VIERZEHNTES JAHRESBERICHT DES INSTITUTS FÜR RUMÄNISCHE SPRACHE (RUMÄNISCHES SEMINAR) zu LEIPZIG. HERAUSGEGEBEN VON DEM LEITER DES INSTITUTS Prof. De. GUSTAV WEIGAND. MIT SECHS BILDERN KOMMISSIONSVERLAG VON JOHANN AMBROSIUS BARTH LEIPZIG 1908. Preis 4.50 Mark. Druck von August Pries In Leipzig. Vorwort und Jahresbericht über die Zeit von Ostern 1905 bis Ostern 1907. Da sich durch verschiedene Umstände veranlaßt die Heransgabe des XTTT. Jahresberichtes noch etwas verzögert, berichte ich hier gleich über die Jahre 1905 und 1906. Wie ich schon im 12. Jahresberichte mitteilte ist zu Ostern 1906 auch ein Institut für bulgarische Sprache von der bulgarischen Regierung errichtet und meiner Leitung anvertraut worden. Wie vorteilhaft die Verbindung rumänischer und bulgarischer Studien ist, geht schon aus dem Inhalte des 13. und 14. Jahresberichtes hervor und ich bin überzeugt, daß sich dies in Zukunft noch mehr zeigen wird. Es ist ja zweifelsohne durch die Erweiterung des Forschungsgebietes namentlich für deutsche Studenten eine Erschwerung des Studiums eingetreten, aber doch gibt es noch Arbeit genug für solche, die sich lediglich auf das Rumänische beschränken wollen. Durch die Mitarbeit der Bulgaren und der sprachkundigen Aromunen, von denen nicht weniger als vier das Institut besuchten, ist in den gemeinschaftlichen Sitzungen des bulgarischen Instituts eine ebensowohl vielseitige, wie tiefgehende Besprechung der verschiedenen Themata ermöglicht worden, die allen Teilnehmern reiche Förderung und Anregung bot. Im Sommersemester behandelte ich in den Sitzungen am 5., 12., 19., 26. Mai die Ortsnamenbildung im Bulgarischen, am 16., 23. Juni die rumänischen Ortsnamen in Bulgarien, in den folgenden Sitzungen sprachen Herr Romansky über das Suffix -iö, HerrMichov über bulgarische Ortsnamen in Serbien und Herr Dr. Karl Dietrich hielt uns drei Vorträge über griechische Suffixe. Im Winter- — iv — Semester 1906/7 behandelte ich die aromunischen Ortsnamen, Herr Papahagi die romanischen Ortsnamen in Epirus und Thessalien, Herr Capedan die slavischen Ortsnamen in Thessalien und Epirus, Herr Doritsch die Geographie der bulgarischen Volksliteratur, Herr Michov die Terminologie des Wagens (ausgehend vom Rumänischen), Herr Dr. & Dietrich ältere Ortsnamen bei den Byzantinern und in der letzten Sitzung besprach ich die türkischen Suffixe, die sich in Ortsnamen finden. Die Mitglieder des Instituts waren vier Bulgaren (Romansky, Michov, Doritsch, FrL Batschwarowa), vier Aromunen (Papahagi, Sajaktzis, Geägea, Capedan), ein Deutscher (Dr. E. Dietrich) und ein Russe, der aber nur an einigen Sitzungen teilnahm. Für deutsche Anfanger war natürlich die Mitarbeit unmöglich, da die Kenntnis einiger Balkansprachen vorausgesetzt wurde. Wie herrlich wäre es, wenn es gelänge auch eine griechische, serbische und albanesische Abteilung ins Leben zu rufen. Was könnte nicht alles geleistet werden, wenn die Balkanvölker wenigstens auf dem Gebiete der Wissenschaft einträchtig miteinander arbeiten würden! Nun, was nicht ist, kann noch werden; sind wir so weit gekommen, so ist Hoffnung, daß die Einsicht der leitenden Persönlichkeiten die Errichtung eines Instituts für Balkansprachen ermöglicht. Ich freue mich zu hören, daß man auch in Rumänien nicht nur die Nützlichkeit, sondern auch die Notwendigkeit des Studiums des Bulgarischen einzusehen beginnt Das Institut für Rumänisch war besucht im Jahre 1905/6 von 17 Mitgliedern (8 Deutsche, 4 Rumänen, 3 Aromunen, 2 Bulgaren), im Jahre 1906/7 von 26 Mitgliedern (11 Deutsche, 6 Rumänen, 4 Aromunen, 4 Bulgaren, 1 Franzose). 1905/6 beschäftigten wir uns mit Altrumänisch mit Benutzung der Chrestomathie von Gaster, im Sommersemester 19Ö6/7 wurden aromunische und sonstige dialektische Texte interpretiert und im Wintersemester etymologische Übungen gemacht und Neuerscheinungen besprochen. Vorlesungen hielt ich folgende: S.-S. 1905 Wortbildungslehre und Syntax der rum. Sprache; — v — Vergleichende Syntax der rumänischen und bulgarischen Sprache. W.-S. 1905/6 Einleitung in das Studium des Rumänischen; Neugriechische Grammatik. S.-S. 1906 Praktische Grammatik des Rumänischen. W.-S. 1906/7 Historische Grammatik des Rumänischen, Lautlehre. Die Vorlesungen waren durchschnittlich von 20 Studierenden und zwar überaus regelmäßig besucht. Von meinem linguistischen Atlasse ist die 8. Sektion erschienen, die 9. und letzte wird demnächst fertig gestellt. Außerdem habe ich bei J. A. Barth eine bulgarische Grammatik erscheinen lassen, die für Anfänger berechnet ist. Die Kenntnis des Altbulgarischen ist nicht vorausgesetzt; das Verbum ist eingehend und zwar, wie das ja geradezu unerläßlich ist, durchgehends von der imperfektiven Form ausgehend behandelt, da ja die Wörterbücher ausschließlich diese Form angeben. Leipzig, Ostern 1908. G. Welgand. Inhaltsverzeichnis. Seite D. Michov, Die Anwendung des bestimmten Artikels im Romanischen, verglichen mit der im Albanesischen und Bulga- rischen ...................1—110 I. Abschnitt. Die absoluten Worte und Wortarten. §§ 1—28. I. Eigennamen. §§ 1—17. A. Personennamen. §§ 1—2............ 1 § 1. Männliche Personennamen. § 2. Weibliche Personennamen. B. Appellativa in der Funktion von Eigennamen. §§3—6 . 4 § 3. Gott. § 4. Teufel und Äquivalente. § 5. Gestalten der Volksliteratur. §6. Verwandtschaffcsnamen im Bulgarischen. C. Geographische Bezeichnungen. §§ 7—14....... 6 § 7. Die Namen der Weltteile, Länder- uud Provinznamen. § 8. Männliche Orts- und Inselnamen. § 9. Weibliche Ortsund Inselnamen. § 10. Orts- und Inselnamen im Plural. § 11. Anhang. Völkernamen. § 12. Flußnamen. § 13. Bergnamen. § 14. Namen von Meeren und Meeresteilen. D. Namen von Zeitabschnitten. §§15—17....... 9 § 15. Namen von Monaten. § 16. Namen von Wochentagen. § 17. Namen von Festtagen. II. Singularia tantum. §§ 18—21............10 §18. Sonne, Mond etc.; Naturerscheinungen; Namen von Krankheiten. §19. Abstrakta. §20. Stoffnamen. §21. Genereller Artikel. IIL Die übrigen Redeteile. §§ 22—28 .......... 12 § 22. Die Adjektiva. § 23. Die Eardinalia. § 24. Die Ordi- nalia. § 25. Das Possessivpronomen. § 26. Das Interrogativ- — vii — Seite pionomen. § 27. Das Relativpronomen. § 28. Die Pronomina indefinita. II. Abschnitt. Die Wortgruppe. §§ 29—50 . ............ 25 § 29. Kopulative Verbindung. § 30. unus et alter. § 31. Absolutes Nomen nach Präposition. § 32. Attributiv bestimmtes Nomen nach Präposition. § 33. Homo ille ille bonus. § 34. Nomen commune und Adjektiv. § 35. Nomen proprium und Adjektiv. § 36. Appellativum und Proprium. § 37. Namen von Körperteilen etc. und Adjektiv. § 38. Komparationsgrade. § 39.' Apposition. § 40. Substantiv und Kardinale. § 41. Substantiv und Ordinale. § 42. totus und Substantiv. § 43. Substantiv und Pronomen possessivum. § 44. Substantiv und Pronomen demonstrativum. § 45. Substantiv und Pronomen interrogativum. §46. Substantiv und Pronomen relativum. § 47. Substantiv und Pronomen indefinitum. § 48. Substantiv und Identitätspronomen. § 49. Substantiv und Substantiv. § 50. Das bestimmende Nomen. III. Abschnitt. Die Anwendung des Artikels innerhalb des Satzes. §§ 51—60 69 § 51. Substantiv in der Anrede und im Ausruf. § 52. Logisches und grammatisches Subjekt. § 53. lumea dupa lume. §54. Prädikat. §55. Überschriften. §56. Das Objekt. § 57. Anhang. Wunschformeln. § 58. Substantiv nach Präposition. § 59. nga und tek im Albanesischen. §60. Substantiv nach Vergleichsadverbien. Anhang. §§ 61—67................99 § 61. Präpositiver Artikel. Bedeutung des Artikels..............102 § 62. Deiktische Bedeutung des Artikels. § 63. Possessive Bedeutung. § 64. Distributive Bedeutung. § 65. Generelle Bedeutung. Der Artikel bei der Wortbildung. § 66........104 A. Bildung des Adverbs vermittels des Artikels. B. Als Kasuszeichen. G. Bildung des Ordinale. Die artikulierte Form als allgemeine Form. § 67 .... 107 Übersicht über das Verhältnis der drei Sprachen zu einander. §68..................108 Abkürzungen..................110 — vin — Seite GL Weigand, Etymologien, fn preajma, besmetec......111 Per. Papahagi, Parallele Ausdrücke und Redensarten im Rumänischen, Albanesischen, Neugriechischen und Bulgarischen 113—170 Einleitung....................113 Balkanische Übereinstimmungen............117 Schlußwort...................168 Benutzte Werke und Abkürzungen...........169 Ct« Weigand, Rumänen und Aromunen in Bosnien . . . 171—197 Die Karavlasi...................173 Die Gunusari...................176 Die Balije in der Herzegowina............191 D. Michov, Berichtigungen..............197 Die Anwendung des bestimmten Artikels im Rumänischen, verglichen mit der im Albanesischen nnd Bulgarischen von D. M. Michov. I. Abschnitt. Die absoluten Worte und Wortarten. I. Eigennamen. . A. Personennamen. § 1. Männliche Personennamen. Im Rumänischen werden die männlichen Personennamen in der Regel ohne Artikel gebraucht: Ioan, Tache, Stefan, Iordan, Isae etc. Die auf -ä ausgebenden können den Artikel annehmen: neben Gheorghi^a kommen auch Torna, Luca vor. Daß die substantivierten Adjektiva, die als Gentilia und Familiennamen dienen, den Artikel annehmen, wird niemanden befremden, trotzdem fühlt der Rumäne ihn so wenig, daß er das -1 des Art. nicht schreibt, wohl aber das -u spricht: Lupu, Codrescu, Väleanu. Die nichtartikulierten Personennamen nehmen im Genitiv-Dativ den präpositiven Artikel lui: lui Ioan etc. Die postartikulierten haben als eine Reminiszenz an die Zeit, wo sie noch als artikuliert empfunden wurden, die alte Flexion beibehalten: Tomü, Lucäi, dupä plecarea Greuceanului (Ispir. 220). Als der Artikel seine Kraft verloren hatte und die artikulierte Form zur allgemeinen Form des Namens geworden war, konnte auch Präartikulation im Genitiv-Dativ eintreten: lui Torna; lui Luca; Taurul pämtn- Weigand XIV. 1 tului se apucä §i fecu chipul lui Greuceanu numai si numai din fier (Ispir. 220), Das Albanesische versieht alle männlichen Personennamen mit dem Artikel: i 4fa Moskoua Toskese „Mosco dit ä Tosco" (Dozon CXVI); flitue per Isun« „man sprach von Jesus" (Luk. VII, 3); ötin* duarte mbi Isune „sie legten Hand an Jesumtf (Matth. XXVI, 50); Isuit Kriätit, te birit Davidit e te birit Avraamit (Matth. I, 1) „Jesu Christi, des Sohnes Davids und des Sohnes Abrahams"; Simoni i pergekfiefra (Luk. VII, 43) „Simon antwortete ihm und sprach"; ms i ma# se Ioanni Vap-tistiu (Matth. XI, 11) „größer als Johannes der Täufer"; Akk. von Dodo-Dodong (Hahn II, 117). Im Bulgarischen entraten die männlichen Personennamen des Artikels: HBam», Ctohbtb etc. Die auf -a ausgehenden, zwei Silben nicht übersteigenden männlichen Personennamen können den Artikel annehmen: GaBaTa, JüpcaTa, ToHaTa, üemcaTa (Diminutiv von llaHaHon»), UjoHKaTa (für I^ohob'b); aber dreisilbige: Hmcojia, ELihh etc. Die Diminu-tiva auf -Ka nehmen den Artikel an, auch wenn sie zwei Silben übersteigen: ILraifrcaTa, CaBOTKaTa, ^paBH^KaTa etc. 3am;o ho VhWh h s&h noerL, Iloera KaTO ÜHnrypicaTa? (BoTeBt). Die auf -qe, -ko, -e(-i) auslautenden Kosenamen neutriusr generis nehmen ebenfalls den Artikel an: HßaH^ero, ^oh^gto, HßaHKOTo, üeTKOTo, KojeTO, Mhtoto etc. Wo sie die diminutive Bedeutung eingebüßt haben und zu gewöhnlichen männlichen Personennamen geworden sind, entschlagen sie sich des Artikels: ÜBamcy, yÖneir^Ti, Ha Ac$hh I; üenco, ßoHrao etc. Kojhto, Mhthto, HaKOjaKHTo werden auch als Namen einer erwachsenen Person als Diminutiva empfunden und mit dem Artikel versehen. Man kann aber auch HaKOJaKH sagen. Der Artikel dient hier dazu, eine Gefühlsäußerung zu stände zu bringen. In derselben Funktion wird er uns auch später (unter Ortsnamen) begegnen. § 2. Weibliche Personennamen. Die absolut gebrauchten weiblichen Personennamen werden im Rumänischen durchweg artikuliert: Liza era la Beatricea - 3 - (Gor. 24); Dochi^a (passim bei Brs. 36 sqq.); era Safta lui Mätragunä, si incä una, Marina, cunostinfele Casandrei (Cras. 232); Sara saü Sura; preconteazä pe una Didina Mazu, ex-marsandä (Crgl. II, 121) „eine gewisse Didina M.a; pe fiica preutesei o cbema Maria (Slav. 24); a luat o la Agapia (Gor. 193). Die weiblichen Gentilien nehmen ebenfalls den Artikel: Baluca Stavreasca (Crgl. III, 85); de sigur Iancu e la Frunzeasca (Gor. 37). Über die Anwendung des Artikels bei weiblichen Personennamen in der Anrede ist § 51 nachzusehen. Das Albanesische verlangt den Artikel bei den weiblichen Personennamen: vate Mama t i frin zjarit (Hahn II, 165) „Maro ging hin, um das Feuer anzublasen"; ig akomi Lena pa martuar (Ped. 89, 19) „Lene war noch nicht verheiratet"; mbeti Lilua ne muli (Ped. 84, 21) „Lilo blieb in der Mühle*4; u-nis plaku, Ks te vij te Lubia (Ped. 97, 19) „der Greis machte sich auf den Weg, um zur Lubi zu gehen" (Lubia im Nominativ, worüber § 59); preme te dergoj Lilone (Ped. 84, 8) „heute abend will ich Lilo hinschicken"; porsiti vajzen e saj Marone te tfiste fafene (Hahn II, 164) „sie befahl ihrer Tochter Maro (im Alb. Akkusativ) den Backofen anzuzünden" ; mbeti nerka me Lenen ne Stepia (Ped. 89,15) „die Stiefmutter blieb mit Lene zu Hause". Nicht auffallig ist es, wenn es Ped. 82, 1, resp. 97, 5 heißt: te macfes j a kiöne vene emberin Maro, te macfes tjetres (te mesmes) j a kiSne vene Lilo, etfe te vogeles Lene „der Altesten hatten sie den Namen Marie gegeben, der Zweitältesten Lilo und der jüngsten Lene" und j a vune emerin Lubi „sie nannten sie Lubi". Vgl. jedoch Ii däduse numele Maria. Im Bulgarischen entschlagen sich die weiblichen Personennamen des Artikels: MapHü, ExeHa, CTaHKa, Ilemca (aber männl. üeHKaTa), CaBa (männl. CaBaTa) etc. Die auf -ko und -^e ausgehenden Hypokoristika erhalten gleich ihren männlichen Genossen den Artikel, den sie stets beibehalten, wenn ihnen die diminutive Bedeutung auch verloren geht: EaemcoTo, EaeOTeTO, Aototo, Ahkoto, MapniraeTo etc. 1* Die weiblichen Gentilien, wie auch die mannlichen, bleiben artikellos: Hß&HOBa,HerpoBa wieHBaHOB^IIeTpoBx; IüyMeHCica, CxEseHCKa wie IIIyMeHCKH, CjHBeHCKH. B. Appellativa in der Funktion von Personennamen. §3. Gott. Im Rumänischen ist zu unterscheiden zwischen a) Dom-nul und b) Dumnezeü. Das erstere ist stets artikuliert: Domnul a dat, Domnul a luat (Gor. 52); un pustnic vine pe la ele de pov&^ueste cele sflnte pentru Domnul (Ispir. 29). Das zweite dagegen bleibt stets artikellos: Dumnezeü sä ne \ie (Cr. 24 et passim); mare-i Dumnezeü (Cr. 29); noi bätrtnii am crezut si tn Dumnezeü si in Dracu (Gor. 57); nie! la Dumnezeü sftntul (Cr. 90). Der Grund der Verschiedenheit liegt darin, daß Domn ein Appellativum ist, das auch sonst gebraucht wird, und durch den Artikel individualisiert wird, während Dumnezeü nur die Bedeutung Gott hat Das gegenseitige Verhältnis ist dasselbe wie im Deutschen zwischen Herr und Gott. Das Albanesische artikuliert stets Percndi> wie überhaupt die Personennamen: Perendia defteu „Gott zeigte"; Perndia u jam (Ped. 29, 20) „Gott bin ich". Ebenso ist es im Ngr.: 6 &eoq. Im Bulgarischen wird weder TocnoA'b noch Bora artikuliert: TocnoAT» My ce übe Ha clhb; Bora &a bh e na noMonns. Im Kasus obl. erscheinen die betreffenden Wörter mit a-Aus-laut, der einfach den alten Gen. für Akk. fortsetzt und mit dem gleichlautenden Artikel nicht verwechselt werden darf: no3H&jrL Bora. § 4. Teufel und Äquivalente. Im Rumänischen durchweg artikuliert: mare-i Dumnezeü si mester i draeul (Cr. 29); nici draeul nu-i-o scoate din cap (Ispir. 103); mai ai dracului decit draeul (Cr. 33). ist gäsi Greuceanu palosul ce-i farase Satana (Ispir. 228). esti singur necuratul cu trup femeesc (Cras. 75); cäzu si crepÄ ca necuratul (Ispir. 26). vicleanul pisnmia pacea fetelor (Ispir. 49). Im Albanesischen wird djal Teufel mit Artikel gebraucht, z. B. Matth. IV, 5 u. f. djali e mar me vetehe der Teufel nimmt ihn mit sich. Im Bulgarischen wird ebenfalls der Artikel gesetzt: Ahbojtbtb ch HfcMa paöoTa; HesHaemt, ä^boj'ltl ^a ro B36Me, kojko Biß H3TpaHTB AHemHHT* (AK. 254); die nichtartikulierte Form kommt jedoch, und zwar meist in stereotypen Wendungen, auch vor: BHymnTejhh, ähbojtl ab, rn B3eMe, na-iara (AK. 35); pßBOJTh ne Moxe Te H3Öpa (AK. 164). Mojh ce h tu, Divin Maestro, Ha BceMorynniH OiSAaTejn» *a ho AonycHe CaTaHaTa ^a Te BiBe^e bt» c&iOHa, b-l kohto ... (AK. 185). § 5. An dritter Stelle seien die Gestalten der Volksliteratur angeführt, diemeist Anreihung von Substantiv und Adjektiv, bezw. einem adjektivisch fungierenden Substantiv, oder endlich eine mehrgliedrige Wortgruppe aufweisen. Der Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Namen ist auch hier eingehalten: Zina (passim bei Ispirescu); dete iaräsi pe la Zina (128) etc.; zise Beana Simziana (31); aber Flaminzila, Setilä, Ochilä, Chiorilä, Orbilä, Nimerilä (passim bei Cr.). Die personifizierten Naturerscheinungen nehmen den Artikel: acolo sedea Soarele (Ispir. 56); acolo sedea Vintul (57). Zu der anderen Gruppe übergehend, können wir zunächst des Harap Alb Erwähnung tun, der uns so oft in dieser Form begegnet. Dann sei es noch des Fät-frumos gedacht, dessen Bestandteile lockerer miteinander verbunden sind, sodaß sie dem Einschub eines possessiven Dativs des Pronomen personale nichts in den Weg stellen: trimise tot pe Fätul ei frumos la toate slujbele (Ispir. 31); erwähnt sei noch der Galben-der Soare, von dem Ispirescu 19 ff. zu erzählen weiß. Im Genitiv-Dativ nehmen alle diese Namen, von den postartikulierten weiblichen abgesehen, den präpositiven Artikel an. Das lockere Band zwischen den Bestandteilen — 6 — von Ffitrfrumos verfehlt auch hier nicht; das Einstellen des postpositiven Artikels zu ermöglichen: zise Ileana Simziana Fätului-frumos (Ispir. 31). Wohl auch hierher zu rechnen ist die maica stari^a von Carageale III, 54 (a plecat bäiatul dupä maica stari^a). Daß Smeul u. dgL mit dem Artikel auftreten, wird niemanden wundernehmen. Es handelt sich ja hierbei um ein durch den Artikel deutlich aus der ganzen Gattung herausgehobenes Individuum. Die personifizierten Himmelsgegenden werden artikellos angewendet: impäratul adunä Räsarit si Apus, Meazä-zi si Meazä-noapte (Ispir 41). Zum Schluß mögen Beispiele angefahrt werden wie: mai nainte de aci este palatul unde locueste Tinerefa färä bätrtne^e gi via^ä föra de moarte (Ispir. 6 ff.). Im Gen.-Dat. stellt sich der präpositive Artikel ein: acest munte este mosia Iuijumä-tate de om cälare pe jumätate de iepure schiop (Ispir. 41). Derartige Wortgruppen können jedoch auch artikuliert werden: ajunserä la jumatatea de om, cälare pe jumätate de iepure schiop (47). § 6. Verwandtschaftsnamen im Bulgarischen. Im Bulgarischen verdient besonders die Eigentümlichkeit hervorgehoben zu werden, wonach die Verwandtschaftsnamen und Namen von Personen, zu denen der Sprechende in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis steht, in die Klasse der Eigennamen gerückt sind und den Artikel verschmähen: a*ao, 6atfa, qirao, jejn, cTpnna, Manna; qop6a#khh (Herr eines Dienstboten), y^HTeJt etc. Wie sich das Albanesische und das Rumänischen dabei verhalten, s. weiter unten. C. Geographische Bezeichnungen. § 7. Die Namen der Weltteile, Länder- und Provinznamen werden im Rumänischen, absolut gebraucht, durchweg artikuliert: America, Australia, Asia, Africa, Europa; Albionul, Anadolul, Ardealul; Franca, Germania, Romänia etc. Zwischen Maskulinum und Femininum zu unterscheiden ist — 7 — hier von keinem Belang. Eine Verschiedenheit in der Behandlung wird später (§ 31, b) zur Sprache kommen. Im Albanesischen werden die fraglichen Namen ebenfalls artikuliert: vlezerite e saj Teutonen me mbret te Busise (Ped. 38, 13) „ihre Brüder kämpften mit dem König von Bußland". Im Bulgarischen vermeiden dieselben den Artikel: AMepmca e doraTa, b-l AMepmca jrecno ce neiaun"* napn (AK. 5); CxpÖHH MHHyBftMe hoihho BpfcMe (3); BtjrrapHH, OtpÖHH, EanapHA, CaKcoHHfl ch no^oxa p;&n;$ (33)« Artikulierung findet nur dann statt, wenn irgend eine Gefühlsäußerung bezweckt ist: Tyä TepMaHEHTa rojritafa ijap-npna Öhjio; aai> clmx raeTaxB Wh MocKOBH/rra (AK. 249); He SHaesTB ... ceramHHTi KaiCL m;e a noÄKapara ex MocKOBHurra (218); so EijrräpHH „Bulgarien", aber EMrapn/rra „die Bul-garei". § 8. Die männlichen Orts- und Inselnamen im Singular nehmen im Bumänischen meist den Artikel an: Rusciucul a fost o forterea^a In vremea Turcilor; Londonul; Rela^iile comerciale cu Lembergiii (Titel eines Buches von Jorga); Bucurestiu-i mare (Gor. 12, als Singular aufgefaßt); Ciprul. Männliche Ortsnamen, die inländische Orte bezeichnen, lassen jedoch den Artikel bei weitem öfter weg: Vir£ Izvor, Blaj, Bast, Bals. Das Albanesische hängt den männlichen Ortsnamen den Artikel an: iste nga Berati (Hahn II, 119) „er ist aus Berat" (wegen nga s. § 59); Vivari, Sopoti (Ped. 97 passim). Das Bulgarische verschmäht den Artikel bei den männ-ichen Orts- und Inselnamen: EyicypenvB, Phmtb, üapHJKx, jIohaoh'b, BepjEHHi, KnrrBp'b, D^hjoitl. Der Artikel ist zulässig, wo eine Gefühlsäußerung bezweckt ist (s. § 7). § 9. Die weiblichen Orts- und Inselnamen verlangen im Bumänischen den Artikel: Grädistea, Remetea, Salea, Borna, Viena, Bräila, Pesta, Bistrifa, Irlanda, Islanda, Sicilia, Sar-dinia. Das Bulgarische läßt auch bei weiblichen Orts- und Inselnamen den Artikel weg: BapHa, BneHa, 0*eca etc. Aber wie oben (§§ 7 u. 8), so auch hier: KaKBo me h rjeAaM^ Ha BneHaTa? rpw* Karo rpatf* (AK. 124). § 10. Im Plural werden die Orts- und Inselnamen im Bumänischen artikuliert: Bucuregttt, Gala^ii, Pitestii, Ploestii, Gropenii etc. Balearele, Hebridele, Caraibele, Ciclazii könnten französischem oder deutschem Vorbild nachgemacht sein; aber einheimische wie Jilave[le, Fintlnele[le etc. werden mit und ohne Art. gebraucht. Im Bulgarischen können die Ortsnamen im Plural den Artikel annehmen oder ihn auslassen. Alle Ortsnamen nehmen im Rumänischen im Gen.-Dat. den nachgestellten Artikel: stradele Bucurestiului, casele Braso-vului, biserica Gala^ilor, la marginea Gropenilor etc., weil der Artikel hier als Kasuszeichen dient, s. § 64 B. § 11. Anhang. Die Völkernamen, die Namen der Bewohner verschiedener Gegenden, Städte, Dörfer werden in allen drei Sprachen artikuliert Eine Ausnahme davon macht nur das Bulgarische insofern, als es bei Namen von Stadt-und Dorfbewohnern die unartikulierte Form vorzieht: GxHBeHmi h HMÖojuni ce HaMnpajH bt> nocTOHHeHü aHTaroHH3rBMr& (AK. 152); ILiOBAHBqaHH H$Ma 3amo &a hh saBHaman» (b. „^hl"). § 12. Die Flußnamen, männlich sowohl wie weiblich, werden im Rumänischen mit dem Artikel gebraucht: Crisul, Prutul, Oltul; Dimbovi^a, Dunarea etc.; curentul Dimbovi^ei; un tirgusor pe malul Prutului (Gor. 105). Das Albanesische wendet gleichfalls die artikulierte Form an: lumi is sum i macJ, si Vjosa (Ped. 36, 11) „der Fluß war sehr groß, wie die Vjosa" (Vovusa, Fluß bei Avlona); gute vurkete e Delvines (97, 36) „das ganze Tal von Delvina"; vate nde fund te Täupes (97, 33) „er kam bis zur Tschupa". Im Bulgarischen werden die inländischen Flußnamen mit und ohne Artikel gebraucht, die ausländischen nur dann mit Artikel, wenn eine Gefühlsäußerung bezweckt ist: ÄyHa-b'bt'b, Ocxm^tb, HcicBp'ltb, KaMTiHflTa, BnTa (lit Bh/tl); neben — 9 - ApnH'B, BapAap'B; Hnrpa, I^HÖpnqa, OrocTa etc. PeSHt, ^Hemtpi», Hhjtb; CeHa, TeM3a, HeBa. § 13. Die Bergnamen werden im Bumänischen mit dem Artikel versehen: Atlasul, Alunisul, Vezuviul, Parnasul, Olimpul, Balcanul si Cärpatul (Gedicht von Alexandri); Etna, Fata, Gropnifa; Cärpa^ii, Cordilerii. Im Bulgarischen entbehren die Bergnamen im Singular den Artikel, nehmen ihn aber im Plural an: IIhha'l, Iüapi», BnToma, Poia; KapnaTnrfc, Po^onmii, Ajirarä, KopAMHepHT*. BajocaH'BrB ist ein Appellativuni und daher stets artikuliert. § 14. Die Namen von Meeren und Meeresteilen werden im Bumänischen artikuliert: Bosforul, Averna, Balatonul (Platten-See), Lemanul, Dardanelele. Im Bulgarischen werden nur die ganz bekannten artikuliert: Boc(j)opxTrB, ÄapflaHejErfe; die übrigen bleiben artikellos: ÄeM&wh, üaMaHUTB (daß der französische Artikel davor steht, macht der Sache keinen Abbruch, da ja dies dem Bulgaren nicht zum Bewußtsein kommt). D. Namen von Zeitabschnitten. § 15. Im Bumänichen werden die Monatsnamen in der Regel ohne Artikel gebraucht: februarie are numai douä-zeci si opt de zile. Der Gen.-Dat. nimmt den präpositiven Artikel an: luna lui Mai. Die einheimischen Namen der Monate werden jedoch artikuliert: cu cea din urmä zi a Brumärelului s'a dus si soare si cäldurä (Ciocirlan, Traiul nostru, 3). Im Albanesischen werden die Monatsnamen stets artikuliert: nde katrembecfjete te marsit (Ped. 95,12) „am 14. März"; diten e pare, Ke hin marsi (95, 10) „am ersten Tag, wo der März zu uns kommt", d. h. „am ersten März"; nde ne zet e katre te kofikut (95, 35) „am 24. Juni"; nde muaj te keräorit (Dozon, Wörterverzeichnis) „au mois de juin". Im Bulgarischen haben die Monatsnamen keinen Artikel: aBrycrB e Haä-ropemHflTB MfccenTB Ha ro^raaTa. Wenn aber ein bestimmter Monat als Objekt oder Zeitbestimmung — 10 — steht, muß der Artikel angewandt werden: ÄnyapiiH npfear paxne Becexo. § 16. Wie die Monatsnamen, werden auch die Namen von Wochentagen im Rumänischen ohne Artikel gebraucht Wann sie artikuliert werden, soll später (unter § 65 A) besprochen werden. Das Albanesische wendet den Artikel auch bei den Namen von Wochentagen an: te enten me Kaue, te dzumane me Meie „le jeudi tu me pleuras, le vendredi tu ristt (Dozon CXXIII). Im Bulgarischen werden dieselben artikuliert, wenn sie Tage einer ganz bestimmten Woche bezeichnen: HeAkurra npfocapaxiie BK&nni, noHeA&raHKa Ha zom s. Abschnitt HL § 17. Die Namen von Festtagen nehmen im Rumänischen den Artikel an: dupä aceea a venit Cräciunul (Slav. 174); Päftile. Im Bulgarischen meist ohne Artikel: KOie^a, Be«mc-Aem>, Bi3HeceHae. Ebenso die kirchlichen Perioden: kojecahh nocTH, neTpOBH nocra etc. II. Singularia tantum. § 18. Gegenstände, die nur in einem einzelnen Exemplare vorkommen, werden im Rumänischen artikuliert. So a) die Sonne: soarele sträluceste; der Mond: lunaridea din cer; und die Namen der Sterne: mii de mii de stele, in mijlocul cftrora Orionul se resfäfa mai luminos (Gor. 175); das Paradies: dimineafa sta in poarta raiului (Ispir. 57); das Glück: norocul i{i rtde din toate pär^ile (Cr. 8); se {inea norocul de la dinsii ca pulberea dupä ciini (Ispir. 175); der Tod: poate ne va trimete moartea (Cras. 188); cu moartea vei muri (Ispir. 192); das Leben: viafa era luminä oamenilor (Gaster I, 20, 12); der Schlaf: sä-i vie somnul si pofta de min-care (Slav. 292); nu-1 mai prindea somnul de bucurie (Ispir. 98). b) Hierher rechne ich noch die verschiedenen Naturerscheinungen wie den Wind und den Regen: Ii udä ploaia — 11 — öi-1 bäte vintul Gor. 46); clnd bäte vlntul, moare se invlr-teste (Slav. 61); den Blitz: trösnetul din cer de-ar fi cäznt (Ispir. 51); den Hagel: de bätea piatra boldele (Ispir. 207); das Hochwasser: de venea apa mare, aräturile lui le ineca (Ispir 207). c) Ebenso die Namen von verschiedenen Krankheiten, leidenden Zuständen und seelischen Affektionen und Regungen: daca te apucä tusa ... de-i mlnca un mar copt, scapi de tusa (Gor. 3); incepea sä ne drägosteasca foamea (Brs. 35); Ii cuprinse ame^eala (Slav. 153); ma cuprindea ingrozirea, clnd ma gindeam (Slav. 141); te lua groaza (Ispir. 13); te umflä rlsul (Gor. 61); I a lovit damblaua (Gor. 11). d) Es sei noch an die fünf Sinne des Menschen erinnert: ai-i veni auzu[l (Ispir. 132). § 19. Der großen Gruppe der Gegenstände, die in einem Exemplare vorkommen, schließen sich nun die Abstrakta an. Sie werden im Rumänischen ebenfalls mit dem Artikel versehen: bunatatea nu are a face cu rautatea (Cr. 26); stia ce este necazul si lipsa (Ispir. 124); pe fruntea lor se juca feri-cirea amestecatä cu grija (Brs. 57); frica päzeste bostänäria (Cr. 44). Das Bulgarische meidet den Artikel bei Abstrakten besonders bei Verbalabstrakten: He SHae, mo e jmneHHe h rpmKa; Ha qeaoTo hmt> nrpaeme macrne caifcceHO cx rpiDRa. § 20. Stoffnamen können im Rumänischen ebenfalls den Artikel annehmen: nu stia nici cum se mänincä mamaliga (Ispir. 14); cum se poate, broastele sä mänince malaiul? (Ispir. 182); dureri de din^i präpäditi cu otrava plumbului (Crgl. III, 54); nu mai stie nimeni sä faca brlnza precum o fäcea el (Slav. 37); suflä rapaia din gura ei cea spurcatä (Ispir. 25); sä fi fost cu al^ii, hei, hei! mlncai papara pinä acum (Cr. 65). Das Bulgarische kann den Stoffnamen ebenfalls den Artikel anhängen, bedient sich dessen jedoch viel seltener als das Rumänische: eTe Öapaöon aoino jh e, 6e? (Ä.K. 264); Äejifcso CKopo pxa^HCBa etc. — 12 — § 21. Wenn ein Gattungsname als Vertreter der ganzen Gattung auftritt, pflegt er im Rumänischen den generellen Artikel anzunehmen: casa nu se fine femee (Cras. 9); cearta färä päruialfi ca nunta färä lautari (Ispir. 215); ducea harabaua cum cirmaciul duce corabia in timp de fartunä (Slav. 337); o pädure mare si deasä, pe unde nu ajunsese toporul incä (Ispir. 58); cu capul se lucreazä mai greü decit cu sapa si cu furca. Im Sinne des deutschen „man" wird om fast ausschließlich mit dem Artikel gebraucht: omul e dator sä se lupte (Cr. 48); nu stie omul ce poate sä patä (Cr. 65); sogar im folgenden Satz: cum se poate ca omul de pe alte $armuri sä räsbeascä pinä aci (Ispir. 55). Als genereller Artikel kann noch das nachgestellte Demonstrativpronomen ästa, resp. acesta dienen: multe mai vede omul acesta cit träieste (Cr. 53). Vereinzelt sind die Fälle, wo om in der allgemeinen Form erscheint: mai rar om, care . . . (Cr. 27); om are nevoe de om in lumea aceasta (Slav. 233). Als unrichtig erweist sich die Behauptung Dozon's (LXIII), daß im Albanesischen neri im Sinne von „man" stets ohne Artikel angewendet werde, vgl. mit Artikel: neriu, po vate nek ajo duna, me ketu s vjen dot (Ped. 64, 28) „wenn ein Mensch (man) in die andere Welt gegangen ist, kann er (man) nicht mehr zurückkommen"; neriut te mos t i #uats (77, 22) „du sollst es niemandem sagen". Im Bulgarischen wird in solchen Fällen die allgemeine Form vorgezogen: pa3Önpa jih th cbhhh otb Kja^eiraoBa BO^a? (AK. 140); KÄm;a 6e3i> ystem ofbhb fl ropn. ^oßfcicB im Sinne von „man" wird stets artikellos gebraucht: hhib;o noÄOÖHO ne cp£m;a ^ob^icl hh bt> epjio ott» eßponeäcKHTfc npHCTanHn^a (AK. 44). III. Die übrigen Redeteile. War bisher nur von Verbindungen des Artikels mit verschiedenen Substantiven oder substantivisch fungierenden — 13 — Wortgruppen die Bede, so sollen jetzt auch andere Wortarten erwähnt werden, die solche Verbindungen eingehen. § 22. Die Adjektiva. Im Rumänischen nehmen die Adjektiva den postpositiven Artikel an, wenn sie nach Ellipse des dazu gehörigen Substantivs, dessen Vertretung übernehmen, den präpositiven, wenn sie im allgemeinen eine Person oder Sache bezeichnen, die die betreffende Eigenschaft besitzt: bolnavul (seil om) — der Kranke, den wir alle kennen; cel bolnav — der Kranke im allgemeinen; uite ce vorbeste glrbova si neputincioasa (Cr. 9). Daß das Adjektivum auch nach Präpositionen den postpositiven Artikel beibehält, die sonst seine Auslassung verlangen, möchte ich eben durch das oben erwähnte Entstehen als Folge einer Ellipse erklären: sä mai ciupim noi ceva de la onorabilul cä nu stricä (Crgl. 106); ce-mi bate^i mie capul, duce^i-va la bätrinul (Cras. 254); ebenso la dreapta, la stinga (sc. minä), in aromina (sc. limbä). Wenn das absolute Adjektiv deiktisch gebraucht ist, so darf es nur den präpositiven Artikel gebrauchen: nu se stia care din toate acele vorbe era cea adeväratä (Cr. 46); vre-o armä din cele impodobite cu stimate (Ispir. 20); fir de cel bun (Ispir. 38). Von den aus dem Türkischen entlehnten Adjektiven abgesehen, nehmen alle anderen im Albanesischen den präpositiven Artikel an, dessen Formen sich danach richten, ob das Adjektiv vor oder nach dem Substantiv steht und dieses artikuliert oder artikellos ist. Das absolute Adjektiv, das artikuliert werden muß, nimmt dazu noch den postpositiven Artikel an: beri te seraurins „il fit le malade, feignit de l'etre" = rum. facea pe bolnavul; e mesmja „la (soeur) moyenne en äge" (Beispiele aus Dozon CXVII); #ot e vogcla, ... (Ped. 43,19) „die jüngste (eigentlich „die kleine") sagte". Das Bulgarische, das keinen präpositiven Artikel im eigentlichen Sinne kennt, bedient sich in allen Fällen des postpositiven. — 14 — § 23. Die Eardinalia nehmen, abgesehen von dem Zahlwort der Einheit, im Rumänischen den präpositiven Artikel an: cel dol nu prea voiaü sä primeascä (Cr. 89). Eine Ausnahme von dieser Regel bietet amindoi, das stets artikellos bleibt, da es ambi-dui fortsetzt, das denselben Wert hatte wie cei-doi, eine weitere Artikulierung also überflüssig war: un lmpärat si o impäräteasä, amindoi tineri si frumosi (Ispir. 113); clnd veni vremea, nascurä amlndouä cite un coconas (ibid); täceaü amindoi (Cras. 121). Das Zahlwort der Einheit erscheint, absolut gebraucht, stets in der postartikulierten Form, selbst da, wo es unbestimmt sein sollte: se inteleserä sä stea sä privegheze pe rind cite unul (Ispir. 200); hehei! unul e Galibardi: om, odatä si jumätate (Crgl. 80); föcea douä pasi inainte si unul inäpoi (Ispir. 56). Die Erklärung der Erscheinung soll § 65 gegeben werden. Auch im Plural, wo un die Bedeutung „einige" hat, stellt sich der Artikel ein: auzind Aleodor unele ca acestea (Ispir. 44); unii ziceaü. Ebenfalls in gewissen Zusammensetzungen, wo un die letzte Stelle einnimmt, stellt sich der Artikel ein: in Iasi n* avem niciun negustor romän, niciunul (Crgl. 198); vr unul etc. Genau so wie im Rumänischen verhält es sich mit den Eardinalien im Albanesischen. Dort auch „nehmen sie, außer ne, den Artikel vorn an" (G. Meyer, Gramm. § 60): astu do benen me bare te dia ede do pjelen (Ped. 36, 3) „dann werden beide schwanger werden und werden gebären"; ik te katra (Ped. 58, 14) stürze davon auf den Vieren = im Galopp, in vollem Rennen; vemi te düja baäke (Meyer 58, 3) „laßt uns beide zusammen gehen"; u-Keruane te djete, po te nendete ku jane? (Luk. XIII, 4) „zehn sind gereinigt worden, aber wo sind die neun?" nera pas tjetres (Ped. 82, 4) „die Eine nach der Anderen"; (hode) kelmete nei pas neit (53, 23) „(sie warfen) die Rohre der Eine nach dem Anderen". Unrichtig ist die Behauptung Dozons (Langue chkipe — 15 — XLVII), daß „ne se decline, au masculin et au feminin, dans l'aspect determine, lorsquil n'est pas accompagne dun sub-stantif." Dies mögen folgende Beispiele zeigen: ketu repoä ... iSte ne Ke §et lekure (Ped. 39, 24) „hier unten . . . gibt es Einen, der Felle verkauft*; vate ne nga nafterite e e geti (24, 14) „es ging Einer von den Schiffsleuten und suchte ihn auf"; le te veje ne nga juve te öohe ö neri i§t ai (24, 12) „laßt Einen von Euch gehen zu sehen, was für ein Mann das ist"; sikur te iä ne nga neve maSkul (43, 10) „wenn Eine von uns ein Mann gewesen wäre"; u #om, ke s ka mesuare as ne (69, 10) „ich sage, daß er auch nicht eine (sc Frauenlist) gelernt hat"; as ne nga ata kudzonte te hüne nde veret (Meyer 62, 31) „keiner von ihnen wagte hineinzugehen in das Loch". Das Bulgarische wendet seinen postpositiven Artikel bei allen Zahlwörtern an, wenn sie bestimmt gedacht sind: eAHH-LTX Ka3a; CLÖpaxMe ce TpniwaTa bt> e#Ha cTan Ha cbb^tx (AK. 23). h ÄßaMaTa „alle beide"; wenn neben TpHMaTa im obigen Beispiel uns Beispiele begegnen, wo das bestimmt gedachte Zahlwort artikellos bleibt, wie in oÖptmaMe ce Be/piara ABaMa ceHaTopa (247) und ßBfc crararL 3a neTima hh (162), so ist der Grund der Verschiedenheit darin zu suchen, daß TpnMaTa appositioneil zum unausgedrückten Subjekt me, während in den letzteren ABaara und neTHMa adverbiell angewendet sind. Eahh'b braucht nicht immer artikuliert zu werden. Im Gegenteil, der Artikel bleibt meist aus, wenn das Eine von zwei Dingen hervorgehoben wird: eflHHB otl AsaMaTa ce npHÖjTHxn äo HacL. Um so weniger wird oahh'b artikuliert, wenn es im Sinne eines Indefinitum der Quantität gebraucht wird: e^nin», rjeAauTE, H3ÄHTHajrt scanne Ha oceM'l eTaxa (AK. 29). § 24. Durch Postposition des Artikels wird im Rumänischen das Kardinale zum Ordinale. Das Merkwürdige dabei ist, daß es stets auch vom Präpositiv begleitet sein muß, was selbst dann geschieht, wenn — 16 — an davor zu stehen kommt So haben wir al doile, a doua, al treile, a treia, al patrulu, jetzt „al patrule + a" etc.; unde mänincä doi, mai poate mlnca si nn al treilea (Cr. 88). Diese Erscheinung laßt sich nur durch die Annahme erklaren, daß in älterer Zeit das Ordinale im Rumänischen nicht qualifikativ, sondern lediglich determinativ, und infolgedessen nur appositioneil angewendet wurde. Als nun dieses appositioneile Verhältnis im Laufe der Zeit verwischt wurde, blieb als eine Reminiszenz daran die unbedingte Präartikulation des Ordinale. Dieselbe determinative Bedeutung wird uns auch beim Possessivum zu beschäftigen haben. Die jetzige Schriftsprache verwendet eine Weiterbildung „al doileatt eta Das Albanesische bildet seine Ordinalia, indem es dem Kardinale (außer ne, wozu ein Ordinale pare gehört) das. Suffix -te anhängt Als gewöhnliches Adjektiv, nimmt es den unbestimmten adjektivischen Artikel an und, wenn es bestimmt gedacht ist, noch den bestimmten postpositiven Artikel. Eine der rumänischen ähnliche Bildungsweise weist auf: e tridjet e nea (Ped. 95, 29) „am einunddreißigsten (sc. März)" (dite, „Tag", ist im Albanesischen feminini generis). Das Bulgarische besitzt ebenfalls Ordinalia, bei deren Bildung der Artikel keine Rolle spielt. Da sie qualifikativ sowohl wie determinativ sein können, ist die Anwendung des Artikels wie auch dessen Auslassung zulässig. So iropBo, Koero xejaexMe #a bhahmt, to e aiaBHaTa CTaiyH Ha cboÖo-AaTa (AK. 18), wo ebensogut n'LpBOTo stehen könnte. Es bleibt uns nur noch übrig, die Verbindungen zu untersuchen, die der Artikel mit den verschiedenen Klassen der Pronomina eingeht Und da will ich an erster Stelle das Possessivum behandeln, um dann zu dem Interrogativum, Relativum und zuletzt zu dem Indefinitum überzugehen, § 25. Das Possessivpronomen verlangt im Rumänischen stets und ausschließlich den präpositiven Artikel: fiul de boer nu era acasa, ci dus Intr' ale sale (Ispir. 63); feciorul de impärat nu mai era al saü (Ispir. 187); dacä Toi gäsi, al meü sä fie (Cr. 13); dacä tu esti lupul, care m'a furat, a ta — 17 — sä fin (Ispir. 78); ii puse mänuchiu säü de flori, Ina pe al lui (Ispir. 20). Ebenfalls nach un: un al meü „Einer von den Meinigen". Die Erklärung ist § 24 gegeben worden. Dasselbe Bild bietet auch das Albanesische: „wenn die Possessivpronomina ohne Nomen gebraucht werden, werden sie wie Adjektiva in bestimmter Flexion dekliniert, z. B. imi „der Meinige"; imeja „die Meinige"; Plur. te-mite, fem. te-mijate „die Meinigen", ntr. t'imte „das Meinige"" (gl Meyer, Gram. § 73). Also auch das albanesische Possessivpronomen muß in älterer Zeit nur determinativ gewesen sein. Weitere Beispiele:: ajo pune iSte jotja (Ped. 63, 23) „das ist deine Sache"; ajo pune iste imjä, se t§iä do ikim (Ped. 43, 25) „das ist meine Sache, wie wir fortkommen"; gitf-e te-miate jane te-tuate (Luk. XV, 31) „xavra ra ifia Ca £ötipu; zuri prape ne djale vet me mbreteresen, te tijn (Ped. 48, 30) „er erzeugte selbst mit der Königin einen Sohn, seinen eigenen". Anm. Überhaupt steht auch das mit Nomen verbundene Poss. immer mit dem Artikel. Prof. Leskien erklärt üne = noster, jone = nostra als ü—ne, jo—-ne, wobei ü, jo alte vollere Artikelformen sind. Weiteres s. § 43. Der Artikel tritt im Bulgarischen beim possessiven Pronomen ein oder bleibt aus, je nachdem es determinativ oder qualifikativ fungiert: vyaKAOTo He meira, ho h CBoeTO He AaBaMe (C. C. EofoeBi,); He h3jiokhjh ica-ro CBoe paKH& otl OraHHMaKa (AK. 60); HauiaTa 6op6a e b'l cävb^oto bp^mo h Bama. § 26. Über das Interrogativpronomen ist im Bumänischen nicht viel zu berichten. Im Altrumänischen kommen Fälle wie die folgenden vor, die in der heutigen Sprache nicht üblich sind: carele omul crestin? (Gaster I, 39); ctte lucrure trebuie sä stie omul crestin? — cinci lucrure. — carele s acealea? (Gaster I, 39 — 40); carele easte acela? (Gaster I, 96). Prof. Weigand meint jedoch, das -le sei hier überhaupt nicht der Artikel, sondern ein bedeutungsloser, mechanisch angehängter Zusatz nach dem Muster des Relativums oder Indefinitums wie etwa in: cänimerilenu le poate Inplea deplin (Gaster I, 40), und wie auch heuto Weigand XIV. 2 — 18 — acilea, adicatelea etc. Da eine Form feminini generis carea, trotz Gaster I, CXXII, nicht vorzukommen scheint, so wird wohl diese Auffassung die wahrscheinlichste seiu. Eine syntaktische Berechtigung hat der Artikel in diesen Fällen überhaupt nicht; wohl aber ist er beim Relativum carele erklärbar. Interessant ist das Albanesische, das den Gen.-Dat des Interrogativum personale kuä „wer" bestimmt flektiert: kuit, wogegen der Akkusativ in seiner alten Form natürlich unbestimmt erscheint: ke. Ahnlich wie im Bumänischen, wird auch hier das Interrogativum possessivum bestimmt flektiert: kujtja i§te kejo skeparja? (Ped. 143) „wem gehört (wtl. wessen ist) diese Axt?"; e kujt iSte ajo kons ede kij einer? (Matth. XXII, 20) „cujus est imago ista et inscriptio?" ato lte ke vene mbe n ans te kuit do te jene? (Luk. XII, 20) „quae parasti cujus erunt?". Stets bestimmt wird auch das Interrogativum der Qualität flektiert, das aber oft auch die Stelle eines Interrogativum personale einnehmen kann: ember, se tSila is, nuk i deftoi prinzipait (Ped. 85, 1) „den Namen, wer sie sei, sagte sie dem Prinzen nicht". Das anlautende t- ist nach Pedersen (Texte 200) der präpositive Artikel. Man darf sich nicht irreführen lassen, wenn einem ein scheinbar unartikulierter Akkusativ tßile begegnet: er steht für tsilne. Das Bulgarische braucht den Artikel beim Interrogativum nicht. §27. Dem Interrogativpronomen schließt sich das Relativum an. Während im Altrumänischen Fälle wie carele se va smeri pre sine ca acest copil, acela easte mai mare (Gaster I, 348); carele petreace in ajutoriul inätyatului, In coperemtntul dumnezäului ceriului sä säläslueaste (286) ganz gang und gäbe waren, ist diese Erscheinung im heutigen Rumänisch äußerst selten geworden: aflarä despre un vräjitor mester, carele inchiega si apele (Isp. 161) und cä^i-va nebuni, carii s'aü incumes a o face (5). Auch als Relativum der Qualität wird care artikellos gebraucht: ai sä ajungi impärat, care n'a — 19 — mai stat altul pe fafa pämintului (Cr. 60). Genau so verhalten sich die Belativa der Quantität: lua aminte la toate cäte ii zicea calul (Ispir. 150); sedea spinul la ospä$ Impreunä cu mosu-säü, cu verele. sale si cu al^ii cfyi se intlmplase (Cr, 27), asa fac mai to^i cl\i scapä (Crgl. 5). Ähnlich wie im Bumänischen liegen die Verhältnisse im Albanesischen. Die Interrogativa kuS, tse, se, sa werden auch hier ohne irgend welchen Zusatz als Belatiya verwendet. tsili, ohne präpositiven, aber mit postpositivem Artikel, ist das einzige, das sich dieser Begel entzieht, und dies auch nur da, wo es das Demonstrativum in sich schließt: t§ila te me pelken, do t e mar grua (Ped. 85, 12) Jene, die mir gefallen wird, werde ich zur Frau nehmen"; tsila e§te zona mos te flere „celle qui est capable de ne pas dormir" (Dozon CXXXV). Zwar weiß Gustav Meyer (Gramm. § 75) von einem bestimmt flektierten Belativum „i-tsile, dem ital. il quäle, ngr. 6 ojtotog entsprechend" zu berichten, aber schon Dozon (LXII) sagt: „Kristoforidis emploie i tsili, e tsila, lequel, laquelle, par imitation probablement du grec 6 onoloq" und Pedersen bestätigt diese Ansicht, indem er sagt: „Die bei Kristoforidis und Mitkos vorkommende Verwendung von i tsili als einfaches Belativum (= ngr. 6 onoloq, it. il quäle) ist in L(ekuresi) und M(ursi) durchaus unbekannt (und dürfte überhaupt nicht volkstümlich sein)." [Im Osten wohl. Wgd.] Anders gestalten sich die Dinge im Bulgarischen. Da wird von jedem Interrogativum ein Belativum gebildet vermittelst der Partikel -to, die vermutlich von kto und Sto ihren Ausgangspunkt genommen hat und sich auch auf Conj. wie ta^to, KoraTo etc. übertragen hat. Beispiele: a) Belativum personale: kohto Konae rpoöx ÄpyraMy, caMi> na^a BÄTpfc; yuraittvra, koäto boah otb yHHBepcnreTa vrhwh ÖHÖjraoTeKaTa; BCOTKH, KOHTO tffcxa BÄTpfc, CL nHCLKTB Ce BTypHaxa KtHFL BpaTaTa; b) Belativum der Qualität: Ha H3Jioa:eHHeTo bh^X'b (TaKHBa) TOMaTH, KaKBHTO h6 CLMX bhä^aiX ÄpyraA*; KaiCLBTO tiannvra, taklbi» h chh'lt'l; KaKBOTo noBHKaio, TaKBOsx ce 2* — 20 — otaAiuo; c) Belativum der Quantität: TOjKOBa xjmh, kojkoto e^ßa jh m;e vjrenrB ... (AK. 24). Ferner in Konzessivsätzen: KöroTO h *a cpinnrlme; me™ h *a norspcHUTB; KaKBOTO h ja e; kojkoto h ja HaMfep*; 8. auch § 64, D. Gewisse Autoren finden besonderes Gefallen an dem artikellosen Relativum und wenden es auch in Prosaschriften an, die dann stets ein Gefühl der TJnnatürlichkeit der Rede hervorrufen. §28. Pronomina indefinita. A. der Qualität. a) Im Rumänischen bietet die stete Artikulierung des unbestimmt gedachten Pronomen altul in der Nominativ-Akkusativ-Form eine Eigentümlichkeit: nici pe mine n'a mai Incalecat altul (Ispir. 15) — gemeint ist „ein Anderer"; apoi alta, apoi alta, pinä unde Ii ajunse (Ispir. 59). Der Plural wird ebenfalls artikuliert: lepädä o pereche de opinci care se spärsese, incälfa altele ... (Ispir. 56) — der Betreffende hatte drei Paar Opinci; nu se gäsesc altele mai mari si mai frumoase declt aceste (Cr. 33); acum am altele la capul meu (Cr. 8). Dasselbe ist bei Zusammensetzungen von alt der Fall: Inväfa ca nealfii pe lumea astä alba (Ispir. 162). Wegen des Beims dürfte alta artikellos stehen in den bekannten Versen von Alexandri minästire naltä, cum n'a mai fost altä. Ein Stück weiter heißt es ca noi, mesteri mari calfe si zidari. al$ü nici cä slnt pe acest pamint. Auch in Verbindung mit Zahlwortern oder anderen Pronomina muß altul den Artikel haben: nevoile nu fi le face ovreiul, fi le fac atyii mulfi (Cras. 176); uite si nenea Vasile si incä c'un altul (Cras. 150); nu se mai gäsea pe lume un — 21 — altul asa de frumos ca acesta (Ispir. 65); nimic alta nu-fi cer (Gor. 122); In ce alta consistä educafia noasträ? (Gor. 165), Bezeichnend für die Bedeutungslosigkeit des Artikels bei altul im Sinne von alius ist der Umstand, das der Genitiv-Dativ nicht *altului, *alfilor, wie man mit Fug und Becht erwarten sollte, sondern altuia, altora, also ohne Artikel, lautet. Der Grund der steten Artikulierung soll in anderem Zusammenhange (§ 65) gegeben werden. Will man „der Andere" sagen, so muß man nach dem präpositiven Artikel greifen: ear cel-Ialt, zise si el (Ispir. 19); sä nu mai astepte pe cel-Ialt (220); Plural cei-Ialfi, cele-Ialte. Im Albanesischen findet vor demselben Pronomen in bestimmter wie in unbestimmter Flexion der präpositive Artikel Anwendung. Der postpositive richtet sich danach, ob das Pronomen bestimmt oder unbestimmt gedacht ist: 1. unbestimmt: e beri tjeter . . (Ped. 30, 18) „und er baute eine andere (sc. Moschee)"; ate kalene j a duroj mbreti djalit, Ke me tjetre nek ai kale nuku hipen vetsem se ai (36, 8) „diesen Hengst schenkte der König seinem Sohn, sodaß kein Anderer als er auf ihm ritt"; übe ne kusar ke s ki§ tjatere (Hahn II 169) „er wurde ein Bäuber, der seines Gleichen nicht hatte"; te mos te hipene tjetre mbi ur (Ped. 40, 26) „es soll kein Anderer über die Brücke treten"; ebenso nach ne „ein": te gime ede ne tjetre akomi, e te gikonemi (Ped. 57, 31) „laßt uns noch einen Dritten aufsuchen und unseren Prozeß fuhren", 2. bestimmt: i #ote tjeteri (Ped. 37, 2) „es sagte ihm der Andere"; pjeti ede tjeterin, e ai tjetri i #a (Ped. 45,8) „er fragte auch den Anderen, und dieser Andere sagte ihm" (wegen tjetri nach dem Demonstrativum ai s. § 44); mbluade ede te tjerate, se ä kiöne ne han (Ped. 28, 26) „sie sammelten auch das Übrige, was sie im Gasthaus hatten". u #a te tjerave (Ped. 95, 22) „sie sagte zu den Anderen", dagegen i #ote tjatera,(95, 23) „es sagten die Anderen (Fem.) zu ihr" ist wegen der Häufung von te aus te tjatera vereinfacht worden. — 22 — Im Balgarischen wird Apyr** abweichend vom Bumänischen ebenso behandelt wie im Albanesischen. Neben der unbestimmten Form Äpyr* kommt aber noch eine andere, jpyra vor, die als eine unbestimmte empfunden wird, und deren zugehörige Fem. und Plurale den Artikel entbehren. Schon altbulg. entspricht, wie mir Prof. Leskien mitteilt, ein ApeyrUH einem unbestimmten aXXoq und Ape^3HH = alloi, wofür viele Beispiele z. B. in Cod. Marianus Mark. XIV 19, Matth. XXI 8 etc. Apyra ro fl ycra n$jyHe 6T>j>x.e (Bot.). MHuynaHero otl ej&wb BarOH'b b-b ApyrH e MHoro yftoÖHO (AK. 42) — an der Stelle von jpyra könnte ebensogut apyra stehen, ohne irgendwelche Änderung des Gefühls, das man dabei hat; ejHH HrpaarB, Apyrn rn 3HnarL, TpexH ^erarB (13); Meayry Äpyro ofopna BHHMaHHero mh ... (67). Daß auch nach e^HHx und anderen Zahlwörtern und Pronomina apyr-l artikellos bleibt, kann man sich nach dem Vorhergesagten ohne weiteres denken: e/uiHTj ^pyra mh hocoto eAHa qepra Toxica; Apyra e^nn* H3BHKa „ein Anderer schrie auf". b) Eine Stellung für sich nimmt das Albanesische mit seinem immer bestimmt flektierten i-tili „ein solcher" ein: i tili Ke iöte zoti ine (Ped. 80, 31) „da unser Herr so Einer ist"; e-tila, ke je ti, mos u-tremb, se s te ha as kukudi tij (82, 37) „als eine solche, wie du bist, sollst du dich nicht fürchten, denn dich mag auch die Pest nicht fressen". G. Meyer (Gramm. § 77, 1) scheint mit seiner Angabe, daß es auch unbestimmt vorkomme, im Unrecht zu sein. c) singur als Vertreter des lateinischen ipse (Identitätspronomen) verwirft den Artikel: nu stiu eu singur, la ce m'am glndit (Gor. 154); spune singur, nu era maibine? (Cras. 242); intr' una din zile ea Isi gäti bucate singurä (Ispir. 22); ce astepta ea, ce visa, — singurä nu-si da bine seama (Cras. 11); s'a perdut singurä (Cras. 241); ziceaü cä Ii se urlse sezind tot singurele (Ispir. 8). Nicht als Artikel fasse ich das zweite Glied der zusammengesetzten Pronomina vom Typus ipse ille auf, sondern — 23 — sehe im ersten Gliede, mit Meyer-Lübke (Syntax, § 69) übereinstimmend, „vielmehr eine zunächst bei einzelnen Präpositionen eingetretene Verstärkung von el oder genauer von lateinisch illetf: era cu dracu intr lnsa (Gor. 194); lucrätorii rldeaü de dlnsul (Ispir. 9); lulnd cu dlnsil (Ispir. 65). Das Albanesische flektiert sein artikelloses vete nicht: vet i trete, vet i gaste „selbdritt, selbsechst". Daß vetehe den Artikel annimmt, interessiert uns hier nicht, da dies ein Abstraktum ist, etwa „ipsitas, Selbstheit". Ebenso vete, gen. vetiu; cf. rum. trei ins? = drei Menschen (Selbstheiten). Absolut gebraucht kann im Bulgarischen caiwL den Artikel annehmen oder ihn weglassen, je nachdem es ursprünglich appositioneil oder adverbiell angewendet wurde: caMx ti^Aera, toh He nponynjaine fla noMorae Ha no-tfiflHHTfc ora Hero könnte ebensogut heißen caMH/rrL 6^ewh etc., oder CaMHST'L TOH 6^fißWh etc. CaMT» hh npHApyXH h3x irkinfl Midway-Plaisance (AK. 54). Jener ursprüngliche Unterschied ist aber im Laufe der Zeit so verwischt worden, daß man heutzutage bald diese, bald jene Form wählt, ohne sich über jenen ursprünglichen Unterschied der Funktion Bechenschaft zu geben. B. der Quantität. a) Von unul, ne und oahh'b als Indefinita gilt dasselbe, was schon oben (§ 23) von un als Zahlwort gesagt wurde, und wo manches Beispiel auch hier am Platze wäre. Es sei daher darauf verwiesen. Nicht als Zahlwort, sondern als Pronomen aufzufassen ist unul in Fällen wie acolo sedea unul bätrin = dort saß Einer, der alt war, und nicht: dort saß ein Alter. b) Das absolute tot nimmt im Bumänischen den Artikel nicht an: un bäiat tot aur; un cäpästru, un frlü, un bici si o sea, toate colbäite, sfarogite si vechi ca pämlntul (Cr. 13). Artikellos angewendet wird i-tere auch im Albanesischen: bere e tere flori (Ped. 83, 35) „ganz aus Gold ge- — 24 - macht"; iö veSur e tere ne florl (87, 3) „sie war ganz in Gold gekleidet". So auch gifte: gatori iä gift inat (Ped. 129) „der Jäger war ganz Zorn"; is gifte kejf (ibid.) „er war lauter Freude"; ai tSifati kis ne nisi gifte gur (27, 8) „dieser Jude hatte eine Insel aus lauter Felsen", wobei man gifte adverbial auffassen kann. Das Bulgarische scheint, wie oben bei caMT>, denselben Unterschied zwischen ursprünglich rein adverbieller und appo-sitioneller Anwendung einzuhalten. Daß sich heutzutage jeder Bulgare dieser oder jener Form promiscue bedient, ohne sich des ursprünglichen Unterschieds bewußt zu werden, kann uns nicht wundernehmen. Beispiele: hobt» rpaA'B, npfyoi 25 rOAHHH U&ra H3rop£jrx h othobo 3acTpoeH'B (AK. 77); caMO nxpBOTO e H3pa6oTeHo irkio (Vorrede zu AK IX); bt> ABopeija Ha Many-4>aKTypaTa woa:e p& ce no»ifecTH He caaio itj&joto Haine nxpBO üjobahbcko ÖxjirapcKO H3Joa:eHHe, ho h ... (AK. 51). c) im Sinne von omnes, omnia, tritt tot im Bumänischen im Singular bald mit, bald ohne, im Plural nur ohne Artikel auf: 1. aci totul e perdut (Cras. 57); Intunerecul cuprinse totul (134); totul nu putea sä fie decit de fatä (Ispir. 20); 2. acasä sä fie tot in regulä (Cras. 26); tot ce fi-am spus e adevärat (Gor. 134); sä facä si ele tot ce va vedea (Ispir. 39); 3. fiindcä tofi te \in de om drept (Ispir. 26); tofi din toate parfile se adunara (31); tofi se umflarä de ris de o data (36); tofi inteleserä (38); slnt adunate toate In curte (7); darä toate In zädar (55); toate ar fi dupä gindul täü (Cr. 9). Das albanesische gifte wird als „alleinstehender Plural „alle" mit oder ohne (präpositiven) Artikel flektiert" (G.Meyer, Kl. Gr. § 78, 5). Die Pluralform wird im Sinne des Sing, neutr. gen. gebraucht. Der Nom. PL nimmt den präpositiven Art. nicht an, der Gen.-Dat. arbiträr: i vrau te gift (Ped. 38, 37) „er tötete sie alle"; vane gifte bask ne stepi (Ped. 73, 28) „sie gehen alle zusammen nach Hause"; u a da te giftavet pHa caart BCHTOHTfc? Über die Wendung cu totul, cu totit soll § 58 berichtet werden. Somit hätten wir die Anwendung des Artikels bei den absoluten Worten und Wortarten erledigt, und gehen zum II. Abschnitt über, nämlich zu den Verbindungen, die er mit den verschiedenen Wortgruppen eingeht. II. Abschnitt. Die Wortgruppe. Hier muß man vor allem die kopulative und die attributive Verbindung auseinander halten. Da die Erstere sich in wenigen Worten abmachen läßt, sei sie an erster Stelle besprochen. § 29. Wie in den übrigen romanischen Sprachen, so bleibt auch im Bumänischen der Artikel bei kopulativer — 26 — Verbindung oder bei unmittelbarer Juxtaposition zweier Substantiva, die sich dem Geiste als eine Einheit darbieten, aus; im! venea sä fug, sä las si slujbä si tot (Gor. 105); cu cea din urmä zi a Brumärelului s'a dus si soare si cäldurä (Cioclrlan Traiul nostru 3); m'oi ineca cu cal cu tot (Cr. 50); le mlnca asa crude cu pene cu tot (Cr. 51). Sobald es sich aber um eine Aufzählung handelt, wo die einzelnen Glieder als voneinander getrennt jedes für sich auftreten, stellt sich natürlich der Artikel ein. Die Regel braucht nicht erst durch Belege demonstriert zu werden. Wenn die betreffenden Substantiva im Plural erscheinen, so scheinen sie den Artikel zu verlangen: pllngea si lemnele si pietrele de jalea unchiasului (Ispir. 109); cite un mänu-chiü de flori din multimea aia ce acoperea väile si dealurile (Ispir. 17). Im Albanesischen bleibt der Artikel ebenfalls aus: e ki§ ne dor punen te gifte, denete ede mafete (Ped. 82, 8) „sie hatte das Ganze in ihrer Hand, Geben und Nehmen"; e u-zune dor me dore (25, 36) „und sie faßten sich Hand in Hand, und sie drückten einander die Hand"; ede mbeti kape-tani atje baSke me asker ede me papuar ga§te muaj (27, 24) „der Kapitän blieb mit Soldaten und Dampfschiff ein halbes Jahr da"; iä ne fukara, punonej nat e dit (29, 2) „es war ein armer Mann, er arbeitete Nacht und Tag". Das Bulgarische weicht vom Bumänischen und Albanesischen nicht ab: fltpBO h KaMi>Ki» ce nyica otb cryA'*; rojrÜMO h msjiko noTerjra icbm'l CTamniÄTa; cBoeotfpa3HH ocTpoy-mhh no a^pecB Ha npaBHTejCTBO h khü3i> („^em»" vom 8. Januar 1907); tboät*b Ayx'b... flaßa cboh oTneTiaT-Bic^ h Ha noiHTHKa, h Ha napTHH, h Ha nenaTi» (AK. 268). § 30. Daß man im Bumänischen unus et alter stets mit dem Artikel versieht, widerspricht der obigen Begel nicht: man kann ja, nach dem §§ 23 u. 28 A a Gesagten, nichts Anderes erwarten. Daß aber der Artikel bei diesen Pronomina nicht dieselbe Kraft besitzt wie sonst, erhellt daraus, daß man — 27 — nach dem präpositiven Artikel greifen muß, wenn man das eine Glied stark hervorheben will: pe celal'alt. vorba aceea: nna pentru alta (Cr. 15); vor sä-si rapeascä una de la alta pämlnt (Ispir. 6); (sase roabe) una mai fru-moasä de cit alta (Ispir. 192, 212); se deprinsera unii cu al$tt (Ispir. 8); luni intregi numai prin scrisori mai stiura unii de al$M (Gor. 15).. Das Albanesische, wiewohl freier als das Rumänische in dem Setzen oder Nichtsetzen des Artikels nach den Pronomina ne und jatre, artikuliert sie stets, wenn sie im Reziprozitätsverhältnis stehen: u-fembiene me duar, po neri tjetrine s mund t e vijne po§t (Ped. 40, 1); nera me tjeterene „die Eine mit der Anderen". Dann aber auch in ein Wort zusammengewachsen, wobei der präpositive Artikel ausbleibt und das i von neri in dem j von jatre aufgeht: iSne mer-guare nga nerjatri „sie lagen weit voneinander"; pjene nerja-trine (Ped. 37, 2) „sie fragten einander". Femininum nerjatra, nerjatrene, wahrscheinlich erst nach dem Vorbild von nerjatri aus zu erwartendem nerajatra umgebildet, was auch die Akkusativform zu bestätigen scheint. Die Akkusativform des Maskulinums muß übrigens auch erst von nerjatri gebildet worden sein. Das Bulgarische kann den Artikel setzen oder nicht. Das Zweite ist jedoch bei weitem häufiger als das Erstere: norje^axa ce e^Ha Apyra, na ch ofapHaxa rp'&oV, eAHa cräA'fc Apyra ce khuatl h^kojtko b-mtotoh xyoaBHini (AK. 65); Bajnxa ce H3x npaxa a» rpaÖarB e^ho otl Apyro MOHeTHTfc (65). Besteht kein Beziprozitätsverhältnis zwischen beiden oder treten sie als alternierende auf, so muß sich der Artikel einfinden (gemeint ist natürlich unus et alter, nicht unus et alius). So heißt das rumänische si unul si altul im Bulgarischen h eAHHHHTB h ApyTHHTTB; nici una, nici alta (Ispir. 42) — hh eAHOTo, hh ApyroTo; pindea clnd unul, clnd altul (Ispir. 5) — na3$me iy ejajmufm, Ty ApyrHÄra. Öfters kann nur das zweite Glied den Artikel annehmen, während das erste artikellos bleibt — ein Fall, der im — 28 — Rumänischen unmöglich wäre: ABOHija MysincaHTH — emwb cl iniryjKa, ApyraarB cl caHTyp'b (AK 65). Der Grund ist leicht ersichtlich: indem von den zwei Musikern irgend Einer ausgeschieden wurde, bleibt nur noch Einer übrig, der ohne weiteres als bekannt anzusehen ist und daher den Artikel verlangt Hier wäre vielleicht auch ein Fall zu erwähnen, wie un ban peste altul fac doi — bulg. Kamea no Kaniea brüt» CTaea, wo jedoch unsicher ist, ob die zweite Kaniea als alia oder altera aufzufassen ist Hierher gehört endlich auch das bulgarische ce e^pio h C2kujfi rjeAauTB, e^Ho h cäiijo cjymam'l (AK. 15), wofür es eine Parallele im Rumänischen nicht geben kann (una si aceeasi). § 31. Ehe wir zu dem attributiven Verbindungen übergehen, empfiehlt es sich, der Anwendung des Artikels beim absoluten Nomen nach Präpositionen einige Worte zu widmen. Und da waltet eine allgemeine Regel, wonach der postpositive Artikel im Rumänischen nach einfachen wie nach zusammengesetzten Präpositionen, mit Ausnahme der Präposition cu und der von Präposition und Substantiv zusammengesetzten „substantivischen" Präpositionen auszubleiben hat Das gewöhnliche Ausbleiben des Artikels und seine Anwendung nach cu (über die „substantivischen" Präpositionen ist kein Wort zu verlieren) erklärt Kurt (IV. Jb.), dem ich mich anschließe, folgendermaßen: „Die Fälle, wo im Rumänischen kein Artikel steht, erklären sich sehr leicht nach dem lateinischen Gebrauche. Anders ist es bei cu. Diese (Präposition) bezeichnet nicht die relative Lage oder Richtung von etwas in Raum und Zeit, sondern sie drückt nur ganz allgemein aus, daß eine Person oder Sache (deren Lage im Raum vorher nicht näher angegeben wurde) mit einer anderen, deren Lage im Verhältnis zu ihr unbekannt ist, einen Zustand oder eine Tätigkeit gemeinsam hat Es ist also erklärlich, wenn sich nach cu im Rumänischen der Artikel einstellt, um den fehlenden Hinweis auf die örtliche Lage des folgenden Nomens zu geben." — 29 — Beispiele für die Auslassung des Artikels zu geben halte ich hier für überflüssig, da sich deren in der erwähnten Arbeit von Kurt in Menge finden. Wohl aber will ich einige Abweichungen von der Hauptregel zur Sprache bringen, und zwar nur beim isoliert (absolut) gebrauchten Worte. Die Anwendung des Artikels bei attributiv bestimmten Substantiven soll § 32 zur Sprache kommen, Abweichungen soll § 58 bringen. a) Von den Personennamen behalten den Artikel stets bei die weiblichen auf -a, gleichgiltig ob sie Vornamen oder Gentilien sind. Alle übrigen Personennamen, die absolut artikuliert werden, lassen den Artikel nach Präposition weg. b) Die Länder-, Städte- und Flußnamen weiblichen Geschlechts, die auf -a ausgehen: adio la Moldova (Slav. 203); voia sä treacä pe la baue din Germania, prin Svitera, pe la Paris si apoi sä se intoarcä la Viena (Slav. 196—197); ßipa Babei, care curge in Tatari^a (Cros. 5). Ferner behalten den Artikel die weiblichen Städtenamen auf -ie bei. Alle übrigen, sowie alle im Plural, lassen ihn weg. c) Domnul im Sinne von „Gott" und draeul: povä^ueste cele sfinte pentru Domnul (Ispir. 29); ce-i drept si adevärat, nici la draeul nu-i minciunä (Slav. 6); ori joci una, ori dai de draeul cu mine! (Brs. 42). d) Verwandtschaftsnamen, bei denen der Artikel gewissermaßen das Possessivum vertritt: vino la taica (Cras. 188); vino la mama(Crgl. HI, 39); aveam eü strinsi zece creitari la bunica (Brs. 23) etc. An die Verwandtschaftsnamen können sich anschließen e) die Bezeichnungen gewisser Würdenträger, die für den Sprechenden nur in einem Exemplar in Betracht kommen und bei denen also der Artikel ebenso als Vertreter des Possessivs angesehen werden kann: 1. primind carte de la dinsul cätre impäratul (Cr. 5, ferner 16, 27); du-te:la impäratul (Ispir. 23 passim, ferner 26, 30, 31, 62, 53, 90, 93, 135); vorbeaü aprins despre tarä, despre popor, despre impäratu, despre domm(Brs. 127); cancelarul imperiului, — 30 — numit de Impäratul (Juuimea literarä, April-Heft 1907); cä-larea lingä prin^ul, eacä gi ei la cndul in ogradä aü sosdfc (Cr. 15). 2. ist luä ziua bunä de la impäräteasa (Ispir, 105, weitere Belege 113, 118, 135, 186) neben de la impäräteasä (4). 3. i s'aü dat bani de la impära^ie, ba chiar si de la vladica (Slav. 197). 4. popa, pärintele; fu a se inft^a la boerul (Ispir. 179). 5. sedea intre protopopeasa si Elena (Slav. 203). 6. s'a dus la dascälul (Slav. 159); n'apucä sä auzä de la dascalul ceva, cä el inväfa mai din adinc declt dascälul (Ispir. 162). f) Die Anwendung des postpositiven Artikels bei Adjektiven, die nach Ellipse des dazu gehörigen Substantivs seine Vertretung allein übernehmen, findet auch nach Präposition statt Beispiele sind § 22 nachzulesen. g) Daß unul und altul auch nach Präpositionen die artikulierte Form aufweisen, kann uns nicht wundern. h) Endlich sei auf einige Fälle hingewiesen, wo der Artikel noch ziemlich deutlich seine deiktische Kraft bewahrt hat und daher auch nach Präposition eintritt: pe care din boerii sä alega (Ispir. 16) (von den hier anwesenden Herren); scapä-mä de pastramagiul (Crgl. II, 15); cum sä mä cotoresesc de republicana? (Crgl. II, 147); a luat biletul de la sphjerul (Crgl. U, 82); voia sä meargä la baba, ca so trimitä la el (Slav. 316). Das Eine haben alle oben angeführten Beispiele gemeinsam — das ist, daß das nach Präposition artikulierte Substantiv stets ein Wesenname, nie ein Sachname ist Über die Anwendung nach pe sehe man die Arbeit von Stinghe im Jb. IH u. IV. Eine Parallele zur Auslassung des Artikels nach den Präpositionen außer nach cu bietet das Albanesische, Wenn Gustav Meyer (Gramm. § 41) sagt: „Der singularische Lokativ auf -t ist sehr wenig im Gebrauch und wird meist durch den unbestimmten Akkusativ ersetzt", so könnte — 31 - man daraus den falschen Schluß ziehen, als wären die artikulierten Formen die älteren, und die artikellosen — die neueren, — ein Schluß, der unseren Beobachtungen über das fortschreitende Umsichgreifen des Artikels widerspräche. Anders meint Pedersen: „der sogenannte Lokativ und der sogenannte Ablativ des Singularis •.. sind Neubildungen, aus dem nach Präpositionen stehenden unbestimmten Akkusativ oder Genitiv dadurch entstanden, daß in später Zeit der Artikel mechanisch angehängt wurde" (Texte § 7). Diese Ansicht hat Pedersen in der Festskrift til Vilh. Thomsen, S. 255 ff. ausführlich begründet. Und wenn ferner „die bestimmte Form des Ablativs von der unbestimmten nicht unterschieden istu (G. Meyer, § 40), so mag auch dies seinen Grund darin haben, daß er nach Präpositionen steht. Während es aber im Bumänischen geringe Abweichungen von der allgemeinen Begel gibt, sind es im Albanesischen nur wenige Präpositionen, die den alten Usus bewahrt haben, nämlich nde (ne) und deren Zusammensetzungen ndeper und ndene, ferner mbi mit permbi und zuletzt nder. Manche Abweichungen bieten auch die anderen Präpositionen, doch davon wird weiter unten die Bede sein. 1. nde, ne: me tjetre ne duna nuku mund, ke t e hafin ne te rate te tamburait (Ped. 24, 5) „kein Anderer in der Welt konnte sich im Guitarrenspiel mit ihm messen"; me #a kapetani, ke te vis ne kaike (24, 15) „der Kapitän hat zu mir gesagt, du sollst ins Schiff kommen"; i hode ne det (27, 23) „sie warfen ihn ins Meer"; nde Kiel „dans le ciel" ÖkiaTa a6a oder c*& ÖkiaTa a6a Toflopt. Es lohnt sich nicht, für die Anwendung des Artikels Beispiele anzuführen. Vielmehr will ich auf eine Eigentümlichkeit des Bulgarischen hinweisen, die dem Bumänischen und Albanesischen unbekannt sein dürfte. Das ist die häufige Auslassung des Artikels beim Personennamen, wenn dessen Träger uns schon auch sonst bekannt ist und es nicht nötig erscheint, auf das unterscheidende Merkmal nachdrücklich hinzuweisen. Andererseits kann der Personenname mit dem Attribut so innig verbunden sein, daß sich beide als eine Einheit dem Geiste darstellen und, wie sonst bei den absoluten Personennamen, artikellos bleiben. So äbähbtl ^oireo, mmoBa, OreaHKa; CaBOBT» HßaHtio; EoTe Ctohhx h eroKa HMa, h ßamma nrta (AK. 264); Hann» Hßam», Bann» IleTT.pT»; xfcna Oranna; MJa#L Otohh'l; 6%jl2l Pa^a (populäre Bezeichnung des Schnapses); lepßeH'l IleTKO (idem für Wein); xhtbp'l üeTOpTs; ferner Monatsnamen: Toaüwl C$?ko und Mbutlkl C$*nco (Januar resp. — 3S — Februar). Als Einheit werden auch Gruppen empfunden wie EKaTepraa Bennca und EicaTepiiHa B-ropa, .lyxoBKKx ffßBem Sodann die Heiligennamen: cbcth Haara, cnera HerRa; npftnoAoöna Meaamui, ftiaxeHa Teo^ana. B. Ist ein geographischer Name irgend welcher Art durch einen darauffolgenden attributiven Zusatz naher bestimmt, so verlangt er im Rumänischen den Artikel: Beghinul sasesc, Beghinul unguresc; Pianul din Jos, Pianul din sus. Mit einer Schreibweise haben wir es wohl zu tun bei Ighis din jos und Ighi| din sus (Nieder- resp. Ober-Eidisch) (Beispiele ans Alexi, Bum.-dtscL Wtb.). Ein Unterschied zwischen den männlichen und weiblichen geographischen Namen besteht darin, daß nach vorausgegangenem Attribut der männliche Name den Artikel weglassen muß, während diejenigen weiblichen, die ihn, absolut gebraucht, nach Präposition behalten, ihn auch hier behalten können: Nona Caledonia, Noua Grenada, Nona Olanda, Nona Scofia neben Noua Zelandä; gloria lui Wilde Invie unde nici nu s'ar fi agteptat: In pudica Germanie (Chendi in Viata literarä ;i artisticä vom 13. Mai 07). Wird ein topographisches Appellativum durch ein Attribut irgend welcher Art zum Eigennamen erhoben, so bekommt es, da es dem Attribut stets vorausgeht, den Artikel: Lacul asfaltit, Marea neagrä, Getatea alba, Tara de foc, Tärile de jos; mä duc la sflntul Münte (Cras. 39); Valea seacä (Slav. 7); se duse pe drumul ce ducea la Codrul- Verde (Ispir. 221); Cimpul Mierlei, Tlrgul Muresului, Tlrgul Jiu(lui). Die mit dem Kardinale gebildeten geographischen Namen haben keinen Artikel: Douä Punflt, Cinci Biserici (Fünfkirchen). Anders liegt die Sache im Bulgarischen. Da wird der geographische Name, wenn keine Gefühlsäußerung bezweckt ist, artikellos angewendet: Tyä e np^BicTHHicL'ri» Ha Becejia Eßpona, 3a kojito ce ynÄTHXMe Ha apyrafl ^eHt (AK. 103); CToainjHTfc Ha 3anaflna Eßpona (60); 3eMjeflknecKa ÄMepnKa ne Moarax'B Aa bhah (49); Ta3H pfcica e aMepmcaHCKH Vemvb (43); Tp'trßa na pa3xoflKa h3t& cancoHCKa IHßeäijapHÄ — 39 — (133); niBennapHtf, 6%jrrapcKa HlBeiinapHii, e npfe^l o^ht§ hh (206); EßponencKa TypiniH, TojiiMa h Majnca Kanrena; äojthh JLm&Hija, TojifeMo iLrapn; 6*Mrapcica, cp'BÖCKa MopaBa; Oapa und HoBa 3aropa; TOBa HanpaBH TaKOBa chjtho BneiaiueHHe bt» ocTaH&ia repMaHHÄ (außer Mecklenburg) C%eHOKpaTH?ecKH npirjeA'B V, % 151). Will man von zwei gleichnamigen geographischen Bezeichnungen die eine durch einen attributivischen Zusatz hervorheben, so bedient man sich des Artikels, wenn der Zusatz vorausgeht und artikelfähig ist: MaKe^OHCKOTO Ta6poBO im Gegensatz zu ciBepHOÖxjirapcKOTo ratfpoBO. Sind jedoch Adjektiv und Substantiv eng miteinander verbunden, kann unter Umständen das Adjektiv artikuliert werden, wird es jedoch gewöhnlich nicht, indem der Hinweis durch die bloße stärkere Akzentuation zum Ausdruck kommt: MaiceflOHCKo TaÖpoBo und cfcBepHoÖMrapcKO TatipoBO. Ist das Attribut ein Epitheton ornans, durch welches eine Gefühlsäußerung bezweckt wird, so wird es mit dem Artikel verbunden: KaTo noc3JTHMT> oiaBHHH äobaoetb (AK. 6). Dasselbe ist der Fall, wenn der geographische Name im Sinne eines Generale gebraucht wird: TpfcÖBame #a bhahätb h aMepmcaHCKaTa ATHHa (sc. Washington) (AK. 95). Tritt jedoch der geographische Name seinem Attribute voran, so bleibt er artikellos: oÖaHHHeTO otl r%pn;HJi Ha ILnvroHa h ApncTo-T6JÄ (76). Wird ein topographisches Appellativum vermittelst attri-butivischer Bestimmung zum Eigennamen erhoben, pflegt es dem Adjektivum zu folgen, und dieses erhält den Artikel, wenn beide Wörter noch deutlich als Adjektiv und Substantiv empfunden werden: KacnniicKOTo E3epo, EaxrHHCKOTo Mope. Eine verschwindend kleine Zahl bilden solche Bildungen gegenüber anderen, wo beide Teile so innig verbunden sind, daß sie keinen Artikel brauchen: ^epHO Mope, Orapa ILiannHa, Cpfeflna Topa, ^TepBeHB EpfcrL, Kocobo Iloje, üocpanx äojtb, IJapeßa JLkb&rü, Expaa IlaiaHKa, EoÖobx Roxi» etc.; BepHHTOBX üpoTOKL; sanopn HanpfeKHXy;i;30HOBa piica (AK.19); Hobo Ceao etc. - 40 — § 36. Größerer Übersichtlichkeit wegen mögen die asyndetischen Verbindungen von Appellativum (Titelwort) und Proprium, denen dieser Paragraph gewidmet sei, in vier Gruppen eingeteilt werden, nämlich: A. Personenbezeichnungen; B. Geographische Bezeichnungen; C. Zeitbestimmungen; D. Sonstige Gruppen. A. In den von Titelwort und Personennamen gebildeten Wortgruppen verlangt das Rumänische in der Begel den Artikel beim Titelwort: a fost un Impärat, si se numea Impäratul Bosü (Ispir. 218); domnul Ionescu; cuconu Vasile Irimescu (Gor. 3); de cuconu Tache a mers vestea .. (Gor. 45); trimite soli pe soli la doamna Ghiralina (Ispir. 114); cucoana preoteasa observä .. (Gras. 71); la Socola nu mai vinea popa Plrlea (Gor. 181); aü fost .. si popa Stefan . . (Gasterl, 45, aus dem Jahre 1614); cu pärintele Ieremia (Cras. 59); juplnul Strul nu stie (Gor. 149); ierte-1 Dumnezeü pe dascälul Pintilie (Slav. 5); Doctorul Ferescu (Slav. 288); locotenentul Frunzescu (Gor. 7); ferner verschiedene Generalia, die ursprünglich Verwandtschaftsverhältnisse ausdrückten, um schließlich zu einfachen Höflichkeits-Beisätzen zum Eigennamen herabzusinken: badea Gheorghe (Brs. 38 sqq.); badea Stan (Slav. 34); clnd la aide neica Burcilä, clnd la alesii ori la fruntasft satului, cind la taica popa (Ispir. 206); bietul nenea Vasile (Cras. 133); nu mai astepta pe mama Nastasia (Cras. 85); bucate facute de lelea Sofia, o muiere din vecini (Brs. 3); naica Marta s'a dus cu copiii la stlnä (Slav. 34); acasä rämase numai baba Chira (Cras. 70); fratele Serafim, sora Fevronia; mätusa broascä (Tiktin, Elem.-Buch § 304). Das Ausbleiben des Artikels scheint nur bei jupin zulässig, bei mos Begel zu sein: neben juplnul Strul (Gor. 149) kommen Fälle vor wie jupin Dumitrache (Crgl., 0 noapte furtunoasä, passim); asi dori sävorbesc cu jupin Isac (Cras. 114); facu pentru tatä-täü, mos Boboc (Cras. 73); mos Pavel (104); mos popa (43); lui mos lordan fläcäul (107) — wegen lui cf. § 66 A. Hierher ist vielleicht auch die Pasäre Mäiasträ zu rechnen. — 41 — Was die Anwendung des Artikels beim Personennamen selbst betrifft, ist zu sagen, daß diejenigen Personennamen oder als solche fangierenden Appellativa, die auch nach Präposition den Artikel beibehalten, ihn hier beibehalten können, nicht aber müssen: neafca Marta (Slav. 34), aber neaica Floare (45); baba Chira (Cras.70), aber baba Marghioalä (104); doamna Chiralina (Ispir. 114) neben doamna Chiralinä (ibid.)» Das Titelwort verwachst im Albanesischen mit dem Personennamen so fest, daß es artikellos bleibt, dafür aber der Personenname den Artikel annimmt: Birbil G'izari (Ped. 30 sqq.) „die Nachtigall G'izar"; duhej te kiS ede birbil gizafe (31, 3) „es wäre nötig, daß auch die Nachtigall ü'izar drinnen wäre"; Arap Uzengia (35 sqq.) „der Neger Uzengi"; i mbeti emm tij kusar afa (Hahn II, 169) „sein Name blieb Räuber Nuß" (afe = Nuß). Dasselbe ist in bezug auf die Artikellosigkeit des Titel* wortes im Bulgarischen zu sagen. Wo aber das Bulgarische vom Albanesischen abweicht, ist die Artikellosigkeit auch der Personennamen: ijapt IHhiiimüht>; icpaat MiuaH'B, khjis'b ^epAHHaHAT; ijapnaa MapHÄ, Kpajni^a HaTajHü, 3a KHürHHH Blio3epcKaH (AK. 20); rocnoflHirB TaHio EajncancKH; rocnoxa KjeBejeH^i» (85); nom» MapKo, oTen^ KajHCTpan», AaCKajTB ^HMHTBpT»; BJH3arL yqHTejIB UpÜTeBT*, KMerB Ctoh^- kobi etc. (263); B^npocLro e 3a npo ce BisnojsynaxHe Aa padrjieAaMe rpa^a 1lHKaro (AK. 77) — bisher hatte man nur die Ausstellung besucht, und nun wollte man sich auch die Stadt selbst ansehen; HHTepecirrä Ha nnvra h rpa^i» Hk>-HopirL (33); oder wenn Appellativum und Proprium nicht als eine Einheit empfunden werden: rpa^-BTi, BapHa, pfccaTa HcKxpT»; das ist besonders der Fall bei Diminutiven (womit auf alle Fälle eine Gefühlsäußerung verbunden ist): pfooraieaTa Koaiy-Äepe etc. In den meisten Fällen bleibt aber der Artikel aus: BHa^a ce h rpafl'b Ttmcaro (66); rpa#b BainHHrTOHT» e ... b^rht> otb Haä-KpacHBHTi rpa^oBe (85); bt> rpa^x Detroit (103); naBHJHOHa Ha CTOjHna Co$kä (73), Ha huvtl Hjehohcb (74); ocTposi, Bsa (62); okojihoctht£ Ha BauiHHTTOH'l, np$p$3aHH QTb pfoca IIoTOMaiCB (88); noKpaü napKa MHHyBa pfea Delaware (91); rpa#l PmffL, pfeica Bnrpa; cexo Tp'LMÖenrB etc. C. Von den Zeitbestimmungen kommt nur die Verbindung mit Monatsnamen in betracht, bei denen das Rumänische den Artikel verlangt, das Bulgarische ihn dagegen wegläßt: luna Mai (selten, häufiger lui Mai) gegenüber M^ceuTB Man. D. An vierter Stelle seien angeführt Benennungen von Stadtteilen, Straßen, Plätzen, Gast- und Kaffeehäusern, Bahnhöfen, dann Benennungen von Schiffen etc., die im Rumänischen beim Appellativum den Artikel verlangen, während das Bulgarische fast nur artikellose Falle aufweist: Ka$eHe E#peHe Ha BuroinKa yjuma (AK. 65); onje h£koh apyra (3flaHHJi), »ieayry kohto h xotctb Ebitt House (88); rocraiHHija Ba^Kan*; CBMHaio He clmh&io, HHe TBpqnM'l kt&btb rapa St. Lazare (5); ynMHXMe ce cx napaxo,a;% La Bourgogne (103); nje n^TyßaMe cl napaxoA^ La Touraine; CLÖparaeTO ce clctoh b*b inipicB EMrapHH; mhthhf'ltx me CTaH eHa njonwfc Ü03HTaH0; yjHua — 43 — MapHa-JTyH3a boah otb irc^KBaTa CßeTH Kpajrt 3a rapaTa; raecTBHeTo MHHa no yjaqa E[apt-OcBo6oAHTejn,. Daß auch Fälle vorkommen, wo der Artikel angewendet ist, wird niemand wundernehmen: Hne CMe Be^e b*b napaxoAa La Touraine (7); bt> ijapica Buffallo Bill, 6jui3y äo h3.ioa:e- hh6t0 (76). § 37. Eine Eigentümlichkeit, die das Bumänische mit den übrigen romanischen Sprachen und mit dem Albanesischen teilt, besteht in der Anwendung des Artikels in Gruppen von Substantiv und darauffolgendem Adjektiv, die die Beschaffenheit von Körperteilen, von Bestandteilen von Sachen, von Kleidungs- und Büstungsstücken oder endlich geistige Eigenschaften angeben, bei denen das Substantiv als ohne weiteres bekannt oder als selbstverständlich zum Ganzen gehörig hingestellt wird, und ihm ein ursprünglich prädikativisches Adjektiv zugeschlagen wird. Die prädikativische Bedeutung ist jedoch im Laufe der Zeit so abgeschwächt worden, daß heutzutage die Gruppe als eine attributivische Verbindung empfunden wird. Beispiele: avea cäpästrul aurit (Ispir. 76); avea ochü de pisicä (Cras. 56), wo de pisicä adjektivische Funktion hat; avea palaturile de argint (Ispir. 87). Dasselbe ist der Fall, wenn die nämlichen Gruppen durch cu eingeleitet sind: un servitor cu capul gol (Gor. 65); un locotenent de linie, voinic si cu mustea^a cit vrabia (4). Daneben kommen auch Fälle vor, wo der Artikel nicht eintritt, wo also das adjektivische Element seit jeher attributivische Funktion ausübte: are palmä grea (Crgl. II, 161); grea palmä mai ai (Ispir. 47); aü minte agerä pentru a ne specula (Cras. 175); o femee blondä, cu ochi sire^ii si gurä zimbitoare (Gor. 108); o cämäru^ä micä, intenecoasä, cu päre^i väpshji cu var (Cras. 104); un izvor cu apä limpede (Brs. 35). Es kommen selbst Fälle vor, wo das Substantiv vom unbestimmten Artikel begleitet ist: impäräteasa avea o inimä foarte bunä (Ispir. 145); avea niste urechi cläpäuge si niste buzoaie groase si däbäläzate (Cr. 52); un tinar, nalt, subtire, — 44 — c'o barbä rosie (Cras. 202); ca o garä mare si cu o limbä ca de dihanie turbatä (Ispir. 16). Wie schon gesagt, teilt auch das Albanesische diese Eigentümlichkeit: ne garpere kake te mad-, ke ki§ sits baraj me ne sini (Ped. 96, 36) „eine so große Schlange, daß ihre Augen so groß waren wie ein Teller" (wörtlich „hatte die Augen gleich mit einem Teller"); ajo e ka skepine te keMte porsi grep ede {tonte porsi Stiza te prefta „il a le bec recourbe comme un crochet et les ongles comme lances aiguisees" (Dozon. 334). Dem Bulgarischen geht vollends diese Ausdrucksweise gänzlich ab, und es wendet stets die artikellose Form an: ymn ko3h HMajn>, auch vorgestellt: kosh ynra hmsjtb; ewnrh .. . rocnoAHH-b cb 3acyKann wycraKH, cb CKyiecro jHije, cb Öp^CHaTa nOHHKHaja 6pa^nqa (AK. 127); ihhobhhejh cb 4>ejA(j)e6ejCKa Ha^yTocTt (3); oticbm'b atooto Ha rpaMa^hhä cb irpaMopHH kojohh, cb orjeAaiiiH ct£hh pecTopaH^b (24). § 38. Eine andere Eigentümlichkeit, die das Rumänische mit den übrigen romanischen Sprachen und mit dem Albanesischen teilt, ist die Bildung des Superlativs vermittelst mai und des Artikels; es handelt sich eigentlich um den artikulierten Comp, und wird auch als solcher benutzt: cel mai mare din amindoi fra^ii = der größere von beiden Brüdern. Geht im Rumänischen das Adjektiv dem Substantiv voran, so wird dem Steigerungsadverbium mai der Artikel cel vorgesetzt, wobei das Substantivum artikellos bleibt: cel mai mare impärat. Geht jedoch das Substantivum voran, so wird es mit dem Artikel versehen, wobei jedoch cel ausfallen darf: impäratul cel mai mare; dorin^a cea mai mare; aber auch Impäratul mai mare, dorin^a mai mare. Wie wir später sehen werden, wird der im Prädikat stehende Superlativ stets artikuliert. Auch im Albanesischen wird der Superlativ „durch ein vor die bestimmte Form gesetztes me ausgedrückt" (G. Meyer, § 58): G'erk-Kastrioti iSte me i trimi i gi#e Skipe-tarevet „Georg Kastrioti war der tapferste aller Albanesena. — 45 — Mit dem Bumänischen stimmt das Albanesische überein auch bezüglich der Anwendung des Artikels bei dem Substantiv: me i trimi Skipetar kiä embev G'erk-Kastrioti „der tapferste Albanese hieß Georg Kastrioti", aber äkipetari me i trimi ki§ ember G'.-K. Das Bulgarische geht in dieser Beziehug seine eigenen Wege. Da der Superlativ nicht vom Komparativ abgeleitet ist, ist diesem die Freiheit in der Anwendung oder Nichtanwendung des Artikels auch da, wo zwei Vergleichsgegenstände vorliegen, nicht gehemmt: wenn es AK. 5 heißt no-rojriMaTa qacTt otl n^THHittTTk oTHBaTL npocTo TaKa, Ha pncicB, so ist ohne weiteres verständlich, warum der Komparativ artikuliert ist; mindestens ebenso häufig ist jedoch auch die nichtartikulierte Form anzutreffen: no-rojr$Ma ^acTL ot% HÄTHHiiHTfc, was als „ein Teil, der größer ist als der andere" zu deuten ist. Damit ist das § 24 über jumätate Gesagte zu vergleichen. § 39. In diesem Paragraphen mag die Apposition behandelt werden, die ja den attributiven Verbindungen so nah steht, daß es nicht immer leicht ist, die beiden streng auseinanderzuhalten. Die Apposition nimmt im Bumänischen den Artikel an oder läßt ihn weg, je nachdem sie auf etwas Bestimmtes hinweist, wo sie also gewissermaßen selbständig ist (Plattner: wenn eine Interversion der Glieder stattfindet, d. h. wenn die Rollen von Beziehungswort und Apposition vertauscht werden), oder aber nur eine Eigenschaft des Substantivs ausdrückt, sich also dem Attribute nähert. Um mit dem zweiten Falle anzufangen, haben wir: clnd a venit Carol Domn, eram la Iasi (Gor. 6); Negru Vodä trece | cu tovaräsi zece (Alexandri); un Impärat infelept si pricopsit ca Salomon impärat (Ispir. 2); Verdes impärat chemä slujitorii (Ispir. 44); zina se duse la impäratul socru (Ispir. 39); un räzboiü avu tatä-meu cu niste smei, vecini ai lui (Ispir. 60); eü, slugä nevrednicä a domnului meü (Ispir. 142). — 46 — Für den ersten Fall wären anzuführen: Ion Botezätortd; o pefi de la tatäl ei, impäratul (Ispir. 33), coeioaba lui mos Boboc, olarul (Cras. 39); Marchiza de Brinvilliers de Alex. Dumas tatäl (Crgl. II, 187); la Marghioala spälätoreasa (Gor. 81); se Tede cä acesta i vestitul Pasäri-Läfi-Lungilä, fiul sägeta-torului etc. (Cr. 58) etc. Im Albanesischen scheint die Anwendung des Artikels Begel zu sein: me i mad» se Ioanni Vaptistiu (Matth. XI, 11) „major Ioanne Baptista; kis ne teton e saj, motren e memes (Ped. 82, 18) „sie hatte eine Tante, die Schwester der Mutter"; ju nerezite jeni te pa-razi, ke s beneni razi kuf (57, 7) „ihr Menschen seid nicht zu sättigen". Bisweilen ist die Apposition so fest mit dem Nomen verbunden, daß dieses artikellos bleibt, während das appositive Element allein den Artikel annimmt: Maro Perhitura (Ped. 81 sqq.) „Marie Aschenbrödel"; je§e te Osman Beu (Hahn II, 91) „ich war bei Osman-Bey". Volkslied: Aslan-beu me Veli-bene, Nde Metsove bene bene „Aslan-Bey mit Veli-Bey haben zu Metzovo den Schwur getan"." Wie im Bumänischen, kann auch im Bulgarischen die Apposition artikellos oder artikuliert sein. Die Artikulierung ist jedoch seltener als im Bumänischen. Über den Grund der Verschiedenheit wird § 54 zu berichten sein. Fälle wie HacpaAmrL-XoAxa, OcMara-EeH, Xn^MH-IIama zeigen die türkische Form. Sonst sind Fälle wie Salomon impärat im Bulgarischen selten, da das Appellativum dem Proprium meist vorgesetzt wird. Dann aber sind Formen wie XeHpnx'b ÜTnqejiOB'L, BnjxeM'b IIoÖfcflHTejL neben BacnjTB noÖfypiTe.iBT'L zu erwähnen, wobei die ersteren wiederum sich dem Geiste als eine Einheit darstellen, während die zweite als BacnjTB, nämlich noäfypfre.xBT'b aufzufassen ist; moht£ Apyrapn mhhhctph (II. KapaBejroB'fc); &o AjrÖaHH, rjaBHHü rpa^TB Ha mo-äopKCKHfl nuvro; neben vielen anderen, wo die Apposition artikellos bleibt: 6e3AHa h3hd^hh pÄKOflkrafl, npo^yrrrB Ha oßesne^eH'B jkhbotb (AK. 67); bt> Hero ce^n ... $aT»ie, ijapHija Ha xyßocTBTa (38); epjnrh ncnaHen^, npoirypop'B na Kacai^hohhhh c&ffb bt* Ma.apHÄ'L (9). — 47 — § 40. Was die Verbindung von Substantiv und Kardinalnumerale anlangt, so ist zunächst daran zu erinnern, daß im Bumänischen die Kardinalia, abgesehen vom Zahlwort der Einheit, soweit sie artikuliert sein müssen, den präpositiven Artikel verlangen, während das Substantiv keinen Artikel annimmt: am vrut sa-mi rästorc cele trei lovituri (Cr. 15) etc. Auf das Eine will ich noch aufmerksam machen, daß nämlich sutä und mie, die Zahlsubstantiva sind, leicht den übrigen Numeralia assimiliert werden können und infolgedessen den präpositiven Artikel annehmen: pentru cea sutä de galbeni (Gaster I, 96) und ii ertase cea mie de talan^i (ibid.). Zieht man in betracht, daß im Aromunischen das Kardinale den enklitischen Artikel verlangt und daß im Dako-rumänischen selbst der Artikel in gewissen Formeln an das Zahlwort gehängt wird (z. B. inträ cite si treele smeoaicele in casä, Ispir. 221), so wird man zur Annahme geneigt sein, daß diese Stellung des Artikels vor dem Zahlwort nicht die ursprüngliche oder, besser gesagt, nicht die einzig ursprüngliche gewesen sein kann, sondern erst dann die andere verdrängte, als diese letztere zum Kennzeichen des Ordinale erhoben wurde (s. § 24). So erklärt sich auch die Nachstellung des Artikels bei unus: da von diesem kein Ordinale abgeleitet wurde, bestand keine Gefahr der Verwechslung, und so konnte sich der enklitische Artikel in seiner Stellung behaupten; sodann die Postartikulierung von ämbii: asa trecurä anü si ämbii bäe^ani rämaserä buni prieteni (Cras. 61); intr'o clipä ämbii contrabandisti s'aü urcat (Cras. 204); a lua apä .. din ämbele fintine (Ispir. 128). An das Albanesische (s. weiter unten) erinnern Fälle wie amindoi caii (Ispir. 31); amindoi fragil cu logodnicele lor (Ispir. 37), die sich aber ebensogut aus dem Bumänischen selbst organisch erklären lassen (s. § 42). Ebenfalls citesi trei feciorü. Auch im Albanesischen wird das Zahlwort der Einheit postartikuliert, während das Substantiv artikellos bleibt; die anderen Numeralia erhalten dagegen den unbestimmten adjektivischen Artikel der Mehrzahl, während das Substantiv — 48 — postartikuliert wird: me nerin sü (Meyer 58, 31) „mit dem einen Auge"; u-nisne te tre djelte (Ped. 31,10) „es machten sich die drei Söhne auf den Weg"; me te di grat e tij (43, 31) „mit seinen beiden Frauen"; te tri te bukurat e deut (Meyer 63, 3) „die drei Schönen der Erde". Selbst nach Demonstrativpronomen: ai djal i gatorit, ]ie te soli ata te di gurete (Ped. 62, 3) „dieser Jägerssohn, der dir diese beiden Steine brachte". Nichts Auffallendes bietet die Auslassung des Artikels beim Substantiv im Satze: ketsiene ede te di te tjerete kose (Ped. 76, 26) „es sprangen auch die anderen zwei Bartlosen hinein". Erst vom unbestimmten pese kinda „fünfhundert", nicht mehr als Verbindung von Zahlwort und Substantiv, sondern als einheitliches Zahlwort empfunden, wurde die Form te pesa kinda „die fünfhundert" gebildet; ebenso zu deuten ist auch i da te ne kind lirat (Ped. 89, 31) „er gab ihm die Hundert Pfund". Wie uns schon das unbedingte Eintreten des Artikels nach dem Substantiv zeigt, haben wir es hier mit derselben Eigentümlichkeit zu tun, die uns auch bei gi&e und ähnl., rumänisch to^i u. a. beschäftigen wird (s. § 42). Als Ausgangspunkt können Wendungen betrachtet werden wie u-bene vasast te tria per te martuare (Ped. 82, 22) „die Mädchen wurden alle drei heiratsfähig". Das ursprüngliche appositive Verhältnis des Zahlworts zum Substantiv wurde im Laufe der Zeit verwischt, und so wurde die gelegentliche Stellung infolge häufigen Vorkommens zur gebräuchlichen. Und so wird sich auch die Nachstellung des Artikels bei dem Zahlwort der Einheit erklären, da ja dieses Zahlwort fast gar nicht appo-sitiv gebraucht wird. Wohl der Artikulierung des Substantivs nach den übrigen Zahlwörtern nachgebildet sind Wendungen wie t e bets ne lafin me mamine (Ped. 90, 5) „du sollst mit der Hebamme die Sache verabreden" (wörtlich: ein Wort machen); po i #e none neriut, ate here do vdets (77, 23) „wenn du es irgend einem Menschen sagst, wirst du sofort sterben"; u kam ne — 49 — vetane tim, Ma iäte äume plak (32, 21) „ich habe einen Bruder, der sehr alt ist"; pa te jap ne mbesen time (46, 27) „nachher gebe ich dir eine Nichte von mir". Eine Eigentümlichkeit des Bumänischen ist die Anwendung des Artikels bei unii, unele im Sinne des unbestimmten „einige": unii oameni is mai ai dracului decit draeul (Cr. 33); in viafa unui om slnt unele momente foarte grele de definit (Brs. 77); cu unele schimbäri sar putea publica (Junimea Literarä, April 1907). Das Albanesische bietet insofern nicht genau dasselbe Bild, als da nur ne im Sinne von unus artikuliert wird. Während aber im Rumänischen das Substantiv selbst artikellos bleibt, wird im Albanesischen der Artikel auch ihm angehängt Während weiter die Erscheinung im Rumänischen auf den Nominativ beschränkt ist, tritt sie uns im Albanesischen nur im Gen.-Dativ entgegen (über Fälle wie ne lafin etc. ist das oben Gesagte zu vergleichen): j a dane neit tsifutit (Ped. 27, 8) „sie verkauften ihn an einen Juden"; j a dat neit zabitit (89,15) „sie gaben sie einer Obrigkeitsperson". In bezug auf diese Eigentümlichkeit sagt Hahn (II, 50): „Im Neuen Testament findet sich sogar der bestimmte Genitiv ... neit neriut ... statt der unbestimmten Form nij neriu — doch scheint dieselbe, wenn sie auch dem Sprachgeiste nicht widerspricht, wenigstens in der Risa nicht gebraucht zu werden." Was die Gruppen von Kardinalia und Substantiva im Bulgarischen betrifft, so wird der Artikel stets dem Zahlwort angehängt, das Substantivum bleibt auf alle Fälle unartikuliert: eKBWLTh Herap'L, ab£t£ najoxeHHH etc. Zu besonderen Ausführungen geben diese Gruppen keine Veranlassung. § 41. Daß die Ordinalia im Bumänischen vermittels-der Postartikulierung der Kardinalia außer dem Zahlwort der Einheit gebildet werden, ist schon § 24 gesagt worden. Eine dem Rumänischen eigene Besonderheit bildet aber das unbedingte Eintreten des selbständigen Artikels vor dem Ordinale (abgesehen von Intiiü), gleichgiltig ob es vor oder nach dem Weigand XIV. 4 — 50 - Substantiv steht: a treia oarä: spuse cä a doua zi vrea sä plece (Ispir. 21); folgt das Ordinale dem Substantiv, so wird auch dieses artikuliert: mäcar un copist de clasa a doua (Crgl.87);puneam ziarul edi^ia a cincea supt presä(Crgl.IH,71). Wie gesagt, kann Intilü den präpositiven Artikel entbehren: cu conditio ca intiiele trei luni de zile .. (Crgl. II, 188). Was diese Eigentümlichkeit des Bumänischen noch bemerkenswerter erscheinen läßt, ist der Umstand, daß der selbständige Artikel auch dann einzutreten hat, wenn es sich überhaupt nicht um etwas Bestimmtes handelt, wie z. B. nach un: iacä un al treilea drumef necunoscut ii ajunge de urmä (Cr. 88). Da auf diese Weise die Bedeutung des Artikels so sehr abgeschwächt ist, bedient man sich, wenn man das betreffende Substantiv als ein ganz bestimmtes aufgefaßt wissen will, des Artikels cel: cea d'a saptea bufni^ä (Ispir. 212); spinul cel de al doilea (Cr. 19), bei welch letzterem Beispiel jedoch die Glieder der Gruppe etwas lockerer miteinander verbunden sind. Das Albanesische bedient sich für die Ableitung von Ordinalia aus Kardinalia (abgesehen von ne) des Suffixes -te, das mit dem Artikel nichts zu tun hat (s. G. Meyer, Albanesische Studien, S. 74). Bei dem dem Substantiv vorangehenden Ordinale findet der unbestimmte adjektivische Artikel Anwendung, bei dem dem Substantivum folgenden der unbestimmte oder der bestimmte ganz wie bei anderen Adjektiven: apososi ede te tretene here dzamine (Ped. 30, 20) „er hatte auch zum dritten Male die Moschee ganz vollendet"; luajtin prap te tretene here (44, 24) „sie spielten wieder zum dritten Male"; bei vorausgehendem Substantiv: diten e pare, ke hin marsi, ede te ditene ede te tretene dite nuke lajne grat as fobate, as koken e lagen (95, 10) „am ersten März und am zweiten und am dritten, dürfen die Frauen weder die Kleider waschen, noch den Kopf benetzen". Die § 34 besprochene Auslassung des Artikels ist auch hier möglich: s iä prinzipeS e par (91, 14) „es war nicht die frühere (wtl. die erste) Prinzessin". — 51 — Wie im Albanesischen, so spielt auch im Bulgarischen der Artikel bei der Bildung der Ordinalia keine Rolle. Der Artikel tritt an das bestimmt gedachte Ordinale, das dem Substantiv vorangeht Das Bulgarische ist jedoch hinsichtlich der Anwendung de? Artikels viel freier als das Rumänische und Albanesische. Während diese unbedingt sich des Artikels beim bestimmt gedachten Ordinale bedienen müssen, setzt ihn das Bulgarische nur da, wo das betreffende Substantiv als selbständig den Anderen gegenüber hervorgehoben werden muß, wo also eine scharfe Scheidung zu machen ist So erscheint kein Artikel in den folgenden Beispielen: sa irapBH nütTB HMaxiae yAOBOJCTBHeTO aa bhähätb .. (AK. 18); KaTO *ie He sa np'LBX h^ltb rn BnayjaM'L (68) (aber nr&pBHH u&ti> MHHax'B uni3T» EyicypeiirB, BTopnn npfoL Bi^rpa^'B); otb irLpßa cpinja . . (AK. 76); Ha n-ipB-B aian* okojo ÖapaicaTa (54); o^HTaMe k 3a nptB'B h noGÄ^ewh AaeKOB-B otlbtl sa /jpaMa (Vorrede zu AK. IX). Dann sind hier noch die Datenangaben anzuführen, die stets artikellos sind: nipBH HnyapH, BTopn (|>eBpyapH, Tpera Mapro etc. Weitere Beispiele: KpaarB Ha nrBpBO flfcäcTBHe; koh 3Hae, flu © fleceTa yjraija! yqeHHiCL otb mecTH Kjacx. Die letztangeführten Beispiele können auch so erstarren, daß sie nicht mehr als zweigliedrige, aus Ordinale und Substantiv bestehende Gruppen, sondern als einzelne Begriffe aufgefaßt werden, und so auch dann sich des Artikels entschlagen, wenn sie wirklich ihren übrigen Genossen entgegengesetzt werden. Der Hinweis auf das Ordinale geschieht durch seine bloße stärkere Akzentuierung: npaßonnca ocTaBHXB CÄnni, KaicBBTO e b"B ntpBH tomt (Vorrede zu AK. IX); häthh-inrrfe otb n'BpBHTfe ABa Kjaca ce noKaHBai"B b'b cajroHa Ha nxpBH Kiac* (20). So auch würde ein Schulkind auf die Frage otb Koe oTA&ieHHe ch? die Antwort geben: otb BTopo, wobei oTA&ieHHe zu ergänzen und das Ganze als eine Einheit aufzufassen ist Folgt das Ordinale dem Substantiv, so haben wir es immer mit erstarrten Wendungen zu tun, die den Artikel 4* beim Substantiv wie auch beim Ordinale verschmähen: Äjflßmrb ?eTHpHHa£ec6TH, EicaTepma BTopa; yjraija Äecera, uyueph eAHHaxeceTH etc. § 42. Ursprünglich adverbielle Verwendung liegt vor in den heutzutage im Rumänischen als attributiv empfundenen Verbindungen von totus mit einem Substantiv. Der Übergang in der ideologischen Auffassung muß sich jedoch in sehr alter Zeit vollzogen haben, weil sonst das Eintreten des Artikels nach Präposition unerklärlich bliebe, falls man nicht annehmen will, daß die Verbindung mit vorangehendem totus sich zunächst nur da gebildet hat, wo das Substantiv keiner Präposition folgte, und erst dann auf die Fälle nach Präposition ausgedehnt wurde. Während aber die übrigen romanischen Sprachen, vom Portugiesischen abgesehen, den Artikel setzen oder weglassen, je nachdem sie einen Begriff nach seinem vollen Umfang oder aber jedes beliebige Individuum aus der ganzen Gattung für sich bezeichnen wollen, wendet das Rumänische den Artikel in allen Fällen an. Beispiele für ganz: popa scuipä din toatä inima (Cras. 52); aleargä toata ziua si noaptea toatä (Slav. 281). Beispiele für jeder: tot omul are un dar si un amar (Cr. 78); ca tot crestinul (206); nu toata mina era bunä, ca sä facä acest lucru (Slav. 55). Tritt totus zu einer Wortgruppe, bei der das Substantiv artikellos bleibt, so hat es keinen Einfluß auf die Anwendung des Artikels: to\i acesti oameni sint säraci; toate acele mosii aü fost ale noastre; nu se putu imprieteni cu toft ceialal$i fii de impärati (Ispir. 22). Eine Ausnahme davon bilden die Gruppen von Zahlwort und Substantiv, bei denen der selbständige Artikel vor dem Zahlwort ausbleibt und der enklitische dem Substantiv angehängt wird: to^i patru päre^ii eraü lipi^i si murui^i (Slav. 20); tustrei feciorii (Cr. 4). Diese letztere Ausdrucksweise ist so zu deuten, daß to$i mit dem folgenden Zahlwort eng verwachsen war (cf. tustrei) und daß dann diese Einheit zuerst adverbiell verwandt wurde, um schließlich in eine attributive Verbinduug überzugehen. An die Verbindungen mit totus können sich gleich jene — 53 — mit integer anschließen: stelele, carul ca boft, closca cn puii, tntregi cetele pe nesim^ite Ist mutaü locul (Slav. 114); Intreagä lumea s'a das acolo, wo jedoch auch lntreaga lume gesagt wird. Die Verbindung mit intreg kann auch artikellos bleiben — was bei totus unstatthaft ist: Mesia nu va veni ptnfc ce Intreagä evreime nu se va curäfi de päcate (CSras. 7). Wie tot ist auch jumätate behandelt worden, dem in gewissen Wendungen seine substantivische Kraft verloren ging und der Mengebegriff übrig blieb: va doblndi cal impäralesc si jumätate imparäfia (Ispir. 172). Ahnliche adverbielle Verwendung ist uns auch bei amlndoi (§ 40) entgegengetreten. Ähnlich im Albanesischen. Von Wendungen ausgehend wie: kiS ösnte te gi#a per te ngordur (Ped. 45,23) „seine Schafe waren alle im Begriff zu sterben"; zuri h haj kafSete e nerezite, Ke gen, te gi#e (97, 2) „sie fing an, alles Vieh und alle Menschen, die sie fand, aufzufressen", wo gi&e oder gi#a (wegen des präpositiven Artikels s. § 28) auch vor dem Nomen stehen konnte, gewann die Anwendung des Artikels nach dem Substantiv an Ausdehnung, um schließlich die anfangs mögliche artikellose Form des Substantivs ganz zu verdrängen, außer in erstarrten Wendungen, für die ebenfalls Beispiele angefahrt werden sollen. gi#e kasabaja pise (Ped. 60, 18) „die ganze Stadt war dunkel*; gi#e naten (60, 25) „die ganze Nacht"; si fr&e bufate e dunase (80, 8) „wie alle Menschen auf der Erde"; gi# vaSast e tjera (86, 33) „alle anderen Mädchen"; te gi#a nerezit (37, 6) „alle Männer"; te gi&a gerate Me i§ne ne duna (37,10) „alle Dinge, die es auf der Welt gab". Erstarrte Wendungen: gid-e nate nuku u-tund hitS (54, 34) „die ganze Nacht hat er sich nicht bewegt"; sonst meist nach me: me te gi#e nerez Ke kiS (44, 5) „mit allen (den) Leuten, die er hatte"; u-humb kaf otsa me gi#e kual e me gi&e nerez (87, 24) „der Wagen verschwand mit (samt) den Pferden und den Leuten"; vane mbernda bujku me gi#e Kose (73, 33) „der Bauer mit samt den Bartlosen ging hinein"; e fufiti me gid-e — 54 — eöke te ndezur (97, 25) „sie verschlang ihn mit samt dem angezündeten Zunder". Artikellos bleibt auch tere, während das Substantiv artikuliert wird: te tere vertetne „die ganze Wahrheit"; te tera täupate „alle Mädchen". In Verbindungen mit ka#e bleibt dagegen Substantiv wie Adjektiv artikellos: guan ka#e dit eöe me kal kaluar (Ped. 36, 10) „er ging jeden Tag zur Jagd auf seinem Pferd reitend". Gustav Meyer gibt für gifte auch die Bedeutung Jeder" an (El. Gr. § 78): gifte katundi „jedes Dorf" statt „das ganze Dorf"; gifte stepia „jedes Haus" statt „das ganze Haus". Pedersen ist jedoch diese Bedeutung unbekannt. Bei Dozon und Hahn ist sie auch nicht verzeichnet. Jarnik, Pfispevky, soll diese Bedeutung angeben, die aber in keinem von den beigebrachten Beispielen, noch in den Zur Alb. Sprachenkunde S. 30 und 36 verzeichneten Belegen vorkomme. Aber doch findet sich gi#e-se-tsili = jeder, gÜte-kus = jeder. Daß es sich in Verbindungen mit gifte u. a., die das Substantiv artikulieren, um eine ursprünglich nicht attributive Verbindung handelt, beweist die Form des Artikels in punen te gid-e u. ä. statt punen e gifte „die ganze Sache". Vielleicht auch der Umstand, daß nach den bekannten Präpositionen das Substantiv, vom Rumänischen abweichend, artikellos gebraucht wird: ne te gift ulke tende (Ped. 65, 5) „in deinem ganzen Reich"; ne te gifte duna „auf der ganzen Welt" (cf. § 32). Dem Bulgarischen ist diese Ausdrucksweise fremd, und es artikuliert das Adjektiv selbst: aaraKirrfe jaTHHCKH 6yKBH (AK. 21); ... CLÖeparB ce npfyri HamaTa KaKvrabchtikht$ napnataHH (17); npto'b bcitocoto nÄTyBaHe 6ixa .aymaTa Ha irj&jHÄ napaxofl'b (8); jrfcraine ex n$jOTo ch t&io Btpxy napaTa (6). Will man jedoch nicht auf den ganzen Umfang des Begriffes, im Gegensatz zu einem Teil davon, Kachdruck legen, sondern eben das Ganze als eine nichtteilbare Einheit — 55 — hinstellen, so läßt man den Artikel weg: itj&jtl ^em, Taica, KaTo Maxajo (AK. 19); KaTo ^e i^kax Hio-HopicL 6$ HSMpftra n$$3i> Honp»Ta (35); KpiCTocajn» e ufarh h3toicl (24); bchikh tocth Ha CBÜTa (17). Nachtrag. Wahrscheinlich wie mit tot verhält es sich auch mit coscogiamite: din coscogiamite omul te ai fäcut un cosac (Ispir. 45). „he, tacä-vä gura!" — strigä bätrinul ridi-clnd coscogeamite maciuca in sus (Brs. 50). § 43. Zu den Verbindungen von Pronomen und Nomen übergehend, will ich zunächst auf eine Eigentümlichkeit des Rumänischen und Bulgarischen aufmerksam machen, die darin besteht, daß dem Dativ des Personalpronomens possessive Kraft verliehen wird. Während das Neugriechische von derselben Eigentümlichkeit einen sehr ausgedehnten Gebrauch macht, ist sie im Albanesischen seltener. Im Rumänischen ist sie in der jetzigen Schriftsprache nicht besonders beliebt, während sie im Bulgarischen so weit um sich gegriffen hat, daß das Personale das dem Nomen folgende Possessivum völlig verdrängt hat. Darum will ich auch diese Verbindungen parallell mit denen des rumänischen Possessivums behandeln. Was nun das Rumänische selbst betrifft, so bleibt das Nomen in derartigen Verbindungen artikellos: visuri de fericire se furisaü In minte-mi (Gor. 114); orice sume ar fi trecut prin mlna-i, el tot nefericit ar fi fost (Crgl. III, 22); criticii din parte-le (Crgl. III, 31); facea poteca In urma-1 (Brs. 34). Auch in einer anderen Weise kann das Personale das Possessiv ersetzen, so nämlich, daß der Dativ sich vor das Verbum stellt: dupa ce-mi dovedi cä-mi vrea binele (Ispir. 21); bunä sa-^i fie inima, cum $i-i cautätura (Cr. 18); asteaptä zecimä de oameni ca sä le vie rindul (Gor. 123); cum sä-i punem numele (Brs. 91); nu-si gasirä omul (Ispir. 97). Steht vor dem Nomen eine Präposition, so wird der Artikel weggelassen: sä-i punem venin la inimä (Cr. 49). — 56 — Die eigentlichen Possessiva folgen im Rumänischen in der Regel dem Nomen und verlangen den Artikel bei demselben: ducä se din partea mea eine stie (Cr. 6) etc. Die einzige Einschränkung, die diese Regel erleidet, besteht in der Freiheit bezüglich des Setzens oder Nichtsetzens des Artikels bei Verwandtschaftsnamen im Singular: de odatä Ii apueä un dor de tatä-säü si de muma-sa (Ispir. 8); tatä-säü cel dat lui de sus (191); te trimet la mumä-ta (47); nevastä-sa (Cras. 9); eatä ce-mi scrie frate-meü si mosu vostru (Cr. 4); veni la stäpinä-sa; le lepadase stäpinä-sa (Ispir. 161, 162); fiie-sa Ii birui cu rogäciunile (Ispir. 15); päfi ca si frate-säü cel mare (83); (isi luä) ziua bunä de frate-säü de cruce (226); porni la sorä-sa cea mijlocie (87); Mili s'a maritat dupä ginere-meu Protopopul (Slav. 215); si Anton ginere-säü (Gaster I, 45); vecinä-sa Maria. Gerade so ist es bei den Maso, wo wir es mit dem auslautenden -u und nicht mit dem Artikel zu tun haben, das in den fest verwachsenen Verbindungen nicht ausfiel: iese inaintea fecioru-säü (Cr. 5); la stäplnu-säu le ducea (Cr. 42); impreunä cu mosu-säü (Cr.); cu mosu-täü (Cr. 6); veni bärbatu-säü (Ispir. 60). Selten: al mieu frate. Im Plural dagegen werden die Verwandtschaftsnamen stets mit dem Artikel versehen. Ist das Substantiv unbestimmt gedacht und daher artikellos, so muß sich der selbständige Artikel vor dem Possessiv einfinden: un prieten al meu. Dasselbe geschieht, wenn, außer bei bestimmt gedachten Verwandtschaftsnamen, der enklitische Artikel dem Possessiv nicht unmittelbar vorhergeht: prietenul bun al meü. Man sagt ferner: al mieu bun prietin oder bunul mieu prietin. Im Albanesischen geht in der Regel das Nomen dem Possessivum voran und nimmt in diesem Falle den Artikel an: i hap kaselene, He kis fobat e saj (Ped. 26, 18) „er öffnete ihre Eiste, wo sie ihre Kleider hatte"; e Spun ato mikat e tij (34, 6) ^seine Freundinen bringen ihn hin"; vestronen punen e ture (31,22) „sie trieben ihr Geschäft"; te mafeme gid-e tsili xköen e tij (31, 15) „laßt uns ein jeder seinen Weg — 57 — gehen"; me trimat e tij (88, 24) „mit seinen PalKkaren"; Lilua ime (84, 29) „raeine Lilo"; per fajet e tij (Hahn II, 98) „wegen seiner Sünden". Der Artikel kann aber auch fehlen. Ist es nicht sicher, ob Spirt im „meine Seele" (Hahn H, 107) und i #ane ata hal e ture (Ped. 38, 27) „sie erzählte ihm ihre Angelegenheit" nicht aus Spirti im, resp. halne e ture > hak e ture > hal e ture (für die Lautübergänge cf. G. Meyer, Gramm. § 43) entstanden sind, so kann dahingegen kein Zweifel bestehen über i hengri frik e tij (Ped. 97, 3) „sie vergingen aus Furcht vor der Schlange", wörtlich „die Furcht vor ihr fraß sie auf"; jem e djalit mbeti (59, 9) „die Mutter des Kindes blieb .."; i§ moter e atürevet (Meyer 63, 21) „sie war die Schwester der Anderen"; nuk e§te kopil m i ma# se zot i tij (Matth. XIII, 16) „ein Diener ist nicht größer als sein Herr". Die Präpositionen, die den Ausfall des Artikels beim absoluten Nomen bedingen, machen auch hier diesen Ausfall nötig: te vemi ne Stepi time (Ped. 26, 3) „wir wollen nach meiner Heimat gehen"; u dua, t ikime te vemi na patride time (26, 6) „ich will, daß wir nach meiner Heimat fortreisen"; erda ketu ne dore tende (33, 13) „ich bin hierher in deine Macht (wtL Hand) gekommen"; dann aber auch die Präposition me, deren Verhalten zum Artikel nicht ganz klar ist: #a me mende te saj (Ped. 25, 20) „sie sagte zu sich", wtL „mit ihrem Sinn"; gunej me langore ede me nerez te saj (36, 13) „sie jagte mit ihren Hunden und Leuten"; me gra te mia (Ped. 80, 32) „mit meinen Frauen", könnte ein Produkt der Haplologie sein (für grate te mia). Die Verwandtschaftsnamen unterscheiden sich im Albanesischen insofern von den übrigen Nomina, als ihnen die Possessivpronomina der 1. und 2. Person vorantreten können, wobei weder das Possessivpronomen, noch in den allermeisten Fällen das Nomen den postpositiven Artikel annimmt Als Verwandtschaftsname gilt in dieser Hinsicht auch zot „Herr". (Vgl. oben stapln im Rumänischen): jot- — 58 — bije uterbua (Meyer 58, 11) „deine Tochter wurde rasend"; s je ti im bir (60, 21) „du bist nicht mein Sohn". Dazu gibt Hahn (II, 61) die (nicht gesicherte) Regel: nur im Nom. und Akkus, der Einzahl der 1. und 2. Person kann das possessive Pronomen dem Hauptworte auch vorstehen, in welchem Falle das letztere in der unbestimmten Form steht Bekanntlich kann das Bulgarische das Possessivverhältnis eines Substantivs zu einem Pronomen auf zweierlei Weise ausdrücken: entweder bedient es sich des eigentlichen Pronomen possessivum, das in nicht emphatischer Rede vor dem Substantiv steht, oder aber des Dativs des Personalpronomens, das seinen Platz nach dem Substantiv hat, von Umschreibungen abgesehen, wo es vor, resp. nach dem Verbum treten kann, je nachdem das Yerbum im gegebenen Falle das Pronomen vor oder nach sich verlangt, wobei es natürlich auch Fälle geben kann, daß das Personale unmittelbar vor das Substantiv zu stehen kommt; so CB'BpniH jh ch paöoTaTa? Man braucht aber nur dem Verbum die negative Form zu geben, um sich sofort zu überzeugen, daß das Personale nicht zum Substantiv, sondern zum Verbum in Verhältnis steht: He ch jth CBipmH paßoTaTa? Von derartigen Umschreibungen sei gleich gesagt, daß sie meist den Artikel beim Substantiv zeigen (Fälle wie He ch bhä^x-l Mnpr& ott& Hero sind natürlich mit dem uns beschäftigenden Falle nicht unter einen Hut zu bringen). Wenn ich nun die zwei ersten Möglichkeiten hier zusammen behandle, so geschieht das um deswillen, weil die zweite, die bei weitem die häufigere ist, nicht die Eigentümlichkeit aufweist, die uns im Rumänischen begegnet ist, wo sie übrigens nur vereinzelte Anwendung findet Und wie im Rumänischen lui in Zusammenhang mit meu, täü etc. behandelt wurde, so mag auch sein Korrespondent im Bulgarischen dieselbe Behandlung erfahren. Die Gruppe von Substantiv und Possessiv nimmt im Bulgarischen den Artikel an beim vorangehenden Worte: hoht$ äkx&KKH oder 6£j5uKKHTii mh; gesellt sich noch ein — 59 — Adjektiv zur Gruppe, so wird ebenso verfahren: moht* jeKH, xBT>pKaTH ökiiaacH (AK. 3) oder jlbket^, xb^kstht^ mh 6$- Die Regel erfahrt nur bei Verwandtschaftsnamen eine Einschränkung. Während in ungezwungener Rede das dem Verwandtschaftsnamen vorangehende Possessiv artikuliert sein muß, gebietet die Nachstellung des Personale die Auslassung des Artikels bei dem im Singular stehenden Verwandtschaftsnamen: Öaä-BaTKo e CTÜHems aarBonnceiri, chh'B My — TBpTeKHHicB (AK. 10); xeHa My — e^na nTuraa, 6£ia caKcoHKa (33); xirrpo Moarae H3jri&3e, ^a e xhbo Ha Öanja ch (167); daß in cnua ch das -a nicht als Artikel aufzufassen ist, beweist einerseits die Aussprache als reines a in Gegenden, wo der Artikel den Tb-Laut hat, und andererseits das -a in oTH^e y A'&Aa ch, das ebenfalls kein Artikel ist, sondern das sich bei männlichen Personennamen (die Verwandtschaftsnamen berühren sich ja im Bulgarischen so oft mit den Personennamen, cf. oben § 6) vor dem Untergange gerettete Flexions-a des Genitivs in akkusativischer Funktion darstellt. Die Volkspoesie macht in der ausgiebigsten Weise von der nichtartikulierten Form des dem Personale vorangehenden Nomens Gebrauch: koh^e My cTpyßa xaiH^a, Öyjrae My CTpyßa ßßa rpa^a; oder ora h — ^epra ^epenra etc. Da das bulgarische Possessiv qualinkative, nicht, wie im Rumänischen, nur determinative Bedeutung hat, braucht es, mit einem artikellosen Substantiv in Verbindung stehend, nicht artikuliert zu werden: e&vwh moh npHÄTejn»; eßHHt npna-TejL Hann» (EL P. daBeHKOB'*); n&zri Tpems Hanra BaroHH h Hann, jokomothb'b (AK. 139); HfcMa hh ej^warh otä&tl bt» h3-JOÄeHHeTo, bt> koSto t$ äa h^Mara cboh naBHJLOHrb (60); bchikh ^acTH Ha cBfrra KaTo ne HMaTt Tyna CBOH np^ACTaBH-TeiH (17); nojiOÄHTejHo He MoateMTi aa ce pa3ÖepeMTB Ha TfeeHTb e3HICB (24). — 60 — Indem ich an das § 35 A Gesagte erinnere, will ich noch ein Beispiel bringen, wo das Substantiv als Eigenname angesehen werden darf: Hann IliTjno ce saTemurB (II. CjaBeHKOBt). Weitere Beispiele für die Auslassung des Artikels in Verbindungen von Substantiv und Possessiv sollen § 54 und § 58 bringen. § 44. Ob die Verbindung vom Demonstrativpronomen und Substantiv im Rumänischen den Artikel verlangt oder nicht, hängt von der Stellung der Glieder der Gruppe unter sich ab. So muß das Substantiv jedesmal artikuliert werden, wenn es dem Demonstrativum vorangeht (das dann die deiktische a-Endung erhält: grädina aceasta). Tritt das Demonstrativum vor das Substantiv, so bleibt dieses artikellos (aceasta grädina), es sei denn, daß es ein weiblicher Personenname ist. Kommt das Demonstrativum zwischen Adjektiv und Substantiv zu stehen, so wird jenes artikuliert (frumoasa aceastä grädina). Im Albanesischen ist mir nur die Stellung des Demonstrativum vor dem Substantiv bekannt. In solchen Fallen pflegt der Artikel auszubleiben: ku t e gim neve ate neri? (Ped. 42, 35) „wo sollen wir diesen Mann finden?" Doch kommen besondre Regeln hinzu: Ist nämlich das Substantiv a) unmittelbar vorher genannt worden oder b) in der unmittelbaren Nähe befindlich, so pflegt man dem Substantiv den Artikel anzuhängen: a) is n£ mbret, ai mbreti ki§ ne pele, e i hipen kaluar nek ajo pela (Ped. 35, 32) „es war ein König; dieser König hatte eine Stute, und er hatte für sich als Reitpferd diese Stute"; atje i§te ne arap, eöe ai arapi ndzef ne sufra ne uö (39, 16) „da wohnt ein Neger, und dieser Neger stellt einen Tisch auf den Weg hinaus"; atje pa ne §tepi; ajo Stepia i§ e kaplanit (31, 35) „da erblickte er ein Haus; dieses Haus gehörte dem Leoparden". b) Größerer Anschaulichkeit wegen: na kete motens (35, 37) „nimm diesen Apfel"; na kgta paksimadete ede ike ne Stepi tende (36, 27) „nimm diese Zwiebäcke und gehe nach - 61 — Hause"; ta me lata kata djalana ede prama katu (28,18) „laß mir diesen Burschen auch heute abend hier". Wie man sieht, steht in keinem der angeführten Beispiele die Verbindung, nach Auslassung des Artikels fordernder Präposition. Die Präpositionen nga und ne (s. § 59) dulden den Artikel: e Spie djalana nek ajo nisia (Ped. 27, 10) „er bringt den Burschen nach jener Insel"; te vinej ne ki kroi (45, 14) „er soll zu dieser Quelle kommen"; nek ajo pela „auf dieser Stute". Daß der Artikel auch hier ausgelassen werden kann, lehrt das folgende Beispiel, wo uns beide Ausdrucks weisen begegnen: geti ne knie pa dere, pa pendzere; mbarnda nek ajo knie iä ne vajz &um e bukur, ede ajo vajza kis State vlezar (38, 11) „er fand einen Turm ohne Tür und Fenster; drinnen in diesem Turm war ein sehr schönes Mädchen, und dieses Mädchen hatte sieben Brüder". Tritt zum Nomen eine weitere Bestimmung, so pflegt sich der Artikel einzufinden: u jam ai trimi, Ka preva nan-dadjeta e nanda trima ede na kapetan (Ped. 51, 31) „ich bin jener Held, der 99 Helden und einen Kapitän getötet hat"; ata nerezita, Ka Spatuana, e vana me haber ne mbreti Busisa (38, 3) „die Leute, die übrig geblieben waren, brachten die Botschaft zum König von Rußland"; ki garpari, Ka' iäta mbi mua (57, 1) „die Schlange, die auf mir liegt"; kajo sevdaja jote „die Liebe, die ich zu dir habe" (wörtlich diese deine Liebe — deine = Possessivum objectivum). Zu weit scheint mir Dozon zu gehen, wenn er diese Regel für „positive" erklärt Das mögen folgende Beispiele zeigen: u nuku martonem, pa mafa ata djala, ka ta ma palKen (Ped. 25, 4) „ich heirate nicht, wenn ich nicht den Burschen bekommen kann, der mir gefällt"; ajo vajz e mbretit i§ zguar (25, 7) „diese Tochter des Königs war wach"; ato lafe ta gomarit (78, 21) „diese Worte des Esels". Daß in nga kato porsi ta vogala (Hahn II, 54) „von dieser kleinen Vorschrift" der Artikel nicht wegen der Präposition ausgeblieben ist, lehrt nek ajo Stapija Ka vate, geti ne — 62 — plake (Ped. 33, 10) „im Hause, wohin er ging, fand er eine Alte". Wenn zwischen Demonstrativ und Substantiv ein Kardinale, abgesehen von na, tritt, so bleiben der präpositive wie der postpositive Artikel (§ 40) beim Kardinale und beim Substantiv weiter: ai djal i gatorit, ka ta sott ata te di gureta (Ped. 62, 3) „dieser Jägerssohn, der dir diese beiden Steine brachte". Das Bulgarische zeigt dasselbe Bild wie das Rumänische. Die Vorstellung des Demonstrativum ist weitaus die häufigere, die Nachstellung ruft ein Gefahl der Unnatörlich-keit wach. Häufiger ist die Stellung des Demonstrativs zwischen Adjektiv oder Zahlwort und Substantiv, wobei die ersteren den Artikel verlangen. Appositionelle Anwendung des Adjektivs liegt vor in Ta3H ÖHcrpaTa Bo^a, t03h ffhJLriwrh moctb*; t^3h nocxfcAHHT$ etc. Kaum als Artikel wäre man das -to aufzufassen geneigt, das dem vorgestellten Demonstrativ oft angehängt wird, wenn der durch das Substantiv bezeichnete Gegenstand sich nicht im Gesichtskreis des Sprechenden befindet, aber schon vorher genannt wurde: Ta toato lOBfcra ncica £a noeaie paooTaTa B'Bpxy ch. Ist der Gegenstand für den Sprechenden sichtbar, so darf das -to nicht angewendet werden. § 45. Über die Verbindung von Interrogativum und Substantiv im Rumänischen ist nur soviel zu bemerken, daß das Interrogativum possessivum stets den proklitischen Artikel verlangt: a cui fatä esti? Albanesisch e bija e kujt je ti?, wogegen Bulgarisch toh A'Bmepji ch? Der Unterschied erklärt sich nach §§ 25 u. 43. § 46. In der Verbindung von Substantiv und Relativ geht im Rumänischen und Albanesischen das Relativ stets voran und enträt des Artikels; im Bulgarischen ist die Stellung dieselbe, der Artikel muß aber bei dem Relativum stets eintreten. § 47. Die Verbindung von Indefinitum und Substantiv verlangt im Rumänischen den Artikel nach dem Substantiv, — 63 — Wenn dieses dem Indefinitum vorangeht, läßt ihn weg, wenn es nachfolgt: i\i oiü da de sofiie pe cutare sau cutare fatä de impärat (Ispir. 2); i\i oiü da Impäräjia cutare säü cutare (ibid.). Prä- und postartikuliert wird i tili im Albanesischen, das seinem Nomen stets vorangeht: ne i tili djale (Ped, 198) „ein solcher Jüngling"; ai s ki§ pare te tilate gera me si (26, 26) „er hatte solche Sachen niemals mit seinen Augen gesehen". Nur präartikuliert wird ketile: me te ketila durata (Meyer 59, 2) „mit solchen Gaben". Weder prä- noch postartikuliert wird das aus dem Türkischen entlehnten Indefinitum filan, während das Substantiv selbst den Artikel erhält: ka ardure djal i filan mbretit (Ped. 41,2) „der Sohn von dem und dem König ist gekommen". Vor i tjetre kann der Artikel beim Substantivum ausfallen: vate mbret i tjetre ne pune te tij (Ped. 50, 22) „der andere König ging seinen Weg" (cf. § 34, 2). Im Bulgarischen wird die Verbindung von Indefinitum und Substantiv ohne Artikel gebraucht Bezieht sich das Indefinitum auf einen nicht im Gesichtskreis des Sprechenden sich befindenden Gegenstand, den man anschaulicher vor Augen fuhren will, so fügt man dem Indefinitum ein in Geschlecht und Zahl invariables -to hinzu, das uns schon beim Demonstrativum begegnet ist und nicht als Artikel aufzufassen ist (s. §44): TaicnBaTo s^aHHH, mncoBaTO xopa. Will man auf das Indefinitum Nachdruck legen, so darf dieses -to nicht angewendet werden: TaKHBa s^amia (derartige, nicht anderartige Gebäude). § 48. Den Artikel nach dem Substantiv verlangt im Rumänischen die Verbindung vom Identitätspronomen und Substantiv: esti singur necuratul cu trup femeesc (Cras. 125); se zice cä ini^iativa pentru asta a pornit de la insusi suve-ranul („Tribuna" vom 4. Januar 1907). Dasselbe im Albanesischen, wo vete überhaupt nicht dekliniert werden kann: ne mbreti vet „bei dem König selbst". — 64 — Dahingegen ist im Bulgarischen ebensowohl die Artikulierung des Pronomens wie auch die des Substantivs zulässig: caüHTi Bipxoße Ha KOHycHT* (AK. 16); c£koh 4>apt... cwraxMe sa caiiaTa CTaTya (18); toh me ÖÄ^e caHHATb CaTaHa (184). Die Artikulierung des Substantivs ist ursprünglich nur dann zulässig gewesen, wenn die Gruppe nicht nach Präposition stand: camt ijapBro cjctoMTL oto npfecToaa ch; BHA&2tb caMi, ijapa; die Eigennamen lassen natürlich auch nach artikellosem Pronomen den Artikel weg: h *a ßfeme h caMa ÜCHxefl, — naicB me a rtfeAanra, me h ce HarjeaanrB (15). In den letzteren Fällen, wie überhaupt im Rumänischen und Albanesischen, liegt eine ursprünglich adverbielle Anwendung des Identitätspronomens vor. Diese adverbielle Anwendung macht uns klar, warum das artikellose caifB nicht zwischen Präposition und Substantiv stehen kann. Daß es später, als Identitätspronomen und Substantiv eng zusammengewachsen waren, die nunmehr untrennbare Gruppe nach Präposition gebraucht werden konnte, macht nichts zur Sache (de la fnsusi suveranul). Da aber caMt auch alleinstehend mit oder ohne Artikel angewendet werden kann, und zwar je nachdem es ursprünglich rein adverbiell oder aber appositionell gebraucht wurde (s. § 28 c), so wird es nicht auffallen, wenn zuweilen Substantiv und Pronomen gleichzeitig artikuliert stehen: caMHHTB naptTL cjrfc3r&jTB ottb npicTOJa ch. Im Laufe der Zeit ist aber jener ursprüngliche Unterschied verwischt worden, so daß man heutzutage beide Ausdrucksweisen anwenden kann, ohne daß die Verschiedenheit in der Funktion deutlich im Bewußtsein des Sprechenden resp. Hörenden hervorträte. Zum Schlüsse ist noch eine Eigentümlichkeit des Bulgarischen zu erwähnen. zu Bemerkungen keinen Anlaß gibt, weist das bulgarische eine zweifache Bedeutung auf: 1. eine determinative („derselbe" in bezug auf die Person); % eine qualifikative („derselbe" in bezug auf die Beschaffenheit, „ebenso beschaffen"). Während das rumänische — 65 — In der ersten Bedeutung muß es (abgesehen von eppwh h cäii^i) stets artikuliert werden: ce cÄiiniTfe xopa, ce c^njHTfe HCTopHH (aber bt> e^ao h cäiijo 3£aHHe, wie auch sonst ce e^ho h c^mo rjeflanrB, e^Ho h cädjo ^yßanrB, s. § 30). Mit der zweiten Bedeutung: th ce bt> c^n^a nosa, ,. cb nojy3aT-BOpeHH o^h H Cfc CÄIIja bt^AHUlKa, h ct» c&nja ycMHBKa (AK. 15) — in einer Stellung, die sich stets gleich blieb. § 49. Nachdem somit auch die Verbindungen von Nomen und Pronomen besprochen worden sind, gehen wir zu denen zweier Nomina über. Von den im § 36 besprochenen Verbindungen soll hier abgesehen werden. Da ist zunächst zu sagen, daß im Rumänischen ein Substantiv, das durch ein zweites mit dem ersten mittels einer Präposition verbundenes oder im Gen.-Dativ stehendes Substantiv näher bestimmt ist, sich zum Artikel in derselben Weise verhält wie ein durch ein Adjektiv bestimmtes. So, um nur Fälle anzuführen, wo sonst der Artikel nicht stehen würde: ruga pe Dumnezeü sä T-ajute a scäpa de iasma de smeü (Ispir. 24); jurase credin^ä si supunere la iesirea din finttnä (Cr. 45); o puse In farfuria cu ciorbä (Cras. 52); In cämara cu armele (Ispir. 20); figura in locul tatälui säü (Cras. 30); dupä asfin^itul soarelui (Cr. 41); to^i oamenii locului se ttnguiaü ... de frica bäläurului (Ispir. 200); a ramas de risul lumü (Brs. 42). Geht ein artikuliertes Adjektiv, ein Demonstrativ usw. voran, so bleibt der Artikel aus: acei biesternati de Smei (Ispir. 219). Wenn das bestimmende Substantiv im Gen.-Dativ steht, hat der präpositive Artikel einzutreten: aceastä fatä a impäratului. Das Albanesische verhält sich im großen und ganzen ebenso wie das Rumänische. Auf eine Sonderheit ist jedoch hinzuweisen, nämlich auf die häufige Auslassung des Artikels vor folgendem Genitiv, die in der § 34 besprochenen Erscheinung ein Analogon findet. In einer und derselben Verbindung wird der Artikel bald angewendet, bald weggelassen, ohne daß die Gründe dieser Auslassung ersichtlich wären: so Weigand XIV. 5 — 66 — heißt es bald vajza e mbretit, bald vajz(e) e mbretit, wo eine und dieselbe Königstochter gemeint ist. Ist es nicht sicher, ob in: il i ditese (Ped. 96, 26 u. 28) nicht ein lautlicher Vorgang (Aufgehen des -i in dem präpositiven Artikel i) vorliegt, so lassen die folgenden Beispiele keinen Zweifel bestehen: i mori koke te lubise (Hahn II, 168) „er nahm den Kopf der Lubi"; vate ne e bukur e deut (34, 30) „er ging zu der Schönen der Erde"; pel e arapit me te dale nga port e hanit ede hengeliti (39, 31) „als die Stute des Negers aus dem Tor des Gasthauses trat, wieherte sie"; tö do apo benej pun e djalit, Me vate nuse? (43, 4) „wie wird es mit dem Burschen gehen, der Braut gewordon war?" (wörtlich: was wird die Angelegenheit des Burschen werden..); bifr e lisit diget (56,23) „die Wurzel des Baumes brannte"; veitron nga brim e deres (72, 27) „er guckt durch das Loch der Tür". Vielfach findet nur scheinbare Auslassung bei Gleichklang statt: baba i djalit für babai i djalit (Ped. 44, 6) „der Vater des Burschen"; i bir i mbretit (Meyer 57 passim) „der Sohn des Königs"; djal i mbretit (Ped. 37, 37 u. 38, 34) „der Sohn des Königs"; martonete e bile e mbretit dzineret (40, 35) „die Tochter des Königs der Elfen verheiratet sich" neben ka sevda ne e biia e mbretit dzineret (37,16) „er ist verliebt in die Tochter des Elfenkönigs". Häufig erscheint -a vor e elidiert: vete vajz e mbretit e u Spie kafe (Ped. 25, 35) „die Tochter des Königs kommt und bringt ihnen Kaffee; aferuan ne vend, ke i§ vajz e mbretit dzineret (40, 31) „sie näherten sich dem Orte, wo die Elfenprinzessin war"; e vete papori nek ajo Skale, ke iä e äok e djalit (28, 7) „das Dampfschiff fährt nach dem Hafen, wo die Frau des Jünglings war"; is e Soke kaplanit ede benej büke (31, 36) „die Frau des Leoparden war da und war im Begriff, Brot zu backen"; me $a e zon e hanit (28, 13) „die Frau (die Herrin) des Gasthauses hat mir gesagt" neben absolutem i frote zona kapetanit (28, 17) „die Frau sagte zum Kapitän"; me te diguare mbretel e dSineret ate laf (37,31) „als die Elfenkönigin diese Worte hörte". — 67 — Das Bulgarische gibt zu weiteren Ausfahrungen keinen Anlaß. Auf das Eine ist nur aufmerksam zu machen, daß das Bulgarische von diesen Verbindungen in viel geringerem Maße Gebrauch macht, als das Rumänische und Albanesische. Das genitivische Verhältnis wird gern durch Adjektiva pos-sessiva ausgedruckt, deren Verbindungen mit Substantiva ebenso behandelt werden wie auch die übrigen adjektivischen Verbindungen. In der Sprache der Volkspoesie entbehren sie oft den Artikel: napeBa mepica My Ayina etc. Darüber ist noch das § 35 A Gesagte zu vergleichen. Wie die Präposition im Bulgarischen bei dem absoluten Nomen den Ausfall des Artikels nicht notig macht, so macht auch der attributive Zusatz dessen Eintreten in präpositionellen Ausdrücken nicht unbedingt notwendig, die im Bulgarischen sehr beliebt sind und den Artikel auch beim absoluten Nomen entbehren. Beispiele für das Unterbleiben der Artikulierung in den uns beschäftigenden Verbindung in den drei Sprachen sollen § 58 angeführt werden. § 50. Bezüglich der Artikulierung des bestimmenden Nomens selbst sind im Rumänischen verschiedene Fälle zu unterscheiden. Es sind nämlich drei Möglichkeiten vorhanden. Das bestimmende Nomen steht entweder 1. im artikulierten Genitiv, oder 2. wird es mit dem bestimmten Nomen mittels der Präposition de oder einer anderen, den Artikel ausschließenden Präposition verbunden, oder 3. werden die zwei Nomina durch cu verbunden, und das bestimmende Nomen kann den Artikel annehmen oder entbehren. 1. Die erste Möglichkeit wird gewählt, wenn die zwei Glieder der Verbindung im Bewußtsein des Sprechenden möglichst selbständig dastehen, wo also deutlich zwei Begriffe in Verbindung gebracht werden: inchise cartea conturilor (Cras. 31); mä sftreesc de dorul cär^ilor (Gor. 134); In timpul mesef (Ispir. 40); floarea cimpurüor (Gaster II, 289); se de 5* — 68 - demincare fiarelor pädurii (Ispir. 7); durei de din^i prapädi^i de otrava plumbului (Crgl. III, 54). 2. Die zweite Ausdrucksweise ist dort am Platze, wo nur der eine Begriff deutlich im Bewußtsein hervortritt, während der andere nur eine Eigenschaft des ersteren angibt und so in diesem gewissermaßen aufgeht: se duse la feciorul de impärat, wie auch in figurativen Wendungen wie nebu-natica de Päunifä (Brs. 70), wo nebunatica Päunifei eine Tolle bedeuten würde, die zu Päunita in irgend welchem, durch den Genitiv ausgedrückten Verhältnis steht, während die Päunita selbst gemeint ist. Wenn dem bestimmenden Nomen selbst ein determinierender Zusatz folgt, nimmt es den Artikel an: in semn de supunerea sor^ii; ii da palosul sä-1 särute in semn de pecetluirea jurämintului. Wenn es Ispir. 25 heißt: dräcoaica de muma smeului, so ist es zwar befremdend (cf. oben nebunatica de Päunifä), aber leicht als Eontraktion von muma a smeului zu deuten: sgripforoaica de mumä a smeului (ibidem). Der Unterschied zwischen den besprochenen Auffassungen des bestimmenden Nomens tritt deutlich bei der dritten Ausdrucksweise zu Tage. Da die Präposition cu den Artikel nicht ausschließt, treffen wir hier ebensowohl Anwendung wie auch Auslassung des Artikels an: a) si dupädinsul carele cu merinde, cu bani si .. (Ispir. 4); impinse spre Isac sticla cu visinatä (Cras. 23); balaurul cel cu sapte capete (200); b) zise fiului sau sä ducä pe Fät-frumos in camara cu armele (Ispir. 20); il trimisese ca sä-i aduca herghelia ei cu iepele (24); isi luä tolba cu säge^ile (84). Während also im Rumänischen die Artikulierung des bestimmenden Nomens von der des bestimmten im wesentlichen nicht abhängig ist, steht es im Albanesischen anders damit. Ist das bestimmte Nomen artikellos, kann das bestimmende artikuliert oder artikellos sein: ne fole zogu „ein Vogelnest"; ne bir mbreti „ein Königssohn" neben iäte neri i besese (Hahn II, 45) „er ist ein Mann von Wort" (wörtlich: des — 69 — Glaubens); atie eöte te Karate erfe te dredurit e dembevet (Matth. VIII, 12) „illic est fletus et Stridor dentium" (vielleicht Nachahmung des griechischen 6 ßQvypbq xcbv oöovzcov). Ist das Beziehungswort bestimmt gedacht, so wird zwar der Artikel beim bestimmenden Nomen nach me ausgelassen (muafe kaikene me flori, Ped. 28, 26 „sie nahmen das Schiff mit dem Golde"), aber der Genitiv muß stets in der bestimmten Form stehen: ajo vajz e mbretit Jene Königstochter"; kapetani kaikese (Ped. 25, 14) „der Kapitän des Schiffes"; hilet e gravet (68, 18) „die Frauenlist". Im Bulgarischen, wo nur präpositioneile Ausdrücke möglich sind, ist die Anwendung wie auch die Auslassung des Artikels zulässig, diese letztere jedoch häufiger als die erstere: B3e ch TopßaTa cb crp&iHTfc oder cb CTp&ra; npara ro aa h AOKapa ^p^aTa erb KooHJHTfc oder gt> koohjih; CTaaTa et op^j&HH; ataa^aTa 3a 3JiaT0 (AK 34); noTpiÖHOCTBTa Ha oaä Taaa 3a y^oÖCTBa (143); npHCÄnjaTa Ha aMepHKaimHTfc ckjohhoctb ktbmt» opHrHHajHocTB (133); oTHBarL . . w yqacT-ByBaTt Ha KOHrpeca 3a rjryxo-HfiMH (5); qainaTa 3a bhho, cbbhho. Ist das bestimmende Nomen ein selbst näher bestimmter Name von wesentlichen Teilen, oder Kleidungs- und Rüstungsstücken usw. des den bestimmten artikulierten Namen führenden Wesens oder Dings, so muß der Artikel eintreten; so wird dem rumänischen un armäsar cu sase aripi (Ispir. 192) ein bulgarisches aqräÖeuT. cb ineci"l Kpnjra entsprechen, dem rumänischen balaurul cel cu sapte capete (Ispir. 200) dagegen ein bulgarisches 3MfcaTB cx ce^eMTi raaBH; 3e CTOMHaTa cb cqyneHaTa hthh; kohbtb cb cafcnoTo oko; mom^oto cb pa30HTara rjaBa; KOjaTa cb cqyneHOTo kojcio; ce^joto cb CKi&caHHrö peirBUH etc. III. Abschnitt. Die Anwendung des Artikels innerhalb des Satzes. §51. Das absolute oder vom Adjektiv attributiv bestimmte Nomen nimmt im Rumänischen in der direkten Anrede — 70 — den Artikel nicht an: ce culesesi, Ileana? (Brs. 141); o Bomänie! o Macedonie independentä! milostivä moarte, de ce nu mat vtt? (Cras. 212); Ah, de ce n'am zece vie^f, Sä te eint, Natura! (losif). Daß in voinicule, voinicilor kein Artikel zu sehen ist, ist schon fast allgemein angenommen, und ich brauche mich dabei nicht länger aufzuhalten. Ist aber das Substantiv in der Anrede von einem Possessivpronomen oder von einem Substantiv im Genitiv bestimmt, so nimmt es den Artikel an: ei cälu^ul meü, cind ai sti tu . . (Cr. 28); pasä cu Dumnezeu, fiica mea .. (Ispir. 13); mul^u-mesc tie, Dumnezeul meü; Dumnezeul parinjilor nostri, uriciu-nea oamenilor! nu $i-e rusine, fiul unui ovreiü? (Cras. 261); de unde vre! sä am cafeaua, omul lui Dumnezeu? Tu, Maica Domnului, i-ai fost cäläuzä (CrgL 26). Geht der Gruppe ein Adjektiv voran, so wird der Artikel diesem angehängt; der präpositive Artikel tritt außerdem ein, wenn der Zusatz dem artikellosen Nomen folgt: iubita mea sorä; iubrfcii mei pärin^i; särmana mea feti$ä (Cras. 229); milostivä noasträ Doamnä (Ispir. 63). Durch Ellipse des dazu gehörigen Verwandtschaftsnamens sind die Wendungen entstanden wie: taci, dragul (seil, fecior al) tatei (Ispir. 2); am trecut, dragele mele (surori) (8). Als in der direkten Anrede stehend ist ebenfalls zu betrachten die attributive Gruppe im Satze: blestematä politicä! un moment sä n'ai pace (CrgL 167). Der Sprechende unterbricht seinen Vortrag, um lebhaft sich an die blestematä politicä zu wenden, und fährt dann in der früheren Weise fort. Im Ausruf muß dem Substantiv der Artikel angehängt werden: nu stiu de unde, draeul (zum Teufel!), gäseste parale (Gor. 149) etc. Canalia! (Crgl. 117). Ebenfalls die substantivierten Adjektiva: Infamul! (Crgl. 117); A! mizerabilul! (Crgl. 229). In den attributiven Verbindungen steht das Nomen gewöhnlich nach dem Adjektiv, sonst vor dem Zusatz; das — 71 — vorhergehende Wort wird allein artikuliert: biata fatä, ce sä facä (Ispir. 53); säracul de mine! afurisitul de el! Im Albanesischen wird das Substantiv in der Anrede ebenfalls artikellos gebraucht: gume zi! „Schwarzschlaf!" d. h. stirb! (Hahn). Ist das Nomen im Vokativ durch ein nachgestelltes Possessivpronomen bestimmt, so wird es artikuliert: ku je ti, det, tata im, ede ti, lume, vetau im? (Ped. 97, 29) „wo bist du, Meer, mein Vater, und du, Fluß, mein Bruder". Dies ist, nach Dozon, „presque le seul cas oü le vocatif determine soit en usage: djali im, ö mon fils", o motra ime e dasure, 6 ma soeur bien aimee! En poesie, au moins, on le trouve aussi suivi d' une proposition relative: o üti ke del pas darke, ö etoile qui parais le soir! o dieti ke ndritson! 6 soleil qui Sclaires! (CXV). Im Ausruf wird das Nomen artikuliert: flama!! „schwere Not!" (Hahn); besa! par ma foi! plumbi! mortia! (que) le plomb, la peste (t'etouffe)! (Dozon CXXI). Das Adjektiv im Ausruf wird ebenfalls artikuliert: un' e vorfna (Hahn H, 106) „oh! ich Unglückliche!" „On trouve i mjeri une et une i mjeri malheureux que je suis!" (Dozon CXVHI). Im Bulgarischen entschlägt sich das Substantiv in der Anrede auch dann des Artikels, wenn es durch irgend welchen Zusatz näher bestimmt ist: r qyßaä th, J^hkobo BHyqe (AK. 236); apara mh cecrpo; hhh TeÖe qaicaMe, 6oxtecTBeHa IdeMaHCB (AK. 15). Als in der direkten Anrede stehend sind ferner zu betrachten: nycTH /moHHH! CTpanrao Hanp^Hain! (AK. 60); nyora cona HeoKacTpeHa (255); njacTjraBnH! Ti cxl bhä£ih Hnarapa (44); CTpaxiHBnn! otb ctanaTa ch ce Öoätb; täj&wh a3-b! Im Ausruf wird das Adjektiv wie das Substantiv artikuliert: ax'b, saBajHHKaTa, KaKBO th 6ejlo nncaHo (AK. 134); HenjacTHaTa! kojko ÖfcflHa, — kojko ÖjrfcAHa H3rjreAßaine tä (72); § 52. Indem ich nun auf die Anwendung des Artikels beim Subjekt zu sprechen komme, halte ich es für angebracht, auf den Unterschied zwischen Subjekt und Prädikat in — 72 — logischer und in grammatischer Hinsicht hinzuweisem Dadurch wird sich der Unterschied zwischen dem rumänischen Brauch einerseits und dem bulgarischen andererseits in vielen Fällen erklären. Über die bekannte Erscheinung des Französischen redend, wonach ein Verbum im Singular stehen kann, wenn das Subjekt im Plural erst nach diesem kommt, sagt Tobler (Vermischte Beiträge zur französischen Grammatik, I2 1902 S. 232), daß das letztere, „indem es den Satzakzent auf sich nimmt, eigentlich Prädikat wird, während das, was der Satzform nach Prädikat ist, dem Gedanken nach Subjekt, Ausgangspunkt, Voraussetzung, Grundlage für die Aussage ist". Und er zitiert den folgenden Passus aus Sigwart, Die Impersonalien, Freiburg 1888, S. 19: Logik und Grammatik haben aber mit Recht sich gewöhnt, überall das Ding als Subjekt zu betrachten, weil es objektiv als Grund der Eigenschaft und Tätigkeit erscheint, obgleich die Frage nicht müßig ist, ob nicht streng genommen das zuerst im Bewußtsein Gegenwärtige als Subjekt, das ergänzend Hinzutretende als Prädikat genommen werden müßte. Im Rumänischen ist der fragliche Unterschied sehr schwach ausgeprägt: decit asa via^ä, mai bine moarte de o mie de ori (Cr. 37); bätrinul nu-i-a mai venit gust de vorbä (Gor. 177); se facu ziuä; despre asta nu e vorbä (Cr. 7); nu totdeauna lumea este intocmitä dupä cum este scris si este poruncä (Slav. 19); nu-mi ajunge timp sä citesc vr'o gazetä (Cras. 62); la mine partinire nu este scris (Ispir. 219); (era) mut si surd; .. si ii veni graiü (Ispir. 132). Sonst wird das Subjektsnomen stets artikuliert: nici acum nu e timpul trecut (Ispir. 47); cind veni vremea, näscurä amlndouä clte un Goconas (113); obiceiul (Ispir. 12, 37, 44, 63, 69, Gor.66 etc.); vorba (Cr. 18, 20,90, Ispir. 44, Gor. 14, Brs. 90, Cras. 108); de aceea sa dus vestea in toata lumea (Cr. 33, Ispir. 63); trasera un chef de sä se ducä pomina de bucurie (Ispir. 142). Anwendung des Artikels findet besonders statt, wenn auf — 73 — das Subjektsnomen irgend eine Ergänzung folgt: iar te a ajuns nevoia de mine (Cr. 37); le a venit si lor vremea de tnsurätoare (Ispir. 33); sä-i ducem cinste, cä e timpul sä se impartä cinstele (Slav. 244); acesta sä fie semnul, ca moartea s'a apropiat de unul din noi (Ispir. 97); cum traiesc to\i oamenii, cärora nu li-a venit Incä rlndul sä moara (Slav. 246). Besonders hervorzuheben ist wegen des Unterschiedes zwischen dem rumänischen und dem bulgarischen Usus die stete Artikulierung der Namen von körperlichen Leiden und seelischen Regungen, von denen man betroffen wird: m'aü apucat frigurile; a lovit-o damblaua; il cuprinse setea, foa-mea etc.; rusinea (Slav. 25); spaima (Cr. 67); somnul (Ispir. 30, 98, Slav. 290); indoielile (Slav. 152); te umflä rlsul (Gor. 61); groaza (Ispir. 13); frica (Cras. 203); indignätiunea (Slav. 295); jalea (Brs. 86); ciuda (Cras. 17); ingrozirea (Slav. 141); ame-fcala (Slav. 153); tusa (Gor. 3); fierbintele (Slav. 339); fiorii (Slav. 160). Vereinzelt kommt auch die artikellose Form vor: clnd i-ar veni somn si ar mo$äi (Ispir. 73); il pot apuca niste spasmuri (Gor. 97). Im Albanesischen tritt der Unterschied ebenfalls wenig deutlich zu Tage: te rafte flame! (Hahn II, 110) „möge dich Sucht befallen!" i erdi et (165) „es kam ihr Durst an"; u ardi zili (Meyer 62, 27) „sie wurden eifersüchtig"; u-be dite „es wurde Tag"; i zuri dridme (Ped. 40, 11) „sie zitterten, sie ergriff Zittern"; me erdi gaz vet (70, 25) „es kam Lachen über mich ohne Anlaß"; s me jep dor, ke te e mbaj gi#e naten dezur (60, 27) „es konveniert mir nicht, es die ganze Nacht brennen zu lassen" (wörtlich: es gibt mir die Hand nicht); uperhap fjale se ajo Iindi ne te merüeräime t§upe (Meyer 57, 29) „es verbreitete sich das Gerücht, daß sie ein Wundermädchen geboren hat". Außer in den angeführten Fällen ist mir stets artikuliertes Subjektsnomen begegnet: e zuri gumi vajzene (Ped. 26,17) „der Schlaf überfiel das Mädchen"; neben dem oben angeführten „i erdi et" kommt vor „e mori etja" (Ped. 34, 21) „sie wurde durstig"; te gi#e dridma i ze (80, 33) „alle ergriff — 74 — das Zittern"; i ra pika (92, 8) „es traf sie der Schlag"; e mori uria arine (Dozon. 288) „der Hunger bemächtigte sich des Bären"; äkoi vakti, aferonej dreka (Ped. 54, 29) „die Zeit verlief, es war nahe am Mittag"; vemi te gikonemi, e po ke üte haka afitu, ha m (56, 30) „gehen wir um Prozeß zu fahren, und, wenn es Recht ist, friß mich dann". Tritt eine Ergänzung irgendwelcher Art zum Subjektsnomen, so stellt sich der Artikel notwendigerweise ein: j u-ngre mendja djalit per ne patride (Ped, 26, 5) „es regte sich beim Burschen die Sehnsucht nach der Heimat"; me mori mali per motra ede per nerken (87, 7) „ich habe Sehnsucht nach meinen Schwestern und nach meiner Stiefmutter bekommen"; erdi vakti, ke do ätij bukene ne fufe (Ped. 32, 2) „es kam die Zeit, wo sie das Brot in den Ofen legen sollte" (Ähnliches 43, 6; 84, 20; Meyer 57, 7). Befremdend ist Skoi sume vakti (Ped. 54, 32) „es verlief lange Zeit". Vielleicht ist in sume ein Adverbium zu sehen. Im Bulgarischen ist die Auslassung des Artikels fast zur Regel geworden: ocTaiieTe, oine ho e aoiiijo Bp$Me; naKB Te e cno-xeräia Hya^a otb MeHe; Hana^Ha Me mhcbjb 3a 6ama mh; koch Me CKpi>oi»; 3aM£ttn hh rjcafl'B; yjoBH hh sas^a; He mh Aaba cxp^ne (cf. le da mina, Gras. 59); Öojth mo rjasa, Me 6oäu; n^h Me XBaHa (AE. 21); TpecKa ro BTpece h CBira My ce 3aBH (214); ...hhh Hanymn cmüx'b (26); CKopo mp nycHe qepirea (263); djomx e bx Tixx Ajm 3a h$koh HSBpaTeffB xapaKTepi (Vorrede IV); He 3Haa KaKt Öfcme ce cjoxhjo y MeHe noHHTHe, ?e no rpaAHHapcTBoTo HHe CMe nxpBH Ha CBfrra (74); no ujütr oujß ce pa3Hece cxyx'l, ^e me (SiR^eM'B nocpfe-mHaTH t'BpacecTBeHo (145); 3a tüx'b me mh ce na^He onje Cjry^aH aa Kaaca ab$ AyMH (6). MopeTo noyraxHa, crtHije H3rpfc, bchtoh ce passecejmxa (15); neKHaJo orBHne (170); e^Ba-eABa ce cnnBa 3opa (232). Das Subjektsnomen kann im Bulgarischen auch dann den Artikel entbehren, wenn es von einem subordinierten Satz näher bestimmt ist: xpyMHa mh mhcljl #a H/ja ^a ce oKÄita; ne e ouje äodxio Bp$Me j& H3JH3aMe; floate achl #a ch pa3- — 75 — HHCTHM'B OM$TKHT£; AOBfifi H TÜWb Bpfoe fta C6 07RßKB.Vh ] He hätb e AoinerB pefl** #a ynpaTB. § 53. Eine Eigentümlichkeit des Rumänischen bietet venea lumea dupä lume, wofür ich im Albanesischen folgende Parallele finde: siu per si ede dembi per demb (Matth. V, 38) „Auge um Auge und Zahn um Zahn". Auch hierher gehört vielleicht do ms keSne dita me dit (Ped. 68, 24) „sie wird mich tagtäglich betrügen". Aus dem Bulgarischen sind mir derartige Wendungen nicht bekannt. § 54. Das Prädikatsnomen wird artikuliert, wenn es eine bestimmte Person oder Sache bezeichnet, sodaß Subjekt und Prädikat ihre grammatische Funktion vertauschen können; es bleibt artikellos, wenn es sozusagen einen adjektivischen Sinn hat, indem es die Eigenschaft des Subjekts, nicht sein Wesen ausdrückt. In die Sprache der Logik umschrieben würde es heißen: das Prädikatsnomen nimmt den Artikel an, wenn es einen Begriff ausdrückt, der denselben Umfang hat wie der durch das Subjekt ausgedrückte; es bleibt dagegen artikellos, wenn es den weiteren Begriff im Verhältnis zu dem durch das Subjekt ausgedruckten bezeichnet. Darin stimmen alle drei Sprachen überein. Was sie jedoch unterscheidet, ist eben der Umstand, daß die Eine sich mit Vorliebe des engeren, die Andere des weiteren Begriffes bedient. So haben wir zunächst im Rumänischen artikelloses Prädikat: fiecare pentru sine croitor de piine (Cr. 7); e ajutor de Primär (Gor. 45), nu stiu ce este primejdie si fricä (Ispir. 130), wo ich primejdie und fricä als Prädikat auffasse, im Gegensatz zu stii acum ce e necazul (Cr. 38), wo necazul deutlich als Subjekt auftritt; ähnlich: dacä n'o vezi cä vine, aia nu mai este moarte (Crgl. 42); esti iubitor de argint (Gaster I, 96). inima le spunea ca sptnul nu le este vär (Cr. 26); Ii aint tatä (Slav. 162); era sä-i fie logodnicä (Ispir. 213); nu-ml e;ti nevastä, tmi esti vrajmas (CrgL 34); Tu, MaicaDom- - 76 — nului, i-ai fost cftläuzä (Crgl. 26); pärintele Mihai Budulea ne era referent gcolar (Slav.). Wie in den letztangeführten Beispielen der Dativ des Personalpronomen (das hier nicht dazu dient, das possessive Verhältnis auszudrücken) vorangeht, so kann auch auf das Nomen ein Dativ folgen, ohne daß der Artikel nötig wäre: era nepot maiorului (Gor. 32), dagegen: nepotul maiorului als attributives Verhältnis; vremea e stäpinä lumii (Slav. 128); via^a era luminä oamenilor (Gaster I, 20, 12). Folgt auf das Prädikatsnomen ein Possessivpronomen oder ein Substantiv im Genitiv, so kann der Artikel ebenfalls wegbleiben, wobei aber der präpositive Artikel Platz zu greifen hat: doriam sä flu tatä al unor copii voinici si frumosi (Gor. 163); daß in D.-voasträ sintert rudä oder consoarta dumnealui (Crgl. II, 92) wir es mit einer Kontraktion (für consoarta a) zu tun haben, würde schon das artikellose rudä beweisen, wenn man nicht die Gewohnheit des Autors kannte, diese Eontraktion selbst nach dem unbestimmten Artikel o eintreten zu lassen: o prietina mea (aber nie: un prietinul meu). Gleichviel ist die Auslassung des Artikels in solchen Fällen überaus selten (anders, wenn der unbestimmte Artikel vorhergeht). Nach Verben, die Doppel-Nominativ verlangen: la d-ta ursii se chiamä gäini (Cr. 7); se proclamä deputat al vostru Dandanache (Crgl. 209); ajunse fruntas al satului (Ispir. 210). Nach Verben, die Doppel-Akkusativ nach sich ziehen: biata femee noptile le fäcea zi (Ispir. 58); sä aduci viata ta jertfa intru folosul bisericü lui Christos (Slav. 205); Boboc dete gardul prada focului (Cras. 37); rnaü ales presedinte al asocia^iunii; de ce alesese Gropenii ca resedin^a (Cras. 38). Handelt es sich um ganz bestimmte Personen oder Sachen, so wird der Artikel angewendet: era nasul la o sumedenie de oamen! (Brs. 90); era unicul olar imprejurul mai multor postii (Cras. 39); eram singura fata In casä (Gor. 168); un copüas care sä fie toiagul batrane^elor noastre (Ispir. 96); zece ani a fost seful lampagiilor (Gor. 103); cea mai mare din surori, — 77 — care era pästrätoarea cheilor (Ispir. 50); taicä säü era directorul scolii si cel mai bogat om diu sat (Slav. 194); lucrarea este ,., legea firii omenesti (Slav. 12); am gäsit cu cale sä mä intorc la d-ta acasä, decit sä flu prada fiarelor sälbatece (Cr. 6); sint urmasul unei familii bogate si cunoscute (Gor. 152); dorinta de a fi odatä soacra pärintelui din sat (Slav. 72); Bucuresti e capitata Romäniei, Iasi e capitala Moldovei; ftne-l, Doamne, la mul^i ant, cä este omul lui Dumnezeu (Slav. 30); popa e omul dracului (Slav. 21); tot nu prea era omul lui Mitrea (72); nodul In plnzä nu-i ciustea ^esätoarei (Slav. 54), esti omul nostru (Crgl. 103) würde, wie es sich ans dem Eontext ersichtlich macht, auf Deutsch durch „du bist Einer von den Unsrigen" wiederzugeben sein; ebenso e omul nostru (Crgl. 111,56) „er ist Einer unserer Leute"; asta era treaba lui (Slav. 268); de cele-ralte — grija lui (276). Ciulic nu e omul, cu care se pot face asemenea glume (Slav. 326); eü stnt omul pe care d-ta sä-1 imbe# cu apä rece? (Crgl, 163). Nach Verben, die Doppel-Nominativ nach sich ziehen: argatul se facu sacagiul cur^ii (Ispir. 155); ajunsese Irimescu.., spaima copiilor din mahala (Gor, 11); sälbaticul, tot citind, ajunse premiantul tntiiu si groaza profesorilor (Cras, 61); muzicantul deveni primul tenor In corul mitropolitar (ibid.). Von den Eigennamen im Prädikat können diejenigen den Artikel behalten, die ihn auch nach Präpositionen nicht auslassen: pe fiica preutesei o chema Maria (Slav. 24); alte trei dealuri, numite „Fa^a", „Gropni^a" si „Alunis" (Slav! 7). Stets artikuliert sein müssen ferner die Ordinalia: stnt al doilea; das Possessivpronomen: acest condeiü este al meü; feciorul de Impärat nu mai era al säü (Ispir. 187); weitere Beispiele s, § 25; der Superlativ: taicä-säü era . . cel mai bogat om din sat (Slav. 194). Ist das Prädikatsnomen im Albanesischen von einem selbst bestimmten Nomen näher bestimmt, so nimmt es in der Regel den Artikel an: u jam miku i velait tend kaplanit (Ped. 32, 30) „ich bin der Freund deines Bruders, des Leo- — 78 - pardenu; ajo vajza i§ bile mbreti, po ai mbreti ig mbreti dzineret (36, 14) „das Mädchen war eine Königstochter, aber dieser König war der König der Elfen". Viel häufiger jedoch tritt Auslassung des Artikels ein — eine Erscheinung, die wahrscheinlich mit der schon § 49 besprochenen in Zusammenhang steht: gruaja ime is vajz e mbretit ede nga filan vend (Ped. 28, 24) „meine Frau war die Tochter des Königs und aus dem und dem Land"; u, Me jam mbret i gi# fleriavet (33, 2) „ich, der ich König aller Tiere binu; tata it iöte mbret i nerezet ede imi i&te i daueret (36, 24) „dein Vater ist der König der Menschen und meiner der Elfen"; i§ moter e atürevet (Meyer 63, 21) „sie war die Schwester jener". e bija e kujt je ti? „la fille de quies-tu" (Dozon CXXXIV). nuke jam i zoti Me te hitö ndene stepi time (Matth. VIII, 8} „non sum dignus ut sub tectum meum ingrediaris" (wörtlich: ich bin nicht der Herr); tsila eSte zona mos te flere „Celle qui est capable de ne pas dorrair" (Dozon GXXXV). In dieser Anwendung von zot „Herr" müssen wir den Ausgangspunkt des so verbreiteten Ausdrucks jam i zoti „ich bin fähig, ich kann" suchen: ti je kake i zoti (Ped. 53, 3) „du bist so tüchtig". Das absolute Possessivpronomen (auch Interrogativum possessivum) nimmt im Prädikat beide Artikel an: gi#e te-miate jane te-tuate (Luk. XV, 31) „omnia mea tua sunt"» Weitere Beispiele s. § 25. Das Pronomen indefinitum: s jam i tili, te mar „je ne suiB pas tel que je prenne, homme ä prendre (Dozon CXXXVI). Dasselbe gilt vom Superlativ (s. § 39). Nach Verben, die Doppel-Nominativ nach sich ziehen: Muhet ede mbereti i öpendevet „il est appetö et (sie! aussi) le roi des oiseaux (Dozon 334); ede nuke jam me i vejüere te Muhem biri üt (Luk. XV, 19) „neque amplius sum dignus vocari filius tuus"; auch hier begegnet uns Auslassung des Artikels: mbeti nerka e zon e Sttpis (Ped. 82, 8) „die Stiefmutter wurde die Herrin des Hauses". Das Prädikatsnomen nach Verben, die Doppel-Akkusativ regieren, läßt den Artikel stets aus: dua te te bij tij djale ede te te jap vajzene grua (Ped. 25, 32) „ich will dich zum Sohn nehmen und dir meine Tochter zur Frau geben"; kur te bets kete nisine veäte (27, 10) „wenn du diese Insel in einen Weinberg verwandelt hast". Das Bulgarische bedient sich der artikellosen Form des Prädikatsnomen: thä Äysra Ha Äoopnn CBemeHHirc He ex imoä^ Ha jhtoh *ryBCTBa, He c£ ÄeprL, ... a H3pa3t Ha e,a;Ha neqajraa Ä*HCTBHTejmocTB („üpfcnopeiri»" vom 22. März 07); to3h so. rocno^HHi» e 6parL na Mademoiselle Marie? (AK. 135); toS e poxoa na rpyoaTa cpfcaa, toh e arLpTBa Ha rpyÖH b-LsriHTaTejiH (197); ^OBfecFTB, kohto e ojmr^eTBopeHHe Ha Hero-BHTfe CTpeMJieHHfl h h,a;eajH (215); bcotko ... e npoH3BeAeHHe Ha T^xHaTa HHAycrpHH (60); He MOÄenrL aa pa3ÖepenrL, koh e cayTHHÄ, koh e rocnoflapKa (170); ÄHecx Bne de Hann rocra . . (158); HHTepecHTfc Ha maTa h rpaflt Hio-HopirB cä h -f&xhh HHTepecH (33); ne e tjobüktb , cb KoroTo fla moäcdtl Aa ce pasÖepenrB. caMO to3h CTaBame oojaAaTejn» Ha h$koh MOHeTa, kohto .. (AK. 6); PycHH ce Hapnqa Haina ocBoooAHTejrKa (II. KapaBejroB1* in „Äem>" vom 30. April 07); He ci>wb aoctoch'b j&> ce HapeKa tboh chht>; npnSHaJio 3a jräKapi» H&coro ch (AK. 64); KaTo *ie Me e na3apnjTL 3a npÜBOAaq'l (155); me TypHM'l 3a oTroBopeHrb peAaKToprb CapÄ-^n3MejH MexMe^aa (258): Ha3HaqaiH ro KOMaHAnp'B Ha noatapHaTa KOMaH^a. Dasselbe gilt auch vom absoluten Possessivpronomen im Prädikat: die artikulierte Form hat determinative, die artikellose — qualifikative Bedeutung. Ebenso die Ordinalia: no rpa/niHapcTBOTo nne cmo ntpsn Ha enftra (AK. 74). Alle Eigennamen, die im Prädikat stehen, lassen den Artikel weg. Das Adjektiv im Superlativ kann den Artikel annehmen oder weglassen, wie die Possessiva: das vom Superlativ be- — 80 - gleitete Substantiv wird im Bulgarischen nicht nur als „Dasjenige, dem die betreffende Eigenschaft im höchsten Grade unter seinen Genossen zukommt", sondern auch als „Eines, das von seinen Genossen in bezug auf die in Frage kommende Eigenschaft nicht übertroffen ist" aufgefaßt, hat also nicht nur determinative, sondern auch qualifikative Bedeutung. § 55. Vielleicht auf verschiedene Auffassung der Überschriften und sonstigen arrhematischen (verbumslosen) Angaben als Subjekt oder Prädikat und auf die Verschiedenheit der Behandlung des letzteren im Rumänischen und Bulgarischen ist der Unterschied zwischen dem rumänischen und dem bulgarischen Usus betreffs der Anwendung des Artikels zurückzuführen. Im Rumänischen wendet man den Artikel in den allermeisten Fällen an: Asilul Elena Doamna; ScoalaNormalä; Liceul Traian; Ministerul Cultelor si Instruc^iunii publice; Academia Romänä; Romänia June; Institutul grafic Minerva. Sodann besonders bei Namen von Zeitschriften und Zeitungen: Sämänätorul, Luceafarul, Arhiva, Revista critica si literara, Tribuna, Lupta, Raportul anual al societä^ii academice social-literare „Romänia June" din Viena, Pre^ul opt lei; editura libräriei Fragil Saraga, Proprietatea societä^ii „Romänia June", Localul societä^ü: VIII. Floriansgasse 12, Actul I, Seena I, Persoanele: ...; soseaua Kiselef, pia^a Carol I etc., Intliul clopot! (Crgl. III, 62). In allen diesen Fällen wendet das Bulgarische den Artikel nicht an: CHpoTonHTajrame „Cb. IlaTpHKHH", Bcerao y^Hjrame, rnMHa3Hfl „CB.Knpai'b", MnHHCTepcTBo HaB%HniHHTfc PaÖoTH, Khhjkobho ^pyÄecTBO, Beceja B^rapna (Name eines Kränzchens), KapTorpah*iecKH HHCTHTyrB, Opajo, Ghzwh, Mhcxjl, Hann, /JChbotl, Hayna, Tpy^tb, Ä^hb, Mnp'B, YjHna PaKoBCKH, momaAt IIo3HTaHo, ToKnmewh OT^era Ha Hapo#HaTa BnÖJHOTeKa, H3flaHHe h ne^arB Ha Xp. I\ ^aHOB'B, CoÖCTBe-hoctb Ha H3AaTejÄ, AßpecB Ha pe^aKuiiaTa: r3joHAyKOB'B Byie-BapA'fc, ^HCTByion^h jnna: ..; ,3/fcHCTBHe I, ni»pBa cneHa, irBpBH 3b-BHeir/b! nfcHa 5 jeBa etc. 1 I i - 81 — § 56. Das Objekt ist im Rumänischen artikellos geblieben in einer Reihe von Fällen, wo es mit dem Verbum zu einem Verbalbegriff verschmolzen war: &ta dete cälclie calului (Ispir. 16); dind pinteni calului (Ispir. 4); dä (cailor) bieiu (Slav. 324); omoarä-te, de ai poftä (Cras. 264); eine are trebu-in^a, sä vie la dinsul (Ispir. 1); ifl jurä credin^ä unul altuia (Cr. 84); Isac nici noaptea nu-ji putea gäsi odihnä (Cras. 112); i^L daü fi \ie voe (Ispir. 15, 3); vipera . . care nu-# dä pace si-^i oträvefte bätrinefele (Ispir. 12); ostafii !fi dädeau coate si rideaü (171); face curte la cueoane (Gor. 143); .. zise et are sä faeä cercare (Ispir. 19); nici acestea nu-i vor face capät (Gor. 174); seuipä si-§i fäcu cruce (Cras. 55); se duse la curtfa boerului sä le faeä judecatä (Ispir. 176); a face treabä; sä dai foc aripii (Cr. 50); facea nego^ cu cai de lucru (Cras. 30). Vereinzelt kommt Weglassung des Artikels auch bei Namen von Körperteilen vor: sä nu daü ochi cu masa de cär^i (Gor. 134); punea fa{ä pe pämlnt (Brs. 71); pune mlna la cap (Crgl. 27); bätrtnul ridicä minä $i-fi facu crucea (Cras. 187); fi-a läsat mlnä Intra mea (Gor. 112). Es kann auf das Objektsnomen eine Ergänzung folgen, ohne daß der Artikel eintreten müßte: ai stiin^ä de asta fi nu-mi-ai spus (Cr. 47); ai sä ai trebuinfä si de rai fi de buni (Cr. 16); nu-fi a dat samä despre cel ce facea (Slav. 18); am pofta de cadril (CrgL II, 44). le da räspuns, ca sä rämlie peste noapte acolo (Cr. 61); dä-mi voie cä nop^ile astea sä päzesc fnsumi (Ispir. 82); avurä grije sä porunceascä argatului (Ispir. 150): primise soma^iuae, ca In timp de 30 zile sä de|erteze casa (Slav. 250); aü luait intre dinsele tn^elegere, cä sä-l dea de ocaräpe Ciulic (Slav. 287). ii facu semn, cä bätrlnul e singur (Slav. 315): Isi dete seamä, cä nu e, in adevär, nimeni in lume .. (Slav. 313); facea socotealä .. cam cite cintare de mere vor efi . • (Gor. 3). In parataktischen Sätzen: are obieeiü de aruncä buzduganal (Ispir. 86); fa bunätate de ne dä hainele (151); .. feciorul i» indräznealä si zice (Cr. 4); Me Mario, ta bunätate fi du-te D-ta (Brs. 145); fi-ai facut pomanä de i-ai dat (Ispir. 177). Weigand, XTV. 6 — 82 — Sonst wird das direkte Objekt artikuliert So, um von den Fällen abzusehen, wo kein Zweifel bestehen kann: trebuia sä caute odihna (Slav. 221); a da cui-va drumul; a da singele; am jucat cärfile de cum m'am näscut (Gor. 134); väzu cä nu poate sä punä mlna pe dtnsif (Ispir. 26); tratele cel mai mare facea mili^ia (Gor. 168); facea iama in averea lui (Gor. 194); Gbeonoaea, de bucurie, finu masa trei zile (Ispir. 5); in säp-tämlna patimilor, oamentf \\n posiul (Slav. 237); ai dreptul (Crgl. II, 7 = vou8 avez raison); (stia) sä-1 roage atit de frumos, cum avea obict*ral (Slav. 84); sutiä väpaia din gura ei spurcata cale de trei ceasuri (Ispir. 25); a dat fuga la dinsa (Gor. 93); ff venea sä dea fuga ca un desmetic (Ispir. 216). ifi facea impresiunea cerului acoperit cu norf (Brs. 114); asezat, ca tof i oamenii care posed puterea colosalä de muschi (Cras. 10). n' are dreptul sä se amestece (CrgL 188); nici odatä nu vrei sä ne faci cinstea sä vi? la noi (Gor. 108); voiu avea onoarea cä sä me agreeze si comitetul D. V. (CrgL 190); avui norocul sä bag de samä (Brs. 43); n' am avut fericirea sä-mi cunosc pärin^tt (Brs. 86); a avut nenorocirea sä faeä aceastä experien^ä (CrgL II, 200); avuse dorin^a de a se face dascäl (Slav. 183); Marta avea obiceiul de a pune toatä casa n mi|care (Slav. 80); stiam cä am rostul de a träi (Gor. 160); ea avu aerul sä se formälizeze (119); am luat hotärirea sä mä insor (154). In parataktisch miteinander verbundenen Sätzen: novaeul avea darul de culca la pämint o oaste intreagä (Ispir. 194); fa-mi pläcerea si bea un litru de vin in sänätatea mea (Gor. 53). In Attributivsätzen: am luat sama, cä nu-^i place de loc (Crgl. 38); primesti de odatä stirea, cä-fi soseste si bärbatul si nepotul-säu (Gor. 16); trimise räspunsul capitanului de til-hari (Dativ!), cä ea . . va träi si de aci 'nainte (Ispir. 144); inelul acesta are darul cä . . indatä se va infa^isa . . doi arapi (168); sunetul zurgalailor i^i dädea impresia, cä esti afarä pe eimp deschis, la aer liber (Brs. 29); fäcu .. semnul, cä „da!a (Slav. 270). — 83 — Bei vorausgegangener Bestimmung: avea bätrinul ala ceva pentru mine, ceva de care nu pot sä-mi daü sama nici astä-zi (Brs. 72); ce visa, singurä nu-si da bine sama (Cras. 11). Im Albanesischen ist mir Auslassung des Artikels beim absoluten Objektsnomen (selbstverständlich abgesehen von den Fällen, wo das Objektsnomen wirklich unbestimmt ist) nur vereinzelt bei Namen von Körperteilen begegnet: mbanene v»s tamburan „sie lauschten der Guitarre", wörtlich: „sie hielten Ohr", wo der Akkusativ von tambura uns deutlich zeigt, wie eng Verbum und Substantiv zusammengewachsen sind; n s helk dore nga ti (Ped. 36, 26) „ich gebe dich nicht auf*, wörtlich: „ich nehme nicht die Hand von dir". Es sind ganz allgemein gebrauchte Wendungen, z. B. ap dore (die Hand geben) ■= helfen; ve dore (die Hand legen) — unternehmen, mar dore «die Hand nehmen, in einen Orden eingeweiht werden. Sodann ist Auslassung des Artikels Begel bei Objektsnomina wie Gewohnheit, Recht etc., auf die eine verbale Bestimmung folgt: kam umi#, ke t e Seroj do mos do (Ped. 37,8) „ich hoffe ihn ganz sicher heilen zu können"; kam vasjet nga msma Ke .., te hij ne kejo dzamia te falem (42, 28) „ich habe den letzten Befehl von meiner Mutter, daß ich in diese Moschee beten gehen soll"; i dane hake vajzese vogel, ke te flij ede ajo me nusene (43, 20) „man gab der jüngsten Tochter Recht, daß auch .sie mit der Braut schlafen sollte"; kane zakon, ke mbleden bar a kaöte (95, 35) „man hat die Gewohnheit, Gras und Stroh zu sammeln". i derguan sihariket mbretit, ke „e muarm kalan e nisis" (Ped. 54, 20) „sie schickten dem Könige die Siegesnachricht: „wir haben die Festung der Insel genommen". neve aätu kemi vakt h iüm (Ped. 54, 29) „dann haben wir Zeit zu fliehen" (wörtlich: und fliehen). * Sonst wird das Objektsnomen artikuliert: nuku luajm karterat? (Ped. 44, 14) „wollen wir nicht Karten spielen?"; Sturi sevda ne tambura, te meson tamburan t i bij (24, 4) „er faßte Liebe zur Guitarre, zu lernen die Guitarre, daß er sie 6* — 84 — spielt" (tamburan ist nicht von bij, sondern von meson ab* hängig: sonst würden wir tamburait erwarten); zune lafin me te (71, 29) „er knüpfte ein Gespräch mit ihm antt (wortlich: er nahm das Wort mit ihm); k0eu kokene t i haj proto sine (56, 27) „streckte den Kopf hervor, um ihn zunächst in das Auge zu beißen"; i dalen tri ipe ede hapjene golsne, Ke te hajene djalin (33, 5) „drei Adler kamen ihm entgegen und öffneten den Mund, um den Burschen zu fressen". Das Bulgarische ist in Bezug auf die Artikulierung des Objektsnomen anter den drei Sprachen am altertümlichsten. So haben wir, um zunächst vom absoluten Objektsnomen zu sprechen: h*koä njacriSBeirB, HSjCBpram notifyra Ha#b MopoKara Öojecft (AK. 18); sscoicaTa äjtlkhoctl ... aa nasar* pe/ri h THmnHa (28); KaTo He hmtb, KiaTrarB mamca, h ÄflBojr* He voxe Te H3Öpa (164); oümaM'l MyBirea(182). Angabe des Stadiums, der Beschäftigung: r. fflonoBT» üoctohho mr* nptaojasa reo-rpa$HH no KapTara (52); mjtoa'b /raaiioeiTOtfnneB'B moätbicb, kohto y^eme ähbohhctbo (133); y*a, oritaBairB McygHityffla, $h£«co$hh, npaBO, (j)HJIOZOrHÄ, xhmhh, HCTOpHfl, ät>pXaBHH HSyRH. So besonders Namen von Körperteilen der handelnden Person, wenn keine nähere Bestimmung folgt noch vorausgeht (z. B. Dativ der Personalpronomen): E'urapHH, Otposa, EasapHA h CaKCOHHH ch noxMoxa pauri, 3a *a OTpassTB ex oönpi cmxa aHepHKaHOKHH eroH^LMTb h ciyAenHHa (33) (ch hat in diesem Beispiel keine possessive Bedeutung); ... m>wb HAenpTfe -noBAHrae p^Ra, h rt ce saHOBan Ha m^ctstä ch (28). Der Artikel kann auch dann ausbleiben, wenn das Objektsnomen durch ein Substantiv näher bestimmt ist: ci npaso HsrBKsarB ksto rjaBemB. HeÄOCTaTLKB Ha Ban-raHs nnoa sa oahhctbo (Vorrede zu AK. IV); TypiuH My hmo Hbshio; HMa h vyBCTBO Ha cooctboho aoctohhctbo; HHarB Hsrjre^ na j$thh pe3HÄ6HUHH (AK. 99); das rumänische avea sä fina locul unui türm (Slav. 9) würde im Bulgarischen durch Tpfcöame ^a AtpxH m$oto na KaMÄaHapHfl wiederzugeben sein; are patima muzicei (Gras. 6D) — ma erpaers aa My3HKa; wßßre *a xassare, *e ÖMrapHT* HfeüarB BicycB aa HdjmniooTb (186); ceranfHara — 85 - aitepHKaHKa cma, ne HMa HeoTeMXHBo npaßo Ha HenpteeHHO ysaxerae (39); hh eAHa ceicyHAa ho ryÖarB 3HaHHe sa rojrfeMaTa a-tukhoctb, kohto oodjcctboto hm*b e btoxotbmao (28); napaxoxHTi Ha Compagnie generale transatlantique ca ch cnenemra sacjryateHo hmc iuaBaenni ABopnn; Hain mh HSsaAH th nptKOpt ÜBaHTL ^epBOTO (276); ho CH ÄMOXT» CM^TKa 3a ceTHHHHTi; e^HBTB KynoBTB AaBa npaBO . • Ha cahoxhobho npi-tfHBaHHe h nptxpana (22). Die Bestimmung erfolgt durch einen Satz: HMajrB RiacTB Aa Te c*aä h Te omycHa; Hlma Kypaxx Aa craHe (13); 3a nxpBH riÄTL HMaxMe yAOBOJCTBHe ab bhahm'b .. (18); (amMH-naHnrfc üäthhuh) ca ch AocTaBJUH yAOBojicTBHe Aa raeAarB .. (6); HMa cypaTB onje h Aa OTroBapa (271); asx nfeMax/b HaMfc-peHHe Aa nnina (115); xopaTa okojio chhoab HMarB npHBHmca Aa KaaBarB („üptoopeifB" vom 22. März 07); maM'b HaAexAa ome BeAHax^b Aa Te bhah (48); AaAoxMe AyMa Aa ne ce cnn-pane (51); HfcMaxMe Bptae MHoro-MHoro Aa ce B3npaMe (62); He mh e A&*a btsmoähoctb Aa ce cftcp&AOTona (70); HMaM*b npaßo Aa Kaxa (85); HfcMax*b rBpufane Aa naKaMTb (87); HfcMa bojih Aa oräse ovl ropaTa (207); asx Taa bt> ce($e ch Bfepa, ne me AOHAe eAHBTB achl ... (260); BseManra no3a, Karo ne npaBHDTL 4»exT06ajrHH ynpaxHeHHH (11); me h3bjtbkoxm6 aaKDonerae, ne Hio-äopKCKHHTB napKB •. (37); He cbm*b AonycicarB h mhobjib, ne me a BHAfl HtooS ni&TL (44); HSKaaaxa CBmaienne, ne He nje MorarB *a hh noicaxaTB . . (80); ÖjaroBoJH Aa H3icaaKe MHtane, ne „Haä-ceTHi h IleTepÖyprB He e cbbc^mx Aoraa patfoTa" (201). Ha cräHara me nponeTenrB racrpyianiÄ: „B'l ciynaä Ha noautp* . ..a (31). KaKBO BIß H3J&36 OTB TOBa — HHKaiCB HO CH AaBaX*b CM^TKa. Daß neben den oben angefahrten Beispielen auch solche vorkommen wie CTBueHaTa ; Aotfip'b ilstl; neorora HOBa ro^HHa etc. § 58. Es wurde schon §§ 31 und 32 darauf hingewiesen, daß das absolute Nomen nach Präposition (außer nach pe als Kennzeichen des Akkusativs und nach cu) im Rumänischen den Artikel verschmäht, daß es ihn aber annimmt, sobald eine Bestimmung dem Nomen zugeschlagen ist. In diesem Falle scheint die artikulierte Form immer mehr an Ausdehnung zu gewinnen, sodaß sie auch da angewendet wird, wo der attributive Zusatz nicht ein unterscheidendes Merkmal, sondern nur eine unwesentliche, zufällige Eigenschaft des durch das Nomen bezeichneten Gegenstandes ausdrückt. Außer den § 32 beigebrachten Belegen für unwesentliche Bestimmung durch einen Relativsatz, seien noch die folgenden angeführt, wo wir die artikellose Form erwarten würden: a) din cruda copilärie slujesc (Cr. 18); din frageda copi-larie träiau mai mult la un loc (Cras. 31); „Doamne iartä-ma!M sopti el, sä vede din curata obisnuinjä (Cras. 68); era in completa mizerie (Crgl. III, 24); asi putea sä te omor, In voia cea bunä, dar mi-i milä (Cr. 23); a striga in gura mare; a fugi in fuga mare. b) in semn de pecetluirea jurämintului (Cr.); in semn de supunerea sor^ii; flori täiate in scindura de teiu (Slav. 90); in lemnul de teiu (91). Wichtiger sind die Fälle, wo das Substantiv mit der Präposition zu einem präpositionalen Ausdruck verwachsen ist, so daß die sich darauf beziehende Bestimmung ohne Einfluß auf die Form des Substantivs bleibt: a) bei adjektivischer Bestimmung: la soare scäpatä; apu-cind spre soare scäpatä (Ispir. 101); b) bei genitivischer Bestimmung: de multä citire a cär-tüor (Cras. 8); c) bei präpositioneller Bestimmung: din lipsä de energiein evokujiunea ei cäträ progres (Crgl. III, 70); in timp de 30 zile (Slav. 250); in zor de ziuä(Gor. 36); genitiv in loc denominativ; — 88 — d) bei verbaler Bestimmung: in putere sä lupte (Cras. 9); el ajunge la convingere, care o insuflä si cetitorilor säi, cä numai o Austrie Mare . . poate deveni o citadelä putemica (Junimea Literarä, April-Heft 07); cu tocmealä ca sä-f dau un bacsis (Weigand, Gramm., Üb. 44); esti in stare a cärmui si pe al^I (Cr. 5); mä topesc de dorinfä s'o väd (Cras. 228); cu conditio cä intiiele trei luni de zile .. (CrgL II, 188) Es wurde schon gesagt, daß die Präposition cu den Artikel beim absoluten Substantiv nicht ausschließt. So konnte sich die Ansicht ausbilden, daß cu die Präposition sei, der, im Gegensatze zu den anderen, die artikulierte Form des Substantivs folgen müsse. Und in der Tat treffen wir den Artikel in Fällen an, wo wir ihn gar nicht erwarten würden. So zunächst bei Angabe des Mittels oder Werkzeuges: vina mai päsärele cu laful (Ispir. 124); nu-I puteai ajunge cu prastia (108); de unde ar mai minca ei leaufurile cu lingura (CrgL 85); mindru de nu-i ajunge cine-va cu präjina la nas (Ispir. 176); cäram apä cu ciurul (205); nu-si mai intoarce cuvlntul, sä-1 pici cu luminarea (Gor. 53). Ferner bei Beschäftigung, Spielen: niste bäe^i jucindu-se cu mingea (Brs. 87); locuitorii satului se ocupä cu agricultura si contrabanda, $iganii cu mestesugurile si furtisagurile (Cras. 6); se indeletnicise la Iasi cu schimbatul banilor (Cras. 9); de cind sinte^i pe lumea asta alba, voi ati umblat cu furca, cu acul, cu räsboiul (Ispir. 12). el era dus cu gindurile (Ispir. 34); cu moartea vei muri (Ispir. 192) neben dupä datinele noastre cu moarte trebuie sä mori (76) und a scäpa cu via^ä (passim bei Cr. und Ispir.) „mit dem Leben davonkommen". Neben Fällen, die die artikellose Form des Substantivs aufweisen, wie: guvernul reusise aproape cu unanimitate (Gor. 99), cäutä cu stäruin^ä (Ispir. 214); räspunse cu umilin^ä (Cr. 45); striga cu jale (Cr. 41) etc. kommen auch solche vor, wo das Substantiv in der artikulierten Form steht: ar fi cu dreptul ca sä dai la altul aceastä slujbä (Ispir. 26) mai cu modestia! (sc. trebue sä joci) (Crgl. III, 92); numai cu — 89 — anevoia se mai putea ridica (Slav. 345); o afirm eu cu sigu-ran^a (Crgl. III, 21); dragoste cu sila nu se poate (CrgL II, 33); asa a trait ea hicrind pe ici pe colo cu ziua (Brs. 42); cu vrajba si urgie raiul no sä-1 doblndim (Cr. 66); incepu sft se ia ca binele pe ltngä dinsa (Ispir. 47); impäräteasa Ii luä cu binisorul (Ispir. 122); imi spunea cu frumosul (Brs. 88). Bildungen wie cu carul, cu gäleata (.. tncepu o ploaie d'alea de pärea cä toamä cü gäleata, Ispir. 20) dürften der Ausgangspunkt gewesen sein für adverbielle Ausdrücke, die meist ein massenhaftes Vorsichgehen der Handlung ausdrücken: au gi inceput a curge furnicele cu droaia (Cr. 74); cadeau d'a sttnga si d'a dreapta lui (vräjmasii) cu grämada (Ispir. 171); nu-mi spune un cuvlnt cu säptämlnile (Gor. 38); fluturii cu miile joacä pe cimpie (Iosif). Eine ursprünglich prädikativische Anwendung des Adjektivs haben wir zu sehen in Fällen wie s'a intors cu isprava facutä (Ispir. 129); ti-e fricä sä dormi cu lampa stinsä (CrgL 36); datornicii lui il a§teptau cu banii numara^i (Slav. 310); plin-sese de din|ii cu lacrimile cit pumnul (Ispir. 70); se va intoarce cu chimirul plin de galbeni (Slav. 128). Ähnliches bieten porni, läsindu-le suspinind si cu lacrimile in ochi (Ispir. 9); trist si cu frica in sin intra in casä (Cras. 70); abätutä de mihnire si cu nädejdea in inima (Ispir. 55, 64). Daneben haben wir Fälle, wo das Adjektiv faktisch attributiv verbunden ist: sä vii cu isprava bunä (Ispir. 43); sosi cu isbindä sävirsitä (226). Ferner bei Angabe der Beschaffenheit von Körperteilen etc.: de atunci este calul cu coada jumätate de carne si jumätate de pär (Ispir. 128); incepu a merge cu picioarele goale (58); esi de sub acel pod cu din^ii rinjiti (13); sä scapä cu fata curatä (16); räminea cu gitul strimb (36); privea .. cu ochü plini de dorin^ä (Cras. 56); cu glasul din ce in ce mai emo^ionat, il intrebä (Gor. 36); rämii cu constiin^a curatä (Cras: 66); se sculä . . cu inima sdrobitä de durere (148). — 90 — Und daneben seit jeher attributive Verbindungen: esti singur necuratul cu trup femeesc (Gras. 75); o femee blonda, cu ochi sireft si gura zlmbitoare (Gor. 108); .. gral Mitrea cu faja deschisä (Slav. 93); scäptnd cu obraz curat (Cr. 31); sä uitä la el cu ochi rugätori (Gor. 38); trebuie sä meargä cu mlneci noue la bisericä (Slav. 54). Die oben erwähnte Tendenz, nach cu die artikulierte Form anzuwenden, wird auch die Ursache gewesen sein, warum tot, das absolut gebraucht artikellos steht, nach cu stets den Artikel annimmt: Doamne, Dumnezeule, esti bun cu to^ii; o furcä cu caerul si fusul cu totul de aur (Ispir. 92); .. intrebä dascälul cu totul domol (Slav. 178); cu totul smeritä. Dann im Plural, wo cu uns ganz entbehrlich scheint: sezurä deci cu tofii si mincarä (Ispir. 22); la un chef ce aü facut cu tofii (23); se ferea ... da cinta cu toatele cind erau la furcä (51); se lasä jos cu toatele (Cr. 51). Nach den Ausfuhrungen im § 32 ist uns schon bekannt, daß die den Artikel beim absoluten Nomen ausschließenden Präpositionen dessen Auslassung im Albanesischen auch dann bewirken, wenn das betreffende Nomen näher bestimmt ist Wir brauchen daher auf diese Präpositionen nicht wieder zurückzukommen, sondern werden unser Augenmerk auf die übrigen richten. Die Präposition per ist Eine von diesen: per zogun (Ped. 91, 31); per plakun (Meyer 59, 27) u. a.; daneben aber artikellose Form in Verwünschungsformeln: per kriät! per zot! per büke! „bei dem Brote"; dagegen per perndine! „bei Gott"; per büke e per kripe, ke kemi ngrene (Hahn II, 106) „bei dem Brote und Salze, das wir zusammen gegessen haben"; per Spirt te atit neriut ., (Ped. 33, 25) „bei der Seele desjenigen Mannes". Eine der in § 29 besprochenen ähnliche Erscheinung kann vorliegen in me mori maii per motra ede per nerken (Ped. 89, 7) „ich bekam Sehnsucht nach meinen Schwestern und meiner Stiefmutter", wenn nur die Wiederholung der Präposition die Annahme nicht erschwerte. — 91 — Die mit per zusammengesetzte Präposition ndeper bedingt ebenfalls nicht die Auslassung des Artikels: ato nder-tojene tserdete ndeper malet e nalte .. „ils bätissent les nids parmi les montagnes hautes" (Dozon 335). Der Artikel kann jedoch auch hier ausfallen: punon ne-per fgatera (Ped. 51, 15) „er arbeitet in den Dorfern umher"; ne-per püt erdi rotul „(eile fit) cent tours ä travers le bois" (Dozon GX1V). Nach me kann die artikulierte Form stehen: me kaikerine (Ped. 25, 19) „mit dem Schiffer"; me katäin (54, 23) „mit dem Weber"; me prinzipan (85, 16) „mit dem Prinzen"; me mbre-tins (44,35) „mit dem König"; me t emmen e tij (Matth. II, 11) „mit seiner Mutter"; me vajzsn e saj (Ped. 37, 35) „mit ihrer Tochter41; me kaiin e tij (39, 20) „mit seinem Pferde"; me zoterine tende (25, 34) „mit deiner Herrlichkeit"; me vajzen te(?) vogele (Ped. 81, 27) „mit der jungen Tochter"; me te äoMen (44,2; 44,12; 77,27) „mit seiner Frau"; me djalene (25, 35) „mit dem jungen Manne". Um so mehr befremdet es uns, zu lesen: kam ne tSike laf me djale (25, 28) „ich habe mit dem Burschen etwas zu besprechen"; mbeti mbreti me djale (25, 31) „der König blieb mit dem jungen Mann"; beri ne jave me grua (48, 10) „er verbrachte eine Woche mit seiner Frau"; te bime kejf sot me tambura (24, 16) „wir wollen uns heute mit der (uns schon bekannten) Guitarre amüsieren". #a me mende te saj (26, 34) „sie sagte zu sich selbst" (wörtlich: mit ihrem Sinn); vlezerite e saj leftonen me mbret te Rusise (38, 13) „ihre Brüder kämpften mit dem König von Bußland"; me dore te saj (42, 18) „mit seiner Hand"; mbeti dender mbreti me marifet te tij (55, 13) „er wurde Königs-Schwiegersohn mit seiner Kunst"; me diel te mesit ditese (Hahn ü, 166) „mit der Sonne des Mittags"; ede deäeronte te mbuöte barkun e ti me harupe ke hanine derate (Luk. XV, 16) „et desiderabat implere ventrem suum siliquis, quas edebant porci". Besonders oft lassen nach me die Namen von Körperteilen den Artikel weg: te zets sisene e saj me gole (Ped. 32,26) — 92 — „da sollst ihre Zitoe mit dem Munde fassen"; te veö ti me kembe (38,32) „wenn du zu Fuß dorthin gehen würdest"; ai s kiS pare te tilate gera me si (26, 26) „er hatte nie solche Sachen mit seinen Augen (albanesisch Singular) gesehen*'; Iepin me guhe „il lache avec la langue" (Dozon OXIV). Femer in adverbiellen Ausdrücken: i pjeti i mad i ture me rad (Ped. 45, 5) „der Oberste fragte sie der Reihe nach" (cf. fih xr\v ägaöa, mm. cu rlndul); me vakt u-rit (24, 3) „mit der Zeit wuchs er auf"; erdi me kohe (Hahn II, 97) „er kam zur rechten Zeit"; me zi e ujdisi Arap Uzengia (Ped. 41, 31) „mit Mühe arrangierte Neger Uzengi die Sache"; me mundim „mit Mühe" gegenüber me mundimine „mit Gewalt" (Hahn II, 97). mbeti neue pem me koke perpjet (Ped. 91, 26) „er blieb unter dem Baum mit in die Höhe gerichtetem Kopf"; nda hengrte büke me koke jaSte, do t i dese bun (96, 22) „wenn (eine Frau) mit unbedecktem Kopf ißt, wird ihr Mann sterben"; lindene me sü mbulure „ils naissent avec les yeux ferm&" (Dozon CXIV, Exception 2). e mori plakene me te mire e i #ote (Ped. 41, 15) „er redete der Alten gütlich zu und sagte" (wohingegen rumänisch luä baba cu binele). Wie schon gesagt, bedingt im Bulgarischen keine Präposition den Ausfall des Artikels. Es gibt jedoch eine Unmenge erstarrter präpositioneller Verbindungen, in denen der Artikel fehlt. Es mögen einige besonders interessante Belege beigebracht werden: H3jm3arB Ha cbStb (AK); i»to ÄOHfle Ha BjaeTL HapoflHaTa napina (254); th ch Ha raue (260); Kairo rn TT&pnaTB TaKHBa Ha cjya:6a (145); na ro oo^pnaxMe na cm^xt» (140); nparjamaBarL Ha MOjmTBa (35); Ha BpimaHe (40); oTHBa Ha noinBica (45); oTHBairB Ha iripKBa. äo (TLB'BpuieHCTBo (30); ao ÖjaxeHCTBo (33); HB/rBpÄaxMe 6op6aTa ao Kpafi (12); äo cm$hiho AoxoxAarB t$3h aMepHKaHUH (81); npiyBeJirqeHHfl äo Heöeca; Hasede ce ao bcmh] b% TaKTt (61); b'b ÄHaMeraprt (59); b*b ctob (70). no Taicrt (17); BtpBH no Kpana; no ciyx»B; no ime. aa inacTne (88). — 93 — M4a*exH, kohto oe Bp'Bmaxa oti» pasxOAKa (211); h otb AyMa oh pasÖapaxMe (88). Besonders oft wird der Artikel bei Namen yon Körperteilen ausgelassen: Ha pjarjfe a* & hochhtb (39); Ha np^crn m 3b&r (142); rxewm npfet np^crn; craBarB Ha Kpaiei (256); th ce Bi»pTH Ha neTa, pasnaxBa aieHa iropna hb^b rama (17). caMo ta xa ce fy'spjui wh oto (29); cb no exno käco .. Ap*nn;e bt, pjuca (27). c& e^HHi BpaqancKH ÖaerOHT» hoä'b MHurmn^a (127); norxe- ÄÄa He^OBip^HBO, ho** BiXAH, JfOOOIIHTHHTfe noc^THTejH (55). MaxsapHTi, 3HaeTe, He mh cä tbt&pa^ no CBpne. hm&hkh HK6H0 TOBa 3Ha?eHH6 HpftA** o^H (VI). otb Ayma ce CMferB (121); ort rjaßa ao nera (131). ycMHXHaTB ao ynni (17; 32); me m HstiseirB ao Kpan. njricHa cb pArrfc (17); oÖnpaTB noTa no ?axaTa ch et np'BOTH (61); noAHpHTB ro cb o^h h3% ntsui pecropaH'b (119). He mh HAe otb püLKa, wie albanesisch s me vjen dore (also nicht dorese!) „es kommt nicht von meiner Hand, H*anTponHÄ (153); cb seMjeA^JHe, cb pa3M$Ha Ha napn; CBHpfcme csmo AneTO cb (JtteHTa cojo (247); hah Gt&ffb Tyä, ne cBHpH Ha CTpaHCTBo etc. pnaTOHHTi Ha peKoraocirHpoBKa . • padBeATOipi (236). — 94 — Da im Bulgarischen der attributive Zusatz nicht so sehr dazu dient, den betreffenden Gegenstand von den übrigen zu unterscheiden, wie es im Rumänischen meist der Fall ist, als vielmehr eine Eigenschaft von ihm auszudrücken, so kann es uns nicht wundern, wenn nach Präposition der Artikel beim attributiv bestimmten Substantiv viel häufiger ausbleibt als im Rumänischen. a) ocTaneHH Ha boja Eoxhh (36); HarisoxMe Ha £oxa cb&tb (81); kojko jh HeroBH xtaa me H3MT>KHan. Ha 6&tb CBfcri thä ab* xymua (214); Ha Aparo CBpAne (158); Ha npaseH'B croMax'B (25); naxHaxo My ce Aa oÖBHHSBa Asa uäth Ha cmxptho HaKaaaHHe (9); cexo b*b eaponeHCKH cmhcbjtb (48); 3a KpaHHO cLxaieHHe ce ytö&AHX'B (37); HaH-cbbt.pmeBTB otkutb CTuraa CTpana (II); Ha a^hoto, otb j&cba cTpaHa (52); ott> tfurapcica crpaHa; Hai-ipKaiaxa (ce) otb xopcica (fojeciB (11); otb pycKO Bptae (210); b*b TypcKO Bptae; otb Hfrua mjaAocTB; no qncTB HaBHKB, ao A^hb ÄHemeHt, no nn^penB nopsxBKB (89); no otfntecroeHO nojoxeHne (5); wl hobo BpiMe etc. b) 3a np'BB'B dätl; Ha TpeTo m$cto etc. c) 3a CMfrnca Ha xex&HonÄTHHrt hh ynpaBHHUH (140); aa cm$xt» Ha xopaTa; sa yKpameHHe Ha rpaAa (28); sa o^ameHHe Ha rptxoßerfc mh (109); bt> Bpfene Ha otf$Aa (26); b*b TeieHne Ha HiKOjKo toahhh (54); iy bt> $opMa Ha roxfcMH Koja, Ty bt» (j)opMa Ha ÖxqßH (48); b-b cjyqan Ha Borna (53); b*b nojraa Ha aMepHKaHKHTi (41); fb qecn» Ha TOBapraa napaxoA^ (105); bt» 3aM^Ha Ha thh HeAocTaTLUH (V); no nopA^nca Ha 6aä Tbxl& (224); no HanpaRieHHeHaTpÄÖaTa(104); CBoec 6pa3HH ocrpoyMaa no aApecnB Ha npaBHTejcTBO h khas'b („^eHt" vom 8. Januar 1907); npn jnnca Ha khoth (II); hoa^ TaKTB na My3HKa(44); otb crpana Ha Bcfeoä maxü (39); erb H3KjK)^eHHe Ha Afi-(J)ejOBaTa Kyja (71); cb npfytfOÄeHHe Ha yoryTHii ch (27); $aMHJHA cb oKOH^aHHe Ha -off (21); Ha pa3nojo2KeHHe Ha nacaxepHTfe (13); Ha jiobt» 3a 3annH; sa KpaHHo HeyA°BOJCTBHe Ha CKpoMHHT* cecTpn HcycoBH (14); 3a roräno o^yAsaHe Ha cjyrHHHTi (25). d) b*b Hama nox3a; Ha noe Micro; Ha T$xHa crpaHa; no — 95 — Heroßo MH^HHe (184); b'b Haina qecn» (153); 3a Haine AOÄpo (144); b'b Moe otcätctbhc (153); b'b Heroßa pAKa e bch^ko; otb HeroBO HMe; CKopo ropAa Bn3anTHH me a& oAAe b'b Hama BJaCTb (Ba30B*B). e) na pa3croaHHe e^HH-b KHJOMeTT&p-l (70); oäho ApaMa-thiho npoH3ßeAeHHe AieKOBO hoa* aarjaBne: „Ha cBOÖojnia no^BaM (IX); H3AaAeHH noA'b oämp hmo Eaä-raHK) tskbb'b hjh Baä ramo oHaiCBB'b (IV); 6'BjrrapcKHflTB neofywpn&ewh naBH-JbOHT> b'b Midway Plaisance noA'b (162). g) HH6 ch MHnyBaxMe qacoBerö b'b npmrTHO Cynarae, qe CMe b'b peAa Ha p$akht$ macTJiHBijH (103); 3acM^H% ao ynm otb paAocrB, ce cpfcnnrazrB cb „Öpaqa" (32); noA'b npfcAJorB, ^ie ..; r. hl e Ha mh$Hne, qe Hne 6h moimh ... (75). § 59. Eine Eigentümlichkeit des Albanesischen sei hier besprochen. Nach Hahn II, 90 (darauf fußt Dozon XCVII) verlangen die Präpositionen nga und te (nde, ne, vor Vokal tek, nek) „in der Regel den bestimmten Nominativ des Hauptwortes, mit welchem sie verbunden sind. Wenn jedoch eine nähere Beziehung des Hauptwortes — z. B. na, ein — die unbestimmte Form verlangt, so hat die Verbindung mit den vorliegenden Präpositionen keinen Einfluß auf dieselbe". Diese Eigentümlichkeit erklärt sich dadurch, daß nga und te keine eigentlichen Präpositionen, sondern Ortsadverbia sind. Dies sehen wir deutlich in den folgenden Beispielen: nga te kemi? „woher bist du?tt (wörtlich: woher haben wir dich?); Keni tek ha, atje Ieh „der Hund, wo er frißt, dort bellt er"; tek te öko§ — 96 — „wohin du auch gehst" etc. wie auch in den Fallen, wo tek (bezw. nek), ähnlich dem bulgarischen a*to und dem rumänischen unde, eine temporale Bedeutung entwickelt hat: ne mbrema, nek« flij (Ped. 84, 37) „eine Nacht, während (eigentlich wo) sie schlief". Danach würde vin nga mbreti heißen: „ich komme von (dort her) wo der König (sich aufhält)". Als nun diese Funktion eines Ortsadverbiums nach and nach geschwächt wurde, sanken diese Wörter zu UoBen Präpositionen herab, bewahrten aber die Kasusrektion; und so sind nur die Falle zu erklären, wo nga die Ursache angibt: nga inati (Ped. 62, 1) „aus Groll0; vdiK nga druri (34, 36) „er starb unter dem Stocke", eigentlich „er starb (den Tod) vom Stocke her (erhaltend)". Es sind aber auch (allerdings seltene) Fälle anzutreffen, wo das Substantiv in der artikellosen Form steht: nga frik ai pastajet vate h i £a babait (Ped. 35, 1) „er ging nachher ans Furcht und sagte zu seinem Vater"; prisi dunane nga ment (35, 6) „er brachte die Welt außer sich"; erdi te plake (Hahn H, 166) „er kam zu der Alten"; wie oben (§ 31), so auch hier e si riu Isui nga Kapernaum (Matth. VIII, 5) „in-gressnm autem Jesum Capemaumam ....". Öfter bleibt der Artikel aus bei attributiv bestimmten Substantiva: per se ke rate ne keto vende kake merguar nga vendit ti? (Ped. 69, 1) „zu welchem Zwecke bist du in diese Lander gekommen, so weit von deinem Lande entfernt?"; nga kok e saj (Hahn H, 166) „von ihrem Kopf"; nga zoteri tende nuke ndahem (Dozon 323). „de ta seigneurie je ne me sepa-rerai pas"; ne dru nga §koze te nome (Ped. 80, 37) „ein Stock von frischem Buchenholz"; vane ne baba i ture (Ped. 34, 28) „sie gingen zu ihrem Vater" (s. noch 43, 15). § 60. Als eine Art Präpositionen können die Vergleichs-adverbia angesehen werden, da sie das Personalprenomen m der Akkusativform verlangen. Darum mögen hier deren Verbindungen mit dem Substantiv hinsichtlich der Anwendung des Artikels untersucht werden. — 97 - Wie Meyer-Lübke (Gramm. III, 214) gezeigt hat, war ursprünglich nach diesen Adverbien, sowohl bei Stoffhamen wie auch bei anderen Substantiven, die absolute Form üblich; „frühzeitig sind aber Verschiebungen eingetreten, indem zum Vergleiche entweder ein Einzelwesen aus der ganzen Zahl der gleichen oder sogar, offenbar in lebhafterer Veranschaulichung, ein bestimmtes Wesen herausgehoben wurde, also die unbestimmte oder bestimmte Form an Stelle der absoluten trat, und zwar gilt dies sowohl von SachbezeiGhnungen, wie von Stoffnamen". Im Rumänischen ist die absolute Form äußerst selten geworden: v. pornesc, splnul Inainte ca stapln, Harap Alb In iirmä ca slugä (Cr. 24); toate lucrurile, ce revoltä pe om ca om, tac In fafa omului politic. Die unbestimmte ist häufiger: ca o sägeata (Gr. 14); ca o prajina (Cras. 38); ca o peaträ (Ispir. 3); ca un bujor (62); gras ca un pepene si splnten ca o cäprioarä (16); ca o oglindä (34); ca o nälucä (163); ca un tartor (222); ca un porumbel (Cras. 28); räcnind ca un leü (Ispir. 27); era un bärbat ca un brad de frumos (60); pllnsera ca niste copii (220); sogar sträluce|te ca un soare (Cr. 32); bäiatul e clt o präjinä (Cras. 12). Am häufigsten ist die bestimmte Form. Den Übergang kann man merken in den folgenden Beispielen, wo beide Ausdrucksweisen uns begegnen: era iscusit si numai spirt, ca un romin verde ca bradul si mindru ca stejarul (Ispir. 193); popa se facu galben ca turta de cearä, tremurä ca o fofyä de tigarä (Cras. 152). incepe a'si arunca farna dupä cap, ca buhaiul (Cr. 40); roabele de spaimä se Impär^isarä ca puii de potirniche (Ispir. 78); cum sä te duc, ca vlntul saü ca glndul (Cr. 15); moale ca mätasa si verde ca buratecul (29); vorba 'i curgea din gurä ca mierea (20); corabii le mergeau ca sägeata (24); apä limpede ca lacrima (17). numai uittndu-se cine-va la capul lui cel ctt banifa (Ispir. 17); doui drugi clt casa de Inaifi (59). Weigand XIV. 7 - 98 - nu y'a pläcea mlncarea lui, stit, ca omul (Gor. 149); cioba-nul, ca ciobanul, se duce dupä iarbä (Brs. 42); bine, pardonul ca pardonul, dar te rog (CrgL II, 48). Im Albanesischen ist die absolute Form die häufigste: u-bcn si ur ketej h pertej detin (Ped. 53, 24) „sie wurde wie eine Brücke von dem einen Ufer des Meeres nach dem anderen"; n~ki&-b*ri si katöup (72, 28) „(der Esel) war wie ein Schlauch geworden"; iku plaka si plak e zez$ ede vate ne Stepi te saj (42, 14) „die Alte ging fort wie eine unglückselige Alte und ging nach ihrem Hause"; atie Sperndau gen e ti tuke ökuare jete si plank-priScs (Luk. XV, 13) „illic dissipavit substantiam suam, profuse virendo" (plank-prifes ■= Verschwender). mbluade gi# jatronte, si mbret ka is (Ped. 36, 34) „man versammelte alle die Ärzte, als König, der er war"; derpela e zguare, si derpele ke i§, i d-a neriut (58, 25) „der kluge Fuchs, Fuchs wie er war, sprach zum Manne". Seltener ist die bestimmte Form: iöte i bukure si dieti (Ped. 25, 21) „er ist schön wie die Sonne"; ndriti posi skre-petimi (Meyer 58, 25) „sie glänzte wie der Blitz". In beiden Beispielen handelt es sich um Singularia tantum. Nicht so verhält es sich mit sa afa mbeti (Hahn H, 169) „er blieb wie eine Nuß", wo es sich jedoch nicht um den Vergleich, sondern um den Grad handelt (rumänisch nicht ca, sondern clt nuca). Im Bulgarischen ist die absolute Form ebenfalls die gebräuchlichste: saAHMeErB, aananaH'b cb caaw KaTo TpÄ-(feraHCTB (AK. 6); h t§ ro wkr&rh KaTo Tpicna (12); Haropi Oe H3ÖHCTpHJIH KaTO KpHCTaXL (16); jicth KaTO WbMHMÄ noatap- HaTa KOMaHAa (30); 3a^prBCTeH'l h pa3^BB3Ken> KaTo MpaByMin» (34);. ceao KaTo cexo, repMaHCKo cejo (64); cxÖnpaT-B ce okojio Tta'L KaTo nenepy^n Ha ruaMUCB (72); Teartp'ltl e ocnfereirB KaTo fj&Bb cb ejeKTpiraecTBo (79); cb*th kbto cjrLmje; jtbbp KaTo TuraH'b na m$ce?HHa; .Xa-ManurB Ö$me thx'b h rjHgrBiFB Karre oraeAajo (109). tjb. h$iho KaTo omeHa CTpya ce h3£HTHa Haropi (7); wb no WLVb nn'BKaT'b KaTo caiuhhckh monn (30). toh, KaTo AOMoKpaTB, hh ce XBaaime cb n ÖfeAaro Haje* — 99 — penytfjniKaHBHT$ (33); patfora Karo eioBocgaraTen hohuio BpiMe (64). cb npaBo HBTBKBaTB KaTo rjaB6Hfb HexocrarBKi Ha Eaä PaHH xHnca Ha cahhctbo (IV); ejHa CHOTexa, kohto hh e npiACTaBHTB KaTo cHCTexa Ha oämecTBOHHÄ crpon bb. XXI b*kb (100). Ist aber ein ganz bestimmter Gegenstand zum Vergleich herangezogen, oder ein Plural in dem ganzen Umfang des Begriffes, so wird natürlich der Artikel angewendet, wofür ich keine Belege beizubringen nötig habe. Anhang. § 61. Es empfiehlt sich, hier in zusammenhängender Weise die Fälle aufzuzählen, in denen der präpositive Artikel angewandt wird« Und da halte ich es für angebracht, vom Albanesischen auszugehen. „Das Adjektivum ist", so sagt Gustav Meyer, Grammatik § 50, „sowohl in bestimmter als auch in unbestimmter Form stets mit einem vorgesetzten Artikel versehen." „Das Beiwort behält sogar dann den (präpositiven) Artikel bei, wenn ihm ne oder me vorhergeht" (Hahn H, 46). Die Regel geht noch weiter: föilido i huaj ke te gendej ne kasaba, dergonej mbreti e i mir te gi#e ne zjafet (Ped. 68, 30) „welch Fremder sich auch immer in der Stadt fand etc." Jedoch „türkische und neugriechische Adjektiva, selbst wo sie faktisch adjektivisch fungieren, nehmen den adjektivischen Artikel nicht" (Ped., Alb. Texte, 10). Keinen präpositiven Artikel nehmen endlich „des adjectifs____qui attribuent au sujet la possession de la qualite marquäe par les deux termes .guäe-barde „au cou blanc", dere-zeze, litt, ä la porte noire, infortune" (Dozon CXIH, 1°). Weitere Beispiele: iS krüe-unete gi&ene (Meyer 60, 28) „er war immer bescheiden", wörtlich Kopf gebeugt; me dergo engeline krahe-zjarte, fjale-embe e kembe-arte (Naim Be FraSeri, kirbelaja) „schicke mir den Engel mit feuerigen Flügeln, süßen Worten und goldenen Füßen"* 7* — 100 — Die verschiedenen Fälle, wo der präpositive Artikel sonst noch angewendet wird, möge man bei Dozon (Manuel II, 201—202) nachlesen. Zu den von ihm angeführten ist noch Einer hinzuzufügen, nämlich bei Verwandtschaftsnamen, bei zot u. zone „Herr, bzw. Herrin" und bei profit (Prophet) und prift (Priester). Mit dem präpositiven Artikel ist auch das Possessivpronomen aufs engste zusammengewachsen. In genitivischen Verbindungen kann das bestimmte Wort ausgelassen werden; in solchen Fallen tritt der unbestimmte adjektivische Artikel vor den Genitiv des bestimmenden Nomens: s kiä as Stepi de as kalive, jo te kis pafot si te mbretit (Ped. 26, 14) „er hatte weder Haus, noch Hütte, geschweige denn einen Palast wie den des Königs"; mbreti me kerkon lekure nga te risit (63, 27) „der König verlangt von mir Luchsfelle" (wörtlich: Felle von denen des Luchses); gluhete e kafsevet ede te spezeret ede te zöget (77, 5) „die Sprache des Viehes und der wilden Tiere und der Vögel". Das Rumänische wendet den präpositiven Artikel in beschränkterem Maße an: lv Beim absoluten Adjektiv: fir de cel bun (Ispir. 38); vre-o armä din cele Impodobite cu nestimate (20) (s. § 22). Das, worin sich aber das Rumänische vom Albanesischen unterscheidet, ist, daß das letztere den unbestimmten adjektivischen und den postpositiven Artikel verlangt, während das Entere sich mit dem präpositiven begnügt. Es kommen allerdings auch Fälle vor wie Ü facurä o tnmormlntare d'ale Impärätestele (Ispir. 81), sie klingen aber sehr unrumänisch und werden stets vermieden. Hier anzureihen ist noch die Formel omul cel bun etc., wo ja ursprünglich eine appositionelle Anwendung des Adjektivs zu sehen ist, wie auch in Verbindungen von artikellosem Eigennamen und Adjektiv (§ 35). 2. Bei alleinstehenden, sowie mit Substantiv verbundenen Kardinalnumeralia außer unus (s. §§ 23, 40). — 101 — 3. Stets bei Ordinalnumeralia, außer Intliu, selbst wo sie unbestimmt gedacht sind. Wie dies zu erklären ist, lehrt § 24 und § 41. 4. Stets bei dem seinem Nomen vorangehenden oder einem nicht postartikulierten Wort folgenden Possessivpronomen, sowie auch bei dem absolut gebrauchten. Die Erklärung ist §§ 25 und 43 gegeben. Hier konnte man noch das interrogative und das relative Possessivpronomen anfuhren. 5. Bei dem Komparativ im Prädikat Die Erklärung ist dieselbe, wie die der Anwendung des präpositiven Artikels beim Possessivpronomen und Ordinale. Auf dieselbe ist noch hingewiesen worden im § 54, unter Bulgarisch. 6. In genitivischer Verbindung zweier Substantiva, wenn das bestimmende Wort dem bestimmten vorangeht, oder wenn es einem nicht postartikulierten Worte folgt Die Erklärung ist in der uns oft begegneten determinativen (deiktischen) Bedeutung des attributivischen Zusatzes im Rumänischen zu suchen. 7. Das bestimmte Wort in derselben Verbindung kann fehlen; der präpositive Artikel vertritt es: un boer mare de ai Impäratului (Ispir. 211); das ist besonders der Fall bei Kollektivnamen: ale casei „die (Leute, Dinge) vom Hause"; ale mosului „die des Großvaters". In diesem Fall läßt das Bulgarische den Artikel weg: ?h?obh, a&A<>bh; aber KÄnnraTfc, AOManiHHT$. 8. Der Genitiv-Dativ des bestimmten Artikels masc. generis tritt vor die artikellosen Personennamen, sowie vor die nicht flexiblen Redeteile, um das Genitiv-Dativ-Verhältnis auszudrücken. S. darüber § 66 A. Der proklitische Artikel a kann mit dem ihm vorangehenden auslautenden -ä verschmelzen, oder direkt an das auslautende -e angefügt werden, sodaß scheinbare Postartiku-lierung stattfindet: nu strji d.-voasträ ce poama dracului este Harap-Alb (Cr. 44); atunci Harap-Alb descalecä si spre mai mare mirarea lui .. (Cr. 29). Da es sich um eine rein laut- — 102 — liehe Erscheinung handelt, hat man geglaubt, den Artikel noch einmal setzen su müssen in din ziua inttia a cunaniei (CrgL 12). In ziua a doua a cununiei ist der Artikel unbedingt notwendig (s. § 24). Das Bulgarische besitzt keinen präpositiven Artikel. Daß oft ein Demonstrativpronomen in seiner Bedeutung so geschwächt wird, daß es fast zum Artikel wird, ist sehr natürlich, und es ist von keinem Belang, auf solche Fälle näher einzugehen. Eins will ich nur hervorheben: wenn man in der heutigen bulgarischen Literatursprache toa vor Genitiv als Ersatz für das fehlende Substantiv findet, so hat man es mit einer Nachahmung meist französischer Bedeweise zu tun. Der reinbulgarische Brauch ist der, entweder vom Substantiv ein Adjektivum possessivum zu bilden, oder aber den Genitiv ohne weiteres anzuwenden: Kpajn»tl me Äoäfle b'b E'BjrrapEa. — Kofi Kpajn»? — Ha pyMMHTi oder pyM'BHCKH/rrB. Bedeutung des Artikels. Nachdem somit die Lehre von der Anwendung des Artikels als erledigt betrachtet werden kann, bleibt uns noch übrig, seiner Bedeutung näher zu treten, um dann zur Betrachtung der Frage überzugehen, in wie weit der Artikel zur Wortbildung dienen kann. § 62. Da ist zunächst seine deiktische Bedeutung hervorzuheben, der er ja seine Entstehung verdankt und die der präpositive Artikel noch vielfach hat. Sie ist jedoch dem postpositiven Artikel auch nicht fremd, was man am besten aus Fällen ersehen kann, wo sonst der Artikel nicht stehen würde: la anul „nächstes Jahr"; pe care din boerii sä aleg? „welchen von den hier anwesenden Bojaren soll ich wählen?" Weitere Beispiele sind § 31 h nachzulesen. § 63. An zweiter Stelle ist die possessive Bedeutung zu erwähnen: tata „der Vater" im Sinne von „mein, unser Vater"; se gätea a'l strivi cu piciorul (Ispir. 44); cu gtndul era tot la dinsa (187); lupul infigea ghiarele intr tnsa (14); — 103 — te rog din sufletul (Cras. 262). Ferner die § 37 besprochenen Fälle. Das Albanesische bedient sich ebenfalls des Artikels, um das Zugehörigkeitsverhältnis von Verwandtschaftsnamen und Namen von Körperteilen und Rüstungsstücken auszudrücken: emma „meine Mutter"; ata „unser Vater"; dua . . ta te jap vajzene grua (Ped. 25, 32) „ich will dir meine Tochter zur Frau geben"; vate nek i jati (49, 16) „er ging zu seinem Vater"; Raj per vetane „ich weine um meinen Bruder"; tsiu tsiu, djal i meines (90, 37) „tsiu, tsiu, Sind der Mutter" (gemeint ist „mein Kind"). Etwas abweichend ist das Bulgarische, in dem die possessive Bedeutung des Artikels sehr selten ist: y?HTan» (yro-Tejurr*) mh Kaaa; tia6a He 3nae etc. (s. § 6); C6jio[to] e Aaxeqe „meine Heimat ist weit"; ymirame[To] e saTsopeHo „die Schule, in die ich gehe, ist geschlossen". Ist das betreffende Substantiv artikuliert, so tritt auch meist der Dativus possessivus des Pronomen personale ein: yqHTejmrB hh, cejoTo hh; ist aber das Possessivpronomen schon da, so braucht der Artikel nicht stets einzutreten: Harne cejo. § 64. Eine weitere Bedeutung des Artikels ist die distributive, die allen drei Sprachen eigen ist: cafelu^ä fainä, de patru lei chiia (Gor. 198); y HacB BHime — hojiobhh'b zem onaTa (AK. 163). Nach Präposition ist im Bulgarischen die artikellose Form die häufigste: cpfynurra My cicopocn» 460 mhjh b'b AeHOHonnie (AK. 8); no cfoca otb tüX'b 3aMmaBarB MHoro TpeHOBe Ha &enh (81); aoxojwfl ^aa-TpH uülth Ha rojuraa (269); pa3Aafloxa hh no e/oia cB$ia> Ha Kyne (141). §65. An letzter Stelle sei die generelle Bedeutung des Artikels erwähnt, die im Rumänischen am beliebtesten ist. Die Erklärung bietet keine Schwierigkeit: durch die Artikulierung wird ein Individuum aus der ganzen Gattung herausgehoben und als Vertreter der Gattung, als Träger der Bezeichnung par excellence angesehen. S. darüber § 21. — 104 — Der Artikel bei der Wortbildung. § 66. A. Die distributive Bedeutung des Artikels macht uns begreiflich, wie derselbe auch als Mittel zur Bildung von Temporaladverbien dienen kann: porcul seara se desbräca de pielea de porc ... §i diminea^a iar se Imbrftca cu dinsa (Ispir. 54); bärbatu-saü ziua este porc si noaptea om (ibid.); cf. g 16. Alb. u ip ne zet e pese derhem elp ditene kalit ede ne fik ditene djalit (Ped. 65, 24) „sie gab dem Pferd 25 Drachmen Gerste täglich und dem Burschen eine Feige täglich"; ditene me ne brime, e natene ne di brima (93, 18) »tags in einem Loch, nachts in zwei". Ist die distributive Bedeutung des Artikels in den bisher angeführten Beispielen noch deutlich zu erkennen, so ist sie es nicht mehr in den folgenden, wo der Artikel zum bloßen flexivischen Element herabgeschwächt ist: Incä de simbäta seara se asezase un car cu patru boi (Slav. 135); eri seara Hu{u umbla pe dinaintea caset (191); ce vrei acuma noaptea? (50); räminem cu mortu n casä pinä miine noaptea (CrgL 62); potrivi astfei ca sä ajungä acasä noaptea (Ispir. 212); rämase acolo plnä seara (Ispir. 66); in aerul cald si moale de seara (Gras. 114) etc. Mit reinen Substantiva haben wir es dagegen zu tun in pinä seara (Ispir. 116) etc. Das Bulgarische hat von jem. und Honn. Temporal-adverbia abgeleitet, die auf die alte Instrumentalform zurückgehen, bei deren Bildung also der Artikel keine Bolle gespielt hat: £eH$, hoih.$. Sind cyTpHHt und Be^ept adverbiell gebraucht, so werden sie artikuliert, wenn sie einen bestimmten Morgen oder Abend bezeichnen, dagegen nicht artikuliert, wenn sie in distributivem Sinne gemeint sind: BeqeptTa, Karo ce paaxoxAaxMe, bha^xmo (AE. 88), aber bx 7 ?aca cyTpHHt- BBtHeiT/B ÖyAH riÄTHHUHTi (10). Es wurde schon § 58 gesagt, daß die artikulierte Form des Substantivs in Verbindung mit der Präposition cu zur Bildung des Adverbiale dienen kann. Diese Bildungen be- — 105 — einflußten nun auch andere, die mittels einer anderen Präposition als cu zustande gekommen waren. So haben wir Kontamination zwischen den beiden Bildungen in o $ine cu d'a sila (CrgL 39); neben cauta cu amäruntul (Ispir. 214) kommt viel häufiger cu de amänuntul vor: fiul craiului ... Ii spune toate cu deamänuntul (Cr. 23, Crgl. 41, Ispir. 194, Gor. 90). Von einer anderen Seite ist die Anwendung des Artikels gefördert worden in Adverbialien wie de-a curmezisul; die Anwendung des Artikels ist gerechtfertigt in apoi o ia de-a-curmezisul pämintului (Cr. 29); nun ging aber die substantivische Kraft von curmezis in diesem Konglomerat verloren, und das Ganze fühlte man als ein Adverbiale, das dann auch selbständig angewendet werden konnte: fie-care puindu-i d'a curmezisul pe drugii cei mari (Ispir. 59); von un sir de salcimi de-a lungul miezuinei (Slav. 252) wurde abstrahiert ein selbständiges de a lungul. Diese und ähnliche Fälle brachten es schließlich so weit, daß die artikulierte Form sich als die übliche Form des Adverbiale behauptete: so haben wir neben cu rlndul auch de-a rindul, ohne daß eine Obergangsform cu de-a rindul meines Wissens üblich wäre: $inu masa trei zile de-a rindul (Ispir. 5, dann 44, Slav. 247, 250); venind de a dreptul la tavä (Cr. 13); a sti Geva de-a rostul (Brs. 19); cazind de-a rostogolul (Gor. 157, Ispir. 196); mä lesin de somn si dVmpicioarele (Crgl. II, 166, ferner I, 88); se topea d'an picioarele (Ispir. 41); de a boulea; almintrelea; il usca pe d'intregul (Ispir. 9); mergind pe dibuitele (Ispir. 75, 77); la dreptul vorbind (CrgL 143, Gor. 197); trebuie sä-si arate dreptul pe 'ncetul (Slav. 6); ziua incetul cu incetul se invälui in noapte (Slav. 102); nu-1 putea deci läsa sä-i caute de-a-oarba prin tirg (Slav. 137); cazind da ndärätele (Crgl. IL 163); gerne pe ascunsele (Slav. 332); o pomi la sänatoasa (Ispir. 150); o luarä la sänatoasa (Ispir. 157). Was oben in bezug auf die Bildung des Temporal-adverbiums im Rumänischen gesagt wurde, gilt auch vom Albanesischen. An weiteren adverbiellen Bildungen sind mir nur spärliche Belege begegnet: vate me psrpara ne — io6 — mbreti (Ped. 25, 15) „er ging vorher zum König"; ede knr Tij ne tetua e saj, do vij ftehura, se po t e äij nerka ede motrat e tjera (Ped. 82, 20) „so oft sie zu ihrer Tante ging, pflegte sie heimlich zu gehen, damit ihre Stiefmutter und ihre Schwestern sie nicht sahen" (weitere Belege: Ped. 36, 29; Meyer 60, 38 — in diesem letzteren mit anorganischem j). Sodann in te pakene „wenigstens". Schließlich „le genitif d&erminä forme . . . des com-pl&neots circonstanciels, indiquant l'epoque vers laquelle l'action a eu lieu: mbremavet, au soir, heret, de bonne heure; udese, chemin faisant" (Dozon CKX1V); vgl. auch Pedersen, Glossar, s. v. ude. Daß im Bulgarischen Verbindungen von cb und artikuliertem Substantiv üblich sind, die ein massenhaftes Vor-sichgehen der Handlung ausdrücken, wurde schon gesagt. So ist vielleicht auch cynraTa zu erklären in naTpyna ce cyiraTa cb4tb, das dann aus cb cyMaTa hervorgegangen wäre. Wichtiger sind jedoch die adverbiellen Bildungen von der artikulierten Form des weiblichen Adjektivs: BHKHaxn» 3ApaßaTa; yjoBHiT» ro aicaTa; pa3A$JTHjrH ce MnpHaTa; pa30TnnuH ce THxaTa; xytiaBaTa ro HacojHXx; crönenncaTa; afBjqenrfcaTa; Kaxere ch cera npaBnroaTa, Kamfk e no-xy6aBO, b'b Ilpara jih, bx Co(J)hh jh? (AK. 159); no BOJCKaTa, no Ka3amKaTa etc. B. Es ist schon öfters davon die Rede gewesen, daß männliche Personennamen und andere inflexible Redeteile im Genitiv-Dativ den präpositiven Artikel lui annehmen, ohne daß die Form des Wortes selbst eine Änderung erführe. Daß dieser Artikel aber gar nicht die übliche Bedeutung des Artikels hat, sondern lediglich Kasuszeichen ist, lehren uns die Fälle, wo das Substantiv in der postartikulierten Form steht: lui tata, lui Torna, lui Luca; lui Greuceanu; intrigile lui domnul director (Crgl. III, 67); !i räspunse lui mos Iordan fläcäul (Cras. 107). Die Dialekte gehen hierin viel weiter; sie brauchen lu gar vor einem Fem. (s. Jb. III p. 235: lu Maria etc.). Auch im Arom., Meglen und Istrischen dient lu im weiten Umfange zur Kasusbildung. Das Altrumänische — 10t — macht auch Ton ei Gebranch, um den Genitiv von weiblichen Personennamen zu bilden — eine Gebrauchsweise, die dem heutigen Rumänisch abgeht. C. Schließlich wendet das Rumänische den Artikel an, und zwar den präpositiven und den postpositiven zugleich, um Ton Eardinalia Ordinalia abzuleiten. Darüber gibt § 24 weitere Belehrung. Meines Wissens bedient sich das Albanesische des Artikels als rein flexivisches Element nicht. § 67. Die artikulierte Form kann schließlich die allgemeine werden. Das ist z. B. der Fall bei den weiblichen Personennamen, die auch nach artikuliertem Adjektiv oder nach Pronomen den Artikel beibehalten können, sowie durchweg nach Präpositionen. Ferner die Fälle wie „ei Sara" im Altrumänischen. Sodann sind die Gentilia auf -escu, -eanu zu erwähnen, die als ursprüngliche Adjektiva stets die artikulierte Form aufweisen. Weiter die weiblichen Länder- und Provinznamen, die weiblichen Städtenamen auf -a etc.; die fast zu Eigennamen gewordenen Impäratul, popa, tata, bunica, Domnul, Dracul, dascalul etc. Von zwei Seiten ist der Anstoß gegeben worden, unul und altul stets artikuliert anzuwenden. Das ist einmal die Wendung unul curgea la dreapta, altul la stinga und ähnliche, wo ja in allen Sprachen artikulierte und artikellose Formen ohne erheblichen Bedeutungsunterschied angewendet werden; und zweitens sind es Fälle gewesen, wo das Eine ursprünglich allen anderen gegenübergestellt wurde, später aber auch als „irgend Eines" unter den anderen Dingen aufgefaßt werden konnte. So ist es denn gekommen, das man heutzutage un stets artikuliert, wenn es nicht unmittelbar vor dem Substantiv steht: douzeci si unul de ani (Wgd. 61). Das pronominale un wird selbst da artikuliert, wo es nach Demonstrativpronomen steht: unul macinä la moarä.. s'apoi acel unul are atunci si piinea si cu^itul (Cr. 60). Das nicht in Verbindung mit einem Substantiv stehende alt wird stets — 108 — artikuliert (s. § 28). Als kümmerliche Beste alten Sprach* gebranches können angesehen werden la olalta, Intre olaltä u. ä. Unnl wird noch heute auch im Sinne von „der Eine" angewendet; für „der Andere" hat man nach einer neuen Bildung greifen müssen: alalt, celalalt (vgl § 28). Als allgemeine Form ist vielleicht auch die Form nevoile anzusehen: las'o incolo la nevoile cäciula (Ispir. 111). Vollends sei die Form oamenii im Sinne von „Manner" erwähnt gegenüber oameni im Sinne von „Leute": ce nu-^i ajung? oamenii saü femei? (Cras. 24). Schlußbetrachtung. § 68. Übersicht über das Verhältnis der drei Sprachen zueinander. Wenn wir nun unsere Ausfuhrungen zusammenfassen wollen, so ergibt es sich: 1. Der Artikel ist im Albanesischen durchgeführt bei allen Eigennamen, im Rumänischen bei den weiblichen Personennamen und bei sämtlichen geographischen Bezeichnungen, im Bulgarischen weder bei den Einen noch bei den Anderen (vgl. §§ 1—14). 2. Häufiger Gebrauch des generellen Artikels im Rumänischen, beschränktere Anwendung im Bulgarischen (§ 21). 3. Anwendung des Artikels beim Titelwort im Rumänischen, Auslassung im Albanesischen und Bulgarischen (§ 36). 4. Auslassung des Artikels beim absoluten Substantiv nach Präposition (außer nach cu) im Rumänischen, im Albanesischen nur nach gewissen Präpositionen, dann aber auch beim attributiv bestimmten Substantiv, sowie überhaupt Beliebtheit der artikellosen Form nach Präpositionen. Im Bulgarischen Zulassung des Artikels beim absoluten Nomen nach sämtlichen Präpositionen, jedoch noch größere Beliebtheit der artikellosen Form nach Präposition (§§ 31 und 58). - 109 — 5. Präpositiver Artikel im Rumänischen und Albanesischen, über dessen Anwendung § 61 Aufschluß gibt, während er dem Bulgarischen fremd ist 6. Prädominieren der determinativen Bedeutung des attributivischen Zusatzes im Rumänischen, sowie ursprünglich nur determinative Bedeutung des Pronomen possessivum, des Ordinale und des Superlativs, die die stete Anwendung des Artikels verlangen. Gleichfalls im Albanesischen, wo jedoch der Artikel beim Nomen ausfallen dar£ nicht aber der selbständige Artikel Anders im Bulgarischen, dem die qualifikative Bedeutung gelaufiger zu sein scheint Daher öfters Auslassung des Artikels beim attributiv bestimmten Nomen, wie besonders bei Eigennamen und zusammengesetzten geographischen Bezeichnungen (§§ 32—38, 41, 43, 49, 50, 58). 7. Anwendung des Artikels im Rumänischen und Bulgarischen bei dem sich darauf beziehenden, dem Pronomen demonstrativum vorangehenden Substantiv, Auslassung bei dem demselben folgenden Nomen. Anwendung des Artikels bei dem dem Pronomen demonstrativum folgenden Nomen im Albanesischen (§ 44). 8. Anwendung des Artikels bei dern in gewissen Verbindungen stehenden Nomen in der Anrede im Rumänischen, ebenfalls im Albanesischen, stets Weglassung im Bulgarischen (§51). 9. Prädominieren der artikulierten Form im Rumänischen, was pich aus der sub 6 erwähnten determinativen Bedeutung des attributivischen Zusatzes erklärt, wohingegen im Bulgarischen Vorherrschen der absoluten Form. 10. Überhandnähme der artikulierten Form im Rumänischen und Albanesischen bei Überschriften und arrhema-tischen Ausdrücken, meist Anwendung der absoluten Form im Bulgarischen (§ 55). 11. Bestreben, das Objektsnomen im Rumänischen stets zu artikulieren, besonders wenn es irgendwie näher bestimmt ist,* weniger häufige Anwendung des Artikels im Albanesischen, — 110 — fast nur artikellose Form im Bulgarischen (abgesehen von den Fällen, natürlich, wo es sich um eine ganz bestimmte Person oder Sache handelt) (§ 56). 12« Fast ausschließliche Anwendung der artikulierten Form nach Vergleichsadverbien im Rumänischen, Anwendung der absoluten Form im Albanesischen und Bulgarischen (§ 60). 13* Die deiktische Bedeutung des Artikels ist im Bulgarischen sehr selten (§ 62). 14. Die possessive Bedeutung gleichfalls — was das Fehlen des Artikels beim absoluten Verwandtschaftsnamen im Bulgarischen erklärt, während er im Rumänischen und Albanesischen stets artikuliert ist (§ 63, § 6). 15. Große Ausdehnung der distributiven Bedeutung des Artikels im Rumänischen und Albanesischen (Bildung von Temporaladverbien), nur geringe Anwendung im Bulgarischen (§ 64). 16. Beliebtheit der artikulierten Form als allgemeine Form im Rumänischen, wofür aus dem Albanesischen und Bulgarischen fast keine Belege beizubringen sind (§ 66). 17. Beliebtheit des Artikels als eines Hilfsmittels für. die Gefühlsäußerung im Bulgarischen (§§ 1, 2, 7—14). Verzeichnis der Abkürzungen. AK, = OroHHeHHfl Ha Ajoko KoncTaHTBHOBS, tovl IL Sofia 1903. Brs. «= Bärsan, Zaharie, Ramuri. Budapest 1906. Cr. — Creangä, loan, Opere complecte, Partea IV. (Bib-lioteca pentru to^i). Bukarest o. J. Cras. = Crasescu, Dr. V. (St, Basarabeanu), OvreiuL Bukarest o. J. Crgl. = Caragiale, I. L, Teatru L Jassjr o. J. Crgl. II = Caragiale, I. L., Teatru IL Jassj o. J. CrgL HI = Caragiale, L L., Note ;i schife. Bukarest 1892» — 111 — Dozon«Dozon, Auguste, Manuel de la langue chkipe ou albanaise, Paris 1897. Die lateinischen Zahlen her ziehen sich auf die Paragraphen, die arabischen — auf die Seiten. Gaster « Gaster, M., Chrestomatie romlna I, IL Leipzig und Bukarest 1891. Gor, = Gorovei, Artur, Dupa dragoste. Bukarest 1901. Hahn = Hahn, Johann Georg von, Albanesische Studien. Jena 1854. Ispir. = Ispirescu, P., Legende sau basmele Romanilor. Bukarest 1901. Meyer = Meyer, Gustav, Kurzgefaßte albanesische Grammatik mit Lesestücken und Glossar. Leipzig 1888. Ped. = Pedersen, Holger, Albanesische Texte mit Glossar. Leipzig 1895. . Slav. — Slavici, Ioan, Novele I. Bukarest 1892. Weig. oder Wgd. = Weigand, Gustav, Praktische Grammatik der, rumänischen Sprache. Leipzig 1903. Etymologien. in preajma. Miklosicb, in seinem etym. Wb. p. 241, hat ganz richtig den Zusammenhang der rum. Präp. mit ablg. npia^e gefühlt, ohne aber die Form erklären zu können, was indessen keine besonderen Schwierigkeiten bietet Das adj. TvpbiR&ewh = „davorstehend" wurde zunächst wie im big. adjektivisch gebraucht: In preajdnä ziua = am bevorstehenden Tage, daraus hat sich in Anlehnung an „inaintea" der adverbialische resp. präpositioneile Ausdruck „In preajdnä" entwickelt. Lautlich wurde preajdnä zu preajna vereinfacht (cf. besnä aus besdnä) und dann trat, wie auch sonst (cf. basn > basm, bucin > bucim > bucium, mulfänesc>>mulfämesc etc.) Organassimilation (Labial-Dental > Labial-Labial) ein, also — 112 — preajna > preajma. Die semasiologische Entwickelung von in preajma orasului (cräciunului) = vor der Stadt, gegenüber der Stadt" (vor Weibnachten) zu „im Umkreise, in der Umgebung der Stadt" (am Vorabende von Weihnachten), weshalb auch das Wort „preajma" in den Wörterbüchern zu Unrecht als Substantiv mit der Bedeutung „Umkreis, Umgebung, Vorabend" angegeben wird, bedarf keiner weiteren Erklärung. besmetec. Das kleinrussische Wort besmatok bezeichnet einen „weisellosen Bienenstock"; ein derartiger Stock benimmt sich aber, wie jeder Bienenzüchter weiß, höchst aufgeregt, wie toll schwärmen die Bienen umher. Wenn das Wort besmatok als besmätoc oder mit Suffixvertauschung besmätec — weisellos, (das ist die eigentliche Bedeutung) von den Rumänen übernommen wurde, mußte dazu das Verb besmätecescv bes-metecäsc (Assimilation wie in farmeca > fermeca etc.) = sich benehmen wie ein weiselloser Bienenstock, d. h. sich wie toll benehmen, wie verrückt hin und her laufen — entwickeln. Da die Rumänen eifrige Bienenzüchter waren, zum Teile noch sind, kann die Verallgemeinerung eines derartigen Terminus nicht wundernehmen. Das Nomen besmetec für besmatec ist durch die Verbalform bemetecesc veranlaßt wie fermec für farmec. Die Nebenform desmetec zeigt Präfixvertauschung, die Bedeutung war ursprünglich dieselbe cf. Ispirescu 216: sä dea fuga ca un desmetic (wie ein Verrückter), außerdem aber hat sich ame^i: desme^i, desmetici = „Wiederaufleben" eingemischt z. B. Neamul Rom. III 59: desmeticeste-te din amor-ijire In care ai cazut = lebe auf aus der Erstarrung in die du gefallen bist. G. Weigand. Parallele Ausdrtcke und Redensarten im Rumänischen, Albanesischen, Neugriechischen und Bulgarischen von I^er» I^s^^aha^ji« Einleitung. Es bedarf keines besonderen Hinweises, von welcher Bedeutung das vergleichende Studium der Balkansprachen ist. Das ist von allen Gelehrten anerkannt worden, die sich diesen Studien gewidmet haben. Ihren Wert erkennt man schon jeftzt an den befriedigenden Ergebnissen, die diese Studien für die Klärung mehr als eines Punktes der verwickelten geschichtlich-linguistischen Probleme dieser Völker gezeitigt haben. Es wäre überflüssig, an dieser Stelle zu erwähnen, welches Licht die Werke eines Miklosich, G. Meyer und anderer, über dieses dunkle Gebiet verbreitet haben. Trotzdem wäre es eine Kühnheit, zu behaupten, daß auf diesem Gebiete schon genügend gearbeitet worden sei. Die Hauptsache bleibt der Zukunft überlassen. Ebenso ist es noch Sache der Zukunft, die vielfachen Verbindungen der Balkanvölker untereinander erschöpfend zu erforschen. Denn viele von den Aufgaben, mit denen sich die Gelehrten beschäftigt haben und noch beschäftigen, werden noch so lange keine befriedigende Lösung finden, als diese vielfachen Verbindungen nicht studiert und klargelegt sind, natürlich ohne irgendwelche Voreingenommenheit. Bezüglich der Rumänen z. B. wird die Lösung der „rumänischen Frageu d. h. der Frage nach der Gegend, wo sich rumänische Nationalität und Sprache gebildet haben, worüber die historischen Quellen völlig Weigand, XIV. 8 — 114 — schweigen — zufriedenstellend nur gelost werden können mit Hilfe eines vergleichenden Studiums des Rumänischen mit den übrigen Balkansprachen. Somit kann man ermessen, von welchem Werte alle, auch die kleinsten Beiträge in dieser Richtung sind. Was von den Rumänen gilt, kann man mehr oder weniger von allen Balkanvölkern sagen. Derartige Studien sind von gleicher Wichtigkeit auch für die Kenntnis der Geschichte der übrigen Balkanvölker, besonders der Albanesen. Von der Aufhellung der dunklen Vergangenheit der Rumänen hängt auch die der eben so dunkeln der Albanesen ab, und in mancher, besonders sprachlicher Beziehung, die der Bulgaren und Serben und selbst der Neugriechen. Ich bin nicht der erste, der sich derartigen Aufgaben zuwendet. Seit langer Zeit haben sich anerkannte Gelehrte mit großem Scharfsinn und Fleiß damit beschäftigt, und zwar mit einem Erfolge, der für ihre Zeit und für die relativ ungenügenden Hilfsmittel sehr erfreulich zu nennen ist. Ich betrete nur den von diesen Forschern vorgezeichneten Weg. Es würde für mich eine große Genugtuung sein, wenn auch ich durch die auf diese Arbeit verwendete Mühe, wenn auch noch so wenig, zur Erforschung der Wahrheit beizutragen vermöchte. Die Arbeiten, die mehr oder weniger mit der Vergangenheit der Balkanvölker, ihrer Sprache, ihrem Verhältnis zn einander in Verbindung stehen, sind von Densusianu sehr gewissenhaft, kurz zusammengefaßt und ziemlich scharf kritisiert worden in seiner Histoire de la langue roumaine, cap. I, II und passim. Deswegen halte ich es für überflüssig an dieser Stelle die Namen der Verfasser und die Titel ihrer Werke zu verzeichnen. Ich muß nur das Eine feststellen, daß fast alle Arbeiten meiner Vorgänger über die verschiedenen Beziehungen zwischen den Balkanvölkern mehr den Einfluß dieser Völker auf einander bezüglich der lautlichen, flexivischen, syntaktischen und lexikalischen Verhältnisse ins Auge gefaßt haben. In dem — 115 — Sinne meiner Arbeit, sind, so weit mir bekannt geworden, bisher nur mehr zufällige als methodische Untersuchungen gemacht worden. Z.B. Miklosich, Die slavischen Elem. im Rom., 1861; Schuchardt, Vokal, des Vulg.-lat., Leipzig III; Gustav Meyer, Etym. Wtb. der alb. Sprache (passim); Gaster, Stratificarea elementului latin In limba romlnä (Revista pentru ist., archeoL, fi Biologie I, 7—32, 345—356); Ov. Densusianu, Histoire de la langue roumaine, 227, 295—300; S. Pufcariu, Conv. Literare XXXVIII; I. Aur.-Candrea, Buletinul societ^i filologice I, 1, 21—25, Buc. 1905; Jensen, Der Schwund des Infin. etc. (im Jahresbericht des nun. Instituts zu Leipzig IX, 75—137). Dieser unterscheidet sich in der erwähnten Arbeit ▼on den übrigen dadurch, daß er alle Balkansprachen berücksichtigt. D. Matoff, GrBcko-bilgarski studii, Sofia 1893; Saineanu, L., Incercare semasiologicä asupra limbei romäne, Bucuresti, 18 und häufig hat Prof. Weigand in seinen Vorlesungen und Seminarübungen darauf hingewiesen. Was von dem Studium der von einseitigem Standpunkt unternommenen Arbeiten zu erwarten war, traf auch in Wirklichkeit ein. Ich meine, ohne die Balkansprachen und ihre vielfachen Verbindungen eingehend zu studieren, haben manche Gelehrte Folgerungen gezogen, [welche nach den späteren Stadien sich als übereilt erwiesen. Voreilig war beispielsweise das von Kopitar aufgestellte und von Miklosich weiter verfolgte Prinzip, daß alles, [was der rumänischen und der albanesischen Sprache gemeinsam ist, und was nicht lai oder slav. Ursprungs sein kann, als von einem autochthonen — illyrischen oder thrakischen — Idiom abstammend zu betrachten ist.*) *) Miklosich, Die slav. Elem. etc., S. 8: „Die hier gegebene Zusammenstellung hat den Zweck zu zeigen, daß das Romanische Erscheinungen darbietet, die aus dem Lateinischen nicht erklärt werden können: da wir nun glauben annehmen zu können, daß zur Bildung der rumänischen Nationalität und Sprache zunächst zwei Elemente zusammengewirkt haben, n&mlich das römische und das antochthone, so sind wir geneigt, die hier besprochenen Erscheinungen, wenn nicht 8* — 116 — Man hat nicht beachtet, daft manches Neuschöpfung, anderes neuere Entlehnung sein kann. Ebenso wurde nicht berücksichtigt, welchen Einfluß das Griechische hat ausüben können, Einflüsse, von denen geschriebene Urkunden uns nicht erhalten sind, die aber auf vergleichendem Wege aufgefunden werden können. Jedenfalls sind grobe Fehler mit untergelaufen. Deswegen war es denen, welche spater diese Elemente genauer untersucht haben, aber besser ausgerüstet waren, und das Gebiet ihres Studiums über die ganzen Balkansprachen ausdehnten, ein Leichtes, viele Irrtümer ihrer Vorgänger klar zu legen. So geschah es z. B. mit der Annahme des übertriebenen autochthonen Einflusses auf die rumänische Sprache. Von den zahlreichen Worten, die diesem alt-heiinischen Elemente zugeschrieben wurden, bleiben nur wenige übrig. Was nun den Gegenstand meiner Untersuchungen betrifft, so kann man in dieser Beziehung erst recht nicht einem alteinheimischen Elemente irgend einen Einfluß zuschreiben, da wir ja von Wendungen und Redensarten aus jener Zeit überhaupt nichts besitzen, was wir zum Vergleiche heranziehen könnten, höchstens käme dabei das Altgriechische in betracht, von dem auch gewiß manches noch in heutigen Wendungen fortlebt. Die Nachkommen der Autochthonen, die Albanesen, sprechen, wie aus den bescheidenen Untersuchungen dieser Arbeit folgt, eine Sprache, welche sich im großen und ganzen in ihrer inneren Sprachform nicht von den übrigen Balkansprachen unterscheidet. Auch sind die Ähnlichkeiten unter den Balkansprachen in dieser Beziehung so groß und se auffallend, daß nur mit größter Mühe festgestellt werden kann, was jeder von ihnen eigentümlich, geschweige denn, was alt-einheimisch ist. alle, bo doch die meisten dem alteinheimisohen Elemente «uzuechreibön, und glauben, dieses Element sei ein dem heutigen albanesischen Stamm verwandtes gewesen, welches wir als die Fortsetzung des illyrisehen ansehen." — 117 — Balkanische Übereinstimmungen. Selbstverständlich verfolge ich nicht die Feststellung der Herkunft der Redensarten und Ausdrucksweisen, die den Balkansprachen gemeinsam sind. Ich mache es mir nur zur Aufgabe, möglichst auffallende Übereinstimmungen dieser Sprachen an das Licht zu ziehen, solche aber, die sich auch in anderen Sprachen wie z. B. im Deutschen finden, einfach wegzulassen. Nicht auf die Menge des Materials, sondern auf seine überzeugende Kraft kam es mir an. Viele der Formen, Ausdrucksweisen und Redensarten, mit denen sich, unter anderen, besonders Densusianu, Puscariu, Candrea und Matov beschäftigt haben, finden sich nicht nur bei den Albanesen, sondern auch bei Slaven und Griechen. Somit ist gar kein Grund vorhanden für eine gemeinsame albano-rumänische Vergangenheit, nur auf Grund einiger als rum.-alb. betrachteten Übereinstimmungen in Syntax, Stil und innerer Sprachform Folgerungen zu ziehen, während die Forschung uns vielmehr über ihren balkanischen Ursprung belehrt. Es ist sehr gut möglich, daß sie ihren Ursprung einer der Balkansprachen anstatt alt einheimischer Grundlage verdanken. Nur nach eingebenden Studien über jede Erscheinung im besonderen und nur nach Feststellung ihres Ursprungs könnten wir dazu schreiten, Schlußfolgerungen zu ziehen. Doch wir haben ja kaum die ersten Schritte nach dieser Richtung hin getan. Was bis jetzt geleistet worden ist, ist ungenügend und meine Arbeit soll nur ein Anfang sein für die weitere Arbeit, bei der selbstverständlich auch das Türkische (ev. das Arabische) und Serbische mit herangezogen werden müßte. 1. Altweibertage. Bedeutung: die ersten bezw. letzten karten Tage des März. Vgl. über die Sage und ihre Ver-r breitung Politis, üagadoöeiq II 874—900. Dr. babele oder züele babelor. Ar. Moasile. Alb. plaka-t*. Big. babini dni (Müadinof, Big. Volkslieder S. 527). Ngr. ei fiiQeq xqq YQiäq. — 118 — 2. Anderes. Wendung: a) eins (anderes) statt des andern reden = durcheinander reden, konfus r. Dr. A vorbi una pentru alta. Ar. Zburaste alte — tr — alte. (Big. govori edno prez (= durch) drugo.) Ngr. liyei all' avx* alla. Anmerkung. Das Ngr. all* avz* alla ist ins Ar. und Dr. nicht nur übersetzt, sondern sogar wortlich übernommen worden in der Form alandala. 3. b) ohne anderes = zweifellos. Dr. Ar. farä de-alta. Big. bez drugo. Ngr. xm&S <*llo. Vgl auch ii senz' altro. 4. Anderswo. Wendung: Sage es anderswo = mach es anderen weis! Dr. Alurea (= la altul) sä le spui de-al de-astea. Ar. Alurea s-li spuni (= di^f) aeste. Ngr. 'Allov va ta xjjq avra. Alb. #uaj getek ata oder ketö prafc refej getka. 5. Anfassen9 Erfassen. Bedeutungen: a) stehen, passen (von Kleidern). Beispiel: Die Kleider stehen dir gut Dr. Te prind bine hainele. Ar. I\i prindu stranile. Ngr. Si xiavovv xala ra g>oQi(iara. Big. Obustata (= die Stiefeln mu se hvastat. 6. b) ich fange an zu ... (als Einleitung von imperf. Verben). Dr. Prind sä ... Ar. Acäf sä ... Alb. Ze te ... Ngr. Iiiava) va .. . Big. hvaStam, zahvaätam da ... 7. c) Ich fasse mich an = ich verbürge mich = ich wette. Beispiel: Ich verbürge mich für dich. Dr. Mä prind pentru tine. Ar. Me-aca$ trä tine. Alb. zihem une per tüj (= ich bürge für dich); vgl. Hahn GL 37. Ngr. Uiavofiai yia öiva. Vgl. anfassen. 8. anfassen, erfassen. Wendungen: a) etwas anfassen sich an etwas machen. Dr. m-apucai de ceva. Ar. me- apucai di ^ivä. Alb. ze .. Ngr. xaraxiavofiai axb .. Big. zahvaStam (zalavjam) se za neäto. 9. b) sich anfassen = handgemein werden. Beispiel: sie wurden handgemein. Dr. s-au apucat. Ar. se-apucarä. Ngr. hmao&rptav. Alb. u-zun« Sok me äok; vgl. Hahn, Gl. 37. Big. hvanaha se. 10. c) erfassen = überfallen. Beispiel: es überfiel mich der Husten (der Hunger) = ich bekam H. Dr. Me-apucä tusea — 119 — (foamea). Ar. me-apucä tusea (foamea). Alb. e zu kola (= Husten). Ngr. fiejuaöe 9 ßfjxa (xelva). Big. Hvana me (ulovi) me kaälica. 11. d) *gedeihen, ansetzen. Beispiel: es gedeiht nicht. Dr. No-acafä. Alb. nuke ziheSin (Pedersen 29 (14, 6). Ngr. dev mavBi. Big. Ne se hvana. 12. Anzünden, sich. Bedeutung: sich ereifern, sich erregen, hitzig werden. Dr. A se aprinde. Ar. Me-aprindu. Alb. avufohem; Dozon, Gl. 4. Ngr. ävaßa>. Big. zapali se. 13. Arbeit. Wendung: Ich habe Arbeit = ich habe zu tun. Dr. Am treabä. Ar. Am lucru. Alb. Kam pune. Ngr. "JEftco öovXeia. Big. Imam rabota. 14. Bedeutung: Sache, Angelegenheit. Wendungen damit: a) Eine große Sache = großartig. Beispiel: Das Pferd ist großartig. Dr. ar. Calul este mare lucru. Alb. ne kal pun'e made; Dozon 74. Ngr. To aXoyo elvac psyaXo xQäfifia. Big. Golema rabota! (= großartig! ironisch) Markoff 663. 15. b) Sieh nach deiner Sache = kümmere dich um deine Sache! Dr. Cautä-fi de treabä! Ar. Mutrea-^i di lucru! Alb. veStro punene tende! Ngr. Kolrage xr\ öovXeia oovl Big. Gledaj si rabotata! Markoff. 16. c) Sache, die sich macht = Dem steht nichts im Wege. Ar. Lucru $e s-fa$e? Alb. igte pune ke benet? Pedersen 37, 39. Ngr. AovXeia xov ylvexai. 17. d) Was für Sachen hat er mir gemacht = er hat mir Unannehmlichkeiten gemacht. Dr. Ce mai treburi mi-a föcut! Ar. Te lücre-m fea^e! Alb. ts pune me bere! Ngr. Mov exafie öovXeiig. 18. e) Ich mache meine Sache = ich verrichte mein Bedürfnis. Dr. A-si face treaba. Alb. bej pune(ne) t-ime. Ngr. Kavco xr\ öovXeia giov. Big. (von Bandern): deteto napravi rabota. 19. f) Aus dieser Sache = aus diesem Grunde. Ar. De-aestu lucru. Alb. nga ajo pune; Pedersen 180. Vgl. Hahn Gl. 98r 20. Art. Wendung: a) Art (von) Art, d. h. allerlei. Dr. fei de fei. Ar. soie-soie oder turlie-turlie (beides tü.), — 120 — lugfi-kgu (aas Ngr.). Alb. loi-krf Hahn 157. Ngr. Aofr>fc Xa(j)fjg oder XoyiA (rd>) Xoyim(v). TfL turli-turli. Ebenso Big. tjurli-tjurli oder öeSit-cesit 21. b) was (für) Art = was fnr (ein)? Beispiel: was für Menschen? Dr. Ce fei de oameni? Ar. Te sofc ch* oamini? Ngr. K Xoyfjg av&Qwxot. Alb. Ts fare nerez. 22. Arznei. Dr. leaefä Alb. üat*. Ngr. yurtQuco. Big. lik, cor. Bedeutung: ein bißchen. Beispiel: nicht ein bißchen. Dr. Nici o leaeä. Alb. as per ilatS. Ngr. orte yia yiaxQtxo (dial.). Big. Nito za lek, za cer. Ar. Nifi tra ileace (= jitrie). 23. Asche. Wendung: Er ist zu Asche geworden = er ist zu Grunde gegangen. Ar. Cinuse s-fea^e (dr. praf se facu). Alb. uban hin. Hahn 146. Ngr. "Eysive öxaxtrj. Big. Napravih go na prah i pepel „ich habe ihn vernichtet". 24. (anf)essen. Bedeutung: a) durchbringen. Beispiel: Er hat mein Geld durchgebracht. Dr. A mäncat paralele mele. Alb. Me hengri (parate). Ngr. "Egxxye xovg xopaöeq (iov. Big. izede mi parite. 25. b) jucken. Wendung: Es juckt dich der Bücken, d. h. das FelL Dr. Te mäninca spinarea. Ar. Ti mica skinarea. Ngr. oh xQatyu f\ Qax7] öov- Big. jade te gtrba. Alb. te ha Spina (Spine). 26. c) beißen, stechen. Dr. M'a mincat purecele. Ar. Mi mlca puriclu. Alb. Me hau pleäü Ngr. M* $. Vgl. noch Dr. deochiü, Ar. dioclu, Alb. persüs „das Behexen, Beschreien". Das letzte wird von Dr. Puscariu Sextil, in Convorbiri Literare XXXVIII, S. 461, nach der mündlichen Mitteilung von Dr. D. Pegmeai aus Ochrida belegt. Ngr. (äxo) paxia. 36. Weitere Wendungen: a) Das schlechte Auge =» der böse Blick. Dr. Ochiu räu. Ar. oclu arau. Alb. sü i kek; Hahn, Gl. 114. Ngr. to xaxb fiaxi. Big. Loäi oäi. 37. b) Ein Auge Schlaf nehmen — ein Schläfchen machen. Ar. Iaü un oclu di somnu. Alb. Mar ni sü guma Hahn GL 141. — 122 — 38. c) Das Auge wurde mir zu Kupfer = Das Auge ging mir über. Ar. Oclil bäcäre ni si feafirä. Alb. m u-be süri bakifr. Hahn, Gl. 11. 39. d) Das Auge erschrickt (zuckt) ihm nicht == er kennt keine Furcht. Ar. Nu-I se-aspare oduL Alb. Nuke i utremp (zittert) süri, Skenderbeg, 5, 1. dhv öxtd trexat ro fiaxi xov. Big. Ne mu puka (oder trepka) okoto. 40. e) Er hat das Auge zu gehen = er beabsichtigt fortzugehen. Dr. tf e ochiul la plecare (= Das Auge ist ihm . .). Ar. Lo-are oclul trä plicare. Alb. e ka süne per te ikure. Ghristophorides, 381. 41. f) *Die Augen zu vier machen — die Augen aufsperren. Dr. A fi cu ochü In patru. Ar. Patru-I fac oclil. Alb. Katre i bej süte. Ngr. Kapi]fiipoq. Big. ispeöen (nur von Menschen). 46. Bart — (Kinnbart-) Kinn. Dr. bärbie „Kinna von barbä „Bart". Alb. mjekre, „Kinn" und „Bart". Ngr. — 123 — xiyovvi „Kinn" zu agr. Jtciycov „Bart". Bulg. brada „Kinn" und „Bart". 47. Befreien. Bedeutung: gebären, entbunden werden. Beispiel: Die Wöchnerin ist entbunden worden. Alb. Lehona u-delir. Ngr. tH Xsx&va XevxeQciihixe. 48. Begegnung. *Wendung: Gute Begegnung = Auf Wiedersehen! Dr. bun intilni$! Ar. Andamuse bunä. Ngr. KaXfjv avxafia>Gi\ [Bulg. Dobra sreöta! (Gute Begegnung! als spezieller Gruß.)] 49. Beil. Wendung: Mit dem Beile sprechen = grob reden, mit derben Worten reden. Dr. A vorbi din topor. Ar. L'-u dlse cu fupata. Alb. fol e me sopate; Hahn, Gl. s. u. sopate. Bulg. Seöe (schneide) kato s topor. 50. Beladen. Bedeutung: jem. bedrängen, in jem. dringen. Ar. Nu ni ti ncarcä! Alb. te mos me ngarkosetä! Pedersen 170. Ngr. Mr\ pov tyoQxcofrfjgl 51. Beschlagen. Bedeutung: betrügen, bestechen. Dr. L'am potcovit (= ich habe ihn betrogen). Ar. Easte ncätyät. Alb. iste i mba&une = er ist bestochen, Hahn, Gl. art Kejtovr 45. [Dazu Ar. ancätyä s-puriclu „er hat den Floh beschlagen" von einem der so gerieben, so schlau ist, daß er sogar den Floh beschlagen kann, vgl. alb. i ve fre pleätit „er legt dem Floh einen Zaum an — er ist so fein, so gerieben, so geschickt, daß er sogar etc., Hahn, Alb. Studien, II. Heft, S. 155, 94.] Big. i djavola bi podkoval na leda „er ist sehr schlau" Gerov. 52. Bewölken, sich. Bedeutung: Ein finsteres Gesicht machen. Beispiel: Ich mache ein finsteres Gesicht. Dr. — Ar. niuredü. Alb. vrehem; Hahn, Gl. 11. 53. Binden. Wendung: Gut gebunden = kräftig gebaut. Dr. Bine legat. Ar. G'ine ligät. Ngr. KaXodifiaxoq* 54. Birne. Wendung: Das sind doch keine Birnen = das sind keine Kleinigkeiten. Ar. Aeste nu-s gorfi. Alb. Sos jane bota gofitsa? [Was Pedersen S. 192 falsch übersetzt mit: „die Leute sind doch keine Birnbäume" und das so erklärt: „Die Leute sind nun einmal wild und rauh, — 124 — und es kann nicht anders sein" anstatt: „Glaubst du denn, daß die Leute so eine Kleinigkeit sind wie Birnen?"] Big. tova ne s* kruäl 55. 'Bleiben. Wendung: a) Bleibt mit gut — LeV wohl! Dr. Rämane$T cu bine! Alb. Mire mbets! Ngr. Na fiiipBte fik to xalol Big. Ostani s-bs zdrave. 56. Boden. Wondungen: a) Ich stecke dich in die Erde (als Drohung). Dr. Te bag In pämint. Ar. Ti bag loc. Alb. Do te fut ndene de; Hahn, GL 142. Ngr. &a oh ßila) öto xApa* Big. Ste te nakaram v zemjata. 57 b) Er ist zu Erde geworden — er ist spurlos verschwunden; er ist gestorben. Dr. Se facu pämint, Eminescu Satira II. Ar. Locu s-feafe. Alb. Ai iste bere böte, Pedersen 120. Ngr. Xcöfia yiv(ji)7&v (Epiros). (Big. Ylete v zemjata. — [« flog in die Erde hinein].) Bräutchen s. junges Frauchen. 58. Brechen, zerbrechen. Wendungen: a) Der Tag ist zerbroehen = geht zu Ende. Ar. frimse dua. Alb-* u-#ü dita; Hahn, Gl. 39. [Ngr. Kojtrjxs r\ ptipa.] 59. b) Wendung: Er hat keinen zerbrochenen Pfennig, d.h. keinen roten Heller. Dr. Nu am para frinta. Ngr. dhv lx<& xqqSl xoaxtopivo. Bulg. Nema söupena para, 60. Brief. Wendungen: ich empfange einen Brief, a) Dr. primesc carte. Ar. lau (nä) carte. Alb. mar karte. Ngr. nalQVco japr/. Big. poluöih kniga ot nego. 61. b) Ich weiß Brief (Buch) = ich kann lesen und schreiben. Dr. ar. |tiu carte. Alb. di karte. Ngr. 3£(hd yQap-pata. Big. Znam kniga. 62. Brücke. Wendung: Sich zu Steg und Brücke machen für jem. — alle Hebel in Bewegung setzen für jem. Geduld und Ausdauer haben. Beispiel: Ich setze alle Hebel für dich in Bewegung. Dr. Me fac luntre si punte pentru tine. Ar. Punte mi fac trä tine. Alb. Benu ure e vik te äkoje i mire e i Iik (= werde Brüeke und Steg, wo der Gute und der Böse hinübergehen), Hahn, GL 9. Ngr. (epir.) rto xdvofis x<ö(uo dvrdfia. 69. Dunkel werden oder Abend w. Bedeutung: Von der Dunkelheit (oder vom Abend) überrascht werden. Beispiel: ich bin von der Dunkelheit überrascht worden. Dr. —. Ar. Ntunicai. Alb. uef (zu er). Ngr. BQaövdorrjxa (zu ßQaövd&i). 70. dünn, fein. Bedeutungen: a) klein in: kleines Geld. Dr. banl märun#. Ar. Minu$ipara$i. Alb. tehola. Pedersen 144. Ngr. tpiXd (sc. XQTipaxä). Big. drebni (sitni) pari. 71. b) fein in: feiner Regen. Dr. ploaie maruntä. Ar. ploae minutä. Ngr. tpiXfj ßQoxrj- 72. Ehrer, Eine. Wendung: a) Sie sind einer und einer, d. h. sie sind vortreffliche Leute. Dr. Slnt unu si unu. Ar. Un-s-un suntu. Alb. Jane ne e ne; vgl. Hahn, Gl. 87. 73. b) eine und eine = sofort. Ar. unäsuna. Alb ne4-me-ns; Hahn, GL 87, (vgl. Pedersen, 179: ne per ne «= sofort). Ngr. %va x %va (ESpiros). — 126 — 74. c) Nimm den einen und schlag damit den anderen = der eine ist nicht besser als der andere. Ar. la pri un da pre alantu. Alb. Nem ne ede rah tjeter. Ngr. ZTape top tva, zrvxa top aXXo. Big. Vzemi edinija, ta udari drugija. 75. d) Alles ist mir eins = alles ist mir gleichgiltig. Dr. imi este tot una. Ar. n-u tut unä. Alb. Mua me e£te gifre ne. Ngr. °OXo iva fiov elvai. Big. Vse edno mi e. 76. Ellenbogen. Wendung: Aus dem Ellenbogen = umsonst. Dr. Din cot (S&m&n&torul, IL, 406). Ar. din cotu oder in cot(u). Vgl. noch: Ar. I-aspuse cotlu „er hat ihm den Ellenbogen gezeigt", d. h. er hat es ihm verweigert. Ferner: cindu va-rn ved cotlu „wenn ich mir den Ellenbogen sehen werde = niemals". Dr. I$i dau din cot „ich gebe dir aus dem Ellenbogen = ich gebe dir gar nichts". Blgr. Pokaza mu latatja si er hat ihm den Ellenbogen gezeigt, d. h. er hat es ihm verweigert. Anmerkung: Das Ar. in cotu, wie das Dr. beweist, stammt also nicht aus dem Alb., wie G. Meyer, Alb. Wtb. 202 meint 77. Enthalten. Bedeutung: fassen (tr.), Platz haben (intr.) 1. Beispiel: Mein Sinn faßt es nicht. Dr. Nu-1 incape gindul meu. Ar. Nu n- u ncape mintea. Alb. S-me ndzen mendja. Bulg. Ne mi go pobira unrat. Ngr. Alp to x()ov//£ hxel. 79. Erfüllen. Wendung: a) er hat das 40. Jahr erfüllt, d. h. vollendet Dr. A implinit patruzeci de ani. Ar. Umplü patrudä^i di am. Alb. Mbuöi duzet vjet§. Big. Nap'tlni (navxröi) öetireset godini. 80. b) Hat sich dir der Kopf gefüllt? d. h. bist du überzeugt? Dr. £i s'a umplut capul? Ar. si umplü caplu. Alb. te u-mbuö koka? Hahn, Gl. 71. Ngr. (Epiros) yiofitöe to xeQib roßaXe öra JtoöaQL Big. celo selo vdigna na kraka. 105. e) Ich gebe mit dem Fuße = ich schlage etwas aus, gebe etwas auf. Dr. Dau cu piciorul. Ar. Dau cu öorlu. Alb. ap me kembe. VgL Pedersen 196, wo der Satz: „Stita detine me kembe e erda ketü (ich stieß das Meer mit dem Fuß und kam hierher) ganz falsch aufgefaßt ist („ich setzte *) Die Woche, wo man Käse, Milch, Eier, aber kein Fleisch essen darf. **) In dieser Woche darf man auch Fleisch essen. ***) mos ri nde käme, Hahn, Gl. art. H, S. 109. Weigand XIV. 9 — 130 - über das Meer mit meinem Fuße"(!) anstatt: ich gab das Meer auf). 106. f) Einen übers Bein nehmen = jem. über die Achsel ansehen. Dr. A lua peste picior. Alb. Mar ndeper (durch) kembe; Dozon 34. g) Von den Füßen fallen s. fallen. h) An den Füßen nehmen s. nehmen. 107. i) Guter (schlechter) Fuß — Glück (Unglück). Beispiel: Guten Fuß haben oder mit gutem Fuße kommen. Ar. in vine öiöor bun. Alb. Me kembe te mbare =» mit (gutem) Fuß [tritt ein]; Dozon GL 48; Hahn GL 69. Ngr. "Eist xaXb JCOÖOQtXO. 108. Gabe. Bedeutung: Abgabe, Steuer. Dr. Dare. Ar. darf (PL), dat. Alb. e dene Dozon; Hahn, Gl. 26. Ngr. ta öoolfiata. Big. danik, davane, daädie, davnina. 109. Ganz. Bedeutung: immer, immerfort Beispiel: er weint immerfort Dr. Tot pllnge. Ar. Tot plinde. Alb. gi$e kan. Ngr. oXo xXalei. Big. vse platöe. Vgl. Dazu die Verbindungen: 110. a) Mit allem daß . . . = trotz alledem. Dr. Cu-toate-cä. Ar. Cu-tute-eä. Alb. me gi#e ke: Pedersen 33. Ngr. fih oXov on, woraus ftoXovoti. Vgl. it con tntto che. Bulg. pri vse öe, pri vsiöko ce--. 111. b) „Ganz von einem", „ganz ein", d. h. in einem fort. Dr. Totdeauna. Ar. tutdiunä, totuna, totna. Alb. gi#ene Pedersen 82. Ngr. 'OXodva. Bulg, vse edno. Anmerkung. „Ganz" wird im Dr., Ar., Alb. und dialektisch im Ngr. auch im Sinne von „Jeder" gebraucht: Dr. tot cätunul jedes Dörfchen". Ar. tutä oaia Jedes Schaf". Alb. gi£e katundi „jedes Dorfchen". Ngr. jcaöa yvvatxa „jede Frau". 112. Garten. *Wendungen: Dr. o grädina de bäiat „ein prachtiger Bursche". Ngr. "Eyeive fj xaQÖia fiov xbqi-ßoXt „das Herz lachte mir vor Freude". 113. Geben. Bedeutung (mit der Negation): verhüten. Beispiel: Gott gebe es nicht = Gott verhüte es! Dr. Sä nu dea Dumnezeu! Ar. s-nu da Dumnidaü! Ngr. Nä fifj öc&cy 6 — 131 — Ge6c\ Big. Ne daj bo£e! Bog da ne dava! Alb. Mos e öebe Perendia! 114. Geben. Wendung: a) Geben und nehmen = das Heft in Händen haben. Beispiel:. Hier geben und nehmen die Rauber (= schalten und walten). Ar. Aoa da s-Ia furli. Alb. Ketu japen mafene hajdute; (Pedersen 136) ösneh ede mafele Ped. 82 (die ganze Hantierung die Wirtschafk). Ngr. 'Edco dtvovv xal xalQVOW ol xliyxeq. 115. Geben — Nehmen = Angelegenheit, Geschäft, Handel. Dr. Daravere. Ar. Dare-loare. Alb. e dena e e mafa (Handelsgeschäft, Handel), Hahn, Gl. 26. Ngr. To xage-doöe. Tu. AliS-veriS (so auch Ar., Ngr. und Big.) Bulg. vzemane-davane. 116. geben. Wendung: er gibt hier, er gibt dort = er wendet sich hierher, er wendet sich dorthin, d. h. er bemüht sich. Dr. Dä incoace, dä incolo. Ar. Da ncoa, da nclo. Alb. da ketej, da andej: Pedersen 136. 117. Gehen. Wendungen: a) Er ging, was er ging = er ging unaufhörlich. Dr. Merse ce merse. Ar. narse \e narse. Alb. vate sa vate; Pedersen 68. Ngr. nfjys rl jr^/e. .Big. vtrve, §to VLrve. 118. b) Ich gehe gut = ich befinde mich wohl. Dr. merg bine. Alb. vete mire. Ngr. ürftalvm xaXa. 119. Gehört. Bedeutung: berühmt Ar. avdlt. Alb. digdare, Pedersen, Gloss: 8. v. degoj. Ngr. *§axovöxbq oder 'gaxovC/idvoq. Big. procut. 120. Gelesen. Bedeutung: belesen, gebildet. Dr. cetit. Ar. clntat und guväsit. Alb. kendüare. Ngr. öiaßaapivoq. Big. naceten. . % 121. Lesen. Bedeutung: studieren. Dr. citesc. Ar. guväsescu (sonst: nvef). Ngr. öiaßa£a>. Big. öeta. Alb. kendoj. Hahn, Gl. 45. 122. Geschick. Wendung: Sie hat Geschick gefunden = ihr Glück gemacht (von Mädchen). Dr. Si-a gäsit feta norocuL Ar. s-afla feata cäsmetea, Alb. gotsa geti fätine; Hahn, Gl. 139. Ngr. Bq^xb xr\v xvxt] xrjq. Big. Nameri si krameta. 9* — 132 — 123. Gesetz. Bedeutung: Glaube, Religion. Beispiel: Der christliche Glaube. Dr. Legea crestineascä. Ar. nom (griechisch, früher: leade) crijtineecu. Alb. Iige e kerötere oder zakoni kerfitere (Zaros Chr.). Ngr. (diaL) 6 XQiQxiavixbq vofiog. 124. Gesicht» Nebenbedeutung: a) Person (nicht rein volkstümlich). Beispiel: Eine hohe Persönlichkeit Dr. Ar. 0 faß inalta. Alb. Fake. Ngr. °Eva tpqXo xq6o). Alb. helmön und iderön. Dozon 6. Ngr. tpagfiaxcovco. Big. otravi me =s er hat mich betrübt. 130. Gott. Bedeutung: HimmeL Beispiel: Bis zu Gott = bis zum Himmel. Ar. Pinä la Dumnidaü. Alb. perendi (= Gott). „A Hydra ce mot signifie le ciel.u Dozon, Gl. 66. — 133 — Ngr. °£2g Cro Oed. Big. do boga (z. B. vik do boga „Geschrei bis zum Himmel"). 131. Groß. Bedeutung: alt, besonders im Komp. der größere = der ältere. Beispiel: mein älterer Bruder. Dr. fratele mieu cel mai mare. Ar. frate-nu a$el cama marle, Alb. im vela i ma#. Ngr. 6 psyaXvxeQog pov döepatog. Big. po-golemijat mi brat. Dazu: der kleinere, d. h. der jüngere: Dr. cel mai mic. Ar. (ca) ma niclu. Alb. me i vogeli, G. Meyer, Gr. 68. Ngr. d pixQoxeQog. Big. Po-malik brat = un frere cadet, Markoff, 370. Dazu die Ableitungen: 132. a) groß machen. Bedeutung: rühmen, preisen, (passiv): stolz werden. Dr. a mftrl Ar. (mi) märescu. Alb. madön. Ngr. peyaXcbvco. Big. golemeja se (= sich brüsten). 133. b) erhaben. Dr. märe{. Ar. märft. Big. golemec (= personne de distinction). 134. c) Erhabenheit. Dr. märefie. Ar. marile. Alb. maderi. Ngr, psyaXelo(v). Big. golemstvo. 135. Großlippige, der. Bedeutung: der Schmoller. Ar. (m) budät oder budar (badar). Alb. buzalä (wohl nach tu. budalä „Dummkopf"). Ngr. xeilag, auch x^Xaxog. 136. Grün. *Wendung: a) jemand etwas als grünen Kaviar verkaufen, d. h. jem. ein X für ein U machen. Dr. a vinde cufva icre verzi. Ngr. JtovXw xaxi ok xaviva yta jiQaöivo xaßl^QL Big. provodi go za zelen hajver (= er schickte ihn zum grünen Kaviar). 137. b) Grüne Pferde = Aufschneidereien, fr. des blagues. Dr. Cai verzi (pe pere$). Ngr. ÜQaöiva aXoya. 138. c) Grüne Sterne sehen = daß einem Hören und Sehen vergeht. Dr. A vedea stele verzi! oder stele verzi pe pere^i. Ar. Nur: Steale vai vedi (s-tä trädearim unä supleacä) = Sterne wirst du sehen, wenn ich dir eine Ohrfeige gebe. Ngr. (Nur im Mittelgr. Theodor Prodromos (12. Jhd.)*), vers 93—95: *) Theodor Prodromos (12. Jhd.) vgl. Krumbacher, Byz. Litt. § 333, Legrand, Bibliotheque grecque vulg. Bd. I, S. 50f. Gedicht Nr. I, vers 82 ff. - 134 — bcel xal aOxiQag ßXixovöi tQOXOvq XQaoivopoQqpovg, xal opotd^ovv xb xeiQOXBQov oxi elvai pedvöpivoi, xal payeuopivoi, xal öaXol xal xaQaßQovxiOpivoi. (Die Stelle verdanke ich Herrn Dr. K. Dieterich.) 139. Gat (Adv.). Wendungen: a) jemand gut nehmen = jem. schmeicheln. Dr. A Ina pe cineva cu binele (ar. cu bunlu). Alb. Mar me te mire; vgl Pedersen 41 (15), 42 (16); Hahn 67 (an letzterer Stelle = gut behandeln). Ngr. xaXo-jtalQPco xaviva (= schmeicheln) oder xalQVco xaviva pe xb xaXb (= freundlich behandeln). 140. b) jem. gut finden — gut antreffen. Grußformel: Gut habe ich dich gefunden! Dr. Bine te-am gäsit! Ar. G'ine te-afläi! Alb. Mi(re) se te geta. Ngr. EaXSg ah ßQtjxal Big. Dobre naäel (nameril)! 141. c) einmal und gut — ein fnr allemal. Dr. una si bunä. Ar. unä s-bunä. Alb. ne ede mire. Ngr. pia xal xaXtj. 142. d) gut gemacht = kraftig gebaut. Dr. bine facut Ar. Faptu (adärat) gine. Ngr. xaXoxapcopivog. 143. Haar. Wendungen: a) Von Faden zu Haar = haarklein. Dr. Din fir in pär. Ar. und Ngr. etwas abweichend: ar. di per —per; ngr. dxb tqIx<*— rpfto. 144. b) Wie die Haare der Verruckten = vollständig verwirrt. Ar. Ca perli ali zurle oder a zürlälet Alb. Si IeSerat e te mafit; Pedersen 151. Ngr. Säv xä paXXta xr\g MaXapm (eine Verruckte). 145. Habe. Bedeutung: Vermögen, Reichtum. Dr. avufie. Ar. avufale und aveare. Alb. Kamia. Ngr. xb %xei(v\ dial. auch xb e/#(i>) (Epiros, Thess.). Davon ar. ifia „Vermögen" (Epiros). Big. imane und imot. Alban, pasje. Dazu das Adj. „vermögend": Dr. ar. avut; alb. kames (zu kam „habe" Meyer, Gramm. 87, 99) oder päsure (vgl. G. Meyer 60 (27); Gröber, Grundr. I 529; Dozon 65); big. imoten. 146. Haben, a) = kosten. Wendung: Wieviel kostet es? Ar. Citü are? (Dr. clt costä?) Alb. sa ka? Hahn, — 135 — Gloss. 41. Ngr. Uooa exei. Ar. Are 20 gros! Alb. Ka di-zet gros Pedersen 58. 147. b) = es gibt, es sind. Wendung: Hier gibt es viele Leute. Ar. Aoa$e are mulß oamini. Alb. ketu ka Sume duna. Big. Tüka ima mnögo svet (höra). Ngr. 'E6& exei atoXvv xoöpo. 148. Hahn. Wendung* Ich stehe ihm Hahn = ich stehe auf Kriegsfuß mit ihm. Ar. Ii stau cucöt (oder cöcut). Alb. pse me fi gel = warum sitzest du mir Hahn? Hahn, Gloss. 23. Ngr. xov Oxixco xoxxoxag (dial) 149. Halb» Wendungen: a) Ein Esel und ein halber, d.h. ein ganzer Esel. Dr. Un mägar si jumätate. Alb. este gomär e güsme. Ngr. °Evag yäldaQog xal piöog. Big. Magare i polovina. Matov 16. Anm. Statt „Esel" kann man „Teufel", „Mensch" usw. gebrauchen. 150. b) Mit halbem Munde = mit Widerstreben. Dr. Cu jumätate de gurä Ar. Cu gumitat di gurä. Alb. Me güsme goje (gole). Ngr. Mh pico axopa. Big. s polovin usta. 151. Hals. Wendungen: a) Auf den Hals kommen oder fallen = lästig fallen. Ar. In? cädü pri zvercä. Alb. Me ra nde Kafe. Ngr.'fereöe tfro Xaipo pov. Big. do güSa mi döjde. 152. b) Ich lasse es deinem Halse = ich überlasse es deiner Sorge. Ar. Tl lo-alas pri zvercä-^i. Alb. e Ian nde kafe täte. Hahn, Gl. 54*. 153. c) Jem. auf seinen Hals nehmen = ihn auf dem Gewissen haben. Ar. il loai pri guse. Alb. e mofe ne kafe; Hahn, Gl. 54. Ngr. Tov JttjQa erb Xaipo pov. 154. Halten. Bedeutungen: a) anhalten, andauern. Beispiel: Der Begen hält lange an. Dr. Ploaia $ne mult. Ar. Ploaea (ine multu. Ngr. lH ßQoxq ß 0 rb öjclri fiov yta jtovZrjfia. Big. Izvazdam nesto za prödan. 176. b) bekommen (z. B. einen Ausschlag, Zähne etc.). Beispiele: a) Ich habe die Blattern bekommen. Dr.--. Ar. Scosü mäfyeadä. Alb. Ndzofe Iine (du hast die Blattern bekommen); Pedersen 166. Dozon 45. Ngr. "EßyaXa rt} ßXoyia. Big. Detäto izvädi ztbf; izvädil p^pki po liceto (Gerov II 184); Izlezocha mu luni. 177. ß) Der Knabe hat einen Zahn bekommen (oder: sich --ausziehen lassen). Dr. Baeatul a scos un dinte. Alb. djali ndzofa ne öembe. Ar. Fiäorlu scoase un dinte. Big. Izvädi si deteto z*Bb. Ngr. To ütaiSi eßyaXe %pa öovri. 178. c) verrenken. Beispiel: Ich habe mir die Hand verrenkt. Dr. Mi-am scos (=scrlntit) mlna. Ar. N'i scosü mlna. Ngr. "EßyaXa rb %^Ql ^ov. Alb. Ndzofa dörene. Hahn, GL 86. 179. d) hervorbringen, produzieren. Beispiel: Dieser Ort produziert Tabak. Ar. Loclu aestu scoate tutune. Alb. Eüj vend ndzief duhan Hahn, Gl. 86. Ngr. Avxb rb fiiQog ßya£ei xajtvo. 180. e) gewinnen, verdienen. Beispiel: Wieviel Piaster verdienst du? Ar. Clft gro§i sco^i? Alb. Sa gro§ ndzief? Ngr. Iloöa yQoöux ßya&ig. Big. izvazdam po pet groäa na den (Gerov II 184) (= Ich verdiene taglich je fünf Piaster). 181. f) ablegen, abnehmen, ausziehen (von Kleidern). Beispiel: Nimm deinen Hut ab. Dr. Scoate-fi paläria. Ar. Scoate-$i capela. Alb. ndzief äapkene. Ngr. ByaXs rb xa-jtiXXo öov. 182. g) hinausbringjen, hinauswerfen. Beispiel: Man hat ihn hinausgeworfen. Dr. L-au scos. Ar. Lu scoasira. Alb. E ndzuafe. Ngr. Top IßyaXav. 183. Herausnehmen. Wendungen: a) *Ein Buch herausgeben. Dr. Scot o carte. Ar. Scot nä carte. Alb. ndzief na kärtane. Ngr. Byatjco ßißXlo. Big. Izvazdam knfga. — 139 — 184. b) *Eine Photographie aufnehmen. Dr. Scot foto-grafie. Ngr. Bya£a> g>a*xoyQag>la. Big. Izvazdam na kädro. 185. c) *Eine neue Maschine erfinden. Dr. Scot o nouä... Ngr. Bya£a> xcuvovQia fi*IXav*i- Ar. Scot nä noauä mihänie. Alb. ndzief ne mihani. Big. izvazdam nova ... 186. d) *Lügen verbreiten. Dr. Scot mincium. Ngr. Bya£co xpififiaxa. Ar. Scot minciuni. Alb. ndzief geneätra. 187. e) Sich einen Namen machen. Dr. Scotnume. Ar. Scot numä. Ngr. Bya£ xifv ipvxfj. Big. Izvädicha mi duääta. g) Die Seele herausziehen s. „Seele". 189. h) Lied machen. Dr. A scoate clntec cuiva. Ar. Scot ctntic. Alb. ndzief kenk Hahn, Ol. 86. Ngr. ßya£a> XQayovöu Big. Izvazdam pesen. 190. Herrlichkeit, Herrschaft. Wendung: Deine Herrlichkeit (höfliche Anrede an Höherstehende). Dr. Dum-nia-ta. Alb. zoterote (= zoteria— jote). Ngr. *H atpsvxia Cm oder f\ av&epxia tfov; daraus ar. afindila-$i oder afindia-% (Big. literarisch im ironischen Sinne: gospodstvo mu). 191. Herrschen, bzw. heilig werden. Wendung: die Sonne herrscht (Ngr. Alb.), die Sonne wird heilig (Dr.), die Sonne opfert oder das heilige Abendmahl nimmt (Ungarisch) = die Sonne geht unter. Ngr. cO fjZiog ßaCiksvei. Alb. dieli perendön*). Dr. Soarele asfln^este. Ungarisch: le äldozik a nap. Ung.-Deutsches Wtb. von Siegmund Simonyi und J.Balassa, Budapest 1902, v. äldozik. Anmerkung. Ich habe auch diese Wendung in die vorliegende Arbeit aufgenommen, als einen Ausdruck, der noch nicht erklärt ist. 192. Herz. Bedeutung: Magen. Dr. Ar.Mä doare inima. • Alb. Me demp ze'mera. Ngr. (ie novsl tj xaQÖta fiov. Big. boli me sirce. *) Albanesisch noch: u-faF dieli (fal' = ^erp/gco, ovyzo>QCb) Christo-phoridee, Lex. 455—456; ra dieli (nde maPet), ibidem. 100, 313. — 140 — 193. Wendungen: a) Er bringt es nicht übers Herz. Dr. Nu-I face inima. Ar. Nu-I fafe inima. Big. ne mu dava s^rce. Ngr. A\v xb xdvu f\ xaQÖid fiov. 194. Herz* Wendung: a) Tu mir das Herz = tu mir den Gefallen. Ar. Fä nf fnima. Alb. se pse de§i te i beje zlmmn gendejese (Marc. 15, 15) „weil er dem Haufen den Willen tun wollte". Ngr. xafie fiov tri xaQÖta (Epiros). 195. b) Ohne Herz = ungern. Ar. Färä fnimä. Alb. Pa z&nere; Hahn 36. Ngr. Alx&c, xaQÖta. Big. bez sirce. 196. Heute — morgen. Unbestimmter Ausdruck für: in nächster Zeit. Dr. Ar. Azi — mine, azi — mlne ...; Alb. sot — neser, sot — neser ... Ngr. otjfieQa — ovqio, OfjfisQa — avQio. Big. dnes — utre. 197. Hier, a) Hier und ... = vor. Beispiel: vor drei Jahren. Dr. Aci si trei ani. Ar. Aoa |-trei am. Alb. ketti e tri vjet. Ngr. *Edä> xal xqla XQOPia. 198. b) Von hier nach dort (oder ... und später) = von nun an. Dr. De aci fncolo ... Ar. De-aoä nculea. Big. ot tuk natafok. Alb. Ketü e tutje „desormais" Dozon 35. Ngr. *Aji hd& x* vöxega. 199. Himmel. Bedeutung: Gaumen. Dr. Cerul gurii. Alb. kelez«. Ngr. ovQavloxoq. Big. nebce. Vgl auch russ. nebo und ii cielo della bocca; Zauner, Körperteile 393. 200. Holz. Bedeutungen: a) Baum. Dr. lemn. Ar. lemnu. Alb. dru. Ngr. gvAo. Big. d^rvo. b) Prügel (Ar., Alb., Ngr., Big.) s. essen. 201. Hündchen. Bedeutung: „Geschwüre unter der Zunge als angebliche Ursache der rTollwut.u Ar. Cä$ali. Alb. kenitse. G. Meyer, Alb. Wtb. 222. Ngr. KovxaßiXia (Epirus). 202. Hutform. Wendung: Er hat ihm die Hutform aufgesetzt = er hat ihm einen Streich gespielt. Dr. Ii puse calupul. Ar. il trapse nä calupe. Tü. Kalyb etmek; Saineanu CIV. Big. mu kladof eden kalup (Mazed.). Ngr. xov ißaXe oder zQaßrjge xb (oder &>a) xaXovjti. — 141 — 203. Jahr. Wendungen: a) Des Jahres »nächstes Jahr. Dr. La anuL Ar. La anlu. Alb. geg. motit. Ngr. tov xqovov. Big. na godina; do godina. Anmerkung. Ar. an und alb. vjet bedeuten: voriges Jahr; vgl. lat. anno „dasselbe*4. 204. b) Auf viele Jahre! (Glückwunsch.) Dr. La mvl\i ani! Ar. La mul^Ü ani oder 1-ani mulß, auch trä mul^-anf oder tr-ani mul^t. Alb. per Sume mot (oder: per sume vjet). Ngr. Xqovux noXXa oder errj jioXXal Big. za mnogo godini! 205. c) Ein Jahr ein Jahr » ein volles Jahr. Ar. Un an cu anlu (Dr. un an intreg). Alb. mote — mot. Pedersen 164. Hahn, Gloss. 77. 206. d) In Jahren sein = in der Blüte der Jahre sein. Ar. Easte to-am (Dr. este in deplinä tinere^e). Alb. jans nga vjet. Ngr. Elfiai örä xpoW. Big. Toj e na godini (Gerov. I 229). 207. e) viele Jahre wünschen, danken. Dr. mutyumesc. Ngr. jtoXvxQOPi£co; öxoXXa htj. (Big. spolaiti.) 208. *f) klein an Jahren = jung; (groß an Jahren = alt). Dr. mic de ani. Ar. nie to-ani. Ngr. fiixQog örä XQOvta. Big. matak na godini. 209. *g) Wie vieler Jahre bist du? =* wie alt bist du? Dr. de cä# ani esti? Ar. di citi ani Eft Alb. sa vjets je? Ngr. x6ö xaganovo (ia£l öov.) 212. Kommen. Bedeutungen: a) anstehen, passen. Beispiel: Die Schuhe passen mir nicht gut. Dr. Ghetele astea nu-mi vin (bine). Ar. Nu-ni" yin päpü^äle. Alb. s-me vine kcputset; Hahn, Gl. s; v. vij. Ngr. Ah ficoQXowre rä jtajtovTöia. Big. Tija obuäta ne mi idat (Gerov. II 174). 213. b) aufgehen (vom Teig). Beispiel: Das Brot ist aufgegangen. Ar. Vine ptnea. Alb. erdi buka; Hahn, Gl. s. v. vij. Ngr. (Epirus) TJ7(rire oder laXi. Big. vdigam glava. 224. d) Diese Sache ist mit dem Kopf in der Tasche d. h. sie kann den Kopf kosten. Ar. Aestu lucru-i caplu tu tastru. Alb. kajö pune iSte me krüe n-dora (Hand); Hahn, Gloss. 52. Ngr. dial. avrrj fj dovXetä elvai xetpaXi 6h TQOvßä. Big. abweichend: turil si glavata v torbata. 225. Kranz. Bedeutung: a) Vermählung (bes. im Plur.). Wendung: den Kranz aufsetzen = sich vermählen. Dr. a pune cununie. Ar. bäga c(u)runä. Alb. va kurore; Dozon 39. Ngr. ßa£a> öxeyavia. Big. venec = Vermählung. 226. b) Rand eines Bergabhanges. Ar. cruna muntilui. Ngr. to OT£r)Oe XQOvovg; Hahn, Gl. 61. 239. e) Ich habe den Branntwein gelassen = ich habe den Branntwein aufgegeben. Dr. Am läsat fuica oder m'am läsat de fuicä. Ar. O-alasal aräkia. Alb. L'aäe rakine; Hahn Gl. 61. Ngr. "AytjOa xo qoxL Big. Ostavich rakijata. 240. Last, belastet, schwer. Bedeutung: schwanger. Beispiel: Sie ist Last oder belastet. Ar. Easte sär^inä oder nSarfinatä oder greauä. Alb. igte me bare oder iste mbarse; Hahn, Gl. 12; G. Meyer, Gramm. 57; 157, 48. Ngr. elvai — 145 — ßageia (dial. in Epirus, sonst yyaöTQcofidvtj). Big. Tezka (trndna) e. 241. Wendnng: ich schlafe schwer, d. h. fest. Dr. Dorm gr5u. Ar. Dormu greti. Alh. fle rende. Ngr. xoifiovpai ßaQsia. Big. teiko spja. 242. Leben. Bedeutung: Tier, Vieh. Dr. Vitä. Ar. ga$& Ngr. £cooi>. (Big. zivina und zivotno (liter.), „Tier" zu zivot „Leben".) 243. Leicht. Wendung: Leichten, d.h. guten Schlaf! Dr. Somn usor! Ar. Somnu lisör! Alb. gum i Iehete! Ngr. vjtvo £la xä x^Xia. 251. Hachen« Nebenbedeutungen: a) Gebären. Beispiel: Sie hat ein Mädchen geboren. Ar. Feafce. nä featä. Alb. ben ne vajze; Pedersen 81. Vgl 35, 48, 79 etc. Ngr. ixape xoQixoaoa. 252. b) sich machen (werden) = reifen. Beispiel: Das Getreide ist reif. Dr. Bucatele s-au Acut. Ar. yipturle s-feäfträ. Alb. eö6 pastaj si te benen beriketet, mef kualt (= und nachher, wenn das Getreide reif wird, nimm dann die Pferde) Pedersen 133. Ngr. ro Oixclqi iyeive. 253. Machen. Wendungen: a) Es macht kein Geld — es bringt kein G. Dr. Nu face parale. Ar. Nu fafe parä^i. Alb. Nuke ben (para). Ngr. Ahv xavec xagaöeq. Big. Ne pravi (dini) pari. 254. b) Es macht nicht = es ist nicht gut, ratsam. Dr. Nu face. Ar. Nu &$e. Alb. Nuke ben. Ngr. Ahv xavei. Big. Ne öini. 255. c) Es machte sich mir = es (er) schien mir. Dr. Mi se fäcea cä---- Ar. s-fäfca cä____ Ngr. Mov ylvavzav x&xa va____ Big. Pravi (öini) mi se, ße . . 256. d) Er hat es uns gemacht = er hat uns einen bösen Streich gespielt Ar. Nä u feafe. Ngr. Mag xaxpxiaöe oder (lag xcbxafie. 257. e) Einen Schwur machen = einen Schwur leisten. Dr. Fac jurämlnt (ar. dfcuraty. Alb. bej be; Hahn, Gl. 12. Ngr. Kava> oqxo. 258. Mensch. Dazu: Menschlichkeit. Bedeutung: Anstand, Benehmen. Beispiel: Er hat keinen Anstand. Dr. N'are omenie. Ar. No-are uminitate. Alb. s-ka nerezL Ngr. Äkv ix*** av&Qamia. Big. Ne e covek; ne e öoveStina. 259. Menschlein. Dr. omusor. Ar. om nie. Alb. neri#. Big. mtzec. Bedeutung: Zäpfchen im Halse. Vgl Sand-feld-Jensen, Gröbers Grdr. P 527. 260. Messer. Wendung: Auf Messer sein: blank sein, Todfeinde sein; in offener Feindschaft sein. Dr. A fi la cu^ite. — 147 — Ar. Suntu (= sie sind) pri(tu) cu{ute. Alb. Jane me #iket (Zaros). Ngr. elvai örä paxalQia. 261. Mitte. Bedeutungen: Hüfte. Beispiel: Er faßte mich um die Hüfte. Dr. Mä luä de mijloc. Ar. Mi lo di mese. Alb. Me zuri nga mesi. Ngr. M9 htiaös aitb rt) piatj. Big. Hvana me prez polovinata („um das Kreuz"). 262. Wendungen: Es ist etwas in der Mitte = es steckt etwas dahinter, ist im Spiele. Dr. e ceva la mijloc. Ar. Nlste-i tu mese. Ngr. Kare slvai örrj p£orj. 263. Mund, Maul. Wendung: a) Verdirb dir nicht den Mund d. h. verbrenne dir nicht den Mund. Dr. Nu-^l stricä gura. Ar. Nu $I-aspardi gura. Ngr. Mr\ xaXväg rb oropa oov. Big. Ne si razvaljaj ustata. 264. *b) Mit der Seele im Munde = in den letzten Zügen. Dr. cu sufletul la gura. Ar. Gu süflitlu la gurä. Alb. Me §pirt nde goje. Ngr. ph rr\ ipvxq Orb oropa. Big. Duäata mu e v zi>bite (an den Zähnen). 265. c) ohne Mund bleiben = verstummen. Dr. Rämase föra gurä. Ar. Armase färä gurä. Alb. mbeti pa goje; Hahn, Gl. 20. Ngr. "Epeive x^q^ &copa. Big. ostana bez usta. 266. Mütze. Wendung: a) Mit der Mütze schief (oder: auf einem Auge, oder auf einer Seite), zur Bezeichnung der Verwegenheit. Dr. — Ar. Cu cäcula strlmbä (oder pri un oclu). Alb. Me äami me n-ane (— mit dem Kopftuch auf einer Seite). Hahn, Heft II, 129, Lied 7. Ngr. Mh ro g>£öi CTQaßoppivo. Big. Nakrivil si äapkata. 267. Nabel. Wendung: Der Nabel ist mir gefallen = ich hatte heftige Leibschmerzen. Ar. im cädü buriclu (dr. mä doare la buric). Alb. me ra keröize (auch z&nere = Herz); Hahn, Gloss. 45. Ngr. "l&reoe 6 atpaXoq pov. (Big. razvil mu se pxp'Lt). 268. Nacht —Tag. Wendung: Es verging die Nacht, es verging der Tag (besonders häufig in Märchen). Ar, Tre^i duä, tre^I noapte. Dr. Treci zi, treci noapte. Alb. sko nate, e Sko dite Hahn 167 IV. Ngr. ajteqva p£(?a, aniQva vvxra (Epirus). Big. mina den, mina nost. 10* - 148 — Nacken s. Hals. 269. *Nagel* Wendung: Einen Nagel auf dem Heizen haben einen Stein auf dem Herzen haben. Dr. A avea un cuiu la inimä. Ar. Am nä penurä la inimä. Alb. kam ne perua me zembre. Ngr. *£fca> Iva xaQfpl or^ xoq6iL 270. Nähern, Sick. Bedeutung: Empfangen,aufnehmen. Beispiel: Empfingst du mich heute abend? (Dr. Mä primesti In astä sarä?) Ar. Me-aprokf astäsearä? Alb. Me kas sonte? Vgl Hahn, GL 54. G. Meyer, Alb. Gramm. 67, 95. Ngr. Mh gvyc&PBig CfjftBQa (Epirus). 271. Name. Bedeutung: Namenstag. Beispiel: Heute ist mein Namenstag. Dr. — Ar. Azi n-u oder ni-am numa. Alb. Sot e kam embren (Korea). Ngr. orjpeQa slvai oder 2*a> xovopa pov. Big. Dnes mi e imeto. 272. Nicht. Wendung: Sagst du mir nicht = kannst du mir vielleicht sagen? Ar. Nu-ni difi? Alb. Nuke me #ua? Ngr. Ahv pov Xiq. 273. Nase. Wendungen: a) Es kommt mir zur Nase heraus = es hängt mir zum Halse heraus. Dr. Mi-a esit prin nasw Ar. n-isi prit nän. Ngr. Mqv ßyfjxe cor rtj pvtxtj. Big. Izleze mu iz nosa. 274. b) Er ist ihm in die Nase, d. h. in die Quere gekommen. Dr. I-a venit la nas. Ar. L-intra tu närl. Alb. I hüni nder hunde; Hahn, Gl. 146. Ngr. Tov pjtrjxe Cxi] pvxr]. 275. c) Die Nase ist ihm abgefallen = er trägt die Nase nicht mehr hoch. Dr. I-a cäzut nasul jos. Ar. II cadu narea. Alb. I ra hunda. Ngr. Tov ejteöe r) pvxt). « 276. Nehmen, a) sich wohin begeben. Beispiel: Ich ging zur See. Ar. Loa! amarea. Alb. Muaf e Morene = sie gingen nach Griechenland; Muaf det (gingen.aufs Meer); Pedersen 154; vgL 26. 34. 40. 58. Vgl. auch ngr. xoßaXa yiä rt/ ftaXaOOa. (Big. Vze si pT&tja). 277. b) fassen, enthalten. Beispiel: Wieviel faßt dieses Gefäß? Dr. Cät iea vasul acesta? Ar. Cit la vaslu aestu? Alb. sa mef kejo ene? vgl. Hahn 67. Ngr. Jlboo nalgvei avxb xb Xat\vi\ — 149 — 278. Nehmen. Wendungen: a) Jem. mit dem Pfahle (oder mit Steinen) nehmen, jem. in die Flucht schlagen. Beispiel: Ieh treibe ihn in die Flucht. Dr. A lua pe cineva cu parul. Ar. II lau cu parlu. Alb. Mar me gufe (= werfe mit Steinen); Hahn, GL 67. Ngr. rbv nalqvco fih ro xaXovxi, (il rhg xirQeg. 279. b) Er ist genommen = er ist gelähmt (von Dämonen, Elfen etc.); verrückt. Ar. Easte loat. Alb. i mare, Pedersen 78; vgl. 15,151. (Big. Vzecha go negovite si.) [Dr. Este apucat. Ngr. Elvat Jtiaö/iivog.] 280. c) Er nimmt das Buch (die Buchstaben): er macht Fortschritte im Lernen. Ar. el u la cartea. Alb. mef kärtene; Hahn, GL 67. Ngr. jiclIqvu rä yQafifiara. Big. vzema (priema) kniga. 281. Offnen. Bedeutungen: a) aufklären. Beispiel: Die Kirche klärt den Menschen auf. Dr. Biserica deschide pe om. Ar. Bäsearca-1 deöclide omlu. Alb. Karte i hap süt neriut (= Das Lernen klärt den Menschen auf*) Zaros). Ngr. t] ixxXrjöiä dvolyei rbv av&Qmno. Big. otvoren öovek. 282. b) aufblühen. Beispiel: Die Blumen blühen auf. Ar. Liliöile disclid. Alb. tSeline Mete (= dv(H£ovrei oder fik ö erb OJtln. Alb. ve nde Stepf. 335. c) = anstellen, annehmen z. B. als Diener. Dr. a bäga slugä. Ar. bag huzmikär. Ngr. /Sagen vnf]Qirfi(v). Alb. ve ne hüzmekar. Big. turjam sluga. 336. d) = eingehen, z. B. eine Wette. Dr. Pui prinsoare. Ar. bag baste. Alb. ve bast (Pedersen 69). Ngr. /Sagen Crol-Xrjt*a- Alb. ve bast; Hahn, Gl. 6. 337. Setzen, stellen, legen. Wendungen: *a) Ich setze ihn es zu machen = ich lasse es durch ihn machen. Dr. B pun sä o faeä. Ar. II bag s-u faeä. Alb. E ve te bere. Ngr. Tov /Sagen vä to xa/iy. Big. turih go da ... 338. b) Ich setze mein Mögliches = ich tue mein Möglichstes. Dr. Inl pun toate puterile. Ar. Im bag tute puterle. Alb. ve tere fukfn (Zaros). Ngr. Ba^co rä övvara pov. 239. c) ich setze jem. auf Schwur, Eid = ich beschwöre, mache einen schwören. Dr. 11 pui pe jurämint. Ar. Ii bag — 156 — pri gurat. Alb. e ve mbe be Christophorides, Lex. 17; Hahn, Ol. 6. Ngr. top ßd£a) oh oqxop. Big. turjam pod kletva. 340. d) *ich setze es (mich) mit jem. — ich lasse mich mit jem. ein. Dr. Mä pun cu cineva. Ngr. ra ßa£>a> fih xap&pa. 341. e) ich setze in Verstand — ich beabsichtige. Dr. Imi pun in minte. Dr. tni bag tu minte. Alb. ve nder ment, Hahn, Ol. 6; Ngr. BaC,a> Orb vov pov. Big. turjam na um. 342. f) ich setze das Ohr = ich spitze das Ohr, ich bemerke. Ar. Bag ureacla. Alb. yb ve§; Hahn, Ol. s. v. ve. Ngr. Bavo ravxL 343. g) Stimme(n) setzen == ein Geschrei erheben. Ar. bag boa^ea. Alb. yb zeri. Ngr. ßat/oo rhq (pcoviq. 344. Singen. Bedeutung: lesen, auch studieren (vgl. lesen). Im Part. Perf. auch: gelehrt. Ar. cintu. Alb. kendön Dozon 40; Hahn, Oloss. 45. Oelehrt: ar. clntät. VgL ital. carta canta e villan dorme: Mussafia, Gramm, it. 142. 345. Sinn, Verstand. Wendungen: a) Daß du deinen Sinn habest = gib Acht, paß auf! Ar. s-{i-ai mintea! Alb* ts keä mendije ne .. . Dozon 52; Pedersen 86. Ngr. NaxVG TO POV OOVl 346. b) Sammle deinen Verstand=nimm dich zusammen! Ar. Adunä-ß mintea! Alb. Mbeji$ mendine! Ngr. Ma^Bipe rä pvaXa Oov\ Big. S^biraj si uma! 347. c) Ich halte Sinn — ich behalte, vergesse nicht Dr. Tin minte. Ar. Tin minte. Alb. mbaj ment, Hahn, GL 69. Big. Imaj si na um! Vgl. it tener mente. Siehe auch Sand-feld-Jensen, Zt rom. Phil. 30. Bd. 348. d) Ich springe aus dem Sinn = ich werde närrisch. Ar. goc di minte. Alb. Me lot e zeza mende, was Pedersen 152 falsch übersetzt: mein Herz hüpft (vor Freude); (buchstäblich heißt es: mir hüpft der arme Sinn = das arme Herz). 349. e) Wir haben einen Sinn = wir sind eines Sinnes. Dr. 0 minte avem. Ar. Nä minte-avem. Alb. jemi me ne ment? „Sind wir einig?" Hahn, Gl. 73. Ngr. Mia yvmpri $XO{is. Big. na edin um sme. — 157 — 350. f) Ein Mensch jnit zwei Sinnen = ein unentschlossener Mensch. Ar. Om cu doauä müujä. Alb. neri me dü mendeö, Hahn 73. Vgl. ngr. av&QcoJtoq ölyvcopog. 351. g) Er ist nicht in allen seinen Sinnen = es ist nicht ganz richtig mit ihm. Dr. Nu e in toate min^ile lui Ar. Nu-i tu mfirßde tute. Alb. S este nde ment (er ist nicht bei Sinnen). Ngr. Ahv slvai örä (ivaXa tov. Big. Ne e s vsickija si (um). 352. Sitzen. Bedeutung: wohnen Beispiel: Wo wohnst du? Dr. Unde sezi? Ar. Iu sedi? Alb. ku fi? Ngr. IIov xa&eöai. Big. kide sedis? Tu. nerde oturior? 353. Sonne. *Wendung: von der Sonne herabgetropft = unbeschreiblich schön. Dr. Bupt din soare. Ar. Kikat din soare. Ngr. °HXiooraXaxTog (aus r)Xioq und araXa£a>). 354. Speichel. Wendung: Es läuft ihm das Wasser (d. h. der Speichel) im Munde zusammen. Dr. A-i curge balele (dupä ceva). Ar. II curä bähle ... Big. tecat mu ligite ... Ngr. Tqsxovv rä CaXia rov. 355. Stehen. Nebenbedeutungen: a) stehen bleiben, anhalten. Beispiel: Bleib stehen! Dr. Ar. Stai! Ngr. 2xa-öovl Big. stoj! (Alb. dafür: dale! G. Meyer, Alb. Wtb. 60, Pedersen 115). 356. b) Wohnen. Beispiel: Wo wohnst du? Dr. Unde stai? Ar. Iu stai? Big. Küde stoiä? (Alb. Ku fi ti?) Anmerkung: Wie man sieht, stimmt nicht das Alb. in diesen Nebenbedeutungen, wieCandrea, Buletinul societ. filol. I, unrichtig meint. 357. Stirn. Bedeutung: der hervorragendste, vornehmste Teil, die Blüte. Dr. Fruntea npbilimii „Die Blüte des Adels"; fruntea mesei „Der Ehrenplatz am Tische". Ar. Fruntea hoa-ralei „Der Vornehmste des Dorfes". Alb. bali i verese „der beste Wein"; G. Meyer, Gr. § 58. Big. stoi na celo „er steht obenan." 358. Stern. Wendung: Ich werfe in die Sterne, d.h. ich prophezeie. Dr. Arunc oder dau In stele. Ar. Aruc tu steale. Alb. e he# nde üj, Hahn, Gl. 145. Ngr. Pfava) Crä — 158 — aötQa\ (vgL Ar. aruc ta cärfL Alb. he£ nde karte. Ngr. 359. Stunde.*) Bedeutungen: a) Mal. Beispiel: Viele Male. Dr. De multe ort. Ar. Di multe ort. Alb. sume herc vgL Hahn, GL 146. 360. b) „einst". Beispiel: eine Stunde. Ar. nä oarä. Alb. ne here; Hahn, Gl. 146. Dazu: Ar. dinäoarä „auf einmal", Alb. me ne here, Hahn, Gl. 87; Pedersen 133; Dozon 62. Big. Na öasa = sogleich. 361. c) „sobald als" in der Verbindung: die Stunde wo ... Ar. Nä oarä cä ... Alb. nehere ke ... G. Meyer, Alb. Gr. 60, 5. Ngr. Tfjv <%Qa xov ... ' 362. d) Weiblicher Dämon (im Plural). Beispiel: Die Dämonen haben ihn ergriffen. Ar. Lo-aca^arä orle. Vgl. Hahn, GL 89: „Ore geg. weiblicher Dämon, der die Welt durchstreift, die Verwünschungen und Segenswünsche aufschreibt, die er hört, und sie in Erfüllung bringt." VgL Christophorides 288. 363. Stunde. Wendungen: a) Zur guten Stunde — zum Heil! Dr. In ceas bun! Ar. oarä bunä! Alb. ore e mbare! Ngr. °QQa TcaXrjl Big. Na dob-wr öas! 364. b) Zur Stunde — frühzeitig. Ar. Di oarä oder di cu oarä. Alb. heret „de bonne heure; de grand matin" Dozon 30; se u e Suaj nga hera feksin, se jam fukara (= denn ich lösche das Licht frühzeitig aus, weil ich arm bin) Pedersen 60 (27). Ngr. (&)vo>qIq. 365. c) Stunde finden — Gelegenheit f. Beispiel: Er fand G. Ar. I-aftä oara. Alb. i geti here. Ngr. Tov ßQrjxe xr\v &Qa. 366. d) Daß dir eine böse Stunde komme = daß dich der Teufel hole! Dr. Fi-fi-ar In ceas räu, sä-ti fie! Ar. Sä-\X yinä oara arauä oder laie (die schwarze = unglückliche Stunde)! Ngr. Eaxr) &Qa vä öovQ&y\ *) Es muß bemerkt werden, daß alb. here, wenn es auch aus lat. hora kommt, doch jetzt nicht mehr „Stunde" bedeutet, dafür sagt man: ore, sahst — 159 — 367. e) Von Stunde (zu) Stunde = dann und wann, von Zeit zu Zeit. Ar. Di oarä-oarä. Ngr. Ajc £qQa (in Märchen). 369. g) Stunden — Stunden = bald — bald. Ar. ori-ori. Alb. here-here; vgl. Hahn, Heft II, 146; Skenderbeg 5, 38: benej her ujk her delpre „bald wurde er Adler, bald Fuchs". 370. Sachen. Bedeutung: auch verlangen, bitten. Dr. caut. Ar. caftu. Alb. kerkön. Ngr. yvQevco. Big. dirja. Beispiel: Was verlangst du von uns? Dr. Ce cau^i de la noi? Ar. Te cafjl dila noi? Alb. Tä kerkön nga neve? Ngr. TI yvQsvecg axb päg. Big. kakvo diriö ot nas? 371. Tag. Wendung: a) Er hat noch Tage = er hat noch lange zu leben. Dr. Are Incä zile. Ar. Are dile (lundi). Alb. Ea dite [te gate]. Ngr. "ifyet (tiQsq. Big. ima (oSte) dni. 372. b) Tag mit Tag = täglich. Dr. Zi cu zi. Ar. duä cu duä. Alb. dite me dite; Pedersen 68, 6. 63, 21. 117. Ngr. MiQa fie zrj piQa. 373. c) Ich fand ihm den Tag = ich fand Gelegenheit, mich an ihm zu rächen. Ar. L'-aflsfr dua. Alb. I geta ditene Hahn, Gl. 23. Anmerkung: Dr. Ngr. und Big. sagt man: ich fand ihm die Zeit: (Ngr. tov ßQtjxa (top) xaigo. Big. Nameri mu vremeto. Dr. i-am gäsit vremea). Dazu die Zusammensetzung: 374. Ton einem Tage. Bedeutung: vorgestern; unbestimmt: neulich, vor einiger Zeit: Dr. De-unä-zi. Alb. nediteze; Hahn, GL 87. Ngr. ajro pia (idQcc. 375. (Den Tag) eröffnen, anfangen. Wendungen: a) Wie hast du den Tag angefangen? Ar. Cum apirfst? Alb. Si u-dive oder t§ u-dive? (Morgengruß, Pedersen 117; siehe auch Hahn, Gl. 19.) Ngr. Ilcog f-Tj/idgcoosg; 376. b) Guten Tagesanbruch! (Nachtgruß). Ar. Apiritä bunä! Ngr. Kalb grjfitymfial Alb. Mire gdire. — 160 — 377. c) Mögest du gesund erwachen! Ar. s-apiri cu stnä-tate! Alb. Mir« ugediß oder ngdifs me Sendet! Hahn, OL 19. Ngr. Nä t-TjfieQartyQ pk ytal 378. Teil. Bedeutungen: a) Seite. Beispiel: a) Auf jener Seite. Ar. Naparte. Dr. In a parte. Alb. mb-at-ane; Dozon 48 Gloss.; Pedersen 40 (24, 30, 31). Ngr. ottjp aZXij (IBQlä. 379. b) Gegend. Beispiel: Er ist ans unserer Gegend. Dr. Este din pärfile noastre. Ar. Easte din parßle-a noastre. Ngr. slvai axb rä piqfr\ pag. 380. c) Anteil, Halbscheid. Beispiel: In Halbscheid geben. Dr. Dau in parte. Ngr. Alva> ptQtixo. 381. d) halbe Pferdelast (soviel auf die eine Sattelseite gepackt wird). Beispiel: a) es ist keine Pferdelast, sondern nur eine halbe. Ar. Nu-i nä furtie, ma nä parte. Alb. s-iste ne bare, po ne ane; Hahn, Gl. 2. Ngr. öhv elvs Iva TovßaQi, pa pviä ptQyia (Epirus). 382. Teil. Wendungen: a) Ich habe den Ort von der anderen Seite abgesucht = ich habe alles um und um gekehrt. Ar. Tumai loclu de-alantä-parte. Alb. k&ej mb-ane tjätere (ich kehre auf die andre Seite, d. h. ich suche alles durch); Hahn, s. v. ane. (Big. Ob^rna zemata na opaki). 383. b) Sie suchten es in allen vier Richtungen = in allen Ecken. Ar. U cäftara tu päturle pärß (sc. a lümilei). Alb. E kerkojne nga te kater änete; Dozon, Gloss. 384. Teilen. Bedeutung: Gemein haben. Beispiel: Wir haben nichts mit einander gemein. Dr. N'avem nimic de 1m-pär^it. Ar. No-avem ^iva trä mpärftre deadün. Ngr. Ahv exope rhtoxs vä peQaocope. Big. Nema kakvo da delim pomezdu si. Alb. S-kemi ge te ndajme. 385. Teufel. Wendungen: a) Ich habe den (oder einen) Teufel gegessen = ich habe übermäßig viel (oder gar nichts) gegessen. Dr. Am mincat pe dracul. Ar. Am micatä un drac. Alb. Hengra ne djal e güsme. Ngr. "Etpaya %va nsgl-ögopo oder diäßolo. — 161 — 386. Trocken. Bedeutung: starr, steif. Beispiel: Ich war starr. Dr. Am rämas seo. Ar. sicäi (Verbum). Alb. mbeta #are oder #ate. Ngr. "Epeiva geQog. Dazu: 387. Trocken werden = erstarren. Beispiel: Die Hände sind mir steif geworden. Dr. Seca-fi-ar mtna! Ar. In? sicarä minie. Alb. mu-^ane duarte: Hahn 37 Gl. Ngr. Mov geQa-&fpcav ra %iQia. Big. da ti izs'sknat rtcete! 388. Trocken. Wendungen: a) trocken, d. h. mit Anstrengung schlucken. Dr. a inghiti in sec. Ngr. ^Qoxaxanlvco. 389. Tür. Wendung: eine gute Tür = eine vornehme Familie. Ar. Poartä buna. Alb. Der e mire oder: der e matfe; Hahn, Gl. 28. Anmerkung: In derselben Bedeutung wird auch im Ar. und Alb. sowie dial. im Ngr. das türk. odzak (ar. ugak) = Kamin, Haus verwendet. 390. Verbrennen. Wendung: Feuer soll dich verbrennen! (Fluch.) Dr. Arza-te-ar focul! Ar. S-te-ardä foclu! Ngr. tia va ah xaipyl Big. Qghn da te gori! 391. Verbrannt. Wendung: Der Verbrannte = der Arme. Ar. Arsül. Alb. i djeguri; Hahn 28 Gloss. Ngr. 6 xarjfievog. 392. Verderben. Wendungen: a) sein Vermögen vergeuden. Dr. a-si strica averea. Ar. s-asparse avearea. Alb. priöi gens. Ngr. 'E^aldOs xr\v xaraötacl rov. 393. b) ein Mädchen verführen. Dr. A strica o fatä. Ar. aspargu featä. Ngr. %aXv& xoqIxöl Alb. pri§ götsene; Hahn, Gl. 106. Big. Kazvaljam momice. 394. c) *eine Verlobung auflösen. Dr. A strica o logodnä. Ar. Aspargu isusirea. Ngr. Xalvät xyjv aQQaßcova. Big. Raz-valjam godez. 395. d) Die Freundschaft brechen. Dr. A strica prie-tenia. Ar. aspargu uspi^ila. Alb. u-priö me mik (= Freund) Ngr. XaXvm rij cpiXia. Big. Razvaljam prijatelstvo. 396. e) Das Wetter ist schlecht geworden. Dr. s'a stricat vremea. Ar. Se-asparse Kirolu. Alb. u pri§ koha. Ngr. 'Exalaös 6 xaiQoq. Big. Vremeto se razvali« Weigand XIV. 11 — 162 — 397. f) Das Buch ist entzwei. Dr. Cartea este stricata. Ar. Cartea easte-aspartä. Alb. Karte igte e prfSure. Ngr. 7 To ßißXlo elvat xalaopivo* 398. g) Wir haben uns verdorben = wir haben uns entzweit Dr. Ne-am stricai Ar. Ne-asparsim (oder le-asparsim = wir haben sie verdorben). Alb. U priSme (Zaros Chr.). Ngr. Tä xalaOapLt peragv (tag (= wir haben sie zwischen uns verdorben). 399. h) Geld verderben = Geld wechseln*). Ar. Aspargu parä^t. Alb. Prifi parät(e) (Zaros). Ngr. %aXv5> jtaQadsq. Big. Razvaljam pari. 400. Yerholzen. Bedeutung: Starr werden. Beispiel: Ich bin starr vor Kälte. Dr. Inlemnii de frig. Ngr. 'EgvXiaoa anb to xqvo. Big. Vd^rvich se ot stud. 401. Yerkaufen. Bedeutung: weis machen. Beispiele: Dr. Cui le vinzi astea? Ar. a cui Ii vindl aeste? „Wem machst du das weis"? Alb. Yajza e kupetoi, se ts taf i siti mbreti plakut „Die Tochter merkte, was der König ihrem Vater weis machte. Ngr. €H xoqtj xaraXaße, rl Xätpi novXovCe 6 ßaöi-Xiaq oxbv jtareQa. Big. Komu gi prodavas? 402. Yiel. Wendungen: *a) das viele (viele) = höchstens. (Dr. Cel mult). Ar. Multu — multu. Alb. sume — Sume. Ngr. to JtoXv jioXv. 403. b) die vielen = die Menge. Dr. Cei mul^i. Ar. Multll. Alb. Te ühimete. Ngr. ot JtoXXol. 404. c) von vielem = vor langer Zeit. Dr. De (de) mult. Ar, di multu. Alb. per sume. (Ngr. xqo JtoXov). Big. ot mnogo. 405. Yier. Wendungen: a) Mit den vieren=im Galopp. Beispiel: Ich laufe im Galopp. Ar. Fug am päturlea (Dr. f. de rup pämintul). Alb. überhaupt schnell: me te kätra, ik te katra schnell. Ngr. TQi%(o fih rä zsöoeQa. Davon: ar. am-päturledz calu „mit verhängtem Zügel reiten"; vgl. ngr. tct(mx-Jtodt£co. b) Mach deine Augen zu vier s. unter „Auge". *) und Geld vergeuden: er vergeudete sein Vermögen: Ar. S-asparse avearea. Alb. prisi ganc. Ngr. xaXaOG negiovola tov. — 163 - 406. Vierhundert. Wendung: Er hat 400 Dram, d. h. das volle Gewicht der Oka = er ist, im vollen Besitz seiner Geisteskräfte. Ar. Easte patru sute (sc. dräni) oder Lo-are ucälu patru sute. Alb. katre-kindeö „400 Dr. besitzend" Hahn 43. 407. *VogeL Wendung: Mein Vogel — mein Liebling! Dr.. Puiule! Ar. Puflü! Alb. Zogu im! Ngr. jtovXl fiovl Big. Pilence! 408. ^Vogelmilch. Wendung: Dort findest du sogar Vogelmilch = alles, selbst was unmöglich scheint. Ar. AcI6 s-lapte di puilü afli (Dr. lapte de pasere kommt nur in Märchen vor). Alb. Atie gen etfe Kurorte zogu*) (Zaros). Ngr. 'Exel xäl rov xovliov ro yala ßQlaxrjg. Big. tamo Ste nameris i ot pticka (ot lastovica) mleko. (Vgl.Kor. "AT IV453: verweist auf die entsprechende agr. Wendung in Ar. Wespen 508 und oqv. 1672, sowie auf Strabons Geogr. XIV, 637). Vgl. Serbisch: tiöje mleko; auch russisch nrmbe mojoko. 409. Von außen. Wendung: von außen leiden = an der Fallsucht leiden. Ar. Pate din-afoarä oder este loat din-afoarä. Ngr. xad'alvei ajt ?gco. 410. b) die Äußere = die Elfin. Alb. jäätesme, auch perjaätesme, Hahn, GL 18. Ngr. ro kgmxucov. 411. Vorhang. Wendung: Mit (ohne) Vorhang d. h. bescheiden, bzw. unbescheiden, unverschämt. Dr. (a vorbi) cu perdeä. Ar. (om) cu pirde, (om) farä pirde. Alb. (neri) me perde, (neri) pa perde; Hahn, Gl. 97. Vgl. ngr. gerölxcoTos „ohne Häutchen" (= Hymen?) und ar. „il cripa pirdelu" (= der Vorhang ist ihm geplatzt) sowie alb. i plasi Ael i batittt (= die Stirnader ist ihm geplatzt, d. h. er hat alle Scham verloren) und big. Perdeto na ocite mu se puknalo. 412. Waschen. Bedeutung: a) rein waschen (von Schmerz, Trauer, Schuld). Beispiel: Nichts kann mich rein waschen. Dr. Nimic nu mä spalä. Ar. Nu me-aspeala oder Ia tivä. Alb. Ts me diste mika mua, S. me lan as Tum' as *) Vgl.: kcl'umcSt (xrjXiovfitia Jtivre. Big. iskaä (sakaä) Ii me? (= willst du mich heiraten, hast du mich lieb?) 433. b) brauchen, erfordern. Beispiel: Ich brauche zwei Monate sie zu heilen. Ar. Voi doi mesi pinä tras u vindic. Alb. Dua di muaj t e seroj; Pedersen 119. Ngr. Bilm ovo fifjveg ytä vä rr) yiaxQirpcp. 434. c) schuldig sein. Beispiel: Ich bin ihm 100 Groschen schuldig. Ar. II voi nä sutä di grosi. Alb. I dua ne kint groS. Ngr. Tov &iXa> exaxb yQocia. 435. Wollen. Wendungen: a) Es will sagen = das heißt. Dr. Va sä zicä. Ar. Va dicä. Alb. Do me &ene; Dozon 16. Ngr. OiXet vä xjj. Big. äte kaze. 436. b) Du willst, du willst nicht oder: wollend nicht wollend = du magst wollen oder nicht (nolens — volens). Dr. Ar. Vrei nu vrei; Ar. va nu va. Alb. do mos do; deäi-s-deSi; Pedersen 119. Ngr. &e!etg 6e d-iXeiq. Big. stes ne äteä. — Dr. de voie de nevoie. Alb. duaj-s-duäj (mochte er wollen oder nicht); Hahn II 167, 10. Ngr. ^iXovraq fit) d-eXovraq. 437. c) Wenn du willst = sei es, ob nun. Dr. Säva (aus sä vrea). Ar. Si va. Alb. ndo — ndo entweder — oder (aus ne + do); Candrea, Bulet. I. Ngr. (av) HXeiq. — Vgl. span. si quier, worüber G. Weigand in Vollmöllers Jhber. VI, I 157 und Hasdeü, Cuvinte din bätrlni I 300. 438. Wort. Wendungen: a) Mit Wort sein = streitig sein. Beispiele: Eine streitige Sache: Dr. Treabä cu vorbe. Ar. Lucru cu zboare. Ngr. °Eva JtQapa (ih Xoyia. Dieser Acker ist streitig: kejo are eäte me fjale; Hahn, Gl. 139. — 167 — 439. b) Ohne Wort = zweifellos. Dr. Färä vorbä. Ar. Färä zbor. Alb. Pa-fjale; Hahn 139. Ngr. XcoQlq Xoyo. Big. Bez duma. 440. c) Ich habe ein bißchen Wort mit dir = ich habe mit dir zu reden. Dr. Am ni^icä vorbä cu tine. Ar. Am putin zbor cu tine. Alb. Kam ns t§ike laf me te. Ngr. *Exlg%g. 450. b) ich bin zusammengezogen = ich bin in der Enge. Dr. Slnt foarte strlmtorat Ar. Kiu multu stres. Alb. jam fort i Strengüarc. Ngr. Elfiai xoXv ög>ixrog: raym xoXv 6l%ro%iQ7iq. Big. stisnat. VgL it. (triest.) strento „geizig" (Subak, Arch. Triest p. 11). Big. stisnat, stisnja (von dem Verbum stiskam). Schlußwort. Es ist klar, daß die vorstehende Zusammenstellung von Wendungen nur unvollständig sein kann, trotzdem aber glaube ich, daß aus ihr hervorgeht, wie innig und vielfaltig die Beziehungen der Balkanvölker Jahrhunderte hindurch gewesen sein müssen, um zu derartigen Übereinstimmungen zu gelangen, so daß wir wohl berechtigt sind zu behaupten: 1. Ein und derselbe Geist beseelt die Sprachen dieser Völker; so daß man annehmen könnte, diese Sprachen selbst bilden innerlich eine Einheit; der einzige Unterschied liegt in der äußeren Form; es kommen dieselben Wendungen, Redensarten, Wortbildungen in allen zugleich vor. 2. Die Beziehungen, seien es nun freundschaftliche oder feindliche, zwischen diesen Völkern sind im Laufe der Zeit nie völlig abgebrochen worden. Nur so wird die Einheit der inneren Sprachform der Balkanvölker begreiflich. Sie setzt ununterbrochene Wechselbeziehungen und eine seit langem bestehende Kulturgemeinschaft voraus. — 169 — 3. Die jetzige ethnographische Physiognomie der Balkan-halbmsel spiegelt — wenn man von den Türken und Juden und von einer gewissen Abnahme resp. Zunahme der einzelnen Volker absieht — mehr oder weniger, den früheren ethnographischen Charakter der Balkanhalbinsel während der Bildungszeit der Balkansprachen, wieder. 4. Es lag nicht in dem Zwecke meiner Zusammenstellung, der Frage näherzutreten, wo der Ausgangspunkt der Übereinstimmungen zu suchen ist. Das ist bei dem bisherigen Stande der Forschung noch gar nicht möglich. Dazu bedürfte es einer umfassenden Untersuchung über das weite Gebiet des Folklore, Sprichwörter, Rätsel, Lieder, Märchen etc. Immerhin muß schon jetzt auf die Wichtigkeit und Notwendigkeit dieser Frage und ihrer, wenn auch noch in ferner Zukunft liegenden Lösung hingewiesen werden. Benutzte Werke und Abkürzungen. Alb. = Albanesisch. Ar. = Aromunisch. Barcianu, Dic$. romäno-german, Sibiu 1900. Buletinul Societäfti filologice I, Bucuresti 1905. Big. = Bulgarisch. Byzantios, Sk., Aegixbv etc. Athen 1857. Candrea, Aurel., (siehe Bulet. soc. filol.). Convorbiri Literare 38. Bucuresti. Christ Zaros = ein albanesischer Kaufmann in Leipzig, dem ich manche mündliche Mitteilung verdanke. Densusianu,Ovid,HistoiredelalangueroumaineI. Paris 1901. Dozon, Manuel de la langue chkipe ou albanaise. Paris 1879. Dr. = Dakorumänisch. Gaster, Stratific. elem. latine (in „Revista pentru istorie, archeologie si filologie, I, 7—32, 345—356a). Gerof, FfcqHHK-L ÖMrapcKHH h3hicb, 5 Teile. Philippopel 1895-1904. — 170 — v. Hahn, Albanesische Studien. Jena 1854. Hasden, Etymologicum Magnum Bomaniae. Buc. 1887—1893. Jb. — Jahresbericht des Instituts für nun. Sprache. Markof, Dictionnaire bulgare-franfais. Philippopel 1898. Matof, GrBcko-btlgarski studij, Sbornik, IX. Bd. Sofia 1893. MegL = Meglenitisch. Miladinof, Deutsch-Bulgarisches Wtb. Sofia. Mitsotakis, Neugr.-Deutsches Wtb. Berlin. Meyer, G., EtymoL Wtb. der albanesischen Sprache. Straßburg 1891. Meyer, G., Kurzgefaßte albanesische Grammatik. Leipzig 1888. Miklosich, Fr., Die Slavischen Elemente im Bumunischen. Wien 1861. Ngr. = Neugriechisch. Papahagi, Per., Basme Aromane; Graie Aromäne. Bucuresti. Pedersen, Holger, Albanesische Texte mit Glossar. Leipzig 1895. , Po litis, IlaQaöoCsiq \ II. Athen. Puscariu, Sextil, Etymologisches Wörterbuch d. rum. Sprache. Rhoussopoulos, Asgixov EXXrjvoysQfiaPixov. Athen 1900. Saineanu, L., Incercare semasiol. asupra limbei romäne; Influenza orientalä etc. Bucuresti. Sandfeld-Jensen, Der Schwund des Infinitivs im Rum. Jb. DL Weigand, G., Vollmöllers Jahresbericht VI. Zaros s. Christ. Den bulgarischen Teil habe ich mit Hilfe meines Kollegen Dr. St. Romansky ausgearbeitet Die mit einem Stern versehenen Wendungen und Bedeutungen verdanke ich der freundschaftlichen Mitteilung meines Freundes Dr. K. Dieterich. I. Aromunen aus Biela. II. Aromune und Serbe aus Öipuliö. Rumänen und Aromunen in Bosnien von Gustav Weigand. Im Jahre 1905 erschien in den Annalen der rumänischen Akademie B. 27, historische Abteilung, eine Abhandlung über die „Rumänen in Bosnien und Herzegowina in Vergangenheit und Gegenwart" von Isidor Iesan, der beweisen will „cä pretutindeni se aflä nu numai urme mari de existen^a de odinioarä a Bomänilor, dar cä in multe locuri din t&rä existä si astäzi chiar in masse compacte". Ich las die Arbeit mit dem größten Interesse, obgleich ich gleich von Anfang sah, daß der Verfasser zwar ein großer Patriot sein mag, aber von sprachlicher, geschichtlicher und ethnographischer Forschung keine Ahnung besitzt. Bei der großen Zahl augenfälliger, unsinniger Behauptungen, die sich auf den wenigen Seiten finden, ist es mir überhaupt unerklärlich, wie das Werk unter die Abhandlungen der rumänischen Akademie geraten konnte. Jedenfalls steht es tief unter aller Kritik. Einen viel besseren Eindruck macht das ebenfalls auf Kosten der rumänischen Akademie gedruckte Werk von Teodor Filipescu: Die rumänischen Kolonien in Bosnien, mit 20 Bildern und ethnographischer Karte, 312 S., Bukarest 1906. Auch dieser Verfasser versteht als Chemiker natürlich gar nichts von Philologie, obgleich er sich mit Vorliebe mit philologischen besonders etymologischen*) Fragen beschäftigt, er bemüht *) Man sehe z. B. die Ausführungen S. 84 oben oder noch viel schlimmer S. 300, wo Cornea von lat. conus mit der Bedeutung „a turnau abgeleitet wird. — 172 — sich auch redlich aber ohne alle Kritik geschichtliches Material für seine Behauptungen zu sammeln (der Name „Vlah, Wallach" ist wie für ihn wie für so viele seiner Landsleute gleichbedeutend mit „Rumäne", obgleich schon oft genug nachdrücklich auf das Haltlose dieser Ansicht hingewiesen wurde) und dann hat er bei seinem Suchen nach Rumänen die Manie, jeden brünetten Typus für rumänisch zu erklären. Trotz alledem besitzt das Werk einen gewissen Wert. Herr Filipescu ist als Beamter des Punzierungsamtes im ganzen Lande umhergereist und hat bei dieser Gelegenheit sehr gewissenhaft das statistische Material gesammelt: Er ist der erste gewesen, der in einem Aufsatze im Glasnik zemaljskog muzeja u Bosni i Hercegovini, 1902, XIV 297—301 auf die Gunusari von Cipulid aufmerksam gemacht hat und dann in seinem Werke weiteres Material beigebracht hat. Hätte sich Herr Filipescu darauf beschränkt einfach die Wohnsitze, Leben, Beschäftigung etc. der Gunusari und Karavlasi in einem kleinen Werkchen zu beschreiben, so hätte er uns einen viel größeren Dienst getan, als durch das dickleibige Werk, in dem es von unhaltbaren, ja geradezu lächerlichen Behauptungen wimmelt, und so vor der Lektüre abschreckt Das Schlimmste aber ist, daß das Werk von Filipescu und noch mehr das von Iesan die öffentliche Meinung in Rumänien irre geführt hat Man glaubt jetzt, daß in Bosnien und Herzegowina zahlreiche rumänische Siedelungen vorhanden sind, und daß in der Vergangenheit das Land voll von Rumänen gewesen ist, die mit der Zeit slavisiert worden sind. Auch ich habe mich täuschen lassen; ich war zwar von vornherein darauf gefaßt, mit gewaltigen Übertreibungen rechnen zu müssen, aber ich hätte doch nicht geglaubt, daß ich rein gar nichts von rumänischen Siedelungen finden würde. Es gibt, das sei gleich von vornherein als Resultat meiner Forschungsreise ausgesprochen, kein einziges rumänisches Dorf oder auch nur Dörfchen in Bosnien und Herzegowina; es finden sich sichere Spuren von Aromunenniederlassungen an mehreren Orten, die von Herrn Filipescu ausfindig gemacht - 173 — wurden; aber die Balije in der Herzegowina haben nichts mit den Rumänen gemein. Ich werde also im Folgenden erst über die angeblichen Rumänen (Karavlasi), dann über die Aromunen (Ounusari) und zuletzt über die Balije zu sprechen haben. Einige wenige Spuren der Anwesenheit von Rumänen oder Aromunen in früheren Jahrhunderten, wie sie sich mit Sicherheit durch Ortsnamen feststellen lassen, habe ich gefunden, bin aber mit dieser sehr schwierigen und zeitraubenden Untersuchung noch nicht zu Ende gekommen. Die Karavlasi. Unter Karavlasi verstand man im Serbischen früher, zur Zeit der Donaufurstentümer, „Rumänen aus der Walachei". Speziell in Bosnien hat jetzt das Wort Karavlah die Bedeutung von „Rumänisch sprechendem Zigeuner" angenommen, denn es gibt' daselbst auch muhamedanische, katholische, orthodoxe Zigeuner, die nicht Rumänisch sprechen. Im nordöstlichen Bosnien gibt es nur einige Dörfer, in denen sich rumänisch sprechende Zigeuner angesiedelt haben. Über diese Zigeuner spricht nun Filipescu in seinem o. a. Werke S. 199—203. Wenn ich seine breiten Ausführungen mit dem größten Wohlwollen, das ich einem mir persönlich befreundeten Manne schulde, beurteilen soll, so will ich alle kunterbunt durcheinander gemengten historischen Bemerkungen als ungeschrieben betrachten, und das übrige beigebrachte Material als wertvoll für die Landeskunde von Bosnien bezeichnen. Wenn aber mein Freund Filipescu diese Zigeuner schlankweg als „Romäni"*) bezeichnet, und ihre Siedelungen ohne weitere Umstände als „comune romänesti" auf seiner beigegebenen geographischen Karte einzeichnet, so muß ich dagegen energischen Protest erheben, und es ist mir sehr leicht zu beweisen, daß er sich dabei in einer groben Selbsttäuschung *) p. 258 „Aus dem Angeführten ersehen wir, daß die Karavlahen nach ihrem Ursprünge Rumänen sind." — 174 — befindet. Er selbst gibt uns in seinem Werke das beste Beweismaterial an die Hand. Man betrachte z. B. das Bild S. 237. Auch das ungeübteste Auge muß in den dort reproduzierten Männern und Weibern aus PurkovicS den ausgesprochensten Zigeunertypus erkennen. Das gleiche ist der Fall mit den übrigen Bildern aus Purkovic und S. 289 aus Babkovi<5. Andere Abbildungen von Typen sind nicht vorhanden. Da kommen uns zu Hilfe seine Angaben über die Beschäftigung der Leute. Er führt im ganzen 19 Dörfer resp. Weiler an, deren Bewohner sich mit etwas Landwirtschaft, dann vor allem mit Anfertigung von Gegenständen aus Holz wie: Tröge, Löffel, Schalen, Spindeln, Quirlen, Körbe etc. beschäftigen und sie im Hausierhandel vertreiben. Es sind das die sogenannten „Lingurari" = Löffelschnitzer, die ursprünglich in den Golddistrikten Siebenbürgens als „aurari" = Goldwäscher, „rudari oder baiesi" = Bergarbeiter beschäftigt gewesen sind. Als die Goldausbeute im Laufe des 18. Jh. immer mehr zurückging und Arbeiter überflüssig wurden, haben diese Leute, die sich offenbar schon vorher ihren Hausrat aus Holz selbst verfertigten, diese Nebenbeschäftigung zur Hauptbeschäftigung gemacht und sind dann natürlich immer weiter gezogen, zunächst ins südliche Siebenbürgen, wo sie auch heute noch Bäiesi und Rudari genannt werden, über die ich im IV. Jahresberichte S. 288 und auch im IX Jb. S. 151 unten gesprochen habe, dann sind sie weiter nach Rumänien und nach Serbien gezogen, von wo aus sich einige auch nach Bosnien begeben haben. Dann gibt es unter ihnen eine Menge Musikanten, die im ganzen Lande umherziehen, und auch aus Serbien eingewandert sind, denn dort, aber nicht in Bosnien ist die Hauptmasse der rumänisch sprechenden Zigeuner ansässig. In dem Dorfe Batkovic aber gibt es auch eine ganze Anzahl Bärenführer, die, obgleich sie weit in der Welt umherkommen, doch das Rumänische als Haussprache bewahrt haben. Diese Beschäftigung als umherziehende Musikanten und als Bärenführer verrät deutlich den Zigeuner. Die Beschäftigung mit Holzwaren findet sich — 175 — allerdings auch hei Rumänen, z. B. hei den Motzen, aber doch eignet sie ganz vorzugsweise den Zigeunern, resp. den Rudari. Auch die Rotari = Radmacher sind oftmals Zigeuner. Daß die Zigeuner Ackerbau erlernt haben, ist nicht auffallend, gibt es doch in Rumänien viele ansässige Zigeuner, die sich ausschließlich mit Ackerbau beschäftigen und zum Teile sogar große Gemeinden wie Budesti in Ilfov bilden. So zeigt also das Werk des Herrn Filipescu schon, was von den angeblichen Rumänen zu halten ist. Um mich aber selbst von der Sachlage zu überzeugen, war ich auf dem Markte in Dolnja Tuzla und hatte Gelegenheit Karavlasi aus Kamenica und Purkovi<5 zu sehen, die zweifellos Zigeunermusikanten waren. Dann nahm ich einen Mann aus Maoca-Karavlasi mit und untersuchte mehrere Stunden lang seine Sprache. Diese zeigt deutlich z. B. in der Form t'jpt'ine = piepten siebenbürgischen (Ofenbaja am Aranjoä) Ursprung. Auch der Typus des Mannes hatte nichts von dem rumänischen, sondern war ganz wie der der Rudari, auch die ganze Art zu sprechen, das Phlegma seines Wesens rief mir lebhaft die Rudari ins Gedächtnis. Ich habe dann noch auf meiner Wanderung von Gracanica nach Bjela die Leute von Spionica kennen gelernt, auch diese sind wie in der ganzen Umgebung bekannt ist, Zigeuner, gewiß keine Rumänen. Deutsche und rumänische Verwaltungsbeamte, Gendarmen und Offiziere, bei denen ich mich über den Charakter der Karavlasi erkundigte, haben mir einhellig versichert, daß es nur Zigeuner sind; nur Herr Filipescu und Herr Iesan sehen in ihnen Rumänen, deshalb müssen sie auch, und das mit Recht, den Spott ihrer eigenen Landsleute in Sarajewo über sich ergehen lassen. Wenn Herr Filipescu solche Freude an Zigeuner-Rumänen hat, dann mag er nach Serbien gehen. Dort gibt es statt der 2000, die er mit Mühe und Not in Bosnien zusammengebracht hat, sogar an 10000 und daneben an 200 000 echten Rumänen. Das lohnt doch wenigstens! Rumänische Saisonarbeiter aus Ungarn und selbst aus der Bukowina, die sich zuweilen in Bosnien einstellen, bleiben außer Betracht. — 176 — Die Gunusari. Das obere Vrbastal von Dolni bis Gorni Vaknf bildet eine 2—3 Kilometer breite, frachtbare Ebene, die von hohen, steil abfallenden Bergen umgeben ist; der Hauptort dieser Ebene ist das Stadtchen Bugojno, ehemals türkisch Skoplje genannt, wonach auch die Ebene heute noch die Ebene von Skoplje heißt. Die Bevölkerung von Bugojno und Umgebung ist entweder muhammedanisch oder katholisch, nur ein Ort macht eine Ausnahme: das Dörfchen Cipulid, das eine halbe Stunde westlich von Bugojno liegt, und eine orthodoxe Bevölkerung hat; wenn die orthodoxen Bewohner von Bugojno, die sich erst in neuerer Zeit dort niedergelassen haben, den Gottesdienst besuchen wollen, müssen sie sich schon bequemen nach Cipulirf zu wandern, wo bereits zur Türkenzeit eine Kirche gebaut worden war. Aber nicht nur dem Glauben nach, sondern auch im Typus unterscheiden sich die Bewohner von ihren Nachbarn. Unter den Männern findet man häufig den so charakteristischen Typus der Aromunen, den jemand, der mit diesem Typus vertraut ist, gar nicht verkennen kann, zumal in der dortigen Umgebung von vorwiegend blonder serbischer Bevölkerung. Bei der muham. serb. Bevölkerung ist nach meiner Beobachtung, die ich namentlich auf Märkten zu machen Gelegenheit hatte, der blonde Typus vorherrschend, bei den katholischen Serben tritt der brünette Typ schon häufiger auf, vorherrschend aber wird er bei den orthodoxen. Doch ganz abgesehen davon und von der Tracht kann man bei einiger Übung die Serben nach der Konfession recht wohl unterscheiden, wenn es auch schwer ist die unterscheidenden Merkmale anzugeben. Es gibt eben auch bei wesentlich gleichen Typen noch etwas Unterscheidendes, das man erst dann mit dem Auge zu erfassen im stände ist, wenn man Hunderte und Tausende Individuen derselben Art gesehen hat. Ein beträchtlicher Teil der Cipulirfaner aber weicht wesentlich in seinem Typus von dem serbischen, und selbst von dem brünetten serbischen ab. — 177 — Bei ihren Frauen dagegen ist schon der serbische Typus auffallenderweise haut» 2 vertreten. Mischung hat natürlich oft genug stattgefunden, auch im Dorfe selbst haben sich einige serbische Familien von auswärts niedergelassen. Ich war acht Tage in Bugojno und habe von dort aus viermal das nahe Dorf besucht und wohl die ganze Bevölkerung zu Gesicht bekommen. Außerdem auch in Bugojno selbst mit einigen dort ansässigen Cepulidanern Verkehr gehabt. Der Herr Kreisvorsteher Zaharovid war so liebenswürdig mir auf dem Kreisamte die Hausliste des Dorfes vorzulegen, so daß ich auch in dieser Beziehung die nötigen Studien machen konnte. Es ist überflüssig die Namen alle mitzuteilen, denn nicht ein einziger Familiennamen ist darunter, der als rumänisch erklärt werden könnte, ebensowenig die Namen auf den Grabinschriften. Es gehört schon die ganze Naivität eines Nichtfachmannes dazu, um die Namen Ducid (duce) Prendid (prinde ce) etc. als rumänisch zu erklären. Die Familiennamen sind überhaupt bei den Aromunen ganz modernen Ursprungs, immerhin könnten sich Spitznamen als Familiennamen herausgebildet haben. Die Vornamen sind auch alle slavisch mit den üblichen Kürzungen häufig in erstarrter Vokativform: Pero (Peter), Stevo, Gjuro und Gjoko (Georg), Cvijo, Mide und Mijat (Michael), Miro und Mimo und Dima(o) (Demeter), Risto (Christus), Pane (Pantelimon), Todor, Spiro, Ljubomir, Cedomir, Luka, Trifon etc. weibliche: Boja, Zoika, Angjelina, Mara, Danica, Bosiljka, Spasa, Tarsa, Dokja, Savka etc. Aus den Namen lassen sich absolut keine Schlüsse auf die Herkunft der Bewohner machen. Im Jahre 1896 zählte das Dorf 110 bewohnte Häuser mit 450 Pers. (175 M. 272 W.). Orthodoxe gab es 443, ferner 7 Katholiken. Drei sind Besitzer von mehr Ackerland, 20 sind Freibauern, 67 sind Kmeten, d. h. nach dortigem Sprachgebrauch Bauern, die das Land von einem türkischen Bej, dem Besitzer des Dorfes, in Pacht genommen haben. Im ganzen sind bei der Landwirtschaft 139 Personen beschäftigt, die übrigen sind Handschi und Handwerker, vor allem aber Gunusari (etwa Weigand XIV. 12 — 178 — 50 Personen), oder wie man im Serbischen mit einem türkischen Ausdrucke sagt: Kalajdzf d. h. Verzinner. Gunusar bedeutet dasselbe; im Aromunischen heißt die Masse, womit verzinnt wird: /änumg aus ngr. yavcopa; das zugehörige Verb /onusesku aus ngr. yavovco resp. aus der pf. Form yavcod-(Aor. hyav o, ferner das Verwachsen des Artikels mit dem Worte ist eine gewöhnliche Erscheinung in Cipulid Durch serb. Einfluß ist das Gefühl für den Artikel gänzlich geschwunden. . bune, f. -a — gut dedai — gib! Impt. ist der einzige Rest von dare — geben. Die Form beruht auf dem Aoriststamm ar. dedu, der auch ins Impf, dedeam eingedrungen ist dintsul PI. — Zähne aus ar. dintsuIL disere — Metallschüssel (F1 Bienenhonig) scheint mir trotz der Abweichung ar. tindzere Metallschüssel, ytk. tendzere zu sein. dofudzati — kommen. Neubildung aus fudzati + serb. do = zu, heran. doi f. daole — zwei aus ar. doi, dao[le. dolomitäkän — Leiber, Weste aus ar. dolomits, ytk. dulamä oder srb. dolamitsa, dolamitäka. dominetsa — Morgen, ar. diminetsg, dumnetsa, ir. domaretse. domfnika — Feiertag aus ar. domfnikg — Sonntag, dzudzunära — Dschamia. Neubildung von ar. dzu[n]dzunedzu — summen (cf. dzundzunar — alle Art von Brummkäfern) also eigentlich „Ort wo gesummt, gebrummt wird". farina — Mehl aus ar. foring. fetsel f. la — gemacht, einziger Rest von fatsere; aus dem — 181 - Aor. fjtse wurde P. Perf. nach serb. Weise fetsel, fetsela gebildet. fiasta — junge Frau aus ar. nviastg, mit Verhärtung von v, vielleicht hat auch das folgende Wort mitgewirkt, fiata Dim. fiatuäitsa — Mädchen, ar. feato. fitsör — Kind, Knabe, fitäorät Coli. Kinder, fitöorän Augm. Bursche, ar. dr. fökis — Feuer aus ar. fok + serb. Suff, -id fratel — Bruder aus ar. frate + !©• frekati — reiben. Impf, frekai aus ar. frek. fudzati — laufen, eilen aus ar. fug; man erwartet freilich fudzati, aber dz ist ein ungewöhnlicher Laut im Serb. fundula — Kaffee. Neubildung aus ar. fundg — Lederbeutel, worin der gemahlene Kaffee aufbewahrt wird (mitgeteilt von Herrn Th. Capedan). galina — Henne aus ar. ggling. galinats— Hahn. Neubildung zum vorigen (galinats — Vogelkot ist unbekannt). gortsa oder görtsula — Birne aus ar. gortsg — Birne, dieses maz. ropn;a (seil. Kpyma) — Waldbirne, wilde Birne, (pera F1 ist eine Fälschung, pearä ist im Ar. überhaupt nicht vorhanden). gormäre — Geld aus ar. grgmare Öeld. gunusar — Verzinner aus ar. yunusar, s. Einleitung. gunusarski — die Sprache von Cepulid gegiftan — Zigeuner aus ar. giffcu + Suff. an. F.s Formen Egiptan und Firauni sind falsch. ^mle — reich F. scheint om — Mensch zu sein; es muß ein Mißverständnis vorliegen. Für reich wußte man kein einheimisches Wort zu nennen (ar. avüt). iäpusa — Stute aus ar. iapg + Suff. u§a. iarba — Gras, Kraut aus ar. iarbg. ifte — Getreide (falsch „Hafer" F.) aus ar. yiptu — Getreide. — 182 — kal — Pferd aus ar. kaL kalan — Hengst. Neubildung aus kaL kaldar — Kupferkessel (F. curdar) aus ar. kgldare. kalkume wurde mir als „Niete" erklärt und gezeigt, F. gibt „Blech" an, die eigentliche Bedeutung ist „Kupfergeschirr" = ar. halkumg y^aJlxcö^a. kam&a oder kame&Ta — Hemd aus ar. kgmeäg. käne — Hund aus ar. kgne (kune, kgne). PI. känat; känatS männl. Hund, s. katsaa. kantafesgn — krank (mit bolestan erklärt), vermag ich nicht zu deuten. kap oder kapla — Kopf aus ar. kapü. käpira — Ziege zeigt Svarabhakti gegenüber ar. kaprg, aber möglicherweise liegt der ar. PI. k£pgr-le zu Grunde, käre — Fleisch aus ar. kafe (neben käme), kasa — Haus aus ar. kasg. kaäla — Käse aus ar. ka§ — Käse (nicht Quark wie dr.). katsaa — Hündin aus ar. katsäo. katsälan (F.1 cafanalo) — irdenes Gefäß aus ar. kgtsun -f- Suff. an. katsula — Feß aus ar. kgtüSulg. koda — Schwanz aus ar, koadg. koptati — kochen. Neubildung aus kopt = ar. kopt. kora — Dorf aus ar. hoarg — Dorf, kgäten — Kastanie aus ar. kgstgne. kübura — Hütte (nicht Kürbis F.) aus ar. kubure, tk. kubür — Grab, Grabmal in Hausform. lana — Wolle (F. lana) aus ar. l§ng. lapte — Milch aus ar. lapte. lembre oder lembrlts (F. lemne) cf. fokits; aus lerane wurde lemre (Dissimilation), daraus lembrits (Anaptyxis). lokma (F. lokuma) — Boden, Erde aus ar. loku + ma, das durch irgend ein anderes Wort veranlaßt wurde, vielleicht lautlich serb. lokma — Stück Fleisch. — 183 - makati — essen aus ar. mgk. manftsa — Hand aus ar. mang, Dim. manitsg. masa — Mutter, erstarrtes ar. mg-sa seine Mutter, cf. sorsa. mera — Apfel aus ar. mer. mine — ich aus ar. mine. mo§ f. mosa — alt, mosän — der Alte aus ar. mos. moSast — reif, morsch, Bildung aus moS + ast. mulera — Weib aus ar. mulgre. mütralo — Spiegel. Neubildung aus ausgestorbenem ar. mutresku — schaue, nach srb. ogledalo. nakalenu — zu Pferd. Parallelbildung nach srb. na konju vermittels kal, kalan. nohte — Nacht aus ar. noapte über nofte, wie ifte aus yiptu zeigt. Michalj Bujak sprach „nokte" aus (buna nokte — gute Nacht) für nohte. nore — Nase aus ar. nare resp. PL ngri — Nase, Nasenlöcher dagegen dr. nas — Nase. okle — Auge aus ar. oklu resp. PI. okli. ole — Ei aus ar. PI. oaule zu ou. ölitsa — Kirschbaum (mit srb. treänja erklärt) vermag ich nicht zu erklären, örzula — Weizen (nicht Gerste) aus ar. ordzu — Gerste + ula. oves — Hafer aus ar. bulg. oves (serb. ist zob üblich). paträ — vier aus ar. patru und parasitischen S. pertöut[Ia — Zopf aus ar. pertäe, ytk. pertSem Haarschopf, Mähne Suff. + ut + la. p6§te[Ia — Fisch aus ar. peöte-le. petika — Flicken, Fetzen aus ar. pgtikg. pidüts — Laus ist das einzige Wort, das direkt aus dr. piduche zu kommen scheint; da dies aber gegenüber der erdrückenden Masse sicher ar. Wörter unmöglich ist, müssen wir doch den ar. PL pidukle zu Grunde legen. Hieraus erwartet man allerdings pidukla, la konnte aber als be- — 184 — wegliches Suffix empfunden werden, also blieb pidutt, woraus (nach serb. Weise M > ti) regelrecht piduts. pindzosle — Fenster, Fensterscheibe aus ar. pindzere bgr- dzozle s. dieses, piötomäl — Schürze aus ar. piötimal ytk. peStimal (o durch Labialisierung wie dominetsa). pöneta, seltener pone — Brot, Mittagessen aus ar. pgne (F1 hatte richtig poneta, dann schreibt er pune?). pork — Schwein aus ar. porku. porkän — Eber. Neubildung aus dem vorigen, porkatöa — Mutterschwein, ebenso. pöte — er kann, er muß, nach serb. Vorbilde (more — „müssen" vertritt auch moze — „können"); pote mit dem Dat. „brauchen" wie ar. ni lipseSte ich brauche und lipseäte es ist nötig; mit der Negation nu hat es die Bedeutung von „es ist nicht erlaubt, es darf nicht sein". pgrgpöda — Strumpf aus ar. pgrpode. pruna — Pflaume aus ar. prung. purintat oder purintän — Türke aus ar. purintat — Türke, eigl. unreiner sc. Mensch (die Etymologie des Wortes habe ich in Vollmöllers Born. Jb. VII, I 95 mitgeteilt). pürka — Floh aus ar. pürik. raälän — Nuß aus serb. orah mit Beeinflussung einer s-Ab-leitung wie oraüüje — Nußwald und dem Suff. Ian. rit — Handtuch aus serb. rita zerfetztes Hemd, PL Fetzen, wie auch ar. kgrpg Fetzen, Schüsseltuch, Handtuch. sara, seara, siara — Abend, aus ar. searg. skändura — Brett aus ar. skgndurg. sörsa — Schwester erstarrt aus ar. sor + sa — seine Schwester. sorsan — Bruder. Neubildung aus sorsa. stränzile — Hosen- aus ar. strane — Kleider. gkruts — Kreuz, Skrutsati-se sich bekreuzen. Neubildung aus ar. krutse. Das § ist zuerst beim Verb angetreten. Sorko — Spottname für Katholik ist vielleicht Vok. zu *§orka — 185 — — Maus, Ratte aus ar. Soarek (cf. purka ts ist lautgerecht nach dem Serbischen, st aus ts ist auch nicht unerhört, so im Meglen nu-st-la dau statt nu-ts-la dau. -uri wird zu ur und daraus Sg. Endung a. täirpo, tSirpili — arm, dürftig, weiß ich nicht zu deuten. Ich glaube nicht, daß tserupati — rupfen damit in Zusammenhang steht. tsukutar — Meister, aus ar. tsukutar eigentl. Hämmerer von tSokut — Hammer, tümruäkane PI. — Sandalen. Neubildung von ar. tsuruä — — 186 — Füßchen zu töor, tfiitSor — Fuß, oder direkt töor zu töu-ruäka + an« töutööra — Füße, aus ar. töitöoare. undzäliätge — Wachs, Schmeer etc., alles womit man einschmieren (undze) kann; das Verbum selbst ist vergessen, un — eins aus ar. un. unte — öl (F. aus ar. umtu, untu). ufila — Türe aus ar. ufio, uäi. vakla — Kuh aus ar. vako. vaklan — Ochse. Neubildung aus vakla. vaklantäe — Kalb. Neubildung aus vaklan. vrtsan — Katholik (eigentl. einer der sich lebhaft bewegt). Neubildung aus serb. vrcati=sich schnell drehen, wenden. vurgar — orthodoxer Serbe, eigentlich Bulgare, aus ar. vurgar. Für die Cepulidaner, die aus Makedonien kamen, waren die Serben zunächst Slaven und wurden also wie vorher in Makedonien von ihnen Bulgaren genannt In der Walachei werden umgekehrt die Bulgaren vom Volke „Serben" genannt. zagre — Zucker, mit Erweichung des k vor r für *zakre, wie man aus ar. zähore erwartet, zapetikati — flicken. Neubildung aus petek + Präfix za. zgura — Schlacke aus ar. zgurg. zgusati — zerbrechen aus serb. oder bulg. zgusvam zerdrücken, maz. bulg. den Hals abschneiden (guäa ar. serb. und bulg. Kehle, Kropf, Vorderhals). ziga — Glocke aus ar. zigo (ziyo) — Wage (ngr. Cfyi). Der Glockenstuhl ist eine Art „Wage", daher auch die "Ober-tragung auf „Glocke", wie auch das lat. campana zeigt. zm*5Iale (zmelite F.1) — Unterhosen aus ar. izmene-le. Wie man sieht, zeigen manche Wörter ziemlich gewaltsame Veränderungen gegenüber, dem Aromunischen. Das — 187 — .kommt vor allem daher, daß das Gefühl für den Artikel verloren gegangen ist, weil erauch im Serbischen, das ja auch die Haussprache bei den Cepulicanern geworden ist, nicht vorhanden ist. So kam es, daß ein -ul resp. -ul bei Wörtern auf zwei Kons. (ar. fundul > fundul + a; ar. ordzu > orzula) und I bei solchen auf einen Kons. (ar. kaplu > kapla, ar. kaslu > kaäla) als Suffix empfunden und verallgemeinert wurde, auch ohne weiteres auf Fem. übertragen wurde: gor-tsula (ar. gortsg), vakla (ar. vakg), uäla (ar. uSg) etc. Auslautendes 1 wurde erweicht (hartes -1 im Serbischen ist auslautend zu o vokalisiert) also kal = kal, fratel aus fratele. Die auslautenden e fallen zuweilen nach einfachem Kons, (aber lapte, nohte), die auslautenden i und u regelmäßig ab, wozu auch im dortigen serbischen Dialekte die Neigung besteht; man hört z/B. für ne<5u gewöhnlich ne<5 oder höchstens mit geflüstertem u: ne<5ü sprechen. Auslautendes g wurde zu a und dieses ist dann der beliebteste Auslaut geworden, tritt auch an Mask. an: peste oder pestel oder peätela = ar. peste; kal oder kala = ar. kal. Betontes 9 (§, u) ist meist a geworden: kane = kgne (resp. kgne), lana = lgng, skandura = skgndura. In einigen Fallen ist 0 eingetreten, das allerdings geschlossener ist als der entsprechende Laut im Meglen, doch ist er über 9 entstanden: pone[ta = pgne, pune; nore = ngri. Der schwebende Diphthong g (oa) wurde monophthon-gisiert: koda = koadg, nohte = noapte, e (ea) ist zum Teil als ia bewahrt fiata = featg, fiasta = nveastg, doch findet sich auch e vor folgendem e, was aber auch dialektisch im Aromunischen vorkommt: fetse[l = fetse oder fetsi. Die aromunischen Spiranten 7, h sind durch die entsprechenden Explosiva g, k ersetzt: gunusar = yunusar, kal-kuma = halkuma; kora — hoarg. kt ist durch drei Wörter vertreten: lapte = lapte, ifte = yiptu, nohte oder nokte = noapte. Es ist, wie lapte zeigt, pt (gemeinrumänisch) ursprünglich gewesen. Die den Balkansprachen gemeinsame Neigung pt > ft, resp. kt>ht, die vom — 188 — Griechischen ausgeht, ist auch hier zu merken, daher ifte. Auffallend ist nun nohte statt *nofte, nopte. Da aber Spiranten sich leicht vertreten können (vgl. arom. ficatu > fiikat, ifikat, i#kat), so konnte auch hier-unter Mitwirkung des volaren o ein h das f ersetzen, daher nohte, woraus die ganz moderne Nebenform nokte, die zufallig wieder mit der vulgärlateinischen übereinstimmt. Wer den Übergang lat. et > ht > ft > rum. pt für richtig hält, darf sich nicht auf das megL aftare, noch auf das ifte oder nohte der Gunusaren berufen, da pt sicher urrumänisch war. Über K > ts s. tsestura, piduts. Besonders beliebt sind dann manche Suffixe, so vor allem -an zu Neubildung von Mask. wie pork — porkan, vakla — taklan Ochse, oder das ungeheuerliche sorsan — Bruder aus sorsa Schwester, aber auch sonst ist es häufig: räälan, dolo-mitäkan etc. -its ist serb. its mit Dim. Bedeutung: fokits, lembrits. -ats ist serb. -ac = big. -ec: galinats. -atäa ist serb. -atä: porkatäa. Am häufigsten sind dann die Neubildungen -la, -ula, bei dem sehr wohl serb. -ulja (ordulja, undurulja etc.) mitgewirkt haben kann. Wie weit der Einfluß des Serbischen schon vor dem vollständigen Erlöschen der Sprache eingetreten war, zeigt das Eindringen der serbischen Flexion. Da finden wir beim fem. einen Gen. auf -e: apa Wasser, das Wasser, ape Wasser (als Gen. pari) und einen Akk. auf -u z. B. mine are sorsu — ich habe eine Schwester. Im PI. ist eine Kollektivendung -at: fitSörat — Kinder, kanat — Hunde eingedrungen, die eine Parallelbildung etwa zum Koll. unutsad — Enkel sein könnte. Beim Verbum ist, soweit ich das überhaupt noch ausfindig machen konnte, auch die serb. Flexion eingedrungen: Sg. I mine Stie = ich weiß are = ich habe II tine stie are in stiel (= stie lel) arel — 189 — PL I mi II vi in stiimo stiite fudzamo fudzate fudzaiu behamo Im Sg. bleibt das Verb unverändert, das Pron. bezeichnet allein die Person; im PL haben wir das serb. Pr. mi, vi und auch die serb. Endungen -imo, -amo, -ite, -ate, -aju. Der Impt. lautet wie im Serb. auf ai: makai, frekai etc. Der Inf. auf -ati wie im Srb.: frekati, becati, makati, koptati. Vom Aorist ist nur eine Spur im Part. Perf. fetsel erhalten. Das Part, auf -1 ist natürlich serbisch. Von der Sprache im Zusammenhange vermag ich nur wenige Beispiele zu geben: nu pote da §tie — er kann nicht wissen (da serb. Konj.). dedai mi poneta — gib mir Brot pote Ii (serb. Fragepartikel) poneta — brauchst du Brot? pofudzai, minets (auch minats) (= mine +