere 208 (22S). slabü'e Trägheit 155. ■oare m. Sonne 35, 182 etc. [sokaKe Straße 146, 177 (197). eL W. gr.] sokru m. Schwiegervater; fem. 8oakr9 Sehwiegermutter 10. [soldata Soldai^ 158. eL W. d., ar. asSer]. somnu Schlaf 24. aomnoroeni, 9 adj. schläfrig 37. sorbu IV sMürfe; 2. pers. sorgi 9, 10. sor^ £ Schwester 6. soru voa 161. ■ormea meine Schwester 137. sotBÜ'e Geseüsehafi 129, 152. Botsa Oe/o^We 24, 201 (221). 89 konj. daß 58, 59, 60 etc. f. S. si s' für 39 y. S. 32. 89l9ge8ku entlasse 166. daa. 37. bo. £ S. sfila-. 89l9gita, 9 adj. frei 193 (213). £ S. sele-. 89nd2e Blut 155; plur. 89ndzi 194 (214). Arom. U s^ndza 89mto8ii, 9 adj. gesund 37, 202 (222). B9ii9to8 y. S. 27, ebenso Arom. IL 89n9tate £ Gesundheit 130, 197 (217). tr9 buii9 xiur Ge- sundheit 150. 89ntu, 9 adj. heilig 136. 89rb9tore Fest 180 (200). Arom. II 89rb9toare. i9rm9]iit89 £ kleines Kind 193 (213). ga. II, 521 yerweist aof dr. sennaxL »s franz. paifrre. S9t8i Stunden 173; plnr» yon säte. Arom. 11 sahate, dan. 43 89etsL tni tsistsi cn» um fünf Uhr 173. [sperarea £ das Hoffen 156, 175. eL W. lat] spindzura I hänge auf 164; kay. 205, dan. 32. [spirtuosu, 9 adj. lebhafl 184 (204) e£ W.] [spirtnru Geist 207 (227) eL W. lat] spits9 pL yielleicht yon spik statt skik Ähre, JSpitxe; dann Scherben 194 (214). dan. 39. skikuri. sprelindzesku schmeichele 146« spum9 £ Schaum 6, 20, 35. spnnere £ Zeichen, Beweis 182 (202). Erzählung 198 (218). spnnn III zeige 138, 147. er» zähle 171, tr9 über, von 199 (219). 8tafid9 £ Zibebe, gedörrte Wein- traube^ Eosine 12. plur. sta-> fidzL starea £ das Stehen, Stellung, Zustand 201 (221). stau I unregebn. yerb. stehe 108. st9tundu stehend 192 (212). [st9toSi kontra du hast 136 — iffiderstandm 198 (218) e£ W.] stQjba tpor 135. steaoa £ der Stern 22. plur. mit Synkope: stealle. « Stefanu 136, Steflu 169 SU^han. stepsu Fefder 198 (218). Lex. 8tep89. Yerb. stipsesko« stergu III wische ab^ putze 149, 207 (227). Axom. U, dan. 44: astergu. 8tearsir9 Aorist 207 (227j. stifiim^ £ Wette; bagu cv> wette 184 (204); Lex. stiHmg. stingu III lösche ai4Sj vernichte 197 (217). stipsesku fehle, sündige 207 (227). stogu Haufen 192 (212). instogu haufenweise 121. stomahu Magen 155. strandze c£ stringu. strane £ Oewand 137, 160. stranea y. S. 22. streahp £ Dach; plur. streKile 185 (205); strghle 201 (221). strigarea £ das Ausrufen 181 (201). strigu I rufe, schreie 185 (205), 197 (217). stringu III binde, maclis fest, beenge. 2. pers. strindzi 157; strandze beengt, drückt 198 (218), ebenda strandze. Arom. 11: strigu. strintu, g adj. fest, eng 203 (223). kaY. 226. strimtu. strahle c£ streahp. stringu c£ stringu. strungg £ Hürde 192 (212). £ S. stung^. [studuesku studiere 188 (208). e£ W.] stungp c£ strungp. SU, pron. fem. sa sein, seine 48, 49. gen. dat a sui, a sai. sub praep. unter 117, 159 etc. [subs^rtsinatu, 9 pari behangen, beschwert 165. e£ W.] [8ubtsit9tsle die Vorstädte 173, e£ W.] suäetu n. Seele 131, 198 (218) etc. pre ex» bei meiner Seele 124. CX9 soru Herxensschwester 163. sufletlu ameu meine Liebe 171. sufrentsiao £ Äugenbraue 8; sufrentseaoa 23. sulj £ l^ß 193 (213). Arom. n S^xe, Ahle. sumar Saumsattel 196 (216). sumena? vielleicht Gewissen 205 (225), 206 (226), 207 (227). simu I klopfe 116. sup9 £ Fleischbrühe 156. suptsire adj. dünn 36. surafe £ Rasiermesser 204 (224). surdu, 9 adj. ta/ub, plur. surdzi 6, 12. surp9 te (als intj. bezeichnet) packe dichl 128, 144. sursesku rasiere 204 (224). Arom. II auch: sur9fesku. 137 — susKiru I smfxe 197 (217). sus- Kirea das Seufzen 197 (217). sut9 ^^^Lii^ hundert 40. k^te un^ 8ut9 himdertweis 43. i. ialdz^tsi num. sechzig 40. Sao £ Saua 23. Sapte num. sieben 6, 40, 41. Saptedz^tsi num. siebxdg 40. Saptespredzatse num. siebzehn 40. [öarmantsi plur. liebenswürdig, sehamumt 191 (211). e£ W.] äarpe m. Schlange 13. plur. §arMi, äerla 13. gase num. sechs 40, 148. iasprodzatse nunL sechzehn 40. Sedu n sitze 6, 159. wohne 164, 181 (201). §ade er sitzt 159. [§ade kontra leistet Widerstand 208 (228) ef. W.] se aSade setzt sich, süzt 207 (227). sedere inf. 75, diaL E. för Sedeare. §i konj. und, auch 126, 129, 131 eta ä' V. S. 20. «>^ar 188 (208). fii — äi sowohl, als auch 196 (216). äi aäi konj. folglich 127. ii ma multu und besonders 123. gkol^ f. SchuU 132, 133. Skurtg £ I/O« 205 (225). Arom. n Diminutivurn äkurtitsp. soariku Mnus 194 (214). kav. 220 äioareku. $9 pron. seiner, sich 46, 193 (213) etc. ätemutu, 9 part 1. bestreut, ge- pflastert 164 c£ aätemu; 164 £ S. stemutu. 2. Federbett, ungenaue 6. für Lager 148, 156. c£ pg. 26. [ätiflg Stiefel eL W. i 198 (218).] ätirea £ das Wissen, die Weis- heü 204 (224). ätiu IV kenne, weiß 146, 168 etc. ätibg. Analogiebildung zu fiibo 196 (216). Sutsu IV umide, drehe 201(221). t. ta pron für ata 48, y. S. 19. c£ at9u. [tabaka, tabaku Tabak 186 (206), 187 (207). eL W. i] sonst ar. tutune bo. 153, 187 (207), Lex. auch duane, du/ane. bo. unterscheidet die Tabaks- pflanze tabaku(a) von der Tabaksfruchi, dem Bauchtabak tutune. In der Bedeutung Schnupftabak ist das Wort gebrauchlich, [tabatiera die Tabaksdose 186 (206) el. W. franz.] 138 — [tabuluitu, 9 pari geiäfeU 165; ef. W.] taku n schweige 6, 12. imperat. tatsi 128, als intj. bezeichnet aor. t^kur^ 202 (222). tale, pron. a cn^ das Deme t. S. 31. [talira Thaler 148, 200 (220). eL W. d. AionL II kalagroä.] tal'n I sdifmde, sMacbte 194 (214), 202 (222) etc. t^Uats schlachtet y. S. 23. t9re y. S. 27. [figore tal'ate Kupferstiche 165 ef. W.] tamamu ady. eben^ gerade 168; tamamu tora gerade jetzt, aus dem Türkischen entlehnt^ auch jetzt in GebraucL tat^ m. Vater 16, 35, tat^lu 201 (221) etc. Arom. II: ^ta, ta- talu, tatlu. ? tayru Stier 3% te pron. acc. zu tu, tine dich 99, 102 etc. [terminatu, 9 pari bestimmt 202 (222). ef. W.] [testament9 Testament 200 (220), 205 (225) eL W. lai] tet9 f. Tante 169. tindere f. Aiisbreitfmg 18. tindu lU breite atts 6. tine pron. du, dich cf. tu. tiner, 9 adj. ju^ plur. tineri, e 36, 37. ma tinerlu der jimgsie y. S. 12. tinereats^ f. Jttgend 200 (220). [tipuresku hohe Überfluß y. S. 17. eL W. dr.] [tirania f. die Tyrannei 204 (224). el. W. gr. i] [tiranu m. Ikfra/nn 203 (223X 204 (224). eL W. gr. A] tora ady. jetzt 118, 149 etc. di «N^ 201 (221). tomu I kehre zurii^ tuende 116^ 197 (217). tomatsi schenke em 150. tumgmu 161. tor- n^ 134. totu di un9 ady. immer 119. tut'un9 161. tutu di un^ 181 (201). tragu lU ziehe, rauche 153. [<^ d'inante ziehe vor 180 (200) ef. W. d.] [traktamentu Mahlzeit 150. eL W. lai d.] [traktatu, 9 pari bewirtet 152. eL W. d. lai] [trakteru Wirtshaus 177 (197). ef. W.] [translokatu, 9 ^rt versetzt 178 (198). eL W. lai] ' tra 89 konj. damit 127, 179 (199) etc. trei num. drei 40, 42. fem. treue die drei 41. masc. treil'i 41. a treilea, a treia der, die drüte 42. treidz9tsi num. dreißig 40. treispredzatse num. dreizehn 40. treku U gehe vorüber, vergehe 145, 155 etc. es» pre minte — 139 — erkenne, haue für 186 (206). mit bloßem acc. cv> tote bol- tsile 204 (224). trekundn 117; trekundaloi beim Durchfahren 178 (198). trekutu, 9 vorüber- gegangen 117; trikut^ ver^ gangen 184 (204). tremura I xiUere 204 (224), 205 (225). Axom. 11 treambnr. tretsirea f. das Vorübergehen 182 (202). «^9 zamanil'i Zeü- vertreib 181 (201). tropu Art, Weise 168. trg praep. für, f. B. tüegen 118, 127. cv> aist^ dafür 145. Ober, von bei verb. des Erzählens etc. so: spanu <^ 199 (219). grea es» ein 201 (221). Arom. U. tL cv> akolo dorthin 120. ex» atsea kg deswegen, toeü 127, 196(216). cv» atsia dahin 120. CX9 aua hierher 120. tSudg ivundervoü 150. tru praep. in, x/wischen 132, 135, 161 etc. trabn I tobe, toüte*, trubatn pari. 203 (223). Lex. turbn. tni oarp adv. gleich, sogleich 118, tr'oarp 149 etc. trapu n. Körper 35, 131 eta tropu 208 (228) heißt viel- leicht Körper oder Art, Weise. tm unp ady. zugleich 185 (205). tsapn m. Boek 39. tsarg £ Erde 132. Arom. II tsearp. tse pron. dir 48, 162 etc. tsp y. S. 29. tsi 162. ab relati- Yum 194 (214) cf. unter tsi tseariri Gebete, Bitten 201 (221); von tsem bitte gebildet, obed. 346: (erere «» franz. men- dier. tsearp f. Wachs 165. ku tsearp date getüiehst 165. [tsenerle das Geländer 164. e£ W. an tsen angebildet], [tsenire a mare Fürgroßhalten, Stolz 199 (217) ef. W.] [tsenitom a mare stolz 199 (219). ef. W.] tsenn U haUe 158, 166. «^ trg tsiva halte für ehoas 195 (215). [co a mare brüste mich 200 (220). tsenni habe abgehaUen 150. tsine tse gnra halte das Maull 128. tseraäara Juni 136; eig. Kirsch^ monat Ton tsireaSp Kirsche, richtig töergS&r. tsering f. Thon 194 (214). tsera Himmel 132; y. S. 19. tservu Hirsch 193 (213). richtig ist tserbu. tsi 1. pron. relat. welcher, wekhe, welches 34, 54. atseln, atsea wun-- dervoü 150. dr. Vk&d^ Ärger, täukutesku schlage, erschlage, töte 193 (213), 196 (216). von t§oku Hammer, täumagu Stock pl. tSumgdzi 196 (216). t§urunid9 £ Ziegel 186 (206). tu 1. pron. pers. du 45, 56 etc. plur. voi ihr 45. gen. a tui, dai a ts^, tse, tsi, tsg. acc tine, te. 2. pron. poss. dein 48. Neben- form von at^u. tufeke f. Flinte 158, 160; langes Gewehr; arma allgemein Oe- wehr, Waffe, tuf^ £ Blumefisirauß 161 ; obed. — 141 — 373 tnfos frsaiz,ioixS\ibusehig, belaubt TiXuiBk die Donau 131. tundu lU schere; 2. pers. tundzi 75, 194 (214). tunusesku bereue, refl. verb. 200 (220). tunusito, 9 adj. reuig, reuevoll 201 (221). tuomna £ der {im) Herbst 134, auffallend statt toamng. Turku m. Türke 24. plur. tur- tsil'i . 140. [turonu Turm 136, 140, 160. eL W. dr.] tose £ Husten 6. tutiptit^ £ Vermögen v. S. 12; ebenso Arom. U. tutäine £ brennendes Hohe 2. tutn, 9 pron. aüesy ganx 145, V. S. 13, 14. plur. tutsi 34, tute 44. ku tute ganx 163. [inante tutulor vor aUem 173 e£ W.] toata fem. ganze, pL toate alle 130, 204 (224). tutune £ Tabak 153, 187 (207). cf. tabaku. tut^ ung ady. immer 161. totung y. S. 31; alles eins, gleichmei 147. c£ totu di ung. tuvl^ f. Ziegel, Mauerstein 186 (206). ebenso kav. 230; Arom. ü: tulg und tuvlg Backstein. u 1. fem. des pron. pers., ebenso als neutr. es gebraucht 149, 154; 46. 2. intj. fu; soll wohl „pfui^ heißen, 128. auch bulg. uboru n. fib/"! 61, 1 64, 203 (223). [d'inante uboru 164, uboru di inante Vorhof 166 e£ W.] ui! intj. oh\ 128. umbr9 £ Schatten 193 (213). umflu I blähe, blase auf 194 (214). unäatu aufgeblasen 199 (219). dan. 49 umflate gen schwollen, umplu II fälle an 6, 198 (218); y. S. 16. falsch unplutu an- geßm 207 (227). undzeaste 1. es gebührt sich 107, 139. 2. es ist (Umlieh 131. ungu III schmiere, salbe 6. c£ uns. [unire Einigkeit 203 (223). eL W. lat.] [unitu, 9 part vereinigt 173. el. W. lai; vereinigen heißt im ar. adunare.] [uniyersalu, g adj. einzig; <» kerdisitoru Universalerbe 201 (221), nach d. Muster e£ W.] ung oarg ady. einmal, einst 118, 121. uns adj. häßlich 189 (209). eig. B. ist ölig, schmierig, cf. ungu. — 142 — unspredzatse ntuu. üf 40. unu, 9 num. einer ^ eine 7, 26, 43. unu kero ehemala 118. un^ oarg einst 118. tru 11119 nüughich 185 (205). urdinu I besuche 133. . urekl'e £ Ohr\ plur. urekl'ile 195 (215), 196 (216). orgesku hin blind 201 (221). nr^alui adverbialisch gelu:. dzukare a urgi§alui BUnder kuh spielen 164. annesku folgcj setze fort 189 (209). Axom. IL breche auf. ursesku beliebe, befehle 148. Axom. U. ursu Bär 35, 195 (215). bo. 6 f. B. Wolf urutu, 9 adj. schlimm^ häßlich 155, 190 (210). uskatu, 9 parL trocken 176, 201 (221). usuku 1 trockene 187 (207). 069 £ Thüre 206 (226), 207 (227). azmiMar9 £ Magd 149. ozmikeara m. Diener 203 (223). c£ huzmeSar. V, ya fii wird sein, vielleicht 124. vaKi 149. vai! intj. wehe! 128. e^ di tine! y>eh dir 144. auch kavai. vak9 £ Kuh 39. vale £ ThcU 190 (210). plur. y9luri; Arom« 11 auch: Bach. yark9 £ Kahn 175. bo. meint an dieser Stelle „Krahn^\ nicht „Kahn^^; er verwechselt beide Begriffe. c£ bark9. vasu n. Geschirr, Qefäß 7, 207 (227). yat9mu I töte, erlege 160, 193 (213). Yayilona £ Babylonien 133. vearde adj. grün; plur. verdzi 160, 187 (207). yearg9 £ Stäbchen; plur. yerdzi 36; 202 (222), 203 (223). year9 £ Sommer; plur. yeri 11; 135. vedu n sehe 7; 2. pers. yedzi 12, 13; 207 (227). se yede diaL £. für yeade es scheint 107. yederea das Seh^i 199 (219). yidere 75. aor. yidzui 27. yidetsi ihr besucht 156. yidzundu 193 (213). yedu9 £ Witwe 194 (214). yegl'itorri die Schildwachen 158, besser: Wächter, yegl'u I beobachte, wache 156. yegl'e er steht Posten 158. yigl'a bewachte 197 (217). yegl'e te hüte dich\ 124. yekl'u, 9 adj. alt 38. fem. yekl'e. diaL E. für yeakl'e. Meta- these yleku 118. yenire c£ yinu. — 143 — Yemtla m. dar Oekommene^ An- kömmling 207 (227). Tordzi c£ vearde und yearg^ ▼erig9 £ Kreis 178 (198). a <%;> ringsherum 178 (198). di pre Tirig^ ebenso 201 (221). pre rsiig^ dimiaeu/iufnich hervm 207 (227). varigg di elu um sich (ihn) herum 207 (227). pre ayarigg di tine 167. pre ayerigg. 170. c£ pg. 27. yem' oarg eig. (nn) yemng oarp niemals 148. ygmoarg y. S. 29. yersu I vergieße y reiße heraus 192 (212). se virsj unirde ver- gossen 197 (217). yeronu, 9 pron. irgend einer , eine 195 (215), 145. meist mit nu niemand 119. yjmn y. S. 16. Arom. IL ygrun und ygmu. yetea das Selbst 198 (218); ebenso dan. 15, 38. gen. dat a yetil'L [yiglg £ Wachthütte 158. e£ W.] yigritoarg £ Wärterin 156. [yindikatoru m. Arzt 137, 154. e£ W. im ar. heißt Arxt yatru ArouL U, dan. 16.] yindiku I heile 12, 198 (218). yindu 11 verkaufe; 2. pers. yindzi 13, 204 (224). yindutu, 9 ver- kauft 117. yine, yinerg c£ yinu. yinerea £ der Freitag^ Freitags 134. yinirea c£ yinu. ying £ I\ds, Ader 155. yintu n. Wind 24, 176. Arom. II yimtu, yinty dimtu. yirinu Qram 130, 201 (221). yisit9 £ Besuch 156, 169. yizitg ist die gebr. Form. [yitsinia £ die Nachbarschaft 166. e£ W. an yitsinu an- gebildet]. yitsin9 £ Nachbarin 31, 32, 33. yitsinu m. Nachbar 30, 31, 200 (220). [yiyat! es lebe! 128. eL W. lai dagegen yiya ist gebrauch- lich]. yleKu c£ yekl'u. yoi verb. 1. unü 56. Ko]\jug. 62 — 68. (werde, zur BUdung des fut gebraucht 58 ist dr. eu yoi ayeare). 2. liebe, ya liebt 139. se ya 138. parL vrutu 37, 157; und yrundu toollend 68, 182 (202). ma yreamu woüte lieber 195 (215). voi pron. ihr: gen. a yostror, dat. a yao, y9 (yoau9) 45, 57, 58. yolt9? WiUe 203 (223). Das Wort existiert jetzt in der Bedeutung: Entschluß. Yomu I speie 131. y9 pron. euch 45, 99 eta c£ yoi. y9mu c£ yerunu. yrere dial. K für yreare Wol- — 144 — kfiy Wiüe, Wunsch 150, Liebe 203 (223), ZärÜiehkeit 177 (197). yrtosu, 9 adj. stark 122, 186 (206), 194 (214); Arom. 11 yprtos. als adv. se^r, viel 206 (226), 123 etc.; in derselben Bedeutung auch im altrunL Joan XIX, 8 bei ga. I, 21. yrtute f. Tugend 208 (228). yrutu, 9 part gehebt 37, 157; eig. part von vrere gewoJÜ 63, 64. Yulgaru m. Bulgare 25. vulpe f. Fuchs 7; plur. vulK 13. yapg f. Stute 4, 39 (eapg). [yeografia £ die Geographie 4. eL W. gr.] [yeometria f. die Oeometrie 4. eL W. gr.] Yeoryi Oeorg 4. yermu Wurm 4. yiatsg £ Leben 197 (217), 208 (228). yie £ Eile, Schnelligkeit, ku ex> eilends 155. yinu n. Wein 150, 151. yinlu der Wein 150. yinu IV komme 108; impi yino komm 121, 162. yinitsi kommt 121. ger. yingndalui kom- mend y. S. 25. aor. viner^ 27. vine v. S. 17. vine in- tresu kam, ging in sich 200 (220). vinirea das Kommen 151. vinu 200 (220> yinyitsi num. zwanzig 40, 206 (226). yine £ Weinberg 197 (217), 198 (218). yiptu Getreide 160. yite Weinstock 4. yitsgllu das Kalb v. S. 23, 27. yitsellu v. S. 30. yiu, yie adj. lebendig 36, 195 (215). Yosiflu Joseph 141. s. zahare £ Zucker 7. zakonu c£ z^konu. zamane £ Zeit 145, 163. Wet- ter 176. Jahreszeit 180 (200). [zamane lungg. lange Weile 190 (210) ist e£ W.]. zemane 205 (225) ist Druckfehler, zgmane dan. 2, Arom. IL zare £ früheste Dämmemng; in ex> zeitig, früh 119, 175, 207 (227). Arom. ü: za(>e. zboru n. Wort 191 (211). zburgsku spreche 145, 178(198). sburg sprach 196 (216). sbu- rire in£ 199 (219). sburaskj — 145 — besprach 204 (224). sburerg besprachen 206 (226). zefiru Zephyr 7. zefkg f. Vergnügen, Unterhal- tung 181 (201). zemane c£ zamane. zgrimu I kratxe, xerkratxe 203 (223). Lex. zgrgmu. zgromu I erdrossele; 2. pers. zgruni 13. auch sgnunu. zgiku Geschrei 197 (217). zizane Zwist 7. znuiesku? znuia? 207 (227) Tielleicht an nuiesku er- neuere angelehnt zografief.Bi^, Gemälde 165,201 (221). Lex. zugraf Maler. zgkonu n. 1. Gewohnheit 162, 196 (216). zakonul98 (218), SiHe 151. zugrafisesku male 201 (221). Lex. zugrgfesku. Arom. U zugrafisit gemalt, zureadte adv. Üiöricht 121. i. CX9 zale f. Traurigkeit 4. ni este di tine mir (hut es um dich leid 199 (219). 2eru glühende Kohle 4. zglitu, 9 adj. traurig 201 (221). Benutzte litteratur. . Athanaseseu, Gramatica Rozoan^sca trä Romftnilji d'in dröpta Duna- re\jei BacoreBci 1865. (aih.) Dachselt, DidaHia ala ayu Antoniu. Leipzig 1894. (hl. Ant.) Oaster, GreBtomatie Rom&nä. 2 Bände. Leipzig 1891. (ga.) Mifdosieh, Rumniiische Untersachnngen II. Wien 1882; enthält a. Kavalliotis, Uganoneigla. Venedig 1770. Von Miklosich alpha- betisch geordnet and ndt Erklärungen versehen, (kav.) b. davif^Xy i ex MoaxoTtölewq, Eigaymyue^ öiSa^aXla 1802. (dan.) ObedenarUj Texte Macedo • Bomäne culese de Dr. M. 6. Obedenam, publicate dupä manuscrisele originale cu an glossar complet de Prof. J. Bianu. Bucaresti 1891. (obed.) Picotf les Roomains de la Mac^doine. Paris 1875. Weigand, die Aromnnen. U. Band: Volkslitteratur der Aromunen. Leipzig 1894. (Arom. ü). Weigand, die Sprache der Olympo-Walachen. Leipzig 1888. (Ol. Wal.) Weigand, S. Jahresbericht. 10 AbkflrzimgeiL alb. albaneeisch. altnun. altxom&nisch. ar. aromunisch. Arom, JI cf. unter „Benutzte Litteratur", Weigand. ath. » » « m f Älhanasesm. bo. Bojadü. bo. 5 Bojadü, romanisclie oder macedonowlachische Sprachlehre, Seite 5. bo. v. S. 17 »» Bojadü, Parabel Yom verlorenen Sohn, Vers 17. bo. 200 (220) Seite 200 in bo. n, Seite 220 in bo. I cf. pg. 4. bo. I 1. Druck der gram.: Wien 1813. bo. II 2. Druck der gram.: Bukarest 1863. d. deutsch. dan. Daniel, siehe „Benutzte Litt.* unter Miklosieh. dial. £. dialektische EigentOmliohkeit dr. dakorum&nisch. ef. W. erfundenes Wort, eigene Bildung, el. W. entlehntes Wort; mit Bezeichnung der betreffenden Sprache, z. B. el. W. lai dem Lateinischen entlehntes Wort f. B. falsche oder ungenaue Bedeutung, f. S. falsche Schreibweise, ga. cf. „Benutzte Litt* unter Oasier. gr. griechisch, gram. Boj adü, macedono wlachische Sprachlehre ; zur Unterscheidung vom y. S. gebraucht hl. Ant. c£ „Benutzte Litt* unter Dachselt, kav. Eavalliotis, cf. „Benutzte Litt* unter Miklosich, Lex. handschriftliches Lexikon des rumänischen Seminars, obed. cf. „Benutzte Litt.* unter Obedenaru, OL Wal. „ „ „ „ Weigand. y. S. Parabel vom „verlorenen Sohn*. Sammlnng aromimischer Sprichwörter und Bätsei von Ferikle Fapahagi. A. SpriehwSrter (und geflügelte Worte). „Sprich- wort" heißt auf Aromuiiisch„zbor", oder „kuvendg"; so sagt man z. B. „ka zborlu, tse dz^tsi" oder ^ kuvenda (tsea) tse dz^tsi" wie das Sprichwort jsagi Das Wort pijrjnilifr, das gewohnlich die Bedeutung Märchen hat, wird auch in dem Sinne von „Sprichwort" oder „geflügeltem Wort" ge- braucht z. B.: „ya ti fakg p^r^mli^" man wird dich zum Sprichwort machen oder „yl lu^ hoara p^jrgmli9' figurg" die Leute (das Dorf) nahmen ihn als geflügeltes Wort in den Mund, wenn jemand durch eine gute oder schlechte That als Beispiel hingestellt werden soll. Zuweilen hört man auch die Ausdrücke „dzikg" und „gnüü" im Sinne von Sprichwort Die folgende Sammlung stammt zum allergrößten Teile aus meiner Heimat Avela (Avdela) auf dem Pindus tmd ist mit der im Jahresberichte angewandten Schreibung in der dortigen Aussprache wiedergegeben. Gelegentlich habe ich auch einige Sprichwörter der Eopat§aren (kupptäari oder hgäöts), wie die graezisierten Aromunen des Bezirkes Qrebena genannt werden, in derselben phonetischen Umschrift ange- führt Außerdem habe ich der deutschen Uebersetzung noch ein romanisches oder deutsches Sprichwort aus der Sammlung von Ida von Düiingsfeld und Otto, Freiherr von Reinsberg- 10* — 148 — Düringsfeld ^), Leipzig 1S72 zugefügt, aber mehr um den Sinn zu erläutern^ als um einen Vergleich zu machen, denn zu diesem müßten vor allen Dingen die bulgarischen, griechischen und albanesischen Sammlungen herangezogen werden. Die Anordnung ist alphabetisch nach dem sinnbetonten, gesperrt gedruckten Worte. i. adzunlu kumpts ^njis^adzg. — Der Hungrige träumt von Brot dr. Vrabia mälalü viseaza. 2. dea/uridg s-fatsi nari, ma ku ar^ydarL — Aus der unreifen Traube macht man Honig, aber mit Geduld. — dr.: Cu Incetul se face otetul (6. Dem. Teoi) tk.: Korun- tan petmez olur — neilei? — sabfrtlei! — „aus unreifen Trau- ben macht man Honig; — Wie? — Mit Geduld". 3. ahtari kap, ahtari mintL — Wie der Kopf, so der Verstand Wie der Hirt, so die Heerde. Dür. 641, II, 363. li: Qualis rei, talis grex. 4. akl'amj-l la numtg, si-ts dz^kp „s-trg mults an". — Lade ihn zur Hochzeit ein, daß er sage: Ich wünsche auf viele Jahre. (Bei der Hochzeit darf man nie diesen Wunsch äußern, denn die Frau wird sonst sterben), daher Bedeutung: Undank ist der Welt Lohn. 5. kari alag^, n-y£e s-kurmg. — Wer läuft, wird schnell müde. Dür. 6.L Wer langsam geht, geht sicher. 6. kgnd t^alavdg ung lumi, tse ts-u, kg t^-alatr-un k^? — Wenn die ganze Welt dich lobt, was schert dich, daß ein Hund dich anbellt? 7. alavdg f^süVili, S-m^kg kami — Lobe die Bohnen, und iß Fleisch, Dür. 52. II, 29: Lobe die Berge, und bleib' in der Ebene. 8. „alavdg-mi, gurg, kg ti bat!" — Lobe mich, Mund, daß ich dich schlage. 9. algi tu pundzi, §i peäti tu muntsg. — Geld (Weiß- linge) im Beutel (PL), und die Fische (kommen sogar) auf den Berg. Dür. 559. I, 291: Bar Geld kauft. 1) Wird zitiert: Dür.(ing8feld) (Numero) 700, (Band) TL, (Seite) 39a — 149 - 10. altu ä-ardi barba, ä-alta g-aprindi tsi/ara. — Der eine verbrennt sieb den Bart, der andere zündet sieb die Cigarre daran an. (d. b. wenn der eine nnglüeklicb ist, kümmert sich der andere wenig darum, oder macbt sich sogar das Unglück zu Nutze, dr. tara arde de Tätan, baba bea cu läutari. — Das Land wird von den Tartaren in Brand gesteckt, während die Alte mit den Musikanten trinkt. 11. altsf adarp ayinili, ö-alts^ strikparp butsli — Die einen arbeiten in den Weinbergen, aber die anderen trinken die Fässer aus. Dür. 346. I, 176. Der Eine pflanzt den Baum, der Andere ißt die Pflaum. 12. Altsp m9k9 mj^ari, §-alt6r l-amurt^ dintsul'. — Die einen essen Apfel, den andern werden die Zähne stumpf. Vergl. Nr. 93. 13. altu fatsi, §-altu bora (numa). — Dereine thut's, der andere muß dafür leiden. 14. altu harj^a, §-altu numa. — Der eine (besitzt) den Vorzug, der andere den Namen (d. h. er hat den Ruhm davon). Dür. 344. I; Wölfflin, Bd. 4. 349. Ich habe die Ar- beit, die andern den Lohn. 15. altu haskg gura, §-altu üMird^Sj^aStL — Der eine sperrt den Mund auf, der andere gewinnt Dür. 344. I, 173. Der Eine hat's Genieß, der And're hat's Verdrieß; it.: uno fila e Taltro si vesta. 16. altu hfsk^, §-altu s-kumnik^. — Der eine gähnte, und der andere nahm das Abendmahl ein. 17. al^gatlu multi stii. — Der Weitgereiste (der Erfahrene) weiß viel. 18. al'ur^a arukg tufeka, s-al'ur^a agud^adti (arsari) lepurli. — An einem Orte schießt man, am andern trifft man den Hasen (springt der Hase auf). 19. al'ur^^a dai, §-alur$a kr^apg. — An einem Orte schlägst du, am andern platzt es. dr. ünde dai si unde crapä? Wo schlägst du, und wo platzt es? 20. al'f mi^ts, gura va-ts ambutp. — Wenn du Knob- — 15© — lauch ißt, wird dein Mund stinken. Wer Pech angreift, besudelt sich. 21. karf si skpalg d^an-dzari, Ta kunaki man. — Wer in der Morgendämmerung aufsteht, der wird eine große Strecke zurficUegen. Dür. 101. IL Morgenstunde hat Gold im Munde. 22. tot^na an ma gini. — Das vorige Jahr war immer besser, ngr. kai^i persi kalitira. li Aurora Musis amica. £s. Trayail du matin, prend bientöt fin. 23. multi orl, tse par-adutsi, nu adutsi nekp anlu. — Was die Stunde manchmal bringt, bringt nicht einmal das Jahr. 24. spindzurats b^batlu amei}, kp anla-n yini andralg. — Hangen sie meinen Mann aui^ denn ich werde schwindelig. (So sagte eine zum Hängen verurteilte Frau zum Henker). 25. Arbineslu-i: besg pri dzinukl'u. — Der Toske ist mit dem Glauben (Treue) auf dem Kniee. (Der Toske ist nicht zuverlässig, wenn er das Zimmer verläßt, schleudert er mit dem Eniee die Fustanella und damit alles, was er etwa ver- sprochen hat, weg (in die Hohe). 26. Arbineslu-i frati ku al^vdarj^a. — Der Toske ist Bruder mit der PrahlereL 27. Arbineslu-i „gus me pifigg". — Von dem Albanesen gilt: „Mit halbem Schuh^. 28. Arm^nlu tu dzug, i vai k^t^, i pijni vai m^g. ngr. U Vlahos s-tun anlfuru, i ^a tra/udfsl, i psuml i^-a fai. — Der Aromune wird beim Aufwärtsgehen (reitend) singen oder Brot essen. 29. Armijnlu f[-kal4r (kglär) i vai dgarmg, i vai k^nt^. — U Vlahos kavala, i ifra kimi^l, i ifra trajoidl. — Der Aromune zu Pferd wird schlafen oder singen. 30. Armijnlu: p^ ku ka§, k^ndu vai kadg di somnu, va trag9 mip^. — U Vlahos: psuml mi tirf, otan &Bk nist4ksl, ^ skulasl — Wenn der Aromune Brot mit Käse ißt, wird er erst enden, wenn er einschläft. 31. Arm^nlu S-parfgn s-fiibg, tut pri täelnik va S-p- aduk^. — U Vlahos ki ftuhös an ini, pali t§61nikas mirizi. — — 151 - Auch wenn der Aromane arm ist, benimmt er sich doch wie ein ,,T§elnik" (Sippenfahrer — Gutsbesitzer). 32. §adi fi katt an tsok&l, di g-^ar^di di bukaL — - Liegt die Scherbe auf dem Wege und spottet über den Erog. (YgL Dür. 467, II, 257). 33. ta aripidin^ Si brpaska alag^. — Den Abhang ab- wärts kann anch die Schildkröte laufen. 34. di tse ts-arjdz, nu askak. — Worüber du spottest, dem wirst du nidit entgehen. 35. ar^ylu dipüs, butSun yai adükg. — Angeschwollener Fluß wird große El5tze herbeischwemmen. (Im Eifer spricht man mehr als gewöhnlich.) 36. Makg T-asün: gaspits kjjts z-dzyits adün. — Wenn du mit dem Geld klingst, kannst du Freunde sammeln, soviel du willst. 37. gura a ta s-ti skad^, S-a lumil'ei s-t^alavdg. — Dein Mund soll dich herabsetzen, aber der der Welt soll dich loben. 38. k^ndu ti figatä ku omlu a tpi;}: ndgayg dzy, äi ndpat}^ alasp. — Wenn du mit deinem Manne (Freund) streitest, einige (Wörter) sage und auch einige unterlasse zu sagen. 39. atsfi z-bat, Si tarH pat — Die Hengste schlagen sich, aber die Esel leiden darunter. 40. yidz6S aüS yits^arku, ahtari S-tinir fd. — Hast du einen ausgelassenen (Narren) alten Mann gesehen, so war er auch; als er jung war. idis yeron palavön, te^ttos itan Mi 8-ta nata. 41. omlu aufi ka natu 8-&tsi — Der alte Mann wird wie ein Kind Dir. 51, I. 24: Alte Leute sind zweimal Kinder. It Bis pueri senes. 42. omlu ma-augaäti, bag^ di gl^Tj^aStl — Wenn der Mann alt wird, beginnt er dumm zu werden. 43. kgnd avem purint^atsg, i p^r^asin. — Wenn wir Fleischspeisen haben, ist Fastenzeii — Dür. 436, I, 222: Reiche essen, wann sie wollen, Arme, wann sie haben. 44. avutlu tüti h^rli 1^-arL — Der reiche Mensch besitzt alle Vorzüge. — 152 — 45. z-draklu adutsi ayatlui igm. — Auch der Teufel bringt dem Reichen Geschenke. 46. itsi azbQäir^, nu-s m^kg. — Man ifit nicht alles, was fliegt dr.: Nu tot ce sboarä se mänäncä. 47. -ba, kg-i dgarik! -ba-i k^tuSi! — Nein, es ist eine Maus! — Nein, es ist eine Katze! — (Beruht auf einer ähn- lichen Geschichte, wie im Deutschen „Und der Hecht ist doch blau!**) 48. nu bag9 piper tu m^ari ks^an^. — Wirf keinen Pfefifer in fremde Speise. Dur. 273, I, 138: Was dich nicht brennt, sollst du nicht löschen. — lt. Tua quod nihil refert^ percontari desinas. 49. tini-1 bats si el si-ngra§i. — Du schlägst ihn, aber er wird dicker. 50. kari ä-ari barba, §-ari §-käptinli. — Wer einen Bart hat, hat auch einen Kamm. (Jeder weiß am besten für seine Verhältnisse zu sorgen). 51. boglu sJ^ag9 di kpami, ä-omlu di limbg. — Der Ochse wird an den Hörnern, der Mensch an dem Worte an- gebunden. Dur. 700. II, 398: Das Pferd beim Zaume, den Mann beim Worte. — lt. Verba ligant homines, taurorum comua funes. 52. tut boijlu-1 m^^, §-la kpadg s-kurm^. — Er hat den ganzen Ochsen gegessen, und als er am Schwänze ankam, wurde er müde. Dur. 761. I^ 399. fz. Quand on a avale le boeuf, il ne faut pas s'arreter ä la queue. 53. trg brpaskg, bruskonlu-i spari. — Für den Frosch ist das Junge (das Fröschlein) wie die Sonne. Dür. 818. I, 434: Jedem gefüllt das Seine. 54. Yultürlu skpati buf, §i buflu vultür n^sk^di orl — Der Geier gebiert einen Uhu, und der Uhu manchmal einen Geier. Dür. 654. I, 342: Manch gute Kuh hat ein übel Kalb. Die besten Eltern haben oft ungeratene Kinder. 55. di bunlu, vjrg nu fudzi. — Niemand entfernt sich wegen eines guten Mannes. 56. di la kpada oilor, s-kunpaäti bunlu pikurar. — Man - 153 — kann den guten Hirten an dem Schwänze der Schafe erken- nen. Dur. 416. I, 208. Am Lachen erkennt man den Thoren. — lt. Ogni albero se conosce al fnito. lt. Avis a cantu dig- noscitor. 57. se-adimarg ornil' tuts, di b^garg buflu kap. — Alle Geier versammelten sich, daß sie den Uhu zum Oberhaupt machen, 58. Tse-1 vrei Arm^u s-fatsi, mag zikl'ar Si h^äl nu! — Der Aromune wird alles, was du willst, nur nicht Bettler oder Lastträger! (Durch ein Versehen mußte hier Vorstehen- des eingeschoben werden, es gehört eigentlich nach Nr. 32). 59. äi z-b^ai, §i numg bung s-ai, nu s-fatsi. — Betrunken sein und Ruhm haben, das geht nicht. 60. n^un^ dzu9, GJioto!" — n^xadg skot**. — „Ghiten Tag, Gjoto.^' JLch reiße ^enholz aus^. (Papageorgiu, Byzani Zeit- schrift ni, S. 557): xaXfjCjfiQa ysQo' Tcovxia CxiQO}; endlich si^en die Türken: „akäam heirr olsün! balfk avlarim^, „Ghiten Abend!*' „Fische fange ich.^ Wenn jemand auf eine Frage eine Antwort giebt, die nichts mit der Frage zu thun hat, sagt man obiges geflügelte Wort 61. n-ak^tsai daraklu (draklu) ^), lu alas, nu m^alasg. — Ich habe den Teufel ergriffen, nun lasse ich ihn, aber er läßt mich nicht. 62. nu §tii diminj^atsa, tse t^-adtgaptg s^ara. — Man kann am Moi^en nicht wissen, was der Abend bringt. 63. Bag9-ts pgälili m-br^ di vre^ s-adzündz diparti. — Hebe die Rockschöße auf, wenn du weit koinmen willst. 64. iu sun dpai^^ kumnati, arm^ vasili nilati. — Wo zwei Schwägerinnen sind, bleiben die Gefäße ungewaschen. Dur. 543. II, 301: Viele Köche verderben den Brei. 65. kari alagg dupg do^ lepun, nu akatsg nekg un. — Wer nach zwei Hasen läuft, (erwischt) fsLngt keinen. Dur. 1) Beide Formen werden in Avali aspindzuratg. — Der Ohrring. Gebogen, drum herum hängend, an weichen Läppchen aufgehängt. 98. verdzul; kutSanlu. un aüä ku patrudz^ts di k^es ^nviskut — Der Kohlkopf. Ein Greis mit 40 Hemden be- kleidet (Bag. 54, 11. Teod. 248. 343.) 99. vimtuL muma m^a ii amel tat^ frati-nu zurlu-T dispart g. — Der Wind. Meine Mutter (die Erde) imd mein Vater (der Himmel) werden von meinem tollen Bruder ge- trennt. (IL 42.) 100. ziya. ung k^tsgluSi ku mäts^li azyama. — Die Dezimalwage. Ein Hündchen mit den Eingeweiden nach- schleppend. (Mac. 104.) 101. zmeltSuL kparni am si bou nu-n fiii}, am sumar, nu fiiu /umar, imnn si skrii} äi daskal nu-n fii^. — Die Schnecke. Ich habe Homer und bin kein Ochse, ich habe einen Saumsattel, und bin kein Esel, ich gehe und schreibe, und bin kein Lehrer. (Mac. 104. Teod. 234, 187. Pitre, Canti pop. sie. H, 68, 852.) Die russischen Elemente romanischen und germanischen Ursprungs im Bumänischen von C. von Sanzewitsch. Die YortrefiFliche „Istoria filologiei romäne^Won L. ^äineanu ist ein Buch, das nicht nur eine Einleitung in das Gebiet der rumänischen Philologie, sondern gleichzeitig auch ein Stück der rumänischen Kulturgeschichte giebt, indem es eingehend die bekannten Bestrebungen, die der rumänischen Sprache eine gewisse Richtung, ein gewisses Gepräge verleihen wollen, be- spricht Wenn fast noch vor ein paar Jahrzehnten ein Eliad be- strebt war, die Sprache zu italianisieren, ein Chihac sie zu slavisieren, eine Akademie, sie zu latinisieren, ein Pumnul sie rücksichtslos zu rumänisieren, — so ist es verständlich, warum die allgemein anerkannte historisch-realistische Richtung in der rumänischen Philologie nach den Vorforschungen der Alteren: Cipariu, Lambrior, Miklosich, Hasdeu — erst in unseren Tagen durch die Forschungen der Jüngeren: Bogdan, Gaster, Säineanu, Tiktin, Weigand u. weniger Anderen, zur berechtigten Geltung kommt Die genannte, heutzutage herrschende, historisch-realistische Richtung will auf allen Gebieten der Sprachforschung: Gram- matik, Lexikographie, Dialektologie — Litteratur und Kultur, von vornherein „sine ira et studio'^ verfahren, nämlich die Dinge so darstellen, wie sie gewesen oder noch sind, ohne irgend welche Beeinflussung von gewissen Wünschen und praktischen Absichten. Und sie glaubt, daß gewisse Verallgemeinerungen, Weigand, 8. Jahresbericht. 13 — 194 — philologische Gesetze, sich aus sich selbst heraus entwickeln müssen. Manches Wertvolle in dieser Richtung ist schon gethan. Tiktin s Grammatik und Studien sind ein schöner Beitrag; Gasters „Chrestomatie'' ist trotz mancher Mängel ein unent- behrliches Buch für jeden ernsten Philologen« Die Dialekto- logie macht namentlich durch die Forschungen meines geehrten Lehrers, Herrn Weigand einen rapiden Fortschritt Am schlimmsten steht es, — vom streng wissenschaft- lichen Standpunkte aus betrachtet, — dünkt es mich, mit der Lexikographie, obgleich man, was die Quantität der Lexika anbetrifft, das Gegenteil behaupten könnte. Ja, so dünkt es mich, vielleicht nur deshalb, weil ich mich eingehender mit unsem Wörterbüchern beschäftigt habe. Hier sah ich, daß schon eine unparteiische Uebersicht und bloße Zusammen- stellung des Vorhandenen von Bedeutung sein kann für die eingehenden Bearbeitungen des Wortschatzes. Eecht er&euliche Beiträge sind die Bearbeitungen des ungarischen und des griechischen Elementes im Rumänischen von Mändrescu (Bukarest 1892) und von Mumu (Bukarest 1894), die den Schülern der Bukarester Universität zur Ehre gereichen. Auch die türkischen Elemente sind einer Neubearbeitung unter- zogen worden von Löbel (Elemente turce^ti aräbesii |i persans, Leipzig 1894), allein offenbar fehlte es dem Verfasser an der nötigen philologischen Schulung, sonst hätte er nicht Wörter griechischen, itaUenischen und slavischen Ursprungs ohne weiteres unter die türkischen Elemente mischen können, oder ein so modernes französisches Lehnwort wie azur aus dem tk. ableiten können, wenn auch allerdings das Wort ursprünglich persisch isi Aber damit bin ich zu meinem eigentlichen Thema ge- kommen. Mich als Russen interessierte im Laufe der letzten Jahre die Frage nach dem Verhältnis des Slavischen spez. des Russi- schen zum Rumänischen und zwar in dem Grade, daß ich den Entschluß faßte, mich damit eingehender zu beschäftigen. — 195 — Unter dem Eindrucke der rumänischen „Salons-Sprache, teilweise unter dem Einflüsse der Versicherungen rumänischer Patrioten stehend, glaubte ich, daß meine Aufgabe sehr rasch zu erledigen sei Aber durch die Studien in dem hiesigen rumänischen Se- minar gelangte ich bald zu der Überzeugung, daß das Haupt- gewicht der rumänischen Sprachforschung nicht auf die mit Gallizismen überfüllte Umgangssprache der Intelligenz, noch auf die wenig volkstundiche moderne Litteratursprache, sondern auf die Volkssprache imd ihre Erzeugnisse zu legen sei. Der wahre Charakter der Sprache läßt sich nur hier richtig er- kennen. Von diesem Standpunkte ausgehend, zog ich in das Gebiet meiner lexikographischen Studien auch Wörter, die der ,Jn- telligenz^ oft schon unbekannt, manches Mal auch dem Volke nur m einer gewissen Gegend bekannt sind, oder auch Toll- ständig geschwunden sind, die aber in einer früheren Sprach- periode existiert haben, wie uns bestimmte Denkmaler beweisen. Mein Entschluß, eher zu viel, als zu wenig in Betracht zu ziehen, erklärt sich aus der Absicht, einen geringen Beitrag for die Geschichte der Sprache zu liefern. Freilich wäre es wünschenswert gewesen, das Lebende in der Sprache vom Toten zu scheiden; aber dazu, — wie auch für die scharfe Scheidung des Dialektischen vom allgemein Verbreiteten fohlte ich mich nicht kompetent Ein „Magnum etymologicum" würde mir wohl die nötige Aufklärung haben geben können, wenn es nicht noch bei dem zweiten Buchstaben stünde. Dem von ^äineanu ausgesprochenen imd berechtigten Wunsche, daß man in den künftigen Untersuchungen zwei Punkte berücksichtigen solle, nämlich: die örtliche und zeit- liche Abgrenzung des Wortgebrauchs (S. 314 der Istoria fiL) hat er selbst in seinem Rumänisch-deutschen Wörterbuch nur sehr unvollkonmien Rechnung getn^en, obgleich er doch so manche Vorarbeiten benutzen konnte und obgleich das Be- streben, in dieser Hinsicht etwas beizutragen, vorhanden war. In Bezug auf die örtliche Begrenzung des Wortgebrauches 13* — 196 — leistet bedeutend mehr das noch nicht zu Ende geführte, in manchen Beziehungen aber mangelhafte Wörterbuch von Dame. Ich werde zuerst eine Zusammenstellung der russischen Elemente im Bumänischen, die selbst romanischen oder ger- manischen Ursprungs sind, bringen, da sie bis jetzt noch keiner eingehenden Betrachtung u^^rzogen wurden. Es sind meist „cele cäte-ya yorbe rusesci de ordine militara saü administra- tivä . . . recente, in cea mai mare parte dispärute, si (care) nu pot suferi o comparatiune cu cele Talte demente slavöne propriü-zise^ wie sich ^äineanu in seiner Istoria fil. S. 254 aus- drückt Es sind meist Wörter, die zum EriegsT^esen und gesellschaftlichen Leben gehören. Wenigstens hundert Wörter lassen sich mit voller Sicherheit als russische Lehnwörter germanischer oder romanischer Herkunft nachweisen, wieviel echtrussische, vermag ich jetzt noch nicht zu sagen. Rußland hat zur Zeit seines kulturellen und administrativen Einflusses (1827 — 35) auf Rumänien so zu sagen das überliefert, was es selbst vom Westen, namentlich von Deutschland, seinerzeit bekommen hat. Außerdem findet ja auch direkte Berührung zwischen Russen und Rumänen in Bessarabien statt Daß die hier behandelten Wörter russischer Provenienz sind, ist sicher beweisbar, wenn sie der Form und Bedeutung nach mit dem Russischen übereinstinmien, während andere in Betracht kom- mende Sprachen in der einen oder anderen Beziehung abweichen. Erstrecken sich die Uebereinstinmiungen auf verschiedene Sprachen, dann giebt es allerdings zweifelhafte Falle. Ich habe deshalb in meinen „Schluß-Bemerkungen^' noch diejenigen Wörter angegeben, die, mögen sie nun ihrer Form nach russisch oder deutsch oder französisch sein, doch den- selben Lebenskreisen, wie z. B. dem Bjiegswesen angehören, — denen andere sicher entnommen sind. Daß sie auch Wörter sind, die von Rußland gekommen sind, schließe ich also per analogiam. Die ursprünglich russischen Wörter, die denselben Kategorien angehören, kann ich allerdings hier nicht mit zum Beweise heranziehen; aber wenn ich auch die echt russischen Elemente bearbeitet haben werde, will ich wieder auf diese — 197 — Frage der zweifelhaften Wörter zurückkommen. Die phone- tische Umschreibung der russischen Elemente ist wie bei Cihac, d. h. die allgemein übliche. A. administratie, s. f.; jetzt auch administratiüne — Ad- ministration, Verwaltung. — Buss.: administräcija. Die lai Wörter auf -tionem, die im Rum. auf -tie erscheinen, stammen direkt aus dem Russischen, die moderne Form auf -tiune ist ... ' nach romanischem Muster gebildet Einige, die sich nicht im Russ. finden, sind Analogiebildungen zu den übrigen. ambitie, s. f.; — jetzt auch ambitiune — Ehrgeiz. — Russ.: ambicija. amunitie, s. f.; bei Cihac auch amonitie; Mold. — jetzt munitiune — die Munition, die vollständige Ausrüstung, Equi- pirung der Soldaten: Uniform, Gewehr, Helm, Ranzen, Ban- delier u. s. w. — Russ.: amunicija. — Bei Hasdeu und Dame fehlt das Wort. arendä, s. f., bei Cihac auch: orendä, orindä — Pacht, Pachtgut. — ^äineanu wiederholt die Cihac sehe Ableitung: vom nJ. arenda = L (ad)reddita. Unwahrscheinlich ist die von einigen Slavisten (Buslajew, Sresnevski) vertretene Ableitung des russ. arenda von rend, renditi. Das Wort ist im Ruul in der Form „arenda^' aus dem Russ., in der Form orendä aus dem Rutenischen entlehnt. ärmie, s. f.; — die Armee, das Heer. Heutzutage sagt man anstatt armie häufiger armata. ^äineanu leitet es direkt von armä ab; doch ist das Wort direkt russischer Herkunft — Russ.: ärmija. — Bei Cihac fehlt dies W. artilerie, s. f. — Geschütz, Geschützwesen. — Russ.: artilerija. B. bechet, s. m. (Kriegsw.) das Piquet, die Feldwache. Russ.: piketü, vom fr. piquet — Dies W. mit dieser Bedeutung findet sich bei Cihac u. Dame, bei ^äineanu fehlt es. Vergl. piket. — 198 — bfrjä, 8, f. — Fiaker. — ^ämeanu und Cihac geben an, daß dies Worfc rassischen Ursprungs isi Das rassische „biria'" stammt vom N.-H.-Deutschen Boerse. Es bedeutet im Rassi- schen nicht nur die kaufinännische Börse, sondern auch den Ort, wo die Fuhrleute und allerlei Tagelöhner in Erwartung Yon Arbeit sich zusammenfinden. bleah oder bleau (bei Dame auch bleav), s. n. — Achsen- blecL (Bei Cihac: „happe de fer d'une essieu de bois'*, bei Dame — „frette du moyeu de la roue). — Dies Wort kommt vom Russ. u.Elein-K: bljaha, Blech, Blechplatte, Blechschild, wie es Fuhr- leute, Markthelfer tragen. (Russ. bljaha =^ deutsch: Bleck) botlncS, s. f., — der Halbstiefel (der Frauen); Damen- stiefel, StiefletteQ. Russisch: botinka, — nur von der Intelligenz gebraucht — stammt vom firanz.: botine und darf nicht ab- geleitet werden vom Volksworte: boty, der Bauemschuh. — Ini heutigen Rumänischen sagt man anstatt botlncS mehr bo- tinS, das direkt aus dem Franz. stammt. I^&ineanu hält botinä für einen Moldovenismus. In der Walachei sagt man anstatt botincä — ghetele, pantofii. bütcä, s. f. — Kalesche, Kutsche. Es ist möglich, daß dies Wort dem Kleinrussischen entnommen ist. Büdka (spr. bütka) hat nicht nur die Bedeutung von Hütte, sondern auch einer Art von Kutsche. Im Großrussischen bedeutet „budka" Wächterhäuschen, Schflderhaus. Es konunt vom Deutschen Bude. — Bütcä auch bei Gaster. C. campanie, s. £, — der Feldzug. ^äineanu leitet es vom fir.: campagne ab, was möglich ist Russ.: kampänija — der Feldzug; im Seewesen — die Seereisen auf Kriegsschiffen. — Bei Dam^: campanie . . . Bei Cihac nicht vorhanden. cantelärie, s. f.; — die Kanzelei. Russ.: kanceljarija. Bei Cihac fehlt das Wort. Heutzutage, nach der Latinisierung oder Modernisierung der Sprache — sagt man „cancelärie.*^ cäpitän, s. m. — der Capitän, Hauptmann. Russ.: kapi- tanü. (Bei Cihac fehlt dies W.) — 199 — carantfnä, s. £ — Quarantaine. Russ.: karantinü, s.iil — Bei Cihac fehlt dies Wort Die Wortfonn weist auf das Russ. als Quelle hin, die Geschlechtsverschiedenheit rührt yon franz. Beeinflussung her. caras, s. m. — Karausche (Cyprinus carassius). — Russ. — karasi; Eleinruss., poln., serbocroat karaä. — Earasi — hat im Russischen auch die Bedeutung: 2) der obere Beschlag einer Holzachse; 3) der Steinkasten (unter Brücken); 4) der Apparat zum Abhaspeln der Cocons. — Dame schreibt „caras^. (casatie, s. £); — Die Cassation, Absetzung, Vernichtung. Dies Wort kam in die Sprache nicht mit dem russischen ad- ministrativen Einflüsse (1827 — 35), da Rußland dieses gericht- liche Verfahren erst seit 1864 kennt, sondern mit der Ein- fahrung des französischen Recbtsyerfahrens. Das Wort ist also französisch, hat aber durch Analogiebildung eine russische Form erhalten. cäüs, 8. n. runder Becher, Schöpfgeißß. — Russ.: koväü ausgesprochen vom Volke kou§. ^äineanu meint, daß dies Wort aus dem Polnischen entlehnt sei: „poL kousz =» L caucus". Cihac zählt es unter die russ. Elemente, was ich für richtig halte, da Form und Bedeutung übereinstimmen. Im Russischen ist dies Wort sehr gebräuchlich und zwar hat es sechs Be- deutungen: 1) die Schöpfkelle (am Wasserrade), der Schöpf- eimer; 2) der Suppenlöffel; 3) das Trinkgeschirr, z.B.kovä pira — eine Kanne Bier; 4) der Komkasten (in der Mühle); 5) die Falle (für Birkhähne); 6) die Senkgrube. cavaler, s. nu der Ritter, Ordensritter; 2) der Herr (beim Tanze). — Russ.: kavaleru. — Bei Cihac fehlt dies Wort l^äineanu erinnert an das italienische cavaliere, allein dies Wort ist das Etymon des russischen Wortes, das ins Runu aufgenommen wurde, wie aus der Form hervorgeht. cavalerie, s. f. — die Cavallerie, Reiterei — Russ.: ka- valerij& Das russ. W. stammt aus dem Deutschen, erst indirekt aus dem Franz. cävälärie, s. f. pop. (c» decorätie) Ordensauszeichnung.. So bei l^äineanu. Bei Dame: cavalerie; bei Cihac nicht vor- — 200 — banden. Buss. populär: kayalerija, Ordensauszeichnung, far das mehr schriftmäßige ördjenü, s. m. cazärmä, s. £ die Caseme. Russ. „kazärma" stammt ans dem deutschen Caseme, wie die nleisten Ausdrücke des Kriegs- wesens. cihaus,s.m. das Zeughaus, Arsenal — nach Cihac „Cihaus" ist eine verderbte russische Volksform für ceiggausü (deutsch Zeughaus). — Bei ^äineanu und Dame fehlt das Wort, das wohl veraltet ist. clapon (auch cäpun, copon), s. m. Kapaun, verschnittener Hahn. — Russ.: kaplünü, s. nu, id. (deutsch Kapaun). Davon: claponesc, v. a. kapaunen (einen Hahn), verschneiden. — Russ.: kaplüniti. das, s. masc. — die Klasse, die Rangordnung. Diese russische Form fanden wir in der Gasterschen Chrestomatie, B. 2., p. 220. Wie es scheint, ist jetzt nur das romanische clasä s. f. gebräuchlich. comisär, s. m. Commissär. Russ.: komisarü. — Die Be- zeichnung dieses Wortes bei ^aineanu als türkisches — „(t)** — ist Druckfehler für (1.). — Bei Cihac fehlt dies Wori Einer direkten Ableitung aus dem Franz. steht nichts entgegen, doch halten wir es für russ. des folgenden Wortes wegen. comisie, s. f. jetzt — comisiune; bei ^äineanu — 1) Stadt- viertel, Polizeistube; 2) Commission. — Die russische Bedeutung des Wortes kommissija: 1) die Commission, der Auftrag; 2) die Commission, der Ausschuß, die Abgeordneten ... in Sachen eines Wegebaus, eines Kriegsgerichts. — Dame wiederholt etwa das von ^äineanu Gesagte; bei Cüiac — keine Angabe. Mir scheint, daß die von ^äineanu angeführten Bedeutungen nicht allzu genau sind. Für „Polizeistube" braucht man heute das Wort comisariat („comisariat de politie"); dagegen comisie (resp. comisiune) für Commission, Auftrag, Ausschuß. Comisie stammt der Form wegen sicher aus dem Russischen, die Bedeutunng „Polizeistube" kann es deshalb angenommen haben, weil diese der Aufenthaltsort des „comisar** der Polizei ist — 201 — comitet, S.IL Ausschuß, Comite. — Russisch: komitetü, — Synonym zu kommfssija, Ausschuß beratender Personen. — Bei Cihac fehlt dies Wort — Säineanu hält es for ein franz. W., was der Form wegen unmöglich ist. Das russ. W. stammt allerdings aus dem Franz. copie, s. f. — Abschrift., Abdruck. Russ.: cöpija. Säineanu schreibt cöpiä, um letzteres von „copie — sl. kopiie — Opfer- njesser** zu scheiden. Allein diese Verfahrungsart ist willkür- lich und falsch; bei Dame wird „copie und couteau a deux lames'' — durch copie wiedergegeben. Das rum. copie kann natürlich nicht direkt aus dem franz. abgeleitet werden, es müßte sonst „cople^* lauten. corunatie, s. f. Krönung. Russ. koronacija s. f. idem. (mit Anlehnung an das echt rumänische v. curunare). (coviltir), s. n. bei Säineanu: Wagendecke; bei Dame: „cerceaux sur lesquels on etend la bäche qui couvre les cha- riots; par ext. bäche || fig. voüte, voüte du cieL" Säineanu meint, daß dies ein russisches Wort sei, nämlich eine verderbte Form des franz.: couverture. Allein nach meinem Wissen und Nach- fragen giebt es im Russischen gar kein solches Wort, es wird also direkt aus dem Franz. stammen, eingeführt mit der Sache durch Vornehme, im Volksmunde verderbt zu koviltir. crohmälä, s. f. (bei Dame crocmeala, auch crohmealä) Mold. (in der Walachei =8crobealä) — die Stärke (für Wäsche), das Kraftmehl. — Russ.: krahmalü, s. m. idem. (aus dem Deut- schen: Kraftmehl). crohmolesc, v. stärken (die Wäsche); russisch: krahmä- liti; s. das Vorige. cvitantie, s. f., jetzt chitanta (u. cvitantä, — beiDame) — die Quittung, Bescheinigung. — Russ.: kvitäncija. cvituesc, jetzt — achitez, v. a. quittieren, liquidieren, be- scheinigen. — russ.: kvitäti, kvitovaÜ a se cvitui; jetzt a se achita == quitt machen, sich be- rechnen; russ.: kvitatisja. — 202 — D. dejurnä, s. f. (fr. 6tre du jour) — täglicher Dienst (Dame). Cihac und nach ihm ^äineanu schreiben dejümie. Russ.: dezümyi, s. u. adj. „qui a le Service du jour fixe^, dejourirend; Dejour. Bei Cihac, und nur bei ihm, finden wir noch das Wort dejurstyä, s. f. „corps de garde", die Dejour. Russ.: de- jurstvo. E. (eflr), s. n. der Aether. Russ.: efirü. Nur bei ^äineann £euiden wir dies Wort Jetzt sagt man eter. Das russ. W. stammt aus dem Griechischen. epoletä, s. f. das Schulter-, Achselstück; die Epaulette, das Epaulet Russ.: epoletü u. epolety, pL m. kommt vom Deutschen: das Epaulei — Bei Cihac fehlt dies Wort ecspedftie, s, f. die Expedition (jetzt ecspeditiune). Bei Cihac und Säineanu fehlt dies Wort — Russ.: ekspedlcija — 1) die Expedition; 2) Reise, kriegerische Unternehmung. — Wir finden dies Wort auch bei Gaster, Bd. II, p. 213 (— 1814). F. fäbricä, s. f.; die Fabrik. — Russ.: fäbrika. Möglich, daß auch die Derivativa: fabricant, s. m., fabricat, s. n., fabric, v. russischer Herkunft sind, doch läßt es sich nicht beweisen. — Bei Cihac fehlen diese Wörter. Jedenfalls sichert die Betonung des W. als Proparoxytonon die Ableitung aus dem Russ. falbala, — auch farbarä, ferbera, — s. f. die Falbel, der Besatz. — Russ.: falbala, auch falbarä. Cihac giebt dies Wort unter den russ. Elementen. Bei Säineanu und Dam^ fehlt es. Das W. ist ronL Ursprungs. faldur, s. n. — auch faltur, Mold. — die Falte (am Rocke). Es ist wahrscheinlich eine Pluralform vom yeralt fald, falt — Russ.: fäldä, stammt aus dem Deutschen: Falte. — Bei Säineanu fehlt dies Wort. farmazön, s.m. (pop.)l) Freigeist, Freidenker, Freimaurer; 2) Gaukler. — Russ.: farmazonü (pop.) — dieselbe Bedeutung. — 203 — In beiden Sprachen ist es augenscheinlich eine verderbte, vom Volke gebrauchte Form vom fr. firanc-ma^on. ^fiineanu meint^ daß das nun. fturmazon vom tfirkischen farmasun «b fr. franc- mafon komme. Form und Bedeutung zeigen sicher, daß das Wort Ton Rußland kommt, wo die Freimaurerei zur Zeit Katharina IL und Alexander L sehr yerbreitet war. — Bei Cihao fehlt dies Wort favör, s. n. (Jetzt wird mehr favoare gebraucht) — die Ghrnst — Buss.: feyörii, s. m., id. — Abgeleitete Wörter — identisch mit dem russischen: fayorit, s.m. Liebling, (Günstling; favorlte, s. pL Backenbart (Russ.: fevorftu, favorlty, pL). — Bei Cühac nicht vorhanden. felcer, s. m. (auch felser, fersel, bei Cihac) Mold. Feld- chirurg. — Russ.: felldäerü, sprich: feltöer, auch pop. feräalü, feliSerft (vom Deutschen: Feldscherer.) feti|chet, fetischetuif, s. n. Mold. Schnürband. (der Stabsoffiziere, wie Cihac meint). Kommt vom Russischen: vetiöketü, s. m. das Schnürchen am Tschako, das aus irgend einem deutschen mit -Kette zusammengesetzten Etymon stammt Ein russ. Wort „fetikety^, wie Säineanu meint, exi- stiert nicht (forma), s. f.; die Form; in der Bedeutung „Uniform" ist das. Wort veraltet, entspricht aber genau dem russ.: forma — Unifo^ formatie, s. f. (öfters formatiune) — die Formation, Bil- dung, Entstehung. — Russ.: formäcija, id. — Bei Säineanu nur formatiune vorhanden. — Bei Cihac fehlt es. c Frantia, s. £ Frankreich. — Russ.: Francija. f rantüz, s. m. (jetzt auch francez) — der Franzose. Rus- sisch: francüzü. Das Wort ist kein Germanismus, wie Säineanu will, ein solcher liegt aber vor in dem adj. frantozedte neben dem richtigen firantuzeSte. Das russ. Wort ist natürlich deut- schen Ursprungs. (fruct), s. n. — Frucht, Obst Russ«: fructü, s. m. — Ver- schiedene andere Bedeutungen dieses Wortes siehe bei Dame. Bei Cihac fehlt dies Wort vollständig. — Die echt rumänische — 204 — Bildung lautet frupt, das thatsächlich existiert Das Wort firuct kann natürlich auch direkt aus dem Lat entlehnt sein, was ich indessen nicht beweisen kann. Ist das Wort yolks- tümlich und im Mold. verbfeitet, würde das Buss. zunächst in Betracht konmien, wäre es dagegen nur Buchwort, so dürfte lat Entlehnung wahrscheinlicher sein. gälstuc, s. n. das Habtuch, die Halsbinde. Russ.: gals- tukü; vom Deutschen: Halstuch. Dame entnimmt dies Wort aus Cihac. Bei ^äineanu fehlt es. giletcä u. jiletcä s. f. — Weste, Gilet Russ.: ziletu, s. m. u. ziletka, s. f., aus dem Franz. Bei Cihac nicht vorhanden. (grobiän) s. m. (Mold.) Grobian. — Bei Cihac sind auch folgende Formen angeführt: grubian, grubiana, grubiäncä; die 1*® u. 3*® Form sind identisch mit den russischen: grubiänü: Grober Mensch, grober, ungeschliffener Kerl). Die russ. Formen werden vom echt-russ. Worte: grübyi — grob, adj., oder — grubiti, V., abgeleitet, die nicht etwa deutschen Ursprungs sind. Cihac ist geneigt, das Rumänische vom Russischen, Säineanu vom Deutschen abzuleiten, möglicherweise kommen beide Sprachen in Betracht, das Deutsche vielleicht mit mehr Recht, denn selbst das mit dem Russischen übereinstimmende gru- biäncä könnte rum. Analogiebildung sein. I. iarmaröc, s. n. Mold. — der Jahrmarkt — Im Großruss., resp.in der Litteratur-Sprache: jarmarka; pop.jarmorka. Klein- russ.: jarmarök, auch jarmarak. Der Moldovenismus ist ganz Süd-Rußland, Bessarabien und Moldau gemein. Das russ. W. stammt aus dem Deutschen: Jahrmarkt. imbir, s. n. Trans. = ghimber, der Ingwer (so bei Säi- neanu); imbir — bei Dame. — Russ.: imbin u. inbiri, s. m. id.; vom deutschen: Ingber, Ingwer. NB. Das heutige (?) ghimber wird — bei Cihac — vom ungar. ghimber, gimber . . . gjömber abgeleitet — 205 — I. lacheu, s. m. — der Lakai, Bediente. Russ.: lakei. — Auch bei Gaster vorhanden. Bei Cihac — fehlt es. (rom. Ur- sprungs). livrea, s. f. die Livree, die Bediententracht, Russ.: livreja; bei Cihac fehlt es. (rom. Ursprungs). luminatie, s. f., Beleuchtung. Russ. Litteraturspr. — illjuminacija; pop. — Ijuminacija. — Eine unmittelbare Ableitung vom Lat. oder Franz. ist unmöglich. M. magnit, s.m. (veralt.) der Magnet Andere veraltete Form ist magnis (Piatra magnisului — bei Cantemir). (Die heutige Form magnet ist deutsch). — Russ.: magnltü, s. m., id. — Bei Cihac nicht vorhanden. marchitän, s. m. der Maketender, Feldkrämer. Russ.: markitäntü, id. Das russ. W. aus dem Deutschen. militie, s. f. — die Miliz, Landwehr. — Russ.: millcija. — Cihac giebt dies Wort unter den lateinischen (!) Elementen. mundfr, s.n. die Uniform, Montur, der Dienst-, Soldaten- rock. — Russ.: mundfrü, s. m. (kommt vom deutschen Montur und nicht vom fr. monture, wie Säineanu meint). musträ, s. f. (auch musträ) Trans? — Musterung, Exer- citium. — Russ.: müStra, s. f., muätrövka — strenge Militär- Uebung. Es giebt im Russischen auch ein Zeitwort: mufitro- väti, V. a. abrichten, einexerciren, streng behandeln; es entspricht dem rumän.: mustru(lu)esc (Trans, u. Mold.) — Es bleibt ^e offene Frage, ob diese Wörter vom ung. subs. mustra u. v. mustralni stammen (wie es Säineanu meint)., oder vom Russi- schen, für beide Sprachen war jedenfalls das Deutsche die Quelle. mustarü, s. n. — der Sen£ — Wahrscheinlich Beziehung zum russ.: „muätarda^^, das auf mittelhochd. musthart =^ mit Most angemachter Senf (Kluge) zurückgeht — 206 — N. natie, s. £ die Nation, das Volk Rtiss.: nätija. (jetzt auch nun. natiune gebr.) Als Erb wort müßte es nSciane lauten. 0. obähtä, s. f. — Wache, Wachthaus. Russ.: gauptyahta, pop. boptvahta, woraus die nun. verderbte Form. Die Betonung und die Endung lassen nicht zu, das nun. Wort vom deut. „Obacht^^ abzuleiten, sondern vom Russ., das seinerseits das deutsche „Hauptwache" ist I^Sineanu behauptet, daß dies ein Germanismus sei; Dam^ halt es för einen Transilranismus; richtig bei Cihac ofit^r, s. m. — Offizier. — Russ.: oficeriL — BeiSäineanu ist es ein Germanismus, freilich . . . aber ein „russischer Ger- manismus*', wie so viele andere! P. (palisadS), s. £ Schanzp&hl, Pallisade. — Russ.: pali- sadü, s. m., allg. Pfahlwerk; palisadina, s. £ der Pallisadenstock, Schanz-, Zaunpfahl, die Stakete. Möglich ist eine direkte Ab- leitung aus dem Deutschen, womit das nun. W. im Geschlechte stimmt. Das deutsche Wort stammt aus dem fr.-itaL (Kluge). (pangan^t), s. n. Bajonett — Sftineanu meint, daß dies ein russ. Wort ist, vom fr. bayonette. Es wäre mir interessant zu wissen, wie er dazu gekommen, denn im Russischen giebt es nur ein ähnliches Wort: panga, s. £ der Kopfputz der Mord- winischen Frauen, der nichts mit dem Bajonett zu thun hat Das nun. Wort ist sehr wahrscheinlich aus dem Deutschen verderbt; ich weiß nicht, wo und wann es zuerst auftritt pantalöni, s. m. pL die Pantalons, Beinkleider. — Auch im russ. ist es pL tant: pantalönj. — Heute sagt man im Rumänischen auch pantalön (s. Dame). — Bei Säineanu fehlt es. (pästänac), s.m., die Pastinake, PastinakwurzeL — Russ.: pastemakü. Kann trotz des Geschlechtsunterschiedes deutscher Herkunft sein. — 207 — (pastflä), s.f. Kügelchen, Pastille (bei Sfiineanu). Vgl mit russ. pastilä, s. f. die Pastille, Obstpaste. Viel wahrscheinlicher aus dem Deutschen (Franz.). .pensie , s. f. die Pension, der Gnadensold. Nach der Modernisierung fangt man auch an, pensiüne zu sagen. — Russ.: pensija [Davon: pensionar, s. m.; russ.: pensionerü]. persic, s.m. der Pfirsichbaum (Bot Amygdalus persica). — Buss.: persikü, s. m. der PfirsicL — Heute sagt man im Rum.: für Pfirsichbaum — piersec und für Pfirsich — piersecft. pichet, s.n. 1) das Piquet die Feldwache. — Siehe bechet — 2) das Piquet. . — In beiden Bedeutungen wird auch im Rus& pik^tü, s. m. gebraucht (Kartenspiel) piesä, s. f. Musik-, Theaterstück, die Pi^ce. — Russ., in denselben Bedeutungen pi&a. pHsä, s. £ der Plüsch, Plüschsammet — Russ.: plisfi, s. ul — Cähac und l^äineanu halten es für ein russ. W. Das russ. W. ist deutschen (&anz.) Ursprungs, (plu^ stammt direkt aus dem Deutschen). politie, s. £, mit Art: politia, — die Polizei« — Russ.: policija. posesie, s. f. Mold. — Pacht (s» arendft); gewisse Pacht- yerhältnisse, die dem ganzen Süd- und Süd-West-Rußland eigentümlich sind« Russ.: posesija. — Davon abgeleitete W.: posesör, — der Pächter c£ russ.: possessiönnoje vlad^nije, der Pfemdlandbesitz. pö^tä, s.£ 1) Post (Amt, Haus); 2) Poststation, Meile. — Russ.: pöcta, idem. Davon: po^taliön, s. nL Postillion, der Briefträger. po|tar, s. m. (veralt) der Postknecht — Jetzt — postas, Impärtitör anstatt poftalion und po|tan — Russ.: poS- taliönü und poctan; letzteres — veraltet potgält, s.m.. — die Unterbinde (unter dem Halstuch). — Russ.: podgsdstu§nikü, s. m. c£ galstuc. preferans, s. n. das Präferance-SpieL Daß die Rumänen dies Spiel von den russ. Offizieren gelernt haben, ist eine be- kannte Thatsache. Auch die Karten-Bestimmungen in diesem — 208 - Spiele sind russisch geblieben: Pikä, treflä, kozäri u. a. mehr. (Kartenspiel). pretentie, s. f. (Jetzt pretentiune). — Anspruch. — Russ.: pretenzija, s. f. der Anspruch, die Forderung, die Klage. — adj. pretentiös — anspruchsvoll = russ.: pretentiösnyi. provizie, s. f. (Jetzt proviziüne) — Vorrat, Provision. — Russ.: provfzija: 1) die Provision, der Mundvorrat; 2) die Pro- vision, Kommissionsgebühr. R. rädvan, s. n. Mold. — Kalesche, Kutsche — beiSäineanu. — Russ.: rydvanü, s. m. großer, alter Reisewagen. Dieses stammt von ,Jleitwagen", wie Miklosich, Cihac und Säineanu meinen. — Andere Formen: redvan (Cihac), räsvan (Graster). (2. Bd., p.315: „mai multe räsvane zugrävite . . .) Letzteres weist auf Reise wagen. räitär, s. m. (verali) Reiter (nur bei Cihac). Russ.: rei- tarü, (veralt.?) geharnischter Reiter, Soldat zu Pferde. — Mög- lich auch, daß dies ein polnisches Wort (deutschen Ursprungs) ist. räitüg, s. m. Neubildung zum Plur. räituji — die Reit- hosen. — Russ.: reitiizy, pl. (nur bei Cihac). (deutschen Ursprungs). ranitä, s. f. — der Ranzen; russ.: ranetü, s. hl (deutsch). revlzie, s. f., — Revision. — Russ.: revlzija. revizör, s. m. Revisor, Revident. -^ Russ.: revizörö. Daß dies Wort aus dem Russ. stammt, erhellt lediglich aus dem Vorhergehenden. revolutie, s.f. Revolution. — Russ.: revoljucija. 1 statt Ij auch in vielen anderen Fällen. roätä, s. f., 1) Rad (in dieser Bedeutung lat. Ursprungs); 2) desoldati Rotte; 3) Runde (so bei ^äineanu). — Russ.:röta,s.£ die Rotte, Kompagnie (Soldaten), aus dem Deutschen: Rotte. 8. sallt ra, s. f. und silltra (lai Sal nitri) der Salpeter, Kali- salpeter. — Russ.: selitra, ausgespr. oft silftra. salöp, s.n. (verbrämter) Frauenmantel. — Russ.: salöp!l,s.m., vom fr. Saloppe — „manteau de femme contre la salete'*, cf. Cihac — 209 — scatölcä (scatulcd, Cihac), s. £ 1) Flaschenfiitter; 2) fam. Backpfeife. Buss.: dkatüla, s. £ die Schatulle, Schachtel; §ka- tülka, äkatüloSka, s. £ die Schatulle, kommt entweder vom itaL scatola oder vom deui Schatulle. sectie, s.£ — die Section, Abteilung. — Buss.: sekcija, id. (Kriegswesen). stäntie, s. £ yeralt. (jetzt statie) — die Station. Buss.: stancija, id. som(n), s. m. (ZooL silurus glanis), der Wels. Buss.: Bomü, s. m. Wenn somü ein ursprünglich slavisches Wort ist, gehört som natürlich auch unter die echt slavischen Elemente und nicht hierher. sperma(n)tet, s. ul (L sperma coeti) Wallrat, Stearin. — Buss: spermatetü, s. m. id. spirt, s. n. Weingeist — Buss.: spirtü, s, m. id. spitS, s. £ — 1) Badspeiche; 2) Geschlechtslinie, Stamm. — Buss.: spftä — 1) die Spitze, der Spieß, die spitzige Stange; 2) die Speiche am Bade; 3) die Sticknadel; 4) der Pfahl, die Pallisade; 5) der Keil, hölzerner Pflock (an der Wand, um etwas daran anzuhängen); 6) der Splitter, 7) der Stachel (beim Stachelschwein); 8) fig. zanksüchtiges Weib. — (Das russ. Wort stanmit aus dem Deutschen.) stos, s. n. der Stoß, ein HazardspieL — Buss.: gtossü. — §äineanu meint, daß dies Wort vom poln. sztos (spr. ätoss) — entlehnt sei und nennt es , J^haraospieP^ (Aus dem Deutschen.) surtüc, s. n. Überrock. — Buss.: sjurtükü u. sertükü, s. m., Tom fr. surtout (safer) (auch |afar) adj. Mold. schlau; s. m. Geschäftsmann. C&. russ: Safer, s. m. der Schaffner, Hochzeitsmarschall. §äfer- niöati, y. n. Schaffer sein, Säferstvo, s. n. die Obliegenheit des Schaffers, Hochzeitsmarschalls. — Es kann auch magyarischer Herkunft sein, auf jeden Fall urspr. deutsch. (sant), s. n. — der Graben (bei ^äineanu.) — Buss.: |anetü, s. m. geiL fanta, die Schanze, Yerschanzung. — Die Bedeutung Weigand, 8. Jahresberieht. 14 — 210 — ist in beiden Sprachen verschieden, die russ. stimmt mit der deutschen überein. Aus welcher Sprache das Wort stammt, bleibt zweifelhaft, doch da es dem Kriegswesen angehört, möchte ich es der russischen zuweisen, mit der auch das Ge- schlecht besser stimmt. (sleahtä), s. f. 1) (ehemals) sleahtä pospolitä, polnischer Adel; 2) (heute) Gesindel; 3) Partei, soviel bei ^äineanu. — Außerdem meint er, daß dies Wort russisch ist und vom deut- schen: (Ge)-schlecht stammt. — Russ.: sljahta, s. f. (in Polen) der Adel zweiten Rangs, Adelstand, (vielleicht poln.) sarf, s. n. (jetzt escarpä) Schärpe. Russ.: sarfu s. m. id. (deutsch). smac, 8. n. Geschmack. — Russ.: smakü, s. n. der Ge- schmack (einer Speise). — Auch im Polnischen, (deutsch). spagä, (auch spangä) s. f. Schwert. — Russ.: spaga, s. f. der Degen. Altruss.: spata s. Cihac (rom.) stih, s. n. Stich, das Bajonett — Russ.: stykü, s. m. id. (deutsch: Stich). stöfä, s. f. der Stoff, besonders der Seidenstoff, s. Cihac. Russ.: stofö, s. m. Stofl^ Seidenstoff, (deutsch). straf (auch streaf, strof) s. n. Geldstrafe (= amendä). — Russ.: strafn, s. m. die Geldstrafe, das Strafgeld. Geschlecht und Bedeutung beweisen, daß das rum. Wort aus dem Russ. stammt. (Wurzel deutsch: die Strafe). s traf u esc, v. a. strafen, eine Geldstrafe auferlegen. — Russ.: Strafovati, id. suler, s. m. Betrüger (im Kartenspiel). — Russ.: sülerü, s. m. falscher Spieler. — Die Betonung scheint polnisch zu sein. — Säineanu hält es für ein poln. W. (poln. szuler), — Davon: sulerie, f. Betrug — russ.: sülerstvo, s. n. — (deutsch s. Cihac). T. tacticä, s. f. die Taktik, Kriegskunst. — Russ.: taktikä, id. — Das russ. W. kommt vom Deutschen. tarlatan, s. n. feiner Musselin, feine Leinewand. — Russ. tarlatänü, s. m. Kommt vom franz. la tarlatane (etoffe). — 211 — (tärtar), s. n. der Tartarus, die Unterwelt, Hölle. — ßuss. : tartarü, s. m. ^äineanu meint, daß es direkt vom lat tartara stammt; das ist sicher falsch. Möglich ist allerdings, daß es aus dem Griechischen stammt, aber auf alle Fälle durch slavische, wenn auch nicht gerade russische Yermittelung. Ich finde das Wort zuerst 1650 bei Gaster I, 228. tract, s. m. der Weg, die Landstraße. — ßuss. oder poln.; tractü, s. m. id. (deutsch, lai) tractir, s.n. das Gast-, Wirtshaus. — Russ.: traktirü,s.m. id.; tractimiiati, v. n. — sich in den Wirtshäusern herumtreiben; tractovati, v. a. umgehen mit Einem, behandeln, bewirten. — Auch bei Gaster vorhanden, (deutsch: traktieren, woraus das russ. Verbum und darauf das Subst. gebildet wurde). tuz, s. n. der Daus, das Aß (im Kartenspiel). — Russ.: tuzü, s. m, — ^äineanu meint, daß dies russische Wort vom franz. „deux'^ stammt; das ist nicht der Fall, sondern das deutsche Daus resp. das mittelhochd. Düs, tüs liefert die Wurzel für das Russische. Bez. der Herkunft des deutschen W. vergl. Kluge. T. c teh, s. m. Mold. — die Zunft (jetzt — breaslä). — Russ.: cehü, s. m. id. — Nicht zu verwechseln mit tef, das wie dieses von dem deutschen „Zeche^^ stanunt und 1) Mittelpunkt, 2) Amts- haus bedeutet, (deutsch: Zeche). tel, s. n. — das Ziel, Zweck. — Russ.: cell, s. f. 1) das Ziel (der Gegenstand, der Punkt, nach dem man zielt); 2) das Ziel-, Visirkom; 3) fig. das Ziel, der Zweck die Absicht (deutsch: Ziel.) (teremönie) (auch tlrmonie), s. f., — die Ceremonie, Feier- lichkeit. Russ.: ceremönija, s. f. id. (Kann auch direkt aus dem Deutschen entlehnt sein). tifrä, ^. f.. — ZiflFer. — Russ.: cyfira = tsifira (deutsch). timbalä, s. f. Pauke, Zimbel. — Russ.: cymbaly, pL s. f. Cymbel, das Hackebrett, (deutsch-griech.). — 212 — V. vacs, 8. IL — die Wichse, Schuh-, Stiefelwichsa Russ.: yacsa, s. £, ii — Abgeleitet: yäcsuesc, wichsen (Schuhe, Stiefel); russ.: yäcsita, id. (deutsch). (yahmäistru) (auch yacmaistru), s. m. der Wachtmeister (in der Kayallerie). — Russ.: yahmistru; nur bei CKhac vor- handen. Seiner Meinung nach bedeutet dies W. „marechal des logis^^ und im Russischen — „sous-officier de cavalerie inspec- tant la garde^^ Oder bezieht sich bei ihm diese Erklärung auf das deutsche „Wacht-Meister?" — Bei l^äineanu fehlt dies Wort Die Betonung und Aussprache machen es wahrscheinlicher, daß das Wort direkt aus dem Deutschen stanmit yaltrap, s. m. die Waldrappe, Schabracke. Russ.: vali- trapü, s. UL, id. (deutsch, ital.) (vengher) (jetzt Ungur), s. m., Slowake (aus Ungarn). — Russ.: yengheretü, s. m., der Ungar. yolintir, s. m. (jetzt yoluntar), der Volontair, Freiwillige. — Die russ. Form ist zwar volontjör, allein daraus konnte ein yolontir, und schließlich durch Assimilation yolintir entstehen« Anhangsbemerkungen. I. Die Worter: arendä, bleah, caras, cäus, droscä, marchitan, posesie, räitär, stos, safer, sleahtä, smac, suler, — sind auch im Polnischen vorhanden und verbreitet und können also auch als polnische Lehnwörter betrachtet werden, doch spricht bei den meisten, wie oben an- gegeben, irgend ein Umstand zu Gunsten der russischen Provenienz. — 213 — II. Die meisten Wörter rassischer Herkunft gehören zum Kriegswesen, direkt (amunitie, armie etc.) oder indirekt (cantelarie, comisie, comitet etc.). Die Wörter sind: a) amunitie, armie, artilerie, bechet, campanie, cantelarie, cäpitan, cavalerie, cazarmä, cihaus, comisie, comitet, copie, cyitantie, dejumä, epoletä, ecspeditie, felcer, , fetischet, forma, galstuc, marchitan, militie, mundir, mustra, obahta, ofiter, palisadä, panganet, potgalt, pro- yizie, räitar, raitug, ranita, roatä, sectie, surtuc, sant, sarf, spagä, stih, straf, strafuesc, tactica, tel, teremonie, timbalä, vahmaistru, valtrap, volintir. b) Zum kulturellen Leben im allgemeinen gehören: administratie, ambitie, birjä, bleah, botincä, butcä, ca- rantinä, caras, (casatie), cavaler, das, corunatie, co- yiltir, efir, fabrica, falbala, faldur, farmazon, favör, giletcä, iarmoroc, lachen, livrea, luminatie, natie, pan- fcaloni, pensie, piesa, politie, posta, (postalion, po^tar), preferans, (pretentie), radvan, revizie, revizor, salop, scatolca, statie, stos, safer, sleahta, pler, tract, tractir, tuz, teh, yengher. c) Endlich dienen einige zur Benennung gewisser Gegen- stände des Handels, wie: cäus, crohmealä, fruct, imbir, magnit, mustar, pästämac, pastilä, persic, plisä, salitra, som, spermantet, spirt, spita, sto&, tarlatan, yacs u. a. ni. Diese Wörter können komplektiert werden, ohne daß man aber einen bestimmten Grund für die Ableitung aus dem Russischen angeben könnte, durch die folgenden. (Die mit (C) bezeichneten hält Gihac für russisch.) zu a) adiutant, admiral, arest, arestant, arsenal, ariergardä, ayangärdä, ayanpost, brigadä, cordön, cyartir, escadron, front, furgon, inyentar, iuncar, lagär (G), lozinca, major, maneyrä, patrulä, piston, ponton, stafeta, subaltem, |tab, ulan; zu b) acsiz, afront, ayans, bauchet (G), bude (C), capot (C), — 214 — faeton, faläitär (C), musicä, plu|, prubä (C), rang (C), rezor (C), sinä (C), salä (C); zu c) banta (C), fesöle (C), fisä (C), funt (C), gheseft, pin- guinä, snur, vätä (C). IV. Gihac hat die Kritik seiner Zeit den Vorwurf gemacht, daß er zu vieles, was gar nicht der Sprache angehöre, in sein Wörterbuch aufgenommen habe. Und bei ihm fehlen dennoch folgende Wörter, die fast sämtlich bei §äineanu und Dame vorhanden sind, nämlich: administratie, ambitie, armie, avanpost, avans, campanie, cantelarie, cäpitan, carantinä, casatie, caval^r, cävälerie, comisar, comisie, comitet, copie, coviltir, efir, epoleta, fabricg u. deriv., fannazön, favör, forma, formatie, fruct, giletcä, lachen, livrea, lumina^ie, magnit, ofiter, palisädä, panganet, pichet, piesa, plus, preferans, pretentie, provizie, revizie, revizor, sectie, spermantet, tactica, tarlatan, tartar, timbalä, volintir. V. In dem relativ vollständigsten Wörterbuche von Dame fehlen (bis „pensie") folgende Wörter: amunitie, cihaus, efir, falbara, formatie. VI. Bei ^äineanu fehlen: bechet, bauchet (beuchet), cihaus, ecspeditie, falbalä, faldur, formatie, galstuc, pantaloni, raitug, räitar, tract, valtrap, vahmaistru. VII. Folgende Wörter finden sich schon bei Gaster: butca, das, ecspeditie, iarmaröc, lachen, magnit, räsvan, tractir. Istrisches n (Fortsetzung). Zum Wortschatz von Gustav Nach der Veröffentlichung meiner Istrischen Texte im ersten Jahresberichte ist eine Leipziger Dissertation über den „Wortschatz des Istrischen" von Stephan Nanu erschienen, die jene Texte noch nicht berücksichtigt und mir willkom- menen Anlaß zu einer eingehenden Besprechung giebt, obwohl nur der Buchstabe A behandelt ist. Herr N. giebt in einer recht instruktiv geschriebenen Einleitung einen gedrängten Überblick über die bisherigen Leistungen auf dem Gebiete der Dialektforschung und führt dann die Arbeiten über den istrischen Dialekt mit einer kurzen Kritik ihres wissenschaftlichen Wertes an. Für diejenigen, die weniger vertraut sind mit der Schreibweise der verschie- denen Autoren zur Wiedergabe des Istrischen, wäre es nicht nur sehr erwünscht, sondern sogar notwendig gewesen, eine Zusammenstellung der unheimlich großen Zahl von verschie- denen Zeichen und eine Beschreibung ihres Lautwertes voraus- zuschicken, umsomehr als die von mir angewandten 9, ^, s als „nicht genügend klar" bezeichnet werden, und Herr N. doch in der glücklichen Lage war, die Laute selbst zu hören. Eine Vereinfachung und Einheitlichkeit der Umschrift wäre dann recht gut möglich gewesen, und dem Leser wäre sie sehr zu statten gekommen. Wir können Herrn N. schon das Vertrauen schenken, daß er dabei die Fehler seiner Vorgänger beseitigt, sind wir doch gezwungen, das, was er über den Dialekt von Zejane sagt, auf Treu und Glauben anzunehmen. — 216 — Eine falsche Auffassung hat Herr N. bezüglich der An- führung von Belegstellen. Wenn er jedes Wort im Zusam- menhange anfuhrt und dabei mehrere, bei der so beschrankten Anzahl der Texte meinetwegen alle Stellen aufimnmt, so kann man ihm nur dankbar dafür sein, wenn er aber für das Da- corumänische, Aromunische und Meglen dasselbe thut, so schreibt er ja kein istrisches Vocabularium, sondern ein Wör- terbuch der rumänschen Dialekte, bei dem nur fälschlich vom Istrischen ausgegangen wird. Da bis jetzt nur der Buchstabe A behandelt ist, ging die Arbeit verhältnismäßig leicht, da er Hasdeus Etymologicum magnum benutzen konnte, später aber würde er sich eine ganz ungeheure und geradezu zweck- lose Arbeit gemacht haben. Welchen Wert hat denn über- haupt das Anfuhren von Belegstellen? 1) Man will erkennen wann, unter welcher Form und in welcher Bedeutung ein Wort zum ersten Mal auftritt — 2) Man will verfolgen, wie das Wort seine Form oder Be- deutung verändert hat. — 3) Für die Syntax und Flexion isi es nötig das Wort im Zusammenhang zu betrachten« — 4) Ein in irgend einer Beziehung zweifelhaftes oder seltenes Wort soll belegt werden. Wenn nun Herr N. zum Beispiel unter arzint zwei Be- legstellen für dr. ardzint, arzint, zwei für ar. asime und eine für meg. arzint anfuhrt, so begreift man gar nicht, was asime dabei zu thun hat, imd für das Dr. hätte ein Hinweis auf Hasdeu genügt, dem beide Stellen entnommen sind; so wäre der ganze Artikel auf vier statt auf vierzehn Zeilen voll- ständig ausreichend behandelt worden. Zum folgenden Worte asasin wird bemerkt, daß dr. asasin ein neues Wort ist, statt utSigaS. Gut! — Nun folgt aber noch eine drei Zeilen lange Belegstelle für ut§iga§; das sucht doch niemand in einem istrischen Wörterbuch! Das ganze Material hätte statt auf 36 Seiten auf 18 zusammengefaßt werden können, und dabei wäre noch genug Platz gewonnen worden für eine eingehen- dere Erklärung der istrischen Form und eine nähere Begrün- dung der Etymologie, während Herr N. sich begnügt, Miklosich — 217 — oder Hasdeu anzufahren, ohne selbständig Stellung zu nehmen. Ehe ich auf Einzelheiten eingehe, will ich einige wich- tigere Bemerkungen anfahren, die ich in meinem Handexemplar Yon Miklosich's Rum. Untersuchungen I finde. p. 24 cicer adj. — rein, unverfölscht, findet sich nicht nur in Zejane sondern auch im Süden, lapte t§it§er — un- Termischte Milch. Miklosich denkt an „sincerus^^ durch An- gleichung des s an c; das wäre schon möglich, allein n fallt nicht aus, femer findet sich das Wort in einer substantivischen Weiterbildung auch im Aromunischen, woselbst die Form auch nicht auf sincerus zurückgeführt werden kann, wegen tS. Ar. „tSitöerpanp^^ oder „täitöerQane" bedeutet die „schnee- weiße Binde", die die Far§eriotinnen um die Eopfbedeckimg wickeln. Der Zusanmienhang beider Wörter ist sicher, allein das Etymon .bleibt noch zu finden. p. 24. zu cluca. — Dies Wort übersetzt Miklosich mit „List". Der Satz „k^rle n-jre kratsunu, pre kluka" heißt: wer nicht den Riegel hat, hat die Klinke. Die beiden Subst. stammen aus dem Kroatischen: kljuka und kratsun. p. 25. zu codru — Gebirge. Diese Bedeutung ist nicht exakt, ebensowenig p. 71, wo es von Gärtner mit „monte" übersetzt wird, „kodru** bedeutet Berg, (resp. Gebirge) nur dann, wenn er mit Wald bedeckt [gewesen] ist, sonst sagt man „v[g]rh". Im Dr. war es ursprünglich gerade so, die Bedeutung von „Berg" ist jetzt veraltet, doch die von „Wald" geblieben, eine Veränderung, die auch das slavische gorö im Bulg. durchgemacht hai Im Arom. bedeutet „kodru" 1) Berg, auf dem einst Wald gestanden oder noch steht. 2) Wald, der geschont wird, 3) Marktplatz, freier Platz im Dorfe, 4) großes Stück (Kuchen oder Brot) In letzterer Bedeutung, die ich in Albanien und teilweise im Zentrum fand, nimmt das Wort die Form kodur an, ist aber sicher identisch mit „kodru", denn auch dieses hört man „kodur, koduru" in Albanien und auch in Avdhela. (Svarabhakti: lukru, lukuru; drak, darak etc.) Die Bedeutung „Stück" und „Platz" weisen auf ein lat. quädrum — 218 — als Wurzel hin; quadra findet sich sogar in der Bedeutung „Brotscheibe" (s. Georges unter qu&drus). Aber weder im Rumänischen, noch im Albanesischen, woselbst auch ein kodr9 — Hügel, Berg (kodrg gon — Johannisberg, ist ein bedeu- tender Berg in Mittelalbanien. Ich fahre das deshalb an, weil Gustav Meier nur die Bedeutung „Hügel" angiebt) existiert, kann quadrum zu kodru werden, wohl aber im Slavischen (ä>o acetum> ocitü etc.). Allein ich kann das Wort im Slavischen nicht finden, was indessen nicht ausschließt, daß es existiert hai Zum Bedeuttmgswandel ist zu bemerken, daß „quadratisches Stück" ursprünglich ist, daraus entwickelt sich „Stück, bewaldetes Stück*', (von der Ebene aus gesehen er- scheinen die Wälder scharf umgrenzt) bewaldeter Berg, Berg resp. Wald, p. 26. „kuskru" konnte ich nicht erfragen, ebensowenig das p. 27 angefahrte „dakg". p. 30. „golub" (so schreibt auch Gärtner p. 68) ist zu korrigieren in golup, ari golubu, bedeutet „Tauber", golubitsg — Taube, ebenso im Kroatischen. p. 30. „haibut" — Hagebutte ist für Miklosich sehr be- fremdend; so oder „habut" lautet das Wort p. 39. pestiu ist in Susnjevitsa unbekannt Die folgenden Bemerkungen beziehen sich auf Gärtners Sanmilung, die Seite 54 in den Untersuchungen beginnt. Nr. 6 indamo — zani[t]s ist zu schreiben za nis = für nichts. Nr. 28 bei sopra — vrde ist zu ergänzen pre. Nr. 77 bottiglia — butil'e gebräuchlicher ist botsf , das direkt aus dem Italienischen kommen kann, da dort ts>>ts wird, also nur indirekt mit dem arom. bots^ zusammenhängt Nr. 96. grigio, bei G. unübersetzt, heißt „sur oder surast" aus kroat sur — braun, dunkelgrau, (surkast — graulich). Nr. 101. giallo, bei G. unübersetzt, ist zut (kroat) — Zu ergänzen wäre bei den Farben brun — braun (it) und mudro — dunkelfarbig aus kroat modar, modra, modro eigentlich dunkelblau. — 219 — Nr. 115. falegname — tiSler, dafür auch maraflgün (ii). Nr. 138. scaglia — bra§k^ ist zu ersetzen durch treskg (kroat trieska), während bruSk^ Kies, Steinchen bedeutet (kroat.) Nr. 198. vietare kann durch ofendesk übersetzt werden, Nr. 365 coreggia durch tsinturin, beides Ableitungen aus dem Italienischen. Nr. 375. filo ist nicht fil, sondern pts^ = dr. ar. ata aus lat. acia. Nr. 491 ist ötset zu betonen, nicht otset Nr. 539 colpo — urj ; votg muß heißen: mgh (kroat. mah). Nr. 561. gregge istiturmj (lat. turma.) Nr. 569. corda, fune (Strick) ist konop-u (kroat. konop). Nr. 823. zu agnello gehört agnella — ml'p, ml'gwu'Pl. rnfgle-le (lat. agnella). Nr. 835. castrato (Hammel) — skoppts dafür lies skoppts PL §koptsi (kroat. skopats). Nr. 836. becco heißt nicht bek sondern p[9]rts (kroat prtä, oder = dr. und arom, pgrtsu aus bulg. prgts). Nr. S37, 837 capretto, -a wäre besser durch die rom. ied-u, ijdf übersetzt worden, als durch die slav. Wörter. Nr. 863 gattp ist nicht mgtskg (Katze), sondern mgts^k-u (Kater) (kroat matäak, matSka) cf. Miklosich, Et. Wörterb. Nr. 894 nido — kuyibu spricht man in Noselo kul'bu aus, wie zal'fg = Seife neben zaifg. In beiden Fällen steht Y für i, wie sonst in der ßegel nach Konsonanten. Zu den Vogelnamen kann man hinzufügen kosic — Amsel, soikg — Häher, slpvid — Nachtigall, soko-lu — Falke, sämt- lich aus dem Serbo-Kroatischen, das ital. cardelletto — Stieglitz hat man in gardelets-u umgeändert. Nr. 916 der Plur. zu musk^ heißt musti-le, nicht muske-le. Nr. 1033 statt hrusvj hörte ich auch frusvf. Nr. 1066—1080. Folgende Baumnamen erfragte ich: (ar- tikuliert) debla — Baumstamm, Baum (kroat. deblo — Baum- stamm), breStu - — Ulme (s.-kr. briest; brest); bukva — Rotbuche (s.-kr. =); drenu — Komelkirsche (s. kr. dren- jina, drijen); grgbru — Weißbuche (kr. grab oder grabar, -bra. — 220 — woraus die istr. Form); hraöt — Eiche (s.-kr. hrast); gl'inda — Eichel, nicht ghinda wie p. 30 bei Miklosich steht; krenu — Feldahom (8.-1d:. klen, srb. klijen); lipa — Linde (s.-kr. =); murgya — Maulbeerbaum (aus srb. murga — oliyenfarbige M., murgOY — von M. das kr. murva bleibt außer Betracht); smpnkya — Wachholder (wie das vorige aus der Ableitungs- form smrekoY zu s.-kr. smreka); topola — Pappel sp. Espe, vielleicht auch für die Schwarzpappel (s.-kr.=); ül'ika — OHve, Frucht und Baum, (s. uljika); yesen — Esche 8.-kr. jasen. Die von mir in der Romania XXI p. 255 mitgeteilte Stelle „ku ur telada^* muß heißen „ka ur telada'' und ist zu übersetzen „wie ein EalV^; telada ist kroat. tele, -eta, dazu das Kollektiv telad, -i mit d. Ich betrachte nun den von Herrn Nanu mitgeteilten Wort- schatz im Einzelnen. p. 12 Z. 4 und p. 17 Z. 4 von unten liest man das franz. Fut. j'irrai für j'irai. p. 12 unter 2. Nicht „die Erde dieser Menschen", son- dern „diese Orte der Menschen" worunter vielleicht „die Erde" gemeint ist. Daß a immer Artikel sei in den angefahrten Fällen, ist durchaus nicht sicher; es finden sich genug Bei- spiele sowohl in den älteren Texten, als auch in den Dialekten, die darauf hinweisen, daß a als Präposition aufisufassen ist, allerdings muß zugestanden werden, daß auch eine Eonfusion zwischen al Pron. und a Präp. stattgefunden hat. Hasdeus aufgestellte Etymologie ad illum für al ist zurückzuweisen, illum, ellum wird vortonig zu al, wie eligere zu alege etc. Dieses al geht sec. im Dr. in äl über. In dem Beispiel a domnului (Druckfehler domnulu) &sse ich a als reine Prapos. „dem Herrn gehört die Erde" trotz des modernen al domnului; denn sowohl im Psalt. Seh., wie im Psali Cor., der doch a und al auseinanderhält, ja in demselben Satze ein alü lui hat, steht a domnului. — Das angefahrte arom. Beispiel enthält das falsche „meaSire" statt „meafitire". p. 14. Z. 13. Die angebrachten Korrekturen zu der Stelle aus den Olympo-Walachen sind falsch, auch Herr Tiktin in — 221 — seiner Kritik (Liti f. g. u. r. PhiL XII p. 463) ist daraber ge- stolpert^ ich selbst war mir damals nicht klar daraber. Man liest durchaus korrekt: dzi 1-a mg-tgi =» sage ihr, der Mutter. 1 steht für l\ wie man in den andern arom. Dialekten sagen würde. p. 14. Der nachgestellte weibliche Artikel a, sowie die enklitische Partikel a gehören in die Flexion — resp. Wort- bildungslehre, aber nicht in das Wörterverzeichnis, denn sie sind keine selbständigen Wörter. p. 16. Man vermutet nicht, daß ak nach ab kommt, Herr N. hatte wohl ac im Sinne. p. 20 Z. 12. Die von mir Ol.-WaL 49 angeführten adapsu, adaptu bringt Herr N. mit adap — tränke zusammen, sie kommen selbstverständlich von adavgu, dr. adaog. p. 24. Hier hätte „aist^^ angefahrt werden sollen aus MikL Uni I p. 18. Ich hörte das Wort nur in der Verbin- dung t§esta istu om — dieser selbige Mann. p. 28 Z. 5 azusitsi falsch für ayusitsL p. 30 andyel ist die rein kroatische Form des Küstenge- biets, also auslautendes 1 auch im Nom^ nicht o; daneben existiert ein pnyel (Jahresbericht I p. 130, 12 p. 132, 13, 15) das aus dem ital. angelo gespr. anyel stammt p. 30. Das aus Zejane gemeldete /iengr (71 ist mir unklar) ist wohl das deutsche Jäner. p. 34 wagt Herr N. ein eigenes Urteil über die Etymo- logie von arat9 — zeigBi, indem er sagt: falsch : adrectare Cih. und adrecte MikL Er ninmit die Ableitung Hasdeus Etym. 1555 ff. von adreputo vulg. arreto ab richtig an. Dazu ist zu bemerken: 1) Es giebt gar kein vulgärlai arreto, son- dern nur ein mitteUateinisches (Du Gange Y 637), das man nicht ohne weiteres für das Rumänische benutzen kann. 2) Die mittellat. gew. Form ist repto, die vulgäre rep[u]to, auf welche sämtliche romanischen Formen (rtr. ravidar, prov. reptar, altfr. reter, altsp. reptar, neusp. retar, ptg. reptar) zurückgehen, also bliebe für das Rum. nur ein Etymon rep[u]to, bei dem man dieselbe Schwierigkeit hat wie bei recto. 3) Die — 222 — Bedeutung des romanischen repto mit dem rum arät ist sa verschieden, daß mich selbst Hasdeus verzweifelter Versuch zur Stütze seiner Meinung die Chroniken heranzuziehen, nicht zu überzeugen vermochte. Was veranlaßte überhaupt Hasdeu von der von Cihac gegebenen Etymologie arrecto abzugehen. Er sagt Etym. p. 1555: „In der rum. Sprache giebt es kein einziges Beispiel des Ausfalls von p in der Gruppe pt aus et, sondern nur in primärem pt". Dieser feine Unterschied wird gemacht um eine ganz unhaltbare Etymologie zu rechtfertigen, nämlich „din „capto" se face „caut" si apoi „cat", cu treptata vocalisare si finala disparitiune a Im p". u ist ja aber gar nicht ge- schwunden, denn man sagt ja noch heute auch caut neben cat, femer kann arom. „kaffcu", istrisch kgwtu nicht auf ein urrum. „kaptu" zurückgehen, sondern das Etymon ist „cavito" woraus durch Schwund von v „cat" (hüte >• betrachte) und durch Synkope „caut" (sorge, treffe Fürsorge > suche) wird. Die letztere Form war sehr wahrscheinlich schon im Lateini- schen vorhanden, denn „cavitus" erscheint als „cautus". Aus urrum. „kautu" entwickelt sich arom. kaftu istr. kpwtu, wie „audu" zu „avdu" „^wdu" wie „preutu" zu „preftu" „prewtu". Was nun Hasdeus Behauptung betrifft, daß pt nicht zu t werde, so ist diese falsch. Ich sehe ganz davon ab, daß im Meglen stet, diStet, fat statt asteptu, disteptu, fapt, die Regel bilden, neben dirept, opt etc., sondern beschränke mich auf das Dr. Das heutige „Indärät — zurück, hinten" ist nicht „in de-ret[ro*, sondern ^indirectus — hineingewandt, zurück- gewandt, daher »indärätnic — eigensinnig" nicht wie Körting (4219) erklärt „der letzte bei etwas sein". Das alte „Indäräpt" findet sich bei Gaster, Chrestom. I. 327, Indereptnicie id. 11, in- derepnic aus Indereptnic id. 47 zweimal. Es wird wohl niemandem einfallen, das p als Einschub oder Analogiebildung zu erklären. Das zweite Beispiel ist botez, arom. ^tedzu aus baptizo. o statt ä ist allerdings auffallend, aber das arom. 9 zeigt, daß es ursprünglich a war, das entweder lautlich nach Labial, oder in Anlehnung bogü (Mikl.) zu o wurde. Herr Hasdeu wird — 223 — allerdings einwenden, daß hier pt primär ist. Wir haben es wahrscheinlich mit einer Lauterscheinung zu thun, die schon im Urrumänischen dialektisch war, von der nur das Meglen mehr bewahrt hat, aber doch pt als regelmäßig kennt. Ich glaube nicht, daß wir es mit einem sporadischen Lautwandel zu thun haben, trotz dr. frasin neben aronL &apsin, vielleicht findet sich auch die entsprechende Form im dr. Ein drittes Beispiel ist vatam dr. verletzen ar. töten (jucken, schmerzen) aus victimo. Es ist allerdings hierbei unmöglich von der stanunbetonten Form auszugehen, daraus würde nimmer ein vatäm, wie auch die Form im arom. heißt werden, sondern ein yiptimü. Allein aus victimare wird ve- temäre, denn langes vortoniges i wird gerade so behandelt wie kurzes, ct>pt>t, möglicherweise wird et direkt zu t in unbetonter Silbe. Nach den Formen vetemare, vetemgm, vetemäts entstehen durch Stammausgleich I vetemu, II vetemi, lU vetem^ resp. veatemu, veatemi, veatem^ und hieraus auch noch in urrumänischer Periode vatamu, urrumänisch weil im Dr. und Arom. die Formen gleich sind. Ich bin mir freilich über den Übergang von ea > a nicht klar, denn im Arom. besteht vea sehr gut imd auch im Dr. darf nicht an peang > pang angeschlossen werden, denn der letztere Vorgang falle erst in die spezifisch dr. Periode. Wie dem auch sein mag, jedenfalls haben wir es in diesem Worte mit dem Übergang von et >> t zu thun. Man sucht vergeblich nach einem andern Etymon als victimare, zumal die Bedeutungsich unwesentlich geänderthat. Ich leite also arät auf arrecto zurück, gehe dabei von den endungsbetonten Formen aus: arrectamus — arätam; ar- rectare — aräta, später arrectat — areata — arata, woher auch a neben ä in die erste Person dringen konnte. Der Bedeutungswandel ist nur sehr gering: zurichten, zurecht weisen, weisen, zeigen. Die Bedeutung des aus dem Verbum gebildeten Substantife »aret* ist „Hinweis, Hinweis auf Gefahr, Warnung, Hut". p. 39. Als Etymon zu „astgrj" wird ecc'ista sera ange- geben; das würde doch nur aceastä searä geben, es ist, wie — 224 — auch Hasdeu p. 1890 angiebt, eine Eontraktion (genauer ge- sagt: eine Kurzform infolge des häufigen Gebrauchs) aus astä- seara = ista sera. p. 39. Ganz falsch erklärt Herr N. resp. Hasdeu 1977 das istrische aäpwu als Kreuzung mit dem slav. takoYü (takov kroat) Schon die Form aspwu, aöpw^ hätte Herrn N., der aäpw, agpwe schreibt, zeigen müssen, daß wir es nur mit einem Hiatus-w zu thun haben, daa sich nach istrischem resp. kroati- schem Brauche vor dunkelen Vokalen einstellt und genau so zu beurteilen ist, wie in ml'p-w-u — das Lamm (weibL), §tj-w-u — der Stern, oder beim Verbum dg-w-u — ich gebe. p. 42 atomo würde arom. mit ^nvgrliga zu übersetzen sein, nicht mit nifigg. p. 44. Sehr interessant war mir die Form se avuru — wenn ich hätte, die nicht nur mit der von Herrn N. ange- führten arom. yrearim zu vergleichen ist, sondern es existiert daselbst auch ein ayuri[nL Druckfehler bemerkte ich etwa ein Dutzend, meist harm- loser Art, störend ist z. B. p. 46 Z. 10 von unten aydzui statt aydz^i und ebenso in der folgenden Zeile — utg statt — jtg. Wie man sieht, habe ich ja auf den wenigen Seiten manche Ausstellung zu machen, allein im Ganzen genommen geht mein Urteil doch dahin, daß Herr N. ein vortrefflicher Kenner des Istrischen und ein guter Beobachter der Volks- aussprache ist*, auf dessen Angaben man sich verlassen kann, daß er sowohl die nötige philologische Schulung, als auch genügende Kenntnisse besitzt, um uns ein Wörterbuch des Istrischen liefern zu können, das für alle, die sich mit der rumänischen Philologie beschäftigen eines der notwendigsten Hil&mittel sein wird, durch dessen Vollendung er sich in der That ein großes Verdienst erwerben würde. Es ist ja nicht nötig, das es in deutscher Sprache erscheint, in rumänischer thut es dieselben Dienste, aber die Orthographie müßte durch- aus einheitlich gestaltet, alles Ungenaue oder Falsche seiner Vorgänger müßte ohne weitere Hinweise ausgemerzt und alles Überflüssige beseitigt werden, wie ich das oben angedeutet habe. DBITTEB JAHßESBEBICHT DES INSTITUTS FÜR RÜMMISCHE SPRACHE (RUMÄNISCHES SEMINAß) zu LEIPZIG. HBRADSGEOEBEN VON DEM LEITER DES INSTITUTS DR. GUSTAV WEIGAND. LEIPZIG JOHANN AMBROSIUS BARTH (ARTHUR MEINER) 1896. Obersetssongsrecht vorbehalten. Draok von Aagust Pries in Leipzig. Vorwort und Jahresbericht über das Sommersemester 1894 und das Wintersemester 1895/96. Mit Befriedigang kann ich über das abgelaufene dritte Jahr des Bestandes unseres Institutes berichten. Dasselbe wurde in der Zeit von Ostern 1895 bis Ostern 1896 von 21 Herren besucht: 9 Deutsche, 6 Rumänen, 1 Aromune, 2 Dänen, 1 Engländer, 1 Amerikaner, 1 Busse. Abgegangen sind vier Herren, einer, Herr Saiakdzi musste leider wegen Krankheit in seine Heimat Monastir zurückkehren, so daß der augenblickliche Stand 16 Mitglieder beträgt. Die Herren Schladebach, Byhan und Bacmeister haben mit gutem Er- folg das Doctorexamen bestanden. Die Dissertationen der beiden erstgenannten Herren bringt der diesjährige Jahres- bericht, die des Herrn Bacmeister, die bereits fertig gedruckt ist, soll den nächsig'ährigen Bericht eroffiien. Erfreulicher Weise bleiben die Herren Byhan und Bacmeister auch noch weiterhin dem Seminar erhalten; ersterer wird die Fort- setzung zu seiner Dissertation liefern, nämlich die Behand- lung der slavischen Elemente, während Herr Bacmeister mich bei meinen Dialektforschungen in Transsilvanien unterstützen wird. Herr Stinghe wird die Fortsetzung seiner Arbeit über den Gebrauch der Akkusativ -Praeposition pre bringen, Herr Thalmann die Pluralbildung des Substantivums. In Vor- — IV — bereitung ist femer „die Behandlung von interrokalischem y", sowie „prothetisches s und a*^ Der diesjährige Jahresbericht ist bereits so umfangreich geworden, daß ich von der Veröffentlichung anderer Arbeiten, (Istrisches, Meglen) die ich mir vorgenommen hatte, absehen mußte. Sehr erfreulich ist, daß zu diesem Jahresberichte zum ersten Male zwei Rumänen, die Herren Papp und Stinghe kleinere Beiträge geliefert haben. Zu den einzelnen Arbeiten habe ich noch einige Bemerkungen und Zusätze zu machen« Die Abhandlung des Herrn Dr. Byhan über e vor Nasalen ist eine so grundliche und äußerst gewissenhafte Arbeit, daß sein Hauptresultat: Lab. en wird In über in und nicht über an, und zwar tritt in noch vor der Brechung von e zu ea ein, als vollkonmien gesichert erscheint. Zwei Wörter, die dem zu widersprechen scheinen und die B. auch uner- klärt gelassen hat^ nämlich peanä und geanä finden ihre Erklärung zugleich mit an = Jahr, das auch eine Ausnahme macht von der Regel, daß an zu an wird, wie in cane^ oder im Anlaut Inger = angelus, inima (dann inima) anima. Der vor nn stehende Vokal wird von diesem nicht afi5ziert, was wir uns physiologisch erklären können, wenn wir fbr penna, annus eine Aussprache in der firühesten Periode des Rumä- nischen annehmen, wie sie uns das heutige Italienisch be- wahrt hat, z. B. in anno, also kurzes a, langes n. Auch darf daran erinnert werden, daß im Französischen in solchen Fällen keine Nasalierung vorhanden ist, oder wenn sie vor- handen war, doch wieder geschwunden ist und zwar aus demselben Prinzipe, daher neufr. canne, femme. In Tan natürlich als einsilbigem Worte mußte die Nasalierung bleiben. So wie anno, penna muß im ürrum. auch gena gesprochen worden sein, also genna, sonst müßte es zu ginä geworden sein, wie coena zu cinä, vena zu vinä arom., dann vlnä dr. Daß penna — Feder gena — Wimper beeinflußt haben kann, ist möglich, weil die Begriffe nahe liegen. Eine recht hübsche Arbeit ist auch die des Herrn Dr. Schladebach über den Charakter der arom. Volkslitteratur, — V — die mein urteil über dieselbe in meinen Aromunen IL Band nur bekräftigt. Es wäre auch merkwürdig, wenn ein in der Zersetzung begriffenes, von Parteikämpfen zerissenes Völkchen, wie das der Aromunen eine schöne, blühende Volkslitte- ratur hätte. Herr ^aiakdzi bietet uns einige Texte in der Mundart von Monastir, die unter meiner Anleitung und Eontrolle niedergeschrieben sind, ebenso wie die des Herrn Papahagi im vorigen Jahresberichte; doch muß ich dazu bemerken, daß Herr ^. lange nicht die Sicherheit im Gebrauche seiner Mundart besaß, wie Herr Papahagi, der überhaupt der einzige von den Dutzenden gebildeter Aromunen, die ich kennen gelernt habe, ist, der seine Muttersprache mit Sicherheit be- herrscht; alle andern schwanken und machen Fehler in Aus- sprache, Flexion, Syntax und besonders im Wortschatze, da sie echt arom. Wörter durch andersprachige ersetzen. Der kostbarste arom. Text, den wir besitzen, der Codex Dimoniu, von dem Herr Dr. Dachselt einen kleinen Teil im L Jahresberichte publiziert hat, soll im Laufe der nächsten Jahre vollständig veröffentlicht werden, eher kann ich auch nicht den IIL Band der Aromunen herausgeben, da das beste Material sonst unbenutzt bliebe. Die folgende Arbeit: Beiträge zum Studium des Alt- rumänischen von Herrn Jon Papp aus Bihor hat mehr lexico- graphischen Wert. Um die Benutzung zu erleichtem will ich in alphabetischer Reihenfolge sämtliche Wörter anführen geordnet in drei Gruppen und auch die Bedeutung der be- treffenden Stelle angeben, da sie nicht immer aus dem deutschen Texte hervorgeht. I. Gruppe. Wörter die ausgestorben, veraltet oder dialektisch bewahrt sind, ademanä — Geschenk; amägiturä — Falsches; casia — Eezia; cetämä — Unwetter; delunga, a se — sich entfernen; fiete, fietes eine — jeder; giude^Ä — Urteil; iile PI. erklärt durch vintre — Bauch; (Im Banat ist iile (Sg. iu), das dem arom. il'ele ent- spricht, in der Bedeutung „Hüfte" erhalten.) Indäräptez — zu- rückweichen; tmpregiurez — umgeben; fnprind refl. sich fangen; — VI — lai^ — Breite; m&rievi Aor. zu märjiäyesc •— mager werden med^lni^ — Waschbecken; nabla — ein Musikinstrument; obidä, obidit — Oram, betrübt; obiduesc — Schaden zufügen; oborl — hinabwerfen; ocina — das Erbteil; o& — Ophyr; pesti a — zögern; pil — Elfenbein; poroboc — Kind; povoiu Sintflut; prevegheturä — Nachtwache; rap^tesc — unruhig werden; rastindusä — sich dagegen erhebend «» trotzlich; s& as dacä; sä va cä = cä; stactie — Aloe; stredea — das Innere (der Wabe), Honigseim; sugus[esc, gleichstehend mit devetesc — verlfiomden, aber die Ebjm ologie zeigt uns, daß die Bedeutung eine andere sein muß, nämlich „Gewalt anthun'' von SU — gui — esc gerade so gebildet von gusä wie su- grum = erwürgen von grumaz; tirhat — Last (cf. tirsäesc); tulbä — Köcher; usnä (sL ustna) — Lippe; via a, P. P. viat — leben; bozi (Singul. bozu) — Götter, Göteen; znemänu cf. ablg. znamenie - Zeichen, hier mehr in der Bedeutung Zeichen als Ziel Die ganze Stelle lautet: Du hast sie ge- setzt als Ziel für deine Sehnen (Bogen). IL Gruppe. Wörter, die in der Bedeutung von der jetzt üblichen ab- weichen, aplecätoare — Mutterschaf; arsä — Brandopfer; bäte, a se — beben, erregt sein; cästigä — Hilfe, Helfer; chindii — Harfe; ciutä — Hindin (Hirschkuh); cucemic — heuchlerisch; mä cuceresc unul — schmeicheln; dins de deminetä — am frühen morgen; dosädi a betrügen^ wehe thun; eftesug — Erbarmen; märe^ — prahlerisch; fac a inota — überschwemme, mache naß; fömeile — Geschlechter, Familien; faptu — Werk; fie — amen; foale a. Sack b, Haut; fuste — Waffe, Spieß; gliganul selbatic — Wildschwein; izbesc strafen; tndäräpnic — Übelthäter, Mörder; implearea — der Inhalt; ingloti a — lärmen; inpu^i, a se — untüchtig werden; Intra a — Gemeinschaft pflegen; intreg — ohne Schuld, rein; intregie — Reinheit, Gesundheit; Intorna, a se — sich wenden; legäturä — Friede, Bund; la^uri zu la^ — Falle; mä|COiü — Maultier; meni, a se — angerechnet werden; milcui, a se — sich entwöhnen; milosul — der Heilige; mirodenie — Eauchopfer; nari PI. zu nare Nase (wie im Arom); päduchiü — vn — — Kjoete?; pil — Elfenbein; plrä — Sache; plesni — mit den Händen klatschen, frohlocken; räranchTü — a, Niere b, Fett; rSschira a, zerstreuen b, refiL in der Irre gehen; säla^ — Höhle; särätarä (slatina) — unfrachtbares Land; scurma a — graben; so^e — Gesellschaft; statol — Leben; sttlpare — Rebe; stema — Krone; unisoral — der Eingeborene; ventre = vintre — Leib; zglu — Leib. HL Gruppe. Wörter, deren t^orm oder Bildung von der jetzt üblichen abweicht, acmu — acum; acdardä — coardä; aläutä — lautS; amistuesc — (fressen) — mistuesc; arepi PL von aripä; cäce — cäci; cämatnic — Wucherer; ciudesä — Wunder; corunä — Ejrone = cununä (coroanä ist Neolo- gismus); cur Impf, curam; curunare a, krönen, b, schirmen; durmita a - schlunimem; durorile PL zu dor; di| - — zisei; fiflie — falä Hochmut; famele = femee; fece = ftcu; giudec — a, Richter b, Lehrer; lazer imd lazere — See; implu «=» umplu; IncÜcie = IncÜceste; Incepenia ===s Inceputul; Incruntätoriu = crunt; Inylngurä, Aor. zu inving; mäniat «» mänios; näl^e =3 nälfime; oame Voc. zu om; ostrop — ostrov c£ imter Ofir; pavä^ = paväzä; pa^u = pätesc; päziturä = pazä; pespre, prespe =» peste; polatä = palat cf. unter pil; pil »= fil (Elefant); pogäni «= pl^äm; pomlntul SS pämintul cf. unter särSturä; pritfoartie «=» pridvoarele; ripnä = rlvna; rärunchlü = ränunchXü; räzimete ^= räzimäte — stütze dich, stärke dich; sunezi H. Prs. zu sunez = sim — tönen, unruhig sein; usnä = ustnä; venele für vinele von vlng; venit = venetic — Fremdling. Obgleich ich in dem Manuscripte des Verfassers bereits über zwanzig Wörter ausgestrichen habe, die dem rumänischen Bearbeiter unbekannt waren, ergaben sich bei genauer Be- trachtung auch die folgenden als überflüssig: afdnd, hulesc, inorog, Incind, lesuesc, mägurä, märuntaie, ptrgä, pojar, po- ticni^ slrgu, späsesc, spatä, vasiliscä. Charakteristische Züge in dem Psalter von 1651 sind folgende: 1) prothetisches a in acoardä aläutä, amistuesc. 2) p an Stelle von f : pil — Elfenbein für fil — Elefant; ostrop für ostrof aus ostrov; — vm •— ripnä for rl&ä aus rtvnä; wir haben uns unter f einen bilabialen stimmlosen Spiranten vorzustellen, der dialektisch in p übergeht, wie capt aus caut etc. (cf. p. 223). 3) o an Stelle von ä in pomintul, was durch p — m veranlaßt sein kann. In polatä und pogänT liegt wahrscheinlich Beein- flussung der magyarischen palota (gespr. P9l9t9) und poganj (gespr. pögan) vor. Am interessantesten sind die Wörter: ftmeile in der Bedeutung Familien, Geschlechter imd das alte iile gleich arom. ilile aus lat. ilia. Herr Stinghe hat in seiner Arbeit über „die Anwendung von pre als Akkusativzeichen^^ uns einen sehr wichtigen Dienst geleistet durch die genaue Fixierung des Datums des Auftretens von pre. Auch die Fortsetzimg dieser Arbeit über den Gebrauch von pre verspricht recht interessant und lehrreich zu werden. Ich bin glücklich, daß ich nicht wie zur Zeit der Her- ausgabe der beiden ersten Jahresberichte durch andere Publi- cationen in Anspruch genommen war, so daß ich selbst dies- mal etwas mehr beitragen konnte. Beide Arbeiten berahen auf einem Teile des auf meiner vorjährigen Reise im Banate gesammelten Materials. Ich sage ausdrücklich nur ein Teil, denn die Resultate eingehender Dialektuntersuchungen sind gar mannigfacher Art Ganz abgesehen von dem rein des- criptiven Teile, auf dem sich die historische Grammatik auf- bauen wird, bekommt man eine Menge neuer Vorstellungen über Sprachleben, eine Fülle von Anregung und Aufklärung über sprachliche Vorgänge in Gegenwart und Vergangenheit, auf die man ohne die genaue Beobachtung der gegenwärtigen Artikulation nie kommen würde. Ich weise z. B. nur da- rauf hin, was ich an verschiedenen Stellen über Nasalierung, Vokalharmonie, (p. 211, 216) stimmlose Lenses angedeutet habe. Auch die in das Gebiet der Flexion gehörige Ab- handlung über das Impf. Fut. würde ohne Anführung der betreffenden Formen aus der Almasch hypothetischer Natur geblieben sein. Wir besitzen zwar bereits zwei Mitteilungen über den Banater Dialekt: eine von Herrn Picot, der zur Zeit seines Temeschwarer Aufenthaltes mit Herrn Bireescu aus Lugosch zusammen gearbeitet hat Aber es ist selbstver- ständlich, daß so das Material unvollständig und unvoll- kommen werden mußte. Die Beschreibung des Banater Dia- lektes von Herrn Hodo| in ICaransebesch hat zwar den Vor- teil, daß sie auf einem Material beruht, das aus vielen Orten gesammelt ist, aber den Nachteil, daß die Gewährsleute des Herrn Hodos zu viel Schulbüdung hatten, als daß sie un- befangen sprechen würden und dann hat Herr Hodos nicht die phonetische Schulung, um genügend genau niederzu- schreiben. So z. B. hört er als Transsilvanier nicht einmal den unterschied zwischen § und s, der für den Banater sehr wichtig ist Er beabsichtigte auch wohl nicht, uns eine genaue Vorstellung des Banater Dialektes zu geben, viel- mehr wollte er uns einen Blumenstrauß der schönsten Volks- lieder des Banats überreichen, und das ist ihm auch voll- ständig gelungen. Auf Unfehlbarkeit und Vollständigkeit macht auch meine Beschreibung keinen Anspruch, sie läßt sogar viel zu wünschen übrig, das weiß ich selbst besser, wie irgend jemand, denn ich kenne die Schwierigkeiten der Dialektforschung aus Erfahrung; aber immerhin verteilen sich die 60 imtersuchten Gemeinden so auf das ganze Banat, daß kein größerer Bezirk unbesucht geblieben ist, auch bin ich mir bewußt bei der Niederschrift alle Vorsicht und Um- sicht angewandt zu haben. In diesem Jahre werde ich nun meine Arbeit fortsetzen, indem ich die an das Banat angrenzenden Teile Transsil- vaniens also das Gebiet der Marosch und Eörösch besuche. In den folgenden sechs bis sieben Jahren werde ich das nördliche Transsilvanien, dann die Bukowina, Bessarabien, Moldau, (Jroße und Kleine Walachei durchwandern, bis mir das ganze daco — rumänische Gebiet bekannt sein wird. Die in Rumänien verbreitete Meinung, daß die daco-rum. Sprache keine Dialekte habe, erweist sich jetzt schon, wo ich kaum am Anfange der Erforschung stehe, als ein Märchen, das ich übrigens aus allgemeinen sprachwissenschaftlichen Gründen — X — nie geglaubt habe, ebenso wie bei der magyarischen Sprache, von der man dasselbe behauptet; hier wie dort ist der Grund dieser Meinung nur die Unkenntnis der Dialekte. Ich hoffe, daß ich bei meinen Dialektstudien auch von meinen Schülern unterstützt werde. So wird in diesem Jahre schon Herr Puscariu das Oltthal von Kronstadt bis Hermannstadt durch- forschen, Herr Stinghe seinen heimatlichen Dialekt der Trokaren in Kronstadt einer Bearbeitung unterziehen, während Herr Dr. Bacmeister die Thäler der schwarzen und weißen Körosch auf Seminarkosten bereisen wird. Das durch die Dialekt- untersuchung gewonnene descriptive Material soll jährlich im Jahresberichte veröffentlicht werden, außerdem beabsichtige ich einen Sprachatlas auszuarbeiten, wo dieses Material über- sichtlich geordnet zur Anschauung kommt und zugleich ein Text beigefügt wird, der sich mit der lautphjsiologischen Analjrse der Dialekte befassen solL Allerdings müßte mir dabei auch die pekuniäre Unterstützung von Seiten gelehrter Gesellschaften zu Teil werden, die ich ja auch seither inmier gefunden habe und mir auch wohl in Zukunft nicht versagt werden wird So habe ich für meine vorjährige Reise aus der hiesigen Albrechtstiftung eine Unterstützung von SOOMark, und für die diesjährige eine solche von 700 Mark erhalten, wofür ich herzlichen Dank abstatte. Aber ich denke, daß mir auch die rumänische Akademie, die mir seither ihre moralische Unterstützung gewährt hat, bei meinen weitgehenden und kost- spieligen Plänen auch einmal eine materielle ünterstützimg zu Teil werden läßt, handelt es sich doch bei dem ganzen Unternehmen um die Kenntnis und Erforschung der rumänischen Sprache in ihrer gesamten Entwickelung und damit zugleich um die Entwickelung des Volkes selbst Über die Thätigkeit des Seminares habe ich noch zu be- richten, daß ich Sommersemester 1895 und Wintersemester 1895/96 über die historische Grammatik der rumänischen Sprache zweistündig gelesen habe, femer fanden wie seither die ge- meinsamen Seminarübungen Mittwoch abends statt, imd im Wintersemester 1895/96 hielt ich ein besonderes Kolleg über bulgarische Grammaidk und ihre Beziehung zum Rumänischen, das im Sommersemester 1896 seine Fortsetzung fand. Außerdem las ich in demselben Semester über die Methode der Dialekt- forschung zweistündig tmd Einleitung in das Studium des Rumänischen einstündig. Ich mache bekannt, daß die beiden Stellen im Seminar, (freie Wohnung, Licht, Brand, Frühstück) von diesem Herbste ab frei sind. Bewerber, Studierende der neueren Philologie, mögen sich bei dem Leiter des Listitutes melden. Für die auch in diesem Jahre unserem Institute gratis zugeschickten Bücher, Zeitungen und Zeitschriften sei herzlicher Dank ab- gestattet. Leipzig, den 26. Juli 1896. Gastar Weigand. Inhalt Seite Torwort und Jahresberieht m Die Entwiekelung Ton e Tor N MMilen In den Intelnlsehen Ele- menten des Sominlsehen von Arthur Byhan .... 1—70 Einleitung 1 I. e vor m + voc: 1) e vor m + voc 2 2) Q vor m + voc 4 3) em 4- voc in unbetonter Stellung 5 n. e vor n + voc: 1) e vor n + voc 6 2) Q vor n + voc 19 3) en 4- voc in unbetonter Stellung 24 m. e vor m + eo^^- IV. e vor n + cons.: A) nach voc und cons., die folgendes e nicht verändern 33 < B) nach cons., die e in 9 verwandeln 40 C) unbetontes e vor n + cons 48 y. e vor nasalen im anlaute: 1) vor liqu., dent und gutt 51 2) vor lab 54 3) vor voc 56 4) betontes en im anlaute 57 Zusammenstellung der resultate 61 Wortregister 62 Verzeichnis der abkürzungen und der benutzten werke .... 69 — xrv — Seite Der Stil der aromimiBelieii Tolkslleder von Kurt Schlade- bach 71—138 Einldtüng 71 I. Teil. AUgeTneines Über den Stü der arom. Lieder .... 74 n. Teil. Analyse der arom. Lieder nach Bildern und Figuren A. Bäder B5 ApoBtrophe, Personifikation und Allegorie .... 85 Metapher und Yergleichung 90 Metonymie 108 Synekdoche 109 B. Figuren 110 Wortfiguren 111 Dramatische Figuren 114 Figuren der Wiederholung 116 Ellipse 125 Pleonasmus 126 Häufung von Synonymen 127 Parallelismus und Antithese 129 Schmückende Beiwörter 130 Zergliederung 131 Stehende Wendungen, Umschreibung und Euphemismus 133 Hyperbel und Litotes 136 Schluss 137 Die Bildmig des Imperfeoti Faturl (Konditloiialig, OptaÜTi) Im Biimftiilgclieii von Gustav Weigand 139—161 Bedenken gegen die seitherige Ableitung 139 Das Impf. Fut im Aromunischen 141 Das Impf. Fui im Meglen 142 Das Impf. Fui im Istrischen 143 Das Impf. Fut. im Banat 146 Das Impf. Fut. im Altrumänischen 148 Beweise für aÄ = read = vrea -}- äi 149 Erklärung der altrumänischen Formen 152 Das Impf. Futuri mit vorgestelltem Hil&verb 158 Aromnnische Texte ans Monastlr mitgeteilt von G.^aYakdii, übersetzt von G. Weigand 162—169 Beiträge snm Stadium des Altmmliiiselieii von Jon Papp 170—182 Die An Wendung Ton pre alsAkknsatiTzeielien v. Si Stinghe 183--197 I. pre im Altrumänischen 18S • — XV — Seite Der Banater Dialekt von Gustav Weigand 138—332 A. Das Banat und seine Bevölkerung 198 B. Beschreibung des Banater Dialektes. 1) Wert der Schriftzeichen 206 2) Zur Lautlehre (Liste der Normalwörter} 210 3) Zusätze 226 4) Die B-Gemeinden 229 5) Die o-Gemeinden 231 6) Zur Flexion 233 C. Texte 247 D. Glossar 311 Verzeichnis der dialektisch untersuchten Gemeinden 332 Druckfehler. Lies S. 16 Zeile 2 noch statt nach „ 25 „ 8 tdinufio statt töinuöö » „ )) 29 „28 caMBHL statt caMBHB „ 212 „ 19 sboarä statt sborä „ 217 „ 13 rosiü statt rosuü „ 217 „ 22 nie spricht statt nifi spricht „ 221 ,, 5 barbot statt barbot „ 225 „ 1 dz /e statt drpse „ „ 320 „ 21 Südwesten statt Südosten. »1 »I >» Die entwickelnng von e vor nasalen in den latei- nischen elementen des mmänisclien von Arthiir Byhan. Nach zwei richtungen hin hat sich der einfluss des na- salen consonanten in der lautgruppe e + nasal in den romani- schen sprachen bethätigt. Entweder wurde das e der römischen Volkssprache von ihm nasalirt, das ist der fall auf keltoroma- nischem gebiete: im portugiesischen, französischen, provenza- lischen und in einigen galloitaHschen mundarten. Oder e wurde durch den folgenden nasalen, vor allem von n, ge- schlossener gemacht; das trat ein im altcatalanischen, portu- giesischen z. i, und in verschiedenen mundarten Italiens, bald mehr, bald minder. So zeigt sich i für altes e in Toscana, besonders vor n + guttural oder palatal und vor palatalisirtem n (n); e för ^ in der Emilia und in Piemont; ei för ^ in der Lombardei und im altgenuesischen; i for ^ inFiorenzula d'Arda, Piacenza, Corio und Lanzo (vgl. Mejer-Lübke, Ital. gramm. § 69 — 74). Femer erscheint e, ei und i für altes e im rhato- romanischen, i besonders im friaulischen (vgl. Oartner, Bato- roman. gramm. s. 42 — 46). Am verbreitetsten ist dieser Über- gang des e in der östlichsten der romanischen sprachen, im rumänischen, auf das ich im folgenden naher eingehen will. Über die letztere erscheinung, dass n den vorhergehenden vocal geschlossen macht, sagt Mejer-Lübke in seiner Roma- nischen lauÜehre § 88: ,J)ie Senkung des gaumensegels, die för die articulation der nasalen nötig ist, bedingt eine Ver- engerung des mundcanals in der gegend des weichen gaumens, daher wird auch leicht ein vorhergehender vocal mit engerem mundcanal gesprochen, e also zu i, entsprechend ^ zu e.^' Weigand, 8. Jahresbericht. 1 — 2 — m hat weniger einfluss auf Yoraasgehende vocale, da bei seiner bildung die zunge nicht in anspruch genommen wird, sondern die Uppen den verschluss herstellen« Dieser labiale Charakter tritt hervor, wenn m zwischen Tocalen steht; folgt aber ein verschlusslaut, so erscheint mehr der nasale Charakter des m, wodurch gerade wie bei n der vorausgehende vocal ge- schlossener wird. (vgL Meyer-Lübke, Roman. lauÜehre § 390.) -^ Das alles zeigt sich auch im rumänischen. Zuerst will ich hier e vor m und n zwischen vocalen be- handeln, darauf e vor m und n gefolgt von consonanten; zu- letzt wird die entwicklung des betonten und unbetonten e im anlaut besprochen. L e vor m + voc 1.) $ vor m + voc. a) em + a,e. Lat. Seminare — dr. seamln, seämän = säen ^). Aus alten texten: c^m6hh 0. *13, 3. caMHne Qb. 26,3. casrLH'B 0. 316, 3. cairBH;^ G. 109. 128, 2. c^itih'b Q. 172,2; ar. Oecifuvov Eav. 225. Cidfiivpa Dan. 4; ir. semir (?) K U. I 45. 69. Lat. femin(e)us — dr. ({)aH€H&z = eunuch Cuv. I 279; ar. d'TjCLfjievov = weiblich, subst. Weichling Kav. 196. d'tdmemi 0. W. 48; mgL fjmini V. M, 8. Lat assinulis, vb. assimilare — dr. aseamene = ähnlich, gleich, vb. aseämän= gleichen: ac^Mene 0. 66. 159, 2. 163, 2. aciMEHi G. 40, 3. 185, 2 usw. vb. ciMene 6. 341 usw. Lat. tunere — dr. teämä 3. p. sg. conj., teämem teämeti 1. 2. p. pL prs. = forchten: rfMe G. 129, 2. 361, 2. 155. tam€ G. 213. 247, 3. TiMeMB G. 104, 3. 310. Timepei^H Vor. 154/11—12. TiaMÄ G. 180, 2. T^wh G. 289, 2. 1) Die lat., deutBchen und rum. fonnen der beispiele entsprechen sich oft nicht; bei verben steht das lat. und das deutsche wort meist im inf., das rumän. in der 1. sg. prs. ; die lat. subst. u. adj. haben die. nominativendung des sg. — 3 — b) em + i,u, Lat. timere — dr. tem = fnrchten: m2& t6mi> 0. 10, 2. t€mY G.89. Lat simus — dr. sem = wir sind: cgmö Cuv. II 131. 378. 430. G. 55, 3. C6M Cod. Seh. 515. Wie diese beispiele zeigen, hat das m durchaus keinen einfluss auf die behandlung des e ausgeübt, denn sie weicht Ton der sonstigen in nichts ab. Im dr. ar. wird e vor dem e,a der folgenden silbe zu ea gebrochen, Tor u,i bleibt es; im mgL geht ea in ^ über (s. Weigand, Vlacho-Meglen § 55). Zu semu. simus für die praesensform des ind. sumus war schon in der römischen Umgangssprache sehr gebräuchlich; Sueton bezeugt es von Augustus, MesaUa, Brutus, Agrippa (Schuchardt 11 200). Auch in den roman. sprachen ist es ver- breitet: logudorensisch semus, campidensisch seus, galluren- sisch semu. In Nord-Italien und Grosseto findet sich semo, simo; die itaL Schriftsprache braucht siamo, Dante siemo. — Wie semu für die 1. plur., so wendete man in älterer zeit setsi für die 2. plur. an, ebenso f&r die 3. plur. s^tu von sint + u (vgl IV 5): ceuH Cuv. 11 131. 430. G. 54,2. In famenul und samine wurde ea über 9a zu a dittch ein- wirkung der vorhergehenden Spiranten f und s. Hierher gehört noch nime nimene = niemand, das un- regelmässiger weise i für altes e hat dr. hhm^ G. *10, 4. 5. 26, 2, 3. HHMH G. 87. HEMe^pe Vor. 124/7. HHMene G.*5, 2. 171, 3. HHMHHH G. 204, 2. HHM€Hi G. *8, 2. 69, 2. HHMHHi G. 171, 3. HH- HeHHje Vor. 53/5. mnnepiuA G. 40, 2. HHuI|.pHjie Vor. 112/9; — neme G. 74, 3. 102, 3 und H€MeHe G. 159, 2. 230, 2. zeigen wohl ungenaue Schreibweise; öfters findet sich ja i und e vertauscht in den alten handschriften. nime kommt, wie Ascoli in den „Vermischten skizzen'* s. 51 bemerkt, ebenso wie om vom nomin. homo, vom nomin. nemo; nimene vom obliquus ne- mine. Schwierigkeit macht dabei erstens der endvocal e für o; vieUeicht ist er von den pronominibus eine usw. übernommen worden, oder es ist angleichung an nime-ne eingetreten, was wahrscheinlicher ist Bedenken weckt femer das i für altes — 4 — e in der ersten silbe, man erwartet als korrekte form nea- mene, wie feamenu etc. Im altbiilgarischeB ist ni die aus- schliessliche Verneinungspartikel bei pronominibus, zb. in HHiPBTOxe niemand, mrabTO nichts, maefi^xarbxe nicht ein ein- ziger; neubulgar. auch hekofo, mocaK, HHKorax, hhroako (s. Leskien, Handbuch der altbulgarischen spräche. 2. aufl. Wei- mar 1886. a 93 u. 288). Vielleicht hatte sich neame > nime an diese slayiscben formen angeschlossen. Aber es ist auch möglich, dass schon im vulgärlat nimo und nimene bestanden (s. Schuchardt 1 308); in verschiedenen mundarten Italiens findet sich nimo, im cors. nimmu. Im letzteren falle wäre an einen einfluss von lai ni, nihil usw. zu denken. Letzteres ist wohl wahrscheinlicher. 2.) ^ vorm + voc. a) em + a, e; b) jm + i, u. Lat. gtoiere — dr. geame 6b. 348 »= stöhnen, seu&en. Lat. gSminus — dr. geam&n »s Zwilling: ^iwhWiÄ&ä GFb. 165, 2. f^MeHH 0. 59. yasr&H 6. 187, 2; ar. dz^amin«^ Zwilling. Lat. &gmitu8 — dr. freamftt, vreamät Cihac I 99, mold. hream&t = das rauschen. Lat *tr8mulare — dr. tremur ==» zittern, beben: Tp6M8pi» G. 230, 2. Tpuiöpi» Q, 141, 3. subsi TpeM&pao> 0. 266, 3. usw.; ar.tremuru Boj.204. 205. zQiafiOQOv Eav. 231. trj^ambur Ar. II 96, 159, 160. Auch ^ vor m wird durch diesen nasalen nicht verändert, wie diese beispiele zeigen, nur die vocale der folgenden silbe haben einfluss. Eigentümlicherweise hat das ar. tr^^ämbur brechung des e in ^a auBsuweisen bei folgendem u; das dr. hat das regel- mässig entwickelte tremur. u kann keine brechung bewirken, wohl aber zb. 9 in der endung, wenn der mittelvocal fehlt u ist späterer einschub, wie zb. in lu/urfe von lucru. Wenn man eine form ohne mittelvocal u ansetzt: 'Hrem-ru, dann er- klärt sich auch der einschub des b in tr^ambur. Für die 3.p.sg. prs. ist folgende entwicklung anzunehmen: *tremulat — — 5 — tremurg (dr.) — tremrj — *trembr9 — *tr5ambrg — tr^amburg. Im Zentrum (Samarina) sind die synkopirten fomien regel (lingr^ statt lingar9 etc.), daher tremrp die exakte, wenn auch nur dialektische form ist Von den formen, die die brechung des e zu j^ haben mussten, hat sich dann ^ auf alle andern verbreitet — Das toskische trgmb neben gegischem trem hat mit dem ar. tri^ambur nichts zu thun; b ist ein anhängsei, das im toskischen öfters vorkommt, zb. Skpmb, geg. äkam = scam- num; remb, rem == remus; r^mb »= ramus. (s. Gröber, Ghnmd- riss s. 814). 3.) em + voc. in unbetonter Stellung. a) Vortonig. Lai victimare — dr. vatam = verletzen: wbThu&nn» G. 10, 2. BT>ThM&m G. 182, 2. B'BTBsri G. 296, 3. B'BTBMai^Liopi» G. 16, 3; ar. vgtgmarg Ar. 11 68, 2. 121, 10 = töten, vgtgmats Ar. 11 65, 13. Üeber die ableitung dieses Wortes c£ Weigand im 11. Jahres- bericht pg. 223. Lat. timere — dr. tem = furchten: TeniHAö-ce G. 85. Vor. 87/10—11. T€MöpÄ G. 258. Lat. blasphemare — blästäm u. blästam ^ verfluchen: 6juiicrr2Ks/Li G. 64, 2. 6jncThV[&TSi G. 271, 3. 6jrLCT6M&i^n G. 98, 3. tfji'LcreMdpeipi G. 79, 3. 6jrhCT€WMii8 G. 56, 2; ar. blgätemäts == verflucht Ar. 11 55, 4. bigstimät ist die gewöhnL form. b) Nachtonig. Lat victimare — dr. vatäm : sarBscb G. 16, 2. b&txmx. G. 1 17, 2. BarBMe Vor. 108/5; ar. vatgm Ar. 11 357. Lat blasphemare — dr. blastäm, blästam: 6M&CTev[b G.*9. '''lO. ÖJfacTBMR G. 135. (SjiacT6M;R G. 19, 3 ; ar. blgstini; mgL blastimi. Lat lacrima — dr. lacramä = thrane: juaKp'BBrL G. 339. jaK- p'BMH G. 180, 2. 285, 3. jaxp^iiMue G. 107. Cod. ScL 34; ar. lakrgmg, pL Igkrgn Igkrin. Diese wenigen beispiele werden genügen, um zu zeigen, dass die behandlung des unbetonten e vor m wie sonst ist: — 6 — d. h. im aUgemeinen bleibt e erhalten; dagegen nach r, la- bialen und Zischlauten wird es zu 9. Im südlichen teile des ar. und im mgL besteht die neigung, es in i übergehen zu lassen. Auch nach st wird e im dr. zu 9: blfistämi, aber ar. bl^stini. blastäm kann nicht direct vom lateinischen blasphemo abgeleitet werden; es ist blastemare anzusetzen, wie die andern roman. sprachen beweisen: span. ptg. lastimar, catalan. blas- temar, itaL biastemmare, graubündner. blastemmar. n. evorn + voc 1.) 6 vorn + voc. Früh muss sich das e vor n dem i genähert haben; schon auf lateinischen inschriften ist i für e geschrieben. Schuchardt führt folgende beispiele an: plina I 292, venina I 293 IQ 121, convinet obvinit evinerit I 315, ßlpa I 328, ditinent DI 124; i für ^: biniril328, Yiniri III 141. Im itaL ist dieses i für altes ^ und ^ weit verbreitet, wie oben schon gesagt wurde; im toskanischen findet es sich besonders vor n: tigna, mignolo, gramigna usw. (s. Meyer-Lfibke, ItaL granun, § 69 — 74). a) Nach dentalen. Dr. Lat *te-ne — dr.tine = dich: thee G.*13usw. TH^pe G. *3, 2. *6. Vor. 42/8 usw. ii^pe ö. *5, 1, 3. rape Vor. 72/12. Cod. Seh. 10. Schon viele versuche sind gemacht worden, die entstehung der pronominalformen mine, tine, sine zu erklären; doch kommt es mir vor, als ob die deutungen zu weit hergeholt seien. Diez zieht das bulgarische und neugriechische heran, er sagt in seiner „Grammatik der romanischen sprachen'' 11 485: „Der acc. mine etc. dankt seine form einem fremden vorbilde, denn auch der Bulgare sagt acc. menö (serb. dass.), 2. pers. teb^ 3. s6b6, der Neugrieche kfiiva neben fii, kcha neben öi" — Miklosich, Rumunische Untersuchungen II 40 — 41, sagt: ,Jn — 7 — den historisch begründeten formen ist ne wohl ein pronomi- nales, deiktisches element, das anfanglich nur an pronomina gefagt, nach und nach auch Worten anderer classen zur heryor- hebung angehängt wurde. Das Verhältnis des e zu ne wird dadurdb freilich nicht aufgeklärt.^ Meyer-Lübke bemerkt in seiner „ItaL granmiatik^ § 309 zu den neapolitanischen formen mene, tene, sene; römisch tune für tu: ,,Es handelt sich meist um Verlängerung einsilbiger oder ozytonirter Wörter. Ausgangspunkt für das ne giebt vielleicht die negationspartikel. Aus betontem non konnte entweder no, oder aber none (cf. cuore, fiele) entstehen, und das nebeneinander von no und none konnte dann mene, tene usw. hervorrufen.** Auch in andern dialecten Italiens ist das suffix ne vor- handen, zb. sagt man in Toscana: tune, tene, mene, piüne, vertüne; in Marchigiani: gitme, piüne, mene, tene, trene, none, quine; im Süden: trene, none^ tine, sine usw. (s. Nigra^ Ro- mania Y 425). Meyer-Lübke's ansieht ist also, dass das ne in mene usw. von dem nebeneinander des no und none hergekommen sei. Für das rumän. läge es da naher, an nime neben nimene zu denken. Doch ist es gar nicht nötig, Zu einem solchen mittel zu greifen, ne konnte im lateinischen fragesatze zur hervor- hebung an jedes wort treten, auf dem gerade der ton lag, und das betraf natürlich oft pronomina. So hat das rumän. ne auch nur in mine, tine, sine und vielleicht in adverbien wie pretutlndinea bewahrt ne ist hierbei mit dem pronomen voll^ ständig verschmolzen, es kann nicht beliebig angehängt oder weggelassen werden; deshalb ^ist das e von te auch zu i ge- worden: tine. ne war im Vulgärlatein in seiner eigenschaft als firagepartikel verschwunden, da es zu leicht mit andern gleich oder ahnlich lautenden wörtchen verwechselt werden konnte, und es hat sich nur in solchen einzelnen formen er- halten, wo es mit dem ursprünglichen worte zu einem ganzen verschmolzen war. Von solchen Wörtern aus hat ne sich in itaL dialecten auch auf andere wortclassen verbreitet. — 8 — Die romän. formen mine usw. verdaiiken also nicht frem- den vorbilde ihren arspnmg, wie Diez meint Diez hat sich bei anfahrung des altbidgarischen auch versehen: teb^ ist nicht acc, sondern dai-Ioc^ geschrieben worden diese Wörter im alt- bulgar. MBH^, Te6% ce6^ die acc dazu sind ma, ta, ca. Der grund zur bildung einer solchen neuen pronominal- form ist jedenfalls der, dass man eine deutliche absolute neben der conjuncten kurzen haben wollte. Das rumän. tine verhält sich also zu te, wie das ptg. mim zu m^, frz. moi zu me, itaL mi zu me usw. Das bestehen eines betonten pronoms neben dem unbetonten ist ja überhaupt ein gemeinromanischer zug. An dieser stelle möchte ich gleich noch einiges zu den eben angefiihrten Schreibungen Ti^pe, rnpe usw. sagen. In den Codices Yorone^an, Sturdzean und auch Scheianü findet man an stelle eines intervocalischen n oft p oder np, for altes en vor vocal e^p, 14p, Hp, 4p usw., wie zb. in ce^pe — dr. sine, 44>P'HP^ — ^' Infrinö» Bepnpai — dr. veninul; Me^pc, Mepe — dr. mine; sep'Lp'L, B'Bp'Bp'B — vlnirp. Der dialect dieser Codices ist heute bis auf wenige spuren im dialecte der Motsen in Transilvanien verschwunden (s. Ghrober, Grundriss s. 447 und Manliu, Gramatica limbii romäne s. 85) ; auch in Istrien steht r für intervokalisches m In dem einzigen texte, der in der mundart der Motsen mir zu gesiebte kam, femd ich verschie- dene male die form irimij, istr. jirim^. — Es ist offenbar, dass alle diese Schreibungen in alten texten nicht etwa eine laut- gruppe inr, enr usw. bezeichnen, wie meist behauptet wird; dagegen spricht das häufige fehlen des h vor p. Durch das hinzusetzen eines h oder durch das zeichen 4 allein soll wohl ein laut wiedergegeben werden, der in irgend einer weise modificirt war. Da nun h zwischen n und p ofb eingeschoben wurde, so muss der laut wohl nasalirt gewesen sein. Was für ein i-laut oder was für laute durch die Schreibungen 4p, H^p, 'BHp usw. ausgedruckt werden sollten, das lassen die dialecte des rumän. vermuten. In Avdhela (Pindus) sagt man für l^nrpit immer urpit. Im istr. ist gn gleich dr. in, zb. ^n täe k^mere J. I 130; steht ^n aber vor einem vocalisch anlauten- — 9 — den werte, so geht es in ^r über, zb. pr o oätarie J. I 136. 142, ^r o b9tgy^ J. I 144 (im Jahresbericht steht wegen Fehlen der Typen ar; wie mir h. Dr. Weigand sagt, sollte es §r heissen). Letzteres entspricht also alten Schreibungen wie 4p — mejia. Sonst findet sich für die genannte zeichengnippe im istr. ir, zb. tire J. I 128, mire J. 1 130, sire J. 1 150. Demnach darf man wohl annehmen, dass diese zeichengruppen die laute ^r und ir bezeichnen; ^ stand da, wo das heutige dr. ^ hat, i da, wo heute i ist Das r wurde zur hiatnstilgung ein- geschoben. Die heutige Vertretung des i durch i im istr. be- weist auch, dass schon vor der Spaltung des rumän. in dialecte der Übergang Ton en zu in stattgefunden haben muss, da eine spätere entwicklung eines e zu i vor r im istr. nicht möglich ist (Genaueres darüber folgt weiter unten). Was das zeichen 4 anbelangt, so meint DiaconovicT Loga in seiner Gramaticä romäneascä. Buda 1822 (s. Cu- yente den bätränl I, suppL II, s. LXXIY), dass es aus i durch Übersetzung eines h entstanden sei Hasdeu sagt, die beiden punkte des 'i seien durch einen strich verbunden worden. Lam- brior und Mildosich leiten 4 von Jk ab: das obere dreieck sei wegge£edlen und der mittere strich nach unten yeiiangert worden« In betreff des lautwertes sagt Hasdeu, es sei eine yocaüsch-consonantische varietat eines nasenlautes; was er damit meint, ist nicht ersichtlich. In den alten texten hat 4 zuweilen consonantische, zuweilen vocalische bedeutung: a^ din, vfiJ^e ^ne, CTp4jq|[e strtnge, CTp^nc^ii, strtnsä necejra^ ce yeselü se. Am häufigsten trifit man es im anlaut für heutiges In und vor r, das für ursprüngliches n steht Aus welchem zeichen man dieses 4 gebildet, darauf will ich hier nicht weiter eingehen (s. unten). Es ist aber jedenfalls sicher, dass das 4 yon den Rumänen nicht aus willkür eingeführt wurde; denn es ist unglaublich, dass sie die yerwirrung, die in ihrer schrift schon herrschte — so hatten sie für i: i,h; für 9: «L, ^ I» — , noch hätten yergrossem wollen. Ohne not würden sie es nicht gethan haben. Wie ich schon erwähnte, wurde 4 auch für hh, 'lh in der gruppe HHp 'Lup, = altem en vor - 10 - Yocalen in den ältesten texten geschrieben. Da dieses 'LHp, HHp den lautwert ^r, ir hatte, so ist wohl anzunehmen, dass 4 diese beiden: i und ^ vertrat. Andrerseits gab 4 auch die yorsilbe In, tm wieder, deren klang dem ^ sehr nahe kam, resp. silben* bildendes n und m. Als die nasdirung in den gruppen Tr und ^r geschwunden war, ging auch das bewusstsein des eigent- lichen wertes des 4 verloren. Aus alter gewohnheit schrieb man es noch für die Vorsilbe In und n (silbenbildend); dass man den ursprünglichen wert nicht mehr kannte, dass 4 bald als i, 9, bald als n auch als m aufgefasst wurde, sieht man aus zahllosen beispielen, von denen ich oben einige gab. H. Dr. Weigand leitet 4 von dem altbidgarischen a ab, dessen handschriftliche gestaltungen dem 4 allerdings sehr nahe kommen. Der lautwert des a war nicht sehr verschieden von dem des 4. Dass a schon von anfang an bei den Ru- mänen den wert ^a hatte, ist nicht wahrscheinlich, denn im altbulgarischen bezeichnete es e, das später zu e, 9 wurde; da nun die Rumänen von den Bulgaren das kyrillische aiphabet übernahmen, so werden sie auch die bulgarischen werte der buchstaben genommen haben, also 4 als nasalvokaL Das ia = A weist vielmehr auf das russische hin, wo a den wert von ia hat, und von dort her werden es die Rumänen nach- träglich in der gestalt a geholt haben. Sie besassen ja schon von anfang an I + B föi* i&9 daneben gebrauchten sie auch i dafür, wie die Bulgaren; deshalb wäre es unbegreiflich, warum sie sich noch ein drittes zeichen für ia mit a von anbeginn an hätten schaffen sollen, dessen wert im bulgar. doch ganz anders war. Wenn man also das zeichen 4 von einem kyril- lischen zeichen ableiten will, so ist die annähme des h. Dr. Weigand am wahrscheinlichsten, insofern als so die laut- liche bedeutung des 4 der früheren geltung des Zeichens am nächsten kommt Dafür spricht auch noch der umstand, dass das bulgarische a (nach den obigen erörterungen a = e) in der rumän. schrifb gar nicht zur Verwendung gekonmien wäre wenn es eben nicht das 4 wäre. — 11 — b) Nach 1 und il Dr. Lat lenis, *lenu8 — lin= gelind: jnm'h G. 137. jhsuk G. 268, 3. Lat *adlenare — alin = lindem Gb. 295, 2, b 296. Lai plenus — plin = voll: iuhh G. *10. 30, 3. 50, 2 usw. itiX^p^ Vor. 124/9. 126/10. lurapai C3od. Seh. 69. njHpoy CJod. Seh. 95. lueHö Cuv. I 95. Lat. yenenum — venin = galle, gift: bchhhb G. *10. b€- HHHai G. 60, 2. 98. 102, 2. usw. BeuHHöpS G. 338, 3. BepHpsj Vor. 124/9. Lai serenns — senin = heiter: ceHHH G. 288, 2 ugw. c) Naeh gutturalen. Dr. Lat. eoena — cinft = abendessen: ^hh'b G. 42, 2. 43. Lat *que(m)-ne — eine = wer: mme G. *9, 2. 7. 13 usw. Seh. 9. 496. othh Cuv. I 175, ^X4p€G.*2,3. Vor. 34/11. 39/4 usw. ^€4p€ Cuv. II 57. 196. ^e^peini G. 9, 2. ^rape G. 54, 2. Cuv. n 85. 130. 196. ^Ype Cod. Seh. 30. ^ene G. 28. 93, 2. Cuv. I 52. 153. ^€Hi Cuv. I 41. Lat. *neseio-que(m)-ne — ne^tine = irgend einer: nen^oie^) G. *10, 3. *15, 2. 46, 2 usw. mnnfiBe Gb. 85. nen^pe G. *6, 3. Vor. 94/12. 110/4 usw. Bevor ich zu den eonsonanten übergehe, nach denen e sonst zu 9 wird, will ich erst beispiele zur behandlung des en nach deni, guti, n und 1 in den drei andern dialeeten bringen. Ar. a.) Lat. *tene — tine = du, dich D. 74 usw. b.) Lai plenus — plin = voll Ar. II ete. Lat. serenus — serin <= hell, heiter. e.) Lai eoena — tsing = abendessen Ar. 11 119, 10. Lai que(m)ne — tsine = wer 0. W. 79. r^ijPflßd D. 4. 11. 13, 1. T^fivißa Dan. 8. r^ivsßa Kav. 199. täi(ne)va 0. W. 80. Istr. a.) Lai *tene — tire = dich J. 1 128. R. U. I 75. b.) Lai plenus — pljir,-rg = voll R. U. I 40. e.) Lai eoena — tsirg = abendbrot R ü. I 24. 61. vb. tsir = zu abend essen K IT. I 24. 61. 1) m «= fii — 12 — Lat *que(m)ne — tsire = wer B. ü. 1 24. täireva K U. 1 24. tsire K U. 1 64. iäxe J. I 128. 146. MgL a.) Lat *tene - tini = dich V. M. 63. 65. 74. b.) Lat serenus — serin heiter Y. M. 13. c) Lat coena — tsin^ '^ abendbrot Y. M. 17. Die vier dialecte des ramän. yerwandehi also nach 1, n, gutt und dent e vor n + voc, einerlei welcher art, in i; das istr. hat noch den späteren übei^ang von n in r aufzuweisen, worüber ich oben sprach. d) Nach r, s und labialen. a.) Vor e, i in der folgenden sübe. Dr. Lat *se-ne — sine = sich: chh€ G. 38. 50. 100, 2 usw. ci^pe G. *4, 3. Yor. 21/6. 30/12 usw. CH^pe Cuv. 11 57. Yor. 10/11. 117/4. ce^pe Cuv. 11 57. CHpe Cod. Seh. 108. c*h* G. 200, 2. eine Gb. 198, 3. 220, 3 usw. Lat *me-ne — mine = mich: mhh6 Cod. Seh. 496. G. *15 usw. MH^pe Vor. 43/1. Ml^pe G.*2, 3. *6, 3. Yor. 39/10. 74/1 usw. Mejpe G. *2, 3. *4, 3. *6, 3. *7. Cuv. 11 158. Yor. 20/3. 23/3 usw. M€p€ Cuv. n 196. Cod. Seh. 32, 38. Mene G. *13. 6. 40 usw. Cod. Seh. 4. 6. Cuv. I 52. 95. 292. Lat venae pL — vine = adem: bhh€ G. 215, 1, 3. b 204, 2. BHHeie G. 118, 2. bhhhj6 Gb. 67, 2. Lat venit — vine = er kam: 3. sg. bhh€ G. *16, 2. 6, 1. 7, 1. B€4p6 G. *3. *5. *6, 2. *7, 2. Yor. 3/2. 11/6 usw. — 1. pL BH^peMö Yor. 17/3. 99/7—8. 100/5. Bi^^pemö Yor. 24/7. 99/5. Be^peiiö Yor. 15/6. 17/9. Be^^pEMö Yor. 85/1. BHpeMoy Yor. 17/14 — 18/1. — 3. pL Bef.p'Bp'B Yor. 18/8. 103/1. Be^pep'L Yor. 86/12. Bcpepi Yor. 29/4. s^p-Bp^ Yor. 28/10. BraepÄ G. 15, 2. 20, 3. Dazu gehören auch zwei kirchliche ausdrucke, von denen der eine, dumineca, wohl schon zur zeit der Romer eingeführt worden ist, da alle dialecte vollständig lautgerecht entwickelte formen zeigen (vgL unten). Lat dominica — duminecä == sonntag: AöMHHeiuß G. 24. 89, 3 usw. Cuv. n 370. AöMHneKa Cuv. 11 370. äomhhäki» G. 2. Cuv. n 370. ÄöMiHiKL Gb. 18, 3. b 33, 2. 3. AöMe^peio. Cuv. 11 59. — 13 — ßßM€f€icb Vor. 18. 23/12. AOM^eia 6. 9, 1, 2. Cut. II 57. a^ Mepeqien Vor. 18, 9. ÄoyirapeqH Cuv. II 58. äöm€H€ipl Cuv. II 370. A8M€H€Ka 6. 33. 40. 101, 2. 103, 3. MfiMeak^ejie 6. 111. Lai ^Comminieare — cuxnfnec =3 beichten: KSMHHeK 6. 242, 2. KSMHHe^E G. 89. jaaaae^e G. 89. 117 usw. Cut. I 415. K8M6p€K8H8 G. 55, 2. CuV. II 128. K8M€H6K& G« 181, 3. K8][6- H6i|€G.116,l,2. Zu cuminec sagt Cühac: „le mot roumain comxne terme d'eglise a et6 sans doute introduit du vienx slave.^ Aber aus dem altbulgar. RoiTBKaTH hatte sich nie das ruxnan. cuminec entwickeln können. Die Bumänen haben ihr wort zu gleicher zeit, wie die Bulgaren von romisch-katholischen priestem über- nommen« Oben habe ich unter dumineca eine form AamsMia an- geführt, wo das m nicht die russische bedeutung ia (a) hat, son- dern die serbisch-bulgarische, Yon der ich unter U 1 a) sprach. Andere beispiele für a = e giebt Ha^deu in den Guy. II 371 — 372. Ar. Lat. *mene — mine = ich, mich 0. W. 76. 111 usw. Ar. n 8, 3. Lai venit — vine =» er kam 0. W. 99. 120. vinirg Ar. II 69, 25. Lat Yenari — dßi]wi] ^»s jagen Dan. 50. Lai dominica — dumineka O.W. 136. duminik^ Ar.Il89,8. me kumnik, me kumnikaj. «= ich habe das Abendmahl ge- nommen. Istr. Lai *sene — sine (?) =s sich K U. 1 45. sire K U. 1 45. J. 1 144. 150. Lai *mene — mire = mich K U. I 32. 75. J. 1 130. 148. Lai dominica — dumereka = sonntag K U. 1 27. domireka dumirekj R. U. I 27. 72. MgL Lai *mene — mini =» mich V. M. 63. 65. ß.) Vor a, o, u in der folgenden silbe. Dr. Lai sInus — sin «^ busen, schoss: c^h G. 121. cBna- pHje G. 57,2. CBH8I G. 130, 2. cshsjo» G. 347, 3. b 163^2. c^ps Vor. 93/10. ciHSj Gb. 243, 3. — 14 — Lat frenum — friu = zügel: ({)p'B8 0. 13, 2. 61, 2. 365 usw. (f)p'Bas Cuv. I 257. Lat. arena — artnä = sand: apnp'B Vor. 93/12. Lai foenum — fln == gras, heu: ^^'LHoyji G. *8, 3. (J)'bhö Guy. I 216. Cod. Seh. 488. ^'huh 6. 14. 136, 3. ^xsh 0. 243. 325, 2. i^AEjÄb Ob. 221, 3. Lai Vena — vlnä = ader: bjehtl Ob. 239, 2. BLHa 0. 113, 2. Ar. Lat smus — sin = busen 0. W. 132. 133. Ar. 11 19, 7. Lat frenum — frgn=zügel Ar. 11 29, 17. fjmu Ar. 11 29,17. Lat arena — arin^ = sand 0. W. 27. 111 etc. Lat niinare — filvov = bewegen, schiessen Kay. 223. aminu Ar. 11 66, 13. Lat venari — äßi^vov = jagen Dan. 14. Lat Vena — ßlva = ader Eav. 213. 233. Istr. Lat Sinus — sir ser(?), pL sirurj[ == busen KU. 145. Lat mlnare — mir = treiben R. U. I 35. Lat foenum — fir-u, pL firur-le = heu K U. I 28. 70. Lat Vena — virj, lirj (?) = ader R U. I 50. MgL (für diesen dialect fehlen mir beispiele). Vergleicht man die beiden gruppen a und /}, so bemerkt man, dass a) in allen dialecten i für altes e aufweist; dass ß) dagegen sich davon inbezug auf das dr. und das ar. zum teil unterscheidet Das dr. verwandelte das i weiter in ^, falls es in harter Stellung — dieser ausdruck der russischen gram- matik sei mir gestattet — nach Zischlauten, labialen und r war; folgen aber weiche vocale, so bleibt i Dasselbe gilt auch für den norden und einen teil des centrums des ar. gebietes, jedoch nicht nach den labialen. Wie ist nun diese abweichung des dr. und ar. zu erklären? — Tiktin spricht in seinen Stu- dien zur rumänischen Philologie I 54 — 57 folgende ansieht aus: ' „Das e vor n und combinirtem m muss eine geschlossnere ausspräche gehabt haben; es neigte sich mehr dem i zu, wah- .rend das e zb. in '^'lega ( — ligat) unter dem einflusse des folgen- den offenen vocals immer mehr dem a zuruckte. Dass das e vor n und m cons. geschlossen war, dafür zeugt auch die thatsache, dass das @ in t^ner — tinSr nicht zu le diphthongirt - 15 — wurde. Deshalb muss zur zeit, als e, o in *lega, *röga sich Yon e, o in *legu, *rögu lautlich zu trennen begannen, indem sie in der richtnng nach a abwichen, der tonvocal in *t6ndu, *p(Snu, *plangu seit längerer zeit, vielleicht seit Jahrhunderten, die entgegengesetzte richtung eingeschlagen habend Als le^^ roagä schon vorhanden waren, schwankte im 17. Jahr- hundert die ausspräche in Wörtern, wie minte usw. nach la- bialen und in compositen noch zwischen e und i, wie die Schreibungen der texte bezeugen« „Um keinen zweifei daran aufkonmien zu lassen, dass diese Schreibungen wirklich die ausspräche jener zeit wiedergeben, möge hier noch zweier lautlicher erscheinungen erwähnung geschehen, aus denen als zweifellos hervorgeht, dass die schärfong des e nach labialen sehr späten datums und, da die brechung offiier vocale allen rumän. dialecten gemeinsam und folglich unter die vordia- lectischen lautveränderungen zu z^en ist, jedenfedls jünger ist als diese letztere. Die erste dieser erscheinungen besteht darin, dass sowohl der Moldauer als der Macedonier, in deren dialecten labialer cons. vor i in den entsprechenden mouillirten gutturalen übergeht (chylta, gyir, hyir, ym, nyle = schriffc- ruman. pfta, blr, fir, vin, mle), vor i aus e den ursprünglichen cons. bewahren, also tmpfng, hyerbfnte (=« schriftrumän. fier- bfnte), vinde, minte usw. sprechen. Als der dialectische wandel der labialen vor i vor sich ging, hatte eben e in lmp6nge noch nicht seine jüngste stufe erreicht, es lautete noch e, nicht i. — Die zweite erscheinung ist folgende: Im nordrumän. wird älteres e nach labialen in harter Stellung bekanntermassen durch guttural vertreten, und zwar in der Verbindung en durch 1: vinä Vena, vint ventus usw., im übrigen durch ä (bei Tiktin hat ä den Lautwert 9): fät feto, värs verso usw., während der Macedonier den palatal im ersteren falle als i, im letzteren als e bewahrt: vlna, vlntu, fStu, versu usw. Fragen wir, wie Vena im nordrumän. zu vlnä gelangt sei, ob über väna oder über vina, so lehrt uns die Wahrnehmung, dass i nach labialen nie gutturalisirt wird (vfn vinum, pfn pinus, mir miror, vipt victum usw.), dass wir die reihe vena, väna, vina aufzustellen — 16 — haben. Hieraus folgt aber mit notwendigkeit, dass bis zur absondenmg des macedonischen dialectes nach yenä mit e ge- sprochen wurde, da nur aus dieser form sich hier väna Tina» dort yfnä entwickelt haben kann. Was nun schliesslich die übrigen falle yon e, sowie alle fiUle yon ö und ä vor n und combinirtem m betrüBFt, so kennen auch die ältesten Schrift- denkmäler des rumän.^ sowie die mundarten hier nur den scharfen vocaL Nirgends sind formen, wie alena, cena, dente, atenge, lenge, oder gar pone, plänge usw. zu entdecken, noch bieten sich meines wissens irgend welche momente dar, aus denen sich ein schluss auf das chronologische Verhältnis von tind pun pling zu ISäga röagä ziehen Uesse.^* Miklosichf VocaL 11 28 nimmt für vlnä dieselbe entwick- lung an, wie Tiktin. Meyer-Lübke sagt ähnliches in seiner Roman, lautlehre § 106: „Vor nasalen, wo sonst e zu i wird, bewahren die alten texte in diesem falle noch e, s. § 94. Es hat also zunächst der labial den wandel von e zu i aufgehalten, dann aber im verein mit dem nasalen den Übergang zu i bewirkt.'^ Was zunächst die letzte bemerkung von Tiktin betrifft, dass keine formen wie cena, dente usw. in den alten texten zu entdecken seien, so steht sie in Widerspruch mit den that- sachen. Allerdings findet sich nach labialen häufiger e als nach dentalen und gutturalen, das ist natürlich; aber die an- zahl solcher Schreibungen ist klein im Verhältnis zu der masse der Schreibungen mit i, resp. ^ Von e nach dentalen und gutturalen will ich nur einige anfuhren: ^6H6 G.28. 93, 3 usw. Cuv. I 52. 1 53 usw. A^HI^H G. 9, 2. A^Hctie Cuv. U 57; weitere beispiele dafür in den von mir gegebenen belegstellen. IXes zeigt, dass man nicht zu viel wert auf die Schreibungen der alten texte legen darf, dass es nicht gut ist, sich allzusehr an den buchstaben anzuklammern. Auf derselben seite eines alten litterarischen denkmals finden sich oft die verschieden- sten Schreibungen eines und desselben Wortes, so zb. auf seite 129 und 130 der Cuv. 11 sind folgende formen zu lesen: iipciia» 4Lp6Ma, H^pema, HpHMa, 'BpeMHje. Beispiele von Schreibungen, — 17 — von denen man sdeher sag^n kann, dass sie biaeh sind, sind sh. ceffoce «s gä duse Cut. II 201; a^opa «> aduna Cut. II 202; HOJi^ nrnl^ G. 92. 175, 2 usw. Es wird doch niemand ba- hanpten wollen, dass in diesen Wörtern jemals o gesprochen worden sei, imd doch finden sich diese und andere oft in den alten texten. Man kann ja zuweilen im zweifei sein, was für «in laut es ist, den man fi^rechen hört, zb. in frasin, dessen letzter voc bald wie i, bald wie e, auch wie g klingt; so kann ein solcher laut mit recht verschieden geschrieben werden. Dass aber in der ausspräche der rumän. yocale ein ebenso grosses schwanken, ein solcher Wirrwarr geherrscht habe, wie er sich in der schriftlichen wiedergäbe der alten denkmaler darbietet, ist unmöglicL Es scheint, dass die einzelnen Schreiber von texten besondere zeichen bevorzugt haben; dass in einigen klöstem Schreibgewohnheiten aufkamen, die in andern nicht vorhanden waren. Einem einzelnen ist es aber unmöglich, bei sprachgeschichtUchen arbeiten diese schreib- gewohnheiten der einzelnen zu überblicken und auseinander zu halten; solange also noch mangel herrscht an brauchbaren kritischen ausgaben der alten Schriftdenkmäler, kann man sich noch nicht auf diese allein verlassen und sichere Schlüsse aus ihren Schreibungen ziehen. Vor allen dingen muss man die dialecte berücksichtigen, soweit es genaue aufzeichnungen davon giebt; diese bieten viel bessere hülfe bei der erforschung der geschichte der rumän. spräche. Tiktin behauptet femer, dass e noch bestanden hätte, als sich das ar. und das dr. sonderten, zb. in *vena. Dann sehe ich aber nicht ein, warum sich dieses *vena nicht zu *v$anä entwickelt hat, da doch die brechimg des e zu eä vor folgen- dem 9 eine gemeinrumän. erscheinung ist. Tiktin ist zu seiner annähme durch die obengenannten dialectischen besonderheiten gefuhrt worden. Die eine dr. war, dass altes i nach labialen nie gutturalisirt wird, während vena zu vlna wurde; die andere, dass i im moldauischen und ar. einen vorhergehenden labialen zum palatalen macht (yin, hyir, njie usw.), während er vori aus e bewahrt bleibt. Die labialen werden in den genannten Weigand, 8. Jahreaberioht. 2 — 18 — dialecten durch i =" lai I und ie ^^ lai ^ verändert; diese vo- cale i und i waren sehr geschlossen und übten auf fast alle vorhergehenden consonanten eine Wirkung aus, so auch auf die labialen. So gingen p f b v m im urruman. in pi, fi, bi, vi, mi über; diese blieben entweder (im dr. z. i), oder wurden zu II fi g 7 n (wie im ar. mold.); zb. fier, fier; Ser, pier; fierbu, fierb; yern, viermi; nelu, nueL Der Übergang der labial -in die palatalreihe ist zwar weit verbreitet, aber doch finden sich noch lab., zb. im Banat, in Oltenien, im mgL u. istr. Das ist dann doch ein zeichen, dass im urruman., d. h. vor der trennung in dialecte, die labiale noch bestanden haben und die palatale noch nicht ausgebildet waren; andern falls dürften labiale nirgends vorkommen. Ich meine, dass im urruman. die lab. in pi, fi, bi, vi, mi übergangen waren; diese blieben entweder, wie im Banat und in Oltenien teilweise, oder ent- wickelten sich nach der trennung weiter zu k, fi, ^ y, n. Da- neben kam es auch vor, dass i ausgestossen wurde, zb. im mgL: per, pert, zber; dr. vin = wein, vis usw.; das istr. ver- wandelte 1 z. i in I: klept, plerdu, lerme, mie (== miel). — Lat. vinum würde also im urruman. meiner ansieht nach geben: vün — so lautet es zum teil noch im Banat — wurde dann zb. im ar. > yin, in Oltenien aber vereinfachte es sich wieder zu vin, ebenso ir. vir und mgl. vin. Alles dies hinderte die labialen das folgende i, e in ^ 9 umzugestalten, wie es nach r zb. der fall ist (rlu, rld). Die er- weichung des r war in späterer zeit, wie im bulgarischen und serbischen, geschwunden und r konnte dann e, i in gedeckte kehllaute verwandeln; dies lässt sich beobachten an pärete von pariete über *päriete; morarilor von *morarii-lor (s. Gröber, Grundriss s. 446); rScens — *ri^ce — r^ce; röus — rieü >> räü. — Im gegensatz dazu war das aus e entstandene i naturgemäss zu- nächst offen und wirkte nicht auf die labialen, sondern diese auf das i. Heute sind vielleicht i = ursprünglichem i, und i = ursprünglichem e + nasal gleichlautend, das mag sein; dies hindert aber nicht, dass siB früher verschieden waren. Auf diese weise lässt sich leicht das e in den Schreibungen im- — 19 — penge, mente usw. der alten texte erklären, als wiedergäbe eines offenen i; und so losen sich die widerspräche ohne sdiwierigkeit, die sich bei ansetznng einer form venä bei der trennung der dialecte ergeben. Meine meinnng ist also: als sich die dialecte sonderten, war e vor n oder m + cons. schon in i übergegangen, und zwar schon vor der brechung des e zu ea. Dieses secundäre i war offener ab das ursprüngliche. Nach labialen, Zisch- lauten und r ging i im dr. und einem teüe des ar. später in f über, falls in der nächsten sübe a, 9, u folgte. Von einigen wurde das albanesische in diesem punkte mit dem rumän. verglichen. Aber im albanes. wird e unter andern umständen zu 9, als im rumän. Lai e und 8 werden im toskischen vor n und m zu 9, vor n -f- deni zuweilen zu ^* ^9^Sf S^S- ^^^^^ arena; &§ri, geg. freni firenum; fgmgrg, geg. femgng femina; grggnt, geg. argant argentuip; kuvgnt conventum; m^nt, geg. ment mentem; pfndg, geg. pendg penna; t^ndg, geg. tandg tenta; t^mbgla, geg, tombgli tempora; ^t gentem; Mint centum; print parentem. (s. Gröber, Grundriss s. 809). 2.) e vor n + voc. Während ^ in allen romanischen sprachen vor einfachem cons. meist zu le diphthongirt wurde, zeigt sich bei der Stel- lung des Q vor n in manchen dialecten Italiens und auf dem ganzen rumänischen Sprachgebiete die eigentümliche erschei- nung, dass ^ hier nur in bestimmten fallen diphthongirung erfahr. Wo sie eintrat, geschah sie schon frühe, daher ist das e von le vor n in i übergegangen und 1 zum teil verschwun- den; so zb. in bine <[ *biine < *biene <[ bjne. Doch hat i zum teil spuren hinterlassen, es palatalisirte vorhergehende conso- nanten, so ar. gine *biine; — dadurch lässt sich feststellen, dass es einst vorhanden war. Die diphthongirung des ^ zu ie konnte natürlich da am leichtesten geschehen, wo der ton am stärksten auflag, wo die 2* -- 20 ~ kraft der expiration nicht nodi far die herrorfaebimg folgender Silben aufgespart werden mnsste, also in zweisilbigen Worten. Und in der that sieht man, dass im romän. nur in zweisilbigen Wörtern der dem ursprünglichen ^ vorhergehende consonant palatalisirt wurde. So teile ich denn die Wörter, die hier in betracht kommen, in zwei gruppen: A.) zweisilbige, fi.) drei- und mehrsilbige. A.) Zweisilbige wörter. Es gehören hierher die wörter b^ne, g^na, und die starken formen des praesens der verben teuere und venire. Dr. Lai b^ne — bine=» wohl, gut: 6mie Cuv. 1 129. 130 eta 6H4pei€ Cuv. II 130. 6h4P6 G. *3, 3. Vor. 44/6. 131/3. 152/8. 6l4p€ Vor. 67/7. 89/4. ÖHpe Cuv. 11 59. 6Yp€ Seh. 33. Lai vjnio — vin, viü «= kommen: 1. sg. bIh) Vor. 19/12. BBHi» 0. 136, 2. 2. sg« BHHH G. 306. 3. sg. ind. bhh€ G. 14. 16 usw. Blfpe Vor. 145/5. snpe Cod. Seh. 67. 3. sg. oonj. ßl|.€ Vor. 75/5. G. 55 usw. bYe Vor. 45/12. 62/2. bh€G.31,2. buG.200,2. vie G. 39. 3. pL ind. bhhb G. 17, 1. BiLfp» Vor. 131, 6. B64pH) G. *6, 3. BHpö Vor. 2/14. 3. pL cj. sie G. 127, 2. 163, 2. 342, 2. BHH16 Cod. Seh. 103. Lat tjngo — ^In, ^ü = halten: 1. sg. i^üo G. 276. 324. üüa G. 94, 2. u^s^jo G. 241, 3. 2. sg. ^lH Gb. 78, 2. 3. sg. ind. uhh6 G. 364. b 8 usw. Cuv. I 52. 110. 124. irsne Gb. 199, 2. nxB€ Gb. 228, 3. 3. sg. cj. i^Hne G. 218, 3. lii^e Vor. 153, 13. mmle Cod. Seh. 100. ^l€ Cuv. I 41. mra Gb. 121. 1. pL mraeMB G. 24, 1, 2. pL i^HHei^ G. 111, 2. z^[4p€^H G. 9. Cuv. U 59. 3. pL ipo^ G. 50, 3. 126, 2. iWH Gb. 21, 2. 2. imper. i;hh€ Gb, 77, 2. inf. ^^.pi Cuv. II 59. — Vor. 87/8. unpi Cuv. II 58. Lat. conv^nio — cuvin «^ zukommen, gehören: 3. sg. ind. R8BHH6 G. 125. 164, 3 usw. 3. pl. K&BHHB G. 30, 2. 347, 3. 3. sg. ind. K8BH4.p€ Vor. 125/2. KSBHpe Cod. Seh. 95. Ar. Lat. bjne — gine = wohl Ar. 11 6, 7 usw. Lat vfuio — 1. sg. prs. yin = kommen 0. ^. 99. Ar. II 7, 4 usw. R. U. I 49. - Jl — Lat t^^ — 1. 8g. tsiii :«* halten Ar. U 334. igfgn Ax. II 334. T^avov Eav. 204. 2. sg. tsin Ar. II 22, 10 u^w. ts^n Ar. 11 63, 3 usw. T^g^pi] Dbjl 34. x^ivvri DaiL 12. 3. eg. ind. rC^ave D. 11, 6 usw. xC,qiVE Dan. 5. 3. sg. conj. tsing Ar. II 14, 7. 1. pL x^q^vifiov Dan. 52. 3. pL x^av D. 11,27. xC^avov D. 12,4. 2. sg. imper. tsine Ar. II 17, 15. Istr. Lafc. bjne — bire — wohl R U. I 20. 57. J.I 124. Lat vfnio — 1. sg. viru, vinü = kommen. R. TJ. I 50. 71. 2. sg. viri R. U. I 50. 71 nsw. 3. pL vinu. R. U. I 50. 71. Lat. t^n^ — 1. sg. tsinu = halten. tsir 2. sg. imper. tsire MgL Lat bjne — bini = wohl V. M. 14. 68. 71. Lat. vjnio — 1. sg. vln = kommen V. M. 19. 36 nsw. Lai t^nj^o — 2. sg. ts§ni = halten V. M. 9. 74. 78. Ans diesen beispielen ersieht man, dass in den drei Wörtern b^ne, T^io, ten^^o das ^ zu ie diphthongirt wnrde. Dieses ver- wandelte t in ts im rumän., dialectisch das y in y, b in ^ (g). Das neue e ging noch vor der trennung der dialecte in i ftber. Später wurde dieses i im dr. und ar. z. i nach ts zu 9, wenn u oder 9 in der zweiten silbe stand; in einem teile des ar. findet sich dafür 9. Im mgL hielt sich das 9 oder ^ nicht, sondern wurde zu 9 (ts^n). Den zweisilbigen stsünmbetonten formen von tenj^o stehen die von contenere, *cönteno gegenüber, wo t erhalten ist: K8HTHpi-B0H) Cod, Sch. 494. KOyHTHpÄpTi Vor. 34/6 7. KOyHTl- pn^c^ Vor. 157/7; ar. xovfiXiP^ Dan. 16. In diesen formen lag der ton nicht auf dem ^, dieses diphthongirte sich nicht zu |e und hatte so keine Wirkung auf das i — Im laufe der zeit trat zwischen den verschiedenen flexionsformen von t^n^o ausgleichungein, das ts verdrängte überall das t, daher ^ül, ^üt> Der Übergang des i in 9 (9) im ar. in ts^n (tsgn) Usst sich auch sonst belegen, fbr ursprüngUches 1: ts^tsile fär tsit- sUe, Avdz^ für avdzi usw. (Weigand, Olympo-Walachen s. 30 — 31 und Ar. II 348). Es ist also durchaus nicht nötig, für das ar. ts^n eine form tsen vorauszusetzen, da ursprüngliches i — 22 — aach zu 9 werden kann. — Wegen des mgL 9 = dr. ^ vgL man Weigand, Ylacho-Meglen, s. 10. Hier will ich noch zwei Wörter anfahren, die eine an- regelmässige entwicklung im rumän. erfehren haben: Lai g^na — dr. geanä = augenlid: ^ina Ob. 123, 3. Jß- H€ji€ Gb. 90, 3. b 169, 2; — ar. dz^anj Ar. 11 27, 5 = augen- braue, bergrücken. dzeanile 0. W. 27. dz^ang 0. W. 27. 113. Ar. II 43, 17; — istr. ian^ pL zane K U. I 32. 65.; — mgL pL zf ni = augenbrauen, V. M. 18. . Lai p^nna — dr. peanä = feder: jckRe 6b. 213. ^€hhi6 Ob. 111; — ar. p^ang, pL pj^anile Ar. II 120, 8. xeavgi Eav. 234; — istr. perj, pjna R U. I 38. per[u, per[i R. U. I 58. Warum in diesen beiden Wörtern alle dialecte brechung des e zu ea haben, ist nicht ersichtlich. Brechung ist überall vorhanden, denn mgL z^ni kommt von dzeane, und istr. per^ Pf na (richtiger pf rj) von *pearg. Das andere istr. wort per[u ist wohl nicht roman. Ursprungs, sondern das serbokroatische pero = feder. — Lai puma hätte über *p§na zu *ping *pjn9, wie Vena zu vin^ vlnä, werden müssen, wenn seine entwick- lung regelmassig gewesen wäre, und ebenso steht dzeang mit seiner , brechung im gegensatz zu bine, gine; ^e, pnä; vin^, v^n9. Auch wenn man, was eigentlich notwendig ist, penna unter die Wörter aufnimmt, bei denen e in geschlossener silbe steht, wie fervente ^ f erbinte, vendit >> vinde, vendat vindä, venter >• vintre eta (cf. s. 44), so sieht man auch da keinen Ausweg, denn alle Wörter zeigen in und keine Brechung. B.) Drei- und mehrsilbige Wörter. In diesen trat keine palatalisirung des dem ^n vorher- gehenden cons. ein, d. h. ^ wurde nicht zu zu ie diphthongiri Dr. Lai *tjnerus — tinär = jung: sg. TBHApB 0. 67. 230. Ti>H2^p 0. 134. TbHip 0. 131, 2. TBHxp 0. 306. TTbWhpai 0. 305, 3. TAiH'BpB Ob. 5, 3. b 27. T^nnbp Ob. 212. teh^bp 0. 35, 3. TXBTh^ 0. 252, 3. TÄTOp'B 0. 319, 2, ThWhi^i, Ob. 67. pL THnep* 0. 133, 3. — 23 - THHepHH 6. 169, 2. THHepH G. 276, 3. b 27 usw. THHepHJiopB G. 11, 2. 12, 3. mfpepüi Vor, 163;1. -rapepe Gb. 91, 3. Lai g^nerem — ginere = schwiegersoho: ^HHepe G. 12, 3. 45. 318. 9]iHep€ji6 G, 58, 2. Lai- Veneris (dies) — vineri = freiti^: BHHepi G. 88, 2. BHHcpH G. 21, 2. Cav. II 158. BHHepB G. 201. BiiH€p€ Gb. 67, 2. Blnepi G. 220. Be^pepi G. 9, 2. Be^pepHCH Vor. 95. Be^pep Vor. 82/13. 119/8. Bepep* G. 8. BepepY Vor. 3/8. 147/5. BcpHpH Vor. 116. 138/4. Benepa G. 100, 3. Cuv. 11 158. Lai Y^netas — ylnfit = bla«. • Ar. Lai *(^Derus — tiner = jung Ar. 11 95, 18. tinerft 0. W. 131. T^PWQi Dan. 50. Lai g^nerem — dzinere ==^ Schwiegersohn Ar. II 32, 14. VT^lvege Kay. 188. x^lwiga Dan. 35. Lai Vjneris (dies) — viniii= freitag Ar. 11 89, 6. ßlvviQqi Dan. 6. Lai Y^netos — Ylnetg = blau Ar. 11 4, 2. filpr/rkov Dan. 50. Istr. Lai *t§nenis — tirjr, fem. — rj, pl. — ri, fem. — re = jnng K U. I 48. 64. Lai gQner — dzinere = Schwiegersohn R. ü. I 30. Lai Veneris (dies) — Yireri= freitag RU. I 50. Lai YQnetos — virgt, — tj pL — tsj, — te = blauR.U.l50. MgL Lai g^ner — zfner = Schwiegersohn V. M. 18. Lai YQnetus — Yinet = blau V. M. 28. Bei Yenetus tritt im dr. der bekannte Übergang des i in f wegen des Yorhergehenden y ein; auffallig ist er bei tinär. Es lasst sich also folgende regel über die behandlung des Q Yor n + voc. aufstellen: Betontes ^ in zweisilbigen Wörtern diphthongirt zu ie, das so entstandene i Yerschmilzt mit dem Yorhergehenden cons. und palatalisirt diesen; das neue e geht später, aber inuner noch urrumänisch, in i über, ^n in drei- silbigen Wörtern diphthongirt nicht, sondern wird zu e xmd i, es lässt die Yorhergehenden cons. unberührt, Yerwandelt aber g >» d2 wie jedes e. Also auch hier zeigt sich, dass der Übergang Yon en 7> in früher als der Yon e >• ea war. - 24 — 3.) 6 vor n + ¥0C. in unbetonter Stellung. In diesem abschnitt sollen nur die beispiele behandelt werden, wo en nicht im anlaut stand; des od im anlaufe soll in einem besonderen abschnitte gedacht werden. A.) Vortoniges e vor n + voc a) Nach dent., gatt, 1 und n. Dr. Lat. aeniginatos — ruginat »= rostig. Lat '^'aeroginosus — roginos «= rostig: poy^Hpocax Vor. 142/11. Lai *cin(er)osia ^) — cenusä ^^ asche: ^euimrh G. 205, 2. 292, 2. ^eHOTiÄ 6. 246, 2. Lai "^gennculnm — genn(n)chia=knie: j^easKSO Cut. 1282. y6H&iäeji€ Gay. I 282. ^ensKe 6. 337, 2. ^easEKe 6. 351, 3^ i^ejfr fwäese Vor. 25/12. ^eJ^l^J^€Äe Vor. 23/11. Lai ^inyenenatas — lQTeninat= giftig: 4BeHHHaTB Qb. 98. Lai intenebricus — Intun^arec =» dunkel: ^jroyH^peKoyj G. *8,3. 4TöH*p€KB Cuv.1413. Q.*12. 4TöH6p€K Cuv.Il293. 4T84pipeK8 Guy. ü 59. ^TapipeKäJ Guy. Ü 59. ^BToptpcKoy Vor. 78/3. TOTApeKb Q. 229. Lai ^intenebricare (?) — tntunecat = dunkel (vb. intünec = dunkel werden, Yerdunkeln): ^.T^peKaTe Guy. U 15& ^ffrspe- KaT8 Guy. II 130. ^HTöpeKaopiH Guy. II 130. öBTtmeta^Tb ä. '*'12. Ar. Lai aeruginatus — rudzinat »a Yerrostet Ar. U 62^ 22. liai *cin(er)osia — täinu89= asche. Ar.II 118, 9. t^ivovcoa Dan. 23. r^givovöca KaY. 226. Lai ^genuculum — dzenukl u = knie Ar. II 123^ 15. dze- nukle pL 0. W. 114. vt^iPOVxXhov EaY. 190. vx^LvovxhXXs Dan. 7. Lat. ^iuYenenatus — inYerinat = betrübt 0. W. 116. 137. uYerinat Ar. U 43, 2. uYirinat Ar. II 68, 6. 1) Anmerk. d. heransgebers : Die ansetzung ist sehr kühn; clniB als n. wird cene, letztere form erhält das slav. snffiz-tifS; denn au 'Osia würde sich doch -oa^e entwickelt haben. - 25 - Lai *i]iteiiebricare (?) — ntoneki «» dunkel werden O. W. 134. Istr. Lat *genuculnin — z^rollklii «n knie B. U. I 66. ie- nifikC R. ü. 1 30. Lat *cinerosia — täeraS^ »» ascfae B. U. I 23« taerud^ R U. I 71. MgL Lai ^genuculnm — zennkliu «« knie V. M. IS. Lat ^cinerosia — töinuSp == asche V. M. 17. Lai ^invenenare — anverm9 = zornig werden V. M. 70. Die behandlnng des unbetonten e Tor n scheint, nach den vorstehenden beispielen zu urteilen, anders gewesen zu sein als die des betonten. So haben die beiden Wörter cenusS und < genuchltt fast auf dem ganzen gebiete e bewahri inveninat ruginos und ruginat scheinen zwar anzudeuten, dass e auch unbetont zu i wurde, aber bei diesen liegt wohl angleichung an venln und ruglnä vor. Wenn das ar. und mgL auch in t§i- nuSp und dzinuklu z. i i hat, so liegt das an der neigung dieser dialecte unbetontes e, auch ohne einwirkung eines folgenden n, in i übergehen zu lassen. Es ist also möglich, dass unbetontes e vor n + ▼oc nach deni, guti, 1 und n im urmminischen bewahrt blieb. Seltsam ist die entwicklung von ^intenebricus; wie ist im ruman. Intun^rec das u für altes e zu erklären? Weder das vorausgehende t, noch das folgende ea konnten diese Vertretung herbeiführen. Wahrscheinlich hat hier ein ähnliches wort mit ähnlicher bedeutung eingewirkt, vielleicht Intunecai Wegen des aus&Us von b in Intun^rec vergleiche man ^lubricosus-lurecos lunecos. — Ascoli, Yermischte skizzen s. 147, leitet Intunecat von *intenebricatus ab. Wenn man das thut, ist es doch meiiwürdig, dass es im prs. immer intünec << inten^rico und nie mtunj^ärec lautet, obwohl sich mänänc <; mandüco neben mäncä G. 24. BeHHTOi G. 43, 3. B€H€Tai G. 74, 3. Lai yenire — venirea = das kommen: scExpe G. 100, 2. B€HHp4 G. 48, 2. 73. 104, 3. Lat yenatus — yänat = die ji^d: B'BuaT G. 6. 247, 2. 353. B'LHaTB G. 12. Lat. minutus — mänunt märunt = klein: wh^ssre G. 70, 3. aM^BpaHTai Gb. 171, 3. Ar. Lai yenftus — yinit, part, Ar. 11 83, 10. yinitalni Ar. n 123, 6. Lai yenari — ayinare = jagd, beute Ar. 11 122, 12. dß^jpoQs Kay. 205. akuyinare = nachlau&piel 0. W. 26. 125. Ar. 11 130, 4. Lat. minutus — minut = klein, zart Gb. 280, 2. 3. MgL Lat. yenftus — yenitg,, part,-V. M. 40. Lai yenlsti — yeniä V. M. 71. Lai minutus — minuts pL Y. M. 27. Wie bei den beispielen unter a.), so scheint auch in dieser gruppe e geblieben zu sein. Im ar. steht jetzt dafür überall 1, oft auch im mgb minuts; im dr. wird es nach lab. in harter steUung zu 9: mänünt, yänat Das ar. ayinare, das stets i hat, ist wohl yon den stammbetonten formen: ayinu usw. beein- flusst worden. — 27 — B. Nachtoniges e vor n + voc. a) Nach dent, gatt, 1 und n. Dr. Lat grando, - dinis — grindine = hi^el: rpHHAHHe Gb, 26, 2. b 64, 3. Lai lens, - dis — lindinft = niss'e. Lai ordinäre — urdin = gehe regelmässig (z. B. in die schule), oypAB4p6 = besuchen G. *7. Vor. 63/5, Lai pecten — prepten(e) = kämm, mold. duepten; vb. nenren Gb. 11. Lat *platinu8 — paltin «^^ platane: najiTHH G. 356. 357. Lai machinari — macin = mahlen. Lai margo, — ginis — margine = rand, ufer, grenze: Mapyime Cod. Seh. 515. G. 18. 73, 2. 97, 3 usw. nap^iiHH Cuv. I 413. Map^Hpe Vor. 85/1. 90/10. Haptene Gb. 71, 3. 90, 3. pL Map^iHHJop G. 314. napH^pH Vor. 95/3. Map^HpH Vor. 94/5. Lai sarcina — sdrcinä = bürde: cap^HHi G. 2. Guy. II 427. capqHHa G. 285, 3. capqnpa Vor. 25/3. pL capqHH€ G. 1. Cuv. II 427. Ar. Lai grando, - dinis — grindinä = hagel Ath. 58. yxQawxiVB Kav. 235. xQavxiwea Dan« 28. Lai ordo, — dinis — urdin = befehl, besuche Ar. 11 1 19, 33. 0. W. 33. vb. urdinu Boj. 133. ovQxiwa Dan. 18. Lai pecten — ILaptine = kanun Ar. II 126, 7. xiaxxivB Kav. 205. keptine Ar. II 45, 5. xixxivB Dan. 32. Lai machinari — liarC^BVOV =^ mahlen ICav. 183. nax^iva Dan. 39. Lat. lens, — dis — linding =» nisse, ei der laus. Lai margo, — gim's — mardzine = grenze Ar. II 95, 61. Mostre 22. (laQt^BVB Kav. 183. fiagr^tiVB Dan. 14. Istr. Lai lens, — dis — lindir^ — ra = nisse R U. I 68. Lai ordo, — dinis — urdin *= befehl J. I 134. (vb. urdi- nesk, — n|i, — n|it B. U. I 57. J. 1 134. 144.) Lai pecten — tsaptir =» kämm R. ü. I 60. Lai machinari — matsin =^ mahlen B. U. I 34. 59. — 28 — Lat. sarcina — sartSun^ = last R. ü. I 43. MgL Lat ordo, — diniÄ — urdini »« reihe V. M. 49. Lai pecten — kiaptme = kämm V. M; 16. Lai machinari — matsini ) vi tt ^i^ ^n. . . " > = mahlen V. M. 59. matsi]i9 ) Lat m8rgo,-giiufl-mardzmi\ ^^^^jj^ ^ j^ ^g marzuu j Wie beim Tortonigen e vor n + voc, so hensdbt auch hier ein schwanken zwischen e nnd i; doch mnss in früherer zeit wohl e in der nachtonsilbe gestanden haben, wie das ar. Maptine zeigt Die neigong, e in i übergehen zu lassen, wird aber schon bestanden haben, ehe die dialecte sich sonderten^ und sie ist dann entschiedener henrorgetreten. i ist jetzt fast allgemein vorhanden, nur nach ts, dz kommt e im ar. noch vereinzelt vor: matsenü, mardzene, worin e als offenes i anf- zofisussen ist, imd im dr. piepten. Dr. paltin hat nach Gihac in anlehnnng an carpin, finasin und ähnliche pflanzennamen die ursprüngliche endung — änus mit — Inus vertauscht Die directe herkunfl; von urdin aus dem lat ist mehrf&ch angezweifelt worden, man dachte an slavische Überlieferung. Schon im vulgärlat finden sich formen mit u, an das man sich stiess: Schuchardt führt folgende an: ürdine IE 22. 121, ürden 111205, ürdenändumll 121. Im churw. lautet es norden, wal- dens. urdine, in Alessandria urdin; tosk. ovqöbqi vb., geg. ovq^ devlfti. Deshalb meine ich, dass es schon mit u aus dem lat übernommen wurde, oder dass urdin aus dem albanes. ent- lehnt ward. An das albanes. urdgr= befehle schliesst sich das rumän. wort hinsichtlich der bedeutung eng an; und so kommt es mir fast wahrscheinlicher vor, dass es dem alban. entnommen ist^). 1) Anmerk. d. heraosg.: Das n kann auch dnrch stammesausgleich ans unbetonter silbe stammen, wo es regelrecht ist; of. mörsico >> miiika nach mui^käre. Die bedentang allerdings weist auf das alban hin. — 29 — b) Nach lab., r und s. Dr. Lat asinus — asin, asän °h> esel: acrbH Gb. 63, 3. b 64. ac6Hai&H Guy. II 486. acHHan» G. 33. 65, 3. acHHB 6. 36. 63, 3. aasRH G. 136, 3. acHHA G. 232, 3. acma G. 233. Lai frazinus — frasin ^) -« esche: 4)paeeHai G. 356, 3. Lai galbinus — galben, galb&n — gelb: sg. rai66HL G.95, 3. 258. raji6jLH Guy. 1 216. rai6%Ha Cqy. 1 216. pL raxtfenH Cuy. 1 216. G. 75, 2. raiÖHHH Gb. 20. raiöene Guy. I 52. Lai *fömin(6)tLs — famen »= enimch: <|^aM€H8Ji Guy. 1 279. Lai geminus — geamen, geaman = zwilling: sg. ^av&H G. 187, 2. TßwhuöÄsa Gb. 165, 2. 9%m€hh G. 59. Lai homines — oamem «>■ menschen: cdm6H€ Guy. 152. 153. coMCHH Guy. I 102. 132. coaMeHH Guy. I 73. 124. G. 1. 2. usw. coaMenie G. *1, 3. coaMejpH Guy. II 59. oaMeiipTH Vor. 104/3. oaM64.pBj[opi> G. *4, 2. oaHe^psjiops Vor. 47/4 usw. coaMef pn- jopö Cod. Seh. 30. oaMepH Vor. 19/7. 35/6 usw. God. Seh. 25. oaMepiH Vor. 146/12. 147/3 usw. (Dw^hee Guy. I 175. coaMH- HHJcop G. 16, 2. eoaBfHHHJopB God. Seh. 499. G. 8. Lai neminem — nimene = niemand: HCMeHE G. 1. 59, 2. HHireHe G. *5, 2. 171, 3 usw. HEMen* G. ^8, 2. 69, 2. hhmchh Gb. 257, 2. HHMenaie Guy. 1 114. HHMefpe Vor. 124, 7. hhmc- ipjüLi G. 40, 2. Guy. II 108. hhhhhh G. 204, 2. b 1, 3. hhmi^- pHje Vor. 112/9. Lai *nemin + ui — nünänui =^ niemandem: rnnthnsn G. 171, 3. 204,2. HCBTBHöH G. 159,2. neirepsH G. 230, 2. 245,3. Vor. 53/5. HEMipaA Gb. 11, 2. hhitlpöh O. 174. 177, 3. HHirbpöt G. 198, 2. Lai Seminare — «seamin, seamän = säen: caiiLEi» G. *8, 2. ccMBHB G. 4. caM'BHA G. 109. 128. cairBH^ G. 316, 3. ceM^HiFi G. 15. 17. cf^whwh G. 17, 2. cimp-B Vor. 126/14. c*m€hh G. *13, 3. caH6H6 Gb. 157, 2. caHBHE Gb. 26, 3. Lai cärpinus — carpin, carpän «=* weissbuche. 1) Anmerk. d. heransg.: frapsfn neben fraätn und selbst frakshi sind die formen des Banats. — 30 — Lai pepo, — *pmi8 — pepene = Zuckermelone: ninene Cuv. I 296. Lat. ^scalpinare — scarpin = kratzen Gb. 317. mold. scar- chin Gb. 121. Lai tempinare — timpin =: zusammentreffen: Tx^imps Vor. 99/14. THMOHHÄ Cuv. 11 84. Ar. Lai frazinus — firapsin = Esche. Lai galbinus — galben u. galbin = gelb. yxaXxePov Kav. 201. Lai femin(e)us — freamen = weiblich d'fjauBvov Kav. 196. iHamenu 0. W. 48. Lai geminus — dzeamin = zwilling. Lai homines — oamini «= menschen 0. W. 68. oa/uppfj Dan. 10. ovdfiTjppTi D. 11 21. ovdiirjpp^ D. IX 25. X 16. ova- (ifjpXXfi D. ni 23 usw. Lai pepo — *inis — peäpine == melone 0. W. 27. 123. XBOJuiPe Eav. 217. xixBPPi Dan. 11. Lai ^scalpinare — öxaQxipov = kratzen Kav. 214. Lai Seminare — Ceafiipov = säen Kav. 225. öia/isppa Dan. 4. Istr. Lai asinus — asir und oasir (sa^sir) = esel R. ü. I 19. 67. gsir, pl. gsiri J. I 150. Lai fraxinus — firasir, pL frasiri = esche R. U. I 29. Lai galbinus — gabir == gelb R. U. I 29. Lai homines — omir = menschen R. U. I 37. J. I 138. 152. omiri (m. ari) J. I 136. 150. Lai Seminare — semir = säen R. U. I 45. 69. MgL Lai .fraxinus — fr'asin = esche V. M. 17. Lai gal- binus — galbin = gelb V. M. 28. Lai femin(e)us — f^mini = weiblich V. M. 8. Lai homines — Qamini = menschen V. M. 78. paminili V. M. 25. 77. Wie bei den beispielen unter a.),. zeigt sich auch hier ein schwanken zwischen 9, e und i, das im dr. noch stärker hervortritt. Im istr. und mgL steht, wie bei a.), für das un- betonte e immer i, im ar. herrscht es vor. Im neurumänischen scheint es für das nachtonige e vor n ein gesetz der vocal- harmonie zu geben, wie im ungarischen; nur wirkt es im rumän. — 31 — vorwärts, nach dem anfange des Wortes (gewöhnlich in in- dogermanischen sprachen), nicht rückwärts, d. h. nach dem wortende, wie in den uralaltaischen: nach lab., s und r wird das ursprüngliche e in harter Stellung zu 9 oder ]}, in weicher bleibt es oder wird zu i; doch scheinen viele dialek- tische Abweichungen vorzukonmien. An diese beispiele möchte ich noch ein wort anschliessen, das gewöhnlich satzunbetont ist: pänä. Lai paene — dr.pänä, pän = bis, ungefähr: n^n G. 179, 3. 180, 2 usw. iThp Gb. 120. ttliue. G. *15,2. 2. 4 usw. n^p'B Vor. 50/8. 70/12 usw. uÄfp-L G. *2, 2. *3, 2 usw. irtp^ G. *5, 2 usw. n&p'B Cod. Seh. 13. n&p^ Cod. Seh. 8; — ar. pän 0. W. 85. 115 usw. p9n, p^n Ar. 11 327. xav Dan. 9. 14. 52. xap D. I 16. 18. m 4. 15. xavov Dan. 8. Boj. 119. 123. D. 11, 1. pänä 0. W. 85. 119 usw. P9n9, f^xig Ar. 11 327; — istr. pir la J. 1 144. Gb. 283, 3. b 284. pirj R U. L J. I 126; — mgL pjn la V. M. 35. Hier wechselt im ar. und dr. 9 mit 9; im istr. ist i = dr. 9 geblieben, im mgl. wurde ]} zu 9. Das eintreten von 9 oder 9 richtet sich danach, ob dieses wort mehr oder weniger betont ist Gerade die istrische form erweist mit Sicherheit die von Weigand, Oljmpo-Walachen, s. 85, gegebene etjmologie. ni. e vor m + cons. Gkmz anders als die behandlung des e vor m + yoc. ist die des e Yor m + cons., vor diesen geht es, wie vor n, in i über, was im folgenden sich zeigen wird. — Diese Verschieden- heit der behandlung liegt wohl daran, dass vor folgendem verschlusslaut der nasale Charakter des m mehr hervortritt, während bei folgendem vocal das m mehr labialer cons. ist und deshalb keine Wirkung auf den vorhergehenden vocal hat (s. Mejer-Lübke, Roman, lautlehre § 390). Schon im Vulgärlatein finden sich spuren des Übergangs von e in dieser Stellung zu i; Schuchardt giebt folgende formen an: timporibus, timpus I 341; fruminto, estruminto I 354; re- dimptorem, timptationis ÜI 129 usw. Auf itaL gebiete ist diese — 32 — exBcheinxuig sehr veibreitet, wie schon angedeatet wurde; in Fiorenznla d'Arda sagt man timp, in Bologna teimp usw. (s. Me7er^Lübk6,Bontan.lautlehre § 94 — 99); inFriaoltimpf timpli, simprL — Im ninum. ist dieser übei^^ang Ton e za i allgemein; in einigen föUen hat sich i allerdings nicht eihalten, sondern weiter entwickelt Eine scheidnng zwischen ursprünglichen ^ und e soll hier nicht dorchgeföhrt werden, da sie ohne belang sein wurde. Die behwdlung Yon ursprünglichem ^ und e ist hier ganz dieselbe im roman. ^ war wohl schon früh zu geschlossnem e geworden. a.) Nach 1 und dent D r. Lai lingua, *lengQa — limbä «» zunge, spräche: jdotlx G. 15, 3 usw. Lai limpidus — limpede "-« hell, klar: mne^e G. 19, 3. 257, 2. 359, 3. Lai tempus — timp »= zeit: temqs Guy. I 216 usw. pL THMn8p€ G. 240, 3. Lai tempora — ttmplfi *» die schlafe. Lai ^temporäre — ttmplülnttmpluas^geschehen, zustossen: TBMIUL& 6. 58, 3. 121, 3. ThunjTh G. 69. Thinue G. 235, 3. ^tlmiij:;^. Lai 'Hempinare (?) — timpin Intimpin «« zusammentreffen: TB^nnpö Vor. 99/14. thiihhä Cuv. II 84. A r. Lai lingua — limbä ^ zunge 0. W. 42. Lai limpidus — limbit = klar Ar. II 103, 3. Istr. Lai Ungua — limb^, pL limbe «» zunge R. ü. I 33. 58. 65. MgL Lai tempus — timp, pLtimpuri = zeit V.M. 24. 48. e vor m + cons. wurde also zu i in allen dialecten. Ab- weichend hat das dr. verb tlmplu intfmplu, sowie das subst. tfmplä ^ statt i; ebenso das verb. stimpär **= beruhigen, von dem ich noch zwei formen anfahren will Lat. *eitemporare ■— stimpär: cTÄMuepe Gb. 157, 3. ctäm- inp'L Gb. 237, 2. Bei tfmplu, timplä müssten etwa die folgenden labialen consonanten mp + 1 einen einfluss ausgeübt habm, wie — 33 — bei umblu, umplu usw., bei welchen allerdings noch andere um- stände mitwirkten. — Bei sttmpär könnte man an eine einwir- kung des vorausgehenden s denken, wie bei exstinguo — stlng. Zu tlmplä (schlafe) vgl. it. tempia, prov. templa, afr. temple. Das ar. limbit — limpidus weist Wechsel der tenuis p zu b nach griechischem vorbilde auf und Verhärtung der media d im auslaut zu t. b.) Nach r und lab. Dr. Lat. fimbria >> *frembia — frimbie, fringhie^^franze: (j)pHHriA Cuv. I 281. (j)pÄHrH Gh. 11, 3. Lat. *strinctus> *stremptu — strlmt = eng: CTpaLXTb 6b. 152, 2. crp-LMTÄ 6. 285, 2. crp'BMre Q. 313, 2. Ar. Lat. *pinxit — pimpse = stechen Ar. II 23, 4 (aus praes. mpingu). Lat. *strinxit — strgmpäu = enger machen Ar. II 330 (aus praes. strjngu). Lai *strinctus — strimte = eng Gb. 266, 3. örglfirov Kav. 226. OTQifiJtTov Dan. 27. 32. ötQifiJtrov Dan. 45. strymtu. Istr. Lat. *strinctus — strint, pLstrints = eng RU.I 46. 60. fem. strimtg, strimta J. I 152. Mgl. Lat. *strinctus — strimt = eng V. M. 18. 40. In dieser gruppe erscheint auch i für altes e durchgeführt Das neue i ist in harter Stellung im dr. und dem nördlichen und mittlem teile des ar. zu ^ geworden wegen des voraus- gehenden lab. oder r (s. Ar. II 348). IV. e Yor n + cons. Schon im vulgärlat. scheint die neigung vorhanden ge- wesen zu sein, e vor n + cons. dem i zu nähern und f ge- schlossen zu sprechen, wie zahlreiche beispiele aus inschriften zeigen. Aus Schuchardt entnehme ich folgende: mins I 349; parintes I 353; vintis I 355; minses, consinsus, sinsit III 131; parintibus, sintintiam III 132; vindere, vinderet III 130; vindere, Weigand, 8. Jahresbericht. 3 — 34 — vindat, vindedi I 343 usw. — Im toskanischen zeigt sich i für e vor n + c, g: cingo, fingo, lingua, qoinci, comincia (Gröber, Grundriss 1 503); e far ^ : mente, tormento, antenna usw. (Näheres in Mejer-Lübke's ItaL grammatik § 69 — 74 und Roman, laut- lehre § 94 — 99). Im friauL ist i sehr verbreitet für ^ und e: mint, dint, lint, ariint, ferbint, conosintse, contindi, spindi, pa- rint usw. (s. Gärtner, Rätorom. grammatik s. 42 — 46 und 187; Gröber, Grundrisss. 475). Wie im vorigen abschnitte, so soll auch hier altes ^ nicht gesondert vom ursprünglichen e untersucht werden, da sie gleich behandelt werden. — Die beispiele stelle ich in gruppen nach dem vorausgehenden cons. oder voc zusanmien; en im anlaut wird in abschnitt V. betrachtet werden. A. e vor n + cons. nach voc. und cons., die folgendes e nicht verändern. 1. Nach voc. in der endung entia. Dr. Lat. *fientia — fiin^a = wesen: (J)1HH^'L G. 164, 1, 3. 294 usw. Lat scientia — stiintä = wissen: mmm^Ä G. 155. ii^iHmrB G. 280. 293, 3. miHmJa G. 346. mim^e Gb. 155, 2. n^iHHiXHJop G. 360. Lat. cognoscientia — cunostiinta = bewusstsein: köhoii^lh- Hu-L G. 76, 2. 146, 2. Lat. *inscientia — instiin^ä = nachricht, belehrung: vb. 4JII^HHH^'L Gb. 126, 3. 4.Hmimm6-3e Gb. 75, 2. ^Hii^iHHit'Bp'B Gb. 85, 2. Lat. convenientia — cuviinta = anstand: KoyBHimi^ Cod. Seh. 19 usw. 2. Nach 1 und n. Dr. Lat. lingere — ling = lecken: Jiraye G. 157. 367, 2. JHHFL Gb. 98, 3. Lat. lingula — lingurä = löffel. Lat ningere — uinge = schneien. Lat. lens, - dis — lindina = nisse. - 35 — Lat lens, - tis — linte = linse: jniHTe 6. 356, 2. b 97, 3. Lat. famulentus — flamlnd = hungrig: ({)jn&MAHAL G. 19, 2. ({)jrBM^HA'L 6. 18, 3. (j)jrLM'BHÄoy 6. 181, 3. (J)jlmbh3ih 6. *8, 3. (j)J'BMÄH31H 6. 19,2. ({)JrAMiELH31H G. 18,2. (j)jrBM'BH3HJI0p G. 84,3. ^Ä'hM^n^x.n G. 250, 2. (j)jrBM'B4jBiH Cuv. 11 56. (J)tbm'lhjbh Cod. Seh. 523. (j)J^MÄHÄe Chiv. I 414. (j)jrBM'LHÄi> Chiv. 414. Ar. Lat. lingere — Xlyxov (lifiga) = lecken Kav. 189. Lai lingula — lifigurg = löflfel Ar. 11 127, 9. ling(u)rä 0. W. 36. Xlyxovga Dan. 34. Uvyxovga Kav. 204. Lat lens, - tis — XlvxB = linse Kav. 232. Xvvrs Dan. 10. Istr. Lai lingere — lifig, lins, lindze = lecken R U. I 33. Lai lingula — lifigurj , pL lifigure = löflfel R. U. I 33. 55. Lat. lens, - dis — lindirj, pL lindire = nisse R U. I 68. Lai famulentus — flamund hlamund hlam^d (?), pL hla- menzi hlamunzi = hungrig R U. I 29. Mgl. Lai famulentus — fl9munt= hungrig V. M. 28. pl. flg- munts V. M. 67. Das dr. lunter = kahn: JöHTpi Gb. 120. Joy^^HTpA Vor. 91/8 gehört nicht hierher, es konmit nicht von Unter, sondern von dem volkstümlicheren lunter = nachen. Das wort famulentus hat im rumän. Umstellung des 1 und m erfahren: "^flamentus und ist an die participien (gerundien) auf -^ndu angeglichen worden, weshalb das auslautende t durch d ersetzt wurde. ^ hat sich lautlich korrekt aus i in harter Stellung entwickelt, während der plur., bei dem i folgt, auch i zeigt. Die gerundialendung ist im dr. bei der L IL u. lU. und meist auch bei der IV. verbalclasse - ^d, also gleich der gerundialendung der verben auf - are; sie ist, wie in den alten lombardischen mundarten (s. d'Ovidio u. W. Meyer in Gröber s Grundriss I 559), aus der I. in die andern classen eingedrungen. Die andern ursprünglichen endungen - endu, - iendu sind meist verdrängt; ihr verschwinden wurde dadurch begünstigt, dass das aus ihnen hervorgehende - ind sowie so nach lab., Zischlauten und r in - jnd verwandelt wurde. Anderseits lässt sich bei einigen verben der I. IL und IIL beobachten, — So- dass sie die endung - ind neugebildet haben, wenn sie im Stamme auf i auslauteten, so stund trotz stiut, fiind, taiind, scriind etc. — Bei den Aromunen soll das gerundium nach Gaster, Chrest. roum. CXXXVII — GXL, bei den verschie- denen classen der werben noch verschiedene vocale haben: calcändalui, tacundalui, arupsendalui , avdzindalui. Miklosich II 53 fahrt einige gerundien auf indü an: avdzindalui, ciudin- dalui, mutrindalui, pedepsindalui, cärtindalul, durnindalm. In den Ar. II haben ich nur folgende formen entdecken können: afl^ndalui 121, 8; Fufk^ndalui 123, i; avundalui 125, 6; vidz^- dalui 113, 10. 119, 21; vidzundalui 124, 2. 126, 9; sedzjndalui. Ein Aromune sagte mir, dass die formen, die Gaster anfuhrt, in Avdhela (Zentrum) nicht in gebrauch wären, bei ihnen lauteten sie k^Ik^nda kplkundalui, tpk^nda tpk^ndalui, am- punda arup^ndalui, avdz^nda avdzindalui. Die Verba auf — üi haben neben ^ndalui auch - ündalui: trikündalui vidzundalui. 3. Nach dent Dr. Lat. attingere — ating = berühren, treflFen: dmsBipii G. 293, 3. aTHHyc G. 210. aranrÄ G. 58. aTHnn G. 108. 207, 2. aTHHce G. 115. Lat. intingere — Inting = eintunken: 4thhc G. 331, 3. Lat. exstinguere — sting = auslöschen: ctlhqh Gb. 48. CTBHÄUiH Gb. 196, 3. cTLffife G. 141, 2. 142. cxHnye G. 184, 3. 204. 313. CThBTh Gb. 180, 2. cthufä G. 58, 3. Cuv. I 411. CTÄfHrÄ Cuv.I 411. CTHHr G. 99, 2. crLHCoy G. 182, 2. ctähc G.69. CTHHCb G. 204. 321, 3 usw. crn^ce Cuv. II 84. CTiupepea Gb. 25, 2. CTÄH^epe G. 199, 3. cTÄH^Ape G. 200, 3. Lat potentia — putinta = macht: nöTira;^ G. 219, 3. 296. 339, 2 usw. Lat. tendere — tind = ausbreiten: thiiac- G. 273, 3. 313usw. 4THHÄ6 G. 36, 2. Ti^ce Vor. 15/12. xmice G. 15, 2. 64, 3. th^- cipA G. 49, 3. TH^^ceiüH Vor. 73/5—6. thhc8 G. 101, 3. 189, 3* 4THHCI, G. 267, 2. inf. rnj^e Vor. 91.9—10. Lat *tenda — tindä = vorhof, hausflur: THHAa G. 173. THHA€J[6 G. *6. Vor. 56/13. thhshh G. 172, 3. rnmujLe Gb. 12. — 37 — Lat credentia — credinta = glauben: KpeALfHipi 6. *7, 2. Vor. 115/4 usw. KpeÄH4i^a Vor. 139/7. 151/4—5. KpcAi+Hi^eeH Vor. 134/12. 140/7. 168/8. KpiAHHiq, G. 142. KpeAHHm. Cuv.1 146. KpeÄiHi;^ Cod. Seh. 95. kphähhi;'b 6. 43, 3. 87. kredinciej G. 124. kredenca G. 226, 2. Kp6Ä€Hi|^ G. 75. Cuv. I 233. kphächi^x G. 207. Lat. dens, - tis — dinte ^- zahn: äihi^ih Cod. Seh. 105. 494. ÄHHUiH Cod. Seh. 7. G. 10, 2. 15, 3 usw. äh4J^ih G. 81, 3. Aem^ie Cuv. II 57. ä^hi;*« G. 9, 2. Ar. Lat. exstinguere — astifigu =^ auslöschen Ar. U 330. dörlvyxov Kay. 223. stindzi Ar. II 114, 15. Lat. tendere — tindu = ausspannen 0. W. 58. 125. imper. tinde Ar. II 20, 1. pt. pf, tins 0. W. 121. Ar. II 332. aor. tinäu Ar. n 332. (tes 0. W. 58.). Lat. *tenda — tentg = zeit, teppieh. xivvra Kav. 229. Lat. dens, - tis — dinte = zahn 0. W. 28. Ar. II 29, 12. TvvxB Dan. 16. pl. xlvxC^t] Dan. 42. dintsg Ar. U 29, 12. vxlv- x^aXhj D. 14, 5. Istr. Lat. exstinguere — stifig, stins, stindze = auslöschen R. U. L Lat. dens, - tis — dinte, pL dinte ^ = zahn R. U. I dintu, pl. dintsi dint / 27. 65. Mgl. Lat, exstinguere — stingp = auslöschen V. M. 75. aor. stins V. M. 39. 2. sg. prs. stins V. M. 75. Lat. dens, - tis — pl. dintsili = zahn V. M. 65. Bei exsiinguo — dr. stlng geht dem i ein t vorher, des- halb sollte man erwarten, dass auch im dr. i aus e bliebe; aber s scheint hier seine Wirkung über das t hinaus aus- gedehnt und ^ aus i gemacht zu haben, wie bei *extempo- rare — stimpär. Dr. tindä stammt nach Miklosich und Cihac nicht direct aus dem lat., sondern wurde dem rumän. durch das griech. vermittelt, "^tenta ist neugriech. xivxa = tenda; alban. t§nd§ tandg; altbulgar. reuTa zeit, serbokroat. tenda geländer; itaL catalan. ptg. prov. tenda Vorhang, zeit; span. tienda; frz. tente — "^tendita. Cihac und Miklosich haben sich wohl an das d im — 38 - Tumän. gestossen; d ist in allen andern roman. sprachen vor- handen, deshalb muss man, wie Körting 8095, annehmen, dass nicht "^tenta, sondern tenda als verbalsubst. aus tendere an- zusetzen ist Das ar. tent^ scheint das bulgar. tehtb zu sein; die form xsvvxa bei Kav. würde dem neugriech. rivxa ent- sprecheo. 4. Nach gutt. Dr. Lat. argentum — argint = silber: ap^HHTö Cuv. 1 156. 216. Cod. Seh. 32. Vor. 23/13. 142/11. ap^HHToy Vor. 7/1. 8/3. ap9öHTö Cuv. I 216. Lat. gens, - tis — gintu, ginte == menge, volksstamm: ^hhtö Cod. Seh. 26. Cuv. 11 381. ^hhtöj Vor. 30/7. Cuv. 11 484. Lat. incingere — incing = umgeben, umgürten: ^.^HH^e 6b. 158. .}.'iHHri> 6b. 51, 3. ^.^hh^gi^h 6. 267, 2. ^.^H^HyeuS Vor. s. 203. aor. ^.^iHCcmH Cod. Seh. 86. .f ^mncept 6. 250. pt. pf. 4^irac 6b. 18, 2. ^.iHHce Cod. Seh. 50. ^.^HmnH 6. 331, 3. Lat. quinque — cinci = fünf: ^hh^g Cuv. I 170. ^hh^I 6. 6. 31. 42 usw. tii^^qn Vor. 15/7. ^ij^^k 6.*6. Vor. 56;i4— 57/1. ^i4.H^H Vor. 6/14. Lat. descendere — desting = heraussteigen (veraltet): ä^- mHHye Cod. Seh. 18. Cuv. U 382. Äeiipnr'B 6. 14, 3. Äemi^n 6. *4, 3. Vor. 49/2—3. ÄcmmrÄ Cuv. II 382. Aeva^vs Cod. Seif. 67. 80. 81. aor. AeiUHHCc- 6. *10, 3. Cuv. 11 198. 382. Aemi- 4.ce Vor. 16/9. 27/1. 156/2. Ae^i^Hce Vor. 65/14. Aemn^^ce Cuv. 11 195. 198. Aem^YLQeMoj Vor. 84/5, AemKncep-L 6. *6. Vor. 57/1. Aem'iHcep'L Vor. 68/6. pt. pf. Ae]s\\j^coY Vor. 113/5. Ä€mHHC'B(Ä) Cuv. U 382. Lat. incendere — Incind = anzünden: 4.h^hh3 Cuv. I 285. 4'mHÄ6 Cod. Seh. 25. ^ii^HHAe Cod. Seh. 75. ^n^HHAepe Cuv. I 285. 4^HApe Vor. 160/4. Lat. placenta — pläcinta = kuchen: hj'lihhtb 6b. 43 nji'L^HHTejie 6. 352. Ar. Lat. gens, - tis — ginto == volk Boj. 132. yxlvvxa Kav. 193. 206. xlvra Dan. 10. — 39 - = zwanzig 0. W. 74. Lat viginti — yiyints yinyitsi yingits yiiigits Ar. II 127, 30. yn^ynx^q- D. 13, 5. ylvytxt, Dan. 51. ylyytxt, Dan. 43. ylyytttt Kav. 193. Lai cingere — x^LfKov = umgürten Kav. 195. Lat. quinque — tsintsi = fünf 0. W. 74. x^tjpx^i] D. 11, 23 usw. Istr. Lat. argentum — ardzint = silber (in Jejüne) R U. I 19 Lat. quinque — t§intsi = fönf R. U. I 24. tsints R U. 1 74. tsintsele R. U. I 24. Mgl. Lat. argentum — arzint = silber V. M. 48. Lat. quinque — tsints = fünf V. M. 28. 66. Das ar. gintp stammt nicht direct aus dem lat., sondern aus dem alban., wo es tosL gint-di, geg. ginde lautet. Bemerkenswert ist auch das ar. yifigits, dessen entwick- lung unregelmässig ist. Man erwartete ein *yidzints röp Vor. 121/13—14. cbHTöp G. 132, 2. CLHröp G. 78, 3. 105. 352. c^nröp G. 147, 2. 150, 3 usw. Lat. sint — sint = ich bin, sie sind: a.) Lsg. ci'MToy G. 138, 2. CHHTö Cuv. 1 129. chhtb G. 139, 2. cähtl G. 324. b 17. c&HT G. 293. cBHTö G. 4. ctHTB G. 33. CLHTö Gb. 57, 2, 3. Vor. 28/4. 39/5 usw. cbhtl G. 16, 2. 21, 3. 40. cbht G. 44, 2. CT,MT G. 108, 3. c'B^.HTö Cuv. I 95. — 3. pL simpt G. 226. 227. CHMToy G. 45, 3 usw. chhtö Cuv. II 369. 428. cihtö G. 2, 2 usw. C4.HT G. 215, 2. CÄHToy Vor. 29/14. cähtb G. 82, 2. cbhti. G. 29, 3. 32, 2. clhtb G. 95. clht G. 99. 112, 3. CLMToy G. 180, 3. Vor. 1/4. c-BHTö Cod. Seh. 25. Cuv. I 175. II 370. usw. Vor. 13/2 usw. CBMTL G. 35, 2 usw. cbhti, G. 25, 2. 42, 2. cbhtb G. 16. eLHT G. 87. 129. Lai sentire — sim^ = empfinden: a.) 1. sg. prs. CHmts G. 5, 2. — 3.pl. CHMToy G. 50. CHM^lIO G. 81, 3. b.) chmte G. 338, 3. c;rmt6 Gb. 90, 3. chmi^g G. 298, 2. Lat stringere — strlng= drehen, winden: a.) 3. sg.prs.cj. CTpHHrL G. 138. b 25. ctpähpl G. 265, 2. ctphhtä G. 34. cTpBHTiR G. 161, 3. CTp'BHrB G. 117, 3. 3.pl. prs. cxp^nrö Gb. 12. b 111. pt. pf. cTpBHC G. 204. cTpHHC G. 34, 2. 70, 2, 3. 71, 2. crp'BHCö G. 174, 2. cTpÄHCB G. 258, 2. 265, 2. ctp'bhcb G. 245. cxp^HCÄ — 41 — G. 271, 2. cTpÄHCB G. 325, 3. cxp^^HCÄ G. 212. b.) ctp^bh^h G. 169, 3. 3. sg. ind. CTp'BH^e G. 69, 2. 271, 2, 3 usw. cxpbHye G. 131. 132, 3. cxp^H^e G. 211, 3. cxpÄHje G. 12, 3. CTpHH^e Cod. Seh. 75. inf. crpHHyepe G. 71, 1, 2. cxpAH^epe G. 145, 2. cTpÄHyept G. 25. Lat prendere — prind = ergreifen; prinde = es ist nötig: a.) 3. pl. prs. npi^HÄö G. *5, 3. Vor. 54/13. 3. sg. prs. conj. npHH3Ä G.*15,3. npHKat G.73,2. 167,2.294,3. npHn^t G.297. pt.pf. npHHCö G. 151, 1. 172,2. 204. Cuv.l73. npHHCb G. 354. npHHC G. 70. nplu^coy G. *5, 2. Vor. 54/8. npi^^ncö Vor. 55/1. b.) 3. sg. aor. npHHce G. 61, 2. 140, 3. prinsze G. 124. 227, 2. inf. und 3. sg. prs. ind. npHHAe G. 60, 3. 120, 3 usw. Cod. Seh. 103. npH^Ae Cuv.II157. 2. pLprs. npH^A^i^H Cuv.II 157. npen- AeuH Cuv. n 157. Lat. apprendere — aprind = anzünden: a.) 3.sg. prs. ej. an- pHiWB Gb. 180, 3. anpHH3'L G. 46. 141, 2. pt. pf. anpHHCö G. 142. Cod. Seh. 60. anpHHCL G. HO, 3. 147, 3. anpHHCÄ G. 33, 2. b.) 3. sg. prs. ind. anpHH^e G. *10. 15, 3. inf. anpH^^e Vor. 97/1 — 2. anpHHAepe G. 142. Cuv. I 285. pt pf. anpHHce G, 64, 3. Cod. Seh. 493. anpence Cod. Seh. 49. Lat. comprendere — euprind = ergreifen, enthalten: a.) 3. sg. prs. cj. KönpHHÄ'L G. 147, 2. pt. pf. Könpiiicö G. 300, 3. KönpHHC G. 214, 2. neKoynpHHCoy G. 138, 3. neKönpHne^ G. 157, 2. 344, 3. b.) 3. sg. prs. ind. KönpmAe G. 245, 2. 259, 2. 363, 3. inf. KönpHHAe G. 42, 2. 118, 3. 308, 3» 3. sg. aor. Ksnpie^Hce Vor, 16/10. pt. pf. KönpHHce G. 230, 2. kuprinsze G. 124. in£ subsi KönpHH- Aepe G. 101, 3. 323, 2. Lat. deprendere — deprind = sieh gewöhnen: a.) 3. sg. prs. ej. Ä'tnpHH3'L G. 288. AtnpiHei. G. 295, 3. pt pf. AenpHHC G. 113,2. Ä^npHHCb G.276, 3. 278, 2. b.) 3. sg. prs. ind. A^npiiHAe G. 88, 3. inf. AenpHHAe G. 364. : Lat merenda — merindä = lebensmittel. Lat parentes — pärinte = vater, pärinti = eitern: b.) itb- praxeie Cod. Seh. 495. Vor. 121/2. G. *15, 1. 18, 2 usw. u^- pH4T6ji€ Gb. 81. iTLpHHTe Cod. Seh. 524. Cuv. 11 85. u'BpiH- T6JI6 Cuv. I 161. n'Lp6HT€J€ G. 134, 2. ITbp'LHTGJie Q. 178, 3. — 42 — pl. n'LpHHi^H Cuv. I 90. . n'LpHHi;iH Cod. Seh. 524. Cuv. 11 157. 6. *9, 1. 15, 2 usw. ^'BplH^H Vor. 36/13. nxpiWm Cod. ScL 62. n^Bpafi^iH Cuv. II 157. u'lp'lhi^h 6. 2» 2. Lat currendo — curind, curund = eilends: a.) Kapi>HAi> G. 61, 2. 125, 2. 288, 3. KoypoyHflö Vor. 42/2. 65/8—9 usw. Ar. Lat. singulus — a.) sifigur= allein Ar. 117, 4. öipcov- Qov Kav. 211. singurä 0. W. 119. 125. singuri 0. W. 139. Lat. sint — a.) 3. pL s^tu = sie sind Ar. 11 11, 5 usw. oavrov D. 2, 10. 5, 26 usw. Cav D. 12, 18. suntu 0. W. 99 usw. CovvTOv Dan. 1. 3. 5. 40. su Ar. 11 61, 11. (iu -— )s Ar. II 95, 81. Lat. sentire — a.) sintu = empfinden Ar. 11 328. spmtsa Ar. n 328. Lat. stringere — a.) str^ngu = umschliessen Ar. 11 18, 13. oxQavyyov Kav. 228. 1. sg. aor. struns Ar. 11 330. (pi pf. G. 1 1 7, 2. 155, 2. McopMÄHTöJL G. 131, 3. 257. b7, 3. MTipurLKTö Cod. Seh. 12. MopMÄHTspaiG G. 215, 3. 308, 2. b.) MöpMÄHTeje Cuv. II 57 usw. Lat. pavimentum — pämint=orde: a.) rämtiHTö G.*1, 2. *8, 3. 106, 2. Cod. Seh. 2. iflmähtö G. 118, 2. h'bmlhtb G. ♦8. 98. 111, 3. 203. ntM-BHLTö G. 2. n^nn^Tö Vor. 95/7. Cuv. n 157. n-LMALfTö G. 23, 2. 69. h^m+htö G. 213. 214. pae- mentu G. 124. pemintu G. 39. u'lm'lhtöph Cuv. I 157. b.) neMHHTe G. 148 usw. Lat vestimentum — väsmlnt = kleidung: BeiiiM^HToyj G. 36. BeiüMÄfTai Cuv. II 56. B'BuiMÄHToyji G. 19, 3. bt^ä- MÄHT Gb. 209. BBimttBHTB G. 141. b.) BeuiMHHTeie G. *8, 2. 21, 3. 148. 254 usw. BeniMH4T€ Vor. 116/12 — 13. seinMenTe G.*3, 2. 176, 2 usw. Vor. 22/14. 43/9 usw. B6in»rLHT€ G. 65, 3. b74, 2. BeraMÄHTeiG G. 148, 3 usw. Lai *expavementum — späiml'nt, spaimintez^: erschrecken: a.) cnj^whUTh Cod. Seh. 13. b.) cn'L»rBHT€ Cod. Seh. 65. Ar. Lat. pingere — a.) pifigu = stossen Ar. 11 325. jtlvyxov Kav. 226. b.) Jtlvr^i] Dan. 17. Lat. *expendiulare — a.) spindzur= auf hängen Ar. 11. Cxlvr- ^ovQov Kav. 205. Lat. vendere — a.) vind = verkaufen 0. W. 133. vindu Ar. II 50, 14. ßlvvrov Kav. 221. ßlvrov Dan. 15. Lai vindicare — b.) vindik = heilen Ar. II 337. z vindikg Ar. II 66, 22. ßrivTi]xq D. 11, 1. — 47 — Lat ventulare — a.) zvinturg = worfeln D. s. 78. {cfilv- Tovgir^Tj Dan. 39.) Lai ventus — a.) vintul = wind 0. W. 28. vint Ar. 11 11, 3. ßlPTOv Kav. 184. ß^provZ D. 6, 4. ßlvrovXov Dan. 39. vinitu Ar. II 128, 25. rfimtu Ar. 11 337. pL ßlvxovQtj Dan. 14. vimturile Ar. II 44, 3. Lat. mens, -tis — b.) minte = verstand 0. W. 128. 136. Ar. U 17, 4. (ilvxe Kav. 190. 213. iirivre Dan. 4. mintea Boj. 212. Lai monumentum — a.) mgrmintü = grab Ar. II 115, 14. liaQiüvTOV Kav. 211. (laQfii^vrov Dan. 43. mirmint Ar. II 84, 6. märmitü 0. W. 58. pL mirmints Ar. U 84, 6. mgr- mintsg Ar. II 95, 91. b.) mgnninte Ai. U 95, 73. Lat. vestimentum — a.) ve6teniintu=kleidung Ar. 11 123, 13. Lat augmentare — a.) amintu = erwerben Ar. II 125, 1. afiTJvrq D. 6, 9. Lat. fermentare — a.) frimintu = kneten Ar. II 28, 4. g)QV(drov Kav. 195. q)QVfilta Dan. 40. Istr. Lat. *expendiulare — a.) spgnzur = auf hängen R. U. I 46. • Lai vendere — a.) vindu = verkaufen, b.) vinzi R. U. I 50. 59. vinde J. I 138. Lat. ventus — a.) vint-u = wind, b.) pl. vints-i ß. U. I 50. Lai ventulare — a.) vintur = worfeln R. U. I 62. Lai mentiri — a.) mints = lügen R. U. I 35. 57. Lat. *sementia — a.) semintsg = samen J. I 150. b.) se- mintse R. U. I 45. 69. Lai eonventum — a.) kuvint = wort, vb. kuvint= reden R. U. I 26. kuvintg J. I 144. 148. Lai pavimentum — a.) pemint-u = erde, land J.I 138. 148. pl. peminturle, b.) pemintsi R. U. I 55. 70. Lai fermentare — a.) fremgntu = kneten, hremgntu, fer- mgntu, fermjntg. b.) fermgntsi R. U. I 28. 74. Mgl. Lat. *expendiulare — a.) spinzur = aufhängen V. M. 9. Lai vendere — b.) 1. pl. prs. vindem = verkaufen V. M. 37. - 48 — Lat. vincere — a.) vink = besiegen V. M. 48. Lai meiis,-tis — b.) liumintrea = anders V. M. 7. 32. Lat. ventus — a.) vint«=wind V. M. 18. Lat. pavimentum — a.) pimint == erde V. M. 9. 48. 77. Für diese gruppe habe ich die meisten beispiele zu- sammenstellen können; aus meiner sanmilung von dr. formen habe ich nur die hinsichtlich der Schreibung bezeichnendsten ausgewählt. Hier weist das dr. eine Weiterbildung auf gegenüber den an- dern dialekten. Ar., istr. und mgl. zeigen überall i für altes e vor n + cons.; das dr. hat wie gewöhnlich das i in harter Stellung in ^ übergehen lassen, in weicher bleibt es. Bemerkungen zu Einzelnen wörtem. — Dr. fierbinte hat ie in der ersten silbe im anschluss an vb. fierb. — Auffallig ist der Schwund von n in den ar. wörtem märmitu und fri- mitü.*) — Im istr. weichen fremgntu und spgnzur von der regel ab. Vielleicht liegt hier einfluss des ital. pgndolare und fermgntare vor; darauf deutet auch die form fermjntu für fremg ntu hin. C. Unbetontes e vor n + cons. Nur wenige beispiele gebe ich davon im folgenden. Ver- balformen wollte ich nicht heranziehen, da sie zu unsicheres material bieten. — en vor cons. im anlaut s. V. Dr. Lai gingiva — gingi^ ginginä = Zahnfleisch. Lat. ambedue — amlndoi, fem. amindouä= beide: aMÄH- ÄOH G. 32, 1. 148. 341. 3. AMhiiAcon G. 157. awiiHÄCOH G. 191. 287, 3. aMiRUAoacö G. 308, 2. aaiLHAoaco G. 98. aMi.HÄoacö G. 352. 3. *) Anmerk. d. herausg. Die formen sind spuren einer auf dem rum. Sprachgebiet ehemals allgemein, z. teil auch jetzt noch verbrei- teten nasalirung, die sich im ar. auch in mäk, und auf dem ganzen gebiete in kÄt usw. kund thut, über die ich an anderer stelle ausführ- licher handeln werde. — 49 — Lai '^'scintilia — sclnteie=faiiken. Ar. Lat. gingiva — dziiidzfe==zahnfleiscL Lai ambedue — amiiidoi = beide Ar. U 15, 14. £ amen- doule 0. W. 134. amindoU'i Ar. IL 15, 14. £ amindaQÜ Ar. n 122, 2. Lat. *mentaesco — minduesku = überlegen Ar. 11 96, 24. minduescu Boj. 213. fievvroviöxov Kay. 227. (ifjvroviari] Dan. 25. minduim 0. W. 140. minduia Boj. 174. gif/Pv- rovi^tq D. 11, 6. minduire Ar. 11 119, 18. fitjwrovijOQe D 6, 14. (iTjVinovriQri D. 6, 9. minduirea Mostre 29. Lat ^scintilia — sbpt^al'e = funken Ar. 11 128, 17. Istr. Lai gingiya — dzdndire = Zahnfleisch R. U. I 65. Lat. ambedue — amindoi = beide, f. amindö R. U. I 60. amindöu J. I 130. Diese beispiele zeigen, dass sie in bezug auf das e den- selben regeln gefolgt sind, wie sonst Zu den einzelnen Wör- tern ist noch einiges zu bemerken. Das istr. dzindzire geht wohl nicht auf gingfe zurück, sondern auf ein '^gingine, das im dr. die gestalt ginginä angenommen hat Das ar. minduesku hängt mit minte zusammen, nach griechischer weise wird nt in nd verwandelt^) Das dr. amlndoi (vgL it amendue neben ambedue, ruuL tmbi tmbe; auch amendua, amenduni, amenduoi im itaL) weist den bekannten Übergang des i in ^ auf, weil das labiale m vorangeht Das dr. sclnteie, ar. sk^t^al'e, kann nicht direct vom lat *scintilia herkommen, was ich oben als grundwort angab; lat sce giebt im rumän. ste, vgl. muscae-mu|te, pascit-pa^te (s. Tiktin, Gröber, Grundriss s. 447). Wenig wahrscheinlich ist, dass sich ein stanun cand-, zb. in candere glänzen, ein gemischt habe; im alten rumän. ist er gar nicht vorhanden, 1) Anmerk. d. heransg. Mir scheint vielmehr ableitang von dem alb. m^ndon mit beeinflussimg von minte, die sich in dem i statt ä zeigt, wahrscheinlicher; direkte ableitang von minte würde doch mintseska ergaben haben, überdies fehlt das wort im dr. Weigand, 8. Jahresbericht. 4 — 50 — in den roman. sprachen überhaupt nur in candela. scfnteie, sk^t^al'e ist jedenfalls das albanes. äkgndil'^ §k§ndiie. Überschaut man die erscheinungen dieses abschnittes, so ergiebt sich folgende hauptregel: lat e vor n + cons. geht im ruman. in i über. Dieses i wird im istr. und mgl., sowie auf dem grössten teile des ar. gebietes bewahrt Nach labia- len, s und r geht i im dr. in 9 über, wenn a, 9, u in der näehsten silbe steht; im ar. z. i verwandeln besonders ts, s und r dieses i in 9, wenn a, 9, u folgen. y. e TOT oasaleii im ankiil In diesem abschnitt soll sowohl das unbetonte, wie das betonte e vor nasalen im anlaut behandelt werden. Auf itsd. gebiete wird en im anlaute vielfEich zu 9, ijl So schwand der vocal im sizdüanischen nkarkari, nöammari, mpindiri, ntenniri, n kasa, nnavanti; in den mundarten von Lecce, Neapel und der Abruz^en: mperiu, ntema, nnuöente; in S. FrateUo: nvem, nfem, mpiester. Auch im grödneriachen erscheint ip, 9: (i)mpli. (i)ntier (s. Miklosich, Yocalismus U 53). In Arezzo findet man dafür un: ünnanzi, untanto, un- somba, unnescambio usw. Und endlich findet sich gn neben 9 im albanes., wo sie dem lai en entsprechen, ebenso 9m und ip: 9]mbroj; 9nder, nd^r — inter; 9mvroj — invelo; mbars schwanger; mbl'ak mache alt; mboh; mbodis — ifixoöi^w; nä- r9t — *inaltus (vgl. Miklosich, Yocalismus I 53; Meyer-Lübke, Roman, lautlehre § 375; Gröber, Grundriss s. 812—13). Bevor ich zur aufzählung der beispiele schreite, möchte ich nochmals an die bedeutung des Zeichens 4 erinnern. Im in- laut wurde 4 zur bezeichnung der nasalen u und 1 vor secundärem r aus n besonders angewendet; im anlaut zur wiedergäbe der Vorsilbe, die jetzt ^n, 5, gm, ip lautet. Da u und die Vor- silbe gn, 5, gm, ip in ihrem klänge sich nicht sehr unter- schieden, so ist die benutzung des 4 für beide nicht zu ver- wundem. Später verschwand die dr. mundart, die ^r, ir ^^ usw. NasalYocale im anlaut finden sich im albanesischen und zwar im nördlichen gebiete dieser spräche (s. GhistaY Meyer, Albanes. Studien 11 53 S). Auch im ar. und istr. konunen sie vor: ar. §rgit (Avdela); istr. §r oätarie (s. oben II). *) 1. Vor liqu., deni und gutt Dr. Lat. ^inradicinare — tnrädäcinez «» einwurzeln: j.p'B- ^CL^HH^^;!; G. 111, 3. j^phfi^h^omise G. 113. 4P'la'b^hh% G. 131. Lai *indirectare — Indrept = richten: f^p^nraT G. 69. 4HAp€nrBM G. 169,2. Lat integer — tntreg = ganz: ^rpirÄi G. 76, 3. ^Tpe^H Vor. 110/3. ^HTpen, G. 36, 2. ^HTpe^H G. 88/12—13. Lat intelligere — ln^leg:=s verstehen: fj^ej^ceT» G. 8, 2. ^Hi^eii^eipi Cod. ScL 5. G.*2. Lat interrogare — inireb = fragen: ^TpiÖe Vor. 43/13. 4Tpi66 Vor. 45/5. ^Hrpetfa Vor. 52/8. Lat *uxorare — Insör «= heiraten: 4HCoap6 G. 252, 3. 4HC8paT G. 52, 2. Lat ^cabaUicare — tncalec, in£ Incälcä ss aufs pferd steigen: ^Kaieqe G. *5, 2. ^K&ieirB G. 6. Lat *lncalidire — Incälzesc «= erwärmen: ^iCKi^iii^e G. 114, 3. j^KKüfiA G. 201, 3. 4K*Bj56CKi> G. 245, 3. Lat *inclidere — tnchid »s verschliessen : 4KEA6 G. 137. 4KHCA G. 79, 2. 4KRC€p;& G. 12. 4Rkh3h G. 54. ^hkhc G. 184,3. 360,3. Lat inclinere — Inchin »s weihen, widmen: 4K11H8 G. 1 1. 4KHpä G. *6, 3. Vor. 60/2. Lat '^inglaciare — tnghe^ss gefrieren: ^nreua Gb. 170, 3. 1) Anmerk. d. heraosg. Wie yerbreitet die nasalinuig im Banat ist, lese man in meinem hinten folgenden artikel über die mondart dieser gegend. — 52 — Ar. Lat *iiiirasci — inrgire = zom Ar. 11 126, 12. ng- r9eska = böse werden Ar. 11 120,2. n9r9it = zornig Ar. 11 86, 16. Lat integer — rrpt/xot; = ganz ICav. 182. 214. vxgixov Dan. 43. vxQtaxa Dan. 19. Lat ''^directus — ndrept = gerade, richtig Ar. 11 96. 127. Lat intelligere — ntseleg = verstehen, ntseleadze. Lat interrogare — ajntrebu = fragen. 0. W. 31. 129. vrQifiJtov D. 15, 19. vrQtjafLxq D. 1, 8. 11. vovfirj vzQtjafijiq D. 3, 5. Lat'^lxorare — insor = heiraten 0. W. 33. 112. öe vcoage Dan. 38. insurai 0. W. 116. n ul nsn(>id Ar. 11 104, 2. ^nsQarg me Ar. 11 26, 1. s ^nspar^ Ar. 11 28, 7. 8 ^nsarg Ar. 11 36,7. Lat ^incabalUcare — fikalik »= au&teigen Ar. II 6,4. Lat. *incalidire — yxaX^iöxov (fikgldzgsku) = erwärmen Dan. 11. Lat*inclidere — fikl'id= verschliessen Ar. II 13, 22. vxXXlt^ rov Kav. 228. iikl'isä 0. W. 126. Lat inclinere — fikl'in = sich neigen Ar. II 19, 9. 20, 6, fikl'ing te Ar. II 33, 1. vxXXrjvq D. 4, 16. Lat *inglaciare — flgrets = erstarren Ar. 11 122,16. rxXiT^arov D. 44. ^figrits^ Ar. 11 122, 18. anglitsat 0. W. 25. Istr. Lat intelligere — pntseleg = verstehen, pt p£ gntseles R. U. L 32. Lat interrogare — 9ntrebu = fragen J. 1 126. wo ntr^ J. I 128. 9ntr|bg J. I 130. gntreb^t J I 128. Lat^oxorare — insör = heiraten, insurat, se gnsura R. U. I 31. gnsnrj J. I 128. 130. gnsnrpt J. I 128. Lat*incKdere — gnkl'ide = verschliessen R. U. I 31. Lat *inglaciare — 9ngrat8a = erfrieren R U. I 70. MgL Lat*inira8ci — anraes= zornig werden V. M. 42. anralt V. M. 10. Lat integer — antrek = ganz V. M. 10. Lat intelligere — ant8eleg = verstehen V. M. 48. Lat interrogare — antrep «= fragen V. M. 10. si antreb^ — 53 — V. M. 68. 70. lia ntrebj V. M. 63. Laf^ixorare — aiisor = heiraten V. M. 10. Lat *incaballicare — aiikalik = au&teigen Y. M. 10. Lai *iiicalidire — ankglzös = erwärmen V. M. 9. 42. 77. Lai *mclidere — ankliid V. M. 10. ankliis V. M. 67. 68. Lat *inglaciare — anglietsp = gefrieren V. M. 78. Lai*injurare — anzur= schwören V. M. 10. Im dr. trifiFt man also far das yulgärlai unbetonte en heute ^n, das nach vocalisch auslautenden Wörtern zu ig. wird. Die Zwischenstufe war in, dessen i durch nachlassige articu- lation zu ^ verdumpft wurde. Im ar. ist ^n in einigen gegenden vorhanden, meist ist es aber zu ^ verkürzi Seltener findet sich reines i, wie in insor, zuweÜen Vorschlag von a: antrebu, andreg. Endlich kann noch Umstellung des ^ in ng eintreten, besonders bei folgendem r oder vocal: nprpesku, ngintru, nguntru. Im istr. scheint der laut ^, wie im serbokroatischen, ver- loren gegangen zu sein, dafür trat 9 ein. Wenn auch Ma- jorescu (Itinerar in Istria si vocabular istriano-roman. Jasi 1874) in schreibt, so entspricht das wohl nicht der Wirklich- keit; Ive gebraucht en, Gärtner $n, womit sie wohl das ^n wiedergeben wollen. Im mgl. ist an aus ijn hervorgegangen (s. Y. M. § 68, anm. 7) und ganz durchgeführt ; nach vorausgehendem a wird es zu n verkürzt: lia-ntreb^. Obiges gilt für jedes en im anlaut, betontes und unbe- tontes; deshalb erwähne ich diese allgemeinen erscheinungen nicht wieder in den abschnitten 2 — 4. Die abweichungen» resp. Weiterentwicklungen des betonten en, bespreche ich in abschnitt 4. Einschub eines n geschah im ar. inSire, von exire über *epsire — *empsire — *ensire (aor. im ar.: inäii, essui; dr. ies^i, mgL iä^i), ebenso im altgenuesischen imd altvenetianischen insi (vgL unten Ascoli). — Das gleiche ist der fall bei ipse (s. y 4) und '^uxorare, die auf dem ganzen rumän. gebiete ein eingeschobenes n haben. Als Zwischenstufen vom latein. zum — 54 — rumän. sind anzusetzen: *ipsu — *impsu — insu (ar.) — Insu *ux6ro — *upsoru — *impsoru — insoru (ar.) — Insor. Meyer- Lübke sagt in seiner ItaL granunatik § 310 (s. 173) über die prothese und infigirung von nasalen consonanten in den ita- lienischen dialecten folgende worte: „Eine besondere art des einschubs oder Vorschlags von n oder m liegt vor in wörtem wie invemo, imbriago; altvenez. instae (state), instesso, über die Ascoli in dem schönen aufsatze: Le doppie figure neola- tine del tipo briaco imbriaco Arch. gloti UI 442 — 452 licht ver- breitet hat „Una formola iniziale insolita, come iv— a cagione d'esempio, se da un lato rende piü agevole lo smarrirsi della vocale sottile ed attona, cede facilmente dall'altro all'analogia fonetica duna forma abituale come e, a cagion d'esempio, inv— * s. 451." Weitere beispiele sind noch altgenues., alt- venez. ins! (uscire) Arch. glott. III 180, kalabr. neapolitan. nzorare = uzorare (vgl. das eben erwähnte Insura und insu), südsardisch insoru; romagnoL inster, inserb = acerbo, instozia B= acerbo, instozia = astuzzia, instre; vgl. noch die altgenues. beispiele bei Flechia, Arch. glott. X 157. Es scheint nun auf den gebieten, wo in— zu n wird § 144, in ähnlicher Weise der anlaut n -\- cons. so beliebt geworden zu sein, dass er mehr und mehr an stelle des einfachen cons. tritt, zb. sicilian. nkausari, nkarkari (rumän. fikärkä), nkostu = accosta, nka- priolu. Dann in Palermo ntrobiddu, ngranni, nkinu (dr. In- chin, ar. fiklmu), nkantinu, nziru, nfultu, nfusku.^ Dieses n, 9 wird natürlich überall von dem folgenden cons. beeinflusst. Folgt ein dentaler cons., so bleibt n dental; folgt ein gutturaler, so wird n zu fi; vor labialen geht es in m über, ausgenommen vor labiodentalem f oder v, wo es meist bleibt, s. y. 2. Das gesagte gilt auch für yn, das ijn ^fi ^m wird, gemäss dem folgenden cons. 2. Vor lab. Dr. Lat. ^^imbibitare — lmbät= betrinken: ^Öire G. 88, 3. 46ÄTÄ 6. 61, 3. ^ÖÄTLMb G. 24, 2. ^HÖarL G. 318. — 55 — Lat impartire — Impar^ imp&r|;escsB teilen: ^napi^B CocL Seh. 485. 4napuH 0. 12, 2. ^HiTBpi^ G. 35, 3. ^Mnibpi^ Cod. Seh. 485. 4Mn'Bpi;HTöJn> 6. 15. Lai *impedieare — impiedec = hindern: ^ne&Ae^H 6. 7. {jiiAAeKÄL G. 247, 2. Lai *infrenare — Infirln, infrftnez«== zügeln: 4(i)p'BH65 G. 326. 4(i>p'Bp& Vor. 122/12. 4H(|)p;iiHaT G. 361, 2. 4H(|)p;&Hap6 Gb. 91, 1. Lat. *invelire — lnvSlesc = einhüllen: ^b'&iht G. 172,3. 4161^18611^ G. 184, 1. ^Buoyeiip G. 184, 3. ^biüihtb G. 245. j^RWhJLBema G. 185. ^MBUBAii^e G. 257, 2. Lai investire — Invesc 5= ankleiden: 4B6I^^ G. *8, 3. 4B6ii^€ G. *8, 3. Lai *invitiare — inv&^= lehren: ^B^i^e G. 25, 1, 3. ^Baq^iL G. 1, 2. ^MBiuaTb G. 259, 2. Ar. Lai *imbibitare — nibet = betäuben, betrunken ma- chen Ar. II 316. tsi 1 mbj^ätp Ar. II 119, 31. vfuttjaTq D. 4, 19. fijtrjxaQTja D. 11, 19. fi/ixeraQS Kav. Lai impartire — mpart = teilen Ar. 11 17, 13. fUtaQrov Kav. 210. 237. iiJtaQxCri Dan. 43. (Utagra D. 6, 23. 7, 5. Lat. *impedicare — vxiavrtxov (fiMadiku) = hindern Kav. 224. YxiarrjT^^ Dan. 27. Lat. '^inpharmacare — nfprmäk = vergiften Ar. 11 320. nf9rmats Ar. II 48, 18. Lai *invelire — ajnvjlesku = einhüllen Ar. II 322. o ^n- vglits Ar. II 96, 72. amvalitä 0. W. 24. 126. afißaXicxov Dan. 40. Xq = aufblasen D. 2, 17. Lat. ambnlari — imnu «» gehen Ar. II 308. imni Ar: II 48, 11. IfivTj Dan. 13. 44. imng Ar. II 128, 11. Ifiva Dan. 19. Lat. ? — ankä = noch 0. W. 134. nikä 0. W. 31. 116. nikg Ar. 11 11, 16. vlxa Dan. Boj. 152. v^xa D. 12, 23. 14, 2. ninkä 0. W. 59. ningg Ar. II 9, 12. Lat. anima — inim9 = herz Ar. 11 18, 16. fjvtifia D. 17, 1, 15. fjvegia Kav. 199. Istr. Lai ? — ifikf = noeh R. U. I 18. 72. ifikf J. I 134. 140. Lat. *ipsu — gns = selbst J. I 146. 9ns, f. gnsf, pl. jnsi, f. gnse R. U. I 28. 64. 9nseli = allein R U. I 18. Lat inter — intre = unter R. U. I 31. Lat intro — gntru— hinein in R U. I 31. 55. intru R. U. I 31. 9ntr ppf J. I 126. 128. gnuntru J. I, 152. Lat intrare — intru = eintreten R. U. I 31. Lat inflare — influ = auf blasen R. U. I 31. unflu R U. L 49. Lat ambulari — gmblu = gehen, gmnu R. U. I 18. gninj, p. pmnpt J. I 132. 134. 152. (gmnav^it am J. I 154.) Lat anima — yirimg = herz R. U. I 32. 65. 66. Mgl. Lat *ip8u — 2ns = selbst, allein V. M. 17. jnä V. M. 17. Lat. intrare — (antrg = eintreten V. M. 62. 65. 67). Lat implere — ampliu «» anfüllen V. M. 10. amplig V. M. 77. Lat ? — ank9 = noeh V. M. 10. 33. 69. Während sich bei der unbetonten vorsilbe en im ganzen - 60 - kein einfluss folgender Yocale bemerkbar machte, ist es bei dem betonten en anders. Das dr. insu erscheint ganz richtig im istr. als 9ns, im mgL als ^ns (s. V. M. § 60), im ar. als insu, ^psu. Ans dem ar. ^nsu entstand durch metathese ngssu; nusu kommt von ^nsu über *ansu, das durch einwirkung des u auf ^ herror- gerufen wurde, n^su und nusu finden sich auch in den älteren dr. texten (s. oben). — Wie insu über gnsu zu unsu wurde, so auch angulus über tnghiu zu unghiü. « Einfluss eines u auf den Yocal der vorhergehenden silbe zeigen femer umflu, umblu, umplu. ambulari ist durch praefiz Wandel zu Imblu geworden, vgL ar. inmu. Das istr. hat influ unflu, gmnu. Das mgl. verwandelte, wie sonst, ^n in an {V. M. § 61). Schuchardt meint, dass das u far ^ auf den einfluss der folgenden labiale zurückzufuhren sei, wie im lothring. onfler, £rz. gonfler, rumon. unflar ufflar, logu- dorens. g]unflare, prov. omplir umplir, frz. rjadoumplir (Schuchardt 11 239). .Dass die labialen in den drei wörtem mitgewirkt haben, lässt sich nicht leugnen; doch ist das folgen eines u im rumän. wesentlich zum hervorrufen eines u für ^ VgL nusu, unghiu usw. Als dritter factor kommt noch hinzu, dass ^n am wortanfange stand. Man vergleiche damit Wörter wie limpede, stimpär, timpü. Bei tntru (= ich trete ein) fehlte der eine factor: das dazwischenstehen zweier labiale, deshalb lautet es meist tntru. Vielleicht wirkte hier auch die analogie noch mit ein von formen, die 1 i bewahren mussten. Bei den oben genannten drei verben hat sich u von formen wie umblu, umflu, umplu aus über die andern verbreitet. Bei anima — dr. inima, istr. jirim^ ist die regelrechte zwischenform ^nimg anzusetzen, in der sich ^ dem folgenden i assimiliert hat, gerade so wie sich ^el zu inel entwickelt hat. Hiermit schliesse ich diese Untersuchung und hoffe ein wenig zur aufhellung dieses punctes der rumänischen laut- geschichte beigetragen zu haben. Wenn ich missgriffe ge^ — 61 — than habe, so möge man sie mir mcht zu schwer anrechnen, da dies eine ersÜingsarbeit ist Etwaige ergänzungen dazu gedenke ich in einer abhandlung über die entwicklung des e vor nasalen in den slavischen elementen des rumänischen zu bringen. Zusammenstellung der resultate. L Diebehandlung von lai e vor m + yoc im rumän. zeigt keine abweichung von der gewöhnlichen, d. h.: betontes e wird wie sonst vor a, e der nächsten silbe zu ea gebrochen, be- tontes und unbetontes e wird nach r, labialen und Zischlauten zu 9; andernfalls bleiben beide erhalten. IL 1) Betontes lat. e vor n + voc, cons. und vor m + cons. ging in 1 über, das ursprünglich offener als altes vulgär- lai i war und vorhergehende cons. nicht palatalisirte, was bei urspr. i der fall ist 2) Eine besondere, von dieser hauptregel abweichende entwicklung zeigt j vor n + voc. in zweisilbigen Wörtern insofern, als ^ hier vor dem eintritt der eben erwähnten er- scheinung diphthongirung zu ie erlitten hat; das 1 palatalisirte vorhergehende cons. oder verschwand wieder, bevor noch die labialen zu palatalen geworden waren, was dialektisch ver- schieden ist. 3) Das neue 1 wurde dann in dr. zu ^ , wenn es sich in harter Stellung nach r, labialen und Zischlauten befand; im nördL und centralen ar. und im mgl. tritt ^ resp. 9 nach r und Zischlauten, aber nicht nach labialen ein. IIL 1) Unbetontes e vor n + voc scheint im rumän. erhalten geblieben zu sein. Im dr. ging es dann in harter Stellung nach r, lab. und Zischlauten in 9 über, in weicher Stellung nach anderen consonanten in L Im ir. und mgL trat überall i und e ein; im ar. herrscht i vor. 2) Unbetontes e vor n + cons. folgt derselben regel wie das betonte. IV. 1) en, em im anlaut wurde im dr. über in zu ^ n, ^m. Im mgL entwickelte sich ^ weiter zu an; im istr. trat - 62 - dafür 9 ein. Auf ar. gebiete zeigt sich neben in, ^, an die Verkürzung zu 9, bezw. ip. 2) Wenn en im anlaut betont war, so entwickelt es sich oft weiter zu u, wenn u in der nächsten silbe, zu i, wenn ein weicher vocal folgt Wortregi8ter, Acopärämint dr. 46. akuyinare ar. 26. alin dr. 11. ambet mgL 56. amindoi ar. ir. 49. amintu ar. 47. aminu ar. 14. amindoi dr. 48. 49. amp^dik mgl. 56. ampÜu mgL 59. amp^rtsos mgL 56. amyplesku ar. 55. an mgL 57. analtu ar. 57. angliets ar. mgl. 52. ankalik mgL 53. ankliid mgL 53. ank^ mgL 59. ankplzos mgL 53. anraes mgl. 52. ansor mgL 53. antreb ar. 52. antrek mgL 52. antrep mgl. 52. antra mgL 59. antseleg mgL 52. anverin mgl. 25. anyesk mgL 56. 53. anvets mgL 56. anvies mgL 56. anyjiesku ar. 55. anzur mgL 53. aprind dr. ar. ir. 41. 42. ardzint ir. 39. arelu ir. 57. argint dr. 38. arinä dr. ar. 14. ar^rp dr. 14. arzint mgL 39. aseamän dr. 2. aseamene dr. 2. asin dr. 29. asir ir. 30. astifigu ar. 37. ating dr. 36. avinare ar. 26. avinu ar. 13. 14. Bine dr. 20. 21. bini mgL 21. bire ir. 21. bire dr. 21. blastäm (blästäm) dr. 5. 6. blastim mgl. 5. blpStimat ar. 5. blpstin ar. 5. Carpin dr. 29. - 63 - cenufä dr. 24. chiepten mold. 27. cinä dr. 11. cinci dr. 38. eine dr. 11. cingä dr. 39. credin^ dr. 37. cuminec dr. 13. cumtin dr. 21. cunoBtiin^ dr. 34. cuprind dr. 41. curand dr. ar. 42. cuyiin^ä dr. 34. cuvin dr. 20. cuvlnt dr. 45. cuv§ru dr. 20. DepriijLd dr. 11. dente dr. 16. 37. desting dr. 38. dinte dr. ar. ir. 37. dinisili mgl. 37. duininecä dr. ar. 12. 13. dumirek^ ir. 13. dumirekg dr. 12. 13. dz^amin ar. 4. 30. dz^anp ar. 22. dzenukl u ar. 24. dzindzie ar. 49. dzindzire ir. 49. dzinere ar. 23. dzinere ir. 23. dzeru(n)k'a dr. 24. Famen dr. 2. 3. 29. f^mini mgL 2. 30. fermjntu ir. 47. 48. ferbinte dr. 47. 48. fiin^ dr. 34. fir ir. 14. ftn dr. 14. flamund ir. 35. flämind dr. 35. flgmunt mgl. 35. &aks^ Banat 29. frapsin ar. 30. frasin dr. mgl. 29. 30. frasir ir. 30. freamät dr. 4. frem^ntu ir. 47. 48. firimi(n)tu ar. 47. 48. fringhie dr. 33. friu dr. 14. fr^ ar. 14. Gabir ir. 30. galbän, -en dr. 29. galbin ar. mgl. 30. geamän dr. 4. 29. geanä dr. 22. gem dr. 4. gena(n)chiu dr. 24. ginere dr. 23. gingie, ginginä dr. 48. ginte, gintu dr. 38. grindine dr. 27. grgndinp ar. 27. G'ine ar. 20. g'intg ar. 38. 39. Hlamund ir. 35. hreamät mold. 4. hremjntu ir. 47. lirf ir. 14. imnu ar. 59. 60. imvestesk ir. 55. — 64 - imypts ir. 55. lüde dr. 58. inel dr. 56. 57. influ ir. 59. 60. inimä dr. ar. 58. 59. 60. inrgire ar. 52. insor ar. ir. 52. 53. insu ar. 53. 58. 60. insire ar. 53. intre ir. 59. intm (vb) ar. ir. 59. intm (adv.) ir. 59. inverinat ar. 24. invets ar. 55. ifik^ ir. 59. irel dr. 56. irimp dr. 16. tmbät dr. 54. imblu dr. 58. 60. impar^ dr. 55. Impiedec dr. 55. imping dr. 44. implu dr. 58. in dr. 56. inainte dr. 56. inalt dr. 56. inapoi dr. 56. inärmez dr. 56. incalec dr. 51. incä dr. 58. tncälzesc dr. 51. tncherbint mold. 44. tnchid dr. 51. inchin dr. 51. tnching dr. 39. incind dr. 38. incing dr. ^8. 39. indrept dr. 51. infierbint dr. 44. 48. infrin, infranez dr. 55. inghef dr. 51. inrftdäcinez dr. 51. insor dr. 51. 53. insu dr. 53. 57. 60. instiin^ dr. 34. inting dr. 36. intre dr. 58. intreb dr. 51. intreg dr. 51. intru(vb) dr. 58. 60. intru (präp.) dr. 58. 60. intunearec dr. 24. 25. 26. intunecat dr. 24. 25. 26. in^Ieg dr. 51. inyälesc dr. 55. inväf dr. 55. inveninat dr. 24. invesc dr. 55. invlnc, inving dr. 44. Jurämint dr. 46. Kiaptine mgL 28. kumnik ar. 13. kumtin ar. 21. kur9n mgL 42. 43. kurundu ar. 42. kuvint ir. 47. k'aptine ar. 27. Lacramä dr. ar. 5. limbä dr. ar. 32. limb^ ir. 32. limbit ar. 32. 33. limpede dr. 32. — 65 — lin dr. 11. lindinä dr. ar. 27. S4. lindir^ ir. 27. 35. linte dr. ar. 35. lifig dl. ar. ir. 34. 85. lifigar^ ir. 35. lifigurp ar. dr. 34. 36. liüinintrea mgL 48. luntre dr. 35. Macin dr. 27. mardzine ar. 27. mar(d)zi]ii mgL 28. margine dr. 27. matsenu ar. 27. matsin ir. mgL 27. 28. märunt dr. 26. mbet ar. 55. menndä dr. ar. 41. 42. merind^ (vb. merindu) ir. 43. mindueskn ar. 49. mine dr. ar. 12. mini mgL 13. minte dr. 45. 47. min^esc dr. 14 mints ir. 47. minu ar. 14. minut dr. ar. mgL 26. mire ir. 13. mirmintu ar. 47. miru ir. 14. mire dr. 12. minf dr. 45. mormint dr. 46. m9rmi(n)tti ar. 47. 48. mpart ar. 55. mplin ar. 11. Weigand, 8. Jahresberiobt. Nainte ar. 57. nalt mgL 57. napoi ar. 57. ndreg ar. 52. ndrept[u ar. 52. nein ar. 57. nestine, neätire dr. 11. nfgrmak ar. 66. mkg ar. 59. nimänul dr. 29. nime dr. 3. nimene dr. 3. 29. nimere dr. 29. nimyrui dr. 29. nine^ mgL 57. ning dr. 34. nifigp ar. 59. npinte ar. mgl. 57. nppo^ ar. mgL 57. n9r9eska ar. 52. npsu ar. 58. 60. ntre ar. 59. ntrebu ar. 52. ntrek ar. 52. ntseleg ar. 52. ntunek ar. 25. nussu dr. 58. 60. nverinat ar. 24. nyesku ar. 55. nvetsu ar. 55. nyplesku ar. 55. figl'ets ar. 52. fikalik ar. 52. fik'adikn ar. 55. fikl^d ar. 52. flkl*in ar. 52. — 66 — fikgldzesku ar. 52. OamenT dr. 29. gämeri dr. 29. Qamin ar. mgL 30. omir ir. 30. 9ns mgL 59. 60. gsir ir. 30. pmnu (gmblu) ir. 59. gznprind ir. 42. 911 ar. ir. 56. 57. pnmets ir. 55. 911S ir. 59. 60. gntrebu ir. 52. gntni (adv.) ir. 59. gntseleg ir. 52. gnyeätesk ir. 55. pflgratsu ir. 52. pfikl'idu ir. 52. Paltin dr. 27. pämlnt dr. 46. pän[ä dr. 31. pärinte dr. ar. 41. peanä dr. ar. 22. p^apine ar. 30. pemint ir. 47. pepene dr. 30. perf, per ir. 22. pieptene dr. 27. pimint mgL 48. piiiga ar. 33. 46. pir[j ir. 31. pln[ä dr. 31. pläcintä dr. 38. plin dr. ar. 11. plir ir. 11. pliru dr. 11. ppn mgL 31. pgn[g ar. 31. pgrinte ar. 42. prind dr. 41. prinde dr. ar. ir. 41. 42. putin^ dr. 36. P9n[g ar. 31. pur[g dr. 31. Rudzinat ar. 24. niginat, niginos dr. 24. 25. Sarcinä dr. 27. sartSir^ ir. 28. sämln^ dr. 45. scarpin dr. 30. scinteie dr. 49. Seaman dr. 2. 29. seamene dr. 2. seaminu ar. 2. 30. seamtn dr. 2. 29. sem (= wir sind) dr. 3. semints^ ir. 47. semir ir. 2. 30. senin dr. 11. serin ar. mgL 11. 12. setsi (== ihr seid) dr. 3. sin ar. 14. sine dr. 12. sintu ar. 42. 44. sifigur ar. mgL 42. 43. sir ir. 14. sire ir. 13. sire dr. 12. simf dr. 40. sin dr. 13. singur dr. 40. slnt dr. 40. - 67 - skark^inu ar. 30. sk^tßal^e ar. 49. spne dr. 12. sp£uiilnt dr. 46. sp^nzur ir. 47. 48. spin(d)zar ar. zngl. 46. 47. spinzur dr. 44. sting ir. mgL 37. sümpär dr. 32. sting dr. 36. 37. strimt ar. mgL 33. string mgL 33. 43. strimt dr. 33. string dr. 40. stnjimt ar. 33. stnjiflgu ar. 33. 42. s^nto, su[ntu ar. 42. 43. 44. s^ru dr. 13. Stiin^ dr. 34. Itrint ir. 33. 42. Tem dr. 2. 3. 5. tentg ar. 37. 38. timp dr. mgL 32. timpin dr. 30. 32. timpura dr. 30. tindä" dr. 36. 37. tind[u dr. ar. 36. 37. tine dr. ar. 6. 7. 8. tiner ar. 23. tini mgL 12. tire ir. 11. tirjr ir. 23. tire dr. 6. timplä dr. 32. timplu dr. 32. tinär dr. 22. 23. tr(ß)ambur ar. 4. 5. tremur dr. ar. 4. tsaptir ir. 27. tsenig^ ir. 25. tsin ar. 21. tsine ar. 11. tsing ar. mgL 11. 12. tsints ar. ir. mgL 39. tsinu§9 ar. 24. tsiilgu ar. 39. tsinn, tsir ir. 21. tsir ir. 11. tsir^ ir. 11. tsire ir. 12. ^ ^ü dr. 20. tsgn mgL 21. tspn, ts^ ar. 21. tsgnu&p ar. 24. ts^ru dr. 20. t§era&^ ir. 25. täine ar. 11. tdintäi ir. 39. t&innSp ar. mgl. 24. 25. täire ir. 11. töire dr. 11. tun^reku dr. 24. türgru dr. 23. ^iamenu ar. 2. 30. Umblu dr. 58. 60. umflu dr. ar. 58. 59. 60. mnplu dr. ar. 58. 59. 60, unglnü dr. 60. nntra (vb.) dr. 58. untonekatü dr. 24. urdin dr. ar. ir. 27. 28. urdini mgl. 28. 5* - 68 - turdinu (vb.) dr. ar. 27. 28. urdiru (vb.) dr. 27. ^n ar. 56. ^pudtu ar. 57. ^nsor ar. 52. ^türf^areku dr. 24. ^türekat dr. 24. ffigrets ar. 52. f fikp ar. 59. §r dr. ir. 56. 57. üramte dr. 56. o ^raltu dr. 56. ^rapoi dr. 56. ^rda dr. ir. 56. 57. ^ente ir. 57. ^pdptdijiez dr. 51. §rgit ar. 57. ^jrgrmez dr. 56. Vatäm dr. 5. Yänat dr. 26. yä^mlnt dr. 46. yenin dr. 11. 25. venire dr. 26. vemt dr. mgL 26. ye&teminta ar. 47. veriru dr. 11. vin mgL dr. 12. 20. 21. yindec dr. 45. vindik ar. 46. yindu ar. ir. mgl. 46. 47. vineri dr. 23. yinet ar. mgL 23. yiniri^ ar. 23. vinit ar. 26. ying ar. 14. viniare dr. 45. vintu ar. ir. mgL 47. 46. vintor ir. 17. viflk mgL 48. vinu ir. 21. virf ir. 14. vireri ir. 23. yirgt ir. 23. viru ir. 21. viü dr. 12. 20. vireri dr. 23. vlnft dr. 14. vlnftt dr. 23. vind dr. 44. vlnt dr. 45. vlntur dr. 45. vreamät dr. 4. v^flk dr. 44. v§ru dr. 12. 20. Yinu ar. 13. 26. yifig'its ar. 39. yirimj ir. 59. 60- Z^ni mgL 22. zenukliu mgL 25. z^rafikl'u ir. 25. ziner mgL 23. zvintur ar. 47. zan^ ir. 22. — 69 -- Verzeichnis der abIcUrzungen und der benulztai world. Alb., alboa. = albooesiscL ablg., altbulg. = altbulgariscL geg. « gegisch. mgl. = meglenitisch. mold. =3 moldauisch, tosk. »» toskiscL ir., istr. = istroromänisch. i Yen., venez. = venexiamsch. Or. Ascoli, üna leümni glottologica. L Rivista X. 1882. — , Venniflchte skizzen, s. 5t flf. Cod. Seh. =» I. Bianü, Psaltirea Scheiana. L Bucurescä 1889. A. de Cihac, Dictionnaire d'etymologie daooroxnaine. Franc- fort 1870 et 1879. D. »= P. Th. Dachselt, Didahia ahi ayu Antckoiu. Disa. Leipzig 1894. Fr. Diez, Etym. wörterb. der rom. sprachen. 5. Bonn 1887. — , Gramm, der rom. sprachen. L U. IH 5. Bonn 1882. Th. Gärtner, Raetoromanische grammatik. Heilbronn 1883. G. Gb. «= M. Gaster, Chrestomatie romänS. L (»»^G.) IL (Gb.) Leipzig 1891. Gast Gröber, Grundriss der rom. phil. L Strassborg 1888. C. D. Georgian, Essai snr le vocalisme roumain. Leipz. diss. Boucarest 1876. Guy. »= B. Petriceicu Hasdeo, Cuvente den bätranl. L IL KL Bucuresci 1878—1881. Gust. Körting, Lai-rom. Wörterbuch. Paderborn 1891. A. Leskien, Handbuch der altbulgansohen (kirchenslavischen) spräche. 2. aufl. Weimar 1886. I. Msoiliu, Gramatica ist. si comp, a limbii romäne. Buc. 1894. Gust. Meyer, Etymologisches Wörterbuch der albanesischen spräche. Strassburg 1891. Wilh. Meyer-Lübke, Grammatik der romanischen sprachen: I. Romanische lautlehre, Leipzig 1890. — , Italienische grammatik. Leipzig 1890. Franz Miklosich, Etymologisches Wörterbuch der slavischen sprachen. Wien 1886. — , Die slavischen demente im rumunischen. Denkschriften — TO- XI! band, s. 1 — 54. Wien 1862. Anhang: Die istrischen Rumunen, s. 55 — 70. R. U. L = — , Rumunische Untersuchungen I: L Istrorumu- nische Sprachdenkmäler. Wien 1881. IL Macedorumu- nische Sprachdenkmäler. Wien 1882. Kay. = a.) E^valliotis, UganoxstQUi. Venedig 1770. s. 8-43. Dan. = b.) AaviriX 6 kx MoöxoxoXecDq, EiqccyooytxTj di- SaCxaUa. 1802. s. 59-86. — , Beitrage zur lautlehre der rumunischen dialecte. Vocaüs- mus L n. Wien 1881. IIL 1882. Consonantismus I. 11. Lautgruppen 1883. Ad. Mussafia, Zum rumänischen vocalismus. Sitzungsberichte der k. akademie der Wissenschaften zu Wien. 58. band, loan Nadejde, Gramatica limbei romäne. Jasi 1884. Vor. = G. Sbiera, Codicele Vorone^an. Cemauf 1885. Lazär Säineanu, Dic^onar germano-romän. Bucuresia 1887. H. Schuchardt, Der vocalismus des Yulgarlateina L IL DI. Leipzig 1866—68. H. Tiktin, Studien zur rumänischen phiL L IL Leipzig 1884. — , Die rumänische spräche. Gröberes Ghrundriss I, s. 438 — 460. — , Der vocalismus des rumänischen. Gröberes Zeitschrift 1886. 0. W. = Gust. Weigand, Die spräche der Olympo-Walachen. Leipzig 1888. V. M. = — , Vlacho-Meglen. Leipzig 1892. Ar. n. = — , Die Aromunen. 11. Leipzig 1894. J. L = — , L Jahresbericht des instituts ftlr rumänische spräche (rumänisches seminar) zu Leipzig. Leipzig 1894. Druckfehler. Lies s. 16 z. 2: noch statt nach, s. 25 z. 8: tsinu§9 statt tSinugp; s. 27 z. 3: rpHHAHHe statt rpHH^^Hne, s. 29 z. 28: caMLHL statt caMLHB. Der Stil der aromimischen Volkslieder von Kurt Sohladebaoh. Einleitung. Daß man von einem gemeinsamen Stil der Lieder eines Volkes sprechen kann, trotzdem sie auf yerschiedene Sänger Zurückgehen, von denen der eine poetisch mehr befähigt war nnd eine gewandtere Ausdmcksweise hatte als der andere, bedarf wohl keiner weiteren Begründung. Wenn femer auch die Lieder ihrem Inhalt nach verschieden sind, und jede ein- zelne poetische Gbtttung auch einen in manchen Punkten charakteristischen Stil bedingt, so läßt sich doch im ganzen von einer gemeinsamen Art des Gedankenausdrucks reden; denn der Einzelne dichtet immer nur im Vorstellungskreis seines Volkes und mit den bereits vorhandenen und mit Vor- liebe angewandten poetischen Mitteln und Formen; auch ist es das Volk, das schließlich sein Lied verbreitet und stets umgestaltet Um nun zu einer richtigen Beurteilung und Würdigung der aromunischen Volkslieder zu gelangen, müssen wir sie mit den Liedern der anderen Volker vergleichen und so uns ihrer eigentümlichen Stellung bewußt werden. Ein besonderes Interesse haben natürlich für unsere stilistische Untersuchung die den Aromunen zunächst wohnenden Völker, weil diese ihren immer mehr vordringenden Einfluß auch auf deren hei- mische Poesie geltend machen. So hat das aromunische Lied viele stilistische Eigentümlichkeiten mit den griechischen und albanesischen Liedern gemeinsam, weniger Beziehungen finden — 72 — sich zu den Liedern der Bulgaren und Serben. Dieser Ein- fluß wird schon durch den Umstand veranlaßt, daß alle Aro- munen mehrsprachig sind und mit dem Hereinströmen firemder Worte auch fremde Stileigentümlichkeitenleicht aufgenommen werden. Die Beziehungen, die zwischen den aromunischen und den rumänischen lisdem in stilistisdier Hinsidit bestehen, sind nicht so eng, daß man weitere Schlüsse daraus ziehen könnte. Diese stilistischen Beziehungen der aromunischen Volks- poesie zu den Liedern der Nachbarvölker eingehend zu unter- suchen, machte der Umstand unmöglich, daß mir vielfach genügendes Material fehlte, besonders für das albanesische und bulgarische Volkslied, und zudem &me Übersetzungen, wie sie mir für das serbische und bulgarische ausschließlieh zur Verfügung standen, sich für eine stilistisdie Untersuehnng wenig eignen. Die vorliegende Arbeit behandelt denmacfa nur den Stil der aromunischen Volkspoesie an sich und be- gnügt sich mit gelegentlichen Hinweisungen auf jene Be- ziehungen; doch behalte ich mir vor, in einer umfassenden Arbeit die Lieder der Aromunen mit denen der Nachbarvölker nach Stil und Inhalt zu vergleichen. Das Material für diese Arbeit lag in mehreren Samm- lungen aromunischer Volkslieder bereit; die umÜBUigreichste und zuverlässigste ist: Die Aromunen (abgek. Ar.). Ethnographisch-philoL-hist Untersuchungen über das Volk der sog. Makedoromanen oder Zinzaren von Gustav Weigand. Band IL VolksHtteratur der Aromunen. Leipzig 1894. Er enthält 117 im Volke selbst gesammelte und sorgfaltig niedergeschriebene Lieder mit ge- nauer deutscher Übersetzung. Hier werden im Vorwort die anderen Sammlungen aromunischer Volkslieder besprochen. Als recht gut werden anerkannt: Mostre de dialectul macedo-rumänu U de V. Petrescu. (abg. P.) Bucuresci 1880. ^s ist dies die erste größere aro- munische Liedersammlung, sie enthält 25 echte Volkslieder, denen eine rumänische Übersetzung gegenübergestellt ist - 73 - Bina rominische und eine franzosische Übersetzung ist kinzngefSgt in der Sammlung von Obedenum-Sianu: Texte macedo-romäne culese de Dr. M. 0. Obedenani, publicate de Pro£ J. Bianu. (0. B.) Bncuresci 1891. Sie enÜialt 30 Lieder, die aber nur mit Vorsicht zu gebrauchen sind, da Obedenaru die Lieder nicht selbst im Volke gesammelt hat; zudem sind sie oft verändert, und zwar beziehen sich diese Änderungen nicht nur auf Wortlbrmen, sondern es sind zur weilen ganze Verse eingefügt, woher sich auch der Reichtum an Synonymen, der gerade bei Obedenaru besonders hervor- tritt, erklären mag. Der Stoff ist allerdings fast immer der Volkspoesie entnonmien. An Ort und Stelle gesammelt und deshalb (bis auf No. 34) zuverlässig ist die 35^ meist kurze Volkslieder enthaltende Sammlung von Dr. Ghistav Weigand. Die Sprache der Olympo-Walachen (OL). Leipzig 1888. 14 echte Volkslieder und ein Zyklus Hochzeitslieder fin- den sich in der Zeitschrift Macedonia (Mac.), hrsg. Bueuresd 1888 No. 1—8, nämlich p. 8—10, 21, 34, 35, 39, 87, 103, 110—114, 120, 153, 161. Schließlich stehen auch 3 echte Volkslieder, entnommen den Convbrbiri literare, bei G^ter, Chrestomatie Romänä, Leipzig-Bucuresci 1891, p. 273—275. Der Einheitlichkeit wegen und besonders mit Rücksicht auf den Druck habe ich bei Anfuhrungen aus diesen Sanmi- lungen die Umschrifb angewandt, wie sie sich in den „Aro- munen U'' findet Die dabeistehenden Zahlen bedeuten Num- mer und Zeile des Liedes, nur in der Zeitschrift Macedonia Seite und Zeile. Außer diesen größeren Sammlungen stehen noch einzelne Volkslieder in Zeitschriften, Zeitungen und Lesebüchern; auch ein Manuskript gesammelter aromunischer Volkslieder wurde mir zur Verfügung gestellt, allein ich ÜEuid in ihnen keine neuen charakteristischen Züge. Leider sind mir die von Bu- rada gesammelten und in den Convorbiri literare (XVU) und — 74 — in der Bevista pentru historie, archeologie fi filologie ver- öffentlichten Lieder nicht zugänglich gewesen, ebenso wie Arbeiten von rumänischen Gelehrten (Cire| und Craciunescu) über die rumänische Volkspoesie. Benutzt wurden für die vorliegende Untersuchung außer den allgemeinen Werken über Stilistik und Poetik von Wacker- nagel, Gerber und Eleinpaul: Fauriel: Neugriechische Lieder. Leipzig 1825. Dozon: Manuel de la langue chkipe ou albanaise. Paris 1879. Rosen: Bulgarische Volksdichtungen. L. 1879. Talvj: Volkslieder der Serben L II. L. 1853. — Versuch einer geschichtlichen Charakteristik der Volks- lieder germanischer Nationen. L. 1840. Theodorescu: Poesii populäre romäne. Bucuresci 1885. Jamik-Bärseanu: Deine si strigaturi din Ardeal. R 1895 Bibicescu: Poesii populäre din Transsilvania. B. 1893. Gaster: Literaturä populäre romänä. B. 1883. Rudow: Metrik und Stil der rumänischen Volkslieder. L. 1886. A. Franken: Romanische Dichtungen. Progr. des Rg. Dan- zig 1889. Erster Teil. Allgemeines über den Stil der aromunischen Volkslieder. „Gegenstand der Stilistik ist die Oberfläche der sprach- lichen Darstellung, nicht die Idee, nicht der Stoff, sondern lediglich die Form; aber die* sprachlichen Formen sind in der notwendigsten Weise durch Stoff und Idee bedingt" So sagt Wackemagel a. a. 0. p. 409, und deshalb können wir es bei unserer Aufgabe nicht umgehen, den Inhalt unserer Lieder einer kurzen Betrachtung zu unterziehen. Denn die Ver- schiedenartigkeit des Inhidts bedingt einen in manchen Punk- ten besonders gefärbten Stil. Im allgemeinen zeigen die aromunischen Lieder eine ge- wisse Armut des Inhalts. So fehlen fast ganz die historischen — 75 — Lieder, was im Grande nicht auffallen kann, da die Aromunen keine an nationalen Ereignissen und Heldenthaten reiche Ver- gangenheit haben. Einen großen Teil ihrer Dichtung machen die Liebeslieder aus. In ihnen offenbart sich weder ein großer Gefuhlsreichtum und eine tiefe Empfindung, wie wir sie in den slayischen Liedern finden, noch die Herzlichkeit und Zartheit der griechischen Liebeslieder. Auch findet der Sänger nicht immer die rechten Töne, um seine Oefnhle zu schildern und greift dann oft zu recht seltsamen Bildern. Gewohnlich äußert sich die Liebe in den aromunischen Liedern als verzehrende Glut (Ar. 5, 10 ff. 12, 17. 16,10), und deshalb sind auch viele Metephem vom Feuer hergenommen. Viele von den Liedern enthalten die Klagen der Zurückgewiesenen oder der Mädchen, die sich nach einem Geliebten sehnen; oft wird auch das Liebeswerben des Burschen geschildert In manchen Liedern (Ar. 10. 13. 18—21. 23—25. 101. 103, wie auch in den beiden Tageliedem Ar. 52. 53) wird ein derb- sinnlicher Ton angeschlagen. Doch darf man daraus keine Schlüsse auf den Volkscharakter der Aromimen ziehen, denn gerade in Bezug auf die Sittenreinheit ist man bei ihnen sehr streng; übrigens gehen die erotischen Lieder der Griechen hierin noch viel weiter. Ein höherer Grad des Gefühls und der Leidenschaft offen- bart sich in den Abschiedsliedern, in denen die Frau oder die Braut ihren Schmerz hervorbrechen läßt, wenn ihr Gatte oder ihr Geliebter hinauszieht, imi in der Fremde Geld zu verdienen. ,J)er Schmerz nimmt mir den Verstand^ singt die eine, und an anderer Stelle heißt es: „Mein Herz ist krank, weil mein Schatz so weit in der Fremde isf Auch in recht lebenswahren Tönen wird die Freude der Gatten bei der Wiederkehr geschildert Man kann also sagen, daß in den Abschiedsliedem ein gut Teil Poesie ruht, und daß sie zu den besten Liedern der Aromunen gehören. Zugleich ist hier zu bemerken, daß gerade auf diesem Gebiete Entlehnungen unmöglich sind, weil diese Lieder nur aus aromunischen Verhältnissen hervorgehen konnten. Die transsilvanischen - 76 — AbschieAlieder zeigen keine besonderen Bezi^ungen zu ihoeD. Kann man den arommüschen auch keine hohe Originalität der GManken nachrühmen, so findet sich doch manches Eigenr artige in ihnen, so die häafige Verwendung des Traumes, der Glaube an die unerbittliche Macht des Schicksals und der Wunsch der Frau, ihren Ghitten in irgend einer Verwandlung ab Vogd, Wiesel oder Apfel begleiten zu dürfen. Auch die Totenklagen zeigen manche poetische Züge und bringen oft in ergreifender Weise den Schmerz um den erlittenen Verlust zum Ausdruck. Vorwürfe an den Toten, daß er seine Verwandten in ihrem Kummer zurückgelassen hat, Schilderung dieses Schmerze» und Trostworte an die Hinterbliebenen bilden gewöhnlich den Inhalt dieser Lieder. Wenn man aber bedenkt, daß die meisten Ton ihnen Im- provisationen der trauernden Frauen sind, obgleich bestimmte Formen immer wiederkehren, so kann man nicht umhin, den Aromunen einen hohen Orad poetischer Empfindung und Fertigkeit in dieser Richtung zuzugestehen. Die Räuberlieder, deren es in der aromunischen Volks- poesie nur wenige giebt, zeigen mehr eine markige Kürze und eine gewisse Abgerissenheit, stehen aber an Kraft den griechischen und albanesischen nach. In ihnen werden be- rühmte Räuber verherrlicht oder es beklagen die von ihnen Überfallenen ihr Unglück. Wenig poetischen Wert haben auch die Hochzeits- und Reigenlieder, sowie diejenigen, die zu bestimmten Festen und Bräuchen gesungen werden. Sie bewegen sich meist in Formeln und haben mehr Wert für die Kenntnis der Sitten und Gebräuche der Aromunen. Die entsprechenden Lieder der umwohnenden Völker tragen einen anderen Cha- rakter; die Übereinstimmung der aromunischen Tanzlieder, in denen sich in jeder zweiten Zeile ein Blumenausruf findet (yergl. Ar. 107), mit ähnlichen rumänischen Liedern ist un- wesentlich. Zwei Lieder stechen durch ihren idyllenartigen Charakter aus der Reihe der anderen hervor: 0. B. 12. Das Mädchen — 77 — mit dem Lamm, und OL 33. £rwäfaneii will ich noch das Streitgespräch zwischen fiose und Basiüknm nm die Schön- heit (OL 31). In viden Liedesn zeigt sich ein neckischer, spöttischer Ton, 80 P. 3, wo Bursche und Mädchen in harmloser Weise tändeln, oder Ar. 61, wo der Bursche, der sieh mit seinem Schatz geoumkt; tot, die Neckereien der nhrigen Mädchen zu ertragen hat Ander Gedichte sind reine SpottUeder^ wie OL 10, 0. B. 9. 11. 24. 49 £E: So wird der Ehemann yer- spottet, der vergebens die za ihren Eltern Tedangende junge Frau zu trösten sucht; der alte Sagestolz, der sich mit einem jungen Mädchen verheiraten wiU, oder auch die Spröde. Über- haupt scheinen die Aromunen ein besonderes Geschick für die Abfassung solcher lieder zu haben und in jedem Dorf werden zu allen passenden Gelegenheiten -solche gedichtet; heißt es doch in dem Liede P. 20,20: „Viele Lieder dichten sie auf nücL^ Dodi Bamneit man soldie Lieder gewöhnlich nicht, weil sie ein rein lokales Literesse bsben. StereolTpe Eing:änge finden sich in den aromumschen Liedern nicht so häufig, wie in der griedbischen Yolkspoesie. Doch kämmen immerhin Eingänge vor wie: 0. B. 7. avdsi^tB, sb, aots! avdz^ts ah frats! voi fetioiame nensurats! OL 35. tse mal stgm s ng minduim? tse lidu k^tek s afiursim? b^ntek noi}, k^ntekdi tora, k^tek al Gianki al Flora. Darauf beginnt erst die Eizählung; vergL noch 0. B. 20. OL 19; die Anrede an die Zuhörer in P. it2 ist aber slavi- sehen Ursprungs. In manchen Liedern wird mit einem Hauptwort, das man als Ausruf betrachten kann, begonnen, und zwar bezieht sich dieses fiauptwort auf die 'Hauptperson oder auf die örtlichen und zeitlichen Verhältnisse des Liedes: Ar. 56. ung ifeatg ma ä mudatpl vergL OL 1. Ar. 72. da0li tunöte lui Yanalä! — 78 — 0. B. 13. primgy^arg lumbrisitg, y^ar^ dultse §i ahgrzit^! Auch die Schilderuiig der umgebenden Natur wird als Einleitung benutzt, aber die Naturbeschreibung, die uns hier geboten wird, ist sehr bescheiden und besteht gewöhnlich nur aus ein paar Worten, zuweilen in der gedankenlosen Anhäu- fung einiger Formeln (OL 19, yergL Ar. 22, 11. 12): Mac 129. de sum un^ soItSparg § o li}9 dzinerile supspar^. Ar. 113. la f^ntg-n^ dit a3un ts^e katlu S mi dipun. OL 28. k^tg bilbillu pre saltse, k^ S yedzu dou^ muSate. Poetisch wirksamer ist es, wenn die Naturschildening die den Eingang der Lieder bildet, in einen gewissen Zu- sammenhang zu der Stimmung gesetzt wird, die das Lied durchweht, ein Mittel, das ja auch in der Kunstdichtung nic^t selten mit Erfolg angewandt wird. Auch bei anderen Völ- kern findet sich diese Art Natureingang; in den serbischen Liedern ist aber der reine Natureingang ohne Beziehung auf den Inhalt häufiger und ziemlich mannigfaltig und kunstyoU ausgeführt. Der Parallelismus in der Erzählung und in der geschilderten Natur zeigt sich in aromunischen Liedern zu- weilen im Innern der Gedichte; P. 17, 7 fif. bruma § kade, iergile s le arde, dzonl'i § fugu diparte, t^ner^atsa tr^atse. Ar. 44, 4 K fr^ndzile s kadü, k^te un^, dap. dzonl'i § fugü. ny^astile § pl^figu. Der eigentliche Natureingang ^), der besonders im rumä- 1) Darüber: G. Meyer: Essaya u, Studien I. Berlin 1885. p. 377. H. Schuchardt: Ritomell u. Terzine. HaJle 1874. p. 65. Hasdeü in Columna lul Traianü. Nov. 1873. — 79 — nischen Yolksliede häufig ist und ihm einen eigentümlichen zarten Beiz verleiht, konmit in den aromunischen Liedern &st gar nicht vor. Hasdeü hat gezeigt, daß dieser rumänische Natureingang, der gewohnlich aus firundzg verde mit Hinzu- fugung einer näheren Bestimmung besteht, die Stimmung des Liedes vorbereitet, sich also nur auf den Gegenstand, den Li- halt des Liedes bezieht. Das einzige Beispiel eines solchen Natureingangs im aromunischen Volkslied bietet uns Ar. 37. moi lilitS^a alik^, tsi ts o ai bo|a salbitg! Hier ist die Beziehung zum Lihalt des Liedes unverkenn- bar; die gelbliche Farbe der Blume deutet auf den Neid und die Bosheit der Schwiegermutter hin. Wenig weicht von dem Lied Ar. 37 die darauf folgende Version ab. Hier wird neben der schon bestehenden inneren Beziehung noch eine äußere dadurch gesucht, daß die gelbliche Blume gebeten wird, Fürsprache bei den boshaften Schwiegereltern einzu- legen. Anders ist es mit dem Blumenausruf (s. Schuchard a. a. 0.). Dieser bezieht sich auf die Person, an die das Lied gerichtet ist, das ist gewohnlich die Geliebte, welche der Sänger mit einer Blume vergleicht Besonders entwickelt ist dieser Blu- menausruf in den italienischen Ritomellen, kommt aber auch in den Liedern der Balkanvölker vereinzelt vor, so Ar. 107, wo in einem Beigenlied die Mädchen nachein- ander angerufen werden mit: moi lilitSa di pi pugu, — me(>, — &gü, — §Min! P. 12, 2. wird die Geliebte mit moi lilitäe angeredet Ar. 89, 2. mori mer aro§! Ar. 104, 3. moi, mu3g kuMg! Bie beiden letzten Beispiele sind Anreden an die singende Frau, die mit einem Apfel verglichen wird. Ahnlich diesem Blumenausruf ist: 0. B. 4, 5. und Ar. 31, 4 distimele Mindisitg! Dies dient ebenfalls als Anruf an die Geliebte und soll ihre Schönheit veranschaulichen. Vielleicht fiel der Blick des — 80 — Sängen gerade auf ein gesticktes Tudi, was den A.usraf ver- anlaßie. Übrigens kommt der gleiohe Ansdvaek in einem albane&dsohen VolksUede vor. Ss herrscht überhaupt in den aromunischen Liedern eine starke Vorliebe dafür, mit einem Ausruf oder ein«r Anrede zu beginn^ besonders wohl, weil ein lebhafter Ausruf Leben in das Lied bringt und am ehesten die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf den ganger zdehi Beliebt ist so die Anrede des Sangers an die Person, Ton der er erzahlt: Ar. 103. moi kgm^aSg ku kukotü, ku kdcot i ku Mindinp, ^aideel moi su^at^ limbit^, Hmbitg ka jeLQjiQn, ^aidee! Dann beginnt die supat^ ihre Erzählung. Ahnlich ist es in dem Liede Ar. 112, wo der Hauptmann Yanaki Tom Sän- ger angeredet und dann erzählt wird, daB er aufgebrochen und in die Berge gezogen sei. Darauf folgt ein Wechsel- gespräch zwischen dem sterbenden Hauptmann und seiner Schwester. Zuweilen beginnt das Lied mit einem Ausruf des Sängers: Ar. 108. gazepe, laie gazepe! ähnl. Ar. 24. Ar. 95. kalotifig di mum ats^a! Den üblichen Anfang der Totenklagen bildet ein vor- warfevoUer Ausruf, der gewöhnlich -einen ganzen Satz umfekßt: Ar. 114. tsi fitseä, Kil'lu a ngnl ahüL Ar. 115. 117. Auch der Sänger, der ein eigenes Erlebnis berichtet, be- ginnt oft mit einem Ausruf des Kummers: P. 2. tsi n fa laia ti£a ahtare! ka pgrmi^Iu ti spun^re, ähnL Ar. 14. 16. Ar. 15. Oh lele mi, mgrata! oder mit einer rhetorischen Frage. Ar. 3. tsi ly yidzui as^ar^? Darauf antwortet er dann selbst und erzählt. Ar. 62. tsi n yidzui un yis un parg? ähnL Ax. 111. — 81 — yergL noch Ar. 101. tsi aase dzile tu Rivent imng npapte, inm^ dzup ti Surika ts^a fadulg? Selten beginnt ein Lied mit einem einleitenden Satz, der in die Situation einfuhrt: Mac. p. 8. L l^ndzedu ^aste k^pitanülu. Hierauf beginnt sofort das Gespräch des kranken Hauptman- nes und seiner Geföhrten. Alle diese Arten der Einfuhrungen sind jedoch nur ver- einzelt, gewöhnlich werden wir durch einen Dialog in medias res gefuhrt Werfen wir nun einen Blick auf das Ganze der Lieder, so föllt es besonders au^ daß ausgeführte epische Gedichte in der aromunischen Volkspoesie fehlen, während die Ghiechen, Serben und Bulgaren das epische Volkslied sehr kultiviert haben. Sie berührt sich hier mit der italienischen Volkspoesie, in der auch das lyrische Element stark vorwiegt Sicher ist, daß für die Entstehung der beiden größeren Balladen in der Samm- lung Ar. (No. 95: Die Artabrücke, No. 96: Die Pest) fremde Einflüsse maßgebend gewesen sind. Sonst finden wir epische Elemente in ausgeprägter Weise nur noch in den Räuber- liedem, doch ist eben diese Gattung bei den Aromunen wenig angebaut worden. Der Charakter der meisten Lieder ist ein episch-lyri- scher, und zwar insofern als die Lieder nicht eine bloße Darstellung von etwas Erlebtem, von irgend einem Ereignis enthalten, sondern aus einer Gemütsstimmung hervorgegangen und von gegenwärtigen Gefühlen durchdrungen sind und diese auch in dem Hörer anzuregen verstehen. Am klarsten tritt dieser lyrische Charakter in den Liebesliedern, Abschieds- liedern und in den Totenklagen hervor. Längere reinlyrische Partien sind, wie in den Volksliedern überhaupt, so auch in den aromunischen selten, das Volk reflektiert nicht über seine Empfindungen und weiß dieselben auch nicht immer recht mit Worten zu schildern. Ansätze dazu finden sich in den Weigand, 8. Jahresbericht. Q — 82 - Volksliedern, die wir mit Sicherheit als echt bezeichnen kön- nen, nur wenige, so: Ar. 16, 1 ff. tsi sg r £eJ£ a li vr^ari? :| ya^ mori yai I: kg vr^ari gasti gr/jag. Hierauf beginnt die eigentliche Erzählung. Ar. 43, 7. 8. minte, tsi n av^am, dado, nu n am tut^. ähnL Ar. 50, 1 S. Ar. 54, 1 ff". Diese Lieder, in denen das lyrische Element vorwiegt^ sind gewöhnlich in einer monologartigen Form, so in der Samndung Ar. 1—5. 14. 15. 18. 49. 50. 55. 57. 103. 113. u. a. Zuweilen ist dieser Monolog eingeleitet durch eine Frage des Sängers, so: Ar. 70, 1. fikat§e te m^ ta, fj^at^, fikatäe te? Diese Worte nimmt dann das Mädchen auf^ um ihre Geschichte zu erzählen. AhnL Ar. 71. 93. Weitaus die häufigste Form der aromunischen Lieder ist nun der Dialog, und damit kommt auch dramatisches Leben und Frische in die Darstellung. Oft fehlt jede Einleitung in die Situation und Angabe der sprechenden Personen, ebenso folgen innerhalb des Liedes Rede und Gegenrede ohne Über- leitung auf einander, so Ol. 9, wo zuerst die Hochzeitsgäste, dann der Bräutigam und schließlich die Braut sprechen; vergL noch Ol. 25. Freilich tritt ja der Wechsel der Personen beim lebendigen, gesungenen Vortrag scharf hervor, und deshalb ist eine nähere Angabe unnötig, zuweilen jedoch wird eine nähere Rede durch eine Änderung im Versmaß angedeutet, z. B. OL 2, 4 u. 8. 4, 7. 10, 7. Plötzlicher Übergang aus der Erzählung in den Dialog findet sich öfter, z. B. Ar. 11, 10. 19, 4. 64, 6. Im ganzen ist die Darstellung kurz und gedrungen, wenn auch in einer Reihe von Liedern durch Wiederholungen eine gewisse Breite hervorgerufen wiri Sprunge in der Dar- stellung, wie sie in den Volksliedern überhaupt vorkommen, sind im aromunischen nicht allzuhäufig, gewöhnlich hat die - 83 - Erzählung einen klaren Ghmg, und wenn wir sprunghafte Darstellung finden, so ist sie entweder beabsichtigt, wie in Ar. 64, wo der unruhige, hastige Charakter der Handlung damit vortrefflich dargestellt wird, oder es wird nur un- wesentliches ausgelassen, das der Hörer sich ergänzen kann; zudem sind ja der lauschenden Zuhorerschaar die Ereignisse gewöhnlich bekannt. So fragen in dem Liede Ar. 59. die Mädchen ihre Freundin, ob sie am Abend zu ihnen kommen woUe. Diese antwortet: „Jenseits des Meeres ist eine Kara- wane, und ein sonnenverbrannter Bursche reitet in ihrer Mitte^ usw. Dazwischen fehlt natürlich der Gedanke: „Ich kann nicht kommen, denn mein Herz ist traurig und sehnt sich nach dem Geliebten, der ... Oder betrachten wir das Lied Ar. 85. Hier bittet der Gefangene die drei Türken um drei Tage Frist, damit er noch einmal seine Schwestern be- suchen könne. Die nächste Zeile beginnt dann mit der Be- grüßung der drei Schwestern. Die Bewilligung seiner Bitte und der Ghmg zu den Schwestern wird nicht erzählt, weil er sich leicht ergänzen läßt Vergl. Ar. 6, 6. 10, 11. 11, 10. 12, 13. Ausgeführte Beschreibungen finden wir so gut wie nicht, umfassen ja die Lieder im Durchschnitt nur etwa 20 Zei- len. Selten wird die umgebende Natur mit einigen Worten geschildert, und wenn sie dargestellt wird, so geschieht dies in sehr farbloser und formelhafter Weise, wie z. B. Ol. 19, 1 ff. suntu meru, suntu peru, suntu fr^ndza di kgst^i; fir^dz' ats^a s fgats' un pul'u, pul^u atsel s k9nt9 v^ara vj^ra, v^ra s primav^ara. Nur in zwei Liedern, die wir bereits oben erwähnt haben, ist die Schilderung der Natur recht hübsch in die Erzählung verwoben; das eine findet sich in den OL 33. Hier wollen die Liebenden in die Tbaler ziehen, in denen das klare Wasser dahinstromt, und in die Wälder, die noch keines Menschen Fuß betreten hat und wo die Blumen noch ungepflückt sind. — 84 — Das Lied 0. B. 2. spinnt diesen Gedanken noch weiter aus, ist aber kein echtes Volkslied; ein weitverbreitetes und ans dem Volke selbst hervorgegangenes Lied ist dagegen „Das Mädchen mit dem Lamm", das wirO.B. 12 aufgezeichnet finden. Wie das Lied OL 23 verrät auch dieses ein zartes Naturgef&hl, das sonst der aromunischen Dichtung fremd ist. Das Lanmi erzählt hier einem Mädchen von der zartgrünen Wiese, auf der es geweidet, und von dem frischen, glänzenden Wasser. Gerade, daß Tiere sprechend auftreten, wirkt recht poetisch, und dieses Mittel ist besonders in den rumänischen Liedern recht häufig zur Anwendung gebracht; in den aromunischen ist es seltener, vergl. noch Ar. 96, 67. Aber der Umstand, dass die meisten Metaphern der Pflanzen- und Tierwelt ent- nommen sind, deutet doch immerhin darauf hin, daß das aro- munische Volk ein offenes Auge hat für die ihn umgebende Natur; es hat eben mehr Sinn far das Praktische und be- geistert sich zwar far die gute Luft und das reine Wasser seiner heimatlichen Berge, aber die Empfänglichkeit far wirk- liche Naturschönheiten ist nur sehr schwach bei ihm entr wickelt Die Schönheit der Geliebten wird besonders durch meist stereotype Vergleiche geschildert, indem der Sänger ihre einzelnen Reize aufzählt, so Ar. 12. 27. 32. 45. Ein hoher Grad von Schönheit wird dadurch ausgedrückt, daß es heißt: „Die Schönheit hat Gott gegeben", oder „Meine Mutter war ein Rebhuhn, mein Vater ein Adler; Perlen aßen sie, als sie mich zeugten; der Leib der Mutter war von Gold". (OL 2, 4. ff.) In ihrer Wirkung wird die Schönheit der Geliebten ge- malt, wenn der Liebende klagt: „Die Geliebte hat mein Ilerz verwundet", „ihr Blick hat mein Herz entbrennen lassen**, „wenn sie mich anschaut, verdunkelt sich mein Blick, meine Lippen werden blau ..." In dem Liede Ar. 4 ist die Rede von der Blauen, d. h. „einem Mädchen, das so feine Haut hat, daß die Adern an der Schläfe und den Nasenwurzeln blau durchschinmiem" (Ar. p. 2). Alles, was sie mit den Lippen — 85 — berührt, wird sofort blau. (Dasselbe Lied findet sich auch bei den Griechen und Albanesen.) Nicht wenig wird der Stil der aromunischenLieder beeinflußt durch den häufigen Gebrauch des datiyus ethicus, der ihm oft eine eigentümliche gemütliche Färbung giebt, z. B. Ar. 10, 1, oft aber auch nur ein Possessivpronomen vertritt, z. B. Ar. 50, 1. Er ist in der aromunischen Poesie noch häufiger als in der rumänischen. Ebenso haben die rumänischen Lieder mit den aromunischen die öftere Anwendung der Diminutive gemein, die aber auch in den Volksliedern anderer Völker nicht selten sind. Wie hier, so ist es auch dort beliebt, zuerst das ein- fache Wort zu nennen und dann das Dimunitiv hinzuzufügen. Zweiter Teil. Analyse der aromunischen Volkslieder nach Bildern und Figuren. Es soll hier unsere Aufgabe sein, die Stileigentümlich- keiten der aromunischen Volkspoesie im einzelnen zu beleuch- ten. Vollständigkeit der Anfuhrung ist nur im ersten Ab- schnitt bei den Bildern angestrebt, weil durch sie die Eigenart des Stiles vorzugsweise bedingt wird. Bei dem Kapitel „Fi- guren" sind stilistische Eigentümlichkeiten nur insofern be- rücksichtigt worden, als sie den Stil unserer Lieder in cha- rakteristischer Weise beeinflussen. A. Bilder. Apostrophe, Personifikation und Allegorie. Aus der Anwendung der Bilder, ihrer Häufigkeit, Kühn- heit und Originalität können wir erkennen, ob ein Volk eine lebhafte Einbildungskraft besitzt. Nur in wenigen Lie- dern jedoch zeigt der Aromune eine etwas höher sich schwin- gende Phantasie; fast immer bleibt er in der Sphäre des Ge- wöhnlichen und entnimmt ihr auch seine poetischen MitteL — 86 — Die Bilder selbst haben den Zweck, yersinnlichend za wirken; dies wird dadurch erreicht, daß der eigentliche Be- griff in eine andere Sphäre gerückt wird, in der er anschau- Ucher und plastischer hervortritt, oder dadurch, daß ein anderer sinnlicherer Begriff, mit dem er aber in einem gewissen Zu- sammenhang stehen muß, an seine Stelle triti Das erstere ist der Fall bei der Personifikation, zu der die Apostrophe, eine Anrede an unpersönliche Wesen oder an Dinge, eine Vorstufe bildet Von ihr wird in den aio- munischen Liedern öfters mit Glück Gebrauch gemacht; bit- tend, klagend oder yorwurfsvoll, oder auch um seinem freude- erföllten Herzen Luft zu machen, wendet sich der Aromone an Berg und Thal, Vögel u. a.; z. B.: Ar. 44, 1. munte, lai munte! multe arale ts ai. 0. B. 15, 7. anamesa di yo|, munts. Mac. p. 103, 6, 7. f 9 n te vale! kama fikpa, tra S9 n treku tr^ Janina. Eine Anrede an eine verfallene Stadt: 0. B. 26, 1. Biring, M Biring! 0. B. 18, 1. ah, voi pul' azburgtori, tsi azburats p^ tu nori! Hierauf folgt eine Bitte des in der Fremde lebenden Man- nes an die Vögel. VergL die Anrede an die Eule 0. B. 27, 1 Der mit dem Verlobungsring geschmückte Finger wird angesprochen: OL 30, 11. ah, dz^adzit, tsi ni stai bun ka sparele dimin^atsa! Hier läßt sich wohl auch die Stelle 0. B. 28, 27 heran- ziehen, wo der Jüngling klagt: ku tgmbarfla Äi xboram. Die Personifikation nun verleiht unpersönlichen Be- griffen persönliches Leben imd läßt sie menschlich empfin- den und handeln. Reine und weiter ausgeführte Personifi- — 87 — kationen sind in unsem Liedern selten. Kaum können Aas- drücke, wie lokal la m^ka (Ar. 102, 9), me aätS^api^ 3okul (Ar. 112, 15), ts^tse ni ka% an disone (Ar. 18, 10) als rechte Personifikationen gelten; eigentlich personifiziert treten nar halbmythologische Figuren auf, die traditionell auch bei an- deren Völkern als Personen gedacht werden, nämlich der puFu azbur^tor, der Ar. 96, 68 redend auftritt, indem er dem Baumeister einen Rat erteilt Er kommt sehr häufig in grie- chischen Liedern vor, ebenso erscheint dort der Tod als Cha- ron. Von ihm heißt es in den aromanischen Liedern: Ar. 49, 10 sufletlu va sg n Fa harlu. 0. B. 29, 50 S. kämpft ein Jüngling regebecht mit ihm. Mac. p. 40, 42 erscheint er in Menschengestalt am Kopf- ende des Krankenbettes. Schließlich wird noch die Pest in den aromunischen Lie- dern personifiziert: Ar. 95, 54. puSkl a ä se ngskumbusi, a lor kara I9 intrg, pgn di un ^' dinikg. VergL noch 0. B. 26, 3, 23, 24. Die Pest ist überhaupt eine häufige Gestalt in den Lie- dern der Balkanvölker, besonders häufig wird sie in den bul- garischen Ländern dargestellt als gespenstisches Weib, das mordend im Lande umherzieht Die Personifikation bildet den Ausgangspunkt der Alle- gorie, doch hat diese eine größere Ausdehnung, und dann ist hier auch das eigentliche Bild nicht beibehalten, sondern ein anderes, yerwandtes an seine Stelle getreten. In unseren Liedern finden wir mehrere Allegorien, aber wirklich durchgeführt sind nur wenige, gehört ja neben einem gut Teil Phantasie auch Reflexion dazu, damit der Zusammen- hang mit dem eigentlichen BegrüBP nicht verloren wird; über- wiegt die Phantasie, und das ist in Volksliedern doch durch- gehends der FaU, so wird die Allegorie bis zu einem gewissen Punkt richtig durchgeführt, dann aber malt die Phantasie des — 88 - Sängers nur das Bild weiter aus ohne Rücksicht auf die eigentliche Begriffsreihe, die man veranschaulichen wilL Eine der am besten durchgeführten Allegorien bietet das Lied Ar. 1 (zu dem es in der albanesischen Volkspoesie eine nahestehende Parallele giebt): ,,£ine rote Blume im fremden Garten erblickte ich, ich will mich über die Hofinauer schwingen, die Blume brechen, sie in meine Heimat bringen und dort wieder einpflanzen damit alle Leute mich darum beneiden, die Burschen daran riechen und die Mädchen sie pflegen." Diese Allegorie, in der die Braut, die der Bursche ent- fahren und in der Heimat heiraten will, allegorisch durch eine Blume dargestellt wird, ist in allen Gliedern korrekt durchgeführt, doch schon in einer Version desselben Liedes (Ar. 3) föllt der Sänger aus dem Bild und geht in die Wirk- lichkeit über, wenn er Zeile 10 S. sagt: ,J)ie Burschen mögen an dieser Blume riechen und wenn sie einem gefallt, so möge er sich mit ihr verloben," Dies ist also eine gemischte Alle- gorie. Ar. 5 tritt der Geliebte unter dem Bild eines Vogels au der umherfliegt vergebens seine Geliebte suchend, und seine große Liebesglut im Wasser kühlt. In dem mir vorliegenden Manuskript einer aromunischen Liedersammlung steht ein Lied, in dem der Geliebte seinen Schatz also anredet: „0 wärst du doch ein Vogel! Ich wollte dich dann fangen, in einen Käfig stecken und dich immer- während betrachten." Ähnlich ist das Lied 0. B. 3: Ein Jüngling verfolgt lange Zeit eine Rebhuhn und erreicht es nach vieler Mühe. Gemeint ist damit sein Mädchen, um das er lange geworben. Eine recht gute Allegorie besteht darin, daß der Tod, der ja auch personifiziert auftritt, als Braut dargestellt wird, mit der ein Sterbender sich vermählt. Diese Allegorie findet sich auch bei den Rumänen, Bulgaren und Neugriechen und kommt in aromunischen Liedern öfters vor, z. B. 0. B. 28, 35 ffi Hier geht der Sänger unauffällig aus der Wirklichkeit in eine - 89 ~ Allegorie über und zwar wird dieser Übergang durph einen Traum vermittelt: Der Jüngling liegt todkrank auf der Erde; da träumt er, er habe nach einigem Widerstreben eine häßliche Frau geheiratet und sei dann sofort gesund und ruhig geworden; das Haus seiner Braut sei eine grüne Lich- tung gewesen, die Mauern Staub und Erde und die Thür die Grabesplatte. Mit dieser Allegorie klingt das Lied aus. Hierher gehört auch OL 12, 13 ff.: Der sterbende Haupt- man wünscht, man möge seiner Mutter nichts von seinem Tode erzählen, ihr vielmehr sagen, daß er sich in der Feme verheiratet habe; seine Frau sei die schwarze Erde des Grabes, seine Schwiegermutter die Steinplatten, die über das Grab gedeckt seien. In dem Liede Mac. p. 9 IH. 20 — 22 rufb der enttäuschte Liebhaber aus puskra S9 intrg äi sg mi omgaro: vr^am sg n Kibg nv^asta m^a, sg jing mpart^a §i s^ n o Ta. Andere Allegorien oder wenigstens Anklänge an solche sind: P. 15, 10 ff.: „Mädchen, ich liebte dich, und da du mich zurückwiesest, fiel ich ins Meer; reiche mir deine Hand und ziehe mich heraus, damit wir uns verloben!" Hier ist in eigenthümlicher Weise Allegorie und Wirklichkeit verwoben. An Allegorie streift auch die Stelle Ar. 48, 15 ff.; hier bittet die Gattin den in die Fremde fortziehenden Mann, sie zum Apfel zu machen und diesen an seiner Brust zu tragen; und als dieser ihr entgegenhält: „Ich werde mich vergessen und dich beißen", antwortete sie: „Ich bin kein Gift, sondern Honig und werde dir süß sein." In diese Allegorie sind aller- dings recht unwesentliche Züge, die nicht auf die eigentlichen Gedanken Bezug haben, eingemischt. Ahnlich ist es Ar. 20, 5, wo die Brüste Tassen genannt werden, und der Bursche das Mädchen bittet, sie ihm zu geben, damit er ihr zutrinke; sie verweigert es ihm jedoch, weil sie die anderen Barschen damit traktieren wolle. — 90 — Metapher und YeigleiclmiLg. L Obersicht Ober die durch Metapher ^und Vergleichung veran- schaulichten Gegenstande. Metapher. Die Metapher yersinnlicht nicht mehrere Begriffe wie die Allegorie, sondern nur einen, und zwar durch eine abge- kürzte Vergleichung. Sie regt die Phantasie des Hörers leb- haft an, allein auch zu ihrer Bildung gehört eine reiche Phan- tasie, die dem aromunischen Volke aber im allgemeinen ab- geht. Zwar finden wir nicht wenig Metaphern, und manche sind recht energisch und kraftig, z. B. wenn Ar. 12, 17 der in Liebesglut entbrennende Jüngling ausruft: apg, kg n krepai! vergL noch Ar. 5, 10 ff.; allein nur selten sind sie frisch und kühn, die meisten von ihnen sind stereotjrp und erstarrt und kehren immer und immer wieder, während sich in den Ver- gleichen eine größere Originalität offenbart Die meisten Metaphern sind natürlich in den Liebes- und Hochzeitsliedem zu finden und hier wiederholen sich besonders in den Anreden der Liebenden fast immer dieselben metaphorischen Umschrei- bungen; der Geliebte oder Bräutigam wird gewohnlich siftier genannt (P. 21,6. Ar. 32, 15. 48,3), die Geliebte yergking (Mac. p. 112, 5. Ar. 28, 8. 32, 2. 35, 2). Übrigens steht auch in serbischen Liedern bei solchen Anreden mit Vorliebe „Falke" und „Büirsch", in griechischen „Täubchen", „Adler" u. a. 1. Substantivische Metaphern. Weniger im Gebrauch erstarrt sind die folgenden Meta- phern für „Geliebter": Ar. 32, 19. noi n^ adusim un arsalan, ebenso Mac. p. 9, U. 14. Doch gilt arsalan auch allgemein als Tropus für „tapferer, starker Bursche": — 91 — Ar. 68, 2. z Tgt^mar^ z doi Tundarl Mac. p. 41, 53. aslanü la lukru. Für „Geliebter" steht weiter: Ar. 10, 11. skpalg, pgrombu alba! P. 12, 1. 2. multu dimin^tsa n te skoli, moi lilitäe! 12, 4. moi trandafilg! Ar. 32, 1. ma ag n bgnedz, Mitrag, laninp! Ar. 61, 37. aista n este sgarele a ngy. Dieser Tropae, der sehr beliebt ist, wird aach in anderen Fällen angewendet; so wird Ar. 69, 13 der getötete Hirte Nika angeredet: skpalg, Nika, skgalg spare! Ol. 18, 7 sagt die Matter zar Tochter: spone, spare, spune fiile! Als Metapher f&r die Geliebte steht recht oft pitumikl'e oder percKkg: P. 9, 8. pitamikl'io skriatp!' ebs. Ar. 62, 2. 0. B. 5, 5. ia, skpalp n te, pirdika m^a! P. 21, 2. poramba a m^^a! ebs. Ar. 48, 2. 10, 14. 01. 25, 7 sagt aach die Matter zur Tochter: more f^ata kolambaSa! Ar. 32, 18. ka S9 ng lagm un trup de silvia« 16. ka S9 ng lagm liUtä^a di pi mer. 20. sp np lapm lilitö^ di argafan. Eine treffende Metapher ist „Trandabotan", die im Winter blühende Blume, für die Braut, die sich im Winter verlobt: Ar. 28, 1. 2. trandabotan e§ti, iama s te isuseSti! Ar. 40, 15. avdzp n, le jamanda m^a! Ar. 11, 10. yino, suflet! ebs. Ar. 11, 15. Den toten Jüngling redet die klagende Mutter an mit dem Kosewort „schone Nachtigall*': Mac p. 41,52. tse te fetäü dzone, muäatü birbil'ü? — 92 — Ein schlechter^ überwollender Mensch ist ein Teufel: 0. B. 7, 27. un drak din vale ng askultg. ahnL Ar. 22, 7. 0. B. 11, 24. Die Bosheit der Schwiegermutter wird yeranschaulicht durch das Bild einer sich zusammenrollenden Schlange: Ar. 37, 8. Sarpe laiu, tsi s yinv^rf^aäte. Zum Lamme sagt das Mädchen liebkosend: „Mein Vögelchen!" 0. B. 12, 14. puilu a neu! Der Himmel ist der Ghirten Gottes: Ar. S2, 2. 3. z duse sparele, skgpit^ la gr^ding al dummdz^ij. Schwarze Kleider sind wie mit Theer überzogen: Mac. p. 40, 34. nveskut^ tru Ipile strane di pis^. 2. Adjektivische Metaphern. Anstatt „schön" heißt es „gemalt^^: P. 9, 8. pitumikl'ig skriat^! Der Widder mit dem „Silberhom": 01. 1, 11. birbeklu ku komulu di asime. ähnL Ar. 60, 8: disfi^atse gura di asime. korbu, das eigentlich „Rabe" bedeutet, wird häufig meta- phorisch gebraucht für „schwarz, böse, unglücklich". Diese Metapher scheint schon in die Umgangssprache übergegangen zu sein. Ol. 3, 9. ahtare psatg s kparbg. Ar. 99, 9. k^nd va s fudz, lai korbe, geht auf den bösen Gatten, der in die Fremde zieht und seine Frau zurückläßt; ebenso heißt es von der untreuen Frau: Ar. 108, 10. kQQ,Qhg, ku kage lu fitses? Cf. den Vergleich Ar. 117, 3: gi fudzi§ ka kparbele. Eine Rabenmutter ist die tote Mutter deshalb, weil sie ihre Kinder unversorgt zurückläßt. Schon in dieser Metapher bemerkten wir den Übergang von „schwarz" in „unglücklich"; deutlicher ist er noch bei dem Worte laiu. Ursprünglich heißt es „schwarz", bedeutet — 93 — aber zuweilen auch „arm, schlimm, bedauernswert'^; oft aber ist es ganz verblaßt und bedeutungslos. So wird es ofb als Ausruf, besonders in Verbindung mit einem Eigennamen ge- braucht, z. B. Ar. 65, 10. Das griechische (lavQoq entspricht ihm ziemlich genau. Andrerseits wird „glücklich" umschrieben mit „weiß" (wie auch im Albanesischen): Ar. 40, 1. alb^ sp n te ved, o sor! 0. B. 7, 24. ti alba ts mgritar^a a ta! ebs. Mac. p. 130, 1. 0. B. 18, 41. „Vergiftet oder giftig'* steht für „boshaft, unglücklich, sorgenvoll". 0. B. 27, 4. § ah^t multu nfgrmgkatg? Ar. 52, 12. § kgpitjjne di f^rmak. 0. B. 16, 25. ku formaklu tru Hikate. Diese Metapher findet sich auch in albanesischen und griechischen Liedern, in den letzteren steht auch „eisern" für „standhaft" wie Mac. p. 42, 69. inima fg ts o di fieru, l^a soru! 3. Verbale Metaphern. Eine bekannte Metapher, die wie in albanesischen, so auch in aromunischen Liedern sehr häufig ist, zeigt das Bild des Feuers für „heftige Liebe": Ar. 81, 2. igü ar§ trg tine. ebs. 0. B. 18,52. P. 14,9. Zuweilen wird pleonastisch inima oder fiikat, der auch als Sitz der Liebe und des Lebens gilt, hinzugefügt: Ar. 16, 10. di n arse lailu Hikat. ebs. OL 2, 13, 14. Mac. p. 111, 34. Ahnlich wird „anzünden" verwandt: 0. B. 8, 4. fiikatele ^ le aprimse§. Auch gehört hierher die Methapher „Glut" für heftige Liebe: Ar. 5, 10. §9 de mari fokuri . . . — 94 — Diese Liebesglut ist so groß, daß sie mit Wasser geloseht werden muß. Die Liebe ist auch eine Krankheit, die des Arztes bedarf: Ar. 54, 3, 4. strigats ni un yatru, inima s ni adung! oder eine Wunde: Ar. 97, 8. ia nu vru, s in pitr^akg, di atsßa n arimase pl'agg. Auch für das Gefühl des Schmerzes wird der Tropus des Feuers verwendet. So klagt die Mutter über den Tod ihres Sohnes: Mac* p. 40, 30. Jankulü me fripse trgg tu fiikate. vgl. Mac. p. 39, 7. „Heiße*' Thränen vergießt der in der Fremde sterbende Jüngling: 0. B, 28, 28. h'iarte Igkr^mi versam. Der Schmerz wird „ausgelöscht^*: Mac. p. 42, 70. §i dj^-apa ngnte stindze a tgi^ dorIL Die Schönheit der Geliebten „schmilzt** die Seele des Burschen: 0. B. 4, 6. suäetlu n ul ai tuMit9! „Sich an etwas stoßen** für „leiden**: 0. B. 16, 8. di multe mi t§ukutii. Ein Seu&er der Geliebten spaltet das Heiz des Bursdbeii (auch in albanesischen Volksliedern): 0. B. 8, 7. 8. k^ndu lua§ de suskiraS, inima ni desp^tikaS. ähnL Ar. 115, 11. va s l'i dinikg inima di fiikatele. krepare, eigentlich platzen, geht auch in der alltäglichen Sprache in die Bedeutung „untergehen, vernichten*' über, und ist ein in den aromuniscben Liedern sehr häufiger Tropus: Ar. 31. 7. s nu krep^m. ähnl. Ar. 116,2. „Faulen" för „herabkommen, verfallen**: 0. B. 16, 12. tru ks^ane am putredz^t^. - 95 - Vor Furcht ist man „erstarrt": Mac. p. 41, 47. figletsatg de frik^ mj^aplekü ka 89 te baäü. Die Augen schlürfen" Licht: Mac. p. 40, 20. sorgj^a lom^ tse o yidj^a. Der Ausdruck „Tabak trinken" gehört auch der Um- gangssprache an und findet sich in unseren Liedern: 0. B. 10, 17. h^A tutune, b^ bpmute. Diese Wendung stammt aus dem türkischen und zeigt sich auch im griechischen, albanesischen und bulgarischen. Der Schlaf „bricht" für „er überwältigt": P. 1, 1. ^n li^g somnul äi n mi frj^adze. Der Reif „verbrennt** die Gräser: P. 17, 6. 7. bruma § kade, iergile s le arde. „Beißen" für „schelten": Ar. 22, 8. va n me musti, s nu am tsi ts fak. „Fliegen*' für „eilen": Mac. p. 129, 3. § zbur^ ku ^a ^ kas^. „Auslösen" für „entschädigen": 0. B. 3, 22. tgate le diskumppra^. Eine Reihe verbaler metaphorischer Ausdrücke ist unter den stehenden Wendungen mit angeführt. Vergleichung. Gleichnisse enthält die aromunische Volksdichtung nichts dies läßt sich schon aus dem geringen Umfang der meisten Lieder schließen; wohl aber ist kein Mangel an Vergleichen, die sich allerdings fast auf die Liebeslieder beschränken und hier oft gehäuft auftreten, z. B. bei der Schilderung der Schönheit der Geliebten. Im allgemeinen sind sie treffend; der Vergleichungspunkt ist gewöhnlich nicht ausdrücklich an- gegeben, liegt aber fast immer klar. Manche Vergleiche wiederholen sich und machen deshalb einen etwas formelhaften Eindruck; eine Anzahl jedoch ist ziemlich originell und offen- bart eine lebhafte Phantasie. Freilich können uns manche — 96 — Vergleiche nicht anmuten und erscheinen uns unpoetisch, dpch wirken gewöhnlich gerade sie recht veranschaulichend und haben wohl ihre Berechtigung im Volkslied, wo kräftiges Empfinden am Platze ist; so heiüt es: „eine Jungfrau, jung und zart wie Spinat^ „eine Nase wie ein Bleistift*', „Augen wie zwei Tassen*' u. a. Zur sprachlichen Verknüpfung des Eigentlichen und Bildlichen dienen: ka, ka di, di, par kg, doch kann auch die Vergleichspartikel ganz fehlen, wie in „dzone, brad de kin. 1. Vergleiche, welche sich auf menschliche Zustände und Thätigkeiten beziehen: a) auf äußere: Der kranke Jüngling ist so bleich und schwach, als sei er eben aus dem Orabe auferstanden: 0. B. 8, 34. par kg de sum lok ^ndii. Eine Bursche so kräftig und mutig wie ein Löwe: Mac. p. 103, 13. kapitanü ka un aslanfi. Sein Wuchs gleicht dem eines Fichtenstammes (dass. in rumänischen Liedern): Ar. 20, 1. tine dzone, brad di kin. Ähnl. Mac. p. 41, 46. Die Jungfrau ist so schlank wie eiü Zjpressenstamm (eben- so in griechischen Volksliedern): Ar. 45, 9. truplu a ngu tsgl di silviu. oder wie eine Kornähre (derselbe Tropus im albanesischen): Mac. p. 34, I, 5. trupülu a neu ka skikü di g^mu. Sie ist so groß und stark geworden wie eine Stute: Ar. 15, 4. k^ mi fets ka n^ ^ap^. Ebs. Ar. 101, 7. Zur Veranschaulichung menschlicher Schönheit dienen mannigfache Vergleiche, wir beginnen mit solchen, die auf die Schönheit im allgemeinen gehen: Ein Jüngling so strahlendschön wie die Sonne (ebenso in rumänischen Liedern): Ar. 50, 5. ^n luai un dzone ka spare. — 97 — Kinder so schon wie Morgenstern und Sonnen: Ar. 40, 3, 4. ta 39 n fats noi}^ fitöori ka luts^afir §9 ka sori. ähnL: Zwei Jungfrauen, schon wie die Sterne (auch im alba- nesischen): Ar. 11, 7. dagle muäate §9 ka stele. Ar. 31, 2, 3 heißt es; Das Gesicht glänzt wie der Morgenstern. §i aäi ts l^brus^aSte fatsa ka luts^firle dimin^atsa. Ein Mädchen „wie gemalt^*: P. 20, 6. se P9rßa k9 § era skriat9. Ebens. Ar. 56, 4. AhnL Ar. 95, 38 von einem Jüngling: m par k9 ^aste zugrafisit. Die Gevatterin hellglänzend wie Quecksilber: Ar. 103, 4. Imibit9 ka jslqjiqxl Eine Jungfrau, so jung und zart wie Spinat: OL 21, 1. mor tiner9 s ka spanak! oder so jung wie ein noch unangebrochenes Faß: OL 5, 3, 4. nik9, laie, kijt un9 bute, k^t un9 bute niarHisit9. Wenden wir uns nun zu, den einzelnen Schönheiten und Reizen der Geliebten, so finden wir, daß der.Aromune in ihrer Vergleichung fast unerschöpflich ist: Das Gesicht ist milchweiß: OL 2, 3. alb9, alb9 ka de lapte. oder weiß wie Milch und Schaum, ein Tropus, der sich auch im rumänischen findet: Mac p. 39, 13. fatsa ts ka lapte §i ka spum9. oder weiß und rot wie eine Eirchenkerze: Ar. 26, 5, 6. nv^asta nap, alb9 § arQa§9 ka Miriap. Die Wangen des Mädchens sind frisch und rot wie zwei Apfel: Ar. 23, 7. daple fats9, m^are arpase. Weigftnd, S. Jfthresberioht. 7 - 98 — Die Stime mit den Augen gleicht dem Himmel nut seinen Sternen: Ar. 29, 8, 9. muntris lu di pi su&j^ts/^e, s pare ka tserlu ku st^ale. Die Stime des Toten ist kalt wie Stein: Mac p. 41, 48. äi pre front^a a ta ar^atse ka katra ar^maäü. Die Brauen so hübsch geschweift wie ein Band: Ar. 27, 5. dz^ane ts easte ka /pitan. Die Augen sind schwarz wie Oliven: Ar. 12, 5. okl'ul lai ka masinp. oder wie Brombeeren (ein auch bei anderen Völkern häufiger Vergleich): Ol. 1, 3. s ku oklili ka de amure. Die Augen sind groß wie Tassen: Ar. 27, 6. okli suntu filidzen. Die Nase ist so gerade und ebenmäßig wie ein Bleistift: Ar. 27, 7. narj^a ts easte ka kundilL Ebs. Ar. 45, 10. Der Mund ist wie ein Becher: Ar. 45, 11. gura a m^a ka di kufig. oder wie ein Schwälbchen: Ar. 27, 8. gura ts easte argndurikg. Ein Grübchen so groß wie ein Dreißigerstück (ähnlich auch im albanesischen): Ar. 27, 1. ai ng firgmpfig ka trindare. Die Zunge des Kranken schneidet wie eine Schere: 0. B. 18, 35. limba fgartikg l'i t^l'a. Der Hals des Madchens ist so zartweiß als wäre er aus Porzellan; Ar. 45, 12. gusa a mjja di fgrfgriu. oder so klein wie der eines Rebhuhns: Ar. 27, 8. gu§a ts easte ka perrfikg. Vgl Ar. 12, 6. Der Busen der Jungfrau wird mehrfach verglichen, OL 25, 5, 6 .mit einem gefüllten Weinkrug (ähnl. in albanesischen Liedern): — 99 — „fßat^? ^^' tse ai in sinP^ ^ am 119 skafg plin di jin." Ahnl. Ar. 19, 8 mit Tassen; oder Ar. 27, 10 mit Zitronen (ebens. in der griechisohen und albanesischen Yolkspoesie): tsf tsile ka di limon. Ebs. Ar. 18, 8. mit Zwiebeln: Ar. 15, 5. ts^tse a mj^ale kjt n^ ts/^pg. Das Muttermal an der Brust der Jungfrau ist so schwarz wie ihre Augen: Gaster. p. 275, Z. 9. masne hä ka okli t^j. Die Brust des Bräutigams ist so stark gebaut wie die eines Widders: Ar. 29, 14, 15. ia muntris lu di pi keptu, s pare ka birbek aleptu. Sein Körper, besonders sein Rumpf ist so kraftig und doch anmutig wie der eines Hengstes: Ar. 29, 16, 17. ia muntris lu di pi bgmu, s pare ka atlu ku fgmu. Die Taille der Braut dagegen ist so fein wie ein Bing: Ar. 27, 11. mesa ts easte ka di neL Ihre Haare schimmern wie Goldfaden: Ar. 45, 8. perl'i a nei atsel' di hrisozmg. Ihre Zopfe hängen bis auf die Erde herab wie schleifende Eggen: Ar. 25, 7. moi, Pip9, kusitse brane. Der mit dem Yerlobungsring geschmückte Finger glänzt wie die Sonne am Morgen: * OL 30, 11, 12. ah, dzj^adzit tsi ni stai bun ka soarele dimn^tsa. Die tote Mutter, heiüt es in einer Totenklage, eilt hinweg wie eine Rabenmutter (vgL Metaphern): Ar. 117, 9. si fudziä ka kparbele. Wie die Schwalben im Herbste fortziehen, so geht auch der Gatte in die Fremde: 7* — 100 -- Ar. 87, 1, 2. l^ndure ma jin § ma fug, mine fiig § nu n jin. Den Junggesellen flieht man wie einen Pestkranken: 0. B. 17, 15, 16. par kg iesku mulipsitu äi de pu§kl'i9 aguditu. So ungestüm wie der Teufel will das von der Nadel ge- stochene Madchen auffahren: P. 5, 24. de n aresarü ka draklu. Mit langsamen Schritten verlaßt der Bursche die Heimat und sein Madchen, gleich als ginge es zum Galgen: 0. B. 19, 11, 12. fikisii ieij, laüu, ku suslnr mare; par lag nirdzj^am, laUu, la spindzurare. umgekehrt reitet der Keradschi so schnell, als ginge es zur Hochzeit: 0. B. 23, 37, 38. §i immai § ti ajunisj^ai, par k9 la numtg nirdz^ed. Die Liebenden schnäbeln sich wie Tauben: Ar. 22, 19. § ka purung ng gugusti^am. Beim Fortziehen des Ghitten will die Frau schreien wie der Vogel im März: Ar. 43, 17, 18. va sg url pri dz^an^ ka puillu tu martsu. Der Kaiser droht, die Meister wie Schafe in Stücke zu hauen: Ar. 96, 40. kg vg tal u tr^il'i ka oi. Das Kämpfen und Hauen in der Schlacht wird mit dem Abschlagen von Zweigen verglichen: Mac. p. 87, 11. ng tgl'erp ka lumake. b) auf innere: Eine Jung&au ohne Gatten und Kinder fühlt sich wie eine Nonne: P. 11, 8. eu, laia, ka kgluggritsg! Dem Junggesellen andrerseits ist es so einsam zu Mute wie einem Vampir, der immer allein im Verborgenen lauert: 0. B. 17, 6. par kg esfcu vurkulaku. — 101 — Der Jfingling, auf den der Blick der Geliebten ge&llen ist, zittert wie im Fieber: 0. B. 8, 14. 8 ka di fi^avrg n trimburam. Ähnlich bebt die Seele beim Abschied von ihrem Gfatten wie die untergehende Sonne: Mac p. 114, 6, 7. trgamburg sparele askapetg, tr^amburg inima fetil'ei. Der Jüngling liebt sein Mädchen wie sein Mündchen: OL 28, 11. kg ni voi k am^^ guritsg. oder er brennt in Liebesglut wie geschmolzenes Wachs: P. 14, 9. ma § ardj^ ka tsara apr^asg. Der Geliebten ist, nachdem ihr der Bursche Treue geschworen, als wenn sie einen Zaubertrank genonunen hatte: 0. B. 2, 43, 44. fj^ata, k^t avdzi dzuratlu, kanda bin tatulatlu! Die türkischen Yeziere erscheinen dem tapferen Ali Paäa so unbedeutend und geringfügig wie falsches Oteld: 0. B. 24, 39 S. viziradz . . . ri am 9n dzepe arufikats ka di kglpuzan pgradz! 2. Vergieiche, welche die Pflanzenwelt und die Obrige Natur betreffen. Der Apfel ist süß wie Honig: Ar. 48, 18. n esku nare, va s te ndultsesku. Der Wein aber bitter wie Wermut: 0. B. 15, 17, 18. de aua yinlu, tsi s fgts^a, amar ka pilonlu § era. Eine Blume, rot wie ein Tollapfel: Ar. 3, 2, 4. n9 lilitäe analt^, aro89 ka mirdz/^ane. Die Apfelblüte wird verglichen mit der Bote des jung- fräulichen Gesichts: Gaster. p. 275, 5. meru Ivlxm ka fatsa ta. — 102 — Die Wiese ist so lieblich wie eine Jungfrau, das grüne Gras so zart wie ihre Wange, das Wasser glänzt wie ihr Gesicht: 0. B. 12, 3, 4. tu Yuloagp, Dpainnp a m^, tsi-i ka tiner^tsa a ta. 11,12. jarbp v^arde, D^amn^ a m^a, tsi-i krehtg ka fatsa a ta. 15,16. ap9 ar^tse, D^arnng a m^a, tsi luts^a ka mastga a ta. Auch so freundlich wie ein lachender Mensch erscheint die Wiese: 0. B. 13, 4. par kg ar^de loklu §i tsara. Ein Stern fiel vom Himmel, wie ein Apfel anzusehen: P. 20, 1, 2. se arupse stgaija din tserft, s pgr^a kg era un meriL Die Artabrücke soll zittern wie das Herz der Einge- mauerten: Ar. 96, 159, 160. kum tr^^ambur mine mgrata, s trj^amburg 6 puntßa di Narta. Eine Schätzung enthalten folgende Vergleiche: So viele Menschen sollen jährlich von der Brücke herab- stürzen, als die Frau des Baumeisters Haare auf dem Kopfe hat: Ar. 96, 163, 164. kgts peri fi kap mine n am, ahgts gamen sg s n^akg tu an. Eine Blume so hoch wie ein Baumstamm: Ar. 3, 2, 3. ng lilitSe analtg, analtg ka fidane. Hierher können auch die in der Besprechung des Natur- eingangs angeführten Beispiele (P. 17, 7 ff. Ar. 44, 4 ffi) mit gezogen werden. 3. Vergleiche, welche sich auf Abstrakte beziehen. Das Worfc der Geliebten wirkt heilend wie Balsam: Ar. 11, 13, 14. graiulu tg^ s fak9 yatrie, basanlu di Yinetie. — 103 — Meine Erlebnisse klingen ^ie ein Märchen, so unglaublich und schrecklich: P. 2, 1, 2. tsi n fu l^isk tifia ahtare, ka pprmiMu ti spun/^are! Die Jugend schwindet wie die Blumen verwelken, auf die ein Reif gefallen ist: P. 17, 7 ft. bruma ä kade, iergile i le arda d2onl'i i fugu diparte, t^er^atsa tr/^atse. n. Obersicht Ober die zur Metapher und Vergleichung benutzten Gegenstände. Weitaus die Mehrzahl der Bilder, die zur Veranschau- lichung eines Begriffes dienen, sind der Natur entnommen, besonders dem Tier- und Pflanzenreich. Der Aromune ist ja vorzugsweise Hirte und steht also mit diesem Gebiete in nächster Berührung. Auch die übrigen Bilder sind aus Vor- stellungskreisen entlehnt, die dem Volke naheliegen. 1. Bilder, genommen aus der menschlichen Sph&re. Die Nonne, ein Bild für das einsame unverheiratete Mädchen« Die Lieblichkeit der Jungfrau kennzeichnet die Schönheit der grünen Wiese und ihr Gesicht die zarte Frische des Grases. So wie sein Mündchen liebt der Bursche sein Mädchen. Die Schwärze der Augen versinnlicht die dunkle Farbe des Muttermales. Wie die Glieder der Frau soll die Brücke zittern, und soviel Haare sie auf dem Kopfe trägt, ebensoviel Menschen sollen jährlich in den Fluß hinabstürzen. Die Wunde ist ein Bild für den Liebesschmerz, ebenso die Krankheit und der Fieberschauer. — 104 — „Dahinfeulen" steht far ,^üde und mit schmerzvollem Herzen dahinwandeln'S „Schmerz empfinden'' wird umschrieben durch „sich an etwas stossen''. ,JDer Schlaf bricht den Körper" für „er überwältigt" ihn. Wie man den Pestkranken flieht, so meidet man den Junggesellen. Das freundliche Lachen der Menschen wird auf den An- blick der Wiese übertragen. ,Jiicht schlürfen" für „blicken". „Beißen", ein kräftiger Ausdruck für „schelten". „Einlosen", ein dem kaufmännischen Leben entnommenes Bild für „entschädigen". „Oemalt" bezeichnet die Schönheit „Wie aus dem Grabe auferstanden" steht für „bleich". „Zur Hochzeit reiten", ein Bild für „schnell reiten"; „Zum Galgen gehen" aber bezeichnet das langsame Dahin- schreiten. 2. Bilder, genommen aus dem Tierleben. Der Löwe, ein Bild der Kraft und Männlichkeit, auch des Reichtums. Mit der Widderbrust wird die des Bräutigams verglichen. Wie man Schafe in Stücke zerhackt, so sollen die Meister getötet werden. Der Hengst, ein Bild für den kräftiganmutigen Körperbau des Bräutigams. Die Stute, ein Bild für die herangewachsene Jungfrau. Der Rabe bezeichnet die Schwärze, aber auch Unglück; eine Rabenmutter wird die sterbende Frau genannt, die ihre Kinder verläßt Schwan ist stereotype Metapher für Braut; ähnL: Taube für den Bräutigam oder Geliebten; sie wird aber auch als Kosewort für die Geliebte gebraucht — 105 — Für letztere dient auch das Bebhahn oder die Wachtel zur Vergleichung; mit dem Hals des Rebhuhns wird der einer Jungfrau verglichen, wahrend ihr Mund so zierlich ist wie eine Schwalbe. Die fortziehende Schwalbe endlich ist ein Bild des in die Fremde wandernden Mannes. „Nachtigall'^ ist Anrede an den toten Jüngling. Wie ein Hahnenkamm sieht die Stickerei am Hals- kragen aus. „Mein Yogelchen*^ ist ein Kosewort für ein Lanmi. Wie der Vogel im März will die Frau beim Abschiedschreien. Wie der Vogel fliegt, so eilt der Bräutigam dahin. Die Schlange, ein Bild für die Heimtücke der Schwieger- mutter. Die Milch und der Schaum bezeichnen die weiße Farbe des Gesichts. Der Honig endlich ist ein Bild für die alles versüßende Liebe der Ghittin, auch für die Süßigkeit des Apfels. 3. Bilder, genommen aus der Pflanzenwelt. Die Blimie, ein Bild für die Schönheit, ebenso die Rose, die Apfel- und Fliederblüte. Spinat bezeichnet die Frische der Jugend. Mit Wermut wird der bittere Wein verglichen. Trandabotan ist ein Bild für die im Winter sich verlobende Jungfrau. Der Zypressenstanmi oder die Kornähre veranschaulicht den schlanken Wuchs der Jungfrau, während der des Jüng- lings durch das Bild einer Tanne oder Fichte darge- stellt wird. So hoch wie ein Baumstamm ist eine Blume im fremden Gburten. Wie man Zweige abschlägt, so wird im Kampfe zuge- schlagen. Der Garten Gottes steht für HinmieL Rot wie der Tollapfel ist eine Blume. — 106 — Der Apfel ist ein Bild fär einen herab&Ilenden Stern, für die Wangen eines Mädchens, schließlich far die Fülle ihres Busens; letztere wird auch veranschaulicht durch das Bild einer Zitrone oder Zwiebel Brombeere und Olive sind Bilder für die Schwärze der Augen. 4. Bilder, genommen aus der Übrigen Natnr. Der Himmel mit seinen Sternen ist ein Bild für die Stime und die Augen des Bräutigams. Die Sterne, besonders der Morgenstern und die Sonne, bezeichnen die Schönheit; die Sonne dient öfters als Anrede an den Bräutigam, ebenso Licht Durch das Zittern der untergehenden Sonne wird das Beben der Oattin beim Abschied veranschaulicht Wie der Reif die Blumen verbrennt, so vergeht auch die Jugend. Erstarrt vor Fufcht und Schrecken ist die Mutter, als sie ihren Sohn tot findet „Glut^ ist ein Bild for heftige Liebe; ebenso steht „brennen" für Jieben" oder „starken Schmerz empfinden". Wie angezündetes Wachs brennt der Oeliebte für sein Mädchen. „Auslöschen" bedeutet „vernichten, beendigen". So kalt wie Stein ist die Stime des Toten. Porzellan veranschaulicht die weiße Farbe des Halses. Diamant, ein Kosewort für die Geliebte. So wertlos wie falsche Münzen sind die türkischen Veziere. Wie ein Dreißigerstück sind die Grübchen der Geliebten. „Silber" ist ein Bild der Reinheit und Schönheit Das Herz „schmilzt" beim Anblick der Geliebten. „Ein Herz von Eisen" für „ein standhaftes Herz". Der Theer ist ein Bild der Schwärze und des Unglücks, ebenso wie ,Jaiu" diese beiden Bedeutungen hat, während „weiß" zugleich metaphorisch für glücklich gebraucht wird. So weiß und rot wie eine Opferkerze ist das Gesicht der Jungfrau. — 107 — Das Gift ist ein Bild far Unglück, Sorge und Bosheit. Arznei und Balsam ist das tröstende Wort Mit einer schleifenden Egge wird der herabhängende Zopf des Mädchens verglichen. Ein noch nicht angebrochenes Faß ist ein Bild far ein junges Mädchen. Der Weinkrug bezeichnet die Fülle des Busens, ebenso die Tassen; diese stehen aber auch als Bild far die Augen der Geliebten. Mit einem Becher wird der Mund der Geliebten ver- glichen; mit einem Bleistifte ihre Nase und mit einem Ring ihre Taille. Eine Schere ist die ausgetrocknete Zunge des Kranken. 5. Bilder, genommen aas der Sphäre des Obersinnlichen. So unglaublich wie ein Märchen klingen die Erlebnisse einer Unglücklichen. „Seele" ist ein Kosewort für die Liebenden. „Teufel" bezeichnet Bosheit oder Ungestüm. Mit einem phantastischen, einsam hausenden Vampir wird ein Junggeselle vei^lichen. Wie durch den Genuß eines Zaubertrankes ist die Geliebte berückt, als der Geliebte ihr Treue geschworen hai Weniger poetisch wirksam und phantasieanregend sind Metonymie und Synekdoche. Sie treten in unseren Liedern nur vereinzelt auf und sind wenig gehaltvoll; vielfach sind sie auch formelhaft geworden. — 108 Metonymie. 1. Raumverhältnis: Der Ort steht far seine Bewohner oder for das, was in ihm vorgeht: lumfia för Menschen (z, Beisp. 0. B. 9, 20) ist ein ganz all- gemeiner Tropus. Za/or^a far die Bewohner von Z. steht: Ar. 102, 10. Za/orga fnkg li avjga. Vei^L noch Ar. 64, 13. Mac. p. 41, 60. Die Felder statt des auf ihnen wachsenden Getreides; Ar. 80, 4, 5, s kr^askg aggrle, aggrle § ajinile. 2. Symbolverhältnis: Der Herd steht als Symbol für ein gastfreundliches Haus: 0. B. 6, 8. doili udzak S9 disklidemü! oder ftir Abstanmiung, Herkunft, das dann emphatisch „gate Herkunft" bedeutet: Ar. 95, 17. dit un9 kasg di udzak. Für „möge ich dich tot vor mir liegen sehend heißt es: Ar. 109, 7. s ti ved ku m^inli sumsQa(>9! Für „trauern**: Mac p. 35, U, 3. va n badz kapülu a mei} pri Keptu. Für „du feierst Hochzeit, ich aber werde begraben^ finden wir Ar. 112, 8, 9. ts ^nd()^ag9 ve()i, ni aprindg tse()i. 3. Eausalverhältnis: Yertauschung von Ursache und Wirkung finden wir: P. 9, 6. ku sudorile a m^le . . statt „durch harte Arbeit habe ich dir die schönen Eleidungsstücke erworben'^ Ar. 103, 17. nu n vidzui kasa ali dadg: für „ich war sehr bestürzt". 4. Yertauschung von Abstrakten mit Konkreten. Ar. 117, 20. kg ng fudzi vr^ar^a §i mistiriuL vrjjarga steht hier für vrutg, Geliebte, mistiriul für Vertraute. — 109 — Ein eigenartiger Tropus ist es auch, wenn es heißt: 0. B. 29, 65. . . mpart^a . . natile a m^ale ni le m^nkp: für „der Tod raffle mich jungen Mann dahin". Ähnlich steht 0. B. 19, 10. natile a tale far „du junges Weib" und Ar. 114, 8. natp muäatg für „schöner, jugendlicher Körper". 0. B. 12, 4. tsi-i ka tiner^^tsa a ta bedeutet: „die so schön ist wie du junges Mädchen". Ein sehr verblaßter Tropus ist dzun/^ame für ,junge Leute" und fumj^alp für „die Glieder der Familie", wofür wir mehrere Beispiele in den Liedern der Aromunen finden. Auch der Usus verwendet diese Abstrakta in kollektivem Sinn. Synekdoche. 1. Der Teil steht für das Ganze, und umgekehrt. Für eine Person steht ein Teil des Körpers: Ar. 114, 7. kama nainte ti kaplu at^i}. Ar. 101, 14. nu n pl^ndzi laia kar^ amj^ag. 0. B. 1, 21, 22. fatsp aro§ie §i okli lai, P9lk9rsesku s ni le dai. Ar. 18, 16. kg inime a vpastre kama vor. Statt „Hals eines Rebhuhns" steht ;,Rebhuhn": Ar. 27, 9. guga ts easte ka perdikg. Ähnl. Ar. 27, 8. 2. Eine bestimmte Zahl steht statt einer unbe- stimmten Menge. So steht dafür 4000: Mac. p. 113, 3—5. kg ni kafl^ patru nire, patru nil'e ma§ trgstane, alte patru trp gerdane. Oder wir finden dafür auch 1500 (Mac p. 113, 29), 1000 (Ar. 91, l. 2.). Für eine kleinere, unbestimmte Anzahl wird besonders 9, 3, 2 genommen, seltener 7 und 5. 9 Jahre ist es gewöhn- lich her, daß der Geliebte in die Fremde gezogen ist, so Ar. 56, 8., Ar. 63, 4. Mac. p. 9, II, 6. Qaster p. 274. Z. 11 v. u. — 110 — Beliebt ist auch: da^ zb^arg för „einige Worte", so Ar. 96, 32. und 0. B. 21, 14. Eigentümlich und ganz volksmäßig ist es auch, daß, wenn einmal eine bestimmte Zahl genannt ist, diese gern öfter wiederholt wird, besonders ist dies der Fall mit 3: Ar. 85, 3. 5. 6. § era trei Turtsi pe aradp, SQ n ala§ trei dz^ le muvlet'e, s nergu la treüi surori. Ar. 95 am Anfang ist die Bede von einer Mutter, welche 8 Söhne hatte, 8 Enkel und 8 Schwiegertöchter. 3. Ein bestimmter Ort steht statt eines unbe- stimmten. Ar. 95, 29. nik^ ma fiklo di Sufia 4. Statt einer allgemeinen Zeitangabe steht ein bestimmter Tag, oder eine bestimmte Jahreszeit 0. B. 3, 11. ^g ayinai un an §i n^ stgm^^. OL 31, 7. si skulg lun dimneatsa. AhnL Ar. 103, 5. Ar. 108, 2. 3. Nuäa z duse zyafete tu ape()it9 ne()ku(>^ VergL noch Mac p. 35, 111, 1. B. Figuren. Wir wenden uns nun zu den Stilfiguren, die allerdings für den Stil der Gedichte von geringerer Bedeutung sind als die Bilder, und begiimen mit den Wortfiguren, die besonders die Beweglichkeit und Lebendigkeit der Darstellung fordern; die dramatischen Sinnfiguren, die im allgemeinen den- selben Zweck verfolgen, schließen wir an und betrachten end- lich noch die Figuren der Wiederholung, Umschreibung und schmückenden Beiwörter, welche nachdrücklich und ausmalend wirken. Apostrophe und Personifikation, die im Grunde zu den dramatischen Figuren gehören, haben wir schon im Anschluß an die Allegorie besprochen, zu der sie Vorstufen bilden. — 111 — Wortfiguren. Interjektion. Die Interjektionen nehmen in onsem Liedern schon des- halb einen großen Raum ein, weil diese zumeist Gesprächs- form haben. Wir betrachten sie nacheinander, je nachdem sie zum Ausdruck einer inneren Bewegung, oder zur Anrede und zum Hinweis auf einen Gegenstand dienen. Zum Ausdruck des Schmerzes wird gebraucht: a i, welches besonders in den ElageUedem vorkommt, wo es nach einer gewissen Anzahl von Versen immer wieder- holt wird; es findet sich z. B. Ar. 117. Mac p. 39. lele, oh lele, hoi lele ist schon allgemeiner und drnckt ungefähr unser „ach, wehe'^ aus; so steht es Ar. 15, 1. 105, 1. 0. B. 9, 7. val bezeichnet noch stärker unser „wehe*^, z. K Ar. 69, 16. Auch 0, oh steht zum Ausdruck des Kummers, ist aber gewöhnlich mit anderen Interjektionen verbunden. Ar. 68, 4. Zur Aufforderung dient: aidi, aidee, und wenn es an mehrere gerichtet ist, gerade wie im rumänischen, haidets, bedeutet „heidi! auf!'^ und drückt zugleich Freude aus. Es findet sich Ar. 7, 1. 8, 1. 5. 9, 6. 103, 2. 4. 6. OL 20, 15. an bedeutet „auf! vorwärts!". OL 30, 1. ai hat ähnlichen Sinn. Ar. 88, 15. ale „auf! heda!" Ar. 32, 8. Doch drückt diese Interjektion auch trübe Stinmiung aus, z. B. Ar. 57, wo es am Anfang jeder zweiten Verszeile stehi Die Anrede wird verstärkt durch; alai, gewöhnlich an Männer gerichtet, bedeutet „he": Mac. p. 35. U. 1 alai dzone! Mac p. 39, 7. alai fiil'ulu! 1^ hat dieselbe Bedeutung, dient aber nur als Anruf an Frauen: Ar. 95r 41. soro Ij^a! 0. B. 9, 1. Ij^a fi^at^! — 112 ~ P. 1, 2 ist es verstärkt durch hoi: hoi, Ij^a dado! bre ,^e du". Ar. 86, 20. 51, 1. mori „he ihr**. Ar. 83, 10. moi mit derselben Bedeutung, ist sehr häufig; Ar. 15, 10. 22, 4; oft verbunden mit o, z. B. Ar. 25, 1; es wird öfters beim Blumenanruf angewendet, z, B. Ar. 104, 3. 107, 1. 3. 5. 7; auch steht es um Bedauern auszudrücken, z. B. Ar. 68. 1. morlai dient gleichfalls zur Verstärkung der Anrede, ist aber seltener; es findet sich z. B. P. 6, 1. 25, 1. Zum Hinweis auf einen Gegenstand dient: ia „da" kommt ziemlich oft vor; Ar. 29, 6. 10. 14. 16. 84, 17; seltener steht in derselben Bedeutung na z. B. Ar. 86, 9. ^al'a, j^alie „sieh da'^ auch verstärkt durch ma; Ol. 22, 4. P. 23, 7. mani findet sich öfters wiederholt in Einderliedem z. B. OL 15. Nicht selten ist eine Häufung von Interjektionen, z. B. P. 1, 2. 3. hoi, l^a dade m^a, hoi lele hoi! 0. B. 9, 7. hoi lele lele. Das letztere Beispiel zeigt auch, daß man dieselbe Inter- jektion öfter wiederholt; ebenso findet sich OL 22, 4. j^Ia, ^ala. Zuweilen werden auch die gleichen Inteijektionen am Anfang oder Ende von Versen wiederholt, sodaß sie im letzteren Falle eine Art Refrain bilden; vergL P. 1, 2. 3. Ar. 117, 103. Gewöhnlich ist die Interjektion mit einer Anrede ver- bunden so häufig mit fßat^, dad9, mum9, dzone, frate; auch mit Eigennamen z. B. vai de Nika. Häufig sind bei dem Ausruf und der Anrede gewisse immer wiederkehrende Adjektiva, bes. lai und m9rat, die ge- wöhnlich keine selbständige Bedeutung mehr haben (vergL unter Metapher). — 113 — Lautmalerei. Als Nachahmung von Tierstismieii finden wir in unseren Liedern nur die Stinmie des Hahnes kila£ (Ar. 68, 18. OL 27, 1), wo zugleich der ganze Satz das Krähen des Hahnes vortrefflich malt: k^nt^ kukotlu Milaki. Wortspiele, wo durch Veränderung eines oder mehrerer Laute der Sinn stark geändert wird, finden wir: Ar. 112, 14. 15. mit sokrut und jokul: tine, sopu, te agtä^apt^ sokrul, mine, sopu, me aät&j^apto jokul. OL 5, 7. 8. mit kalarü und kelarü: spatsUe ntrek kalarü s ei}, laie, tu kelariL Ar. 70, 10. 13. mit hpm^^askp und hpriseaskp: kare ya te hpm^asko? kare va te hpris^askp? Beliebt ist auch die Wiederholung gleicher Endungen: Ar. 18, 14. multu m jine gine. Ar. 76, 1. kolinde, melinde. Ar. 80, 1. 2. pirpirunp, sarandunp. Oft werden auch Wörter neugebildet, damit eine klangmalende Wirkung erzeugt wird; dies sehen wir an den beiden letztangeföhrten Beispielen und auch sonst, besonders in den Kinderreimen und Auszählyersen, auf welche ich aber nicht weiter eingehe, da bei ihnen Ton einem Stil nicht recht die Rede sein kann. Eng daran schließt sich der Binnenreim; allerdings läßt es sich nicht immer sicher entscheiden, ob der zweite Halbvers nicht yielmehr ein neuer selbständiger Vers ist; mit ziemlicher Gewißheit aber können wir folgende Beispiele hier- her rechnen: Ar. 79, 2. kok^zp ä ma nik9Z9. Weigand, 8. Jahresberioht. 8 — 114 — Ol. 19, 1. snntu meru, suntu peru. 0. B. 3, 20, 21. k^t ohtai, kijt susSirai, kyt imnai, k^t mi kurmai . . . Ar. 48, 3. iu va s fadz, iu va s te duts? Über Reim und Assonanz werde ich hier nicht handeln, da sie in die Metrik gehören; vergl. hierüber OL p. 108 und Ar. p. XL— XIV. In diesem Abschnitt füge ich noch die Diminutive in der aromunischen Volkspoesie an, welche dem Stil eine ge- wisse anmutige, trauliche Färbung geben. OL 28, 7. m§itik9 für musatik9, hübsch, niedlich. 0. B, 7, 8. nikgzg die Kleine, Niedliche. OL 26, 12. dadits9 Mütterchen. OL 28, 11. gurits^ Mündchen. Ar. 42, 8. 10. dufanenladzii Goldstückchen. Zuweilen wird erst das einfache Wort gesetzt und dann das Diminutiv: OL 25, 2. fgi udg § fgr un xidit§. OL 4, 8. kiprile s kiprusile. Allitteration findet sich öfters, aber eine bestimmte Klangwirkung wird nur in wenigen Fällen erreicht; ich be- gnüge mich mit einigen markanten Beispielen: Ar. 117, 19. §i ku kapite pi Keptu. Ar. 10, 9. doiri di dgadun. Ar. 103, 1. moi k9mßa89 ku kukotü, ku kukot s ku kinding! Allitteration in zweigliedrigen Ausdrücken: Ar. 96, 157. nik §9 nikriskui P. 18, 1. nu n plundze, doamn9 si dudie! Auf eine ganze Silbe ist der Gleichklang ausgedehnt: Ar. 79, 6. 7. ninsurats, nisusits, nisusits, niflKerdisits. Dramatische Figuren. Hierher rechnen wir die Ausrufe, welche Abscheu, Be- dauern, Freude usw. ausdrücken; zuweilen sucht auch der — 115 — Sänger die Aufinerksamkeit seiner Zuhörer durch eine rheto- rische Frage zu erwecken; daß er sich auch gelegentlich mit einer Anrede unmittelbar an sie wendet, wurde schon im ersten Teil erwähnt Im allgemeinen aber tritt die Person des Sängers ganz zurück, wie dies im Volkslied natürlich ist Die Grußformeln übergehe ich, da sie bereits Ar. p. 280 ff. zu- sammengestellt sind; ebenda sind eine Anzahl aromunischer Flüche angegeben. Ausrufe, Verwünschungen und FlOche. Mit Ausrufen beginnen gern die Lieder: Ar. 24, 1. semnu, semnu, ma la^ semnu! Vergl. noch Ar. 108, 1. 0. B. 9, 7. Ar. 42, 1. yaz^k, yazgk di voi, dzun^me. Sehr gebräuchlich sind Ausdrücke wie ah mine m^rat^ (0. B. 11, 4. Ar. 15,1). Zur Beteuerung oder zur Bekräftigung einer Bitte dient: Ar. 13, 6. nu ku dumnidz9i}! Ar. 27, 4. pri p^e! 0. B. 2, 38. pri p^ne, pre apg § pri sare! 01. 21, 3. pr un T^dzel! 0. B. 19, 6. pi natile a tale! Reich sind die Lieder an Verwünschungen: Ar. 54, 6. 8 kre£ S9 s pl9sk9nesti! AhnL Ar. 41, 2. Mac. p. 103, 11. ma § u afl9 di dunmidzgu! Ar. 92, 5. s trj^ak^ liva. ka s lu azbQar9! 0. B. 20, 58. luplu 8 lu m^9! Ar. 87, 9. s tr^ak9 ^^P^ ^ s Fi talo! Ar. 109, 7. 8 ti ved ku m^inli sum8Qa(>9! 9. 89 ts mQBLQg fitäorl'i tots! 0. B. 27, 2. s nu t aflai diu t ai aflatg! Ar. 112, 19. pi gu§9 89 n te aib9 täte! Ar. 58, 3. s £as9 mar^a 39 n me ^£ak9! Ar. 69, 2. da^le s n9 agudj$a8k9 pika! Mac. p. 9. UL 20. puSkl'a 39 intr9 äi te mi om9ar9! 8* — 116 — Ar. 11, 1. 2. fi^ayra s o da a muäatilor, s^gtat^a a dzonlor! Zum Fluch steigert sich die Verwünschung: Ol. 1, 4. Ana^ema ku akare ti f^atse! Ähnl. Ol. 3, 6. 7. 0. B. 11, 1. Ar. 17, 1. Eine ganze Reihe von Flüchen und Verwünschungen findet sich Ar. 55, 1 ff. Die rhetorische Frage ist nicht oft angewandt und nur in gewissen Formeln: Ar. 66, 8. z duse, duse, p^ iu z duse? Ar. 69, 3. tsi are Nika, st9 nverinat? Ar. 6, 3. kum sg s fakü, ta s o yedü? Ebenso selten ist das historische Präsens gebraucht; es deutet gewohnlich auf den schnellen Fortgang der Hand- lung hin: Ar. 84, 13. inSirg sotsl'i s ^ntr^ab^. Ar. 60, 6. 7. 9. disfj^atse okl'i atsel' l9iri, di mi muntreaSte, §9 mi zbura§te. Ar. 43, 3. 4. nardze m9 sa, ntr<^ab9 di B afl9 niptut9. Wiederholungen. Im allgemeinen ist die Ausdrucksweise der aromunischen Lieder einfach und kurz, ja manchmal steigert sie sich bis zur Abgerissenheit, wovon schon im ersten Teile gehandelt wurde. Diese Kürze der Darstellung hindert aber nicht, daß sich in vielen Liedern auch die Figur der Wiederholung, die ja eines der wesentlichsten Elemente der Volkspoesie überhaupt ist, angewandt findet; doch ist sie im allgemeinen nicht in so ausgedehntem Maße gebraucht, daß man von einer allzubreiten Darstellung sprechen könnte. Von den yerschiedenen Formen der Wiederholung ist besonders die Anadiplosis sehr häufig angewandt — 117 — Anapher. Die Wiederholung des Gleichen am Anfang mehrerer aufeinanderfolgender Verse oder Sätze fallt oft zusammen mit der Figur des Parallelismus, der Antithese, der Kumulation und der Zei^liederung, die noch weiter unten zu besprechen sind. Sie trifiEt mit Vorliebe Verba, Konjunktionen und Eigennamen. Mac p. 112, 9. 10. dipune ni ^ny^ast9. dipune ni, dipune ni Hil'e, dipune ni. Ar. 115, 1. 2. 3. tsi fitseS fitSorlu a n9u, tsi fitse§ yazgkg mare, tsi fitse§ a nv^asterei? Zuweilen sind die beiden Verse auch durch eine andere Zeile getrennt, z. B.: Ar. 96, 2. 4. § amintreil'i § era frats . . ö amintreil'i era nsurats. 0. 17, 5. 7. 8. 9. 11. 12. ist singur sechsmal wiederholt. Diese öftere Wiederholung findet sich besonders bei Pro- nominibus, Konjunktionen, Präpositionen und Partikeln ange- wandt; sie werden bis zu zehnmal wiederholt. Man vergl. hierzu die SteUen: 0. B. 6, 1 ff. P. 20, 9 ff. Ar. 95, 81 ff. 81, 5 ff. 63, 5 ff. 88, 5 ff. 57, 1. 3 ff. In der Anrede ist die Anapher auch beliebt, gewöhnlich wird sie in gewissen Abständen wiederholt. Ar. 24, 2. 3. nv/jasta al Mir Naum al Bendu, nvßasta, kum ti ag9r§i§. Ar. 41 wird aidi Tino viermal wiederholt. Vergl. noch Ar, 64, 6 ff. 102, 3 ff. 112. 107, 1 ff. Polysyndeton. Das Polysyndeton läßt sich hier anschließen, da es im Grunde nur eine Wiederholung derselben Konjunktion am Anfimg mehrerer Sätze ist; es findet sich verhältnismäßig selten. — 118 — Ar. 82, 8 ff. äi pl^ndzj^a, laia, §i pl^ndz^a, §i täuprekre nu § afl^. äi la kodzabaä z dutsj^a äi kurbane el s fitsj^a §i t§uprekre nu 8 afl9. Ahnl. Ar. 83, 5 ff. 17, 3 ff. Asyndeton. Für das Asyndeton, das mehrere Olieder unverbunden zusammenstellt, findet sich fast in jedem Gedicht ein Beispiel. Das Volk schließt ohne viel Reflexion einen Satz an den andern; Nebensätze bildet es sehr wenige, fast ausschließlich Hauptsätze, die gewohnlich durch eine beiordnende Konjunktion yerbunden sind, aber auch asyndetisch aneinander gefugt werden. Beispiele für letzteres sind: OL 24, 5 p. la ppartg §edj^ai, rumgneäte §tiai, yidj^ai tutg hpara, nu n dz^ai bung ts Qarg. Vergl. noch Ar. 86, 4. 96, 100 ff. 88, 6 ff 96, 47 ff: P. 17, 5 ff Ar. 44, 6. 7. dzonl'i § fiigü, nv^astile § pljflgu. Statt einer adversativen Konjunktion steht das Ansyndeton: Ar. 66, 13. tots aminarg, nu 1 agudir9. Ar. 46, 2. 3. n dzug de astgdz ^n te luai, ast^dz ya n te alas §9 n fug. Epiphora. Die Wiederholung des Gleichen am Ende mehrerer Sätze wird nur in mäßigem Umfange angewandt Sie verbindet sich häufig mit dem ParaUelismus; zuweilen steht auch das- selbe Wort des Reimes wegen. Einige Beispiele hier- für sind: Ol. 1, 1. 2. im om ku k9tsul9 morg^. „du, mor, ku kgtsulg morgg!'* Ähnl. OL 4, 9. 11. Ar. 114, 13. 14. 96, 20. 21. — 119 — Wiederholung, mit hinzugefCLgter Vernemung haben wir: Ar. 67, 22. tute mulele s le vind^, ma Stamula s nu o yind9. Ein Beispiel für die gewöhnliche Epiphora ist: Ar. 7, 1 ff. aidi, fj^atg, 's fudzim^ doil'i n^! kar s fadzim, iu va nerdzem, doU'i n^? va nerdzem tu Arbinsie, doil'i n9. Refrain. Zur Epiphora ist auch der Refrain zu rechnen, insofern er meist am Ende der Strophen wiederkehrt. Am häufigsten findet er sich natürlich in den Tanzliedern, wo gewöhnlich der Chor in den Pausen des Vorsängers bestimmte Worte oder Verse, die Bezug haben auf das Vorgesungene, wieder- holt, so Ar. 39, wo lai Hil'ü de domnu abwechselnd mit lai dzone aleptu als Refrain steht Wie schon aus diesem Bei- spiel ersichtlich ist, bestehen oft nur schwache oder gar keine Beziehungen des Refrain zum Vorhergehenden. Weitaus die Mehrzahl der Beispiele, die wir in den aromunischen Liedern für den Refrain finden, bestehen aus Anreden an eine be- stimmte Person, so z. B.: OL 26. moi M^rus amj^a, das nach jeder Zeile vom Chor wiederholt wird; ebenso Ar. 5. dado, l^a, dado. P. 7 wechselt „moi vinitg** ab mit „moi nikgzg". Ahnlich wechselt Ar. 98, 2. o moi vetsina mj^a! mit mo^ mu§ata m^a! An zwei Personen richtet sich die Anrede: P. 1. hoj[, Ij^a dada mj^a! hoji, lele, hoi, sora m^a! Da viele Lieder Dialogform haben, so finden wir oft eine Art Refrain dadurch gebildet, daß jeder Sprechende am Schluß seiner Worte den anderen mit Namen anredet So wechselt Ar. 58 fj^atg musatg! bestandig mit dzone Miradzi! Ebenso 0. B. 1. AhnL Ar. 48, 68. OL 7. 0. B. 12. P. 21. — 120 — Zuweilen besteht der Refrain nur aus einem oder mehreren Worten, die Klage oder Mitleid ausdrücken: Ar. 16. vai mori vai! f> *« Selten besteht er aus einem ganzen Satz, hierher ließe sich rechnen: Ar. 41. mine din koru nu me dispart Ar. 27. aliMa atsa; dumnidz^u ni o d^ade, pri p^jine, mama m/^a ni o fj^atse. Anadiplosis. Die Wiederholung des letzten Wortes im Vers am An- fang des folgenden ist, wenn auch in der Yolkspoesie über- haupt üblich, für das aromunische aber besonders charakte- ristisch, da sie sich in unseren Liedern sehr häufig findet Mit Vorliebe werden Substantiva wiederholt, seltener Verba. Da diese Figur sehr oft anzutreffen ist, beschranke ich mich darauf^ einige besondere Falle daraus hervorzuheben. a. Das schon einmal am Anfang eines Verses aufgenom- mene Wort wird noch einmal an dem Anfange des nächsten wiederholt: P. 12, 7. 8. 9. di n mintir9 Y9siliaklu, y9siliaklu si lilitSele, ygsiliaklu a dzonilor . . . Ahnlich ist es 0. B. 4, 17 ff. mit dem Wort kalagros. b. Ein ganzer Satz wird wiederholt: P. 6, 2. 3. de n fudzi dzonele pe lun9! ÄhnL P. 12, 1 u. 3. 10 u. 12. 14 u. 16. c Gern wird auch die Frage in der Antwort wiederholt: Ar. 70, 1. 2. „fikat§e te m9 ta, fjeat9, fikatäe te?" „ni me fikatse . . .^ Ähnl. Ar. 7, 2. u. 3. 41, 1 u. 2. 4. u. 5. 5. u. 8. OL 9, 12 u. 13. d. Charakteristisch ist eine Reihe von Liedern, in denen sich eine besondere Vorliebe für die Anadiplosis ausspricht; — 121 — man vergL z. B. das Willkommenslied, das die Schwieger- mutter an die Braut richtet: Mac. p. 112, 5 fif. gine n vini§ ggrgking, gjrjKing, kasj ^pKng, kas9 ^mpling di fpring, di forin9 § di lunino. Ahnliche Beispiele finden wir Mac. p. 114, 8 ffl, OL 19, 2 fif., Ar. 108, 4 S.; weniger stark ist die Häufung Ar. 39, 7 S. 93, 2 fif. P. 22, 3 fif. e. Oft wird ein genannter Begrifif in seiner Wiederholung nur etwas genauer bezeichnet: Ar. 6, 9. 10. . . . la ng numtg, la ng numtg y9silk^ask9; ÄhnL Mac. p. 9. IL 17 fif. Ein besonderer Fall ist das Beispiel Ar. 57, 1 fif.: ale § tu doi muntsg, ^nalts §9 foYpros, ale z dup9 muntsg . . . und in ähnlicher Weise wird dann die Erzählung mit An- knüpfung an livade weitergeführt. Chiasmus. In gewisser Weise hängt der Chiasmus mit der Anadiplosis zusammen, insofern nämlich, als die letzten Worte, bezw. der letzte Gedanke eines Verses dem Anfang des folgenden Verses entsprechen; auch die beiden anderen Vershälften müssen ein- ander konform sein. Vollentwickelt sind folgende Chiasmen: Ar. 10, 12. 13. tine nifig9 mine, mine niflg^ tine. Ar. 74, 6. 7. tsi ng luat, s n9 o dats, tsi ng dedit, s n9 Itjats! Nicht ganz korrekt sind: Ar. 87, 1. lundure ma jin § ma fug, mine fiig § nu n yin. 0. B. 15, 7. 13. anamesa di Toi, munts, di doi mormints anamesa. — 122 — Mac. p. 113, 25. bun^ Sj^ara, nune mare, aest^ s^arg, bunp s^ara. Epizeuxis. Auch die Wiederholung der gleichen Worte unmittelbar nacheinander ist in unseren Liedern ziemlich ausgebildet Be- sonders betrifift sie Adjektiva, die durch Wiederholung zu einem möglichst hohen Grad gesteigert werden. So bedeutet mu§at mu§at „sehr schön^*, anar/a anar/a ,yrecht langsam*^, doil'i doil'i „alle beide", pale pale „dicht übereinander**. Auch dreifache Wiederholungen kommen vor: P. 24, 7. pe narga, narga, HiFa mea, pe narga! . . . ÄhnL OL 19, 12. 13. Ar. 109, 4—6. 13, 23. 24. Ar. 12, 21 fif. dp n fr^mt^a tap frjmtga, moi frumt^a, frjLmt^a ku fluriUe. Am häufigsten aber treffen wir die Epizeuxis in der ersten Yerszeile und zwar besonders bei der Anrede: Ar. 43, 1. fjgatp, l^a featp! Ebs. Ar. 44, 1. P. 3, 8. OL 3, 1. Dufg, lai Dufg! VergL Mac. p. 113, 12. 13. Aber auch bei einem Ausruf: Ar. 42, 1. yazpk, jazpk di voi. Ahnl. Ar. 24, 1. In der Bitte: Ar. 49, 1. plgndzi me, dado, plpndzi me! Ar. 52, 17. 18. skgalp, vrutg, skpalp niko, skpalp! . . . IhnL Ar. 53, 2. 8. 80, 3. Zur Zeitbestimmung dienend: Ar. 89, 1. lun^a, lun^a nu n lukredz. Ebs. Ar. 52, 1. Um Erregung oder Herzensangst zu malen: OL 20, 7. 9. akatsg ng tufeki! akatsg ng tufeki! Ar. 90, 3. tati, tati, a npii tati; — 123 — Aach um eine große Menge zu bezeichnen: Ar. 88, 10. 89 n ts fats filii, filii! Eine besondere Art der Epizeuxis besteht darin, daß die gleichen Worte durch eine Präposition oder Konjunktion ge- trennt ist Derartige Ausdrücke sind bei fast allen Völkern gang und gäbe und kommen auch in den aromunischen Liedern vor: Ar. 5, 3. 4. arbur de arburi ni al9gam. Ar. 22, 18. gur^ ku gur9 le m^ figam. AhnL Ar. 4, 1. 112, 3. Mac. p. 35. ni. 12. fetäü, kum fetäü §i o deäteptai. Polyptoton. Über die Wiederholung gleicher Worte in verschiedenen Flexionsformen ist wenig zu sagen. Sie kommt in beschrankter Weise vor und betrifift vorzugsweise Verba, weniger Adjektiva und Substantiva. Ar. 99, 1. un9 f|$at9 ditu f^ate. Ar. 26, 4. yinul noij § ar9kia nag. Am häufigsten finden wir das Polyptoton, wenn in der Antwort ein Teil der Frage in anderer Form wiederholt wird: M. p. 34, 2. 3. 4. „k9 n lu ar^dz Hil'ulu a ne^V^ nu ts lu ar^dü ei^ tet9 §i sorü, k9 ts lu ar^de trupulu a ney.*' AhnL Mac. p. 8. I. 3. 4. u. 5. 6. Annominatio. Wiederholung von Worten mit gleichen Stämmen konmoit ebenfalls nicht häufig vor und betrifit gewohnlich ein Verbum und das dazugehörige Substantiv. P. 1, 17. 18. §i se deät^apte §i n9 mu§at9; z duse de aStipta la pQart9. 0. B. 4, 35. ^' bag vula di 1 vulusesku. Ar. 56, 1. 2. un9 fysiQ ma s muöat9; muÖ9i^ats9 diu o a^ aflat9? — 124 — Wiederholung des eigentlichen Wortes und des dazu ge- hörigen Diminutivurns s. unter Wortfiguren. Am häufigsten ist die schon oben erwähnte Verbindung des Verbums und Substantivs Tom gleichen Stamm; folgende Fälle finden sich davon in den aromunischen Liedern: Ar. 6, 4. fikalikg kallu, dzonile! Umgekehrt 0. B. 23, 13. di fikglar disk9likas. Ar. 96, 115. ku dzurat np spridzurg. 0. B. 5, 26. § ku gura graiu nu pot sp n gresku. Ahnlich Mac p. 130, 22. §i zbgarp dultse ng zburam. P. 15. 2. disi de Kj^avrg ai fiivritg. Ebenso Mac. p. 8. I. 3. Ar. 111, 10. s mu()a()em di aistp mgapte. Epische Wiederholungeni d. h. Wiederholungen derselben Wendungen und ganzer Sätze bei Wiederkehr derselben Situation oder einer ähnlichen finden wir nicht selten in den aromunischen Liedern. Ist es auch ein der Volksdichtung überhaupt gemeinsamer Zug, so treffen wir ihn doch in der aromunischen Volkspoesie ganz besonders ausgeprägt an, wenigstens in mehreren Liedern, freilich nicht so häufig wie in den serbischen Liedern. Ar. 85 kommt der von den Türken gefangene Christ, der seinen Olauben wechseln soll, zu drei Schwestern, die er eine nach der andern mit denselben Worten fragt, ob er lieber sterben als seinen Glauben wechseln solle. Ar. 67 bittet der von den Räubern getötete Bu§j^a die Gefährten, seiner Mutter nicht mitzuteilen, daß er tot sei; sie sollten vielmehr ausrichten, daß ihr Sohn noch unterwegs sei Dieselbe Botschaft mit fast denselben Worten bestellt er dann noch einmal an seine Gattin. In dem Liede P. 5 A-agt die Tochter ihre Mutter, wen sie ihr zum Gatten geben wolle; diese macht ihr nun immer mit denselben Wendungen verschiedene Vorschläge, aber die — 125 — Tochter hat an jedem etwas auszusetzen und richtet immer wieder die gleichlautende Frage an ihre Mutter. Ahnliche epische Wiederholungen finden sich P. 9, 18. Ar. 46. 48, 7 ffi 61, 9 ff. Mac. p. 34. L Auch wird der Befehl und dessen Ausführung, bezw. die Bitte und ihre Erfüllung mit denselben Worten geschildert: Ar. 52, 18. „skQalg, Trutg, s me pitrets p^n^ la Soputlu de azvest!" me slnilai §9 Y pitrekui pgno la Soputlu de azvest ÄhnL Ar. 61, 33. 34. Hierher kann man auch die Fälle rechnen, wo in der Antwort die Frage fast mit denselben Worten aufgenommen wird, gewöhnlich negativ; dann erst beginnt die eigentliche Antwort: Mac. p. 8. L 3 ffl „de se K^avra te fievr^aäte? de se kapülu gre}^ te dpare?^* „netse E^avra me fievr^aSte, netse kapülu gre^ me dpare.** Ähnl. Mac. p. 8. I. 13. 14. P. 15, 2 ff. Ar. 13, 14 ff. 0. B. 2, 3 ff. u. 28 ff. Ellipse. Während die Wiederholungen ein Zuviel in die Dar- stellung bringen, läßt die Ellipse gewisse Satzteile aus und beschleunigt so den Gang der Handlung. Einige charakte- ristische Formen will ich hier anführen. Ausdrücke wie Naun al Bendu: Naun Sohn des Bendu und tsal Yanaki: die Frau des Yanaki gehören mehr in das Gebiet der Gnunmatik. Bemerkenswerter ist die Auslassung der Kopula: Ar. 57, 3. 4. ale z dupg muntsg ng livade V(garde. Ebenso in demselben Liede, Z. 5. 6.; ähnlich Ar. 27, 2. P. 4, 4. — 126 — Mehr in das Oebiet des Anakoluth hinüber spielt der Fall, daß ein Vordersatz nur aus einem Substantiv besieht, an das sich gewöhnlich ein Relativsatz mit tsi anschließt Da aber dieses Anakoluth im Grunde auf der Weglassung der Kopula oder eines einfachen Verbums besteht, mag es gleich an dieser Stelle besprochen werden. Ar. 99, 1. Unj fgatg ditu fgate tsi sta minduit^. Ähnl. Ar. 67, 21. Als Einleitung stehen zuweilen unvollständige Sätze ohne folgendes tsi, z. B. OL 1, 1. Am auffallendsten ist der Ausfall der Präpositionen ku und ^n, den wir zuweilen bei dem Ausruf finden (genau so bei den Albanesen): Ar. 109, 5. Toda, vestupi gundz. Ar. 64, 16. 0, lai EiMi, pal^ mare. Erklären läßt sich diese Weglassung wohl nur so, daß zuerst der Mann selbst angerufen wird, und dann auch sein charakteristischstes äußeres Merkmal nochmals gleichsam auch angeredet wird; bestätigt wird diese Erklärung durch folgendes den Convorbiri literare entnommenes Beispiel: lai Daironi, lai fundp mare: He Dailioni, he du mit der großen Quaste! Ähnl. Beispiele Ar. 64, 6. 12. 14. 112, 6. 25, 7. Gaster: Chrestomathie p, 274. 11. 14, 15. Eine ähnliche Ellipse außerhalb der Anrede Ar. 103, 10. Die Präposition ^n fehlt: Ar. 68, 11. dada ts plundze k9pit^nü. Pleonasmus. Auch er dient, wie die Wiederholungen, zur nachdrück- licheren Hervorhebung des Gesagten, so besonders, wenn bei den Verben der Wahrnehmung imd des Sprechens noch das thätige Organ ausdrücklich genannt wird: P. 1, 28. §i dzone ku okli nu n muntreskü. Ebenso Ar. 81, 6. 7. 0. B. 8, 22. — 127 — 0. B. 5, 26. § ku gura graiu nu pot 39 ni gresku! AhnL P. 17,14. 20, 22. 0.^ B. 4, 31. Auch in ramä- nischen Volksliedern steht bei Ausdrücken wie „sprechen, fragen*' fast immer „din gurä*\ Hierher gehören auch Wendungen wie: Ar. 99, 5. 6. mint^a di kap, dado, nu ts ai tuto, wo kap pleonastisch steht Ahnlich Ar. 17, 4. OL 2, 12. si ardQ s altu ^n ii9-kat. Zuweilen steht auch ii9-kat, inima, truplu zwar nicht über- flüssig, aber voll für ein Personalpronomen. P. 11, 15. inima sg ni 119 hgrgseSia. Ähnlich 0. B. 5, 30. 2, 42. 0. B. 16, 34. 35. ma sq n duk nikg ng parg truplu a neu tra npastrg hgarg. Ebenso 0. B. 3, 10. Weitere pleonastische Wendungen sind: 0. B. 19, 15. trei an de dz^le. 0. B. 24, 28. y^rnparg tu bana a m^a. Ar. 102, 5. 7. Naki, frate ali sorg! Naki, nipot ali tetg! Ar. 10, 15. somnu dultse va sg n dormu. §i ku für einfaches Si gehört in die Grammatik. Häufung von Synonymen. In diesem Kapitel behandeln wir sowohl Tautologie als Kumulation, da beider Grenzen oft ineinander verlaufen und es nicht selten auf eine ganz feine Nüancierung zweier Be- griffe hinauskommt. In den aromunischen Liedern nun, oder vielmehr in vielen von ihnen, ist von der Häufung der Syno- nymen ein ausgedehnter Gebrauch gemacht; oft wird ein Be- griff noch einmal, ja auch zweimal umschrieben, damit der Sänger das, was er sagen \vill, ja recht genau ausdrücke. Zuweilen wirkt diese Häufung ermüdend, da die Darstellung zu breit wird. Besonders viele Beispiele für diese Figur finden wir bei Obedenaru Bianu und es läßt sich vermuter, — 128 — daß Obedenaru selbst zur Erreichung besserer Reime usw. vielfach synonyme Wendungen eingefügt hat Ich beginne mit den substantivischen Synonymen: 0. B. 15, 2. k^ harü äi mparte n aäteptats! 0. B. 15, 10. « dz^amin §i amindoü'i firats. Mac. p. 35. 3, 15. pre kurpare §i asudpare. Ar. 13, 7. as^ar^ uQaptga. Ar. 10, 16. tora tu aperitg s tu h9r9zit9. ÄhnL 0. B. 17, 2. 3. 14, 14. Adjektivische Synonymen: Ar. 96, 127. ndrept §9 kurat. Ar. 96, 157. nik §9 nikriskut. Ghister p. 274. 2, 14. 15. de pre apoi laia n de laie, laie, korbe, negre strane.*) Am meisten betrifiPt die Häufung synonyme Verba. Die auffallendsten Beispiele dafar sind: Ol 23, 3. fikresku§ si ifigrusaä. 0. B. 6, 12. pjn^ z bgngmü §i p^9 s fiimü. 0. B. 15, 31. avdz^ts z vg dz^k, avdz^jits z yq spun! 0. B. 5, 18. 22. 23. k9 nu stiu, ka kum va z b9nedziL k^ nu ätiQ, tsi va S9 ndisesku. nu §tiu, k^ tsi va s tifiisesku. Mac. p. 35. III, 2. k^tü imnai §i k^tü alggai. ÄhnL Ar. 48, 2. Gaster p. 274. II, 16. P. 3, 1. la n me si spelai n me. 0. B. 18, 8. k9 b9nedzü, k9 esku yiu. Weitere Beispiele Ar. 22, 2. 0. B. 28, 1. 2. 15, 20—25. 13, 10. 10, 23. Ar. 117, 13. Selten ist, dass ein Begriff durch sein verneintes Gegen- teil wiederholt wird: P. 4, 13. aSteptats, nu dep9rtats! Vergl. Ar. 59, 11. 1) negre ist hier Fälschung von Caragiani. Anm. des Herausgebers. — 129 — Parallelismus. Er besteht in der Gegenüberstellung von zwei ähnlichen Gedanken, und zwar tritt er gewohnlich in zwei aufeinander- folgenden Versen auf, wie es ja überhaupt der Yolkspoesie eigen ist, daß mit jedem Vers ein Satz und ein Gedanke möglichst abgeschlossen wird. Der Parallelismus, wenn auch ein Kennzeichen aller Volksdichtung, ist doch gerade in der aromunischen auffallend häufig, und ich kann mich daher be- schränken, nur einige Beispiele herauszugreifen. Oft ist er mit einer Figur der Wiederholung verbunden und so intensiver gestaltet. P. 1, 25. 26. tQate SQats9le s mgritarg, §i tots dzonl'i se nsurar^! 0. B. 13, 19. 20. mum^jinle §i pl^figpi fitSoriFi, nivj^astile §i pl^jifigu dzonl'i. Ar. 117, 3. 4. di ts algsaS kasa, di ts algsad lukrurile? Auch durch mehrere Glieder kann der Parallelismus gehen: Ar. 57, 13. ale nu n am dad^, tg s l'i spun m^r^zle, ale nu n am sorg, tg s l'i spun kaj^molu, ide nu n am frate, tg S9 n skrie § ng karte. Weitere Beispiele: Ar. 32, 4 «. 69,5 ff 70, 8 ff 117, 11. 12. Antithese. Sie schließt sich eng an den Parallelismus an und wird ebenfalls häufig gebraucht Auf der Ghrenze von Parallelismus und Antithese mögen folgende Beispiele stehen, die mit Rücksicht auf die sprach- liche Form Parallelismen, hinsichtlich des Inhalts aber Anti- thesen sind. Weigand, 8. Jahresbericht. 9 — 130 — 0. B. 16, 26. 27. ku pl^figu inSii din sparte § ku suaKir mi duk la m^arte. Oft wird die Antithese auch in der Weise gebildet^ dass das eine Glied nur die Negation des anderen ist; veigL 0. B. 5, 19. 20. Reine Antithesen sind: Ar. 85, 18. 19. sor ma mare s {grg hare, sor ma nikg § mintimeng. Ar. 87, 1. 2. l^dure ma yin i ma fiig, mine fug & nu n jin. Ar. 46, 6. 7. img § tatp § mine avj^am, dzone ka tine nu n av^am. Besonders in den Totenklagen stehen viele Antithesen, indem hier das Leben und die Freuden der Erde in Gegen- satz gesetzt werden zu dem Schicksal des Toten: Mac p. 39, 9. 10. tsi al^sas kasa luninpasg, ka S9 nerdz tru ats^ ntunekpasg. Beliebt sind auch ganze Antithesenreihen, z.B. Ar. 15,6 — 9. 112,8—15. 117, 14—17. Antithesen, wo nicht ganze Gedanken, sondern nur einzelne Worte entgegengestellt werden, habe ich nur wenige gefunden: Ar. 52, 24. karte albp §q grama laie. P. 23, 1. Odrg mare, Odrg nikg. Schmückende BeiwSrier. Die schmückenden Beiwörter, welche die Farbe des Stiles im hohen Grade beeinflussen, sind in unsere Lieder in nur sehr spärlichem Maße eingestreut, wodurch sie im geraden Gegensatz zu den serbischen Liedern stehen. Gerade dieser Mangel an schmückenden Beiwörtern ist es nicht am letzten, was unseren Liedern einen so matten und farblosoi Anstrich giebi Gewöhnlich haben die Substantiva keine Beiworter; die wenigen von ihnen, die wir haben, zeugen durchaus nicht von origineller Wiedergabe der gehabten Eindrücke; es sind — 131 — yielmelir die gewöhnlichen traditionellen, die wir bei anderen Völkern auch finden. So haben wir far dzone: muäat, alepta und bon; fttr fysktg: mnäat^, nimortatg; far fitäor: ninsurat; für okl'i fast immer 191; Die Ausdrücke far bestimmte Affekte werden mit dem matten mare gesteigert, so dorü, zale, trikg, doch auch minduire, argu, l^ngoare. Für munte: ^naltu; fnr iarbg, livade und Ar^dzg: vj^de; för ap9 und f^nt^g: aratse, kurat^; letzteres auch oft bei Gegenstanden z. B. nel; für meru: aroä, dultse, letzteres auch für jin und pit^. Über das Beiwort laiu s. Adjektivische Metaphern. Es darf aber nicht vergessen werden, daß durch gewisse Bilder, besonders durch die Vergleiche, in mancher Beziehung ein Ersatz für die schmückenden Beiwörter geschaffen wird. Zergliederung. Die Zergliederung, auch Individualisation genannt^ besteht in dem Setzen mehrerer Unterarten für einen Oberbegriff und wirkt deshalb nachdrücklich ausmalend. Zuweilen ist diese Figur in unseren Liedern mit rechtem Glück angewandt Wie bei anderen Völkern, so wird auch hier pgrintsFi gern ersetzt durch mumg ii tat9 z. B.: P. 21, 7. ku mmg i ku tatg; ebs. Ar. 48, 7. Für „Kindei** steht: Ar. 116, 5. 6. fitäorn §i ku f^atele. Für „deine Angehörigen": Ar. 114, 19. 20. te mp^rtsg^ä de tatg ü dad^ äi de frats äi de suroru Für Jieute": Ar. 72, 2. mul erile s b^rbatsri 9* — 132 — Seine Zuhörer redet der Sänger also an: 0. B. 20, 1 S. aydz^ts hparg § m^hgladz, voj^ mureri ku tots bgrbats, vo^ dzoname tinirats, voi fitäori, voi ninsurats! ÄhnL Ar. 29, 4. b. P. 22, 1 . um die Schönheit der Geliebten zu schildern, werden ihre einzelnem Reize aufgezählt» z. B. Ar. 12, 2 £ 27, 5 fif. 45, 8 £; ähnL P. 3, 3. 4. Mac. p. 35. UI, 5 ff Zuweilen wird auch die Schönheit eines Mädchens oder eines Burschen dadurch hervoi^ehoben, daß man ihre prachtigen Eleidungs- und Schmuckstücke aufzählt und beschreibt, z, B. OL 28, 8 ff. Ein markantes Beispiel findet sich bei P. 9, wo nicht weniger als acht Kleidungsstücke genannt werden; man vergL noch OL 21, 5. 6. Ar. 11, 10 ff. Weitere Zergliederungen sind: Ar. 11, 18. ni ma nik9, ni ma mare: för ^keine". Mac. p. 41, 57. de nikü de mare: für „alle^ Mac p. 35. in, 3. pre tu munte äi pre tu k^pu: for „überall". Ar. 101, 2. imn9 npapte, imn9 dzu9: für „immer". 0. B. 2, 6. di diminj^atsa p^n9 s^aro: für „den ganzen Tag'*. AhnL 0. B. 14, 15. OL 14, 9. tsi bun, tsi ar9u din S^are: für „was". Ar. 80, 4 ff s krfiask9 ag9rle, ag9rle § ayinile, iergile § liT9dzile. P. 15, 2. 3. disi de fi^avro si fiiTrit9, disi de l^ngpare ai zikut9: f&r „du warst krank**. Häufig berührt sich die Zergliederung eines einfieushen Yerbalbegriffes in mehrere ünterbegriffe mit derDeskription, die durch Aufzählung mehr oder weniger dem Sinne nach sich nahestehender Yerba in rascher Folge eine Reihe von Handlungen an unserem geistigen Auge yorübeiziehen laßt — 133 — Begünstigt oder yielmehr oft yeranlaßt wird die Deskription durch den Umstand, daß mehrere gleich betonte Yerbalaus- gänge einen leichten Beim geben. Sie kommt in den aromunischen Liedern' nicht allzuhäufig vor; auffallend oft erscheint sie bei 0. B., so 0. B. 3, 19 ffi . . k^t aljgai, kut ohtaj[, k^t suskiraj, k^t imnai, k^t mi kurmai. Ihnl. Beispiele: 0. B. 29, 35 «. 17, 29 S. Stehende Wendungen, Umschreibung und Euphemismus. Die stehenden Wendungen und die Umschreibung stehen in einem engen Zusammenhang und werden deshalb hier zu- sammen behandelt Erstere zeigen manche Eigentümlichkeit und geben so einigen Liedern ein charakteristisches Gepräge. An Umschreibungen sind besonders die Totenklagen reich, in denen die Ausdrücke „sterben, begraben werden usw/' immer und immer wieder variiert werden und zwar manchmal in recht eigenartiger Weise. Man betrachte in dieser Hinsicht die Antithesenreihen bei Gaster, Chrestomathie p. 274, 7 £, wo die beiden Gedanken: Du Schwester wirst Hochzeit feiern, Ich aber werde sterben, nicht weniger als sechsmal mit immer neuen Wendungen wiederholt werden. Wir beginnen mit den Ausdrücken, die mehr den Charakter der stehenden Wendungen an sich tragen: Ar. 55, 22. § n askuKu s^ndze dit iKkat: ich bin tiefelend. 0. B. B. 16, 25. ku fgrmaklu tru fiikate: mit tiefem Schmerze. 0. B. 17, 22. ^n putredz^i dayle Hikate: ich bin vor Sehnsucht sehr unglücklich. 0. B. 17, 4. par k^ n ai} kripat^ fiiarga: ich fühle mich mißmutig, ärgerlich. 0. B. 20, 16. ti leiQ Igj^le ni bggai: ich habe auf ewig Trauer angelegt, ich werde auf immer unglücklich sein. — 134 — 0. B. 18, 27. drakia ni aflam: ich befand mich recht schlecht Ar. 23, 5. mpartj^a ku okl'i ni vidzui: so beetoizt war ich. P. 9, 49. Si tine de mine m^jin^ ts id trapt^: du hast mich verlassen. Aach für „verzichten" steht diese Wen- dung, 2. B. 0. B. 23, 3. 1, 10. OL 27, 5. 6. me alpsas tu nume al Dumnidzgij: du hast mich meinem Schicksal überlassen. Ar. 49, 4. nu se §t§ie bang § mparte: die Zukunft ist unsicher. Ar. 66, 17. pi zverkg frate tine s me ai: du Bruder sollst mich auf dem Gewissen haben! 0. B. 1, 16. vetf^ pi zverkg tsj ai lijatg: du hast dir eine schwere Last aufgelegt, du bist schuld an deinem Unglück Ar. 55, 7. fg n te kurbane: bemühe dich sehr! Ebs. Ar. 82, 1 1. 0. B. 19, 16. OL 33, 4. 5. kg mumele . . depun firgindzele di tru munte: die Mütter reden das Laub von den Bergen, d« L sie können durch ihr vieles Reden Unmögliches möglich machen. Ar. 37, 4. ko n d^ade un lai maimun: die Schwi^er- mutter gab mir dnen bösen Affen, d« L sie will mir nidit wohl, sie kann mich nicht leiden. Ar. 87, 5. er aklo l'i fet§ pri dintsg: ^ck machte, dafi sie auf die Zahne fielen" bedeutet: ich habe sie erschlagen. Ar. 84, 7. mi d^de Skreta pi dints: das Luder warf mich zu Boden. ÄhnL Mac. p. 41, 44. Ar. 109, 6. ve§tu()i, tsi mjflkaä din hpaf^g steht für „be- trögen". Ar. 102, 4. s fakg kordg di flufie: um reiche Beute zu holen. Ar. 102, 9. lokul lu mgka: er fiel im Kamp£ 0. B. 14, 3. t^a S9 n Faii peril' iii sq n fug: um mich aufzumachen, in die Fremde zu gehen und nie wieder zu kommen. — 135 — Überhaupt sind Zusammensetzungen mit l\}are häufig, z. B.: Ar. 62, 15. li}a| muntsl'i hg fudzii. 0. B. 2, 47. Iviarg kal/^a: sie machten sich auf den Weg. 0. B. 7, 8. ku bun nik^za o lu£d: ich liebkoste die Kleine. Ar. 63, 2. S9 durnim ka sor ku örate: dabei ist nicht an das geschwisterliche, sondern an das eheliche Verhältnis ge- dacht; ebs. Ar. 16, 12. P. 15, 13. AhnL auch in rumänischen Liedern. Ar. 82, 4. § aggräi fyoig di z durni: diese stereotype Wendung: „und sie vergaß sich und schlief' findet sich noch Ar. 17, 5. 24, 3. 4. 57, 9. 10. 61, 2. Mehr der Umschreibung nähern sich Wendungen, wie: Ar. 96, 6. la tots numa lor s avdz^a: sie waren sehr berühmt Ar. 22, 9. esku n9v^ast9 ku b9rbat: ich bin ver- heiratet P. 5, 11. k^ kgrgvgnarlu e ku k9rv^'a n sin: der Ee- adschi ist immer unterwegs. 0. B. 14, 5. 6. s me duk departe iu S dukü l^ndurile Si pelikanl'i: in die weite Feme. Ar. 26, 3. p^9 z yin9 jinul noij: bis zum Herbst „Töten bezw. getötet werden'^ wird in folgender Weise umschrieben: 0. B. 24, 48. kaplu tal are; ebs. Ar. 85, 11. P. 8, 16. ku kurtela 59 1 t^Iats. Ar. 68, 7. r intr9 ^tsitlu tu Eikat; ebs. Ar. 69, 4. Ar. 96, 22. S9 ätSits ko yii nu ask9pats. Für ,.sterben'' heißt es: 0. B. 14, 26. putrpdz9sku. Mac. p. 40, 26. bana kerdui. Ar. 67, 19. iu § lo plotsa nikukirlu. 0. B. 23, 4. va n tsj Tai mparte arai}9: du wirst sehreck- lich zu Orunde gehen. Ar. 114, 3. diu te afl9 Kikuta atsj^a lue: woran starbst du? Umschreibung Ar Grab: Mac. p. 39, 16. lokü strimtü. — 136 — Mac. p. 41, 63. 64. aklo iu nerdz tru alant^ lume, lume di pisg trg laiele mume! Ar. 114, 12. § aklo iu va s te duts. Für Kind steht öfters niklu z. B. Ar. 96, 154; f&r Geliebte: nikg, skumpg. Ar. 53, 2; f&r Geliebter: susMiratlu. 0. B. 1, 28; fftr KuJJ: okl'u laiu. Ar. 83, 16; für nichts: an sak di pal'^. Ar. 87, 7. Die weiteren Umschreibungen für derartige Wendungen, soweit ein Oberbegriff durch mehrere ünterbegriffe ausgedrückt ist, s. unter Zergliederung. Der Euphemismus, der nur eine besondere Art der Umschreibung ist, beschrankt sich für unsere Lieder auf einige erstarrte Formeln, nämlich: Ar. 73, 1. u« 74, 1. 2. albile § mu§atile, bunile z dultsile: So werden die bösen Geister, die dz^ne, angerufen. Vielleicht ist es auch als Euphemismus zu betrachte wenn P. 4, 28 aremase steht far „er starb'\ Hyperbeln und Litotes. Hyperbeln treten nur in sehr beschränktem Maße auf; der Sänger bleibt immer innerhalb der Sphäre des Möglichen und Wirklichen, und wenn er etwas Außerordentliches bringt, so beschränkt er es doch gleich wieder durch ein yorsichtiges par k9. So sind auch die wenigen Hyperbeln, die ich anfahre, durchaus nicht kraftvoll und kühn. Und doch „leistet der Aromune im Prahlen und Übertreiben geradezu Ungeheuer- liches** (Ar. p. 117). Wir haben also auch hier einen jener Falle, wo der Charakter der Lieder durchaus nicht im Ein- klang mit dem Yolkscharakter steht: Ar. 95, 32. tsitate, kare n lume spatsg nu are. 0. B. 27, 12. tsi oile Ti n' ay^a misurare. 0. B. 19, 24. tu Igkrgn, yrutg, iarda me nikam. Um die Frauenschönheit heryorzuheben: P. 20, 5. par k^ de mumg nu era fapt9. — 137 — 0. B. 21, 26. husmilare, di sgare neyidzute. M. p. 113, 27 wird die Hochzeitsgesellschaft ein Heer genannt» In einer Totenklage erklärt die Mutter: M. p. 41, 50. trg et9 argmfnü mut9. VergL auch Ar. 106, 5—7. Auch in Prahlereien zeigen sich Hyperbeln; so rühmt sich Ali Pascha: 0. B. 24, 30. Kamet^ di s f^ts^a, iei} di Janina nu fug. 0. B. 24, 35. 36. ie\} di ngsp nu m aspar, kg sglatg ya l'i ^9 adar. Mehr in das Gebiet des Phantastischen spielen die folgen- den Beispiele, die vielleicht Reminiszenzen aus Märchen sind: Ar. 1 1, 5. katrisle s^tu tute varakie. Ar. 100, 8, 9. kufunle tsi s bag mine, tute malamg Si asime. Vergl. noch OL 2, 4 ffi Allein eine solche bilderreiche, phantastische Sprache zeigt sich nur in wenigen Beispielen. Noch seltener ist die Litotes, die „Übertreibung*' nach unten hin; sie enthält nur stereotype Wendungen: Ar. 64, 9. kg va s ng arukg tuts tu spurg. P. 1, 8. sg n l'aQ unü okl u de somnu. Mac. p. 34. I, 12. unu minutu: kurze Zeit. Ar. 74. noi fiim parbe ggl'ine. Schlu8S. Wenn wir nun unser Urteil über die stilistische Form der Volkspoesie der Aromunen zusammenfassen, so müssen wir sagen, daß ihnen eine schaffende Phantasie und die Fähigkeit, ihre Gedanken in schwunghafter, wirklich dichte- rischer Sprache zum Ausdruck zu bringen, durchaus fehlt So ist denn auch der Stil, besonders in den Sammlungen Ton Petresku und Weigand und in der Zeitschrift Macedonia, bis — 138 — auf wenige Ausnahmen kalt, nüchtern und &rblos, wenngleich wir in Betracht ziehen, dass alle echte Volksdichtung schlicht und einfach ist Selbst wenn man zugiebt, daß manche Lieder nur des sprachlichen Interesses halber veröffentlicht wurden, so sind doch die Lieder, in denen eine poetische Sprache er- klingt, recht selten. Es fehlt so fast ganz das Malerisch- Plastische der serbischen Volkspoesie, die Tor allem durch ihre blühenden Beschreibungen wirkt, ebenso die Zartheit der griechischen Lieder. Von den Haupttragem poetischer Kraft sind nur Yergleichung und Allegorie in einer verhältnismäßig eigenartigen Weise gepflegt; weniger schöpferische Einbildungs- kraft verrat die Metapher, wenngleich sie nicht selten auftritt; allein diese drei genannten Bilder beschranken sich fast auf die Liebeslieder. Personifikation und schmückende Beiwörter, welche der Sprache rechte Sinnlichkeit verleihen könnten, sind vernachlässigt Für eine große Anzahl von Liedern, besonders für Hochzeits- und Brauchlieder, spielt die Wiederholung vor allem in der Form der Anadiplosis eine gewisse Rolle und bewirkt neben der Häufung der Synonymen und dem Parallelismus oft eine Vertiefung und Breite der Darstellung. Eine besondere Vorliebe zeigt sich schließlich in den Toten- klagen für die Figur der Antithese. Da die meisten Lieder dialogische Form haben, so sind die dramatischen Figuren in ausgedehntem Maße verwendet, was zugleich ein Haupt- charakterzug des griechischen Liedes ist, und die Folge davon ist eine nicht zu leugnende Lebhaftigkeit der Darstellung, die freilich den Mangel an poetischem Schwung und sinnlicher Frische nicht zu ersetzen vermag; zudem büßen auch die poe- tischen Mittel, da sie oft in einem und demselben Lied bis zur Eintönigkeit immer wiederkehren, zuweilen viel von ihrer Wirkung ein. Die Bildung des Imperfecti Putnri (Konditionalis, Optatiyi) im Bnmänisehen ▼on Gkurtav Weigaad. § 1. Man hat seither angenommen, daß das Imp£ Fnb läudare-a|i ans dem Inf. läudare und dem Hilfeyerb asi bestehe, auf dessen Erklärung man die größte Mühe verwandt hat, ohne indessen zu einem auch nur einigermaßen befriedigenden Resultate zu gelangen. Schon als ich die entsprechenden Formen des istrischen Dialektes kennen lernte, kam mir die Idee, daß dieselben fnr die Erklärung des dr. asi geeignet seien, ohne indessen zur Klarheit über das Verhältnis dieser Formen zu einander zu gelangen. Auf meiner im vergangenen Sommer unternommenen Studienreise ins Banat bin ich nun auf Formen gestoßen, die plötzlich völliges Licht auf diese Flexions weise warfen, so daß ich imstande bin, im folgenden die Entstehung der ge- meinhin Konditionalis genannten Form im Rumänischen zu erklären. § 2. Bekanntlich zeigt das heutige D.-iL nicht mehr den vollen Infinitiv, sondern die um die Silbe -re verkürzte Form, wofür man bis jetzt noch keinen genügenden Grund angegeben hat Nur der substantivische Infinitiv hat die volle Form bewahrt, weil -re durch den angehängten Artikel vor AbfiJl geschützt war, und ferner findet sich nach aUgemeiner Annahme die volle Form beim Konditionalis, wo das angehängte a^i dieselbe Rolle wie der Artikel beim Infinitiv spielte. Gewiß hat siok schon mancher Gbrammatiker die Frage vorgelegt, wie es Aenn — 140 — komme, daß beim Futurum das -re geschwunden ist, obgleich man es doch mit ganz demselben Falle zu thun hat; denn wenn läudare-asi neben asi-lauda sich bewahrt hat, so sollt« doch auch läudare-oi neben oi-läuda bestehen, was nicht der Fall ist, sondern nur läuda^oi findet sich im heutigen D.-R. § 3. Eine zweite Frage erhebt sich angesichts der Form läuda-te-asi, statt eines erwarteten läudare-te-asi; denn di^e Form ist för das Sprachgefühl des Volks ebenso einheitlich, wie läudarea^i, wie ja auch durch die Schreibung mit Binde- strichen, sowie durch analoge Bildungen z. B. yäzutu-me-ai genügend bestätigt wird. § 4. So haben wir also bereits im D.-K selbst zwei ge- wichtige Bedenken, die sich gegen die angenommene Erklä- rung der Zusammensetzung geltend machen. Sehen wir uns nun in den Dialekten um, wie dort das Impf. Fut gebildet wird; denn es ist notwendig, daß dieselben mit zur Erklärung der heutigen Formen herangezogen werden, was von den Forschem in Rumänien bisher viel zu wenig geschehen ist Nach imserer jetzigen Kenntnis der Dialekte ist es keine Hypothese mehr, daß sämtliche Dialekte einmal eine Einheit gebildet haben, die wir Urrumänisch nennen, in dem selbst- verständlich schon mundartliche Unterschiede Yorhanden gewesen sein können, und auch manche Spuren weisen darauf hin^ allein sämtliche Dialekte sind in der Hauptsache überein- stimmend in Laut-, Flexions-, Satz- und Wortbildungslehre, und wo sich Unterschiede finden, beruhen sie auf einer Weiter- entwickelung und damit Veränderung in der nachurrumänischen Periode, von der wir die altere Periode, die uns im D.-R. zum Teil überliefert ist, Altrumänisch bezeichnen. § 5. Wenn sich in zwei räumlich getrennten Dialekten, wie etwa dem arom. imd dem banatischen, Übereinstimmung in manchen Punkten findet, so ist das noch kein Beweis, daß beide in einem besonders nahen Verhältnisse zu einander stehen, sondern die Kritik hat zu unterscheiden, ob die Übereinstim- mungen in der Bewahrung der urrumänischen Formen gegen- über den weiterentwickelten der übrigen Dialekte bestehen, — 141 — oder aber in jüngeren Formen, die im Umimänischen noch nicht existiert haben konnten. Im letzteren Falle ist eine gegenseitige nähere Beziehung sehr wahrscheinlich, aber nicht unbedingt notwendig, denn es kann sich auch in raumlich ge- trennten Gebieten eine etwa lautliche Entwickelung in einer bestinmiten Richtung hin geltend machen, die ein bestimmtes gleiches Resultat ergiebt, das sich nach unserer Kenntnis der allgemeinen Phonetik erwarten läßt Wenn aber zwischen zwei Dialekten auf verschiedenen Gebieten der Grammatik etwa in Laut- und Flexionslehre sich Übereinstimmungen finden, die nicht im ürrumänischen begründet sind, auch den sonst in der Sprache gewöhnlichen Entwickelungen nicht ent- sprechen, so ist gegenseitige Beeinflussung oder nähere Ver- wandtschaft im hohen Grade wahrscheinlich und zwar um so wahrscheinlicher, je zahlreicher derartige Fälle sind. Zwischen ar. und ban. Dialekte habe ich eine große Zahl yon Überein- stimmungen gefunden gegenüber dem abweichenden Schrift- rumänischen oder dem muntenischen Dialekte, allein nicht einen einzigen der letzteren Art, sondern alle sind so, daß sie ims zeigen, daß beide Dialekte in den betreffenden Punkten konservativer gewesen sind, als die übrigen. Anders steht es nun zwischen dem banatischen und dem istrischen Dialekte; da sehen wir deutlich, daß noch Beziehungen irgendwann und irgendwo stattgefunden haben müssen, zu einer Zeit, als das ArouL bereits getrennt war. Auf einen dieser Punkte soll die Aufinerksamkeit im folgenden gelenkt werden. Das Impf. Futuri im Aromunischen. § 6. Analog zum Praes. Fut, das man aus der erstarrten IIL Prs. Praes. von volo bildet, dient die IIL Prs. Imp£ dieses Yerbums zur Bildung des Impf. Fut. Dazu setzt man das Verb mit der Konjunktion sä (im Norden) oder auch ohne dieselbe (im Süden) in den Konj. Praes. seltener in das Imper- fektum. Man hat also: — 142 — Praes. Fut Imp£ ¥ut ya s-alavdu ya alaydu yai alaydu (Olymp ^ ich yrj^a s-alaydu \ ich werde yrjja alaydu • würde loben yrai alaydu (Olymp) j loben Zuweilen hört man für das Impf. Fut. auch die übrigen Personen des Impf, yon yolo gebrauchen, was in einer früheren Sprachperiode allgemein üblich war. Z. B. das in meinen Olympo-Walachen S. 100 gegebene Beispiel: „si furi kg Ku tine, yrai me dukü la Samarina'* würde man in Elisura wieder- geben durch: „tgrg kg eram ka tine, yr^am s-neigu, oder, yr^a s-nergu aklö". Das yoUe Imperf. yon yolo lautet: yr^^am, yr^i yrga, yrjjam, yr^ats, yr^ay. § 7. Ob nicht ehemals im Aromunischen auch der bloße Inf. mit yrj^am yerbunden wurde, läßt sich aus dem heutigen Dialekte nicht erschließen, wohl aber, daß der Infinitiy in weiterem umfange existiert hat und zwar nur in der yollen Form, ganz abgesehen natürlich yon dem häufigen substan- tiyischen Gebrauch desselben. Ein sicheres Beispiel findet sich Ar. 11, 19, 8 „ti a b^are yin" — um Wein zu trinken, „tri a b^are'' ebenda 20, 5. Aus der Umgangssprache ist mir erinnerlich „tri a lare fatsa" — um das Gesicht zu waschen. Der yerbale Gebrauch des Infinitiys ist wie in den Nachbar- sprachen des Aromunischen dem Bulgarischen, Griechischen und Albanesischen fast yollständig erloschen. Das Impf. Fut. im Meglen. § 8. Das Meglen, das inmitten bulgarischen Sprachgebietes gelegen, auch einen größeren Einfluß yon Seiten des letzteren erfahren hat als das Aromunische, bildet das Impf. Fat ganz nach bulgarischer Art, d. h. ersetzt es durch das ein&che Impf., was ja auch in allen andern rumänischen Dialekten, namentlich auch im D.-R., neben der Bildung mit einem Hil&yerb yorkommt. Beispiele: Ylacho-Meglen p. 78. „ah, sg pnt^ 89 lia zut" — ach, wenn ich ihnen helfen könnte. Im Ar. würde — 143 — man gerade so sagen: „ah, kara s-putj^am s^ Ti adzut". Aber im folgenden rein konditionalen Beispiele zeigt sich der Unter- schied: „ako Y^m pari, ao kamp9ram kasa^^ ar. kara s-aveam parats, yrea[m sg kumper[am kasa. Ylacho-Meg. p. 41. Das Impf. Fut. im Istrischen. § 9. Ich verweile beim Istrischen etwas länger, weil ich den Lesern der istrischen Texte im ersten Jahresberichte eine Erklärung schuldig bin för einige dort yorkommende merk- würdige Yerbalformen. Die hierher gehörigen Bei^iele sind folgende, wobei die römische Ziffer die Nummer des Textes, die arabische den Abschnitt bezeichnet 1. Prs. Sg. se me rjä io maritp, io rf§ vg fetu — wenn ich mich verheiraten würde, würde ich einen Knaben bekom- men I, 2. r^ä zdigni — ich würde hinaufschaffen lY, 6. ser- la§ vedj, kunoiiterlaS — wenn ich ihn sehen würde, würde ich ihn kennen lY, 16. ke nu io vrgä u Io — weil ich sie nicht nehmen wollte YII, 12. 2. Prs. Sg. rfi tu merit^ — du würdest verdienen I, 18. r^i tu kunoSte te om — würdest du deinen Mann erkennen? lY, 16. se rji sti, nu rji yi — wenn du wüßtest, würdest du nicht gehen U, 4. 3. Prs. Sg. se r^ marit9, r^ fptäe — wenn sie heiraten würde, würde sie bekommen I, 3. se li r^ las^ durmi — ob man sie schlafen lassen würde I, 11. Ee serla lasp durmi — daß man sie schlafen ließe lU, 9, 10, 10. ke serlea vinde, kerla kumpar^ — wenn er es verkaufen würde, würden sie es kaufen lY, 10. 1. Prs. PI. (nu rjn foät §ti — wir würden nicht gewußt haben. Plusquamperf. Fut. Romania XXI. p. 255). 2. Prs. PL voi ke rf ts zdigni — ihr würdet oder wolltet hinaufechaffen lY, 7. rjs fi viu, rjts m9fLk9 — würde ich lebendig sein, ihr würdet fressen XU, 6. 3. Prs. PL (nu s-rj foät Sti otgovori — sie würden nicht gewußt haben zu antworten. Plusqupf. Fut. Romania XXII 255.) — 144 — § 10. Einige weitere Beispiele far das Plusquamperfek- tum Fui finden sich in II, 11, VII, 16, IX, 1; Bomania XXII, 254, 255, aus denen hervorgeht, daß diese Zeit abweichend vom D.-R mit rjä + fost + In£, während dort mit asi + fi + Part P£ gebildet wird. Die istrische Form entspricht in die deutsche Denkweise übertragen einem „ich würde gewesen sein zu loben'*, die d.-r. „ich würde sein ein gelobt habendei^. Das Part. Pf. im D.-K hat sowohl aktivische, wie passivische Bedeutung: „am fost väzlnd*' ist gleichbedeutend mit „am fost väzuf* = ich hatte gesehen, obgleich letzteres namentlich in der Litteratursprache und Sprache der Gebildeten auch ,4ck bin gesehen worden" bedeuten kann. § 11. Unter den oben angefahrten Beispielen finden sich einige auf den ersten Anblick überraschende Formen, die sich auflösen in folgende: 1) serlas, kunoSterlad, in se-l-r^, konoSte- 1-r^ä; 2) serla in se-I-r^ ; 3) serlea in se-ie-r^ etc., woraus sich die Regel ergiebt, daß, wenn ein 1-haltiges Pronomen der in. Person 9I (1), I, le mit r^ zusammenkonunt, dieses letztere auseinander gezogen wird, indem r vor das 1 des Pron. zu ^ stehen kommt, während die Endung mit dem Vokale a an das volle Pron. angehängt wird, wobei der in dem Laut« f steckende Bestandteil ^ verloren geht Der Grund dieser Er- scheinung ist rein lautlich, da man die schwierig zu sprechende Gruppe Ir in die bequemere rl verwandelt, wahrend andere Sprachen Assimilation eintreten lassen (it vorrö für volro) oder einen Konsonanten zur Erleichterung der Aussprache interkalieren (a&. voldrai für volrai). Interessant ist beim Istrischen, daß dabei drei ganz verschiedenartige Worter zu einem einheitlichen Komplex vereinigt werden, 1) eine Kon- junktion (ke oder se) oder auch das Verbum, 2) das Pronomen und 3) das dabei noch getrennte Hil&verb r^. Es ei^ebt sich mit Sicherheit, daß in der Form „kuno§terla§^ weder der volle Inf., noch das dr. a§ steckt, virie man vielleicht bei ober- flächlicher Betrachtung denken könnte. § 12. Wir gewinnen aus den Beispielen folgende Flexion des Hilfsverbs: rjS rji, rj, rjn, rjts, rj und dazu kommt noch — 145 — in einem Beispiele vr^S YU^ 12, wo allerdings auch die Be- deutung des „Wollens*^ vorliegen kann; aber wenn dies auch der Fall ist, zeigt es uns doch den innigen Zusammenhang oder vielmehr die Identität von vr^ und r^§, denn ein anderes altes Imp£ von vr^ existiert nicht, sondern nur noch die Neu- bildung vr^ia. Ich bemerke noch, daß die betreffenden Texte im Jahre 1893 geschrieben wurden, während ich erst 1805 mit den weiteruntenfolgendengleichenFormendesBanats bekanntwurde. § 13. Zur Sicherheit über die wirkliche Aussprache wollen wir auch noch kurz einen Blick auf die Schreibweise anderer Autoren werfen. Dr. Ive, der nicht besonders zuverlässig ist, schreibt: n-am ni punava, ku täe me „rsä^ kopri, ni stramasu, pre k^rle „raz^* zatäa — ich habe weder eine Decke, mit der ich mich bedecken könnte, noch eine Matratze auf der ich liegen könnte. (Mik- losich, Rum. Untersuchungen I, p. 42 unter raSkopri) Miklosich bemerkt dazu: „rag (so wahrscheinlich zu schreiben) steht dem drom. as gegenüber, das Cipariu 1, 277, dem it avessi, lab habuissem, gleichgestellt, schwerlich mit Recht, wenn a§ mit ras identisch isi^ Dr. Ive's Schreibung rag (raz wegen folgen- dem z) ist nicht ganz exakt, statt a ist der schwebende Laut ^ -f- a (sehr hell) innig verbunden, zu schreiben, den er sonst mit a^ wiedergiebt. Dr. Gärtner in Miklosisch, Unters. L schreibt r^s, r^i, r^, r^n, r^ts, r^, er feißt also f mehr als ^ auf, abweichend ist s statt meines §, doch schreibt er über die Aussprache: „s nur zwischen Vokalen und in den Verbindungen ts, sp, sk ganz dünn, sonst unrein oder auch ganz breit vor t*^ Wir haben es also hier nicht mit reinem s zu thun, was ich auch zu meinen Texten in der Rom. XXII p. 243 bemerkt habe. Dr. Nanu in „Der Wortschatz des Istrischen^* Diss. Leip- zig 1895 giebt uns p. 44 ein Beispiel aus dem einzigen nörd- lich des Monte Maggiore gelegenen rumänischen Dorfe Zejane: se pines avuru, rj^ fi si jo kumppr^t k9S^ si pemint si r^r fi afl^t omiri si la mire tseva — hätte ich Oeld gehabt, würde ich auch ein Haus und Land gekauft haben, und die Menschen Weigand,8. Jahresbericht. 10 — 146 — würden auch bei mir etwas gefonden haben. Nanu wendet^ wie ich in meinen Olympo-Walachen, das Zeichen s fnr den dortigen Laut an, der ein palatales s bezeichnen soll, das so* wohl aus urrum. s, als auch ans umun. § hervorgehen kann. Alle Autoren , die über das Istrische geschrieben habeiif ich selbst nicht ausgenommen, sind nicht konsequent in der Schreibung von s und ä gewesen, da man es in den aller* meisten Fallen mit s resp. s zu thun hat Wir begehen aber keinen Fehler, wenn wir r^6 schreiben, denn thatsSchlich kommt diese Aussprache vor, (in Brdo und individuell auch in anderen Dörfern) aber nirgends die Aussprache r^ und außerdem zeigt uns die entsprechende Form des Banats r^ daß auch r^ aus diesem hervorgegangen sein muß, wie si aus si g[ 14. Ich kann das von Nanu gegebene Beispiel aus dem Zejanski nicht verlassen, ohne noch auf zwei Eigentüm- lichkeiten aufmerksam zu machen, die das südliche Istrisch, das TSiribirski, nicht kennt: 1) r^r als III Prs. PL und wohl auch Sing., obgleich sich kein Beispiel dafür findet, aber auch keines für rf, das die einzige Form der südlichen Dörfer ist 2) Die Form: r^r fi aflpt, das einem dr. ar fi aflat entspricht, während die südlichen Dörfer rj^ fo§t afl^ sagen, letztere Bil- dung sich also als eine ganz junge Neuerung ergiebt, da die des Zejanski mit der dr. Bildung übereinstimmt Das Impf. FuL im Banat § 15. Auf dem größten Teile des Gebietes wird diese Zeit gerade so gebildet wie in der Litteratursprache, mit asi + Inf., doch ist in vielen Gegenden den älteren Personen eine Bildung mit r^§ + Inf. noch bekannt und auch in Liedern stößt sie nicht selten auf, selbst da wo sie außer Gebrauch gekommen ist Zum ersten Male und zwar zufallig im Ge- spräche hörte ich die Bildung vermittelst tf^ in Ruj bei Karansebesch, dann häufiger in den Dörfern längs der Donau von Toplets bis Bersaska und am häufigsten in der so- genannten Almas; dort fängt erst jetzt durch den Einfluß der Schule und der Sprache der Gebildeten die Form mit afl an — 147 — einzudringen. Gküiz besonders wichtig ist nun, daß in einigen Dörfern dieForm nichtrfä,sondemYr^lautet Ich gebe imfolgen- den die Orte an mit den Formen, die ich daselbst gehört habe. 1) Ruj (Buz): dak^ r^ putsa veni — wenn ich konmien könnte. (r^§, r^j, ar, r^m, r^ts, ar, vor- oder nachgestellt) 2) Toplets bei OrSova: dakg vr^S ay^a ban (oder ay^ Tfk ban) ä-i^i} m-aö dus^ (oder dus§ mg r^) — wenn ich Geld hätte, würde ich auch gehen. (yr^§, yr^i, yr^, yr^m, yr^tSy yr^, nachgestellt auch ohne y.) 3) Bersaska (Bgrzaska) an der Donau: dakg ban r^äay^a, rjs merz§ (rjs, rgi, rj, rjm, rjts, rj). 4) Borloyen yek in der Almas: 8g {dg) yr^s ay^a sgkurg, fi dam ^fl kap — wenn ich ein Beil hätte, schlüge ich ihm auf den Kopf, sg yrgä ay^ ban, ^i yrgS da. (yrj s, yrj i, yrj, yrjm, yrjts yrjr.) 5) Ruderia in der Almaä: dz§ (de) r^s ay^ r^i, r^, r^m r^ ts, r^. Genau so oder mit y yerbunden spricht man in den übrigen Dörfern der Alma§, aber auch noch weiter im Norden ist die Bildung gebräuchlich. 6) Timoya (Tgmoya) bei Reäitsa: dg rjs ay^a, rji, rj etc. — wenn ich hätte; nach sg zieht man die Form mit y yor, aber in der III. Prs. sagt man immer s-ar, nie s-rea ödes s-yrea. Z. B.: ag yr^j[ fi tu ier ku noi, nu ni s-ar fi ^ti^impinat asta. 7) Orayitsa rum^ng: rjä m^fika o fiipturg bung — ich möchte gern einen guten Braten essen. Hier hat sich das Impf. Fut. nur in seiner Funktion als Optatiy erhalten, also mit Heryortreten der ursprünglichen Bedeutung yon yr^§ aus yr^a, während als Konditionalis i^ angewandt wird: d-a§ ayj^ ban, aä merzg — wenn ich Geld hätte, würde ich gehen. In einer großen Zahl nicht genannter Dörfer aus den an- geführten Gegenden sind die Formen in Gebrauch, doch bin ich nicht selbst dort gewesen; mit Bestimmtheit yermag ich es noch yon Guruiu bei Kakova, femer yon Eustely zu melden, doch findet nach dem Zeugnis yon Pfarrern, Lehrern, Adyo- , katen und Ärzten die Bildung mit a^i bei der jüngeren Generation immer mehr Eingang. 10* — 148 - Das Impf. FuL im Altruminischen. § 16. Nur aus einer Periode yon etwa zwei Jahrhunderten ist uns das altrumänische überliefert und nur ein Teil davon ist gedruckt und zwar meist in diplomatischen Ausgaben, was fär die Herausgeber auch das Beste war; leider aber fehlt bei den meisten der wissenschaftliche Apparat, der die Werke erst nutzbringend macht Der von Sbiera besoi^te Cod. Vorone^ean hat ein recht brauchbares Olossar, in Hasden's „Cuyinte^ findet man bei einigem Suchen Brauchbares, allein die so wichtigen Psaltirea Scheiana, Ps. Coresi, Dosoftem etCw lassen ein Glossar sehr vermissen und es wäre far die rumä- nische Akademie eine sehr dankbare Aufgabe, durch Preis- ausschreiben, wozu sie ja reichlich Mittel besitzt, diese kla£Penden Lücken auszufüllen. Mir mangelte natürlich die Zeit, alle Texte durchzulesen, und ich habe mich beschrankt^ die für Arbeiten wie die vorliegende geradezu unentbehrliche „Chrestomathie von Gaster^', den „Cod. Yoronetean" und Hasdeu's- „Cuvinte^ heranzuziehen. Ich bin überzeugt, daß noch massenhaft Beispiele in anderen Texten zu finden sind, die die wenigen angefahrten bekräftigen könnten. <|)H(^inH acKoyjrBHAs boh — ich würde sein euch an- hörend, Cod. Vor. 1, 2; ()oyra()4iiiH — ich würde bitten Cod. Vor. 81, 10. (Bibel 1648 pohtirjäü, Bib. 1688 ruga-m-a§ü); BQiiQimiiL eoy ^HCoyMH — würde ich auch selbst wollen. Cod. Vor. 70, 14. (Bib. 1648 u. 1688 vrjrjäü §i eu); a()x(J)H a rpM — der sein würde, euch zu sagen, Cod. Vor. 130, 12; ct(rB a- BQi mH ce BRC6(>eM8, (f)a^e B(>eM8 iiacra — wenn Gott wollen würde und wenn wir leben würden, so werden wir dies thun. Cod. Vor, 130, 13; uih bq^ oy^Hcoy ce (j)i€ — als er getötet werden wollte = sollte, Cod. Vor. 54, 8. Weiter mit arg gebildete Formen siehe Cod. Vor. p. 316, die übrigen Beispiele daselbst sind keine Opi sondern Fui oder vrem hat die volle Bedeutung „wollen** bewahrt In der Chrestomathie von Gaster finde ich die lehrreichen Formen bq^ xh (f)ocTb 138, Zeile 3 (anno 1600—50) für das moderne ar fi fost, ebenso von Tichindeal (1814) gebraucht — 149 -^ BQi <|)H (t>oCT. 0. b 213, 15. Ich finde häufiger are als ar9. Ersteres bei G. 48; 48; 52, 2, 3; 76, 3; 79, 2; 105; 119; 120; 121, 3; 138, 2; 139, 2, 2; 287, 3. — arg 5*; 21; 34; 36; 56; 127, 2; 271, 3; 272; 274. Zweimal kommt die Form ari als IIL Prs. Sg. II. PL vor G. b. 9, Z. 8 und 14, 2 Sg. 14, 7 PL, eine Form, die sicher auf are zurückgeht. Für die zweite Person sehe man unter § 31. In Hasdeu s Guy. I, 266 finde ich „de Treai bäga« von H. als Plusquamp£ Konj. erklärt; p. 428 widerruft er diese Er- klärung und deutet es als ein zusammengesetztes Impf. Ind« Die Form ist natürlich Imp£ aber Impf. Fut. in konditionaler Bedeutung. Um so auf&llender ist die Verkennung der Form, als unter den p. 428 zusammengestellten Beispielen sich auch solche Yon rein konditionaler Bedeutung befinden, was schon durch die Konj. de ^ wenn angedeutet wird: de nu mS vrea^ dosädi, nu asi fi etc. auch cätü vreai c&uta, vreal cunoafte. In andern Beispielen hat yream die Bedeutung des „Wollens^ bewahrt, oder die ähnliche abgeschwächte: Jm be- griffe sein** angenommen, wie z. B. p. 429: cand vrea sä moa- rä Justinian — als Justinian im Begriffe war zu sterben. § 17. Es fragt sich nun, wie sich das altmm. Hü&rerb I.aä (aäü), IL ari, ai, IIL are, (arg,) ar, vereinzelt vrea IV.am, V.ats, VL are, arg, arü, (ar,) aus dem sich auch die moderne Schrift- rumänische Form entwickelt hat, zu der des Banat, des Is- trischen und des Aromumschen verhalt. Ich behaupte, daß sie identisch mit denselben sind, daß wir in ai etc. nichts weiter, als ein verstümmeltes Impf, von volo zu erblicken haben. Beweise fOr a& <» reafi «= yrea + §i. Zunächst betrachten wir die unverstümmelte^ dem Infinitiv nachgestellte Form: läudareaS oder wie die ältesten Texte schreiben ISudar^Si, die zu trennen ist ISuda^r^Si. §18. Beweis: 1) läuda^te-as gegenüber lSudare-a| siehe oben § 3. 2) Wenn im Praes. Fut läuda-voi das -re ge- schwunden war, als die nicht urrum. sondern nur im Istr. und — 150 — Dr. Yorkommeiide Nachstellung des Hilfisverbs aufkam, dann muß dasselbe auch beim Imp£ Fui der Fall gewesen sein. Im ürrum. hat es nur eine volle Form des In£ gegeben, denn im Ar. und MegL findet sich keine Spur einer verkürzten Form, sondern nur im Istr. und Dr., wo auch volo nachgestellt werden kann. Und gerade diese Möglichkeit der Nachstellung hat auch die Kurzform veranlaßt. Das Rum. geht darin parallel mit der Futurbildung im Bulgarischen oder im Ser- bischen: cf. big. bi ätp aus biti itg daneben üg da h^^. srb. t'u biti aber bit'u ohne die Infinitivendung ti und das giebt uns auch den Fingerzeich, wo der Ausgangspunkt des sonst so rätselhaften Abfalls von -re zu suchen ist Das Praes. und Impf. Fub lautete im Urrum. vom läudare, resp. vrea (I. Prs.) läudare; diese Formen wurden im Ar. und MegL (c£ Vlacho-MgL § 158) durch fremden Einfluß verdrangt durch votu S9 laudu, woraus sich später va sg alavdu resp. vrea sq alavdu entwickelte, im Dr. dagegen ist neben den Neuerungen mit sg auch die alte Konstruktion geblieben, daneben kam die Umstellung auf läudare-vöiu, läudare-vi^ä, die ähnlich wie avem läudat, ar. avem alpvdatg, zu am läudat im D.-R. durch den häufigen Gebrauch und der Unbetontheit des -re nach haupttonigem a imd vor nebentonigem oi in Iftuda-volu, ISuda- vrea verkürzt wurde, genau wie im Slavischen. Dann erst ist diese verkürzte Form auch angewandt worden mit vorgestelltem Hilfsverb also: voiü-läuda, vrea-lSuda, und hat sich dann all- mählich verallgemeinert Aber die Spuren der Anwendung der vollen Infinitivform finden sich im Altrum. noch öfter, z. B. apukatu m-am äi leu a skriere ^tseputura (circa 1625) G. 68, 3. ka sg aibp a-i dare (1670) G. 207, 3. f^täea a dare (1650—1670) G. 235. Selbst in der Volkslitteratur kommt sie vereinzelt noch heute vor: si nu te-or blästemare^i nu te- or chemare G. b. 321. Aber ich habe kein Beispiel einer vollen Form mit nachgestelltem vom oder vri^ gefunden^ ein Beweis, daß gerade hier zuerst das -re geschwunden ist, wäh- rend man doch annehmen zu müssen glaubte, daß in Ifiudarea^ das nachgestellte aä das -re bewahrt habe!! Wenn sich also — 161 — hier ein -re findet, muß es seinen Ursprang anderswoher haben. § 19. 3) Die Erwigung, daS, wenn eine Sprache durch Einflüsse irgend welcher Art dazu kommt, den FaturbegiiflP durch volo auseudrficken, sie sowohl das Praes. als auch das Impf, dieser Zeit auf gleiche Weise bilden wird, laßt a priori annehmen, daß das auch beim Rum. der Fall sei. Man kann also nicht die verschiedenenFormenvon a|I, wie man das thut, yon Plusquampf. Ind. + Konj. + Imp£ Eonj. von habere in durchaus willkfirlicher und unhaltbarer Weise ableiten, (s. weiter unten). § 20. 4) Wenn nun wirklich das Impf. Fut. durch hab«re gebildet worden wäre, dann müßte diese Bildung der auch beimPraesJ^utvorkonmienden parallel gehen „am sä laud":„aTeam sälaud''abernicht:„a^iläudaeshabuissem laudare?! oder letzteres angenommen: am läuda = habeo laudare, was nicht existiert § 21. 5) Die Übereinstimmung der Dialekte zeigt uns, daß die Bildung des Impf. Fui durch volebam geschah, sie also urrumänisch war, daher die altrumänischen und aen- rumänischen von ihnen abgeleitet werden müssen, felis sie keine Neubildungen sind. Schon die bloße Zusammenstellung der Formen zeigt den innigen Zusammenhang: istr. v]rfS(*=reaS) r^n Tftß rj, rf r Man konnte nun auf den Gedanken kommen, wie Herr Hasdeu im Et magn., daß das re des Istrischen das Infia. -»re sei, das mit ad zusammengewachsen sei Das läßt sich aber schon aus dem Istrischen allein, ohne Berücksichtigung der ban. Formen als unhaltbar nachweisen, denn 1) existiert auch die Form tt^ neben r^ (Jahresber. I, YU, 12) und 2) beweisen uns die Formen des Praes. Fut, daß y yor r gefallen ist: yoi; yer; ya; ren aus vrem; yeta und rets aus yrets; yor. (Rom. XXI, urriim. ar. yrea yr^am yreai yr^ai yrea yr§a yreamu yream[u yreatsi yr^ats yrea yr^au ban. altrum. y]rj§, • rjSi[-ü v]r?i, rji y]rf, yrj. ar rjre[-9 y]rjm, r^m y]rfts r^ts y]rf,yrjr, ar rjrü. — 152 — p. 247.) Ebenso feststehend ist, daß die Formen des Banats r^ und yr^ dieselben sind und daß die erstere aus der letzeren zur Erleichterung der Aussprache des unter allen Umstanden nebentonigen, nie haupttonigen Hil&yerbs herror- gegangen sind. Zuerst wird v geÜEdlen sein in der Verbindimg aysstYt^ wegen der Folge Vj^-Tr, darauf weist vr^av^ aber tLVf^T^ in Toplets, Borloven, femer in yr^Yr^-§ =» ich würde wollen und ähnlichen Verbindungen. Auch die Übereinstimmung mit dem Altrumänischen liegt klar zu Tage, doch bedürfen I, III und VI noch einer be- sonderen Besprechung, I wegen -S, das dem Istr., Ban. aDd Altrum. gemeinsam ist, lU und VI wegen des Zusatzes eines r (rg, re) im Altrum^ aber auch im Banai und selbst im Istr. in der Form r^ (s. § 14). Erklirung der aliram&nischen Formen. § 22. Zu reaS. Im Cod. Vor. 70, 14 findet sich das schon oben erwähnte Beispiel: BQiQimReoj, das in der Bibel yon 1648 durch vr^r^iü Si eu, und gerade so in der Bibel yon 1688 wiedergegeben wird. Da im Urmm. und selbst noch im älteren Altrum. Tolebam exakt als yrea erscheint z. B. kennt der Cod. Vor. überhaupt kein auf -am, sondern nur auf ein -a auslautendes Impf (s. Cod. Vor. p. 315 eine Zusammenstellung. Weitere Beispiele far yrea bei Cipariu, Prina S. 191 fif. ftr andere Verba p. 149 N. 36 ffi), so ist auch das angeffthrte Beispiel aufzulösen in vr^r^Si-eu, nicht yr^re-a|-si eu, wie sich die Form ja thatsächlich entwickelt hat und bereits im 17. Jahrhundert entwickelt war, natürlich aber fahlen die Leute in den angefahrten Gegenden des Ba- nats auch heute noch vr^r^ä als vr^ + ^^ und nicht wie ge- meiniglich geschrieben und gefehlt wird yreare-aä. In den alten Texten wird auslautendes e und anlautendes a sehr häufig zusammengeschrieben; wenn die Wörter in näherem Zusammenhang stehen, ist das die Itegel, man kann also in dem gegebenen Beispiel an und für sich gar nicht erkouien, ob vrjre-a| oder vrj-rj§ zu lesen ist, nur die Betrachtung der — 153 — historischen Entwickelung eimöglicht uns die Entscheidung. Ich wollte hier auch nur darauf aufmerksam machen, wie das § an die erste Person gekommen ist, denn es ist weiter nichts als das ü »^ auch. Ein derartig eingeschobenes äi war und ist auch noch heute sehr häufig, z. B. de or |i muri G. b. 94, 3. are |i muri G. 139, 2. Da nun die erste Person auf -a auslautete, gerade wie die IIL Prs., ist sie zur Diffe- renzierung mit Üf das oft zufallig yorhanden war, zusammen- gewachsen, was um so leichter möglich war, als eine Personal- endung auf S f&r die erste Persem Sg. bereits existierte, nämlich im Aorist, der im Altrumänischen, sowie im Aromu- nischen und heute noch in einem großen Teile des Banats Yon den starken Verben firipS, dud, rupä, merS etc. lautet Wenn dagegen das Verbum volo in seiner eigentlichen Be- deutung (wollen) gebraucht wird, hat es meist, doch nicht immer das -m der ersten Prs. PL angenonunen, wie alle andern Verba. Natürlich ist sehr bald das Gefähl f&r das §i = auch verloren gegangen und so steht daher auch in den Bibeln yon 1648 und 1688 an der betreffenden Stelle yr^r^ü Si eu. Das auslautende i nach S mußte ebenso verstummen, wie es bereits in duxi s= duS verstummt war, für das dann auch analogisch zum Praes. dusu geschrieben und auch wohl gesprochen wurde, wie im südlichen Teile des Arom. So kam denn auch für r^ resp. aS die Schreibweise (ßnrb auf, das sich auf die von manchen beliebte moderne Schreibweise aäü fortgepflanzt hat, während, wie wir sahen, a^ mit i historisch berechtigt ist. Auch die Schreibung mit vollem u kommt vor, z. B. Cod. l^chei. Ps. YD, 4: ce amoy ^B,^e; YII, 5: ce amoy 4Mn(>8if8Ta. Im Aorist schreibt der Cod. Vor. immer volles u ' (siehe ebenda die Zusammenstellung p. 315). Man könnte annehmen, daß das S in r^§ nur dem Aoriste seinen Ursprung verdankt und das, ich mochte sagen, hand- werksmäßige Erklären von Analogieformen wird sich damit zufrieden geben, allein ich glaube doch, daß der Anstoß von dem ungemein häufigen, eingeschobenen §i «« auch gegeben wurde, „de vrea si muri" — wenn ich auch sterben würde, — 154 — wird zu „de read muri'S oder: ,^9 muri vrea & iea^ -^ wenn ich sterben würde, wird zu muri-rea §i Ten, murire-asl si ea. Man vergleiche auch die Bildungen ori^i-cine oder oare- si-care »* oareökare, worin auch |i (auch) mit dem Verb roiet zusammengewachsen isi Das aromunische maä »ks nur ist weiter nichts als ma «*= aber und äi »s auch. Als Euriosum aus Saaka- Bania im Banat sei mitgeteilt, daß man dort jedem am Satzende stehenden Substantiv, das auf einen Vokal auslautet, ein s an- hängt, das auch nur §i sein kann: are kopiS »» er hat Eänder. An eine Ableitung des asl von habuissem ist gar nicht zu denken, ich führe es auch nur an, weil selbst Tiktin diese Ableitung angenommen hat Gramm. I, p. 186: ,J)as Hil&- verb as enthält einige sehr verunstaltete Formen von habere: as scheint habuissem, ai (ari) und ar (ar&) scheinen habueras, habuerat wiederzugeben.^ Man merkt, daß er selbst nicht recht daran glaubt, habuissem würde doch nur ein avuse ge- geben haben, das uns ja auch wahrscheinlich in avusem ^c bewahrt isi Den Sprung von avuse zu a^ kann ich nicht mitmachen. Hasdeu im EL mag. p. 982 ftihrt ein archaisches bei Cic. De leg. U, 8 vorkommendes habessim als Etymon an. Ganz abgesehen davon, daß es prinzipiell verkehrt ist, auf einer archaischen lat Form eine dacorumänische Dialekte form, die zufaUig die litterarische geworden ist, aufzubauen, ist es auch lautlich unmöglich; H. macht auch gar nicht den Versuch einer Erklärung, avessim wird mit Beibehaltung des v zu avease, aber nehmen wir selbst eine Kurzform ase an, so kann daraus nicht as werden. Das itaL avessi, auf das Cipariu und Hasdeu verweisen, ist modern und steht für älteres aresse, das dialektisch noch jetzt bewahrt ist (Mejer-Lübke, Gramm, d. rom. Sp. II § 306). Also kann gar nicht davon die Bede sein, daß das i von habessim oder avessi das s in d verwandelt haben könnte § 23. Zu r^re, r^r9, r^rü, r^r. Da volebat vr^ ergab, so fragt es sich, woher der Zusatz eines r + Vokal kommt Was zunächst die Form der IIL Prs. Sg. betrifft, so zeigt der Cod. Vor. ausschließlich die Form auf -9, andere Texte zeigen auslautendes e, das bei den von Gaster mitgeteilten Texten — 155 — za überwiegen scheint^ doch ist darauf kein Gewicht zu legen, da auslautendes e nach r dialektisch 9 werden kann, z. B. fiarft lai fera hat im PL wieder fiarä, im Banat lautet in einigen Orten der PL von mär-mf rg, in andern m^rg »= m^re. Auch die Plurale cuptoarli und popoarS dürfen hier erwähnt werden, und andere Dialektformen sind häufig. Es hat sich also r^re zu r^r^ entwickelt, das in der Verbindung mit dem Inf. weiter zu r^r gekürzt wurde, wie auch die moderne Form lautet. Auch dieser Abfedl Ton g hat durchaus nichts Auf- falliges in einer vielgebrauchten Verbalfoim, zumal nach einem r. Doch erwähne ich zur Erhärtung meiner Meinung das viel Auffälligere banatische ^est statt iest^ aus Teste, das sogar mit Nachdruck gesprochen wird und doch 9 verloren hat Ebenso sehen wir im Ar. fuerit zu füre, furi in Ver- bindung mit kp als Konj. fur^ kp, fur-kp „es sei denn, daß^' werden, wie denn auch neben ar^, are die Form ari 6. b. 14. b. 9 vorkommt. Es ist also sicher, daß r^rg aus r^re ent- standen ist und nicht umgekehrt Wir haben uns nun nach dem Ursprünge von -re in rf re umzusehen, der, da er nicht lautlich sein kann, analogisch sein muß. Es giebt aber in der jetzigen Sprache keine Endung re in der IIL Prs. Sg. außer in are »= habet, das nicht in Be- tracht kommen kann als prasentische Form; allein es hat einst eine Form gegeben, die uns im Arom. und Istr. bewahrt und auch durch das Altrum. überliefert ist, vielleicht auch jetzt noch irgendwo auf daco-rum. Gebiet ihr Dasein fristet, näm- lich ein organisches Impf Fut § 24. Im Aromunischen lautet es nach Bojagi: si avurim p. 62, furim p. 73, vrurim p. 68, kglkarim p. 79, bpturim p. 84, ariipserim p. 89, avdzirim p. 93. Die Flexion ist avurim, avuri, avuri, avurim, avurit, avurl In Samarina kutet die Zeit (siehe OL- Wal. p. 89) kplkarim, kplkareS, kplkare, kpl- karim, k^lkarets, k9lkare. Andere Formen sind daselbst an- gegeben p. 95: bgtearim, vrearim, avearim, vrurim, furim. In den ArouL II findet sich die Form s-mu(>a()em 111, 10, femer vrurig 15, 12, welch letztere die bei weitem verbreitetere ist, — 156 — yielleicht jetzt alleinherrschend (analog nach der IL Prs. des Aorists); aber immerhin ist die von Bo. angegebene IL Pen. yrori nicht za bezweifeln, sie ist die ältere Form, die sich auch bei Daniel (42, 13, 42) findet § 25. Für das Istrische habe ich in der Bomania XXII, p. 248 mitgeteilt: skat^r, -pri, -^r^ -^mo, -^rets, -pro, ferner vror, krezür, äezür, fakür, ramas6r, fiiser, platfr, verir. Auch in den Texten des ersten Jahresberichtes findet sich diese Zeit des öfteren: IL Fers, yeriri I, 8. hitiri XII, 3. UL Prs. utdisere III, 2. tresire VII, 10. Tezore VIU, 3. morire XU, 4. Es geht daraus herror, daß das ^ der IIL Prs. in skut^r^ in e zn korrigieren ist, also skntpre. Hierzu kommt noch die von Herrn Nanu mitgeteilte Form: se pinei „aTuru*^ also mit auslautendem u im ZejanskL Die Endung -^mo statt ^rem verdankt ihre Entstehung itaL EinflussjB. Ascoli, in seinen Stud. crit. I, 67 teilt noch mit „se avureh, se avuri, se aTri, se avrem, se arrets, se aTuru'^ Wie MiUosich (Beitrage VI, p. 40) richtig bemerkt, gehören HI, IV, V nicht hierher. Aber doch ist interessant, daß man im Valdarse in der L Prs. ayu- re, wie im D.-R. hatte, wodurch sich ayuru als Neuerung ergiebl § 26. Im Altrumänischen. Wie es scheint findet sich dieses organische Impf. Fut nur noch in Denkmälern des XVI. Jahrhunderts. Bei Gaster finde ich dreimal füre S^; 22, 2; 22, 3; ohne daß diese Form unter die archaischen in der Granmiatik au^enonmien worden wäre. Im Cod. Vor. ist die Zeit noch häufig. Der Herausgeber Sbiera giebt p. 316 eine Zusanmienstellung , die folgendes Schema ergiebt: I. — n. fj^tSeri, IIL avure, IV. yiseremuyrixerimus, V. fdretn, VL okgrire. Für I. Prs. Sg. schreibt Sbiera eine Form aaf -ru, ohne Belegstelle zu bringen. Für die erste Prs. Sg. findet man bei Cip. Princ 186 ff. ^ntrare, luare, ultare, m^- sere, de&timsere, d^dere, flpm^nzire, suire, also Formen auf-e, dagegen in seiner Gram. I, p. 304 furem, p. 303 laudarem etc. Bei Strajan, Gram. p. 193 finde ich neben fare auch furem für L Prs. Sg. angegeben, ich weiß aber nicht, woher er sie genommen hat, weim nicht aus Cip. Grammatik — 157 — § 27. Stellt man die Formen der yerschiedenen Dialekte und zwar in einer alteren, sicher vorauszosetzenden Gestalt, der bei weitem häufigsten I. Eonj. zusammen, so ei^ebt sich: Arom. Istr. Altrum. -arem -aru, -are -are -ari -ari -ari -are -are -are -arem -*arem -arem -aret -arets -aret -are -aru -are Welches ist der Ursprung dieser Zeit? Es könnten laut- lich in Betracht kommen: Konj. Impf, oder Konj. Pf. oder Fut ex. Daß es nicht Konj. Impf, sein kann, ergiebt sich aus dem Umstände, daß zur Bildung der Zeit der Perfektstamm benutzt wird und zwar im Altrum. und Istr. ausschließlich, im Arom. dagegen findet sich auch bei einigen Verben der Praesensstamm, allein daneben auch der Perfektstamm, also yrearim neben yrurim, bgtearim neben bgturim, fitsearim neben featserim etc., aber gerade aus den Formen bptearim, fitsearim erkennt man, daß letztere ganz moderne Formen sind, die erst eintraten als man auf einem Teile des Gebietes statt des Inf. bätere — bpteare, statt fätsere — fitseare zu sagen anfijig und das war sehr wahrscheinlich erst in diesem Jahrhundert derFalL Auch das oben zitierte mu(>a(»em aus demDialekte derFarSerioten ist eine Analogiebildung nach der II. Eonj. aus murearem statt murirem. Also stimmen alle drei Dialekte überein in der An- wendungdesPerfektstammes. Pf.Eonj.undFutex.hattenmitAus- nahme der ersten Prs.Sg. gleiche Endung und gerade diese Person läßt uns nichts mit Sicherheit erkennen, denn das arom. -arem ist Neubildung aus dem Plural für -aru oder -are, das istr. -aru steht sehr wahrscheinlich far are (s. § 25), dagegen weist das altrum. -are ganz entschieden auf Pf. Eonj.; denn jedenfalls läßt sich das istr. -aru eher als Neubildung erklären, da -u als Personalendung for die L Prs. im Präsens vorkam, (das sich ja auch im Arom. und Altrum. auf den Aorist der starken Yerba übertragen hat =» du§u, spuSu etc.) als -are im Altrum. — 158 — für ein ursprünglicheres -am, wofftr man yergeblich nach einer Analogie sucht Die syntaktische Verwendung, nämlich als Konjunktiv Fut oder Konditionalis weist nun eher auf eine futurische Zeit, ebenso das Spanische und Portugiesische. Man konnte also annehmen, daß das Fut. ex. die Endung -im in der irnhesten Periode des Urrumänischen oder, wenn man lieber will, im Balkan-Romanischen angenommen habe. (Ähn- lich druckt sich Miklosich, Beiträge VI, p. 42 aus.) § 28. Diese Zeitform ist im Altrumänischen im AnÜBuige des XVn. Jahrhunderts bereits erloschen und bei den Aro- munen im Aussterben begriffen, im Istrischen dagegen noch sehr lebendig. Da sie nun in ihrer Verwendung dem synthetisch ge- bildeten Impf. Fut. gleichstand oder doch sehr nahe kam, konnte die Endung -are der dritten Person auf die Form y]r^ übertragen werden, falls irgend eine Veranlassung Yorlag, und diese war Yorhanden, wenn das Hil£3yerb in der verkürzten Form vorgestellt wurde, da dann von v]rea nur -a übrig blieb, wodurch die Form mit dem Praes. Fut. zusammenge&llen wäre, wenn man ihm eben nicht die im organischen Konditio- nalis vorhandene Endung -re angehängt hätte, wodurch das altrum. are, ar^ und das moderne ar für die dritte Prs. Sg. und PL entstanden ist Das Impf. Fut mit vorgestelltem Hilfsverb. § 29. Ich habe im Vorstehenden das nachgestellte Hilfs- verb betrachtet, weil dieses im D.-K die ursprüngliche Gestalt erkennen läßt, allein die urrum. Bildungsweise war, wie aus dem Arom. erhellt, die Vorstellung des Hilfsverbs, neben welcher sich im Dr. und Istr. auch die Nachstellung desselben beim Fut sowohl, wie beim Perf. durch slavische Beeinflussung eingebürgert hat, ohne indessen zur Alleinherrschaft zu kommen. Im Meglen ist die Nachstellung beim Perfektum die gewöhn- lichere Ausdrucksweise, dagegen beim Fut die Vorstellung des jetzt geschwundenen Hilfsverbs üblich gewesen. Der Einfluß des makedonischen Bulgarischen liegt dort klar zu Tage. — 159 — Im Urrom. bestand nach allem Vorausgehenden ein vola läadare als Praes. Fat. und vrea Ifiudare als Impf. Fut. Diese Formen müssen auch im älteren Aromunisch bestanden haben, bis sie durch die durch fremden Einfluß Teranlaßte kon* jxmktionale Verbindung verdrängt wurden; von einer Eur^ form des Infin. findet sich keine Spur. Die moderne Form, aber nur auf einem Teile des Gebietes für das Impf. Fut., besteht in der erstarrten dritten Prs. Sg. ya resp. yrea mit oder ohne Konjunktion sp + Konjunktiv. § 30. Im ältesten Altrumänischen kam neben voiu-läudare, vrea-läudare die Umstellung läudare-voi, läudare vrea auf, die geradeso wie im Serb. oder Bulgarischen Veranlassung zu den Kurzformen läuda-voi, läuda-vrea gab, woraus dann nachtrig- ' lieh auch voi-läuda, vrea-lftuda hervorging. Und nun bildeten sich die Formen vreaä-läuda, läuda-vreaii (s. § 22), oder auch ohne v: r^g-läuda, Iftuda-r^ä aus, die bis auf den heutigen Tag im Istrischen und im Banat (vielleicht auch noch an anderen Orten) lebendig sind. Da man nun im Praes. Fut., das mit dem Imp£ Fut. aufs Engste verbunden ist, ein läuda-ol, ei etc. einem oi-läuda gegenübersah, also ein durchaus einsilbiges Hü&verb, so zog man auch aus dem Impf. Fut. läudare s& ein einsilbiges Hilfs- verb a§, was um so leichter möglich war, als die in demselben enthaltenen Formen al, a, am, ats bereits als Hilfsverb beim Pf. fungierten und so dem Sprachgefühl vertraut waren. Eine Verwechselung konnte nicht stattfinden, weil beim Pf. das Part. Pf. beim Impf. Fut. aber der Infin. hinzutrat. Nur bei der dritten Prs. mußte, wie erwähnt, eine neue Bildung zur Unterscheidung vom Praesens Fut., das auch dialektisch a läuda neben va und o läuda lautet, eintreten. Man könnte sogar auf den Gedanken konmien, daß das -re, das man an a aus vrea anhängte, von are »= habet genommen sei. Allein einmal ist die lautliche Entwickelung anders als bei are, das, soviel ich weiß, nirgends arg lautet, dann aber verbietet es auch die Funktion desselben als einer präsentischen Form, während nichts natürlicher war, als das Übertragen des -re — 160 — des organischen Konditionalis auf eine Bildung gleicher Be- deutung. Ja es hindert nichts anzunehmen, daß das ursprüng- liche Trure yToluerim einer Neubildung vreare wie im Arom. Platz gemacht hat, die dann also noch eher bestanden haben könnte, als die getrennte Form aS, u, are etc. aufkam. Ich lege aber kein Gewicht darauf, denn auf jeden Fall ist das Hil&verb yrea auf dem größten Teile des dr. Gebietes and selbst auf einem Teile des Banats (Borloven yek hat IQ Pra. PL vrjr < vrjrg < vreare) und auch im istnschen Zejanski (r^r aus vreare) um die Silbe -re in der dritten Pers. Sg. und PI. nach der Analogie des organischen Impf. Fut. läudare yiaudaverit, laudaverint, trekure, durmire, visere yviierit vermehrt worden, sodaß man statt Ifiuda-rea — iäuda-rea-re sagte und nun auch vorstellen konnte are läuda, statt eines zweideutigen a läuda, wie man gemäß asi, al läuda erwarten sollte. § 31. IL Prs. a! »= arl Man nimmt nach dem Vor- gänge Ciparius an, daß ai aus ari entstanden sei Cip. p. 278 seiner Gram, sagt: „ari, in asta forma usitatu numai la celi vechi, lat. haberes; acum at, cu R moliatu, apoi elisu.'' Im Cod. Vor. findet sich überhaupt kein Beispiel for die IL Prs., bei Gaster lese ich aus dem Jahre 1644: ai fi 113, 2; anno 1650 ai fii fost resp. de-i fii fostu aitSe, firatele nostru n-are fi murit 139, 2; an derselben Stelle weiter: sg ai ts^re; anno 1682 de ai Hi bätr^n 256. Daraus geht doch klar hervor, daß ai existiert hat zu einer Zeit, wo are, arg noch in voller Blüte war. Es ist also möglich, daß die Erweichung des r bereits früher eingetreten war, was ich augenblicklich nicht entscheiden kann, oder aber at ist die alte unveränderte Form ai aus v]re-ai und dies ist angesichts der angeführten dialek- tischen Formen, wenn auch nicht sicher, so doch im höchsten Grade wahrscheinlich. Aber immerhin muß auch mit der Form ari gerechnet werden, aus der doch sicher wenigstens auf einem Teile des Gebietes das jetzige a! hervorgegangen ist. Gerade dieses ari aber, weit entfernt meine oben erklärte Annahme der Beeinflußung von Seiten des organischen Impf Fut. zu schwächen, giebt ihr eine neue Stütze, denn das -ri - 161 — ist die Endung dieser Zeit, so daß vreaä, vreai, vrea nach dem gleichbedeutenden *vreare, *vreari, *vreare fftr vrure, vruri, yrure, oder nach den zahlreichen Verben, die diese Zeit auf -are, -ari, -are bildeten^ in y]rea§; vjreari, yjreare umgewandelt wurde, wie uns ja die Formen auch überliefert sind in der nachgestellten Ausdrucksweise des Altrum.; aber ein Tor- gestelltes yreari findet sich nirgends in den Dialekten, selbst nicht im Banat, wo ein sär = du springst besteht, also mit mouilliertem r, sondern nur ein vreai, vr^i (Banat), r^i (Banat, Istrien), weil hier eine Verwechselung mit dem Praes. Fui, das y]ei lautet, ausgeschlossen war. Das vorgestellte ari und das nachgestellte reari des Altrum. ist also keine organische, sondern eine analogische Form zu der organischen ascultari etc. (Gipariu Princ. p. 187), die nach Erweichung des r und Schwund des r zufallig wieder zur ursprunglichen re-ai <= Toleb(as)-l zurückgekehrt ist auf dem Teile des Gebiets, wo sie überhaupt zur An&a^e gekommen war. §32. Übersicht Unter I stehen die schrifbrum. Formen, unter 11 die altrum., unter III die früh-altrumänischen, die sämtlich mit und ohne v dialektisch erhalten sind, (natürlich mit Verlust der auslautenden e und i) und unter IV steht das Yulgärlat Prototyp: I re-a|i II re-aäi m vrga + Si IV *vole-v-a re-ai re-ai (-ari) vrgai *vole-v-i re-ar re-are, -arg vr^ + re *vole-v-a re-am re-am vr^am *vole-v-amu re-ap re-atsi Tr^atsi *vole-v-aiä re-ar re-are, -arg vr^ + re •vole-v-ant Ich hoffe, daß es mir durch obige Ausfahrungen gelungen ist, eine der vielen cruces philologicae des Rumänischen ent- fernt zu haben, wenn ich auch nicht glaube, daß man in Zu- kunft im Rumänischen läuda-rea|i statt läudare-a|i schreiben wird. Das ist auch ganz gleichgiltig, aber wenigstens die Philologen und Lehrer soUen wissen, daß das Hilfsverb asi resp. rea|i aus dem Imperf, wie das Hilfsverb oT aus dem Praes. von volo entstanden ist Weigand, 8. Jahresbericht. H Aromnnische Texte ans Monastir mitgeteilt von O. Saiakdii, übersetzt von O. Weigand. I. Soarle s luna. Sparle fi-luna ira irate ku sorü, unlu kama mare S-alant^ kama nikp; z-multu z-vr^^a. ma unp dzu^ nüStsu tsi I9 iiitr9 gfi/rgna S-urjia tu Inimg. Sparle s-algvda kp 119SÜ este kama mare pisti lokü s-tuts I-aü frik^. Luna nipöi dzgts^, kg 11989 este kama muiat^ z-vrutp pisti lokü. z-nüri atumts^ sQarle §-iI tradze un^ ahtare äupl^akg pisti fatsg, tsi-I si yirs^ diünparg oklul atselv} st^figu. z-d^atümts^ §-armase marata di lung Qarbg di un oklu. IL A ünui fitsorü tsi-I Sj^-ak^tsä limba, il dzgts^a mpsa: dzg „^gr^^i s-ts9 dai^ un pgr^* §-atsel apandisj^a totuna: nitsi „pglg" dziku, nitsi pglg ts-kaftu. m. Un-parg ng dadp z-diSiptg npapt^a, k9-i pl^ndzj^ fitSorlu tu sgrmgniisg. arake diünparg ibriklu ku apg ä-ul tinde a fitsorlui taz-b^ä §i s-takg. ma kum ira mintitg tu somnn gn lokü ta si-I bagg ibriklu gil gurg, il lu fiidze t-ureklu. strigp maratlu di fitsorü: ^,ndg mamo, udp mamo*'; ma nps«^ bgldisitg ti somnu, tgarng, z-ma tpamg pgn il 1-umplü kapi- — 163 — L Die Sonne und der Mond. Die Sonne und der Mond waren Brader und Schwester der eine großer, die andere kleiner; sie hatten sich sehr gem. Aber eines Tages, ich weiß nicht wie, erhob sich Zank und Streit in ihren Herzen. Die Sonne rühmte sich, sie sei großer über der Erde und alle hätten Furcht vor ihr. Der Mond hingegen sagte, daß er schöner und beliebter auf der Erde sei Darauf wurde die Sonne zornig und giebt ihm eine solche Ohrfeige auf die Backe, daß ihr sofort das linke Auge auslief Seit der Zeit blieb der arme Mond blind auf einem Auge. n. Zu einem Knaben, der mit der Zunge anstieß, sagte seine Mutter: „Sage „Para" (Heller) und ich gebe dir einen Para." Er antwortete darauf immer: „Weder sage ich „Pala^, noch will ich einen „Pala" von dir." HL Einmal wurde eine Mutter in der Nacht vom Schreien ihres Kindes in der Wiege wach. Sie ergreift sofort die Wasserkanne und reicht sie dem Kinde, damit es trinke und schweige. Aber da sie noch schlaftrunken war, statt die Kanne in den Mund zu halten, steckt sie sie ins Ohr. Der arme Kleine schreit: „Naß, naß Mama!^ aber sie, halb bewußtlos, 11* — 164 — tinlu ä-akgts^ fitsorlu z^ikorla atümts^a z-dü^pt^ vete m^sa gine, 8-k9ndu tsi z-Vj^adp! iiik9 nifiamü yt^s^tB nika maraÜu di fitSorü tu s^nnpnits^ ti täudle. IV. XTii9ar9 11119 ^^^^ ^^ s-kpase flurfile ta mayiiyö, tas la, §-li bgg^ di unp parte, gine, ma z-ying pparka Si l^afiglitg. kaft-aya, kaft-aklö, dedirp tatp kasa di pade, ma di fluni niisi un semnu. atumts^a intrarp tu ipupsfe, kp ypmu oeqq d^ afikasp ili vpmp vitsinp vas-lj^-aibp furatp, g-amkar^ ku k^rtsple tas-u aflp; ma ä-ku ista tsiva nu fd. kpndu t9Tar9 pparka ti kprtSünü, s-tifiis^askp s-l^aflp di napändifia tu Igrdie, nikprtite, kum S-ira ä-kam-afigilitSpase dikptü prota. V. Unp mvQBsig nayp irä klimatg la soia pi prpndzu« gine, ma armase fprp pgne ä-I-ira arSine s-kaftp S-altp. tsi tSaree s-fakp tora? s-aprpake di vitsin-alei ä-intra pi zborii ku 119S9, ä-taz-veveosßaskg taha lag ats^ä, tsi spune, e dj^aliE^, la bu- kata di ppne, tsi afl§ kam-aprpap^a, dzurp pi n^sp: ^a p^ aistg ppne kp aäf este/' u basp s-u sJasp dinint^-alei. VI. Unparp unp v^duyp, tsi z-mprtp di adä^ra k-un yeduT, s-plpndz^a la spätspie alei §-dzpt8$ä: „bprbaÜu-n di prota z-duse §i §-afi^ mulerisa, aistu di tora, kara s-Ij^anikp, vaz - dukp S-npsü la spats-alüi, mine kara s-morü, ku me a§^aptp tu alantp etp? t-ats^ä nu-i gine z-da fete — 165 — gießt immer zu (sie yerstand udg als im Imperativ „mache naß**), bis das ganze Kopfkissen voll war und das Kind hell- aufzuschreien anfing. Da erst wurde die Mutter vollständig munter, und was mußte sie sehen! Nur noch ein wenig und das aime Kind wäre wunderbarer Weise in der Wiege ertrunken. IV. Einmal nahm ein Mädchen ihre Goldstücke (die sie zum Schmuck oder als Verlobungszeichen trug) in der Küche ab, um zu waschen und legte sie beiseite. Gut, aber es konmit das Mutterschwein und verschlingt sie. Sie sucht hier, sie sucht dort, das ganze Haus kehrten sie um, aber von den Goldstücken keine Spur. Da kam ihnen der Verdacht, daß irgend jemand aus dem Hause oder eine Nachbarin sie ge- stohlen haben könnte, und schlugen die Karten, um es zu finden; aber auch damit war's nichts. Als sie zu Weihnachten das Schwein schlachteten, muß es sich treffen, daß sie sie zu- fallig im Speck finden, unverletzt, wie sie gewesen waren, nur noch glitzernder als zuvor. V. Eine junge Frau war bei ihren Verwandten zu Mittag geladen. Ghit, aber sie hatte Ikein Brot mehr und schämte sich auch anderes zu verlangen. Welchen Ausweg sollte sie nehmen? Sie nähert sich ihrer Nachbarin und fing eine Unterhaltung mit ihr an, und um zu versichern, daß (=» als ob) das, was sie sagt, wahr ist, nimmt sie das Stück Brot, das sie am nächsten fand und schwört darauf: „Bei diesem Brot, so isf s**, und küßt es und läßt es vor sich liegen. VL Einmal beklagte sich eine Wittwe, die zum zweiten Mal sich mit einem Wittwer verheiratete, bei ihren Gefährtinnen und sagte: „Mein erster Mann starb und fand seine Frau, dieser jetzige, wenn er stirbt («» wenn er sie, nämlich die Beine ausstreckt), wird zu seiner (ersten) Gefährtin gehen. — 166 — pi yedufi." — z-d^alifij^a la noi nu para da li§ora feie pi veduH. vn. Un veduv dzgtsj^ä kgtrg ung veduvg: „bgrbattu-ts muri, my^ast-am^ä S-ngsg u lirt^ Dumnidzg, ai, more muTere, 8-119 luömü tu afstg et^, §-kara s-ti la dorlu dupg mparte, s-ts^ fiid^ la bgrbattu, nu vas-ts-adukü nits-un embodiu, ma Ya n mi dukü z-mine la SQats-am^a. VIIL Ung mpaSe z-duse unparg la un ularii s-akümppFg gale ti numpt-a Kil-sui. m-alidzj^ä m-alidzßä, §-kgndu yin^ alts9 s-akümp^rg s-ixgdz^ä di ungparte S-I9 dzgtsi^ä: ursits, akum- pgrats yoi, l^a sor&, mine arm^n ä-kama dgpoia, mine am s- akumpurü kama multe, S-hgr^päsg I9 dz^ts^a pj^anaiTa: kg . . . §t§its, Ij^a barg . . . mine n-amü pöimgne harau-a fiilnai IX. Dzedzitlu atsel nikü nu ira totuna ahgtii nikfi, kg ira s-n^s unparg lufigu kgt fratsli alüi, ma ia, tsi-S pgtsg: un9 dzug dzedzitlu atsel marle, ka kama mare tsi ira, il stngo alantsg patru frats s-lg dzgtse: „ai s-mgkgmü^' — „ku tsi?" antr^abg alantu. — „ku tsi dede Dumnidz^", lg dzgtse tritlu. — „ai s-furgmü" arsare alantu. — „mine va sg spunü" strig9 diüngarg atsel niklu, ka kama fronim, tsi ira. „a; |tine va sg spun!" il si da atümts^a tuts, tora tsg spünimü noi. g-kgs! il tale kaplu la hgsaplu. z-dj^atümtsj^a dzedzitlu atsel nikü aimase abgtü Skurto. — 167 — mich aber, wenn ich sterbe, wer wird mich in der andern Welt erwarten? Deshalb ist es nicht gut, Mädchen an Wittwer zu verheiraten." Und wirklich bei uns giebt man nicht allzuleicht Mäd- chen an Wittwer. VU. Ein Wittwer sagte einmal zu einer Wittwe: „Dein Mann ist tot und auch meine Frau hat Gott erlost (verziehen); hei Weib, wir wollen uns nehmen in dieser Welt, und wenn dich die Sehnsucht nach dem Tode ergreift, daß du zu deinem Manne willst, so will ich dir gar kein Hindernis in den Weg legen, sondern auch ich werde zu meiner Frau gehen.*' vin. Eine alte Frau ging einst zu einem Töpfer, um Töpfe für die Hochzeit ihres Sohnes zu kaufen. Aber sie suchte aus und suchte aus und wenn andere kamen ging sie beiseite und sagte ihnen: „Bitte kauft ihr (nur zuerst), liebe Schwester, ich bleibe noch länger, denn ich muß mehr kaufen," und überglücklich fagte sie leise hinzu: „denn wißt, meine Liebe, ich habe übermorgen den Freudentag (= die Freude) meines Sohnes." (Sie lauerte überhaupt nur auf die Gelegen- heit, dieses mitteilen zu können.) IX. Der kleine Finger war nicht inmier so klein, einmal war auch er so groß wie seine Brüder, aber sieh, was ihm geschah. Eines Tages ruft der große Finger, in seiner Eigenschaft als größter, die vier andern Brüder und sagt ihnen: „Hei, wir wollen essen." „Was denn," fragte der zweite. „Was Gott gab," sagte der dritte. „Laßt uns stehlen," fuhr der andere auf „Ich werd's angeben," ruft mit einem Mal der Kleine, der der bravste war. ,^A.ch, du willst es sagen!" dringen alle auf ihn ein, nun woUen wir ein Wörtchen mit dir reden. Schnips! sie schneiden ihm den Kopf ab beim Metzger. Von da an blieb der kleine Finger so kurz. — 168 — X. Tsi ti düts di pom-pomü ka kgskär^a di om-omü. Unparg ay^^a klimat^ un bgrbat un paspe alüi pi sulrj; ma s-tißis^askg aklö, iu Sid^a, malere alüi ku paspiÜu s-kask^ d^adünü. aistg ul bgg^ ta ipupsfe, kg mulerisa vas-aibj tsiTa ku paspitlu. tutg npapt^a nu putü s-S-afiklidg okli s-iutsj s-anvgrtf S-pgn ta sone apo&si s-u Karp mal^risa. Alantp dzap a la S a datse ta karie ka skopö s-a spin- dzorp; ä-aklö ^a alpgä di an pomü la alantu, tas-aflp y9mn kama spn^tosü tsi s-tspnp fdnj^a, my^ast-alui marata tgt^ s-u tr^akp tsiya pitu minte, kam yid^a bprbasu kp-s §utoa s-s- anyprt^a il fatse d^ünparp: more bprbate, tsi ti dats di pom-pomü ka kpskarj^a di om-omü? — „kam more malere, ka kpskär^^a di om-omü, kam s-&tse aista lakra,^' strigp bprbasu ka luätü di minte. — „am na, more bprbate,^' il fatse npsp, „s-tifiis^aätSe aklö iu kaska mme, s-kaskp ä-un altu d^adunü. este S-aistp tsiya?*^ — „e! mon malere, ayüä mare ti£e, aistu zborü te askppp kp asitse, §-a§itse, §-aäitse .... s-il spune tutp lu/urfa ditu arfiie ppn ta sone. z-dj^atumts^a armase istu zborü la mulerle. — 169 — X. Was gehst du Yon Baum zu Baum, wie das Gähnen von Mund zu Mund. Einmal hatte ein Mann einen seiner Freunde zu Tisch geladen; aber da mußte es sich treffen, wie sie zusammen saßen, daß seine Frau mit dem Gastfreunde zu gleicher Zeit gähnte. Das brachte ihn auf den Verdacht, daß seine Frau etwas mit dem Gfastfreunde haben müsse. Die ganze Nacht konnte er kein Auge schließen. Er walzte sich hin und her und schließlich beschloß er, seine Frau umzubringen. Am andern Tage nimmt er sie und fuhrt sie in den Wald mit der Absicht, sie aufzuhängen; und wie er dort von einem Baum zum andern eilt, um einen kräftigen zu finden der den Strick halten könne, da sagte plötzlich seine arme Frau, ohne daß ihr etwas dabei in den Sinn kam, wie sie ihren Mann sich so drehen und wenden sah: „He Mann, was gehst du Yon Baum zu Baum, wie das Gähnen von Mund zu Mimd?** — „Wie, Frau, (meinst du das), wie das Gähnen von Mund zu Mund, wie geht das zu," ruft ihr Mann wie außer sich. — „Aber nun, lieber Mann," sagt sie ihm, „es kommt doch Yor, wenn ich irgendwo gähne, daß auch ein anderer zu gleicher Zeit gähnt; ist das was besonderes?" — »Nun, Frau, du hattest großes Glück, dieses Wort hat dich gerettet, denn so und so . . ." und er erzählte ihr die ganze Geschichte von Anfang bis zu Ende. Und so blieb auch die Redensart bei den Weibern. Beiträge znin Stadinm des Altmmäiiisclien von Jon Papp. Obgleich nicht Philologe habe ich doch, veranlasst durch das Beispiel und den Eifer, mit dem Ausländer sich dem Studium meiner Muttersprache widmen, auch meinerseits ein Scherflein beitragen wollen und habe zu diesem Zwecke einen altrumanischen Text durchgegangen, um aus demselben die- jenigen Wörter herauszusuchen, die entweder ganz ausgestorben sind oder vielleicht nur dialektisch bewahrt sind, dann solche, deren Bedeutung sich geändert hat und schliesslich auch solche, deren Form mir besonders auffiel. Natürlich wird gerade die letzte Art nur sehr mangelhaft vorhanden sein, da mir der kritische Blick für die Wichtigkeit einer Form ab- ging. Auch für die beiden übrigen Eategorieen muß ich be- merken, daß ich über die Au&ahme eines Wortes geurteUt habe nach dem Sprachgebrauche resp. Sprachgefühle memes heimatlichen Dialektes von Bihor in Ungarn, der ziemlich be- deutende Abweichungen vom muntenischen Dialekte enthält Eine Reihe von Wörtern, die ich für veraltet hielt, hat mir bereits Herr Dr. Weigand als existierend und bekamit nach- gewiesen, weshalb sie entfernt wurden. Als zu behandelnden Text habe ich gewählt: „Psaltirea ce se zice cäntarea a fericitului proroc |i tmpärat David'' gedruckt im Jahre 1651 in Belgrad (Ardeal) auf Kosten der Metropolie. Das Titelblatt fehlt, die Einleitung nimmt 17 Seiten ein, dann folgt der Psalter in schönem Drucke auf 264 Blättern, die letzten 40 Blätter enthalten Gebete und eine Nachrede. — 171 — Das Yon mir benutzte Exemplar befindet sich in der Seminarbibliothek and ist ein Geschenk des Herrn Pfarrer Marsavilla in Mehadica im Banat, bei dem es Herr Dr. Wei- gand gelegentlich seiner letzten Reise gefunden hat. Die Einrichtung meiner Arbeit ist derart, daß ich unter 1 das betreffende Wort in kyrillischen Buchstaben aber ohne die zwecklosen Akzente wiedergebe, wahrend der übrige ztmi Verständnis beigefügte Text in lateinische Schrift umgesetzt ist mit Auflösung der Kürzungen, unter 2. folgt die ent- sprechende Stelle aus dem Psaltirea ^cheiana, unter 3. aus dem Psaltirea lui Coresi und unter 4. die Parallelstelle aus der Luther'ischen Bibelübersetzung. Oftmals stimmen die Parallelstellen nur wenig überein, aber doch habe ich die Stelle mitgeteilt, wenn der Sinn ganz abweichend ist, habe ich ein Fragezeichen gesetzt Die in eckiger Klammer unter 1. beigefügte Wortform ist in unserm Texte auf dem Rande vom Verfasser des Psalters selbst wohl zur Erklärung des be- treffenden Wortes im Texte far solche, denen es vielleicht un- bekannt sein sollte, beigefügt worden. Die Reihenfolge der Wörter ist alphabetisch nach dem lateinischen Alphabete, also K und q unter c, 'l unter a, ä, 9 unter g u. s. w. 1. ^i aKM8 krai in^lep^^yä ... 2, 10. — 2. 3. ^i acmu impära^ii ln{;elege^ ... 4. So laßt euch nun weisen, ihr Könige .... 1. dreapta lor plinä de aA6Maii& (:mht£:) 25, 1. — 2. 3. prefu . . 4. . . Geschenke. 1. . . s^&HAS^ce limbile In gröpa ce fäcurS . . 9, 16. — 2. Intinarä-se limbile In perire ce f§cera ... 3. cufun- darä-se .... 4. Die Heiden sind versunken in der Grube. 1. Spre sälci spänzuräm ajTBSTejie noastre . . 136, 2. — 2. 3. — organele ... 4. — unsere Harfen. 1. de blästäm rostul lui plinui si de E^whjprrsgx. . . 9, 28. — 2. 3. cä-i e blästem rostul lui, pliru de amaru . . 4. sein Mund ist voll Fluchens und Falsches. — 172 — 1. . . |i ya I auHCTöH pre ei focul 20, 10. 2. ? 3. si mä- nälncä ei focul . . 4. . . Feuer wird sie fressen. . 1. Si dela anj[6ir£TÖa(»e adusel pre eL 77, 71. — 2. 3. . . si dela mulgfttoare . . . 4. ..von den säugenden Schafen, aplecätoare im Banat bedeutet J!f utterschaf, das sein Lamm verloren hat". 1. supt umbra apenüop tale ascimdemä ... 16, 9. 2. 3. . . arepilor. 4. . . unter dem Schatten deiner Flügel . . . 1. 2. 3. si toate a(>cei€ tale grase fie. 19, 4. — 4. . . und dein Brandopfer müsse fett sein . . . 1. inima mea EaTec^L 37. u. 11. — 2. 3. . . turburä-se, 4. . . mein Herz bebet. 1. Dumnezeul mieu v^i^e mä lasasi . • 21, 1. — 2. 3. de- repce mS läsast 4. . . warum. 1. Sä yäneze iCLMaTHHKaji tot ce are . . 108, 11 . . 2. Se ispitescä imprumut, detoriul töte cäte-su . . 3. S$ ispitesca tmprumut, detätoriul töte cäte-su . . 4. Es müsse der Wucherer aussaugen, alles was er hat.. 1. Spre sine s'au läsat surumanul KLopcra sa . . . 9, 35. — 2. 3. ? . . 4. Du bist der weisen Helfer . . 1. In sunetul qerL(>HejB[0() tale ... 41, 8. — 2. 3. . . in glasul sloatelor tale . . 4. Deine Fluten rauschen. 1. si sä spul töte' qH)A6CHJ[€ tale . . 25, 8. — 2. 3. . . ciu- dele . • 4. . . Wunder . . 1. glasul Donmului face de nascü qiDTejie . . 28, 9. — 2. 3. . . cerbii . . 4. . . Hindinnen . . 1. Si ai pus in capul lor moQ&B^h de aur curat 20, 4. — 2. 3. cururä de pietri curate . . 4. Du setzest eine goldene Krone auf sein Haupt. 1. Pierdeya Donmul töte buzele K8qi^>HH?e |i limbä whqika^h. 11, 4. — 2. Potrebeaste Donmul toi^ rosturile gäm- bositoare, limbä mare gräitoare. 3. Potrebe|te Donmul toate rosturile inselätoare, limbä mare gräitoare. 4. Der Herr wolle ausrotten alle Heuchelei und die Zunge, die da stolz redet — 173 — 1. Si sS K8^ih(>\a loi cu rostnl sän . . 77, 36. — 2. 3. si iubirä el cu rostol sSu. 4. ..und heuchelten ihm mit ihrem Munde. 1. S& yedeai furul, ksqbm cu el . . 49, 18. — 2. 3. Sä yedeai furul cur6i cu rusul, . . 4. . . So laufest du mit ihm. 1. . . K8(>8HaTaH pre el . . 8, 6 . • — 2. 3. . . cururat'al . . 4. wirst du ihn krönen« 1. . . cu im acut x8(>8HaB6H pre el . . 5, 12. — 2. . . curu- nat-uL 3. • . cununat'i^ . . 4. . . denn du beschirmest sie. 1. Pentru aceea eu incä laüd pe tine cu kyba^h. ... 70, 23. — 2. 3. ? 4. ich lobsinge dir auf der Harfe. 1. Doanme nu te A^^^Hra de mine. 34, 22. 2. 3. nu tm- pftrtite de mine . . 4. .. sei nicht ferne von mir. 1. ARHC de deminea^ • . 62, 1. 2. 3. . . ? . 4. . . früh wache ich zu dir. 1. flficrhfi^ cu post sufletul mieu 34, 13 . . 2. 3. . . ;i pleca cu ajuratul sufletul mieu . • 4. . . thät mir wehe mit Fasten. 1. . . iatä nu ya AfiQuniTSk nici ya durmi pfizitonul lui Iz- rail. 120, 4. . . 2. 3. . . ? . 4. . . der Hüter Israel schläft noch schlummert nicht . . • 1. mul^e-yor flßQÖQEÄe lor . . 15, 5 . . 2. 3. • . neputin- tele lorü .. 4. . . ? . 1. ]^rä eü Shuib 29, 7. — 2. 3. . . Eu dif. 4. Ich aber sprach. 1. . . dupä mul^imea €({)T€mn8r8(>Hj[0(^ tale . . 68, 17 — 2. 3. miluire 4. . . nach deinen großen Barmherzigkeiten. 1. . . (i)aK a 4H0Ta patul mieu . . 6, 6. — 2. 3. . . lau in toate nop^e patul mieu . . 4. .". ich schwemme mein Bette die ganze Nacht 1. tn ^jyhjLie nedereptul supärS surumanul 9, 23. — 2. 3. . . In trufa necuratului . . 4. Weil der gottlose Über- mut treibet, muß der Elende leiden. 1. ^i se yor pleca Inaintea ta toate <})%M6nj[6 limbilor . . 21, 28. — 2. 3. . . toate ocinele limbilor . . 4. . . und yor ihm anbeten alle Geschlechte der Heiden. — 174 — 1. . . f n <|)anT8Ji mSnolor tale ... 9, 17. — 2. . . Intra lucrul mänlor sale . . 3. . . delele mänilor . . 4. .. in dem Werk seiner Hände. 1. Si toate ce vru iff^ne . . . 113, 11. — 2. 3. . . toate cate vru fece. 4. . . er kann schaffen, was er will . . 1. (|)H6, 4)H€. 40, 14. — 2. 3. fie, fie. 4. . . Amen, Amen. 1. Pänä cand ve^ lesui 4)1€T€ pre eine? . . 61, 4. — 2. 3. . . pänä cänd cäde^i spre om. ? . 4 . . wie lange stellet ihr alle einem nach? 1. Minciunä gräie^te (i)iHTenii> eine . . 11, 3. — 2. 3. . • de- sert gräi cires . . 4. . . einer redet mit dem andern lumatze Dinge. 1. Sä va cä fiiiu ca un (j)oai€ . . 118, 83. — 2. 3. . . dto .. 4. . . denn ich bin wie eine Haut. 1. . . Pns'ai lacrämile mele tn <|)oaji6ji6 tau . . 55,9. — 2. 3. . . Pus'ai lacrämile mele InntrS tire ... 4. . . fasse meine Thranen in deinen Sack . . 1. . . scoate <|)8]i^6 . . 34, 3. — 2. 3. ..trage arma.- 4. . . Zücke den Spieß . . 1. Säl facä pe el a sedea cu boiarii ^i cu ipb^em oamenilor . . . 112, 8 . . 2. giüdefii ... 3. . . judecii . . 4.? 1. Lapede-se spre piaträ poAeqm lor. . 140, 6. — 2. . . giu- de^ii . . 3. . .judecii . . 4. . . Ihre Lehrer. 1. Si yroA^i^eie tale vor ajuta pre mine . . 118, 175. — 2. 3. . . Si jude^ele tale ajutavor miie ... 4. . . und deine Rechte mir helfen. 1. . . rjraraHäJi selbatic . . 79, 14. — 2. 3. . . mascur de luncä . . 4. . . die wilden Säue. 1. cu carea te xsjoiqi» pizmasii tlß Doamne . . 88, 52. — 2. 3. . . imputarä . . 4. . . schmähen. 1. Pus'a pustiiä In ijep de apä . . 106, 35. . . . 2. 3. . . Pus'a pustiia in lazere de apä . . 4. . . und er das Trockene wieder- um wasserreich machte. 1. Cela ce intorse pTatra iu A^ege de apä.. 113,8.— 2. 3. . . ezeru de apä. 4. . . der den Fels wandelte in Wassersee. — 175 - 1. Ca HHJI6 mele tmplurä-se de ferbäntelä. [iBKmgeÄe mieu:] 37, 8. — 2. . cim^ul implu-se bfttjocuii . . 3. . gim- tul . . 4. . denn meine Lenden verdorren ganz. 1. Din coamele HHO()€DrH[:9H:]jio() auzimäyei 21, 22. — 2. 3. si de comü cu un cornu: 4. Errette mich von den Einhörnern. 1. Puiul inoQCD^MÄOQ . . 28,6. — 2. 3. . • fiul cu un cornu. 4. . ein junges Einhorn. 1. . . nici intru mänia ta me H36H. 6, 1. — 2. 3. pedepsi . . 4. . . strafe mich nicht in deinem Zorn. 1. . . tn faptul mänilor sale ^Krurane vinoyatuL 9, 17. — 2. 3. Intru lucrul märilor sale legä-se pScätosuL 4. . . Der Gottlose ist verstrickt in dem Werk seiner Hände . . 1. . . 4^en6H\A cuvöntului töu adeverui. 118, 16. — 2. 3. Inceputul. 4. ? 1. . . Sä nu va fi 4q6n6HiA veseliei mele. 136, 6. — 2. 3. ca inceputuL 4. ? 1. . . eine ya sta Inaintea ta cänd sä j^mxuA^ mänia ta. 75, 8. — 2. 3. . ? . 4. . . wer kann yor dir stehen, wenn du zürnest . . 1. bärbatii j^ngsEThrÖQu [BrhQcnrroQii a^ c^H^e] 25, 10. 2. 3. . . crun^i . . 4. . . Blutdürstige. 1. Eu m'am päzit de cärärile j^fipb(p»nm[K8JL8iii . . 16, 5. — 2. 3. ? 4. 16,4 auf dem Wege des Mörders. 1. Toia sä 4A^p^nTa()AL denpreunä sä ^naipp^ . . 13,3. — 2. . . Toti mestecarä-se depreurä si nu furä opü. 3. To^i ferirä-se . . . netrebnici furä . . 4. . . sie sind alle abge- wichen und allesamt untüchtig. . 1. . . Derepce se j^täoteqx. limbile . 2, 1. — 2. . . ince- tiräse limbile . . 3. . . ranjirä-se. 4. Warum toben die Heiden. 1. al Domnului este pämäntul si ^MUJitpA lui . . 23, 1. — 2. . . plirul lui . . 3. . . plinele lui . . 4. was drinnen ist 1. Si tot sfatul t^u ^MUJieji 19, 5. — 2. 3. . . inplä . . 4. . . und erfülle alle deine Anschläge. — 176 — 1. 4Mnj[^ Domnul toate cererile tale . . 19, 6. — 2. 3. . . tnplft Domnul toat& cererea ta . . 4. . . Der Herr gewähre dich aller deiner Bitte. 1. . . Cari j^XLQe^Qx. spre mine . . 26, 7. — 2. 3. incun- jura . . 4. . . die um mich sind. 1. Nu mft tem de mii de oameni can m'au j^uQeqs^T pe mine. 3, 6. — 2. . . ce cad spre jurul mieu . . 3. . . ce cad inprejurulü mieu. 4. ..die sich umher wider mich legen. 1. . . 4n()HHC6C£ piciorul lor 9, 16. — 2. 3. . . legä-se piciorul lor . . 4. . . ihr Fuß ist gefangen. 1. Si cu oameni fä^mici n'am ^.TpaT . . 25| 5. . . 2. 3. nn intru.. 4. . . und habe nicht Gemeinschaft mit den Falschen. 1. . . eine imblä 4T()6r [ejl^%Qi» beh^] ... 14, 2. — 2. 3. . . in- blätorir färä vinä . . 4. . . wer ohne Wandel einhei^eht.. 1. . . si am fost ^rper Inaintea lui [aKöpar] . . 17, 24. — 2. 3. . . gi Yoiu fi nevinoyat . . 4. . . sondern ich bin ohne Wandel vor ihm. 1. . . cä eu In j^TQejpA mea Imblaiu . . 25, 2. — 2. 3. . . ci eu färft rSul nueü tmblaiu . . 4. ? 1. . . j^rgeifiMi si dreptatea päzeascämS pe mine ... 24, 22. — 2. 3. . ? . . 4. ? * 1. . . si nu este j^TQejfie tn trupul mieü . . 37, 8. — 2. 3. . . |i nu e yendecare peli^ei mele.. 4. ..und ist nichts gesundes an meinem Leibe . . . 1. . . Sei Domnul zilele j^rgeipiÄOQ . . 36, 18. — 2. 3. . . sei Domnul calea nevinova^iilor . . 4. .. der Herr kennt die Tage der Frommen. 1. . . si nu te 4T8()Ha cu mänie spre sluga ta. 26, 10. — 2. 3. . . Nu te plieca cu manie spre gerbul teu . . 4. Ver- stösse nicht im Zorn deinen Knecht 1. De multeori se luptarä cu mine din tinere^e mele, ce nu me ^B'BnröpÄ pre mine . . 128, 2. — 2. 3. InsS nu puturä mine . . 4. . . aber sie haben mich nicht Über- macht. — 177 — 1. . . faptele nedirepte 4BHHK8(rBH6 . . 64, 4. — 2. 3. . . van- curänä . . 4. . • unsere Missethat drücket uns hart 1. Plöuä spre nedirep^ SBnßQiL 10, 7. — 2. Ploao spre pScätosi cursä . . 3. . • Ploao spre p^cäto^i mreje. 4. ? 1. jiTi^u BTLpXeH . . 88, 10. — 2. 3. . . ^inutul mäireel . . 4. . . das ungestüme Meer . . 1. . . Si n'am min^t intru ji€rBT8()a [:naqi&:] ta . . 43, 18. 2. 3. Si nu yätämäm In zisä ta. 4. . . noch untreulich in deinem Bunde gehandelt. 1. . . Parä cand ve^i Äeuum fiete pre eine? 61, 4. — 2. 3. . « Pänä cänd cäde^i spre om? . 4. Wie lange stellet ihr alle einem nach? 1. Ji€ni8jai^€ Intru ascuns ca leul in sälasul sSu. 9, 30. — 2. 3. ? er lauert im Verborgenen . . . 1. Sedeya In loc de ÄemsAge . . 9, 29. — 2. 3. . ? — 4. er sitzt und lauert in den . . 1. . . din whTSQT» micä . . 41, 7. — 2. 3. . de e päduri micl . . 4. . . auf dem kleinen Berge. 1. Ca era mihiatb pre ei 17., 9 . . 2. 3. ca mänie-se 4. . . da er zornig war . . 1. . . Si trupul mieu MipmesH de gräsime . . 108, 24 . . 2. 3. . . Si peli^ me schimbä-se derept unturä . . 4. . . und mein Fleisch ist mager und hat kein Fett . . 1. . . Si legea ta in mijlocul vn>QfmT2auoQ mele . . 39, 9. — 2. 3. . . ma^elor mele . . 4. In meinem Herzen« 1. Nu fire^ cum e calul si MuaKOJOxb . . 31, 9. — 2. . . mujdelü. 3. . . mä^co|tul . . 4. Mauler. 1. Moabu'i MeA^imi^a spälaturu mele 107, 10. — 2. 3. . . Moab conob upuvuin^a me. 4. . . Moab ist mein Wasch- töpfen. 1. Si 'i sä MeHH lui in direptate din neam in neam. 105, 31. — 2. . . Si fu lui in dereptate . . 3. . . Si sä menirä luL 4. . . und ward ihm gerechnet zur Gerechtigkeit. 1. Sä nu m'am smerit |i sä nu m'am MHjncöBrn» ca in^r- catul la maicä sa 130, 2 . . 2. 3. ? 4. wenn ich meine Seele W e i g a n d , 8 . Jahresbericht. 12 — 178 — nicht setsete und stillete, so ward meine Seele entwöhnet, wie einer von seiner Mutter entwöhnet wird. 1. . . Ned Tor läsa MKiocan» tftu 8& TBZä putrejune. 15, 11 . . 2. 3. • . Si nu d6de prepodobnicului sSn se yazft putre^e.. 4, und nicht zugeben daß dein Heiliger verwese. 1. Sä s8 suie rugäciunea ca o KVQOA^me . . 14(1, 2 . . — 2. 3. ca cadilä intre tire . . 4. wie ein Rauchopfer. 1. Ispovediti-vg Domnului In uaÖJÄ . . 32, 2. — 2. 3. 4..? (irgend ein Musikinstrument). 1. BJdLQft au si nu mirosesc 113, 4 . . 2. 3. nasure au.. 4. . . Sie haben Nasen und riechen nicht 1. Si spre h'bji^ih facemSva a sta. 17, 34. — 2. 3. . . si Intru inraltu pus$-m§ . . 4. . . und stellet mich auf meine Höhe. 1. Si Jacob fii nentQEJXKb 104, 23 . . 2. 3. . . pribeag fu . . 4. . . Fremdling. 1. tu coaM€ fiind asemenea . . 54, 14. -— 2. 3. E tu omfi. 4. ? (Mensch Vocativ). 1. Topfmä pe mine cöÖHAa (m'a) 118, 139. — 2. 3. Topita- meu jaloste ta . . 4. Ich habe mich schier zu Tode geeifert 1. Cela ce face jude^ coSijiinjvioQ . . 145, 7. — 2. obi- ditorilor.. 3. obidi^ilor . . 4. Der Recht schaffet d»ien so Gewalt leidenden. 1. Si nu läsa om se co^ha^cicb pre et . . 104, 14. — 2. 3. . . obiduescä. 4. Ihnen Schaden thun. 1. Si 'i (D66Qh pre ei 58, 12. 2. . . vence. 3. Invenge . . 4. und stoße sie hinunter. — 1. Ca sä nu sä Innalfe ce sä fiie aM6 aöp Kö()aT:] 44, 11 . . 2. 3. ? 4. in eitel köat- liebem Golde. 1. Apucä arma si nas'Bi^a 34, 2. — 2. 3. . . scut . . 4. . .Er- greife den Schild und Waffen. — 179 — 1. YezT scärbft mea ce naae de pizina|il nuei. 9, 14 , . 2. 3. 4. ? 1. Si yenira . . . n'^^KH In toate hotaräle lor . . 104, 30. — 2. 3. . . mu|i(e . . 4. . . Ihr Land wimmelte Eroeten heraus. 1. Ca föcu^ judecata mea |i n'hQA mea . . 9, 5. — 2. 3. . . pärä mie . . 4. . . demi du fahrest mein JElecht und Sache aus. 1. . . ni(»ra täriilor In corturile lui Ham . . 77, 51. 2. 3. di inceputul tot trudulu lor in fsatele lui Ham . . 4. Die ersten Erben in den Hütten Hams. 1. Si tn n'BjHTspa acelora este platä multa . . 18, 12^ — 2. 3. 4.'? 1. necn(>€ tot pamäntul 8, 2. — 2. 3. pestre .. 4. . . in allen Landen. 1. . . Dumnezeul mieu nu necTH . . 39, 18. — 2. 3. nu amäna . . 4. . . Mein Gott verzeuch nicht 1. Polate de nnua, . . 44, 9. — 2. 3. . . de päsarea slo- novnilor . . 4. . . elfenbeinerne Paläste. 1. apele njiccH^cicL cu m&nule . . 98, 8 . . 2. 3. . . B&urile pläsayoru cu mänule . . 4. . . Die Wasserströme froh- locken.' 1. Atunci ziserä intre norLHH . . . 125, 2. — 2. 3. • . Intre limbi . . 4. . . da wird man sagen unter den Heiden. 1. no7K9^8Ä ce aprinde mon^ . . 82, 15 . . 2. 3. yäpaia. . 4. . . Flamme. 1. Din rostul noQo66miÄOQ si sugätorilor . . 8, 3. — 2. tire- reilor. 3. . . tinerilor . . 4. . . aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge. 1. ..Pentru aceea nu se yor noTHKHH piciörele lui. 36,31. — 2. 3. . . tmpiadecä-se. 4. . . Seine Tritte gleiten nicht. 1. Domnul In hobök) |ade . . 28, 10. — 2. 3. . . Domnul potop aduce . . 4. . . Sündfluth. 1. nge cne tot pamäntul . . 8, 10. — 2. 3. . . prespre . . 4. . . in allen Landen, cf. uecuge, 1. Intrecurft odiii mei npeBereröpiie . . 118, 148. — 2. 3. 12» — 180 — . . Ainte apucara ochii mei cäträ demane^ . . 4. . . Ich wache früh auf. 1. Sä sä säläsluescä In n()HT(i)oa(>u€ tale . . 64, 15. — 2. 3. . . curtea ta . . 4. . . daß er wohne in deinen Höfen. 1. Ca . . pTbnHa casei tale 68, 10. — 2. 3. Ca . . rävnirea casei tale . . 4. . . denn ich eifere mich. 1. p'Lnn;H()AL limbile si sä clätirä tnpära^e . . 45, 7. — 2. 3. . . Turburarä-se limbile. 4. . . die Heiden müssen verzagen. 1. tntreabä Qi>QsiLKiii mlei si inima mea . . . 25,3. — 3. 3. . . incinde zgäul mieu si inrema mea . . 4. . . läutere meine Nieren und mein Herz. 1. Cu Qi>QfmKiOÄh söu acoperiräsi fa^ [rp'BCHMi] 16, 11. — 2. 3. . . Grasul seu Inchiserä . . 4. . . Ihre Fetten halten zu- sammen. 1. Si'i QT>urKKQA pre ei. 17, 15. — 2. 3. ..räspändi.. 4. . . und zerstreute sie . . 1. Ca sä sä grhuiKage feciorii lui si sä ite. 108, 10. — 2. 3. . . Rädicändu-se mutä-se fii lui se cearä . . 4. . . Seine Sander müssen in der Irre gehen und betteln. 1. p-BcrKHAöCÄ vor gräi nedireptate . . 93, 4. — 2. 3. räs- pund si grätesc nedereptate . . 4. trotzlich reden. 1. Si din Sion Qs,^imeT€ pre tine 19, 3. — 2. 3. . . apära- te. 4. Stärke dich aus Zion. 1. . . In CKiafflöj säu [Ö'BpJoröj] 9, 30. — 2. 3. • . ograda sa. 4. . . in der Höhle. 1. Doamne Dzeul mieu c'aM facut acesta . . 7, 4. — 2. 3. s$ asu face ceasta . . 4. . . haV ich solches gethan. 1. Si pomäntul roditoriu In chgi^Tsgi, , . 106, 34. — 2. 3. . . Pämäntul roditoriu In slatinä . . 4. . . daß ein fracht- bar Land nichts trug. 1. De CT>QV8 ascultä-me 101, 3. — 2. 3. . . Curund auad- mä . . 4. . . So erhöre mich bald. 1. . . CB Ba cä fuiu ca un foale , . 118, 83. — 2. 3. cä fuiu ca foale . . 4. denn ich bin wie eine Haut. — 181 — 1. Gröpa o CKSQULJE. 7, 16 . . 2. 3. . . rämä . . 4. . . er hat eine Grube gegraben. 1. Si din casa Domnnltii mergeam Intr'o coi^l'6 . . 54, 15. — 2. 3. . . cu un enget . . 4. . . zu Haufen. 1. . . cn'LCiii^€M^ pentru mila ta . . 6, 4. — 2. . . mäntu- estemä . . 3. . . späsestemä. 4. . . Hilf mir um deiner Onte willen. 1. cnaTa sa va ascu^ . . 7, 13. — 2. 3. arma . . 4. . . so hat er sein Schwert gewetzt 1. Smimä craKTie si KaciA . . 44, 9. — 2. 3. istacti . . 4. Myrrhen, Aloes und Eezia. 1. Adu'^ aminte ce e craTäJi mieu . . 88, 48. — 2. 3. -a me fäpturä . . 4. . . Gedenke wie kurz mein Leben ist. 1. cThiwhQiiiÄe ei ca cedrii 79, 11. — 2. 3. . . vinele . • 4. . . mit seinen Reben . . 1. crrhjnrhQuze . . 79, 12. — 2. 3. . . vi^le . . 4. . . Ge- wächs. 1. erä spre el va Influri cTeira lui . . 131, 17. — 2. 3. spre el Influri sfin^enia me. 4. • . aber über ihm soll blühen seine Krone. 1. . . mal dulci decät crrgefijk fagurului . . 18, 11. — 2. 3. . . mai dulci de miarea si strede . . 4. . . süßer, denn Honig und Honigseim. 1. Primesce sluga ta In bine ca sä nu mS G8r8in£ pe mine fälo|ii 118, 122. — 2. 3. Sä nu cleveteascä mene tru- fa^u. 4. — Daß mir die Stolzen, nicht Gewalt thun. 1. Pentru ce C8H63H Intru ndne? . . 41, 6. — 2. 3. . . De- reptce turburi-te? . . 4. . . bist so unruhig in mir? 1. Tras'am de subt rapxaT umörul lui 80, 7. — 2. 3. . . taru • . 4. . . von der Last. 1. Fericitui de cine'si Imple Töjßa sa de ei. 126, 5. — 2. de^ideratul seu dm|ii . . 3. . . pohtitul 4. wohl dem der seinen Köcher derselben voll hat 1. oyBEmÖQsz mIeu. 21, 21. 2. 3. näscutul mIeu. 4. . . meine Einsame. — 182 — 1. Pentru aceea laudatevor pe tine oycHejie mele 62, 3. — 2. 3. ustnele mele . . 4. . . meine Lippen preisen dich. 1. Spre BacLücKa^ vei cälca . . 90, 13. — 2. 3. — yasili- scä . . 4. . . Ottern. 1. Gä 'i puse|i pre ei . . . tntru B6HejKe [laxoa^A^^:] tale.. 20, 13 . . — 2. 3. 4. ? 1. Vädua |i BeHHT&i ... 93, 6. — 2. ? 3. venituL 4. Fremdlinge. 1. Din rodul BeRTQejLöK t$u votu pune In scaunul töu. 131, 11. — 2. 3. . . de plodul ma^elor tale punevoiu in scam- nnl tau. — 4. . . Die Frucht deines Leibes. 1. Dämi Intelep^ie si voiu bIa . . 118, 144. — 2. 3. ..fi Totu fi viü. 4. . .unterweise mich, so lebe ich. 1. Cehiia ce aü BiaT cu mine In pace 7, 5. — 2. 3. ? 4. denen so friedlich mit mir lebten. 1. Sä sö rusineze to^i slujitorii de 603H . . 96, 7. — 2. 3. . . . cei ce inchinä-se bolvanilor ... 4. . . . die den Bildern dienen. 1. . . Ca tu esct cel ce m'ai scos pe mine din ^ns . . 21, 10. — 2. 3. . . ma|e . . 4. . . Leib. 1. Gä pusesi pe ei ca un jH^M'LHy . . 20, 13. **- 2. oa pari ei spete.. 3. . . cä puni lor spinare . . 4. ..denn du wirst sie zur Schulter machen. Die Anwendnng Yon pre als AkkasatiYzeiehen von St Sünghe. Ich beabsichtige als ersten Punkt meiner Untersuchung die Frage nach dem Zeitpunkt der Einf&hrung von pre als Akkusatiyzeichen zu behandeln, dann soll dargelegt werden, in welchen Fallen im heutigen Rumänisch pre, pe ange- wandt wird. I. pre im AltrumSnischen. 1. Im Codex Voronetean, der als der älteste uns be- wahrte Text angesehen wird und aus dem Anfeinge des XVI. Jahrhunderts stammt, wird pre als Akkusatiyzeichen nirgends angewandt Es mögen einige Beispiele gennges, in denen nach heutigem Sprachgebrauche pre stehen würde. 9, 5: Isusu lu cunoscu, si Pavelu seiu. 3,15: si särutämu fratü 10, 2: rugändu 'lu elu de multä vreme. 5, 29: fi 'i sämtämu ei 9, 29: si slaviiea dumnedeu. 8, 32: Yädurä elu Intru sfiLntntoare. 10, 33: prilnnserä Payelu de lu tr&gfeä. 1, 35: fi dise se lu ducä elu tntru pläcu. 6, 35: ehiemSndu se la elu. 3, 41: |i se yezi dereptulu. 13, 42: eelora ee ucide elu. 6) 43: Ja deq)re pSmäntu cela ca acela. 12, 43: en rane se lu Intrieabe elu. 14, 44: Aduse Pavelu jfi lu puse Intru ei — 184 — 2. Im Psaltirea Scheianä, von dem Herr Bianu an- giebt, dass er vom Jahre 1482 oder 1485 stamme, findet sich nirgends pre als Akkusatiyzeichen. IL 5: ^i cu urgia sa smenteste ei IIL 8: cä tu vätamas toti vrajbitorii miei. y. 7: ürä^ toti facätorii förä lege, perdi toti graitorii menciuni. V. 14: Qä cu arma In bunä voe curunat-ai noL YL 2: Doamne nu cu urgiia ta oblici mene, nice cu mäniia ta pedepsi mene. VI. 6: Ca nu e de In morte a pomeni tire: VUI. 5: Ce laste omni cä pomenis elu? sau fiiul omului ca cerceü elu? c VIU. 6: inmicsiurat-ai elu cn ni^kitu ceva de Ingeri, cu slavä si cu cinste cururat-ai elu. VIIL 7: pus-ai elu spre lucrul märiloru tale; IX 34: derep' ce mänie necuratul Dumnedeu? XVII. 17: si In scräbia me kiemu Domnul, L. 13: nu lepäda mere de fa^ ta, Ln. 6: cä deu defäimä ei. < LVIII. 12: Nu ucide ei . . . Märä ei cu sila ta. LIX 4: ^ sminti^ elu; GL 25: nu ridica mine. Cn. 1: blagosloye^te sufletul mieu Donmul, CIL 20: blagosloyiti Domnul toti ingeri lui, CV. 4: pomeneste noi Doamne . . . certe noi cu spft- senia ta. CV. 43: de multe ori izbäyi ei; CVL 6: si de relele lorö izbävi ei, CVI. 14: ^i scoase ei diln Intunerecu. CXLiy.l4: scoate Domnulü toti ce gios cadu, ^i rädicä toti gios lepädati 3« In der „Apokalypse^' des Apostel Paulus, die Herr Hasdeu in den „Cuvente" II, 415 in die erste Hälfte des XVL Jahrhunderts setzt, wird nirgends pre beim Akkus, an- gewandt. — 185 — 1, 2: ^i blagosloviti Duninedeu. 2, 13: fi tntrebaiü tngenil. 4» In der „Legenda Duminecei'* (Cuvente 11, 43) von dem Popa Grigorie aus Mähaciu mit dem Datum 19. März 1600 findet sich pre nirgends beim Akkus. 43, 12: rugarä Dunmädäu. 45, 12: nu ^titi neintelepteloru, cä In verere mare ainte fecu omu intäe Adamu. 45, 17: cä va naste Isus. 49, 2: esiti, morti, de primiti ^i noi la voi. 5* Im Leviticus, den Hasdeu in den Cuvente I, 6 — 12 far den ältesten biblischen Text erklärt, der etwa im Jahre 1560 entstanden sei, findet sich pre angewandt ganz nach heutigem Sprachgebrauche. Die Resultate dieser Arbeit, das sei hier schon vorausgesagt, berechtigen uns zu entscheiden, daß Hasdeus Ansetzimg doch zu firüh ist, daß er zum mindesten 20 Jahre später also nach 1580 entstanden ist, denn bis dahin stößt pre nirgends als Akkusativzeichen auf, und selbst dann noch nicht gleich so durchgeführt wie im Leviticus. 26, 7. goni veti pre vräjma^i nostri 8. vor goni pre o sutä, ^i o sutä pre zece mii. 9. cä eu voi cäuta pre voi, si voiu creste pre voi, ji voiu multi pre voi. 11. si sufietui meu nu va uri pre voi. 13. cela carele pre voi amu a dus afarä. 16. vedea-voiu pre voi cu cutremuri. 17. |i carii uräscu pre voi, aceea ve vor domni pre voi si veti fagi cändu nimea pre voi nu va goni. 18. vom bäte pre voL 21. si nu veti asculte (!) pre ndne. 36. ^i vor pica cändu nimea pre ei nu-i va goni. 6. Im „Praxiul" des Coresi, zwischen 1569 — 75 in Kronstadt entstanden, wird pre als Akkus.-Zeichen nirgends angewandt, so zeigen die Beispiele aus „Epistolia Sobor- nicä a luT Jacob^ in Gaster, Chrestomathie roumaine p. *9: — 186 — IIL 9 cu aceea blagosloTim Dunmezeu tatäL Aus „Epistolia^ 5. Oft donmul oamenii de tara egypetuloi spSsi. Aus „Epistola lui Payel cftträ GalatenL" U 1. si luai Titu cu mine. „ 4. ca noi sä ne prinzä. „20. ^ se aa dat el pentru mine. 7. Im Praxapostol, aus dem XVL Jahrhundert (Gaster, ehrest. S. *2) zwischen 1570—1600 nach Gaster, findet sick nirgends pre: Cap. XXIL 8. cela ce tu gonescL 14. fi sS yezi dereptul. 18. Deci y^duiu elu gräindu: 20. si sträjuia ye|tmintele celora ce ucidea elu. 22. Asculta-lu elu pälnrä la acesta cuylntu, 24. s8-lu ducä elu Intru pläcu, 25. si dacä lu strtnserä elu cu oajde, Cap. XXIIL 4. derep-ce dosädesci preutulu zeului? 10. di sö-lu rupä elu diln mijlocul lor: 12. päinrä cändu no yoru ucide Payelu. 15. gata semu a-lu ucide elu. 27. apropiiaiu-me co yoinicii si luaiu elu; 28. si adusu elu In gloata loru; 33. Inndntea Im puserä si Payelu. Cap. XXIV. ' • 5. Aflämu acestu bärbatu pierzetoru, 7. Deci yelnre lisYia, miia^ul |i cu multä gretä scoase ein. 24. ceea ce era iudeiancä si chemä payelu, si auzi elu de crediinta ceea ce e tntru Is. Chr. c 26. s$ lu deslege elu. 8. Im Tetraeyanghelie (Gaster Chresi *7) von 1574 wird pre nicht angewandt. — 187 — Mateiu YL 24. sau amu unul ya iabi, larä altul ya ort. si amu unul ya tinea. larft altul unul (L a nu'l) socoti ya tncepe. 26. fi tatäl yostru de In ceriu liräne|te iale. Luca VL 27. iubiti dracil yo^tri. 27. bine faceti ceea oe au urit yoi. c 28. blagosloyiti ceea ce yä blastämä. 9. Im Tatäl uostru (Gaster, Chrest p. 9) anno 1574 (Britisch Museum, Columna lui Traian, 1882, p. 80) wird pre an der einzig möglichen Stelle angewandt: Ce ne izbäye^te pre noi de hitleanuL 10. Im Psaltirea lui Coresi anno 1577, wird pre nicht angewandt 3, 13. Ca tu yätäma^ü toti ceia ce yrajbescü mie indesertü. 5, 28. Ca tu blagosloye^ti dereptulü, Doamne; 5, 11. uräsi to^ ^ätorii färä lege, 5, 12. pierzi toti gräitorii mincinosi; 6, 1. Doamne, nu cu urgiia ta oblici mine, 6, 2. nece cu mänÜä ta pedepsi mine. 6, 9. Ca nu e dein morte a pomeni tine: 8, 11. pus' ai elü spre lucrulü mänilorti tale; 9, 46. Int&räta Domnulü päcatosulü. 9, 66. nu uita miseiT täi pänä tn sfrSsitü. 9, 67. Derep'ce mänie necuratulü Dumnedeu. 10, 5. sä sägete Intru tntun^recü derep'tii cu inima; 10, 11. <• spräncenele lui ispitescü fiii oamenilorft. 10, 12. Domnul ispit^te dereptulü si necuratulü. 11, 18. dup& Inaltulü tau multit' ai fiii oamenilorü. 17, 10. fi In scrabiia me chemü Domnulü. 17, 77. |i derepta ta primi mire. 142, 24. ^i cu nüloste ta cumpli dracYi miei. 142, 25. |i pierzi toti ce dodeirä sufietulü mieu. 11. In den Minunile des hL Sisoe, nach Hasdeu in den „Cuyente^* zwischen 1550—1580 entstanden^ finden wir den Akkusatiy sowohl mit, wie ohne pre: — 188 — 6, 7. sä nu faci vänat acelu dracu, cä pentru tine goneste dumnul pre acela dracu. 6, 16. pentru mine goneste domnnlu pre acela drac 6, 19. fi räpi coconuL 6, 23. väzu^ dracul fagindu si Inu coconu duclnd? 7, 5. T. uni sväntul acela nn socoti pre dracul nice'l amänea. 7, 3. y. unt. acie |i-l tremet(e) elu suptu Intunerec 12. Im Tetraevangelium des Coresi, das nach Ghister ein Abdruck der Eronstadter Bibel anno 1562 sein soll, ge- druckt anno 1579 in Sas-Sebes, findet sich nirgends pre. Mat Xin. 48. fi-1 scöse elu la margine. 49. fi vor e^i Ingerii de vor alege rSii din mijlocul dreptiloru. Mat XXV. ' 43. golu era ^i nu Imbräcatu mine. längedu era si in temnitä §i nu socotitu mine. Luca VL 17. ce venise sä asculte elu. 22. cänd vor url voi oamenii. 27. iubiti dracii yo|trii, bine faceti cea ce-au urftu yoi 28. Blagosloyiti ceea ce yä blastemä. 34. ^i amu päcäto|il pacätosulu imprumuteazä. Joan L 5. fi intunerecul elu nu-lu prindea. 11. si ai lui nu-lu primirä. 12. cati primirä elu dede lor putere. Joan XIX 6. ca sä ucigä Diu. 6. ia-lu ia-lu rästigneaste elü. 16. atunce deade-lü elü lor, 18. unde rästignirä elü. 24. sä nu spargem elü. IS. Im Tälcul eyangheliilor yon Coresi, (Craster 22) aus Sas-Sebes anno 1579 — 1580, wird pre nicht angewandt — 189 — Mat VI. 24. nimea na pöte a doi domni slujL sau amu unulu va iubi, iara altulu va urt §i amu unulu va tinea, iarä altul a nu'l socoti va tncepe. 25. nu ve grijireti sufletului vostru. 26. si tatüu vostru de in ceri hräneste eale. Dagegen im Täcul vom Dumineca X dupä anul nou wird der Akkusativ mit pre angewandt: Lucas XUl. p. 23, 1. V. unt si o au sfintit pre ea. 24, 7. V. unt si prinsera pre elu si totu närodulu pre elu cu pietri-lu omorarä sil uciserä. 24, 15. V. uni da haru lu Dunmezeu, pre In fiulu seü. 7^3. Cs. cum pre tine au feritu si te au hränitu. 25, 4. in ce chip trebueaste a cinsti pre Dunmedeu. 25, 6. V. unt sä milueascä pre et Ebenso im Tälcul dela Dumineca XII dupS anul nou. Lucas XVIL 26, 7. |i lasS Dunmezeu pre dracL „ 19. V. unt |i nimea pre ei nu patu curätL „ 12. V. unt cänd ucise pre Uriea. „ 11. V. unt Dunmedeu trimese pre Naon. „ 9. V. unt elu ruga pre Dumnezeu. 27, 3. asa ne va curäti si pre noi Dumnezeu. „ 5. deacä vämu ruga pre Dumnezeu. „ 11. cändu-ne miluiaste pre noL 14. In Cartea ce se chiamä evanghelie cu InvSta- turä Brasov anno 1581. Lucas (Gaster 30) XVI (19 — 31). Hier wird der bloße Akkusativ angewandt: V., 23. vSzu Avraamu de departe, si Lazaru In poala lui. 24. si tremete Lazaru. 27. sä tremiti elu In casa tatälui mieu. c Im TatSi nostru (Gfaster 32) ist wie überall „ce ne izbävesce pre noi" zu lesen. Aber in den „Zehn Geboten'^ p. 33 findet sich kein pre: 4. tata-taü si mumä-ta cinste|te-i. — 190 — 15. In der Palia (Oaster 33) aus Orästie anno 1582, Oenesis I ^i XLTX kommt der Akkusativ mit and ohne pre vor. L 27. |i Dzeu fäcu pre om lui pre obrazü. pre obraza la Dzeti fäcu ein. barbata si mueare föcu eL 28. fi Dzeu blvi ei . . si biruiti elu. Genesis Cap. XLTX. 1. Chemä Jacovu pre fecioril säi. 2. si auziti fecorii lu JacoY si auziti pre Izdrail pre tatäl vostru. 6. Ca in mänia sa omorirä pre omü, |i In mänia sa oeea orbitoare omorirä pre taore. 7. invöta-voiu pre ei in Jacovu. 8. pre tine vor läuda fratii täL 9. eine va destepta pre elu? 18. Doamne a^teptavoiu ispititorulu tau! 23. si vor osti pre elu, 25. si cel putemicu va blvi pre tine. 28. cänd au pre ei pre toti blvit cu blvenüle sale. 29. iugropati pre mine cu parintii mei. 30. care au cumparatu Avraamu cu cämpul de pre una dela Efironü Xeteos pre uricul de tngrupätoare. 31. acolo amu Ingropatü eu |i Liia. 32. si särutandu pre elu. 32. si sfrsindü (!) poruncele cu carele inväta feciorii saL Im Epilog (Gaster p. 37) kommt in sdlen möglichen Fällen pre vor. z. B. 37, 8. V. XL cum si Dzeu sä blsvescä pre voi 38, 4. pentru aceea rugati pre Dzeu. 16. Im Tatäl nostru des Luca Stroici (Gaster 39) anno 1593 wird pre angewandt: si nu aducze pre noi in ispite. 17. Im Catechismul (Gaster p. 39) von 1607 wird mit Ausnahme eines Falles pre angewandt: p. 40, 15. tatä-täü si mumä-ta cinste^te-L 41, 9. V. unt. ce-u invätatü insup Is. Xs. pre apsli — 191 — 18« In einem Hrisov de vänzare, Gaster 44, (l^tefönesc 7122) anno 1614 finden wir pre. 3. Insine pre noi scim. 19. In Cnvänt pentrn cnrätie (Qaster 45) ante 1618 wird überall pre angewandt wie heute. 3. läudati pre Dzeu intra traporile voastre. 46, 20. Au dora nu giudecati voi pre cei den lontru? iarä pre cei den afarä lepädati insi-vä dintru voi pre cela ce-t räu. 47, 6. y. unt. cä au doarä nu ye iubäscu pre yoi. 48, 20. Aceasta-m scris yoafi pentru ceea ce yä Insalä pre yoi. „ 22. si nu yS trebuesce sä yä Inyete pre yoi nestine. ci acela dar yä ya InySta pre yoi de toate. „ 24. fi cum ya tnySta pre yoi sä petreceti Intr acea. „ 13. y. uni pentr' acea lumea nu ne sti pre noi. „ 8. y. unt. sä ya curäti pre sine. „ 2. y. uni nime s$ nu y$ in^ele pre yoi. 49, 6. y. uni ßürä de temere pre sine s$ socotesc 50, 8. laudä pre ceia ce-s de &tä. „ 12. acestia simt de sä impart pre sine. „ 14. cu sfänta credinta yoasträ ye intariti pre sine, cu duhul sf. ye rugati Insi-yS pre sine. „ 5. y. uni cä deci osändesci pre altul pre tine osändesci. „ 4. y. uni ^tim ca ia gludetul lui Dzeu easte cu adey^rü pre ceia ce fac une ca acelea. „ 2. y. unt. cela ce giudeci pre ceia ce fac imele ca acelea. 20. Im Eyanghelie cu tälc, der letzten Schrift des popa Origorie aus Mähaciu, aus dem Jahre 1619, wird ebenso wie in der Legen da Dumine cei desselben Verfassers beim Akkusatiy nirgends pre angewandi (Gaster 53.) p. 55, 7. nu läsa noi se fim rSi 56, 5. slaya ce-i gätitä de Dzeu celor ce lau iubit elu. „ 7. si scoase Adam tntai omu din rai. „ 12. ^i prilästi Eyya. ^i Eyya In^elä Adam. „ 17. de se nu-lu fi^duimu elu tntm nemicü. sä du — 192 — perfmu cu ein ce se urimu elu inixa nemico. si ni se cade s&-lu blästemam ein cu cuväntula lui Ihm. 56, 21. invatä noi acicea tn däniire. 21. In der Chronik des Michail Moxa (Gaster 56) anno 1620 erscheintnberall pre: 57, 16. y. uni pnse pre Eronn mai su& 58, 3. FScu Dzeu omni cu mäna lui. Inceputul Bomanilor. 59, 12. deci pre densa o bägarä tn temnitä, iarä pre coconii i lepädarS cu unü ein pre apa Tiveriei sä piarl „ 23. de scoaserä pre Nemitoru de In domnie. Impärätia lui Leu Iconoclasi ^i chemä pre Oerman patriarchuL Incä mai yrätosu pre pärin^ii cälugari! ca covräsiea pre muncitorii de'ntäiu. Despre Vasile Machedoneanulu. ce dormi de nu te scoli sä bagi pre tmperatul tn casa? si deaciea tncepu a uri pre Varda. läudä pre tmpSratuL |il därui pre acela. de uciserä pre MihaiL 22. In einer Rechtsurkunde (Gaster 62) aus Jassj aoso 1620 findet sich überall pre. z. B. 62, 7. V. unt. deci noi am tntrebat pre cälugärii. 63, 7. ca sä n aibä mai multu a pärä cälugärii pre rusea cäldärusoae, nici ea pre cälugärii. 23. In der Povestea lui Adam ji a Evvei, die Gaster zwischen 1600 und 1625 ansetzt, wird überall pre gebrancbl 63, 1. si aflä pre Asii (Avel corect). 3. si aduse pre Avel si'l puse tn locul ce sä chiamä RioniL atuncea näscum pre Situ. 64, 12. gonind pre fiu-sSu Situ. „ 20. si pre feciorul tau voi mänca. 65, 1. ji invätä pre Siftu. „ 7. asa tngroparä pre Adam „ 11. si acolo ingroparä pre Ewa. 60, 11. 11 20. n 21. 61, 9. n 24. 11 35. n 37. 62, 2. — 193 — 24. Ebenso in der Paleea, 1600—1625, (Gaster 65): 65, 3. si te voi bkvi pre tine si veri fi bkvitü. 65, 7. te-am pusn pre tine. 66, 13. T. uni te voi da pre tine jertfä gata dzeilor miei. „ 8. y. nni cä pre nnul din feciorii nostrii sä-1 giunghienL „ 7. y. unt. iarS ImpSräteasa iubiea mai yratosu pre Mel- hii decät pre SedectL „ 6. y. nni yäzü cä yei sS giunghi pre iubitu fiul mieu ca sei dai jertfiL 67, 2. ca s^'l dea pre Ins jirtfiu „ 7. ca s8 giunghi pre fiul mieu cel mai ttnärü. „ 12. (ia)ra Sedec deacä tampinä pre friate-säu Melhi. „ 27. dupS aceea sä'^i giimghe ^i ei pre feciorit sSi 68, 2. fi Inghiti pSmäntul pre toti ce petrecea tn cetate. 25. In Letopisetul luiXJreche, (Gaster 68) anno 1625, wird der Akkusatiy mit pre gebraucht^ z. B. in „Petru Voda bäte ostile lui Cazimir.,, 3. pre Stefan fi pre Petru. 70, 7. pre cari mai apoi iau rSscumpSrat craiul Kazimir. InProclamarea lui Stefan cel mare de Domn al Mol- doyeL 2. fi au radicat Domn pre Ste&n Vodä. 5. si iau Intrebat pre toti. In Bätklia dela Podul inalt la Vaslui 10. pre carii iau biruit Stefan Vodä. 14. asa iau cuprins pre Turci o negura. 24. ci pre aceea pre toti iau teaiat 26. fi pe feciorul lui Isan-Pafa dupä ce Tau prins. 29. dacä i au bätut pre Turci. 72, 23. aduclnd fi pre multi din boierii tSrei romänesci. 24. Acolo au pus pre ai sSi boieri. In Pribegirea lui Ureche VornicuL 7. au tnyätat pre gazda sa. 14. au chemat pre al^. 26« In der Prayila aleasä (Gaster 76) anno 1632, steht überall pre. Weigand, 8. Jahresbericht. 13 — 194 — Z. 4. pre toti praTOslaYnicii spre cunoscinta vietiL 9. sS vor aduce pre sine la mare perire. 17. Intreabä pre päriniele tSü si ti ya rSspunde ti& 77y 18. pre carii ni-iau daniitü noao Dzao. 27. Ebenso im Molitvelnic (Gaster p. 80) aus dem Jakre 1633 wird immer pre angewandt, z. B.: 20. fi pre mine m§ primesce intr'acesta chipo. 24. ca si pre cei chematif. 81| 1. mä Ü, |i pre mine cetasu. 28. In der Pravila (Gaster 87) ans Govora anno 1640 steht überall pre, z. B.: 88, 23. ca sä Indrepteze pre ceea. „ 28. cum va InvSta pre altii a hce lucrare bune? „ 29. va asculta pre el 89, 7. cä sä nu dal pre fiul lui Dzeu. „ 10. nu lasä pre cei nedostoinicL 29. In der Bibel von 1648 findet sich überall pre beim Akkusatiy. (Cod. Vorone^ean.) 18, 16. fi scoase pre ei dela scaunulü gindecätiL si apucandü toti grecü pe sosfteiü. ^i rugändü pre elü sä mai rämäe la el pre Isus cunoscü ^i pre Payelü sciu: si tnyäfncü pre ei. Pre carü adunändu-% si pre ceiea ce era lucrätoii 1. p. 15 ff. chemändu payelü pre ucenicL si Indemnändü pre ei cu cuyinte multe. ^i petrecu pre eL a^teptarl pre noi tn troada. si tnbräti^ändu' lü pre elü zise, si adusärl pre feciorü yiu, de acolö sä luomü pre payelü, lutndu' lü pre eL de chiemi pre bätränü bes6recii pre carea o agonisi cu sängele luL yä dau pre yoi lui dumnezäu, särutarl pre elü: 18, 17. 18, 20. 19, 15. » 16. n 25. 20, 1. »> 2. >J 4. n 5. n 10. V 12. n 13. n 14. » 17. »9 28. n 32. n 37. — 195 — 20, 38. si petrecuri pre elü la corabie. 21, 26. Atuncea payelü luindü pre acei bSrbaü 21, 32. lari ei decä vädiirl pre cäpitanulü fi viteajii pSrasirl deabate pre PaveiL 22, 8. pre carele tu gonesci. 80. In der Bibel von 1688 findet sich überall pre. 18, 16. si goni pre ei dela divanü. „ 17. §i apuctndü toti elenfi pre sosfteniu „ 19. si pre aceiea läsä acolo. 19, 9. despärtindu-se dela ei osebi pre ucenici, „ 16. si biruindü pre ei. „ 25. Pre caru adunändü si pre cei ce era IncrStori. „ 27. pre care toatä as'iiea. „ 30. nn lü iSsa pre elü ucenicu. 20, 1. chemlndü pavelü pre ucenici „ 2. |i mingäindü pre ei. „ 5. a^tepta pre noi in troada. „ 12. |i aduserä pre copilü Tto. „ 13. ca sä luomü pre paveL „ 14. luIndu lü pre elü. „ 30. ca sä izagä pre ucenici dupS dtn^lL „ 32. . ^i acumü vä lasü pre voi fratilorü. „ 37. inlü saruta pre elü. „ 38. fi' lü petrec^ pre elü la corabi'e. 21, 3. si läslndu lü pre elü In stinga, „ 5. petrecindu-ne pre noi toti. „ 7. si sämtlndü pre frati. „ 11. pre bSrbatulü alü cämiea ieaste brtulü acesta. „ 26. Atunce pavelü luindü pre bärbati. 22, 8. pre carele tu gonesci. „ 14. si sä vezi pre celü direptü. Aus den vorausgehenden Beispielen, die ich bei meiner Untersuchung noch durch zahlreiche andere yermehrt hatte, geht hervor, daß bis zum Jahre 1574 in unseren Denkmälern pre als Akkusativzeichen überhaupt nicht vorkommt^ sondern 13* — 196 — nnr als eigentliche Präposition. Zum ersten Male stößt es uns auf in Verbindiing mit dem Pronomen im ^Vateronsei^ Ton 1574. Dann fangt es an zu erscheinen um das Jahr 1580 im „Täcul evanghelülor^ des Coresi, aber in eben demselben Texte wird die Anwendung auch häufig unterlassen, wo es nach späterem Sprachgebrauch stehen müßte, folglich ist der Gebrauch von pre zur damaligen Zeit noch nicht durch- gedrungen. Kurz darauf im Jahre 1582 erscheint pre in der ,,Palia^ aus Orästie, aber auch da ist es noch nicht durdi- gefnhrt, doch ist die Anwendung häufiger als die Unterlassung. Von da ab erscheint pre in allen Texten mit einziger Aus- nahme der Schriften des Grigorie aus Mähaciu, der bis zum Jahre 1619 in seinen Werken pre nicht anwendet, sei es, daS in seinem Dialekte pre noch nicht eingedrungen war, was un- wahrscheinlicher ist, denn gewöhnlich geht eine derartige Neu- erung in der Umgangssprache längere Zeit voraus, ehe sie in die Schriftsprache eindringt, und wird sich bis 1619 auch nach Mähaciu hin verbreitet haben, oder aber Grigorie war eine konservativ angelegte Natur, und wollte seiner alten Schreib- weise treu bleiben. Wie dem auch sein mag, jedenfalls dürfea wir die Zeit von 1580 bis 1600 als diejenige ansehen, wo die Verwendung von pre als Akkusativzeichen sich ausbildet, und auch in inmier weiterem Umfange in der Schriftsprache, die man auch für jene frühe Periode durchaus nicht als getreuen Ausdruck des Dialektes der Schreiber betrachten darf, ein- dringt; daher wird auch der Leviticus, den Herr Hasdeu in das Jahr 1560 setzt, erst unmittelbar vor oder wahrscheinlich nach 1580 entstanden sein. In den Denkmälern nach 1615 oder 1618 ist der Ge- brauch allgemein so ausgebildet, daß er im wesentlichen mit dem heutigen übereinstinmit. Zusatz 1. Der Gebrauch von pre als Präposition war im Altrumänischen etwas ausgedehnter als heutzutage; wir finden genug Beispiele, in denen man heute lieber eine andere IVHposition wählen würde, z. B.: — 197 — Psalt Scheianä 49, 20 sedSndn pre (preste) fratele tSn, devitiai. LeYiticus26, 31. si eu voi pustii pre (asapra)locuriIeY68iare. Zusatz 2. Bei einigen Verben finden wir im Ali- rumänischen mit Vorliebe den Dativ an Stelle des Akkusativ angewandt, z. B.: Cod. Vor.: inväncu lor 13, 5. Cuvente 11 415. 1, 24: fi slujesc lor. (Auch noch heute im Gebrauch.) Praxapostel (Ghister 2*) 24,6: vremusäjude- cämu lui 24, 8 si de elu poti noao insuti razgiudeca. Coresi, Psaltirea: 7, 17 Donmulü judecä oamenilor. — 9, 16. judecä oamenilorü dereptü. — 9, 62. fi cade cändu vinge miseilorü. Fortsetzung folgt im IV. Jahresberichte. Der Banater Dialekt von Gustav Weigand. A. Das Banat und seine BevSIkening. Der südöstliche, an das Königreich Biunänien sich an- lehnende Teü des eigentlichen Ungarns ist das Banat, das die Eomitate TorontsJ, Temes, und Erassö-Szörenj uin£Aßt Die alte Hauptstadt des Landes, das seit 1718 mit Osterreich vereinigt ist, ist Temeschwar, auch heute noch durch Handel undFabrikthätigkeit die bedeutendste Stadt, Südungams. G^en Norden bildet die Grenze die Marosch, gegen Westen die Theis, gegen Süden die Donau, gegen Osten hohe Gebirge, die das Land von Rumänien und Siebenbürgen trennen. Der bedeutendste Fluß, der vollständig in dieses Gebiet fallt, ist die Temesch, deren Quellgebiet nahe der rumänischen Grenze ist. In einem breiten Thale fließt sie über Earansebesch bis Lugosch nach Norden, wendet sich dann in der Ebene nach Westen bis in die Nähe von Temesvar und dann in einem vielfach gewundenen Laufe durch die überaus firuchtbare Banater Ebene nach Südwesten zur Donau, Die Bevölkerung des Landes namentlich in dem ebenen Teüe ist sehr gemischt, weü nach dem Abzüge der Türken sich von allen Seiten Ackerbauer nachdrängten, um in den Besitz des guten Bodens zu gelangen. Vier Elemente kommen in erster Linie in Betracht: 1. Die Deutschen, vorwiegend Schwaben, doch auch in einigen Dörfern aus Siebenbürgen eingewanderte Sachsen, haben vorzugsweise den Nordwesten des Landes, die (hegend — 199 — um Hatzfeld inne. Femer bilden sie in allen größeren Orten das durch Intelligenz und Wohlstand und auch durch Zahl hervorragende Element, wodurch den Städten Temeschwar, Lugosch, Earansebesch, Orschowa, Weißkirchen, Werschetz ein mehr deutsches Gepräge verliehen wird. Auch in den Industrie- und Bergwerksorten wie Beschitza, Bokschan, Anina spielt das deutsche Element die Hauptrolle. Doch ist es um seine Zukunft verzweifelt schlecht bestellt, da gerade die Deutschen den Entnationalisierungsbestrebungen der Magyaren den geringsten Widerstand entgegensetzen, ja sogar um des pekuniären Vorteils willen oft als eifrige Forderer des Ma- gyarentums auftreten. Die deutsche Sprache hat namentlich auf den Wortschatz des Rumänischen im Banat einen bedeutenden Einfluß aus- geübt Viele Ausdrücke die sich auf Handel, Industrie, Berg- bau und besonders auf das Handwerk (Instrumente) beziehen, sind dem Deutschen entlehnt, und selbstverständlich auch viele Militärausdrücke. Die Kenntnis des Deutschen ist unter den Gebildeten und Halbgebildeten allgemein. Viele Rumänen haben deutsche Schulen besucht und bedienen sich infolge davon der deutschen Sprache ebenso gut, oft noch besser als ihrer Muttersprache. In Zeitungen und Schriften finden sich daher auch oft genug Redensarten und selbst Konstruktionen, die ganz unrumänisch sind und sich bei näherem Zusehen als wörOiche Übertragungen aus dem Deutschen erweisen. Durch Umwandlung der deutschen Schulen in magyarische Staats- schulen wird in Zukunft der Einfluß des Deutschen durch den des Magyarischen ersetzt werden. 2. Die Serben. Wie im Nordwesten des Banats das deutsche Element überwiegt, so im Südwesten das serbische, längs der Donau besonders in der Gegend um Pancsova, wo sie seit 1688 unter Georg Brankowitsch angesiedelt wurden, verstärkt durch spätere Zuzüge besonders unter dem Patriarchen Arsenius IIL im Jahre 1690. Der Rückgang des Serbentums ist ganz unverkennbar und zwar hauptsächlich infolge des bei ihnen verbreiteten Zweikindersystems. In Orten, wo Rumänen — 200 — und Serben zusammen wohnen, tritt daher auch eine langsame aber sichere Bumanisierung dieser Orte ein. Allerdings in den Städten Pancsova und Werschetz, wo die Rumänen zu sehr in der Minderzahl sind, ist es umgekehrt Es giebt auch Gemeinden z. B. Jassenovo und Oreschats, in denen die Ru- mänen sich ganz eins mit den Serben fahlen, weil sie zur serbischen Kirche gehören. Doch solche Fälle sind Ausnahmen. Jedenfalls hat das rumänische Element sehr yiel serbisches in sich aufgenommen. Auch ist infolge davon genug ser- bisches Sprachgut in das Rumänische eingedrungen, nament- lich im südwestlichen Banat. Die im Volksliede im Banate, auch in Siebenbürgen, aber nicht in Rumänien vielbesungenen Helden Novak und sein Sohn Gruja sind serbisches Lehngut. 3. Die Magyaren. Im äußersten Nordwesten des Banats, sowie auf mehreren Sprachinseln, aber nie in großer Masse, wohnen auch Magyaren; doch ist der Einfluß des magyarischen Volkselementes auf das rumänische sehr gering. Wohl aber ist auf administrativem Wege, besonders durch das Gericht und durch die Schulen ein nicht zu unterschätzender Einfluß ausgeübt worden, der sich, wie erwähnt, in Zukunft wahr- scheinlich noch mehr geltend machen wird. Für uns ist von besonderem Interesse, daß sich aus Orts-, Flur- und Fluß- namen, femer aus der Sprache einiger Gemeinden nachweisen läßt, daß auf dem jetzt rein rumänischen Gebiete des sud- ostUchen Banats früher einmal und zwar vor der Türken- herrschaft magyarische Gemeinden bestanden haben müssen, die jetzt vollständig rumänisiert sind« Es ist das die Gegend von Teregova, Mehadia und die AlmascL Der Versuch der Regierung durch Anlegung von magyarischen Bauemkolonien Bresche in das rumänische Element zu legen, hat bis jetzt keinen andern Erfolg gehabt, als daß diese Bauern in ver- hältnismäßig kurzer Zeit rumänisiert wurden. 5. imd 6. Die Ejraschowener und Bulgaren. Auf unseren ethnographischen Karten werden die Eraschowener als Bul- garen bezeichnet, ob mit Recht, oder Unrecht lasse ich dahin- gestellt, jedenfalls aber sind sie von den Bulgaren in Vinga — 201 — oder in Besenova (Beschenof) ganz verschieden. Letztere sind erst in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts nach Ungarn gekommen, erstere aber bereits im Jahre 1393. Sie waren zuerst in Lugosch, Earansebesch, Lipa und Rekasch^ wo sich bis auf den heutigen Tag eine Mischung von ihnen, von echten Bulgaren und von Serben unter dem Namen Schokats erhalten hat, angesiedelt. Nach der unglücklichen Schlacht bei Mohacs, 1526, an der auch dieser Stamm teilnahm, zogen sie sich in die Berge zurück und gründeten dort acht Gemeinden, von denen noch sieben bestehen: Kraschova, Nermet, Klokotitsch, Vodnik, Lupak, Ra&ik imd Jabaltscha. Letzterer Ort ist fast vollständig rumänisiert, auch in den andern Orten ist die Kenntnis des Rumänischen sehr ver- breitet, am besten halt sich die Sprache in Kraschova. Es ist deshalb schwer zu einem sicheren Schlüsse über die Sprache zu kommen, weil neben rumänischem, auch viel serbisches Yolkselement von den Kraschowenem aufgenommen wurde und weil in Schule und Kirche die serbokroatische Sprache seit langem herrscht und Einfluß auf die Umgangssprache ausgeübt hat. Der Dialekt der Dörfer ist selbst wieder ver- schieden, z. B. stehen-bani (Kraschova) b^ni (Rafnik) bgni (Vodnik) b^ni (Lupak); ebenso wann-kad, k^d, k^d, kgd. Eine genauere Untersuchung wäre für einen Slavisten eine dank- bare Aufgabe, auch müßte die Sprache von Rekasch, sowie von Svinjitsa an der Donau, wo man einen serbo-bulganschen Mischdialekt redet, zum Vergleiche herangezogen werden. 7., 8., 9. Um vollständig zu sein möge erwähnt werden, daß im Banate auch Albanesen leben und zwar in Ko- vatschitza, femer giebt es einige zerstreute böhmische Ge- meinden, doch ist ihre Volksmenge unbedeutend. Das tür- kische Element ist natürlich geschwunden, doch hat es Spuren hinterlassen in Familien-, Orts-Namen und auch im Typus, besonders auf&Uend in dem Dorfe Furliug. Die Hauptmasse der Bevölkerung des Banats besteht aus Rumänen und zwar haben sie den ganzen östlichen Teil be- setzt, sind aber auch in einer ganzen Anzahl, und zwar — 202 — großen Gemeinden im westlichen Teile verbreitet, oder bilden einen bedeutenden Prozentsatz der Bevölkerung größerer Orte. Doch sind alle diese westlichen Ansiedelungen nachweisbar jungen Datums, wie z. B. Petrovoselo, das erst im Jahre 180S von Rumänen aus Zam, Yerendia und Klopotia gegrondet wurde. Überhaupt laßt sich nachweisen, daß ein Zuzug von Osten her sowohl aus Transilvanien, wie aus der Walachei stattgefunden hat, so daß man eine drei- oder sogar vierfEUihe Schicht der Bevölkerung unterscheiden kann. Von wo und wann die Einwanderung stattfand, das wird erst dann zu ent- scheiden möglich sein, wenn auch die übrigen Gebiete dialek- tisch untersucht sein werden, was ich mir als Aufgabe für die nächsten Jahre vorgenommen habe. Für jetzt sei nur soviel bemerkt, daß die „Fratuts^^ die älteren Bewohner sind, daß diese selbst aber bereits in zwei Schichten zerfallen, von denen, um ein sprachliches Merkmal zu geben die eine das "Wort „din" wie „diin* die andere wie „djn" ausspricht Außer diesen giebt es noch „Bufftnen" (Bufj^n PL Bufen) und „Tseranen^^, die beide in modemer Zeit eingewandert sind und zwar unter Karl VI. und später. Woher erstere ihren Namen haben, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Sie unter- scheiden sich durch ihre Tracht und ihren Dialekt von den Fratuts. Ihren Dialekt konnte ich untersuchen in Neu Moldova, Saska-Banja, Oravitza und Ciclova. Die Tseranen (Tsgran PL Tsgrgn) tragen ihren Namen deshalb, weil sie aus der „Tsara^^ (rumäneascä) stammen, wie die in Yaskö (Eisenstein, Fier), Beschitza, Bokschan, deren Familiennamen ihren Ursprung aus der kleinen Walachei verraten, worauf mich Herr Architekt Diaconovich in Bokschan aufinerksam machte. Die Tseranen von Satu nou, St. Mihai, Oftcea, Borcea, Glogoni, Väliug stammen teils aus Rumänien, teils aus Siebenbürgen; sie erhielten, wie man mir in Werschetz mitteilte, diesen Namen nur zur Bezeichnung, daß sie „Acker- bauer" sind, im Gegensatz zu den „Granitäer** (Grenzler), die als Soldaten dienen mußten. Aus demselben Grunde hört man auch in der ehemaligen Militär-Grenze die Bezeichnung — 203 — „Vs.T^gr^ (Bauer), far die mehr ackerbautreibenden nördlicheren Fratuts. Die Sprache der Tseranen ist der der Bufanen ähnlich, vor allem haben sie beide das spezifische Charakter- istikum der Fratuts, nämlich das moullierte „n** nicht Sie sind also eingewandert zu einer Zeit, als man es in ihrer Heimat bereits aufgegeben hatte. Man sieht also, daß im Banate nicht nur viele verschie- dene Nationalitäten beisammen wohnen, die auf einander in Sprache, Sitte und Kultur Einfluß ausüben, sondern das Volk, das uns im Folgenden beschäftigen soll, ist in sich selbst wieder ungleichartig, von Ort zu Ort wechselnd, ja in manchen Orten, wie z. B. in Banat-Eomlosch so sehr gemischt, daß an ein erfolgreiches Dialektstudium gar nicht zu denken ist Aus diesem Grunde habe ich auch die am weitesten nach Westen vorgeschobenen rumänischen Orte mit gemischter Bevölkerung gar nicht besucht Den Ausgangspunkt meiner Reise bildete Temeschwar, wo ich vierzehn Tage verweüte, um mein Ohr an die Banater Aussprache zu gewöhnen, auch besuchte ich von dort aus die Dörfer Beregseu, Remete, Topolovets und Liget, die sämtlich in der Ebene liegen. Dann begab ich mich nach Lugosch, der Hauptstadt des Erasso-Szörenyer Komitats. Einer Einladung des Herrn Advokaten Hatzeg folgend, machten wir eine Tour in das herrliche Gebirge, wobei ich die Dialekte von Surduk-mik, Zolt und Zsidovar kennen lernte. Außerdem machte ich noch einen Abstecher nach dem großen Dorfe Magyarisch Sakosch, wo trotz des Namens ausschließ- lich Rumänen wohnen. Der Name rührt daher, daß früher hier eine ungarische Garnison war, während in Türkisch Sakosch türkische Soldaten lagen. Von Lugosch führte mich die Eisenbahn nach E^ransebesch, von wo aus ich meist zu Fuß die Orte Glämboca, Ruj, Poiana, Zägujeni, Sacu, Borlova, Slagna und Prissian besuchte, außerdem hatte ich Gelegenheit Leute von Ilova und Bolvaschnitsa zu hören. In größerer Gesellschaft fuhren wir dann das schöne Temeschthal aufwärts nach Teregova, Ruska, dann mit der Bahn nach Mehadia, — 204 — von wo aus ich im Wagen und zu Fuß die Orte Plugoya^ Valea-Bolyaschnitsa, Komiareva, Oloburäü, Mehadika, Jabla- nitsa besuchte. Ich fuhr dann nach Orschowa, hörte in dem jenseits der Donau liegenden Tekia die serbischen Rumänen sprechen, machte einen Besuch in Zsupanek, in Begleitimg mehrerer Herren von Orschowa lernte ich den großartigen Eazanpaß kennen, bei welcher Gelegenheit ich die Dialekte von Ogradina und Plavischevitsa untersuchte. In Orschowa selbst horte ich noch den Dialekt von Toplets. Eine lange Wagen£ahrt längs der Donau brachte mich nach Bersaska, am folgenden Tage nach Neu-Moldova, wo ich zum ersten Male mit den Bufanen zusammenkam, die ich dann auch in dem nordlich davon gelegenen Saska-Bania kennen lernte, das ich wieder in einer längeren Wagenfahrt über das schön- bewaldete Gebirge erreichte. Von dort aus wandte ich mich östlich nach der sogenannten Almasch, einer von Bergen um- gebenen, gut bevölkerten und fruchtbaren Landschaft, die eine ganz rumänische, aber nicht homogene Bevölkerung hat Vorwiegend Slaven und Fratutsen zweierlei Art, sowie Ma- gyaren (am stärksten in Bania) bildeten die ethnographische Grundlage der jetzigen rumänisch redenden Bevölkerung. Die Landschaft ist sehr abgeschlossen: nach Süden liegen aus- gedehnte, unbewohnte Gebirgs-Wälder, in der Länge von Orschowa bis Moldova, in der Breite bis ans Donauthal, der sogenannten Elisura. Östlich schließt sich an die Almasch die Landschaft Kraina, wohin nur eine Straße fuhrt, ebenso nach Norden und nach Westen. In diesem abgeschlossenen Lande besonders im östlichen Teile spricht man einen sehr altertümlichen Dialekt Dort sind noch die starken Aoriste gang und gäbe, das Imperfekt Futuri hat seine alte Form be- wahrt und selbstverständlich sind auch die übrigen konservativen Züge, die den Banater Dialekt vor allen andern auszeichnen, vorhanden. Ich besuchte die Orte Bozo witsch, Dalboschets, Alt Schopot, Prigor, Alt Borloven, das beiläufig bemerkt von den Rumänen nicht Borlovenii „vechP' sondern „bäträn** genannt wird, ebenso wie ^opotu „bäträn^', femer ßuderia und Bania. — 205 — Als ich die Almasch verließ, fiihr ich im Wagen nach den vorwiegend deutschen Bergwerksstädtchen Anina-Steier- dor^ von dort ohne Aufenthalt mit der Bahn nach Oravitza, wo ich sowohl Fratutsen, wie Bufanen horte, letztere auch in dem benachbarten Ciclova. Dann wandte ich mich westlich naoji Eakova, von wo ich einen Abstecher nach Tikfan und Goruia machte, hörte in Eakova, wo gerade Markt war^ Leute aus verschiedenen Nachbargemeinden und gelangte über deutsch Eudritz, serbisch Sredischtie in das ebene westliche Banat nach Werschetz, wo die rumänische Bevölkerung unter der deutschen und serbischen verschwindet Von Werschetz besuchte ich die Orte Eustely, Alibunar und Petrovoselo und fuhr dann direkt nach dem wieder im Gebirge gelegenen Bokschan. Zu Fuß oder Wagen begab ich mich nach Vaskö (Fier), und Roman -Bokschan, dann nach Bärbosu, Banma, Furliug und EzeriscL Interessant ist die Übereinstinmiung in der Anlage der Orte Oravitza, Ciclova und Bokschan, die aus je zwei Teilen bestehen, von denen inuner der westliche flußabwärts gelegene von Fratutsen bewohnt ist, daher auch die Namen „Roman** Oravica, Csiklova und Boksan, während der höher gelegene Teil von Deutschen und später einge- wanderten Bufanen bewohnt ist; nach den Deutschen erhalt dann der betreffende Städtename den Zusatz ,;nemet** oder „deutsch**. Ahnlich ist es auch in der Fabrikstadt Reschitza, wohin ich mich von Bokschan begab. Ich untersuchte die Dialekte von Timova, Tserova, Eilnik an Ort und Stelle, den von Euptoare in Reschitsa selbst Außerdem nahm ich die Gelegenheit wahr, um den interessanten Dialekt der slavischen Eraschovener zu hören, der, wie erwähnt, in sieben Dörfern südlich von Reschitsa gelegen gesprochen wird« Der letzte Ort, den ich um Dialektstudien zu machen besuchte, war Petromani, südlich von Temeschwar, so daß ich nach einer zwölfwöchentlichen Rundreise oder richtiger Ereuz- und Quer-Reise durch das rumänische Banat wieder an meinem Ausgangspunkte angelangt war, versehen mit einem unerwartet reichen und hochinteressanten linguistischem Material, das in — 206 — der Hauptsache auf den folgenden Blättern yeröffentliclit werden soll, während das ethnographische erst im Zusammen- hange mit den übrigen Gebieten seinen Wert bekommt und deshalb erst später publiziert werden kann. Daß es mir gelungen ist, ein so schönes Resultat zu er- zielen, verdanke ich zum guten Teile dem liebenswürdigen Beistande der rumänischen Intelligenz imd der st^ts bereiten Begleitung von orts- und landeskundigen Herren, die mir in geradezu rührendem Eifer tagelang auf meinen Touren folgten. Allen diesen Herren, sowie allen denen, die mich in überaus gastlicher Weise aufgenommen und in einer meiner Natur durchaus nicht zusagenden Weise mit Ehren überhäuft haben, sei auch an dieser Stelle mein herzlichster Dank ausgesprochen. B. Beschreibung des Banater Dialektes. 1. Wert der Sohriftseiohen. Trotz der großen Zahl von Typen, die zur Verwendung kamen, mußte doch ein großer Teil Laute besonders der Yokalvarianten unbezeichnet bleiben, doch glaube ich für die Zwecke der historischen Grammatik eine genügende Genauig- keit erreicht zu haben, auch werde ich bei Besprechung der untersuchten Wörter Gelegenheit haben, auf Manches hinzu- weisen, was im Drucke nicht zum Ausdrucke gelangt Vokale a) Orale i (e) e ^ a 9 o (o) u. i, u ist meist geschlossen, doch in unbetonter Silbe auch offen und wechselt dann mit e (e), (0) z. pi-pe, omurj^t- omortt. Die geschlossenen e und 9 sind nicht von den mittleren e, geschieden. 6, 9 sind sehr offen zu sprechen, a ist gleich italienischem a, doch in einigen Gegenden wird es dunkler gesprochen imd in drei Gemeinden geht es in 9 über. — 207 — b) Nasale. Die Nasalität wird durch übergestelltes »be- zeichnet, doch bleibt sie unbezeichnet, wo die Vokale in der Verbindung mit Nasalkonsonanten einen nasalen Elang be- kommen. Der Umstand, daß 9 (ä), 9 (i, ä) häufig Yor n stehen und so nasal gefärbt werden, hat Veranlassung gegeben, sie als Nasalvokale zu bezeichnen, was durchaus falsch ist Als reine Nasale kommen hauptsächlich * ü u vor. c) Gedeckte Kehllaute. SoTiel Vokale es giebt, Boyiel gedeckte Kehllaute können gebildet werden, theoretisch also unzählige. Im Banater Dialekt kommen fünf Hauptarten vor, die ich durch vier Typen bezeichne gi 9 9 ^ davon giebt § sowohl das offene, wie das geschlossene e wieder, letzteres meist in unbetonter Silbe. Der Versuch die gedeckten Kehl- laute den Umlauten gegenüber zu stellen, und als solche zu bezeichnen, bei denen sich die Lippenartikulation der hellen mit der Zungenartikulation der dunkeln Vokale verbindet, ist unhaltbar, umsomehr als es mir nun auch gelungen ist, den gedeckten Kehllaute des i, den ich weder bei den Aromunen^ noch im Banat gefunden habe, bei zwei aus Kronstadt stammenden Herrn festzustellen, so daß die ganze Vokalreihe vollständig ist Man hat es also mit einem neuen Register zu thun, das durch Senken des Kehlkopfes, wahrscheinlich auch durch eine Modifikation der Artikulation der Stimm- bänder erreicht wird. Die Lippenartikulation ist passiv, der Kieferwinkel variiert nur um ein Geringes er ist gleich bei ^ und 1, etwas großer bei 9, ^ (e) am größten bei ^ g (^). Das Gaumensegel liegt fest an, doch kann es sich auch senken, wodurch der Nasallaut u entsteht z. B. urgdgsingdz-lnrädä- cinez, ebenso bei den Aromunen in derselben Verbindung ürgdgtsinedz^, oder bei den Istriem: ur-o oätarie- in oätarie. Man vergleiche Vlacho-Meglen p. 3, Aromunen p, XIV. p. 176, 354, 355. d) Diphthonge. Durch untergestellten Halbkreis ist bezeichnet, welcher Komponent des Diphthonges unbetont ist: a^ ^1 etc, oder welcher als Halbvokal fungiert: ig, ug etc. In der Verbindung 99 (v^gd-väd) ist 9 betont Unter ^, 9 sind — 208 — Diphthonge zu verstehen, deren Komponenten sehr nahe bei einander liegen f=e+a (sehr oflFen), 9===9+a (geschlossen)undbei denen der Akzent auf beiden gleichmäßig schwebt. Während ^ sehr häufig ist, konnte ich ^ iiiit Sicherheit nur selten fest- stellen. Die Verbindung oa wird häufig upa gesprochen, aber manchmal schien es mir, als ob o Akzentn^^er sei nöaptse, oder gar noptsg statt noapte. Doch bin ich darüber nicht zur Klar- heit gelangt und schreibe daher oa meist ohne Bezeichnung des Akzentes. e) Geflüsterte Vokale. Durch übergestellten Halb- kreis werden Vokale als im Flüstertone zu sprechen bezeichnet Es kommen in Betracht ü, i, nur im Auslaut Rumänische Leser mache ich darauf aufinerksam, daß ü, i total verschieden sind von ü, i in ai, boü, die phonetisch ai, boQ geschrieben werden. Konsonanten. lab. dent. pal. gutt Explosiven stimmhaft, b d g g stimmlos, p t It k Spiranten stinmihaft. v,w z,z z',(y) stimmlos, ^w s,s s,(fi) h Liquiden l,r Y^ i Nasalen. m n n £i AfErikaten stimmhaft;. dz,dz dz stimmlos. ts,t§ tä Die stimmhaften Konsonanten werden, wenn sie im Aus- laut stehen, als stinunenlose Lenes gesprochen; da die Regel durchgeführt ist, habe ich nicht für notig gefunden, besondere Zeichen anzuwenden, v, f sind labio-dentale Laute, w da- gegen ist labio-labial zu sprechen, doch kommt es nur selten vor. Am besten entwickelt ist die Palatalreihe; g, K, I, f, n sind die bekannten moullierten Laut; z, s dagegen lassen sich nicht ohne weiteres mit den von mir auf dem Olympe oder — 209 — in Istrien gehorten Lauten indentifizieren, wenn sie auch sehr ähnlich sind. Bei ihrer Artikulation lehnt der Zungenrand sich an den oberen Band der unteren Zahnreihe , das ganze vordere Zungenblatt hebt sich zu den Alveolen und dem Yordergaumen, nur in der Mitte bleibt eine schmale Kanüle, die sich nach dem Zungenrande verflacht Man kann bei z den gleichzeitigen Klang von z-f 7 heraushören, doch ist dieses z ein klein wenig breiter als z, aber viel dfinner als z. Der entsprechende stimmlose Laut s macht auf das Gehör einen einheitlicheren Eindruck, daher wird er auch von transsil- vanischen Rumänen mit § verwechselt Die Affirikaten dz, ts sind d'+z resp. t'-fs» und sind zu vergleichen mit dem serbo- kroatischen (5, d, mit denen sie im südwestlichen Banat über- haupt zusammenfallen, während im nord-östlichen das s-hal- tige Element etwas mehr zurücktritt Gerade letzterer Um- stand hat Veranlassung gegeben zur Behauptung, daß die banatischen Palatalen aus dem Magyarischen stammen, was, ganz abgesehen von andern Gründen, schon aus rein lautlichen unhaltbar ist^ denn die magyarischen gy, ty sind die mouillierten d', t', die von den banatischen dz, ts deutlich verschieden sind* Daß man nach allen Palatalen einen jod-artigen Klang hört, liegt eben an ihrem palatalen Charakter, es ist deshalb auch ganz überflüssig noch ein i nach ihnen zu schreiben, wie das gewöhnlich geschieht: dulce durch dul|ie statt dulsf oder gar verge für verde, das wäre verdze statt verdz^. Im allgemeinen läßt sich über die Banater Sprechweise bemerken, daß sie gezogener und singender ist, als etwa die muntenische, in der weder so große Unterschiede in Länge und Kürze, noch in der Stimmhöhe vorkommen. Der Vokal- einsatz ist leise gehaucht vor i, u, ^; wenn betonte e, o im Anlaute stehen, stellt sich allemal halbvokalisches ^ ^ ein, und vor a (9) findet entweder leise Exspiration, oder auf einem großem Teile des Gebietes starke Exspiration wie bei deutschem Ha statt, durch den Spiritus asper bezeichnet z. B. ^ajrku-aren, *9la-&la u« s. w. (Das Zeichen h bedeutet dagegen stimmlose gutturale Spirans). Weigand, 8. Jahreaberioht . 14 — 210 — 2. Zur Lautlehre. Um die wirkliche Aussprache des Volkes kennen zu lernen, habe ich eine Beihe von Wörtern, die leicht zu er- firagen waren, von ungebildeten Leuten aller Gegenden des Banats aussprechen lassen und, so genau ich es yermochte, niedergeschrieben. Ich gebe diese Wörter in der Reihenfolge, wie ich sie erfragt habe, die, wie man leicht sehen wird, in einem gewissen, durch die Gespräche gebotenen Zusammen- hange stehen. So fragte, ich um die Wörter päne, &rinä, grau zu hören, wovon man lebt, wie man das Brot bereitet u. s. w. wobei ich dann nebenbei manches unerwartete Inte- ressante zu hören bekam. Auch kam es vor, daß das Wort, welches ich hören wollte, gar nicht existierte, z. B. statt päne ist allgemein pita üblich, ich sah mich also genötigt, es durch cane zu ersetzen. Die Wörter sind so gewählt, daß alle möglichen Lautverbindungen meist doppelt vorkommen. Die den Wörtern beigesetzten Zahlen beziehen sich auf die dialektich untersuchten Orte, 60 an der Zahl, deren Liste am Schlüsse gegeben ist Da, wo es sich um auffallende Be- sonderheiten handelte, habe ich mich natürlich nicht nur mit den aufgestellten Normalwörtem begnügt, sondern eine ganze Reihe dahin gehöriger Wörter zu erfragen gesucht, die an ge- eigneter Stelle in dem zugegebenen Texte mit angegeben sind. 1» eine, kjn§ 1 — 60. Die Aussprache ist überall gleich, an >> ^; -ne > ne- Nur nach Labialen kann im Banate auslautendes e vorkommen, und auch das nicht überaU. Jeder andere Laut wird palata- lisiert und e selbst geht in den gedeckten Kehllaut g über. Die muntenische Aussprache b^e habe ich nirgends be- obachtet, ebensowenig die transsUvanische k^Ine. Die artika- lierte Form lautet b^nglg, das meist wie k^nilg Uingt In Klein Tikfan soll man k§n§ sprechen. 2. fäinä. I fgfng 1, 2, 6, 7, 8, 9, 11, 16, 17, 23, 23, 28, 29, 31, 34, 35, 42, 44, 50. n fgnfng 3, 4, 5, 10, 12, 13, 15, 21, 24, 25, 26, 27, 33, 36, 37, 38, 41, 46, 46, 47, 51, 54, 55, 56, 60. — 211 — 8. grltL I grgu 1^60. PL grgn§. II gr§Tj, brgij 54. Da im B. mouilliertes n nicht schwindet, (cf cuiü cälciiü) beruht der Ausfall von ursprünglichem n in diesem Worte auf einer Nasalierung, die im Urrumänischen sehr verbreitet war, im Lauf der Zeit aber wieder geschwunden ist, gerade so wie im Bulgarischen oder Serbischen und zwar ist dabei n unter gewissen Bedingungen yerloren gegangen. Dahin ge- hören die Wörter grgu, brgu für grunu, brgnu, woraus zu- nächst gr^u, brgiu, dann gr^u, brgu entstanden. Ahnlich steht es mit den Wörtern anima 7 unim^ woraus 1) inima durch Yokalharmonie 2) yrim^ ^ irim^ (in Istrien, bei den Motzen und in Bihor) entstand, r ist weiter nichts als der Best eines im Nasalvokale verschwindenden n, das schließlich so leicht und kurz artikuliert wird, daß nur ein einziger Zungen- schlag an die Alveolen ausgeführt wird, der eben als r em- pfunden wird, und sich als solches in der jüngeren Generation weiter entwickelt, oder auch ganz schwinden kann. Über Nasalierung im Altrumänischen vergleiche man das p. 8 des HL Jahrh von Dr. B jhan Gesagte, der im Wesent- lichen meine Ansicht wiedergiebt, nur die Erklärung des r als Hiatustilger ist nicht exakt, da es überhaupt in den Gegen- den, wo r eintritt, nicht zu einem Hiatus gekonunen ist. In einigen Gemeinden bei Facset am Begakanal spricht man gri^ brii}, rii} u. s. w. aus. ^ nach r geht dort in i über. Ich werde dieses Gebiet im nächsten Jahre besuchen und dann darauf zurückkonunen. Auch behalte ich mir vor die Nasalierung, die eine so bedeutende Rolle gespielt und zahl- reiche Spuren hinterlassen hat, später eingehender zu be- handeln. 4. orz. ordz 1 — 60. Überall wird dz gesprochen, selbst in den wenigen Ge- meinden bei Orschowa, wo d bereits sonst geschwunden ist Der Grund ist der, daß nach r, n (1) das d vor folgendem z sich leicht von selbst einstellt Man vergleiche altfranzösisch filz 14*. — 212 — statt fils, oder im Deutschen die Aussprache Yon Gtens und ganz. 5. secarä (e) s^kar^ 1 — 60. se-ist nie bewahrt, es geht in -S9 über, oder, &lls es jünger ist, wie z. B. in dem neugebildeten schwachen Aorist in sg (fripsgi). Da die Endung rg statt re durchgeführt ist^ erweist sie sich als alter, denn sonst müßte es-f§ lauten; das Wort scheint übrigens trotz der vorkommenden Schreibung secare allgemein säcarä gesprochen zu werden. 6. minc. m§ilk 1 — 60. Daneben kommt in 22, 28, 29, 48, 53 auch m^n^k Yor. Es ist selbstverständlich, daß ^ hier ganz nasal ist also ^ da es zwischen zwei Nasalen steht, ich habe deshalb auch in den Texten das Zeichen der Nasalitat weggelassen. In Wörtern wie cänt, setzt erst das orale ^ ein, das dann in § übergeht infolge frühzeitigen Senkens des Gaumensegels. 7. pasere. pas^rg 1—60. -re 7 rg falls es nicht schon vorher zu-rj geworden war. 8. sborä. zbQar9 1—60. Ausnahmslos geht sb in zb über, wahrscheinlich auch in den übrigen Dialekten. Auch scheint mir überall pa ge- sprochen zu werden. 9« rindunea I r^nduna (genauer wäre zu schreiben rgur dun^a, der Übergang von einem mouillierten Konsonanten nach a findet immer über offenes ^ statt, nie wird etwa r^dunya gesprochen) PL - njlg 2, 5, 8, 9, 10, 15, 27, 88, 50, 51, 52, 55, 54, 60. II r^dunfU9 1, 3, 4, 6, 7, 21, 26, 34, 36, 37, 41, 42, 43, 47, 48, 57, 58, 59. Ebenso verteilt sich n^^g-Schnee. In den nicht ange- führten Orten sagt man r^ndunik9. Die Formen auf 99 sind ziemlich gleich verbreit wie die auf -^a. 10« vrabie I V9r9b9ts 52, 55. n vrebftsg 6. III birb^tsg 45. IV bribfts? 9, 12, 35, 46. — 213 — V brjbftse 22, 23, 29, 31, 38, 42, 50. VI brgbets 41. VII brib^ts 58. Die Formen lassen sich sämtlich auf vr^bets (vielleicht mit Beeinflussung von stiglets-Stieglitz) zurückfahren, das als PL angefaßt Yeranlassang zum neuen Sg yrgbete-rr^b^tsg gegeben hat 11. aripÄ I aripj, PL ^ripK 1, 2, 3, 4, 16, 17, 21, 27, 28, 36, 37, 38, 41, 42, 44, 47, 48, 51, 56, 60. n äripö, PL äripig 5, 9, 12, 13, 43, 45. m 'aripj PL '^ripfi 29, 33, 34, 35, 50. IV 'arpj PL 'jrpfi 6, 7, 8, 10, 11, 14, 15, 31. V drip9 PL '$ripK 22, 23, 25, 55. Die stark aspirierten Formen sind im östlichen Banat Torwiegend, ebenda auch die synkopierten Formen, die mit den aspirierten Formen insofern in Zusammenhang stehen, als der mit der Aspiration verbundene Hochton den Schwund des nnbetonten folgenden i veranlaßte. Zu bemerken ist, daß das betonte g des PL einen verschiedenen Elang hat nach der Gegend und zwar mehr nach ^ zu in der Temeschwarer, nach a in der Karansebescher Gegend, sonst mit o-ArtikuIation. Das S in pripfi ist reduziert zu sprechen, es wird nat&rlich za vollem i, wenn der Artikel hinzutritt: ^ripil^ Synkopierte Formen sind der Banater Mundart in geringem Grade eigen. Die Sprechweise ist im allgemeinen zu gedehnt, doch kann man in einigen Dörfern (10, 11, 14) Neigung zu Synkope be- obachten; da hört man auch ein vint-venit, vgst-vSzut, z^st-deget bulvan-bulovan etc. aklö-ac6Io ist dagegen £E»t überall im Banat verbreitet und beruht auf acolö, das alter ist ab acölo, wie man meist in Muntenien spricht 12. panS. pan9 PL p^ng oder pl^n^ 1 — 60. nur in 7, 8 im Sg. ffng. (p^9 «« Stahlfeder 1) 13. uf& uS9 PL uS, ui^If 1—60. Ausgenommen die Gemeinden Poiana 13» Ilova 19, Tserova 57, Kupioare 58, in denen überhaupt kein ä ge- sprochen wirdf und die ich daher der Kürze wegen die s-Ge- — 214 — meinden nennen will. Näheres darüber nnter s-Gemeinden p. 229. Die Aussprache ui§^g statt uSile ist allgemein ba- natisch. 14* chee. Kfi§ PL Kei 1 — 60. Doch ts^ig 8, vielleicht auch in Nadrag und wohl noch in andern Orten, die ich nicht besucht habe. Besonders be- merkenswert im Banat ist, daß altes ea altrumänisches % als ^ bewahrt ist, man hört nicht einmal ^ wie in Transilvanien, geschweige denn e, wie in der Moldau. 15. fer, fer, fier 1 — 60. Die Labialreihe ist unverändert bewahrt, auch tritt nicht ie für e ein, sondern selbst da wo ie ursprünglich ist, ist es auf einem großen Teile des Banats bereits geschwunden, (pept) 16. cuiü. kunü PL kun§ 1—60. Ausgenonunen die Gemeinden der Bufanen und Tseranen 34, 35, 42, 44, 50 und in 26, 29, 31, wo man kuiu spricht, wird überall n bewahrt. Wenn, wie ich sehe behauptet man es allgemein, sträin von extraneus käme, das lautlich zu- nächst strtniu dann striiu ergiebt, müßte es im Banate strgnü lauten, oder doch strgnfn, allein es lautet sträin und strin. Das Wort kommt ohne allen Zweifel von ablg. CT(>aHiiHX, wo- raus str^nin vollständig lautgerecht wird, dann strunin, stru(n)in, str^ln, strin. Der Ausfall des n beruht auf Nasa- lierung nicht auf Mouillierung. 17. scann, skamn PL skamn^ 1 — 60. Ausgenonunen die Gemeinden der Bufanen und Tseranen, wo skaun üblich ist mn ist alt, wie bei den Aromunen, es kann nach slavischer Laui^ewohnheit in wn übergehen, wo- raus dann un leicht folgt ne wird ng. 18. masä. maso PL m^9, 011^9 1 — 60. Ausgenommen einige Gemeinden: Mehadika und Yerendin in der Eraitia und Bania in der Almasch, woselbst jedes be- tonte a zu 9 wird, also m^sg. Diese Gemeinden bilden eben- so eine Sonderstellung wie die s-Gemeinden, mögen sie da- her 9-Gemeinden heißen. Näheres darüber folgt weiter p. 231 Auslautendes se wird immer S9, also auch bei der — 215 — Flexion des Yerbums zise ydixit ^ dz^g» ese yexit >* 1^9 etc. 19. bisericä. I bisgrik^ PL bis^ris. so meist Das g im Sg. ist sehr breit zu sprechen, ich hätte auch ^ schreiben können, doch würde dann f als gedeckter Kehllaut (§+§) zu sprechen sein. Jedenfalls ist das g des PL ge- schlossener als das des Sg. aber inmier noch offen. U b9Sgrik9 hörte ich in 7, 24. Letztere ist die altere Form in Bezug auf b^- aus der die erstere durch Vokalharmonie, die eine große Bolle in der rumänischen Sprache gespielt hat, hervorgegangen ist Aus Vokalharmonie erklärt sich auch gindzesk, ^dzi, ^dzit für gändesk. 20 peaträ. piatrg oder pi^atr^ PL pietrg, pietri 1 — 60. Nirgends im Banat findet sich ein katr^. 21. casä. I kas9 PL kugS (mehr im ebenen Banat,] auch k^S und k^s in 3, 9, 10, 27. n k^s^, kgS in den o-Gemeinden. 22. pept pept, piept 1—60 cf. fier. 23. sin. s^ 1—60. 24. dinte I gints^ so am meisten yerbreitet n dzintsg 8, 33, 36, 37, 41, 43, 45, 46, 47. Auch die Bufanen und Tseranen machen den Wandel von di ]> gi mit, wahrend nur auf einem kleineren TeQe des Gebietes das erwartete dz erscheint 25. deget I gfzgt PL gfzgtsg 4, 6, 7, 9, 11, 14, 15, 16, 17, 18. n dz^dz^t, PL-gts§ 44, 55. m dz^dzitsf. PL -itsg 57, 58. IV dzfzgt, PL §ts§ 5, 8, 12, 21, 22, 25, 26, 27, 28, 39, 34, 35, 36, 37, 38, 43, 46, 48, 50, 56. V dzjst 13. VI zjz9t 1, 2, 3, 23, 24, 29, 32, 51, 52, 53, 60. Vn zfst 10. Die Form, die man aus degetu im Banat erwartet, ist di^igi und diese ist auch bei weitem die häufigste. I erklärt sich mit gints^ aus dinte, in U und III hat das — 216 — anlautende dz seinen Einfloß auf das folgende z ausgeübt, in VI (Vll) umgekehrt das mittlere z auf das Yorausgehende dz, gerade wie im Aromunischen dz^dzit statt d^dzii Zu be- merken wäre noch, daß die istrische Form z^et der bana- tischen z^^t entspricht 26. geanä. zan^ PL z^nf 1—60. (z^n^ in den o-Oemeinden); z^ng 7, 8. g>»:dz wird überall zu z, 27. sprinceanft I spr^niano PI. -fn§. 11 sprfsang 6—12 ,22, 23, 26, 29—35, 41, 56. Die Form I ist die gewöhnliche, auch in ihr ist g nasa- liert, aber nicht im Momente des Einsatzes, dagegen in 11 ist n Yollstandig geschwunden und ^ voll nasal 28. vlnä. vung PL vun. 1—60. 29. picior. pisor PL pisoarg und -fg. Wie di (g) zu z, so wird iä (c) zu l$ im ganzen Banat, selbst die Bufanen und Tseranen haben diese dialektische Eigentümlichkeit, an die man sich, wie ich aus eigener Er- fahrung weiß, nur zu leicht gewöhnt, angenommen. 30. cälciiü I kglk^g PL -1. masc. so gewöhnlich. n kglkujiü PL -ng. neui (n) 25, 27, 32, 33, 36, 37, 38, 45, 46, 48, 51. n kglkuiy PL -ig n, 28, 29, 31, 34. 35, 42, 44, 50. Die Form I gehört zur e-Elasse und ist ul, 11 ist ge- wöhnlich n., doch auch manchmal m. oder beide GFeschlechier sind in Gebrauch. Die Form III findet sich außer bei den Bufanen und Tseranen auch in den Dörfern um Orschowa, wohin sie sich wahrscheinlich von der nahen rumänischen Grenze aus yerbreitet hat c£ cuiü. Weitere Beispiele sind kgpgt^nü, ^t^nü, putreganü, moronü, stranü etc. Auch bei der Flexion bleibt natürlich n erhalten: an PL an. I r^m^n, U rgm^ spun etc. 31. genuchiü. zenufikg PL -k meist m. doch auch zenafiKtt PL kg als n. Die Verteilung ziemlich wie beim vorigen Worte. Auf- — 217 — fikUend ist zenuntiSe in 8, stimmt aber mit dem auch dort ge- horten iAfVj (chee) überein. S2. grSdinä. gr9dzin9 1—60. In der Eraina spricht man mehr gr^dzin^, und selbst gradzing in Mehadika. 3S. lemn. lemn PL I^mng 1 — 60. S4^ mSr (Apfel) I m9r PL migrg oder m^rg 8, 22—29, 33, 38, 48, 50, 52, 60. n m9r PL m^ fg oder mi^r^ in den andern Orten. in mar9-m^rg 1 ist Analogie zu parä. 35. parä par9 PL p^rg und p^r9ygerade so verteilt wie das vorige. S6. ro^^ü I ro§^ £ ^oS^ig so gewöhnlicL n rosü £ rosi^ 8, 9. 10. m roSu £ ro§i§ 31, 34, 36,. 37, 39, 45, 46. 50, 51, 60. IV rosiü £ rosi§ 13, 19, 57, 58. § weniger z wird meist bewahrt, doch giebt es Gemeinden genug, in denen in einer Anzahl von Wörtern S, z zu s, z werden, man vergleiche z. B. joi bei dem die Aussprache zoi viel häufiger als zoi ist Der umgekehrte Fall, daß i als § gesprochen wird, ist mir nur in nici aufgestoßen, das man vielEach, besonders bei den Bufanen, als ni§ statt niS spricht, gerade wie bei den Istriem, worin auch ein ni + ^^ stecken kann. 37. alb. alb PL alby alb, albl, aber in Zagujeni albu, albi, mit volltönenden u, i 38. galben I galbin 22, 25, 26, 29, 31, 33, 34, 36 sonst n galb9n oder galb^ 39. verde, verdzg, vierdzg. Da e vor e als ^ im Banat bewahrt wird, sollte man v^rdzg erwarten, was aber nur selten vorkommt (in der Gegend von Karansebesch], sondern dafiir mittleres e, oder ganz geschlossen v^rdzg (7, 8). Die Gruppen rd, rl, (mi^^^S oder sogar mirl9) rz (merzg) haben die geschlossene Aussprache veranlaßt, oder richtiger die Brechung verhindert, was sich aus arom. nerl9, nirl9 erkennen läßt — 218 — 40* vlnet vunjt 1 — 60. (Aber nur vind-yerkaufe, das sich durch Stammausgleich erklart) 41« cireasä I sir^9 PL sir^S^ so meist n sifjsj PL = 47, 48, 49 (AssimUation). m Sur^g PL = 21, 22, 23, 24, 25, 27, 50. Überall ist der PL dem Sg. vollständig gleich, da -§e zu -sg wird. Die Form III ist durch die Yorstülpung der Lippen bei i entstanden, wofür sich auch Beispiele im Schrift- rumänischen finden: ciurciuyea, ciurechiü, ciurica etc. 42. stejar I meist strgzar oder strgzar II st^nzar 5 (ob anderwärts?) wahrscheinlich unter Ein- fluß Yon sttnjen entstanden. 4S. fräsen I &asip 8, 11, 21, 23, 25, 26, 27, 29, 31, 33, 34, 36—39, 41, 50. n fraps^n 12, 13, 42, 43, 45, 46, 47. III firaks^n 2, 6, 7, 9, 15. IV frapsjing; PL n 51, 52, 56. V firapts^ 55, 60 (auch bei Panclova). VI frasnik 3, 5, 10. Am yerbreitesten ist I, häufig 11 und die dazu gehörigen IV, V (gleich dem aromunischen firapsin). fraksi^ ist jetzt die echt yolkstündiche Form in einigen Gegenden, allem direkte Ableitung aus fraxinus ist unmöglich, da nur firapsin die lautgerechte Form ist, aus der erst &as^ entstanden ist, daher bleibt kein Ausweg als die Form als gelehrte zu er- klären, die ihren Weg durch Forstbeamte in das Volk ge- fanden hat. 44. teiü. I tseiü so meist. 11 keiü 1, 3, 6, 11. te>>t8e (un- betont te> ts§) nur in einigen Orten stellt sich k ein. 45. pin. pin (nur so, wo es überhaupt bekannt ist). 46. jneapän (meist unbekannt) I zn^p9n (Wachholder) 1. n zn^p^ (Knieholz) 12, 16. in zn^p9f 2. IV zirjpgn 6, 7, 8. V zir^ping 9 (auch carping, und firaps^g in andern Orten). — 219 — 47. cämaf ä I KmjSg PL — eg 1-7, 10—14, 16—29, 31, 32, 33, 36—41, 43, 45—49, 51—54, 56, 59, 60. n kgjDB&Q PL -9$ 30, 34, 34, 42, 44, 50. m kgm^ PL Kuneg 8, 9, 15, 55. IV Kmfsg PL -es 13, 19, 57, 58 (s-Gemeinden). Form n ist durch die Bufanen eingeffthrt, I ist durch Yokalhannouie im Plural, wie HI zeigt, entstanden, und durch Stammausgleich in den Singular gelangt 48. cutii kutsigit 1—60. 49. tin ts^n 1—60. 50. cer. ser PL sefur, seriuf 1 — 60. 51. nor I nor PL nof 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 11, 48, 49, 51, 52, 53, 54, 55, 60. n nor PL nofuf 6. m nof PL nof 10, 16, 17, 18. IV nor PL nouf 24, 29, 47. V nour PL nouf 12, 13, 26, 28, 30, 31, 42, 44, 50, 56, 59. VI ngur PL nguf 30. VII nouf§ PL nouf 9, 43, 45, 46, 57, 58. Vin nof§ PL noof 14, 15. IX noor PL noof 34, 35. X nuwgr, nuvgr PL nuvif, nuvef m, 22, 27, 32, 36, 37, 38, 39, 40, 41. XI nuwgr PL nuvifg n. 23, 33. Xn nu gr PL nugf 21, 25. Die Mannigfaltigkeit der Formen ist sehr groß, gewiß größer als hier zum Ausdruck kommt Besonders interessant sind die Formen X, XI, XQ, in denen der Hiatus zwischen ^ {^) — 9 durch w resp. durch den Hauchlaut getilgt ist, wie in dem Schriftrumänischen mäduvä oder yäduY&, woraus das masc ySduy abgeleitet ist Das ursprünglich bilabiale w, kann zum labiodentalen y werden zuerst im Plural yor e oder L 52. umblu. ^blu 1 — 60. Ebenso sind ^nflu, ^plu be- wahrt, unghiu ist, wie mir scheint, durch colt ersetzt 5S. searä. sar^ 1 — 60. — 220 — 54» soare spafg 1 — 60. 55. vlnt vT^t 1—60. 56. vind vind 1 — 60. Das i der übrigen Fonnen (vindad etc.) ist durchgedrungen. 57. stea I stga PL st^Ig 2, 5, 8, 9, 10, 14, 15, 27, 30, 51, 52, 53, 54. n sta 12, 16, 17, 20, 38, 39, 40, 45, 46, 50, 56. m st9 26. IV st§ 11, 13, 22, 23, 24, 25, 55. V 8tfU9 1, 4, 6, 21, 29, 37, 60. VI st§i§ 3, 7. V statjg PL stfl§ 32, 34, 35, 36, 41, 42, 43, 44, 47, 48, 49, 57, 58, 59. VI stfuj PL stfl§ 31, 33. Die yoÜen und die verkürzten Fonnen sind ziemlich gleich yerbreitei An ein stea aus stella mit unerklärbarem, spurlosen Schwund von II, wie Tiktin annimmt, vermag ick nicht zu glauben. Auch wird die ganze Annahme hinfällig durch das Pronomen o; denn ellam >• ea]^9 > o, wie el]lum >> lu; Stella >> steay^. Die Aussprache des schwebenden Diphthongen f in st^Q9 ist § + a, nicht f + a, sehr wahr- scheinlich ist auch stj^a als st^ zu sprechen, doch ist das schwer durch das Gehör festzustellen, weil die Dauer des Lautes zu kurz ist, allein der Umstand, daß man reines t und nicht ts hört, weist auf ein st^ 58. f ea I Sa PL §^Ig (Sgi) »= stga, sta. n 8§ PL S§i = stg. m Saug PL 8f I§ = stf 1J9, sta^jg, stgijj. IV saug 13, 19, 57, 58. Es giebt vielleicht auch eine Aussprache Sf^g, notiert habe ich sie nicht Auch hier ^ sa g -f hellem a. 59. vitel vits^l PL vitsgi überall, ausgenommen 33, 34, 35, 42, 52, wo man vitsgl spricht 60. vitea vitsa, vits§, vitsa^g verteilen sich wie sa, % SaQg, außerdem habe ich hier vits^g bei 31, 33, was also st^Qg entspricht kgtsaug, mgsai^g verteilen sich gerade so. — 221 — 61. bärbat I b^rbai, so meist n b^bät oder selbst barbat, in der Kraina bis Mehadia aber auch im Norden vereinzelt, so in 10. m barb9t 26. IV b§rbot 41. 62« neyastä I n^yast^ PL ngv^st^, so meist. n ngyastg PL ngy^ts§ 31, 32, 33. Der Plur. fast durchgehends auf -tg oder tg, nicht auf -te = -tsg. Ebenso in i^t9, iestg s= este; oast^ &= oaste; prgstg, pgstg = peste, 63. bätrin I b^tr^ U b§trgji 10 und in der Eraina; doch ist zu bemerken, daß reines a (außer in Mehadika) nicht vorkommt; es scheint, daß reines a an folgendes a gebunden ist, wie in barbai 64. june I zunf. U zun§. Die Aussprache z = j findet sich bei den Bufanen und in der E[lisura von Mehadia an, sonst hört man fast überall z besonders in den lateinischen Elementen, z in den slavischen Elementen, aber nicht durchgeführt, z. B. mit z: jireapän (juniperus), joc, joi, jor (juro), jos, jug, junc, junincä, junghiu, jumätate, aber auch sträjar, jidoY. jü^ mit z: jale, jertfa, jidov, jignesc, jip, jlr, jlreadS, jlyin&, jupln, rujä, straj&, prSjinä aber auch jneapän, Jude, judec, joc, jot, jur. Modem koraz^ und kurazi^. Offenbar ist die Tendenz vorhanden, alle Wörter, einerlei welcher Herkunft, mit z zu sprechen, in der einen Gegend ist dieser Vorgang weiter, in der andern weniger weit ge- diehen. Aber sicher ging die Bewegung von den lateinischen Elementen schon vor längerer Zeit aus, sonst könnte nicht in den s-Gemeinden zoi, zok und einige andere bestehen, wäh- rend die slavischen Elemente ausnahmslos reines z zeigen far z. 65. tinär I tsingr (nicht tsingr) so fast überall, auch da wo man d^ = din, oder povest^ = povesti spricht U kin9r — Bräutigam 6. — 222 — in t^9r 3, 23, 55. VeiniuÜich ist das Gebiet größer, als hier zum Ausdnick kommt, demi die Zahl der nichtbesuchten Orte ist doch ziem- lich groß, t, d hat zu einer gewissen Zeit in einem gewissen Dialekte einen ähnlichen Einfluß auf e, i geübt, wie die Labialen d. L sie in 9, ^ verwandelt: proyest^sk, a poyestgi, pust^sk, a pust^ji, pust^ig = pustie u. s. w. Allein zur Zeit yermag ich noch keine näheren Angaben darüber zu machen, zumal meine Liste hier eine Lücke aufweist 66. rld n^d 1 — 60 d ist stimmlose Lenis. 67. zic I dz^ so meist n z^k siehe unter zece (zic nirgends). 68. dumnezeu I dumngdz^u, dumnidzgi}. n dumniz^^ cf. zece. 69. stiu I §tsi\} so gewöhnlich, il §tsiu 3, 21, 22, 23. m stiiu 13, 19, 57, 58. In den s-Gemeinden ist wegen des folgenden s nicht s, sondern s für § eingetreten. 70. pe^te p^§t8§ PL peäts 1 — 60. Die S-Gemeinden habe pfstsg, pests. 71. aud aüd 1 — 60. Der Akzent liegt überall auf dem u. Die Verschiebung des Akzentes kann durch das fragende audzi mit steigendem Stimmtone auf a veranlaßt sein, wodurch u etwa eine Quinte höher lag und dann auch zum Akzentträger wurde. 72« caut I ka^t so meist II kapttt 41, 53, 54, 56, 57, 58, 60. Diese Aussprache hörte ich zum ersten Male in der Al- masch in Bania, sie ist aber ziemlich weit im ebenen Banst verbreitet, so außer in den angegebenen Dörfern in JidoTin, Binif, Doclen bis nach Becicherech hin. Diese Form spricht keineswegs gegen die von mir im zweiten Jahresberichte p. 222 gegebene Etymologie von cavito, sondern bestätigt sie eher, — 223 — denn ich kann den Beweis liefern, daß p auf bilabialem w berohi Wörter, die hierher gehören, sind laptg = lai^tg (Geige) (l^ptaä — Geigenspieler) keptoarg = Me^toarg (Bind- faden am Hemdkragen, in 60 auch Halsbinde) kgptar = k^Q- tar (Schachtel aus Lindenrinde, worin Schnecken gesanmielt werden) labdi} = la^d (lobe). Hierzu kommt noch das Wort ^nopt BT inot (schwimme), das man noch in anderen als den oben angeführten Gemeinden mit p ausspricht, so in 55, wo man aber die übrigen Worter mit bilabialem w spricht und zwar stimmlos lawt^ etc., stimmhaft lawdu. Dieses w ist zweifelsohne aus y im Diphthongen aij herrorgegangen, genau so wie im Istrischen k^wtu (^l^wdu), und im Aromunischen kaftn, alavdu, wo f^ t auf w beruhen, wahrend in den be- treffenden Gegenden des Banats sich w dem folgenden t, d in Bezug auf den dharakter als Explosivlaut zu p, b durch Beeinflussung von magyar. Yolkselement assimiliert hat In der Gemeinde 58 wird so ausgesprochen, daß man im Zweifel sein kann, ob wt oder pt, wd oder bd gesprochen wird. Es ist nicht nötig anzunehmen, daß ein direkter Zusammenhang zwischen den Formen des Banats und denen Istriens besteht, es kann sich ganz gut so etwas selbständig entwickeln. Daf&r spricht wenigstens der Umstand, daß im Istrischen und Aro- munischen 9wdu, avdu gesprochen wird, im Banate aber überall aüd, nirgends abdu, der Übergang von ud > wd !> bd also erst stattgefunden haben kann nach der Akzentverschiebung Ton aud zu aüd, die spezifisch dako-mm. ist Erwähnen will ich hier noch eine merkwürdige Aus- sprache, die mir von Facset gemeldet wird, katt statt kai^t, also } für u (was auch im Altitalienischen vorkonunt), wah- rend doch das Umgekehrte das Häufigere ist, wie ich denn auch in 55 laolawt^ gehört habe, aus laola^tg aus laolalt9 »laolaltä. 78—79. Wochentage: lun, marts, m[i]erkiif, joi I zoi 22—32, 34, 35, 42, 44, 50. n zoj[ so meist vingr, s^b9t9, dumfnik9. — 224 — 80 — 84. Zahlen: unu,uiia(akArtun, Yorfolg.Yokal dagegena im osÜichen^ ziun Teile auch im südlichen Banate, also u om, u ak etc. Das fem. o beruht auf una > ü[n]9 >> U9 >> o. Nasales u im Auslaute hörte ich in Ttmova im Worte aknä »= acum). — doi £ dQw^g oder dauj» nur die Bufanen haben das schrifbrumänische doQ^. — tre^ I: tri, tri so meist 11: tfgi 12, 23, 25, 26, 33, 34, 36, 37, 38, 41, 51, 52; patru so gewohnlich; p9tru 26, 41; ein etwas dunkles a hörte ich in 7, 8, außerdem bei manchen Bu- fanen, besonders auffallend in 42. — cinci I: sms, geschrie- ben sins, so meist II sIs 6—12, 22, 23, 26, 29—35, 41, 42, 44, 48, 56; sis ist nicht so sehr verbreitet wie ü = im, seine Verbreitung fallt zusammen mit uspr[9dz]^[; — unsprezece. Wo man sis sagt, hört man natürlich auch opifik PL opis u. dergl. Wörter. Ghmz allgemein verbreitet ist die Aussprache ^- für Inr-, also ur^- d^sinedz, ^n^urire etc. ebenso bei den Aromunen, höchst wahrscheinlich überall, aus allgemein phonetischen Gründen. 85« sase I §as[9 so meist n §939 c£ p9tnL m sas9 in den s-Gemeinden. 86. sapte, Saptsg etc. wie bei sase. 87. opt meist i^opt, doch auch opt 88. nouä fast immer n^ai^p oder naQ9, bei den Bufmen no\}9. 89« zece dz^8[g so fast überall auch bei den Bu&nen nur in 22, 28 spricht man z^^ während die Aussprache dumniz99 Yielleicht durch den Einfluß der Eirchensprache viel yei^ breiteter ist, auch zijk kommt häufiger vor als z^^ Die Verdrängung von dz durch z b^pnnt in Mehadia, also nahe der rumänischen Grenze und geht über Orschowa die Elisura aufwärts bis Bersaska, wo wieder sämtUche in Betracht kommenden Wörter mit dz gesprochen wei^ den. Folgende Tabelle diene zur Übersicht — 225 — Jablanita dr^sg dzi^k dzijug vedz vgdzut ( liinim< Mehadia z- z- z- -dz -z- -z- Toplet z- z- z- -dz -z- -2- JnpaTiec dz- z- z- -dz -z- -z- Ogradina dz- z- dz- -dz -z- -z- PlaYi|eyita dz- dz- dz- -dz -dz- -z- Berzasca dz- dz- dz- -dz -dz- -dz- Techia (Serbien) dz- dz- dz- -dz -dz- -dz- Bofneac (Buf.) dz- dz- z- -dz -z- -z- Hieraus geht hervor, daß die Yerdrängong Ton dz durch z nicht alle Wörter gleichmäßig ergriffen hat Ich yermag keinen andern Grund als den der größeren Häufigkeit anzu- geben, warum z^ mehr verbreitet ist als z^sf, zji}^. Aus- lautendes stimmloses dz hat sich überall erhalten: bed IL Prs. kredz, brad PL bradz, selbst da, vro inlautenden dz vor dem Ton zu z geworden ist: kredz aber krezui Auch in nicht- lateinischen Elementen erscheint dz statt z: dzghar — Zucker, dzam^ — Brühe, dzalg (= za) Eettenring, dzarg (= zer y"serum?), radz^m V"? 90 — 98. unsprezece I un8pr9dz^8[§ oder unspr^sg so gewöhnlich. n üsprjs[§ 6—12, 22, 23, 26, 29—35, 41, 42, 44, 48, 56. Die gewöhnliche Aussprache der folgenden Zahlwörter ist doispr^s^, tris-,patrus-, si[n]-, §ais-, §apts-, opts-, nous- oder naos-. 99. douäzeci I doaygdz^s oder daodz^s. n douz^s 22, 28, 29, 31. lU doudz^s bei den Bu£a.nen. Bei den gehörten Antworten kamen natürlich auch Prä- positionen vor, von denen ich vier besonders gemerkt habe, die uns sehr deutlich die Mischung der Bevölkerung zeigen. 100. de I dz§ 8, 11, 14, 20—32, 34, 35, 38, 39, 40, 42, 44. II dg 1—7, 9, 10, 12, 13, 15, 16, 17, 18, 19, 33, 36, 37, 41, 43, 45—60. Das nord-westliche Banat hat also vorwiegend dg, das süd-östliche mehr dzg ^= de, daneben ist die Aussprache von Dorf zu Dorf wechselnd, wie in der Earansebescher Gegend oder in der Almasch. W e 1 g a n d , 8. Jahresbericht. 15 — 226 — 101. din I dzin überall da, wo dzf gesprochen wird, n d^n wo dg. 102. pe I pe, pi, pi§ konnte ich nicht g^nau scheiden, da sie nur satzunbetont vorkommen: 20, 22—32, 34, 35, 42, 44, 50. II pri, pre, pr§ 7, 22, 30, 32. m p9 1, 4, 6, 7, 8, 9, 11, 14, 16, 17, 18, 21. IV pro 1, 2, 3, 5, 8, 10, 11, 12, 13, 15, 19, 33, 36—41, 43, 45, 46, 47, 48, 49, 51—60. (peste scheint überall pgstg oder prgstg gesprochen zu werden.) 103. pentru I pentru, pintru 22, 23, 26, 29, 34, 42, 44, 50. II pgntru, pentru 1, 4—10, 12—21, 36, 37, 39, 40, 49, 52, 54, 60. ni prgntu, prjntu 2, 3, 10, 11, 45, 46, 47, 48, 51. IV pruntni 41, 59. In de; meisten Fällen deckt sich die Verbreitung Ton dze (de) pe, pentru und anderseits die von dp, pp, pgntro, aber nicht überall so z. B. in Ruska wohl dz§ aber pg, wie denn überhaupt dzg viel mehr verbreitet ist, als das ent- sprechende pe, das offenbar viel früher zu pg geworden ist, als de zu dp. 3. Zusätze. Ohne mich näher auf eine Beschreibung der Altertüm- lichkeiten des Banater Dialekts wie Bewahrung von eay^e auch vor folgendem e, oder der Laute n (cunü), dz (dz^s^ = zece) etc. oder sonstiger Eigentümlichkeiten einzulassen, die ja auch durch die angeführten Beispiele genügend illustriert sind, will ich hier doch noch einmal auf das hervorragendste Charakteristikum dieses Dialektes aufmerksam machen, näm- lich auf die Veränderung der Dentalreihe (im weitesten Sinne) durch die folgenden Palatalvokale e und i, und zwar nur deshalb, weil sich an einigen Orten in einigen Wörtern eine Richtung in der lautlichen Bewegung zeigt, die der gewöhn- lichen direkt entgegengesetzt ist. Allgemein wird d zu dz, t > ts, n > n, r > r, 1 > I, ts (c) > 8, dz (g) > z, z (j) > z. — 227 — Altes I ist, wie auch sonst, geschwunden, nur im Liede hat sich erhalten „lin** in Yerbindng mit „pelin^', und &st überall gurgulü =s gurguiü. Die Affrikaten tg, dz sind außerdem zu einfachen Spiranten abgeschleift Nun zeigt sich aber auch M for ts, resp. älteres t', denn der Übei^^g kann nur von t' aus nicht von ts stattgefunden haben, femer g für dz, resp. d\ Dies ist der Fall in folgenden Wörtern in 1, 3, 6, 11: la- miSoar^ — Temeschwar; keme§ — Temesch; k^men^ — Yorderschädel (teme); kikesk — chitesc, siflkitsp =» cintitä; kindg — Küche, Hausgang (tindä); keiij — Linde (teiij); [kingr in der Bedeutung „Bräutigam*^ nur in 6]. Über gintse = dinte, g^zgt = deget sehe man oben, ges, gasp = des, deasä ist gerade so verbreitet wie gintse. Auf einem Teile des Ge- bietes sehen wir nun aber auch den Übergang von k >- ts, also in physiologischer Beziehung gerade die umgekehrte Be- wegung als die vorige, obwohl die Orte fast dieselben sind, chee >> k^ig, aber in 8 ts^ig; chem >- kem, aber tsem in 1, 3, 5, 6, 8, 9, 10; zenuntse = genuche hörte ich nur in 8. Von fremden Elementen hörte ich: rgtsitg = rächitä 8; tsilim = chilim 3; tsimi§ — Pfeifenspitze statt kimid aus türL serb. kami§ durch Vokalharmonie entstanden. Die Zahl der Gemeinden, die diese Abweichungen zeigt, ist gegenüber der Masse der andern gering. Sehr wahrschein- lich sind fremde Volkselemente schuld, daß die sonst übliche Entwickelung eintrat. Von Lugosch wissen wir aus der Ge- schichte, daß daselbst auch Bulgaren ansässig waren, die^ so- weit sie nicht wieder fortzogen, rumänisiert worden sind. Daher finden sich auch im Lugoscher Stadtdialekt Wörter vrie bobrik = big. bäbrik, serb. bubreg; bgrgban, b9r9b9n§sk ^ Gleichgewicht, bringe die Kräfte ins Gleichgewicht (be- sonders vom Zugvieh gesagt), big. serb. borba. In der Um- gebung von Lugosch sagt man für das erstere Wort rärunkü, das andere ist unbekannt. Der Übergang von k zu ts ist spezifisch serbisch, nicht bulgarisch: dibrit = kibrit, dilim = kilim u. s, w., während t' >> k im Makedo- Bulgarischen zu beobachten ist: kuka 15* — 228 — — Haus (nicht ku6a), Merka — Tochter, Ke — will, wird u. s. w. Natürlich soll damit nicht gesagt sein, daß hier makedonische Beeinflussung vorliege, das wäre eine Hypothese, die ebenso unsicher wäre, als diejenige, auf die sie sich stutzen müßte, daß die Kraschowener aus Makedonien stammen. Allein die serbische Beeinflussung bei M zu ts ist sicher, ist doch das serbische Volkselement nicht nur im südwestlichen Banat, sondern auch im nördlichen in beständiger Berührung mit den Rumänen, die unaufhörlich sich serbisches Element assimilieren. Ich fuge hier noch einige Eigentümlichkeiten an, die durch die Normalwörter nicht zum Ausdruck kommen, da ich wäh- rend der Reise selbst erst darauf aufmerksam wurde. Statt eines auslautenden f kommt in einigen Wörtern im Südwesten des Banats ij nach Vokal oder völliger Schwund nach Konsonant vor: vlrh >^ vlrf^ daraus bildet man die arti- kulierte Form vlrvu, vtrwu, vlru imd hieraus imartikuliert vir; gerade so: piläf > pilau; prah > praf — pra^; vrah > vraf — vrau; Blech > blef — bleu, pleij. betifi betiv — b9ts9a Das slav. brava — Schloß lautet braup. a statt ia im Anlaut ist in einigen Orten zu hören: ^atagan statt latagan, agod statt lagod. Metathese beobachtete ich in krapg =^ caprä, b^tnm »= bätrtn (im Arom. bitgm) ^tjjmplat s= Impltntat (Vewechselung mit Inttmplat kann nicht stattfinden, da man dafür ^ntaimpinat sagt Die Aussprache s^^nutatsg, f^nt^n^, p^n-la ist häufiger als die mit 9: sgnptate etc. Erweichung eines Stinmilosen im Anlaute findet sich zu- weilen, wenn die folgende Silbe mit einem Stimmhaften be- ginnt: s^zianp neben zumzianp, Sugubinp neben z^gabinp, §umar neben zumar (Waldhüter). Herabsinken der Energie der Artikulation bei stimmlosen Portes im Auslaut zu stimmlosen Lenes, die dann bei Zutritt einer Silbe zu stimmhaften Lenes werden, ist bei fremden Elementen häufig. Almas >> Almaz — Almaian. Lugos > Logoz — Lugozan. — 229 — balxQOS >- balmoz — b^lmgzesL bücsü, büci > b^lz — b^zu. (Strohsack > struzak) 4. Die s-Gemeinden. In der Bichtang zwischen Earansebesch und Reschitza liegen einige Gemeinden, in denen die Laute §, i durch s, z ersetzt werden, wahrend die Laute s (s + B) z (z + y) exi- stieren. Diese Orte sind Ilova, Poiana, Tserova und Eupto- are. Die Angabe bei Hodof, Poezii poporale din Bänat p. 5, daß dies auch in Slagna, Prisian und Yisag der Fall sei, ist nicht richtig, denn ich habe Slegna und Prisian selbst besucht und nichts davon gehört, und von Yisag hörte ich es in Beschitza verneinen. Allerdings giebt es in Prisian einige Frauen, die aus Poiana stammen, und ihre heimatliche Aus- sprache noch nicht geändert haben. Wenn diese nach Earan- sebesch auf den Markt kommen und nach der Herkunft ge- fragt werden, geben sie natürlich Prisian an, wodurch dann diese Verleumdung der Prisianer entstanden ist Ebenso ist es auch in Slagna oder in Doman bei Beschitza, wo Madchen ans Euptoare und Tserova verheiratet sind. Die Eigentfbxi- lichkeit der Aussprache ist so auffallend, daß sie reichlich zu Spott Veranlassung giebt Wenn die unglücklichen Bewohner in ein Nachbardorf kommen, wollen sie ihre Herkunft ver- bergen und setzen so gut und so schlecht es eben geht (denn sie bringen es meist nur zum s, imd nicht zu s), an Stelle ihrer s ein ä oder §. Da sie nun aber absolut kein Eenn- zeichen haben, welches ein echtes s, und welches ein aus § entstandenes ist, so passiert es ihnen oft, daß sie auch z. B. §are statt sare sagen, woher dann die Mähr entstanden ist, man spreche in den betreffenden Gemeinden s statt 6, und ä statt s. Es ist möglich, daß früher die Eigenheit weiter ver- breitet gewesen ist, augenblicklich sind es nur die vier an- gegebenen Dörfer. In diesen können die meisten aus Tserova § sprechen, in Poiana nur wenige, von Euptoare brachte ein etwa zwanzigjähriger Bursche trotz der ihm von mir ge- — 230 — gebenen Anleitung ein § überhaupt nicht zu stände. Von Ilora habe ich nur einen Burschen gehört, der s und i ausein- anderhielt Beispiele: s statt S: sasp, usg, asa, su (si), rosiu, rusunf; sgrpig, Kim^sg, kas, skoalg (Schule) u. s. w. Dagegen sMop und sMop, aStserg, stSiu, a^tsem, also nicht s sondern S vor folgendem Palatal. Auch in deutschen Wörtern stets s statt s: slingera^ = SchUngerei, Art Häkelei, z statt z: zok (zok), zung, mizlok, kozok, zidov, griz^, z§luiesk u. s. w. Statt des erwarteten zoi sagt man zoi, weil auch die um- wohnenden Banater zoi und nicht zoi sprechen und so noch einige Wörter, in denen auch sonst z zu z geworden ist Im übrigen zeigt der Dialekt keine gemeinsamen Abweichungen, nur sei noch erwähnt, daß in Poiana u so offen klingt, daß es &st wie o lautet: dus fast dos. Woher jene Eigentümlichkeit kommen mag, ist schwer zu sagen. Daß diese vier Dörfer, die übrigens nicht weit auseinander liegen, sondern nur durch wenige rumänische und einige deutsch-böhmische Gemeinden (Lindenfeld, Franzdorf^ Wilhelmsthal) getrennt sind, einen gemeinschaftlichen Ursprung haben, ist sicher, ebenso, daß ein fremdes Yolkselement den Grundstock bildet, das den §-Laut nicht kennt Denn hätten die Leute in der Vergangenheit an einem Orte x zusammen- gewohnt, und wären dort säinmtliche s, z zu s, z geworden, so müßte man auch zoi, zur sprechen, was nicht der Fall ist Sie haben eben den Banater Dialekt angenonmien zu einer Zeit, als dieser schon ziemlich ausgebildet war und alle in diesem vorkommenden §, z durch s, z ersetzt, dagegen die s, z unverändert bewahrt Im süd-östlichen Europa giebt es aber meines Wissens nur eine Sprache, die ä nicht kennt, und das ist das Neugriechische. Sollte sich ein Häufchen Griechen dorthin verirrt haben, das wäre zwar sehr unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Wohnen doch auch in ziendicher Nähe dieser Gemeinden, Albanesen, die ihre Sprache bewahrt haben, oder die slavischen Kraschowener, die Ausgangs des XIV. Jahr- — 231 — hunderts aus Bulgarien eingewandert sind, so könnten auch Oriechen aus Süd-Makedonien dorthin gekommen sein. Aller- dings müßten die Gemeinden genauer durchforscht werden, als es mir möglich war. In Tserova sind zwei Familien (Miklosina u. Pena), die als Hauspatron Kosma und Damian haben, was auf Bulgarien weist. Sollte sich herausstellen, daß auch auf andern daco-rum. äebieten s-Gemeinden existie- ren sollten, so würde die Frage natürlich in einem ganz anderen Lichte erscheinen. Bemerken will ich noch, daß die Eigenschaft des Istrischen, den §-Laut oft durch ein palatales s zu ersetzen, mit der hier besprochenen wahrscheinlich nichts zu thun hat, denn dort wird der s-Laut durch s oder s wieder- gegeben, aber keineswegs in aUen Wörtern, hier aber durch- gehends durch s, entsprechend bei den Stimmhaften. 6. Die o-Gemeinden. Unter diesen verstehe ich solche, in denen jedes betonte a durch 9, d. h, durch ein offenes ersetzt wird, das im Klange vollständig dem magyarischen a gleich ist und es nur durch seine Dauer übertrifft. Beiläufig bemerkt, ist es ein Fehler, das magyarische a als tiefes a zu bezeichnen, es hat ohne Zweifel die Grenze der a-Laute überschritten, und jeder Unbefangene wird es als 9 auffassen. Die hierher gehörigen Gemeinden sind an Zahl nur drei: Mehädika (Meedzik^) und Yerendin in der Ejraina und Bania in der Almasch. Wahrend die Mundart der s-Gemeinden in &st allen Punkten übereinstinmit, finden sich zwischen den Mundarten einerseits von Bania imd anderseits Mehädika und Verendin Unterschiede, abgesehen natürlich von dem Haupt- punkte, auf den es hier zunächst ankommt. In allen drei Gemeinden sagt man also 9po »s apä, k9S9 = casä, 9ripg = aripä, Z9n9 = geanä, st9 = stea, ur9s — oras u. s. w. Die zweite Eigentümlichkeit besteht darin, daß jedes vor- tonige 9, einerlei, ob aus a oder e entstanden zu reinem a wird: barb9t =s b&rbat, batut = bätut, saptamung ==: säptämänä. — 232 — yadzut ss yäzut u. s. w. In Bania dagegen ist das a nicht rein, sondern gedeckter Kehllaut, wie man ihn auch sonst in der Eraina und einem Teile der Klisura hört Diese Eigen- heiten sowie die langsame und singende Aussprache in Ver- bindung mit der Neigung zu starker Lippenrundung, wodurch jedes e einen o-artigen, jedes i einen ü-artigen Klang bekommt, was besonders in Bania hervortritt, hat auch diesen Gemeinden den Spott der Nachbarn zugezogen, und die jüngere (Gene- ration in Bania spricht bereits ein etwas dunkles a an Stelle des 9, das man am besten von solchen hört, die sich immer auf den Bergen als Hirten und Holzhauer aufhalten. Während die Ursache der Aussprache der s-Gemeinden noch dunkel ist, liegt hier die Sache anders. Man kann aus einigen Ortsnamen innerhalb des Gebietes zwischen dem Bache Hideg bei Buska, der Almasch und dem Stadtchen Mehadia ^\ welche genannten drei Namen zweifelsohne magyarischer Her- kunft sind, beweisen, daß in der dortigen Gegend einst auch Magyaren neben Slaven und Rum&nen gesessen haben, die aber jetzt gänzlich verschwunden sind. In den genannten drei Gemeinden war ihre Zahl offenbar besonders stark, weshalb sich dort mehr Spuren erhalten haben. Auch die HinzufSgung eines „do"^) zum Part Perf. um ein deutsches „schon" oder „ganz" zu bezeichnen, entspricht genau dem magyarischen „meg*^ Z. B. dupä ce au do plekat «»» minekutanna A meg- tertek volna. Femer weist die ganze Art der Aussprache, die man übrigens auch bei Serben und Deutschen beobachten kann, wenn sie gewohnt sind, häufig magyarisch zu sprechen, auf den Einfluß eben dieser Sprache hin. 1) Die 80 beliebte Ableitung von „Ad Mediam** ist so crasser Di- lettantismas, dafs ich kein Wort darOber verliere. 2} An und för sich ist das Wort slavisch: do f^ bis, Präposition und Vorsilbe: doido -« ich gehe bis (ganz) hin ** ich komme. — 233 — e. Zur Flexion (Wortbildung und Syntax). Im folgenden Abschnitte fahre ich die hauptsächlichsten und weiterverbreiteten unterschiede des Banater Dialektes vom Schriftrumänischen an, soweit sie nicht schon durch die Normalwörter zum Ausdruck kommen. Dabei erwähne ich auch Dinge, die eigentlich in die Syntax gehören, auch einige besondere Wortbildungen habe ich eingef>, dagegen lokale Besonderheiten unerwähnt gelassen. a) Das Substantiv. Artikulation. Das Maskulinum hängt u an: lup — lupu; grj^ — grju; kodru — kodru; wenn man im Gespräche gelegentlich das 1 des Artikels zu hören glaubt, so beruht das auf einer falschen Auffassung, z. B. „^poratul tursesk*' ist aufzulösen in: Imparatu — Ü. turcesc; ebenso „omu-1 ku barbg lufig9 u. dgL Nominativbildung. Die Wörter auf -ece lauten auf dem größten Teile des Banats auf -ek aus: birbek, p^tsek, Soarek, purek. (Ebenso im Aromunischen.) Die Wörter auf -ea, — -a haben viel£Etch die volle Form bewahrt (wie im Aromunischen) steauä» sauä. Eine Neubildung ist mi^l9, PL mi^I§ (agnella) und dzalg (sBB za) nach dem PL dzf I^ Hier mag auch if pur statt lepure angefahrt werden, das sich wie die vorigen erklärt. Siehe auch unter den Normalwörtem 30, 31, 43, 46, 51. Pluralbildung, i (masc u. fem.) ist in dem voraus- gehenden Palatalen oder Dentalen meist spurlos angegangen: pork — pors, fag — fiaz, frate — firats, brad — bradz, an — an, daskal — daskal, vak9 — vas, ka89 — k^S etc. i erscheint als s hinter st aus §tsi: muskg — muSts, fust ^ fiists, tursesk — turseSts (auch — sts). i erscheint nach dentalen Zischlauten als ^ 1. in der artikulierten Form: moS^i »» mofii, frats^^ «> firatii; bript^ — briptsylg; kas9 — kps^I^, 2. nach manchen Konsonanzen (ortsüblich) ban mgnuntsy LIX, 88 (siehe Texte); multsg §y XLIII, 14; drepts^ u. dergL m. — 234 — Nach Labialen ist die Behandlung dialektisch verschieden: entweder vollständiger Abfall (in der Kraina), oder Entwicke- lang von Spiranten, die aber reduziert gesprochen werden (so meist), oder Flüsterlaut (in der Klisura) z. B. lup. PL lup, lupfi, lupi; pom — pom, pomy, pomi; nach Konsonanz wird auch volltönendes i gehört serb — serbi, vulpie — vulpi. Das -e der Feminina (Neutra) kann in unveränderter Ge- stalt nur nach Labialen erscheinen und da ist es oft (das Ge- biet läßt sich nicht begrenzen) durch i§ ersetzt z. B. labp — labe und labig, iapg — igpe, igpie. Nach dentalen Zischlauten (dz, z, ts, s, ä, z) geht e in 9 über, wodurch in vielen Wörtern der Plur, dem Sing, völlig gleich wird: mas^ — m^Q; orafi — oraSp, tsutsg (titä) — tsuts9, fetsitsg PL =, §ir^ PL =, atsp PL = (aber in Zsebelj 9ts) etc. In der Gegend von Ruska bis Orschowa, aber auch in Petromany südlich von Temeschwar besteht die Neigung das 9 nach s u. § (sowie § nach s) völlig schwinden zu lassen also: PL m^s, sir^ä etc. Nach d, t, 1, Q erscheint e als g: fatg — fj^tse, lenm — I^mng etc. Die artikulierte Form scheint i zu haben f^tsile. I^mnüg, es kann aber auch § sein, worüber ich nicht zur Klar- heit gekommen bin. Einige t-Stämme zeigen 9 statt e aber nicht überall, z. B. n§vast9 PL n§vgst9; nfpoat9 PL =; noast9 — noast9 (noastre). maika hat sowohl maikilg VI, 8, so vorwiegend, als auch maisile XXXV, 18; broa8k9 — broasK§, broäts; salkg nur S9IS, musk9 — mu§ts. kale hat überall, ausgenommen in der Orschowaer Gegend, k9l, dagegen val§ allgemein V9i. Die Ursache dieser auf- fallenden Veränderung liegt vielleicht in dem sehr ahnlichen Klang von cäi — Wege und cai — Pferde, welch letzteres im Banate k^i gesprochen wird, wie m^i =» mal, kyntfi »» cäntai etc., wodurch eine Verwechselung nahe lag. Differenzierung der Aussprache (Laut oder Akzent) nach der Bedeutung habe ich auch in andern Wörtern beobachtet: peano — Stahlfeder, pan9 — Feder (Temeschwar): t8in9r — — 235 — jung, Miller — Bräutigam (Lugosch); kopfl — Kind, köpil — Bankert (wohl überall); mfzlok — Mitte, mizlök — Mittel (allgemein). mormynt hat meist im PL mormints, doch auch morminte. Im Geschlechte schwankend ist auch raki§, das yiel&ch raklu (rpkiu) lautet Kasusbildung. Die Namen von Personen werden in der Regel anders flektiert als die Namen von Tieren oder Sachen, nämlich erstere vermittels des vorgestellten lu f&rMasL und FenL, ohne indessen die far die zweite Gruppe geltende Flexion vermittels des angehängten Artikels auszuschließen« Zur Illu- stration der verschiedenen Fälle begnüge ich mich, eine An- zahl Beispiele zu geben. Gen. 1. kasa lu tata (tatsi), lu popa (popii), lu Pgtru, lu mama (mamii), lu Maria (Marii), lu maika (maiki), lu fata (fj^tsi); 2. kasa lu frats^ t^IQ^i lu firatsuni mipu, lu tatyini migu, lu mumuni m^I§ 3. kasa noaug a lu tata 4. o kasp a unui birtas. 5. a kui ieäts tu? — Wem gehörst Du? (eigentlich: der wessen bist du) a lu tata, a lu mama, a lu Maria etc. a kui-i kasa? a lu fratse. a kui-s kai? a lu frats§ (sehr selten: ai lui). a kui-s vasilg? a lu frats§. Man sieht aus diesen Beispielen, daß das Pronomen a vollständig unverändert bleibt, einerlei, worauf es sich bezieht Der Grund liegt darin, daß Masc. und Fem. im Sing, gleich lautete, denn ob man antwortet „al lu" oder „a lu", das ist fürs Gehör gleich. Dieses a hat sich dann auch far den Plural „ai" und „ale" eingeführt, doch muß bemerkt werden, daß in einigen Dörfern noch „ai" und auch die Frage „al kui" ge- braucht wird, aber von einer Form „ale lu frats§" wollte man nirgends etwas wissen. Auch die Vorstellung des abhängigen Gen. konmat vor. pentru a lu Adam grgsalg 8. Dat Der Form des Subst nach sind ja Gen. und Dat gleich, allein da das einen Gen. regierende Subst häufig von dem unbestimmten Artikel oder von einem attributiven Ad- jektiv begleitet ist, so steht vor dem Gen. das gleichsam zur — 236 — Partikel gewordene Pronomen a, das beim Dat fehlt, imd femer wird der Dab bei Personennamen am liebsten mit der Präposition la gebildet, so daß in der That in sehr vielen Fallen ein Unterschied zwischen Gen. n. Dab vorhanden ist kn^ ai dat pita? — Wem hast dn das Brot gegeben? (Nie wie im Aromanischen: a kui, ein Beweis, daß man es in a koi ieSts wirklich mit dem Pron. und nicht mit der Präposition zu thun hat) — Am dat pita la fisor oder fisora- lu^ oder lu fisoru lu Gpr^^; la oder lu mama, la oder la popa u. s. w. Bemerkenswerte Suffizbildungen sind -onii, -oan« f&r -otü, -oaie: ratsg — r^tsonü Enterich, mjerlg — m^erlonü Amsehnäimchen, meUtsg - militsoÄÖ Hammer an der Hanf- breche, uionü — Thürrahmen 12, muronü (moroi) Qeist^ pe- tronü — Steinchen 11, selbst ein fgtonfi — Mädchen mit männlichem Charakter wird gebildet -oanf wird an Eigen- namen gehängt, um die Frau des Betre£Eenden zu bezeichnen, z. B. S^rbu — S^rboanf =» die Frau des S^rbu, auch preo- toang ^ die Frau des Erzpriesters (preotaasp — P&rrersfrau), sppioang — Edelfirau, Nemtsoan^ — die Deutsche, üfiguroanf — Ungarin, kgsoang — Hütte im Gebirge, fundoan^ — Vorder- seite (des Hauses) etc. om — Mann, omuts^ — Frauchen, omok — derbes Weib; mit derselben Veränderung: &t9, fgtutsg, fgtok; kopil, kopi- luts9, kopilok. Das Suffix -a^ scheint mir häufiger zu sein, als in der Schriftsprache, z. 6. flueras, läutas, caräbas etc. b) Das Pronomen. Personale. I N. 19^, py; D. mi^ ^m, m, mi (do-m*un nicht d^-mi-un, aber mi-o-dat). A. mg, PL N. noi, D. ngayg, ng; A. nf. n N. tu; D. tsfig, ts, z; A. tsg. PL voi, D. vpa^^g, tq; A. vg. m m. N. ifl; D. lui, ^ i. A. g[L PL N. igj, D. lor. Ig, A, ^[i. £ N. ia, D. igi, yi, i A. o, PL N. igl§, D. lor, Ig; A. Ij. — 237 — Der DaÜT kann durch a verstärkt werden, mia, tsyia luia etc. Vereinzelt wird auch igl als Beflexivurn gebraucht, z. B. P9 igl nu sg pung XXVII, 3 aus Borlova Demonstrativurn. acest und acel werden wohl kaum Yorkommen, dafür dieser hl 9sta; gstüia; pStsa; gstöra. f. asta; 9§t8a; pstsia und 9§tsgia; gstora. jener m. pla (ala); a]luia; ajgia; alora. f. aia; ai^ia, a]gla; alora. Sämtliche Formen kommen auch mit stark gehauchtem Stimmeinsatze vor, manchmal auch noch mit a versehen, also: 9sta, 'osta, a'gsta u. s. w. Dies ist besonders der Fall auf der Strecke von Lugosch bis Mehadia und seitlich. Im Affekt gesprochen nähert sich der Laut 9 in pla dem § und geht gar bis g, so hörte ich in Liget: la birtaSu gla! In Neu- Moldova sagt man ala, mit reinem a. Possessivum. m. mipij, t9u, lui, sg^; nost[u, vost[u, lor. £ m^ ta und t^a (t^, t^ in 6, 9, 33, 53, 55), igi, sa; noast9, voa8t9, lor. Der Plur. zu nost ist noSts, zu noast9 lautet er meist noast9, selten noastsf. Wird das Possessivum substantivisch gebraucht, so tritt davor das unveränderliche Pronomen a, gerade wie beim Interrogativum also! a kui-s k9rtsulg? a m^Ie. Indefinitum. tot lautet im ebenen Banate auch tyot, femer tgt, t^ts, f. t^t9, tgtsg auch t^9t, t9t u. s. w. kommen vor. tot muß tfuch fiecare vertreten: tot natu — jedermann, toat9 fata — jedes Mädchen. c) Das Verbum. Präsens. Einige Verba gehen im Banate oder in einem Teile des- selben abweichend vom Schriftrum. nach einer andern Konju- — 238 — gation, z. B. skriu, skrud, skriat neben skris; adaag (ad^ug), adgijgai, adgugat (nicht überall); gat, ggtai, g§ta^ seltener g^tsesk; scuip = skip, skipii, sMipit 14, 37, 47, 51 oder sEip, skipai, skipat 22, 23, 29. rgm^n, rgmunui, rgm^nut 55, 56 wohl nach sgd; kur, kurii, kurit 50, 55, 56 wohl nach fiig. Bildungen auf g för d sind: usig (ucid) purseg (purced), yntsifig (intind), (unsifig umgürte unterscheidet sich nur sehr wenig vom vorigen in der Aussprache), preting wird nur von Gebildeten gebraucht In der ersten Konjug. bieten nur die jotierten Yerba zu Bemerkung Veranlassung. taiü dgSkunü spgr (spariü) apropi (nicht -pfi skriu spgf (sper selten) spgrgm spgfats spgrg Verba auf -ez: i§rn§dz (überwintere) i§rngdz, i^rn^dzg, i^mgm, igmats, i^rn^dzg. Statt lucrez ist lukru gebräuchlich, ebenso kuv^t statt cuväntez u, a. mehr. Yerba der II. Konjugation. a vedea a sedea a putea vgd, vugd ägd, %d pot, pos vedz sgdz pots v^dz§ §§adzg. (ä^dzg) Sgdzg poatsg vedzgm Sgdzgm, igdzgm puts^m vidzgts Sgdzgts, sgdzgts puts^ts vgd, vuQd §gd, s^gd pot Yerba nach der HL Konjugation. trimgt, trgmgt (AlmaS) -mets -m^^tsg tai r -n tai§ ;n§ tgigm -ngm tgiats -nats taiü, tai§ -n§ Pi skrü pif skrig pigm skrigm piats skriats pi? skri§ — 239 — -m^tsfm -m^ts^ts -mgt Bei den Bafanen sind gerade wie im Arom. die L und II. Prs. PL endungsbetont: fgsem, dusem, merzem etc. Die in. Prs. PI. lautet oft wie die UL Sg.: koasg (coc), dz^s^ (zic), batsg (bat)^ £&&§ (fac), dusf (duc), rn^rz^ (merg). Bei seltener gebrauchten Verben ist dies weniger oder gar nicht üblich. Auch bei Verben nach U und IV kommt dies Tor: tasg, doarme, fiizg, sfgdz^Sts^ etc. Verba nach der IV. Konjugation. a) vin, s^r, s^gr (sariü) b) omor, umor vin, sgr omof ^§> sgf f omoarg (omoarg = Konj.) yenim, sgrim omor^ venits, sgrits omor^^ts Tin, sgr, s^gr omoar^ umor Verba auf -esc. Statt bä^esc hört man bgä, sorocesc — soros, pufäesc — pufoiü, strlduce^te — strglusg und andere. Die Flexion der Verba auf -esc ist: munsesk (muncesc) mun- sests, muns^tsg munsesk (muns^sts§). Bei den labialen Stäm- men überwiegt die lautlich richtige die analogische Form, also: Yorbgsk, vorbeätl, vorbgstsg, vorbim, vorbits, vorbgsk, allerdings auch vorbesk, primesk etc. Auch t-Stämme verwan- deln e >- 9, i >" 9: gost^sk, gostjt, aber nicht überalL Konjunktiv. In der Ersten wird -e fast immer zu -§, wodurch bei den jotierten Verben Ind. und Konj. zusammenfallt, z. B. skri§ kann Ind. und Konj. sein, aber sonst hgntg Ind. und k^tsg Konj., nijflkg — m^nsg, aratp — ar^tsg u. s. w. nur bei den Bufanen in Oravitsa moni beobachtete ich, daß Ind. und Konj. vollständig gleich lauten gerade wie bei den Aromunen: mjfikg. k^ntg far Ind. und Konj. Der Vorgang ist natürlich ana- — 240 — logisch nach der IL, HL und IV. Konjugation. Lautlich dagegen ist der Zusammenfall von Ind. und Konj. bei den Verben auf edz, deren dritte Prs. auf -f dz^ ausgeht, die einzig übliche Form im ganzen Banat f&r -eazä resp. -eze. In den übrigen Konjugationen lautet der Konj. auf -9 aus, wobei der Endkonsonant unter allen Umstanden bewahrt wird. Die häßlichen dialektischen Formen wie: vaza, ylnza, trimitä (Banat: vadg, vindg, tr^matg), die auch in die Schrift'- spräche eingedrungen sind, sind imerhort, gerade wie auch die erste Person Sg. des Ind. tmyerandert bewahrt ist, obgleich doch schon in den ältesten Texten vädzu für Täd etc. Tor- kommt. Der Banater Dialekt ist in dieser Beziehung gerade so konservativ gewesen, wie das Aromunische. Die Ansicht, daß die Formen vädzu etc. die älteren seien, läßt sich leicht als unhaltbar nachweisen aus der Übereinstimmung der vier rum. Haupi>-Dialekte trotz der ältesten überlieferten, natürlich dialektischen Formen. Die einzige Form, die Veränderung zeigt, ist pos = pot, pociü. Die Form muß ihrer weiten Ver- breitung wegen schon sehr alt sein; den Schlüssel zur Er- klärung bietet das Istrische pok, in dem t durch k ersetzt wurde, wie bei anderen Verben d durch g. Zu pok lautet die zweite Person poci, die in manchen dr. Dialekten in die erste eingedrungen i3t, wie väz, trimet etc. und auch ins Banat durch Einwanderer verschleppt wurde, allein pot ist dort doch viel verbreiteter als pos. Imperativ. Bemerkenswert ist die Stellung „tse du^ neben der ge- wöhnlichen du-te, wofür man auch „dg-ts§" hören kann. Folgt bei der zweiten Plur. ein enklitisches Pron., so hört man den sonst abgefallenen Vokal: dusets^-vg, Igsats^-mg, skulats^^-v^. Auffallend ist die Metathese in dusev9ts ^= dusets-vg (gehört in 13, 60). Am interessantesten ist, daß auf dem ganzen Ge- biete des Banats die durch das Altrumänische bekannten For- men des verneinten Impt. im Plur. vermittels des vollen flektierten Inf. gebildet werden: nu zbirarfts! nu fai^rets! — 241 — (fggergts 34) nu dargts! nu vj swgdzirgts (w ist stimmlos) = streitet euch nicht! nu yorbirgts! nu y^ k^ntargts! nu mj bgzoknrirftsl Imperfektum. Die dritte Person PI. lautet im ganzen Banate auf -a^ aus, wie in der Sciuriftsprache, welche Form keine ^inyentie a literatilor^' (Tiktin Gramm, p. 166) ist, sondern eine weit yer- breitete dialektale, natürlich analogisch, gegenüber der Siteren lautlichen auf -a. In der dritten Prs. Sg. kommt in der 11., IIL, IV. Eonj. auch die Aussprache s% statt ^a yor, so in Bamna: tScea >» tgsfi»» fogea = fuzg§. Der häufige Gebrauch des Imp£ in den Balladen statt des Aoristes oder Per£ erklärt sich wohl aus dem Bestreben eine anschauliche SchUdemng zu geben, gleich als ob der Zu- hörer, zugleich ein Zuschauer der Handlung sei Auch die Bequemlichkeit des Reimes mag dazu beigetragen haben. Aorist Im nord-westUchen Banat ist diese Zeit im Begriffe ganz zu erlöschen, es giebt schon.Orte genug, wo sie nur noch in Liedern gebraucht wird. Ihre Funktion übernimmt das zu- sammengesetzte Perfektum. Die Yerba der L Eonj. auf -ai werden häufig mit -^*) gesprochen, die der IL Eoi\j, auf -ui sind wie in der Schrift- sprache, ebenso die der IV. auf -ii, doch yerwandeln sämtliche AorisirStämme auf deni Zischlaute -ii in -yi (pat, pätesc Aor. p^ts^i etc.)) während bei den r-Stämmen lat. Ursprungs ii meist bewahrt wird, aber doch hörte ich S9r^ nmr^i in 29, 31^ 32, 47 yielleicht auch in andern yon mir besuchten Ge- meinden. Die Yerba der IL u. IIL Eonj. auf -sei kommen nur mit *) Auch bei Hodo^ finde ich eine derartige Form p. 66 Anm. astnicäi ^i astmcai =» acoperü. Weigand, 8. Jahresberloht. 16 — 242 — der Aussprache -s§i vor und zwar in der Lugoscher Oegend, femer bei den Bufanen; doch giebt es bei letzteren, wenigstens hörte ich so in 34 und 35 im Plural Doppelfonnen mit Be: deutungsdifferenzierung, z. B.: dusgi dusgi dus§§ dus9 düsgrgm, dusgrgm, düs9r9ts, duBgr9ts düsgrj, dusgrg Der unterschied in der Bedeutung ist der, daß die Pro- paroxytona perfektiv, die Paroxytona imperfektiv (im Sinne des Slavischen) gebraucht werden. Viel verbreiteter als die Formen auf -sfi sind die auf -g^i, die ich zuerst in 11 hörte, dann in 12, 14, 16, 17, 20, 21, 43, 47, 51, 52, 55, 59, 60. Sie sind offenbar erst in jüngster Zeit aus den starken Formen entstanden, denn in einigen Gemeinden hört man neben diesen bei einigen häufig gebrauchten Verben noch die starke Form, z. B. in 43 immer da§, aber merS^i, frip§fi; in 51 selten duä und &ip§, gewöhnlich duägi, MpSgi; in 21 du§ spuä, dzuS, &ip§ = ich habe angebraten, fripsgi =» ich habe gebraten, bei allen andern -ägi, z. B. aleSgi, kuleäfi, kopsei, auch foSgi kommt vor. Die alten starken Formen sind im Gebiete der Militär- grenze von Ruska ab, am meisten in der Almaä in Gebraudu Ich gebe sämtliche gehörten starken Aoriste in alpha- betischer Reihenfolge: adauä — adauxi, aleä — *alesi, du§ — duxi, dzedz — dedi, dzuä — dixi, fierS — *fersi, (ign) fips — fiii, MpS - fiixi, fr^ - franii, kopä - cori, kuleä - *collesi, merS — mersi, plunS — planxi, priä — *prensi, pu§ — *posi, r^maS — remansi, — rups -^ rupsi, spuä — *exposi, strJS — strinxi, stuä — exstinxi, trgmeS — transmisi, unsi§ — incinxi, untsiS — *inten8i, ^vi§ — *invinxi* Ob die Liste vollständig ist, vermag ich nicht zu sagen. Gefragt, aber ver- geblich, habe ich nach feci und vixi, die noch im Altruma- — 243 — nischen vorkommeD, ersteres noch im Aromuniachen. Ausge- storben sind auch die altnun. Fonnen des Plural, die auch im Arom. erhalten sind, nur im Aor. von dau findet sich in 33, 36, 37, 45 ein Rest davon. Man flektiert also: firipä, £rip- sgS, frips9, Mps^r^m, fripsgrgts, Mpsgr^. In der Almasch wird das auslautende § mit auffallend vorgestülpten Lippen gesprochen, manchmal scheint auch ein geflüstertes u hörbar zu sein, was auf ein älteres volles u hindeuten würde, wie man es auf einem Teile des arom. Gebietes hört. Ein inter- essante, fast unglaubliche Mannigfaltigkeit herrscht im starken Aoriste von dau: 22 dzedz 23 dedz 28 dgdz 33, 45 dzedz dzidzeä dedzeä dzedzeä dzedzeS dz^zg d^dz§ d^dzg dzfdz§ dz^gr^m A^dzgr^m d^dzgrgm difdigm difAigi^ts dfdzgrgts d^dz^rgts dzfdzgts di^digrg dfdzgrj dfdigrg dzfdzgrg 36 dzedz 37 dzets 38, 39 dzets 43 dzedz dzedze§ dzedzes dzedzeä r=» dz^tsg dzfdzg dzftsg = dz^tsgm dz^tsgrgm dz^zgrgm -tsgts = dz^tsgrgts dz^dzgrgts -tsgrp dz^dzgrg dzjtsjrj dzjtsgrg Perfektum. Es dient als P£ präsens und meistens auch als Pf. histo- ricum und wird mit dem Part Pf. und dem Präs. von a avea in einer Kurzform, die vor oder nachgestellt werden kann, ge- bildet, doch auch bei einigen Verben der Bewegung kann a fii benutzt werden, um weniger die Handlung, als vielmehr das Resultat hervorzuheben, z. B. lestg dus — er ist fort, noi nis venits dun tsara rumunfskg — wir stammen aus Rumä- nien etc. Die Formen des Hil&verbs sind: am 10 — 244 — 0, zuweflen a\) 15, 21, 34, 35, 36; am ats, §iB, 9tB or (ar 34} a^ 21 Die Form am im Sg. luad PL igt wie im Schrifizamäm- sehen, %i und fts, 9t8 neben a|, ats sind lautUch za erkUuen ^e m§i =» magis — oder im Aorist ki^t^ — cantaxi. Die dritte Pers. Sg« o ist ans aij^ kontrahiert; es ist oft schwer n entscheiden, ob man a^ oder o gehört hat Die Form stammi ans dem PL au »» habnnt Das litteransohe a wird nnr tos den Zigennem, die ans Rumänien stammen, und in einigen Dörfern wie Comori|te und Yaradia gebraucht, die wahrschein- lich einen starken Prozentsatz Zigeuner haben. Wenigstens wurde mir von ihnen auch die Aussprache t§ifS]atB9 »s cm- tita gemeldet, die nur zigeunerisch sein kann, banatisch sagt man sifilatsg oder auch sifigits9. In der dritten Person Plur. si^ man allgemein or, auch da wo man im Sg. jelzt au sagt, mit Ausnahme Yon 21. or stammt von dem Hü&yerb des Fut. or — volunt (siehe Fui). Die Form ar in Bo§neak ist ein Kompromiss zwischen a und or. Noch drei Besonderheiten sind hier zu erwähnen: 1. der Zusatz des Vokals -9 an das Part P£, der in eini- gen Dörfern der Almasch gehört wird: am v^dzutp, audz9t9, dz^S9 u. s. w. Auch anderwärts tritt dieser Vokal in Liedern auf^ um eine Silbe zu gewinnen, oder man hört ihn zuweilen in der Rede, wie in Alibunar. Der Zusammenhang dieser Er- scheinung mit dem im Aromunischen durchgeführten Grebranch, ist unverkennbar, aber eine beiriedigende Erklärung über den Ursprung vermag ich nicht zu geben. 2. In den 9-Gemeinden, sowie in 27, 42, 43, 48 hört man manchmal ein dem Pari P£ vorgestelltes do: am do vgdzut, am do dz^s, am do ggtat, um die vollständige Vollendung oder ein „schon" auszudrücken. Über den Ursprung siehe „9-6emeinden". 3. In der Almasch speziell in 36, 38, 40 und in Prilipeti wird das dem Hil£sverb vorausgehende Personalpronomen noch — 245 — eümud in der konjunkten Fonn dem Part. P£ angehängt, z. B. m-am dusu-m^; m-or aStseptatu-in9; s-or fgkntu-sg etc. Herr Liuba teilt mir auch ans Maidan einige Beispiele mit: le am data-le lor, te am bätata-te, ne am tntünitn-ne noi Plusquamperfektum. Was ich über den Gebrauch des Aoristes gesagt habe gilt in noch höherem Grade von dem des Pluspf. Ich kann mich nicht erinnern, es auch nur ein einziges Mal im Munde eines Bauern gehört zu haben, dennoch wird es noch gebraucht, so in der Lugoscher, Oravitzaer, Elaransebescher Gegend (6, 10, 12, 16, 18, 35, 42, 43, 44, 47). Etwas häufiger als die einfachen Formen desPlusqpf. sind die des zusammengesetzten; sie kommen wenigstens überall, wenn auch selten vor, also statt luas^m — am fost luat, ygdznspm-^am fost Y9dzut ich hatte gesehen (nicht: ich bin gesehen worden, was man durch eine aktire Wendung wiedergiebt). Futurum. Die Bildung mit am S9 + Eonj. ist häufig, noch häufiger die mit voi + Inf. Das Hilfiverb hat wenig verschiedene Formen. oi 16 oi 22 oi 36 oi Buf. oi 1 •• • v] n, w vei vei vei W (va) or va, om om om om om v] its, ^ts vets vets vets ^te or or va, or or Die erste Reihe ist bei weitem die verbreitetste. v vor o ist allgemein geschwunden, vor hellen Vokalen und auch vor a hat es sich teilweise (12, 21, 26, 51, 55) gehalten. Die Form der III. Sg rührt von habere durch Vermittelung der Wendung: o sä + Konj., während umgekehrt die IIL PL or zu habere übergegangen ist, so daß die dritte Prs. Sg. resp. PL vom Fut und Pr£ gleich lauten: iel o venit, iel veni resp. iei or venit, iei or veni Daß o nicht lautiich aus va entetanden ist, das zeigt das gleichzeitige Yorkonmien von va — 246 — und an denselben Orten, wo eben beide Fonnen noch mit- einander kämpfen, o wird natürlich siegen, or ist in 16 in den Sg. gedrangen, o in 22 in den PL Das folgende Schema mag den oben besprochenen Vorgang veranschaulichen. L Stufe. n. m. IV. habere o volere IILSg. a a t ¥o III. PL au au, on \o ^ or IIL Sg. va va va^ o (va) in. PL vor or or or Impf. Futuri. Die gewöhnliche Bildung ist wie im Schriftrumänischen, a6, ai etc., doch finden sich in der Militärgrenze besonders in der Almasch die alten, unveränderten Formen vreaS, vreai, vrea, vream, vreats, vrear* über die ich eingehend S. 139£ des nL Jahresberichtes gesprochen und gezeigt habe, wie sie zur Aufklärung der historischen Grammatik benutzt werden können. In den folgenden Texten finden sich nur wenige hierher ge- hörige Formen: rjS Sti LK, 216, vrji fi murit LVIII, 99. rfm ruga LVII, 65. a bea. {=^ a vrea). Pr. b^ai} 12. b^y 29. beu 33. beu Aor. bpui. b^ b^^ bei bei Part P. b^ut, beut bj^a big be b^ betrunken «»bj^t, bat bem bem bem be^m bfts b^ts b^ts be^ts b^a^ be^ be b^ü. a da. Pr. dai} etc. Gonj. III. dz^ig, d^ Impf, d^dzam und dzgdzam. In 28 (vielleicht noch anderwärts) lautet die erste und zweite Prs. PL im Präsens, d^dzem, d^dzets statt dgm, und als Imp£ kommt auch dam vor (Almasdi). Bei Hodo^ finde ich z. B. in einem Liede ans Väling p. 96 Nr. 519: tn reai face bine, de reai fi. In der Vorrede p. 9 giebt er die Flexion wie sie in V&radia und P&ta^ üblich ist, die mit der in Ri^ fiberein- stimmt. — 247 — a f i Pr. mis (s^t Bnf.) ieSti ?]i; igst»; i?st; igst; US 3 nisl; iiagm 22 — 33, 37—41 (suntsem Buf.) yis; Visits (suntsets Buf.) ?]s; ifstg; ipt; igst; sunt Gonj. fiu, fii, £9, fim, fits, fig, so auch als Hilfsverb, nicht unverändert & Impf, ieram — ierau. ier^am-ier^u 28. Aor. fiii, fu§, fu; fusgi, fiisgS, fu; fusgi, fn§g§, fu 21, 29. PI. gew. fnrgm eta, doch bei den Bufanen (34, 35) fusgrgm, fus^rgts, fusgrg. Das Pluspf. fusgrgm ist selten. Die etwas auffallenden Formen des Präs. mis, nis, vis sind weiter nichts als die Kurzform s und der Dat. des Pers. Pron. und entsprechen in ihrer Bildung genau dem arom. ipu n-fiiu. In der Gegend von Mehadia und in der Alma§ hat man die Form nis, vis nach Analogie der Verben der IL und nL Eonj. weiter gebildet, worauf der Akzent deutet und die L Sg. mis, oder es sind noch die ungekürzten, älteren Formen: noi ni-sem, voi vi-sets; mit Sicherheit lässt sich das nicht entscheiden. a lua. j^l^au, 1^^ Aor. luu, luvai oder lou III lug. Ig. 151 Part P. luat, loat, luvat ia. lugm; lom 4, 6, 11, 35, 60; luvgm (luwgm) 13, 22, 23, 27, 29, 33, 47. luats; Igts 11; luvats. C Texte. Ich habe sehr viel Zeit und Mühe auf das Sammeln von Texten verwandt, der Raum gestattet mir aber nicht, alles Gesammelte zu veröffentlichen, beinahe die Hälfte habe ich — 248 — zurückgestellt Doch habe ich darauf Bedacht genommen, daß möglichst alle Gegenden vertreten sind und auch darauf^ daß das stofflich Interessantere und Schönere ausgesucht wurde; aus diesem Grunde habe ich die in Banma gesammelter oder brieflich übermittelten Balladen vollständig mitgeteilt Die Banater Yolkspoesie ist frisch, packend, lebenswahr, auci entbehrt sie nicht des Humors und gutmütigen Spottes, hi der Sammlung von Hodof noch mehr, als in der meinigen wird man wahre Perlen der Lyrik finden. Die Prosa bietet ausser den bis zum Überdrusse gehörten Marchenstof&n, Hervorragendes nur auf dem Gebiete des schon mehr zoten- haften Schwankes, das ich aus begreiflichen Gründen nicht veröffentlichen wollte. Eine mehr hannlose Probe bietet Nr. I aus Temeschwar. L 1. fost kund o fost, dakg n-ar fi fost» nu s^ar povestn. o fost un mo§, §9 babp Su mosu s-o dus ku sula dup9 I^ mn^ §^ baba ku suru dupp apa §^ kum tumat, t^t-apa s-o vgisat S^ o Boar9 o trekut ä^ strggat: ku ixnalg s-o lipeSts! su baba lipit S^ dus apg ^untru sg g^tsg la moäu d^ m^- kaf§; dar se sg-i g^tsg? 2. o avut o kgtea^g §u o tsamp „Tsena^ §u baba o t^iat-o §u o fiert-o, §9 kund venit mo$u a kas^ ku sula ^ükgrkat^ d^ I^mng str^gat: „babo, dgäkidzg poarta!^ 3« baba o dzus: aSts^apt^ pyn^ pun blidzilg pr^ mas$. atöns s-o dus S^ 1-0 d^äkis poarta. §^ ^-o dat d^ myfLkarg S^ baba s-o kulkat dupp kuptöf. 4. mo§u tsamg sg ving S9 muns§, §^ la spung, k^ nu poatsg, kg-i betsagg. äpoi moSu s-o apukat §^ o mufikat s^figur S^ kgnd s-o sgturat, str^ns oas^Ig sg Tg diz^ig (dea) la „Tsena'VSri str^gat: „na Tsena!'^ 5. baba o dz^s: „Tsena %i str^gat, Tsena §1 muLükai" moSu, k^d audz^t, s-o muniat S^ vrut S9 batg prg baba, darg baba o fiizit p^pig la o st]p9, undzg i^tg oi, in akolö o fost t§t ngorundzit — 249 — Im Qanzen habe ich 65 Stücke mitgeteilt: 9 in Prosa (1, 4, 5, 25, 27, 42, 43, 51, 56), eine Colinde (9) sechs Balladen (24, 48 Bruchstück, 57, 58, 59, 60), Yon denen sich die yier letzten auf die „Novace^ti'' beziehen (631 Verse). Die übrigen Nummern sind mehr oder weniger lyrischer Natur. Höchst merkwürdig ist die Totenklage Nr. 52 aus Maidan. Die Reihenfolge der Stücke ist so, wie ich die betreffenden Orte besucht habe. Für solche, die nicht an das phonetische Alphabet gewohnt sind, habe ich das erste Stück zur Er- leichterung des Verständnisses in die gewohnliche Orthographie übertragen, auch sonst noch im Texte, wo es mir wünschens- wert erschien, in Klammer die Umschrift beigefügt Die spaziniert gedruckten Wörter sind in das Glossar aufgenommen worden, sei es, daß ihre Bedeutung eine abweichende ist, oder sie überhaupt dialektischer Natur sind. 1. A fost cand a fost, dacä n ar fi fost, nur s'ar povesti A fost un mos |i o babä, |i mosul s'a dus cu sula dupä lemne si baba cu durul dupä apa |i cum a tumat, toatft apa s'a versat ^i o cioarä a kecut |i a strigat: cu imalS so lipe^ti! si baba o a lipit |i a dus apä InSuntru sS g&teascä la moful de mäncare; dar ce sä-i gSteascä? 2. A ayut o cätea §i o chiamä „Tena^' f i baba a täiat o |i a fert o, |i cänd a venit mo^ul a casä cu sula tncfircatä de lemne, a strigat: „Babo, defchide poarta!*' 3. Baba a zis: „asteaptä pänä pun blidele pe masä. Atundt s a dus |i i'a deschis poarta. |i i-a dat de mäncare si baba s'a culcat dupS cuptor. 4» Mosul o chiamä sä vinä sä mänce, si ea spune, cä an poate cä-i beteagä = bolnava. Apoi mo^u s'a apucat |i a mäncat singur |i cand s'a säturat, a strtns oasele sä le dea la „Tena% fi a strigat: „na Tena!" 5. Baba a zis: „Tena ai strigat, Tena ai mäncai^ Moful cänd a auzit, s'a mäniat f i a vrut sä batä pe baba, dar baba a fiigit pänä la o stanä^ unde este(-slnt) oi, si acolo a fost tot neortndii — 250 — 6. Su ia s-o apukat §u o ]n9turat su künd p^kurarii or venit §a or v^dzut s-or bukurat §^ or dzus: o doamnf, dar sing s-o ^durat dg n-o mgturat? dakg o fi bgirung S9 n§ fig mamg, dakg o fi tsingrg S9 ng fig sorg. 7. ia atuns igS^t 6]} dz^s: ^19^ mis, nudkL*^ Ifitots 89 bnkarau ku ia. 8* odatg o aziinzg prg ia dorn dg moS. o Inat o T^osig dg koYgsut §n s-o dus sg vadg, sg fasg moSu. n-o putat 89 sg bazg ^ontra, numa s-o snit sus prg kasg §9 s-o nitat prifi-koä gy o ygdzut prg moSu un vatra fokuloi sa o arofikat koYgs^t pro igl, ä^ mo&u dz^s: »kakg, soarg, kakg, kg-i bnn S^ kgkgtsgln tg^. 9. atons ia dz^s, kg nu-i soarg, moäuig, numa mis ig^. §y-i o spus tgt. igl o spus: ^du mg, babo, §u prg minf akolö.^ 10. ia dz^s: „ts^aS dusg, numa akol6 nu-i igrtat, sg tsg hek^ »apoi bagg-m un sep uil-kur §^ baba i-o bggat un sep i^fi-kur sy l-o dus Ia stuna dg oL §y l-o bggat untrun ras marf. 11. moSu atyta myfikat, pyng s-or yfikordat un foalf bgsunilg 6u o slobodzut una atyta dg targ, kut sepu o ifsat Su un vas o durgit, kyt sri oilg s-or spgfat su or unsf put a fim. 12« oiI§ fiig, pgkurarii dupg 01, baba dupg pgkuraf, mosa dupg baba, dakg nu s-or oprit, §y astgdz m§i fug. 13. sy igy Vasuig m-am pus prg un koko§ §y m-am dus pung Ia Logoz §y atuns m-am pus prg un aris su am yenit pung ais. Timi§oara 1. Vasile Beno. IL afarg-i lung su bing §y bgdzitsa nu mai yin§. of-i rgQ, of nu-i bin§, of i-s-o urut dg ming. 5. nu ts-o fi, badzo, pgkat, §-asarg tse am aStseptat, t§t (tot) ku fok SU ku lumiing, §y ku dor dg Ia inimg. kynd am vgst (= vgdzut), kg nu m§i vin — 251 — 6. fi ea s'a apucat si a mäturat ^i cand pScurarii (ciobanii) au venit, |i o au väzut, s'au bucurat si au zis: o doanme, dar eine s'a indurat de ne a mäturat? dacä va fi bätränS sä ne fie mamä, dacä va fi tinärä, sä ne fie sorä. 7* £a atunci a esit |i a zis: „eu stnt, [dragilor] maichei'' ei toti se bucuraü cu ea. 8. Odatä o ajunge pe ea dorul de mo|. A luat o oalä de coväsit |i s'a dus sä yadä ce face mo^ul. N'a potut sä se bage inäuntru, numai s'a suit sus pe casä si s'a uitat prin cos si a yäzut pe mosul in vatra focului |i a aruncat coväsit pe el, si moful a zis: „cacä, cioarä, cacä, cäi bun |i cäcä* ^lul tau« 9. Atunci ea a zis, cä nu'i cioarä^ mo|nile, numai sfnt eu«^^ si i'o spus toi el a spus: „du mä^ babo, |i pe mine acolo.^' 10; ea a zis: te as duce, numai acolo nu-i ertat, sä te be||i (=a bä|efti)/' ^f^poi bagä mi un cep tn cur.^ |i baba i-a bägat un cep in cur, si l'a dus la stlna de oi |i V a bägat tntr' un ras mare. 11. Moful attta a mäncat, pänä s'au incordat in foale b^inele |i a slobozit una atit de tare, cät cepul a e^t |i In vas a duräit, cät fi oile s'au speriat fi au tnceput a fiigL 12. oile fag, päcurarii dupä oi, baba dupä päcurari, mosul dupä baba, dacä nu s'au oprit, |i astäzi mai füg. IS. f i eu Vasile m'am pus pe un cocof fi m'am dus pänä la Logoj |i atunci m'am pus pe un ariclii f i am yenit pänä aidt. 10. pusgi dorn fi-kgp^tun, ku uri}tu m^-nyglii, Doamn§, r^^ m^ odihnii. pgstg noapts^ am yisat, kp, badzOy m-§i sprutat, 15. m-am skulat ä^ pip^ii iSu nimiika nu gps^i fgrg dorn inimiii, skris p9 fettsa perinii. Topoloyeti 4 Ana Manea. — 252 — IIL M^rfg maiko M^rfg, se iiu4^9 bung ai aTut, mult mg migr, undzg a^ kreskut, Ag se nu ts^am m§^ vgdzut, 5. un setatsg ts^o ts^ut un laptsf duUg tsj^o skpldat, pg kgljf ts^-ai prgpurtat, P9 kglgf ku flor frumoasg. tf^f badza rupi§ o floaff 10. §u o pung la sifLggtoafg undzg inimioara-1 doarg. idem. IV. 1. Un tsfgan o avat an fisor, karg o dat §-o omur^t tri muStsg. atunia o yenit la tatg-su §-o dzys, kg dyintr-o lovitg o omuxpt tri sufletag, akom sg-j^ kompef^ ufi kal, sabi^ iaog, §u doayig piätoal^, ä-atunsa 199 mg duk dzirept larmp^ratu, §^ Bg skri^ pg sabig: igu mis vitsaz, karg am omur^t tri su- fletsg d-odatg. 2. §9 igl s-o dus ^ grgdzina ^p^ratului S^ o slobodznt kalu la pgSong. ympfraiu sg uitg pg fef^stg 8f y^dzg kalu ufi grgdzing. atunsa o kgmat nn slugg 9^ l-o trimgs ufi grgdzing, ka sg vadg, sing o ^drgznit, sg sloboadg kal uö grgdzing ympgrgtsaskg. sluga, k^nd s-o dus akolö, o ggsut fisora Isaganului kolkat &^ y^dzg pg sabig skris pg koardg: ^igu mis yitaaz, karg am omurgt tri sufletsg d-odatg/' 3* atunsa sluga nu kutsf dzg sg-1 skoalg. dar ump^tu o ayut o b§taig ku altg tsarg §-0 ayut lipsg dg un yitsaz, kum s-o ar§tat ts^ganu. sg dusg ^p^ratu s^figur ^n grgdzing §^-1 pom^ng S^ dzuse: dakg tu ^gäts yits^zu gla, apoi tsara irärg am perdut-o, tu o skots, gy a t^ o fi 811 ^flkg z-dan §u fata m^ ts^ig dg ngyastg. - 253 - 4» ts^ganu o dz^ sq-i dz^ig nnma un regiment dg *usar. P9 unng pigkat ^ü kalj^ duänanala^ duk^dnsg igl o azuns la un r^t mafg ka peperik §-o fgknt r9st S-o poronsit, kg tot natu sg-ä ükg kgsuig dg peperik S^ I§ or luat yfi kap S-or pigkat asupra duzmanuluj^ &. duzmanu s-o uitat ku okan §-o ygdzut kg ving aSa oamen mar asupra lui §^ s-or spgrat l-or fuzii akum 'gsta ygdz^d kg fiig, s-o luat dupg i^j^ §^ l-o skos d^n tsara 9-o luat k^tsgva oraäg. 6. iel, adziko ts^ganu, o pus granitsa d-akolo S^ s-o ntors ngpoi umpfratu i-o dat £&ta luü dg mui^§ §^ parts^ kgs- Lugoj 6. Vasile Onea. V. 1. fost odatg un mo§ 9-o babg. S^ i§i or fost tafg sgras; prmi§yarg s-or dus Tgm pgdurg sg kul^gg burets^. or yenit a kasg ku buretsu g^ i-or pus sg fj^arbg. darg buretsyi n-or m§i fert atunsa i-or l§p§dat nafarg n-oköL 2. m^ngdzy o yenit un pgkurar s-o ygdzut bufets-yji okol S-o serut dgla moSu sg-^ dz^i^ ^^1 buf ets^ gia, kg-i dg o oa|§ pg ^gi. sy mosu |-o dat buretsy §u o luat oaia §y o tgiatro §y s-or dus baba su moSu s-adukg I^mnf. 3* k^d or yenit a kasg, n-or ggsyt oaia ^n bridzg dupg kum or l§sat-o §-or ygdzut numa muätailg, kum umbla^ yn bridzg. atunsa moäu sg pung ku toporu äy undzg y^dzg muskg dg ku toporu ö-o omoarg. 4. se fas§, se nu &8§, sg pun§ una la baba lui ufi kap. Su igl dg ku toporu. darg muska o zburat su moSyi o omuryt pg baba. siji kund o kgdzut la pgmunt» o dzus mosu kgtg ia: ,,8e-i; babo, poatsg kg tsg rydz, undzg am omuryt muska dupg kapu tgy. nu tsg rudzg, ma skoalg tsg/* 5. darg baba n-o putut skula, o fost moartg; a§a o r§mas moSu fgrg babg. Lugoj 6. Oeorg lacobescu. — 254 - VL asä-m dz^9 mundra mig, ka S9 kä^t la grindusalg, k-akolö-s keil^ m^Ig, sp-m dgskung Igdzilg 5. sg-m I§ pung yn tri karg sg Ig skoatg ^ dnunu gl mäfg sg I§ dg parg dg z&rg, sg s-unvf tag majkilg, kum sg z dg fetsitsglg 10. dupg un k^ng dg bgrbäta, se sirogg, sg-i dzak iupynö; da zupun draku io dzu§, nis mglai pg mäsg n-ärg nis ponävg pg pät n-afg 15. nis boi yn zug n-ärg. Surducu mic 7. ä ist dunkles a. Petra Jusca. frondzg verdzg dzg buzor, yrgQ duzmanilg sg mor, sg rgmang badza lor. badza lor nu Ig rgmung, 5. kg Ig o lua groapg ku ming, sg-i spun vorbg ku bing, sg nu-ä ia muigf g urutg, sg trgiaskg ngkgzutg, §a sg-ä ia ni^ndrg ka ming, 10. sg trgiaskg ku ia bing. Zolt 8. Ion Graviloni. VIIL frundzg verdzg kukurudz un-tsg (unde-te) dus tu moi lonuts? igij mg duk la D^mbrgvitsg sg kumpgr o rom^nitsg, 5. rom^nitsg nu ggs^i, — 255 — ^9 ggs^i ^ kokonits9 kokonitsa adurmit^ dap9 taf9 dzg r^tsitg (r&chitä). trgs^i sab^a s-o 9^i^t, 10. ia sgri la ming m-piept: nu grpbi tu loang a da, kp 19^ mis floar^a m§i frumoasg la tsing uf[ kas9 pp masg. IX. Eolind^ a In Adam. 89 k^nt9m glas dzg zal§ P9ntru a lu Adam grg§alg 8u P9ntru a Ini izgonirg; zalnika dzin rai ieSufe. 5. Adam sap9 p9m|^ntu, sap9 Eva ku d^nsu. S9tana la igi vena, ä^ ku gra| aäa dzusa: ,,da tag, Adame, nu S9pa, 10. nu-i als moSuia ta. du tag, Adame, sap9 un rai, kp akolö mo§uia ai. k9 als nu-i S9pa, nis dzg min§ nu-i sk9pa.'^ 15. Adam ipsepu a plunzg, §u k9tr9 Eva a dzusg: „0 v§i Evo, se f9kus, undzg om merz§ akuä, k9 tu m-ai ^nsgluit, 20. §^ dzg rai n-am dzgsportsui'* Eva unsepu a plunzg, SU ku glas dzg zaig a dzysg: „§§rpil§ unveninat pr9 ming m-au^n§flat, 25. k9 la ming ai} venit idem. — 256 — la nr^Sg m-an Soptsit: m^üMg, Eyo, mi^ ^^^ ka sp trgieäts mnlt prg liiini§! ign dzin pom m^r am m^ükat, 30. S-apoi ö-teyiif ts-am dat. p^ntru iin m^r, se am m^fikai^ am rpmas goi dzg sbr^kats.** iarg luda sei vMan, aSa dz^Bg lu Adam. 35. „ta als kg vei sgpa, dz^akg mi§-m ve^ da, se ya fi prg voia m^ k^ts fii s-or naStsg dzin tsinf; nrnna mig s^-m dai pas^ 40. dz^akg dzin rai mis skgpat dar ais sg flu Igsaf Inda kam viklan fiind adnsp o kprpmüd^. Adam muna prg ia pns^ 45. ka§i^ ku p^ng o skrisg. ^n ruQ lordanului o tsnpat prg fatsa ngsp^pnln^ Eva lu luda asa ui dzasa: o ** o ,,atimBa voi kg vets skgpa, 50. kimd asta s-ar afla." §u i§l asa prorosa: „nimig un lumig nu va fi • kgrgmüda o ggsu." §11 dzun gnd aäa o grgit 55. kgtrg Adam gl amgzit: ,,Adame, fasgr^ ta Adame, zidif^a ta dz§ se ai kgdzut ^n ppkat?'* SU iel asa o kovuntat: o *»o o 60. „iar Eva m-a^ unsglat — 257 — dzß m mijrg am m^fikat oh amar! dz^lil^ m^Ig s-au yntors dzin bung ^n rf Ig. Sy mg taem dz^ dummdzpi}, 65. kg m-o batsg nifi rgu. raiulf, grgiüjxg diÜBg, dzgla tsinf nu m-a& dusf dzg mirosu florilor, dz$ fumu tgm^glor, 70. dz§ para fakliglor dz§ komoara sfints^or dzg k^tu pgBgrilor §1} firons^tsa nduloi pgnixa ida doamn^ sfintsg, 75. adg-ts S^ dz§ noi amintsg i^-n rai ng sglgSlui^ätsg kn dreptsu n§ 'odzin^tsg. idem. X. mgi Dzordzitsg pokurarg undzg grgbests aäa tafg? :|: oilg ts-^ rpsfiratsg tarma-j[ dusg zarngtate^? :|: 5. dg se las hga stofos, Sy nu-m fluief dureros; •I- kff Pjduf^ ^verdzgtg S^ poiana-i ^nfloritg. :|: n-am ]Q^ grizj, mgi furtotsg, 10* nis dg turmg, nis dg altsg :|: si mg duk la nuntg-n sat, myndra mi s-o mgritat :|: dakg la nuntg a^ pigkat, se j^^ts aäa supgrat? 15. :{: 86 ts-yi fatsa ntimgkatg, ka Sy noaptsa ipouratg? :j: Weigftnd, 8. JabresbeHoht. ^m — 258 — kum S9 nu fiu supgrat kg mundra mi s-o mpritat :!: kum sg nu fiu untungkat 20. kund grpbesk sg mor un sai Jidioarä 9. Florea Borcä. Obiges Lied ist zwar kein Volkslied, aber doch ein volk- tümliches Lied mit einer prachtigen Melodie und sehr ver- breitet im ganzen Banai XI. frundzg verdzg frundzulitsg am avut tri mundrulitsp: una-n dz^I s-una n-valg una-n ulitsa 'a mafg. 5. 'a dun dz^l s-o mgritat ^a dun valg m-o Igsat, 'a dun ulitsa 'a marg griza m^ nu mi-o m§i arg frundzg verdzg viofflg, 10. m-o kuprins un dor §-o zjlg Pgstg piept §u pgstj sfl§ Sil la inimp duf^rg. inimioarp se tag bats duil koasto §u dun fikats? O O O o 15. inimioarg nu tag batsg, dakg n-ai ngrok §u partsg. frundzp verdzg, verdzg ai fost, trek doayg dzuTg dun post §u la mundra n-am m^i fost idem» Variante aus Timova Ton Vers 9 ab. kuts§ flor prg muntsg i^inflor tpatsg lim pluflg mig dp dor SU kutsg flof ^s pr-o kumpi§ tgatsg um plufig dg zfl§ mi§. - 259 — xn. prgstg toaisg satsilg (satele) ui sgnin ka laptsilg numa prgstg satu mig^ da kolo-i noru iii§i grgy. 5. nu fitsiu, norii ving zo3, d-o fi badza m^os, kg] i-or tras kozoku zos. igsts Ioan§ dg un skoalg kg tgts fisofii s-unsoarg, 10. sg f^tsil§ 89 mgritg. „Ias-S9 s-unsoarg ag 9g mgritsg, duntr-o mig duntr-o sutj, nis una nu mi-i plpkutg. g]i mar s-or mpritat 15. gli mis s-or rpdzikat Sacos ungoresc 10. Ana Proleka. xm. ,,iin-ts§ (unde te) dus badzo sprasg?" „191} ku doru tsg 01 fasg." ,,ia mg, badzo, §u prg ming, kp SU igu ts-oi prindzg bing. 5. dg tsu-i ruäung dg ming, fg mg brgij prg lifigg tsing. dg tsy-i grgu dg brau migTj, fg mg lumüng dg sgij (seü) SU m9 poartg un sunu tgy. 10. undz§ vii sta dg vii sina, ig^ frumos ts-oi lumüna. oameni ts§ or untreba: „se lurnüng ui asta iarg?" ,,asta-i lumüng dg sgu, 15. mundrutsa dun satu miou/' 10. Conita Sciopu. 17* — 260 — XIV. „Eukol^ dg uiidz§ vin?" „dg kola dg prgstg ving." (vie) „dar dg mpndra mf nu Stsii?' „itsi^ bin§ kg-i sungtoasg, 5. sgdz§ la masg su koasp. nu Stsii} koasg of dzgskoasg, numa lakrpm Ygd kg yarsp.^ kyitsg lakrpm ign Tgisat, pots &s§ izYor ^n sat 10. trgndafir, m^dru unflorit, fromoasg fatg am iubit, ä-o am iubit vro doi an $^ nu m-or §tsiut duzman. dar aku dg astg varg 15. §9 duzmanii mg aflarg. nxt StaiQ se drak or vorbit, kgtrg m^dra or mints^i spune, mundro, adzeyorat, XV. idem. ppdontsg y^rds^ m^dra m^poartg ä^dzg, n^|ka P9 drum tr^ ka oKi-l pgtfjBg. 5. p9duiits9 gas9 (deasS) m^ndia fdosg fi-kasg muika sa n-o hag^ S9 1^ dmn kas^ pgduritsg mg 10. mundxa igäi^ BÜng trplalala »^ Glämboca 11. Ano Leno. — 261 — In Ruska hörte ich dasselbe Lied mit dem Zusätze: pfduritsp Tjrdzg mundra podu tf^sg. n^ika prisepfia dup9 ia sp luä SU la ia merzä o •* gora-i s^rata. XVL &andz9 Y^rdzg, krgn domnesk nu Stsi^ &ta 89 iubesL r^ ^ubi ima mal mikg dar sf mar§-i m|i vomikp, 5. frondzg T^rdzg dg sgkarg, mi-o yenit o v^stp asarp. kg mi-^ m^dra kam hgtifgg ku feitsa kgtrg -pgi^ta^ kn gura fnptg dg s^ti^g, 10. sp-i dai vin ku ap9 ifs^ kg dg dor mundrii 1-0 tff sg. trgkui, mundro, dzglurilg sg-ts aduk 199 Ifkurilg adu§§i tfgi Igstpff i 15. SU skoS^i sara Ia st^Ig dzimin^tsa la zornig pgn-un rgsgfit dg soarg skulai p9 m^dra un pisoarg. ßuj 12. ° Pätru Pranu. XVIL frundzg y^rdzf floriB^Ie» aäa dz^k m^ndrilf ^^^^1 kg nu-^ gura ka Ia i^Ig, ba, dzgn! ijstg (este) §u mfi dulsg, 5. numa igu nu mg pot dus^. i§ä, m^ndro, pgn-^n poartg, dg vedz doru, kum mg poartg — 262 — mg poartg diin lok un lok, ka pr-ü-om fgrg nprok. 10. nu ts-o fi mundrg, pgkat kp pr^ mult ts§ am dgzmierdat §a sara su dzimin^tsa pgng m-am urut viatsa. idem. XVHL ^frandzp vjrdzg dg dudgu domnuTg solggbirgu sloboadzg prg n^ika migu, kg-nu-i *ots (bot), nis nu-i ku roari (?) 5. nggastor dg turguf mar yindzg la mgrggritar, tot suru ku trii kritsar, numa mundrii donopoi numa iei ul do ku doi." «O** O ö 'S 10. — „iubfstsg, mundro, iubfätsg, SU ia samg, sg iubestsi kg prg urmg ts§ kgiestsL iub^stsg ü om fnimos, sg-ts fig n^mu fglos, 15. nu iubi prg fig-sing ^2. sg-ts fas njmu dg ru§un§." j^^ ß^^ja. XIX. „Kgtgling, vino fikoasg!" ,,ba iou nu, ba iou nu, kg mis ngkgzutg aku.^' ,,ba asa, i^dzera, 5. M§riutsa, mundra m^a; kolo n-val§ la izvor §^dzg o fatg ku un fisor, sg zudzgkg dg sg omor. dzusg zun§ kgtrg fatg: 10. „tu rgmun ngmgritatg". — 263 — dar &ta di^n gura mi grgia: yyunsoarp ts§, dum^ata. sg vgd prg sing vii lua dg yii lua ung bgtrung 15. dumnidzQU su nu tsi-o tsuno o ** o o o sg fas noaug fisof §11 prg urmg o fetsitsg sg tsg poarts§ prg nlitsg prg ulitsg krestsin^asko 20. striinii sg-l miluiaskg SU sg yin la pragu migi;i so tse miluiesk su ipu ku o koazg dg mglai koaptg un tsgst dg noa^g an 25. su nis aia nu ts-oi da-o pung noi ng am zudzeka fostu-ts-am igu dragg o ba. dakg nu ts-am fost igu draga^ ts-o fost, njiko, lumga largg." 30. „fg, m^ndro, kum vii putsa §u-m trim^tsg guritsa, untr-un pghar ku apg f jsg." apa un pghar s-unkgldz^a, gura mundri][ s-undulsa. 12. "" Jlonia Duma. XX (s-6emeinde). vai dzg ming rgu-m pafg dupg m^ndrulitsa floafg kg-i unalta s^ suptsurg SU prea dulsg la iubire. 5. gura igi p§bar kristari fetsa i§i — dz§ s^ndzg, kiind vgd inima-m plundze kijnd o vgd la sgrbgtor dupg mundra sta^ sg mor. 10. k^nd o vgd untr-alts§ dzuig — 264 — pl^dzg inimioara-n min§ ka-n kopilu dz§ trii dzulg. dragu plyndzg, 89 trgigsk, doru sg mg pr^pgdzfsk. Poiana 13. Pätru Cornea» XXL m^dra mj , k^nd ioakg jn iok ^i toat9 aprinsg n-fok. dar sg 189 prg Igfigjj ja, nu m^ stsiu ig fif^a m^ 89 o trag la s^nn mi^y pgnj mg aprind s^ 199. ideiiL XXIL d9 la min; m§j[ la valg fromos tr^d9fir uiifloar§, trnnd9fir d-91 rom^gsk om ka n^Ua nu g9Sf8k, 5. nis la fatB9> mi la dos om ka n^ika d9 fromos. kund ^ T9d sara pr9 lun9 par-k9-i floaf^ d^ kunun9 kund ^ Y9d saia pr9 st^If 10. par-k9-i krus§ d9 m§rz§I§. xxm. £9 m9, doamng, se mi-i fiisg, {g mg lub9r;^l d9 tse^ ^ 89 fii} dzuQa 9ntr9 muief S9 Ig aud Yorba s^ swatu, 5. kum ^s (Is) farmek9 bfrbatu, ku p§m^nt d9 la morm^t» S9-I pun9 sup astsemut S9 89 skoaI§ surd s^ mut idem. idem. — 265 — XXIV. fost-ai| fost un rezisor (regisor) tsinefgl mundru fisor kum ui biadu kodralui sns prp Yurvu munts^lai 5. dzg sotsig s-o luvat (luat) kopilp dzin ägl sat ku pelitsa romenitsg la tots vesinii drggutsp ko-i ka floaf^ kumpului 10. ka lumiina soafglui. iat9 ^^if k^d i-an sosyt kart^§ marg dz§ sgtSit (cetit) s^ la v^t9 dzf pornit k9tr9 sotsig ai| grgit: 15. „m^dra m^ sufletu mign, tu S9-m tsun inglu mipQ. pun§-l prg dzfätu (deget) tgy kund in§Iu o ruzini sg ii6n, skumpo, io-i mufL'' 20. ia tafg 89 zgluia (jeluia) SU prgin lakriin ia grgia: „na-ts ngr'ama (märamS) ig mgiasg kund auru s-o topi, 8^ ätäii; dulfißo, io-i muri" 25. ngr ama-n sun kg mi-o hggg, igl prg kal sj-fik^Igkg, sy la oastg ym pl^k^. migrsg igl prnn la un lok, SU apnnsg un marg fok 30. dun mizloku (mijlocul) kodrulu^ la fnntuna korbului. 00 ** muna n-sun kg mi-o hggg la ngr'amg sg uitg. inima i-sg dgspikg 35. SU napoi kg s-untori^a. — 266 — SU ku-n tSinpr s-^ntglnj^a, ku-n Toinik ku kalu mik. „ngrok s-ai tsingr Toinik, se-i dg nou, dg undz§ vin?" 40. yydakg-i vr^a, doamn^, sg stSii, igstg hing rgu dg tsing, tata tgQ tsara o pr^dat, SU mundra ts-o amfikat, untr-un lak afund su lat" o o 45. rgzelg i-au kovuntat: „na tu, bradu, kalu migi} s^ mi-l du la tatg sgii dg untrabg, undz§ mis igu tu sg spun, kg igt} m-am dus 50. igt} m-am dus prg mal unsus, su sg spun kg m-am vurut, undzg apa a^ klokotsit" tatg-sgQ kund audza toatg tsara mi-o skola. 55. laku yntfeg kg mi-l s^kg, l-aij sgkat SU 1-au sturpit SU kopii i-au ggsyt amundoi dgmbrgtsosats, pnp ngroi la fund kulkats. 60. ku kosutsa gglbinioarg su ku fatsa ruminioarg. prg i§i; doamng, kg mi-i lug, ^ mgtasg ^vgl^a, su-n sgkrin kg mi-i kej^a, 65. un bis^rikg-i zudz^ (zidea) prg ia-n usg la sfuntsut prg igl ^n altafü la rgsgfii dun i§l, doamng, öe i§sa? un brad mundru kondinat o 70. prg bisfrikg kulkat, — 267 — dar d^ ia o i^dzirp, tiSiner^a su frumoasa, prg bisj^rik^ s-au-ntslns (tntms) SU ku bradu s-au kupnns; 75. tünp, doamn§, s^ irgsn^ts^, un Sing, doamng, d9sp9rts|^8tsg, of pr-un zung ku pr-o fatg, kund Ig-i dragosts^a kuratp. idem. XXV. 1. fost odat^ un tsugan, §-o mers la un kgsap sg kum- pef§ fikat. §-0 ntrgbat p9 kgsapu, kg kum sg m^fikp fikatu. kgsapu i-o spus, dar tsuganu n-o tsunut mintsg, o dzus, sg skrif ku kreta pp pept (nicht piept), kum sg muilkg fikatu. 2. atunä o luat fikatu §-o i§§ut nafarg, i-a&ürg l-o pus pg un skanin. un kung o venit su l-o luat fikatu, dar tsuganu o dzus: „§, dar tot nu §tsii tu, kum sg-l munS''. atuns i§l o skipat im palmg §-o stsers. Zagujeni 14. Alexandru Gardas. XXVL ving Yulp^a dpla kurtsg §^ rj vjstp n§ adusp: sg ia moSui f^tsgle §u fisorii babil§. 5. babilg k^n (cänd), audzay, la kovas sg dusau, SU gints (^ti) dg fer u§ punaij s^ prgzung muäkay. dar zunii kim audzau 10. targ, doamng; s-untristau. m§.i bing sluz la-mpgrat dg kiit bgzokuf (batjocuri) un sai §u moSui kun audzau o o ** o ** tots untr-un pisor sgraij. 15. kun gindzests (gändesti), kg-i m^-i frumos — 268 — kurmg SU prg barb-unäos. fj^tSglg kym audza9 taig, doamng, s-^tristay. in§i bing ka kap ^n fon 20. d^ kut ku mo§u 9I b^tryin. mf 1 bing ku kap un iarb9 d^ k^t ku mosu 9I ku barbg. Sacu 15. Antonie Ftrcia. xxvn. 1* Or pigkat npaQ9 tsyigan^la p§dur§ §-or y9dzut o 8alk9 lnif[g9 ap9, karg o avut o kr^fig9 plgläkt9 un ap9, o luat-o apa> &^ ^ara s-o ^ntors n9poL 2. atunsa dz^e '9I m§j[ b9tr^ 9utr9 ^gi: „salka aja yi s9toas9, tr§by9 s-o ad9P9m. s-or suit ts^anii tots un 8alk9 §-or tias-o un ap9. salka s-o rupt §-or k9dzut ^ ap9. igi or igfiuii, kum or putut 3. atunsa igi 39 nuni9r9, 89 Tadf, k9 o fi perit yronu d^tr9 ig^ V m« b9trgn num9r9 s^ p9 igl (sie!) nu sg pung, 4. 8-unsf§dzesk, k9 nu-i unu. atunsa d9 un pgkuiar PQsto iei unsfodzindusQ. iei povestosk, kum ui iraba. atunsa igl ia b^ta §^ la tot tsuganu ^1 d9 ku b^t9 §u-i afl9 p9 tots npa^o. BorloTa 16. Pavel Maran. xxvm. am neikuts9 tmngrg]: S-or pus kurve dup9 igt. pun9-S9 satu zum^tatsg tot dzgla ming nu-1 pot skoatsg. 5. m9i; neikuts9 dzgp9rsor se-m tr9mets at^ta dor pr^ gurilg tuturor tr9mjtsg, m9i, puts^ngt SU yino dumn^ta ku ig(. Rusca 21. Pätru Ghierga. — 269 — XXIX. „florisikg viorintg, kg di§ ming n-ai dob^d^.'' m^drä n^i&i dz§ sms ver, 5. se ai krisit alaltgigf P9 o pasgf^ mik^ an sok (cioc), ka S9 t8§ aStsept la loL mundro, loku nn-i dzg noi ^aj^datSy mondro, la z^yoi, 10. SQ Yorbim goig ku garg sg n^ lubim la m^surg. 21. Dimitrn Humitsa. XXX. Kukuig, pasgfg n^agrg zboarg la mipdra dzg grab9 kontg S-o ^nveseljstsg, §u ^ntf^bg o, mg iub^stsg. 5. kukalg zboarg m§i tafg, 8-0 afli la prgumblafg pr^ gr§dziiig s^gur^a, ka S9 pots Yorbi ku ia. firundzg Yerdzg, spik dzg 0Y9S, 10. dzg 8-ar fas§ dz^lu §93, 8^ Yalj^a bmi9 dzg mers, ku m^dra 89 1119 unt9lngsk doaQ9 Yorbe 89-i Yorb9sk, doaT}9 Yorbe t9inuitSg, 15. 59 m9 tsyin9 m^dra mintsg. idem. XXXL asar9 m-am dokotsit 89 1119 las dzg iubit, — 270 — draku s-o putsa l^sa k-am fost unTgtsat a§a 5. knnd sara mi-o ^ns^rat sg iaij kgpengagu fi-kap SU s-apok gardurilg dup9 mundrutspl^ ml^Ig« fi§ gardu ^streS^nat, 10. tot ^m trek undzg nd-^ drag, fig gardu ku sgikutsg tot mg duk la a m^ drpgutsg. m^ndra dzin gura-m grgia» dz§ ai fi, n^iko, ü om dzirept 15. n-ai luTa kglilg undzirepi 21. Simon Todor. xxxn stsiiy neikutspy sg am vorbit, S9 iubim pgn-la sfur§ut, §u sfdrsutu ne-au yenit o o o ^ §u noi doi n^-am dzgspgrts^t 5. sim (eine) pre noi nn nj^-au l§sat fig-i moartä^a spundzurat, sim-pre noi n^-au dzgspgrts^t, fi§-i moart^^a dzin kutsui Mebadia 22. Katarina Mergea. XXXffl. frundzg verdz§ dze buigzg m-as m§rita §u n-am opr^zg kg dz-un an s^ zumgtatsg mi-am pus dgayg m-partä§ 5. SU m& unu n-am gptat nis igii nu m-am m§ritai idem. — 271 — XXXIV. Abzähllieder. 1. üni düni treni pini^ rpampa gpämpa mgrli gprli^ gai tsai tsok. Plugova 23. Mitru Drägälescu, 2. ala bala portogala se ai m^fikat, dzg se ai umflat saptsg pitsg S-Tin piton §-un gpvan dzg usturon i§§ fetsftsp dzin portitsp kg tsß-aSÜ^ptp iin talion, talion fisor dzg domn ku kprutsa mpgratului pin (pe In) mizloku satului frjfigif, panp dz§ sokgriig tsok, bok, tfgs la loL 3. eneke, deneke, tsürka, zä rapitsa, päpitsa, not 4. lun ui luneiü marts ^i koveiü. mierkor ie t^rgu zoi turguim, vingf venim, smnbgtg 'odzinim, s^i duminik^ dakg yidzgm pe popa lukrand lukrom sii noi. O O •* idem. idem. idem. 5. ala baJa bmnburgi kapiti^ikp tsaratsei aki ndaki de vindzika, iakoba. GloburSu 25. Andrei Razvan. — 272 - XXXV. frondz^ verdzg dzin n^dai, täingr^ 2119 m^ritaj, 8g r§ 8oakr9-m k^p^tai. §^dz§-n vatr^ Sa tot latrg 5. §1} struigp, k^ nu mis b^rbat^. 1x19 mgng la sg^rat, sgflgar9 fgr- dz^ b^rbat sg^gnd kgt sgägrfld dzg la vr^mig 1119 l^sai. 10. ying o inik9 P9sgrg (päaerea) äg-m pl^zg dzg z^Ia m^ nu-m plonz^ dzg zj^Ia m^, ii ts^ du ]jLn tsaca m^ Sg spung la maika m^ 15. 39 nu-m poartsg tsoalglg, ni^ 89 nu Ig Yiiid9 numa yn fok 89 Ig aprmd9y 39 s-]jLnY^t89 maiiiilf , kum 89 z-df fetSits9lg. 20. nu in9 dg, maiko, dzgpartsg, k9 nu ts-oi veni la moart^g, 61 mg dg, majko, ^jin TeBin,^ 39 tsg Y9d, saca kynd sin 39 tiig Y9d, sara k^d pr^dzeits, 25. pr98t9 dzg kum tr§)|eät6. Comeareva 24. Ion Laitin. XXXYL Um die Zigeuner zu yerspotten. ay^ tata, &e ay^ ayj^a pe draku 39 1-ia. ayga oaig laig, laigi H% buk9laig, dzgoa mulz^a §g noaptsa futäj^a. idem. — 273 — xxxvn. kolj^ ^ val^ la ^ernfts j^st^ im marf nuknl^ts nuku-i mirfs, frundza-i rar». SOS la Yf ru nukului, 5. kg]it9 mimia kukului, mfi ynios la TßAg&ag, kgjit9 ä^ kuka batr^n^, m^ ynzos la krijLfigarfl^. kf nt9 doay9 turtur^Ig lablani^ 27. Irena Tärdadu. XXXVm (c£ XLIX). „0 mor, nf ik9, o tag skoal9, mi mai ds^ ^^ niig boalg. kg mi§ mi s-o urut, ka motsu umbrg ts^ fgk^nd/' 5. y^i£ nu mor niä nu mg skol p^ ta mi^m yü aduig ap9 r^äg dzin yedritsg mj[^r9 dulSi dzin lablanitsg.*^ „aka-i postu lu sum Pgtru 10. mi^rplg nu s-or mai kopt. apa r^g s-o flkgldz^t sloi dz§ gats9 s-or topit ." „proastg ieSt^i, nproadg ieät^i, dzikg nu tsg ngdpieStsi: 15. sloi dzg gatsg-s oKii tgi mi^rp dulsi-s tsutsplg t^Tg. idem. XXXIX. frandzp verdzg sgrpsing mig-m spus9 o viöinp: kg t^g nsof, mg las pe ming l^nsoarp tsg ku dumnizgü, 5. kg mi§ nu-m paf§ rgu. Wei gand , 8. Jahresbericht. 18 — 274 — nis bin^ ni§ rgy nu-m parg, numa la inim9 mg doac^. dzg-i luva o m§i frumasp domniz^i} s^-ts fakg kasg 10. dzg kopii §^ dsg n^vast^. dz§-i luva o m§i uryit^,^ dunmizpi} 39 nu-ts asuts^ S9 mor yn kintif kuinpli% dz^-i luva b9loioar9, 39 dz^ dumniz9i} 59 moar9. Tople^ii 28. Ion Baltean. XL. la podu Topletsului i^st9 o piftr9 minunat9, dzg 39 inir9 lum^a t9at9, 39 mir9 §a bun §u r9y 5. 39 inir9 §^ n^ika a migy. busuiok ro§u Mitat, sm§ fok ts-o S9m9nat? kg.tanglg ts-or pTgkai k9 3-0 du3 n^ika s-o dus, 10. k9 3-0 da3 §u nu m§i Ting i§ m9, njik9, Su pe ming,^ k9 ts-oi prindzg odat9 bing. Tindzg tu vei Tjins9ra, iou mik fok t3-oi atsiit3a 15. ku skint^ei dzin okii mifi Sil ku T^mng dzin spruinS^n^ Tuföri. Dr. PopovicT. XLI. frundz9 verdzg d9 m9r dul% am o mundr9 ka-§-o kru^^ kund o y9d inim§ in-plundz§. kund o y9d un S9rb9tof, 5. dup9 dunsa 3tau 39 mor; — 275 — kund o vpd ^ altsg dzyl^ pl^dzf inimutsa un ining. kodrul^ kodmtsulg d9§ladz§-ts k9r9ril§, 10. S9 m-aduk n§kazuri% S9 m-adok äy doruriI§. dorn myndri-i arz^tof, fa m9 fafi§ muritof. duiSetsy-yg n^ndun^Ig 15. la fer^ta myndrii m^Ig sy kuntats doing d^ z§I§ G^®) dorn inimioafii m^I§. sing strykp dn^osta, strys§-i boala inima. Bärzasca 33. Martin Dragici. XLU. 1. un tsygan o pigkat ku nasu luj^ la ppdufg 39 kaiitsg stupfi. if i or mers amundoi pr-o potsakg. dpla un lok or fost dau9 pots9S, unu au plekat pr-o potsak9, aitu pr9 alt9 potsak9. 2. or mers kuta, tsiiganu au aflat un roi d9 albin^. ifl atnnsa d9 bukufi^ d9 lok ai^ stnigat pr9 na§u lui. kund ai^ venit naSu lui, dzuS9 k9tr9 i§l: hing k-ai aflat sy tu un puits d9 norok, dar iou am aflat nistse albine ku tot m§i mar, ka a tfl?. 3. tsuganu n-au kredzut, su mers9r9 su y9dzur9 albinilg Rumunului. a§Ta or fost yespi. atunsa tsuganu au vrut 39 skimbe ku nasu lui, k9 albinilg aluia or fost m§i mar su m^i frumoas9. 4. Rumunu dzuso: ^aida so fasem skimb, kp mi-ests fin. tsuganu au yrut^ 89 39 sui§ sus la vespi ku kosnits9, 39 T§ prind9, dar n-au putut, k9 n-ay avut lemnu kr^nzg. atunsa ay mers dup9 o skar9, s-ay adus skara ku pritkg su f9r9 pritkf. kund s-ay suit tsuganu sus la vespi, au b9gat muna untr9 igle s-au spus k9tr9 ifl§: 18 ♦ - 276 — 5. „suits nsus la moSu k^ yp a§t8j^apt9 koSu, ui §n ko§u aurit o -^ o ka aram^ ]^podabit suits la dumnidz^^, 8g nu vg dziik dg rgij." 6. atunsa na§u lui an luvat skara §-ai} o dus in§i dgpartsf . dar prg tsnganu a§a 1-au muäkat vespil^, dg i^ inima l-au dunit ^n igl. atunsa ai} strugat la nasu lui: 7. pung, naäuig, skara, Yedzj^a-ts-a§ ^gnipaf^a. 8. naäu s-au fgkut kg n-audz§. atunsa igl 6-au luyat inima n-dzints §-au sgfit zos, §-au dz^s: 9. *up, zdub! fi-r^i a drakuluiy stup! idem. XLffl (Bufanen). 1. ar fost doi pgkuraf s-au sgzut ku oiI§ ^tr-o peätsirg. a§adarg ving un tgatg uQaptsa o 'alg §^ sefg o gaig, ka s-o mgnunsg, su igi ar trgbuit, sg-i dz^ 2. untr-o sarg ving un tsugan ä^ sg rgagg dzg if i, ka sg-I lasg sg dQarmg la igi. su igi ar spus, pe kum ving *ala la igi. dzusg tsuganu: voi sg yg dusets dzg aisa ^n sat §u I9- satsu-mg pe ming sungur un peätsirg. da igi spung kg-i frikg, sg-1 lasg, kg-1 mgnuflkg ala. igl au spus, kg nu sg ts^mg. atunsa pgkurarii s-ar dus un sat 3. pestg ngaptsg ying ^ala la igl, s^ serg gug. tsuganu ku gura marg s-au rgpgzut kgtrg 'ala, §-au spus, kg-1 pii§kg, ia dzg frikg s-au rugat, ka sg nu o pustsg, kg ul ya lua la ia a kasg su-i ya da blagg, kut ya yr^. 4. i§l s-au kglgrit pe ia, §-ar pigkat kgtrg kasa i§i. kund ar azuns akolo, §adzg i§l afarg, ia s-au dus la muma sa unun- tru §-au spus: ,,noi, mamo, murim dzg fgami^, kg i^akg, omu gsta ui m§i tar^ dzg kut ming". 5. atunsa muma sa spune: „sg i^i dao bisg §u sg-i dai unu lui, sg karg pokn^§tse m§i tafe ku bisu, ala ya fi m^i — 277 — taf^. ^ dg lu ts^ganu bisu §^-i spung: ,,39 prob im noi, fratsf, karg poknim (sie!) in§i tafg ka bisu. 6. tsQgann au spus, sg pokn^kp ia yntyi. 'ala au pok- nit a§a dz§ targ, k^t au asurzut ts^ganu. 7. dar igl spung, sp sg uitsg *ala ufikolo S^-i d9 lu ala pestp ok. atunsa S9 dus9 *ala ^untru la muma sa §u-i spung: ^se sg fasern noi ku igl, kund pokni, gyndzam kg-m s^rg oKii dzin kap." 8. atunsa mama-sa ^i spung, kg altkynd nu-I va ^S9lui S9-I omoarp Ia noaptsg, ki^nd S9 va kulka, sg-i spunp, S9 S9 kulsg supt korit9 sy igl 39 i^ maiu §y S9 dif ufi korit9. k^d ying Trem/^a dzg a S9 kulka, atunsa spung ala k9tr9 tsuiganu: kulk9 tsg, &atsg, aisa, su i9u tsg voi astruka ku korita, ka S9 nu-ts fig frig. 9. tsuganu S9 kulk9, P9n9 au adurmit ^ala, atunsa S9 skQal9 SU S9 pung dup9 US9. pest9 npaptsg 'ala S9 skQal9y ia maiu §u ku putserilg d9 un korit9, P9n9 au spart korita t9at9. atunsa S9 dusg la muma-sa §u spung, k9 1-au omurgK i-au fost drag lu muma-sa, k9 au sk9pat dzg igl. 10. dziminats9 59 dusg tsiiganu la igi i^ spung: „bun9 dziminatsa &atsg, da nu stsii}, ast9 npaptsg, k9 veni un purek §y m9 muSk9 dzg fruntsg^ 11. atunsa spung muma-sa k9tr9 'ala: 39 1^1 doT}9 maig dzg fier sijL 39 da^ unu lu ts^gan i^ karg d9 ku map m§i tafg ynsus, ala va fi m^i targ. atunsa spung 'ala lu tsuganu: „m9i, ftatsg, 39 probim no^ karg putsem da ku maiu m§i targ unsus". tsuganu spung: ,,39 probim!'* atunsa ia 'ala maiu 8-at^ta d9 dzg targ unsus, ufikut pest9 yo-doy9 sasur ai} pikat zos. 12. atunsa tsuganu, se 39 fak9? numa |gl 39 dusg lufig9 bunaf §u atunsa 3tryg9 k9tr9 'ala: y,'uit9-t9 usus!** (Die Aus- sprache der Zigeuner ist nachgeahmt) s-au nsgput a fasg larm9 tsuganu 8-atunsa 'ala 39 uit9 nsus su igl ia maiu §u-l Iap9d9 n-bunaf. 13. S9dzg igi asia, ka 39 pisg ma^u dzg sus. atunsa 39 dusg ala la muma-sa S-iii spung, k9 ia au dat ku maiu nsus — 278 — SU iar au pikat zos, da kynd aij dat tsuganu, n-ay m|i pikat maiu zos asa dz§ targ 1-au Igppdat sus. 14. atunsa muma-sa ^i spun§, ka s^-i dz^ ban, kuts vr^ i^L *ala ui dg lu ts^ganu bau mults^ su-1 du8§ akas. k^d azuns^rp aprgape dzg korhi tsuganului^ ts^ganu au spus kgtrg ^ala, ka 39 aats^ptsg asia, p^n^ 89 dus§ igl 39 dzgslodg pori- silg. ts^anu s-au dus su au vorbit ku kopii lu^ ka 39 1^9 tot natu ku kuts^t §^ ku furkits9 n-in^9 su 39 3PU119: „ 9s mufika käme d9 zm9yL/' 15. i^ar9 s-au ntors ts^ganu n9poi, 39 aduk9 'ala. kund azunze aprpape, 1^39 kopii tsuganului unaintsg su 3trug9: n 9^ mufika käme d9 zm9a.'' ^ala kund auzut, ai} l9P9dat blaga zos §u au fiizit su ts^ganu 39 dusg la kort Bosneac (Neu Moldova) 34. Dumitm Danet XLIV, „ta ts§ dus, badzo S9ra8g, 1911 ku doru tg^ se 01 fasf ?" „dzg f9kut vei fasg bing, k9 r9m^ un sat la tsing 5. numa 191! 01 fasg r9i^ k9 m9 duk dzin satu m^9u dzg o fi yro t3ar9 ku pasf m-oi lipi lufig-o sgtatsg 8^ ts-oi trim^tsg vro kartsg 10. dzg la ming 39n9tatsf. du tsg, badzo, dusg-tsg-ai undz§ o sta apa, 39 stai alt9 mundr9 39 nu ts-i^i, k9 m^drutsa ts-am fost j|^9u 15. §u la bing su la r9u. Sasca-montana 35. Gheorghe Orlescu. XLV. frundz9 verdzg dzg m9r dulsg, am o m^ndr9 ka o kruse, — 279 — dar la lukni nu poatsf dusg. dziminatsa la rai^^ r^§ 5. §^ sara S9 bitsgz^Stsg, m^ am^nat ag pr^ ufikpldz^stsg S^ m^ndrutsa 39 zmints^stsg. Prigor 38. Von einer jungen Frau im Pfarrhause mitgeteilt XLVL frundzp verdzg golop^r, dragu-i-m n^^kutsa 9I b^I, k^-l kunosk noapts^ prp p^r; 5. nu m§i pos, muikg, dz$ dor. frundzp verdzg dzin gr^dzing sg vin, njiko, prun grgdzing la pril^zu dzgla yal§ kg b^rbatu nu-i akasp. 10. dar mpkar o kas-sp fig, dz-aia frik^ 39 nu-ts^ fi§, kj i§l frfkg la obfI§, tun^ draku ^n i§l ä-un i^I^!^^ „mpi mui^f g, se-m vorbiS, m-par-kp mg drgkuiä!" „ba 1911 nu ts^-am drgkuit, 15. si ku fasu m-äm sf9dzit, k9 nu s-ymy9rt8f§ts§ tarf, s9-ts fak kim^§9 n-spinaf^. idem. XL VII (9-Gemeinde). nu fa§§s, m^dr9, kur9t9, k^d täß-am S9rut9t od9t9 ts-o fost gura f9rm9k9t9 ku ts9r^n9 d9 la zok, 5. dup9 tnng S9 m9 kok, — 280 — ku ts^r^ng dip obor, dup9 tÄ£g sg m-omor §^ 86 n-0 l%s^i diiinmdz9Q, in se am ^ubit s^ fi^ a migi^ Bania 41. Pfttru Ciutta. XLVm (c£ Heiduck Peter, LVn). prgntrg Nistru, prgntrg % (Jlu) . bl9st9m9 muma pr9 fiu. ku pisor mi-I I9g9n9, dyn guritsp-l bl9st9m9. 5. „suz§ P9tru, suz§ dr9g9, 8ug9-ts§ S§rpe-b9l9ur, kund ts-o fi lum^ m§i dr9g9." kr^tsg P9tru, kr^Sts^ S^rpe. k^nd fii d9 optspr9dz^g 901, 10. zum9t9t8^I ifigits9, zuin9t9t8g nu-I put89 (putea) d9 boldur^I^ §^ d9 piätor^If S^ d9 lunz s9bi^oafg. kr^iig P9tru, kr^äts^ Sgrpe: „stgi, Petfg, 89 ts^ m9n^fik, 15. k9 tu ieSts d9ruit mi§ d^ mik9 kopil9ri^.^ „iar sf^tu duiimidz99 §^ IIi§, sfgntu IIi§, ^! gr9bfStsg §^ tr9sn^tsg 20. §^ pr9 8grpe-l pr9P9dzf§tsg S^ pr9 P9tru mi-1 p9zjSt8^ idem. XLIX. Doina lu „Jumanca" (Bufanen). fruiidz9 verdzg s9l8ioar9, trazg zumafika 89 moar9 ^n tseinnits9 ^n T8iiniäoar9 ku fiar9 fesi la pisoar9 — 281 — 5. ku m^na pe s^bioarp. pgru-i batsg bratsgl§ §y barba zenufiM§I§. toatsg ar fi kum ar m§j[ fi, dar o bl9st9mat9 nopyrk^ 10. i-a pu^at supsuoara st^g^; k^d S9 tsindz§ ^ kuprindzg kund S9 zgutrs^sts^ ^1 top^stä^. dz§ ppz^t sing-1 P9za? sora-sa ku muik9-sa, 15. m§i ku dor iboYnika. ßar myndra dzin graiu grgia: ^of zumafiko, of tag skoalp of m§| dp-m Sy mig boalp, kp mi§ mi s-o urut 20. k9P9t^iu tot mutund dzg la kap p^n-la pisoar^ pyn-la dalb9 fptsiSoarg/^ ear zumafika a&i-i gr^ia: „atuns, drago, m-oi skula, 25. k^nd mig-m vei adusg sIo| dzg gatsp dzin pf iter9 aP9 rjsg dzin fgnt^nj, §u sir^9 dz§ pe kf^nzg.^ dar mundra-i r9spundza: 30. „dzg undzg astsea sp-ts aduk? sloi dz§ gatsp s-o topit, apa r^sg s-o !ik9ldz^t, Su 8if^S9Tg or trekui" atuns zumafika ui dzusa: 35. „proasta ieSts, boli^nda ieSts nis at^ta nu prisepfi sloi dz§ gats9-s budz9l§ aP9 rgsg-s tsytsgig okii-ts s^nt sir^S9T§. 40. k9 az-mi^ng la douspr^sg — 282 — SU viatsa mi-s^ pi^rdzg, dzin tsemnitsg m-or skoatsf 39 1x19 g9t8j^ask9 dz§ moartsg. of ka 89 m9 8pujidzur9, 45. of pe roat9 39 1119 trsgg, of ka kutsutsg m-or ^punz^ of dzf viu ka 89 m9 ard9, soaff Ig k^nd ya apung. kund soafgif va r9S9ri 50. pe ming di§ viu m-or zudi un zudu setotsui (cetötii) ku fats9 la m^adz9 noapts§, 89 m9 pl]^nz viatsa toat9/* firundz9 verdzg dzg buzor 55. dz§ buzor ros-umpupit zumaflka s-o pr9P9dzii Ciclova montana 44. Mihai Jumanca. (mitgeteilt durch H. AL Fräncu.) L foaig verdzg dzg 89kar9, badzg-i m9nos dzj^'asar9 dzg-sg n-am if §^t a{ar9. n-am i^ä^t^ k9 n-am putut 5. mi-o pu8 muika la sernui i^ mi-o dat o sut9 dzj9as9, 89 nu pot i^Su dzin kas9 19^ am luat una m§i rar9 sg am igs^t P9n9 afar9. 10. kund iera 89-m stTjimp9r dorn m-o k^mat s-aprind kuptofu, k^nd iera la 89rutat m-o kgmat la fi^muntat idem. — 283 — LL i^omu §u ursiL 1. un i^om isk^ Ö-I9 odat^ toponi prp umj^grg §u pigkp la kodru, sg-l adukg o krosn9 ^9 ^^^l^^^h ^9P^ ^^ ^§^^$ lubar uskats pryintru lominp. 2. azuns la ppdufg apuk^ pr9 potsakp (poteacfi) uni4 krak. kund fii la un konyeiü, d-odat^ sg pomeni k-o 'alovin^ dg urs, k^-i st9 naintsg prp doau9 labe, bietu uom ng m§i avyind yf^mi^ dar poatsg k9 nisi ursu nu-i yrj^a da r9gaz, 89 fiig9 und9r9pt, ^ilkfgmenit d9 spai]n9 §9 d9 &ik9 st9tu lokulu^ ka §9 ^nl^mnit, l9sundu-S9-n voia lu Dumngdz9a. 3. nrsn ^nsepund turvinu ku uomu nostu, nl untfgb9: „undz§ ts§ du8, 0191 omulg?*^ 4. „iak9 vinü Su i9U prufl kodru s9-m astrufig n§8ts§ iis- k9tar pr9 iam9, ka 89 nu-m dzjdzef § (degere) kopii d9 frig." „bing, omulf, dar kum firgnzi tu I§mngl§?" 5. J^gsng; dzuse omu, m^i prindzund kuta inim9, d9-S pus9 S^ muna alalalt9 pr9 koada toporului, ^,dau iakasa n-Igmn§ ku toporu; 9Sta d9 I§ taig, su lemnu kadzg zos**, §u dzukund a§a, k9P9t9 mau d9-§ r9dzik9 toporu ynsus, st9t^nd ku igl gata d-a lovi n^igi, omulg", dzus9 m§i d9partsg ursu: „ian d9 tu odat9 ku toporu 91a un ming, iak-ais^, ar9tund la sl9bin9. 6. ,»dar9 d9 se 89 dau 1911 i^n tsing numa iak-asa ^ ta^n9, k9 tu nu mi-ai f9kut miig nimiL*' apui vedz tu, a§a vfgu 19^, 89 dai odat9 un ming, mak9r k9 nu ts-am fjkut tsuiig nimik^ .,m9 mir 1911, se ts-o tuflkat tsuig ufi kap, 89 m9 sniests tu so dau un tsine'*. O O 1^ o o 7. m§i sgrk9 omu nostu, 39 S9 sk9p2g d9 urs, ni ku sfatu, ni ku poSovaika, dar Y9dzund, k9 n*arg flk9tro, 89 stunz9ni odat9 napoi, sy mi tsu-1 flosni ku sumsaua toporului pr9st9 sl9bin9, d9-i tun9 barburilg P9n9-n mukg, tokma la lu. 8. ursu US pus9 laba la ran9, §ii plgk9 prun P9durg mo- r9ind, f9r9 a dzusg omului seva. bietu uom dg frik9 p9tsut9 ku ursu, Z9uit9 su Igmng §y tot, 39 sufulk9 §-0 I9 la k9l- — 284 — k^noasa, dar spngtoasa, pr^ k9raf§ la valg, d^ nu s^ m§i putu opri pgn-akasp. 9. d-atuns yomu n-o m§i kutsedzat o vf^mig sg sg Aukg la kodru dap9 I^mng. 91, dar ngvoia tse dusf, undz^ nu isn Yo^! dup9 se s-o m§i zpuitat yrgmia, Sa ving alt^ iam9, §f ^omu kfgdzg kg s-o fi urvit ursu — kg pf^ bin$ l-o lipjit — ^ pi^oia uomu inima-n dzints S^ toporu pr^ umigr^ §u untr-o korazp, *aid-la kodru dupp Igmn§. 10. nis n-o ns^put hing a tgia la ngäts^ lubaf d^ tseiUf k^d sp-ä pomeni, kg sig Mgrtsin prg dga^^ labe naints^^ lui. ^nkremeni d9 spaüng §a nu m§i putu gr9i nimik d^k^t: ptui! bat9-ts§ krui^ d9 spurk! Sy st9tu st^p, a§ts§pt^d S9-I ^nfarmis ursu. ,^91 omulg! kunogtai-ni9?'' 11. ^ba 19^1, Dunm^dz9i} tsg kunoaätsg*^, dz^9 yomu buiguit „iskiif nu tse profasg, o nu Stsi k9 t9man aknu-i anu d9k^d ai dat ku toporu ^ min§ iak-ais la sl9bin9?^ 12. „ba, iou, S9 019 p9zask9 Dunin§dz9y, nis nu t^^am y9dzut yrodat9, d9kund m-am n9st9nit ^n lumig!" ^^in^ tse kunosk 191^! dar las9, las9!'' apoi I9 pr9 k9rafg la dz^^ uomu str^g9 dup9 igl: ,^911 ursuig, B;pm dakg tu iests ursu 9la, ^ karg am dat ^y, ian spung-m, rogu-ts^ ts^ai yin- dzgkat la ran9?^ 13. „d9 yindzgkat m-am vindzgkat, dar la inim9 tot 019 doaf§". d-atuns o r9mas dzukala aia, karg ya S9 dz^9: Ru- munu tsyng mintsg r9Uy §^ dup9 se s-o vindzgkat d9 igl. Maidan. Sofr. Liuba. LU. ying mafg, mar^a maf^ tulburar^a, sing o audza T^n 89 sp9munta. 5. k9 nu Sts-adusj^a (sciu ce aducea) lin §11 m9lin, bradz dun r9d9sin. — 285 — darp X. X. merzi^a, ku o rugarg maf§: 10. „bradzg s^-m fi fratsg^ yntsindzg, untsindzg, rpd^sini d-a tglg dg 89 m tf §k prg i§I§ mafj^a-n aia partsg 15. kg mis kgigtorü/' ,,igyL nu pos yntsindzg kg-n ming o puiat, galbgng Sgrpoanf . puii tsß-or s^ts^ 20. ö-or da a §i4§ra, ta tsg-i spgim^ta. ^n mafg-i kgdzj^a S^ tsg-i ^§ka". ,4as fig §-a§a^, 25. dg nou sg niga: ,,bradz§ sg-m fi fratsg etc. wiederholt sich von Vers 10 — 25 noch zweimal, nur bittet er zum zweiten Mal den „Stamm", zum dritten Mal den „Oipfel", die sich weigern, da im Stamme ein Geier (§uiumigl), im Gipfel eine (vidru^ä) ihr Nest habe. Dann weiter 27. — *ai bradzf, *ai, kg mult tsg rugai, dar sama sg ai! 30. k-am s^ igu un frgtsi^ior, s^-i pgkurgrifl, poartg un toporgl; bradzg, 1-oi ruga, dg m tsß-o serka, 35. vi^ntu o abura, Su tsß-o rgsturüa zos la pgmijint, SU ii putrodzu, bradz§, ka §u mine. — 286 - 40. atons untsindzj^a, v^rvuf prgst^ mjf, SU z. X. ym tff sj^a maf^ un aia partsg. putsyn^l mierzj^a, 45. ppnp azunzj^a: la linj f^ntgnp, la sk^mnis^I d-odzin^ (odihnä) la maika M^ri^, 8odze-n skamn §u skrie. 50. skamnu lu z. z. ui da, putsun odzin^a, aP9 r§s§-i da, ap9 r§8§ bjja, lum^a alb^ uita. Bro^teni Ana Doga (Sofr. Liuba). LIU. ,,frujidz9 verdzg dg sulving m-am iubit ku a m^ yising sup splkutsa dun gr^dzing. grpdzina mi s-o uskat, 5. numa salka o rpmas, ka sg kuntsg kuku un ia, sg mg m§j[ iubpsk ku ia.'* „ba 101^ nu tsf m§i iub^sk, kut ts^-am m^i iubit odatg. 10. &-am dz^kut o varp tpat^ §^ nu dzak dun damnidzg^, numa dzak dun dorn tou.'^ dar mundra dun grai grgia: „audz, badzo, bing o ba, 15. dorn migu §u a dumital^ fi§ o flparg mirosutparei S9 o pun la nsitiggtgQi^y undzg inima m^ doaf^.^' Cacova 45. Aleza Ciorman. - 287 - LIV. asarg m»aiii sokotsit, sp mp las dp iubit. dar kam jgu 39 1119 las k9 yin^ m^dra a kas. 5. du tag, nang drakului nu da gura satului si o ts^g bprbatului. PfttroväsÜä (PetroYOselo) 49. Jon Gianda. LV. kukurudz ku frondza nsus dn^-mi-i dg sing tsg pus. tsg pus plug ku patru boi SU badza ku sizmig noi. 5. SQ-i tsuk oEii amundoi. kg gura dg zung laä, dg-n s-o tsus, daia tsg ufigras. iar gura dg f atg marg, ui ka spuma dun kgldaf g 10. -sg nu tres tu prun grgdzing kg tag y|dzg a bgtrung SU sg vin prufigg fer|stg §u sg fas ka mutsa noasto. idem. LVI. 1. fost odatg ka nis odatg, kg dg n-ar fi, nu s-ar po- vestsL o fost un gmpgrat §^ s-o tsgnut targ kumintsf, su ka sg-§ ispits^askg mintsj^a lui au M§mat doi oamen bgtrun la igl, §i| 1)^-0 spus kg pung mung la opt sasuf, sg-i spung, se-i m§i gras prg lumig sij se-i m§i iutsg prg lumig. 2. a§a d^trg-i doi o fost unu bogat s-unu sgrak; boga- tulu| nu i-o pgsat nimik d-aia, dar sgraku s-o ngkgz^t (näcä- jit) tafg, kg kum sg gitsj^askg igl aia, ka s-o spung ^pgratului. — 288 - 3. ada, ifl akasg o avat o fat^, kar§ l-o ^trgbat^ k^ d^ se-i nQkgz^t |;1 o dz^: kam bq nu fiu npkpzut? iak9-ini dzgdzf (dede) ympgratu, sg-i spun pijng mijng, se-i m§i gras §^ se-i m^ ^üts§ prg lmi4§''. dar fata dz^s^: „nu fi ngkgifgt tatj, kg aia ätsiij igy, m^ gras ^ pgm^tu S|j m§i iuts§-i g^ndu." 4. dar m^§-dzu la opt sasuf s-or dos am^doi la ^- P9ratu, bogatu §^ s^raka. m§i ^nt^u o fost k§mat bogatu S^ i§l o dzys: »^»Itsatsf ^pgratsg! m^i grsa gi pr9 lumig, 19]} am un pork, ig nu poats§ i^§y dyn kosiii9 a&rg, s^ m§i iuts^ am ufi kal, dg se dus§ ka Yuinta.'* ^p^ratu dzusg, k9 nu-i bun, se-o dz^s, §^-i dz^dzg drumu afarg. atimsa o K§mat prj sjraku. i§l dzus§: „njltsatsg ^pgrats^, 19^ a§ gymdzi, k9 m§i gras pr9 lumif-i p9m9ntu §^ m« iutsf-i ggndu.« 5. i,bin§ u spus, b9tripulg, dar9 s9-mi spun, sing tsj^-o- ny9t8at, k9 tu dun mints^a ta b9trun^ask9 n-ai putut S9 stsii asta^ atunsa o dzus: „n9ltsatsg ump9ratsg, m9 rog 19^1 am o fat9, §u ia mi-o spus." „dak9-i fata ta asa komintsg, iak9 yts dau ts^ig un o^, 39-1 spun, S9-I klosßa8k9 §^ S9 skoat9 pui dun igl, §^ S9-I krgask9 §u m^g S9-I adus S9-m fak p9- prikaS dun igl. 6. mo§u s-o §u m§i tafg n9k9z^t, k9 kum S9 poat9 fata lui S9 skoat9 pui dun oy 91a. azufig^d mo§u la £ata i-o spus fj^tsg, se o dz^s ^mp9ratu. atunsa fata o adus o mun9 d9 mak, §u l-o pus yntr-o kurp9 §y l-o tr9m9S pr9 ta- t9S9^ la ymp9ratu bj. sg-i s^xxng lu n9ltsatu mp9rat, k9 S9-S tr9mat9 birisii afar9 ku plugurilg s^ S9 af§ §^ S9 samene maku §u S9-I koak9 s^ la doai^9spr^g sasur noapts^a, 39-1 tr9mat9 maku kopt, k9 atuns i|sg puiu dun o^ §yi dak9 n-afe mufikafg, ku se S9-I r9n)^ask9 (hräneascä), atuns moar^ puiu d9 foamig. 7. ump9ratu s-o targ n9k9zut, y9dz^nd k9 fata-i m^i ku- mintse d9 kut igl. s-o dus §u 1-0 adus un fir d9 kun9P9, §y 1-0 dat lu mosu S9-I duk9 la fat9, S9-I mur|dz9, S9-I alb^^askp §u S9-I ts^sg SU pun9 mung la opt sasuf 39-1 aduk9 k\irp9 dun ieL 8. dukimdu-s9 moSu akas9, 1-0 spus f|tsg. fata s-o dus la — 289 — busumu, undz^ o t^iat tatgsgu I^mng, s-o str^ns ie&Kit^, karg o aflat m^i inis, Iß-o pus untr-o k^rpg §^ l^-o trimps prg tat^sp^ ku igl§ (ele) la ympgratu Sy sg-i spung, kj d^n leäEilg alj^a, sg-i fakg rgzboi, rgäkitofü, Yurtselnitsp, sukalg, suveikg, tglpitsg fiu braglg, kg fgrg §§tsßa nu poatsf sg tsjsg kprpa. 9. umpgratu audzund §§ts^a i-o porunsit lu tatg f^tsg, kg sg sg dukg akas, §u sg spung la fatg, kg un kutarg dz^al arg p^atrg marg, sg sg dukg fata sg tragg piglga dgprg pjjatrg. tafg ngkoz^t mo§u sg dusg akasg, dar fata dzusg: „du tsg la nglteatu mpgrat, äg-i spung, kg igl ui mar g §u taf g, sg str^gg toatsg kgtanilg lui §^ sg sg dukg sg zuligg p^atra, atuns igi;} mg duk Su trag pi^I^a dgprg ia. 10. atunsa mpgratu o dziis kgtrg mo§u, kg sg sg dukg ä^ sg-i spung fj^tsg lui, kg sg ving la igl umbrgkatg §u nu baä, periatg §u nu bas, unkgltsatg §u nu bas, bj. kglgr §u nu baä. 11. atunsa mosu s-o sokotsit, kum o fi asta, dar fata o Stsiut: dgla brg^ unzos ^mbrgkatg §u-nsus goalg, zumgtatsg dg kikg periatg §u zumgtatse dgsplgtsitg, la im pisor unkgl- tsatg ku ob/^alg §^ opifikg, su la un pisor goalg, §u kglgr s-o pus pr-un tsap. umpgratu kum o vgdzut-o, i-o dz^s: ^o, kum ai venit?" 12. ,,kum o porunsit ^ngltsatu mpgrat. umbrgkatg §u nu ba§, iakgtg mg etc. (Der Kaiser heiratet sie darauf, doch stellt er die Bedingung, sie dürfe sich nicht in seine Ange- legenheiten mischen, was sie jedoch nicht halten kann ange- sichts der verkehrten Urteile ihres Mannes. Er verstößt sie, erlaubt ihr aber das Liebste mitzunehmen, worauf sie ihn durch Opium betäubt und mitnimmt, dann folgt Versöhnung. VergL Aromunen II, Band p. 229.) Am Schlüsse heißt es: am fost s^ igi^ akolö, Su m^fikai prung s^ vg spu§ o minsung. Bocsa romänä 51. Nikolae Pitsu. Weigand, 3. Jahresbericht. 19 — 290 - LVn. Heiduck Peter, Sohn des Novak, genannt „Ungar P&tni"* jgl sufigur 89 sglbjtsifl», 6^ d^ kodra sg dui^ porufik9 trgmetsßf la-mpgratu gl torsesk, 5. prpkum sg vg poYJ^gst^L igl prg P^gtru sg miJ prindg ^ pr? i«l 89-1 prgpgdzfiaskg, jllgl, doamng, ada str^ga: ,,8in§ prgstg turg, prgstg setatsg 10. sing-n lumj^^ s-ar afla, dg prg Pugtru sg-1 adukg, nglegat, ngf^erekat, ku bungTointsg dat." nimj[g-n lumig nu s-afla, 15. kutg-i lunij^a §^ tsara, fp^-d? 1«! bin§^ kgdz» ^ trii torsi vizar bgtron, §^ kum sudu If v^ nu-^ mfi sudu dg trgit, SO. si*! sudu dg prgpgdzit. iar Tursii sg ruga^: ^gltsats§ mp^gratßf , §u dg blag-a tri^a partsg, nwa]»9 (noue) kal^a sg ng daji, 25. §^ viatsa sg n-o lunzeSts i^ sg nu n§ prgpgdze^. nol prg Pugtru 1-om adusg, nglegat^ ngf j^erekat, k^ bungvointsg daf ^ 30. ympgratu audzj^§ (Impf.) mintun kal/^a Ig dgdz/^^; Tursii-fi kodru sg dus^§. Tursii-s ka muigrilg, skornai} minsunilg, — 291 — 35. tot igi bin^ k9 vorb^§ §u pr^ kodru l^rmaif p^-pi^ P^ptra ul 8korn§. iar P^jtra kgnd ni ggsf: „futa-ts kros^a s^ ^i^ (}^S^) 40. d^ k^d kodni st^p^esk, nimig-f[ kodru n-o ^jjitrat., fgr-voi Titeez^ (viteji) v-ats aflai Tp uitats, ie sq \q fak!" dar an Tnrk, vizar b^iron 45. igl ^dr^znalf-g luwa: „Pietf g, Pietfg,^ 'aiduk Pietrg, ia, % (Ä) bing p^tru ming, adzikp S^ p^ntm no^ k^ no^ bing am k9dzut, 50. Pietrg-n mar neätsg nevo|. s-ymppratu o str^gat, prgstg tyrg, pr98t9 setatsg: sing-n lumig s-ar afla, pr9 P^ptru mi-1 duk^, 55. nplegat, n^fierekat ku bungvointsg dai nimig-n lumig nu s-o aflat, d-^ kodru sg sq bazg, pr$ P^^tru 89 mi-1 skornasko, 60. se noi bing am pikat, la dzudzgkat^ (judecata) am pikat, §^ kum sudu n-o igä^t, nu-i m§.i sudu dp irgit, si-i sudu dg prgpgdzii 65. noi Pietrg, ni r^m ruga: ag fas bing puntru ming §^ pomang puntru tsing, la-mpgratu tu sg m^erz, ä^ yia^ sg n-o lunzeäts.^ 70. dz^sg Pugtru, ^§iduk P^gtru: 19* — 292 — ,,du8eygt8 Yoi ngintsg, kg d-oi mieii^ 191} ku tsing, mg fak sufigur dg ru§^n§; 8^ d-oi mierzg ig^ ku Tijoi 75. mg fak sufigur d^ ngvoL" atuns Tursii mi-§ mierzj^§ la-mpgratu azunz^§., tQQat^ taina i-o spun§. ymporatu nu-i kredz^§, 80. sus la tsap9 mi-i sui§. nis ku okii nu klip^§, iak^ Pu^tru azunz^§. i^ppratu mi-1 yedz^§, d^ lok Tursii kobor|^§ 85. ö^ yiatsa-I lunzj^^. d-asi kal/^a Ig dgdz^^, asi P^9tru mi-§ udz/^§, umppratu mi-§ dzusߧ: ,,Pietf §, 'aiduk Pietfg! 90. se pierifg ser la min§?' „igu, npltsatÄg ^pgratsg, aia pierir§ ser: bing sg trimets, bufprasg prun uorasg 95. §^ bing sp-ts strunz ti^Qatsg kptanilg d^ tupatsg T^oras^ §^ bing sg Ig fas, 100. SU pr9 ming S9 1119 lez ku tri sfor d9 ibriS^n §u ku tri sfor d9 m9tas9, §^ ku tri sfor d9 bumbak §9 n9ltsatsg mp9rat8g 105. S9biuska mj^a asta n99ai}9 s-o fiTjiiz, ^mp9rat8g, n dij9au9, — 293 — siku-li gar9 sp mi-I pan, m^eru-n mung sg mi-1 d^ S-^tr^ Sufj^aguf sp 1119 baz. 110. prg kgtang sp poranseäts, pr9 min§ sy 1119 prpp^dzeSts. d-oi pieri, pierit 39 fiu, d-or pieri, pierits 89 £9." yinp9ratu 89 du8jj§, 115. mintsinas k9 por^sj^^ ka m^nilg-n 8pat8§-l lega, ku tri sfof d9 ibns^n, §9 ku tri 8for d9 in9tas9, Syi ku tri sfor d9 bumbak; 120. sabm-n d99au9 i-o {rumz^^ m^efu-n 01^9 ^1 pun^ siku-f[ gar9 ui d9dz£§. pr9 k9tan§ porans/^§: pr9 Pu9tru 89-! pr9P9dzÄa8k9. 125. dunmfdz9\} 89 figfßa8k9, aäa 89 ilu opray)^ask9 ka §y trupa nip9r9t8a8k9. P^9tra la diinin§dz9^ gindzj^§, vai ba slab 39 nnfla (lunfla), 130. sforilg, d^pamn^i kfepai} §^ sabia i-s9 Eits^§, pr9 fisor 39 toYQT^%, 8f9rymia-i ka I^mnilg zdrumika-i ^ yierdzule, 135. dz^ d9 yar9 PU119-11 88x9. k^d fu-n 8unts^t d9 8i|Qare, num-o 8iita-ira-ii pisoarg nis oki nu mi-i klipi^, S? pr-Ma mi-i g9ts5§, 140. iar Pu9tru mi-s dz^s^§: „^9ltsats§ ump9rats§, dar m§.i ai, 89 m^i dai, — 294 — Syi tsf ig kapu-ts tsin." „Pietf§, Pietaf§, 'wduk Pietfj, 145. 191) bin§ m-a§ raga, limb^ yig ta m^ las^, st9P^^t8|*ts kodra-n pasg, kp n-afg nimp, se-ts £wg, ig (ia) blagg kgt vii putB^ft, 150. S^ trgi^stsg kum vii Tr|^§ a mga grüg nu m^ avi^ nis igQ nu m^i sgr asupra t^ k^d blaga Tii s^irS^, jar la ming vii yeni, 155. dgla blagg nu t»*oi oprL" firamoasg vorbig y-am Yorbit multsgmgsk^ kg ats sufii, fromoa kay^t am kay^tat, multsgmgsk k-ats asknltai ßamna (Ba&a) 53. losif Plryu. Mitgeteilt durch Herrn Lehrer Bomul Ancufa. Lvm. Wie Gruja, Sohn des Noyak, freien wilL „^oarg mg, ngikg, ^nsoarg!" ,,nu ig§ti9 ng^ki, d-ynsurat, tupatsg fftsgig tsg bat kg igt} k^-m-am unsurat, 5. ku §apts§ fj^tsg m-am luptai*^ „^nsoarg mg, njikg, gnsoarg, kg yoinisi dg yursta m^a I-i gloata d-^suiat, dar igt} nu m-am kununat 10. ^soarg mg, ngikg, ^nsoarg!" „atuns n^ika tag ya ^nsnra, dakg tu, Grrmpj tsg dua sus ^fi kodru Nistrulu^ — 295 — tu, Gruio, sg kapts, (oau^i) ^n mizloku kodrului, 15. igstg mikp dg poiang, poiang rot8ik9lat9 §p dp nimig nu ymblatp. akolo, Gruio, 59 kapts, ^ mizloku ig poiang 20. igsbg o tntg ig rg&ig. supt a tufg dg rgliitg igsig o fatp adurmitp. tu, Gfruio, la ia so mierz, tu fata s-o pomeneits, 25. ku ^a sg tsg biruj^eöts, dakp fata yü lupta, atuns n^ika t8*o nsura." Gruia k^nd audz^§y bukuros, doamn§, kufj^§, 30. kg tatg sgi^ ku Saptsg f^tsf s-o luptat, 8-apoi atuns s-o nsurai S^ Gruia dufi gund gindzj^i^ kg prp una o lupta. a doyrg (doua oarft) Gruia miersp 35. S^ ggss% &ta adurmitp, dar Gruia prost if ra ku z^zpt o boldzߧ p^np fata pomenߧ. fata usus, doanm§, agifi% 40. Ia Gruia ag Igsa, frumos ul umbrptspd^^, vai ba slab, doamng, ul str^iizj^§ s^ usus, doamng, ul zvgrl^% vro tri dz^Ig nu kgdz^^ 45. m§i tri dz^g ^odzinj$§ apoi a kas ag dus/^§. tupatp dzuya kund ul vedz^i ro§u ka turta dg sarg (cearä). „S-audz, Gruio, puju ngjKi, — 296 — 50. kp multsg ai z9boTit, potsg fikta ai undrgzit?'* dar Groia a§a dz^^%: ,)Bsg o, ifÜLOf drakalui, p^n Ol fi, pun oi tr9i 55. d-Tjnsurat n-oi m§i vorbi" dar bgtranu aäa dzusß^: ^fatu-ts krus^a dg kgpil, potsg nu ts-am povigstui, nu iests Gruia d-unsurat? 60. ia S9 ts§ uits la ^st bgtr^n, kum ui tai§ koasa an f^.^' ^ bgtrun sg d\xa^% iar ufl kodru Nistrolui an mizloku dg poiang 65. la s^a tafg dg rgkitg iar ggs^^ fata adarmitg. ^ bgtr^ pomen^§, doam^g, kam o pomen«», ka z^zpta na o boldzj^^, 70. si ka gurgaia dgla sizmg, (cizmä) ^f[ kakaia kapolai^ andzg-i kaiba drakalai. atans fata nsas, doamng,- sgrߧ, ka o kloatsg sg Ialui^§ 75. §1 bgtran sg slobodz^^ fata am bratsg mi-o prindz^§ vai ba slab, doamng, o stqpz^^ pg vig um pgm^t o da, pgn sapsoarg o kafanda, 80. §^ pglosa mi-1 trgz^^, kapa fj^tsei mi-1 §t^erz/^|, §a-n straitsg mi-1 pun$§, a kas mi sg dus^§ kgtrg Graia asa dzasj^§.: 85. ^audz, Graio, puia ngiki, — 297 — ij3k fp mi-ts, Ghraio, fok, kg igt} bin§ ts-am adus Uli kap dg mirioarg, sg n§ fas dp m^fikgrioarg.^ 90. gmdis% Gruia, kg-i aSa, m^na un straitsg mi-s bgga, kap dg urf K§ ^ prindz^ft, darg k^nd kapu ^1 Tidz/^|, frigof dg moartsg ^ prindz^^ 95. tatg sgu k^d ^1 vidz^^: „futg-te krusj^ dg kopil, se betseziS dg igl mort, dar sg-1 fi iD§ii vgdzut odatg vii} vrji fi mufity GFruio, dg toi" 100. prg Gniia ^I bgzokur^§, i§l la masg doamng 8gdz^§, la masg yitsgz^askg, dg ngaug sti^nzen dg lufigg Su dg tri palmig dun dufigg, 105. prg pgloasg rgdz^moiatg, p^gntru vitsez-^i ggtaig, m b^aii S? sg gosts^a^, prg Gruia bgzokur^aij. m-am plgtsit kuntsesg (cäntece) 110. ka lupu ku kreafigu verdzg, k^d pu§ka§u ul dob^dz^stsg, i§l tu piffea sg plgtsf§tä§. ^ai sg dzusgm noi amin, sg bem un pg'ar dg vin, 115. las-sg fi§ dg rgki§ dg la noi n-ar fi munig. Bamna 53. losif Pirni. — 298 — LIX. Vom alten Novak und seinem Sohne Gfroja. igl bing, iskg (89 sdce cä), strgga kgtr^ 6n4a puj[u Ini: ^udi,^ Ghniio,^ puiu n§ila, tu hing 89 tsg dus 5. la ufiSi-to AdziTOJj, la kar-i kpsap ig boi. i«l bin§ 89 it mprumuts« ^ ku d^Qa\(9 mgsur dg galben. doar n-or fi dp keltoialp, 10. 89 igSnm ^ prim9Yar9. ^ prim9var9 d-om igS^, diip9 dijQay9 i-om da ntjQaW-" sta Ghnij^a ä^ mi*ö dz^§ 15. d9 noi 89 ng-nd9tor9nL d9toriia-i lukru marg, sing n-o poatsg ntoma. [k9 nu poatsg omu ^toniafg] nmna nijoi, n^jpk9, 39 mj^erzem la n9ltsata mp9rat 20. ig^ bing am a^jdzut, k9 mp9ratu o mulit, [^P9r9tseasa udzit] t8ap9n 8-0 k9lug9ni ö^ ij^a (impärateasä) bing mi-ä fitr^nzߧ or t^gta^ (toate) k9tanilg 25. un mik9 d9 pust^ig, dumngdz9i} marzina-i Stsig. tu9t8g gled9 Ig £93^», prunt9 iflg mi-S pornj», pr9 ta9t natu old pun^§ 30. k9 doar vrunn 1-0 pl9Sj^§, — 299 — ka-mpgrat iffi SQ-i slfgg, t^Qat^ kgttina o Tedzj^§, ni8 nnu nu-i plpfe», Sf i^a bin^^ porjaisj}», ^ 35. t^ptsg t§mmts9 dpSkonj^f , robi^ tyi9t8 domniia skots^^, la tgpt natu s^ iy^§, k^ doar yronu i-o pl^s^f. nis Turn nu-i plgs/?», 40. ö^ ÜJ^a bin$ iar skriߧ ^ t^9tߧ ^oraSglg: 89 89 8ia:ufig9 ^V9ts9ts§i doar 8-0 al^z§ d^n {igj. pr9 tg9t8, dwanrng, ^ str^nz^j 45. 8^^ pr9 ta9ts ijja yi vedzjj», nis unu nu-^ pl98j^§* *aida, njik9, ^ajda drag9, la 9I mikuts d9 kovas, la koTas 89 porg^isests: 50. mif, n^^ko, tu 39-111 faa ts^r9 dg l9nt8i£or, d9 dz^Bg, sinspr^^ dz^I§, 89 mi-l pun tu, n^iko, n s^I^. t99at9 dzala trag-o ma29. 55. 69 nojiy nfiko, kredz, ^udats ^ i}oia§ Ia-mp9r9t8^sa, ka doar 89 n-om k9P9ta noi ban d9 M6ltuial9 89 k^W^^ ?n prim9var9. 60. un marzin§ d9 uora§, k^nd noi om azonz^ 89-m i§i, ngiko, lant8u d^ §f !§ 851 89 mi-l pun ijn pisoaf§, &j 89 struiz drept ^n kurtsa lu-mp9ratu; 65. ,/ai la robu d9 vindzar^, kui ar fi d9 kump9rafe.'^ — 300 — ^pgrgtsjsa audz^f, kap prg ferjstg ivjj», k^nd robu, dupamng, -1 vedzj^ 70. d^ lok (Indatä) robu mi pl9Sj^ „audz, 11191, tu muo§aI§, dg tsja-i robu dg pigrdzaf §, dg-mi-l mi§-n dzudzgkafg, dg tsy-i robu dg vindzar^, 75. dg-mi-f mit-n kumpjrarg/ „nu mi-i robu dg pierdzarg, si mi-i robu dg vindzarg, kui ar fi dg kumpgrar^." ^mpgrpts^a mi-d dz^sj^^: 80. „audzu-mg, muosulg, dakp-i robu dg vindzar^ dg mi-l mi§-f[ kumpprarg!" „a§a ioij tsu-1 01 da, dakg tu 1-ii k^ntgri, 85. dg sins of un tglerior, §u dg sins ^ gglbenor, s^ dg sins ^ sf^nts^^s, §u dg sins un ban mgnunts^.*' umpgrgts^a audz$§ 90. tar^ dg rob mi plg8j^§ kg mi-i nait §^ spr^nsenat kum m§i bun dg sgrutat ^mpgrgts^sa nimik nu dzysj^ dupg mgzaf trgmets^^ 95. prg Gruia ^ kuntgf^^ dg sins or ^ tglerior §u dg sins ^ gglbenof §^ dg sins ^ sf^tsus §u dg sins ^ ban mgnuntsy. 100. NoyaJc bing sg du8$§, kgpenagu-1 astsern/^§, banii prg i§l ^i pun/j§. — 301 — atuns Novak ag dus^§ la Gruia mi-s^ da8j^§: 105. „audz, Gruio, puiu n^ito, rggij fg^i kg t8§ vindui, kg tu aisa udzeäts, prg ming 1119 ngpustgäts, ka i^ 89 tsg iubests.^ 110. „du-ts§, nfiko, du-tsg, dragg, pung kapu nsus mi-o sta, nis kiind nu ts-oi Igpgda." Gniia asia mi-s udz^§, tatgsu akas ag dusj^§. 115. Gniia asia, dupamng, udzQ§, ^pgrgtsjsa-l umbi§§, ku se godzg kuzeta Gruia Sgdzg, nis nu b^a, nis nu mufika, numa sta §u firea u§ struka. o 00 120. mkg, dupamng, yüng sara. Ghruia m-pat kg ag kulka, nis nu b^a nis nu m^ifika, numa fir^a us stryika, nis n^Qaptsa nu ni§i duim^^ 125. nis ku i^a nu 89 iub^g., nis nijQaptsa nu m§i yorbQ§ PS^9 dzuu9 89 fga^%. atuns umpgrgts^sa mi-§ dzus§^ kund fruätuku adusQ§, 130. i^ dun graiü asa dz^§§§: „^k9 mp9rats§ dra^g or se tsuig-ts poatsg fi? nis nu b^i, nis nu mgnuns numa stai su firea-ts strus. 135. ipu mult dg tsing mg mir, kum un pat tsg odzineSts, ku ming nu tsg iubeSts. o nu vfei ag mpprptsgäts?" — 302 — „kum oi bp §^ Ol m^fika, 140. 6]ji yn pat 19^} m-oj^ kolka, S51 yn lunii? i^ij m-oi ^indzi, (gÄndi^ §Q ku tsine m-oi iabi? k^ d^ kynd m-a^ komp^rat» mig nn ini-i^ ^^ ^^ 145. ts^Qalg dg grgnat, ka pr^la % umpjrat" ympgr^ts^ dg lok tr9met8$§ dup9 Bjbpi iargmets^a, m»i &m§ teyQar^-i fgi^ 150. dar Ghroia aSa mi-d dzys^: „yngltsatg mpjr^tsjsg, dar kum s^ b^^ §y 89 tr^jlcsk, k^ mig nu ini-aj[ dat t^patsg keilg, 89^ d^skun ky9in9ril9, 155. S9-t8 Ya9d 19^^ bl9zil§y ku 86 89 tBun t8y9rilg (törile)." 6ra|a dak9 89 dusj^ dup9 i^ d^jQanmf, 89 luwa, igl ku vorbig mi 89 luwa, 160. keUg Ig sglui|$^ tijpatsg ky9m9ril§ d9SkunÄ», t^9atBg bl9zil9 vedz^ num-o JtfVj n-o putsj^ iar f98fi§ kum puts^ 165. pr9 mp9r9tBg8a sglu^j^f dyfi grajü aäa dz^%: „^patB§ KgSg mi-ai dat numa una nu mi-a| dat yntr-un grazdz ^^ n-am ynttai" 170. n^ia, k^ig nu t8-«ä da-uo k-akolo-j^ murgu lu Noyak, d9 n\j9aTJ9 an-i k9P9tat, nimig-n grazdz nu s-o b9gat. m9 iäsem, k9 dak9 ta-i b9gay — 303 — 175. {grg tsin^ oi r^m^^f.** dar^ Ghniia aäa dz^sf^: „ympgrjtsjsg, draga m«a pr9 min§ nu 1x19 v^ita. p^n^ kapu nsus m-o sta, 180. kalu nu m-o vgtgma." dak9 %ia ^i dgdz^§ igl graidzu-l d^fiKidz^^ ^ pr^ murga kund yl vedz^ fromos, di^Qamng, -1 kunoät8^§. 185. k^pd prg i§l, dijpamng, grgi^ vai ba slab ,jm rifikgd^», k^t korts^ 89 leg^iuk atuns Gru^a 59 dus^§, pr9 k9tan§ P9run8^, 190. 6^-1 sp9lau ku ap9 kald9 §^ mi-l unzg ku unt duls^, §^ la soarg mi-l prip^ätsg, pr9 igl §aua mi-§ kitsf äts^, iar§ Gruia 89 dus§§, 195. d9 blag9 89 tovar^^, §9 pr9 murgu 89 sui^^ §^ duf[ graiü aäa dzusQ§: „^pgrgts?;?, draga m«a, ia, uit9 tse ^ fatsa m^a, 200. kan 8am9ii 19^ ku mp9ratu?' „dar m§i fain ieäts dumnata^ „dak9^ m§i fain mi8 191?, ku sing m9 S9m9luie§ts?^ ,^ 91 urii§§u d9 NoY98est8 205. ku aia tsg a89m9luie8L" „bing m-ai as9m9luit iou mi8 Gruia lu Novak, msi r9m^ ku S9n9tats§,^ k9 d9 ming n-ai tu partsg. 210. nu mi-i data d9-mp9r9ts9t, - 304 — si mi-i data d^ 'ots^i^' ^p^rgts^sa mi-§ dz^^: ^du-tig, CrruiOy s^ngtos, d^ tsing 'arnik^ n-am fost. 215. dak9 ts-as m§i dob^ndzi, r^ §tsi kum ts-a§ st^p^i'^ Gruia tgs^^ (täcea) ^ porn§§, prp murgn mi-s boldzQ§, prgst^ korts, duparnng, sgf^. 220. ^mpgrgts^a prg kptang pori}DS§§, pr^ Gruia sg mi-l azuiig^. la kaf§ kgtan-azunz^^ ku buzduganu-1 prgpgdz^f. darg murga kut put^^§ 225. ku kopitsg omor§. Gruia tps^ Sy mierzQ§, d9 nimig nu 89 tsein§§. igl ^fi kodru azunzQ§ la tatgsu mi-s mierzQ§. 230. tatgsu kund yl vedzQ^ d^ tri of ul sgruta. „audz, Gruio, puiu ngiki, ign ig k^nd tsQ-am avut, a§a ngdzerdz^ (nädejde) n-am v^dzut 235. io-am gindzit, k^ ku i^a ts-i iubi prg ming m-ii ngpustj." 9I bgtrun fglos iera, •prg Gru|^a mi-l pun§§ dup9 mas9 yitsgzQaskg 240. dg n^pa^g stijnzgn dg lufigg, §^ dg tri palmig d^n duiigg, prg pgloasg rgdz^atg pugntru vitsez ^ g§tatg. prg lova ul trgmetsQ§ 245. t^gatsg n^murilg strynzQ§ — 305 — YTO tri dz^g sg gosts^ai^, pr9 duinngdz^^ pomen^^ Bamna 53. Bis 110 diktiert Ton losif Pirvu, dann voll- ständig mitgeteilt durch Herrn Lehrer Romul Ancu|a, von dem- selben Gewährsmann. Abweichmigen sind inElammem beigefügt L3L Vom alten NovaL la se^ munts ^nalts Syi minunats §^ dze nima nu-s ^blats, numa purkgrasu dzg Novak, i-ai^ ^mblat §]jl i-ai^ trgpgdat 5. ku porsi un Y^ru muntsgluji, la sei lak dzg laptsg dulsg, undzg dz^nilg ag skaldp §^ kolo n§ s-adapg. i§l i^^ELy k]^nd dzunilg yen^a, 10. &g-s pitula, iflg nu-1 vedz^a. 8? i?I§ 89 dgsbrpka, purkgrasu dzg Novak S9 dus^a furis §u fura rok^a s^ aripa unii dzung. 15. ia k^d ul vedz^a, la i^l struga: „purkpraSuI^ Novasg! kautg dzg vedz, se n-ai mg.i vpdzut, pif I§ albj ka zgpadg, pprul kapului, pana korbului, 20. migrgig obrazului, sunzgig porkului." 1§1 njpoi kguta ia-1 azunza, o palmp ui da, i§l la pgm^pt kgdz^a, 25. tri dzuig nu sg pomen^a, la maika sa sg dns^a, S^ rgn kgyta. (er sah traurig aus) maika sa ul untreba: Weigand, 3. Jahresberioht. 20 — 306 — „se ka^ts rjQ?^ 30. a^ pierdut porsii, ay sforsyit bukats^Ig a^ aij rupt opinsilg?" 1^1 dziii gur^ a§a gr9ia: ^nisi porsii n-am pierdut, 35. nis bukatsgig n-am sfurSut nis opinsilg n-am rapt numa am igSut ^ Ti^ra munts^lui, la sei lak dz^ laptsg dulsgi dz^nil§ ven^a dzg sg skplda^, 40. i9u m-am dus §-am furat, rok^a SU aripa unii dz^ng, syi faga am dat, ia la ming a^ strugat, S9 ygd, se n-am m§i vgdzut, 45. pi^Ig albp ka zgpadg, pgrii kapului ka pana korbului, mi^rglg obrazului, sunzgig porkuluL igui ngpoi am kg^tat, ia m-a]} azuns, 50. palmg mi-a^ dat, la pgmunt am kgdzut tri dzul§ nu m-am pomenit.^ maika sa dzus^: „du tsg sui iara furg rok^a §^ aripa, 55. SU nppoi 8g nu m§i kauts. 81} la ming sg Ig adus.** i§l sg dus^a, §^ iara fora rok^a s^ aripa 60. a dz^nii, Magdalinii, SU fuga da. ia dup9 i§l s^ luva §u iara strgiga, 89 kaijtsg ngpoi, — 307 — 65. ag vadg, se n-e,^ m§.i y^dznt. igl ngpoi nu mg,! kpyta, pun-la maika sa azonz^a ku dznna dup9 igL aii (= ale iei) roM<^a §^ aripa 70. la mEuna sa da, ia ngpoi nu s^ m§i dus^a^ §u kp^ta S9 S9 m^rita, §11 ku igl §9dz^a, 8^ mg.! dg yrgmig 75. un kopil fps^a, §^ ziuinig naSu asa-i puuj^a: „Gruia." au dzus kgtrg Novak na§u, 39-1 zoas§ dz|pa ^ zok. 80. ia au dzus a§a; « O ' kg fgTg arip9 s^ rokg nu zoak9. Novaku-i da, rok^a SU aripa. ia ^nsep^a äyi zuka, 85. s^ nsus s-^gltsa, kut nima ka ia o ** nu m§i fgs^a, nis nu ni§i zuka. ia atunsa struga asa: 90. ,^NiOvas§, 199 n9poi, akuma m9 duk, SU tu pr9 Gruia 89-I dus un vuru muntsglui ka S9-I v§9d §u 39-1 dau ts9ts9." 95. iel kund audzu asa la pgmunt kgdi^Q. §u plunzjja, kgtrg na§u dzus^a: ,^a§ul§, se fgkuä?" na§u atunsa unsep^a dzg plunz^a. 100. Novak kopilu luva, 20* — 308 — SU la lak sg dus^a 8? igl 89 pitula, ia la kopil yen^a, ul sgruta, §^ tsyits^-i da. 105. in ia nu-1 aätsepta, §u nsus iara zbura, ^ str^ga: Novasg, Novasg, ia kopilu §^-1 du a kasg 89-I krests. Prilipäti. Dumitru Zaberca. Das hohe Alter des Gewährsmannes (82 Jahre) ist schuld, daß manche Stelle verstmnmelt, manche in Prosa gegeben ist. LXI. frundzgSparg k^gpg S9 ving n^ika s^mbptg kg mg aflg suiigurg. s^guf^a uflkisg ü kasg 5. ku koatsg albe prg masg s^ ku oki la fer^stg. kp tsingrp mg mgritai §u r^ soakrg-m kgpgtai sgdz§ yn vatrg su-m latrg. 10. §u dzusg kg nu-s bgrbatg, mg mnng la sgsgrat s^iiguf^ {grg bgrbai S9s§rai k^t^ sgsgr^i, rg^ la dz^zgt mg tgiai. 15. mg uitai prg brgzdg ^ val§ §u Yodzui rundona 00 « o kum pl^zj^ dg zgl^ mj^a: „tas tu, rundona, nu plyinz§, kg ts-oi skria kgrtsisj^a, 20. ka s-o dus la midka m^a, kg sokru migu s-o dus la mQarg, kadg piatra (Mühlstein), S9-I omoarg. — 309 — soakra m^a trazg 39 moarg. dg-rgs Stsi kg rg 1 muri, 25. mg rg§ albi, mg rgs rumgni; dg rg§ §tsi, kg tsg rgi skula, mg rg§ dus§, mg rgs ungka. Tirnova 56. Pätru Dalea. LXn (s-Gemeinde.) trundgfir ku kf^aiig unsus m-o iubit ngika pr-askuns dar duzmani ng or ygdzut Sil s-or grgbit dg n§ or spus. 5. pgrintsii kam ng aflarg, dg lok (Indatä) sg muniarg, H ki rgij sg sokotsirg, kg dg lok ng dgspgrtsurg prg ngika-1 muna^ dgpartsg 10. opt posts^ SU zumgtatsg. fak prg yoi§ la duzman, ka sg nu ving trei an; ^ar prg ming mg opresk 15. prg ngika sg nu-1 z^Iesk; or zguitat, kg dragosts^a ^i m^i rg ka frigura (sie), dg frigura t8§ trgzesü ^ar dg drag ts§ prgpgdzests. Terova 57. loan Frantu. Lxni. frundzg verdzg florisfI§, mg azunsg dor su zgle dg dpaug miindrutsg mglg. I§ am iubit diifi kopilgrgtsglg mg Ig 5. le am iubit su le am losat nu mi-i grgu kg Ig am Igsat, numa mi-i grgu, k-am bgtrgnit §u m-am Igsat dg iubit Cilnic 59. Ion Lupsa. — 310 — LXIV. mult mg mustr^, mundia-m pustg, k^ am luat m^rama ^gastg dar nis igu nu s^nt dg ymg k-o fost maikp-sa ku min^ 5. astgdz lim §^ ni^^i marts, ^aidats, myndro, la piats, s^-ts 1^ una dg m^tas^, kum pr^ mgrim ku aur tras^. Petromam 60. Nicolai DrägÜina. LXV. „zupyn§ solgjbirg^! nu fLkidzg pr^ badza mig^ k^ badza migi^ nu-i d^ ving k-o fost sara la sing, 5. g^ badza o pr^ nsgrat, ku aia o amyingtat." ,,yindzg-ts, m^dro, se tsu vindzg, vindzf s^rma duii keptoarg, mg skoats§ dgla fikisoafg/' 10. §-0 yindut s^pma dyifl keptoaff §^-1 skos dgla fi^oafg. 60. Träica Bocia. D. Glossar. Fast noch mehr wie auf dem Gebiete der Laut- und Flexionslehre macht sich im Wortschätze der Unterschied des banatischen Dialektes von der Schriftsprache und andern Dialekten geltend. Und zwar kommt das nicht nur daher, daß fremde Elemente eingef&hrt sind, sondern auch die Be- deutung der rumänischen Wörter ist oft recht abweichend. Ich habe aus Transsilyanien stammende Lehrer getroffen, die mir versicherten, dass sie bei ihrer Ankunft in der banatischen Gemeinde gar oft nicht verstanden haben, was man zu ihnen sagte. Ln Banate selbst ist der Wortschatz nicht ganz gleich. Namentlich was die Kleidungsstücke und Speisen betrifft, so herrscht da eine große Mannigfaltigkeit Für „Kartoffel*^ kann man hören: kartof, krump, p^rg (dg pgm^t), bobok, barabo^, ^aduburkg, tSuling, pitäoikg; auch in dem Spottverse, den man den Deutschen zuruft: N^mts, Nj^mts, kotofl^nts steckt das Wort „Kartoffel", denn „kotofljnts" bedeutet „E^artoffelpflanze." Für „Streichholz" hört man: kibrit, raepelts (= Reibholz, am meisten verbreitet) ts^por, äkindzoartsg, aprinzoarg, lemnuSg, lemnusgl, dzufg (gyufa). Für Vater: tat§, taikg, titg, titsu, tutsg; Mutter: mamg, mump, maikg, muikg, nano; Großvater: dedg, mo§. Großmutter: bung, bunikg, maikg, babg, moasg; Onkel: uikg, mgtusonü; Tante: mgtu§g, tseikg; älterer Bruder: nang, tsatsg, n^ng, susg, suikg nur in Bania so gehört; ältere Schwester: dodg, doikg (auch Frau des älteren Bruders). — 312 — Gemeinrumänische Worter mit anderer Bedeutung sind z. B. folgende: d9 lok — sofort (offenbar nach dem Deutschen: auf der Stelle; rum. gar nicht); rar — langsam (r. selten) mereu — langsam, gemach Qr. fortwährend.) Der Satz: „tunp ^ sobg'^ bedeutet im Banat: „er tritt ins Zimmer^, aber in Rumänien: „es donnert im Ofen." Eine Sammlung Ton etwa 1000 Pflanzennamen aus Me- hadica, Maidan, Caransebes und andern Orten, soU später veröffentlicht werden, ebenso eine Monographie über den Webstuhl In das Glossar sind diejenigen Worter aus den Texten aufgenommen worden, deren Verständnis mir Schwie- rigkeiten zu bereiten schien, sei es als Fremdworter, oder durch ihre Form, oder abweichende Bedeutung. Die römische Ziffer bezieht sich auf die Nummer des Textes, die arabische auf die Zeile. Wenn nur arabische Ziffern angegeben sind, so ist darunter die Nummer der Gemeinde gemeint, wo ich das Wort notiert habe. Hat das Wort gar keine weitere Angabe, so ist es auf größerem Gebiete oder im ganzen Banate in Gebrauch. Die Reihenfolge der Buchstaben ist streng alphabetisch, also 9 nicht nnter o, sondern nach o. Im südwestlichen Banate sind noch eine ganze Reihe ser- bischer Wörter in Gebrauch, die ich nicht ins Glossar auf- genommen habe, weü sie neben demjenigen rumänischen Ur- sprungs zugleich üblich sind, wie: oman «= delok — sofort; deteling = trifoi — Elee; morai sg = trebuig sg = musai S9 — es ist nötig; tsoSgk «= colts — Ecke u. a. m. abea 4 kaum. In Tum-Severin d-abf. 'aida, PL *aidats = haideti LEX, 55. ainmokt 6, Eingemachtes. aklo 3, dort. (Dieselbe Aus- sprache wie im Arom.) aknu LI, 11. akru, akrum (Maidan) aknü 56, aknnma 49, akua (auch ^uta in Yä- räsan) — jetzi alauz^t, yerrücki alem^ndaug 42. — Beides (im neutralen Sinne), almintren^a 7, anders. *alovin9,Weiterbildungv.*alg. 313 - alg XLin, 1, Drachen, Un- geheuer, auch Alpdrücken. aplgkgtoaf^ 56, Mutterschaf, das sein Lamm verloren hai ar — nun, denn, ar undzg ats fost? wo wart ihr denn? aramlz 3, Seidenband. afgt 42, Umgebung. arg gl g, Pferdeplatz, Stuterei (herghelie) arijtsg, Widder. ariu§, mgr - Winterapfel. ar^mbäsg 5, Rauberhaupt- mann. arTokat 42, Advokat ar§^ts9 41, steiniger Ort (nicht Glut). asgmgluiesk v. sgm — . astgur V. I; 21, ich lauere auf etwas. astruk v. I; XLTTT, 8, ein- wickeln, bedecken. astr^fig LI, 4, zusammen- raffen. asgr I; 21, ich passe auf etwas. 'atagan 22, Jatagan (Lugos hendzgf). aij — oder LX, 32 cf. o, aviig 22, Friedhof (wofür im Norden mehr ogradg gesagt wird). 47, 48 Hof. baburg. Regen und Hagel untermischt, (bgbur^adzg.) b akh en dl, Gebackenes (Hähn- chen oder Huhn oder sogar f&r Kalbsbrust). balmgz 39, Schmierkäse mit Mehl vermischt bglmgzgsk — rühre durcheinander, plau- dere viel. barabär 29, gleich cf. bgrgban, poroboatg. barbg, Kinn, barburilg, von barbg LI, 7, Breitseite, flache Seite (einer Klinge). ba§ adv. gerade (tocmai). baätsg 49, Ghirten, bgsts^van — Gärtner. b §rb at 9 adj. XXXV, 5, tüchtig. beda, Hufeisen (nur in Forotic gebraucht) Teufel (in der Almasch). betseg f. betsagg I, 4, krank. betsik 4, Trunkenbold, bptsuk 25| bgts^Q 6. bezei (begei) 6, Graben bik 23, Ziegenbock. birisfü LVI, 6, Diener, Unter- than. biruiesk, beherrschen, besie- gen, refl. LVIII, 25, seine £[räfte messen, kämpfen. bitsgzf stsf, von betegesc — krank werden. blai, blevais — Bleistift. bleu, ble^ blek, piek, Blech. boaktgr 6, Nachtwächter. boamb^, Korn, kugeliger Knopf = bumbg 34. boatg, Schulter. bobrik 6, Niere. (In der — 314 — Umgegend von Lugosch sagt man dagegen r^ruflk). bogami! 33, Gott! boldurflg von boldureauä XLVin, 11 — PistolengrifF. boldzeskLVIII,37, anstoßen, borborosgsk 37, irre reden, borngu, Ranzen, bosuiok 6, Basilikum. boüts9, kleiner Stein zum Werfen, bpglamg, ThürangeL bgla 32, Schatz, bgloioarg XXXIX, 16, Blon- dine. bgrbatg £ LXI, 10, fleißig. b9rnä§47, Nestel, Hosenband, bgr^ban 6, Gleicher Zug (des Viehes). i)9r9bgnesk — die Kraft ausgleichen c£ bara- bar. bravg oder braug. Schloß, br^azdg 56, Grenze, Grenz- furche. bridz§ = bHde, PL von büd V, 3 Schüssel. bript9 3, 56, Messer. briStg, Federmesser, brgsirg, brgsir, brgs^r, Gürtel aus Wollstoff bufgraä n. LVII, 94, Bote oder Botschaft (?) buhg 55, Uhu. buigz§ XXXin, 1, Unkraut. Sg. buiagg. buiü, V. I, hinabbringen. buigui^sk, irre reden, ver- wirrt reden. bukluk 53, Mist bulvan (bolovan) 18, Balken bei der Ölpresse. bunär, Brunnen. burdak, Schnapskrug. burdzik 5, 47, Prauenweste aus Schaffell, Leibchen. burmp 6, Trauring. burp^ 34, Wasserfall busum LYI, 7, Baumstumpf. bu§än oder kal bu§ät 51 kurz- beiniges Pferd. buturgij 34, Holzröhre. buf — fe n. 47, Fäßchen mit zwei Öffnungen (bunu). buzan^ (in Maidan), StalL b^vg, bghg 43, Trotz, Wider- streit kalu dg b^vg, o pus bgvg — das Pferd ist storrig. b^vaä — storrig, trotzig. da 34, aber (auch dar, darp) da — ja, ist ganz und gar nicht volkstümlich. dar ab, Stück. dar 9, asadar^, äaSadar^, aber, je, nun, also. data (= adetiu), Gewohnheit data dg 'ots^t LIX, 211. daij = dp ag — oder. desklingsk — unterscheide de^Uiniff — Unterschied. do, Partikel bei Pari Pf., siehe unter ^-Gemeinden. dolaf 6, Kommode (dulap) — 315 dovlftsg PL ets 29, 47, 48, Kürbis (dovleac). d9indze 4, woher. d^lok, sofort dgmbrgtsosats = Imbrä^- fa^ XXIV, 58. dgrlog, d^^rlog, Watte, die als Unterlage für die Zöpfe be- nutzt wird. drgkuiS v. dräcuesc XL VI, 13, zum Teufel wünschen, ver- fluchen. drug9 29, Maiskolben. duduig 8, 11, es donnert du'gnesk 41, rauche. dur^i^, es donnert durüts, weißer Mantel mit schwarzem Besatz oder Jäck- chen oder Rock. dglmg 39, Hügel c£ t^vg. dzak 6, liege, brüte. dz am 9 (zamä) 51, Fleischbrühe. dzar 18, dzg^är 33, 34, Zucker. dzj^Ig PL zu dzala LIX, 52, Eettenring (za). dzj^akg = dacä IX, 40. dz§indz§ — woher. dzikg = adecä XXXVII, 14. dzirept = drept 8, 45, 46, IV, 1. dzisi 56, mag es sein = de^L dzivan — Rede, Unterhaltung, dziygnesk — spreche, unter- halte mich cf taing. dziveritsg, Schwester der Braut dzor 5, Marder statt dihor. dzudzgkarg, dzudzgkat^ LIX, 73, LVII, 61 = judecare. dz^rdzgi^ 5, Stickereien. fain — schön. fai 15, 26, Art (gewöhnlicher ist fjl, fei). falä 36, falsch spez. in Bezug auf Geld. färb 9, Farbe. (Dies ist das gew. Wort, manchmal auch fatsp in demselben Sinne gebraucht.) feriko! 59, ^^ dg dumiata, du glücklicher Mensch! fjstsglesk, mg *^ ich be- feuchte mich. f^Stsilg, Docht filait s. yilait firiz n. Säge. flekgtsi 6, Dummheiten re- den. flosngskLI, 7, aufschmettem (auf etwas Weiches). • folar 45, geschlossener Wams von Schaffell). folomok. Durcheinander, Ge- päck fondrokaä s. vandrolaä. forand, am oo ich habe die Vorhand, das Vorrecht forfoiü, ku oo s= Ingämfat; fyrfgigsk refl. — sich brüsten. f cremet 18, Vorhemd. foljstsg 24, imp, nu oo es liegt nichts dran. fglig 27, Stück Brot — 316 — fgmjig 12, Weib, fomeie soll die Aussprache im Bihor sein. fgurar 27, Februar. frigurg l LXII, 17, 18, Fieber. friSkg 24, Bachstelze clplisk^. fruätuk LIX, 129, Frühstück (ung. fölöstököl) fruStukue^k. fund, Hackbrett fandak, Wams aus SchaffelL fundoang 5, Vorderseite des Hauses. funta 8, ng umbl^m p9 funta — wir gehen verborgen, heimlich. furkitsg = furculi^ä. gaiu 52, kleiner Wald. galafond 39, Kolophonium. gar 48, Strohasche. gat oder ggt I — mache fer- tig (cf. Cod. Seh. Vn, 13, Cuv. I, p. 481). gledg LIX 27, Reihe, Glied. glimp 34, Holper, glimpuroä holperig. gloatg, Kinder; ats kgpgtat vro gloat^? gl ob m. Kugel, Bergkuppe (volkstüml. Wort). glod 29, Strunk (vom Mais- kolben. goadzin (Teregova), einjähri- ges Wildschwein. golopgr XL VI, 1, Frauen- minze (tanacetum balsami- tum). golumb, g^lumb, Holztaube. auch Haustaube, gorgonesk 15, aufscheuchen, gornik 6, Feldhüter (eigentL Waldhüter). goruniS 41, Eichwald, gost^sk P. P. ut, bewirte. g9isun9 3, Aprikose. g9r^n9 35, Schonung, grek 34, Kramer. grind'eiü, Pflugstange, grindusalg PI. von grindu- Sau9 VI, 2, Thürbalken. grof, (Jraf. grgniser, nicht -tser — Gran- zer cf. Oravisan statt — tsan aber ReSitsan. gr9*otsesk 20, grunze. gr^flgoa§9 == insecta cu scör^ (Mitgeteilt von H. Liuba in Maidan), gubav, hinkend. (So in Bra- nesti nach Mitteilung des H. Brediceanu Lugos). gumilastru, Gummi gun^tsg 22, Leibchen aus FelL gurgulü (doch auch guiguiü LVUI, 70). Vorderteü d^ Bundschuhs, gurkin 41, halbkreisförmige Erhöhung auf dem Herde, auf die die Topfe gesetzt werden. g^ndglaS 55, Kaulquappe, g^nskg (statt des gewöhnL — 317 g^kg) in Bolduri bei Lu- gosch. g^figglig, goafig9, Insekt (Miigei von H. Liuba). gi^rbitsg 27, Nacken. ggrman, Balken über dem Bronnen. ges = des £ gasg, oft, dicht gindzi, gindzesk = gändi gisas 52, PL tant Quersack. gizg 28, Hobelspahn, Mais- kolbenblätter. goasg 14, Schale (ghioacä). ian, lang! LI, 5, laß sehen! mach zu! iankgr 59, Überrock ibomnikg, Geliebte. ibrifi^n = ibrisim LVII, 101. iepnr-u 12, Hase. ie§kit9 PL neben ieSki LVI, 8 zu lasca — Zander, trocke- nes Holz. ikl^n, *ikljn, viklfn. ilileak = lileac. imal^; imglos, imos, Schmutz, schmutzijr. inät — Arger; inatsg — Feindschaft in Globu — Craiova. Brediceanu). iribitsg, Rebhuhn, WachteL iriö 43, 48, rein, imverfiilscht ispikosat — bestürzt, er- schrocken (in Bujor). istina, wahr, (sehr verbreitet), is 42, hier; pis — hierhinaus; dzis — von hier. ise kg, iSkg LI, 1, man sagt, daß .... erklärt sich als Kurzform aus der Zwischen- form zis§ aus gice durch Assimilation aus dice ent- < standen, wie geget für deget, ar. tSitsor für kitSor. Auch das Alltrumänische kennt gice, z. B. cod. Schei. 51, 5 u. 8. (raster, Chrest. p. 3, 1 u. 56, 8. iu PL le LI, 7, Hüfte (arom. ile PL) izaflu, finde, mache ausfindig. izgonifg IX, 3, austreiben, verjagen. kan = cam LIX, 200. kanatg, Ejrug, ICanne. karmaz^i} — karmoasin. kargboi 39, VitrioL kasg 3« Küche. kai^k 18, 48, Schöpflöffel aus Holz. klakg — Essen, das den Bau- ern für geleistete Arbeit an Festtagen von Seiten der Geistlichen gegeben wird; die Arbeit selbst. kl^kaS — einer der an der klakg teil- nimmt klane = clae. kloatsg LVin, 74, Henne. klotsän 5, Ratte. kl9b9ts, weiße Fellmütze (d. schwarze == kgsulg). klup (klupi§ 41), lange BanL — 318 — klg[n]tsaik9 34, Frosch, kljnts 34, Felsblock, klfntsg, Riegel, Klinke, klompfgr, Blempner. koardg = politä 41. kodrgan, Forsthüter, kodru, Hochwald auf dem Berge; Berg mit Wald 26; Ortsname eines jetzt imbe- waldeten Hügels (10); meist unbekannt kodrutsu XLI, 8, Dim. von codru. koikgi^ 20, es quiekt, koing, kuing — Küche, koltsun PL 4, dreieckige Spitzen am Hemdensaum, komandg, Gemeindehaus (in der Grenze), kömin^, Meische (Gährmasse). kondinat XXIV, 69 (?) kondür, Mitgift der Braut (Bujor bei Lugos.) konts 27, großes Stück Broi kons = conciü 9, schmales Kopftuch, konveiu LI, 2, Biegung, Um- weg cf. koveiü. kopil 26, Knabe n-am kopii, numa doaug f^tsg. korazg 43, Glück, Erfolg, auch in dem Sinn von Mut. koritg 38, XLIII, 8, Trog. korSiturg 34, Bastard, kotofl^nts, Kartoffelpflanze, Spottname der Deutschen. Von Mangiuca wird das Wort falsch „Goto-Freant" (Go- then-Franken, Hasdeu, Et- magn. p. 3183) zitiert kotgrlon 20, junger Mensch. kot^ritsg, Backkorb f. d« Sauerteig, auch allgemein Korb. kotrints^, kotr^tsg, k^- trintsg - Schürze. koveiü PL — gig; auch kon- vei, kovoi konamen vor. Bie- gung (gew. okol). am ^fiko- voiat — ich habe einen Umweg gemacht. kovunt V. I; IX, 59, cuvintez. kgkgtsgl I, 8, Kot, Dreck. k9laf§ = cärare IV, 7, Pfad, dagegen kgrafg — Scheitel. kglbadz^, Gelbsucht kglk^noasg, I9 la «-o VI, 8, machte sich aus dem Staube, nahm die Beine auf den Rücken. kglil§ = cäfle XXXI, 15. kglmgz^t, karmoisin. k9par9, Handgeld, m-am kp- pgrut — ich habe mich ge- bunden, verlobt kgpkgun 25, Gespenst kgp^ts^^n masc 34, Bündel (Holz). k9f§lnik 52, Hühnersteige. kgrigat, mgr «-o frühreifer Apfel (Valjug). kgrtsis^a = cärticea LXI, 19. -- 319 — kgsoang 12, Hütte für Hirten. kgtg = cäträ, cätre 3, V, 4. kgtgramg, kleiner Riemen zum Zumachen des Leib- riemens. krak LI, 2, Bein, Bergfaß, Berglehne. kri^l, krel 49, (auch in Pan- ciova) Gehirn. kristari XX, 5, pShar «-o = Becher aus Erystall. kristnik, Kirchendiener. kriSesk XXIX, 5, schicke Nachricht, Oruß. kritsar, Sjreuzer. kro§n§ 34, = crosnä, Holz- bündel, Last LI, 1. ^fl- kroänedz — lade auf. krgpgturg, Schneiße. krump m. 4, 6, EartoffeL krgfigurjlg PI. XXXVU, 8, Buschwerk. kuin9 oder ko^ng, Küche. kukg XXXVII, 7, Kukuks- weibchen. kukuiü LVni, 71, Scheitel. kukumels, nackte Schnecke. kukuvf ug 12, Schleiereule. kum^t 6, Geschworener. kunis§l 39, Nägelchen (Ge- würz). kurastg 20, 50 = colasträ, Biestmilch, auch Suppe, die daraus gemacht wird. kurayp 34, schmaler Gürtel, Riemen. kurazig 34, s. korazg, Mui kurflnik 22, 29, Hühnerstall cf. kgrglnik. kutsg22, kleiner, junger Hund. kuzmg 22, Decke aus Ziegen- wolle. k§rp9, Kopftuch, Schnupf- tuch. kur§ 22, Traubenstrunk. O ' ki^rg^gilts 5, kleiner Exug mit Loch im hohlen HenkeL k^ta XLII, 2, LI, 5, ein wenig, kuto soll man in Deleniesti o c sagen, kuvunt 8, auch kovunt, Pre- O O ' digt, als Verb.: predige. kebg 53, kleines Messer. ke^a »= Incheea XXIV, 64. k^ig, Schluß-Stickerei als Naht. Keptoaf§ LXV, 8, 10, Hals- band. Kidg, Reif (Prost). kikesk — schmücke, putze, richte ein, ordne. kik^l 9 34, Flitter, bunte, künst- liche Blumen. kikiredz 34, tsitsiredz, Holz am Mahlkasten, das das Klappern hervorbringt kiloman, Windsbraut kil9yits9 28, Spitzhacke. Kim 39, Kümmel. kimnesk 21, zwinkere, schaue von der Seite an. kindzf§, «-o mar§ 2 — 5 Uhr — 320 — CO mikg, Zeit vor Sonnen- untergang. Kin6z, Dorf rieh ter. l^intüs 5, Jacke ohne Ärmel, 48 Weste. Itis, -ur 6, Hüfte. Mitat XL, 6, blumig. Mit 9 32, Blumenstrauß. kitsesk LIX, 193, richte ein, ordne, vergl. kik^lg, lakesk und arom. adar schmücke und ordne, sabia i-S9 kitä^§ LVII, 131. Der Säbel wurde wieder ganz. kitsgl, Hinterteil der Schürze. lab 9 PL be LI, 2, Tatze. lai f. lai§. — XXXVI, 3, schwarz. Das Wort ist nicht überall gebraucht, yielfach nur in Anwendung auf Schafe, aber im Südosten ganz allgemein far negru. laiü V. I mg laiü, m-am Ijiat, in Giclova rom. far das ge- wöhnliche spgl in Gebrauch, nelat — ungewaschen ist allgemein üblicL laibgr — Leiber, Jaquette, Weste. laintok, LeintucL leneos 43, fauL lekvar, Latwerg aus Zweir sehen. librg, zehn Kreuzer. loznlk 33, Rebengeländer. l^if ^s§ PL — ets 21, Zigeuner. Igrmuifdz LVII, 36, mache Länn. Igstgff i PL von lästarel XVI, 14, SchößUng. lubgrgl XXVn, 2, Stamm, Holz c£ lubar. ludai§ PL ludgi 6, 53, Kürbis, luft 3, Luft, BOimcu luluiedz LVIII, 74, wackeln, luflgoaf^ = längoare 33, Hundekrankheii leg stricke cf. ung. köirbinde, stricke; gewöhnL ätrikuesk. Igsg 22, gitterartige Vorrich- tung in den Stromschnellen um Fische zu fangen. Igtä§ 39, merg la «-o — ich gehe bequem; ar§ on er hat Zeit lin SU mglin LH, 6, Flachs- büsche und Ahikirschen, nur hier und in „lin §u pelin" sonst ün. lubar LI, 1, Stamm, Ast cf. lubgfgL maies, Leberwurst mal = mal 47, Thon. mandra 24, Polenta. mar am 9, mafiram^, n^ram^, ngr ajng, Kopftuch, Umhän- getuch. marvg 39 = marfö — Rind- vieh, mgrviä — Viehbesitzer maskgrg 6, -$sk Schimpf, schimpfen. — 321 — m a § ^ n 9 , Maschine, maSynf , StreicUiolz. may 51, Lust, Energie, ym perdui mal} — ich verlor die Lust Iuaj[ mal} — bekam Lust kppptg «^ faßte Mut LI, 5. mer§i} - hingsam. mi§r BS mir III, 3, aufbilende, aber sichere Form, die auch inTranssilvanien vorkommen soll milg! 56, 1. = soro! Schwes- ter. 2. Pension 50. mintä^Ian, jung, unreif. mintsinaä LVII, 115, auch mint^naS, sofort mintgnäS 49, sofort mintun adv. LVII, 31, gleich, bereitwillig. mirioaf§ LYUI, 88, Lamm. misfr 5, feines Gewebe aus Baumwolle. mitokosyt 25, verr&ckt cf. zpbunit, n^rod, alauzut mfzlok — Mitte, mizlök — Mittel mizlo^inü der Mittlere (an Alter). mor^igsk LI, 8, brumme. morugg dp s^rat 6, versalzen. morut 47, lila. O ' moSandg, mokäandrp 42, Markscheide, motresc 6, kuppeln, mplun 27, langsam. Weigandp 3. Jahresbericht. Mprtsin = Martin LI, 10, Meister Petz. m 9 s ä 1 42, meseritsp, Tischtuch. mptrikp 56, Milchschaf. mptudonü, der Tante Mann. mptasp 3, buntes Wollband (nicht Seide). muika = maica XV, 6, XLIX, 4. muHzuf 56, Milchschafe, die unter den Hammeln weiden, und den Hirten jener die nötige Milch gewähren. mufikg 34, mi-i ^^ mir ist übeL müsa^ S9, musp sg — es ist nötig, muß sein. muskurg 29, kaprg «^ eine auf der Schnauze gefleckte Ziege. mynptatLXV, 6, = amänat. mungdzy V,2, am andern Tag. mun§iü41, 56, gebrauchlicher myngr. Stiel, Griff. mufik (in Mercena), verstüm- melt mufikjrioarg LVIII, 89, Speise. myrtän 22, Kater. nabuäil^a42, auf allen Vieren. naib^ 38, Teufel. naiurj^a 37, vorbjätäg on — er spricht in Phantasien. Das Wort a^ur^a ist dort nicht erhalten, sondern durch alt- undz§ ersetzt 21 - 322 na^otos, streitsüchtig, (in Tin- cova mitgei v. Brediceanu). nang 48, Mutter, ältere Schwes- ter; LIY, 5, Schatz; 1 älterer Bruder. naSeriSil^a 42, himmelwärts. nat — Kind tot natu — jeder- mann. naturg 43, Temperament (volkstümliches Wort). n§dai XXXV, 1, Pflanze mit kleinen blauen Blumen. Ver- gißmeinnicht? nedz^if, Kirchweih. neifgrts 39, Neugewürz, ge- stoßener Pfeffer. N^mts, Deutscher, spöttisch: Jeder der europäische Klei- dung trägt, auch wenn er Rumäne ist. Nemtsoan§, Deutsche. nikgiuf 9, 60, nikguf 15, nir- gends. nimbru = membru, Mitglied. niä statt nis = nici XXXIX, 6 (bei den Bufanen). niStotsesk 29, (faste?) ni§- tots^t m-am — ich habe mir am Essen abgespart, (um etwas ausfahren zu können). nopurkg = näpärca 33. ngdgig 29, mg *-n es fallt mir ein. ngdzezdze, npdzerdze = nä- dejde LIX, 234, Zuverlässig- keit, HoflFnung. n^ian, Pacht ngimgsk, (B.eschitza) gebe Tagelohn, ngltsat <= tnaltat LVI, 4 etc. ngmai^ 43, kleines Hornvieh (cf. arom. namalu). ngor^ndzit» neorlndit I, 5, unaufgeräumt, in Unordnung, ngpast^ 22, Wurfuetz. ngprgör 40, Frühstückszeit 9—10 Uhr. ngr^amp = märamä XXIV, 22, c£ maramg. n9rod25,XXXVIII,13, töricht, verrückt, cf. mitokosut • o ngroi = noroiü XXTV, 59. n9'st9n§sk LI, 12, refl. wer- den, sein. nptufig, wütend, jähzornig. nukg 18, Schraubenmutter. nukulgts XXXVn, 2, Nuß- baum. ng, nicht, ng m§i avund LI, 2. ^§Su^9 (Reschitza) Dunkel- heit (nicht Nebel = cea^) s-o ^nggurat — es ist dunkel geworden. ngikg, ngikg m.; Gen. nfiki, Schatz, Geliebter, auch An- rede an den Vater in LVIII, 1. n^i}9, nau9, Schnee. nim9, nima, nimig — niemand. 0-0 XXX VIII, 1, 2, entweder — oder. (Weder Saineanii, noch Dame kennen diese Be- deutung, die einem aut-aut - 323 entspricht, aber auch eine Earzform von of-of sein kann). Weitere Belege LI, 11, 12. LVII, 143. LIX, 138. *oar§, of 7, Geflügel. oastp = oaste XXIV, 27. ob^l9, Oamasche. ob öd 53, Waschfass aus einem Baumstamme gehöhlt obök, Hauptwache. oborosut 37, verliebt oborök 37, Faß aus Linden- holz. ogää 21, Bach, gew. nur Schlucht, in der zuweilen Wasser ist ogod 52, Wesen, Natur, Art ogrindzßau9 = oglindä 41. ogrusut, Krüppel, verkrüp- pelt; 37, abgemattet ogur- salg — Abmattung, Er- schlaffung, sg tsg ogursests was machst du für Komödien, was willst du uns vormachen. olbg 47, od. uiagg, Flasche. omest9sk21, mg ^^ ich fange an. omgt, Schneewehe. omumi9^ 23, mein Ehemann. opravesk LVII, 126, ausfüh- ren, handeln. opreg PL oprgz§ XXXIII, 2, hintere Teil der Schürze, lange bunte Fransen. orenda, Möbel, bewegliche Habe. (Mitget von H. Bre- diceanu). orman 48, Kiste für Mehl; 25, Kommode, ovgsk 50, Hafer. *gidük 6, Fresser, 'grgbor 6, vorschnell, panp, Feder, Stickerei, Blume, par (p9*ar) 47, Glas, paradais, Tomate, Paradeis. parsgkg 43, Pfirsich, paur oder paure, Bauer, pekmez, pikmez, pezmet — — Zwetschenlatwerg. peperfk IV, 4, Paprika, periatg LVI, 10, gekänmit pesak, piesgk 3, 35, (auch im Süden verbreitet) Sand, pestusk, nu m§i pot pestu — ich kann es nicht mehr aus- halten, pestimalg 47, große Schürze, petseikg 59, Schlinge, Öse, Läppchen mit ÜJiopfloch. piats LXIV, 6, Markt pi^rdzafg = pierdere LIX, 71, 76. piks 9 18> Büchse. pip9lak 2, 9, Wachtel, pirotosut 42, übernächtig, piätorßd XLVm, 12, Pistole, pitsigan^ 25, Meise, pitg, Brot piung V. imp. *-o ureKa — das Ohr summt pionisg ~ Hom (Instr.) 21* 324 — plai 34, plavais (cf. blai) Blei- stift. plast9, Seite eines Daches. plats 3, Platz. plekgsung (eigentL Verbeu- gimg) als Oraßformel: er- gebener Diener, Empfehlung. pliskg 22, Bachstelze (friiSkg 24). ploajig (nicht ploaug) es regnet plotogaf 29, Schuhflicker. plotög 29, Flicken (auf Schuhen). plgtgzing, Wegerich (Earan- sebeS). plutg (nicht überall) statt plutp — Espe. podrüm 41, Keller. podvan, große Bütte für Trauben. pogpdzesk 34, werde han- delseinig, komme überein. poiitrits9 26, zweiter Tag nach den Fasttagen (Freßtag). pokompos, WafPenpaß. poleznitsQ, Glatteis« pomenesk oder pomen; po- mjng IV, 3, er erweckt; refl. erwachen, bq pomeni LI, 2, er traf überrascht zusammen; nu m-am pomenit LX, 25, 52, ich bin nicht zu mir ge- kommen. ponavg, Leintuch, auch bunte Bettdecke, VI, 14. ponvon 42, Bahn wagen. poroboatp 2, Oleichgewicht, Abwägung, Sorge cf-baiabän« portsui^ 34, Steuer. postäv, Umschlagkragen, Aufschlag, Taschenklappe. poäovaikg LI, 7, Verdrehung, ümschweif (wohl mit s zu schreiben). posumb 5, Holzklotz. . potä§ (nicht poatsf) adv. etwa, vielleicht LVDI, 51, 58. pot^inög 20, Gewohnheit pot^flgön 21, Lümmel, Bur- sche. pozonaf, pusunaf — Tasche. pgdzing 33, Lichtung, Berg- wiese, nicht Bergrücken wie Bodos p. 91 angiebi Auch padieS, padiöte (Ortsnamen) gehören hierher. pgkuraf, Schäfer. pjkurjri^l, Dimu zupgkuraf LII, 31. P9I0S n. PL pgloasj LVin, 80, 105 (auch P9I08) — Pallasch. pgl^pgi^, es flattert, es rauscht (beim Vogelflug). pgrlgy 38, Scheffel P9prika§ LVI, 5, Paprika^ huhn« praäkg 5, LedergürteL prall 42, 52 (praf) Staub, Sohießpulver. praznik, Feier des Haus- patrons (wird überall in der Grenze gefeiert). — 325 — p ri p aS , ein neugeborenes Kind. pripör (nicht pilpor) steile Anhöhe. pritkg PI. pritK§ XLII, 4, Sprosse (der Leiter). prit^esk 6, befehle. (In der Grenze soll man kntsesk sagen). privits^ 35, Holzkreuz am Fischnetz. probesk XLIII, 5, 11, die Probe machen. profaSg von prefac LI, 11, refL verstelle mich. progadz§ 18, £ Friedhof. proia LI, 9, er nimmt proita 54, nu-m vorbirets yn vn sprecht nur nicht zu vieL prgport, tsj^ai prgpurtat III, 7, du hast dich weiter be- geben. ptui! == ptiu, Pfui Teufel. pufajk^ 29, Faullenzer, Nichtsnutz. p uf 9 iu V. IV. — 23 = pufSesc puste, fache an. pun m-parfaie XXXTIT, 4, gebe auf Halbscheid. pup, Knospe, aufblühende Knospe, umpupesk «» knos- pen, aufblühen. purk^raä LX, 3, 12, Schweine- hirt pustgsk, auch pust; ver- wünsche, verfluche LXTV, 1. p^ng 36, Brot, das im Tsest gebacken ist, während pit9 allgemein Brot bedeutet P?fig9 = P9 ls»g9 (Almas, Prilipata)- p^rlpi} 29, Laugenfaß. putsg, Fleisch (Ruska, Jabla- nitsa ArmeniS, Plugova). raf, Wandbrett raipeltsy Streichholz. rampaö, Federweißer, Bam- pasch. rafig 28, Stemmeisen. rap9g I, laufe Schlittschuhe, r9P9guS, Eisbahn. r ar , vorbgStäg ^^ = sprich lang- sam, uäp rarg — Lattentüre. razumpn, verstandlich. (In der Grenze). riatsg, r^atsg = ratsg. In einigen Orten der Lugoscher Gegend. roibit 47, ziegelrot rotokol 47, rund, adv. ringsum. rotokolat, kugelförmig. rotsikolat LYHI 16, abge- rundet r9st IV, 4, BÄst rgtund ■« rotund. r^dz^toafg 5, Reibeisen. r9k9ngl 51, Laubfrausch. rgrgturg 36, gelichteter Wald. r9tlit9 8, "^ rSchitä, Busch- weide. r^zlog n. 2, Resultat rgzvor, Reihe, Gang im Wein- berg. — 326 - rudg 42, Eisenerz, radar Erz- gräber, rup 25, (r^pos) Dreck, Schmutz. rup9 33, Schlucht ohne Wasser, rut IV, 4 — Feld, Flachland, ruzg, Fetzen, Lumpen, salkg PL sgls, Weide. s^Iistsg, Flur, s^s, -uf 56, Schafhürde = struflgg. sfgdzesk, refl. ich ärgere mich XL VI, 15. sfukg, swukg, SYukg, Eäse- wasser. sfuntsuS PI. zu sfiintsuk LIX, 87, Zwanziger, siratsg, Rasiermesser (in der Gegend von Garansebes). sits 6, Eutschbock, Sitz. skamn — Stuhl, skgmnfg — kurze Bank, slgblg, Hüfte, Weiche, slgbing LI, 5, Weiche, sloi, sloiete PL sloiets, Eis- zapfen, sobg, Stube (nicht Ofen), sokak PI. -ur, Straße. sömin927, Stange, Querstange, die beim Zeltbau verwandt wird, somonitsg, Zelt, Hütte der Zigeuner, somot 17, Sammet. soros y. IV, statt sorosesk, 6, einen Tag festsetzen. so van, Backofenschieber (H. Brediceanu). spbiuSkg, DinL zu sabieLVU, 105. sgbgu LIX, 148, Schneider, sgkrin = sicriu XXIV, 64. spkuiü, ringele (einen Baum). 89lkuts9 XXXI, 11, Weide (salkg). a]s9m9luiesk LLK, 203, 205, vergleiche. sgrgsin^ = saräcinä XXXIX, 1, eine Pflanze. spikosat 54, erschreckt, m-am ^-n taf ^ Mitgei v. H. Bre- diceanu. sp^ioan^, Outsbesitzersfirau. sprizon 25, empfange einen Gast, sprunsenat LIX, 91, cusprin- cene, sehr hübsch. spurk LI, 10, der Unreine, Teufel sp^ndzatsik 56, bartlos. st9rminos 34, steiL strazg 25, Gemeindehaus, strin = strain. strglus^ 9, es bitzi strgzan 6, Oemeindediener. stmfig9 6, Enge zwischen den Vorderzähnen, Ausgang bei der Hürde, Hürde selbst struzak, Strohsack. Student 56, Aufschneider, Maulheld. 327 — stgilk = PL 55, Storch (gew. kokosturk). stunzgngsk LI, 7, refl. sich aufirichten (wohl mit z zu schreiben). sudomgsk, mg vo ich kränke mich. sudu LVII, 18, 19, 20, 62 = sudoare. nu-i m§i sndu dg trgit si-i sudu dg prgpgdzit — es lohnt sich nicht mehr zu leben, aber es lohnt sich den Untergang zu wagen. sufulk LI, 8 = suflec. sulvingLIII, 1 (?) eine Pflanze, suspin 6, kal ku suspin, ein Perd, das dampft. Sumdziana, Johannistag, auch für die Blume, die am Johannistag gesammelt wird. Sumdzordzu — hL Georg. Sumnkoara — hL Nikolaus. Sumpgtru — hL Petrus. sumsaug LI, 7, Schneide (sämcea); 41 kleines Schnitz- messer. sunts^t LVII, 136 = sfin^iit, la on dg soarg, bei Sonnen- untergang. swat XXIII, 4, (w stimmlos) für sfat, Unterhaltung. sailkgtuesk refl. bereuen (H. Brediceanu). sapsg, Haartuch. serimif, Zimmerdecke. serngts, la ^^ XXXVII, 1 = ceme^= Platz, wo man siebt sikmg, Sikmg, siptg Sipkg, Spibsenhäkelei sikg, ui sikg! ■— Anruf der Burschen an ein größeres Mädchen, sikg £, sikuig m. Kosewort für Kinder. siku LVII, 107, 122, Klinge. sisnovit, häßlich, verkrüppelt sizmaä 47, Schuster. sizmg PL mi^ StiefeL soi 47, Beule, Knorren. sokan 49, Glas. sorkobarg 55, Elster. sumeltsi, tsumeltSi — Was ist das? (Prageformel, wenn man ein Bätsei aufgiebt). 8ure§ar 27, Juni. surk, Jacke. surgturg 3, Handarbeit, wo- bei die Fäden des Gewebes zum Teil herausgerissen wer- den« surgdz, Ohreule. ^^ gl mafe — Uhu. ^uturg 47, Holzflasche. iuvan, 48, 53, Backtrog. Sgrpoang LII, 18, Schlange. Sikmg cf. sikmg 5, Stickerei. Silbök, Schildwache. Sivig 41, Balken an dem der Kessel vermittelst einer Kette aufgehängt wird. älafiafik, SchlaQacke. Slaifgr, Scheerenschleifer. — 328 — Sl^ai} 50, Fußweg über einen Berg. Sliflgeräi, Schlingerei, eine Art Häkelei, änitsgl — Schnitzel. §nor 5, Sdmur zur Verzierung. ÖQakgts 4, Ratte, Deutscher, öofigi, öofeiü m. 23, Eimer, öorof 18, Schraube. S^dyas^r, Scheidewasser, öpatsir, merg la «-^ — gehe spazieren. §pekulari§, Betrug. Spents, Jacke (Spenzer). §pogot, Bindfaden, dial. Spa- gat Sprits, Gießkanne, Spritze, stalonk 6, Stall gtiglits, 32, 33, StiegUtz. Stil 6, StieL Strikuesk 1, stricken (cf. leg). fitri[m]f Strümpfe, stsiup 22, Staub. Supertgl, Schuhbändel, Schnürriemen. §u§e, fiusj, (suikg 41) älterer Bruder. Su 8, ja. Si^big 5, Brunnenstange. Sufos 8, buschig s= stufos. SuitaS 47, Verzierung auf dem Rock. Suiumiel LH, 26—27, Geier. Sumar 26, Forsthüter. Sumg 26, Laubbaum, Eiche, surlikar 12, Mäusehabichi Surlits^ 12, Gabelweihe. SuSkü 6, seu£se. s^bioafe Dim. zu sibie — kleines Reisigholz, dünner als jlp (z§p). tabgrg 39, Krieg. taing (Geheimnis) Versamm- lung, Rede, tgj^nu^esk — spreche, taing, tginuiesk = zbor, zburgsk = dzivan, dziygngsk sind die im Banat verbreiteten Ausdrücke für cuyint, cuvintez, die im Banat meist als Predigt, predigen verstanden werden. Im Nor- den herrscht divan vor, im Süden zbor, taing hat in manchen Gegenden die Be- deutung von Gespräch zu zweien, oder im Geheimen, turvin, taryiigsk haben die- selbe Bedeutung, un tapig LI, 6, vergeblich, oi Ge- schichte LVH, 78. t§t, tgt = tot tokma »: tocmal. toktsuglg 34; Dachziegel tolduiesk 45, vereinige. tovjresk refl. LVU, 132, handgemein werden. LIX, 195, sich beladen. tgbgrut 5, matt tginuit XXX^ 14, heimlich gesprochen c£ taing. tglerior: gplbenor LIX, 85, Thaler: Dukaten. — 329 — tgman LI, 11 = tämam. tgm^n^, Weihrauch. trast9 45, gew. straitsg, Beutel, Hafersack. trj^am 41, Scha&talL trikalg 5, StrohsacL troian 23, Weg, auf dem man abkürzen kann, in Petro^ni^ gebraucht man das Wort im Sinne von Landstraße. tr^ggS^tsg, kleiner Schlitten. trggung od. trggulg, Stech- heber. trupitsg 41, Untergestell des Pfluges. trup9 LVn, 127, Truppen. ts a g r 9 PI. tsegf g 5 1, 6, Dreifuß (gew. pirostijij). tsap9, Grane. tsimgt, Zimt tsy9al8LIX,145,PLtsol, Kleid. tsukgr, Zucker. tsi^guiü 29, Böcklein von einem Jahre. ts^mpor 34) Schwefel[hoIz. tsunik 29, Seihetuch (bei der Laugebereitung). ts§p 1, ich werfe weg IX, 42, quieke, schreie. tsgner, Teller. tsgüs 9, Linden wald. tsikn^lg 26, Friede, Ruhe. tsikoS 60, Pferdehirt tsimp Sf längerer Zeitraum, Zeitabschnitt, sonst immer vreme. tulbend, schmales Kopftuch. tult = 20 Kreuzer. tulüz (§) = tul§i, Stroh von Mais. tun I, eintreten, hineingehen. XXIV, 75, donnern. tufik I ^e ts-o tufikat^ kap LI, 6. Was ist dir in den Sinn gekommen. turtsei 29, Wachholder. turvin LI, 3, Versammlung, Beratung — stat} la ^^ ich unterhalte mich, oder turvi- n^sk c£ tamg. tütor 41, Vormund, tu n-ai S9 m porunseSts, kg nu ieStd tutoru mieu. (Das Wort ist ebenso wie Senator volks- tümlich geworden). tuzesk 35, klage an. t^lvg, öebirgsweide, Berg- gipfel mit Weide. tuflglg 56, ku *-o a bripts — mit dem Messerrücken. tyrnats, erhöhter Gfang vor dem Hause, häufig auch „gofig^ = Gang genannt. t]}r§al9 52, Gebüsch. udzesk, bleibe zurück, ver- einsame, (LIX, 21b, werde Witwe) LIX, 107, 113, 115. uiag9, ölas, Flasche. *ul 12, Habicht undg 57, Wellen (aber nur beim kochenden Wasser, wie im Arom). — 330 — *ap! XLn, 9, hops! *urdui§ 9, es donnert urdzan 34, dunkelblond, urvesk LI, 9, sterben, krepie- ren (nur Yon Tieren gesagt). *usar IV, 4, Hnsar. uäkoalg 25, Sohula ason 12, Thftrralimen. umbistrit 35, bunt gestickt umblu = umblu. o umpupit XLIX, 55, mit Knospen versehen cf. pup. ^ndgrgpt 1, 7, 9, LI, 2 «= In- därät cf. undzirept undr^zesk LVIII, 51, lieb halten, lieben. ^ndzirept XXXI, 14, unrecht (Wenn du ein rechter Bursehe wärst, würdest du nicht un- rechte Wege wandeln). unfarm v. I, anpacken. ^nlemnit LI, 2, veriiolzt, wie ein Stück Holz. unsfgdiesk XXVII, 4, ^n- swgdzesk refl. nch streiten. uns^luiesk IX, 19, betrügen (celuiesc). ^nts^rk Y. I, umhürden, iso- lieren (die Schafe). untsiiig, strecke aus. ufikuriSkppitsilj^a 42, kopf- über. 'urb 5, Blumentopf, gew. Scherbe. *^rgi^ 6, ein zankgrüchtiges Weib. *\jrsok — Batte, (horcsök — Hamster). *^rts — Maus. §stre§unat XXXI, 9, mit einem Dach versehen. vandrolaä, fondrokas, v^n* dras — Handwerksbursdlie, Wanderbursche. vatr^ 53, Kohlenmeiler. vedritsg XXXVIII, 7, kleiner Eimer (vadrft). ver 20, Eber. verkaä 8, Arbeiter, Werk- mann. vidrutsg LH, 26—27, vidrä bedeutet Fischotter. An der Stelle ist von einer „blaa^i vi- dru^^ die Rede, die im Gipfel des Baumes ihr Nest gebaut hat Vielleicht „Fischreiher**. viklibus, Offiziers (wirklicher) Bursche. vikodolü 5, Donner, vilait, filait; o fost mult *-o — et waren eine Menge Mimi- schen (viele Leute). vintseler, Weinzeidler, Auf- seher. viorint 52, violett vipgrg, falsches Weib, Viper. vir 35, WasserwirbeL visinat, angetrunken (be* schnapst). vitsaz 34, Biese (nicht Held). vizar LVII, 17, Vezir, Heer- führer. — 331 — yglj^atu 10, Leben, t-n oameni- lor nu-1 itsiiL vglj^tu anului — im Jahre. vof§ts 14, 51, Hof. vgrtäk 35, Ort auf der Wiese, wo das Oras üppiger wächst; auch im Sinne von Doline. vgrtoapg, Doline. vgruikj PL sg = verijoarä. Traknitsp, Thor in einem Zaune. vraij = vraf, v^lvg 35, Windhose. 51, Mut, Begeisterung, Schwung. viir-u 23, LX, 5, XXXVII, 4 PL v^jrvuf LH, 41 = Tlrf. y^zop 56, Reif aus Hok mit Schnüren überzogen, worauf der Käse getrocknet wird. zaits9 55, Nußhäher. zanat — Handwerk, Kunst zdub! XLIl, 9, hoppa! zbor 23, 25, Versammlung, Unterhaltung, Rede, Wort zburgsk u. zborgsk — spreche. c£ tapip. zdrumik LVH, 134, zerhauen, zerkleinem. zgpu 56, steiler Abhang. zgrabgl v. IV, ich kratze. zlot = 40 Kreuzer. zmerng39,Myrrhen(=smimä). zmrf k 35, Dickicht zggonoesk verjage. Zgbunit 41, verrwirrt, ver- rückt cf. mitokosut zghär 39, Zucker c£ dzar. zgkptoaf^ 35, Ruheplatz für Kleinvieh. zgnosuit41,imHalbschlunmier. zgnosalp, Halbschlummer. zptön m. 56, zatong £ 7, 8, Stauung des Wassers, mit der man Holz abwärts treibt zguit V. I auch refl. LI, 8, 9. vergesse. (Ghister, Chrestom. I, 137, Zeüe 6). z^rtsg 33, BriUe. zviduesk 51, m-am zviduit — ich habe mich geheilt zvijrk 6, •= sftrc Brustwarze. z an 9 20, Leute, Volk, mult^ on s-o stnjns — viele Leute sind zusammen gekommen, firu- moas9 — was für schöne Leute, sg rgdzikg — es bil- det sich eine Wolkenschicht ^ (geanä). zor 42, zur, schwöre (die Zi- geuner sagen jur). zgving 6, 9, gew. zijLving, wildes Tier. z§r 1, 7, c£ z^r. zi^p LI, 1, Reisig. zarg = jar VI, 7. zfl§ XI, 10; XXXV, 11, 12 z§I§ LXI, 17; LXm, 2, z^I§ XLI, 16 = jale. zigang 5, wildes Tier. zur (zjjr) «>^ dg fag Buchecker *>^ dg gorün Eichel. zgving PL-n.. wildes Tier. — 332 — liste der dialektisch nntersncliteii Gemeinden. Rumänische Bezeichnung (Aussprache) offizieller Name falls er besonders abweicht 1. Timisoarä (tomiSoarp) Te- mesvar. 2. Beregseu (beregsp^). 3. Remete (remetsa). 4. Topolovep. 5. Liget (lighet nicht lidzet) 6. Lugoj, Lugof (logöz). 7. Surduc mic. 8. Zolt 9. Jidioarä(zdzoar9)ZsidoTär. 10. Sacof unguresc. Magyar Szakos. 11. Gllmboca. 12. Ruj (ruz). 13. Poiana. 14. Zagujeni. 15. Sacu. 16. BorloTa. 17. Bolva^ni^ 18. Caransebe| (gew. S9bes). 19. Ilova. 20. Slagna. 21. Ruska. 22. Mehadia (meedzfa). 23. Plugova. 24. Comeareva. 25. Qloburäu (globurpu u. rgij). 26. Mehadica (meedzikg). 27. Jablani^a. 28. Tople^l 29. Jupanec (zupalnik). 30. Techia (tgKfa) (in Serbien). 31. Ogradina (ogradzena). 32. Plavisevi^ (plavltöova). 33. Berzasca (b9rzaska). 34. Bosneak. Ba£ Neu Mol- dova. 35. Sasca montana. Bnf« Szasz- kabanya. 36. Dalbose^ (dulboSgts). 37. Bozovici. 38. Prigor. 39. Borloveni vechi (bgtr^n). 40. Ruderia. 41. Bania (bgnia). 42. Oravi^ montanä. Buil Deutsch 0. 43. Oravi^ romänä. 44. Ciclova montanä. Bnf. Deutsch C. 45. Cacova. 46. Yaradia (ygrpdzia). 47. Gusteli. 48. Alibunar. 49. Petrovoselo (pgtrovgs^g) 50. Fierl od. Moravitä. Tsar. Eisenstein, Yaskö. 51. BocfaromänS. 52.Bärbosu. 53. Rama od. Ra&a. 54. Furliug. 55. Ezeri^ (üzeriä). 56. Timova. 57. Terova. c 58. Cuptoare. 59. Cllnic. Kölnik 60. Petromani. i [*■ t"- 1 DAY USE J DESK FROM WHICH BO&ROWED HUMAXITIE? GUADl-ATE SERVICE Rotnacce Philology This pubücatioQ is due on the LAST DATE stamped below. ' LD 23-20m-IO,'l>l llniHiunr af Caliiiuaia S «»HMlUilMBY.Ü.C.§El||CCuy ■niiiiiiiii B0007S008S M18Ö839 ^M^ «^ N .l---' THE UNIVERSrnr OF CAUFORNU LIBRARY i