Z...... 31 Lautlehre..................... 37 Allgemeine Erscheinungen der Lautlehre ......... 54 Formenlehre................... 58 I. Flexionsfähige................ 58 IL Wortbildung................. 74 III. Constanti (Nichtflexionsfähige)......... . 78 Grammatik II. Teil. Syntax............. 79 A. Nomen................... 79 B. Pronomen.................. 82 C. Zahlwort..................83 D. Verbuni.................. 84 E. Präposition...............* . . 85 F. Konjunktion................. 86 G. Adverb und Interjektion ............ S7 Kritik zur Syntax........,........ 87 Zusammenfassung des Ergebnisses ........... 87 Gustav Weigand, Semasiologische Beiträge. Bedeutungsentwickelung von „mal" ........... 91 A. Auf die Menge bezüglich ............ 91 B. Auf die Zeit bezüglich ............. 93 C. Auf Raum, Reihenfolge bezüglich ......... 95 Bedeutungsentwickelung von „rost" ........... 97 - viii — Seite P. Papakagi, Etymologien...... ........ 101 0. Weigand, Füllsel. I. o als Produkt von ä -f- u oder u -f- ä ........ 105 II. Betontes au > o................ 109 III. Das Suffix -ulescu.......,....... 110 M. Hiecke, Die Neubildung der rumänischen Tiernamen. Einleitung................... 113 I. Semasiologische Untersuchung........ 117 1. Körpergestalt.............., . 118 2. Aussehen................. 120 3. Aufenthaltsort............... 123 4. Tätigkeit................. 125 5. Nahrung.................. 12Ö 6. Zeit des Erscheinens............. 129 7. Geruch.................. 130 8. Stimme Geräusch.............. 130 9. Benennung durch ein ähnliches oder verwandtes Tier . 138 10. Benennung eines weniger bekannten Tieres durch ein bekannteres......♦......... 138 11. Benennung auf Grund von volkstümlichen Anschauungen 140 Anhang: Individualnamen 143 12. Rufnamen................. 143 13. Namen für verschiedene Lebensumstände...... 144 II. Morphologische Untersuchung ........ 145 1. Ableitung durch Suffixe............ 146 a) Diminutivsuffixe.............. 146 b) Augmentativsuffixe............. 149 c) eigentliche Neubildungssuffixe......... 149 d) Suffixanalogien............... 160 2. Wortzusammensetzung............. 161 3. Postverbalia................. 166 4. Neuschöpfung................ 167 Anhang: Geschlecht der Neubildungen....... 167 Namenverzeichnis................. 167 Benutzte Werke und Abkürzungen........... 176 Tin Capedan, Die Flexionslehre im Codex Dimonie..... 179 Der Grammatiker Timotheus Cipariu. von Ioan Stoian. Die vorliegende Arbeit behandelt einen der hervorragendsten rumänischen Grammatiker des 19. Jahrhunderts, Timotheus Cipariu, der sein ganzes Leben dem Studium der rumänischen Sprachforschung und Geschichte, in der uneigennützigsten Weise widmete. Was die vorliegende Abhandlung betrifft, so erhebt sie nicht den Anspruch ein vollständiges und abschließendes Urteil über die Tätigkeit Ciparius zu bilden, sondern stellt nur einen Versuch in dieser Richtung dar. Weil Cipariu unter den Rumänen Ungarns und Siebenbürgens einer der eifrigsten und begabtesten Anhänger der etymologischen Schule und der Sprachreinigung war, will ich im folgenden erst eine kurze Darlegung der Bedeutung der lateinischen Richtung geben. Dann werde ich Ciparius Leben und philologischen Werke und die darin niedergelegten Ideen und Bestrebungen hinsichtlich der Sprachgeschichte und Orthographie und zuletzt seine Grammatik behandeln. Bedeutung der lateinischen Richtung. Im Jahre 1780 erschien die rumänische Grammatik des Micu und Sincai und nun beginnt eine Epoche des eifrigsten Studiums der Sprache und Geschichte des rumänischen Volkes, wToran sich alle Gebildeten entweder aktiv beteiligten oder Weigand, 12. Jahresbericht. 1 — 2 — — 3 — doch wenigstens mit größtem Interesse die Publikationen verfolgten und sich daran begeisterten. Dieser Zeitabschnitt ist einer der wichtigsten unserer Literatur. Sein Hauptmerkmal ist die Tatsache, daß alle Anhänger der lateinischen Richtung für dieselben Prinzipien kämpften und in ihrer ganzen Tätigkeit denselben Zweck verfolgten, nämlich die Hebung unserer Kultur durch Hebung der Sprache auf Grund der lateinischen. Es ist eine Epoche der intelektuellen Einigkeit, eine Erscheinung, die in unserer Literatur sowohl, wie in unserem ganzen öffentlichen Leben so selten ist, daß wir sie als etwas ganz außerordentliches ansehen müssen. Die ganze Tätigkeit dieser Richtung erstreckt sich auf eine bestimmte Idee, nämlich um jeden Preis die Herkunft der Rumänen und ihrer Sprache von den Römern zu beweisen. Von dieser Idee gingen die Gelehrten aus und suchten dies sowohl durch sprachliche, als durch geschichtliche Forschung zu erweisen. Deshalb strebten sie zu zeigen, daß die Rumänen bei der Ansiedlung in Dacien keine Mischung mit fremden Elementen erlitten hätten. Geschichte und Sprache bilden in erster Linie die Elemente, die die Menschen zu einer Nation vereinigen, und deshalb haben die Anhänger der lateinischen Richtung, die diese Ideen vertraten, mit großem Eifer und mit viel Energie historische und sprachliche Forschungen betrieben. Besonders die Rumänen Siebenbürgens beschäftigten sich viel mit der lateinischen Sprache, da diese damals noch die Verwaltungssprache in Siebenbürgen und Ungarn war. Aber die hauptsächlichste Veranlassung war doch der Umstand, daß durch den Anschluß eines Teils der Rumänen Siebenbürgens zur röm.-kathol. Kirche, durch die sog. Union, nähere Beziehungen zu Rom geknüpft wurden. Die eifrigsten Repräsentanten der lateinischen Richtung waren die Cleriker, die in Rom studiert hatten und nach ihrer Rückkehr ihr dort erworbenes Wissen und ihre Ideen in der Heimat verbreiteten. Es wäre nichts gegen die Bestrebungen dieser Richtung zu sagen, wenn nicht ihre Anhänger den Fehler begangen hätten zu glauben, daß der Sprachforscher nach eigenen Ideen auch die Sprache willkürlich abändern könne. Dies aber war der Keim der Vernichtung, den diese ganze Richtung von Anfang an in sich trug und der sich im Laufe der Jahre immer verhängnisvoller entwickelte bis zum vollständigen Fiasco. Cipariu wollte gerade so wie die Vertreter der lateinischen Richtung, die Sprache reformieren, indem er die Wörter, die nicht lateinischen Ursprungs waren, als „Spuri" verwarf und die Form jener Wörter, die im Laufe der Zeit ihre lateinische Gestalt verloren hatten, nach lat. Muster ummodelte. Noch viel weiter als Cip. selbst gingen in dieser Beziehung Laurian und Massim, die ein derartig phantastisches Wörterbuch verfassten, daß sie sich selbst und die ganze Richtung lächerlich machten. Trotzdem wäre es verkehrt, den Gelehrten jener Epoche alles Verdienst absprechen zu wollen; waren sie es doch, die durch ihre Bemühungen die Grundlage für eine ausdrucksfähigere Literatursprache legten und eine große Menge von Ausdrücken einführten, die heute zum Gemeingute aller Gebildeten geworden sind. Bei der Wirksamkeit der lateinischen Richtung, die etwa 100 Jahre währte, bei allen ihren Bestrebungen um eine literarische Sprache, die denen der anderen romanischen Sprachen möglichst ähnlich wäre, war Timotheus Cipariu ihr eifrigster und erfolgreichster Vertreter. Ciparius Lebenslauf. Timotheus Cipariu, Sohn des Geistlichen Jacob und seiner Frau Salomia, wurde am 21. Februar 1805 zu Panade bei Blasendorf in Siebenbürgen geboren. Er erhielt den ersten Unterricht in seinem Geburtsort, aber sein Wissensdurst war zu mächtig, als daß er sich mit dem Unterrichte begnügt hätte, den er von seinem Vater bekommen konnte, deshalb — 4 — ging er im Jahre 1814 nach Blasendorf, dem klassischen Orte für die unierten Rumänen, studierte hier Theologie und Philosophie bis zum Jahre 1826, und wurde dann gleich Lehrer am Gymnasium daselbst. Schon als Oberlehrer im Jahre 1827 wurde er Priester und lebte im Cölibat, so daß er frei von Familiensorgen sich um so ungehinderter dem Studium widmen konnte. Für die Wissenschaft hegte er eine solche Wertschätzung, daß er zu sagen pflegte, ,,ein ungebildeter Priester sei für die Kirche ebenso gefährlich, wie ein sittenloser". Infolge seiner Verdienste und trefflichen Eigenschaften als Lehrer und Gelehrter, durch sein exemplarisches Leben als Geistlicher und wegen seiner hervorragenden geistigen Begabung wurde er im Interesse und zum Wohl der Kirche am 11. Januar 1842 zum Domherrn und nicht lange nachher zum Präpositus ernannt. Von 1854 bis 1875 war er gleichzeitig Gymnasialdirektor und entwickelte als solcher eine emsige und segensreiche Tätigkeit. Er nahm nicht nur an allen bedeutenden wissenschaftlichen, sondern auch an den politischen Bewegungen und Bestrebungen der Zeit den lebhaftesten Anteil. Am 25. März 1848, zur Zeit der ungarischen Revolution, als der Geist der Freiheit auch hierhin drang, erschien von ihm verfaßt in Hermannstadt eine energische Kundgebung, durch die das rumänische Volk seine nationale Freiheit verlangte, und in der er sich gegen die Vereinigung Siebenbürgens mit Ungarn erklärte. Der Erfolg dieser Proklamation war die Einberufung einer großen Versammlung nach Blasendorf für den 30. April desselben Jahres. Die ungarische Regierung wollte aber die Versammlung verhindern. Sie verlangte, daß sich die Rumänen nach Konfessionen versammeln sollten, nämlich die Griechisch-katholischen in Blasendorf und die Orthodoxen in Hermannstadt, um so ihre Kräfte zu zersplittern. Die Rumänen aber faßten die Ausführung ihres Planes als eine nationale Angelegenheit auf und leisteten dieser Forderung der Regierung hartnäckigen Widerstand. So versammelten sich am 3 15. Mai über 40 000 Rumänen aller — 5 — Stände auf dem Felde bei Blasendorf, das von nun an zur Erinnerung als „das Feld der Freiheit" gefeiert wurde. Hier erklärten sich die Rumänen von Siebenbürgen unter unbeschreiblicher Begeisterung als eine selbständige und dem Kaiser treu ergebene Nation. Da Cipariu sah, daß nach der Aufhebung der Leibeigenschaft durch die Ungarn die individuelle Emancipation nicht mehr nötig wäre, so forderte er, daß seine Nation in ihre politischen, nationalen Rechte gesetzt werde, „und so der Rumäne nicht länger genötigt sei, seine Nationalität abzulegen, um an den politischen Rechten teilnehmen zu können". „Der Rumäne" sagte er, „fordert die Rechte, die ihm zustehen, ob die Vereinigung von Siebenbürgen und Ungarn geschaffen wird oder nicht" und so brachte er seine Landsleute dazu, daß sie den schönen Versprechungen der Magyaren nicht glaubten. Bei dieser nationalen Versammlung von Blasendorf war Cipariu einer von den zehn Sekretären und dieselbe Versammlung wählte ihn als einen der 30 Abgeordneten in die Deputation, die dem Kaiser, der zur Zeit in Innsbruck weilte, die Forderungen der Nation vortragen sollte. Bei seiner Rückfahrt hielt er sich in Budapest auf, wo er an den Arbeiten der ungarischen „Comisiunea regnicolare" teilnahm, die den Auftrag hatte, die Bedingungen zu studieren und zu formulieren, unter welchen die Vereinigung von Ungarn und Siebenbürgen geschaffen werden könne. Von dem Jahre ab, an dem sich die Rumänen auf „dem Felde der Freiheit" versammelt hatten, bis in die letzten, politisch so unruhigen Jahre des vergangenen Jahrhunderts, bis die ungarische Behörde ein strenges Verbot jeder nationalen Manifestation erließ, versammelte sich stets am Vorabend jenes denkwürdigen Tages die gesamte Schuljugend auf dem großen Markte von Blasendorf. Man holte die nationale Fahne aus dem Gymnasium, zog mit Fackeln und mit Musik in der Stadt herum, machte endlich vor einem bescheidenen Haus gegenüber dem Seminare Halt. Hier sang man mit Begeisterung nationale Lieder und begleitete alle diese patriotischen Kundgebungen mit dem wiederholten Ruf „Sä träiasca". Darauf erschien an einem Fenster dieses Häuschens Cipariu, der mit sanfter und ruhiger Stimme antwortete, indem er sich stellte, als ob er die Manifestation als Glückwunsch zu seinem Namenstag betrachtete und sagte ihnen, es sei recht, daß die Jugend fröhlich sei und patriotische Lieder singe, daß es für die Rumänen nichts besseres gebe, als einig zu sein und die Muttersprache zu lieben und zu pflegen, weil sie ihr größter Schatz stets war, noch sei und auch sein werde. Im Jahre 1863—64 wurde Cipariu von der Regierung als Vertreter zu einem Kongresse nach Hermannstadt gesandt, der über die Festsetzung der rumänischen Orthographie und den Gebrauch von lateinischen Lettern beraten sollte. Die Regierung wollte mit Berücksichtigung auch der Arbeiten der Ausschüsse zu Temeswar und Czemowitz ein einheitliches orthographisches System festsetzen, damit alle Rumänen von Österreich-Ungarn zu einer Einigung in der Orthographie gelangten. Zugleich schickte die Regierung dem Ausschusse von Hermannstadt ein Projekt rumänischer Orthographie mit lateinischen Lettern, und beauftragte sie, darüber einen Bericht zu machen. Dieses Projekt „Begründung zum Entwürfe einer erneuerten romanischen Orthographie" wurde von Cipariu sowohl mündlich wie schriftlich durch eine Dissertation in deutscher Sprache bekämpft. Diese Dissertation, die denselben Titel hatte wie das erwähnte Projekt nur mit dem Zusätze, „nebst Anmerkungen von einem Romanen" wurde dem Ausschuß vorgelesen. Im § 6 seiner Anmerkungen sagt Cipariu folgendes: „Ein Blick auf die Beilage dieses Entwurfes wird genügen, um, wie beim Anblick des Medusenkopfes einem jeden Romanen das Blut in den Adern erstarren zu machen." Cipariu war auch Mitbegründer und Vorsitzender der „Asociatiunea transilvanä pentru cultura si literatura popo-rului" romän". Im Jahre 1865 wurde in Abrudbanya die fünfte allgemeine Versammlung unter Leitung von Cipariu abgehalten, bei welcher Gelegenheit er einen Vortrag über die in den Goldbergwerken aufgefundenen Wachstafeln hielt, worin er Mitteilungen über die ersten Spuren der rumänischen „rustischen" Sprache in Dacien ums Jahr 160 p. Chr. n. machte. Im April des Jahres 1866 ergriff der nunmehr verstorbene C. A. Rosetti als Kultusminister von Rumänien die Initiative, eine literarische Gesellschaft von Vertretern aller Gegenden Rumäniens zu gründen. Rosetti wollte also eine literarische Gesellschaft gründen und in derselben die Schriftsteller und Gelehrten des rumänischen Volkes vereinigen, um auf diesem Wege darüber Gewißheit zu erlangen, ob das Rumänentum schon Söhne habe, die nicht nur vor der Nation, sondern auch vor der Welt als würdige Vertreter der Wissenschaft und Literatur erscheinen könnten. Aus dieser Gesellschaft entwickelte sich später die rumänische Akademie. Im folgenden Jahre lud D. Sturdza zum erstenmal die Repräsentanten aller Rumänen nach Bukarest ein, um das oben erwähnte nationale Institut auf Grund der gemeinsamen Sprache zu bilden. Als Vorsitzender wurde Cipariu gewählt, sowohl wegen seiner Verdienste um die Sprache, als auch wegen seines Alters. Bei der Eröffnungsfeierlichkeit sagte Cipariu: „Eine hohe Mission, einen heiligen Zweck hat die Gesellschaft. Sie wird dafür zu sorgen haben, daß die rumänische Sprache frei werde vom despotischen Joche, welches sie Jahrhunderte hindurch bedrückte; sie wird sorgen für die Erhaltung der Einheit der rumänischen Sprache in allen von Rumänen bewohnten Provinzen; sie wird ihr die rein nationale Form wiedergeben, damit sie sich würdig reihen könne an ihre Schwestern lateinischer Zunge." Damit war der Zweck und das Ziel gekennzeichnet, dem die „Academia romänä" in Bukarest zustrebte. Als aber die Erörterung über das rumänische Wörterbuch die Sitzung eröffnete, entstand gleich bei Beginn derselben ein heftiger Streit, so daß Cipariu, der eine sanftmütige und schüchterne Natur hatte, durch das laute und eigenmächtige Benehmen einiger Kollegen so sehr erschreckt wurde, daß er von Bukarest mit der Absicht, nicht wieder zu kommen fortging mit den Worten: „aici se fac treburile cu lopata si nu cu judecata". Trotzdem war Cipariu von 1866 bis zu seinem Tode eines der eifrigsten Mitglieder der rumänischen Akademie, denn er kam später noch oft nach Bukarest zu den Sitzungen der Akademie. Im Jahre 1868, nach dem Tode des würdigen Metropoliten Alexander Sterca Sulutiu, wurden viele Stimmen der griechisch-katholischen Rumänen auf Cipariu als dessen Nachfolger abgegeben, aber seine Wahl wrurde von seiten der Regierung aus politischen Gründen nicht bestätigt. Im Jahre 1877 wurde er Mitglied und Vorsitzender der ..Societatea fondului de teatru romän", einer Gesellschaft die heute noch besteht und bereits einen Fond von 320 000 Kronen für ein rumänisches Nationaltheater in Siebenbürgen gesammelt hat. Cipariu wTar überaus lernbegierig sein ganzes Leben lang. Beweis dafür ist der Umstand, daß er sich 14 Sprachen anzueignen bemüht hat, meistens orientalische und zwar nur aus dem Grunde, um mit seinen Kenntnissen seiner Nation zu nützen. Ein augenscheinlicher Bewreis seines Eifers ist auch die große Menge der Bücher seiner Bibliothek, die zu mehren er keine Opfer gescheut hat. Große Summen verschlang auch die Veröffentlichung seiner Werke, Ausgaben und Neudrucke. Deswegen hinterließ er an Vermögen nur ungefähr 20 000 Gulden, die er für das öffentliche Wohl stiftete. Die geistliche und die profane Wissenschaft stehen bei Cipariu harmonisch nebeneinander, denn trotz des großen Umfangs seines weltlichen Wissens, entfernte er sich durchaus nicht von dem Glauben seiner Kirche, so daß man von ihm sagen kann: „cursul 1-a implinit si credinta a pazit". Als er seine philologischen Studien veröffentlicht hatte und durch Altersschwäche an anstrengendem Studium gehindert war, verbrachte er den Rest seiner Jahre mit Lektüre, — 9 — besonders zogen ihn Dichtungen und jene wunderbaren arabischen Märchen an, von denen er stets mit großer Begeisterung sprach. Cipariu starb am 3. September 1887 in Blasendorf, reich an Ehren und Erfolgen, betrauert von dem ganzen rumänischen Volke. Ciparius Werke. f a) theologische. 1. Was Cipariu zuerst für unsere literarische Wiederbelebung tat, war, daß er seit 1835 das „Orologierul" später „Ciaslovul" herausgab und zwar mit lateinischen Lettern gedruckt, und daß er damit dem Volke die Anregung gab, die lateinischen Buchstaben statt der kyrillischen zu benutzen, wofür ja allerdings schon längst vor ihm Bestrebungen vorhanden waren. 2. Acatistierul, 4836, Blasehdorf. 3. Ermeneutica und Sciintia Sf. Scripturi, 1844—1845, Blasendorf. 4. Istoria Santa oder Biblia a Testamentului vechiu si nou, 1859, Blasendorf. 5. Acte si fragmente, 1855, Blasendorf, XVI u. 200 p. eine Sammlung bis dahin ungedruckter und wertvoller Notizen über sehr viele dunkle Teile der rumänischen Kirchengeschichte und zwar in kyrillischer und lateinischer Schrift. Cipariu ist eifrig bemüht, nicht bloß die wenigen und in geringer Anzahl von Exemplaren vorhandenen Druckwerke der älteren Zeit, sondern auch die noch spärlicheren handschriftlichen Denkmäler zu sammeln und zum Gegenstande seiner Untersuchung zu machen. C b) historische. 6. Bei der Einweihung des Siebenbürgener Kulturvereins verlas Cipariu seinen berühmten Aufsatz „Cuventu la Inaugu-rarea Asociatiunei", der von großer Gelehrsamkeit und umfassenden Kenntnissen zeugte. Dieses „Cuventu" ist nicht nur wegen seiner Schönheit und seiner großen Liebe zur — 10 — — 11 — rumänischen Sprache, die man aus jedem Worte und aus jeder Zeile herausfühlt, bewunderungswürdig, sondern auch wegen der Gelehrsamkeit, mit welcher Cipariu in diesem „Cuventu" einen ungarischen Gelehrten angreift, der unsere romanische Herkunft und die Continuität unseres Aufenthaltes in Dacien bezweifelt hatte. Dieser Vortrag erschien zuerst in Zeitschriften, und im Jahre 1862 als Buch. 7. De latinitate linguae valachicae, 1855. 8. De nomine Valachorum gentili, 1857. 9. De re literaria Valachorum, 1858. 10. Limba romana, 1877. Dies Werk enthält 60 Seiten. Darin bespricht Cipariu die verschiedenen Phasen, die die rumänische Sprache durchgemacht hat. 11. Archiv pentru filologia si istorie, eine periodische Zeitschrift von 1867—1872, in welcher er seine verschiedenen historischen und philologischen Studien, Kritiken und Dokumente, die bisher ungedruckten Handschriften usw. abdruckte. Es ist also eine reichhaltige Sammlung wertvoller Dokumente der nationalen Geschichte und wichtiger Aufsätze über rumänische Sprache und Literatur. Neben den philologischen Studien beschäftigte sich Cipariu auch immer mit der rumänischen Geschichte, und seine geschichtlichen Kenntnisse waren auch sehr umfangreich, wie man aus mehreren seiner Schriften und besonders aus seinem „Cuventu la inaugurarea Asociatiei" ersehen kann, sowie auch aus mehreren Aufsätzen, die er im „Archiv pentru filologie si istorie" veröffentlichte. c) Übersetzungen. 12. Elemente de Filosofia nach W. T. Krug 1861. Cipariu ahmte Laurian nach und übersetzte die ganze Philosophie von Krug, die er jedoch abkürzte, wobei er die reiche philosophische Bibliographie, die Laurian bei seiner Ubersetzung für nötig gehalten hatte (er übersetzte bloß einen Band) fortließ. Die Wirkung der Krugschen oder vielmehr Kantschen Philosophie war groß, denn auch heutzutage kann man noch in Siebenbürgen Sätze hören, die aus den betreffenden Vorlesungen Ciparius stammen. 13. Purtarea de bunacuviintia, 1863, Sabiniu. 14. Gramateca latina nach Schinagl 2. B. 1857. 15. Elemente de poetica, metrica si versificatiune. Blasendorf 1860. 224 S. (Vgl. Emile Picot, Revue de Linguistique p. 63.) d) grammatische. 16. Am 4. Januar 1847 gab Cipariu „Organulu lurninarr heraus, worin er eine Reihe von Aufsätzen sprachlichen Inhaltes zu veröffentlichen anfing. Diese begann er nach einiger Zeit wieder abzudrucken mit der Absicht, die damals unterbrochene Arbeit fortzusetzen. Der Zweck des „Organul lumi-nari" war und blieb neben der Erörterung der politischen und geistlichen Angelegenheiten der rumänischen Nation vor allem die Verfolgung literarischer und philologischer Ziele. 17. Elemente de limb'a romana dupa dialecte si monu-mente vechi 1854. VIII u. 200 p. Dieses Werk enthält im ersten Teile manche treffliche Beobachtungen über die Lautlehre, während der zweite Teil, die Formenlehre, nur geringen Wert hat, da sie zu subjektiv gehalten ist. 18. Compendiu de gramateca limbei romane, Blasendorf 1855, 112 S. 19. Crestomatie seau Analecte literarie 1858. Im XVI. und XVII. Jahrhundert waren beinahe alle rumänischen Bücher nur Übersetzungen aus fremden Sprachen und die ursprünglichen rumänischen Handschriften blieben ungedruckt, bis sie durch M. Cogalniceanu, A. Tr. Laurian, N. Balcescu und andere an die Öffentlichkeit gebracht w7urden. Die ganze rumänische Literatur dieser älteren Epoche war fast ganz unbekannt, als im Jahre 1858 Cipariu seine erste Sammlung von literarischen Fragmenten „Analecte literarie" veröffentlichte, die wie eine wirkliche Enthüllung wirkte. In diesen Analecten gibt Cipariu die Reihenfolge der Autoren und der Werke des 16. und 17. Jahrhunderts, indem er sagt: „pre cätu ne a fostu cu potenti'a a le adune dein — 12 — - 13 — funtäne secure". Das Werk ist nach Jahrhunderten eingeteilt und zwar enthält der Teil des 16. Jhs. nur Auszüge aus Dokumenten aus Siebenbürgen (1580), der des 17. ist bis zum Jahre 1640 arm an Denkmälern; von da ab sind sowohl in Siebenbürgen (5 Denkmäler), als auch in den damaligen Fürstentümern Rumäniens (7 aus Walachei, 8 aus Moldau und 2 aus fremden Ländern, nämlich Uniew und Rom) die literarische Erzeugnisse zahlreicher und verschiedenen Inhalts; Cipariu teilt sie nach Provinzen ein: XVI. Jahrhundert. 1. Tetraevangelulu de Coresi, Brasiovu 1580. 2. Talcul Evangeliilor de Coresi, Brasiovu 1580. 3. Evanglia cu invetiatura Coresi, Brasiovu 1580. 4. Palia de Tordasi Miehai, Orestia 1581. XVII. Jahrhundert, a) Siebenbürgen. 1. Noul Testament. Simeon Stefan. Belgrad 1648. 2. Psaltirea. Simeon Stefan. Belgrad 1651. 3. Sicriul de aur. Popa Ioan din Vinti. Belgrad 1683. 4. Carare pe scurt Popa. Ioan din Vinti. Belgrad 1685. 5. Molitvenic. Popa Ioan din Vinti. Belgrad 1689. b) Walachei. 1. Pravila mica de Genadie, Govora 1640. 2. Kazanie de Meietie Macedoneanu, Govora 1642. 3. Invetiaturi de Melchisedec, Campulung 1642. 4. Pravila mare, D. Panoneanu, Tergovisce 1652. 5. Cluciu de Variaam, Bucuresci 1678. 6. Biblia de Grecianu, Bucuresci 1688. 7. Margaritu de Grecianu, Bucuresci 1691. c) Moldau. 1. Kazanie de Variaam, Iasi 1643. 2. Siepte Taine de Eustratie Logofetul, Iasi 1645. 3. Praviie imperatesci Eustratie Logofetul, Iasi 1646, 4. Liturgia de Dositeiu, Iasi 1679. 5. Trebnic Dositeiu, Iasi 1680. 6. Psaltirea in prosa Dositeiu, Iasi 1680. 7. Parimiariu Dositeiu, Iasi 1683. 8. Divanul de D. Cantemiru, Iasi 1698. d) Ausland. 1. Psaltirea in versuri, Dositeiu, Uniew 1673. 2. Catechismu, Vito Pilutio, Roma 1677. Jedoch sagte Cip., daß er seinen Zweck nicht ganz habe erreichen können, teils weil er nicht genug Unterstützung von Seiten der Leute gefunden habe, die ihm in der Sammlung des Materials hätten beistehen können, teils weil er genötigt gewesen wäre alle Werke auf seine Kosten herauszugeben und es nicht gewagt habe zahlreiche und große Bände drucken zu lassen, denn er habe gesehen, daß sogar die bisher gedruckten: „stau cu mägile pre grumadii mei". Die Auszüge aus Drucken, die die Analekte enthalten, reichen nur bis zum Jahre 1700 und die Handschriften, die er später herausgeben wollte, blieben bis heute noch ungedruckt. Im allgemeinen waren es wenig Werke unserer alten Literatur, die er ans Licht brachte. Eine wie große Menge von Werken unbekannt oder nur dem Namen nach bekannt waren, zeigt uns ein Vergleich mit der „Chrestomatia romana" von Dr. Gaster, oder noch viel besser mit der von der rum. Akademie herausgegebenen „Bibliografla veche". 20. Principia de limbä si scriptura 1866. Schon im Jahre 1826 fand Cip. in der Bibliothek der Mönche von Blasendorf einige alte kirchliche Bücher, aus denen er alle alten rumänischen Wörter und Formen sammelte. Dies wTar der Anfang seiner grammatischen Studien. Außerdem verschaffte er sich im Laufe der Zeit auch noch andere alte Denkmäler und untersuchte sie mit Fleiß und Ausdauer: „so vermehrten sich seine Bücher und die Liste der alten Wörter und Formen wuchs von Jahr zu Jahr; seine Kenntnisse der alten Sprache erweiterten sich, und der Kreis der Untersuchungen dehnte sich durch Vergieichung mit lateinischen Formen und zwar nicht nur mit den klassischen, sondern auch — 14 — mit den vorklassischen und vulgären, auch auf die italienischen provenzalischen und spanischen aus" Archiv p. 81. So begründete er bei uns das historische Sprachstudium. Er begnügte sich nämlich nicht mit der damaligen Kenntnis unserer Sprache, sondern suchte sie in ihrer historischen Entwicklung mit Hilfe von alten Denkmälern (von Parimariu 1683, Cazania dela Brasiovu 1581 und Psaltirea romana-serba de Iasi 1680) bis zu ihrer Quelle, nämlich dem Volkslatein, zu verfolgen. Das Ergebnis dieser Untersuchungen legte Cip. in drei sich gegenseitig ergänzenden Werken von dauerndem Werte nieder, nämlich in „Principia de limba si scriptum" (s. Nr. 20) „Crestomatia (s. Nr. 19) und „Elemente de limba romana dupa dialecte si monumente vechi s. Nr. 17), von denen Principia von dem Verfasser selbst „die erste und letzte Frucht unserer Untersuchungen und Studien über die rumänische Sprache" genannt w^urde. Die „Principia" enthalten das Ergebnis der langen Untersuchungen der alten Sprachdenkmäler und Tausende von Wörtern und Beispielen in bezug auf Grammatik und Form, die bei der gründlichen Erforschung dieser Denkmäler bis zum Jahre 1700 von ihm gesammelt worden waren. In diesem Werke müssen wir zwischen den Erklärungen des Verfassers und dem von ihm gesammelten Material genau unterscheiden; während erstere vielfach zu verwerfen sind, kann letzteres der Wissenschaft gute Dienste leisten. Die grammatischen Formen der „Principia de limba" Cip.s hat Mussafia im Jahrbuch für romanische und englische Literatur Bd. X p. 353—380 unter dem Titel „Zur rumänischen Formenlehre" systematisch zusammengestellt. 21. Gramatica limbei romane p. I „Analitica" Bucuresci 1869 und Gramatica limbei romane p. II „Sintetica" Bucuresci 1877. Uber dieses Werk habe ich im folgenden noch eingehender zu handeln, weshalb seine Besprechung an dieser Stelle überflüssig ist. — 15 — Ciparins Ideen und Bestrebungen in bezug auf Wortschatz, Etymologie, Orthographie, Grammatik. A. Wortschatz. Die Grundidee aller philologischen Werke Cip.s ist: Die Bildung einer einheitlichen Sprache für alleRumänen. Diese literarische Sprache sollte sowohl rein sein von allen Elementen, die nicht lateinischen Ursprungs waren, als auch sollte sie sich der Latinität nähern durch Wiederaufnahme von Wörtern und grammatischen Formen, die die Sprache im Laufe der Zeiten verloren hatte, von denen aber ein Teil noch in der Sprache der alten kirchlichen Literatur des 16. und 17. Jhs. bewahrt war. So wie Cip. diese Idee verwirklichen wollte, war es unmöglich, weil die geplante literarische Sprache, sich zu weit von der modernen entfernt haben würde. Denn, wenn man einerseits alle nichtlateinischen Elemente fortlassen, anderseits eine große Zahl von Archaismen und unmittelbar auf die klassische lateinische Sprache zurückgehenden Neologismen eingeführt hätte, würde die neue Sprache ein vollständig anderes Aussehen erhalten haben. Beim Studium der Texte des 16. Jhs., bemerkte er, daß die Sprache damals reicher an lateinischen Elementen war, als zu seiner Zeit. Er sah ferner, daß man bei Coresi und bei den Kirchenschriftstellern des 16. Jhs. Formen findet, die im XIX. Jh. nicht mehr in Gebrauch waren, obwohl sie lateinischen Ursprungs waren; da kam Cip. auf den Gedanken, daß man diese Wörter und Formen wieder aufnehmen müsse. Er schloß nun weiter: Wenn vom 16. bis zum 19. Jh. in einem so kurzen Zeiträume so viele Ausdrücke verloren gegangen sind, um wie viel mehr in einem Zeiträume, der sich über 14 Jahrhunderte erstreckt? Wenn daher von der rumänischen Niederlassung im 2. Jh. bis zum 16. Jh. in diesem ganzen Zeitraum, aus dem wir keine Zeu gnisse haben, um die Entwickelung der Sprache direkt erforschen zu können, sehr viele Wörter lateinischen Ursprungs ausgestorben sind, so sei es unsere Pflicht neben den Wörtern des 16. Jhs. auch solche Wörter neu aufzunehmen, die in viel — 16 — — 17 — früherer Zeit einmal existiert haben. Auf diese Weise rechtfertigte Cip. sein Bestreben die fremden Elemente in der Sprache durch lateinische zu ersetzen. Cip.s Idee wäre nicht so schlecht gewesen, wenn er die Fremdwörter nur dort aus der Sprache hätte ausgeschieden wissen wollen, wo neben ihnen noch echte rumänische Wörter existierten, die auch heutzutage noch auf einem Teil des rumänischen Gebiets bekannt sind und in der Literatursprache als Provinzialismen gelten, und wenn er diese wieder in Gebrauch gebracht hätte z. B. nea 1. neve statt des heute üblichen slav. zäpadä, arinä 1. arena statt sl. nisip, secure 1. securis statt sl. topor, mur 1. murum statt sl. zidü; op lat. opus statt slav. trebue, aua statt struguri etc. Statt dessen nahm er Wörter direkt aus dem Lateinischen und rumänisierte sie wie: audacios, asert, aprecare, aviditate, aclude, astute, agresor, convictiune, cortel, cordisiu, defige, destinta, divagatu, donu, elencu, emendä, elaborez, espectora-tione, enunciatu, erede, fatigä, incertu, intregatate, inculpat, imortal, malevol, minutie, ocurru, opidu, perpetuu, ponderosa, prefiptu, perlegu, poculu, postulatu, refutare, recentiore, susten-tatione, suscita, testa, trade etc. Aus diesen Beispielen kann man ersehen eine wie künstliche und vielfach ganz willkürliche Sprache er bildete. Das Ziel einer einheitlichen reichen Literatursprache, das ihm bei seinen Bestrebungen vorschwebte, war gewiß schön, nur war es auf diesem Wege nicht zu erreichen; was er im Jahre 1862 in Kronstadt bei Gelegenheit der Verhandlung über die Einigung in der Orthographie und in der literarischen Sprache sagte, gilt auch heute noch: „Da wir alle eines Blutes sind und da wir uns alle an der Brust ein und derselben Mutter an denselben schönen Wörtern erfreuen, und cla wir Brüder sind, obwohl uns sowohl Berge und Täler, als auch politische Verhältnisse und religiöse Bekenntnisse scheiden, seien wir nur eine Nation, mit einer Sprache und einer Literatur. Und wenn auch auf anderem Gebiete das rumänische Volk uneinig ist und nach verschiedenen und manchmal sogar entgegen- gesetzten Richtungen geht, so soll es doch wenigstens in bezug auf Literatur und auf Kulturfortschritte nur ein Körper und eine Seele sein. Was für politische, soziale und religiöse Unterschiede uns von einander trennen mögen, der nationale Geist und das rumänische Genie werden ihre Flügel über alle Söhne Traians ausbreiten, und werden sie verbunden halten in den Banden des Friedens, der Brüderschaft und der nationalen Einheit." In allen modernen Kulturländern finden wir neben vielfacher mundartlicher Verzweigung eine durch ein großes Gebiet verbreitete und allgemein anerkannte Gemeinsprache. Da seine Neuerungen in Übertreibungen ausarteten, entstand bald eine Reaktion gegen die Ideen Cip.s Die Sprache war zu gewaltsam behandelt worden und unter dem neuen Kleid, das man ihr zugeschnitten hatte, konnte niemand mehr die rumänischen Formen erkennen. Wenn es Cip. gelungen wäre, uns sein System aufzudrängen, so wäre eine riesengroße Kluft zwischen der literarischen und der Volkssprache entstanden. Was aber besonders dazu beitrug, daß die Theorien Cip.s nicht festen Fuß fassen konnten, war die Blüte der rumänischen Literatur, besonders der Dichtkunst im 19. Jh., die von Rumänien ausging. In bezug auf die Poesie blieben die lateinischen Prinzipien unanwendbar, weil die Sprache des Herzens und des Gemütes nicht mit den seltsamen und erfundenen Formen der Sprachforscher vermischt werden konnte. Die jungen aufstrebenden Kräfte wurden von dem Geiste der Volkssprache angezogen und wurzelten in ihr: Daher sehen wir, wie in der literarischen Gesellschaft „Junimea" die unnatürliche Richtung Cip.s bekämpft, und eine neue, natürliche Richtung befolgt wurde. Einsichtsvolle Männer, Gelehrte, Politiker und Dichter, Maio-rescu, Carp, Negrutzi, Alexandri, Eminescu kämpfen in dieser Richtung und trugen den Sieg davon, und wenn auch genug und übergenug lateinische Wörter in die rumänische Sprache eingedrungen sind und sich fest eingebürgert haben, so sind es doch meist nur solche, wofür die Volkssprache gar keine Weigand, 12. Jahresbericht. - — 18 — — 19 - oder nicht genügend nuancierte Ausdrücke besitzt, vor allem natürlich auf dem Gebiete der wissenschaftlichen Terminologie. Aber zum Glücke für das Volk ist Cip.s Latinisierungswut überwunden worden und der gesunde Sinn der jetzigen Generation wird noch manches überflüssige Überbleibsel aus dieser Periode, das sich namentlich noch in der Sprache sieben-bürgischer Schriftsteller findet, beseitigen. B. Etymologische Forschungen. Cipariu, als der erste Grammatiker, der die alte Sprache erforscht hatte, wollte, daß seine Grammatik nicht bloß ein einfaches Aneinanderreihen grammatischer Regeln wäre, sondern eine Untersuchung der gegenwärtigen und der alten Sprache durch Vergleichung des Rumänischen mit dem Vulgärlateinischen. Seine umfassende Kenntnis des Lateinischen, sowie der alten rumänischen Sprache setzten ihn in Stand, viele richtige Ableitungen und Etymologien zu geben, wenn er auch nicht immer das Erbwort vom Lehnworte zu scheiden wußte. Der größte Fehler Ciparius bei diesen Untersuchungen war, daß er den großen Einfluß der slavischen Sprachen auf die rumänische nicht sehen wollte oder auch nicht sehen konnte, da er sie nicht kannte. Infolgedessen bezeichnet er gar nicht die slavische Herkunft. Eine gute Vorarbeit in der Etymologie hatte C. in dem „Lexicon valachico-latino-hun-garico-germanicum", Budae 1825. Im folgenden werde ich mich darauf beschränken, nur diejenigen Etymologien der Erb Wörter alphabetisch aufzuzählen, die in dem genannten Lexikon nicht vorkommen, oder wenn dort eine andere Etymologie, als die von Cip. gegebene, zu finden ist. Es ist za bemerken, daß Cip. als Grundlage für seine etymologischen Forschungen den lateinischen Ablativ Singu-laris annimmt, denn er sagt, daß dieser bei der 3. Deklination den rumänischen Formen ähnlich sei z. B. lege rum. lege etc. abia — a + vix + a Ar. 109; acatare — ad + qua -f- tale Gr. 260; ager — agilis An 59 u. Gr. IL 344; agonisesc — gr. dycoviöcg Ar. 408; aiurea — aliorsum u. alibi Gr. 364; ajun — ad-jejuno Gr. 122; ajutoriu — ad-jutorium Gr. 62; albie —alveus Gr. 75; altmentrelea — alia mente Gr. 240; ales — allectum El. 50; alalalt — alius alter Gr. 240; alun — avellanus Gr. 24; apar — apparo Gr. 33; arama — aeramen Gr. 50; asemenea — ad-similis El. 2; asigurat— a-securus Ar. 201; asia — a-sic-a Ar. 109: asisderea — a-sic-de-re Ar. 107; astern — ad-sterno Gr. 107; asuprealä — ad-superatio Gr. 355; atrag — attraho Gr. 198; azi —hac die Gr. 113; apoi — ad-post = it. poi Pr. 96. bucur — pulcher Ar. 409; bour — bos + urus Ar. cä — quod Gr. 44; cälare — caballare Gr. 358; calcäiü — calcaneus Gr. 18; cam — quam Gr. 128; capatäiü — capitaneum Ar. 105; care — quäle Gr. 264; cärnatiü — carnaceum Gr. 354; cärturariu — chartularius Pr. 389; carunt — canutus Gr. 91; caut — capto El. 40; ce — quid Gr. 115; cer — quaero Gr. 324; chiag aus cagliu lat. caglum Gr. 131; ci — quin Gr. 115; clätesc — gr. xZiv&rjvai Ar. 408; coaja — caudex Gr. 114; cä — quod Gr. 44; cuib — con-cubium Gr. 131; culc — colloco Gr, 48; cumätru — commater Gr. 54; cur and — currendo Gr. 118; cur-cubetä — Cucurbita Gr. 132; curcubeu — con-curvium Gr. 132; curechiu — coliclus El. 18; cutare — cu-talis Gr. 260. descalt — discalceo El. 65; deschid — dis-cludo El. 57; desfrinat — dis-frenum Ar. 421; desghetiü — dis-glacio El. 58; destul—de-satullus Gr.24; detoriu — debitorius Gr. 86; diavol — gr. öidßolog Gr. 113; dinsu d + ipse Gr. 127; dor —dolor Gr. 135; dos — dorsum Gr. 103; dupa — de + post vgl. it. dopo Gr. 39. espus — ex-pono Ar. 401. fagur — favus-vulus El. 66; farmec — pharmacum Gr. 33; fäntänä — fontanea Gr. 45; fätarnic — facies Cuv. 7; freamet — fremitus Gr. 83. gaura — caula Gr. 117; gatina(?) — catena EL 63; gät — guttur Gr. 13; genunche — genuclum Gr. 48; giuru — gyrus Gr. 145; gr'as — crassus Gr. 211; gräunt — granuncium Gr. 93; grea^ä — gravities Gr. 353; groapä —- ger. graben Ar, 409: gutui — cotonium u. cydonium Gr. 113. 9* — 20 - - 21 — härtie — Charta Ar. 81; horn — furnus u. fornax Gr. 8'); huma — humus (xccfial) Gr. 80. ie — ilia u. linea Gr. 90; irnbiu — inviare Gr. 224 1.; iru-paratusiü — in-palatum Gr. 337; impätur — im-patulo El. 9; imping — ünpingo Gr. 1. 200; impruniut — impromutuo Gr. 368; irrm (imalä) — limus Gr. IL 338; infäsur — in-fasciolo El. 9; indärät — in-de-retro Gr. 78; inel — anellus Gr. 350; immänuez — admanuare Ar. 678; insor — uxoror u. unxor El. 72; intäiü — antaneus Gr. 18; intunerec — in-tenebricum El. 55; invesc — investio Pr. 166. jocu —jocor Gr. 69; jos —jussum Gr. 103; jumetate — demi-semi Gr. 46; jumätate — dimidietas EL 61; junghiu — jugulum (jungo) Gr. 46. längä — it. lungo Gr. 46; lua, luare — levare Gr. 82; luminä — lumino Gr. 50. mägurä— gr. yLty oQoq Ar, 470; mängäi — gr. [iccyyavsvco Pr. 146; mänunchiu— manuclus EL 49; märturia — gr. iucqtv-Qia Gr. 145; man (mini) — meno Gr. 18; mäsea — maxilla Gr. 94; nierar — melanum Gr. II. 326; mic — gr. ficxgog vi. fuxxoq EL 128; mijloc — medius locus Gr. 95; minciunä — menti('ti)une Pr. 96; minune — miror EL 40; misc aus missi + cu. missico EL 3'!. Gr. 34; misel — misellus Gr. 1. 270; muche — muculus-cumulus Ar. 470; musc aus altrum. mursicu lat. morsico EL 3 . negel — naevus-vulus El. 66; nuntä — nupta Ar. 469; nutret — nutricium Gr. 41. oftu (oftat) — opto El. 40; osia (= usä) — ostium Gr. 38; ospetiü — hospitinni Pr. 273; oaste hostem Gr. 37; otet — acetum El. L*. pädure — ital. padule Gr. 132; pänä — paene Gr. 39; päreche — paricla Gr. 47; per — pyruni Gr. 45; pescar — pis-carius Gr. 1. 259; peste — persuper An. 11; plec —plico Gr. 30; plug — germ. pflüg Ar. 409; porumb — palumbes Pr. 96; prin-soare — prensoria Gr. 353; proaspet — jiQOöcpazog Gr. 84; pururea — porro + re Gr. 127: putin — paucinum Gr. IL 347. ratäcit — erraticus Gr. 112; recoare — recens Gr. 30; rerunchiu — renunculus Gr. 47; resträng — restringo Gr. 199; roib — robius, rubeus El. 72. sarbed — ex-albidus Gr.; sarpe — serpens Gr. 26; sat — satum Gr. 205; schimb — ex-cambiare Gr.; scurg — ex-curro Gr. 320; sec — siccus EL 86; sfarä — ex-faris Ar. 470; sfänt — sl. sveati Gr. 84; sgaibä — Scabies El. 72; sindilä — sein-dilla El. 60; smulg — ex-mulgeo El. 59; spaimä— ex-pavimen Gr. 87; späl — ex-per-luo Gr. 314 oder späl — sper-lao Pr. 165; spinare — spinale El. 181; spränceanä — supra-genam Gr. 48; spre — super Ar. 107; sterc(?) (Splitter) — stercus An.90; sterg — ex-tergo Gr. 107; strämb — strabus Ar. 209; strecur — trans-colo Gr. 368; strunä — s -f- tornus Gr. 127; strun — tornus EL 70; sui — subeo Gr. 368; sula — subla Gr. 95; sumet — submitto Gr. 368; supär — superare Gr. 33; sub — subtus Gr. 77; sub-suoarä — sub + sub -f- ala Gr.; sus — su(r)sum Gr. 103; svänt — ex-vento EL 57. tai — taleare Gr. 33; tambariu — tabarro El. 114; tare — talis Gr. 260; tremur — tremor EL 54; trimit — tramitto Gr. 368; tupseca (alt) — toxicare Gr. IL 341; trunchiu — trunculus Gr. 47. uit — oblitare Pr. 165; unghie — ungula Gr. 47; urcior — ureeolus El. 54; unitiune — unu + tio Gr. 211; unt — unetus Pr. 203; urez — oro Gr. 44; usä — ustia Gr. 160; ustior — ostiolum El. 115. vä (ant. mergi) — vade Gr. II. 326; varzä — viridia An. 3; värtej — vertigium Gr. 29; vätämare — victimare Gr. 78; vechiu — yetlus-veclus Gr. 47; vergea — virgella Gr. 129; vers — ver-sare Gr. 308; virtos — virtuosus El. 6; ver — verus Gr. 11; vested — viscidus Pr. 395; viata — vivace u. vivatus Gr. 22: vindec — vindicare Gr. 308; vipt — victus EL 115; vitreg — vitricus Gr. 30. zac — de-jaeco Gr. 123. C. Wortform und Orthographie. Nachdem die fremden Elemente ausgeschieden und die Lücken mit Wörtern aus der alten Sprache, wie sie in den — 22 — — 23 — Texten überliefert ist, und aus dem Lateinischen ausgefüllt waren, mußte Cip. dies Material in ein System bringen, das in Ubereinstimmung wäre mit seinen Tendenzen. Daher war es nicht genug damit, daß alle übrig bleibenden Wörter nach dieser Umänderung der Sprache lateinischen Ursprungs sein und mit lateinischen Lettern geschrieben sein sollten, sondern es war für ihn auch unbedingt nötig die Wortform ebenfalls so zu modifizieren, daß ihre ursprüngliche, lateinische Form leicht erkennbar Wierde. Cip. hielt die alte Form der Wörter für die beste, weil sie der lateinischen Form näher sei und erklärte die Veränderungen, die sich allmählich gebildet hatten, für falsch und überflüssig. Er mußte also eine gründliche Umgestaltung der Orthographie vornehmen, wollte er dieses Ziel erreichen. In bezug auf diese ist er viel gemäßigter, als seine Vorgänger, denn er sagte: „Das Bedürfnis der Einigung in der rumänischen Sprache liege in der Orthographie; man muß m der Walachei ebenso wie in der Moldau und in Siebenbürgen schreiben. Diese Bedingung aber können wir nur erreichen, wenn wir das etymologische System annehmen, indem wir als Ausgangspunkt den Ursprung jedes Wortes setzen und das Wort dem Latein ähnlich zu schreiben versuchen. Auf diese Weise würden wir dazu kommen eine gemeinsame Orthographie zu haben; wenn aber das phonetische System angewendet würde, so würde man damit eine Anarchie in unsere Sprache einführen, denn so würde man den dialektischen Einflüssen Tür und Tor öffnen. Der Moldauer würde so schreiben, wie er ausspricht, der Walache gleichfalls und der Siebenbürger auch; folglich werden wir nur, indem wildem etymologischen System folgen, dazu kommen, eine gemeinsame Aussprache und Orthographie zu haben." Um zur Einigung in der rumänischen Sprache zu kommen, sah Cip. also keine andere Lösung, als die Annahme des etymologischen Systems. Deshalb war sein erster Schritt zur Vereinheitlichung der Orthographie, daß er sagte: „Die kyrillischen Buchstaben verbergen den lateinischen Ursprung unserer Sprache und deshalb müssen wir uns bemühen, sie um jeden Preis durch lateinische Buchstaben zu ersetzen. Vorher hatten schon Sincai und Maior in ihren Grammatiken das lateinische Alphabet eingeführt, trotz der Gegenbestrebungen fremder Gelehrter des Abendlandes, die behaupteten, daß die kyrillischen Buchstaben für unsere Sprache besser passten, als die lateinischen. So wollte z. B. Kopitar sogar die Unmöglichkeit der Einführung der lateinischen Buchstaben für rumänische Laute nachweisen. Jeder, der dieser Frage unvoreingenommen gegenübertritt, muß wohl zugestehen, daß das kyrillische Alphabet viel reicher an Zeichen als das lateinische ist, und infolgedessen auch viel geeigneter, als das letztere, die mannigfaltigen Laute der rumänischen Sprache wiederzugeben. Aber möglich war es doch, auch das lateinische Alphabet, allerdings mit Hilfszeichen, zu verwenden, wie der Erfolg zeigt; freilich dauerte es lange Zeit bis man zu einer Einigung kam. Vom lautlichen Standpunkt aus sind also die kyrillischen Buchstaben den lateinischen vorzuziehen, da man für jeden Laut einen eigenen Buchstaben hat, aber aus Verkehrsrücksichten (Briefe, Telegramme) ist das lateinische Alphabet unentbehrlich, da die meisten kultivierten Völker in demselben schreiben. Die orthographischen Regeln Cip.s sind zusammengefaßt in seinem Werk „Elemente de limba romana" p. 83—94; in seiner Grammatik I.Teil p. 143—168 und IL Teil p. 304—355 und in „Principia de limba si scriptura" p. 231—400. Für die rumänische Schrift verwendet er die 25 lat. Lettern ohne irgend eine Änderung, indem er sagte: „Ohne das lateinische Alphabet mit neuen Zeichen oder Formen vermehren zu wrollen und zu können, bleibt nichts anders übrig, als einzelne Buchstaben für zwei oder mehr Laute anzuwenden, denn auch die Lateiner hatten keine entsprechenden Buchstaben für alle Laute" z. B. Quintilian, Instit. I. cap. IV, 7—10: Desintne aliquae nobis literae? non, quum graeca scribimus, tum enim ab iisdem duas mutuamus sed proprie in latinis, ut in his: SERVVS et VVLGVS, aeolicum digamma desideratur, et — 24 — — 25 — medius est quidam V et I literae sonus, non enim sie Optimum dieimus ut optimum, et in Here neque e plane neque i auditur etc. Unter den Lauten, die den entsprechenden Buchstaben im lateinischen Alphabet haben, gibt es nicht nur viele ursprüngliche, sondern auch viele abgeleitete, und um eine gute Orthographie festzusetzen, müsse man folgende Regeln beobachten: a) Jeden ursprünglichen Laut soll man mit dem entsprechenden Buchstaben aus dem lateinischen Alphabet schreiben. b) Die abgeleiteten, die keinen entsprechenden Buchstaben im lateinischen Alphabet haben, müsse man daher mit dem ursprünglichen Buchstaben schreiben z. B. ä als a oder e, je nachdem es auf a oder e beruhe. c) Die abgeleiteten, insofern sie einen entsprechenden Buchstaben im lateinischen Alphabet haben, müsse man auf den ursprünglichen Laut zurückführen und mit dem entsprechenden Buchstaben dieses Lautes schreiben: sera, pena nicht sara, pana. Alle abgeleiteten Laute müßten als „spuri" d. h. unecht angesehen werden, insoweit sie sich von den ursprünglichen Lauten entfernen, obwohl sie, was den Wohllaut anbetrifft, vollkommen zu sein scheinen. Weil aber einige von ihnen zweifelhaft sind z. B. e in cumperi (dagegen cum-paru), andere alt und charakteristisch z. B. u und un statt des lateinischen o und on (usia lat, ostia, ucidere lat. occidere, lung lat. longum, munte lat. monte), andere so allgemein, daß man keinen Unterschied mehr macht z. B. fome statt fame, am statt abu lat. habeo etc. so müssen wir nach Cip. sehr aufmerksam sein und den sekundären Laut, den der entsprechende Buchstabe hat, nur dann auf den primären Laut zurückführen, wenn irgend eine kleine Spur von diesem im jüngeren oder älteren Rumänisch noch vorhanden ist. Andernfalls bringen wir die Sprache in die Gefahr, sie mancher wertvoller Charakteristika, die zum Beweis ihres alten Ursprungs dienen, zu berauben. Die Veränderung eines Lautes ist oft nur scheinbar, deshalb haben sich viele geirrt, als sie behaupteten, daß der ganze Unterschied zwischen Lateinisch und Rumänisch auf Verschlechterung beruhe, (corrupta romana sive latina, Midi und Sincai Grammatik 1805) weil nicht wir, sondern die Lateiner des klassischen Altertums die Laute schon geändert haben, und weil die Sprache des vorklassischen Lateins sich den neueren rumänischen Mundarten anschließt, aber nicht dem klassischen Latein. So entstand kurzes i der Lateiner aus kurzem e, o statt u etc. z. B. Jude, judeci lat. judex, judices; maiestru lat. magister; popor lat. populus statt popolus etc. Nach seinen Prinzipien sind zu verwerfen aus der Orthographie: Von Vokalen: a) a statt 1v und IV, z. B. in masa statt measa; axara statt afbra lat. adforas. b) f statt Tv (das er in lat. Umschrift durch a wiedergibt) z. B. in fle, vie statt fia, via. c) i statt und e z. B. in inima, cuvinte. d) 0 statt a und s z. B. in oltariu, otetu lat. altare, acetuni. e) 8 statt & und 0 z. B. in urnblu. umplu statt amblu. ämplu; ucidu, rugaciune. Von Konsonanten: a) Alle Laute, die für bi, ml, ni, vi, fi eintreten z. B. ghine statt bine etc. b) Die Mouillierung der Ii, mi, ni, ri in langem i z. B. inu, pui, sai statt linu, puni, sari etc.; ebenfalls auch die Mouillierung von cli, gli in chi, ghi, obwohl sie alt ist, wie im Italienischen, kann man nur bei uns diesseits der Donau beibehalten, aber nicht auch jenseits der Donau, wo es nur Ii heißt, c) Ii statt k oder g vor t, weil es gegen die Etymologie verstößt z. B. faptu statt factu, dereptu statt deregtu, aus deregu lat. dirigo. Im einzelnen ergibt sich also als latein. Ersatz für die — 26 — — 27 — kyrillischen Buchstaben, der aber bei Cip. der etymologische Buchstabe ist: 1. a schreibt man mit a, wenn es betont ist a z. B. auru, sta, wenn es aber abgeleitet ist a) von mit e, z. B. masa statt measa, also mesa; b) von W in afara statt afwra, also mit o: afora. 2. Den Laut t soll man mit e schreiben: legu, wenn es von K herkommt mit a z. B. fie, chiemu, schreibt man mit a, also fia, chiämu. 3. Den Laut i mit i: firu, und wenn er herkommt a) von & aus a: iniWTk statt .[vHiM'k. schreibt man ihn mit a, also anima, oder wenn es aus t entstanden ist. schreibt man ihn mit e: vende. b) von i z. B. mine schreibt man me-ne. 4. Den Laut 0 mit o z. B. orbu, außer >KOßS mit u, also juru. (In Siebenbürgen ist nämlich die Aussprache jor statt jur verbreitet.) 5. Den Laut 8 mit u: urmezu, wenn er herkommt a) von ah oder A\N schreibt man mit a: aniblu, anghiu. b) von iw oder schreibt man mit i: umplu, also iniplu. c) von 0 ohne Betonung mit o: domnedieu. Bezüglich der sekundären Vokale Tk, ^, % w, sagte er. daß sie mit den primären Zeichen geschrieben werden sollen. 1. So soll man das K mit a oder e schreiben: a) mit a, wenn es mit a wechselt, und wenn es betont ist mit ä: lauda, laudä. b) mit e, wenn es von i stammt: veciu. c) mit o in locusta, rotundu. 2. Den Vokal Av schreibt man mit a. e. i oder u: a) mit a, wTenn er von a herkommt: cantu. b) mit e, wenn er von c stammt: ventu. c) mit i in der Präposition und ihren Ableitungen z. B. in, intru, incepu, ähnlich auch nach r: riu, ridu und nach Zischlauten c, in, 3. Ii,, wo nach vulgärem Gebrauche ^ ausgesprochen wird: singuru. d) mit u in Part. pres. der Verba der 2. und 3. Konj. die auf-cu und -gu endigen: tacundu, facundu, und in einigen Wörtern wie funtuna, gutu, aduncu. Die primären Konsonanten: K, n, T, K, A, r, im, H, p, c, 3, >K, k, (J>, X sind zu schreiben, insofern sie nicht von anderen Buchstaben herstammen. Von diesen Konsonanten sind nur 5 abgeleitet: g, k, z, j und h, letztere aber nicht immer: a) r und K werden in vielen Gegenden als bi, pi, und selten als dt, ti ausgesprochen und diese Aussprache muß man verbessern und auf b, p, d, t sowohl in der Rede als in der Schrift beschränken. b) 3 ist mehr abgeleitet aus di, und selten ursprünglich daher wird es teils mit di geschrieben: dieu, di, teils mit z: botezu, aber mit j in jacu. c) ist ursprünglich, wenn es in latein. Wörtern dem Buchstaben j entspricht und in diesem Falle muß man es j schreiben: jocu, june; manchmal hört man es in der vulg. Aussprache statt &\ °der y, wo mit di geschrieben wrird: midi-locu, oder mit g vor e und i: genere. d) ist selten ursprünglich, wo man dafür h schreiben kann: huma, aber in vulg. Gebrauche spricht man es statt fi und schreibt es daher fi: firu fleru statt hiru lat. filum (hilum), in den griechischen Wörtern aber mit ch: Christosu, charu, chrisma. Die Konsonanten iu, 3, 14, y, h, die von c, ^, t, r, k herstammen, muß man mit den entsprechenden, ursprünglichen Buchstaben schreiben also: s, d, t, g, c. Die Konsonanten iu, 3, U, insofern sie abgeleitet sind, entstehen aus s, d, t bei nachfolgendem i und folglich muß man si, di, ti schreiben, aber a) wenn i doppelt ist mit einem langen i im Anlaut oder Inlaut der Wörter; zur Unterscheidung versehen wir das i nach diesen Buchstaben mit dem Zeichen * ;- z. B. si. di, wenn aber ein anderer Vokal folgt, fällt das Zeichen weg z. B. audiu, dieu. — 28 b) ll, findet man in der Aussprache auch statt M und wird es mit ci geschrieben z. B. facia. Die Konsonanten y, h stammen aus r, K bei folgendem e oder i, manchmal stehen sie statt 3 und e| und werden geschrieben: a) mit g und c, wenn sie herkommen von r und k z.B. frigi, fach b) mit d und t, wenn sie von und t stammen z. B. umediune, intieleptiune. Sekundär sind auch die Moullierung des 1, n, r bei folgendem i und der Gruppen gl, cl gleichfalls bei folgendem i, welche man Ii, ni, ri, cli, gli schreiben sollte, wie es auch jenseits der Donau geschieht z. B. liepure, linu. ocli, wo 1 nach unserer Aussprache abfällt, indem es nur eine Spur in dem Semivokal hinterläßt. Die etymologische Regel der Sprache verlangt aber, daß das 1 überall geschrieben wird. Ebenso fällt 1 bei uns in der Aussprache den Gruppen cli und gli aus z. B. ocli, aber wenn 1 aus cli und gli fortfällt müßten sich die Konsonanten c und g ändern wegen des folgenden i, deshalb hat die rumänische Orthographie ein h für das gefallene 1 angenommen, nach dem Muster der italienischen Orthographie und so schreibt man chi und ghi z. B. chiämu, ochiu. Ebenso fällt in der Aussprache auch n z. B. antaniu wird jetzt äntaiu ausgesprochen. Folglich genügen nach Cip. vom lateinischen Alphabet 19 Buchstaben, um alle Wörter lateinischen Ursprungs auszudrücken, nämlich a, b, c, d, e, f, g, i, j, 1, m, n, o, p, r, s, t. u, v. Die anderen Laute, die es noch außer den erwähnten in der rumänischen Sprache gibt, sind von diesen abgeleitet, und als solche müssen sie mit denselben Zeichen geschrieben werden, wie die primären. Von Zeichen gebraucht Cip. das Auslassungszeichen, durch das er den ausgelassenen Vokal a bei den Femininis der I. Deklination ersetzt. Hier zeigt das Auslassungszeichen, daß das a, das darauf folgt, seinen offenen Laut nicht ändert z. B. domn'a < domna-a. — 29 — Die Akzente werden nicht immer geschrieben, sondern nur dann, w^enn durch ihr Weglassen Verwechselung entstehen könnte. Der Akut wird nur im Auslaute gebraucht, wenn der Ton auf der letzten Silbe ruht, nämlich bei den Infinitiven, dem negativen Imperativ und beim Imperfekt der Verben, sowie auch in den Temporibus, die vom Infinitiv abgeleitet werden: a luä, vede, peri. Der Gravis wird ebenfalls gebraucht, wenn der Ton auf der letzten Silbe ruht und zwar im Indikativ des Aorist z. B. el luä (= lua) peri, im Präsens und Perfektum Indikativ in 1. Person Plur. der I. Konjugation z. B. laudämu (== läudam), zum Unterschied von derselben Person im Imperfektum z. B. laudämu (= läudam), ferner in der Mehrzahl der Substantiva auf -are z. B. caräri (= carari), auch in einsilbigen Wörtern cä, da, fä, stä (ä für a). Den Circumflex aber gebraucht man bei i, w^enn es doppelt steht oder lang ist, zusammengezogen aus zwei i, nicht nur im Auslaut, sondern überall, besonders bei den abgeleiteten Konsonanten di, ti z. B. dieu, tie, ferner bei der Silbe an mit dunklem nasalen Laut; auch dann, wenn das n nicht ausgesprochen wird, und wenn das a seine Aussprache geändert hat z. B. änema, gränu. änelu. Die Akzente bezeichnen also neben der Betonung auch noch einen phonetischen Unterschied, so daß ä = a ist: lauda, luä, ä = ä: laudä, luä (als Aorist) und ä = nasalem i: ämblu, mana. Eine allgemeine Regel ist, daß das auslautende stumme u in allen Wörtern geschrieben wird, außer in den Präpositionen in, sub, de; in den Adverben cam. de; beim Hilfsverb sum, sunt, der I. Person Sing, der Zeiten, die auf -am oder -em enden zum Unterschied von der 1. Person Plur. z. B. eram Plur. eramu, laudam Plur. laudämu. Im folgenden möge eine Gegenüberstellung der Orthographie Ciparius mit der jetzt üblichen folgen: 30 Cell ce vom ale condemna si-liau ratiunile dein liusiora-tatea buzeloru si placutulu orechielom, cumu facura cu form'a tiune, dicundu cä e ne-placutu a dice: rogatiune si cä are sunä mai bene scur-tandu-le, buna-mite carnu: rogatia. Principia de limba p. 13. Cei ce vor a-le condamna isi iau ratiunile din usuratatea buzeior si pläcutul urechilor, cum facura cu forma: tiune, dicind cä e neplacut a dice: rugätiune (ciune) si ca ar suna mal bine scurtändu-le bunä-oara cam: rugatiä. Mängel des Systems. 1. Der Schreibende muLs die Etymologie wissen, um richtig schreiben zu können, oder das Wortbild auswendig gelernt haben; zu letzterem wäre also die Masse des Volkes verurteilt gewesen. Zum Beispiel in der etymologischen Orthographie muß man sich sehr anstrengen, um in einer einzigen Reihe denselben Laut durch mehrere verschiedene Buchstaben wiederzugeben, je nachdem das Wort von fremder oder von unserer eigenen Sprache abgeleitet ist, nämlich ä von a, e und o; i von a, e, i, o und u; ea von e und ea; oa von o und oa; ste von sce und ste; sti von sei und sti, z von d und z etc. Während des Schreibens muß man sich die Frage stellen, woher kommt dies oder jenes Wort? Welcher Vokal ist ursprünglich und wie soll man die abgeleiteten Laute schreiben? Folglich muß man etymologische Untersuchungen anstellen und sein Gedächtnis anstrengen, wenn man richtig schreiben will. 2. Die Scheidung zwischen primären und sekundären Lauten ist selbst für den Lateinkundigen nicht immer möglich, denn viele Wörter, die Cip. für lat. Ursprungs hielt, sind slavisch z. B. ritu sl. rütü nach Cip. von 1. rictus, sfat sl. süvetu nach Cip. von suadeo, nevolia (nevoe) sl. nevolia, apriatu sl. prijati etc., und selbst in lateinischen Elementen ist es nicht immer leicht zu erkennen, was primär und was sekundär ist z. B. kommt sint nicht von sunt, sondern von sint. Und wie soll es mit — 31 — den Wörtern gehalten werden, deren Etymologie überhaupt nicht bekannt ist? Und deren gibt es genug. 3. Die Anwendung der Akzente, die neben der Betonung auch phonetische Unterschiede bedeuten, ist zu kompliziert. Den Ursprung einer Sprache und eines Volkes zeigt man nicht durch die Orthographie, und die fremden Gelehrten haben die Latinität unserer Sprache nicht durch die etymologische Orthographie Ciparius festgestellt, sondern ohne sich um die Schreibung derselben zu kümmern. Aber doch ist es Cip. gelungen die lateinischen Lettern in die rumänische Schrift einzuführen. Im Jahre 1848 findet man bei uns noch keine Zeitung in lateinischen Lettern gedruckt, außer der des Cip. Bald darauf folgten ihm die „Gazeta Transilvaniei" und andere Zeitungen nach, so daß nach kurzer Zeit keine Zeitung in kyrillischen Lettern mehr gedruckt wurde. Mit seiner Orthographie hatte er weniger Erfolg. Anfangs war seine Orthographie auch von der rumänischen Akademie angenommen worden, mit der Zeit aber wurde eine neue orthographische Richtung, die das phonetische Prinzip befolgte, so stark, daß sie den Kampf mit dem etymologischen Prinzipe Cip.s und seiner Schule, aufnehmen konnte. Das etymologische System unterlag, wenn auch nicht auf einmal, sondern nach vielen hartnäckigen Kämpfen und mußte dem gemäßigt phonetischen Systeme seinen Platz räumen. Namentlich in Siebenbürgen unter der älteren Generation hat aber Cip.s System noch viele Anhänger, und der Kampf um die Orthographie ist auch heute noch nicht ganz Ruhe gekommen. zur Ciparius Grammatik. I. Teil „Analitica". In der Vorrede sagt Cip., daß er bei der Bearbeitung dieses Werkes genau das Programm für den Wettbewerb um die Bearbeitung einer rumänischen Grammatik der rumän. Akademie beobachtet habe, sowohl in bezug auf den phone- — 33 — tischen, als auch auf den etymologischen Teil der Sprache, indem er die Anwendung der alten und der modernen rumänischen Sprache erforscht habe. Dann folgt das Programm der Akademie und die Bedingungen des Preisausschreibens, und auch das Urteil des Ausschusses, der das Werk mit dem Motto: ..Si consuetudo vincerit, vetus lex sermonis abolebitur'-das Cip. zum Verfasser hatte, mit dem Preise krönte. Diese Grammatik ist Evangeliu Zappa gewidmet und aus dem von ihm gestifteten Foncl wurde sie prämiiert und gedruckt. Nach einer kurzen Einleitung über die Sprache im allgemeinen und über die Buchstaben behandelt er im 1. Teil die .,Analiticau, die er in zwei Abschnitte teilt: Der 1. Abschnitt enthält die Phonologie, die er wiederum in zwei Teile teilt, nämlich in Lautlehre und Schreibart, Die Lautlehre behandelt: 1. Kapitel p. 8—143 die Laute und Buchstaben, dann die Lehre von dem Wesen und den Wandlungen der Vokale und der Konsonanten, außerdem besondere Regeln über die Betonung. 2. Kapitel p. 143—168 enthält eine kurze Darstellung orthographischer Regeln und Prinzipien. Der IL Abschnitt enthält die ..Etymologie", die in drei Kapitel zerfällt: 1. Kapitel p. 170—362: die flexibeln Sprachteile, die Flexions- und Wortbildungslehre, nämlich die Ableitung durcn Suffixe. 2. Kapitel p. 362 —376 die inflexibeln Sprachteile: Adverb, Präposition, Konjunktion, Interjektion. 3. Kapitel p. 376—383 enthält einige unbedeutende syntaktische Bemerkungen. Im 11. Teile bringt er die „Sintetica". Nach einer kurzen Einführung in die Sprache und in die Einteilung der Grammatik folgt im ersten Abschnitt, die Satzlehre. Auf die allgemeinen Begriffe vom Satz § 4—18 folgt die Syntax selbst in zwei Teilen oder ,.Titeln4'. Den ersten Titel bilden die „Concordatiunea" § 19—62 und den zweiten die „Reetiunea" § 63—125. Der zweite Abschnitt enthält „Sintactica" und zwar: 1. Kapitel „Locutiunea" oder Topica § 127—133. 2. Kapitel „Formeie Dictiunei" § 134—140. 3. Kapitel: Die orthographischen und Interpunktionsregeln § 140—155. A. Tr. Laurian, Sekretär der Akademie von Bukarest sagte im Namen derselben über diese Grammatik folgendes: „Dies Werk ist ein Schatz von großer Gelehrsamkeit, der jeder Akademie Ehre gemacht hätte". Die philologische Sektion, überzeugt von dem wissenschaftlichen Wert dieses Werkes, hat dem Verfasser einmütig den ausgesetzten Preis zuerkannt, indem sie anerkannte: „Diese Grammatik ist eine wissenschaftliche und gewissenhafte Grammatik, in der der Verfasser auf Grund der Aussprache und der alten literarischen Denkmäler, in einer systematischen Weise die Gesetze der rumän. Sprache sammelt". Cip. hatte mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen, auf diesem bisher noch wenig bearbeiteten Gebiete, da er nur eine kleine Zahl von Vorgängern hatte. Eine kurze Ubersicht über die Vorgänger Cip.s und ihre Neuerungen in bezug auf die Terminologie sei im folgenden angeschlossen. 1780 ließ S. Klein (Micu) in Wien die erste rumän. Grammatik drucken, mit lateinischen Lettern. Bei dieser Grammatik brauche ich nicht länger zu verweilen, denn sie ist nur eine strenge Nachbildung des klassischen Schematismus. Er führte den Subjektivismus in die rumänische Philologie ein, dadurch, daß er das Verfahren der alten Analogisten erneuerte und die philosophischen Ideen des 18. Jhs. über den künstlichen Charakter der Sprache annahm. Nahezu gleichzeitig gab auch Jenache Väcärescu eine in Wien und Rämnic gedruckte Grammatik heraus. Er beschränkt sich im allgemeinen darauf, rasch über den Stoff selbst hinweg zu gehen und mehr eine Reihe von Bemerkungen zu geben, deshalb kann sein Werk nicht als eine systematische Weigand, 12. Jahresbericht, 3 Grammatik betrachtet werden. Es beschränkt sich ausschließlich auf Syntax und Orthographie und so entsteht eine unvollkommene und oberflächliche Behandlung der isolierten Wortteile, was man aus der Definition des Begriffs „Grammatik" ersehen kann: „Gramatica este mestesugul cuvintului, 3 3 ~ " 7 care arata constructml sau synadaxis adicä alcätuirea pärtilor cuvintului si ortografia, cu care sä pötä necine a scrie bine si mestesugesce". 3 3 3 o Er sucht überall die technische Terminologie zugleich mit rumänischen gleichwertigen Ausdrücken wiederzugeben, wobei er aber oft Fehler macht. Als Muster für die Nomenklatur der Grammatik nimmt er die italienische z. B. asolut, sostantä, sojet etc. Er bewahrt aber auch eine kleine Zahl der slavischen Ausdrücke z. B. „glasnic" und „neglasnic4, d. h. Vokale und Konsonanten, „slovä" Buchstabe und „slomnire" Silbe. Im folgenden mögen einige Beispiele der Nomenclatur Väcärescus folgen: „Articolul adicä incheere, nome adicä nume, pronume adicä pentru nume, verbu adicä graiu, partitipie adicä pärtäsire, prepositiune adicä propunere etc. positiv sau puitoriu, comparativ sau alegetoriu si Superlativ sau covir-sitoriu". 3 Diese Tendenz der rumän. Umschreibung tritt bei Golescu in seiner Grammatik 1840 (Tärgoviste) noch mehr hervor, denn er sucht überall die technischen Ausdrücke durch eine oder mehrere rumänische Ausdrücke wiederzugeben z. B. Ktere adicä slove, vocale adicä glasnice sau snnatöre, diftongi adicä doue sunätöre sau doue glasnice". Merkwürdig sind die Definitionen, die Golescu von diesen Ausdrücken gibt: „Ast-fel cugetul (personal sau farä persona) se imparte in trei: activ, pasiv si neutru. Chipul graiului se imparte in 2, adicä in chip dupä inteles si chip dupä glas" etc. Eine etwas ausführlichere Behandlung der Wortteile verdanken wir dem Iordache Golescu. In seiner Grammatik sind keine Spuren der etymologischen Richtung zu bemerken. Paul Iorgovici veröffentlichte 1799 ein Büchlein „Obser-vatii la limba romänescä", das ausschließlich der Möglichkeit, die Sprache auf lateinischem Grunde zu bereichern, gewidmet war um so, wenn möglich, eine literarische rumänische Sprache mit wissenschaftlicher Terminologie zu schaffen. Das Streben nach einer wissenschaftlichen Nomenclatur war damals sehr stark, denn man wollte der rumänischen Sprache die Terminologie der andern Kulturländer verschaffen. In der Tat ein weitverbreiteter Glaube im Anfange des 19. Jhs., der auch von den patriotischen Bojaren geteilt wurde, war der, daß die rumänische Sprache für wissenschaftliche Stoffe nicht brauchbar sei. Unter diesen Umständen können wir uns das Interesse erklären, mit dem Heliade Rädulescu so oft diese Frage berührt, indem er durch Wort und Tat den Weg für die volle Verwirklichung einer wissenschaftlichen Nomenclatur vorzubereiten sucht. Er betrachtet die Anleihen bei fremden Sprachen als notwendig, aber die neuen Ausdrücke sollten rumänische Färbung annehmen. Er sucht eine Annäherung an das Italienische, die oft zu völliger Gleichheit beider Sprachen wird. Die Terminologie ist in seiner Grammatik von 1828 jedoch größtenteils die heutige, und man kann sagen, daß diese die erste methodische Grammatik der ersten Hälfte des 19. Jhs. war. Heliade schrieb seine Grammatik, indem er zum Muster den französischen Philosophen Condillac nahm, deshalb nannte er seine Grammatik „eine philosophische". Wichtig ist sie auch vom Standpunkt der Orthographie aus, denn Heliade hatte aus dem kyrillischen Alphabet mehrere Buchstaben entfernt, die ihm für die rumänische Schrift überflüssig schienen. Auf dem Gebiet der rumän. Sprachforschung ist P. Maior einer der eifrigsten Schriftsteller des ersten Jahrzehnts des 19. Jhs. Sein Fehler ist aber, daß er die rumänische Sprache nicht nur mit der lateinischen identifiziert, sondern sogar glaubt, daß sie noch älter sei als das literarische Latein, so daß nach seiner Auffassung die rumänische Sprache die Mutter der lateinischen sei und Cäsar mit seinen Soldaten rumänisch gesprochen habe. Seine Grammatik wurde nur fragmen- r — 36 — — 37 — tarisch im „Archiv pentru filologia si istoria" von Cip. veröffentlicht. Es folgte nun eine ansehnliche Reihe von ähnlichen Arbeiten, welche sich aber durchweg in einem engen Kreise bewegten und die meistens für den Schulgebrauch sind und die zum Muster die bisher veröffentlichten Grammatiken haben. Jeder, der eine Grammatik verfaßte, hatte auch seine eigene Terminologie. (Eine eingehendere Charakteristik der rum. Grammatiker gibt Saineanu: Istoria Filologiei romane, Bucuresci 1895 p. 85 ff.). Unter diesen Verhältnissen erschien 1869 Cip.s Grammatik, in der viele neue Ideen niedergelegt und ein reicher Stoff verarbeitet war. Er hat eine Grammatik geschaffen, die viele Nachfolger als Grundlage für ihre Grammatiken benutzten. Sein Verdienst ist es die Einheitlichkeit in der Terminologie herbeigeführt zu haben, denn alle Grammatiker nach ihm nahmen seine Terminologie an. Seine Definitionen sind im ganzen klar. Die vielen Anmerkungen, die er fast zu jedem Paragraphen hinzufügt, sind sehr lehrreich. Die Terminologie des Werkes ist von Anfang bis zum Ende dieselbe, die jetzt von allen modernen rumänischen Grammatikern gebraucht wird. Seine Beispiele hat Cip. aus den kirchlichen Texten genommen, zum Teil solche, die veraltet waren, was er aber dann selbst bemerkt. Auch analoge griechische und lateinische Beispiele und solche aus romanischen Sprachen führt er hier und da an z. B. p. 63 Gr. I. -inca si in d, pronuncianduse ds, cä la noi, pr. medius, la latin cä mezus, grec. fieöog, ital. mezzo, prov. mejo etc.; p. 131 Metathesis der Konsonanten 1 und r nach manchen Muta z. B. chiagu oder cliagu statt cagliu lat. coagulum aus caglum; oder plumona lat. pulmona grec, juvsvfiojv etc. Ein großer Fehler aber ist es. daß er vermeidet, Beispiele aus der Umgangssprache, ferner aus Märchen und volkstümlichen Texten zu bringen, denn diese sind doch der treueste Spiegel der Sprache, wie sie sich unabhängig und natürlich entwickelt hat, während die Sprache der alten Texte, die doch nieist sklavische Ubersetzungen sind, sich eng an ihre Vor- bilder anlehnt, als Muster für Syntax nur mit großer Vorsicht verwendet werden darf (cf. Weigand in Vollwöllers Jahresbericht f. F. d. r. Ph. VI, I 158). Er hätte ein größeres Verdienst um unsere Sprache erworben, wenn er sich nicht nur in die Sprache der Vergangenheit, sondern auch in den reichen Schatz der Volksliteratur vertieft und aus ihm geschöpft hätte. Die Ursache liegt offenbar in der Unkenntnis Cip.s über den Wert, den die Volkssprache hat, die in jeder Beziehung in der Grammatik, wie im Ausdrucke notwendiges und unbewußtes Erzeugnis des Volkes ist. Das hätte Cip. zu seiner Zeit nach dem Vorgehen der Gebrüder Grimm, Franz Bopps und anderer sehr gut wissen können, w^enn er sich nur etwas umgesehen hätte, zumal er des Deutschen sehr gut mächtig war. Die Einteilung ist nicht praktisch und die Terminologie ist oft wenig glücklich gewählt z. B. der Ausdruck „Etymologie" ist ungeeignet, da er irreführend ist. Unter Etymologie versteht man die Lehre von dem Ursprung der Wörter, bei Cip. aber wird unter Etymologie die Flexionslehre und Wortbildungslehre verstanden. Quintilian selbst, den Cip. zum Muster nahm, gibt die richtige Definition: „Etymologia, quae verborum originem in-quirit, a Cicerone dicta est notatio, quia nomen eius apud Aristotelem invenitur övfißakov, quod est „nota" etc. Inst. or. I 6. 28. Lautlehre. Es kann nicht meine Aufgabe sein, alle Fehler, die Cip. bei der Darstellung der historischen Entwickelung der Laute gemacht hat, aufzudecken, ich will aber doch wenigstens an einem Vokale zeigen, welche Methode er befolgt hat und wie er seine Anschauung dargestellt hat. Im § 8 p. 17 behandelt er zunächst das primitive a, darauf im § 9 p. 25 das abgeleitete. Er sagt: „Primitives a findet sich nur in zwei Fällen: a) im Anlaut, betont oder unbetont, aber nicht immer z. B. acu, anu, aru, auru etc. Die Partikel a bleibt unverändert als Artikel oder Praxi x oder Huf fix z. B. nienfce-a (= mintea), a-casa abia, asia (== asa) atuncia, aber als Pron. f. hat sie sich iu o verwandelt: 0 vediu K—. o väd). (Er sieht also in dem .Pron. o dasselbe Element wie in dem Artikel a, was ja auch richtig ist. macht sich aber keine Vorstellung davon, wie unter ganz anderen Bedingungen illa resp. illam zu a resp. o werden mußte). b) Unter dem Akzent, nach dem Anfang, in der Mitte und am Ende der Wörter z. B. aurariu, argentäriu. läuda, läuda, aber nicht immer." In einer längeren Note p. 18 ff. behandelt er nun die Fälle in denen aus lat. a andere Laute hervorgehen. 1. a wird dunkel nasal & vor n oder m an Stelle von n: amblu (= imblu = umblu) statt anblu. (Cip. sagt ausdrücklich, daß umblu von ambulo kommt, trotzdem nimmt er der Regel wegen an, daß hier m aus n hervorgegangen sein müsse). Ferner Inger, ingust, imbi, batrin, blind, eine, mine, pine, fring, pling. dind, stand, läudind, cind, pägin, romin, linä, minä (aiigeru 1. angelus, angustu lat. angustus ambi lat. ambo, betrau u lat. betranus blandu lat. blandus, cane lat. canis mane lat. mane. pane lat. panis, frangu lat. frango, piangu lat. plango dandu lat. dando, st an du lat. stando, laudandu lat. laudando, candu lat. quando. paganu lat. paganus, romanu lat. rornanus, lana lat. lana. mana lat. manus etc.). Auch wenn n in der Aussprache geschwunden ist, wie in grau (= griu) PI. grane; ebenfalls in cätu, atätu aus quantus. tantus. (Daß wir es hier mit Nasalierung zu tun haben, hat Cip. nicht erkannt). Ebenfalls wenn n durch folgendes i erweicht' ist, so daß es stellenweise nicht mehr gesprochen wird („pre alocurea" ist sogar fast das ganze Sprachgebiet, denn nur im Banate und angrenzenden Teilen wird n noch gesprochen, cf. Weigands Dialektstudien Normalwort cälcim, cum) antaniu, calcaniu, maniu (= min) bleiben. Dagegen mim statt min antreiben von lat. mino ist unzulässig statt menu. (Cip. läßt also niiiü von maneo zu, als literarisch überliefert, nicht aber mim von mino, das dialektisch „corupt" ist). Nur das Wort anu lat. annus behält a (ohne Versuch einer Erklärung), a in ~ean ist aus e entstanden z. B. Armeanu statt Armenu, lat. armenus, cetatianu statt cetatienu, wenn aber e oder i folgen, bleibt e z. B. PL Armeni, cetatieni etc. bei den Lateinern Octavianus, Gallienus. (Cip. wußte nicht daß das Suffix -ean aus dem Slavischen stammt). 2. a unter dem Akzent wird nur in wenig Fällen zu ä, nämlich zur Unterscheidung von ähnlicher Form z. B. läudam gegenüber läudam; oder aus übler Gewohnheit, die allmählich in jüngerer Zeit sich eingeschlichen hat: pärti, cärti statt parti, carti, bei anderen schwankt der Gebrauch las und las, cäsi und case. (In der Tat lautete der PI. in den ältesten Denkmälern noch mit reinem a, w^ofür Cip. in den Pricipia p. 122 und 363 Beispiele bringt. Er führt dann noch die einzelnen Fälle an, wobei er folgendes i als Ursache erkennt 1. bucatä PI. bucäti und bucate; 2. adäpi, impärti nur bei Verben der I. und IV. Konj.; 3. läudam gegenüber läudam. weil, wie er sagt, aus läuda amu kontrahiert; 4. läuda zum Unterschied vom Impf, läuda aus läudaa. Er erwähnt auch die dialektische Form läudäi statt läudai. 5. In einigen wenigen Proparoxytona: stracuru lat. transcolo, impaturu lat. impatulo, infasuru lat. infasciolo. (Jedenfalls hat Cip. hier den Versuch einer Erklärung gemacht, allein bis heute ist es noch nicht gelungen eine völlig genügende Erklärung dieses Überganges von a zu a zu geben). 3. a geht oft in ^ über: a) unter dem Einflüsse eines i, TTki*6 statt talia, srfcpiS statt viniariu etc. aber an vielen Orten (Beispiele Principia p. 366) dagegen behält man reines a, daher ist es korrekt a zu behalten, wie auch bei den alten. (Das erste Beispiel a talea, wie man dialektisch spricht, ist ein ganz anderes wie das zweite, in dem la von i gefolgt wird, daher auch groß-walachisch viier gegenüber a taia). b) in einzelnen Wörtern, wenn e folgt, fatä PI. tüi,e analogisch nach feate. fönt^e von räpescu lat. rapio, aber räpezescu; tfzm&t statt lapede von lat, lapido; Ki1v€ statt — 40 — — 41 — Kiae von lat. clavis. (Auch hier versteht er nicht zu unterscheiden, daß Ki'fce ein ganz anderer Fall ist, ja er faßt ein belegtes kiaa ganz anders auf, obgleich es dasselbe bedeutet; die Gruppe cla wird urrumänisch de; daß fete analogisch ist, wird richtig erkannt, aber bei lepede ist es gerade so). 4. Andere Veränderungen sind wenige vorhanden: a) e an Stelle von ä betont oder unbetont täie, täietoriu, fie etc. (Die Regel ist richtig gegeben.) Aus demselben Grunde geht a in i über statt i im Gerundium taindu, statt täliandu. (Hier hat Cip. nicht klar erkannt woher das i kommt, taliando ^> taliando ^> tälendo > tälindu ^> täind). Ebenfalls in einigen wenigen Wörtern, in denen an oder von e oder i gefolgt wird: ante, anema, anelu, gliande (ghinde gehört nicht hierher, sondern gla > gle wie cla, außerdem ist ghindä die übliche Form, die er aber seiner Regel wegen als schlechter erklärt) grandene; seltener hört man singe, fringe; von pintece wird spintec abgeleitet; von sfint lautet der PI. f. sfinte. (Richtig ist der Einfluß des e oder i in inel, inte inima, grindina erklärt, aber sfinte spintec gehören nicht hierher, das hängt mit Labiallauten zusammen, während dimineatä statt dimineatä durch Vokalharmonie sich erklärt.) schimb: ital. scambio wurde zuerst sciimb, wie in cuib, roib, sgaTbä, aibä, woraus schimb wie in demineata, (Die Erklärung ist verfehlt, eine Attraktion vor mb gibt es nicht, die richtige Erklärung siehe Jb. VII, 125). b) o, oa an Stelle von a in foame, foamete, susuoara aus sub + sub + ala, oarecind aus aliquando, und luo statt luä bei den Alten, (oltariu, otet werden richtig durch slavischen Einfluß erklärt, ebenso osie, aber oarecind ist ganz verfehlt — in oare steckt volet — und in den übrigen tritt Verdumpfung durch benachbarte labiale Laute ein oder in foamete anders siehe Z. f. r. Ph. 26. 619. c) u statt a in luundu bei den Alten (die Form ist vermutlich analogisch wie bei curund und allgemeiner im Aromu-nischen) ferner umblu statt imblu, unghiu statt inghiu (die Bedingungen für diesen Übergang hat Byhan im Jb. III, 60 gegeben) descult von discalceo, schon bei den Lat. calco aber conculco (*desculcius muß schon lat. gewesen sein cf. Puscariu Jb. XI, aber Cip.s Hinweis ist berechtigt), mumä statt mamä (mumä ist nicht aus mamä entstanden). In unchiü und ureche lat. avunculus und auricla wird u über o aus au entstanden sein cf. fr. oncle, mittellat. oricla, it. orechia, fr. oreille. (Diese Erklärung ist richtig für das zweite Beispiel, im ersten aber liegt Aphärese vor ajunclm ^> unchiü). In alunu lat. avelanus scheint u für v oder u aus der ersten Silbe zu stehen: aulanus. (Diese Annahme zeigt wie willkürlich Cip. die Laute behandelt; es liegt dem Worte ein avellona mit Suffixvertauschung zu Grunde cf. Meyer-Lübke, Einführung § 16). § 9 abgeleitetes a. Dieses ist selten im Rumän., es entsteht aus a) % gesprochen a oder ea oder ia nach harten Konsonanten b, p, m, v, f, wenn ä folgt: zbiarä, piarä, masä, varä, fiarä, fatä, ebenfalls nach den weichen M und y: Hap*k, yaHTk statt N'tyrk, y-bfun* wie auch bei den Alten. (Cip. hätte hier Wörter wie zbiarä von masa trennen müssen. Die Labialen nennt er wie auch anderwärts „aspre"). b) aus o in afarä statt afoarä lat. ad foras wie bei den Makedo-Rumänen und in corasta oder corasträ lat. colostra. (Bei dem zweiten Worte, das auch unter der Form colastä weit verbreitet ist, scheinen sich auch slavische Formen, die allerdings von den lateinischen stammen, eingemischt zu haben). Note 1. Auch nach den Zischlauten s, s wird t; zu a oder ia wenn ä folgt: samänä, sarä oder seamänä, searä, seltener wenn e folgt: sade, sapte, sarpe statt seade etc. (Cip. kennt die Tatsache, aber er macht keinen Versuch der Erklärung, die doch nahe lag.) 2. Die Endung "£N$ wird diphthongisch, seltener als -an gesprochen: Armeanu oder Armanu lat. Armenus, aber vor e, i als t: Armeani, Armeane. (Gerade die Aussprache -eani, die auch heute noch verbreitet ist, hätte Cip. stutzig machen sollen, da er doch wußte, daß ea vor i zu e wird, daher man — 42 — auch meist Armeni sagt Übrigens ist das Wort ebensowenig lateinisch, wie die Endung -ean). X aus H entsteht manchmal a oder ia: numeaste, numiaste 3 3 oder gar numäste; uraste statt ureaste etc. (Es handelt sich hier um orthographische oder dialektische Eigenheiten). 4. detoriu erscheint als datoriu und dätoriu. Bei den Alten finden wir auch AixTopiS, was dem Primitivum deetoriii lat. debitor näher ist. (Das Etymon ist richtig angegeben, die übrigen Formen aber bleiben unerklärt.) 5. Bei den Makedo-Rumänen hört man a statt e in andern Wörtern dumnizau. bäsarica statt baserica. (Cip. irrt hier, die Wörter lauten dumnedzau und bisearica; nur das ist richtig, daß e vor e wie ea klingt, wie dialektisch auch im Dakorumänischen.) Cip. zeigt in dieser Behandlung, daß er eingehende Studien gemacht und auf alles Abweichende geachtet hat. Seine gediegene Kenntnis des Lateinischen, sowie seine unvergleichliche Kenntnis der alten mm. Sprache setzten ihn in den Stand, viele richtige Ableitungen zu geben, und auch die jüngeren von den älteren Formen zu scheiden, aber nicht immer das Erbworb vom Lehnwort z. B. Armean, forma etc, sieht er als Erbwörter an. Was bei ihm besonders als ein Mangel hervortritt, ist seine mechanische, zu äußerliche Anordnung. Er wirft daher oft Dinge zusammen, die gar nichts mit einander zu tun haben. Ein Versuch die Abweichungen und die Mannigfaltigkeit der Erscheinungen zu erklären, wird in den seltensten Fällen unternommen: von einer phonetischen Erklärung findet sich keine Spur; das zu verlangen, wäre freilich auch ungerecht für die Zeit, in der Cip. geschrieben hat. Die Einteilung des Stoffes selbst ist höchst unübersichtlich; denn er hat die Herkunft der Laute eher als eine Rechtfertigung seines orthographischen Systems, als um ihrer selbst willen behandelt. Wenn er von primärem oder, wie er sagt ..primitivem" a handelt, so wird darunter nicht nur a (casä), sondern auch der Laut i behandelt, der ans a hervorgeht, der deshalb auch mit a ean du (= cind) geschrieben wird, oder auch der Laut i in inel, daher geschrieben anelu, alle nur um den lateinischen Ursprung im Wortbilde zu zeigen. Im folgenden gebe ich nur einen Überblick, über das was Cip. in der Erklärung der Lautgeschichte geleistet hat, ohne mich auf eine Besprechung einzulassen, was viel zu weit führen würde. § 10 e primitiv. 1. im Anlaut ie, eri lat. heri gesprochen ieri. ebenso in im Anlaut, este kcrs gesprochen ieste. 2. wird k vor ä, e: Müp^k, Hl*pf. 3. in rk nach harten Konsonanten b, p, m. v, f, wenn kein weicher Vokal folgt: KT^Tp^NS lat, veteranus, und nach u: hivSt* lat. novem, novae und nobis, ferner doua. voua, plouä, 4. i wenn ne, ni folgt bine lat. bene etc. und in einigen wenn nicht e, i folgen: arinä lat. arena etc. 5. i vor n and hartem Vokal: vina lat. vena. Note 1. e primitiv findet sich an Steile von kurzem i des klassischen Lateins: judecu, judeci (= judeti) lat. judico, Judicium. Cip. gibt auch Beispiele aus Quintilian und der Grabschrift der Scipionen. daß schon im lat, e für i vorkommt. 2. e wird 1v in -enu (= ean), beaü, vreaü. 3. e wird nach r: räu lat. reus, und Vorsilbe re, res; ferner dialektisch nach Zischlauten s, s, z, t: sämnu statt senm lat. signum etc., ferner nach t, d aus unbekannten Ursachen taciune lat. titione etc. 4. e wird i im Pron. mine etc. ni-se, vi-se, nu-i aus este etc. 5. Um den Ubergang von e zu a nach harten Konsonanten zu hindern haben die Rumänen vielfach ein i eingeführt, also pieptu statt peptn, das sonst paptu würde, lat, pectus. (Hier offenbart, sich die ganze Naivität der Vorstellungsweise Cip.s über Sprachvorgänge!) C». Für die verschiedene Behandlung von -ena in geanä lat. gena, cinä lat. coena, vina lat. vena kann man (d. h, Cipariu) (cf. Jb. Iii) keine genügende Erklärung geben. — 44 — — 45 — § 11 e abgeleitet aus Hk: 1. nach i z. B. fie, vie, taie statt fia, venia oder via, talia. 2. in der 2. Pers. Sing, des Ind. präs. und der 2. und 3. des Konj. der Verben, die den Akzent auf der antepenultima haben, wenn sie in der penultima ein haben: aperi, apere von apäru etc. (Es handelt sich hier um falsche Analogie, die übrigens nicht allgemein ist, da auch apäri gesprochen wird). Note 1. Auch in einigen wenigen Wörtern griechischen Ursprungs findet man e aus "k: beseareca statt baseareca gr. ßaöL^ixrj lat. basilica (Vokalharmonie). 2. In anderen hört man Tk statt e: blas-stämu, auch wenn ein e oder i folgt: blästämi, blasteme etc. § 12 i primitiv ist entweder lang oder kurz. lang: 1. von Natur: vinu, vecinu etc. 2. durch die Stellung und zwar nur infolge des Akzentes: veni, oder weil die Silbe zwischen den Konsonanten geschlossen ist. kurz: findet man es sehr selten und nur abgeleitet von e. Note, i primitiv wird 1. im Anlaut, wenn die Silbe mit ri anfängt: riu lat. rivus. Die Alten schreiben es mit reinem i: riu, ripa, rima. 2. In der Präposition in und den davon abgeleiteten: intra, intre, intru, implu, influ. In moderner Zeit als u gesprochen: umplu, umflu, inuntru etc. § 13 i abgeleitet: 1. von a aus 7h: inima statt ^nimt* etc. anima. 2. von a als *k oder f im Partizip: mängäitoriu statt mängäiätoriu oder mängäietoriu. 3. von e vor ne, ni: bine, mine. 4. von u: limbricu lat. lumbricus etc. § 14 o primitiv. 1. im Anlaut wird als uo gesprochen: omu als uomu, ospe als uospe. 2. wird zu W vor oder t in der folgenden Silbe: von pomu lat. pomus nivurk und ruvMe. 3. wird u vor 1, m, r: aus WAT* wird ulcea. Note 1. o ist als W geblieben nur in einigen wenigen Wörtern: coperiu, vorbä, voie, cote, PI. von cotu, norä, sorä etc. Von denen wird bei den Alten auch mit W geschrieben: Kwntpe, kwtc etc. 2. wird u in cosu im Part. perf. und den davon abgeleiteten Formen: cusutu etc., ferner in usä lat. ostium, ucidu, uitu etc. 3. wird k rätundu lat. rotundus, läcustä lat. locusta, ferner in den Präp. färä von forä, dupä aus de + po it. dopo oder aus dupre etc. (Auslautendes unbetontes o geht in u über: 1. ego, das in vi. zu eo wurde, gibt eu etc.) Bei Cip. das auslautende o als 0 bewahrt lat. ego it. io gibt io. § 15 o abgeleitet: 1. von a: $WM£, fyWMtTt statt fame lat. fames. 2. von au: coda lat. cauda. 3. von u: riAWf PI. ploi lat. pluvia, cotu etc. Note, o ist analog zu anderen Formen abgeleitet 1. als Pron. f. von a s. § 8; als Konj unk. statt au lat. aut; als Hilfsverb in Prät. statt a oder au von habet oder habent: o facutu statt au facutu; als Hilfsverb im Futur statt va: o face statt va face und endlich als Numeral statt una, 2. wird u: juru lat. juro, das auch joru in vielen Gegenden ausgesprochen wird. § 16 u primitiv wird sehr selten geändert: 1. in "k im Auslaut: M^n^k lat. manus, das im Plur. auch mit u bei den Alten vorkommt. 2. in A\ vor m oder n: fäntänä statt funtana etc. 3. in i nach anderem i: ^HKi^S includo etc. Note 1. Bei T* in T'kS und CkS ist zweifelhaft, ob es von u stammt: tuu, suu von tu, su lat. tuus, suus oder von te, das tä gesprochen wurde. (Cip. hält jedoch das erstere für richtig.) 2. u wird ^: gitu lat. guttur, ferner in ß^AT^pS neben vul-turu, ß^ATWp« statt vultoria, obwohl es von volbu(?!) stammt. — 47 — 3. zweifelhaft ist auch, ob aus u stammt in a^^HKS lat, aduncus und in A^HPTv aus lunga it. lungo. § 17 u abgeleitet: 1. aus a: descultiu statt descalciu s. § 8. 2. aus e: intunerecu von in + tenebricum etc. 3. aus fo. das von a oder i herkommt: umblu lat. amblo. s. § 8: umplu statt implu s. § 12. 4. aus i: luntre stellenweise liuntre (woher hat Cip. diese Form?) lat. unter, cucuta etc. 5) aus o: pociu, rogu s. § 14. Note 1. i>rimitiv und nicht abgeleitet ist es in scaunu lat. scamnum, wo m aus b hervorgegangen ist. 2. u ist oft geschwunden, sowohl primitiv als abgeleitet, wie auch im Lateinischen, meistens in lat. Diminutiven auf -ulus: ochiu lat. oculus und oclus, unchiü lat. avunculus, ferner in cuscru statt cusucru lat. consocer, mierla lat. merula etc.. auch in culcu lat. colloco. § 18. Uber den Vokal k sagt Cip., daß das rk in der rumän. Sprache nur sekundär und abgeleitet ist, nämlich: 1. von a und zwar, wenn es betont ist, bleibt es a, unbetont geht es in rk über: läudu, läuda. 2. von e vor harten Konsonanten: vädu, wTenn nicht ein weicher Vokal folgt, in diesem Falle bleibt e: vezi, vedem s. § 10. ' ^ 3. von o: ratundu, lacusta s. § 14. Note 1. rk wird e nach i: täie statt taia. 2. wird i im Part, mängaitoriu statt mängaiätoriu von mängäiatu s. § 13. 3. in ö nach anderem o oder u: lud statt Ina, ploö statt ploa, ferner auch nach W: Nivo, ßWO etc. 4. Tv wird in der Aussprache ausgelassen, wenn das folgende Wort auch mit einem harten Vokal anfängt: läng' unu pomu, ferner wird auch vor dem Art. f. a ausgelassen: domna statt domnä-a. § 19. 1. Der Vokal /ft kann als ein dunkles nasales i betrachtet werden, das die Dunkelheit des u in sich aufgenommen hat, oder als ein dunkleres T*. weil auch das oder a und e, nachdem sie ihre Erweichung verloren hatten durch Einfluß der Konsonanten n oder m zu ^ wurden: lana, väna stau lana, vana oder lana, vena. 2. K wird zu i und u: täindu, umblu statt tili an du, imblu. Note. Der Vokal & wird abgeleitet: 1. von a vor n, m: mäna, ämblu lat. manus amblo etc. s. g 8. 2. von e: KAurk. k;*.h,\S lat. vena, vendo s. § 10. • 3. von u: (J^ht^nt* s. § 16. in manchen Wörtern mit AyN von an wurde in der Walachei mit einem halbtonigen i ausgesprochen, nämlich als Diphthong &\: cäine, mäine etc. statt cäne, mane. Aus dieser Aussprache erklärt man wie die Silbe zu i wurde: dimineatä von demäneata, § 20. 1v entsteht aus e unter zwei Bedingungen: 1. aus betontem e. 2. wenn sich in der nächsten Silbe ein aus a oder ein e findet: legu, l*fcgä, hbge. Note. Ein anderes rfc gibt es nicht und wenn es vorkommt, so ist es ..spuriu" d. h. falsch und nicht „genuin" d. h. echt: 1. wenn nicht ein rk oder e folgt: Armeanu-, statt Armenu-i. 2. wenn es aus den Diphthongen ea oder ia entstanden ist: sirk, p'k statt mea, rea. 3. in einigen einsilbigen Wörtern: beau, vreau etc. § 21. IV stammt von betontem o oder von o vor einem rfc oder e: portu, pWrta, plVrte. Note 1. in manchen Gegenden wurde IV zu hell gesprochen als oa oder ua: moarte, fuarte statt MlvpTf, $wpTf. Diese Aussprache gleicht der spanischen: buenos, fueros oder der altfranz, im Diphthongen oi, der ue, oa gesprochen wurde. § 22. a) halbtoniges i findet sich meistens im Auslaut. Alle Wörter auf -i werden mit halbtonigem i ausgesprochen, außer: 1. wenn vor anstaut, i zwei Konsonanten stehen, von denen der erste eine Muta oder und der nächste eine liquida ist. asvri, socri, infii etc., dann wird i volltonig gesprochen. — 48 — — 49 — 2. wenn an die Wörter auf halbtonigem i eine oder mehrere Enclitica oder ein unbetontes Wort hinzugefügt wird: domni-loru, dati-mi-le aus domni + loru, dati + mi + le. 3. unter dem Akzent: mori, veni, wenn die Endung auf i herrührt vom Abfall einer ursprünglichen folgenden Silbe: a veni von venire, di statt dii. 4. in manchen einsilbigen Wörtern: ci, fi etc. aber nicht in Enclitica, b) halbtoniges i im Anlaut: iearna lat. hiberna, ielu, iei statt elu, ei. c) im Inlaut: muliere lat. muliere, oie statt oe lat, ove. Ferner findet sich ein euphonisches halbtoniges i: 1. nach den weichen: 1, n, r: liepure, cliama. 2. nach den harten: b, p, m, v, f vor e: piep tu. 3. nach den Muten d und t vor einem Vokal, wodurch sie ds und ts gesprochen werden: dieu, tiesu, ausgesprochen dseu, tsesu etc. 4. nach Zischlaut s und vor jedem Vokale: siede, der als ui gesprochen wird, lu^^e etc. Note 1. halbtoniges i vereinigt mit einem anderen vollen Vokal bildet eine Silbe: ierna noi, spaimä etc. 2. Jedes i im Inlaut, wenn es nicht betont ist und ein Vokal folgt, wirdhalbtonig: muliere, cliama (rnu-lie-re, clia-ma). 3. Jedes halbtonige i nach Konsonanten und vor einem Vokal verbindet sich entweder als Diphthong mit dem folgenden Vokal, nämlich nach harten Konsonanten: pieptu, pieatra gesprochen nie, ni'fe etc., oder wird mit der Veränderung des Konsonanten aufgesaugt, nämlich nach d, t, s: dieu, tiesu (dseu, tsesu), und endlich verschluckt es selbst den vorhergehenden Konsonanten nach 1, n, r: muliere, liepure, die als muiere, iepure auszusprechen sind, 4. halbtoniges i wird im Anlaut vor dunklen Vokal zu j (i consonans): Jude, jugu. § 23. Halbtoniges u findet sich im Auslaut nach vollen Vokalen, halbtonigem i oder nach einem Konsonanten: nou, ajutoriu, bunu (unbetontes u am Ende des Wortes wird zu halbtonigem u nach Vokalen und unhörbar oder geflüstert nach Konsonanten. Cip. bezeichnet das geflüsterte, halbtonige und unhörbare immer durch u: dormu etc.). 2. Folgt ein u nach zwei Konsonanten, von denen der erste eine Muta oder ist, und die letzte eine liquida so wird u volltonig ausgesprochen: aspru, soeru (as-pru, so-cru). 3. Wird dem Worte, das auf halbtoniges -u endigt, eine unbetonte Partikel hingefügt, so wird das u volltonig: domnu-lu, datu-mi-sa. 4. Unter Akzent wird es volltonig: vediü. 5. In einigen einsilbigen Wörtern: tu, cu, du fü, nu wird es volltonig. Note, halbtoniges u zwischen zwei dunklen Vokalen findet sich nur zwischen IV und rk: ouä, nouä. In § 24—26 behandelt Cip. zunächst die Konsonanten im allgemeinen, die er auch in ursprüngliche und in abgeleitete teilt; worauf im § 27 das primitive b folgt. Er sagt: b ist nur primitiv zu betrachten, obwohl es im Vergleich mit dem Lateinischen scheint, als ob es von v komme: 1. von v im Anlaut: besica, voce lat. vesica, voce. 2. im Inlaut nach 1, r: fierbu, albia, nalba lat. ferveo, alveus, malva. 3. von g: intrebu, limba lat. inter-rogo, lingua. 4. von p: abure lat. vapore. Note 1. In den Wörtern griechischen Ursprungs ist ß als b im Rumänischen bewahrt: botezu gr. ßamiCco, lat. baptizo etc. 2. In vielen Wörtern lateinischen Ursprungs ist b im Rumänischen zu v oder u geworden: fauru lat. faber, nouä lat. nobis etc. 3. b wird zu m im Präs. Ind. und Konj. 1. pers. des Verbums habere: amu statt abu oder aibu. 4. zu p vor t: suptu, suptire statt subtu, subtire lat. subtus, subtile. 5. zu g: rugu lat. rubus. Weigand, 12. Jahresbericht. 4 — 51 — § 28. p ist mehr primitiv als sekundär auch in den Wörtern, die im lateinischen mit einem anderen Konsonanten geschrieben werden: apä lat. aqua, patru lat. quatuor etc. Note, p ist abgeleitet: 1. von k vor t: faptu statt factu lat. factum. 2. von g vor t: dereptu statt deregtu aus deregu lat. dirigo. 3. von k oder g vor s: copse, fripse von cocu frigu lat. coquo, frigo. § 29. h ..genuinu" findet sich im Rumänischen: 1. in der Volkssprache: hiliu, hiru statt filiu. liru lat, liluni (vgl. Varro, De lingua lat. Iii). V. 27). 2. in der Vulgärsprache beim Verbum hrapescu lat, rapio. 3. in hemeiu lat. humulus und huma lat. humus. Note, h findet sich in Wörtern nicht lat. Ursprungs: haru, hristosu gr, Xdgtq, X(Höz6g. § 30. v wgl. § 27) ist entweder aus kurzem u oder aus b und h entstanden. Note, v findet sich nicht im Rumänischen: 1. Im Anlaut vor 1 und r, außer in zwei Wörtern: vre statt ver lat. vel und in vreau lat. velit. 2- Im Inlaut zwischen zwei Vokalen, außer in gewissen Zeiten und Personen des Verbums avere. Anderswo wird v entweder von u und i aufgesaugt: nou lat. novus. noi lat. novi, oder es wird als halbtoniges u oder i gesprochen: noua lat, nova, ploaie lat. pluvia. 3. Im Verbum luare lat. levare wird der Konsonant v entweder vom vorgehendem i, das aus e entstanden, verschluckt: liau, liai etc., oder, nachdem das e ganz geschwunden ist, wird v in voiltoniges u verwandelt: luämu, luati etc. 4. v schwindet zwischen zwei identischen Vokalen, die in einen langen Vokal zusammengezogen werden: calu statt cavalu lat. caballus. 5. Die Silbe ve fällt auch im Inlaut aus: june lat, juvenis. 6. Zwischen zwei verschiedenen Vokalen wird v zu i oder u: nou, viu lat. novus. vivus, wenn aber ein ursprüngliches oder abgeleitetes k folgt wird es als halbtoniges u gesprochen: nouä lat. nova, folgt ein e wird es zu i: vie lat. viva statt viiä. § 31. f wird volkstümlich mit h verwechselt: hornu lat. furnus und fornax statt fornu, (falsch, denn auch literarisch spricht man hornu nicht fornu) hreametu lat. fremitus statt fremetu; besonders dann, wenn nach f ein i folgt: hieru statt fieru. Note, im Worte säntu lat. sanctus hört man im Kirchengebrauche ein f, nach der slavischen Form sveti: die korrekte Form ist aber ohne f. § 32, In diesem Paragraphen behandelt er die Konsonanten m, n, 1, r im allgemeinen, die er „moliose" („liquidae") nennt, weil sie in der Zusammensetzung mit einem schwach-tonigem i mehr moulliert werden, als die anderen Laute, z. B. cali. § 33. m ist meistens ursprünglich. Es wird vor e nicht geändert: 1. in den Endungen der Nomen und Verben Sing, und Plur.: nume lat. nomen, multime, spume, arme etc. 2. in manchen Wörtern: mergu lat. migro etc. Note. Abgeleitet ist m 1. im Hilfsverbum am lat. habeo. 2. in einigen Wörtern auf -mnu: lemnu, semnu lat. lignum, signum etc. 3. m wird zu n in manchen Wörtern: nalbä lat. malva. 4. m im Auslaut ist geschwunden. § 34. N wird gesprochen nur vor Vokalen „intregu", vor Kons, schwach ähnl. wie im Französischen. Note 1. n wird abgeleitet von ursprünglichem r oder dem von 1. abgeleiteten r: säninu lat. serenus oder auch mit r särinu. 2. von m in: nalba, furnica. 3. n wird m vor b, p: impäratul lat, imperator, oder vor t oder t: sämtu lat, sentio. 4. n wird r: märunchiu lat. maniplus. n schwindet a) vor s: measä lat. mensa. — 52 — — 53 — b) in cätu, tätu lat, quantus, tantus. c) im Sing, der Worte: grau, fräu lat. granum, frenum. § 35. Intervokalisches 1 ist überall in r übergegangen: sare, soare lat. sale, sole; in anderen Fällen ist es geschwunden. Note. Ursprüngliches 1 bleibt: 1. im Anlaut: locu, legu lat. locus, ligo. 2. im Inlaut vor oder nach anderen Konsonanten: caldu, suflu lat. caldus, sufflo. 1 vor halbtonigem i oder langem i wird moulliert: linum, limus gibt linu, limu, was als inu, imu zu sprechen ist. § 36. r ist entweder ursprünglich oder abgeleitet von 1. In den Wörtern, die von 1 abgeleitet sind wird r nach folgendem i moulliert: saiu lat. salio statt sariu oder saliu. Das ursprüngliche r ist nur in den Wörtern pieriu und ceru (quaero) moulliert. Sonst bleibt r unverändert entweder primitiv oder sekundär: veru lat. verus. Note 1. Zwischen r und e kann kurzes i nicht bleiben: parete lat. pariete, wenn aber i volltonig ist, wird es nicht ausgelassen: arie lat. area, 2. im Anlaut wird e nach r oft gesprochen: amarä statt amare. r ist oft geschwunden: 1. nach t oder st: frate, rostu lat. frater, rostrum. 2. im Anlaut in einigen wenigen Wörtern: gätu, dosu lat. guttur, deorsum etc. (In der Regel erscheint bei Cip. das im Schriffcrumän. auslautende r als riu: laudatoriu.) § 37. In diesem Paragraphen behandelt er die Zischlaute im allgemeinen. Die Einteilung und Benennung derselben ist unverwendbar. § 38. s ist ein ursprünglicher und grundlegender Laut, von dem alle Zischlaute abgeleitet werden. Vor folgendem halbtonigen i wurde es zu s. Note 1. Auslautendes s ist geschwunden. 2. s wird im Volksdialekt vor b, g, d, m und v als z ausgesprochen: zmulgu statt smulgu lat. ex-mulgeo etc. Aber das Wort seru lat. serum wird allgemein mit z ausgesprochen. § 39. t nach folgendem kurzen i oder langen i geht in t (ts) über: subtire lat. subtilis. Note 1. Stets ändert sich die Endung ti + Vokal zu ci nicht zu ti, besonders in den Endungen ciune und cioru, die von tune oder turu herkommen. 2. In wenigen Wörtern und Formen schwindet das ursprüngliche t vor s nach folgendem i und s geht zu s über: päsune lat. pastione von pascu statt pastiune. § 40. d. z. Der Laut d wird vor folgendem i zu z: surdu, surdi (surdsi) lat. surdus. Note 1. z ist entweder primitiv oder abgeleitet: a) primitiv, wenn es dem lat, z und griech. £ entspricht: botezu lat. baptizo gr. ßajtrl^G). b) abgeleitet ist es von di (ds): zeu, zicu lat. deus, dico (dseu, dsicu). 2. Mehr Wandlung findet sich in M aus di, wie z ausgesprochen, das ds auszusprechen ist, obwohl es dem Konsonanten g entspricht: yocS statt zosu lat. deorsum it. giuso etc. — besonders in der Endung yÖN«, die der Endung HÜHt mit 4 statt u, entspricht: putregiune von putredu. 3. Im Volksgebrauche wird in manchen Gegenden dies y aus z oder di entstanden, als j gesprochen: josu, mijlocu. § 41. k ging vor i oder e in ci, ce über: cer, eine etc.; vor t und s geht es entweder in p über: faptu lat. factu3, oder es fallt ab: zise lat. dixit (diesit). Note 1. k entspricht nicht nur dem lat. c, sondern auch dem q: ce lat. quid etc. 2. nach s ist es als t zu sprechen: sciu. 3. c geht auch in g über: gutuniu statt cutuniu lat. cotonium. 4. c ist oft von g abgeleitet: cloeä lat. glocio, spräncianä lat. supra + genam. 5. c vor moulliertem 1 bleibt unverändert, auch wenn das 1 fällt bei folgendem e oder i: kiamä statt cliamä. — 54 — § 42. g wird vor e und i i^i (ge, gi), vor t oder s wird es entweder zu p: sugu, perf. supse lat. suxit statt sugse. oder es schwindet: intelesu von intelegu. Note 1. unverändert bleibt g vor mouliiertein 1 auch dann, wenn das 1 nicht ausgesprochen wird: rian/k statt, kdiatä lat. glacies etc. 2. g ist abgeleitet: a) von k: sgura lat, scoria. b) von b: negurä lat. nebula. c) von k aus v: faguru lat. favus-vuius. d) von d: ucigu lat. occiclo. e) von n: rumegu lat, rumino oder rumigo. 3. g wird b: limba lat. lingua s. § 27; wird k: clocescu lat. glocio, s. § 41. 4. ganz moulliert und geschwunden ist es im Worte mai lat. magis und im Worte mäestru lat. magister. § 43. j als ursprünglicher Laut ist sehr selten und kommt nur im Anlaut vor den Vokalen o und u vor: jocu. Jude etc. Abgeleitet ist j aus z oder di durch die Mittelstufe y: josu lat. deorsum s. § 40. Note. In der Volkssprache wird j mit y aus g stets verwechselt: junere statt ginere oder nur y gebraucht: ycd; ySn* statt joi, june. Allgemeine Erscheinungen der Lautlehre. Die Laute erfahren wie in allen Sprachen, so auch im Rumänischen vielfache Wandlungen oder Veränderungen, die verschiedenen Zwecken dienen und namentlich aus dem Streben der Sprache nach Wohllaut hervorgegangen sind. Der Wohllaut beruht auf einem ebenmäßigen Wechsel verschiedenartiger Laute, indem sich ein Konsonant mit einem Vokale etc. verbindet, ferner darauf, daß der Übellaut, der durch das Zusammentreffen gleichartiger Laute, wie zweier Vokale, sowie durch die schwer aussprechbare Anhäufung von Konsonanten entsteht, vermieden wird. Endlich beruht der Wohllaut darauf, daß Konsonanten, deren Natur sich nicht miteinander verträgt, Ausgleichung oder Angleichung erfahren. Die Ursachen der Wandlungen der Laute sind nach Cip.: der Wohllaut, die Analogie und der Akzent. Die Wohllautwandlungen sind: 1. Hinzufügung oder Einschiebung der Laute, wobei er folgende Fälle unterscheidet: a) prosthesis: scurtu, strunä lat. curtus, tornus. b) epenthesis: stremuru lat, Stimulus. c) paragoge: abia, acuma, atäta. 2. Ausfall und Abfall der Laute: a) aphäresis: rätäcescu. buricu lat. erraticus, umbilicus. b) syncope: destulu statt de-sätulu lat, satuilus. c) apocope: domnu, lemnu lat. dominus, iignum. 3. Kontraktion oder Synaloephe zweier Vokale besteht darin, daß zwei in einem Worte aufeinander folgende zu einem Vokale oder zu einem Diphthongen verschmelzen: calu lat. cavallus, stea statt stealä lat, stella. 4. Verdoppelung der Laute oder Anadiplosis: innecu aas in + necu lat. inneco, tuturoru statt tutoru (Beispiele Principia p. 226, 229, 230). (Diese Erscheinung schließt Cip. überhaupt aus, sogar auch bei den Verben, die mit Partikeln zusammengesetzt sind, außer bei doppeltem n z. B. innodare, wo er selbst behauptet, daß es auch bei diesen sehr wenig nötig ist, das zweite n auszusprechen. Er wollte von der Verdoppelung der Laute nichts hören, indem er sich auf die Worte des Festus berief: „Antiquae consuetudinis per ununi L enunciari non est mirum, quia tunc non geminabatur litera in scribendo, quam consuetudinem Ennius mutavisse fertur, ut pote graecus graeco more usus, quod illi aecaie scribentes ac legentes duplicabant mutas etc."). 5. Gegenstellung der Laute oder Antithesis: insoru Iah uxoror, coapsa. {>. Umstellung der Laute oder M^tatnesis: streinu statt straniu lat. extraneus, plopu statt popln lat, populus, padure statt pärude lat, palude. ~ 56 — 57 — IL Die Analogie. Cip. erkennt und führt eine ganze Reihe Erscheinungen der Analogie an z. B. stea — stele darnach mea, rea, grea — mele, rele grele; nach mele auch sale, tale; ferner bale, zale, zile; das Part. Präs. auf -ändu auch bei Verben der II. u. III. Konj.; noru (statt nuru) nach soru; nurori nach surori etc. Die Analogie ist nach ihm doppelter Natur: phonetisch und grammatisch. III. Der Akzent: Unter Akzent oder Betonung versteht Cip. die melodische Erhöhung einer Silbe oder eines voll-tonigen Vokals von einem niedrigeren Tone zu einem höheren: läuda — läuda. In jedem Worte wird nur eine Silbe mit erhöhtem Ton oder Akzent gesprochen, die übrigen werden niedriger gesprochen: laudä, läudam (Cip. wirft hier den musikalischen mit dem expiratorischen Akzent zusammen). In § 47 gibt er den Einfluß der Betonung auf die Vokale a, e, o und die Wörter, die keinen Akzent erhalten an, nämlich a) die einsilbigen Wörter: da, cä, fä, va, stä, nu etc., die erst in der Zusammenstellung mit einem anderen Worte einen Akzent erhalten: da-ne, fa-le. b) die Pronominal-Partikeln von einer ganzen oder einer halben Silbe, der Artikel lu, die Suffixe, die Präfixe und die Hilfsverben: mä, te, se, lu, o, ne, ve, le, mi, ti, si, i, lu, a, am, asi, voiu, su, die mit dem vorhergehenden oder folgenden Wort verknüpft sind: mä-ducu, läsä-lu etc. c) Die ein- und zweisilbigen Präpositionen, weil sie mit dem folgenden Worte ein Wort zu bilden scheinen: cäträ-mine. Die mehrsilbigen auch dann, wenn sie den Akzent nicht ganz verlieren, sondern ihn nur schwächer werden lassen: asüpra-mea. d) nach nu, prea in der Bedeutung von preste mesura lat. nimium, cäm-mai, mai in der Bedeutung von cu multu mai und celu mai verliert das folgende Wort entweder ganz oder teilweise den Akzent: nü-sciu, preä-bine celu-mai-mare, cäm mai räu, mai bine etc. § 48. Die Stellung des Akzentes ist auf einer der 3 letzten Silben des Wortes: avere, ärdere. Scheinbare Unregelmäßigkeit kommt da vor, wo die unbetonte Partikel an ein Wort angeknüpft wird, aber nicht als Silbe gezählt: omeni-loru, dä-tu-mi-s'au. Note 1. Die Nomina behalten den Akzent des Nom. Sing, in der ganzen Flexion bei, auch dann, wenn ihnen eine Silbe oder der Artikel angefügt wird: jüde PI. jüdeci, nume PI. nüme-ne (nur altrum.). Der unartikulierte Genitiv Sing, und Plur. mancher Pronomina und Adjektiva, die ihre eigene Deklination auf -ui, -ei und -oru haben, ist verschieden in bezug auf die Betonung; am wahrscheinlichsten ist die Betonung auf dem ersten Vokal dieser Endungen: cärüi, cäröru, multöru (aber man betont meist carui etc.). Bei den Verben ist der Akzent nach Tempus und Person verschieden. 2. Die Verba haben die Neigung den Akzent von den letzten Silben der Wurzel zurückzuziehen, manchmal auch über die „Präposition" (d. h. über die Pänultima, es ist vielleicht ein Druckfehler) hinaus z. B. von a läpedä in Pres, wird läpädu; besonders a) die Verba, die von Nominibus mit von Natur langer Pänultima abgeleitet sind: masuru von mäsürä. b) die Verba, die aus einer Präposition und einem auf eine Silbe reduzierten Verbum zusammengesetzt sind: äfiu, süflu etc. § 49. Die Betonungsgesetze: „Die rumän. Betonung ist der lateinischen ähnlich, nämlich prosodisch." Die Vokale und Silben sind lang entweder von Natur: muliere, oder durch die Stellung, wenn auf den betreffenden Vokal zwei Konsonanten folgen: intelepte. (Man sieht, daß Cip. ganz in lat. Anschauungen steckt.) Note 1. Der Akzent ruht immer auf einer langen Silbe: muliere. 2. Wenn im Worte keine lange Silbe ist, ruht der Akzent auf der vom Wortende am weitesten entfernten Silbe des Wortes: sünetu. — 58 — 3. Bei der Zahlung der Silben kommen noch die halb-tonigen Vokale i und u dazu, wenn sie volltonig gesprochen werden. 4. Der Akzent ruht auf der bisherigen vorletzten Silbe nur nach Abfall der letzten Silbe: a läuda gekürzt von a laudäre. 5. Die zweisilbigen ungekürzten und nicht zusammengezogenen Wörter haben den Akzent auf der Pänultima: manä, doamne. (). Bei den drei- und mehrsilbigen Wörtern wird überall die drittletzte Silbe betont, wenn nicht eine lange Pänultima den Ton auf sich zieht: iepure, virtüte etc. (Daß diese ganzen Ausführungen weder theoretischen noch praktischen Wert haben, bedarf keines Beweises.) § 50 handelt über die Betonungszeichen, die ich bereits bei der Wortform und Orthographie erwähnt habe. Formenlehre. *) Cipariu teilt die Wörter in: a) „Formali" flexionsfähig: Nomen, Pronomen, Verb und Parti cipia. b) ,,Constantiu nicht flexionsfähig: Adverb, Präposition, Konjunktion und Interjektion. Das Zahlwort ist nicht als besondere Wortklasse bezeichnet, sondern er rechnet es zur Klasse der Adjectiva, also zum Nomen, den Artikel rechnet er zum Pronomen, behandelt ihn aber vor dem Nomen. I. Flexionsfähige. Bei der Deklination spricht er zunächst von: a) „generica" wobei Endung und Geschlecht betrachtet wird, dann von *) Es bedarf wohl nicht erst der Rechtfertigung, wenn ich mich bei denjenigen Erklärungen Cip.s, die heute allgemein als falsch erkannt sind, jeder kritischen Äußerung enthalte. b) „specifica" wobei die Wortarten, die sich deklinieren lassen, behandelt werden. 1. Artikel § 64. Zum Artikel rechnet Cip. nur den bestimmten, indem er den unbestimmten Artikel unu, una etc. als ein „adjectiv numeral" behandelt, wie doi, trei etc. In bezug auf den Ursprung des Artikels sagt er. daß dieser die Endung des botreffenden Nomens selbst ist, denn auch die Griechen hätten zunächst keinen Artikel gehabt, sondern hätten erst später die Endung der Wörter selbst gesetzt z. B. o frsog statt 6g Oeog, xvQtog og SQXerat statt xvQiog toyoutvo-. Ebenso sei auch bei uns der Artikel entstanden, und zwar durch Wiederholung der Vokale u und a in der Einzahl und i und e in der Mehrzahl. Das 1 solle nur die Kontraktion der Vokale, die störend gewirkt hätte, verhindern. (Man muß staunen, wie er dazu kommen konnte sich einzubilden, daß der Artikel durch die Wiederholung des Endvokals und durch die Einschaltung eines 1 zwischen den Vokalen entstanden sei: omu-u, omu-l-u. Er nahm keine Rücksicht auf die Eigennamen oder darauf, wie der Artikel in den anderen romanischen Sprachen entstanden ist.) Nach Cip. steht die Endung ei gen. dat. fem. Sing, statt ai aus a -f- i, sowie lui von lu + i, ai ist aber nicht mehr im Gebrauche, ei nur selten bei den Alten; man hört statt dessen halbtoniges i, kontrahiert aus e + i. Bezüglich des nachgestellten Artikels gibt er zu, daß er der rumänischen Sprache eigentümlich ist, denn alle anderen romanischen Sprachen stellen ihn vor. Die Bulgaren und. Aibanesen jedoch stellen auch den Artikel nach. Es ist aber hervorzuheben, daß die bulgarische Sprache die einzige slavisehe Sprache ist, (Cip. wußte nicht, daß auch in der russ. Volkssprache der nachgestellte Artikel eine gewöhnliche Erscheinung ist), die Artikel hat, und es ist wahrscheinlich, daß die Bulgaren zugleich mit dem Artikel auch die Nachstellung des Artikels von den Rumänen übernommen haben. Denn es ist — 60 — — 61 — eher anzunehmen, daß ein so geringer Bruchteil der slavischen Völker etwas von den Rumänen, als einer ganzen Nation, übernommen habe, als das Gegenteil. Noch unwahrscheinlicher ist, daß die Rumänen den erwähnten Artikel von einem so kleinen und verstreuten Volke, wie die Albanesen, entliehen haben, wenn wir nicht annehmen wollen, daß die Albanesen die Nachkommen der Thraker seien, daß ihre Sprache die Tochter der thrakischen Sprache sei, und endlieh daß die Thraker und Daker gleichen Ursprung und gleiche Sprache hätten, denn nur in diesem Falle würde man verstehen und erklären können, wie die Rumänen von den Albanesen den Gebrauch des nachgestellten Artikels übernommen haben, nämlich von den Thrakern und Dakern, die auf beiden Seiten der Donau wohnten, wo auch die Rumänen waren und noch sind. Unter den Sprachen Europas findet sich nur noch in gewissen Provinzen von Frankreich und Spanien die baskische Sprache, in der die Artikel auch hinter das Nomen gestellt werden. (Vgl. Grammatik von Larramendi.) Möglich ist, daß die Sprache der Basken die Sprache der Kelten und der Gallier sei und zugleich auch die der alten Daker, vorausgesetzt daß sie gallischen oder keltischen Ursprungs sind. (Auch bis heute ist man in der Wissenschaft noch nicht zur Klarheit gelangt, wo eigentlich der Ausgangspunkt für den nachgestellten Artikel zu suchen ist.) 2. Das Nomen. a) Singular. Cip. unterscheidet im engen Anschluß an das Lateinische drei Deklinationen: I. Dekl. umfaßt Feminina auf -a -ä: domna. Nach seiner ersten Abänderungsart gehen die latein. femin. der I. Deklination; außerdem gehören dazu einige mask. und femin., nämlich Nomina propria auf a: Nicora, die aus anderen Sprachen eingedrungen sind, und zwei Mask. tata und popa. Sing. N. Ac. domna-a Plur. domne-le G. D. domne-ei domne-loru. Merkwürdig übereinstimmend mit Tiktin ist die Erklärung Ciparius bezüglich der lateinischen Substantiva auf -ella. In lat, Stella fällt 11 und es bleibt: stea, die Vokale werden zum Diphthongen ea; um aber die Kontraktion des stea und des weiblichen Artikels a zu verhindern, ist das halbtonige u dazwischen eingeschoben, also stea-u-a. In den Kasus, die auf e ausgehen bleibt 1 erhalten z. B. ste-l-e und mit Artikel ste-le-le (darüber s. Vollmöllers, rom. Jhb. VI, I 150 ff.). Die Bildung des artikulierten Genitivs erklärt Cip. auf zweierlei Art: a) Indem er den Artikel des Genitivs an die Endung der unartikulierten Genetivform des Hauptwortes hinzufügt: domne-ei, vaci-ei etc. b) Indem er den Genetivartikel an das dunkle ä der Endung des Nominativs des unartikulierten Wortes anhängt: domna-ei, vaca-ei oder kontrahiert domna-i, vaca-i. In „Principia" p. 131 und 367ff. gibt er mehrere Beispiele, welche den Genetiv und Dativ in der ältesten Form a-ei zeigen. Die Artikel richten sich nicht nach dem Geschlecht, sondern nach der Endung, und zwar steht lu nach den auf u, und a nach den auf -a endigenden Wörtern: Onu-lu, Luc'a, popa-a, tata-a; obwohl man im kirchlichen Gebrauche tata-lu nostru findet Gr, p. 184. In bezug auf den Vokativ des Femininums ist zu sagen, daß er im allgemeinen gleich dem unartikulierten Nominativ ist: casä. Der Vokativ des Femininums der Wesennamen kann auch auf o gebildet werden, neben den Formen auf -ä. Bei Vornamen ist die Form auf -ä auszuschließen: Mario, Eleno. Auch einige Maskulina auf -ä schließen sich dieser Regel an. In Syntax p. 148. 2 sagt er: „sau cä o este numai inter-jectiunea o! adausa in fine elidiendu pre a, pr. Luco in locu de: Luca-o! — seau cä numai a se schimba in o, cä si de alte ori etc." Cip. läßt es unentschieden, ob das -o angehängte Interjektion ist, oder einfach Verdumpfung des Endkonsonanten. Die Formen: diuo, roao, elu luö, statt diua, roua, luä etc., - 03 — die er zur Nachweisung der Möglichkeit einer derartigen Ver-dumpfung anführt, sind nicht beweiskräftig, da wir es bei ihnen überall mit der besonderen Vokalfolge uä >> o zu tun haben. Nach Cip. tritt im Volksgebrauche zur Verstärkung des Vokativs tu ein: tu muliere! Die iL Deklination umfaßt Maskulina und Neutra auf -u, nämlich die Maskulina der lat. IL und IV. Deklination und einige der III. Deklination: omu. leu. imperatu etc. Zu dieser Deklination zählt er auch drei Feminina: manu, noru und soru (Principia p. 129, 7) die aber alle ihre ursprüngliche Endung in a geändert haben: mana. nora, sora. Der Vokativ Singu-laris hat zwei Formen: eine artikulierte und eine unartikulierte. An Stelle der Endung -le zeigen viele konsonantisch auslautenden und einige auf volltoniges u ausgehenden Nomina auch -e: vecin Voc. vecine. Die unartikulierte Form des Vokativs wird nur in wenigen Wörtern gebraucht: ome, domne, socie etc. Selten wird statt des Vokativs bloß der Nom. Sing, ohne Artikel gebraucht, wie in den anderen romanischen Sprachen: mei omu bunu! Gr. p. 199, 3. Die aus der III. Deklination oder aus anderen Sprachen in die rumänische -u Klasse übergegangenen Nomina scheinen dagegen ihren Vokativ nach dem Nominativ gebildet zu haben. Cip. Syntax p. 148, 4......celi vechi adese ori punu nomi- nativulu in locu de vocativulu precumu D-dieu in locu de D-dieule. Die III. Deklination hat Masculina, Feminina und einige Neutra auf -e, welche auf die lateinische III. und IV. Deklination zurückgehen. Diese Deklination ist sehr reich, denn sie umfaßt die Infinitive mit substantivischer Bedeutung und eine Menge Derivata und die Participia, die als Substantiva gebraucht werden. Außerdem sind viele Wörter der ersten Deklination mit den Endungen ia und oria zu dieser übergegangen, indem das a zu e wurde, z, B. via > vie. scrisoria >> scrisore. Genitiv und Dativ Singular der weiblichen Nomina, die auf e endigen, unterscheiden sich von den männlichen Formen durch den Vokal i, der den Maskulinen fehlt. Die Endung i des Genitiv und Dativ Singular der weiblichen Nomina hat auf das a den Einfluß, daß, wenn in der betonten Pänultima ein offenes a steht, dies zu dunklem ä wurde: carte, cärti. In alten Texten findet man Formen auf -iei (später -ii): menti, mentiei, mentii oder menti, Gr. p. 213. b) Plural. I. Deklination: Nach Cip. ist die Endung des Nominativs Plur. zwar nur e, aber der Gebrauch hat mit der Zeit das e zu i geändert z. B. vaca, vaci, so daß es sehr schwer ist eine Regel zu finden, wo e und wo i zu setzen ist. Die Wandlung dieser Endung e zu i ist sehr natürlich, denn die Verwandtschaft zwischen diesen Vokalen ist zu groß, so daß auch im Latein, beide verwechselt wurden, z. B. omneis, omnes, omnis. (Cip. vergißt dabei, daß e und i im allgemeinen als Pluralendung scharf geschieden werden: e ausschließlich für die Fem., i für die Mas. und für ganz gewisse Gruppen von Fem.) Das Wort tata hat im Plural nur tatäni; muma. Plur. mume und mumäni. IL Deklination: Die Pluralbildung der Maskulina der IL Deklination bietet keine Schwierigkeit, da im allgemeinen alle die Mehrzahl auf -i bilden. Die Neutra auf ru, su und das Wort ou (das Ei) haben im Plural a. (Die Neutra bilden nach Cip. die Mehrzahl auf a, e, re oder ri). Ebenso bildeten ferner den Plural auch die Nomina auf siu, diu, tiu, ciu und iu, die auch ursprünglich die Mehrzahl auf -a bildeten, aber die Aussprache hat aus euphonischen Gründen das a zu e gemacht. Dialektisch findet man auch Formen auf -a in der Moldau, dies a aber ist nicht das ursprüngliche -a, sondern hat sich erst später aus -e entwickelt z. B. ossa > oasäi> oase > oasä; carra ^> care cara. (Richtig ist es. daß die Neutra der II. Deklination die Mehrzahl auf -e oder -uri und nicht auf -a bilden; nur das Wort ou Ei und dial. r- und s-Stämme zeigen -a.) — 64 — — 65 — III. Deklination: Die weiblichen Wörter auf -e der III. Deklination haben i in der Mehrzahl, gerade so wie die männlichen, unterscheiden sich aber von diesen durch das Geschlechtswort -le, das bei den männlichen Wörtern i lautet. Was die Veränderung des Stammvokals anbetrifft, so ist zu bemerken, daß die Maskulina auf -e im Gegensatz zu den Femininen den Stammvokal a im Plural nicht verändern: frate — frati auch fratini, daß ferner die weiblichen Wörter mit betontem a im Inlaute, dieses in der Mehrzahl vor i in ä verwandeln: cale, cäli, vale, väli. Die Neutra haben im Plural dieselbe Endung, wie im Sigular, also e, Gr. p. 214. (Seine Angaben sind rein äußerlich, auch nicht der Versuch wird gemacht ins Wesen der rum. Pluralbildung einzudringen.) 3. Adjektivum (§ 81, § 96). Die Flexion des Adjektivums schließt sich an die des Substantivs an. Es gibt nur eine Kasusflexion, im übrigen wird nur der angehängte Artikel oder das vorgestellte Pronomen cel flektiert. Die Artikulation und die Pluralbildung ist ganz wie beim Substantiv. Es ist noch zu erwähnen, daß nach Cip. einige Adjektiva, die als Adverb gebraucht werden, ihre adjektivale Form verloren haben, so daß sie heute in adverbialer Form als Adjektiva gebraucht werden, z. B. limpede, repede, apa limpede statt apa limpeda. Der Komparativ wird mit dem Adverb mai lat. magis gebildet, das vor das Adjektiv gestellt wird. Den Superlativ bildete Cip. mit der Vorstellung der Adverbia: forte, celu-mai, tare, cä-mai z.B. frumos, mai frumos, forte frumos; ferner auch mit dem Adverb prea (slav.) das eine ähnliche Bedeutung hat wie forte. (Heute ist aber zwischen forte und prea ein Unterschied; forte drückt den hohen Grad, prea das „Allzuviel" aus, das Verhältnis ist etwa wie bei franz. tres und trop. 4. Pronomen (§ 97). Cip. teilt das Pronomen in zwei Kategorien: personale und relative. Das Pronomen personale ist auch doppelter Natur; es ist ursprünglich oder abgeleitet. Die ursprünglichen Pronomina sind: im Singular eu, tu im Plural: noi, voi für 1. und 2. Person und für die 3. Person su, das aber im Nominativ fehlt und in den übrigen Kasus dieselben Formen für beide Numeri hat. In bezug auf die 1. Person Singular sagt Cip., daß sie auf zweierlei Art ausgesprochen wird: eu und io. Die Form eu werde nur noch altertümelnd und im kirchlichen Stile gebraucht: lat, ego griech. sycb, proven. und portug. eu, während, im volkstümlichen Rumänischen nur io vorkomme, wie auch im altgriech. leb, ital. io, span. yo, franz. je etc. Gram. p. 247, 3. (Die korrekte Form ist ieü: lat. ego >> eo > ieu.) Statt des Genitivs des Pronomens der 1. und 2. Person, der geschwunden ist, gebraucht Cip. die abgeleiteten Adjektiva mien, teu. Den Dativ mie, imi, mi direkt aus lat, mihi abzuleiten, macht einige Schwierigkeit. — Cip. meint, daß die Dativformen aus den gekürzten Fällen des Akkusativs: me, te, se gebildet worden sind, indem das e mit i wechselt, denn auch die alten Lateiner gebrauchten schon me und mi ohne Unterschied. Er nennt die gekürzten Formen mi, ti Suffixe oder Präfixe, je nachdem sie dem Beziehungsworte nach- oder vorgestellt wurden, z. B. dä-mi, ti-am dat. Die längeren Formen des Akkusativs: mene, tene, sene sind aus den gekürzten Formen me, te, se -f der Silbe ne entwickelt, wobei das e in me, te, se in der Aussprache in i geändert wird. Er zieht die Formen mit e vor, denn er behauptet, daß auch die Alten so geschrieben haben, (Darüber s. Diez. Grammatik der rom. Sprache II, 485 und Miklosich, Rum. Untersuchungen II, 40— 41.) Die Possessivpronomina mieu, mea bildet Cip. vom Akkusativ me her, den die Lateiner schon mieus gesprochen haben, was ihm durch eine Grabschrift der Scipionen erwiesen scheint: Virtutes generis mieis moribus accumulavi. Orelli 554. „Principia" p. 137, 3. Die Formen: mieu, tuu, suu wurden nach Verwandtschaftsnamen in mio, to, so zusammengezogen z. B. Weigand, 12. Jahresbericht. 5 r r — 06 — tata-niio, frate-to, soeru-so. Die weiblichen Formen tua, sua werden immer in ta, sa kontrahiert, denn auch bei den Lateinern waren sie im Gebrauch, denn Festus sagt: „Virgine' namque domi quisquis romanus habet sas nämlich „virgines suas*\ Die Pronomina relativa teilt Cip. auch in zwei Arten: „arti-cularia" und ..demonstrativa". Articularia sind lu und ce; demon.strativa sind die Zusammensetzungen mit diesen lu und ee. z. B. el, cel, acel etc. In bezug auf das Pronomen demonstrativum elu gibt Cip. au. daß elu aus e + lu zusammengesetzt ist, wie bei den Lateinern ille aus is + le. Weil im Nominativ und Akkusativ Feminini ella das 11 wegfällt, so wie bei den Wörtern auf -ella werden die beiden übrigbleibenden Vokale e-a zu einem Diphthongen verbunden. In den übrigen Kasus kommt da* 1 wieder vor, z. B. ele. (Trotz aller phantastischer Bildungen sieht man doch, wie Cip. sich bemühte auch vulgäre Formen zur Erklärung hier heranzuziehen.) 5. Verbum >g llo—§ 147;. A. Hilfsverb. Das Verb sum hat nach Cip. zwei besondere Tempora: das Präsens und das Imperfect Indicativi. Die Formen des Präsens sind: Singular 1. Person sum. su, suntu 2. Pers. esti 3. Pers. e, este(i). Plural: 1. Pers. semu. (suntemu) 2. Pers. seti (sunteti) 3. Pers. su. suntu. Die ursprünglichen Formen des Präsens sind: sum oder su; suntu oder sumptu ist aus sum wie in der 3. Person Plural gebildet; von sum oder sumptu wurden auch die 1. uns: 2. Person Plural suntemu, sunteti gebildet, statt deren im älteren .Rumänischen semu, seti wie bei den Lateinern simus. sitis standen. In ..Principia" p. 138 gibt er mehrere Beispiele von semu, seti. sint aus der Zeit, wo diese Formen noch in Blüte waren. (Die Formen Ciparius suntu, sum statt sint, is sind literarische Fälschungen.) Die 2, Person Singular esti lat. es wurde aus der 3. Person este gebildet nach der Norm anderer Verba z. B. cresci, cresee. — 67 — weil die Form esti nach der vulgären Phonetik zu i zusammengezogen und so mit der 3. Person, die gekürzt i lautet, verwechselt werden konnte. In manchen Mundarten wird aus der. Form esti auch die [.Person Singular escu, gebildet, als ob esti statt esci lat, esco, is stände, z. B. Lucretius I, 620, quid escit? Die zweite Form des Aorists: fusei, fusesi, fuse, fuseramu, fuserati, fusera, nennt er „barbarismu forä esemplu" Gram. p. 344. (Was nicht im Lateinischen sein Vorbild hatte, fand keine Gnade vor seinen Augen.) Merkwürdig ist die Ableitung der Formen von „asi" bei Cipariu: a) in der 1. Person Singular ist asi zweifellos gleich der Italien. Foi *men avessi; bei uns wurde die Silbe „ve" einfach elidiert. Die übrigen Personen sind von der Form ., arein " aus averern lat. haberem abgeleitet, aber b) die 2. Person Sing, ai ist aus ari entstanden, c) die 3. Person Sing, ist are, das früher gebräuchlich war, heute aber ar ist (darüber Weigand, Jb. I.II). In bezug auf das Verbum „voliir* unterscheidet Cip. auch zw; i Gebrauchsarben: a) rds Hilfsverb, b) als Verb (unabhängig^. Das Verb ,,voliu" als Hilfsverb hat zwei Tempora, aber nur ein Tempus hat besondere Formen, nämlich das Präsens z. B. Sing. 1. Pers. voiiu, 2. Pers. veri, vei 3. Pers. va; Plur. 1. Pers. vomu, 2. Pers. veti (vreti) 3. Pers. vorn. Den Indikativ des Imperfekts hat es gemeinsam mit dem unabhängigen Verb: vream, vreai, vrea, vreamu, vreati, vrea(u). B. Bildung und Gebrauch der Modi. Nach Cip. gibt es vier Hauptklassen von Verben: 1. die a-Klasse, 2. die Klasse des betonten e, 3. die Klasse des unbetonten e, 4, die i-Klasse, und zwei Hauptmodi: Modus finitus und Infinitiv. Der Infinitiv ist einfach, aber der finitus zerfällt in vier Modi: Indikativ. Konjunktiv, Imperativ und Optativ. Zu dem Infinitiv rechnet er auch das Partizipium und Gerundium. ; Diese Einteilung Cip.s ist nach lateinischem Einfluß gemacht, denn schon bei den Lateinern heißen die Modusformen: Indikativ, Konjunktiv und Imperativ Verbum finitum, weil die Person durch die Endung bestimmt wird. — 68 — dagegen Infinitiv, Gerundium, Supinum, Partizip und Gerundiv Verbum infinitum, weil in ihnen die Person nicht durch die Endung bestimmt wird.) Der Modus infinitivus hat zwei Formen: eine längere auf , -re und eine gekürzte auf den der betreffenden Konjugation charakteristischen Vokal. Die längeren Formen des Infinitivs sind vielleicht zuerst in den zusammengesetzten Formen des Infinitivs (Futur 1. und Optativ präsens) gefallen, nämlich in den nachgestellten Formen dieser Zeiten, wo das -re im Inlaut der Wörter stand: lauda-re-voiu, lauda-re-reas. Wie die Kürzung des Infinitivs im heutigen Rumänisch zustande gekommen ist, hat Weigand im Jb. III, 150 gesagt. Im XVI. Jhd. war die längere Form des Infinitivs zwar gewöhnlich, heute aber ist sie nur als Substantivform gebräuchlich, deshalb kann man den Ausfall des „re" genauer verfolgen, da er erst in historischer Zeit vor sich geht. Ein heute ganz ungebräuchliches Tempus ist das, das nach Cip. dem lateinischen Conjunct. Perfecti oder dem Futur, exact. entspricht, Es war anfangs im Rumänischen mit der Konjunktion „sä" ziemlich häufig und hatte conditionalenSinn. Cip. wußte, daß die Makedo-Rumänen es mit geringer Änderung heute noch gebrauchen z. B. sä laudare (Principia p. 399). (Meyer-Lübke behauptet, daß wir es mit dem Futurum exactum zu tun haben, Mohl dagegen übereinstimmend mit Cip., daß es ein Conjunct, Perfecti sei.) Seine Formen lauten: lauda(ve)ri(m) >> laudare laudari(s) > laudare (ri) laudari(t) > laudare laudaremu(s) > laudaremu laudareti(s) > laudaretu laudari(nt) > laudare. Particip. Präsentis wird nach Cip. durch die Hinzufügung der Silben -toriu, -toria an den gekürzten Infinitiv gebildet z. B. lauda-toriu, tienu-toriu, aber mit einigen Besonderkeiten bei der II. und III. Konjugation, indem e zu u geändert wird, — 69 — oder indem bei dem Particip. Perfecti auf -tu oder -ta die Endung -oriu oder -oria hinzugefügt wird. (Cip.s Anmerkung p. 320 d ist falsch, da heute im Particip. Präsent, nicht ä statt u gesprochen wird, wie auch das Wort „beutoriu" beweist.) Auf die Verwirrung und Willkür bezüglich der Art und Weise, wie Cip. die Particip. auf -oriu bildete, wird, bei der Wortbildung näher eingegangen werden. Das Particip. Perfecti bildet Cip. vom gekürzten Infinitiv mit Hinzufügung der Silbe tu oder ta und zwar bei der I. und IV. Konjugation ohne Wandlung der charakteristischen Vokale a und i, z. B. laudä-tu, audi-tu, bei der II. und III, Konjugation aber, indem er den Vokal e in u änderte z. B. tienu-tu, sciu-tu. Das Gerundium bildet Cip. auch aus der gekürzten Form des Infinitivs, indem er die Endung -ndu an diese Form anhängt, Er gibt aber zu, daß die Bildung des Gerundiums von der 3. Person Sing, des Indicativ Perfecti besser sei. Indem man an diese Form die Endung -ndu anhängt, vermeidet man die Unregelmäßigkeit, die bei der Bildung dieses Modus vorkommt, wenn man ihn vom Infinitiv ableitet, weil wir dann nicht wissen, ob wir ihn mit e oder u schreiben sollen, Gram, p. 290. Der Imperativ hat nach Cip. zwei Formen: eine bejahende und eine verneinende. Beide Formen werden vom Infinitiv gebildet: a) die bejahende E'orm vom gekürzten Infinitiv, indem man bei den Verba der I. II. und IV. Konjugation die Betonung von dem charakteristischen Vokale auf die nächste lange Silbe verlegt, bei den Verba der III. Konjugation und im Plural bleibt die Betonung auf dem charakteristischen Vokal des Infinitivs. b) Die verneinende Form vom ungekürzten Infinitiv, indem die Betonung auf dem charakteristischen Infinitiv-vokal bleibt z. B. nu laudare, nu laudareti. Diese Form ist der lateinischen Form non oder ne lauclaris aus laudaveris und im Plural laudaritis aus laudaveritis ähnlich. Die Italiener hatten auch diese Form im Singular: non fi scordar di me, Gram. p. 292, -I. — 70 Cip. gibt als bejahenden Imperativ von dem Verb ,.a sta" die Form stä. und bezeichnet die andere Form „stai" als slavisch. In der alt-rumänischen Sprache findet man zwar stä aber nicht stai. Philippide sagt: in der Form stai ist das i nur nach Analogie entstanden, sowie noi aus nos. Dieses i kommt bei den Verben fä und da nicht vor, um die Formen dai, fai nicht zu verwechseln mit fa oder da -f- dativ. pron. i: fä-i, dä-i. Tiktin gibt in der Zeitschrift für rom. Philologie Band XII. p. 457 eine Erklärung analog der Cip.s. Häufig wird statt des Imperativs der Conjunctiv Präsentis mit der Konjunktion „se" gebraucht, nämlich wenn man seinen Befehl mildern will z. B. se te duci, fetul mieu. Gram. p. II, p. 236,6. (Vgl. Weigand, Rum. Grammatik p. 114, IV.! Zu dem Konjunktiv rechnet Cip. auch den Optativ und den Conditionalis. Als wirklicher Konjunktiv gilt bei ihm nur der Conjunctiv Präsentis, der mit der Konjunktion ..sä" gebildet wird. In bezug auf den Optativ sagt Cip., daß der Optativ von lat. optando seinen Namen hat, wTeil durch ihn Wünsche ausgedrückt werden, deren Erfüllung nicht in unserer Gewalt steht, z. B. eu as scrie d. h. doresc a scrie (ich wünsche zu schreiben), aber immer, sogar wenn nur der Wunsch ausgedrückt ist, ist eine vollendete oder unvollendete Bedingung in einem besonderen Satze zu ergänzen z. B. eu as scrie — hier ist zu ergänzen — dacä as pute (wenn ich könnte), deshalb wird dieser Modus auch Conditionalis genannt (Gram. II, p. 228). In ..Principia" p. 186ff. gibt er noch eine Form des Optativs an, die mit „sä" und dem längeren Infinitiv gebildet wird, an den er die alten Perfektendungen fügt z. B. dacä dormiri tu pre mijlocu hotar (dacä ai dormi). (Es handelt sich hierbei um den jetzt nur noch dialektisch vorhandenen Conj. Fut,, dessen Form ich S. 68 erwähnte). Der Optativ wird auf dreierlei Art gebildet: a) vom längeren Infinitiv mit nachgestelltem „asi" z. B. kudare-asi, aber ohne re wenn zwischen Infinitiv und Endung eine pronominale Partikel tritt z. B lauda-te-asi. — 71 -- b) vom Hilfsverb „as fi" und dem Supinum. c) vom Hilfsverb „as fi fostu" und dem Supinum. Zu a) gehören zwei Formen: eine mit vorgestelltem ,.asiu z. B. asi lauda und eine mit nachgestelltem „asi" also: laudare-asi. Gewöhnlich sind diese Formen als aus dem Hilfsverb „as", das vom lat. habuissem herkommt und dem Infinitiv gebildet, betrachtet wurden. (Darüber s. Weigand, Jb. III.) C. Bildung und Bedeutung der Zeiten. Indikativ Präsens 1. und 2. Person Sing, verlieren in allen 4 Konjugationen ihre charakteristischen Vokale, indem sie sie in die allgemeinen Endungen u und i änderten. Im Volksgebrauche wurden die Verba der II. und III. Konjugation auf -de, -te, -ne und die der IV. Konjugation auf -di. -ti, -ni in der 1. Person auf zweierlei Art gebraucht, entweder auf -iu oder -u, obwohl nach der Etymologie nur die Verba der Ii. und IV. Konjugation auf -iu ausgesprochen werden sollten. Manche Verba aber, die auf -i enden sollten, dulden das i nicht, sondern nur u, nämlich die, die vor dem charakteristischen Vokal ein b, p, m, c, g, s haben, z. B. fierbu, so rhu. incepu, dormu, facti, fugu, esu (Gram. p. 294). Das Imperfekt bildet Cip. vom gekürzten Infinitiv ohne eine andere Wandlung, als daß der charakteristische Vokal seine Betonung verliert und die betonte Endung „am" anhängt. In der i, Konjugation werden die beiden a zu einem a kontrahiert oder ein a wurde sogar unterdrückt, z. B. laudäm oder laud'am. in den übrigen Konjugationen wurden e und i mit a dinh-thongiert z. B. tieneam, audiam. Lambrior (Carte de cetire p. XXXI) ist der erste, der die Unrichtigkeit dieser Behauptung zeigte. Das Perfektum teilt Cip. in 3 Arten ein: Das 1. Perfektum bildet er vom gekürzten Infinitiv, in der II. und III. Konjugation ändert es den charakteristischen Vokal e in r£ und fügt die Endung i oder iu in der 1. Person Sing, hinzu. In der Form mit „iu" betrachtet Cip. das „iu" als das pronom. pers. io; die Aussprache wechselt zwischen offenem und geschlossenem ä ab - 72 — — 73 — z. B. laudäi und laudäi (Gram. p. 298). In der 2. Person Plural gebraucht er statt der allgemeinen Endung ti die Endung tu. In bezug auf die 3. Person Plur. sagt er, daß die wirkliche Endung ru oder re sei, wie bei den Lateinern runt oder re, aber daß heute nur ra gebräuchlich sei. Das IL Perfektum bildet er, indem er an die 1. Person statt i die Silbe -ram anfügt und den charakteristischen Vokal a immer offen ausgesprochen haben will z. B. laudäram. Dies Tempus entspricht dem lateinischen Plusquamperfectum: laudäram aus lauda-ve-rarn. Das III. Perfektum bildet er vom Participium perfecti und dem Hilfsverb am. Vier Arten von Plusquarnpf. gibt es. Den Indikativ des I. Plusquamperfekts, der nach der Form dem lateinischen Plusquamperfekt Conjunctivi entspricht, bildet er vom Infinitiv, indem er an diesen die Silbe sem fügt. Die heute gebräuchliche Hinzufügung der Endung -ra an diese Form erklärt er aber als überflüssig z. B. lauda-se und. nicht lauda-se-ra. Die übrigen Plusquamperfecta sind vom Particip. perfecti und vom Hilfsverb gebildet und zwar: Das II. Plusquamperfekt mit „aveam" und dem Particip. perf. aveam laudatu. Er behauptet, daß diese Form heute noch bei Makedo-Rumänen verwendbar ist, im Dacorumänischen aber nur selten vorkomme, Er gibt ein Beispiel aus der Grammatik von Vaca-rescu p. 59. (Dies Tempus ist aber anderswo nirgends zu finden.) Das III. Plusquamperfekt mit „am fost" und dem Particip. perf. am fostu laudatu (heute nur dialektisch Siebb.-Moldau). Das IV. Plusquamperfekt mit „erarn" und dem Particip perf.: eram laudatu. (Cip. verallgemeinert hier eine Bildungsweise, die nur bei einigen Verben möglich ist. cf. Weigand, Prakt. Gram. § 123.) Die II. und III. Art des Konjunktivs des Plusquamperfekts, die Cip. vom Hilfsverb vream und am vrutu mit längerem Infinitiv gebildet hatte, sind heute nur dialektisch (Maros, Bihor) im Gebrauche: vream (am vrutu) laudare. Bezüglich des Futurs sagt Cip., daß es eins(?) ist und daß es gebildet wird vom längeren oder vom gekürzten Infinitiv unter Beibehaltung des charakteristischen Vokals, und vom Hilfsverb „voliu", das entweder an das Verb angehängt oder abgesondert vorangestellt wird: a) angehängt, wenn es auf den Infinitiv folgt, wobei „re" abfällt z. B. lauda-voliu. b) abgesondert, wenn es vor dem Infinitiv steht, gleichviel ob er lang oder kurz ist z. B. voliu lauclä-re. (Die längere Infinitiv-Form findet man auch heute noch in Volkspoesien überliefert: Si domnu-ti va clare stogul cät casa etc. Aus „Cäntecul cununei la secerat".) Das II. Futur, das Cip. vom Gerundium und Hilfsverb bildet, ist schon lange nicht mehr im Gebrauche, obwohl er in ..Principia" p. 182 durch Beispiele aus alten Büchern beweist, daß es früher vorhanden gewesen ist und dem latein. Futur exact entsprochen hätte. Es ist noch zu bemerken, daß Cip. auch die imperfektiven Formen des Verbums erwähnt, ohne sie indessen als solche zu bezeichnen z. B. eram mergandu, und voi fi laudandu oder im Konjunktiv: sä voi fi mergandu. Selten kommt die zusammengesetzte Form: flu mergandu (pe cänd mergeam) vor, häufiger schon ist „am fost laudandu" (vgl. Weigand, Prakt. rum. Grammatik p. 122. § 112). D. Defectiva, Zu den Defektiven rechnet Cip. einige Verba, deren Flexion unvollständig ist: a) blemu, bleti oder bleati und se blemu (Kurzformen des Verbums „a umbla"). b) detoriu oder deetoriu, mit prothet. a: adetoriu. Part, praes. oder futur des Verbums de-re oder dee-re lat. debeo. c) optu, zusammengezogen aus opu'st lat. opus est in der Bedeutung von nevolia este: optu, se cunoscemu perirea nostra (Gr. p. 346). d) vä, im Imperativ, wie die Form fä, bei den Alten, die sogar jetzt noch im Gebirge zwischen Siebenbürgen und Ungarn, gebräuchlich ist statt du-te. — 74 — — 75 — E. Aktionsarten. Bezüglich des Passivs sagt Cip., daß es keine besondere Form bat, sondern nur die aktive Form mit manchen Variationen. So wird nach Cip. zur Bezeichnung des Passivs die reflexive Form gebraucht, insoweit alle aktiven Verba reflexive Form haben können, aber nicht alle Reflexiv a haben auch aktive Form: me mir, andernfalls ist ihre Bedeutung ganz passivisch: me nasc; andere werden nur in der dritten Person Singular gebraucht: se cuvene, se cade etc., die auch Impersonalia genannt werden (Gram. p. 271, 4). Das Passiv wird durch a fi und dem Particip. perfect. gebildet, das passive Bedeutung hat: tu esti laudatu de omeni. II. Wortbildung (§ 148 ff.). Bei der Ableitung der Wörter begnügt sich Cip. einfach damit, die häufigsten Suffixe aufzuzählen und beschäftigt sich sehr wenig mit ihrem Inhalt, ja er zeigt sogar sehr selten die Art, die Ableitungen zu bilden und ihre Anwendung und zwar unterläßt er es besonders dort, wo Suffixe hinzugefügt werden und macht auch nicht aufmerksam auf die Bedeutung der abgeleiteten Wörter, die je nach den Wurzelarten, an die das Suffix hinzugefügt wird, verschieden ist. Er unterläßt hier auch die Vergleichung der abgeleiteten rumänischen Formen mit analogen Formen der Schwestersprachen. Nach der Art der derivaten Wörter gibt es bei Cip. nominale, verbale und adverbiale Ableitung. A. Nominale Bildung. Die nominale Ableitung umfaßt die des Adjektivs und des Substantivs. Dieselbe besteht in der Hinzufügung eines Suffixes, wobei sich die Grundbedeutung des betreffenden Wortes nicht ändert, sondern modifiziert, oder in der Änderung der Endung, wobei sich zugleich auch die Bedeutung ändert. Zu der ersten Art gehören die Augrnentativ- und Deminutivnomina, zur zweiten die rein terminativen (sie!) Derivata. 1. Augmentativa: Cip. sagt, daß die Augmentativa in der rumänischen Sprache nicht zahlreich sind und er gibt nur folgende Endungen dafür: a) oniu, z. B. barbatoniu. mulieronia. u eu, ea, z. B. ometeu von dmetu. 2. Deminutiva: a) -asiu und andru: fetior-asiu, catiel-andru. (In bezug auf die deminutive Endung -asiu s. Puscariu in Jb. VIII, 218ff.) b) -elu und -etiu: porc-elu, sacu-I-etiu. c) -icu oder cicu: bunicicu, bunica, Florica. d) -oru-a: fetioru, petioru, caprior-a, e) -usiu und utiu: catiel-usiu, cald-utiu. f) -enciu: taurenciu. 3. Terminativa: Feminina, > a) are, ere, ire: cantare, dorere, fäcere, scire. b) -ate oder täte: bunetate, greutate. c) -entia lat. entia: scientia lat, scientia. d) -esa: imperat-esa, mir-esa, e) -etia lat. icia und ities: albetia. f) -ia: avutia. bucuria. g) -ime: greime, lung-ime, omenime. h) ore lat. or: sudore, carore lat. calor arom. i) oria oder söria und töria lat. oria: scrisoria. k) une oder diune und tiune lat. tio: rapediune, umediune, intieleptiune. (Dies Suffix wurde von Cip. ohne viel "Überlegung an alle Verba angefügt, indem er sich auf die alten Verba der Chroniken berief. Heute haben wir dieses Suffix kaum noch in etwa zwanzig Wörtern. In Principia p. 219—223 gibt er Beispiele von solchen Bildungen. Die Subst, verbalia auf -inne sind von dem auf t auslautenden Part, Perf. der Verba der I. und IV. Konjugation abgeleitet.) — 76 — 77 — 1) -ura oder sura und tura lat, ura: caldura, arsura, im-sura, puntura, batut-ura etc. (Bei Cip. findet man also Derivata: asternut-ura, batut-ura etc., da er meint, daß sie vom Particip. Perf. passivi, welches dieselbe Form wie das Supinum hat, gebildet sind. In der korrekten Aussprache hört man aber nicht utura. sondern nur äturä.) Neutra. a) -aciu oder atiu: carnaciu. fenatiu. b) -ariu: altariu, vestiariu. c) -etu: fagetu, pometu. d) -etu: ämbletu, sufletu. e) -mentu: calcia-mentu, vestimentu. f) -oriu, oria: ajuti-oriu, copt-oriu. (Wie schon bei Bildung des Partizips erwähnt ist, will Cip. die Adjektiva auf -oriu, die er Participia präsentis activi nennt, zum Teil vom Participium perfecti passivi ableiten. Die so gebildeten Adjektiva werden sehr oft substantivisch gebraucht. In Grammatik p. 356 sagt er: „oriu bildet mit dem Partizip Wörter wie: ajut-oriu lat. adjutorium, copt-oriu. det-oriu'*. Das rumänische Particip perf. vom Verbum „eu ajut" ist: „ajutat", also ist in dem Beispiele Cip.s ajut-oriu kein Partizip.) Ferner sagt er, daß diese Derivata auch vom abgekürzten Infinitiv gebildet werden, wobei in der II. und III. Konjugation das auslautende charakteristische e in u verwandelt und die Endung -toriu angehängt wird z. B. von „tienea" tienu-toriu, (Im Rumänischen kommt diese Form gar nicht vor. sondern nur tiitoriu oder tinätoriu.) Im § 154 gibt Cip. die Suffixe für Adjectiva: a) -aciu: fugaciu, pungaciu. b) -anu und änu lat. anus und enus: cetatianu, sateanu, betranu (eanu ist slav. Suff.). c) -ariu lat. arius und aries: calariu oder calare lat. cabal-larius oder caballaris, fugariu. d) -astru: albastru. e) -afecu lat. aticus: lunatecu lat. lunaticus. f) -ecu: dumestecu lat. domesticus. g) -eciu oder etiu lat. itius: albenetia, maretiu. h) -escu lat, iscus: domnescu, omenescu. i) -estru lat, ster: buestru, pedestru. k) -iu lat, ivus: tardiu lat. tardivus. 1) -osu und tiosu lat. osus: dorerosu, fromosu. m) -ente: fierbente. n) -edu lat, idus: mucedu, umedu. (Die Liste der Suffixe ist bei weitem nicht vollständig.) B. Verbale Bildung (§ 155). Die verbalen Ableitungsformen sind viel einfacher, als die nominalen. Sie werden bloß in der I. und IV. Konjugation auf -are und -ire gebildet, wobei die auslautenden Vokale des Infinitivs in die charakteristischen Vokale a und i geändert werden z. B. von adeveru: adeverare oder adeverire, von sapa: sapare, von apa: ad-apare. Die verbale Bildung findet bei der IV. Konjugation von dem Plur. des Maskulinums der Adjectiva statt z. B. inalti-are. (Cip. erwähnt gar nichts über die verbalen Ableitungen von Interject., Zahlwort, Adv. und Präposition, auch übersieht er die Suffixe für Frequentativa und Intensiva.) C. Adverbiale Bildung. Die Adverbial-Bildung durch Suffixe ist im Rumänischen gering. Es kommen in betracht: a) -e oder -esce von Adjektiven, die im Auslaut u haben z. B. bene lat. bonus, domnesce etc. (s. Weigand Prakt. Grammatik p. 192). b) -isiu, das an ein Substantiv, sehr selten an ein Verb angehängt wird z. B. cruce — crucisiu, alunu— alunisiu. tufä — tufisiu etc. Sehr viele dieser Adverbia werden zugleich als Substantiva gebraucht z. B. suis = Steigung (s. darüber Weigand in Voll- — 78 — inöllers JbFRPh VI, J, 156). Hierauf behandelt Cipariu die unveränderlichen Wortarten, nämlich die III. Constanti (Kap. II p. 362 ff). 1. Adverb: Die rumänische Sprache besitzt einen ungeheueren Reichtum an Adverbien und adverbialischen Ausdrücken. Fast jedes Adjektiv kann ohne weiteres als Adverb benutzt werden. Cip.s Gruppierung ist die übliche: Adverbe de locu, de tempu, de cantitate, de calitate; ferner in affirmative, negative und dubitative. (Mit der Bezeichnung: adverbe de cantitate meinte er die Adverbien des Grades und und mit adverbe de calitate, die der Weise). 2. Präpositionen: Cip. teilt die Präpositionen in trennbare und untrennbare. Die trennbaren sind die Präpositionen, die unverbunclen stehen z. B. a, cu, de etc., dagegen sind untrennbar die, die nur in der Zusammenstellung mit einem anderen Worte gebraucht werden und mit dem betreffenden Worte nur ein einziges Wort bilden, die jedoch niemals selbständig gebraucht werden z. B. des-, re- stra- also: des-facu, re-spundiu, stra-pungu etc. (Cip. zieht also hier zu Unrecht die Präfixe mit heran). Die Präpositionen sind auch dann, wenn sie unverbunden stehen, in solch engein Zusammenhang mit dem Verb, daß sie keinen eigenen Akzent haben, sondern stehen unter der Betonung des Wortes, zu dem sie gehören und v/erden mit dem Gravis auf der letzten Silbe der Präposition bezeichnet z. B. dupä-mene p. 37n. (Cip. beschränkt sich darauf, die verschiedenen Präpositionen und ihre Bedeutung rein schematisch aufzuzählen. Auf Vollständigkeit und Richtigkeit im einzelnen kann aber sein Verzeichnis keinen Anspruch machen. Es sind nur lose Bemerkungen, doch führt er p. 370 eine Reihe alt rumänischer Präp. an. Über den Ursprung und den Gebrauch der Präpositionen im Rumänischen ist im X. Jb. eine klare Darstellung zu finden.) 3. Konjunktionen: Nach ihrer Nntur teilt sie Cipariu ein in: — 79 — a) causali: cä, cä-ce, cä-ci etc. b) comparative: cä, cä-si, cumu etc. c) conditiunali: de, deca, desi etc. d) consecufive: de-ci, dupä-ce etc. e) corective und esceptive: ci, inse, totusi etc. f) destintive: au, seau, seva (altrum.). g) finali: cä, pentrucä etc. h) impreunatorie: e, si, de etc. i) intrebatoria: au? de au nu? etc. k) respundietorie: asa. 1) corespundietoria: au-au, ori-ori etc. Ferner gibt er manche Beispiele von Konjunktionen, die nur in der älteren Sprache bestehen, so führt er an z. B. e mit der Bedeutung von dar; cä statt cum, precum etc. (Gram, p. 374h 4. Die Interjektionen. Die Interjektionen drücken gewisse Empfindungen z. B. Freude, Betrübnis, Verachtung und der gl. aus. Cip. beschränkt sich darauf einige aufzuzählen, alle zu nennen sei ,,peste potentia". Syntax (Gramm. II. Teil). A. Nomen. Bei Eigennamen, sagt Cip. in Syntax p. 172, braucht kein Artikel zu stehen, denn: „Numele propria, fiendu dein natura ior determinate. ca numele individiloru, nu au lipsa de articlu,'* ferner sagte er, daß In alter Zeit alle Personennamen weiblicher Endung ihren Genitiv und Dativ in gewöhnlicher Weise durch enklitischen, angehängten Artikel bildeten. Neben der regelrechten Bildung tritt nach Analogie der männlichen, endungslosen Personennamen, die durch vorgestelltes „lui" flektierten, auch für die männlichen Personennamen mit weiblicher Endung diese Flexion auf: lui Torna, lui Luca, Neben der Form mit ,.Iui" gibt es im Altrumänischen auch die Form mit ..Iu", die auch heute in der Vulgärsprache ge- — 80 — braucht wird: Si dereptatea lu Dumnezeu nu inteleaserä. Prax. Coresi. Die Bildung mit vorgestellten „lui*' nahmen endlich auch wirkliche weibliche Namen an, wie „lui Ana" vgl. Cip.s Syntax p. 136, 2, wo er folgendes aufgestellt: „lui nu se pote con-sidera de articlu, ci numai de formula casuale, pentru care nece se pospune numelui, cä articlii primari, ci in a-ante, cä prepusetiunea „a" la unele adiective: imperatu a tota lumea, tata a multi fili, care la celi vechi este prea usitatu in casu-rele Genitiv si Dativ singular si plural." Im Altrumänischen wurde die Bildung des Genitivs und Dativs Feminini mit vorgestelltem ei oder ii gebraucht, entsprechend der Maskulinform „lui". Cip. in Syntax 136, 5 gibt folgende Beispiele aus dem Pentat, 1581, Gen. XVIII, 10 .... ec'a mulieriei tale ii Sara fi-va fitioru. ibid. XXXVIII, 13. Spusera era ii Tamar d. h. deinem Weibe, ihr (der) Sara; wird ein Sohn sein; gesagt wurde ihr (nämlich) Tamar (statt a zis Tamarei). In diesen Beispielen ist „iT" als Dativ-Pronomen aufzufassen, das als Apposition zu dem Dativ pleonastisch eingeschoben ist. Heute sind die Bildungen des Genitivs und Dativs Feminini mit vorgestelltem ei oder ii verschwunden, im Arom. dagegen bewahrt. Über die Bildung des Genitivs und Dativs durch Hinzutritt der Präposition a bezw. al, ai ale oder besser über den Ursprung und Charakter dieses Flexionselementes sind verschiedene Meinungen geäußert worden. Cip. sieht darin lediglich einen Hilfsartikel, der entstanden ist aus der durch gewisse Bedingungen der Wortfolge notwendig gewordenen Wiederholung des Artikels, der dem regierenden Substantiv enklitisch angehängt ist, wobei das a als Stützvokal hinzutritt. Hier ist nicht der Ort dieser noch ungelösten Frage näher zu treten. Diese zweite Form des Artikels, nämlich Mask. al, Plur. ai, Femin. a, Plur. ale steht vor dem Substantiv und wird gebraucht, wenn ein bereits bestimmtes Hauptwort noch durch einen Genitiv oder ein Personal-Pronomen näher bestimmt wird: casa cea frumosa a vecinului. Cip. gibt einen Vokativ mit abhängigem Genitiv, vor dem der Artikel al eingeschoben ff I — 81 — I wird: Spirite alu adeverului, datatoriule alu bunetatiloru. Er 1 sieht in -le den Artikel, ohne dessen Anwendung auffällig zu jj finden. Wenn er dagegen in einer Verbindung wie im zweiten Beispiele eine Diskordanz erblickt zwischen dem Subst. im ? Vokativ und dem Hilfsartikel „alu" im Nominativ, so beruht j dies einmal auf seiner irrigen Auffassung des „alu" als Hilfs- artikel und sodann auf der Ansicht, daß dieses -le des Vokativs auch als Artikel empfunden werde, was gewiß nicht der | Fall ist. Cip. sagt, daß das Pronomen al, das vor dem Genitiv in | gewissen Fällen steht, im Vulgärgebrauch oft unverändert bleibt, einerlei, worauf es sich bezieht z. B. Pariutiu de apa rece v r Pre la port'a mamei trece ! Ese mam'a se se speie, Vede cä-su lacremi de-a1 mele \ statt lacremele mele oder lacreme de ale mele (Gr. II, p. 181). Dieses Pronomen wird manchmal angewandt, wo es heute \, nicht stehen kann, und wird anderseits weggelassen, wo es ! im modernen Schriftrumän. stehen muß. Es herrscht noch Freiheit in der Anwendung von al. Man kann sagen: omulu mieu oder omulu alu mieu; aber beim Fem. nur viatfamea, weil sonst zwei a zusammenkämen. Als Hauptwort nimmt das Adjektiv, 1 wie das attributive Adjektiv, zwei Artikel an, nämlich „cel" vorgestellt und „lu" enklitisch z. B. cela bunulu, ceia setosii, was nur Altrum. ist (Gr. II, p. 174). Comparation. i Nach Komparativen ist die Vergleichspartikel „cä" heute selten; Cip. jedoch gebraucht sie häufiger als „decätu", indem er sagt, daß sie sowohl im Sinn als in der Anwendung dem lateinischen „quam" entspricht: Petru e mai betranu cä voi. Ebenso gebraucht er auch die Präposition „de" statt decätu: * , mai antaniu de mene era lat. prior me erat, Diese Form ,; finden wir auch in den kirchlichen Büchern, sowie im Aro- j munisehen. Eine besondere Form für den Superlativ gibt : Weigand, 12. Jahresbericht. 6 — 82 — Cip. nicht, denn er sagt: „la noi superlativulu cu forniula celu-a nu e decätu gradulu comparativn articulatu, er formu-latu cu particele. nu e decätu positivulu cu adverbia esplica-tive ina-antesi seau in apoi.'" Also der Superlativ ist mit dem Komparativ in der Form identisch, nur wendet man die artikulierte Form desselben an (Gr. II, p. 159 ff.). B. Pronomen. In bezug auf die Akkusativformen des Pronomen personale sagt Cip., daß sie in der Abhängigkeit von einem Verbum activum die Präposition „pre" vor sich nehmen: pre mene, obwohl diese Präposition, nicht nötig wäre, denn sie ist nach der Norm der Eigennamen eingeführt, die keine bestimmte Form für den Akkusativ haben z. B. vediu pre Petru. Er gibt an, daß im Altrumänischen die Präposition ..pre", die zur Bildung des Akkusativs dient, sowohl bei den Eigennamen, als auch bei dem Pronomen personale fehlt z. B. Psalt. Coresi 1577 ps. XXIII, 11 veniti, tili, ascultati mene oder cumperara miru ca sa merga sa unga Isus. Bezüglich der Pronomina demonstrativa sagt Cip., daß alle je ein paragogisches a annehmen, außer lu und alu als Artikel z, B. cest'a, cel'a; astu nimmt dagegen nur dann a. wenn es mit dunklem ä im Anlaut gesprochen wird: äst'a, ebenso äl'a statt ast'a oder aha und el'a. was aber in die Literatursprache mit Recht nicht eingedrungen ist, weil es gegen das heutige phonetische System ist (Gr. p. 11. 170\ Das Pronomen relativum (er hätte richtiger correlativ gesagt) „celu" nimmt, wenn das Substantiv, auf das es sich bezieht, nicht ausdrücklich genannt ist, oft das prosteth. a an und zwar besonders häufig bei der zweiten Person z. B. Cel'a ce esti inchinatu, in der dritten Person seltener: celu ce este beneeuventatu. Bei Cipariu wird das Pronomen demonstr. cel gleichbedeutend mit acel gebraucht. Nach Cip. gebrauchten die Alten statt celu auch cel'a. In diesem Falle artikulierten sie auch das nachfolgende Adjektiv mit dem enklitischen Artikel: D-dieu cel'a bunulu. Die Demonstrativa haben un- j regelmäßige Übereinstimmung im Falle, daß sie nach dem ! Beziehungsworte stehen z. B. omului acel'a, mulieriloru acestea. aber nicht im Singular Feminini: mulierei acesteia und nicht acest'a. Statt der Pronomina possessiva gebraucht Cip. auch den Genitiv bez. Dativ der Pronomina personalia: mi, ti, si etc. Er gibt auch die Formen frate-to, veru-so an p. 182. Manchmal wird ce-ne statt celu-ce gebraucht und wird auch in den Kasus in Übereinstimmung gebracht z. B. averea cui a moritu, statt I celui-ce a murit. (Es ist zu bemerken, daß im Falle, wenn cui statt celui-ce gesetzt wird, das Pronomen relativum auch das fehlende Substantiv, das im Genitiv stände, ergänzen muß ! [das Substantiv wird ausdrücklich nicht gesetzt]; wenn aber v das Substantiv gesetzt wird, kann das Relativum nicht mehr | im Genitiv stehen, sondern muß im Kasus stehen, den die • Präposition verlangt. Man kann deshalb nicht sagen: averea \ omului, cui a murit, sondern es heißt „a omului, care a murit." ) I In Syntax § 93, 3. 4 sagt Cip., daß das Pronomen „acatare" ^ mit vorgestellter Negation und ohne Flexion gebraucht wird: 1 el nu e acatare omu oder prea acatare. Dieses acatare wurde von a -f- cutare, indem das u zu ä wurde, gebildet. In bezug auf das Pronomen mdefinitum „nemica" sagt er, daß es ursprünglich von der Negation ne und mica gebildet ist, daß entweder das alte lateinische Nomen „mica" bezeichnet: lat. ne mica quidem, non micam panis, it. non mica giovane, oder von dem Adjektiv „mieu" in weiblicher Form „mica" herkommt. In jedem Falle hat es dieselbe Wurzel, wie das Verb „dimicu" statt „demicu" d. h. bröckeln. C. Zahlwort. Als Feminin von unu gibt Cip. die Form „o" aus una, die entsteht, indem n entweder fiel oder indem man in der Form ona die letzte Silbe na abfallen ließ. Ona wurde nach der sehr verbreiteten Gewohnheit, im Mask. onu statt unu zu sagen, gebildet: (una >> üä > o. Nach Weigand ganz regelmäßig.) Er gibt als Plur. von unu: unii, ore-cari z. B. unii omeni lat. aliqui homines. Mit dem Artikel im Singular wird 4- — Si - 85 - unu nur dann gebraucht, wenn es nicht rnifc dem Hauptwort verbunden steht z. B. unulu din doi; wenn im Plural unu mit dem Substantiv verbunden steht, wird es immer mit dem Artikel gebraucht, Cipariu in Principia p. 133 gibt mehrere Beispiele, welche die Bildung der Ordnungszahlen al patrul und al optul nach den Kardinalen patru und optu zeigen. Diese haben den Artikel -lu gerade wie die Maskulina auf -u. Wie wir aus diesen Beispielen sehen können, wurden in der alten rumänischen Sprache die mask. Formen ohne die Partikel -a gebraucht z. B. al patrul Inger trambitä. In bezug auf die Ubereinstimmung des Artikels mit den Ordnungszahlen sagt er, daß die alte Sprache regelmäßigere Formen hatte, als die heutige, weil sie die Ordnungszahlen in Übereinstimmung brachte mit dem Artikel Mask. in der Weise, daß sie, je nachdem der letzte Vokal dunkel oder hell war. den Artikel lu oder le an das Zahlwort anfügte: al doi-le, al trei-le etc. aber al patru-lu und al optu-lu. Heute wendet man meist die Formen auf -lea an, in manchen Mundarten sogar im Feminin: al doilea muliere. D. Verbum. Cip. in Gram. II 251, 2 und in Principia p. 229 sagt, daß das Partizip auf -oriu, oder oru, der Form nach der lateinischen Endung -urus oder -orius entspricht: laudatoriu lat. iaudator aus laudatorius, der Bedeutung nach aber dem Particip perf. passivi, im Altrumänischen auch dem Particip futuri. Im Rumänischen gibt es viele Verbaladjektiva auf -toru oder -toriu entsprechend den lateinischen Substantiva auf -tor oder -sor oder den Adjektiven auf -orius. Die Bedeutung dieser Adjektiva war anfangs verbal, entsprechend dem lateinischen Particip futur auf -urus in der periphr. Konjugation, und sie wurden in dieser Bedeutung auch im Altrumän. gebraucht, wie auch Cip. an Beispielen zeigt: Stati si vedeti lucrurile mari ale domnului, carele-i facatoriu in dioa de astadi — lat. quae facturus est etc. (Principia 229ff.). Diese Adjektiva entsprechen heute dem lateinischen Particip präs. auf -ns. die auch manchmal als Adjektiva mit folgendem Genitiv gebraucht wurden z. B. appetens gloriae. Im Rumänischen verlangen sie den präpositionellen Kasus mit „de" der die Stelle des Genitivs vertritt: iubitor de laudä und stehen manchmal für einen relativen Satz. In der Gram. II p. 246,8 sagt Cip. bezüglich des Supinums, daß es auch artikulierte Supine ohne Präposition gibt, die als Verba und nicht als Substantiva zu betrachten sind z. B. veni-tulu lui in casa, apropriara-se catr'insulu orbii nämlich la venitulu lui in casa. Diese Konstruktion entspricht dem lat. Particip absol: illo veniente oder illi venienti, fr. tout etant pret, on se mit en route, it. vivente mio padre oder mit dem Gerundium vivendo mio padre, wie man auch im Rumän. jetzt das Gerundium statt des Supins gebraucht. Als Substantiv wird das Supinum im Rumänischen sehr häufig gebraucht, aber dann besitzt es auch alle Eigenschaften des Substantivs und dann muß ein anderes von ihm abhängiges Substantiv natürlich im Genitiv stehen, wobei beide Substantiva, das regierende wie das abhängige, mit dem Artikel versehen sein müssen. Nach Cip. wurden an das Supin die Pronomina personalia im Akkusativ nicht angehängt, sondern nur die im Dativ z. B. am avutu de datu-i una scrisoria; deshalb gebraucht man in jenem Falle den Infinitiv: amu de alu laudä. E. Präposition. Im Rumänischen werden die eigentlichen Präpositionen mit dem Akkusativ verbunden. Die Präpositionen asupra, giuru, in giuru etc. behandelt Cipariu als Adverbia loci und gebraucht sie daher mit der Präposition „de": asupra de mene. giuru de mene. Bezüglich der Präposition „dupä" it. dopo mit der Bedeutung von post und secundum sagt er, daß ihr Ursprung noch zweifelhaft sei. Entweder ist dupä ital. doppo oder de -f post = de >> du, post >> poi >> po >- pu >> pä. Endlich - 80 — 87 — kam: dupä hervorgegangen sein aus de, das zu du geworden und pre, das nach Ausfall des r zu pa wurde. Im Rumänischen gibt es drei Präpositionen: dupä, dupre oder dupe und depe oder depre mit verschiedener Bedeutung, die aber im Gebrauche nicht streng geschieden werden. Die attributive Verbindung eines Substantivs mit einem anderen wird nur sehr selten noch durch die Präposition a hergestellt, nämlich nur, wenn das attributive Substantiv mit einem Zahloder Quantitätsbegriff versehen ist: cuprensulu a tota lumea. adunarea a multu poporu (Gr. II. 139). F. Konjunktion. In der Syntax p. 280, 9, 10 sagt Cip., daß die Konjunktion ...se" entweder konditional, entsprechend dem lateinischen si. oder final bezw. consecufiv entsprechend dem lat, ut und dem gr. coq, oder concessiv gleich lat. etsi gebraucht wurde, oder endlich nur als Partikel zur Bildung des Konjunktivs (heute wird sie zur Bildung des Konjunktivs präs. und perf. gebraucht, doch auch conditional). Cip. sagt, daß die Konjunktion .,se" bis Anfang des Is. Jahrhunderts für die Konjunktion „de" mit konditionaler Bedeutung gebraucht wurde: au nu asia, se veri face bene. iuä-veri plata, Pent. 1581, Gen. IV, 7. Ferner sagt er, daß die Alten statt „cä" häufig „cumu" sagten, aber dies doch nur mit dem Konjunktiv verbanden: scose D-dieu pre Aclamu. cumu se lucre pamentulu, de in care erä luatu Pent. 1581 Gen. III, 23, und daß sie dieselbe Konjunktion auch für cä und dupä ce anwandten: cä scie D-dieu, cumu vere in care di vreti mancä, de intr'insu, deschidese vorn ochii vostri. Im Altrumänischen war auch die Konjunktion e lat. et sehr gebräuchlich, jedoch nur in der Bedeutung von „era" lat. sed. Dieses era ist aus e -(- ra hergeleitet, wie dära aus da -f- ra. Beide werden gekürzt als er und dar gesprochen. Beispiele gibt Cip. in Principia p. 398. (Diese Ableitung ist unhaltbar.) G. Adverbia und Interjektionen. Cip. sagt, daß im Altrumänischen statt des Adverbs „unde" das Wort io oder iuo gebräuchlich war, Principia p. 398. Zu Interjektionen gehören nach Cip. alle Vokative und Imperativa z. B. meiPetre, vino in coce, Du-mi-te fuga etc.: desgleichen ganze Phrasen und Sätze (Gr. II, p. 270). Kritik zur Syntax. Was Cip. über die Syntax zu sagen hat, ist herzlich wenig und dieses Wenige selbst ist vielfach falsch oder doch schief dargestellt. Er begnügt sich eigentlich nur über den Gebrauch der Wortarten zu sprechen, über die eigentliche Syntax des Satzes (Haupt- und Nebensätze, Perioden etc.) hören wir überhaupt nichts. Jedenfalls ist der IL Teil, den er als Syntax bezeichnet, der schwächste Teil seiner Grammatik. Ergebnisse der Untersuchungen. Ciparius Lieblingsidee war es, der rumänischen Sprache schon durch ihr Außeres den Stempel der Latinität aufzudrücken. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er ein sehr kompliziertes orthographisches System ausgedacht, nach dem zu schreiben selbst jemanden, der der lateinischen Sprache mächtig war, schwer wurde, hat er doch selbst häufig genug ein Schwanken in der Schreibweise gezeigt. Für die Masse des rumänischen Volkes aber war es überhaupt unmöglich seine Orthographie zu erlernen. Sie wirkte jedenfalls eher hemmend, als fördernd auf den Kulturfortschritt, wie er durch die Schule und die Lektüre erzielt werden kann. Diese ungünstige Wirkung war um so verhängnisvoller, als bei dem großen Ansehen, das Cipariu nicht nur in Siebenbürgen, sondern auch in Rumänien durch die Akademie genoß, sein System weit verbreitet wurde und, namentlich in Siebenbürgen, bis in die jüngste Zeit angewandt wurde. Ein großer, unverzeihlicher Fehler war es, einer Sprache, die vorher in dem kyrillischen - 88 — - 89 — Alphabete eine fast phonetisch genaue Orthographie besaß, nun auf einmal in lateinischem Alphabete, in dem ja nicht wie etwa im Französischen eine historische Überlieferung existierte, das etymologische System aufzwängen zu wollen. Seine Idee mußte notwendig zu einem Fiasko führen. Bezüglich der etymologischen Forschung selbst hatte Cipariu wunderliche Ideen. Er wußte zwar richtig, daß die romanischen Sprachen nicht von dem klassischen Latein kommen, sondern von dem Vulgärlatein, dieses Vulgärlatein aber, glaubte er, liege in der vorklassischen Zeit, wie hervorgeht aus dem Satze: linguam valachicam non modo romanae originis esse, verum etiam directe ex latina anticlassica deri-vatam fuisse (De latinitate linguae valachicae). Man sieht, daß er hierin beeinflußt ist, von der Anschauung, wie sie in der Vorrede zum Ofener Wörterbuche von 1828 niedergelegt ist. Ein Körnchen Wahrheit ist ja auch daran, aber eben nur ein Körnchen. In seinen philologischen Anschauungen basierte er ganz auf den Anschauungen der Alten, besonders Quintilian und Varro werden von ihm gerne und oft zitiert. Ein Fortschritt gegenüber seinen Vorgängern ist es, daß er nach vulgären Formen bei späteren Lateinern fahndet und des öfteren einen glücklichen Fund macht. Aber bei seinen Ableitungen verfährt er sehr willkürlich. Trotzdem hat er eine ganze Reihe richtiger Etymologien aufgestellt, wozu ihn einerseits die gründliche Kenntnis des Altrumänischen, anderseits seine ausgebreitete Kenntnis des Lateinischen befähigte. Diezens Grammatik, die doch schon 1836—44 erschienen war, kannte er gar nicht. In seinem Archive sagt er einmal selbst, daß ihm die Forschungen Max Müllers unbekannt seien. Bei dieser Einseitigkeit ist es nicht zu verwundern, daß ihm eine klare Idee der Forderungen der modernen Sprachwissenschaft vollständig abgeht. Er weiß nicht, daß die Sprache ein von natürlichen Gesetzen durchdrungener Organismus ist, den man nicht willkürlich umgestalten kann, wie er es wollte. Vergebens sucht man daher auch in seinen Werken nach einer objektiven Darstellung der Volkssprache, die ihm mit ihren vielen nichtlateinischen Elementen und mit ihrer dialektisch sehr stark vom Etymon abweichenden Aussprache wie ein Sacrileg an der von ihm erstrebten Sprache vorkam. Er hatte auch absolut kein Verständnis für die so häufig in der Volkssprache vorkommenden analogischen Formen. Wohl aber hat er ein großes Verdienst durch das Studium der alten Sprache. Er war der erste, der die Denkmäler der Vergangenheit sammelte und in zuverlässiger Form in den Analecta herausgab. Mit riesigem Fleiße hat er alte Formen und Wörter zusammengesucht und sie mit Verständnis in seinen Principia zusammengestellt. Hierdurch hat er vollständig unabhängig von anderen das historische Studium der rumänischen Sprache begründet und gar manches Beispiel wird von modernen Grammatikern angeführt, die es einfach aus Ciparius Principia entnommen haben, ohne die Quelle zu nennen. Von seiner Darstellung der Flexion und Syntax in seiner Grammatik läßt sich nicht viel Gutes sagen, sie zeigt zu sehr die oben berührten Mängel. Ihre Aufgabe war ja auch nicht die objektive Darstellung der Sprache, sondern sie war mehr eine Tendenzschrift, die zu dem Zwecke geschrieben war, sein orthographisches System zu rechtfertigen, von diesem Standpunkte aus muß sie betrachtet werden, um Cipariu nicht Unrecht zu tun. Er wollte ja eine möglichst lateinisch aussehende, einheitliche Sprache für sein Volk schaffen, was an und für sich gewiß ein löblicher Zweck war. Der größte Teil der von ihm angewandten Terminologie ist dauerndes Gut der rumänischen Sprache geworden. Als mein Schlußurteil über Cipariu als Grammatiker möchte ich zusammenfassend aufstellen: Wir sehen in Cipariu einen Mann, der, getragen von der Begeisterung die Latinität seiner Sprache zu erweisen, mit großem Fleiß und zäher Ausdauer, aber ohne die nötige Vorbereitung und Schulung in der Methode der Sprachforschung fast sein ganzes Leben in vollständig uneigennütziger Weise dem Studium dieser Sprache widmete, der Werke von dauerndem Werte geschaffen hat, wie die Principia und die — 9<> Analecta, und eine Reihe wertvoller Aufsätze im Archive, während sein umfangreichstes grammatisches Werk, seine preisgekrönte Grammatik, bereits bei ihrem Erscheinen veraltet war, wenn auch im einzelnen viel neues und richtiges darin enthalten war. Jedenfalls ist Cipariu der erste Rumäne, der den Namen Grammatiker mit vollem Rechte führen darf. Semasiologische Beiträge vou Gustav Weigand. Die Bedeutung sentwickeliing von „mal". Das lat. magis hat sich im Dacorumänischen so vielseitig und eigentümlich entwickelt, daß es sich wohl lohnt, einmal diese Bedeutungsentwickelung näher ins Auge zu fassen'1'), zumal dieselbe sich mit der der übrigen romanischen Sprachen nur zum kleinsten Teile deckt, und andererseits das rumänische Wort in der Sonderbedeutung sowohl ins Rutenische, wie ins Bulgarische aufgenommen wurde, worauf schon Miklo-sich (etym. Wb.) aufmerksam machte. A. Auf die Menge bezüglich. I. Wie auf der iberischen Halbinsel und Südfrankreich (auch im Afranz.) dient rum. mai entsprechend der lat. Bedeutung „mehr" zur Bildung des Comparativs, es weicht also hierin vom Ralienischen, mit dem das Rum. sonst so viele Beziehungen hat, ab. Einen besonderen Superlativ gibt es nicht im Rum. leu sint preste voi toti mai mare — ich bin größer als ihr alle = ich bin der größte von euch, mai marele — der Vorgesetzte, plingea de ti era mai mare jalea — sie weinte, daß dir das größte Mitleid war = sie weinte herzbrechend. Auch vor Adverbien und adverbialen Ausdrücken: mai departe *) Ich möchte diese Ausführungen als Erklärung zu dein § 10-1 meiner prakt. Gramm, angesehen haben. — 92 - — 93 — — entfernter, mai acusi später (nicht etwa: früher), mai cu samä = mai ales == ganz besonders, Tel Te omni cel mai cu vazä din oras — er ist der angesehenste Mann in der Stadt. vointa cea mai de pe urmä — der letzte Wille. Auch allein- v> stehend mit zu ergänzendem Adj.: ori-cit ar fi de frumoasä. tot ar voi sä fie si mai — wie schön sie auch war, so wünschte sie doch noch mehr (schöner) zu sein. IL In den angeführten Beispielen bezieht sich das mai = „mehr4* auf die Menge, resp. den Grad, es ist also die Grundbedeutung die der Hinzufügung, die sich nicht nur auf ein einzelnes Wort oder adv. Ausdruck, sondern schließlich auch auf einen ganzen Satz beziehen kann, wobei wir es dann mit „außerdem" übersetzen können: mai ieste de notat außerdem (mehr > weiter) ist zu bemerken. In diesem Falle versieht das adv. mai die Stelle ein Konjunktion, doch nicht notwendigerweise, wie z. B.: si craiul acela mai avea un frate mai mare — und der König hatte außerdem einen älteren Bruder. Immerhin ist die Funktion einer reinen Konjunktion eingetreten bei der Verwendung von mai als korrespondierende ^ Konjunktion, wobei wir es mit „bald .. bald" übersetzen: mai nu vrea, mai se lasä — bald widersteht er, bald gibt er nach, mai vorbim, mai jucäm — bald unterhalten wir uns. bald tanzen wir. Doch auch in dieser Bedeutung im Satzinnern: omul särac si mai are si mai rabdä — der arme Mensch hat bald Überfluß, bald leidet er Mangel. Slavici, Popa Tanda. Se duce mai cälare, mai pejos — er zog weiter teils zu Pferd, teils zu Fuß. Creangä, Har. alb. III a) Das rein hinzufügende mai — „außerdem" schwächt sich leicht ab zu „noch" und zum reinen Flickwort bes. in Fragesätzen „denn": ce mai vrei — was willst du noch (oder denn)? ce mai faci — wie geht's denn? ce mai zici — was sagst du denn = was gibt's neues? Ebenso im Ital. che dici mai? cu ce te mai ocupi — was treibst du eigentlich? III b) Zu einer Bedeutungsentwickelung wie im franz. mais ===== aber, ist es im Rum. nicht gekommen (das arom. ma> ama = „aber" ist Fremdwort, ma — „mehr" ist Erbwort), dennoch aber können wir „mai" zuweilen mit „aber" übersetzen, wenn etwas Unerwartetes, Staunenerregendes angeführt wird, was besonders in Ausrufen eintritt, tare mai Testi! — du bist aber stark! rau s'a mai lovit — er hat sich aber tüchtig gestoßen, ce mai om! — das ist mir aber einer! (Nach der Situation kann hier lobende oder tadelnde Bedeutung vorliegen), ce mai postav! — was für ein feines Tuch! ce mai sirmä de aur! — was für wumderbarer Goldfaden! Man sieht, daß die Wirkung dieses „mai" dieselbe wie die eines Adjektivs ist. Dieses „mai" ist natürlich dasselbe, wie das unter III a angeführte, geschwächte: denn, doch > aber. Nicht im Worte selbst, sondern mehr im Tone mit dem der ganze Ausruf ausgesprochen wird, liegt die eigentliche Bedeutung. IV. In Verbindung mit Negation (nu -\- mai= „nicht mehr") hat sich wie leicht verständlich die Bedeutung „nur" entwickelt zunächst bei Mengebegriffen, dann überall: numaT frei au venit — nur drei sind gekommen, numai iel a venit — nur er ist gekommen. — numai prin rabdare poti. . nur durch Ausdauer kannst du . . numai Tata ce le iese inainte — schau nur wie ihnen entgegenkommt = plötzlich kommt ihnen entgegen (Creangä, Har. alb. 17, 19). B. Auf die Zeit bezüglich. Bezieht sich das hinzufügende mai — mehr auf die Zeit, so übersetzen wir es in positiven Sätzen mit „noch", in negativen mit „mehr" (nie) in fragenden mit „je". I. mai asteaptä putin — w7arte „noch" -ein wenig! mai sade iel acolo — er bleibt „noch" dort sitzen. IL nu-mi „mai" aduc aminte — ich besinne mich nicht mehr darauf, nu mai astept — ich warte nicht mehr (oder länger). Man beachte, daß in numai = „nur", der Akzent auf der ersten Silbe steht, in nu mai = „nicht mehr" auf dem zweiten Bestandteil. Bei Sätzen, die der Vergangenheit angehören, wird das „nicht mehr" zu „nie" (= nicht je) zusammengezogen, während dem deutschen „nie" bei der Zukunft ein rum. nici odatä entspricht, nu mai oi face asta — ich werde das nicht mehr (oder nie mehr) — 94 tun (aber ich habe es getan) nici odatä noi face asta — ich werde das nie tun (habe es auch nicht getan), irnparat care n'a mai stat pe lume — ein Kaiser wie „nie" einer auf der Welt war. n'am mar fost pe aici (it. non ci sono stato mai) — ich bin nie hier gewiesen; ausdrucksvoller nici odatä n'am fost aici. III a) unde s'a mai pomenit un pacat ca aista (Vlach. Nov. 132) — wo hat man je von einer solchen Sünde reden hörenV nepoate. mai mincat al säläti de aceste (Creangä, Har. alb. 21) — Neffe, hast du je derartigen Salat gegessen? b) In fragend-verneinten Sätzen übersetzen wir mit ..schon" oder „noch nicht" oder „je" nai mai fost pe aici? bist du schon (je, noch nicht) hier gewesen. IV a) Bezieht sich das zufügende mai — „mehr" auf eine perfektive Handlung, so übersetzen wir es mit „noch einmal, abermals, wieder"' mai zi! — sage es noch einmal! mai vino incoace! komme wieder her! (aber vino mai incoace — komme näher) sa nu mai vü! — komme nicht wieder! cind te-om mar vedea — wann werden wir dich wiedersehen, dacä vrei sä mai vezi soarele — wenn du die Sonne wiedersehen willst. Von perf. Verben wird es auf iterative Verba ausgedehnt, schließlich überhaupt auf impf. Verba, doch vorwiegend ist diese Anwendung bei perfect. Verben. b) Diese Bedeutung „wieder" wird bei der Vergangenheit zu „schon": lucruri de aceste sau mai väzut — derartige Dinge hat man schon (oder „mehr") gesehen, se mal stia ce om era — man wußte schon, wTas für ein Mensch er war. c) Bezieht sich dieses selbe mai — „schon" auf ein einzelnes Wort als Adverb der Zeit, so übersetzen wir es mit ..erst": procurorul a numit mai an in sedintä publica pe lancu. cäpitan de banditi — erst im vergangenen Jahr hat der Staatsanwalt den lanku einen Räuberhauptmann genannt, mai deu-näzi oder mai alaltä ieri — erst neulich. Über mai — mai = bald — bald, war schon oben die Rede, es hätte auch hier unter den zeitlichen Verhältnissen seinen Platz finden können. 95 — C. Auf Raum, Reihenfolge bezüglich. I. Bezieht sich das mai — mehr auf den Raum, resp. die Reihenfolge, so übersetzen wir es mit „weiter": mai näinte — weiter vorn, mai la deal — weiter oben, si mai asa — und so weiter. II. Dieses mai, ohne weiteren adverbialischen Zusatz, kann eine Handlung als „weitergehend" bestimmen, ohne daß das Ziel erreicht wird: singele era mai, mai sä umple groapa (Creangä, Har. alb. 44) — das Blut war weiter und weiter, daß es füllt die Grube = das Blut war nahe daran die Grube zu füllen, oder freier: fast hätte das Blut die Grube angefüllt, era mai, mai sä cadä, oder era mai sä cadä = beinahe wäre er gefallen, s'a urcat mai pinan virful copacului — er ist fast bis in die Spitze des Baumes geklettert. Von derartigen Sätzen aus, wo man noch deutlich den Bedeutungsübergang von „weiter, wreiter bis beinahe dran >> beinahe, fast" fühlen kann, ist dann der Gebrauch verallgemeinert worden, so daß mar = fast auch bei Adverbien, Adjektiven etc. stehen kann, wo man die ursprüngliche Bedeutung nicht mehr fühlt, nu'l ingrijea mai de loc — er pflegte ihn fast gar nicht; mai in fiecare zi il durea capul (Vlah. Nov. 68) — fast täglich hatte er Kopfschmerz; mal toate tärile erau bintuite de räzboaie gro-zave (Creangä, Har. alb. 3) — fast alle Länder wTaren von schrecklichen Kriegen heimgesucht; iel e mai mort — er ist fast tot; mai nimica — fast nichts. Zuweilen findet sich nach mai ein „cä" eingeschoben, das ist der Fall in Hauptsätzen besonders unmittelbar vor Substantiven, wo quasi der Ansatz gemacht ist zu einem neuen konstatierenden (allerdings hypothetisch angenommenen) Satze (deshalb steht cä. nicht sä) desi era mai cä miezul noptii (Junimea lit. I 50) = desi era mai cä era miezul noptii = obgleich es beinahe Mitternacht war; es könnte auch heißen desi era aproape miezul noptii. Mai cä era mort — beinahe wäre er getötet worden. Mai cä sä aflä — es finden sich fast immer. (Über pleonastisch gebrauchtes cä siehe meine prakt. Gramm. § 129.) 96 Folgende Übersicht möge die besprochenen Bedeutungen veranschaulichen: A. Menge B. Zeit C. Raum, Reihenfolge I Komparativbildung 1 pos. Sätze I weiter mehr noch II Konjunktion II neg. Sätze II fast, beinahe a) außerdem nicht—mehr, nie b) mai . . mai . . III frag. Sätze bald . . bald . . a) je III geschwächte Bed. b) schon a) noch, denn IV perf. Handlung (Flickwort) a) wieder, abermals, nochmals b) aber (fein!) b) schon IV numai — nur c) erst. Noch ein Wort über die Einwirkung von mm. mai auf das Rutenische und Bulgarische. Im Rutenischen dient mal allgemein zur Steigerung des Komparativbegriffes: Mau CTapmiii — viel älter; auch unter der Form Maime üblich. In der Bukowina hörte ich mai direkt zur Komparativbildung verwenden: woda mai zdorowa Tak pewo, moloko to mai lipsa peiateka = Wasser ist gesünder als Bier, aber Milch ist das allerbeste Getränk. Als Konj. findet sich Mail . . Mail . . (s. II b) teils . . teils, sowohl . . als auch , . Dann als Flickwort (s. III a), im Wb. von Zelechovskij als Einschiebsel „halt" bezeichnet. Das dort angeführte eine Mail-Mail — es geht noch an, ist das unter C II besprochene mai — fast, beinahe. Gerade dieses mai, und zwar nur dieses mai findet sich im Bulg.: MOjrra paöora e Mail cb^pmei-ia = lucrul meu e mai pe sfirsite. Ton e Mail paaopeiiT) aouiuvL = mar ca prapädit om era. 6iuie Mail tlmiio = mai cä era noapte. bh ne sexTe Mail hhuio = voi n'atT luat mai nimic — ihr habt fast nichts genommen. Big. komahai hat mit dem besprochenen mai nichts zu tun, es soll nach Miklosich aus dem Tk. stammen, was nicht sicher ist. komai ist aus komahai kontrahiert. In der Bedeutung scheint allerdings eine Beeinflussung von mai ausgeübt worden zu sein. 97 2. Die Bedeutungsentwickelung von „rost". Dieses Wort hat im Rumänischen eine so außerordentlich vielseitige Bedeutung angenommen, die scheinbar von der ursprünglichen so weit abliegen, daß es sich wohl lohnt, das Verhältnis der modernen abstrakten Bedeutungen zu der ursprünglich konkreten näher zu untersuchen, umsomehr als ich sehe, daß in sämtlichen Wörterbüchern das richtige Verhältnis, resp. der Ausgangspunkt für die Übertragung nicht erkannt wurde. Ich habe schon gelegentlich eines Artikels über den Webstuhl in der Sezätoarea (Gorovei, Folticeni VIII 150) darauf hingewiesen, daß die Bedeutungen wie Ordnung, Gang, Grundlage etc. von der Terminologie des Webstuhls entnommen sind, aber damals war mir selbst noch nicht klar, aus welchem Grunde, der „rost" benannte Teil der Kette diesen Namen trägt, ich dachte damals an die Form des Schnabels, bis ich jetzt bei der Untersuchung der Terminologie des Webstuhls in den übrigen Balkansprachen auch dort dieselbe Bezeichnung und zwar in ganz unzweideutiger Weise fand. Auch Saineanu hat sich in seiner „Incercare asupra semasiologici limbei romane" (Rev. pentru ist. archeol. si fil. VI 402) mit dem Worte beschäftigt, er hat aber keine Ahnung, woher die abstrakten Bedeutungen stammen, und auch die technische Bedeutung als „fir de urzitura" ist gänzlich verfehlt,^ Über die Etymologie des Wortes von lat. rostrum ist kein Wort zu verlieren, rostrum, das mit rodere nagen eines Stammes ist, bedeutete demgemäß „Schnabel, Rüssel, Schnauze, spitziges Instrument, Schiffsschnabel"; auf Menschen bezogen in demselben, etwas pejorativen Sinne wie deutsch „Schnabel". Im Altrumänischen finden wir rost gleichbedeutend mit gurä = Mund: se auri glas din rostul lui (Cod. Vor. XXII 14). Weitere Beispiele bei Dame oder in Gasters Chrestomathie. Dosoftein nennt Johannes Chrysostomus „rost de aur", während man jetzt nur „gurä de aur sagt". Wir sehen also im Altrumänischen eine Erweiterung der lat. Bedeutung, insofern Weigand, 12. Jahresbericht. 7 — 98 — als die pejorative Bedeutung verloren ging und rost mit gurä gleichbedeutend war. Diese Bedeutung ist aber im Laufe der Zeit zu gunsten von gurä aufgegeben worden, und nur in einzelnen Wendungen resp. beim "Webstuhl hat sich die alte Bedeutung erhalten. Bei Zanne, Proverbe II 195 finde ich: fie-ti rostul (= gura) aurit. Aus dieser oder ähnlicher Wendung konnte sehr leicht die Bedeutung „Redeweise" d. i. das was der Mund erzeugt, hervorgehen und so finden wir z. B. bei Ispirescu cit. Dame: rostul $1 cel blajin = ihre sanfte Redeweise, a sti ceve de (pe de) rost = etwas auswendig wissen geht ebenfalls auf die alte Bedeutung „Mund" zurück, ferner, und das ist das Wichtigste, „der Sprung" (auch Fach, Gelese, Trennung genannt) an der Kette des Webstuhls heißt rost, d. h. der Winkel zwischen den oberen und unteren Kettenfäden, der gleichsam wie eine Mundöffnung auf- und zugeht beim Treten der Fußtritte und das Schiffchen gleichsam verschlingt. Im Aromunischen (Gopes und Gramosteni) sagt man dafür „gurä" (anderwärts kommt auch arost vor, wie mir Herr Papahagi mitteilt), im Bulgarischen „usto" === Mund, im Serb. zijef, auch bulg. zef d. h. „Mundöffnung", also überall dasselbe Bild: die Öffnung wird als „Mund" betrachtet. Das Rumänische hat neben so vielen anderen Ausdrücken des Webstuhls auch diese Bezeichnung den Slaven entlehnt; denn das entsprechende lat. Wort ist „trama", das mit etwas anderer Bedeutung, die allerdings schon im Lateinischen vorkommt, bewahrt ist. Soweit ist alles klar; es fragt sich nun, wie das Wort zu den abstrakten heutigen Bedeutungen gekommen ist. Der Webstuhl ist ein bei den Rumänen allgemein verbreitetes, weil durchaus notwendiges Instrument und jedermann ist mit seiner Technik, da er sie alltäglich vor Augen sieht, wohlvertraut. Daß sich da leicht auch sprachliche Wendungen in übertragener Bedeutung einbürgern, ist nur zu natürlich z. B. i s'au incurcat itele = die Sache geht schief (die Litzen am Schaft haben sich ihm verwirrt); inte ca suveica = schnell wie ein Döckchen (wie das Schiffchen); am pus gura ptnzii — 99 — = ich habe eine Sache ins Lot gebracht; i merge gura ca lepele = er spricht viel und polternd etc. Der „rost" am Webstuhl ist nun der wichtigste Teil, denn die Erfindung des „rost", das ist die Trennung der Fäden in eine obere und untere Hälfte, wodurch durch eine einfache Handhabung des Schiffchens eine vielfache Handhabung, die bei dem primitiveren Flechten nötig ist, vermieden wird, macht den ganzen Vorteil des Webens gegenüber dem Flechten aus. Es handelt sich also vor dem Weben darum „a pune rostul" = den Sprung in die Reihe zu bringen, daher findet man übertragen „den Anfang, die Grundlage einer Sache besorgen, eine Sache in Ordnung bringen". a face rostul Vorbereitung fürs Weben treffen übertragen: a face rost de mincare Vorbereitung für die Mahlzeit treffen; färä de rost ist es unmöglich zu weben, also om färä (de) rost ein unnützer Mensch, dagegen om cu rost ein vernünftiger, besonnener Mensch, a avea rost = den „rost" bereit haben, Raum davor haben, nun kann das Weben vor sich gehen und schnell fortschreiten, daher übertragen: gedeihen, Fortschrittte machen. Ein Faden platzt, er muß gesucht werden, man findet ihn im „rost" = a da de rost d. h. eine Sache finden, den Sinn einer Sache treffen, cum merge rostul = wie geht das zu? a' si pierde rostul = das Gleichgewicht verlieren, a' si avea rostul säu = das Nötige haben, oder „die Sache befindet sich in Ordnung" und noch viele andere Wendungen sind demjenigen, der dabei an die Technik des Webstuhls, an die eigentliche Bedeutung von rost denkt, sofort klar und die scheinbar rätselhafte Vielgestaltigkeit des Ausdrucks findet auf die natürlichste Weise ihre Erklärung. Man überlege das Rätsel (Fundescu, cit. Gaster, Chresb. II 370): m'a trimes doamna de sus la cea de jos, sä teasä pinza fär de rost (die Fensterscheibe bei Kälte) und die so leicht mögliche und auch eingetretene übertragene Bedeutung von „fär de rost". Erwähnt sei hier auch noch das Verb „a rosti" das einmal die alte Bedeutung „sprechen" von rost = gurä be- — 100 — halten hat, dann aber auch die neue von „rost" = Sprung angenommen hat, wobei es heißen kann „den Rost machen (= Budaer Wb. „trennen" d. i. ein deutscher dialektischer Ausdruck für „den rost bereiten"); ich kenne es aber mehr in einer andern Bedeutung, nämlich beim Weben wird bei fortschreitendem Gewebe der „rost" immer kürzer, um ihn zu verlängern muß man das Gehänge und die Querstäbe der Kette zurückschieben, das nennt man „a rosti". Auch die aus den übertragenen Bedeutungen abgeleiteten finden sich für a rosti wie „gedeihen, von statten gehen" (Polizu), Vorbereitungen treffen (Barcianu). Aus vorstehender Betrachtung ergibt sich die Nutzanwendung für Wörterbücher, daß zuerst I. Mund (Schnabel, Schnauze), dann II. Winkel zwischen oberen und unteren Kettenfäden des Webstuhl = Sprung, Gelese, Trennung zu stehen hat. Die übertragenen Bedeutungen sind hier anzufügen mit der ganzen Wendung, sonst kann man sich nichts dabei denken. Bei Laurianu und Massimu steht: rostrum; via, ratio, consilium; filum, ordo, stamen, dictio, per oratio. Was soll man von diesem Durcheinander halten. Ebenso verkehrt verfährt Cihac: expression, denonciation. deeision, protection, marche, allure, train, progres, division, Classification, maille, chaine. Das Budaer Wörterbuch von 1825 hat die richtige Reihenfolge, wenn es auch unter 5 von übertragenen Bedeutungen nur „Anfang" gibt. Dame gibt, wenn auch nicht in der richtigen Folge, so doch die einzelnen Bedeutungen wenigstens richtig wieder. Clemens 1822, Ißer 185«), Polizu 1857, Pisone 1865 sind ganz ungenügend, Alexi, Bar-cianu, Saineanu haben nur das Notwendigste und das nicht ganz richtig, Rumänische Etymologien von Per. Papahagi. afreatä arom. — über Kohlenfeuer gebackenes, ungesäuertes I^rot, kleine „turtä" aus lat. africia — Art von I Backwerk. deapir, dipirare arom. — a-si smulge pärul — die Haare ausraufen, aus lat. depilo, depilare. dirin, dirinare arom. refl. — mä topesc in plinsete, mä chinuesc grozav, mä präpädesc — sich abquälen, sich vor Schmerz (physisch oder geistig) in Weinen auflösen, außer sich geraten z. B. z-dirina laea tuta noaptea tu Kevre — die Arme hat sich die ganze Nacht hindurch mit dem Fieber gequält, oder im Fieberwahne gelegen, z-dirina di plingu corba — die Arme vergeht vor Weinen, se-are dirinatä la caplu a mortului — sie hat sich wie toll vor Schmerz am Kopfe des Verstorbenen benommen. Die Grundbedeutung ist also „außer sich geraten, sich wie toll gebärden vor Schmerzu — gleich lat. delirare > derirare > derinare, dissimiliert wie suspirare zu dr. suspinare (= arom. suskiru) oder weiter unten kipin. It. delirare hat dieselbe Bedeutung z. B. bei Berti, Vocab. Boloff nese S. 412. W'eder lautlich, wenn man von den endungsbetonten Formen ausgeht, noch semasiologisch macht diese Ableitung Schwierigkeit. Puscariu in seinem etym. Wb. stellt dieses Wort, das er fälschlich dirim schreibt, zu dr. därim, mit dem es gar nichts zu tun hat. — 102 — — 103 — disfingu, asfingu. Wenn der Brotteig mit der entsprechenden Menge Sauerteig (aloat aprimtu) vermischt ist, wird der Teig angestellt (se acatsä pinea), später geht er (si umflä) und wird nun ge-knetet (si frimintä) mit größerer Menge von Mehl; diese Masse wird warm gestellt mit Tüchern bedeckt, bis es genügend hoch gegangen ist (se asfinse oder vine). Nun nimmt man die Tücher ab und stellt den Teig kühler (se disfindze), damit er nicht zu hoch geht (s-nu priyinä), und dann formt man das Brot in Leibe (cärveale, pisnicä). — asfingu wie desfingu sind Comp, von lat. fingo — formen, bilden d. h. also hier die Bildung des Teiges durch Gährung (*ex + fingo) resp. die Einhaltung der Weitergährung (*dis + fingo). Kipin, Kipir, kipirare bedeutet 1. kneifen, 2. picken (von < Vögeln) könnte lat. pipilo — piepe sein; denn pipilo >• kipir (in Maz.) kipin (in Epirus) durch Dissimilation aus Kipirare >> kipinare cf. dirinare. Schwierigkeit bietet der semasio-logische Übergang von „piepen" zu „picken, kneifen". Immerhin glaube ich, daß der kurze Laut beim „Piepsen der Hühner" mit dem kurzen Laut beim „Aufpicken" verglichen werden kann. — Redensart: 1-kipura gälinle entspricht dr. ii mänincä cinii din traistä, d. h. er ist ein gutmütiger, dummer Kerl, der sich alles gefallen läßt. (Unwahrscheinl. Et.; Wgd.) Kipur, Kipru gegossene Glocke (für das kleine Vieh mit hellem Klang, cloput für größeres Vieh geschmiedet mit k dunklem Klang) aus lat. pipulum — „Wimmern, Lärmen". Die lautliche Entwickelung ist einwTandsfrei, auch die semasio-logische ist möglich, da Ursache für Wirkung eingetreten ist, gerade wie im Deutschen „Schelle" aus „Schallen" cf. Kluge, Et. Wb. (Ich denke an alb. Kipro — Bronze; Wgd.) laiü adj. im Arom. das gewöhnliche Wort für „schwarz", während negru nur dialektisch (Zagori) oder in bestimmten Redensarten (laie s-neagrä si-rt ti ved, Fluch) oder in Ortsnamen (katrä neagrä, fintinä neagrä) vorkommt, ist es im D.-Rum. umgekehrt, negru ist das gewöhnliche Wort, während laiü dialektisch (Banat) oder in Ableitungen Redensarten (bucä-laie, läiet — Zigeuner) vorkommt. Das Wort ist auch ins Slovakische, Rutenische, Neugriechische eingedrungen (G. Meyer, Alb. Wb.; Murnu, Rum. Lehnwörter im Neugr. p. 30) aus dem Rumänischen. Das rumänische laiü ist meiner Meinung nach Lehnwort aus dem Alb. laj (Schaf mit schwarzen und weißen Haaren), dessen Ursprung ich im lat. flavus sehe, das sich sehr gut zu laj *) entwickeln konnte, da v fällt, denn lavo wird zu laj **) und fl > I wie flumen > lumo zeigt. Schwer ist freilich der Übergang von der Bedeutung von „feuergelb, goldgelb, blond" zu „schwarz"; aber derartige Übergänge kommen in der Volkssprache vor, den Übergang mag die Bedeutung „blau" gebildet haben, unter welcher flavus im Mittelalter vorkommt (Diefenbach, Gloss. lat. germ. med. et inf. lat.). Wenn jetzt das Wort im Alb. seltener gebraucht wird, so liegt das daran, daß es durch zi, zezo verdrängt wurde. murnu adj. tiefdunkelblau, fast schwarz, etwa die Farbe der Brombeeren, kann lat. mürinus (Ableitung von mus) mause-farben, mausgrau sein oder auch murrinus = murreus — myrrhenfarbig, gelblich.***) panä arom. „Stock mit langen Lappen" zum Reinigen des Backofens; dasselbe Instrument mit zusammengewickelten Lappen heißt „sfungu", das auch die Bedeutung von „Schwamm" *) fl. wird fl' (fl'amur, fTako, fTak, fl'ö, fl'ok etc.) das einzige l'ümo neben dem fl'umo erscheint ist nicht beweiskräftig, außerdem bleibt j im Auslaut unerklärt, und die Bedeutung stimmt erst recht nicht. Auch ich halte laiü für Lehnwort aus dem Alb., dessen Ursprung dunkel ist. G. Wgd. **) l'aj besser wäre Fan, damit man nicht glaubt j wäre aus v hervorgegangen. G. Wgd. ***) Ich halte murnu — tief dunkelblau, ebenso wie murgu — tiefdunkelblau, dunkelrot, fast schwarz (Mihaileanu setzt cal murgu cal. negru) für Bildungen von murä < *mura, mora — Maulbeere, Brombeere; setze also ein *murenu, *murecu im Balkanlat. an. G. Wgd. — 104 — „Bartfiauni" hat. Während letzteres aus dem Griechischen stammt, ist ersteres das lat. pannus — Tuch, Lappen, das sich im dr. nur in der Weiterbildung panurä erhalten hat. pälescu arom. — erbleichen (s. in meinen Basme aromäne 675 und Graie Aromine 126) ist lat. pallesco mit derselben Bedeutung. Dasselbe Wort in der Bedeutung „sengen" ist natürlich ebenso wie dr. pälesc aus slav. paliti entlehnt. puscä arom. Essig ist lat. pösca Nbf. pusca (s. bei Georges Belege), das gewöhnliche Getränk der Soldaten aus Wasser, Essig und geschlagenen Eiern bestehend. Das span. posca „Mischung aus Wasser und Essig" ist dasselbe. SCandu megl. und istr. skont „Schemel, Tisch" sind dasselbe wie dr. scaun, arom. scamnu. Man könnte skandu für dial. Sonderentwickelung halten mit Anlehnung an scind-ura = Brett, doch ist auffällig, daß sich bei Ducange die Form scandum findet, es könnte also auch eine spätlateinische Form für Meglen und Istrien zu gründe liegen, die auf dem Balkan neben scamnum bestanden hat. zdruminare, Praes. z drum in, zdroamin, arom. — zermalme setzt ein *ex-de-ruminare, also „mit den Zähnen zermalmen" voraus. zdrumigare Praes., zdrumig, zdroamig, arom. = dr. zdrumic — zermalme, wofür Puscariu Wb. Nr. 499 eine Kreuzung von dumic + zdrobesc vermutet, ist eine Ableitung von rumegare, wie zdruminare von ruminare. Da im Arom. kein zdrobesc existiert, das von Einfluß hätte sein können, "ist Puscarius Ableitung zu verwerfen. Höchstens wäre im Dr. zdrumig als durch dumic zu zdrumic beeinflußt anzusehen. zmuticare — verstümmeln. Da neben mutilus im Lat. ein muticus bestand mit derselben Bedeutung, so konnte sich sehr gut zu mutilare ein muticare resp, *exmaticare bilden, das in unserm zmuticare vorliegt. Füllsel von Gustav Weigand. I. o als Verschmelzung von u + ä oder von ä + u. Es ist eine bekannte Erscheinung, daß bei zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Vokalen eine gegenseitige Beeinflussung in der Artikulationsweise eintritt, weil naturgemäß schon beim Eintritt der Artikulation des ersten die betreffenden Artikulationsmuskel sich schon bereit machen für die richtige Einstellung zur Aussprache des zweiten, sie werden also beim ersten möglichst wenig Abweichung von der Artikulation des zweiten zu machen suchen, wodurch also auch im Klange eine Annäherung geschieht. Je nachlässiger, flüchtiger man spricht, um so leichter tritt diese Annäherung ein. Aber auch der zweite Bestandteil kommt dem ersten Bestandteile auf halbem Wege entgegen. Bei aufmerksamer Beobachtung der Umgangssprache wird man zahlreiche Belege dafür finden. Macht man gebildete Personen auf derartige Aussprachen aufmerksam, so weisen Sie das mit Entrüstung von sich, bei Ungebildeten wird diese zunächst nur bei schlaffer Artikulation eintretende Lautveränderung zur Regel und es ist selbstverständlich, daß sich in der Sprache genug Beispiele finden, die feststehend geworden sind. Aus einem pa-urmä wird ein p'ormä, indem die flache Lippenöffnung des ä zur runden wird, weil diese bei u erfordert wird, die Folge ist, daß ä zu o wird, nun sollte sich der hintere Zungenrücken heben zur u-Artikulation, er bleibt aber — 106 — — 107 — aus Bequemlichkeit in der eingenommenen o-Lage, also beide Vokale haben gleichsam einen Kompromiß auf o geschlossen, beide haben etwas aufgegeben zu gunsten des andern, der eine eine Lippen-, der andere eine Zungenartikulation. Ahnlich erklärt sich, was ich nicht weiter auszuführen brauche, der ganz gewöhnliche Übergang in der Aussprache von cu-äripä zu coripä. Bei energischer Artikulation unterbleibt die Verschmelzung, oder es tritt nur eine Annäherung ein z. B. aus nu asa wird no asa Ps. Schei. 1, 4 zweimal. Während betontes au bewahrt ist, sehen wir vortoniges in o resp. u übergehen. Sehen wir uns nach festgewachsenen Beispielen um zunächst für a) o aus u + ä. 1. betont, llübilus, *nubelu >> nueru > nuäru nun tritt die Annäherung ein, also nooru; diese Form konnte kontrahiert werden zu noru, nor, was die Form der Schriftsprache geworden ist, es konnte aber auch noorju zu nour[u werden, wenn das Gefühhl für die Silbenzahl lebendig blieb. Wir finden noorii Gaster II 137, 26, noor, nour sehr häufig in den Dialekten (cf. Normalwort 51 meiner Dialektstudien, wo noch viele andere Formen vorkommen, deren Besprechung nicht hierher gehört). bübalus > buär (Dosofteiu V. S£, 250, 3)>boor (nun wie noor > nour) zu bour; daß hierbei nicht *bor durchgedrungen ist (wie nor) liegt an bou — Ochse. juvenis > dzuene dzuäne > dzone (so arom. bewahrt), im Dr. hat man unter dem Einflüsse von n, das o zu u verengt (wie bei primärem on, aber selbstverständlich viel später) dzune, june. cubitus > cuet > cuät >> cot; so allgemein; übi > ue > ua ^> o; bewahrt in incotr'o —- wohin, d. i. in catr'ö mit Assimilation incotro. Die ältere Form uä findet sich im Berettyotale (Jb. VI 77) und jetzt (1906) hörte ich sie in Nagy-Leta südlich von Debreczin, in der ganzen Gegend soll sie vorkommen. Allerdings ist sie hier, wie auch im Altrumänischen (iuä, io, iuo Belege bei Gaster, Chrestomathie Glossar) und im Aromunischen (iu,iu) mit einem i zusammengewachsen, das sich als Sandhierscheinung erklärt; aus de üa — woher, wurde deiuä (Arom. zu diiu, diu kontrahiert), das man natürlich als de-iuä empfand, das zum Teil das alte uä verdrängte, wo es aber geschützt war wie in „cätr'ua" bewahrt blieb. Daß die Form mit o nicht durchgedrungen ist, erklärt sich daraus, daß das fragende „uä — wo" hochtonig war. Das dial. incaträu ist nicht eine ältere Form, sondern aus langem ö entstanden, wie tau, hordäu etc. aus tö, hordö. chiot — Geschrei, Jauchzen ist eigentlich chiu-ät von chiu-esc aus der Interj. chiu! Wenn, was ich bezweifle, die für scol vorgeschlagene Etymologie *excubillo richtig wäre, würde es auch hier anzuführen sein (scuälu > scol). Auch wenn der zweite Bestandteil betont ist, kann dieselbe Erscheinung eintreten: Crueiltus > cruäntu > crontu > crunt (cf. june). juvencus >> juencu > dzuäncu >> dzoncu > dzuncu >> june (cf. june). Bei den Verbalformen von a luä finden sich häufig im Altrum., in den dr. Dialekten und im Aromunischen die lautlichen Formen auf o, während doch die analogischen Formen die häufigeren sind: luam und lom, luä und 16 (im Arom. die übliche Form, ebenso londalui). Ein luo (Gaster 6, 10) ist als luüa zu fassen. 2. unbetont. Ganz gewöhnlich ist der Übergang von unbetontem uä ^> o: doua und doo — zwei; steaua und steao sowohl dial. dr. wie arom.; frate-to für tau; väduuäle > vädu-ole (Ps. Schei. 77, 04); über una >> uä > o s. Jb. XI p. 191. magy. vägäs wird wägäs (in Dolj vägas) daraus, da w wie u wirkt, ogas. Derselbe Übergang bei den Ortsnamen — 108 — — 109 — Oradea (mare) aus Värad, Osorhei aus Väsärhely etc. Bei Sigisoara aus Szegesvär, Timisoarä aus Temesvär, Jidioarä aus Zsidovär liegt die Sache etwas anders, da hier oa nicht Brechung aus o zu sein braucht, sondern das bestehende Suffix -ioarä das „war, iiar" ersetzt hat. wie man deutlich bei Jidioarä sieht. b) o aus a + u. saMcus > säüc >> soc. io; leü, meist iou gesprochen, wird io, das natürlich zuerst mehr in unbetonter Stellung vorkam, dann aber auch betont. Das enklitische arom. nu aus neu, nou (tata-nu = mein Vater) erklärt sich in derselben Weise. ZO; deus > zeu, dial. zäu zu zo, häufig in der Umgangssprache; ich finde es auch zuweilen in der Literatursprache z. B. Familia 38, 104. Es gibt nur wenige Beispiele die durchgedrungen sind, weil zu sehr analogische Bildungen durch Suffixe und Endungen eintreten, außerdem von Haus aus äü nur selten vorkam; betontes äu ist ja bewahrt (aur etc.), wenn also cot neben caut vorkommt, so erklärt sich das aus den endungsbetonten Formen: cäutäm >> cotam, darnach cot. Neben näuntru kommt nontru, neben läuntru auch läontru und lontru vor (Belege bei Gaster, Chrest. Gloss.). Daß ein jüngeres cäüc oder cäüs nicht zu coc, cos werden konnte, ist selbstverständlich, da -uc und -us Suffixe sind. Ebenso päün, cäpcäün, gärgäün, taün, cäseäun (eigentlich caseäund aus cascabundus). flämind und pläpind sind mir nicht ganz klar in ihrer Entwicklung trotz Candrea — Hecht (Les elements latins p. 3), doch könnte er im Hinblick auf megl. flämunt, ir. hlamund in meinen obigen Ausführungen eine lautliche Stütze finden für seine Et. flamma-bundus, das sich zu flämäund, flämond, flämund entwickelt hätte, während flämind Analogie zu Part. Praes. auf -ind wäre. Daß unbetontes au (äu) zu o wird ist durchgeführt mit Ausnahme des Falles, daß au im Anlaut steht, wobei es bewahrt wird, da ja jedes anlautende a als solches bewahrt ist, also auch nicht au >> äu > o werden kann; cäutäm ist durch caut gehalten worden, dagegen die lautliche Form cotam ist nur dialektisch; ein ozim für auzim war unmöglich. In Wörtern wie ureche aus auricula, curechiu aus cauliculus lag schon vlt. oricula, coliculus vor; dagegen ist räposat erst in neurum. Periode aus räpäusat (Belege bei Gaster, Chrest. Glossar) entstanden. Arom. amintu, falls es, wie ich glaube, augmento ist, könnte aus den endbetonten Formen aumintäm > amintani entstanden sein. II. Betontes au > o. Daß betontes au als au bewahrt ist, ist bekannt; es gibt aber einen Fall, in dem auch dieses au zu o wird, wenn nämlich i vorausgeht: iau > io. Daß beim Verb iau neben iai, ia diese Zusammenziehung nicht stattfand, ist selbstverständlich. ghioagä, dessen Herkunft von Puscariu als dunkel an-gegeben wird, ist mir lautlich und semasiologisch vollständig klar, ghioagä, arom. gioagä und kloagä = alb. klokä = bulg. gega. Die Bedeutung ist im Alb. Stab, der oben umgebogen ist (Hirtenstab), im Bulg. und Arom. ganz dasselbe, im Ii.um. „Knüttel, Keule", offenbar eine erst aus „Hirtenstab'4 erweiterte Bedeutung. Es handelt sich also um einen Stab, der oben umgebogen ist, der die Form eines Dietrichs, eines Schlüssels hat. Von clavis konnte sehr gut ein adj. *clavicus „schlüsselartig'4 (cf. hosticus, patricus etc.) gebildet werden (ein clavicula — Schlüsselchen beweist nichts für die Existenz von clavicus). Dieses *clavicus wurde zu einem Worte das „Stock44 bedeutete gesetzt, sodaß „x clavica44 Hakenstock oder Hirtenstab bedeutete; das Grundwort ging, wie so oft, verloren, clavica wurde balk. lat. zu klauka ^> kloka (in dieser Form drang es ins Albanesische) > kloako, mit Erweichung vor 1 (cf. ghioaeä aus coclea): gloakp, mit Assimilation des zweiten g an das erste, gioagä, woraus modern ghioagä. Die arom. Form stammt wahrscheinlich aus dem Alb., sonst wäre — 110 — klauka zu klafko geworden. Doch ist freilich möglich, daß tau früher zu 10, als au cons. > af cons. wurde. Auch die bulg. Form gega entwickelte sich lautgerecht aus dr. goga (io > ie) (oa wurde wie o behandelt). flori. *febra (febris) wurde zunächst fievrä, daraus arom. fieavro, Kavro, im Dr. aber vokalisierte v > u also fieaurä, *fiaurä, welches Wort aber nur im PI. gebraucht wird (wie fri guri — Kälteschauer, Fieber) also fiauri, woraus fiori mit Art. fiorile wurde. Der Sing, fior ist dem Volke unbekannt, das literarische fior ist siebenbürgische Nachbildung des Deutschen: ein kalter Schauer = un fior rece. Puscariu (Wb.) setzt ein *februm einem fior zu Liebe an, das gar nicht existiert. Das arom. Kavro Sg. f. und dr. fiorile PI. f. weisen auf Sg. fem., ob man nun febra als ursprüngl. Neutr. PI. faßt, tut nichts zur Sache. Ob weitere Beispiele existieren, weiß ich nicht. Bei ghioc — Glockenblume (ghiocei — Schneeglöckchen) könnte man an ein glaucum denken, zumal die Glockenblume von blauer Farbe ist; es kann aber auch, und das scheint mir wahrscheinlicher, mit ghioc — Muschel identisch sein. III. Das Suffix -uleseu. Jirecek in seiner Arbeit „Die Romanen in den Küstenstädten Dalmatiens" IL Teil weist ein slav. Suffix -ul bei Personennamen nach, das seinen Ursprung im Italienischen -olo = lat. -ulus hat; z, B. Dobrul; CrLvula; Krsul; Produl zu Prode, Prodan; PrLvula; Radul, Radula; VIlcuI etc. Auch unter den Familien und Spitznamen im III. Teile finden sich genug Beispiele, wenn auch hierbei gewöhnlich in der erweiterten Form, wie sie für Patronymika verlangt wird: Cassa-rulich, Cigulic, Cangulic, Gobulich, Mazulich, Sergulovich etc. Diese Bildungen sind weiter zu den Serben, Bulgaren und sogar zu den Nordslaven gewandert. Radul, das so oft in mittelalterlichen Urkunden belegt ist, ist also durchaus keine rumänische, sondern eine italo - slavische Bildung. (Der — 111 — Namensträger braucht also kein Rumäne zu sein, doch kann er einer sein.) Von Radul bildete man Radulin (Radolin auch polnisch), Radulovic, Radulinovic. Im Bulgarischen, wo Radul, Iankul bis auf den heutigen Tag als Vornamen vorkommen, lautete der Familienname Raduloff, Iankuloff etc., die Rumänen der Walachei haben dementsprechend Radulescu, Ianculescu etc. gebildet, es handelt sich also nicht um die artikulierte Form, sondern um die feststehende, schon früher vom Bulgarischen entliehene Radul, Iancul. Die Familiennamen sind viel jünger, da sie überhaupt erst im 19. Jh. in Rumänien allgemein angenommen worden. In Siebenbürgen sind die im Rum. so häufigen Namen auf -escu, -uleseu fast gar nicht üblich, wohl aber Radu, Iancu, die natürlich ihr 1 verloren haben, wie beim artikulierten Worte. Das nun neu entstandene Suffix -uleseu bot sich als besonders bequem für -g und -c Stämme dar, weil dann der Stamm unverändert blieb. Von Iorgu Marcu ein Iorgescu Marcescu zu bilden, dagegen sträubt sich das Gefühl, aber Iorgulescu Marculescu lassen den Stamm unverändert. Dasselbe ist der Fall bei -in, -ulin; man vergleiche Sorin, Marin etc. aber Dragulin, nie Dragin. Der Name Draga-lina zeigt Vokalharmonie. Es scheint mir fast, als ob nach dem Muster von -uleseu, -ulin (welches Ebenfalls slavisch (serbisch) vorgebildet ist) auch ein -ulet, ulitä, -urica gebildet worden sei, denn auch hier sind c-Stämme häufig: turculet, nuculet, aculet (s. Jb. VIII 194 ff.). Jedenfalls wäre von diesem neuen Gesichtspunkte aus, die Untersuchung über die ul-Suffixe, die Puscariu nicht befriedigend gelöst hat, von neuem aufzunehmen. Für gesichert halte ich nur die Zusammengehörigkeit von: it. Dandolo, Radolo (Jir. II 75). srb. Radul, Radulovic, Radulin. big. Radul, Raduloff. rum. Radul, Radulescu. Die Vornamen Iancul, Radul, natürlich auch Iorgul, Marcul etc. sind grammatisch als unartikulierte Formen aufzufassen, wie das andere Vornamen wie Marin, Stoian, Gheorghe, — 112 — Patru zeigen, dagegen die Familiennamen auf -escu sollten eigentlich -escul also. mit Artikel geschrieben werden, weil sie adjektivische Bildungen sind, die den Artikel verlangen, um substantivische Patronymika zu werden. So löst sich glatt ein Zwiespalt, der mir früher unerklärlich schien. Geradeso wie im Rumänischen finden sich auch im Bulgarischen häufig Personennamen auf -a, die also nicht weibliche Namen bezeichnen, so daß neben Radul auch Radula vorkommt, Bei Miletic, CrapOTo ö^irapcKo Hacejreime bt, cfeßepoiiSTomia E^irapim (Sofia 1902) finde ich Sekula, lankula p. 195, Dragul p. 199, Neagul p. 202 (ebenso im Rumänischen, davon Familiennamen Negulescu, Ortsname Negulesti). Diese Namen stammen aus Ostbulgarien, aus einer Gegend, wo von Rumänen keine Spur zu finden ist. Die Neubildung der rumänischen Tiemamen. von Martin Hieeke. Einleitung. Als Anhang zu seiner Grammatik der romanischen Sprachen ließ Friedrich Diez eine Arbeit mit dem Titel „Romanische Wortschöpfung" erscheinen. Ihr liegt die Idee zugrunde: „Wie hat der Sprachgenius mit dem römischen Erbteil geschaltet?" Dementsprechend ordnet der Verfasser die Wörter nach Begriffsklassen und läßt den vorangestellten lateinischen die entsprechenden romanischen Wörter folgen. Das neunte Kapitel behandelt die Tierwelt (S. 39—56) und enthält die Namen ihrer hauptsächlichsten Vertreter. Wohl von allen romanischen Sprachen und nicht zum mindesten von der rumänischen bringt diese Tabelle nur einen geringen Teil des Namenmaterials. Diez will ja auch nur eine Auswahl geben, ,,um durch die durchgreifende Parallele der einzelnen Spracherzeugnisse dem Studierenden den Charakter derselben in unmittelbarer Weise zu erkennen zu geben, was für Laut- und Wortbildung nur lehrreich sein kann". Eine weitere Durchführung der Idee des Altmeisters soll auf dem Gebiete der rumänischen Sprache die vorliegende Arbeit sein. Die Namen der Tiere sind dieser Betrachtung zugrunde gelegt, weil sie die mannigfaltigsten Bildungstypen der Wortneubildung darbieten. Sie sind geeigneter als die Namen von leblosen Objekten oder gar von Abstrakten, weil lebende Wesen mehr Motive zur Namengebung an sich tragen Wei^aiul, 12. Jahresbericht. 8 — 114 — — 115 — ■ Tätigkeit, Stimme u. a.\ Sie übertreffen auch die Namen /on Pflanzen, da einige Merkmale an Tieren den Pflanzen nicht zukommen (Stimme, Fortbewegung, Sinnenleben, sogar Charakter; auch Nahrung), während hingegen wohl alle Merkmale an Pflanzen auch bei Tieren zu finden sind (sogar Geruch, Heilmittel, wenn auch nur durch wenige Beispiele vertreten). Je enger ein Volk mit der Natur verwachsen ist, desto reicher ist sein Wortschatz für die verschiedenen Dinge und Wesen. Der rumänische Bauer bietet ein Beispiel dafür. Ihm genügten die wenigen Namen seines lateinischen Erbteils keineswegs. War doch schon die lateinische Sprache im Verhältnis zum Griechischen, Sanskrit oder Germanischen sehr arm an eigenen Tiernamen. Außer ihrem indogermanischen Erbteil besaß sie wohl einige Entlehnungen und Übersetzungen, z. B. aus dem Griechischen: onager, capricornus (Förstemann, in K. Z. I, 49fr.), aber Bildungen, die aus der überlieferten römischen Sprache erklärbar sind, finden sich sehr spärlich. Förstemann führt nur mustela und vespertilio an, die man leicht zu mus und vesper stellen kann, „allein der zweite Teil trotzt jeder Erklärung". So war denn dementsprechend auch das Erbe für die romanischen Sprachen recht kärglich bemessen, ro vhd Neubildungen auch das Spätlateinische hlnza^vi r.tc1^ h.tben nuvx. Für das Rumänische führt Diez folgende P-ihv* Öi m r an: iV;wa. leü, tigru, iup, eine, cätea, cal, armasir, r* i* . hou. A«»ca, v'| h taur, cerb, oae, miel, berbece, poiv, scro'Uo: pn^re. 'U;vdn, gäina, columb, porumb, priveghitoare, rmdun»w: s »p<\ eoiul di; balenä, crap, häring; grelus, läcu^t\ vepe. . Mih£. mii ' t>. Diese Tabelle ließe sich allerdings noch t r> er1* rn. aber Vii r auf eine Statistik einzugehen, gehört nicht :n den Rahm* n dieser Arbeit. Nur sei darauf hinge\, ksi n. daß die TabolY fälschlich einige gelehrte Wörter führt (auvila, k'iiug, I ah^nh. leu, tigru, asin, columb, colubru) sowie eine rumäni^e Weiterbildung eines lateinischen Nomens (grelus); errp i 4 'bulgarisches Lehnwort, Wie beschaffte sich nun der Rumäne neue Namen? Zunächst verwandte er das ererbte Namenmaterial zu Weiterbildungen; z. B. grelus. Vielfach mögen solche Bildungen ins Gemeinromanische bez. Vulgärlatein zurückgehen; sicher ist das aber nur bei Namen, die sich auch in andern romanischen Sprachen finden; z. B. rindunea mosut dissimiliert). — girbita Fuli-gula clangula Quakerente (Bare); zu glrb Buckel. — licuriciü Lampyris noctiluca Glühwürmchen; zu a licuri leuchten. — Hierher gehört auch ilenuta-cea-paduchioasä Geotrupes ster-corarius Mistkäfer, weil er mit Schmarotzern besetzt ist. B. codros Ruticilla titys Rotschwänzchen; — cap-de-moarte Totenkopf, wegen der bekannten Zeichnung. Das Wort scheint jedoch aus dem Deutschen oder Französischen übersetzt zu sein (s. S. 116). — pepturas Rotkehlchen; = Brüstchen (oder mit personifizierendem -as: der mit der roten Brust). — prigoare Rotkehlchen; = Brand, Bräunung, wegen der Farbe der Brust. — prigoare heißt auch der Bienenfresser Merops apiaster). Naumann V, 462 bemerkt, die gelbe, dunkel begrenzte Farbe könne für sich allein kein sicheres Artkennzeichen abgeben (z. B. Merops ery thropterus). C. florinle. florant Grünfink; zu floare Blume (der Farbe wegen, oder wTeil er sieb gern auf Blumen aufhält?). — sfre-deleac, sfredelas, sfredelus Zaunkönig; zu sfredel Gabelranke der Rebe, kleiner Bohrer; offenbar wegen der Weilenlinien im Gefieder (Brehm). — buburuza, buburuta Coceinella sep-tempuncfata; zu bubä Blatter, wegen der sieben Punkte, fäclies Glühwürmchen: zu fäclie Fackel. D. sfredelus, sfredelas s. o.; = kleine Gabelranke, kleiner Bohrer? — gainusä Marienkäfer; = Siebengestirn, wegen der sieben Punkte. — ochiul paunului Saturnia pjri Pfauenauge scheint gelehrt zu sein. E. papäludä Caprimulgus europaeus Ziegenmelker; = phantastisch gekleidete Zigeunerin, die bei Dürre umherzieht. — impärätel Zaunkönig; Gourmont S. 170 meint, diese Benennung beruhe auf einem Vergleich des Schopfes mit einer Krone. Aber dieser Name beruht wohl nicht direkt auf diesem Vergleich, sondern stammt aus der Legende (s. S. 142). — fciganeusä Sperling; = kleine Zigeunerin. — arom. poala-li-Stä-Marie Zeisisr: = Schürze der h. Maria. — fesusor, fesul-popeT Porphyrophora polonica polnische Kochenille; = kleiner Fes (rote Mütze). — fänäras Glühwürmchen = kleiner Laternenanzünder; — focul-lui-Dumnezcu id.: = Gottesfeuer; — luminä-de-padure id.; = Licht des Waldes; — seinteutä id.: — Fünk-chen; — stelutä id.: — Sternchen. — täräncutä Libelle; — kleine Bäuerin; —• paunita id.; zu paun Pfau. — draghicm Crabro cephalctes kleine Wespe; zu drag lieb. Vielleicht dachte man an die Lieblichkeit der äußeren Erscheinung. In seinem Benehmen jedoch ist das Tier durchaus nicht „lieblich", cf. Ins. 227: „eine ti-a pus nume draghiciü din drag? mal bine erä sa-ti fi pus nume clrächiciü din drac!" — eräisor (Bare.) Salmo trutta Lachsfbrelle; = kleiner König. -— eräiete Cyprinus amarus Bitterling; = kleiner König; (ein kleiner schön und bunt gezeichneter Flußfisch. Nemn.). — poapa Sophius piscatorius Froschfisch (Bare). — porumb taubengraues Rind; = Taube; ebenso andere Rindernamen. — neväst-uicä Musteia vulgaris Wiesel; = kleine Frau, wegen seiner Schönheit; cf. franz. belette, ital. bellora (Mailand), span. beleta, engl, fairy, bayr. Schöntierlein u. a. Durch diese Namen wird widerlegt, was Geiger einst behauptet hat (Ursprung und Entwicklung der menschlichen Sprache und Vernunft, Stuttgart, II, 159): „Das ästhetische Gefühl ist in der Sprachbildung unendlich wenig wirksam: ebensowenig irgend welche sonstige Stimmung. Die Dinge, die zu benennen sind, werden bei diesem Akte nicht gelobt und nicht getadelt, auch nicht verhüllt"; und spezieil das Wiesei betreffend S. 170: „Alles, was von Benennung eines Naturgegenstandes nach seiner Schönheit angenommen worden ist oder werden könnte, beruht auf Täuschung oder höchstens auf Sprachentstellung jüngerer Periode. So ist z. B. die von Diez versuchte Ableitung von belle: belette Wiesel aus lat. bella schon unmöglich." — Dabei sind die beweiskräftigen Parallelen in anderen Sprachen (s. o.) ganz übersehen worden. Die Wirkung des „ästhetischen Gefühls" zeigen doch auch die zahlreichen Diminutivbildungen von Tier- und Pflanzen-namen (cf. VIII. Jb. Puscariu, Die rum. Diminutivsuffixe. S. 98 § 13). Gourmont S. 187 meint, das Wiesel werde deshalb mit einem so schmeichelhaften Namen benannt, weil man sich vor ihm fürchtet und seinen eigentlichen Namen (?) nicht gern ausspricht. Dieser Grund scheint aber nicht maßgebend zu sein. Bezeugen doch selbst Ästhetiker vom Fach die anerkannte Schönheit des Wiesels, so Köstlin, S. 682 Weiteres IA v. Edlinger S. 112. 3. Aufenthaltsort. Unter Aufenthaltsort eines Tieres hat man den Ort zu verstehen, wo sich das Tier „vorzugsweise" aufhält; das ist in der Regel dort, wo es seine Lieblingsspeise antrifft (Naum. I, 91). A. dumbrävancä, dumbrävioarä Coracias garrula Mandelkrähe;, zu dumbravä Hain; vgl. deutsch Heidenelster. — urzicar ein Vogel, der in urzice (Brennesseln) lebt. — petrei Larus eanus Sturmmöve; zu piaträ Stein. •— märacinar Pratmcola — 124 — — 125 — rubetra Braunkebleben: zu märäcine Dornstrauch. — petrar, petrusel Pyrgita petronia Steinsperling; zu piaträ Stein. — florinte, florant s. o. S. 122. — cioclejei Zaunkönig; zu cioclej Maiskolben; — gätejel id.; zu gätej Reis, Reisig. — brädisoarä Tetrao bonasia Haselhuhn; zu brad Tanne, Fichte. — prun-däras Cinclus aquaticus Wasserstar und Charadrius pkivialis Goldregenpfeifer; zu prund Kies, Strand; vgl. deutsch „Strand"-pfeif er. Auch die Bachstelze trägt diesen Namen" (Säin.). ■— alunar Haselhuhn; zu ahm Haselnußstrauch. ■— vacarel, vaca-rita s. u. — baligar Geotrupes stercorarius Mistkäfer; zu baligä Mist. — dubalar Nashornkäfer; zu dubalä Gerberlohe (Ins.). — coltan Schwabe; zu colt Winkel. — mieläritä (Bare.) Schaflaus; zu miel Lamm. — viar Rhynchites betuleti Rebenstecher (Brehm); zu viie Weinberg. — cäsitä (cäsitä) Piophila casei Käsemade; zu cas Käse. Dazu kommen dann die vielen Bildungen mit de, wie: vultur-de-eämp, hultan-de-piaträ, pasere-de-ghiatä, gändac-de-baligä usf. oder mit Genitiven: paserea-ometului, cätelul-frasinilor usw. B. Synekdoche fehlt bei diesen Bildungen. In einigen Namen liegt sie nur scheinbar vor; z. B. in cioclejei, gätejel, die nicht Maiskölbchen, kleines Reis bedeuten, sondern mit personifizierenden Suffixen gebildet sind (s. u. S. 147). C. cacitä Fiiegenmade; zu a caca. Die Benennung ist nicht ganz klar, da man das Wort auf die Fliege oder auf ihr Produkt beziehen kann. D. arom. musuronü, mosoronü, sumoronu Maulwurf; zu a misuna wimmeln; dr. misunoiü bedeutet zuerst den Platz, „wo es wimmelt", das ist der Ameisenhaufen. Übertragen wird es dann auf den Maulwurfshaufen und schließlich auf den Maulwurf selbst (XL Jb. S. 68). E. väcäritä, pästorel, pästoritä Motacilla flava Rinderstelze; = kleine Hirtin, kleiner Hirt; entsprechend franz. ber-geronnette, friaulisch pastorele blanke (Bonelli S. 379). Die Behauptung Gourmonts (S. 181), diese Metapher finde sich nur im Französischen, wird damit widerlegt. orbet Spalax typhlus Wühlmaus (Bare); = blind; hält sich in der Erde auf und macht den Eindruck, als wäre sie blind, s. S. 15. — porcut, porcusor (Ins. 56) ein Fisch, der in lehmigem Wasser lebt (Steinkarausche?); = kleines Schwein. — betiva Drosophila funebris?; = die dem Trünke ergebene. Das Insekt lebt dort, wo sich Wein oder Essig befindet. 4. Tätigkeit. a) Fortbewegung. A. cätärätoare Picus Specht; zu a cätära klettern. — fugäü Perdix cinerea Rebhuhn; zu a fugi fliehen. — fugar, fugäü Laufhühnchen; ebenso. — fugäü Hydrometra paludum Sumpfwasserläufer; ebenso. — gonitä Gyrinus natator Wasserläufer; zu a goni hin und her jagen. — gonaciü, gonitar. gonitor Sumpfwasserläufer; ebenso. — gonitä, gonitor brünstiges Rind; ebenso. — sgriburiciü Culex pipiens Stechmücke; zu a sgriburi zittern, wegen der zitternden Bewegung beim Stehen. — pitulicä, pitulus, pituliciü Sylvia atricapilla Mönchsgrasmücke; zu a pitulä verstecken. — lataus, laturas Nymphe der Stechmücke; zu lat breit und lature Seite; das Tier schwimmt auf der Seite. B. repede Cicindella campestris Sandläufer; = die Schnelle (substantiv. Adj ektiv). C. lipitoare Astur brevipes Kurzfangsperber; zu a lipf kleben. Der Vogel streicht beim Fluge dicht über den Boden hin (Brehm, Vögel I, 586). — Dagegen lipitoare Blutegel s. u. S. 126. — cotar ein Insekt, dessen Bewegungen aussehen, als wollte es etwas messen (Ins.); zu cot Elle. Offenbar handelt es sich um die Raupe eines Spanners. D. Hier reihen sich am besten folgende zwei Namen ein: nouras, nourel Culex pipiens Mücke: = Wölkchen. Die Mücken schwärmen gern in „Wolken" (Ins. 311); es handelt sich also um eine Übertragung der Schwarmerscheinung auf das einzelne Tier. 126 — E. rätäseutä Wasserstar; = kleine Ente, weil er wie eine r. schwimmt (Orn.). — trändus Mistkäfer; = kleiner Faulpelz, wegen des trägen Ganges. ■— eälut Heupferd; = Pferdchen. —-drumet Libellula depressa gemeine Plattbauch; = Reisender: das Insekt fliegt beständig hin und her (Ins.). Anm. Die Richtung, das Ziel der Bewegung ist als Merkmal in folgenden Namen zu finden: urechita, urechiusa. urechelnitä Ohrwurm; der Käme beruht auf dem verbreiteten Volksglauben, das Insekt krieche in die Ohren (cf. Mülle:-: -hoff, S. 7). — ochiar (Drosophila graminum?) heißt ein Insekt, das den Menschen in die Augen fliegt; — cura m foc Botys margaritalis eine Lichtmottenart; = fliegt ins Feuer. b) Andere charakteristische Tätigkeiten. A. capintorturä Yunx torquilla Wendehals; zu cap Kopf und *intort- wenden (s. u. S. 165). — virtecap id.; zu a (in)virti herumdrehen; — sucitoare id.; zu a suci drehen. — bocanitoare Specht; zu a hocarsi klopfen. — cacaü Mandelkrähe; zu a cäca, wegen der Unreiniichkeit in ihrem Neste, — tacaitoare große Würger; zu a iaeäi klopfen. — coclo-batura und Nebenformen (s. u. S. 165). Bachstelze; zu eoadä Schwanz und a bäte schlagen. — bitiitoare id; zu a bltii wippen (Tiktin). — pisca'nfloare Oriolus gaibula Pirol; — bei^t in Blumen. — pitigom, pitigus, pitigane Parns major Kohlmeise ; zu a pitiga — a pisca beißen; vgl. v. Edlinger S. 75: Meise scheint verwandt mit ahd. meizan „hauen, stechen" (wegen der Gewohnheit dieser Vögel, in alles mit dem Schnabel zu hauen). — arom. muskonu = *museoTü; Stechmücke: zu a .jnuscä beißen. — carcel Schaflaus; zu a sä eärci sich zu- sammenziehen. — lipitoare Blutegel; zu a lipi kleben. -..... sfärcioc, spracioc, sfrancioc, sfräncioc Buntspecht; Dame: sfir-ciog, sfranciog. Diese Namen gehören, wenn sie nicht Lehnwörter sind, offenbar zu a sfävai knistern (Cih. bourdonner .•; cioc Schnabel, unter Einfluß von ciocänitoare, vielleicht ans dem Suffix -oc (-og) entwickelt: sfirciog Kinderklapper. Folgende Merkmale könnten zur Erklärung dienen: — 127 — Brehm: „Zur Zeit der Paarung bringen sie ein eigentümliches Geräusch hervor." Nauni. V, 306: „Er meiselt sogar in noch ziemlich festes Holz ziemlich tiefe Löcher." id. S. 307: „in der Paarungszeit schnurrt das Männchen fleißig, indem es so schnell und heftig mit dem Schnabel auf einen dürren Ast hämmert, daß ein sehr lautes Poltern und Schnurren hervorgebracht wird." Die Form sfirdaicä gehört zu svirdaicä (= verdaicä). B. furisor Bombus terrestris Hummel; zu furis heimlich. — somn, somnisorEi des Ringelspinners; = Schlaf, Schläfchen. Die „Tätigkeit" besteht hier im „Nichtstun", da die Eier im Sommer und Winter bis zum Beginn des Frühlings in einem Zustande der Erstarrung liegen (Ins. 287). — rimä Regenwurm; zu a rimä wühlen (Bare). C. ciocänitoare Specht; zu a e'iocani mit dem Hammer klopfen. — inchinator Falco aesalon Steinfalk; zu a sa inchinä sich neigen (zum Gebet). Der Vogel scheint Gott für die Nahrung zu danken (Orn. I, 120). Vielleicht handelt es sich um Übertragung von inchinator = Anbeter. -— pitingaul-dracului Libellula depressa gemeine Plattbauch; wahrscheinlich zu a pitiga beißen, mit Einschub eines n. Zugrunde liegt offenbar die Eigenschaft des Tieres, die ihm den französischen Namen piss en z'yeux eingebracht hat; vgl. Rolland III, 283: „le peuple attribue ä la libelle la faculte de faire jaillir une matiere liquide dans les yeux de ceux qui la poursuivent". — -furies Pompilus viaticus gem. Wegwespe; zu furie Wut. Das Insekt fliegt wie wütend umher. — bätucel Pferdelaus; zu a bätuci, Intensivuni zu a bäte schlagen. Das Tier beißt sich so fest und ist so zähe, daß man es erst tüchtig schlagen muß, bis es tot ist (Ins. 397). D. Eigentümliche Übertragungen zeigen folgende Namen: streliciü kleiner Nachtschinetterling; = Bläschen. Sein Flügelstaub erzeugt Blasen auf der Haut des Menschen (Ins.). — arsitä Culex annulatus geringelte Stechmücke; = Brennhitze. 128 - — 129 — Der Biß des Insektes brennt heftig (Ins. 308). cf. VIII. Jb. Puscariu § 92 Anm. 1. E. burghiasRhynchit.es cupreus Pflaumenbohrer; — kleiner Bohrer. — sfredelusul-lemnuluT Larve des Cossus ligniperda; == kleiner Bohrer. — calugaritä Mantis religiosa Gottesanbeterin; = Nonne. ■— betiva s. S. 125. c) Art des Nahrungsuchens. (s. Nahrung.) 5. Wahrung. a) Art des Nahrungsuchens. A. scortar Sitta europaea Spechtmeise; zu scoartä Rinde. Der Vogel zerhackt die Rinde, um die Insekten herauszuholen. — cTocanitoare, bocänitoare Specht s. o. — cufundar, cufun-dacTü Colymbus glacialis Eistaucher; zu a cufunda tauchen. — B. C. D. sind nicht durch Beispiele vertreten. E. amägitoare großer Würger; = Betrüger. Der Vogel ahmt die Stimmen kleinerer Vögel nach und täuscht sie so. um sie leichter zu fangen (Orn. II, 78). — lupul-vräbiilor id.; = Sperlingswolf. — gelat Muscicapa Fliegenfänger; = Scharfrichter. — Hierher gehören offenbar auch burghias und sfre-delusul-IemnuluT, s. o. b) Nahrungsmittel. Es handelt sich hier um Nahrungsmittel, für die ein Tier besondere Vorliebe zeigt. Man darf nicht meinen, das Tier sei auf diese einzige spezielle Art angewiesen, wenn es manch-lnal gleich so scheint (Naum. I, 89). A. Die meisten dieser Namen sind mit dem Suffix -ar gebildet, furnicar Ameisenfresser. - albmärel Bienenfresser. — vespar id.; — Wespenfresser. — gainar Hühnerhabicht. — porumbar id., = Taubenfresser. — Tepurar arom. lipurar Steinadler; = Hasenfänger. — sorecar Mäusebussard. — sopirlar id., = Eidechsenfresser. —- scäier Stieglitz, = Distelfink, cänepar Hänfling. - inäritä Leinfink. — ciresar Kernbeißer; = Kirschenfresser. — simburar Kernbeißer. — ghindar Eichelhäher. — nucar Nucifraga caryocatactes Nußknacker. — mäzerar Erbsenkäfer. — prunar Pflaumenbohrer. — lardar Speckkäfer (gelehrt aus Dermestes larclarius?). — muscar schwarzbrauner Warzenkäfer; = Fliegenfresser, weil er verschiedene Fliegenarten frißt (Ins. 59). — alunar Haselmaus. — Bildungen mit appositivem Genitiv sind natürlich auch hier nicht selten; z. B. paserea-cänepei = cänepar, s. o., usw. — Mit anderen Suffixen sind gebildet: cänepioarä = cänepar s. o. — curechitä Kohlweißling. — fluturas Brachvogel; = Schmetterlingsfänger cf. Puscariu § 159. B. scorusä ein Vogel, der Vogelbeeren frißt; = Vogelbeere (Orn. I, 433). E. pescärel, pescäras, pescärus, pescäritä Eisvogel; Nemn. Fischer Martin, franz. le martin-pecheur, etc.; == kleiner Fischer. — räbar Sterna hirundo Meerschwalbe; = Fischer (Cih. II 312). 6) Zeit des Erscheinens. A. puhoier milvus regalis Königsweihe, diesen Namen stellt Marian zu puhoaie Flut. Wenn der Vogel schreit, so regnet es bald; es folgt ploaie cu puhoaie „Regen in Strömen" (Orn. I, 169). Diese Erklärung ist jedoch nicht sehr einleuchtend. — hriscar Rhizotrogus solstitialis Junikäfer; zu hriscä Buchweizen. Er kriecht aus, wenn es Zeit ist, Buchweizen zu säen (Ins. S. 17). — cäräbus-de-päpusoiü Maikäfer; er erscheint, wenn es Zeit ist, Mais (päpusoiü)' zu säen (Ins. S. 19). — pascalitä Lygaeus equestris Ritterwanze; zu pascal österlich. Sie erscheint zur Osterzeit (Ins. 424). Zu unterscheiden von pascalitä Marienkäfer s. u. — Ferner gehören hierher Bildungen wie rindunea-de-noapte Nachtschwalbe. — cäräbus-de-maiü Maikäfer, und andere, die wahrscheinlich meist von gelehrtem Einfluß nicht frei sind. B. pasti Ritterwanze (s. o); = Ostern. — arsitä Culex annulatus geringelte Stechmücke; = Brennhitze. Es'ist möglich, daß man das Tier deshalb so benannt hat, weil es bei Weigand, 12. Jahresbericht. 9 — 130 — 131 — der größten Hitze ausfliegt (Ins. S. 308). Über die andere Auffassung s. o. S. 127. E. privighitoare Nachtigall; = Wächterin. — cosas Heupferd; = Mäher. Vgl. Rolland III, 295: „cigalo de sego (Lauragais). Quand cet insecte commence ä chanter, on dit qu'il annonce la moisson en disant: sego, sego". Ebenda findet sich auch der Name fauqueux, der rum. cosas entspricht. Möglicherweise beruht der Vergleich auf dem Geräusch, das das Tier hervorbringt s. u. S. 137. — porcusor Charadrius morinellus Mornell; = Schweinchen, wohl deshalb, weil sich der Vogel am häufigsten bei Regenwetter bemerkbar macht (Nemn.). 7. Geruch. A. gändac-mirositor Cerambyx moschatus Moschusbock. — gändac-puturos Meloe proscarabaeus gem. Maiwurm. — pici-ganie-puturoasä Parus aster Tannenmeise. — pucioasä seil, pasere oder gaita Coracias garrula Blauer Häher. C. rata-besinoasä Anas boschas Wildente; besinos = einer, der oft furzt. — Vielleicht ist auch cäcitä Fliegenmade (zu a eäca, s. o. S. 124) hierherzuziehen. E. jidov, jidan Meloe proscarabaeus s. o.; = Jude; der Käfer stinkt „wie ein alter, schmutziger Jude" (Ins. 83). 8) Stimme. — Geräusch. A. fiuerar, fluerätor Charadrius pluvialis Goldregenpfeifer; zu a fluera pfeifen. — päräifoare Psophus stridulus eine Heuschreckenart; zu a päräi prasseln; wegen des knisternden -Geräusches beim Fluge (Ins. 516). — ratä-mutä eine Hausentenart; = stumme Ente; man sagt, dieser Vogel sei stumm (Orn, II, 384). — Mit Verben onomatopoetischen Ursprungs sind gebildet: miorlan Katze; zu a miorlai miauen (Hasd. II, 283). — mornita, mornitar Ceratopogon pulicarius kleine Mückenart; zu a mornai ein (diesem onomatopoetischen Verb zugrundeliegendes) Geräusch hervorbringen. Ins. S. 313: mor-naeste tare = produce un fei de sunet „bann". B. Synekdoche des Merkmals ist in diesem Falle Ono-matopöie. In allen Sprachen tragen die meisten primären Tiernanien das deutliche Gepräge der Lautnachahmung. Das ist leicht erklärlich, da ja überhaupt die Tendenz der Onomatopöie sich bei der Urschöpfung in zahlreichen Bildungen erkennen läßt. Den Anlaß gaben Geräusche, die nicht nur von lebenden Wesen, sondern auch von leblosen Gegenständen herrührten. Am sichersten ist die onomatopoetische Herkunft von den ersteren zu beweisen, da hier nicht zufällige, sondern individuelle Naturlaute zugrunde liegen (s. Winteler). Bei dieser Wortschöpfung nun handelt es sich um eine Umsetzung des Naturlautes in Menschenlaute. Da bestimmte Laute vorliegen, so sollten theoretisch alle sich entsprechenden onomatopoetischen Tiernamen in allen Sprachen gleichlauter.. Das ist aber keineswegs der Fall. Die Verschiedenheit erklärt sich erstens aus dem subjektiven Auffassen der Naturlaute durch das wortschöpfende Individuum, bezw., soweit es sich um Sprachgemeinschaften handelt, aus dem Sprachgeist. Damit verbunden ist ein Hineinhören von Lauten, Worten und ganzen Sätzen (Wundt I, 253). Um wieviel größer wird diese Neigung beim Volke sein, wenn schon geübte Naturbeobachter in den Angaben über den Schlag verschiedener Singvögel nicht wenig von einander abweichen (Nauru. II, 368). Dazu kommt, daß man zur Erleichterung der Aussprache oder um den Schrei wirkungsvoller wiederzugeben Laute einschiebt. Auch kommt es vor, daß man die Stimme eines Vogels durch die eines andern wiedergibt, oder die beiden mit einander vermischt (Säineanu, creat. met. S. 97). Man muß ferner bedenken, daß der Schrei eines Tieres in verschiedenen Teilen aufgenommen, und jeder Teil zur Namengebung verwandt werden kann. Das betrifft zumal Vogelstimmen, die aus Perioden bestehen; z. B. der Ruf der Wachtel wird rumänisch wiedergegeben mir: vaü. vaü, pit-pidic, pitpalac (Orn. II, 222); nur der letzte Teil ist hier zur Namengebung verwandt worden. Auch lassen die meisten 9 * — 132 — — 133 — Vögel mehr als eine Stimme vernehmen, ja manche sind so vielstimmig, daß sie die verschiedenen Leidenschaften und Bedürfnisse fast mit ebensoviel Tönen auszudrücken imstande sind (Naum. I, 69). Schließlich existieren tatsächlich Verschiedenheiten in den Tierstimmen, die durch mancherlei Verhältnisse wie Klima, Gefangenschaft im Gegensatz zur Freiheit, u. a. bedingt sind. Trotzdem kommt es nun vor, daß der Name eines Tieres in zwei oder auch in mehr Sprachen gleich lautet; z. B. der Name des Kuckucks. Man könnte darin eine überall wieder auflebende Onomatopöie sehen (wie Stier S. 221 und Förstemann in K. Z. III, 43). Es gilt aber in jedem Falle zu untersuchen, ob nicht Urverwandtschaft oder Entlehnung vorliegt: nicht immer kommt man freilich dabei zu einer sicheren Entscheidung, und deshalb ist die Zahl der unumstrittenen onomatopoetischen Neubildungen gering. Zweifach sind nun die Tierstimmen oder Geräusche, die durch Tiere erzeugt werden, zur Namengebung verwandt worden: 1. sie werden ohne weitere Bildungselemente als Namen gebraucht; 2. sie werden mit anderen Elementen zusammengesetzt. Dieser zweite Fall stellt den unter A behandelten Prozeß dar, wird aber hier besser im Zusammenhang mit der reinen Onomatopöie behandelt. 1. ciuvicä, ciovicä, ciomvicä Strix passerina Zwergeule. Richtig bemerkt Marian „toate numirele acestea sint ono-matopoetice formate dela strigatul „cmvitü", „cfuvicü" si „cTomvicü" alii acestei paserele" (Orn. I, 206). Doch sind diese Onomatopöien nicht im Rumänischen entstanden, sondern aus dem Slavischen entlehnt. Cihac (11, S. 56) verweist u. a. auf tschech. cuvik, nslov. cuvink. Auch in andern romanischen Sprachen finden wir entsprechende Namen, z.B. franz. chouette, ital. civetta (mehrere dialektische Namen bei Bonelli S. 427 und Säineanu, er. inet. S. 98). Die Form ciomvicä scheint wohl im Rumänischen durch Einschub eines m auf Grund von örtlich begrenzter Auf- fassung der betr. Vogelstimme entstanden zu sein. Tiktin (S. 360) zieht die Wiedergabe des Schreis im deutschen mit „komm mit! komm mit!" zum Vergleich heran, wodurch gar nichts gewonnen ist. buhä, buhnä, bufä, bufnä, dazu die Weiterbildungen buhac, buhnitä, bufnitä Strix bubo Uhu. buf, buh Strix scops Zwergohreule. Der onomatopoetische Stamm der Namen dieser beiden Eulenarten ist außerordentlich weit verbreitet (vgl. Nemn. II, 1377). Man hat die rumänischen Namen als eigene Onomatopöien angesehen (Tiktin S. 235; Säineanu, Infi. or. II S. CCXLII), doch kann man die Annahme einer Entlehnung nicht ohne weiteres zurückweisen; in Frage kämen bulg. 6yxMTB „Eule", ostbulg. bufnitsä Uhu, türk. buhac, poln. puhaez u. a. cf. Cih. II, 30. ciof, ciuf, cius Strix braehyotus Sumpfeule. Cih. II, 56 stellt diese Namen zu ciovicä und weist auf nsl. euk, kr. serb. cuk. Zu vergleichen sind auch ital. (Dialekt von Bellinzona) zuf, deutsch Schufut, u. a. (s. Säineanu creat. met. S. 99). arom. gon Specht, oder auch ein Nachtvogel, der „gon, gon" schreit. Die Legende sieht in dem Vogel eine verwandelte Frau, die ihren Sohn Johann (= G'on) ruft. Den onomatopoetischen Namen gon hat man erst sekundär mit dem Namen G'on identifiziert (s. u. S. 142). pipalac, pitpalacä, taptalacä, parpalac, pieptalacäpitpediche (Moldau), patpädac (Kl. Wal.) Perdix coturnix Wachtel. Diese Namen beruhen auf dem Schrei des Vogels, doch scheinen sie nicht rumänische Bildungen, sondern Varianten des bulgarischen nÄAnÄ/rxK'l zu sein, pieptalacä ist mit piept „Brust" in Zusammenhang gebracht. — Cih. II, 521 weist auf magy. pitty-palätty hin, was auch mitgewirkt haben kann. kükuvo eine Art Schwan (IX. Jhrb. S. 226), nach der Stimme des Vogels „hu, hu" gebildet, unter Anlehnung an die vielen Vogelnamen auf cueu-. behehe Widder (Sez. II, 148) „de la modul de a zbera al oaei". — 134 — mnihohd Pferd (Sez. III, 69) ..de la modul calului de a rincheza". Die beiden letztgenannten Namen sind zunächst nur ( Wiedergaben des Schreis jener Tiere. Sie werden erst in * zweiter Linie als Namen verwandt und gehören wohl nicht der Gemeinsprache, sondern offenbar der Kinder- oder richtiger »cf. Paul, Prinz. § 127) Ammensprache an; vgl. deutsch „Muh": „Mäh". Eine wesentlich andere Art von Onomatopöie finden wir bei den Insektennamen, denen nicht eigentlich eine Stimme, sondern ein Geräusch zugrunde liegt. Da nun Geräusche im allgemeinen schwerer erfaßbar sind als Tierstimmen, so ist die Einheitlichkeit der Terminologie bei den onomatopoetischen Insektennamen weit mangelhafter als z. B. bei den Vogelnamen, und die Individualität des einzelnen Insekts tri1 t. weniger deutlich hervor. Summen und Zirpen sind die hauptsächlichsten Geräusche, die den onomatopoetischen Insektennamen zugrunde liegen. Bei der Umsetzung in Menschenlaute wird das erstere vornehmlich durch Labiale und dunkle Vokale, das letztere durch Zischlaute und helle Vokale ausgedrückt. Gattungsnamen dieser Art sind (aus Ins. S. V): bonga Insekten, die sich von den Fliegen unterscheiden; im übrigen nicht näher bestimmt. —- borzä 1. Longicornia Böcke. 2. verschiedene Fliegen. — gäzä kleine Insekten mit durchscheinenden Flügeln (doch Cih. II, 131). — gongä 1. kleine Insekten. 2. vom Volke nicht besonders benannte Insekten. Onomatopoetisch sind ferner folgende Artnamen: bizä. bäzä, gäzä Biene; entweder selbständige Onornatopöien, oder Postverbalia (wenigstens bäzä von bäzäi summen). — toabä Culex pipiens Mücke; dazu tobäc, tabue, eibue, ciobäc. — bonzä, bornä Musca domestica Hausfliege; selbständige Onomatopöien oder Postverbalia von a bonzäi, a bornäi (S. 95). —-dindir (arom.) Cicada orni Eschencikade; gehört zu all.'. xötvroiQt und ngr. x^ivr^BQaq (Stier S. 241). — tindirä (arom. Gryllus campestris Feldgrille. — 135 — Diese Behandlung der Onomatopöie ist weit davon entfernt, vollständig zu sein; es wäre noch viel zu sagen über die lautliche Gestalt der Namen, und vor allem müßte man die entsprechenden volkstümlichen Namen in den übrigen Balkansprachen zum Vergleich heranziehen. Jedoch für den Zweck dieser Arbeit genügt es, das Vorhandensein von Onomatopöien im Rum. konstatiert zu haben. 2* cintitä, cintezä, cintinitä, sfinteatä Fringilla coeleps Buchfink. — cintez, cintizoiü, tintizoiü, tintizoiü Fringilla spinus Zeisig. Diese Namen beruhen alle auf Weiterbildung des onomatopoetischen Stammes eint-, der sich auch im Slavischen findet und offenbar von da ins Rumänische eingedrungen ist (cf. Cih. II, 52). — crastel, cärstel, carsteiü, cristem, crestet, crastam Crex pratensis Wiesenknarrer. Auch dieser vielverbreitete Stamm er äst- stammt wohl aus dem Slavischen (cf. Cih. II, 83 und Densusianu S. 259). — croncan, croncäü, corcan Rabe, sind gebildet vom Schrei des Raben, der rumänisch mit „cronc" wiedergegeben wird, corcan scheint an corb angelehnt. — cueuvaicä \ cueuveicä2, cocoveicä3, cueo-veicä4, cueubeicä5, cueuveueä6, cucuvelä7, cueuvae8, cueuvea9, cueoveta10 cueumeagä11, cueumeag12 Strix noctua Steinkauz. Diese Namen haben zu lat. cueuba, cueuma, cueumagia nur mittelbare Beziehungen; sie sind am nächsten verwandt mit alb. xsxsßaxsya, xsxsßdtxa griech. xovxovßdyca (Stier S. 219) und bulg. KyKyivi^BKa. Demnach scheint cueuvaicä das ursprüngliche Lehnwort aus dem Albanesischen, die Namen 2—10 sind daraus durch Suffixvertauschung abgeleitet; die Namen 11 und 12 stammen aus dem Bulgarischen. Es ist nicht nötig, Beziehungen zum Schrei des Kuckucks anzunehmen (wie Säine-anu, creat. met. S. 100); eher könnte man an Verwendung des im Albanesischen vielgebrauchten Bildungselementes „koko-" denken. Vor allem aber liegt der Schrei des Steinkauzes selbst zugrunde, für das Rumänische allerdings nur mittelbar, wie wir gesehen haben; das schließt aber nicht aus, daß man bei Ableitung der Namen 2—10 immer wieder mit Bewußt-- — 136 — — 137 — sein an den Schrei anknüpfte. Arom. kukuveauä entstammt dem Griech. hurez, ciurez, huhurez, huhurete, cTuhurez, cihurez, buhurez St rix otus Waldohreule. Man hat als ursprüngliche Onoma- ^ topöie hu oder huhu anzunehmen, woraus hurez, huhurez, und hierzu wieder durch Suffixvertauschung huhurete. Durch Verschmelzung mit ciuf (s. o.) entstanden ciurez, cTuhurez und cihurez (Cih. IT, 507); mit buhä (s. o.) in Beziehung gesetzt entwickelte sich buhurez. minunea, mninunita, uninea ein Vogel, der ,,nu, nu, nu, nu!" oder „mi, mi, mi, mi!" oder „tu, tu, tu, tu!'4 schreit(!). Aus den Beschreibungen erhellt nicht, welcher Vogel gemeint ist. Der Name scheint eher zu minune „Wunder" zu gehören und einen sehr schönen (..wunderbaren") Vogel zu bezeichnen (cf. Orn. p. 435 schöner bunter Vogel), als daß er onomatopoetisch ist. — bufnitä, buhnitä, buhac Uhu, zu buf, buhnä. — ghionoae Schwarzspecht; zu gon. — bonzar, bunzar, bänzar, bonzäras, bonzäroiü, bondar, bundar, bondäras, bombar, bumbar, bongar, bärzäun, bärnäuz, bongoTü, bozgom Bombus terrestris ^ Hummel. Diese Kamen dürften sämtlich selbständige Ononia-topöien der rumänischen Sprache sein. Auch bumbar muß nicht unbedingt auf das serbische 6yi\i6ap zurückgeführt werden; denn der Stamm bum(b)- findet sich auch sonst in den Namen der Hummel in von einander ganz unabhängigen Sprachen; vgl. griech. ßo'ißoa, ßofißvg, engl, bom-bee, bumble-bee (Trans-actions of the philol. society 1858, S. 105). — bärzäun, bäz-gäün, barzaon, [bändaon] Vespa erabro Hornisse. Die vier Namen zeigen Stämme, die auch in den Namen der Hummel (s. o.) vorkommen. Schuchardt hat in der Z. f. r. Ph. die Namen von Hummel und Hornisse wiederholt behandelt (Jhrg. XXVI, 587 und XXIX, 224). — arom. dzundzunar, gmngiunar, jujunar, zängänar Cetonia aurata Rosenkäfer, nach Weigand, Aromunen II, 52 auch sonstige Käfer, die beim Fliegen ein Summen hören lassen. Mit „zinga, zingä" gibt man in der Sprache den Ton der Violine wieder. — buzar. bunzar Melolor-th-vulgaris Maikäfer. Der Stamm buz- (vuz-) findet sich aueÄ^% alb. ßsöa Mistkäfer (Stier S. 241). — bat an, bäntan, bärzac Culex pipiens Mücke. — arom. dinclinar Cicada orni Cikacle, zu dindir id. c c C. Hierher sind scripcar, cobzar, läutar, cosar zu stellen, wenn man diese Namen als spezielle Bildungen aus Objekt + ar erklärt, also „der mit der Geige, Zither, Laute, Sense". Es liegt aber näher, sie als Metaphern unter E zu behandeln. D. fliuscä (Sez. V, 73) ein Hund, der häßlich bellt; = claque, soufflet, sifflet. — simtivearä Parus major Kohlmeise; = simti . . . vearä? „spürst du den Frühling?" Es handelt sich hier um die Umdeutung der Stimme des Vogels, um ein Hineinhören von Wörtern. E. berbecut Gallinago gallinaria Heerschnepfe; schreit wie ein berbece (= Widder) (Orn. II, 302). — berbecel Lanius excubitor Großer Würger; ebenso? — buhaiü-de-baltä Ardea stellaris Rohrdommel; schreit wie ein Kalb (Orn. II, 338). — scripcar Saperda carcharias Großer Pappelbock; = Geiger. Das Insekt erzeugt ein Geräusch, wie wenn jemand auf einer Geige spielt (Ins. 101). — cobzar id.; = Zitherspieler. — läutar männliche Biene; = Musikant. Das Tier tut nichts als summen und singen (Ins. 144). — cosar, cosaciü, Cosas Locusta viri-dissima Heupferd; = Mäher. Das Tier erzeugt ein Geräusch, wie wenn jemand mäht (Ins. 521). — scripcäras Gryllus cam-pestris Grille; = kleiner Geiger. Außer den bisher behandelten Namen, deren Bildung auf Grund der fünffachen Verwendung der Merkmale vor sich gegangen ist, gibt es noch eine große Zahl von solchen Bildungen, in denen ein Merkmal nur in metaphorischer Weise verwandt worden ist. Hier sind überdies die der Bildung zugrunde liegenden Merkmale zumeist nicht ohne weiteres oder überhaupt nicht zu erkennen. Dagegen lassen sich die Namen nach drei anderen Gesichtspunkten ordnen, die in den Abschnitten 9, 10, 11 zur Darstellung kommen sollen. 0. Benennung durch ein ähnliches oder verwandtes Tier. I. Das Kompositum bedeutet ein größeres Tier als das Primitivum: p cioroaie, cioracä Corvus cornix Krähe, größer als cioarä Corvus corone Rabenkrähe. — sfrancioc-mare Großer Würger; sfrancToc Buntspecht. — lästun-mare Turmschwalbe; lästun Schwalbe. — muscoiü Hummel; muscä Fliege. — viespoiü Sirex gigas Riesenholzwespe; viespe Vespa vulg. Wespe, — täntäroiü Tipula aleracea gem. Kohlschnake; täntar Mücke, — usf. mit Hilfe von Augmeiitativsuffixen. IL Das Kompositum bedeutet ein kleineres Tier: ulisor. uliut, ulies, uliü-mic Astur nisus Finkenhabicht, kleiner ah uliu Astur Sperber. — scortärel, scortäras Certhia familiark Baumschlüpfer; scortar Sitta europaea Spechtmeise. — gäinus; Tetrao bonasia Haselhuhn; gäinä Henne. — cäräbusel Rhizo-trogus solstitialis Junikäfer; cäräbus Maikäfer. — ilenutä Geotrupes stercorarius Mistkäfer; ileanä Cetonia aurata Rosenkäfer. — usf. mit Hilfe von Diminutivsuffixen. t III. Andere Ähnlichkeiten: gaitä-vinetä Mandelkrähe; gaitä Eichelhäher. — corb-albastru id.; corb Rabe. — puricas Degeeria nivalis Schnee-wurm; purece Floh. Zumal unter den Insektennamen, bei denen genauere Unterscheidung für das Volk bedeutungslos ist, finden sich zahlreiche Bildungen dieser Art. 10. Benennung eines weniger bekannten (kleineren) Tieres durch ein bekanntes (größeres). Am häufigsten sind Bildungen mit den Namen der Haustiere. Auf das tertium comparationis läßt sich oft nur mit Berücksichtigung der dem Volke eigenen Phantasie schließen. Mit bou .,Ochse" sind gebildet: bou-de-noapte Strix buboUhu; bou-de-baltä Rotaurus stellaris Rohrdommel; boul-lui-Dumnezeu Lucanus cervus Hirschkäfer; bou-de-apä, bou-de-baltä Hydrophilus piceus pechschwarzer Kolbenwasserkäfer; boul-Domnului 1. Hirschkäfer. 2. Coccinella septempunctata Marienkäfer, 3. Mascul. der vaca-Domnului Lygaeus equestris Ritterwanze; boui-popei Marienkäfer. vaca Kuh: Diese Namen entsprechen z. T. als Feminina den Bildungen mit bou: vaca-Donmului 1. (= v.-lui-Dumnezeu) weibl. Hirschkäfer; 2. Ritterwanze. — Z. T. sind es selbständige Bildungen ohne gefühlte Beziehung zu den entsprechenden Namen mit bou: vaca-Domnului Coccinella sept. Der Gebrauch ist in den Dialekten verschieden; z. B. für die Coccinella septemp. kennt Marian vaca D. in der Bukowina, Moldau und im Meglen, boul-D. dagegen in der Großen Walachei (neben vacä-D.). taur Stier: taur Hirschkäfer; taurul-lui-Dumnezeu Oryctes nasicornis Nashornkäfer. bour Auerochse: bourel 1. Schnecke, 2. Hirschkäfer, 3. Zaunkönig. buhaiü Büffelstier: buhaiü-de-balta Rohrdommel; vgl. franz. taureau d'etang. buhaiul-1 ui-I)umnezeu Hirschkäfer. cal Pferd: calul-dracului Libellula puella Wasserjungfer: calul-popei, calul-turtit, calul-St.-Gheorge, cal-de-apa, arom. calu-al-Dumnedeu id.; cälus id.; cälut Locusta viridissima Heupferd, nebst vielen Unterarten; cälusel Dectivus verru-civorus Warzenbeißer. porc Schwein, scroafä Sau: porcusor Goldregenpfeifer; purcelusä Sylvia hortensis Grasmücke; scrofitä id. caprä Ziege: capra-dracului Großer Würger. oae Schaf, berbece Widder, miel Lamm: oaea-mortilor Gallinago gallinaria Heerschnepfe; oita Fringilla montifringilla Bergfink; berbecel-mare, berbe'cut Großer Würger; berbecut Heerschnepfe; mielutä Lygaeus ' equestris Ritterwanze. eine Hund; cätel Hündchen: cinele-babei 1. Oniscus asellus Keller wurm, 2. Raupe der Saturnia carpini Wiener Nachtpfauenauge; arom. cine-di-la-oi. cine-tätäresc Kiebitz; cätelul-pamintului Zieselmaus; cätelul-frasinelor, c.-de-turbä Cantharis visicatoria Spanische Fliege; cätel Bienenei. \ — 140 — gäina Huhn: gäina-lui-Durnnezeu Schwalbe; gäinusä, gäinusa-lunei, gaina-lui-Dunmezeu Coecinella sept. Marienkäfer; gäinusä, gäinusa-de-searä Maikäfer, vgl, deutsch Weidenhahn, englisch jeffry-cock, cock-chafer (Nemn.), franz. hanneton. Außer den Namen der Haustiere finden sich noch folgende Tiernamen: lup Wolf: lupul-vräbiilor Großer Würger. — rindunea Schwalbe: rindunea-de-noapte Ziegenmelker; rindunica-de-ploaie Cypseius apus Turmsegler; rincIunica-Domnului Bachstelze. — buha Uhu: buha-de-curechiü Mamestra brassicae Kohlweißling. — cuc Kuckuck: cucusor Coecinella sept. Marienkäfer (das Insekt wird auch in französischen Dialekten mit Namen von Vögeln benannt; cf. Rolland III, 34.9). — cerbul-lui-Dumnezeu, cerbar Hirschkäfer. 11. Benennung auf Grund volkstümlicher Anschauungen. Die meisten der hier zu nennenden Namen stehen im engsten Zusammenhang mit naturgeschichtlichen Sagen. Daher wird man die Merkmale nur mit Hilfe der Legenden ermitteln können. Es spiegeln sich ferner Volkssitten und Aberglaube in den Tiernamen wieder. Nicht selten sind Personennamen als Artnamen verwandt worden. Auch der Humor des Volkes spricht aus Benennungen von Tieren (opottnamen). In all diesen Fällen zeigt sich eine Vermenschlichung der Tierwelt, am deutlichsten da, wo den Tieren sogar Charaktereigenschaften beigelegt werden (was Geiger S. (3(3 nur bedingungsweise zugibt). A. Beziehungen zur christlichen Religion: boul-lui-Dumnezeu etc., focul-lui-Dumnezeu. Glühwürmchen; paserea-domneascä Gimpel; domnisor Stieglitz. — calul-dracului, capra-dracului. — mariutä Coecinella sept. Marienkäfer; arom. pola-li Stä-Märie Zeisig. — oaea-mortilor Heerschnepfe; sufletul-mortilor Kohlweißling. — calul-Sf.-Gheorge Libelle; capul-lui-Adam Acherontia Atropos Totenkopf. — 141 — B. Aberglaube (Zauberei): vräjitoare, pascalitä Marienkäfer; = Wahrsagerin; das Insekt wird von jungen Leuten zum Wahrsagen benutzt. — dragobete Cicindela campestris Feldsandkäfer; das Tier dient zu Liebeszaubereien (Ins. 1). — muscä-näsdrävanä Musca domestica Fliege; dem Menschen, vor dem sie herfliegt, wird irgend etwas zustoßen (Ins. 367). — strigoies Botys margaritalis Rübsaatpfeifer; die Tiere entstehen aus Leuten, die als strigoi (Hexenmeister) gestorben sind (Ins. 294). C. Nationale Elemente: Zigeuner und Juden spielen im Volksmunde der Rumänen, zumal im Witz und in Anekdoten, eine große Rolle. So werden auch Tiere zu ihnen in Beziehungen gesetzt; schwarze bezw. schmutzige Farbe und unangenehmer Geruch dienen als tertium comparationis. — pasere-tiganeascä Bachstelze; tiganeusä Sperling; viespe-tigä-neasca Bombus lapidarius Wespenart; albinä-tiganeascä Bom-bus terrestris Wespe; tiganas Saperda carcharias Großer Pappelbock; jidan, jidov Meloe proscarabaeus Gemeiner Maiwurm; papagul-tigänesc l^ohle. — arap Psophus stridulus Heuschreckenart; man glaubt, das Insekt finde sich in Rumänien erst seit den Einfällen der Araber (Ins. 516). — svab Periplaneta orientalis Küchenschabe, rus, prus Blatta germanica deutsche Schabe; diese drei Namen sind wohl Entlehnungen aus dem Deutschen (vgl. Brehm, Insekten S. 534). — pasere oder cine-täläresc Kiebitz; die Tataren suchten mit Hilfe von abgerichteten Kiebitzen die Rumänen aus ihren Verstecken hervor (Orn. II, 289). D. Medizinisches: gändac-de-turbä Cantharis visicatoria Spanische Fliege; ein Heilmittel gegen Tollwut (turbä). — friguri, arom. hiavrä Totenkopf; bringt das Fieber. — arsitä, streliciü s. o. S. 127. — gändacul-mortilor Blaps mortisaga gem. Trauerkäfer; bringt den Tod. E. Benennung durch Personennamen: Hier ist der Gefühlswert einzelner Namen zu beachten: z. B. Marie, Mar-gantä, Ileanä sind von ästhetischem Wert, und werden daher nur hübsche Tiere bezeichnen können, mariutä u. a., mar- — 142 — 143 — garitä Marienkäfer; — ileanä Cetonia aurata Rosenkäfer; Ileanä ist die Repräsentantin der Schönheit in der rumänischen Sage. _ stancä Dohle; dieser Name ist bei Zigeunerinnen üblich; als Spitzname kommt er bei den Rumänen vor. — stiricä Elster; zu Sterie. gavril, mos-martin Bär, der alte Petz. Er ist „stets phlegmatisch, bequem, Liebhaber wohlschmeckenden Genießens'' (Köstlin, S. 682): deshalb „mos". Als steter Begleiter der Zigeuner trägt er den bei diesen üblichsten Namen Gavril. ghionoae Schwarzspecht.; gehört offenbar zu Ghion Johann. Mit demselben Personennamen gebildet sind in andern Balkansprachen die Namen der Nachteule im Albanesischen und die des Wiedehopfs im Bulgarischen. Arom. heißt der Specht gon; es scheinen Beziehungen auf den Schrei des Vogels vorzuliegen (vgl. die Sage in Papahagi, Basmeie Aromtnilor S. 744). Auch andere romanische Dialekte zeigen entsprechende Namen: messinisch chan (= Johann) Eule, poitevin. Jon d'au bois Uhu, venez. barbazane (= Onkel Johann) Eule (Säin. er. m. S. 104). Da man überall denselben Namen verwandt hat, so liegt offenbar nicht nur Ähnlichkeit des Vogelgesichtes mit einem Menschengesicht der Bildung zugrunde (wie Säin. meint), sondern vor allem die Stimme v\vie arom. s. o.). Anm. Hasdeu IL 282 erklärt ghionoae als Augmentativ zu einem Stamm ghion-, cf. lithauisch genys = derselbe Vogel. Grundbedeutung: der, welcher schlägt oder aushöhlt, F. Spottnamen: Außer den unter C. und E. genannten Namen, die durch ihre Beziehungen zu Zigeunern und Juden humoristische Züge tragen, sind noch zu nennen: curtubes Zaunkönig; pitimpärätus id., mitropolit Großtrappe; poapä Froschfisch; lingäü Luchs, = Teilerlecker. Schmeichler u. a. Anm. Vielsprachlich vertreten, daher wohl kaum rumänische Bildungen sind Namen wie: impärätel Zaunkönig: albinä-impäräteasä, cräeasa-albinelor Bienenkönigin; stupitul-cucului Kuckucksspeichel (cf. Müllenhoff S. 18f.); mulge-capre Ziegenmelker (cf. Müllenhoff S. 7, 84); urechelnita Ohrwurm. Anhang. Von den Art- und Gattungsnamen, den eigentlichen Tiernamen, zu scheiden sind diejenigen Namen für Tiere, die der individuellen Unterscheidung dienen. Sie finden sich nur für Tiere, die vom Menschen individuell unterschieden werden. Es sind entweder Rufnamen oder Namen für verschiedene Lebensumstände. 12. Rufnamen. „In den Tieren spricht sich die Individualität mehr oder minder deutlich aus, so daß ein Hirt, der lange eine zahlreiche Herde geleitet hat, jedes Individuum an den Gesichtszügen und anderen natürlichen oder zufälligen Merkmalen erkennt'4 (Perty, Seelenleben der Tiere. Leipzig 186-5, S. 21). Auch den Rufnamen liegen also gewöhnlich Merkmale zugrunde. Das Material stammt aus: Sezätoarea VIII, 114ff.; Popo-vici, Rum. Dial.; Dame, Terminologia popor. A. Benennung nach Körpergestalt oder einem Körperteil: Hunde: gulerus, zu guler Kragen; mic, mititel; codäü, zu coadä Schwanz; musteatä, = Schnurrbart; bobonel, zu boboane Zauber; subtirel, zu subtire zart; u. a. Katzen: frumoasä, =die Schöne; stelutä, = Sternchen; u. a. Schafe: buzata, zu buzä Lippe; guleratä, zu guler Kragen; ieruncä, zu ier fett; pupuzicä, zu pupäzä Wiedehopf (wegen der Form des Mauls?); u. a. Hahn: corcodan, cur = Hintere, codan = geschwänzt. Rinder: mindrilä, zu mindru stolz; emtae Ochse mit einem Horn, zu ciut ohne Hörner; u. a, B. Benennung nach der Farbe: Hunde: albern, zu alb weiß; aurel, zu aur Gold; negreiü. zu negru schwarz; grivem, zu griv scheckig; urseiü, zu urs Bär; corb, = Rabe; cerb, = Hirsch; u. a. Katzen; alba, = die Weiße; cenusia, = die Aschgraue; cioara, = Krähe; u. a, Pferde: negru; alb; castaniu: corb; u. a. — 144 — — 145 — Rinder: codalb, = Weißschwanz; cerb, = Hirsch; lupan. zu lup Wolf; porumh, = Taube; ursin, zu urs Bär; rosiu. zu ros. Ziegen: negruscä, zu negru schwarz; turturieä, == Taube; päsericä, = Vögelchen. C. Benennung nach Tätigkeiten: Hunde: iepurar, = Hasenjäger; bot, = Dieb; alineus, zu alene träge. D. Benennung nach Geburtsort oder -zeit. Kälber: dumanä, lunaea, martan, miercurea, joianä, vine-ricä, simboticä sind von den Wochentagen abgeleitet. — zorilä, zu zori Morgendämmerung; — pädurean, zu pädure Wald; — cimpean, zu cimp Feld; usf. (s. PopovieT, Dial. S. 93). E. Personennamen werden häufig für Haustiere gebraucht. Merkmale werden bisweilen überhaupt nicht zugrunde liegen; wo es aber der Fall ist, dort ist der Gefühlswert des Personennamens zu beachten (s. o. S. 141). F. Auf Interjektionen (Anrufen) beruhen folgende Namen: Hunde: cut (Sez. II, 224; Stier S. 145); so ruft man einen jungen Hund. Henne: tiuca (Sez. V, 162); man ruft die Hühner: tiugu, tiuu! Der Artname für die Katze, pisicä, ist ebenfalls neben die Interjektion pis, pis! zu stellen; das ist der auf dem Balkan übliche Lockruf für Katzen (Meyer, S. 339). G. Auf der Neigung des Volkes zu reimen beruht der Name eines Hundes (ursprünglich wohl der Name eines dickköpfigen Menschen): cäpätinä mere la stinä, eigentlich: „Dickkopf, geh in die Sennhütte". Der Befehl wird aber nur deshalb hinzugefügt (cäpätinä allein ist schon als Hundename gebräuchlich), weil sich stinä so schön auf cäpätinä reimt! 13. Namen für verschiedene Lebensumstände. Den hier in Betracht kommenden Neubildungen stehen zahlreiche Erbwörter und Entlehnungen zur Seite. A. Namen zur Bezeichnung des Alters: turmac einjähriger Büffel (Cih. I, 292: zu turmä Herde). — gonitor Färse; zu a goni jagen. Dazu gonitä als Femininum. — minzoc Pferd bis zu einem Jahr, zu minz Füllen. — pätrar, päträrel vierjähriges Pferd. — cinciar fünfjähriges Pferd, us.f. — täpuiü einjähriger Bock, zu tap Bock. B. Benennung nach der Verwendung des Tieres: seas Sattelpferd, zu sea Sattel. — muldzur (Banat) Milchschafe, zu a mulge melken. — aplecatoare säugendes Schaf, Mutterschaf, das sein Lamm verloren hat; zu a aplecä säugen. — sugare Schaf, das nach dem Termin geworfen hat und daher nicht gemolken wird, sondern dessen ganze Milch dem Lamm überlassen wird (XL Jb. S. 63); zu a suge saugen. C. Benennung nach Krankheiten: sägnar Saumpferd, zu sagnä Satteldruck. — dzimbrilä (Sez. V, 162f.) ein Rind, das eine Anschwellung des Zahnfleisches (= dzimbri) gehabt hat. — freantä (Sez. II, 224) räudige Ziege; freute = Lustseuche. D. Benennung nach natürlichen oder zufälligen Eigenschaften: blehäücä (Sez. II, 148) Sau mit herabhängenden Ohren; zu bieg (Cih. II, 16).'— dirdäli (Sez. II, 224 f.) schlechtes Pferd; Cih. II, 105: zu dird = corpulent, replet, gros. — dlrjog (Sez. II, 224f.) ein Pferd; zu dirj = kühn, feurig (Cih. II, 92). — mlac (Sez. III, 89) schwaches Lamm; zu miel Lamm. — täpos ein Rind, das Hörner wie die eines Ziegenbocks (tap) hat. IL Morphologische Untersuchung. In diesem zweiten Teile der vorliegenden Arbeit sollen die grammatischen Mittel der Tiernamenbildung zur Behandlung kommen. Das hier zu betrachtende Gebiet der Wortbildungslehre ist dem Namenmaterial gemäß begrenzt nach außen und oft auch inhaltlich beschränkt; es umfaßt nur die Hauptbildungstypen der Substantiva und berührt die der Adjektiva. Weigand, 12. Jahresbericht. IQ 7 — 140 — i. Ableitung durch Suffixe. Nach den Funktionen hat man drei Arten von Nominal -.suffixen zu unterscheiden: Diminutivsuffixe, Augraentativ-suffixe und Suffixe, die neue Wörter ableiten. Die Motion s-suffixe kann man als vierte Klasse ansehen: sie verteilen sich aber zum größten Teile auf die erste und zweite. Die Funktion der Diminutiv- und der Augmentativsuffixe besteht in der Veränderung des Gefühlswertes des Primitivums, die Bedeutung aber oder der Begriff selbst bleibt im allgemeinen unverändert. Es bleibt hier also das Kompositum in der Begriffssphäre des Primitivums. Die Suffixe der dritten Art dagegen dienen zur Bildung neuer Wörter mit neuen Begriffen. Daher werden wir uns bei einer Betrachtung von Neubildungen mit ihnen zu beschäftigen haben. Nun finden sich aber zahlreiche Namen von Tieren, die durch Diminutivsuffixe, weniger solche, die mit Augmentativ-suffixen abgeleitet sind. Es muß also eine Veränderung der Funktion dieser Suffixe vorliegen. Eine nähere Untersuchung soll uns das zeigen. a) Diminutivsuffixe. Die Diminutivsuffixe hat Puscariu im VIII. Jb. behandelt und dabei den (der Ornitologia Marians entnommenen) Vogelnamen besondere Beachtung zu teil werden lassen. Mit Recht hat er darauf hingewiesen, daß die meisten Diminutiva unter den Tiernamen Namen von Vögeln, Insekten und Fischen sind, bedeutend weniger aber solche von Vierfüßlern. Die mit Dim. S. gebildeten Tiernamen unterscheiden sich vollständig von den gewöhnlichen Diminutiven. Während diese, wie wir oben bemerkten, immer in der Begriffs Sphäre des Primitivums bleiben, findet bei jenen entweder ein Bedeutungswandel des abgeleiteten Wortes oder eine Funktionsänderung des Suffixes statt. A. Einem Bedeutungswandel unterliegt das diminuierte Wort, wTenn es metaphorisch als Tiername gebraucht wird: — 147 — z. B. impärätel „kleiner Kaiser" = Zaunkönig; stelutä „Sternchen" = Glühwürmchen, usf. Hier gehört die Diminution nicht zum Prozeß der Namengebung, sondern das Diminu-tivum wird als Metapherwort dem allgemeinen Sprachschatz entnommen. Daher hat uns diese Art der Namengebung bei unserer grammatischen Betrachtung nicht weiter zu beschäftigen. B. Das Suffix nimmt eine andere Funktion an. Da diese Namen handelnde Personen bezeichnen (auf Grund der auf S. 140 erwähnten volkstümlichen Personifikation der Tierwelt), so können wir für unsern Gebrauch diese neue Funktion die „personifizierende" nennen. Sie tritt in folgenden Fällen auf: 1. An Substantiven: a) ohne sichtbaren, wohl aber mit gefühltem Unterschied von einem reinen Diminutivum: dumbra-vioarä 1. Wäldchen, 2. Mandelkrähe. Man betrachte den Vogelnamen nicht als Metapher von Bedeutung 1, sondern als selbständige Bildung „die Person in dem Walde". — podut 1. kleine Brücke, 2. „der mit der Brücke" = Nasenfisch. — mosut 1. Schöpfchen, 2. „der mit dem Schopf" = Haubenlerche. — Ebenso cioclejel, gätejel, cänepioara u. a. b) Ohne sichtbaren Unterschied von einem theoretisch möglichen, in Wirklichkeit aber ungebräuchlichen reinen Diminutivum. urechiusä, urechitä „die im Ohre lebende" = Ohrwurm; aber in der Bedeutung „kleines Ohr" kaum gebräuchlich. — Ebenso bourel; ausei Zaunkönig, dessen Primitivuni aus = Großvater im dr. ausgestorben ist. c) Das Kompositum hat anderes Geschlecht als das Primitivum, kann also nicht Metapher eines reinen Diminuti-vums sein. Die hier in betracht kommenden Namen gehören nicht zu den üblichen Ausnahmen von der Hauptregel (Pusc. § 30), sondern zu den von Pusa unter E behandelten Ableitungen mit Bedeutungsdifferenzierung, fäclies „der mit der Fackel" = Glühwürmchen, masc., aber fache fem. — furies „der mit der Wut" = Wegwespe, masc, aber furie fem. — ebenso brädisoarä, forfecel Rebenstecher, petrel; codel Hundename, zu coadä; floricel Hundename zu flpricä, florea. 10* — 148 — Anm. Erwähnung verdienen hier die zu berbecel Großer Würger und berbecut Heerschnepfe gebildeten Feminina berbecica und berbecutä, die eigentlich einen kleinen „weiblichen" Widder bedeuten! Sie gehören aber nur scheinbar hierher, denn sie sind erst von berbecel und berbecut, die durch jetzt allerdings nicht mehr gefühlte Metapher (s. S. 121) entstanden sind, durch Motion abgeleitet. Dieselbe Bildung zeigt der Hundename gainus, zu gainusä (oder wie s. 160?). forfecel, masc. zu forfecea Kreuzschnabel, ist zu scheiden von forfecel Rebenstecher, das direkt von foarfecä ohne die Parallele forfecea abgeleitet ist (s. o. S. 119). 2. an Adjektiven; auch hier hat man zu unterscheiden, ob es sich um ein allgemein gebräuchliches dimiimiertes Adjektivum handelt (albisor 1. weißlich, 2. Weißfisch), —■ dann hat bloße Substantivierung und Übertragung auf das betreffende Tier stattgefunden („der Weißliche"), — oder ob Neubildung des Tiernamens vorliegt. Das Letztere ist der Fall in: pascalitä, rusoare, albilitä. 3. an Verbalstämmen. Wenn sich Diminutivsuffixe an Verbalstämmen finden, so müssen sie eine andere als die verkleinernde Funktion haben, da diese bei Verben nicht üblich ist. pitulus, pitulicä, gonitä, mornitä, päscalita, cäcita, pitigus, bätucel, cärcel. Anm. 1. -itä als Motionssuffix aufzufassen, ist hier nicht berechtigt, cla den Namen entsprechende primäre Maskulina nicht zur Seite stehen. Wohl aber wird bisweilen ein Masc. aus dem Fem. auf -itä abgeleitet: z. B. mornitar zu mornitä. 4. an onomatopoetischen Stämmen: minunea, uninea, mninunitä, cintita etc., crastel etc. Betrachtet man diese Fälle, so erhebt sich die Frage, weshalb man bei dem Reichtum an Suffixen mit allen möglichen Bedeutungen für diese Namen nicht die in der Funktion entsprechenden Suffixe (etwa -ar, -ean usw.) gewählt hat, sondern Diminutivsuffixe zu einer ihnen von Haus aus nicht — 149 — zukommenden Funktion gezwungen hat. Der Grund dazu liegt nicht nur in Analogien zu den übrigen (unter A besprochenen) Diminutivbildungen von Tiernamen, sondern in jedem einzelnen Falle begünstigte das zu benennende Tier wegen seiner (absoluten oder relativen) Kleinheit, Lieblichkeit usw. die Anwendung eines Diminutivsuffixes. Im Prozeß der Namengebung treten hier also zwei Momente hervor. Von den einander koordinierten Merkmalen wählt man eins als Grundelement zum Namen, weil es als charakteristischstes erscheint (s. o. S. 117). Außerdem aber drängt sich ein anderes Merkmal auf, nämlich das der Lieblichkeit, Kleinheit etc. Während das erstere als Primitivum verwandt wird, wirkt das zweite bestimmend auf die Wahl des Suffixes und findet so einen mehr formellen als essentiellen Ausdruck. Das Suffix bezieht sich somit nicht auf das Primitivum, sondern auf den Träger des Begriffs; also heißt z. B. gätejel ein „kleiner" Vogel, der mit Reisig sich beschäftigt (= darauf sitzt), hat aber zu „kleinen Reisern" keine Beziehungen. — pitulus Grasmücke; erstes Merkmal: a pitulä sich verstecken; zweites Merkmal: Kleinheit usf. b) Augmentativsuffixe. Eine personifizierende Funktion hat sich auch bei den Augm.-Suffixen entwickelt. Hier ist sie schon viel verbreiteter und hat vielfach sogar die augmentative Funktion an zweite Stelle gedrängt. Bisweilen hat sich für ein Augm.-Suffix auch eine diminutive Bedeutung entwickelt. Wegen dieser Vermischungen und wegen des Vorherrschens der personifizierenden Funktion lassen sich die hier in betracht kommenden Suffixe (-ac, -aiü, -äü, -eiü, -ete, -ilä, -oc, -og, -oiü) am besten in die Zahl der Suffixe der dritten Klasse einreihen. c) Eigentliche Neubildungssuffixe, -ac. 1. -ac ist als Motionssuffix aus dem Bulgarischen entlehnt worden und hat seine ursprüngliche Funktion auch im Rum. bewahrt. 2. Als Neubildungssuffix bezeichnet es die Zugehörigkeit oder den Träger einer Eigenschaft. Solche Neubildungen sind: scundac (Popov. Gr. S. 185) ein Vogelname, zu scund klein. — sfredelac (Popov. Gr. S. 185; Marian: sfredeleac) Zaunkönig. — cornac = cornenciü. — bärsac. — turmac — godac einjähriges Schwein. In ciutac (Dame) „Ochse, der ein Horn verloren hat" liegt offenbar augment.-pejoratives -ac vor; zu ciut ohne Hörner. Ebenso in mlac schlechtes Schaf. -aciu. Lehnwörter sind rägaciü (blulg.) Hirschkäfer: cosaeiü Heuschrecke, = Mäher. 1. An Verbalstämmen bildet -aciü Nomina agentis: cufun-daciü = cufundar; — gonaciü = gonitor; — spurcacm Otis Tefrax Zwergtrappe, scheint zu a spurca zu gehören; Cih. II, 355 leitet es von spärcuesc „in die Flucht jagen" ab. Vielleicht trägt die Bemerkung Nemntchs „ehedem machte man vom Fett und Kot der Trappe Gebrauch in der Medizin" zur Erklärung bei. 2. Adjektivisch ist das Suffix in codaciü Käsemade, = codat, zu coadä Schwanz, nicht aber Metapher von codaciü „Feigling". -ache. Dieses in Personennamen gebräuchliche Suffix finden wir auch in einigen Rufnamen von Tieren, Ursprünglich hypo-choristisch hat es allmählich eine etwas pejorative Bedeutung entwickelt. Hundenamen: fudulache, lupache, parisaehe (neben paris), samurache (neben samur), stävärache, Ursache. Katzennamen: costache, lordache. Uns haben besonders die adjektivischen Neubildungen zu interessieren: lupache zu lup, stävärache zu stävar, und Ursache zu urs (neben urseiü), die wohl auf Merkmalen der Farbe oder Beschaffenheit des Falles beruhen. -aiü, fem. -aie (-ae). HEM: „servant surtout ä preter plus d'intensite qualitative ou quantitative." Zumal in Kosenamen für Tiere tritt es auf. Die Bedeutung ist meist diminutivisch. Rindernamen: suraiü, suraie zu sur; — murgaiü, murgaie zu murg; — rujaie zu rujä — Butterblume; — roscaie zu roscä = Rotkopf. — plevaie zu pleavä = Spreu; — chesaie = ochesaie zu ochesele Goldlack; — nach Wochentagen: lunaie, märtaie, vinaie. Hundename: läpädaiü (= läpädus, lapädut); wenn dieser Name von a läpädä „wegwerfen" abgeleitet ist, so scheint die Qualität in pejorativem Sinne intensiert worden zu sein (s. o. HEM). Ebenso steht es wohl mit den beiden Namen für minderwertige Kühe cioscotaie (= scotaie) Sez. II, 18^ (Et. ?) und marhäi Sez. III, *M (wohl = marhaie) zu marha =t animai domestique quelconque (Cih. II, 186). bucalaie ist nicht mit -aie gebildet, sondern mit laiü. crastaiü ist nicht selbständige Neubildung, sondern dialektische Variante von crästeiü etc. Wiesenknarrer. -alä. -alä ist verwandt mit -ilä und bildet wie dieses Personennamen mit pejorativem Nebensinn. Wir finden es in einem Pferdenamen: dirdalä zu dird fett, dick. -an. -an ist als Motionssuffix aus dem Bulg. entlehnt (giscä. giscan) und hat wie andere Suffixe, die Maskulina von Femininen ableiten, augmentative Bedeutung angenommen. Neue Namen entstehen teils durch reine Augmentation eines Primitivums, das ein kleineres ähnliches Tier bezeichnet, teils durch die personifizierende Funktion des Suffixes. Sie bezeichnen den Träger einer Eigenschaft und sind daher meist adjektivisch. 1. Reine Augmentation: caraban Oryctes nasicornis Nashornkäfer, zu carabus Maikäfer, daß man fälschlich in carab t us zerlegte (Suffixverkennung). — 152 — Anm. ciocärlan Alauda cristata ist nicht das Maskulinum zu ciocärlie Alauda arvensis; beides sind verschiedene Vögel. Das Mask. zu ciocärlie ist eiocärloiü, das Fem. zu ciocärlan aber ciocärlänita. — uligan „Königsweih" scheint infolge von Suffix verkennung und durch Suffix vertauschung aus uligaie „Habicht" entstanden zu sein. 2. Personifizierende Funktion, mit mehr oder weniger noch deutlichem augmentativen Nebensinn: a) Träger einer Eigenschaft; Typus*, „wie ein x":\bätan (S. 119) Mücke; — Eindernamen: \[upan wolfshaariges Rind; rujan Rind von der Farbe der Alpenrose; mierean zu miere Honig; iepurean zu iepure Hase; \suran zu sur grau; florean zu floare Blume u. a. —>.fiorana Name von Hündinnen und Katzen, zu floare. b) Träger eines auffallenden Körperteils, Beschäftigung mit einem Objekt; Typus: „mit einem x". ritan Schwein; — \ochiana Rotauge; — cärjancä Plattfisch; — simtanä (Sez. V, 115) Name einer Hündin, die gut spürt; zu simt Gefühl, Sinn (Spürsinn). — iepuran Name eines Hundes, (der Hasen jagt). — Hierher gehört auch croncan Rabe, der Vogel, der „cronc" schreit. Ebenso bäntan Mücke. -ar. Nach ihrer Herkunft hat man im Rum. drei ^Suffixe -ar zu unterscheiden: 1. < lat. -arius, oder aus dem Bulg. entlehnt, 2. . corqnat) gehört cor- nätar Wasserskorpion. d) Adjektivische Namen auf Grund eines Körperteils s. o. S. 153. e) puhoier kann adjektivisch gedeutet werden als „Regenvogel", d. i. „der zum Regen Gehörige". Anm. Formell erhalten finden wir das lat. -ale nur in verdare Grünspecht. -as. 1. Das Dim. Suffix -as. wie es sich in nouras •- noureh täntäras täntarel usw. zeigt, hat uns an dieser Stelle nicht weiter zu beschäftigen. 2. Das nicht diminutive -as finden wir in folgenden Funktionen: a) -as bezeichnet die Person, die sich mit dem im Primi-fivum genannten Gegenstande beschäftigt: et) Als Objekt der Nahrang: fluturas Goldregenpfeifer. ß) Als gedachtes Objekt: cosas (= eosar, cosaeiü) Heupferd; burghias Pflaumenbohrer. b) Qualitative Funktion hat -as in den Namen: läturas Mückennymphe: pepturas Rotkehlchen; seas Sattelpferd. -at. Das ursprüngliche Partizipialsuffix -at finden wir in einigen adjektivischen Namen, die das mit dem im Primi- tivum genannten Merkmal ausgestattete Tier bezeichnen, gusatä Pelikan; cordelat Bandwurm; buzatä und guleratä Namen von Schafen. Von -at bezw. dessen Pluralfbrm -ati abgeleitet ist das Suffix -at, das wir in codat Larve des Speckkäfers vorfinden. -au. Abgesehen von reiner Augmentation leitet -äü wie die übrigen ihm verwandten Suffixe in personifizierender Funktion neue Namen mit augment.-pejorativem Sinne ab. 1. Von Substantiven: bonzäläü Bremse, zu bonzä Fliege; codaü Hundename, zu coadä Schwanz. 2. Von Adjektiven: albusäü Weißfisch, zu albus weißlich. 3. Von Verben: cäcäü Mandelkrähe; fugäü Rebhuhn; pitingaul-dracului Libelle. 4. Von einem onomatopoetischen Stamm: croncäü Rabe. 5. Von einem Adverbium: dudäü Hundename. -aun. Das Suffix -äun erscheint in einigen Namen der Hornisse, angefügt an onomatopoetische Stämme: bärzäun, bazgäun, bändaon. Das Suffix scheint sich aus Namen wie gärgäun Hornisse, taun Bremse u. a. entwickelt zu haben, in denen -äun zum Stamme gehört.. -ean. Die mit -ean gebildeten Namen bezeichnen lebende Wesen nach ihrer Herkunft. Daher tritt das Suffix in Namen für Tiere auf, die nach Merkmalen des Aufenthaltsortes, der Geburtsstätte und Geburtszeit benannt werden. 'h. Cl Von Zischlauten wird das nachfolgende -e- aufgesaugt, bisweilen auch von Labialen. Man darf dann diese scheinbar mit -an gebildeten Namen nicht mit jenen verwechseln, die mit dem eigentlichen Suffix -an abgeleitet sind. 1. Ortliche Herkunft bezw. Aufenthaltsort: dum-brav(e)ancä Mandelkrähe; — coltan Schwabe; — boistean junger Fisch, zu boiste Laichplatz. — Zumal Rindernamen nach dem Geburtsort: cämpean, pädurean, yireanä u. a. Auch zur Bezeichnung der Abstammung: bourean. — Hundenamen: muntean „der vom Berge", popeancä „Hündin des Popen". 2. Zeitliche Herkunft. Rindernamen nach dem Geburtstag: dumanä, märtanä, joianä. Analog dazu mercanä. Da sowohl mit -ean als auch mit -an (S. 152) Eindernamen abgeleitet werden, so kommt es in der Volkssprache vor, daß die Namen oft gerade das falsche Suffix, das der Funktion nach nicht stehen kann, tragen, z. B. porumbean, bujorean, codälbean (Orn. I, 257) u. a. Zu dieser Vermischung tragen auch die Namen bei, deren Primitivum auf -e aaslautet, so daß dann bei Ableitung mit -an, wenn das auslautende e nicht aufgesaugt oder kontrahiert wird, -ean zum Vorschein kommt. So in mierean, iepurean, florean. -eiu. Das augmentative (Manliu S. 322) Suffix -eiü findet sich in einigen Hundenamen, bisweilen vielleicht in diminutivem Sinne (Popovici, Gr. S. 189). 1. An Substantiven: urseiü, lupeiü. 2. An Adjektiven: griveiü, albeiü, negreiü, fedeleiü. 3. An Verben: beleiü (zu a beli schinden?); bobeiü (zu a bobi treffen?); boldeiü (zu a boldi antreiben?). Auch cärceiü = cärcel Schaflaus kommt vor. cärsteiü Wiesenknarrer. -ete. Das produktive Suffix -ete findet sich fast ausschließlich in Tier- und Pflanzennamen. Mit dem toten Suffix in Erbwörtern wie pärete, arete hat es nichts zu tun, sondern es scheint sich aus Namen auf -et entwickelt zu haben, indem man zu der Pluralform -et? einen Singular auf -ete neu bildete (Weigand, Vorl.). Diese Erklärung veranlassen folgende Parallelen: vräbete Sperling, neben vräbet; — verdete Raupe des Kohlweißlings, neben verdet; — carabete Larve der Mücke, — 157 — neben carabet; — stiglete Stieglitz, neben stiglet; -- molete Mehlwurm, neben molet Motte. Dazu kommen die Neubildungen: cärete Larve verschiedener Insekten, zu car Holzwurm; — cräiete Rhodeus amarus Bitterling, zu craiu König; — huhurete Waldohreule; — herete Habicht, zuhereuid.; — ticlete Kohlmeise, neben tigläu, tiglean. Noch andere Wörter auf -ete (auch die Tiernamen juvete „ein Fisch", purcelete, serpete) findet man bei Cretu S. 329. Manliu S. 323 zählt -ete zu den Augmentativsuffixen. In unseren Neubildungen in personifizierender Funktion hat es aber eher diminutive Bedeutung. -et. Lehnwörter sind vräbet (bulg.) Sperling, molet (bulg.) Motte. An lateinische Stämme, die nur noch in Kompositis erhalten sind, trat -et in curculet (= curculez) schwarzer Kornwurm und carabet Mückenlarve. Adjektivischer Natur sind die Neubildungen verdet Raupe des Kohlweißlings; orbet Wühlmaus. Auch crestet Wiesenknarrer ist hier (neben seinen Variationen auf S. 135) zu erwähnen. -ez. Ein Suffix -ez erscheint in: huhurez, hurez, cihurez Waldohreule; — cintez, cintizoiü Zeisig; — curculez Kornwurm (das Cih. I, 71 zu lat. curculio stellt). Mit dem gelehrten Suffix -ez können diese volkstümlichen Wörter nicht gebildet sein. Auch das verbale Suffix -ez scheint nicht in betracht zu kommen, da derartige Satznamen mit der 1. P. Sing. Präs. „ich schreie huhur" nicht üblich sind. Wahrscheinlich ist das Suffix verwandt mit -et (-ete) oder -zä (albanesisches Suffix). -iciü. 1. Nomina agentis mit verbalem Primitivum sind: pitu-^echmückT0^^ ~~ HCUriCm Glühwürmchen; - sgriburicm 2. Das Suffix -icm bildet im Slavischen, aus dem es die Rumänen entlehnten, Diminutiva und Patronymika, zumal in Personennamen. Diese Funktion hat es in dem Hundenamen corbiciü, zu corb Rabe, sowie in draghieiü kleine Wespe. streliciü kleiner Nachtschmetterling. -ilä. -ilä bildet Namen, die den Träger einer Eigenschaft bezeichnen. Manliu (S. 322) und Säineanu (Infi. or. S. LV1I) schreiben dem Suffix augmentative Bedeutung zu. So dient es zumal zur Bildung von Spitznamen. Unter den Tiernamen sind besonders Namen von Rindern mit diesem Suffix gebildet. 1. Von Adjektiven: mindrilä, murgilä; der Hundename negrilä. 2. Von Substantiven: zorila, dzimbrilä, caila u. a. 3. An Verbalstamm: fugila Hundename. -iu. -iu (nach Meyer-Lübke § 497 < lat. -ivus, nach Säineanu Infi. or. LH aus dem Türkischen) bildet Adjektiva. Solche substantivierte Adjektiva sind alburiu („weißlich") Hundename; rosiu („rötlich") Rindername; castaniu („kastanienbraun") Pferdename u. a. Von Substantiven sind abgeleitet: ursiu Rindername, zu urs Bär; soriciu Pferdename, zu soarece Maus. -oc. Lehnwörter mit -oc sind die Augmentativa motoc; cotoc; ginsoc; das Diminutiyum boboc kleine Gans (= Knospe). ^ Als Diminutivsuffix ist -oc produktiv in: minzoc einjähriges Füllen; tiboacä Wegwespe; motoc Hundename, zu mot Schopf. Das letzte Wort wäre auch als Augmentativum denkbar. -og. -og ist augmentativ-pejorativ und bildet zumal Namen für minderwertige Pferde. dirjog (Sez. II, 226) schlechtes Pferd, zu dirj steif; — pentenoagä Name einer Stute; — dirlog (Pusc. § 205) Schindmähre; — bijog (Pusc. ib.) alter Klepper. -oiü. Ursprünglich und bis heute Motionssuffix hat -oiü wie die ihm verwandten Suffixe augmentative und schließlich auch pejorative Bedeutung angenommen. Neubildungen entstehen entweder durch reine Augmentation oder Pejoration, oder durch die personifizierende Funktion. 1. Augmentation: muscoiü Hummel; viespoiü Riesenholz-wespe; täntäroiü große Mückenart; gäunoiü Hornisse, zu gäun Hummel; bäzoniü Wespe, zu bäza Biene. 2. Personifizierende Funktion: a) an Substantiven: ciocoiü Feldlerche; Orn. 1,335: „pentru ca are un mot, cioc, tucluiü säu cucum ascutit de pene pe cap". — Hundenamen: vulpoiü, cioroiü u. a. b) an Adjektiven: albonm (Bare.) = albisor Ukelei; ver-doniü Grünfink; brezoiü Hundename, zu breaz scheckig. c) an onomatopoetischen Stämmen: bongoiü Hummel, bozgoiü id. d) an Verbalstämmen: pitigoiü Meise; spurcoaicä Zwergtrappe, = spurcaem; lucroaie Biene (Arbeiterin); zu a lucrä; ^ arom. muskonu Mücke, zu a muscä beißen, usturoiü Hundename, zu a usturä beißen, jucken. Die Form -oniü ist dialektisch. -os. Das Suffix -os erscheint in Namen für Ochsen, Schafe und Werde. Die Namen sind meist magyarisch (lombos gnos, yarosa u. a.). Eine rumänische Bildung adjektivischer INatur ist tapos „Name eines Ochsen, dessen Hörner denen eines Ziegenbocks (tap) gleichen" — 160 — — 161 — -or. -or ist sehr gebräuchlich bei der Bildung von Nomina agentis; es tritt an das Partizipium Perfekti und bildet so Verbaladjektiva. ciocänitoare Specht; cätärätoare Specht; sucitoare Wendehals; ebenso bocänitoare, lipitoare, täcäitoare, fluerätor, gonitor, päräitoare. -us. -us entspricht -as und -is und bildet wie diese 1. Diminutiva. 2. Nomina agentis: a) an Substantiven: sfredelus, = sfredelas, sfredeleac: pieptenus (VIII. Jb. S. 206); gulerus Hundename; gäinus id. läßt auch eine Auffassung als Nomen agentis wie gäinar („Hühnerjäger") zu, gegenüber der Erklärung auf S. 148. b) an Verbalstämmen: pitulus Grasmücke; pitigus Meise. Beide können aber auch mit dem Diminutivsuffix gebildet sein (s. o. S. 148). d) Suffixanalogien. Nicht selten beeinflussen begrifflich verwandte Wörter einander in bezug auf ihre Suffixe. So kommen auch bei der Bildung von Namen verschiedener Tierarten derselben Gattung und von Rufnamen verschiedener Individuen derselben Art Analogien vor. In größtem Umfange tritt diese Erscheinung bei Diminutivbildungen von Vogel- und Insektennamen hervor, wo nicht nur das im einzelnen Falle zu benennende Tier wegen seiner Kleinheit etc., sondern auch zahlreiche gleichartige Suffixbildungen die Anwendung eines Diminutivsuffixes statt eines der Funktion nach berechtigteren Suffixes veranlassen (s. o. S. 149). Außer dieser ganzen Suffixklasse haben nun auch einzelne Suffixe im Sinne der Analogiebildungen spezielle Bedeutungen entwickelt. -ete findet sich in Namen wurmartiger Tiere (molete, carabete, verdete, carete) sowie in einigen Vogelnamen, (vräbete, stiglete, ticlete, huhurete, herete) s. o. S. 156. täpum hat^ das Suffix -um unter Einfluß der begriffsverwandten Lehnwörter tuguiü und vätum mit der Bedeutung des „Einjährigen" angenommen, -äun in bärzäun, bäzgäun, bändaon s. S. 155. Zumal in Rufnamen treten derartige Züge auf. So bevorzugen Rindernamen die Augmentativsuffixe -an (-ean), -ilä und -aiü (z. T. Diminutiv). Zu den auf S. 151, 155, 158 genannten Namen kommen noch: bälan, plävan, prian (Adjektiva), boian, botolan, färjanä, ghiorian, budiianä, sälanä, stäianä, väcälanä, zävoian (Geburtsort: zävoiu); — trailä, verilä; — balaie, tigaie. In Hundenamen treten besonders häufig -eiü, -oiü, -us und -ache auf. Zu den Beispielen auf S. 150, 156, 159, 160 sind hinzuzufügen: lisceiü; — busoiü, priboiü, turloiü, copoiü, cioroiü, ciocoiü; — alineus, arpadus, bitolus, dulus, fidus, gudulus, lapadus, lemnus, negrus, tulus, mädalusä, päius; (es handelt sich hier um das Diminutivsuffix -us). -og in Namen minderwertiger Pferde s. S. 159. Dazu noch martoaga Schindmähre. Wie man aus den Beispielen sieht, wirkt Suffixanalogie nicht nur bei Neubenennungen, sondern sie dringt auch in schon fertige Namen ein. Daraus entstehen Nebenformen wie: fidus :_fi^ßl, läpädus: läpädut: läpädaiü; auch gäinus kann auf diese Weise aus gäinar entstanden sein. Ebenso die Hundenamen codäü: codel: co_din, croncäü: croncan, analog zu anderen auf -äü (duläü, dudäü). — (Beispielen dieser Art begegnet man in jedem Rufnamenverzeichnis). 2. Wortzusammensetzung. Komposition nennen wir die Verbindung von zwei Wörtern zu einem einzigen Begriff. Den Übergang von syntaktischer Fügung zum einheitlichen Worte kann man grammatisch nicht konstatieren, sondern die Entscheidung darüber bedarf, so weit sie überhaupt möglich ist, einer begrifflichen Analyse des Weigaud, 12. Jahresbericht. 11 ...... 162 — Wortes bezw. des Wortkomplexes. Ein Kompositum ist fertig, sobald die Glieder eine einheitliche Gesamtvorstellung zum Ausdruck bringen, (in diesem Sinne behandelt Brugmann die Wortkoniposition in den Berichten über die Verh. d. kg. s. G. d. W. 1900, S. 359ff., insbesondere auf Grund der Untersuchungen von Dittrich in der Z. f. r. Ph. 22 ff.). Außerdem muß man beachten, daß es auf jeder Sprach stufe werdende Komposita gibt (Brugmann, Grundriß II § 3). Unter diesen Gesichtspunkten haben wir zunächst unsere Tiernamen in Wortkomplexe und Komposita zu scheiden. Die letzteren teilen wir am besten nach den Wortarten ihrer Glieder ein; die Einteilung in echte und unechte Komposita (Diez) oder in Zusammenfügungen und Zusammenrückungen (Meyer-Lübke) ließe sich im Rumänischen nur auf die Komposita unserer ersten Klasse Abteilung a) Nominativ -j- Nominativ anwenden. Die gelehrten Unterscheidungsnamen schließen wir als künstliche Zusammenfügungen von einer Behandlung der echten Komposita aus. So z. B. die neunzehn Namen für verschiedene Meisen, die alle nach dem Typus pitigoiü -j-determinative Ergänzung gebildet sind (s. Marian, Orn.). Anders verhält es sich mit den volkstümlichen Unterscheidungsnamen. Hier tritt die begriffliche Einheit fühlbarer hervor. In dieser Weise benennt das Volk zumal solche Tiere, die in verschiedenen Beziehungen zum menschlichen Leben stehen. Ein Bauer wird z. B. eine Feldtaube nicht nur hulub (= porumb) nennen, sondern hulub-de-cämp zum Unterschied von der Haustaube, oder er wird ein Wasserhuhn (gäinä-de-apä) von einem Haushuhn auch durch verschiedenen Namen unterscheiden. Aber auch über die Stelluug der volkstümlichen Unterscheidungsnamen zu echten Kompositis kann man im allgemeinen nur subjektive Auffassungen haben. Völlig hergestellt ist dagegen die begriffliche Einheit, sobald der eine Teil des Namens nicht mehr allein zur Benennung genügt. Oben konnte man allenfalls eine Feldtaube auch nur hulub nennen. — 163 — so weit man nämlich keinen Wert auf Unterscheidung von anderen Taubenarten legte, sondern sie vielleicht neben anderen Feldtieren nannte: ciocärlie, cioarä, vrabie u. a. Dagegen wird man unter keinen Umständen mit bou einen Hirschkäfer, mit capra den großen Würger, mit buhaiü die Rohrdommel usf. bezeichnen können, sondern stets bedarf es des ganzen Kompositums boul-Domnului, capra-dracului, buhaiü-de-baltä. Hierher gehören auch die Namen von Typus „Klassenname + Ergänzung", „Kreisname -f- Ergänzung" (pasere, gändac, vierme usf.). I. Substantiv + Substantiv. a) Nominativ -f- Nominativ: mos martin Bär; — codobäta * f Bachstelze (coadä + bätä „Stock"); — codobaturä Bachstelze (coada + baturä „Schlägel", doch s. u.). — gugiufoartecä Ohrwurm (Ins. 485: „compus din gugiu si foartecä = foarfece". Cih. II 582: „gügiü = espece de coiffe, de capuchon"). — pitimpärätus Zaunkönig; Bare, kennt auch pit „Zaunkönig"; Säin. stellt pit zu piciü „Bübchen, Knirps". — curtubes Zaunkönig; vielleicht curte „Hof" + bes „Furz"; doch s. u. — uli-gaie Falke; uliu Astur + gaie Falko peregrinus; — buligaie Adlerart; zu uligaie unter dem Einfluß von buhä Strix bubo gebildet; — ciuhurez Waldohreule; Cih. II 507: ciuf id. + hurez id. Anm. cocostirc, cocobarzä Storch sind nicht Verschmelzungen von stire und barzä mit cocor Kranich, sondern coco- ist ein albanesisches Element. Wohl aber ist die Form cocorstlrc an cocor Kranich angelehnt. piscä'n floare Pirol (s. u.) hat man fälschlich in piscan-Floare (Orn. II 132) aufgelöst, indem man piscan wohl als Nomen agentis zu a piscä ansah, Floare aber als Eigennamen, oder als Akkusativ von floare „Blume". b) Nominativ + Genitiv: A. Gattungsname + nähere Bestimmung: vulturul-mieilor Lämmergeier usw. 11* — 104 — — 165 — B. Klassenname oder Kreisname -f- n. Best.: paserea-inu-lui Hänfling; paserea-cänepei id.; paserea-ometului Schneefink; gändacul-mortilor Blaps mortisaga gem. Trauerkäfer; gändacul-mazerei Erbsenkäfer usw. C. Metaphern: hier ist zumal die Umschreibung mit Namen anderer Tiere, vor allem der Haustiere gebräuchlich. boul-Domnului, b.-popei; buhaiul lui Dumnezeu; gäina lui Dumnezeu, g.-lunei; cinele-babei, cätelul-fräsinelor usf. s. o. S. 138 ff. — gaia-gainelor Steinfalk, uliul-rindunelor id.; rin-dunica-DomnuluT Bachstelze; buha-ciumei Totenkopf; cerbul-lui-Dumnezeu Hirschkäfer u. a. s. o. S. 140. — ochml-boului Zaunkönig; poala-li Stä-Märie Zeisig; fesul-popei poln. Koche-nille; capul-eerbului Hirschkäfer; capul-mortilor, capul-lui-Adam Totenkopf u. a. c) Nominativ + Präposition + Substantiv: Gewöhnlich wird die Präposition de verwendet. A. gäinä-de-apä Wasserhuhn usf. B. gändac-de-turbä Span. Fliege; pasere-de-ghiatä Wasserstar; vierme-de-mätasä Seiden wurm u. a. C. bou-de-apä, bou-de-baltä Wasserläufer; cal-de-apä, cätel-de-turbä etc. s. o. S. 138 ff.; — buhä-de-curechiü Kohlweißling.— jumetate-de-pasere Bachstelze (dieser Name beruht auf einer Legende; Orn. I, 331); luminä-de-pädure Glühwürmchen; suflet-de-strigoi Totenkopf; cap-de-moarte id. u. a. Bisweilen findet sich auch cu: bäligar-cu-corn Nashornkäfer; gäinä-cu-märgäritare Perlhuhn; zumal in gelehrten Namen. Ii. Substantiv + Adjektiv. In echt rumänischen Kompositionen steht das Adjektivum nach dem Substantiv. A. hulub-selbatic wilde Taube, musca-rea Giftfliege u.s.f. B. pasere-tigäneascä Bachstelze; pasere-domneascä Gimpel; gändac-mirositor Moschusbock; vierme-lucitor Glühwürmchen usf. C. cine-tätäresc Kiebitz; cuc-armenesc Wiedehopf; albinä-tigäneascä Wespe. D. Synecdoche liegt vor in: codros, codoros, coadäroasä Rotschwänzchen; — botgros, ciocgros Kernbeißer; — botros Gimpel; ■— bucälaie „Schwarzmaul", Name eines Schafes; codalb Rindername; corcodan Name eines Hahns. Die Komposita mit vorangestelltem Adjektiv sind unrumänisch; arom. agrucumban Hummel besteht aus griech. afQioq „wild" und xdfiJtog (xdfißog) „Feld" sowie Suffix -an (ean?). *agrucamban > agrucumban entstand durch Vokalharmonie in den beiden unbetonten Silben vor dem Hauptton. Auch bumbär „Hummel" sowie onomatopoetische Tendenzen mögen von Einfluß gewesen sein. curtubes „Zaunkönig" wird auch aus scurtu + bes erklärt (Tiktin). III. Komposition mit Verbalformen. a) Parasyntheta (Substantiv + Verbum -f- Suffix): codo-baturä Bachstelze; coadä Schwanz, a bäte schlagen, Suffix -urä. — cotorobaturä Bachstelze; cotor Stiel, Stengel etc. s. o. — cotorobuscä Gebirgsstelze; cotor, a busi stoßen, Suffix -cä. — cotobatinä Bachstelze (Sez. II, 224); coto- wie in den Nebenformen cotobatura, cotobaie; a bäte; Suffix -ina. — capmtorturä Wendehals; cap Kopf, intort als Partezipialform von a intoarce wenden, Suffix -ura; doch s. u. b) Satznamen. 1. Verbum + Substantiv. Die Verbalform kann sowohl Imperativ als auch 3. Person Sing. Ind. Präs. sein; nur begrifflich wird man darüber eine Entscheidung treffen können, die aber auch hier der subjektiven Auffassung unterworfen ist. mulge-capre Ziegenmelker; — vlrtocap Wendehals; — sfärcioc Buntspecht. — simtivearä Kohlmeise kann auch 2. P. S. Ind. Präs. sein. 2- Substantiv + Verbum: codobäta Bachstelze, zu coadä und a bätäi wippen. Die Verbalform läßt sich nicht ohne weiteres erklären; vielleicht hat man es mit einem Postverbale zu tun. Siehe auch S. 163. — capintorturä Wendehals; cap + intorturä; intortur < lat. *tortulo (Puscariu, Convorbiri lit. 1901, S. 829). 3. Verbum + Präposition -f Substantiv: curä in foc Lichtmotte. — pisca n floare Pirol. 4. Substantiv + Verbum + Präposition + Substantiv: cäpätinä mere la stinä, 3. Postverbalia. Ihrem Ursprung nach sind die Postverbalia Verbalabstrakta. doch zeigen sie ein starkes Bestreben, Konkreta zu werden. Daher finden wdr diese Art der Wortableitung auch zur Bildung von Tiernamen verwendet, die den Träger einer Handlung bezeichnen. Die Maskulina repräsentieren den bloßen Verbalstamm, da die lateinische Postverbaliaendung -us im Rumänischen als -ü nicht mehr gesprochen wird. Die Feminina haben die Endung -ä. sträluc Moschusbock, zu a sträluci strahlen. — tränt Mistkäfer, zu a tränti sich herumwälzen. Marian erklärt diese Benennung: „weil er dort ist, unde pasc si sä träntesc caiT". Diese Übertragung wäre wohl etwas zu kühn. Vielmehr wird man dem Käfer selbst die Tätigkeit des „a tränti" zuschreiben. Da neben tränt die Form trändus steht, so könnte man auch an eine Kurzform von trändus „Faulpelz" denken, wobei d > t wurde unter Anlehnung an a tränti. Doch es ist nicht erwiesen, welches der primäre Name ist, denn trändus könnte auch aus tränt + us (== un gändac mic care sä tränteste) entstanden sein. — rimä Regenwurm, zu a rimä wühlen. — bonzä, bornä Fliege, zu a bonzäi, a bornäi (Ins. 367) summen; doch s. o. S. 134. — bäzä Biene, zu a bäzäi summen; doch s. S. 134. 4. Neuschöpfung. Die Sprache hat nie aufgehört, neue Wörter zu schaffen, wenn auch heute im allgemeinen kein Bedürfnis für neuen Sprachstoff mehr vorhanden ist. Die meisten Neuschöpfungen sind Onomatopöien, während freie Erfindungen zu den Seltenheiten gehören (cf. Wundt I. Kap. VII, und Paul § 122 ff.). So sind alle neugeschaffenen Tiernamen Lautnachahmungen. Zu besonderen grammatischen Bemerkungen geben sie keinen Anlaß. Der Bildungsprozeß wurde oben besprochen. Anhang. Das Geschlecht der Neubildungen. Nur bei den Namen von Haustieren und von einigen anderen zum menschlichen Leben in Beziehung stehenden Tieren wird in der Sprache das natürliche Geschlecht unterschieden, sei es durch materielle Motion (z. B. bou, vacä), sei es durch Ableitung mit Motionssuffixen (z. B. rata, rätoiü). Die Namen der meisten anderen Tiere jedoch haben nur grammatisches Geschlecht, bald männliches, bald weibliches: sie sind also epicoena und werden nur bei ganz bestimmter Hervorhebung des sexus moviert. Man könnte vermuten, daß den epicoenis ein bestimmtes Prinzip der Geschlechtsverteilung zugrunde liege, wie z, B. bei den Neubildungen von Pflanzennamen, die unter Analogie zu floare feminines Geschlecht mit Vorliebe annehmen. Grimm (Gramm. III) hat derartige Untersuchungen mit den deutschen Tiernamen angestellt und konstatiert, daß sich für Vögel weit mehr feminine Namen finden, als für Säugetiere, „offenbar ihrer Kleinheit und Zierlichkeit wegen. Denn die großen, krallenden, krimmenden sind beinah alle männlich: dagegen ist die Regel, daß die Singvögel weiblich sind" (Gramm. III, S. 359f.): und „für eigentliche Insekten gilt, die Regel, daß sie ihrer Kleinheit und Schwäche wegen weiblich sind". Beiden Regeln stehen aber viele Ausnahmen gegen- 168 — — 169 — über, und wenn wir eine Probe auf die rumänischen Namen machen, so kann uns das Ergebnis nicht befriedigen. Für die Namen von Vögeln in den bergamesischen und brescianischen Dialekten hat Bonelli (in „Studj di Filologia romanza" IX. Jahrg.) ein Prinzip zu entdecken geglaubt; „sembra che la denominazione femminile sia propria degli uccelli dei quali non si rileva il sesso, ahnen o con facilitä: la maschile degli altri" (S. 435). Im Rumänischen kann man aber auch diese Regel nicht anerkennen, wie man sich schnell durch einen Versuch überzeugen kann. Es ist auch wenig wahrscheinlich, daß z. B. ein Vogelname unter dem Einfluß von pasere Femininum ist, oder ein Käfername analog zu gändac Maskulinum. Am meisten leuchtet noch eine Angleichung an den Artnomen ein, sofern ein solcher überhaupt schon (als Erbwort oder Lehnwort) existierte. So ist man denn auch hier wieder einmal ganz auf die Phantasie des Volkes angewiesen, das auf Grund von Personifikationen (Prosopopöien) dem einen Tiere männliches, dem andern weibliches Geschlecht zuschreibt. Bisweilen richtet sich das Geschlecht nach der äußeren Wortform; so sind die Namen auf -ar alle Maskulina; (Handwerker!), ebenso die auf -as, -äü und -ete. Anm. Die durch Metapher oder Metonymie entstandenen Namen haben natürlich das Geschlecht des Metapherwortes: z. B. poapä Froschfisch, masc; stelutä Glühwürmchen, fem. etc. Namenverzeichnis, ar.agrukumban 165 alb 143 alba 143 albeiü 143, 156 albilitä 121, 148 albinä impäräteasä 142 albinä tigäneascä 141, 165 albinärel 128, 153 albisor 121, 148 albisoarä 121 alboniü 121, 159 alburiu 158 albusäü 121, 155 alineus 144, 161 alunar 124, 129 amägitoare 128 aplecatoare 145 arap 141 aripa gästei 119 arpadus 161 arsitä 127, 129, 141 aurel 143 ausel 147 bälaie 161 bälan 161 bäligar 124 bäligar cu corn 164 bändaon 136, 155, 161 bäntan 137, 152 bänzar 153 bärnäuz 136 bärsac 119, 137, 150 barzaon 136 bärzäun 136, 155, 161 bätea alba 119 bätucel 127, 148 bätan 119, 152 bätan 137 bäzä 134, 166 bäzgäun 136, 155, 161 bäzoniü 159 behehe 133 beleiü 156 berbecel 137, 148 berbecel mare 121, 139 berbecicä 148 berbecut 137, 139, 148 berbecutä 148 betiva 125, 128 bijog 159 bitiitoare 126 bitolus 161 bizä 134 blehaucä 145 bobeiü 156 boboc 158 bobonel 143 bocänitoare 126. 128, 160 boian 161 boistean 155 boldeiü 156 bombar 136 bondar 136 bondäras 136 bongar 136 bongoiü 136, 159 bonzä 134, 166 bonzälaü 155 bonzar 136, 153 bonzäras 136 bonzäroiü 136 bornä 166, 134 borza 134 botgros 118. 165 botolan 161 botros 118, 165 boul de apäl38,164 boul de baltä 138. 164 boul de noapte 138 boul Domnului 139. 163, 164 boul lui Dumnezeu 119, 138, 140 boul popeil39,164 bourean 156 bourelll9,120,139, 147 bozgoiü 136, 159 — 170 — — 171 - brädisoare 124, 147 3 brezoiü 159 buburutä 122 buburuzä 122 bucälaie 151. 165 budiianä 161 buf 133 bufa 133 bufnä 133 bufnitä 133. 136 buh 133 buha 133 buha-ciumei 164 buha de curechiü 140, 164 buhac 133, 136 buhaiü 119 buhaiü de baltä 137, 139, 163 buhaiü lui Dumn. 139, 164 buhnä 133 buhnitä 133, 136 buhurez 136 bujorean 156 buligaie 163 bumbar 115, 136 bundar 136 bunzar 136 burghias 128, 154 busoiü 161 buzar 136, 153 buzatä 143, 154 cäcaü 126, 155 cäcitä 124, 130,148 | cailä 158 i calul de apa 139. | 164 calul dracului 139, 140 calul popei 139 calul St. Gheorge 139, 140 calul turtit 139 ar. calul al-Dumn. 139 | cälugäritä 128 ! cälus 139 | 3 cälusel 139 eälut 119, 126, 139 cämpean 144, 156 cänepar 128, 129 cänepioarä 129,147 cäpätinä mere la sti- ! nä 144, 166 j capul cerbului 119, ! | 164 | capul lui Adam 140, ! 164 | capul de moarte 121, ! 164 capul mortilor 164 capintorturä 126, 165, 166 j I capra dracului 139, j 140, 163 | cäpuse 120 I car 157 caraban 15! ; car ab et 157 carabete 156. 161 ; car ab us - de - maiü ; 1295 I cäräbus - de - päpu- ; sohl 129 i cäräbusel 138 cärceiü 156 cärcel 126, 148 cärete 157, 161 cärjancä 119, 152 cärsteiü 135, 156 cärstel 135 cäsitä 124 castaniu 143, 158 cätärätoare 125,160 cätel 139 cätelul-de turbäl39. 164 cätelul frasinelor 124, 139, 164 cätelul pämintuluT 139 cenusia 143 cerb'l43, 144 cerbul lui Dumn. 119, 164 cerbar 154 chesai 151 cibuc 134 cihurez 136, 157 cinele-babei 139. 164 ar. cinele di-la-oi 139 cinele tätäresc 139. 141, 165 cinciar 145, 154 cintez 135, 157 cintezä 135 cintinitä 135 cintitä 135, 148 cintizoiü 135, 157 cioarä 143 ciobäc 134 ciocänitoare 127, 128, 160 ciocänitoare pe- stritä etc. 121 ciocärlan 152 ciocärlänitä 152 ciocärlie 152 ciocärloiü 152 ciocgros 118, 165 cioclejel 124, 147 ciocoiü 159, 161 ciof 133 ciomvicä 132 cioracä 138 cioroaie 138 cioroiü 159, 161 cioscotaie 151 ciovicä 132 ciresar 128 ciuf 133 ciuhurez 136, 163 ciurez 136 Clus 133 ciutac 143, 150 cTuvicä 132 clontar 118, 153 cobzar 137, 153 cocobarzä 163 cocostirc 163 codaciü 150 codalb 144, 165 codälbean 156 codalb itä 121 codat 120, 155 codaü 143, 155,161 codel 147, 161 codin 161 c o dob a tur a 126,163, 165 codobätä 163, 165 codros 121, 165 coltan 124, 155 copoiü 161 corb 143 corb albastru 138 corbiciü 158 corcan 135 corcodan 143, 165 cordea 120 cordelat 120, 155 cornac 118, 150 cornätar 118, 154 cornenciü 118, 150 cosaeiü 137, 150 cosar 137, 153 cosas 130, 137, 154 costache 150 cotar 125, 153 cotobatinä 165 cotoc 158 cotorobaturä 165 cotorobusca 165 craeasa - albinelor 142 eräiete 122. 157 ! eräisor 122 crastaiü 135, 151 crästel 135, 148 crestet 135, 157 cristeiü 135 I croncan 135, 152 ! croncäü 135, 155, 161 euc-armenese 165 cueusor 140 cueuvaicä etc. 135 cucuvelä 135 cufundaciü 128,150 cufundar 128, 154 curä in foc 126,166 curculet 157 cur cui ez 157 curechitä 129 curtubes 120, 142 163, 165 cut 144 megl. cuvaciü 119 dirdalä 145 dirjog 145, 159 dirlog 159 domnisor 140 draghiciü 122, 158 dragobete 141 drum et 126 dubälar 124 dudäü 155 dulus 161 3 dumanä 144, 156 dumbrävancä 123, | 155 — 172 — — 173 — dunibrävioarä 123, 147 clzimbrilä 145, 158 ar. dzundzunar 136, 153 ar. dindinar 137,153 ar. dindir 134 c < fäclies 122, 147 fänaras 122 färjancä 161 ar. favru 119 fedeleiü 156 fesulpopei 122,164 fesusor 122 fidel 161 fidus 161 fliusca 137 florana 152 florant 122, 124 rlorean 152, 156 floricel 147 florinte 122, 124 fluerar 130, 154 fluerätor 130, 160 fluturas 129, 154 ar. foartecä 119 IbculluiDumn. 122, 140 forfecar 118 forfecäras 118 forfecärel 118 forfecea 119 forfecel 119, 147, 148 forfecuta 119 freantä 145 friguri 141 fudulache 150 fugar 125, 154 fugäü 125, 155 fugilä 158 furies 127, 147 furisor 127 furnicar 128, 153. 154 fusar 118 gaia-gäinelor 164 gäina-cu margari- tare 164 gäina de apä 164 gäina lui Dumn. 140, 164 gäinar 128, 153 gäinus 148,160,161 gäinusä 122, 138, 140* gäinusa-de-sarä 140 gäinusa lunei 140, 164' gaitä-vinetä 138 gändac de bäligä 124 gändac de turbä 141, 164 gändac mazerei 164 gändac mirositor 130, 164 gändac mortilor 141, 164 gändac puturos 130 gärgäun 1.55 gätejel 124, 147. 149 gäunoiü 159 gavril 142 gäzä 134 gelat 128 ghespar 154 ghindar 129 ghionoae 136, 142 ghiorian 161 giüsoc 158 girbitä 121 giscan 151 giungiunar 136 godac 150 gon 133, 142 gonaciü 125, 15ü gongä 134 gonitä 125, 148 gonitar 125, 154 gonitor 125. 145, 160 grelus 114, 115 griveiü 143, 156 gudulus 161 ar. gugiufoartecä 119, 163 guleratä 143, 155 gulerus 143, 160 gusatä 118, 155 herete 157, 161 ar. hiavrä 141 hot 144 hriscar 129 huhurete 136, 157, 161 huhurez 136, 157 hultan - de - piaträ 124 hulub selbatic 164 hurez 136, 157 iepurar 128, 144 iepurean 152, 156 ieruncä 143 ileanä 142 ilenutä cea pädu- chioasä 121, 138 impärätel 122, 142, 147 inäritä 128 inchinator 127 inelar 119, 153 lordache 150 jidan 130, 141 jidov 130, 141 joianä 144, 156 joimäritä 120 jujunar 136 jumetate de pasere 164 juvete 157 kükuvo 133 o läpädaiü 151 läpadus 161 läpädut 161 lardar 129 lästun 138 lätäret 120 lätäus 125 läturas 125, 154 läutar'l37, 153 lemnus 161 licuriciü 121, 157 lingäü 142 lipitoare 125, 126. 160 lipurar 128 lisceiü 161 lombos 159 lopätar 118 lucroaie 159 lumin ä de padure 122, 164 lunaea 144, 151 lupache 150 lupan 144, 152 lupeiü 156 lupul vräbiilor 128, 140 mädälusä 161 märäcinar 123, 153 märgäritä 141 marhai 151 mariutä 140, 141 märtaie 151 märtan(ä) 144, 156 märtoagä 161 mäzerar 129 mercana 156 mieläritä 124 mielutä 139 miercurea 144 mierean 152, 156 mindrilä 143, 158 minunea 136, 148 minzoc 145, 158 miorlan 130 | misunoiü 124 | mititel 143 | mitropolit 142 | mlac 145, 150 | mnihoho 134 | mninunita 136, 148 | molet 157 ! molete 157, 161 I mornitä 130, 148 i mornifar 130, 148 | mos-martin 142,163 i mosut 121, 147 motoc 158 motoc 158 muldzur 145 o mulgecapre 142,165 muntean 156 murgaiü 151 murgila 158 musca de vierrm 119 musca näsclrävanä 141 musca rea 164 muscar 129 muscoiü 138, 159 ar. muskonu 126. 159 musteata 143 ar. musuronu 124 - 174 — 175 — negreiü 143, 150 negrilä 158 negru 143 negrus 1(31 negruscä 144 nevastuica 122 nou ras 125 nourel 125 nucar 129 oaea mortilor 139. 140 o Chiana 152 ochiar 120, 153 ochiul boului 120. 164 ochiul päunului 122 oita 139 orbet 120, 125, 157 pädurean 144, 156 päius 161 papagul tigänesc 141 papäludä 122 päräitoare 130, 160 parisache 150 parpalac 133 päsäricä 144 pascalitä 129, 148 pascalitä 141, 148 paserea domneascä 140, 164 paserea cänepei 164 paserea de ghiatä 124, 164 j paserea inului 164 | paserea ometului | 124, 164 ! paserea tätäreascä ! 141 j paserea tigäneascä ! 141, 164 pasti 129 pästorel 124 pästoritä 124 | pätpädac 133 | pätrar 145, 154 ' pätrarel 145 I paunita 122 j pentenoagä 159 I pepturas 121, 154 pescäras 129 pescärel 129 pescäritä 129 pescärus 129 petrar 124, 153 | petrel 123, 147 | petrusel 124 j piciganie puturoasä I 130 pieptalacä 133 pieptenus 160 pipalac 133 piscan floare 126. 163, 166 pisicä 144 pitigane 126 pitigoiü 126, 159 pitigus 126,148,160 pitimpärätus 120, 142, 163 5 : pitingäul dracului j 127, 155 | pitpalac 131, 133 ; pitpediche 133 | pitulicä 125, 148 | pituliciü 125, 157 i pitulus 125, 148. | 149,' 160 | plävan 161 | plesuv 121 | plevaie 151 ] poala-Ii-Sta-Marie I 122, 140, 164 ! poapä 122, 142 ! podut 119, 147 | popeancä 156 | porcusor 125, 130, | 139 porcut 125 porumb 122, 144 porumbar 128, 153 porurnbean 156 prian 161 priboiü 161 prigoare 121 | privighitoare 130 prunar 129 prundaras 124 prus 141 I pucioasä 130 ! puhoier 129, 153. i 154 pupuzicä 143 purcelete 157 purcelusä 139 puricas 138 räbar 129 räcusor 119 rägaciü 150 rata besinoasä 130 rata mutä 130 rätascutä 126 repede 125 rimä 127, 166 rindunea de noapte 129, 140 rindunica Domnu- lui 140, 164 rindunica de ploaie 140 ritan 118, 152 roscaie 151 rosiu 144, 158 rujaie 151 rujan 152 rus 141 rusoare 121, 148 sac 120 sacusor 120 sägnar 145, 153 sälanä 161 samurache 150 scäier 128 scinteutä 122 scobar 118 scortar 128, 138 scortäras 138 scortärel 138 scorusä 129 scripcar 137, 153 scripcaras 157 ' scrofitä 139 ! scundac 150 sfäreioe 12(>, 165 | shnteatä 135 | sfirdaicä 127 \ sfrancToc 126, 138 | sfrancioc 126 | sfredelac 122, 150 | sfredelas 122 | sfredelus 122, 160 I sfredelusul lemnu- | lui 128 I sgriburicTü 125,157 j simboticä 144 ! simburar 129 | simtana 152 1 simtivearä 137, 165 | sitar 118, 153 | somn 116, 127 somnisor 127 spräcioc 126 spurcaciü 150 spurcoaicä 159 stäianä 161 stancä 142 stävärache 150 stelutä 122, 143 ! stiglete 157,161,1.47 sti gl et 157 sträluc 121, 166 streliciü 127, 141, 158 strigoies 141 stupitul cucului 120, 142 snbtirel 143 sucitoare 126, 160 suflet de strigoi 164 suflet mortilor 140 sugare 145 suraiü 151 suran 152 s värd aicä-rosä 121 seas 145, 154 serpete 157 sin os 159 3 3 sopirlar 128 sorecar 128 3 soriciu 158 3 stiricä 142 3 ar. sumpronu 124 svab 141 3 täcäitoare 126, 160 taptalacä 133 täun 155 taur 119 taur lui Dumn. 139 tiucä 144 träilä 161 trändus 126. 166 3 tränt 166 tulus 161 3 turmac 144, 150 turt urica 144 täbuc 134 täntäroiü 138. 159 täpos 145, 159 täpuiü 145, 161 täräncutä 122 tiboacä 158 ticlete 157, 161 — 170 — — 177 — tigaie 1151 ; urechiusä 120, 147 vierme de mätasä tigänas 141 ; Ursache 150 164 tigäncusä 122, 141 ! urseiü 143, 156 vierme lucitor 164 tigläü 157 ursiu 144, 158 j viermenar 119, 153 tiglean 157 i urzicar 123, 153 I viespe tigäneascä ar. tindirä 134 , usturoiü 159 { 141 tintar 121, 153 j viespoiü 138, 159 tintizoiü 134 : vaca-Domnului 139 = vinaie 151 toabä 134 väcälanä 161 j vinderel 116 tobäe 134 väcärel 124 ! vinericä 144 tuffuiü 161 väcäritä 124 \ vinturel 116 turloiü 161 varosa 159 vireanä 156 ! vätuiü 161 virtecap 126, 165 ulies 138 ! verdaicä 120 ; vräbet 156, 157 uligaie 116,152,163 verdare 120, 154 j vräbete 156, 161 uligan 152 verdet 121,156,157 \ vräjitoare 141 ulisor 138 verdete 121, 156, j vulpoiü 159 uliul-rindunelorl64 | 161 ! vultur de camp 124 uliut 138 | verdoiü 120, 159 1 uninea 136, 148 j verilä 161 zängänar 136 urechelnitä 126,142 ! vespar 128, 153 zävoian 161 urechitä 126, 147 | viar 124 zorilä 144, 158 Benutzte Werke und Abkürzungen. 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Auch sind Flexionsformen der Substantiva nicht immer gleich; nicht selten kommt es vor, das dasselbe Wort durch drei Formen vertreten ist. Alle diese Formen schließen sich entweder dem N- oder S-Arom. an, abgesehen von einigen Fällen, wo man vielmehr mit einem Fehler des Schreibers zu tun hat, als mit einer Form, die irgend einem Dialekte angehört. — Die Erscheinungen der verschiedenen Formen erklärt sich leicht daraus, daß in Ochrida, woher die Verfasser des Manuskriptes stammen, neben den Farserioten auch andere Aromunen verschiedener Herkunft wohnen, und infolgedessen hat das dortige Aromunische keinen einheitlichen Charakter — ISO -- Ich habe die Subst. und Verba des ganzen Cod. Dim. ausgezogen, ausgenommen von dem VI Kapitel unter dem Titel: „Aista didaKie alu ayu Antoniu" Seite 48a—57a. das von Paul Dachselt bereits bearbeitet worden ist (Jb. I 1). I. Das Substantiv. In der Anordnung des Stoffes richtete ich mich nach der Vorlesung Weigands. A. 1. die Maskulina auf Kons, oder u (u> PL i (o 2. „ „ , e PL i 3. „ .. a „ i 4. „ „ ä. 6. i PL adzo B. 1. die Feminina auf ä PL e 2. „ ä i 3. „ ä „ ä 4. „ „ ä le 5- „ .. ,, a „ urT f>. v „ « e „ i v « ?, e uri 8- » ., e ., e C I. die Neutra mit PL auf uri (uro 2. e "! 55 55 " 3- ., ,. M i (p) A. 1. Maskulina auf Kons, oder u (u) PI. i. Während für das Arom. die Regel gilt, daß auslautendes ii nach einfachem Kons, fällt, wobei aber bei auslautender Explosiva deutlich die Lippenrundung ausgeführt wird mit leichter Flüsterung, nach mehrfacher Konsonanz aber voll gehalten wird, sehen wir im Cod. Dim. das u auch nach einfachem Kons, bald geschrieben, bald abgefallen z.B. omblJ:> H\ omu 2825. daskal 15b8, daskalu 4517 etc.; dieses Schwanken zeigt sich vor allem bei Wörtern auf Dauerlauten 1. m. n. r. — 181 - g s während solche auf Explosiva meist u zeigen: rugu 14 robu 372 J, natu 87 b4, 8722, borbatu 87 b5 etc. Weigand hält dieses u für ein stark geflüstertes u, wie es besonders deutlich in Zagori zu hören ist, (auch im D. R. kommt es vor.'1, und hat es deshalb meist mit ü umschrieben. — Im Flusse der Rede, besonders aber nach Liquiden, konnte es leicht verschluckt werden, weshalb u bald erscheint, bald schwindet. Daß nach mehrfacher Konsonanz u voll gesprochen wurde und noch wird, ist sicher. 1. Maskulina auf Kons. Singular ohne Artikel. daskal 15 b 8 diafiir 219, i/umin 1122, hidekur 13 b2, kolu-gur 111bmaskur 18b17. noor 1 tlb(;, pikurar 691J, sots 16b18, urats 69l0. Maskulina auf u (ü). Sing, ohne Artikel: afuru 2824, 29b5, afendu 17b18, 37b1 \ arhondu 1002, borbatu 87b5, daskalu 451T, domnu 122°, 157. dervisu 22 b9, dusku 103 b11. #aru 122 2, horomitu 28b9, 29 b9. hilu 1526, yaturu 372:\ katriyu 63b20. kokilu 282, nikukiru 15b7, robü 3721, purtaru 33b27, siimenu 5715, sklavu 3721. 38b15, sohatu 58b2G, sikeru 32b5, tilalu 25b6, tiniru 18b25, 29'\ Mit Art. -lu: ahrangellu 25b7, borbatlu 26l, demunlu 1 lJs. episkoplu 2S6, litsoru 15b9, fumeilu 19b2*, kosenlu 28b9, kosenulu 28b24, izmikafu 299, 29b2:\ londzitlu 12i0, mintso-noslu 27b25, savanlu 39 b>, sohatlu 393, suflitlu 36 b24, tiniru 28b7, 296, vetsinlu 122b8. Mit Art. -ul: ausatikul 110°, birbekul 10322, birbekulü 103b14, domnulu 436, dispulatul 28b24, dzudikatulu (Richter) 15b6, episkopul 2814 1T, 28b2, 2923, lupul 37r\ lakul 10G10, mesul 88b21 mitrupolitul 117,;, mortui 8210, mintsinosul 449, orbul 25iy, profitul II1*, sotsul 21b2:3, tatul 1822 24, vortosul 85b12, bugatul 171, vetsinulü 122b8. Gen.-Dat. Sing, mit Art. a afendului 5S2r\ IIb8, a ausatiklui 32b22, a fitsofui 15 b1 ^, r — 182 — 96j5. a demunlui II22, a dzuclikatlui 4916, a Kiilui 212°. a yaturui 36b16, a profitlui 954. a tatului 182J. Vok. Singular. afendi 10822. bugate 42b12, duamne 2414, 43G, didaskale 14\ egumene 112b18, episkope 28b3, Kilu 20b22, om 61J5U\ omu 25b4, 21b1, 121b14, pprmptefte 42b12, prezvite 87b \ tinuru 287, virgiru 92bs. Plur. ohne Art. a) auf -i: afendzi 73b2, aslani 1075, 1087, arKiereani 124b7, apustolani 84bJ3, angeli II8, fitsori 145, 18b13, yitsgii 7621. 112b15. yerhi 61b5, kokili 23Ji, kolougori 111b17, kristiii 1 226, 13b\ kusurin 11J0, 12 b26, Iukgrtori IIb», okii Hb17, pesti 4720, profii 61b5. peri 107b15, pofii 68b11 rudzi 1421. ortotfoksani 119b18, rakuri 20b9, sldoki 110b1, uamin VA1. ursitori 73 b3. b) auf o: amgrtioso 46jl, profitso 87b18, sotso 16 b16, 20b1, 21b7 etc„ sokatsp°110bJ, sohatso 8818 22, 2510, uaspitso 20 bJ. c) auf Kons.: borbats 18b17, nvitsas 81b21, Sll>. Plur. mit Art. a) Art. -Ii: amgrtiosli 12b22, 29b25, afigilli 29b11, apostoli 26b29, apostolafili 441S, aslanli 106lj, apustoiii 12510, dusmanli 2)20, demunli II24, domnili 85b20, fitsorli 12b2G, 14b4, 175, 2315 FilisteiK 7616, FilistilazK 7610, heruvimli 58b6, hiffi 14.-\ hopsonasli 12b11, Hananoinli 7215, izmikarli 22°, Izdrailazli 76°, Judeanli 845, 81b12,° Kainitsanli 70b20, kusurinli 26 12b25, kplugorli 111b9, linivosli 2715, maimunli 20b6, mun-duisli 26b12, mintsunosli 2720, ngrikasli 12b27, nasli 87b12. niposli 70b22, pesfcili 68b13, pizuiarisli 19b2(i, profisli 7710, Sarakiniazli 111b, sodomoianli 1714, sklaili 6915, saisli 67 b2, tinirli 14b2, uaminli 18617, uarfpnli 119, uvreili 781, vitsinli 112b14. b) Plur. auf oK: afendzgli 7817, ausoli 20b14, amiroradzoli 1171, dreptspli 27\ 12b22, 1312 etc., Filistiladzoli 75 b3, 76,; levendzgli 73b3, lutsgli 4317, mvitsatsoli 28b25, profitsgR26b21 (einmal profitsoTo 876) etc. somtsoli 6526, uratsoli 57b2. — 183 — c) Plur. auf -ii: amortiosil 1215, 1314 17 etc., kotorositsil 11ratsil 20b10. Gen.-Dat. Plur. a apistilor 1257, a apostolanlor 26ls, a apustolanlor 84 b \ a apostulor 67 b5, a angelor 18s, a angilor 28b4, 29 b15, a an-o'elli 44b5, a amortioslor IS8, a demuni 44b7, a drepsilor 321], a fitsofor 17b2, 14b1 °, 15b9 a firpofilor 74b3, a faraonlor 822, a fariseanlor 822, a iudeanlor 84u, a izdrailazlor 7713, a kailor 1617, a kusurinlor 262s, a mandiatsilor 75 b20 a mvit-satsilor 2618, a munduislor 16b6, 865, a pprmpteftsoloru 73bJ0. a Sodomoianlor 72j7. a Sodomianlor 7217, a vjarfonlor 11|s. a uvreilor 785, a ehtruror 12415, a izmikafor 10311, a arslan-lor 10611 12 Vok. Plur. afendzo 1178. amortiosp 4611. apostoli 6527, hili 142,19b26. hiili 28b25, kotprpsisli 468, voi strongili 4613, uvrei 258. Bemerkungen zu Klasse A 1. Singular. Die artikellosen Formen Sing, unterscheiden sich von denen meiner Heimat bloß durch das Beibehalten des vollen resp. geflüsterten u nach einfacher Konsonanz. In meiner Heimat wie überall im Arom. wird nach Liquiden kein vokalischer Laut mehr gehört (daskal), aber nach einfacher Explosiva wird mit deutlicher Lippenrundung und leichter Flüsterung, in Zagori mit starker Flüsterung gesprochen. Bemerkenswert ist auch die Artikulationsweise, welche sich wesentlich von dem N- und S-Aromunischen unterscheidet. Sie wird auf zweierlei Arten gebildet und zwar: mit dem Art. -1 (-ul), genau wie im D. Rumänischen, und mit -lu wie sonst im Aromunischen üblich ist. Aus den Formen, die im Codex vorkommen, läßt sich nicht genau feststellen, welche von den Subst., ausgenommen von denen mit mehrfacher Konsonanz, den Art. -ul und welche -1 bekommen, da sowohl die auf u als auch die auf einfachen Kons, bald -lu, bald -1 zeigen. — z.B. von ausatikü 171 kommt ausa- — 184 — tiklu 75 b2 und ausatikul HO1'7 vor; von episkopu haben wir episkoplu 28°, 28b'* und episkopul 2811 JT, 28b2, 2921, die letzte Form mit -1 tritt etwa doppelt so oft auf. als die mit -lu. in meiner Heimat wie sonst im Aromunischen werden die Subst. dieser Klasse mit -lu artikuliert. Die Artikulationsweise mit -1 existiert bloß in den in der Nähe von Monastir gelegenen aromunischen Ortschaften Gopes und Molovista. die auch sonst bemerkenswerte Abweichungen zeigen. Bemerkenswert sind die artikulierten Formen wie izmi-kai-u 29u, 292:j, monostifu 111b11 12, und tiniru 28b4, 296 für izmikarlu. monostirlu und tinirlu, die ein gerolltes f für die Gruppe rl zeigen, worin der Einfluß des Albanesischen zu erkennen ist. Im N-Aromunischen kommt diese Erscheinung häufig nur dort vor. wo die Aromunen aus Albanien stammen. Die Flexionsweise im Cod. Dim. stellt sich also folgendermaßen dar Sg. N.-Akk. fitsoru PI. fitsorfi G.-Dat. fitsorui fitsofor gegenüber der in meiner Heimat Sg. N.-Akk. htsorlu PL fitsorli G.-Dat. a fitsorlui, (-rui) a fitsorlor Die Form fumeilu steht für fumellu wie in meiner Heimat sehr üblich ist, und ist eine männliche Bildung von fumeale zur Bezeichnung sowohl der männlichen als auch der weiblichen Nachkommenschaft. Also, frate-nu are mas un fumel heißt: mein Bruder hat bloß ein Kind. In diesem Satze wird das Wort fumel nicht richtig durch Kind übersetzt, da man durch fumel nicht nur ein Kind, sondern auch gewachsene Knaben oder Mädchen versteht. — Dieses Wort ist sehr gebräuchlich in meiner Heimat in Monastir und Crusova. Im neu erschienenen Werke von P. Papahagi „Basmeie Aromäne' habe ich das Wort nicht gefunden, aber es kommt der Plural desselben in Weigands .,Aromunen" II 96, 42 vor. Bemerkenswert ist noch die artikulierte Form von tatä. tatul für tatal oder tatolü. Diese Form kommt häufig in. — 185 — Codex vor; z. B. 1822, 18H Zu bemerken ist, daß auch in der Flexion das u beibehalten wird. Also: Sg. N.-Akk. tatul gegenüber tatäl G.-Dat. tatului „ tatälui Der Plural kommt nicht vor. In meiner Heimat wie überall im N- und S-Aromunischen ist diese Form völlig un-pekannt. Merkwürdigerweise kommt dieselbe Form in alten dr. Texten vor z. B. in der „Dottrina christiana . . . von Vito Pilutio (Gaster 226) mehrere Male, auch wird sie nach Weigand noch heute dielektisch gehört. Zum Gen.-Dat. Sing, ist wenig zu bemerken, da er wie überall im Aromunischen gebildet wird. Der charakteristische Vokal u erscheint meist, wenn es nach mehrfacher Konsonanz steht, und schwindet nach einfacher Kons. z. B. a afendului 5826, 14b8 aber a ausatiklui 1821, jedoch a tatului 1821. — Was die Form a yatufui 36b18 anbelangt, so steht sie für yaturlui, yatrului. Uber rl > f siehe oben. Der Vokativ der Subst. dieser Klasse wird entweder mit e gebildet wie z. B. duamne! 2414, 43°, episkope! 28 b5 oder der Nom. wird als Vok. gebraucht: om! 6115J0, omü! 25b4, 21b1, hilu! 20b22, oder bei den türkischen Elementen wird der Vok. der entsprechenden Sprache gebraucht z. B. afendi! 1082 2 (Nom. afendu) ebenso wie ciorbagi! kirigi! saiaktsi! etc. Diese drei Arten sind üblich in meiner Heimat wie überall im Aromunischen. — Der Vok. auf -le ist nur bei Dumnidzo (das aber nicht zu dieser Klasse gehört) im Cod. belegt. Plural. Der artikellose Plur. der Subst. dieser Klasse wird mannigfaltig gebildet, je nach dem auslautenden Kons. Die meisten Wörter bilden den PL regelmäßig auf i (i) wie aslani 1075 von aslan, yitsoli 7624 von yitsol, yerni 61b5 von yermu etc. Die schon im Sing, auf Zischlaut auslautenden Subst. bilden den Plur. regelmäßig auf o z.B. sotso 16b16, 20b4, 21b7 von sots, amortioso 461 von amortios etc. Die auf einen Dental auslautenden Subst. bilden den PL entweder auf o z.B. profitso 77b von profit, uaspitso'20b1 von uaspit oder auf Zischlaut (ts, s) mit Schwund des ursprünglichen T: r borbats 18b17 von borbat, nvitsas 81b21, 8718 von nvitsat, worüber sich keine Regel feststellen läßt. In meiner Heimat ebenso wie im N- und S-Aromunischen bildet man den PI. nach einer bestimmten Regel: die auf die Zischlaute s, s auslautenden Subst. bilden den Plur. auf ein schwach geflüstertes i. z. B, aus! ph von aus und amprtiosi von amortios etc.; die auf einen Dental auslautenden Subst. bilden den Plur. auf o nur in dem Falle, wo dem Dental noch ein Kons, vorausgeht: geht aber dem Dental ein Vokal voraus, so wird der Plur. entweder mit einem geflüsterten i gesprochen, oder das i wird — genau wie im D.-R. — ganz von dem Zischlaute aufgesaugt. Z. B. von preftu pl. preftso, von araftu pl. araftso, von Adj. koptu pl. koptso, Verb. 2. Pers. Sing, mpartsp von mpart etc.; aber von profit pl. profits! oder vielmehr profits von sots ph sots etc., und nie profitso, sotso wie im Cod. Dim. Da die Zahl der Wörter mit PI. ohne o sich nur auf zwei Fälle beschränkt borbats und nvitsas, so kann es möglich sein, daß dieselben aus dem N-Aromunischen aufgenommen worden sind, zumal alle übrigen auf Zischlaut auslautenden Formen den PI. auf § regelmäßig bilden. — Dieser Übergang von Formen aus dem N-Aromunischen zeigt sich in größerem Maße bei den Subst. der anderen Klassen. Bemerkenswert ist bei der Pluralbildung die Formen arKierearii 124 b7 von arKiereu und apustolani 84b13 von apostol. Diese Art Bildung ist sehr üblich im Aromunischen und sie schließt nicht die andere regelmäßige Bildung auf i aus, so daß apostoli wie apostolani geläufig überall gebraucht werden, doch mit einem Unterschiede: nämlich das Suffix -ani apostolani hat im Aromunischen kollektive Bedeutung und bildet nur Pluralia von Personennamen. Die Flexion ist folgendermaßen : Plur. N.-Akk. apostolanli 4418 Gr.-Dat. a apostolanlor 2618 neben N.-Akk. apostolli 12510 G.-Dat. apostulor (gemeint ist vielleicht apostollor wie bei uns). Die Form afendzi 73 b2 für das erwartende afendzo, wie auch in meiner Heimat üblich ist, ist vielleicht ein Schreibfehler, da sonst überall im Codex die auf Zischlaut auslautenden Subst. den Plur. auf o bilden. Die Form lukortori llb:! steht für lukrptori ist weit verbreitet, ebenso sagt man lieber dzup lukortoare statt lukrotoare. Der art. PI. hat bei denen auf i meist Ii: demunli 85b20, linivosli 2715 etc., dagegen von rak — ratsil 20 b10, eine Form, die man nach dem häufigen Sg. auf -ul viel häufiger erwarten sollte. Sie findet sich allerdings noch bei solchen die unartikuliert o haben (s. Liste p. 182 unter c). Letztere haben in der Regel -oli. wobei es zweifelhaft bleibt ob z. B. afen-dzoli so zu lesen ist, oder als afendzol, denn durch die griechische Schreibung Xlrj kann auch bloße Mouillierung bezeichnet werden: bei uns wird afendzol etc. (s. Beispiele unter b p. 182) gesprochen. Das Schwanken in der Schreibung ist sehr auffallend z. B. von amortios kommt fünfmal mit -ii vor, amortiosil 1215. 1314 17, 29b20, 1312, einmal mit ol amprtiosol 28b25, daneben aber kommt es auch mit -Ii vor. amortiosli 12b22, 29b25, prohtspli 26b25, profitsolo 87° daneben aber nur einmal belegt profisli 771". Da bei Zischlauten die Formen auf -oli (ii) an Zahl die auf -Ii weit übertreffen, so halte ich die ersteren für die maßgebenden und die wenigen anderen auf -Ii wie profisli etc. als Entlehnungen aus dem N- oder S-Aromunischen. Dort richtet sich die Artikulierung genau nach der Pluralbildung und zwar haben alle auf Zischlaut oder irgend einen anderen Kons, ausgehenden Wörter im PI. den Art, Ii, während die auf -o ausgehenden -I haben. Z. B. aus pl. aus! mit Art, ausli, amortios pl. amortios! mit Art, amortiosli, mintsunos pl. mintsunos!, mit Art. mintsunosli etc., aber dreptu pl. dreptso mit Art, dreptsoli, preftu pl. preftso mit Art, preftsoli, aleptu pl. aleptso mit Art. aleptsoli etc. Bemerkenswert sind die Formen Filisteili 76ul, Filistilazli 7610, dann Filistiladzgli 75 b3 (filistililadzgli 766 verschrieben). Die erste beruht auf dem Namen Filisteü pl. Filistei Art. Filisteili; die übrigen beruhen auf der Form Filistili, der wie alle türkischen Subst. dieser Klasse, den Plural auf griechische Weise -Adas bilden. In meiner Heimat ist die Bildung auf -ean bei Völkernamen viel verbreiteter. Hananoinli 7215 steht für Hananoianl'i (wie Sodomöianli zum Sg. Hanaan 724 9 14. — Im Aromunischen wird gewöhnlich Hananit pl. Hananisli gebraucht. Levendzoli 73 b\ statt Levitsoli oder Levisli, wie in meiner Heimat und sonst üblich ist, die Nachkommenschaft von Levi, ist vielleicht eine analogische Bildung nach livendu, levendu = flink, stark, elegant Der Gen.-Dat, Plur. ist regelmäßig gebildet. Nur die auf Licmida auslautenden Subst. lassen dieselben bei der Anhängung des Artikels assimilieren z. B. a angelor 188 für a arigeilor. a apostulor 54b5 für a apostollor, a izmikaror 103 u für a izmikarlor etc. Beim Vok. Plur. ist nichts zu bemerken. Eine Form auf -lor für Vok. gibt es natürlich nicht. sohat wird im Cod.\Dim. als masc. behandelt, bei uns ist es fem. sphate PI. sphots; das masc. kommt auch sonst noch vor. 2. Maskulina auf e Plur. i. Hierher gehören sehr wenige Substantiva und werden mit wenigen Veränderungen regelmäßig flektiert. Sing, ohne Art, dzone 76:j, munte 2821. Sing, mit Art, kreastile 103b1. porintile 14b'J, porintek 15 b, pastile 125 15, suara s. p. 194, yarmile 25 b12. Gen.-Dat. Sing, sarpilui 69b24, suarului 112b11. Vok. Sing, porinte, suare 847. Plur. ohne Art. fratso 11JU, porintso 1414. dzoni 109 b11. yerni Hb7. Plur. mit Art. pgrintsoli 14K', fratsoli 12b25, frasli 13b\ Gen.-Dat. Plur. a porintsolor 14b11 26, a fraslor 74. Vok. Plur. porintso 1425, fratso 268. Die Flexion dieser Klasse zeigt keine wesentlichen Abweichungen. — Im Plural haben wir neben der im Cod. regelmäßigen Form fratsoli 12b25 auch frasli 13b8, welch letztere Form fast alleinherrschend auf dem ganzen Gebiete .des Aromunischen ist, ausgenommen in Muloviste, wo kuko-tsoli (P. Papahagi S. 240) für kukosii von kukot = Hahn und fratsoli für frasli gesprochen wird. In Zagori hört man fratsli. Zu bemerken ist die etymologisch regelmäßige Form yarmile 25b12, vermis > yarme, während sonst auf dem o-anzen arom. Gebiete yerrnu PI. yerni üblich ist. Auffallend ist auch kreastile = Gipfel, sonst sagt man dafür kreastitlu. Wahrscheinlich liegt alb. krestp vor (dr. creastä). 3. Maskulina auf ä Plur. i. Zu dieser Klasse gehört nur das Wort: tato 14b17, 23b17. pl. totpni 1425 19, 2115 19 und wird genau wie die u-Maskulina flektiert, Sing. N.-Akk. tatul 1515, 18!0, 2212, 23b1,(. tatulu 17b7. Gen.-Dat, a tatului 17b7, 192°, 19b7? 26. 1515. N.-Akk. tptpnli 12b2:", 1521 25. Gen.-Dat, a tptonlor 1424. Vok. totoni 172 2. In meiner Heimat ebenso wie auf dem ganzen Gebiete des Aromunischen ist diese Flektionsweise des Sing, unbekannt, während der PI. gleich ist. 4. Maskulina auf betonten Endvokal, Plur. adzo. Sg. ohne Art. dumnidzo IIb2, tamburo 225. amiro 231:\ posp 78b10, bohtsö 95b10, mohpno 73b'-\ Sg. mit Art, amiroulu 98n, bahtspulu 697. Gen.-Dat, Sing, mit vorgesetztem Art. al dumnidzo 14b5 7. alu amiro 58'l: mit nachgesetztem Art. a mohonpului 5815; mit vor- und nachgesetztem Art, al dumnidzoului 25'3 (scheint Versehen des Schreibers zu sein . Vok. Sing, dumnidzale 113 6, 121,; ^, 3022. 3217, 31b1; etc. Plur. mit Art. amirirasli 3222. — 190 Gen.-Dat. Plur. mit Art. a amirirazlor 595. Eine Form wie al clumnidzgului 2513 mit vor- und nachgestelltem Art. ist in meiner Heimat unerhört Zu bemerken ist noch die artikulierte Form Sing, im N.-Akk. und Gen.-Dat. mit eingeschobenem u. In meiner Heimat wird mehr amirplu, bohtsolu etc. gesprochen, dagegen in Ohrida, Gopes und Moloviste mehr amirpulu etc. Der Vokativ dumnidzale ist überall üblich. An Stelle der Formen amirirasli 3222 und a amirirazlor 595, an deren Richtigkeit nicht gezweifelt werden kann, sagt man bei uns regelmäßig amirazli selten, und amirorazli oft. — Hierher gehören auch die endbetonten Wörter wie prpmatikölu 31 b1:;. prpmptikolu 389, pirazmölu 8024. Gen.-Dat. Sing, a prpmpti-kolui 38°. Plur. mit Art. pirozmadzpli 80b7. pirozmasli 861T. 11822, luyuriazmadzoii 10513. Gen.-Dat. PI. a yrgmotikazlor 824, a pirpzmazlor 11822. Anfügen kann mandas Wort afendadzp 1052 aus afendu, das nicht in der Bedeutung mit efendi zu verwechseln ist. Afendu heißt der .,Geistliche(' und der „Vater" genau wie im Griechischen, woraus es ins Aromunische aufgenommen worden ist, und efendi heißt einfach „Herr*' wie im Türkischen. — Während die Wörter auf -<> griech. Ursprungs sind, sind die auf -i türkischen Ursprungs. Von dieser Klasse (-{, -adz) sind nur folgende Formen vorhanden. Sing. N. ohne Art. kesedzi 29b9, mirasidzi 72 b1". Plur. N. ohne Art, tirbietladzo 1424 von tirbietli, ridzodzadzo 5820 von ridzodzf. B. 1. Feminina auf ä Plur. e. Von dieser Klasse kommen folgende Subst, vor: Sing, ohne Art. apo 1617, afp 18b3, bano 44bj7. 6914, 1517, dimo 7I.JT. öoxg 258, kasp. 155, kisp II23, Hb6 23, kiiasto 695, kuhmp 7o4. kuardp 107J4, kpla#o 10814, kero 124b18; °dado 1913, Cd<>x<> 39b22, #ump 72b14, Camino 8124, frikp 156, fiatp 18b2, 23". fatso 2124, gramo 1425, 1515, mpndiso IIb16, numo 13-'*. — 191 - noimo 84b1, piskesp 829, pisp 10715, potpritso 113b1, skafo 3725,°skoluzmo 34b23, 15b23, sapp 112b12, triado 1820, 25b9, tripezo. 5924, vrostp 24b. vruto 4515, virgiro 9114, 92b20, zmirnp 8124, linguritso 929. Sing, mit Art. bana 4623, kuhma 81b14, doamna 73b15, kula 71b8, dada 96b19, gimta 7612, 77bs, kafa 7712, muma 21b14, numa IIb24, ora 14b12, plazma 87b17, plasia 8915, skafa 148, svuartia 407, skoluzma 6513, timbia 72b3, tutiputia 42b25 24, virgira 91b16 93b, vula 3819, zitima 4326, stizmul Ul6. Gen.-Dat. Sing. a banoli HO18, a kasili 85b9, a dadoli 225, a kisili 85b9, a kuhmili°89b20, a etili II* 22 23, a fatsili 1514, a plazmili 92b23, a veduili 124b15. — Die Stammendung ist meist i (für e) im G.-D.. doch kommt, wie man sieht, auch -p vor. ebenso in meiner Heimat. Plur. ohne Art. dorme 651, ^avme 2329, ete 13b12, fete 22b23, 72b2, Kitse 1420, izmikare 2215, iape 803, yite 927, kase 21b15, nveste 2312, tutipute 84b5, prosope 1822, zgaibe 35b14, vrute 59bJ0. Plur. mit Art. apile 71u, armile 117b°, fasle 252, kasile Hb10, penile 104b13, prosupile Hb19, tagmile 1029, tsptsole 98b2, urmile 3414, virgiro 96b10, vinile 6511. Zu bemerken ist bei den unartikulierten Formen dieser Klasse das Wort tripezo 5924; es kommt nur in der Bedeutung von aya tripezo vor und steht für trapezo, sonst ist das Wort measo üblich. Die Form virgiro 9114, 92b20, das alb. Lehnwort ist. ist in meiner Heimat ebenso in Bitolia, Crusova, Magarova, Tornova, Veles unbekannt. In Ohrida wird sie heute noch gebraucht und ist im Wörterbuche von Mihaileanu angegeben. — In Epir ist das Wort unbekannt; dort wird die Form vir-ginado, eine Ableitung von virginp, gebraucht z. B. adutsea piti d°i feati virginadi (P. Papahagi S. 41634) man brachte ihm Kuchen, der von Jungfrauen zubereitet war. — 192 —- pptpritsp 113b1 steht für ppteritsp mit Vokalassimilation. sTiiartia 407 steht für das sonst übliche soarta (vgl. yarme). Bemerkenswert ist die artikulierte Form stizmul III6, die auf stizmu zurückgeht, während sonst im Aromunischen stizmo pl. stizme üblich ist. Im Gen.-Dat. Sing, ist zu bemerken die Kontraktion des Artikels -Fei in -Ii z. B. a banpK HO18, a kasili 85b9, a kisiTi S5b9 etc. In meiner Heimat wie auf dem ganzen Gebiete des N-Arom. wird der Artikel nicht kontrahiert: a kasilei. a kisilei etc. In der Mehrzahl hat sich die Diphthongierung ea vor folgendem e nicht erhalten, wie im N- und S-Aromunischen, sondern ist wieder rückgängig gemacht worden wie im D-R.; vielleicht wegen der geschlossenen Aussprache des e der folgenden Silbe z. B. fete 22b23, 72b2, nveste 23i2, penih 104b13 für feate nveaste, peanile. Die Form fasle 252 steht für fatsole von fatso. 2. Feminina auf ä Plur. i. Sing, ohne Art. adetp 18b,G, ararfp 41b5, asimikoturo Iii20, bisiarikp 127. katro 34J2, kumnikpturo 438, kosoboturo 588 kurbano 7117, kuardp 28bJT, kuruno 36b14. klapp 123::. fitsuriatso 19b18 fruminiatso 32b9, fliakp 59bJ, gineatso 1222. 45b12, duminikp 18b13 17, harao 152;, Kiaro III19 huarpllS2 K yatsp 24b°, 28b24, 41b8, 62b5, 638 17, 63b69. /unosuro 88b4, iurnekp 59bJ0, inimo 75b17, ligoturp 59b9, mintireatso 58:\ musptiatsp 65b8, moskpturo 8022 mplititurp 89b15, nidripta-tikp 2124. mpnkoturp 9912, ppngpniatro IIb21, puartp 22'-. pliagp 36b'715, puskp 61b19, rusunatso 372:\ strazoC286 H. supliakp 61b11, tspnuso IIb20, tinireatsp 1725 jj. tsurunido 80", uaro 17]9, 28b8, usp 3512, dzianp 103j5, zve(r)kp l()2,tl rugp 112b8, virgireatso 96b:t, III4. Sing, mit Arfc. dultsiatsa 882. gura IIb23, 15b23, gela 108b13, kuminiku-tura 37b7, kuruna 36b14, luna 68bJ2. mana 12j,;, muradia S2:. — 193 — musotiatsa 84l0, pontika 28 b19, ndriptatika 58 S rudzina (>4b2i. yiatsa^66b13, 93G, dzudikata 41b4. Gen.-Dat. Sing. a bisiarikoli 18b16, a bisearikoli 2527, a gurili 337, a ikuanili 14b3, a krostinotatikoli 66bJ0, a ppntikoli IIb7, a dzenili 11, a dzudikatili 25b24. Plur. ohne Art. kapri 2715, 329. ketri 112b2, ketpro 84J3, golini 2223. ikoni 11210, lakrini 1216, momoni l-lj02:\" 1722. pledzi 35b14. mplitituri 445. Plur. mit Art. bunesle 17b12, 453, momoiile 1224, monle 15b1", plezle 35b9 provdzple 68b13, pp(r)tsole 85bJ1, usple 85lj. Gen.-Dat. Plur. a prpvdzplor 15 b24. Bei dieser Klasse ist zu bemerken bloß die Pluralbildung der Formen kapri 2715, 329, ketpro 8413 und ketri 112b2 aus kapro und katro. Das Wort kaprp bildet den Plur. im Aromunischen auf zweierlei Weisen: kapre und kppri. In meiner Heimat hat jeder von diesen zwei Formen ihre bestimmte Anwendung und zwar: kapre wird meist gebraucht, wenn es sich um eine bestimmte Anzahl von kapre handelt z. B. dao, trei, tsintsi kapre und dagegen kppri nur zur Bezeichnung einer unbestimmten Anzahl z. B. multe kppri. — Es ist möglich, daß kapri im „Codex44 für kppri stehen soll. — Die Form ketpro der Plural von katro wird nirgends im Aromunischen gebraucht. Dieselbe lautet in meiner Heimat ketsori und im Arom. neben dieser letzten Form auch die o Form ketre*). Das Wort pliago 36b17 16, das auf das Albanesische zurückgeht, bildet den Plural pledzi 35 b14, plezle 35 b9 und *) Anm. des Herausgebers: k'etoro hat mit dem sonst üblichen k'etsori nichts zu tun, sondern es steht für k'etre; da -re zu -ro wird, -tr- leicht zu -tpr- (Svarabhakti ist sehr häufig in Ochrid z. B. yaturu für yatru, lukoro für lukre) wird, hat die Form nichts Besonderes. Weigand, 12. Jahresbericht. 13 — 194 — unterscheidet sich von der entsprechenden Form plagp PI. plodzi, wie in meiner Heimat üblich ist. Die Form yiatso 24b6, 28 b2 etc. kommt im Vergleich zu dem gleichbedeutenden banp viel öfter vor. Im Aromunischen wird sonst nur bano gebraucht. 3. Feminina auf a Plur. a. Hierher gehören folgende Substantiva: Sing, ohne Art. aüp 1420, bordzp 14b1;t. 2322. gutsg 2014. 21b12, guso 37J7. piskeso 29 b13. tsonuso 1.7l3. Plur. ohne Art. bunetso 43 b7, pritso 20 b12, kusuro 46 b5. provdzp 803. Plur. mit Art. budzple 35s, hofo HO20 für horle, horile. gehört also unter 2. In meiner Heimat wird mehr bordze für bordzp und kusure für kusuro gesprochen, o ist rein lautlich nach r und Zischlauten eingetreten. 4. Feminina auf ä Plur. -le. Von dieser Klasse kommen nur folgende vor: Sing, ohne Art. dzuo 1914, sauo 103°; mit Art. dzua !5b Gen.-Dat. Sing, a dzuili 1324, a dzuli 65b13. Plur. ohne Art. dzple 305, stele 68b12, stiale 10322. sp- frpntsiale 61b2. Gen.-Dat. a dzuili zeigt Attraktion und a dzuli steht für gew. a dzuplei oder a dzuoii. Neben stele 68b12 kommt auch die Form steale 10322 vor, die letztere stammt aus dem N-Aromunischen. saup wird im N-Aromunischen meist seaup gesprochen. 5. Feminina auf ä Plur. uri. Sing, ohne Art halp 4523. derto 23b2J. zefko 6910. Plur. ohne Art, kofkoturi 1710. — 195 — 6. Feminina auf e Plur. i, p. Hierher gehören die meisten weiblichen Substantiva: Sing, ohne Art. agrime 14bJs, amprtie 13bs. ahmaklpke 3819, amanete 59b8, asperdiciune 11616, bpnare 1521, bähte 15b14, bilaie 234, bortsire 3412. bugotsple 64b23, bade 1047, bere 121b17, kale 2112, kobile 14b10, 2127, kuprie 8010, kppare 935, kirptsune 100b12, kprpule 112% kpzane 112b14, dimpndptsune 2815, dul-tsiame 699, dokemie 79b2, ehtrile 13b°, eksudile U521, fumiale 1224 155, 15bK, )8J9, 248 13, 705, 732, 9419 2122 23, 95b8, fumele 18b25, 745, 7212, 95b10, fae 79b6, fi/ure 22b19, fikure 23b21, fprpkpsmete 37b16, fitsere 47J, frpmte 61b4, gpileie 311:\ gamilie 802, hare 321G, hppsane 115b, ialane 12irnie 16bJ6. iksike 58b23, irine 1.01 b18, ieleimosine 31b6, ihtrile 1233, ihtibare 17b13, leksuire 13b5, lungparpvdare 26b14, 29b19. luturyie 58b16, lungobonore 70b13, lamne 110s, nmarte 15b25, musavere 17b24, musafere 20b9, morturie 2526, mpdeie 43j8, mulere 43bJ, 100b54, miliare 807, midzlise 442J, mustinare 44b8, mardzine 63b21, morile 699 mitolie 112, monkare 12117, npsohate 14b10, 41b4, nadanloke 35j3, nisurare 3715, nisie 1125, pulbire IIb20, ppne IIb22, pptedzune2522, polokorie2721, profitie 34b5, pluae 589, porekle 79b3, ppzarp 10410, politie ridzae 33b23, soklete 2220, simbetie 16b5, spnotate 182, sim-batie 3410, sprae 5819, sprbptrjare 911, sarpe 402A, skutide 135, terbiete lob1'4, tsitate 284. °110b19, uriakle IIb18 1413, 6624. urekle 32b30, ungle 37°, uaie 40b6, vivlie 1520, vprtute 68J, vreare 101b18, vrere 121, znie 16 b12, zproare 229, 204, zpmane 25b11. Sing, mit Art, amaria tl26 amirprilia 13bJ1, aksirea 24b7, alpntsiria 25b16, adpnkarea 26 b9, amprtia 31b1J, arsinia 353, rsinia 35h avlia 415, badia 10411, kalial57, kabilea 2116, 58°, kupia 24b4, kurbania 431A, kivernisia 8113, distimealia 103b3, distimelia 30b5, dunaia 352, dokspsilia 415, furtia 40b11. furnia 84b2 fitaria 68b2, figuria 6913, fumialia 14bJ>, 18b9. fumela 14b'', 13* — 190 — 2u22, 2i9, 4315, 711J, SO5, fumelia 1510, 18l°, 202\ 2110, 29b23, 2ü710 16b1 12 15 IS8 fromtia 39b12, gailia IIb1, yitria 61b2*' hutsudia 122b5, huka 45u, iladza 61b27, ilumaia 1.04°, ifHia I0511, loilgoara 89b20, musaferia 41b26, muleria 42b4, 72I]. mularia 964, midzlisea 4422, munduiria 12j4, minduira 25J5. morilia 65s, nkiluiria 172C, pädia 104n, (bedia 1047 muß darnach verbessert werden), pirifanila 865, portotsunia 100b|s. purpvulia 1029, pplokpria 11214, pptidzaria 122J, pptedzunea 252;;, simbetia 5815, soia 71J, suara 8713, sinidia 94b6, skuti-dia 1323, sindzilia 265, tsitatia 2827, undploka 12410, uryia 957. nastia 1172, vpdania 585, viletia 735, vriaria 12110, virtutia 1257, zobitlpka 58J9, znia 123 3 dzumitatia 1126 Gen.-Dat. Sing. a ayitripsirili 36b19, a amirorilili 64 15. a kalili 94bJ9 a dzumitatili 43b11, a fumialili 1517, 1528, 18 b25, 25b27, a fume-fili 1726, 2123, a fitarili 43b3, a mbprbptsarili 14b3, a mula-rifi 263, 110b7, a mulerili 4514, a mintiii 697, a mularili 103'\ a urfoniiili 64 b5, 33°, a fitarili 43 b3, a dzumoatili 43b14. Plural ohne Art. amortii 172 7, amorpro 17b22, anpilki 2220, a/rin 14b14. bero 121b17, 14b14, bilei Hb27, 2410, kortsp 22b13, kuprii 37b11, dimondoro IIb15, 14b15, dimpndpri 22b16, dprp 58 b15. diJoHii IIb13, fluni 112b13, fitseri 4723, hptorp IIb5, hpro 5S2", hori 6414, longori SO22, longorp 89b22, munduirp 132'. mundair 2413, 783, minduirp 14b2, 26b°, minduiri 22b21, 3212 niintsunpro 38b5, mpfikprp 121b16, mbugptsorp 64 18 mbugp-tsore 6425, muleri 18b18, parohii 1813 portsp 14b8, polpkprii 28b25, pozpri 118b4, sorbotorg 195, sprbotori 18b18 °sura°tsp 22b11, skriirpri 26b3, skriirorp 26b5, 2724, tifterp 3016 tsitotso 2727. 752, zahinetsp 18b3, kili lllb14. Plur. mit Art. amprtiile 15b4, bileile 17b22, kortsole IIb26, muntsoli 1.12 rnilesle 71b3, nilili 802, ppzle II2, fumeile 14b11, 1721, 2323. fumilile IG15, fumialile 17b10, Kilile, oile 26b, profitiile 66b2. saraile 58JI, tsnniKile 59b20, ureklile 2113, urotsunle 90b1. urotsunile 99, znuitile I021, zahmesle 42 b. — 197 — Vok. Plur. momoni 2320 etc. Gen.-Dat. a fumeilor 1714. a ureMilor 6627. a mvirpror 20b14. Der Plural der Subst, dieser Klasse wird je nachdem auslautenden Kons, auf i oder <> gebildet, Auf p werden bloß die auf r- und Zischlaute ausgehenden Subst, gebildet. Bemerkenswert ist es. daß die r-Stämme im Plur. auch manchmal i statt p bekommen. Z.B. dimondoro IIb15. IIb15 von dimondare gegenüber dimondori 22b16, hpro 582" von hare Gegenüber hori 644. minduiro 14b2. 26b9 von minduire und minduiri wie munduirp neben munduiri 3212 und sorbptoro 19 von sprbptoare gegenüber sprbotori 1.8bJs. — Die Zahl der r- und Zischlautstämme, die den Plur. auf p bilden, ist viel größer als die mit Plur. auf i. daraus erhellt, daß die Regel, wonach die r-Stämme den Plur. auf p bilden für „Cod. Dim." aufrecht bleibt, und die wenigen Bildungen auf i als Dialektmischung zu betrachten sind mit dem N-Aromunischen. wo die r-Stämme den Plural durchweg auf i bilden. Die Formen auf Zischlaut haben den Plural regelmäßig auf p. und sie unterscheiden sich von denen des N- und S-Aromunischen,. welche bloß die auf Doppelkons, den Plural auf p und die anderen auf einfachen Zischlaut auf i bilden. Z. B. tsitate pl. tsitptsi, aber karte pl. kortsp. °Bei diesen Subst, ist noch zu bemerken, daß die Diphthongierung des betonten e vor nachfolgendem a nicht konsequent erhalten worden ist, z. B. fumiaiia IIb19. 18b9 gegenüber fumela 14b9, 2022, 2l4. 4315. 7114, SO5, 151 '\ IS10. 2021. 2110, 29b23. 207 !°. 16b!12J5. IS8 mularia 904 gegenüber muleria 42b4, 72!!; also e statt ea ist die Regel für Cod. Dim. distimealia 103 b3 fällt auf durch die Brechung des betonten e. zumal sonst die Brechung nicht so häufig, nicht einmal bei den lat, Elementen vorkommt. Die zusammengesetzten Formen lungobpnare 70b1:1 und lungparpvdare 26b14, 29b19 sind bloß Übersetzungen, da solch-Komposita im Aromunischen nicht üblich sind. — 198 — Eine ganz sonderbare Erscheinung zeigt uns die artikulierte Form suara 8713 aus soare für soarele*). Das Wort gehört nicht hierher, denn es ist maskulin. Ich habe es hier bloß wegen der Artikulationsweise angeführt. — Im Gen.-Dat. kommt a snarului 11.2 b11 und im Vok. suare 847 vor. 7. Feminina auf e Plur. uri (uro). Die Zahl der Substantiva dieser Klasse ist sehr gerine und die meisten derselben bilden den Plural auf i. Sing, ohne Art. dzuvape 2b7, tamahkorloke 13b4. kaiv 4721, 788. Sing, mit Art. keifa 73 b15, tehnia 2917. Plur. ohne Art. holuro 1321, 27b14, koluri 18b15. 574. munonkuri 15b2, sprotlpkuri 80b25, vlastaruri 12316. Der Wechsel von uri und uro beruht auf Dialektmischuno-. Das gerollte r in den Formen kafe 472J, 788 für karne ist, wie schon erwähnt, dasselbe Produkt der Assimilation von rn wie wir schon ein gerolltes r aus rl im fitsofui für fitsorlui gehabt haben. Diese Assimilation kommt sehr häufig auch im N-Aromunischen vor meistens in den Städten, wo die Aromunen aus Albanien stammen. In Veles (KüpurlD wird nur kafe für karne gesprochen. Feminina auf e Plur. e. Sing, ohne Art. apokrise 154, 28b27, arspne 9211, ipo^ise 84 b3, zale 8515, piste 1812, 26 b13. Sing, mit Art, amanetia 2321, liania 183, pistia 19b23. Gen.-Dat. Sing, a pistili 19 b26. Einen PI. dieser Wörter konnte ich nicht belegen, aber in meiner Heimat lautet er auf e. *) Ich glaube, daß suaro gemeint ist, dies regelrecht für suare, suarle, soarele, das durch den Context verlangt wird. Anm. d. Herausg. — 199 — C. 1. Neutra auf u Plur. uri (uro). Sing, ohne Art. direku 112b2, duhu 30b27, #aru 19b, 28b26, dzudetsu 16b8 268, dzumaku 23b13, foku ii20, gletsu 12b13, farmuku 436, mprumut 74J, ppnpyifu 126, potiru 5924, stepsu 3322, tsiriapu 10420, vilete 3°430, griau 1813, 31b12, 355, griaiu 181, 18b5, greiu 68b20. Sing, mit Art. duhul 58b5, dzudeslu 2717, 2014 25, 2714, dzudetsul 272°, 453, dzumakul 23b15, farrnaklu 964, fokul 6019, 10919, greilu 26b5, 4214, griilu 26b25, yenoslu 8012, keptulu 174, lokul Ii14. 1714, 41b12, 592j, lokulu 26b31, 77b, mpprmutlu 617, nomlu 954, somnul 3515, stepsul 16b11, trupul 5925, tsirapul 10411. Gen.-Dat. a dzudislui 25b24, a yreiului 8723, 85b3, a tsiriaplui 10422. Plur. ohne Art. greir 17b2, greirp 459, 82b16, greiri 82b17, /riaire 17b7. griairi 181, 58b15, griairo 26b23, koruri 12b4, koturi 1046, dzudetsuri 122b10, trupurp 41b1, 70b13, 118» trupuri 59b13, stepsurp 41b1, 70 b13, vimturp 68b8. Gen.-Dat. Plur. a stepsufor 3828, a stepsulor 44b3, a greif or 26 b22, 3819 Die Subst. dieser Klasse gehen alle auf volles resp. geflüstertes u aus, und werden genau wie die Maskulina, teils mit -1, teils mit -lu artikuliert, z.B. dzudeslu 2717, 2614 25, 2714 und lokul ii14, 1714, 41b12, 5921, lokulu 26b4, 77b7. Die mit -1 artikulierten Subst. sind zahlreicher als die anderen, worüber man das bei den Masc. Gesagte vergleiche. Mit Bezug auf die Pluralbildung dieser Klasse ist zu bemerken, daß die meisten -uro haben. Die wenigen auf -uri sind vielleicht, wie schon bei den Feminina der r-Stämme erwähnt, als Entlehnungen aus dem N-Aromunischen zu betrachten. In meiner Heimat wie im N-Aromunischen bilden diese Subst, den Plur. auf -uri. Die sporadisch vorkommenden — 200 — Formen auf -uro werden bloß von den aus Albanien stammenden Aromunen gebraucht. Bemerkenswert sind die drei Formen von dem Worte graiü: griai 18J:\ 31b12. 355, griaiu 181. 18b' und greiu, das folgendermaßen flektiert, Sg. N-Akk. greilu 20 b5 PI. N-Akk. — G.-Dat, a greiului 872;i G.-Dat, a greif or 20b--gegenüber: Sg. N-Akk. grailu PI. N-Akk. graile G.-Dat. a grailui G.-Dat, a grailor wie auf dem ganzen Gebiete des Aromunischen üblich ist, Die Formen griai und griaiu sind durch Attraktion entstanden, und greiu das allein in allen Casus vorkommt, ist Produkt einer Vokalassimilation mit dem nachfolgenden i.*) Der Plural desselben Wortes wird ungemein mannigfaltig gebildet. Von der Form grei kommt im Plur. grein 17b-. S2b!'. greiro 459 28b16 vor, und von griai kommen griairi IS1, 58b15, griaire 17b7 und griairp 26b23 vor. Der Umstand, daß im Aromunischen graiu den Plur. graie und nicht graiuri bildet, weist darauf hin, daß die Bildungen greiri die Form des Cod. ist, und sich durch Assimilation erklärt, farmuku 436 steht für farmaku durch Vokalharmonie. 2. Neutra auf e (resp. o bei r-Stämmen). Sing, ohne Art, adpvgpmintu 59bJ:;, kotsptu 10316 lukuru 57b13, mir-mintu 1712, stepsu 16b9, stirutu 22b22, 355, vangem 11 l!. 12b1, zboru 14b8, 207. Sing, mit Art, kaplu 17b22, kotsotul 103b4, kotsotlu 103b,;, kutsutlu *) Aus gralü wurde greaiu, wie greas aus gras, so auch bei Daniel. Das r in gra neigt nach der palat, Artikulation, daher great. griai; daß dabei a nach ä, e hingedrängt wird, hat nichts Auffälligefür den, der gewöhnt ist, jedes Lautbilcl (grei) sich phonetisch zu analysieren (greei). Anm. des Herausg. — 201 — 75b17, lemnul 1523, suflitul 206. 31b22, lOO4, suflitlu 129 zbofu 1825, 326, yislu 73b14. Gen.-Dat. Sing. a suflitlui 17b22, 2210, a suflitlu 96b4. Plur. ohne Art, kutsute 119 b5, dzinukli 103 b4, Kiare 611 die letztere fast dieselben Eigentümlichkeiten zeigt, allerdings in viel geringerem Maße, da sich eine Tendenz zur Gleichheit mit dem N- und S-Aromunischen bemerkbar macht. Um diesen Unterschied besser hervorzuheben habe ich bei dieser Gelegenheit die von Weigand in „Aromunen" aus Ochrida stammenden veröffentlichen Proben*), so wie die von P. Papahagi**) untersucht, und ich habe folgendes feststellen können: 1. Die Anhängung des Artikels, die im Cod. Dim. meist wie im D.-R. geschieht, kommt in der heutigen Sprache von Ochrida ganz vereinzelt vor: in Basme Aromäne finde ich keine derartige Bildung, und in „Aromunen" bloß eine einziov Form Hilul XXIV4. 2. Die Kontraktion des Diphthonges ea vor nachfolgendem e kommt viel seltener in der heutigen Sprache als im Cod. vor. In den „Aromunen" habe ich gefunden: urekia 30,;. keptine 455, sonst überall muleare 65*, fumeale 654, nveastilei 866 etc., und in Basme Aromäne tritt nur eine einzige Form auf: mere 38318 Vergleichen wir aber diese zwei Eigentümlichkeiten mit dem Reste des Aromunischen, so sehen wir, daß sie nur mit der Sprache der aromunischen Ortschaften Gopes und Moloviste vollständig übereinstimmen. Die Proben, die von Gopes und Moloviste stammen, sind gering an Zahl, aber sie zeigen uns überall und konsequent die Kontraktion und die Artikulationsweise wie im D.-R. In einer aus Gopes stammenden Erzählung finde ich mulere 1732, fumeie 1732, mere 175:M. fetilei 174 etc., dann Hilul 17332, puilul 17433, kptsutul 175J,J etc. und ebenso in den aus Moloviste stammenden Erzählungen. "Was die anderen Eigentümlichkeiten anbelangt wie z. B. die Pluralbildung der Neutra auf -uro für -uri, wie in *) Weigand, „Diö Aromunen" II. B. in Nr. 21, 24, 28, 30, 32. 33. 37, 42, 45, 63, 65, 69, 86, 87, 80, 90, 92. **) P. Papahagi, „Basme Aromäne" in Nr. 166 u. 115. — 203 — meiner Heimat und überall im Aromunischen üblich ist, so habe ich in den arom. Texten kein derartiges Beispiel gefunden, sie sind mir aber durchs Gehör bekannt, Es wäre sehr wichtig für die Flexion etwas über das Verhältnis des charakteristischen Vokals im Gen.-Dat, Sing, der auf ä (o) auslautenden Feminina zu erwähnen, zumal da viele Schwankungen auf dem ganzen Gebiete des Aromunischen vorkommen. Im Cod. ist der Vokal i aus unbetonten e entstanden, und er wird regelmäßig durchgeführt; z- B. a kisili 85b9 von kisp, a fatsili 154 von fatsp, a etili II8 von eto etc. Nur zwei Wörter kommen mit p für das erwartende i vor: a banpli 110iS und a dadpli 225. Bei uns ist es ganz anders. Hier tritt bei demselben Worte bald i bald ä (p) auf, so daß sehr schwer festzustellen wäre, welche Feminina den einen und welche den anderen Vokal zeigen. Z. B. von eto kommt Gen.-Dat, a etolei und a etilei, von banp Gen.-Dat. a banplei und a banilei vor. In meiner Heimat sind einige Feminina, die nur p zeigen z. B. streahp, pitp, poalo, sazmo etc. Gen.-Dat. a streaholei. a pitolei etc., und andere die durchweg i zeigen: von featä kommt im Gen.-Dat, bloß featilei vor, von kasp Gen.-Dat, kasilei etc. Wie mir Herr Saru in Salonichi mitteilt wird in den an der Grenze der Türkei und Griechenland gelegenen rein aromunischen Dorfe Aminciu (Metzovo) konsequent der Gen.-Dat. auf -e gebildet: a babelei, a kaselei etc. IL Verbum, Die Flexion des Verbums zeigt keine wesentlichen Abweichungen von der des heutigen Aromunischen, und die wenigen lautlichen Veränderungen des Stammvokals und des Endkonsonanten sind dieselben, die wir bereits bei der Flexion des Subst. kennen gelernt haben. Alle Verbalformen, die im Aromunischen vorkommen, ausgenommen das Part, Praes., sind im Cod. Dim. vertreten, — 204 außerdem noch sehr interessante Reste des organischen Plus-quamperf. Der Unterschied besteht in der häufigeren oder seltneren Anwendung gewisser Formen, und in dieser Hinsicht schließt sich der Codex mehr an das N-Aromunische an. Sonst sind die Verbalformen die richtigen, denn es kommen nicht vor, weder wie bei Bojadschi Formen wie Futurum Ind. eu voi, vrei. va vremu. vreci, vom calcare, Futurum Konj. candn eu voi calcare etc., die im Aromunischen nicht vorhanden sind, noch wie bei Obedenaru*) die Fülle von neugebildeten Formen wie z. B. Subjonctif Passe. Eine Fälschung oder Beeinflussung von Seiten des D. K. ist vollständig ausgeschlossen. Der Cod. Dim. ist absolut zuverlässig, nur schade daß die Orthographie sehr unvollkommen ist, woran vor allem die Mangelhaftigkeit des griech. Alphabetes schuld ist. Alle hierher gehörigen Formen werde ich zunächst alphabetisch geordnet folgen lassen, indem ich nur bei denen, welche Abweichungen von dem üblichen Aromunischen zeigen, die nötigen Bemerkungen beigeben werde. Unter 1. Konj. folgen die Verba auf -are, unter 2. Konj. die auf -ere und -ere wobei aber stamm- und endungsbetonte Formen getrennt werden, unter 3. Konj. die auf -ire. Die auf -edzu sind unter -are. die auf -esku unter -Ire eingereiht. 1. Konjugation. Indikativ. Praesens. I. Pers. Sing, adzunu 122 8, mi aproku 60b4, mi aflu H4!\ • lau 287, dimondu 115b2, dzudiku 129, 2624, mi dzudiku 45-\ kaftu 18b22, lau 35b9. lau di uriakt'e 18b5. mi nfrikusedzu 38j5, mine mi-nklinu 107n, portu 10319 skriiru 29 b16, versu S3b2. II. Pers. Sing, askultso 39b14, ti aspari 25b4. bonedzo 10718 dai 2127, 1813 ti kleni 9819, ti klini 107b, las°82b1'i. *) Dr. M. G. Obedenaru, Texte Macedo-romäne, Bucuresci 1801. — 205 — mvetso 16b23, ti mbetso 1211S, mpntsi 121b3, ügroki 82 b1. skaki°8018, 32\ portso 10319, sutso 98b15. III. Pers. Sing, adarp 1816, 10019, 1127, akatsp piste 2V\ 25b3, 26b2:;, si akatsp S224, adzutp 89b11, aflo 12b16, si aflo 8225, si asparo 112b16, amintp 1185, 38b23, 63b22, apruake •29b19, si apruake 5919, astiapto 406, aurp 39bJ, 28b21, 647. aravdo 40lb, blastinp 2026, boniadzo 1515, 15 b27, bago 12 b5. da IS2, 4013, 1515, 61b19, 10020, dp 322, dimondp 2815, furo 64b22, intro 333, kuro 1009, vp'kpstigo 81lS, 81b18, katso 376 kalko {06b9, 37b9, 28b1, 107J, 36b15, klamp 26b10, 7113. 26b1:i, s-kutramuro 5b b6, s-kaftp 8225, kuminiko 37 b9, luni-niadzo 5927, 909, raso 1526, 31b23, 2818, lOO20, 1419, larto 29b19, Ia 3310, 103b4,' mpnko 6923, IS21, 64b24, 9319, mglite 956, mfrikusadzo 392, mviatsp 15b14, si-mviatso IS1", mintsu-niadzo 26 b6, nviatso 17 b1, nmviatso 15J, nviaro 37 2o, ngriakp 1724, ntriabo IS12, 3527, 3018 si-ngraso vi8", si-iikarko 10314. s-miastikp 2027, potiadzo 2816, roppsiadzo 6623, rusuniadzo 406, skapo 100b1, 376 7, si skuke si siamino 66*, skriirp 103h 20b8 2114, III16, viagle 26b25, 33b25, s-tale 58b3, s-tuarno 2826, zgaro 222T. 1. Pers. Plur. aflpmu II5, adzunomu 1225, amintomu 26b6, no aluptomu 63b9, dzukomu 11527, no diskumporpmu 61b9, kolkomu"26u, lirtomu 6111, monkomu 115°, 4720, 12124. nviromu 34b10 nisuromu 152j, no tsutsuromu 4712 Ii. Pers. Plur. aufatsp 88 b1, adologatso 1224, imnatsp IIb6. 20b26, vo klimatso 122C, lukratso II26, monkatso 118b12, vo mfrikusatso 463, ntribatso 8610, vo rusunatso 36b23, 953, voto-natso 43l8. III. Pers. Plur. aflo 18b14, 1923, alagp 1919, 111b9, 118b3. adolagp 30u;, adolagu 5822, anmviatso 193, aurp 23JO, bago 5820, da 16b6, 212, dimondp 11611, 2616, 12515, 182, dzuako 26b6, imno 14b23. klamp 23,u, kaftp 26 b15, 58lb, skutramuro 133, s-kuminikp 901, Ia/28b16, mpnko 27b17, 1.7b10, 14b10. 106b*, mviatsp° 141J, nviatso 1173, ntsapu 61b20, si-nklino 100b1, si-ükatlp, puario 2212, skriirp 118b3, stromutp 1201T. strigp 63j, skualp 76b19, skapp 81b24, siamino 57b3, tramuro T — 206 — II2, vatpnp 2120, si-viagle 2312, si-vindikp 110b1, s-viarso 65b10. Imperfectum. I. Pers. Sing, didiamu 42 b20, purtamu 834. IL Pers. Sing, didiai 8411, luai 43b21, skulai 84b12, vindi-kai 84 b10. III. Pers. Sing, afla 281, aufa 299, artika 112b2, didia 44ls, 74b19, kpfta 80b1, kutrumura 17b11, klima 738 12 13 k 80b2:\ 84b13, liga 8118, lpsa 28°, flgrupa 7512, ngrika 30 b4, kumnika S4b15, kutidza 998, intra 999, mvitsa 43b18, purta 102b24, ruka 8014. s[k]riira 112b1, vindika 80b22, vigla 3019, zbura9915. II. Pers. Plur. adppatsp 12b8, lukratsp II22. III. Pers. Plur. a§tipta°81bc, aura 86b15, lpsa 88b12, nu akotsa kendra 111b10, dzudika 70b9, kpfta 10516, mfprmpka 459, ntriba 869, 64b14, si-nklina 7tb17,°nvira 757, vigla 77'\ si-nkotsa 778, s-kumnika 1612, s-vindika 10920, s-lua di uriakle 71b1» Aorist. I. Pers. Sing, aflai 102b19, 112b17, mi afiai 832, 838 1J, arpvdai S82i, askultai 93br', adzutai HO13, dedu Hb17, 122. 28b2, 44b25, luai 35b6, pptidzai 87b4, skriirai 67b1. II. Pers. Sing, aprukas 302fi, aluptasp HO14, akotsasp 8220, ti alovdasp 1011], ti afla so 82 b2, bpgasp 81b19, bpgasp ursire 1082°didesp 1219, 42b1, 81°9, 8422, diskorkasp 40b12, deso 99b4, 101b10, des 1082. dzudikasp 81b20, kuminikasp 89 b13,' luaso S4b22, s-nu mpnkasp 96J, strigasp 60b2, skppasp 96]. III. Pers. Sing, adplpgp 28b20, 74b14, akotso 744, 108b1. 90b10. 103b2, adro 111b*, adoro 77b20. 76b5, 1045, 86b'. 6915, adzunp 8114, adostp trp app 8115, auro S22, 10718, losb \ 2512, adunp 7516, aruko 107b10, 93bG, 93b12. S613, anoltso 103b12, askultp 9318 si aflp 20b13, 28b8, si alino 928, arom«, 112b12, akotso 1126, si apruke 28b18, lo si auro 110b24. si alino 124b18, bogo 76b20, 68b9, 73bj8, 993, bono 36b2, ein dede 72b12, 74b23, 1084, 35b27, 588 67b1, 97b21, 147, 8515, 86b2. 33°, 68b1, s-dede 457, dede apokrise 10719, diade 74b21. 1015. 68b2, 68b3, 683, z-dede 84b9. dprp 77b18, disiko 103 \. — 207 — dimondp 67b10, z-disikp 962, s-dispule 8210, intry 86b2u, kutrurnburp 109 ^ kurp 124b4, Ipso 18b13, 7519°, 108b,;, 102b22, lo 103% 1.03b14^ 3010, 28b7,° 993 10, luo 103°, s-Iirto 3622, nipilkp 108b8, s-lo di uriakle 78b1, luninp 124b4, mvitso 17bJ, lo si-mvifp 104b4, lu-nsurp 72b11, ntribp 104b7, 67b14, Ii nkotsp 94 b18, ntuniko 843, sp-nvifp 92 b24, si nvirp 94 b17, 70b22, si-nklinp 3013, si-nvitsp 2821, si nyise 73b19, s-pptidzo 67b12, putu Hob3, o-rukp 298, skulp 73b18, si-skulp° 1035, 10715, 108b7, spturp 108b8, skopp 74b4, 88b7, 73b17, skodzu 692°, strigo 70b14, surupp 767, spindzurp 76b24, skriirp 3620, 29b11, suskiro 28b4, tple'75b, l-tile 103b15, uro 103b°10, si-uskp 7114, vptpno 7015, 107b21, s-vptpnp 767. I. Pers. Plur. aflomu 11312, askultpmu 931'2, akptsprnu 99b12, dedimu 32l0, intromu 11712, np pptidzpmu 1221. II. Pers. Plur. askultatu 1161, aprukata Hb10, 3214, de[di]tu 32Jt, bpgatu 8420, luatu di uriakle 87b1, vptpnatu 4322, astiptatu 94b20, kutidzatu 95j. III. Pers. Plur. alpgarp 753, adprarp HO1, akptsarp H97, 711J, 71b°, 109b14, 20b19,28b14, arukarp 1137, 73b10, 104b8 104b J% 1088. 80JO aflarp 109b17, 8914, si aflarp 74J1, amintarp S68, si adunaro 67b11, 109b24, 20b1, 7811, li02\ si akumtinaro 114b11, bogaro 971, 1079, 8017, 30b3, dedirp 9413, diadiro 149, 2310, distiftjarp 11410, si disikarp 8313, ligarp 888, HO10, 1137, lpsarp 94j, HO3, 113b2 81b22, 83b11, luarp U417, 104b7, 2120, 30b2, intraro 1134, 35b3, 713, 109b12, s-kutrumurarp 8414, s-mistikaro 70b20, nkprkarp Hl18, ndzurarp 888 s-nikarp 70b23, 74b14, si-nklinarp 995, 10422, 76b25, si °nvirarp 107b22, si-ngrpsaro 83 b15, skpparo 7t4, 7419, rukarp Hl12, skularp III11, skukiaro 889. Perfekt um. I. Pers. Sing, am luatp 3226, 35b3,42b10, am votonatp 2911. II. Pers. Sing, ai akumppratp 4312, ai furatp 59b7, ai koftatp 59bj0, ai kutruburat 121b1, ai lukratp 399, ai lpsat<) 4310, ai imnatp 439, ai votonatp 59b17. ai mpnkatp 121b3, 42 b25, ti-ai-ligatp 59b9. ti-ai-nsnrato 439 — 208 — III. Pers. Sing, are ainintato 142t, are akotsatp 26°, are afurato 442, are dato 332 7, 1016, are luato 1721, are nvitsato 2024, are purtato 17J1, are siminato 20b22, 99b25, are skrii-rato 89b15, 43b23, si are aflato 43b25. II. Pers. Plur. avets dato 322 5. III. Pers. Plur. au losato 115b4, au aflato 16b7, au dzu-nato 27bJ, au votonato 4224, 453, 115b3. Plus <| u amp e r f e k tu in. III. Pers. Sing, avia adprato 712, avia bpgato 109], liavia dato 72i2. avia luato asporare 113b4, si-avia nkotsiato 94j::, avia skriirato 301T. Futurum. I. Pers. Sing, va s-ti-ntrebu 6121, mine va si-ti vejlu HO17. II. Pers. Sing, va si afli 38J3, va s-ti aproki 59b1S, va s-ni-adzutso 89bj:t, va s-kaftso 3111, va s-Iai 40b12, va s-ti-ntrebu 37b2:t, va s-ti-nkiadits 27b25, va tso skofi kaplu 1212°. III. Pers. Sing, va s-aflo 11219, va si aflo 44J2. va s-s-aflo 1007, 1032°, va si-s-aflp (pass.) I00bls. 19b15, va si-si-aflo (pass!) 222, va s-ti-alavdo 1178, va s-ti-apruake 122b17, va s-afinp (pass.) 98iT, va s-lu-alasp 1525, va s-lu aminto 2424, va si-f si-aruko 171, va si asparo 2719, va s-boniadzo 151:1, va s-no da-n-kapu 12J, va lo da 1175, 44b:i. va s-ts-o da 1222u, va z-lp da 101b12, va s-lo da 1725, va si-z-da 38b7, 101b12, va z-dzudiko 1191. 61b13, 1005, 100b19, va s-dzudiko 12b17, 26K;. va si-s-dzudiko 41b22 (pass.), va s-fiato 40b2, va si-s-fiato 70K 725? va s-intro 98iu, 12J, va s-klamo 102b17, va si-s-kuminiko 5922, va s-no si kuro (]5b17, va s-no larto 99 b22, 30 b21. va s-ti-mviatsp 38bs, va s-Ii si mustiniadzo 4322, va si si musti-niadzp 4424. va s-vo moilko 1165, va si-s-Ia 25bJ,J, 2727, va si-ndzuro 116]n. va si-nsortsiniadzo 891)1,;, va si-nsartsino 9724. va s-mi-ilkatso 38b\ va si-ilklinp (pass.; 6622. 6624, va s-lu ruSuniadzo 363, va si-s-rusuniadzo 41J, va si si rusuniadz<> 4424, 24';, va si skapo 974, 98 b5, va si suskiriadzo 4316, va si siatsirp 99b25, 25b2j. va s-Ii pnarto 17s, 25b20, va si ropo-siadzp S71". va si-l-sapriadzo 44b7, va s-tramuro 45b1S, va — 209 — s-usukp 63b24, va s-vatpnp 10921, va si s-viarso 4621, va si s-nvprtusiadzp 23 b7, va s-np yiadzp 41 bj. I. Pers. Plur. va s-nu-o aflpmu 614, va s-lu bpgpmu 10420, va si amintpmu 612, va s-dpmu 47b10, va s-kpftpmu 612, va s-lomu 632(1, va s-misurpmu 31b19, va si suskirpmu 63b11. va s-no-mprustpmu 65b15. II. Pers. Plur. va s-luatsp 68J, va s-mpnkatsp 1162, voi va s-vi pptidzatsp 67b12, va s-vi saturatsp 116:i, va s-lu vptp-natsp 109b21. III. Pers. Plur. va s-astiapto 263, va z-askultp 2619, va si adzunp 27b4, va s-l-adukp aminte 117b11, va s-tsp si akatsp 122b16, va s-dizdiadzp 27b4, va-z-da 32j6, va s-dzuako va s-lu dzudiko 27J. va s-misurp 31b20, va si s-nkatsp 1329, va s-usukp 18. Imperf. Futuri. IL Pers. Sing, vria s-ts-ul tali 103b21. III. Pers. Sing, vria s-lu tale 2814, vria s-adarp 71b7, vria s-lu arukp 11314, vria s-klamp 96b23, vria s-Ia 8522. vria s-lasp 102b13, 115b12. Konjunktiv. Praesens. I. Pers. Sing, si adzunu 95j0. s-mi aproku 6027, si bpnedzu 952, z-bagu 31b14, s-mi apleku 83J0, s-mi akumtinu 8310, si dau 28b27, s-vp lau 88b2, 2815, 28b23, si s-Iau 2815, 28b23, si s-Iertu 292, si monku IIb4, si skapu 8815 22, si versu 83,;, si vatun 107b13. II. Pers. Sing, s-lu adzutsp 1237, si afli 108bls, s-nu-I ti-alovdzp 1234, si badzi 103bs, si bpnedzp 106b2, z-bonedzo 10720, si°z-badzi 123b1, z-dai 101b11, s-ti disteptsp 39bJS, si-I dai 29, si nu-K dai 40b15, s-ti imiredzp 122b2, s-imno 21b9. s-nu-1 ti kpnusesti 1237, si mestitsi 121bJ. si montsi 121b1. si o-nvetsp 21b9, 122b:;, s-lu-nkatsp 2325. si ti rusunedzp 27. si Ii skaki 97b11. si torni 1232, s-lu tali 103b9, si-1 vegli 21b7, si s-verso 122b19. 61b22, s-ti nisuredzp 372, si o vinditsi 38b1617. Weigand, 12. Jahresbericht. 14 r — 210 — III. Pers. Sing, si o afip 102b17, 40b21, si s-afip 91b-1, si apliako 113b15, s-lu analtsp 347, s-lu alupto 11810, si-tsi akatso 5824, si apruake 80i5, si nu si adunp 21b7, 1420, si si-aprnake 11811, si Ii arnkp 104b5, 1075, si adarp 109b3, si o daro 112°. si dp 33b13, z-da dzua 1.14b4, 15b17, s-lp da 1617, 17b17. si dzudikp 45 s, si intro 35 b9, si s-kuminiko 19 b13, s-kaflp 102 b15, 1.06b4, si nu s-kpntp 789, si s-kutramurp 63b25, si la 112b12. s-li l'a 171, s-ia 103b5, 224, si Ii la 104b4, si s-lasp 171, 22b19 si 1-liago 103 b3, si-mviatso 14 b9, si mpnko 70r', si si-mviatso 0423, si nu s-miastikp 21b15, s-li-ntriabo 21b26, si nklino 1041S, 106b14, si-nyiadzp 36b1S, s-puarto 31b25, si s-pptiadzo 109", si lu rusuniadzo 1189, s-ti strpmbp 19b4, s-ti surupo 43b20, s-np skapp 81b2, si skriiro 106b12, si s-strpmutp 1.6 b21'. si sutsp 22b14, si sapp 11212, si l-tale 103b4, 1091A/l03b1 f>, 2727, si o vindikp 36b15. I. Pers. Plur. si akptsomu piste 6315, s-lu arukomu 106b10, si aluptpmu 1179, s-li alupbpmu 12011, s-amintpmu 1312, s-akumpprpmu 24 b°, s-n-alinomu 65b3, s-np aluptpmu 1191 s-np auspmu 172°, z-bpnpmu 6110, s-dpmu 3415, s-imnpmvi 105b11, s-intrpmu 111% 20b5, 2320, s-nu 1-kplkpmu 26b21. s-np klinpmu 9919, s-kpftpmu 622, s-lukrpmu 623, s-lom di uriakle 253, s-np lpspmu 352, s-np ligomu 20 b10, s-no-mvirpmu (>3bJ, s-np-mbitpmu 4719, 116i2, s-li nikpmu 124J, si-nvitspmu 172°, 19b17, s-np-nklinomu 90b3, si suskirpmu 591, s-tilemu 1032A, si-o-stiptomu 6313, s-np viglemu 6424, s-lu votomomu 1082, s-nu np kutrumurpmu 41'. II. Pers. Plur. si aflatso 12biS, s-li arukatsp 104b19, s-mi askultatsp 115b10, si askultatsp 27b24, si vo bpnatsp IIb27, s-luatsp Hb18, Hl2, s-vp klinatso 10417, s-vp mvitsatsp Hb14, s-mintsunatso IIb25, s-li mvitsatsp 18b8, s-imnatsp 24b3, s-mpnkatso 115b1 °, s-trpmuratso IIb8, s-vo spridzuratso 11 b2°. s-nu vp asppratso 1091 III. Pers. Plur. si astiaptp 67 b1", si adarp 71 b°, si aduno 153, si aravclp 2220, 198, si alagp 15b2, si adastp 1619, si alino 97 b5, si akatso 35 b13, so nu si ampnp 181S, si si apruake 11. si 1-bagp 83b8, si s-akumtinp 111b14, si 1-bagp 83b8, s-bpniadzo — 211 — 154, si da 15414, si s-do 64b7, si 1-dzudiko 81u, s-lu dzuro 8110, 15b1, si furo 15b1, si intro 79b2, 110b23, si nu imno 20b12, si imnp 20b12, si s-kutrumurp 62b11, si s-diportiadzo 1918, si o la 110b21, s-li la 2312, si liago 20b10, s-mpnko 78% s-lukriadzp 1515, so mviatsp 20b2°, si-Ii mviatsp 21", 162, s-K mvetsp 1715, si si-mviatso 1620, si si-mpnko 35b13, si niku-riadzpNl11, si si-nklino 98b2, 11414, s-Ii-ntriabp 1915, s-li nkatsp 1918 219, 22b3, s-Ii-nvetsp 1715, si-ndriptiadzp 162°. si s-indriptiadzp 17b3, s-lu-skuke 8111, si 1-vatono 10517, 116°, si l-viagle 144, 19b20, 17b12, s-tspno 22b19, si si rusuniadzo 354. Imperfektum. IL Pers. Plur. s-vo dideatsp 16b2* I. Pers. Sing, am avutp 24b15, am arpsp 456, am tspnuto 38b2, 4515, am umpluto 31b16, am vidzutp 10822. Stark: am faptp 2913, 42 b17. — 216 — - 217 — II. Pers. Sing, a) Stark: ai askumto 59 b9, ai aspartp (>, pistipsesku 602% poksesku 13°, polokorsesku 172J, 29bJT. 26b2, eu stiu 10823, 12", 82% st[i]u 113bj A, voi :?52, I212 zolesku 12\ 93 b4, nii hprd£uesku 1195. IL Pers. Sing, arnesti 1223, esti 11 \ 209, 1145. #orosesti 16b22, gresti 80j7J0. 6023, 4214 minduesti 1232. 61,;. 04-munduesti 374, mintesti 58bJ4. patso 88°, pizuesti 11913, pon-diksesti 61.10, poltesti 61b23. purugurisesti 83b5, stii 23b1'1. 25b10, 107b15, so II3, zplesti 23b13, urgisesti 9612, vini 29b2J. vrei 20b2, ti sinkisesti 25b9, ni ti susuesti 61b12, ti mori 80is. ti tunusesti 29 b21. III. Pers. Sing, avde 26b20, si aksiaste 67 b10. si agudiaste 237, si arnisiaste 16s, s-amfiriaste 33b1. agorspste 23\ aziiaste 12015, aundziaste 1822, 18b13, 1077, duarme 113b7, 25b13. tfitfoksiaste 28J0, este 634, 13\ 14b2, filisiaste 121 |s, gria^te 100b17, 40\ 2027, graste 8015, kortiasko 80 b2, londzidzaste 1234, lipsiaste 16b20, 144 10, lipseste 35 i0, si Kirisiaste 65b9. s-Kirpsiaste 67b1,;, s-hpriaste 57b17, iase 185, s-imirisiaste 120j\ yine 21b5. mpudipsiaste 82s, muare lOob10, Hob15, 120b°. miuburlidisiaste 3821, mutriaste 113b15, ngosoiaste 1175,i, niluiaste 99b20, s-imirisiaste 1201S, poksiaste 4012 putiidzaste 65b9, s-pplpkorsiaste 116b18, saidisiaste 2912, skutucHsiaste 65b9, streksiaste 905, sutsp 8019 35b2u, stie 3827, 15b2, 38b9, tokseste 5825, tpksiaste 331C, tspltisiaste 57 b1^ s-tunusiaste 38b12, 23b10, ursiaste 100b10, 1167, 103b19, va 4015, undziaste 58b17, si zmiaste 66b22. I. Pers. Plur. agprsimu 116°, avdzpmu 11618, hprdzimu 12417. Kimu 30b19. nonerosimu 6518, nokirosimu 63b°, inspmu 'o o " o ' 05b°, stimu 642J, pplpkprsimu 144, vorgimu 471J. IL Pers. Plur. avdzptsp 1227, 2018 vp appndpksitsp 85b2J. Kitso 94b23, 18b7, Kits 24b2, stitsp 18b7, stis 2612, vp mun-duitso 116°, nkirdosis 112°, gpdplitsp IIb10, zplitso 1213. III. Pers. Plur. algesku 1327, aznesku 12015, avdu 46u, si asparu 62b12. amvplesku 59b22, si alpksesku 100b9, si amprtipsesku 80b15, si aznesku 1219, si alitspsku 22b2°, buresku 47iJ, i si agudesku 212, si efbaristisesku 183, gresku {06b7 20, 62bj0, guvpsesku 4710, si hprisesku 25b4, s-bordzu-esku 14b20, si eksumulu/isesku 36b14, yivpsesku 30b8, diöo-ksesku 11611, 98 b3, s-hprisesku 9722, s-kulkutesku II2, kprsi-lotisesku 3413, lpesku 1327. lumbrisesku 12010 munduesku 137, mvplesku 61b17, 58b8, putridzosku 65b11, s-pplpkorsesku 1920. ursesku 116b8. tinisesku 98b3, s-tunusesku 29b20, 38b12, yinu 69J4, zburpsku 5824, ngpsesku 2118 16b18 spntu 15b22, 16b3. 2120, spn 153, 195, 2019, 10213, 5912, spnotusesku 191, stiu 18b11, 18b21, II21, 868. Imperfektum. I. Pers. Sing, appndiksiamu 834, hpriamu II25, eu mi horisiamu 83J, griamu II25, stiamu 18b4. II. Pers. Sing. Ii azniai 84b13, #prpsiai 43b20, /ivpsiai >>2b4, psoltisiai 82 b3. III. Pers. Sing, vp azna 8610, anpstpsia 80b23, agudia 81J8, didpksia 281, si ^ampsia 81b8, gria 2021, bpria 74b18, s-hprisia 8710 J5? kivornisia 745, kpskondisia 7415, kivirnisia 75b1, fudzia S117, iria 285, 6922, ria 7618 lipsia 6018, kiriksia 989, vivpsia 112 b10 muria 9310, munduia 7410, pplpkprsia 3121, 108 b111, 362 J, s-minduia 7414, si kpnusia 82l, s-tsudisia 112b9, sai-disia 692J. I. Pers. Plur. pistipsiamu 1220 stiamu 4410. II. Pers. Plur. hpriatsp 17b4, 12b8, kivprnisiatsp 12b11, lugursiatsp 86, mutriatsp 12b10, pspltisiatsp 82b9 pspltisiats s2b8 saidisiatsp 12°, zpliatso 128. — 222 — III. Pers. Plur. azria 822, apondisia 97bJ, duka 7812, gria 71 b14, yivpsia 86b15, s-hprisia 8715, iria 73b:!, 77b4, 71b2\ kivornisia 70b15, lumbrisia 70b°, munduia 16b10, muria 869, ppria 125s, profitipsia 12511, pistipsia 88b12, pizuia 81b*, s-polokorsia 1612, stia HO7, soria 77b5. Aorist. I. Pers. Sing, avdzpi 8819, 88 b1, mi alintsii 8820. fui Hb8 9 10, 3213, grii 140b18, hprdzii Hb1, ti hprii834 (=hränii;. pptsoi 88jl, mi plpnisii 83b:i, mi pplokorsii 11414, stipsii 44b1-'. 93b2, vinu 277, S821, 88b2, 96bJ.° " II. Pers. Sing, eksudiseso 117. ts-o aksiso 82 b2, eksomo-lo/isiso 89b4, borisp 963, nkirdisiso 84b24, poltesp 3024, sku-tudisiso 42b2, silo/isiso 9612, trupuisp II3, 9613. tinisisp 122Js. ti tunusiso 84b1, urfonisisp 84b3, vluisiso 961. III. Pers. Sing, avdzo 87b10, 107:i, 28:!, amprtipsi 33, arpki 8621, azrii 9315, 957, 8619, 11413, arotsi 104b12, alpksi 71b12, agprsi 77°, arpki 1089, apiri 110b10, askitipsi 1121:% si aksi 3622, 589, si ayisi 3622, 5811, si alintsi 67b4, 9S8, 108b22, Ii si alintso 103b°, 8114, si arpki 7711 20, si aliki 88, si askitipsi 111b7. durni 10714, si ^orisi 125:!, fudzi 72b17, fu 76b:1. 114b°. 1.19-, Ii fotisi 125b, gri 26JT, 72°, horzi 11 lb17, s-hprisi 10725, ikunumisi 9315, iarodisi 8419, 68b4, insp 7114, 368 391. 402, 99i:!, insi 10815, s-irinipsi823, np kataksipsi 117iJ, kptindisi 8813, kunustusi 67b9. s-kuitui 108b°, s-kurturisi. 79:;, zpli 15bJ,i, 1074, 851:!, lumbrusi 124b4, Ipndzidzp 30s, muri 1520, 18b2. 309, 28b5, mportsp 68b9, 75b18, mundui 702, mpprtsi 7619. mburi 1128, mvpli 112b12, plpnosi 93b13, potso 67b7, pplti 72b20, plukusi 77b7, pongoni 78", rpspondi 7222, rubui 77b8. 78°, solpgi 68b9, 7420,°70b21, stopui 712, stipsi 93b9, si sku-tidisi 86bl, si sutsp 20b21, 952°,° 11 lb15, tinisi 10515, trupui 87b11, 18bJ, s-tunusi 3621, 39b24, si toksi 69b22, 724, si tsu-disi 10510, ursi 106b12, 104b4, si uidisi 28b8, vine 102b24. 257, 104b10, 1074, 734, 729, 7718, vini3010, vluisi 734, zugrafsi 114b10, lu znui 8419 zilipsi 39b2, 7017, zpptisi 788, 7518. I. Pers. Plur. avdzpmu 67 b11, mutrimu 12l8, nofotim 321S. nu tunusim 9310, vinimu 6429 (stark). — 223 — II. Pers. Plur. avdzptu 2927, 67b11, akikpsitu 8614, buritu 827, 8410 20, mutritu 3214, tinisitu IIb2, ur|itu 8420 vinitu IIb1-, 12°, 8417, 95j. III. Pers. Plur. agprsirp 773, arniro Hlb8, arpkirp 11318, azdedzirp 1254, amputsprp 35b10, avdzprp 10412, 958, arpkirp 23iT, arnisirp 83b2, si azriirp 69b19, si arisirp 102b10, si alintspro 1138, burirp 71b10, si #pmpsirp 104b21, furo 782, fudzirp 81b22, 74b5. grirp 10520, 107°. z-gimtuirp 104b13 yiypsirp 11410, hprirp 98b2, 10411, insprp 142, 74°b° 9517. 1139, kundisirp 110b22, kustisirp 7122, murirp 885, 31b14, minduirp 94b12, mpprtsprp 95b10, 71b14, si-mburiro 9722, noriro 113°, eli s-numirp 74", pplpkprsirp HO9, putridzpro 35 b10, ppltirp 823, ppksirp 822, supsirp 88°, si sklovusiro 80 b14, si sutsprp 1069, s-tunusirp 93 b14, urgirp 76°, s-tsu-disiro 893, vinirp (stark) 11417, 96b20, 9316, 9420, vulusiro 10712. Perfektum. I. Pers. Sing, am poltito 42b14, am plpnositp 45°. II. Pers. Sing, ai agprsitp 37 b19, ai glumbuitp 42 b14, ai gritp 31b17, ai minduito 89b15, si ai munduito 15b27, ai muritp 4227, s-li ai plitito 89 b10, ti ai sinKisito 43n, ai vinito 60 b12, 37 b19. III. Pers. Sing, are gritp 44°, are futp 15 b2, are kprtitp 442, are mplititp 44°, are stiutp 329 disi are tspltisitp 162 7. I. Pers. Plur. avem arpkitp 42 b11, avem azfiitp 42 b10. np avem eksumulu/isitp 46b10, avem lp#osititp 43 b10, avem munduito 41b8, avem mprturisito 467, avem ntpvplitp 12 b1". avem pptsptp 63b11, dise np avem pplpkprsitp 17J0, avem toksitp 99°, np avem tunusitp 46 b7, avem zburoto, III. Pers. Plur. si-au amprtipsitp 1910, au lpndzidzoto 11521, si au londzidzptp 1910. au pptsptp 110b18, au u[r]fpnitp 11521, au tspltesitp 27 b13. Plusquamperfektum. a) III. Pers. Sing, ili si avia tiKisitp 9413. b) III. Pers. Plur. avuro toksitp. r — 224 — Futurum. I. Pers. Sing, va s-gresku 327, va s-moru S323, va s-lu mpartu 14 b8, va z-vp Kiu (efharistisitu) 335. II. Pers. Sing, va si avdzo 37 b25, va s-lu londzidzosti 11519 va s-tso dukesti 40 b10. III. Pers. Sing, va s-li avdo 13lJ, va s-lu aksiasko 1512, va si s-apokrisiasko 15624, va si akikpsiasko 44 b9 va si anp-stisiaskp 8018, va s-lu buriasko 41b17, va so si dizvpliasko 391J, va s-tso si #pmpsiaskp 117 8 va z-vp doksisiaskp 98 b19. va si s-fugp 66b6, va s-li yinp 23b9, 2515, 30b21, 3°89, 612, va z-yinp 411J, va si-s Kibp 409, 1510, 1517, va s-lp griaskp 122:\ va z-ino 45b8, va s-iaso 9810 20 43b27, va s-li ziliasko 19-, va s-li karp 85 b2. va s-lu kortiasko 80 b13, va si s-fili-siaskp 205, va si mpartp 12b25, va si muarp 1525, 1514, 1184, va s-np niluiaskp 99b21, 10021, va s-np ppltiaskp 154, 1001, va s-poksiaskp 63b39, va s-ntpvpliaskp 116b1J, va s-li pgn-disiaskp 381, va si stppuiaskp 43b13, 31b2, va si s-tunusiasko 24°, va s-ti tinisiaskp 12220 va si stibp 42u, 2623, va si-I sutsp 44 b6, va s-lu urgiaskp 34b2. I. Pers. Plur. va si avdzpmu 4113, va s-Kimu 47 b10, va s-insimu 6420, va s-ni arnisimu 255, va s-np stppuimu 25b22. 41b29, va si vinimu 10314 II. Pers. Plur. va s-vp afpnisitsp 86 b9. III. Pers. Plur. va s-lp si aurasko 116 b13, va si s-doksi-siaskp 1315 24, va si s-liprisiaskp 131124, va s-griaskp 1215, va s-np npfptiaskp 27b8, va si s-munduiaskp 1325, va z-vp-nkir-dpsiaskp 1165, va s-ppksiaskp 1712, va si s-tinisiasko 1320, va si zburaskp 271J, va si zgiliaskp 138, va si zpliaskp 1318 Imperf. Futurii. a) III, Pers. Sing, vria s-aksiaskp 81b25, vria s-lu dukiasko 1092, vria s-fugp 110b24, vria s-Kibp 3624, 581:!, 1008, vria s-nu s-disparto 71b8, vria s-[h]ibp 83b2, vria si stibp 38b17. I. Pers. Plur. vria s-Kim 46 b20. III. Pers. Plur. vria s-Kibp (imirisitsp) 122 b3. b) I. Pers. Sing, vria si iriam 44 b10. III. Pers. Sing, vria si iria 16b2, vria si-[i]ria 69b19. — 225 — Konjunktiv. Praesens. I. Pers. Sing, si dormu 1148, z-vp dizvursesku 26bir>, si s-gresku 96b2, 44b18, 8313, z-yinu 9522, s-niluiesku 1212, 12b12, s-mi ppriyurisesku 822 x, s-mi aksesku2915, s-tsp poltesku 31b13. II. Pers. Sing, s-li aksesti 60b12, si avdzp 1527; s-li aznesti 2216, si o diksesti 18b11, si doksisesti 92b9, s-nu esp 3613, s-ti eksumulu/isesti 36b12, si Kii 15b8, 17b10, s-Kii (fronimu) 39b18 s-ti hprdzuesti 118b15, s-bprzesti 10114, si-I gresti 1019, si kirisesti 983, s-lu iarpdisesti 15b10, s-nu ti spuluesti 394, si tinisesti 92b8 si stii 89b17, s-lu zplesti 1234, si-nkirdpsesti 40b22, s-ti tunusesti 25b9, s-lu stppuesti 2325. III. Pers. Sing, si avdo 2114, s-ti aksiasko 621, 2410 s-nu no amoradzo 25b12, si aundziasko 21b6, si akundisiasko 1184, si amfiriasko 243, s-lp si agudiaskp 2218, si nu si appndisiasko 33b10, s-lu buriasko 57b13, s-li dispartp 228, si o disvoliasko 36b1G, si duarmp 11480, s-nu z-dispartp U89, eksumuluyiseasko 19b12, si eksumuluyisiaskp 29b2, si s-fugp 77b15, si s-griasko 3110, si s-guvpsiasko 479, s-li fruminiaskp 75b12, s-Kibp 23b15, s-yino 93b10,Yl48,°s-ibp 99b2, 1002, 2811, s-lo^isiaskp 35b17, si muarp 959, 707, s-munduiaskp 100b14,121° 7, s-li mbuduiaskp 224, so-mburiaskp 11213, si o martirisiaskp 44b1, s-np mutsaskp 34b11, si mpriasko 23b23, si s-mpritsaskp 36b17, s-np niluiaskp 101b20, si ndultsiaste 25b10, s-lp ppltiaskp 258, s-psoltisiasko 113b6, s-mi pur/urisiasko 34b, s-np sutsp 63b19, si stibp 6926. IS14, si s-tukiaskp 1713, s-np tikniaskp 57 b, si tunusiaskp 2519, so rii se urasko 2515, si ursiasko 67b16 78b1. O O " " o 7 I. Pers. Plur. s-li afanisimu 1241, s-np amprtipsimu 34 b", si akikpsimu 41b21, si agudimu 47b, 1312, si auspmu 2512 14? s-np aksimu 13ll, 99 b15, si grimu 58b26, s-np Kerpsimu 6418, si o yurtusimu 9019, 10211, 125b1, si-o loksimu 65b1, 64b10, s-no munduimu 12 1:>, 122:\ s-no minduimu 41b21, s-no ndul- o 7 7 o 7 o tsemu 65b2, s-nu ntruksimu 11921 2 2, si-nkordisimu 2415, si oksumulu/isimu 3)12. si IiIrim 7812, s-li niluimu 101 b2 °, s-no pplpkprsimu 1031-. ?-no sb>puimu 35b26, 119b7, si stiinu 30b12, Weigand, 12. Ja'nu:1-1 ; l't. 15 — 226 — si o tifiisimu 92 b2, s-ng tunusimu 613, 2511, 2511, s-tsgltesimu 9924, 6422, s-no tsoltisimu 58 h s-ng zplimu 63b2. II. Pers. Plur. s-vg aksitsg 27 b16. si. akikgsitsg 84i8, si akikgsits 67 b10, s-kikgsits 67b17, si avdzgtsg Hb15, si akikgsis üb15, si alikitsg IIb27, s-vg amvglitsg 4319, si nu vg arg-sponditsg 109b20, si vg alintsitso 9614, z-vg afgnisitsg 85b17, s-nu vg dispgrtsotso 67b10, s-doksisitsp IIb23, s-vg bgrisitsg II27, 98 b17, si Kitso 98b18, 6321, s-vg lutsis 252, s-vg kpnu-sitsg 61b20, si mprturisitsg 12v, s-vg-o minduitso 1723, 27b15, si-nkirdosis si pizuitsp 454, s-spunetso IIb24, si stitsp III2, 18b7, s-tspltisitsp 25°, s-zilipsitsp IIb22. III. Pers. Plur. si 1-arisiasko 2312, s-Ii aksiasko 15\ 26b15, 93b18, s-ausaskp 16b23, si agudiaskp 5821, si duarrnp 22b22, z-disvursiasko 62b2, s-Ii dokirnisiaskp 1916 s-doksisiasko 1910, s-fugp 2313, si fugp 62b13, si griasko 22b24, si-I hibo 1053, 152, si-1 hpriaskp 1414, s-Ii fllipsiaskp 96 b17, s-np kprtiaskp 116b10, si s-kivprnisiasko 37b7, si mutriaskg 61b18, s-vg mun-duiaskp 116°, 10015, si profitisiaskg 12518, si proksiaskp 1620, s-lu pplpkprsiaskp 1911, s-mi rukuiaskp 83b20, s-Ii tsgltisiaskg 19 b10, s-Ii zgptisiaskg 215, s-nu-1 zgiiaskg 2327. Imperfektum. III. Pers. Sing. s-Ii iria (arou) 362 3. II. Pers, Plur. s-ng bgriatsg 43ly. I. Pers. Plur. s-ng minduiamu 6316. Imperativ. II. Pers. Sing, aksia-me 60b13, angstgsia-te 855, avdzg 16b24, 2225, 29°, aznia 91b18, 2215, nu lu azna 1018 nu ti arnisia 28b22, ^grgsia 96b1, esg 39b1, ti eksumuluyisia 387, 40b20, gria-ni 12°12V 8220, 21b4, yino 2823, 83b10, yinu 881, 66b3, nu yino 609, nu fiidzi 28b22, horisia-te 9717, 98b23, bprzia-n-te 22b4, niluia-ng 593, nikisia 857, niluia 2513, nu lu ndzura 1018 pglgkgrsia-te 352, pistipsia 395, stgpuia-te 28b26, ti stgpuia 325, tunusia 602, tunusia-te 274, vgrga 21b3, zgila-tsg 83 b12. | I. Pers. Plur. as ng eksumuluyisimu 30b19, 41b20, as inkisim 6312 as yurtusim 8922, as ng nunduim8112, as ngfgtimu i 120 b18, 121b as ng tunusim 30 b9! | II. Pers. Plur. avdzgtsg 1424, 14b3, 2319, avdzgs 2517, arapes-me 11316, fudzitsg 85b16, bgrisis-vg 102b18, munduitsg 41b13, minduis-vg 60b24, pglgkgrsis-vg 1177, tunusis-vg 88b5, venitsg 26b6, vinitsg 2320, 24115. I Infinitiv, ayisire 422, avdzgre 117b6, 4510, burire 8314, dukire Hb15, » fudzire 62b10, bgrisire 66b3, kgnusire 101b16, lumbrusire 119b20, (tru) lipsire 23b15, mpgrtsgre 423, munduire 44b2 nikisire 1182, pidipsire 63b24, susuire 61.8 stire 10510, tunusire 9323, 278, 29b2, ursire 67b4, 89b8, 106b12, zilipsire 101b15, zgilire 835, zuzurire 6015. | Participium. > Perfekti. aksisitp 319, avursitg 616, azriitg 969, audzitg 11518, gritp 403, kgtgrgsito 909, mburitg 853, 11210, 112b17,° pizuitg 969! sologito 3517, trupuito 863, dgruitg 30b7, vinitg 26b7. Adjektivisch: ayisitu 59 b16, amgrtipsitu 3110, amvglitu 92 \ kgtg-risitsg 909, kisusitu 100b13, kprisitu 102b17, kati/urisitu 81b17, i lif^irusitu 119b9, ntruksitu 1205, nggrditu 3110, zuzuritu 1142. Allgemeine Bemerkungen über das Verbum. Die im Cod. Dim. vorkommenden Verbalformen sind nicht alle, die im Arom. gebraucht werden. — Es fehlt nämlich das Part. Praes., das sonst überall im Arom. sehr üblich ist*). Diese Verbalform wird auch in Ochrida, woher Cod. ^ 1) In Albanien ist die Anwendung des Part. Praes. viel seltener als anderwärts; auch bei den in der Rodope, auf dem Rilo Dagh lebenden Aromunen (Gramosteni) ist diese Form gänzlich unbekannt. Anm. des Herausg. 15* — 228 — — 229 — stammt, gebraucht. In „Basme Ar." habe ich folgende Formen gefunden: spunändalui 16712, mutrindalui 384l. Ich kann nicht genau wissen, ob diese Formen in Ochrida echt volkstümlich sind, oder ob sie neu eingeführt sind, denn neben den beiden angeführten Beispielen tritt auch ein zikändalui 16721 auf, die dzpkondalui lauten müßte. Die Form dzpkpn-dalui wird aber im Arom. als Part. Praes. von dzak (liege darnieder) gebraucht, und für dzpk ist überall bloß spunpn-dalui üblich. Daß das Part. Praes. auf -pndalui im Süd-Arom. sehr üblich und im N-Arom. weniger üblich ist, daran darf man nicht zweifeln; daß die andere Form auf -pndu im S-Arom. sehr selten und im N-Arom. gar nicht üblich ist, ist sicher. Nur in den Ortschaften Gopes und Moloviste wird das Part. Praes. in keiner der beiden Formen gebraucht, und das ist der dritte Punkt, worin die Flexion des Codex mit der der beiden Ortschaften übereinstimmt. Der Gebrauch des Konj. Futuri ist im Cod. Dim. auffallend selten und zwar kommt die Form nur zweimal vor: 2. Prs. Sing, si intrari und si nu puture. Aus diesen zwei Beispielen kann man nicht erkennen, wie der Konj. Fut. in der Sprache der Verfasser des Cod. lautete. Was die Endung e von puture für das erwartete i betrifft, so beruht das vielleicht darauf, daß unbetontes e bald als e bald als i geschrieben wird. Diese Erscheinung macht sich mehr im S-Arom. bemerkbar; dort wird gleichfalls s-puture oder s-puturi gesagt. Im heutigen Arom. wird diese Zeit meist folgendermaßen flektiert: s-puturim, s-puturi, s-puture, s-puturim, s-puturitü, s-puture. In Samarina: s-kplka-rim, -res, -re, -rim, -rets, -re (Weigand, Olympo-Walachen p. 89). — Athanasescu gibt in seiner Gram, kein Konj. Fut. an. Das erklärt sich leicht daraus, daß im N-Arom, diese Zeit selten vorkommt, immerhin ist sie üblich mit besonderer Vorliebe für den Infinitivstamm z. B. s-vrearim für s-vrurim, s-videarim für s-vidzurim. — Im S-Aromunischen sind beide Formen üblich. Was wir aber weder bei Boj. noch bei Po. noch bei Ath. noch sonstwo finden, sind die Verbalformen der drei Hilfs-verba: avusesp 83b19, 103b10, 12218, 122b12, vruseso 103b20, 122b14, 110b7 und fusesp 3221, 83b19, 8422. Zunächst glaubte ^ ich, es wären Analogiebildungen zu der 2. Pers. Sg. der Aoriste wie fitseso, dzpsesp, dusesp etc. Es ist aber viel wahrscheinlicher, daß dieselben Uberreste des lateinischen Plusquamperfektum Conj., der sich ja auch im D.-R. in derselben Form und Bedeutung erhalten hat, sind, und als solche habe ich sie in die Einteilung der verschiedenen Verbalformen angeführt. Aus sicherer Quelle höre ich, daß diese Formen heute noch im Aromunischen in der am nördlichen Abhang des ^ Pindus bei Konitsa gelegenen Ortschaft Palio-Seli vorkommen. Im Cod. tritt ein mit dem Aorist zusammengesetztes Perfektum auf z. B. avuro toksito, das bei Bo. und Ath. fehlt. O O O ' Im Aromunischen ist diese Form üblich, aber sie wird nicht so oft gebraucht. In meiner Heimat kommt sie bloß in 3. Pers. Sg. und PI. vor. j Über das Futurum ist zu bemerken, daß es im Cod. genau wie im N-Arom. gebraucht wird z. B. va si avdzpmu, va s-Kimu etc. d. h. immer mit den Konj. si gebildet. Diese Art i der Bildung unterscheidet sich von der des S-Arom., wo ! durchweg die Konj. si wegbleibt z. B. va videm, va vinim etc. ! Eine Spur des abgefallenen si zeigt sich bei den Neben- 1 bildungen wie vai videm, vai fatsim für va si videm, va si fatsim. I Neben dem Futurum kommt eine andere Bildung vor, die ich als Impf. Futuri angeführt habe z. B. vria s-Kibp 38b17 und welche bei Bo. und Ath. nicht angegeben ist. Als Nebenform des Impf. Fut. habe ich die Form vria si iriamu 44b10 bezeichnet. Bei Bo. sind die beiden Formen angegeben und zwar die erstere als Cond. Praes. und die zweite als Cond. Passe. Die beiden Formen sind im Arom. sehr üblich. / In der Einteilung der Verba habe ich keinen Unterschied ^* zwischen den Aktiva, Passiva und Reflexiva gemacht, aus dem einfachen Grunde, weil ich dieselben Verba hätte mehrmals wiederholen müssen. — Was die Bildung der Passiva anbe- — 230 — langt, d. h. ob sie mit dem persönlichen Pronomen oder mit dem Hilfsv. Kire gebildet werden, so ist folgendes zu bemerken: Im allgemeinen wird das Passiv durch das Reflexiv* ausgedrückt genau wie im Arom., ausgenommen bei denjenigen Verben, die als unpersönliche aufgefaßt werden können z. B. este griitp 40 \ este skriirato 2719, 42b24 etc. Doch kommen auch Formen vor, die passivischen Sinn haben z. B. spntu hiluitsp 31bJ8, spntu pistipsitso 15b22, spntu ndzuratsp 65b3, Kimu blpstimatsp 65 b3, Kimu ndzuratsp 65 b3, este ndziminatu 63i9. In andern Fällen wie z.B. este arpdzpmatp III5, este mbitatu (di yinu) 1212 etc. haben die Participia adjektivische Bedeutung. Was die lautlichen Veränderungen bei Verbum betrifft, so sind sie dieselben wie bei Subst. Zu bemerken ist nur, daß die Kontraktion des Diphthongen ea vor e hier mit größerer Konsequenz durchgeführt ist, als bei Subst. — Ebenso das auslautende flexivische i nach Zischlaut wird zu p, ausgenommen von wenigen Beispielen, wo i geblieben ist. Bemerkungen zu der I. Konj. skriiru 2916, das auf skribulo mit Assimilation beruht, vertritt das aromunische scriu, auch kommt es in allen Verbalformen vor: Impf. s[k]riira 1121, Aor. skriirai 67b1, Perf. are skriirato, Plsqp. avia skriirato etc. Im Aromunischen ist diese Form sonst ganz unbekannt und auch in Ochrida. Die übliche Form ist skriü, das im Aorist stark und schwach flektiert wird: skriai, skriasi, skrie, skriem n. skriäm, skriat, skriarp seltener stark: skris, skrisis, skrise, skrisim, skrisit, skrisirp°. mvetsp 2. Pers. Sg. Praes. für nvets, dann mviatso 15 b14, sogar nmviatso 151 in Basme Arom. mvesku 46039, mvirinat 1873 zeigen, m wegen des folgenden Labial, der in solchem Falle bilabial gesprochen wurde, blastinp 3. Pers. Sing. Praes. zeigt ein n für das zu erwartende m. Im Arom. kommt sonst nur die Form blastimp vor. mphkp 1164, mpntsi 121b3 ist die ältere Form für das jetzt übliche mptsi. Folgende Formen — 231 — zeigen Aphaerese: katsp 3. Pers. Sg. Praes. für akatsp, skuke für askuke, rukp für arukp, vp duk minte (auch aduk aminte) ^ s-vp prukatsp (aproku). 7 ° Auffallend ist die Form mglite 956 für ngiite. Vor Labial ist ein m für n möglich, aber vor einem Guttural? Neben kutramurp 58b6 kommen auch die Formen kutrumura 3. Pers. Sg. Impf/nb11, kutrumburp Aor. 10919, ai kutruburatp 121b4, die auf kutrimurare und kutrimburare beruhen. Neben strigo 70b14 kommt auch die Form aurp 39b1, 28b21, Aor. aurp 282 etc. mit derselben Bedeutung vor, und ist das Arom. aurlp. Heute hat dieses Wort im Arom. nicht ♦ vollständig denselben Sinn wie im Cod. Es wird mehr für die Tiere gebraucht, und für die Menschen nur, wenn es sich um Geschrei handelt z. B. Kai aurlp ahpt multu? Oder: \ aurlp-lo, a fitsorlor, s-takp. 1 aluptasp HO14 und aluptpmu sind die älteren Formen für die jetzt im Arom. üblichen alumtu und alumtgm. Neben der regelmäßigen Form didesp 2. Sg. Aor. 1219, f* 42b18, 819, 8422 kommt auch desp 99b4, 101b10 und sogar des 1082, dann detu für deditu vor. Die letzteren Formen werden im N-Arom. nicht gebraucht. Im S-Arom. wird dieses Wort im 2. Pers. Sg. Aorist auch stark flektiert z. B. dides | und deadis. — Die dritte Pers. Sing, kommt fünfzehnmal als dede und bloß fünfmal als deade vor. surupp 3. Sg. Aor. mit eingeschaltetem u wie bei lukuru für lukru. — Im Arom. ist surpp. Neben tple 3. Pers. Sg. Aor. kommt auch die Form tile vor mit Assimilation. In meiner Heimat sagt man tplp und astplpm, viglpm für tilem 1173, viglem 119 b6. va si-nsprtsiniadzp 89b16, va si-nsartsinp in dem Sinne, wie sie hier gebraucht werden, heißt sonst va s-armpnp sar-/ tsino. — Ebenso wird va si s-fiatp 704, 725, va s-fiato 40b2 1 heute nicht mehr in dem Sinne von gebären, wie im Cod. * gebraucht, sondern a]fitare nur in Bezug auf Tiere. — Für gebären bedient man sich im Arom. des Verbums fätsire. — suturare steht für spturare mit Vokalharmonie. — 232 — > Bemerkungen zu der IL Konj. Das Eigentümliche dieser Klasse ist der Übergang der starken Verba in die schwachen im Präsens. Diese Tendenz zeigt sich auch heute im Arom., aber sie ist doch nicht so durchgedrungen wie im Cod. Dim. Doch finden sich fatsimu und nardzimu, vereinzelt ärdimu, plondzitsp, pitriätsitsp. Neben sedzo 98b8 10 kommen spdzp 58b10 und sps vor, die auch sonst im Arom. üblich sind wie sidia neben spdia etc. o-via 94b6 steht für o avia 1074 wie auch si o-daro für si o adaro. Bemerkungen zu der III. Konj. Alle hierhergehörigen Verba werden regelmäßig flektiert, die wenigen Abweichungen beruhen auf lautlichen Veränderungen oder allgemeinen Erscheinungen. — Bemerkenswert ist der starke Aorist des Verbums vinire: vine 3. Pers. Sg. Aor. 102b24 und vini 3010, dann vinu 1. Pers. Sg. Aor. 277, 882. Die anderen Personen fehlen im Cod. — In meiner Heimat und im N-Arom. wird mehr schwach flektiert: vinii, vinisi, vini und vine, vinimu selten vinim, vinitu vmirp. Im S-Arom. wird mehr vinu, vinisi, vine, vinim, vinit, viniro gebraucht. vprypmu 4711 kommt nur einmal vor mit dem Sinne von sprechen, es scheint dasselbe zu sein wie vorgesku = schelten. — In meiner Heimat und im N-Arom. existiert das Wort nicht, mvplesku 61b17 und mvpli 112 b12 zeigen ein m vor dem anlautenden Labial. eli s-numirp 45° kommt nur einmal vor, und steht für das Arom. s-klimaro. Im S-Arom. kommt auch numotsesku U620 vor. Die dritte Pers. PI. Praes. des Verb. Hire lautet im Cod. überall sontu auch spn. In meiner Heimat lautet dieselbe nur suntu oder sun. DIE DIALEKTE DER BUKOWINA UND BESSARABIENS MIT EINEM TITELBILDE UND MUSIKBEILAGEN VON Prof. De. GUSTAV WEIGAND LEIPZIG JOHANN AMBROSIUS BARTH 1904 Bukowina, Straja. S i e! > e n b u i-g < • 11, B o < > t a! DIE DIALEKTE DER BUKOWINA UND BESSARABIENS » MIT EINEM TITELBILDE UND MÜSIKBBIUGEX VON PßOF. DR. GUSTAV WEIGAND Vorwort. Abweichend von der seither geübten Praxis habe ich die vorliegende Dialektuntersuchung nicht im Jahresberichte deInstituts für rumänische Sprache erscheinen hissen, um der: Umfang desselben nicht gar zu sehr, wie den des X. Jahresberichtes, anschwellen zu lassen. Als eine Erweiterung de* seitherigen Inhaltes meiner Dialektuntersuchungen, der ein»' Beschreibung der Reise, der Bewohner und der Sprache., femer Dialekt/proben und ein Glossar der dialektischen Wörter umfaßte, darf auch der ..Versuch"- gelten, eine anschauliche Vorstellung von der eigenartigen Musik der rumänischen Volkslieder durch Beschreibung und Beifügung von Melodien zu geben (s. Kap. 1) Volksweisen p. 83). Ks wäre in erster Linie Sache der rumänischen Musiker sich dieser Aufgabe zu unterziehen, es scheint aber, daß in Musikerkreisen au> leicht begreiflichen Gründen kein Interesse für das für Choroder Schulgesang gänzlich ungeeignete alte Volkslied vorhanden ist. Es gibt zwar eine zweibändige Sammlung von Volksliedern mit Klavierbegleitung von Vulpianu, allein dies» Sammlung, wenn sie auch in bezug auf die Melodik billigen Anforderungen genügt, ist weit entfernt das Oharakteristische der rumänischen Rhythmik zu zeigen. Erläuterungen sind gar keine vorhanden, außerdem sind eine große Zahl vor: künstlichen und volkstümlich gewordenen Melodien mit aufgenommen worden, die der Xiehtkenner nicht ohne weitere- 1 — v herausfinden kann. Es wäre wirklich an der Zeit, wenn von einem geeigneten Kachmanne ohne Voreingenommenheit, ich meine vor allem ohne Beeinflussung der abendländischen Musik, diese, allerdings nicht leichte Aufgabe unternommen würde; denn mit großer Schnelligkeit verdrängt der rhythmische abendländische Gesang die alten, eigenartigen Doinen-melodien. in dem ebenfalls neuen Kap. E p. 90 habe ich auch das Notwendigste über die Metrik der Domen zusammengestellt, im anderen, die sich eingehender damit befassen wollen, einen Wegweiser zu geben durch meine mehr aus der Praxis, d. h. durch direktes Anhören, als durch theoretische Erwägungen gewonnene Erfah run g. Die auf dem Titelbilde dargestellten Trachten zeigen deutlich den großen Unterschied zwischen der Tracht der Krauen diesseits und jenseits der Karpathen: Rock und doppelteilige Schürze in Siebenbürgen, Kotä, die zugleich als Rock und Schürze dient, in der Bukowina und in den gebirgigen Teilen der Moldau, ich habe, um meine große Sammlung von selbst aufgenommenen Photographien auch andern nutzbar zu machen, eine Zusammenstellung von Originalphoto-graphien von Trachten, Typen, Häusern etc. gemacht und der Bibliothek der rumänischen Akademie in Bukarest überwiesen. Mit der vorliegenden schließe ich die Reihe meiner Dialektuntersuchungen ab, da ich nun das ganze dakorumä-idsche Gebiet bereist und zur Darstellung gebracht habe. Wenn es auch wünschenswert gewesen wäre, die Untersuchungen eingehender und in größerem Umfange zu machen, so mußte ich doch, wenn ich überhaupt fertig werden wollte, mich auf das Notwendigste beschränken, nur so war es mir möglich, diese Arbeit in sieben Jahren zu bewältigen. Erst nach Fertigstellung meines linguistischen Atlasses, von dem demnächst die VI. Sektion erscheinen wird, werden die gewonnenen Resultate meiner Untersuchungen recht zur Geltung kommen und leichter benutzbar sein. Es bleibt mir noch übrig der Albrechtstiftung in Leipzig, die mich bei dem ganzen Unternehmen so freigebig unterstützt hat, auch diesmal meinen herzlichsten Dank abzustatten für die gewährten Geldmittel zur Reise und zum Drucke dieser Ab handln no;. G r ü n h a i n. i <4 h e n i m August 1904. Gustav Weigand. Inhaltsangabe. Vorwort A. Reisebericht.............. B. Beschivilnuur ,1er Dialekte ...... 1. Liste der Normal werter........ 2. Zusätze............ :;. Zur Flexious- und Wortrnldvm^'slehre C 'lex'"............... 1). Volksweisen............ E. Zur Metiik der Volkslieder.............. 90 F. Glossar ......... Liste der untersuchten Gemeinden Musiki »cila^e III. (Siehe Lied No. XLVIII.) 1 = 66. Frun-zä - soa - rä de scum - pi - e, frun-zä - $= F=F1 m-^- #—i F=4 n— »--j —*ß—J--1 f. .....—1 Y--- soa - rä de scum - pi - e bat'- o — -1 0-'———--:—m-m- 1— ^— ...... I ritard. /Cs ^ fo - cui strä - i - ni - e. IY (Siehe Lied No. XXX, 3. u. 4. Vers.) J= 153. La_ moa-rä nu te-oi_ mi ritard. ^ na, la_ moa-r :ä nu te-oi mi na. Vei mer-ge sin - gu - rä de-i v prea. r—di -»—»-g—--->-1 —^—^-*-1 ei mer-ge sin - gu - rä de-i vrea. Y (Siehe Lied No. XVIII.) Getragen. J = 54. BEB foa - ie ver - de de ci - eoa - rä a le-sit po - te - rän ta - rä ca sä prin - da un Ji-an IBS pe un hot de ca - pi - tan Jrl04. k ^\ ce säprim - blä prin pä-duri litt- j, .7 ,h J;« Ji i yn< cu hai-duci cu verzi pä-turi SEE* si cu ar - me ghin - tu - i - te 1 iw p--jf^4M-^i=FF:m tot! voi-nici hai - duci cu-min-te. A. Reisebericht. In der nördlichen Moldau. Arn 26. Juli 1901 trat ich die siebente Reise zur Untersuchung der rumänischen Dialekte an. Diesmal ging es nicht auf gewohntem Wege durch die ringarische Tiefebene meinem Ziele zu, sondern über Krakau und Lemberg nach der Bukowina direkt bis Itcani nahe der rumänischen Grenze. Hier erwartete mich am Bahnhofe Herr Goroyei aus Folticeni, bei dem ich Wagen und Pferde im vergangenen Herbste zurückgelassen hatte. Nach einem mehrstündigen Aufenthalte in Suceava, wo wir von dem bekannten Folkloristen, Herrn Erzpriester Marian, gastlich bewirtet wurden, fuhren wir gegen Abend bei Bunesti über die rumänische Grenze, die wir anstandslos passierten, nach Folticeni. Da ich noch vom vergangenen Jahre her den nördlichsten Teil der Moldau zu besuchen hatte, was ich damals des eingetretenen Regenwetters wegen nicht ausführen konnte, machte ich mich gleich am folgenden Tage auf den Weg, um das Versäumte nachzuholen. Wegen des schweren Fortkommens auf den Feldwegen im hügeligen Terrain der Bezirke Dorohoi und Botosani ließ ich mein Geschirr in Folticeni und fuhr zunächst mit der Bahn über Dolhasca nach Veresti, von wo mich ein jüdischer Fuhrmann für 2 Fr. nach Dumbraveni, dem eine Zeit lang als Geburtsort Eminescus angenommenen Dorfe, brachte. Der Bürgermeister schickte mich zum Pfarrer, den ich aber nicht zu Hause traf, und so blieb mir nichts anderes übrig als in einem elenden Dorfwirtshause zu übernachten, wo ich mit einigen Eiern und einem schmutzigen Lager füriieb nehmen mußte, so daß an Ruhe nicht zu denken Weigand. Dialekte 3er Bukowina u. Bessarabienn. 1 war. Wohl aber war ich entschädigt durch reichliche sprachliche Ausbeute, die ich dort in aller Muße machen konnte. Mein Wirt fuhr mich am nächsten Tage nach Bucecea, einem vorwiegend von Juden bewohnten Flecken, wie das ja meist bei den Flecken in der Moldau der Fall ist. Interessant waren mir die statistischen Aufzeichnungen in Bezug auf die Sterblichkeit: 1500 Juden weisen 1.9 Geburten und 10 Sterbefälle auf, 300 Christen 11 Geburten und 11 Sterbefälle. Derartig ungünstige Ziffern für die Christen stehen durchaus nicht vereinzelt da, im Gegenteil, wo immer ich mich darnach erkundigte, fand ich sie immer zu Ungunsten der Christen. Bei großer Hitze fuhr ich mit dem Zuge nach dem malerisch auf mehreren Hügeln gelegenen Dorohoi, aus dem stolz der V er w altun gsp alas t h er vo r r a gt. Der Präfekt, Herr Väsescu, empfing mich äußerst liebenswürdig und gewährte mir jede Unterstützung, so daß ich an Ort und Stelle mehrere Dialekte untersuchen konnte, ohne in die betreffenden Dörfer gehen zu müssen. Die Nacht verbrachte ich wieder schlaflos in einem jüdischen Hotel, diesmal war es aber nicht das Ungeziefer, das mich nicht schlafen ließ, sondern der Lärm einer jüdischen Hochzeit, die gerade dort stattfand und bis zum frühen Morgen währte, als es Zeit für mich zur Abfahrt war. Zu der nur 11 Kilometer langen Strecke nach Vorniceni braucht der Zug 45 Minuten und kostet 1,60 Fr. II. Kl. und dann ist man nicht in Vorniceni, sondern 8 Kilometer davon entfernt in einem elenden Weiler, wo man froh ist, wenn man einen Wagen auftreiben kann. Nun, schließlich gelangte ich doch nach dem Dorfe, wo ich meine Studien machte und mich dann für 5 Lei nach dem entfernten Cotusca fahren ließ. In Dräguseni im einfachen Hause machten wir Mittagsrast. 6 Eier. Brot, Gurken und Wein für mich und den Kutscher kosteten 1 Fr. Die Wege waren schlecht, es ging beständig bergauf und bergab, die Sonne brannte heiß, war es doch am 31. Juli. Die Gegend ist ganz baumlos, von Wald o-ar nicht zu reden, die mit Schilf gedeckten Häuser machen einen elenden Eindruck, und so war ich wirklich froh als ich um 5 Uhr in Cotusca ankam und den federlosen Wagen verlassen konnte. Auf dem Gute des Herrn Präfekten Väsescu fand ich alles, dessen ich bedurfte, vor allem ein gutes Nachtquartier, das mir vor allem Not tat. Am folgenden Morgen fuhr ich im leichten Korbwagen gezogen von feurigen Pferden nach dem Städtchen Saveni, dann mit der Post nach Ungureni resp. Plopeni niari; von da wollte ich mit der Bahn nach Todoreni fahren, kam aber nach Hlipiceni, das fast ganz russische Bevölkerung hat, während Todoreni noch 8 Kilometer entfernt ist. Man hat, wie so oft in Rumänien, die Station nicht nach dem Orte, an dem sie liegt, sondern nach einem entfernt liegenden größeren genannt. Bei dem Pfarrer Vasile in Hlipiceni fand ich freundliche Aufnahme. Er schildert die dortigen Russen, die schon vor 100 Jahren eingewandert sein sollen, als sehr fleißige, gottesfürchtige Leute, die Montag. Mittwoch und Freitag fasten, Sonntag kein Feuer anstecken, sondern kalt essen, und nur den einen Fehler haben, daß sie zu viel Schnaps trinken.*) Am folgenden Tage fuhr ich über Jassy nach Folticeni zurück, wro ich gerade in den richtigen Jahrmarktstrubel hineinkam. Den folgenden Vormittag verwandte ich zu Vorbereitungen und Einkäufen für meine Reise im eigenen Wagen. In der Bukowina. Samstag den 3. August nachmittags fuhr ich in Begleitung meines Freundes Gorovei nach dessen an der Grenze gelegenem Gute Bunesti, wo ich zum ersten Male den Phonographen zur Anwendung brachte. Die Aufnahmen gelangen vortrefflich, besonders was die Volkslieder betrifft. In Bunesti verschaffte ich mir durch Vermittelung des Herrn Gorovei einen Kutscher, einen dortigen rumänischen Bauernburschen, der zwar nicht viel von Pferden verstand, aber intelligent und willig war, so daß ich meine Wahl nicht *) Uber die Verbreitung der Russen in der Moldau s. Jahresbericht IX, p. 157. — 4 zu bereuen brauchte. Nach Erledigung der Formalitäten im rumänischen und österreichischen Zollamte fuhren wir durch das hügelige Land nach der großen Gemeinde Bosance mit über 5000 Bewohnern, worunter 300 Juden. Hier in der Bukowina trägt man noch die alte rumänische Tracht: reichgesticktes Hemd, fotä aus einem viereckigen Stücke und das Haar mit Blumen geschmückt, während in der Moldau sich diese Tracht nur bei den Tschango und hoch in den Gebirgstälern bewahrt hat. Auch die Sitte das vordere Haupthaar abzurasieren hat sich hier bei älteren Leuten noch bewahrt. Dann fuhr ich nach dem im äußersten südöstlichen Winkel der Bukowina gelegenen UdestT, wo ich von dem 82 jährigen Pfarrer Popovici freundlich aufgenommen wurde. Am 5. August fuhr ich nach Suczawa (Bev.: Juden. Rumänen, Deutsche, Armenier), um raeine Ausrüstung an Vorräten und Wagengeschirr zu ergänzen und wurde dann von Herrn Erzpriester .Marian, der mich über Mittag bei sich behalten hatte, nach Schkeia begleitet, wo ich einige Stunden verweilte, um den interessanten Dialekt zu studieren, und gelangte gegen Abend nach Uisesti mit deutscher und rumänischer Bevölkerung. Die Deutschen sprechen einen ausgesprochen fränkischen Dialekt, nicht den schwäbischen, wenn auch die Leute Schwaben genannt werden. Es dauerte längere Zeit bis ich endlich auf dem Hofe des rumänischen Lehrers ein Unterkommen fand. Ich zog meinen Wagen der dumpfigen Stube als Schlafstätte vor. Um 4 Uhr früh erhob ich mich, um meinem Kutscher zum zweiten Male zu zeigen, wie man Pferde putzt; auch hatte ich noch mit meinen Studien zu tun, so daß ich erst um 8 Uhr aufbrechen konnte. Die gute Straße führte bergauf, bergab durch prächtigen Buchenwald über Pältinoasa nach Capucodrului, wo ich mit zwei Leuten nacheinander arbeitete und dann mein Mittagessen selbst bereitete. Nachmittags gelangte ich dem Moldautale aufwärts folgend nach dem Flecken Gurahumora mit rumänischer, deutscher und jüdischer Bevölkerung. Die letztere fehlt ja in der Bukowina nirgends, selbst nicht in den kleinsten Gemeinden. Herr Pfarrer Bräileanu bewillkommnete mich äußerst herzlich und Geleitete mich auch am folgenden Tage im eigenen Wagen vormittags nach dem 0 km entfernten Kloster Humora und nachmittags nach dem idyllisch in einem Seitentale der Moldau gelegenen Kloster Voronet, dem Ursprungsorte des berühmten Codex Voroneteanu, der bei der Einziehung des Klosters nach Putna gekommen war, dort von Herrn Cretu entdeckt, aber gegen den Willen desselben von Herrn Sbiera veröffentlicht wurde. Die ehemaligen Klosterkirchen in Humora, sowie in Voronet dienen jetzt als Pfarrkirchen. Die Nacht verbrachte ich bei dem Herrn Pfarrer in Bocsoaia, am Ausgange des Suhatales. In diesem Tale wohnen nicht, wie man nach der Kiepertschen ethnographischen Karte annehmen könnte, Bulgaren, sondern Hutzulen in Ostra, in Schwarztal Deutsche, die übrigen Gemeinden sind rumänisch, oder gemischt mit Hutzulen, wie in Gemein und Frasin. Unter strömendem Regen fuhr ich am 8. August talaufwärts nach Vama, das seinen Namen von der Zeit her trägt, als Cimpulung noch selbständig war, und hier die Maut erhoben wurde. Hier bei Herrn Pfarrer Lomicovschi hatte ich Gelegenheit den Dialekt des Ortes und den von Vatra Moldo-viti zu studieren. Nachmittags passierte ich die schöne Zipser Ansiedelung Eisenau (rum. Prisaca) und erreichte gegen 6 Uhr das langgestreckte Städtchen Cimpulung, wo mich Herr Stefa-nelli, ein Schul- und Studiengenosse Eminescus, freundlich aufnahm. Am 9. August vormittags fuhr ich nach Pojorita an der Gabelung des Moldau- und Putnatales. Der Ort zählt, wie mir Herr Pfarrer Constantinovici mitteilt, etwa 1500 Rumänen, die aber sehr zerstreut in der Umgegend wohnen und sich in den letzten 20 Jahren kaum vermehrt haben, ferner 1000 Zipser Deutsche und 100 Juden. Ich bat eine Zipsenn, die als gute Sängerin bekannt war, mir ein deutsches Lied zu singen und ich machte mich auf ein altes Volkslied gefaßt, um es mit dem Phonographen aufzunehmen; da stimmte sie den ganz modernen Gassenhauer ..Mein Herz, das ist ein Bienenhaus etc." an. Die Arme konnte gar nicht begreifen. — 6 — — 7 — warum ich plötzlich in ein unbändiges Lachen ausbrach, in dem Moldautale aufwärts ist nur noch eine rum. Gemeinde, Fundul Moldovi, die nächstfolgende Breaza ist bereits hutzu-lisch. Nach dem opulenten Mahle bei dem Pfarrer folgten wir dem reizenden Putnatale aufwärts, bis wir bei dem Dorfe Valea Putni oder wie es in der dortigen Aussprache heißt: Valea Pucni (man vergleiche Ziacna, Zlagna statt Zlatna in Siebenbürgen oder vracnitä statt vratnitä etc.) den Wagen verließen und zu Fuß die etwa 1000 m hohe Wasserscheide zwischen Moldau und Bistritza langsam hinaufstiegen. An dem Wirtshause oben, vor dem lange Wagenreihen standen, machten wir kurze Rast und dann rollte der Wagen rasch auf der guten Straße, die einen prächtigen Blick auf die Höhen und Täler gewährt, abwärts, wobei beinahe ein ernstlicher Unfall stattgefunden hätte, da der eine Strang am Geschirre riß und das eine Pferd zu Falle kam und ein Stück mitgeschleift wurde, ehe es gelang den Wagen durch die Bremse zum Stehen zu bringen; doch hatte das Pferd zum Glück keine schweren Verletzungen erlitten, so daß wir noch gegen Abend nach dem deutschen Fabriksorte Jacobeni, und 'lern sieh anschließenden Eisenthal mit dem gegenüberliegenden Oiotina gelangten, wo vorwiegend Rumänen wohnen. Auch hier wieder fand ich gastliche Aufnahme in dem Pfarrhause. Am Vormittage des 19. August besuchte ich den bekannten Badeort Dorna-Vatra, mit eleganten Hotels. Badehause und Anlagen, im übrigen aber ist die Lage bei weitem nicht so schön, als man erwarten sollte. Nach wenigen Stunden Aufenthalt fuhr ich weiter das breite, langsam steigende Tal der Dorna aufwärts, bis ich gegen Abend das ganz einsam neben der Kirche gelegene Pfarrhaus von Poiana Stampi erreichte. Daneben ist noch das Gemeindehaus, die Schule und die Wohnung eines Zigeuners. Ringsum ist Wiese und Wald. Die Häuser der Bauern liegen zerstreut zum Teil in stundenweiter Entfernung. In dieser Einsamkeit bei rauhem Klima, was bei .1000 m Höhe sich nicht anders erwarten läßt, müssen die Leute den langen, strengen Winter verbringen. Der Pfarrer, dessen Haus von Kindern Verwandter, die die Ferien dort verbrachten, wimmelte, war sehr erfreut über meinen Besuch und bedauerte, daß ich bereits am folgenden Morgen, einem Sonntage, wieder aufbrach. Vorher hatte ich noch Gelegenheit Aufnahmen zu machen und die Sprache zu studieren. Um Mittag waren wir auf der Höhe des 1200 m hohen Borgo-passes angekommen und rasteten über Mittag in der armseligen Hütte eines Wegewärters, wo ich Gelegenheit fand, den Dialekt des nahen Tihutä kennen zu lernen. In Siebenbürgen. Der Abstecher nach Siebenbürgen in zum Teil schon früher von mir besuchte Gebiete hatte vor allem den Zweck der Kontrolle des früher Notierten nach einem Zwischenraum von vier Jahren, in denen ich drei weitere Dialekte untersucht und das Gehör entsprechend geübt hatte. Auch war es mir interessant festzustellen, ob eine scharf abgeschnittene Sprachgrenze existiert oder nicht. Jedenfalls lehrt ein Blick auf die Sektion Nord meines linguistischen Atlasses, daß das Borgotal in Siebenbürgen im wesentlichen mit dem Dorna- und oberen Bistritzatal in der Bukowina übereinstimmt, nur sind in ersterem die Liquiden n, 1, r vor hellen Vokalen deutlich mouilliert. Was sich schroff ändert, das ist lediglich der Wortschatz mit zahlreich auftretenden magyarischen Elementen und auch die Tracht, aber nicht die Aussprache. Statt der fota (aus einem Tuchstücke) tritt die wollene catrintä, und zwar eine vordere und eine hintere auf (im Borgotal pfirsichrot, im Samoschtal orangerot), die hier pinzäturä genannt wird. Die Hemdärmel sind vorn eingeschnürt, die Mädchen tragen herabhängenden Zopf, die jungen Frauen den Zopf um die Stirn gewunden und die alten Frauen haben den Zopf nach oben aufgebunden. Statt der Blumen als Kopfbedeckung treten bunte Tücher auf. Auf der vortrefflichen, vielfach gewundenen Kunststraße kutschierte ich selber talabwärts, ganz entzückt von dem Blicke auf die prachtvollen im hellsten Sonnenscheine daliegenden Tannenwälder. Schon um A[j.2 Uhr gelangten wir nach Borgo-Mureseni. woselbst ich der Gast des Herrn Pfarrers — 8 — Kussu war. Schnell gelangten wir am anderen Morgen talabwärts bis in die Nähe von Bistritza, dann ging es langsam auf einem Vizinalwege, der stellenweise den Pferden eine harte Aufgabe zu überwinden gab, über die Höhen hinüber ins Sanioschtal, das wir bei Ilva micä erreichten und ihm dann aufwärts folgten; schon um die Mittagszeit waren wir in St. Gheorghe, einem größeren rumänischen Orte, bei dem ein bescheidener, von Rumänen viel besuchter Badeort ist. Mein Aufenthalt war nur von kurzer Dauer, so lange bis ich mein Mittagessen bereitet und das Bad, das dem Besucher nur wenig bietet, besichtigt hatte. Nachmittags fuhr ich nach der großen Gemeinde Maier, wo ich leider den Pfarrer nicht antraf, wohl aber in seiner Scheune übernachten konnte, die ich immer noch dem jüdischen Wirtshause vorzog, zumal ich mit allem Nötigen versehen war. Die ganze Nacht hatte es geregnet und die von schwerem Holzfuhrwerk befahrene Straße war nicht im besten Zustande. Trotzdem kamen wir bald nach dem alten, von deutschen Kolonisten angelegten Städtchen Rodna und gegen 10 Uhr waren wir in Neurodna, rumänisch Rocna noua oder Sant genannt; wo man noch die Spuren der Schanzen findet, die Maria Theresia zur Thalsperre hatte anlegen lassen. Bis Mittag arbeitete ich, machte auch Aufnahmen mit dem Phonographen und dann ging es 2 Stunden weiter talaufwärts, bis wir an einer hübschen Stelle im Walde Mittagsrast machten. Dann mußten wir bei der starken Steigung der Straße neben dem Wagen her wandern, um die Scheitelhöhe des Gebirges zu gewinnen. Das Rauschen der Saniosch war schon längst in ein Murmeln übergegangen. Nun verstummte es ganz. Um 6 Uhr kamen wir auf der sogenannten Rotunde an, wo ein Gendarmerieposten ist. Da der nächste Ort jenseits des Kammes zu weit entfernt war, um ihn noch erreichen zu können, beschloß ich bei den ungarischen Gendarmen zu bleiben, die sich auch erboten, mich bei sich aufzunehmen. So übernachtete ich denn zum zweiten Male in Gesellschaft magyarischer Gendarmen, nur mit dem Unterschiede, daß das erste Mal im Jahre 1897 der Aufenthalt ein unfreiwilliger gewesen war. Unvergeßlich bleibt mir, wie einer der kräftigen Burschen dort oben auf dem Kamme der Karpaten im Anblicke des von den letzten Strahlen der untergehenden Sonne beschienenen, imposanten Inau (2280 m) mit w^ohltÖnender, kräftiger Stimme das getragene Sekierlied sang: Mert is szeretlek oly nagyon tegedet Mikor tudom hogy nem szeretsz engemet Az en szivem repeszze meg a banat De en teged felejtni nem tudnälak etc. Dieses und noch ein anderes Lied nahm ich auf die Walze. So war ich einigermaßen entschädigt dafür, daß ich dort oben aus Mangel an Material meine allabendlichen Dialektstudien nicht machen konnte. In der Bukowina. Früh um 6 Uhr fuhren wir ab und sehr rasch kamen wir die steile Straße abwärts in das Bistritza-tal, wo wir die Chaussee erreichten, die über den Stiolpaß in die Marmarosch führt. Bei Zeiten waren wir schon in dem überaus freundlich gelegenen Kirlibaba einem von Hutzulen und Juden bewohnten Flecken, während in dem auf der andern, der ungarischen Seite der Bistritza liegenden Ludwigsdorf (nach dem Grubenbesitzer Ludwig Mann benannt) Zipser Deutsche und Rumänen wohnen. Meine Pferde hatten seitdem ich Folticeni verlassen noch keinen vollen Ruhetag gehabt und so folgte ich gerne der freundlichen Einladung des Herrn Pfarrers Iliut den folgenden Tag auch noch bei ihm zu verbringen. Den Vormittag machten wir in Gesellschaft des Herrn Pfarrers Lomicovschi aus Vama und seiner Söhne und Neffen, um die dortigen Hutzulen kennen zu lernen, eine Fußwanderung in das Tal von Kirlibaba, recte Girla Babei, bis zur Klause, d. h. eine Vorrichtung zur Stauung des Wassers, das, wenn es auf einmal losgelassen wird, Flösse und Baumstämme talabwärts treibt. In dem krystallenen, aber kalten Wasser nahmen wir ein erfrischendes Bad. Nachmittags wanderten wir im Tale der Goldenen Bistritza abwärts, bis 10 - — 11 — zu einem Felsen, der etwa die Form eines Damenkopfes mit: hoher Frisur hat. Freitag den 16. August verließen wir Kirlibaba und wandten uns nördlich durch das Tartarektal nach dem Lutschina Paß. Der Weg war überaus beschwerlich, der Kutscher und ich mußten mehr wie einmal mit Aufbietung aller Kräfte in die Speichen der Räder greifen, um überhaupt nur vom Flecke zu kommen, und als wir glücklich auf der Höhe waren, wurden wir durch moorige Stellen am Vorwärtskommen gehindert. Sehr ermüdet kamen wir um 12 Uhr in Lutschina an, dem Sommeraufenthalte der Pferde des berühmten Radautzer Gestütes. Herr Oberleutnant Gellinek, der Leiter des Gestütes, lud mich zum Mittagessen und zu einem Ritte durch das Gelände des Gestütes ein. Der freundlichen Einladung konnte ich nicht wiederstehen, zumal er mir versprach auch dafür sorgen zu wollen, daß ich meine Dialektstudien machen könne. Unmittelbar nach dem Essen stiegen wir zu Pferd und als wir erst die Höhe erreicht hatten, da ging es im sausenden Galopp auf sehr unebenem mit Büschen und Sträuchern überwachsenem Terrain in 1300 bis 1400 m Höhe nach den auf verschiedenen Stellen weidenden Herden, die nach Alter und Geschlecht getrennt waren. Bis gegen Abend waren wir im Sattel. Dann arbeitete ich mit einem Soldaten aus Mahala bei Czernowitz. Nun hörte ich zum ersten Male wieder rum. ce, wie in der Großen Walachei aussprechen, und da ich dies für Schuleinfluß hielt, obgleich mein Gewährsmann behauptete, keine Schule besucht zu haben, so entschloß ich mich, alle gemachten Notizen zu streichen. Später, als ich nach Mahala selbst kam, sah ich freilich ein, daß ich dem Burschen Unrecht getan hatte, denn wunderbarer Weise findet sich in der Tat in den nördlichsten rumänischen Dörfern in der Bukowina die großwalachische Aussprache von ce, ge wieder, was ich natürlich nicht vermuten konnte. Mit dem Phonographen nahm ich von Soldaten ein rumänisches und ein rutenisches Lied auf. Am folgenden Tage kam ich ausschließlich durch hutzu- lische Dörfer und vorwiegend jüdische Flecken. Das rumänische Element ist hier im oberen Moldau- und Suczawatale vollständig durch das slavische aufgesaugt worden; aber sowohl am Typus mancher Leute, wie auch an zahlreichen Berg- und Flurnamen erkennt man, daß ehemals genug Rumänen vorhanden gewesen sein müssen. Jedenfalls machen die Hutzulen, die ja vorwiegend ruteni sehen Typus haben, ganz den Eindruck, als ob sie eine Mischrasse aus Rutenen, Rumänen und auch aus Tschango seien: ob nicht Uzen (Petschenegen), worauf der Name Hutzule oder rumänisch Hutan hinweist, den Grundstock bilden, wie Kaluzniacki und andere meinen, darüber vermag ich nichts zu sagen. Einen anderen Beweis, als den öfters bei den Hutzulen angetroffenen, ganz ausgeprägten Tschangotypus habe ich allerdings nicht, ich muß es anderen überlassen, sich eingehender mit diesem Völkchen zu befassen, über das sehr viele falsche Meinungen und Vorurteile sowohl in der Bukowina, als auch in der wissenschaftlichen Welt verbreitet sind. In dem jüdischen Szypot, wo ein hübscher Wasserfall ist, machte ich Rast an der Straße, um mein Mittagbrot zu bereiten. Abends erreichte ich das hutzulische Sadowo, wo ich bei Herrn Pfarrer Iliut, dem Bruder des Pfarrers in Kirlibaba, übernachtete. Sonntag, den 18. August, gegen 11 Uhr kam ich ins erste rumänische Dorf, nach Straja, mit über 3000 Einwohnern. Ich ging direkt in die gut besuchte große Kirche, in der gerade ..Kaisers Geburtstag" gefeiert wurde. Der Pfarrer hielt eine patriotische Ansprache, dann wurde ein Hoch auf den Kaiser ausgebracht und die Nationalhymne gesungen, und dann war Abendmahl, an dem sich alle Anwesenden beteiligten. Herr Pfarrer Dan, der dortige Seelsorger, dem wir mehrere hübsche Arbeiten über die Bevölkerung der Bukowina verdanken und Herr Landgerichtsrat Dr. Onciu aus Czernowitz begleiteten mich Nachmittags nach dem altberühmten Kloster Putna, der Grabstätte Stephans des Großen, wo ich übernachtete. Dann ging es durch eine wohl angebaute, dicht bevölkerte Gegend nach Voitinel. im Pfarrhause arbeitete ich mehrere Stunden mit zwei Männern ganz vergeblich, bis ich schließlich mit einer 00 Jahre alten Frau in kurzer Zeit über den dortigen Dialekt ins Reine kam. Als wir weiter fuhren, begegneten wir vielen angeheiterten Bauersleuten zu Fuß, zu Pferd und zu Wagen, die von einem Feste im Kloster Sucevita kamen, wohin auch ich eilte, und die in Klöstern übliche überaus gastliche Aufnahme fand. Am folgenden Tage fuhr ich über Margina, wo ich über Mittag mehrere Stunden bei Herrn Pfarrer Magior verweilte, durch die schönen deutschen Dörfer Lichtenberg und Glitt nach Arburea, einer großen, schönen von. Rumänen und Deutschen bewohnten Gemeinde mit alter Kirche, in der sich interessante, gut erhaltene Freskomalereien befinden. Herr Pfarrer Iliut-Vater empfing mich mit der dieser Familie eigenen herzlichen Gastfreundschaft. Ich befand mich nun wieder in dem hügeligen Teile der Bukowina, mit seinen beständig wechselnden Dialekten, was große Aufmerksamkeit erforderte. Uber Cäjvana, wo wie in Botosana und Poieni Ungureni wohnen, fuhr ich südöstlich nach Costina. wo ich die in Vama gemachte Bekanntschaft mit dem dortigen Pfarrer erneuerte, bei strömendem Regen passierte ich die Furt im Suczawaflusse, die uns von einem vorausreitenden Burschen bezeichnet wurde, kam nach Hatna, das ebenso wie das noch südlicher bei Suczawa liegende Ipotesti, slavische Bevölkerung hat, und folgte dann nordwestlich der Straße bis nach Granicesf i (richtiger wäre Cramicesti), woselbst mich Herr Pfarrer Becec beherbergte. Um die sogenannten Tschango der Bukowina kennen zu lernen, begab ich mich am nächsten Tage nach Istensegits, einer großen, schönen Gemeinde. Dem Herrn Pfarrer Laszlö verdanke ich einige Angaben über dieses Dorf. Schon bei der Einfahrt in das Dorf fiel mir auf, daß die Bewohner durchaus nicht, wie ich erwartet hatte, den so leicht zu erkennenden Tschangotypus tragen, sondern einfach den Seklertypus, wozu auch die Art des Hausbaues und, wie ich später sah, auch die innere Einrichtung stimmt. Als ich gar die Leute sprechen hörte, da gab es gar keinen Zweifel mehr, daß ich es nicht mit Tschango, sondern mit Seklern zu tun hatte. In Siebenbürgen wird ja auch der Name „Csango'' für Leute angewandt z. B. in Hosszufalu-Sacele, die sowohl in Sprache wie in Typus gänzlich von den echten Tschango in der Moldau verschieden sind. Erst im Jahre 1764 wanderten diese Sekler aus Siebenbürgen aus, angeblich weil sie von der österreichischen Behörde gezwungen werden sollten, gegen die Preußen zu kämpfen, wozu sie als Grenzer nicht verpflichtet waren. Sie ließen sich zunächst unter Führung ihres Pfarrers Mauritius Martonfi im Trotuschtale in der Moldau nieder, wo ja schon ältere Seklersiedelungen angeblich von Stephan des Großen Zeiten her bestanden, 10 Jahre später folgten sie der Einladung des Grafen Hadik Andräs und gründeten im Seret-tale bei Radautz die Dörfer Hadikfalva und Andrasfalva (nach dem Grafen benannt), ferner Istensegits (magy. Istensegits = Gott hilf!), wo sich schon eine kleinere rumänische Ansiedelung Tebeni. befand, die mit der magyarischen ganz verschmolz, und lacobesti, das erst den Namen Fogodisten trug. Eine fünfte Gemeinde losiffalva liegt nahe der rumänischen Grenze etwa 18 km südwestlich von Suczawa. Zunächst wurden die Geineinden, wie die der Grenzler überhaupt, militärisch verwaltet und die Seelsorge von Siebenbürgen aus besorgt. Seit 1800 wurden sie an das Bistum Lemberg angeschlossen und die Verwaltung wie in den übrigen Gemeinden eingerichtet, Von 80 Familien hat sich die Gemeinde auf über 3000 Köpfe vermehrt, obgleich im Jahre 1883 über 1000 Bewohner den magyarischen Lockungen folgten und sich im südlichen Banate bei Panciova ansiedelten, wo es ihnen nicht besonders gut geht. Die Leute sind arbeitsam, ordnungsliebend, reinlich und sanft von Charakter, während die in Hadikfalva streit- und trunksüchtig sein sollen. Sie essen tüchtig Fleisch und Gemüse, das sie selber ziehen, leben also viel besser als die rumänischen Bauern, deren Hauptnahrungsmittel Mamaliga bildet. Auch der Wohlstand ist besser als bei den Rumänen der Nachbardörfer. Sie haben allerdings auch mehr Land, was aber nicht die einzige Ursache ist. Von 360 schulpflichtigen Kindern 14 — — 15 — kommen regelmäßig 280 zur Schule, eine für die dortigen Verhältnisse sehr günstige Zahl. Wieder kreuzte ich den Suczawafiuß. bei welcher Gelegenheit ich gleich ein Bad nahm, indem ich meinen Wagen wie schon öfter als Badezelle benutzte, wozu er sich vortrefflich eignete, dann ging es auf aufgeweichten Wegen über Radautz, ohne Aufenthalt zu nehmen, nach Altfratautz, das deutsche und rumänische Bevölkerung hat. Im Pfarrhause hatte ich Gelegenheit zugleich den Dialekt von Radautz kennen zu lernen. Uber Ober-Wikow fuhren wir durch waldiges Bergland nordwestlich nach Krasna-Ilski, dem äußersten nach Nordwesten gelegenen rumänischen Dorfe, denn Orte wie Mold, Banilla, Davideni, Comaresli sind trotz der rum. Formen slavisch oder doch slavisiert. Ich folgte nun dem Serettale abwärts über Czudyn, wo Juden, Deutsche, Rumänen und Ruthenen wohnen, nach Suceaveni, wo ich über Mittag verweilte, und gelangte abends nach Tereblesti, das ein deutsches und ein rumänisches Viertel hat; es gibt aber auch, wie überhaupt in der ganzen Gegend, genug Slaven. Sonntag, den 25. August, besuchte ich das jenseits der rumänischen Grenze gelegene, vorwiegend jüdische Mihaileni, wo gerade Markttag war. Ein Schutzmann führte mir in das jüdische Gasthaus, in dem ich abgestiegen war, Leute aus Grämest! und Zvoriste zu. Ich passierte wieder die Grenze und fuhr nachmittags durch das Städtchen Seret, das ganz von Juden überschwemmt ist, nach St. Onufry, mit interessanter, aus dem Jahre 1593 stammender Klosterkirche. Ich übernachtete bei dem rumänischen Lehrer von Geler, den ich auf der Straße getroffen hatte und der mich zu sich einlud. Am folgenden Morgen ging es nördlich fast ohne Aufenthalt auf der Landstraße durch vorwiegend slavische Gegend nach Privorokie mit deutscher und rumänischer Bevölkerung, während in dem benachbarten Tereszeni neben der deutschen, die rut. Bevölkerung vorherrscht. Kurz hinter dem rumänisch-rutenischen Dörfchen Franzthal lief ein Mädchen neben dem Wagen her, das ich einlud einzusteigen, worauf sie auch ohne zu zögern aufsprang. Zu meinem Erstaunen hörte ich auch von ihr die großwalachische Aussprache, wie von dem Soldaten auf der Lutschina, was mir erst gar nicht glaubhaft schien. Sie konnte aber weder lesen noch schreiben, doch sprach sie, wie sie naiv erzählte, vier Sprachen: Rumänisch, Deutsch, Russisch und Jüdisch, worunter sie das Jüdisch-Deutsche verstand, das sie in der Tat mit verblüffender Genauigkeit in der Aussprache und Tonfall nachzuahmen verstand, wie ich das öfters bei Rumänen der Bukowina beobachtet habe. In Derehlui, wo meine kleine Begleiterin etwas zu besorgen hatte, verließ sie den Wagen, überglücklich über das Zehnkreuzerstück, das ich ihr als Belohnung für ihre guten Antworten gegeben hatte. In Czahor fand ich bei Herrn Erzpriester Berariu nicht nur sehr herzliche Aufnahme, sondern er sowohl, wie sein Sohn waren eifrigst bemüht, mir in meinen Studien behilflich zu sein. So besuchte ich in Gesellschaft des letzteren am Vormittage des folgenden Tages Molodia mit 7000 Bewohnern (5000 Rum., 1000 Deutsche, 1000 Rutenen) und nachmittags Woloka. Das nahe Kuczur mare ist vorwiegend rutenisch. Überhaupt ist zu beobachten, daß die Rumänen dieser Gegend sich sehr leicht slavisieren. In den gemischten Gemeinden sprechen sie alle gut Rutenisch, selbst da wo sie bei weitem in der Mehrzahl sind, und obgleich die Geistlichkeit sowohl, wie die Schule durchweg für das Rumänische arbeiten. Die so oft, und auch mit Recht zitierte Assimilationskraft der Rumänen versagt hier den Rutenen gegenüber, wenigstens in neuerer Zeit, denn früher, darüber kann kein Zweifel bestehen, hat auch im südlichen jetzt rein rumänischen Teile der Bukowina eine slavische Bevölkerung existiert, die von der rumänischen aufgesaugt worden ist. Aber jedenfalls ist wenigstens im Bezirke von Czernowitz ein Zurückgang der rum. Bevölkerung gegenüber der slavischen zu beobachten. Mir scheinen dafür folgende Umstände verantwortlich zu sein: 1. Die Marktsprache in Czernowitz ist vorwiegend Rutenisch, daher bemühen sich die Rumänen diese Sprache zu erlernen, um ihre Waren besser anbringen zu können. — 16 — — 17 — 2. Die Beamten werden vielfach aus Galizien und Böhmen bezogen, können also eine slavische Sprache, so daß sie schnell Rutenisch erlernen, nicht aber das ferner stehende Rumänische. Mir selbst ist es mehr wie einmal passiert von rum. Bauern, die mich wohl für einen Beamten hielten, rutenisch angeredet zu werden, und die Leute waren ganz erstaunt, wenn ich ihnen auf Rumänisch antwortete. 8. Die Juden, die ja in der Bukowina eine sehr große Rolle spielen, reden die Leute meist Rutenisch an, was auch die Bauern veranlaßt in dieser Sprache zu antworten, wenn sie nur irgend können. 4. Die rutenischen Bauern wollen nicht Rumänisch erlernen, da sie einmal dazu durchaus keine Veranlassung haben, weder im Verkehr, noch vor Gericht, noch bei der Verwaltung, dann aber scheint mir auch bei ihnen das Nationalgefühl besser entwickelt zu sein, als bei den rum. Bauern. 5. Bei Mischehen, die häufig vorkommen, — die Religion ist ja dieselbe — siegt meist das Rutenische als das Nützlichere über das Rumänische. Allerdings wenn ein Rutene eine besser situierte Rumänin heiratet, so soll meist das Rumänische als Familiensprache durchdringen, dieser Fall ist aber der seltenere. 6. Die Gutsbesitzer und Fabrikanten ziehen beständig neue Scharen galizischer Arbeiter, die sehr bedürfnislos und arbeitsam sind, herbei und verstärken so das einheimische ruf, Element, während die Rumänen eher noch Arbeitskräfte aus ihren Reihen an die Moldau abgeben und sich so schwächen. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse im Bezirke von Satmar in Ungarn, wo allerdings noch hinzukommt, daß auch die Verwaltung mit Hochdruck an der Entnationalisierung arbeitet, und hier wie dort ist das Resultat betrübend für die Rumänen. Mittwoch und Donnerstag den 28. und 29. August verbrachte ich in Czernowitz, der Landeshauptstadt, die trotz ihres deutschen Charakters, doch schon sehr das slavische Element merken läßt, viel weniger das Rumänische, obgleich gerade dieses durch die imposante Metropolie, die fast ganz von Rumänen verwaltet wird und über ein fürstliches Vermögen verfügt, durch ein hübsches Kasino, durch zahlreiche Beamte und Lehrer und die studierende Jugend an der Universität gut vertreten ist. Das interessanteste in Czernowitz war für mich der von altertümlichen und modernen Bauten umgebene mit einem Brunnen geschmückte Marktplatz. Das Gewimmel der städtischen, dunkel gekleideten Bevölkerung zwischen der bunten, leichten Kleidung der rumänischen und slavischen Bäuerinnen, die man an der Tracht nicht immer unterscheiden kann, höchstens, daß bei den Slavinnen das Rot noch mehr vorherrscht, daneben die ernste behäbige Schwäbin mit ihrer in Weinblätter eingewickelten goldgelben Butter und diese köstlichen Typen von Handelsjuden, das alles, von der hellen Sonne beschienen, gewährt einen Reiz von einzigartigem Zauber. Ich wurde nicht müde mich durchzuwinden und zu schauen und zu horchen. Freitag früh stellte sich mein neuer durch die Güte des Herrn Berariu besorgter Kutscher ein, ein Rutene aus Franzthal, den ich an Stelle meines seitherigen rumänischen Kutschers zu nehmen genötigt war, da er des Russischen nicht mächtig war, ohne das für die Reise nach Bessarabien, wie ich glaubte, nicht auszukommen wäre. Nachmittags fuhren wir die steile Straße abwärts zur Brücke über den Prut und folgten dann der Chaussee, die nach Rußland führt. Ich verbrachte die Nacht bei Herrn Erzpriester Simiginovici in Mahala, dem am weitesten nach Norden gelegenen rein rum. Dorfe, denn die Bevölkerung von Rarancze, das 8 km weiter nördlich liegt, ist fast gänzlich slavisiert, und das durch Eminescus so oft zitiertes Gedicht bekannt gewordene Boian liegt weiter südlich und hat außerdem gemischte Bevölkerung. Am folgenden Morgen fuhr ich ohne Aufenthalt die 24 km zur russischen Grenze nach Novoselica (rum. Novosulita). In Bessarabien,*) Nachdem auf der österreichischen *) Uber die Rumänen in Bessarabien bat Herr Arbure eine sehr eingehende, wenn auch nicht immer einwandfreie größere Arbeit geschrieben „Basarabia in sec. XIX, Bucarest 1898". Ausg. d. rum. Akad. Weigand, Dialekte der Bukowina u. Bessarabiens. 2 Seite die Formalitäten schnell erledigt waren, ging es durch das geöffnete eiserne Tor an das russische Zollamt, vor dem einige stattliche Zollbeamte mit finsteren Gesichtern standen, Eine gewisse Aufregung hatte sich meiner bemächtigt, sollte ich doch zum ersten Male meine nur theoretischen Kenntnisse des Russischen nun auch in der Praxis erproben. Mit Müh und Not verstand ich die an mich gerichteten Fragen, mehr erratend, als wirklich die Worte erfassend, während man mich recht gut verstand. Zum Glücke hatte ich schon früher die nötigen Schritte getan, so daß man bereits wußte, wer ich war und was ich wollte. Nachdem mein Wagen nebst Inhalt einer gründlichen Durchsuchung unterzogen worden war, durfte ich alles, was ich bei mir hatte, wie zwei Körbe mit Konserven und Vorräten, Apparate. Platten, Bücher etc. zollfrei einführen, nicht einmal die übliche Taxe für Pferde und Wagen brauchte ich zu hinterlegen, nur den Revolver und die Patronen nahm man in Verwahrung, weil das gegen die Gesetze ging und ich, wie man mir sagte, absolut sicher reisen würde, und darin hatte man auch Recht. Wohl zwei Stunden hatte der Aufenthalt gedauert, Ich sah mich gezwungen in einem jüdischen Wirtshause abzusteigen; da es keine anderen dort gibt. Dann besuchte ich den Pristaf, einen Rumänen, der mich sehr liebenswürdig empfing. Bei dem Gange durch den Ort sah ich, weich elendes Dasein die dortige jüdische Bevölkerung führt, die in halb zerfallenen schmutzigen Hütten eng zusammengedrängt haust, während die rumänische bäuerliche Bevölkerung mehr außerhalb des Ortes in netten, von Gärten umgebenen Häuschen wohnt. Gegen Abend fuhr ich auf der guten Straße weiter und machte Halt in Pol-Väncicäut bei einem Bauern, den ich auf der Straße um Heu angeredet hatte. Ich übernachtete in meinem Wagen auf dem Hofe, häufig geweckt durch Hundegebell. Sonntag, den 1. September, fuhr ich über Mamaliga, wo wieder der moldauische Dialekt mit seinen se-Lauten einsetzt, wenn auch noch manche Anklänge an die Czernowitzer Gegend sich bemerkbar machen, nach Criva. iiier herrscht wieder rein moldauischer Dialekt« Auch die schöne bunte Bauerntracht macht dort wieder der mehr städtischen Platz, die in dem ganzen übrigen Teile Bessarabiens durchgedrungen ist; höchstens sieht man noch hier und da eine Zigeunerin mit Fotä und bunt gesticktem Hemde. Auch die Männer gehen ganz städtisch und haben meist auch die russische Kappe als Kopfbedeckung angenommen. In Lipkany, einem noch elenderen Neste als Novoselitza, machte ich Mittagsrast bei Grünberg. Trotz des hellen Sonnenscheins fußtiefer Kot in den Straßen, Häuser die jeden Augenblick einzufallen drohen, offene Läden und Werkstätten, die den Schmutz und die Armut un verhüllt zur Schau stellen, triefäugige, in Lumpen gehüllte, gebückt und schleppend gehende Juden beiderlei Geschlechts, abgetriebene elende Pferde, fluchende und betrunkene Bauern, das ist das Straßenbild von Lipkany an Markt- und Sonntagen. Selbst mein Kutscher Ion meinte, außer den Kirchen hätte er nur Häßliches in Bessarabien gesehen. Ich eilte daher auch möglichst bald aus dem Orte zu kommen und erreichte auf Feldwegen gegen Abend Pererita, wo ich von der Gutsherrin Ditescu freundlich aufgenommen wurde. Von dem hohen, steilen Ufer fällt der Blick jenseits des Prut auf das rumänische Pererita, dessen Dialekt ich wenige Wochen vorher untersucht hatte. Strömender Regen weckte mich am anderen Morgen. Wer je auf der schwarzen Erde Bessarabiens gereist ist, weiß, was das besagen will. An ein Weiterkommen ist in solchem Falle nicht zu denken, da die Wege bodenlos werden und außer der einen Chaussee von der Grenze nach Lipcany gibt es überhaupt keine Chaussee im Innern des Landes, nicht einmal nach der Gouvernements-Hauptstadt Kischineff führt eine Straße, sondern lediglich Feldwege. Zum Glücke war der Regen nur von kurzer Dauer und so konnte ich es doch wagen aufzubrechen. In vier Stunden kamen wir glücklich ohne in dem von Russen bewohnten Tetcani Aufenthalt zu nehmen nach Lopatnic, wo ich in einem Bauernhause Mittagsrast machte.. Nachmittags waren die Wege abgetrocknet und rasch fuhren wir auf den glatten Feldwegen — 20 — - 21. — immer südlich nach Dumeni, woselbst mich ein Bauer zu dem Bojaren Torin wies, der mich sicher freundlich aufnehmen würde. Der Bojar Törin entpuppte sich als sächsischer Landsmann Zorn, der sich dort als Schmied niedergelassen und mit der Zeit sich ein hübsches Landgut erworben hatte. Außer ihm konnte aber niemand in seiner zahlreichen Familie Deutsch sprechen, und so wurde die Unterhaltung, an der später auch noch zwei Griechen und ein Russe teilnahmen in rumänischer Sprache geführt, die alle gleich gut beherrschten, natürlich in dem in Bessarabien üblichen moldauischen Dialekte, der dort unbeeinflußt von der rumänischen Literatursprache von Hoch und Niedrig in derselben Weise gesprochen wird. Daher kommt es auch, daß, wie ich verschiedentlich beobachtet habe, die Bojaren sich genieren Rumänisch zu sprechen, weil sie fürchten sich lächerlich zu machen. Meiner durchaus ernst gemeinten Versicherung, daß sie viel reineres Rumänisch sprechen als die rumänischen Bojaren, wollten sie keinen Glauben schenken. Und doch ist es so. Aus der russischen Sprache ist außer Ausdrücken der Verwaltungssprache herzlich wenig in die Umgangssprache des fast vollständig rumänischen zentralen Bessarabiens eingedrungen, so daß, wenn man später einmal wirklich unbeeinflußte Volkssprache studieren will, man nach Bessarabien in den Kreis Belcy (Bälti) gehen muß; dort bewahrt das Volk die alte überlieferte Sprache treu, während in Rumänien mehr und mehr der Einfluß der Literatursprache auch auf die Volkssprache sich geltend machen wird, ja bereits jetzt schon im Wortschatz deutlich zu merken ist. In Bessarabien freilich wird die jüngere Generation der reicheren Bojarenfamilien durch Erziehung in russischen Schulen der Volkssprache entfremdet werden. Das Volk aber hält treu und fest an der überlieferten Sprache, ja der seit Jahrhunderten vor sich gehende Prozeß der Aufsaugung des innerhalb des rumänischen Sprachgebietes eingestreuten russischen Elementes nimmt ungestört seinen Fortgang. Nur an der Nordgrenze (aber nicht an der Ostgrenze) geht das Rumänische in den gemischten Gemeinden allmählich zurück. Jedenfalls ist in den Kreisen Belcy, Kischineff und Orgejeff die Position der Rumänen eine so starke, daß, obgleich keine nationale Strömung vorhanden ist — das ist auch wohl der Grund, daß von der Regierungsseite keine Maßregeln zur Russifizierung ergriffen werden — die Rumänen über das Schicksal ihrer Landsleute in Bessarabien beruhigt sein können. Am 3. September ging es beständig zwischen Maisfeldern hin nach einer durch einen Höhenzug bewirkten Einengung des Pruttals, einer Art Tor mit grotesken Felsbildungen. In der Nähe erregen eine Anzahl von dicht nebeneinander liegenden Movilen von ungewöhnlicher Flöhe, die die Stelle einer größeren ehemaligen Ansiedelung anzudeuten scheinen, die Aufmerksamkeit des Reisenden. Mit einem Hirtenknaben aus Cubani machte ich auf freiem Felde meine Dialektstudien. Mittags kochte ich in einem sauberen Bauernhause in dem stattlichen Dorfe Bo lotin o ab. Wie am Vormittage bei Cubani, so rief ich am Nachmittage bei Visoarä Hirtenknaben herbei, um mit ihnen Dialektstudien zu machen. Da sowohl hier, wie in dem folgenden Cälinesti vollständige Übereinstimmung herrschte, habe ich die Ortschaften nicht in mein Verzeichnis aufgenommen. Gastliches Nachtquartier fand ich bei zwei Griechen auf dem Gute in Cälinesti. Es gibt in Bessarabien zerstreut ziemlich viele Griechen. Am zahlreichsten sind sie in dem Städtchen Leovo am Prut. Bei Drujneni verließ ich das Pruttal und wandte mich nordöstlich über Falesti, einem fast ganz jüdischen Orte, nach dem Städtchen Belcy (Bälti), wo ich abends ankam. Unterwegs hatte ich mit einer Bauersfrau ein Gespräch angeknüpft, und als sie mir klagte, daß ihr Mann am Fieber darniederläge — was in dem sumpfigen Tale nicht zu verwundern ist — bot ich ihr eine Dosis Chinin an, die sie mit der Begründung ablehnte, cä omu sa va-ndrepta cu leacu lu Dum-nedzäu. Das ist eher Fatalismus als Gottergebenheit. Bei einem Armenier im Hotel Popoff war ich abgestiegen, wo ich leidliches Quartier und gute Stallung fand. Leider mußte ich Donnerstag und Freitag dort aushalten, da der Regen, der am Donnerstag gefallen war, die Wege völlig unpassierbar gemacht hatte. Am Freitag versuchte ich wenigstens einen Gang durch den Ort zu machen, ich mußte1 mich aber erst in ein Schuhmagazin tragen lassen, um mir ein Paar hohe Stiefel zu kaufen, denn ohne solche war überhaupt nicht durchzukommen. Trotzdem das Städtchen Sitz der Kreisregierung ist, besitzt es weder Beleuchtung noch Pflaster. Bei trübem Himmel und heftigem Winde setzte ich Sonnabend am 7. Sept, meinen Weg fort. Es war geradezu, ein Kunststück von meinem Kutscher den Wagen heil durch den Kot, in dem große Steinblöcke lagen, die man aber nicht sehen konnte, aus der Stadt heraus zu lenken. Ich hatte es vorgezogen lieber durch den Schmutz zu waten, als zu riskieren mit dem Wagen umgeworfen zu werden. Bis i Uhr waren wir unterwegs meist zu Fuß, um den Pferden das Fortkommen durch den weichen Boden zu erleichtern, in Sangereni machten wir Mittagsrast und abends übernachteten wir in Prepelif a im ..casa de obste", d. h, ein Haus in dem sich ein Zimmer bei einem besser situierten Bauern befindet, in dem Beamte übernachten können. Da man mich wohl meist für einen Beamten hielt, denn ich wurde unterwegs nie nach Namen oder Paß oder Zweck der Reise gefragt — was für mich namentlich im Hinblick auf die Quälereien in der Großen Walachei sehr "wohltuend war —, übernachtete ich von nun an auf Dörfern fast ausschließlich im „ooii^iiiiLiii £OMrr>" wo ich das Zimmer zum Arbeiten und zur Zubereitung der Mahlzeiten benutzte, aber im Wagen schlief, wenn ich Spuren von Ungeziefer fand. Mit Angst und Zagen brach ich Sonntag den 8. Sept. auf. Der Himmel war dicht bewölkt und Nebel lagerte auf den Bergen. Doch zum Glück erhob sich ein Wind, der die Wolken vertrieb und die Wege trocknete. Am Abende erreichte ich über Tintareni, Ciocälteni das Städtchen Orgejeff (Urhei), wo gerade Markt und alles überfüllt war, so daß ich nur mit Mühe Unterkommen im Gasthause fand. Die Gegend, ist sehr sumpfig, denn alle von Norden und Westen kommenden Wasser versumpfen hier, da ein Höhenzug den Abfluß nach Süden versperrt, Durch waldiges Bergland auf schlechter, Wegen gelangten wir nach Peresecina*), das von Freibauern (räzesi) bewohnt wird, wie ich gleich an dem Benehmen und den unverschämten Preisen bemerkte. Für die Gerste für meine Pferde verlangte ein Bauer das Vierfache des Marktpreises, für ein Volkslied 30 Kopeken. Gegen Abend erblickten wir von der Höhe eines Berges das sich tief unter uns auf mehreren Hügeln malerisch ausbreitende Kischineff, die Hauptstadt Bessarabiens, die auch beim Näherkommen nicht verliert. Mit den breiten, sauberen, gepflasterten und vielfach mit Bäumen eingefaßten Straßen, mit schönen öffentlichen und Privatgebäuden (besonders auffallend das Staatsgymnasiuni und das Mädchengymnasiumd den gepflegten Anlagen und dem regen Treiben in den Straßen macht sie einen recht guten Eindruck. Obgleich ringsum und zwar ausschließlich von rumänischen Dörfern umgeben, verschwindet doch das rumänische Element in der eigentlichen Stadt, wo das russische durchaus vorherrscht, Nur an Markttagen ändert sich das Bild. Da hört man überall auf den Plätzen, auf den Straßen und selbst in den Läden und Sehänken Rumänisch sprechen. Ich fand die schönste Gelegenheit die Dialekte mehrerer Dörfer zu studieren ohne sie zu besuchen. In dem eleganten und doch sehr billigen Hotel National hatte ich gute Unterkunft gefunden, Durch Vermittelung des deutschen Konsuls erhielt ich durch den Gouverneur ein Empfehlungsschreiben an die Behörden, so daß ich auf alle Fälle gesichert war, denn mein deutscher Paß hätte doch nicht viel nutzen können. Meinen Kutscher ließ ich mit den Pferden im Hotel, während ich selbst mit Benutzung der Bahn mehrere Ausflüge machte. Der erste führte mich nach der rumänischen Grenze zu nach Pirlita, dann nach CälärasT, wo ich in dem Kaffeehause des Iwan Romualt Batowsky, eines deutschen Katholiken, übernachtete, ohne allerdings schlafen zu können. *) Uber dieses Dorf siehe Arbure, Basarabia i>. 14. _ 24 — des Lärmes und des Ungeziefers wegen. Wie sehnte ich mich \ nach meinem Wagen in der langen Nacht. \ Den folgenden Tag fuhr ich nach Sträseni, einer großen rumänischen Gemeinde mit über 4000 Einwohnern, der Heimat des Slavisten Syrku. Ein Bauer wies mich zu einem Lehrer, der, wie sich später herausstellte, ein Bulgare war, aber ebenso wie seine Frau vorzüglich Rumänisch sprach. Das Dorf hat zwei Pfarrer und drei Lehrer, die verhältnismäßig gut bezahlt werden. Der dortige erhält außer freier Wohnung und Brand \ 150 Rubel bar und außerdem eine Deßjatine Land, eine für die dortigen Verhältnisse glänzende Bezahlung. Dabei dauert der Unterricht nur 5 Monate im Jahre. Die Schulpflicht der Kinder beträgt drei Jahre. Die Unterrichtssprache soll die Russische sein, allein in der Praxis wird doch mehr Rumänisch gesprochen. Wenn die Knaben nicht beim Militär Russisch lernen, in der Schule lernen sie es gewiß nicht, selbst nicht da, wo die Lehrer Russen sind und nicht Rumänisch sprechen» Die Unterrichtszeit ist zu kurz, und die ausschließlich rumänische Umgebung macht das Gelernte schnell wieder vergessen. Die Pfarrer sind meist Rumänen, Predigt und Gesang sind folglich auch rumänisch, selbst wenn auch die übrigen kirchlichen Handlungen in russischer Sprache vor sich gehen. Freitag, den 13. Sept., fuhr ich mit meinem Wagen von Kischineff aus nach Sinjera, woselbst ich auch mit Leuten aus Cureni zusammenkam, die Abends mit nach Kischineff kamen. Einen von ihnen hatte ich zu mir in den Wagen genommen, und konnte nach so ungestört mit ihm unterhalten. Den folgenden Tag besuchte ich Odessa und fuhr in der 'Nacht über Bender nach der Station Trojanoff Vai = Trajans Wall (dessen Form man noch sehr deutlich erkennen kann;, um von dort nach Bolgrad zu gelangen. Dort im Wirtshause führte mir ein bulgarischer Lehrer, mit dem ich im Zuge Bekanntschaft gemacht hatte, Leute aus verschiedenen Dörfern der dortigen Gegend zu. die aber nicht den moldauischen, sondern den muntenischen Dialekt sprachen, nämlich Leute aus Edeburno. Babele und Pokrofka, offenbar muntenische Ansiedelungen zur Zeit der rumänischen Herrschaft über Südbessarabien. Gerade dieser südlichste Teil Bessarabiens, den Rumänien nach dem russisch-türkischen Krieg (1873) einbüßte, ist der am wenigsten rumänische. Die Bulgaren, deren Zentrum das Städtchen Bolgrad ist, bilden nächst den türkisch redenden Gagäuti, die man hier Gagausi nennt, den Hauptteil der Bevölkerung*). Die Dörfer der letzteren erinnern lebhaft durch ihre schönen Häuser, sauberen Höfe und geraden Mauern an die deutschen Dörfer, die weiter nordöstlich im Gebiete des Flüßchens Cogälnic liegen. Nach WTesten, nach kimi 046—0, 54—64, 70, 8, 88, 710, 12. III b) kunj 635—38, 40—5, 50—3, 65—9, 71—7. 79 ™86. 89—709, 11, 13—42. c) koni 639, 87. 2. fainä I a) fping[ii] 635—47, 55, 71, 80, 4, 5, 87—701, 4, 5. 7—11, 14—19. 33—42. II b) faninp 664, 712, c) fpnmu 706, 13, 20—32, d) foninu 702, 3. e) faninp 665—9, 72—79. 81—3, 86. III forinp[uJ 648-54, 56-63, 70, Bezüglich des Auslautes sehe man das Normal wort secara Nr. 5. o-nii .1 gruu 635. 6. 38—51, Ö8-- 07. int— /;>—-/. si, 91. 99, 702. S —16, 25—42. i 11 griu 88- IV gron 637. 55—7. 68, 74, 8. 9. 80, 82.........7. 9, 9a. 92—8, 7nn. 1, 3 -7, 17—24. orz i prdz 635—742. secara I a; sokaro 655. 6, 58—63. 6, 7, 75. IV» sokaru 695—99. 701—39. Ii b) sakarp 645, 53, 4, 7, 64, 5. 68—74. 76—86, 89—92. 700, 40—2. c) sakaru 635—44, 46—52, 87, 8. 93. 4. (u ni n c a> mpnunk 635—81, 88—91, 99- b) mononk 682- 92—8. 10. Es ist möglich, daß noch manche unter III b gehören. pasere IV b) päsere PI. päser 659—62. IV c) paspri PI. ppson 635—58, 63—7 12. sboarä I b) zborofu] 635—56. 79—742. II zboro 657—78. rindunea III a) rundunikp 647, 55—60, 3. 4, 70, 78, 88, ' 710, 12. C c) ru|p'ndunikp[uj PI. -ele, öfters auch rundunis gehört 635—46, 8—54. 66—9. 71—6. 79—87, 89—709, 11. 713—42. e- rundunikp 665, 77. V rundunee PI. -eli 661. 2. vrabie X b) vrabgio PI. vrobgi 645. 52, 3. 67. 8. XI a) vrabd'e PI. vrobd'i 650, 1, 54, 5. 63. c) vrabd'ii PI. vrobd'i 688. XII vragii [-gio] PI. vrogi 635—44. 65. 9. 71—74. 77—87; 89—703. 5—42. XIII c) vrad'ie PL vrpd'i 704. XIV b) vrabdzie PI. vrabdzi 659—62, 4. c vrabdzie PL vrobdzi 646—9, 56—8. 66, 7o. — 32 — - 33 — 11. aripä II f) aripo PL aripts 661. IV c) aripo PL aripk 652, 3, 5, 67, 8, 77. d) aripo PL aript' 650, 1, 4, 63, 88. e) aripu|o] PL arik 635—45, 65, 9, 71—4, 79 —87°,"89—742. f) aripu[pj PL aripts 646—9, 56—60, 2, 4, 6, 70, 5,r3, 8. 12. pana panytlp] PL peeni oder peni sind die gewöhnlichen Formen 635—742. penp kommt nicht vor. 13. usä I usu[p] sehr häufig ist der Auslaut geflüstert oder schwindet gar vollständig. III a) usi 687—90 (in einigen Dörfern nördlich des Prut und in Bunesti). 14. chee I b) keip 652, 3, 65, 7, 8, 9, 71, 2, 83—6. c) keii 645, 77, 82, 7, 9, 90. II a) ts'eie 656—62, 4, 6, 70, 5, 6, 8. e) tseij 646—9. III c) t'eij 650, 1, 4, 5, 63, 88. IV b) keii 635—44, 73, 4, 9, 80, 1, 91—703, 5, 7—9, 11^2, 3, 17, 8, 20—42. V b) t'eij 704. . VI keii 706, 10, 4, 5, 6, 9. 15. fier IV Ker 638, 45, 52—5, 63, 5, 7, 71, 714—19. Im Norden des Prut hörte ich Laute, bei denen ich schwankte, ob sie mehr zu n oder zu s zu rechnen seien. V ser 635—7, 39—44, 46—51, 56—62, 4, 6, 68-70, 72-82, 7, 8, 90—713, 20—42. VI ser 683—6, 9. Der Vokal in ser ist nicht nur offener, sondern auch kürzer als der in Nr. 50 ser = ceriü Himmel. 16. cuiü II kui 635—742. 17. scaun II skaun 635 — 742, manchmal mehr wie skaon z.B. in 635, 40, 51—58, 68, 88, 707—10. 18. masa II masu[o] PI. mesu[p] 635—71, 73—705, 11, 3,4, 20—42. III d) masp PL mos 672. IV masu PL mesu 706—10, 2, 7, 8. V masu PL mesi 714, 5, 6, 9. 19. bisericä I a) biserikp[u] 635—59, 65, 6, 70—2, 4, 5. 7, 89-93. b) be[i]sgeriku[o] 694—713, 7, 8, 20—42. IV b) biserikp 714, 5, 6, 19. e) bi[e]seriko 660—4, 7-9, 73, 6, 78—88. 20. piatra III pt'atrp 650, 1, 4, 5, 63. IV ptsatrp 649, 56—62, 4, 6, 70, 5, 6, 8. V katru [o] 635-45, 52, 3, 65, 67—9, 71-4, 7, 79—87, 89-703, 705—42. VI t'atm 704. VII tsatru 646—8, 88. 21. casa I kasu. PL kos 710. III a) kaso[u] PL kos 645, 47—58, 60—65, 67—73, 78, 81. kups 699, 709, 25, 6. b) kasp PL kus 674—7, 82, 7, 8. IV kasu PL kasi°714, 15, 16, 19. V kasu[p] PI. kasu[p] 635—44, 6, 59, 66, 79, 80, 83-6, 89-98, 700—8, 11-3, 7, 8, 20—4, 27—42. 22a. piept V a) kept 635—40, 52, 3, 63, 5, 7—9, 71—4, 7, 79, 81—7, 89—91, 97—701, 3, 5, 7-36, 38—42. b) kept 641—45, 80, 92—6, 702, 6, 37. VI a) t'ept 650, 1, 4, 5, 704. VII tsept 646—9, 56—62, 4, 6, 70. 5, 6, 8, 88. 22b. piepten III b) keptin 645, 87. c) kefejptini 635—44, 52, 3, 65, 67—9, 71 —4, 7,79—86,89—703,5—9,11, 13—42. e) kaptpn 663. f) kep/ini 655, 710, 12. IV a) t'ept'in 704. b) t'ept'ini 650, 1, 4, 5. V a) tseptsin 658, 78. c) tsefe] ptsini 647, 56, 7, 9, 60, 1, 2. 4. Weigand, Dialekte der Bukowina u. Bessarabiens. 3 (I) tseptsini 646, 8, 9, 88. e) tseptini 666, 75, 6. tseptini 670. 23a. sin I sun 636, 38, 40, 1, 7—9, 51—4, 8, 60, 1, 6—8, 73, 708, 16, 28—31, 4—6. II sin 659, 62, 88. IV a) son 635, 7, 9, 45, 6, 50, 5, 6, 7, 69—72, 74 —87, 92-707, 18—27, 32, 3, 37—42. b) spn 642—4, 63—5, 89, 90, 1, 709 — 15, 17. Mit 6 bezeichne ich die Zwischenstufe zwischen o und u, O o O ' die ja auch anderwärts vorkommt. Daß die Grenzen zwischen o—6 — u nicht immer genau einzuhalten sind, ist selbst-verständlich, umsoweniger als bei einer und derselben Person je nach dem Grade der Betonung auch eine Verschiebung der Artikulationsstelle wahrnehmbar ist. 231b. inima I mimu[p] 635—46, 48—59, 65—77, 79-87, 89 —709, 11, 13—42. II inimp 647, 60—4, 78, 88, 710, 12. 24 a. dinte II a) dzintse 646—9. b) d'int'e 650, 1, 6, 7, 8, 63, 4, 78, 80, 8. III a) dinti 635—45, 52, 3, 65—9, 71—7, 9. 81—7, 89—709, 11, 13—42. b) dint'e 654, 5, 59—62, 70, 71.0, 12. 241). mäsea II a) mpse 658—61, 3, 72, 88. mas| 637, 46, 7, 50, 1, 69—71, 9, 80. b) mpsee 684 masee 652—5, 7, 64—8, 73—8, 81—3, 85—7. III a) mpso 635, 6, 38—45, 49, 56. 62, 89, 91—99, 701—13, 15—8, 20—42. b) maso 648, 90, 700. IV a) mpseä 714, 19. 25. deget IV a) dzezit 646—9. V c) d'e[e]zi[e]t 650, 57—64, 78, 81, 2. 8. VIII c) de[e]dzit 683—7, 714—6, 19. e) dest 640, 8o. dest 654, 5. dest 639, 90—3. g) de[e]ze[i]t 635-8, 41—5, 51, 6, 65, 6, 68—70, 72—7, 9, 89, 94, 95—713, 7, 8, 20-42. Ii) dedzit 652—4, 67, 71. 26. geanä I a) zanufo] 635—7, 39—44, 6—8, 50, 1. 56—62, 4— 6, 68—70, 72—82, 8, 91—713, 7, 8, 20—42. IV a) dzanp 683—7, 89, 90, 714, 5, 6, 9. b) dzanp[u] 638, 45, 9, 52—5, 63, 7, 71. 27. sprinceanä I sprunsanpfu] 635, 46, 8, 56, 58—62,4—6. 9, 7°2, 3, 6—8, 80, 88, 740. III a) sprinsanu[o] 636, 7, 9, 40—4, 7, 50, 1. 7, 68, 70°, 4, 5, 9, 81, 2, 91—713, 7, 8. 20—39, 41, 2. d) sprintsanu[o] 638, 45, 9, 52—5, 63, 7, 71. IV a) spruntsano 683—7, 89, 90, 714, 5, 6, 9. 28a. vina III vu[p]np PI. vini 647, 55—64, 70, 8, 88, 710. 12. IV vu[p]nuPl. viniC635~46,48—54,65—69,71—7, 79—87, 89—709, 11, 13—42. Bezüglich des inlautenden p — p — u sehe man die Bemerkung zu Nr. 23a sin, doch ist insofern ein kleiner Unterschied, als vunu häufiger vorkommt als sun. 28b. unghie I c) ungip 652, 3, 65, 7—9, 71, 2, 4, 83—6. d) uiigie 740. II d) und'ii 650, 1, 4, 5, 63, 88, 704. III a) undze[i] 658—62, 4, 70, 5. c) undzii 646—9. d) undzip 656, 7, 66, 78. V ungii 635—45, 73. 6, 7, 79—82, 7, 89—703, 5— 39, 41, 2. 29. picior III b) pt'isor 650, 1. c) ptsisor 656, 7, 9, 60—2, 4, 75, 6. e) pt'itsor 654, 63. f) ptsitsor 649. g) t'isor 672. 88, 704. IV a) kisor 635—7, 39—44, 68, 9, 73. 4, 7. 9. — 36 — — 37 — 80—2, 91—703, 5—13, 7, 8, 21-33, 39 —42. c) Kitsor 689, 714, 5, 6, 9. f) kitsor 638, 45, 52, 3, 71. V tsisor 646—8, 65, 6, 78. VI a) tsitsor 683—7, 90 (so auch aromunisch). b) tsitsor 655, 67. VIII a) ptsor 658, 70. b) ksor 720, 34—8. 30. cälciiü III a) kolkui 647, 8, 50, 1, 6, 58—63, 6, 70, 78 —87, 702, 5, 6, 9, 10, 12—15,9,21—33,5,6. (1) kolkoi 635—43, 5, 9, 88—701, 3, 4, 7, 8, 11, 8, 20, 34, 37—42. e) kalkoi 644, 6, 52—5, 7, 64, 5, 8, 9, 71—5. VT kplkou PL kplkeie 667, 76, 7. 31a. genunchiü I b) zenunk 635—7, 39—44, 65, 8, 72—4, 7, 80—2, 91—703, 5—13, 7, 8, 20-42. zanunk 679. d) zenuntse[ü] 646—8,56—60,2, 4, 6, 70, 5,6. f) zenunt'e 663, 9, 78, 88 zenunt' 704. V b) genufiki[ü] 652, 3, 67, 87, 9. ganufik 786. g) genunt'e 655. VII d) dzenunk 683—5, 90, 714, 5, 6, 9. VIII b) d'enunt' 650, 1. IX a) dzenuntse 661. b) dzenunke 638, 45, 71. c) dzenunt'ü 649, 54. 311). junincä 1 b) dzunkp 683—7, 89, 90. c) dzunkoiu] 645, 9, 52—5, 67, 71. III a) zimiilkp°659—63. c) zunku[o] 635—44, 5—8, 50, 1, 6—8, 64—6, 68—70, 72—82, 88, 91—713, 7, 8, 20—42 VII zunkii 714—6, 9. 32. grädinä I a) grodzinu 646, 7, 8. b) grod'inp°[uj 650, 1, 54—64, 70, 8, 88, 710, 12. II a) grp[a]dinu[o] 635—45, 9, 52, 3, 65—9, 71 —7, 79—87, 89—709, 11, 13-42. 33. lemn 1 a) lemn PI. lemni 688, 710, 12. II a) lemn PI. lemni 641, 42, trotz stell c) lemn PI. lemni 640. d) lemn PL lemni 635-9, 43, 5, 9, 52, 3, 65—9, 70—87. f) lemn PL leemni 635—9,44, 89—709,11,13—42. III lemn PI. lemni 646—8, 50, 1, 54—8, 64, 70, 8. PL lemni 659—63. c Es ist selbstverständlich, daß 1 vor e eine mehr palatale als gutturale Aussprache hat, ich habe es aber nur da durch I bezeichnet, wo die Mouillierung besonders deutlich zu hören war, wo es mehr Ii klingt. Ausgesprochen gutturales 1 habe ich durch 1 bezeichnet. 34. mär I mpr PL mele]ro[u] 636, 40, 69, 73—7, 79, 82, 7, 89—94, 735—42. LI c) mpr PI. me[e]ri 646—8, 56, 7, 60—4, 70, 8, 88. III f) mpr PI. m|ele,e]ri 635, 37, 8, 9, 41—5, 49—55. 58° 9, 65—8, 80—7, 95—734. 35. para I parufp] 635—-742. 36. ros I b) ros f. rosuie 660—63. c) ros f. rosuifi 664, 73, 702, 3, 6, 7, 9—13, 21—37. V ros f. rosii 687—9, 714—6, 9. VI ros f. ro[o]sp[u] 635-59, 65—72, 74—701, 4, 5, 8, 17, 8, 20,' 38—42. Bei der Form des m. ros wird häufig ein geflüstertes oder auch volltönendes u gehört, doch kann man auch von derselben Person das Wort ohne u hören. 37. alb I alb 635—44, 47—55, 59—87, 89-742. II albü 645, 6, 56—8, 88. 38. galben I galbin 714—6, 9. II galbon 635—87, 89—707, 9—13, 7, 8, 20—33, 35—42 (zuweilen etwas geschlossener: o). III galbun 688, 708, 34. L - 38 — — 39 - 39. verde I verdzi 646— 9. Ii verd'e[i] 650, 1, 54—64, 70, 8, 80, 88, 710, 2. IV ve[e]rdi 635—45, 52, 3, 65—9, 71—7, 9, 81—7, 89—709, 11, 13—42. 40. vinät I vunot 635—742. Ich habe kein vonot notiert, wohl aber das fem. vonoto O O ' o o o in 719—27, 33, 4, 40. Zu bemerken ist, daß die Bedeutung vielfach dunkelbraun, nicht blau ist. 41. cireasä I a) siresu[o] PL = 635—7, 39—44, 6-8,50, 1, :A '1 59—61, 4—6, 68—70, 72—82, 8. 91 —713, 7, 8, 20—42. f) suresp 658, 62. III tsireso[u] 638, 45, 9, 52—5, 63, 7, 71. IV tsireso PI. = 683—7, 9, 90, 714-6, 9. Das auslautende o (u) verstummt oft vollständig. 42. stejar I i) storzär 678. II c) stinzär 637. III a) stezär 639, 43, 4, 52, 3, 5, 65, 71, 5, 6, 7. 81—7. stezär 640. Daß auch vortoniges e vor folgendem a zu e wird, kommt auch sonst noch vor, vergleiche III d), ferner nevastä. b) stozär 648, 9, 51, 54—63, 70. d) stezär 636, 8, 45, 64, 8, 9, 72—4, 9, 80, 715, 7, 8, 20, 34, 5, 41. stezär 635, 41, 2. f) stazär PL st'ezer (547, 50. 88. IV a) stezär! 666. 7, 89—714, 6,9,21—33,36—40,2. VI stsezar 646. 43. frasin I a) frasun 636, 49, 58, 60, 1, 710, 6, 34—6. b) frason 635, 37—48. 50—7, 9, 62- 709, 11—3, 5, 7, 8, 20—33, 37—42. c) frasin 714, 9. 44a. teiü I a) tsei 646—9. III a) t'ei 650, 1, 54—64, 70, 8, 80, 8, 710, 12. 20. IV bei 635, 6, 9, 42, 5, 52, 3, 65—9, 71—7, 79, 81 —7, 89—707, 9, 11, 3, 4, 5, 17—9, 21—33, 5, 6. V teei 637, 8, 40, 1, 3, 4, 708, 16, 34, 37—42. 441). rächitä I a) rokitu[p] 635—45, 52, 3. 65. 67—9, 71—4, 6^ 7, °79-87, 89-703, 5—42. b) ro[a]tsito 646—9, 56—62, 4, 6, 70, 5, 8. c) rg[a]t'itg[u] 650. 1, 4, 5, 63, 88, 704. 45a. pin t'in 688 ptsin 656, 60, 1; sonst unbekannt, 45b. vin II a) yin 645, 9, 51—5, 63, 7, 71, 714—19. III a) zin 635—44, 6, 7, 8, 50, 56—62, 4—6, 68—70, 72—82, 7, 8, 91 — 713, 20-42. e) zin 083 -6, 9, 90. 45c. nnerlä III a) mnerlofu] 645—8, 57, 9, 60-4, 71, 5, 89. b) mnirlp[u] 649 — 56, 8, 66, 70, 6, 8. IV a) nerlufgf 635—44, 65, 7—8, 72—4, 7, 79 —85, °7, 90—709, 27—42. b) nirlufp] 669, 86, 8, 9, 710—26. 45(1. corb korb PL III a) korbg 645, 52, 68, 77. b) korg 035—44, 53, 5, 65, 7, 9, 71—4, 79—87, 89—703, 5-42. IV a) korbd' 650. 1,4, 63,88. b") kord' 704. V korbdz 646—9, 56 - 62, 4, 6, 70, 5, 6, 8. 4ß. jneapän I znepon 654—63; sonst unbekannt. 47. eämasä II a) komasufo] PL komgs 6S<:) PL kpmes 714 -6, 9.° ' III b) ko[a]mesu[§] PI. Lomes 635—79, 81—6, 91—713,°7\ 8, 20—42. d) komesi PI. -es 687-90. 48. cutit I kutsut 635—57, 61, 63—74, 6. 7, 79—713, 5—8, 20—42. II kutsit 658—60, 2, 75, 8. III kutsit 714, 9 (715, 6, obgleich munteniseh, schienen kutsut zu haben, wenigstens sprachen meine Gewährsmänner so aus). 49. tin I a) tsun, oft tson besonders in Bessarabien 635—57, 61—705, 8—13, 9, 20, 2, 24—9, 31, 2, 34—42. III b) tsui 717, 8, 30, 3. c) tsiV 658—60. — 40 — IV tsuu 7U6, 7, 14, 5, 6, 21, 3. VI tsii 719. 50. cer I a) ser oder seri 635—7, 39—44, 6—8, 50, 1, 56—62, 4—6, 68-70, 72-82, 8, 92—713, 7, 8, 20—42.' II tseri 638, 45, 9, 52—5, 63, 7, 71 (72?). IV a) tsen 683—7, 9, 90, 1, 714, 5, 6. b) tser 719. 51. nor I nor PI. nori 647—51, 3—6, 59—63, 6, 78, 88. V nour PL nouri 635—46, 52, 7, 8, 64. 5, 67—77. 79—87, 89—742. 52. umblu I umblu 636, 88. II umblu 714—6, 9. III omblu oder omblu 635, 37—87, 89—713, 7. 8, 20—42. Es ist möglich, daß einige unter I gehören, aber jedenfalls sind die Formen mit o weit häufiger als mit u. o 53. seara I saru[o] 635—71.8, 20—42. II seru 719. 54 a. so are I a) sori 656, sori 659—62. II b) sori 649—51* 58, 63—71, 76—8, 87, 8, 98 —701, 4. d) sori 635—48, 52—5, 7, 72—5, 79—86, 89. —97, 702, 3, 5—42. Der Artikel ist überall Ii resp. Ii. 54 b. noapte I a) nopt'i 654, 5, 64, 78, 710, 11. b) nopt'i 649-51, 56—63, 70, 80, 8. II a) nopti 635—9, 45, 72, 5, 9, 81—6, 89—97, 705—9, 12—42. b) nopti 640—4, 52, 3, 65—9, 71, 3, 4, 6, 7. 80, 87, 98—704. III noptsi 646—8. 55. vint vunt 635—742. o 56. vind vimd, so vundujp] 635—742. 57. stea I a) stea 714—6, 9. d) st'ea 710. — 41 79—87, 89 IV a) stee 635—45, 52, 3, 65—9, 71-—709, 11, 2, 3, 7, 8, 20—42. e) st'ee 649—51, 54—64, 70, 8, 88. f) stse 646—8. 58. sea I a) sa PL seli 714—6, 9. II c) so PI. sp|l[I]i 635—51, 53—7, 63—82, 88-713, 1, 8, 20—42.C d) se PL seli 652, 83—7. se PL idi 658—62. 59. vitel IV c) zitsol 646—8, 56—62, 4—6, 9, 70, 3—8, 81, 2, 4, 6, 88, 94-713, 20, 2, 25—42. V a) gitspl 635—45, 49, 52, 3, 5, 67, 8, 71, 2, 9, 80, 3, 5, 7, 9, 90—3, 714—19, 21, 3, 4. d) d'itsol 650, 1, 4, 63. zitsplük in 659, 61. 60a. vitea IV c) zitsp 662, manchmal etwas heller zitsa 665. aber meist sind die Diminutivformen gebräuchlicher: zitsuku[p] 646—8, 56—8, 60, 6, 9, 70, 5—8, 82,°8, 94—713, 20, 2, 25-42. In Bessarabien vielfach mit Schwund des vortonigen Vokals ztsukn. zitsplusp 664, 73, 4, 81, 4; zitsaluskp 686; zitsplukp 661. V e) gitsö'668, 79, 80. f) gitsuk[u 635-45, 9, 52, 3, 5, 67, 71-2, 83, 5, 7° 717—9. gitsolusku 689—93, 714—6, 21, 3, 4. VII b) d'itsuku[p] 650, 1, 4, 63. 60b. vulpe II a) ulpi 635—714, 6—8, 20-42. In 692, 3, 4 fast hulpi. b) ulpi 715, 9. 60c. lup III lup PI. lupk 635—45, 52, 3, 5, 65, 7—9, 71—4. 7, 79—87, 89—703, 5—42. IV lup PL lupf 650, 1, 4, 63, 88, 704. V lup PL lupts 646—9, 56—62, 4, 6, 70, 5, 6, 8. Wichtig, zu vergleichen mit Nr. 10 und 11. L — 42 — 43 — 61. bärbat I borbat 647, 8, 56 -63, 6, 84, 5, 0, 90, 2, 3, 701—3, 5—42. II barbat 635—46, 49—55, 64, 5, 67—83, 86—8, 91, 94—700, 4. 62. nevastä I c) nevastgPii] PI. lievesti 646, 7, 50, I, 54—64, 70, 8, 88, 710, 12. II b) nevastp[u] PL neve[ee]sti 635, 6, 8, 9, 41—5, 8, 9, 52^ 3, 65—9, 75—7, 79—87, 89—93, 96—709, 11, 13—35. V nevastu PL neveesti 637, 40 (46?, 7?, 50?) 71—4,°94, 5, 736—42. Die Gemeinden, in denen dintse (dinte) gesprochen wird, haben nicht PI. nevestse, sondern nevesti. 63. batrin I botrun 636—41, 5, 47-51, 55—7, «3, 65—7, 82—5, 7, 89—93, 703, 5, 6, 8, 10, 12—6, 25, 6, 30—2, 34—7. II batrun 646, 52—4, 68—73, 75—80. III botrin 658—62, 88. V a) botron 635, 42—4, 94—702, 4, 7, 9, 11, 17°—24, 27—9, 33, 38—42. b) batron 664, 74, 81, 6. sin, batrin, eine sind durchaus nicht gleich in der Behandlung des i, dagegen stimmt tinar ziemlich genau zu sin. 64. june ist auf dem ganzen Gebiete unbekannt. 65a. tinär V a) tunor 636, 8, 40, 1, 7, 8, 9, 51—4, 8, 63. 6—8, 73, 89—91, 708, 10—18,28—31,34—6. c) tpnor 635, 7, 9, 45, 6, 57, 69—72, 74, 5. 78—87, 92—704, 19—27, 32, 3, 37—4<». d) tinor 659—62, 88. e) tonpr 642—4, 50, 5, 6, 64, 5, 76, 7, 705. 6. 7, 9, 41, 2. 651). slab I slab 635—54, 68—87, 89—742. slabü 655—67, 88. 66. rid I a) rud II. Prs. rudz 635—742, so auch in den rauntenischen Gemeinden in Bessarabien, nur 719 hat rud, ruz. 67a. zic I dzuk 635—742, nur 714 zuk, 719 zik. 67 b. väcl 1 b) ypd II. Prs. vedz 635—742; vod, vez 719. 68a. dumnezeu I a) dumnidzou 646—9, 59—63, 70, 9, 88. b) dumnifejdzpu 635—45, 50—5, 85, 6, 92—700, 4] 11, 13—20, 34—41. c) dumnodzou 656—8, 65—8, 71—4, 80 -4, 7°, 9° 90, 1, 701—3, 5, 6, 8-10, 12, 21—33, 42. d) dumnadzou 664, 9, 75—8, 85, 6. II a) dumnezou 714—7. IV dumnezeu 719. 68b. jur I zur 714—6, 9. II a) dzor 686. b) dzur 683—5, 7, 9, 90. IV zor 646—8, 50, 1, 6, 58—63, 70. V zur 635-44, 57, 64—6, 8, 9. 72—82, 8, 91—713, 7, 8, 20-42. VII a) dzur 645, 52—5, 67, 71. b) dzor 649. 69. stiu II stsu 646—8. IV stiu 649—51, 56—64, 70, 88. VI stiu 635—45, 52—5, 65—9, 71—87, 89-742. 70. peste I a) pestsi 646 — 9. II a) pest'i 650, 1, 6, 7, 8, 62—4, 70, 8, 80, 8. pest'j 659—61, 710, 12, IV a) pestf 635—9, 41—5, 52—5, 65—9, 71—7, 9, 81—7, 89—91. d) peesti 640, 92—709, 11, 13—42. Wie sehr der Klang der Vokale von dem Charakter der benachbarten Konsonanten abhängig ist, zeigt sehr deutlich das Wort vespe, das in 689—91 deutlich zespi lautet, trotzdem pesti gesprochen wird, in 693 peesti neben zespi. Eine genaue Beobachtung der Dialekte lehrt, daß man nicht vor- L — 44 — — 45 — sichtig genug sein kann, in der Generalisierung lautlicher Erscheinungen. 71. aud I aüd 635—742. 72. caut I kaut 635-46, 80, 88, 94—9, 708, 9, 14—9, 21 —4, 40. VI kat 647—79, 81—7, 89-93, 700—7, 10—3, 20, 25—39, 41, 2. 73. lun! I hm 637, 46—9, 55—64, 70—5, 78, 80—9, 710, 12. II lun[i 635, 6, 38—45, 50—4, 65—9, 76, 7, 9, 90 —709, 11, 13—42. 74. marti marts 635—742. 75. miercuri III mnerkur|i[rj 645, 47—66, 70, 5. IV nerkur[i[r] 635—44, 6, 67—9, 71—4, 76—742. 76. joi I zoi 635—44, 6—8, 50, 1, 56—66, 68—70, 72—82. 88, 91—713, 7, 8, 20—42. II zoi 714—6, 9. III dzoi 683—7, 9, 90. V dzoi 645, 9, 52—5, 67, 71. 77. vineri I viner 646—9, 54—64, 70, 8, 88, 710, 2. II viner[i 635—45, 50—3, 65-9, 71—7, 79—87, 89—709, 11, 13—42. 78. simbätä I sumbptujo] 636—57, 63—73, 7, 8, 87, 9, 90, 1, 705, °6, 8, 1<>, 11, 21, 2, 34—7, 42. II simhoto 658—62, 88. III sombptp[u] 635, 74-6, 79—86, 92—704, 7, 9, 12—20, 23-33, 38—41. 79. duminicä I duminikg 646—9, 54—64, 70, 8, 88, 710,2. II dumi[e]niku[o] 635—45, 50—3, 65—9, 71—7, 79—87, 89—711, 13—42. 80. un I un resp. ü vor Vokalen 635—54, 57—9, 61—81, 3—7, 89—95, 7, 8, 701—3, 7, 8, 10—42. III on, o 655, 6, 60, 82, 8, 96, 9, 700, 4—6, 9 d ak, aber ü om. Nur in 663 habe ich un om notiert. Nach a oder emphatisch gesprochen kann man auch on hören, wo gewöhnlich un gesprochen wird (cf. Lied XV 5). 81. doi f. a) dpuo 649, 54, 5, 72, 9, 83-6, 734. c) doupfu] 635—48, 50—3, 56—71, 3—8, 80—2, 87-706, 8-13, 7, 8, 20, 1, 3—8, 32, 3, 35—42. e) douu 707, 14—6, 9, 22, 29—31. 82. trei I frei 683-6, 714, 9. II trii 635—82, 87—713, 5—8, 20—42. 83. patru 635—742. 84. eine! 1 a) sins 635—44, 6-8, 50, 1, 6, 7, 61, 2, 4—6, 68—70, 72—82, 8, 91—713, 7, 8, 20—42. b) sis 658, 9, 60. II tsin[t]s 645, 9, 52—5, 63, 7, 71; in 638 tsints neben sins. III tsints 683—7, 9, 90, 714—6, 9. 85. sase I sasu 714, 5. II sasi 719. V a) lesp (e auf e-Grundlage) 658, 60—5, 68—74, 6—8, 82, 9. ' b) sesp 675, 83—7. VI a) soso[u] 635-51, 6, 66, 7, 79, 80, 8, 90—707, 16. Vi—4, 30—3, 37—42. b) soesp[u] 652—5, 7, 9, 81, 725-9, 34—6. c) sdosu 708—13, 7, 8, 20. 86. sapte I sapti 714, 5, 9. II a) sgpfcäj 646—9. b) sept'i 658, 60, 4, 70, 8. c) sgpt'i 650, 1, 4-7, 9, 61—3, 88, 710, 12. d) sjepti 652, 3, 81, 728, 34—6. e) sopti'635-45, 66, 7, 79, 80, 1, 90—709, 11, 3, 6—8, 20-7, 29—33, 37—42. f) septi 665, 8, 9, 71-4, 6, 7, 82, 9. g) s|pt| 675, 83—7. Hv. opt I opt 635, 48—51, 53—77, 90, 4, 6—9, 705—8, 13, 5, 9, 21—3, 30—41. II ijopt 636—47, 52, 78—89, 91—3, 5, 700-4, 9—12, 4, 6—8, 20, 4—9, 42. L — 46 — — 47 — 88. nouä I nouu[g] 645—8, 56, 7, 62, 3, 6, 72, 3, 9, 80, 3—6, 90, 1, 4, 734. III nouu[o] 635—44, 49—55, 58—61, 4, 5, 67—71, 4—8, 81, 2, 7—9, 92, 3, 95—713, 7, 8, 20—33, 35-42. V nouu 714—6, 9. Die Formen stimmen durchaus nicht zu denen von doua, worauf ich auch schon früher aufmerksam zu machen Gelegenheit hatte. 89. zece I a) dzesi 635—7, 47, 9, 51, 66, 70, 5, 88. b) dzesi 646, 50, 6—60, 2, 4, 5, 8, 9, 72—4, 76 —82, 96—701, 3, 5, 9. c) dzetsi 683—7, 90. dze(e) tsi 638, 52—5, 63, 7, 7h dzotsi 645, dzotsi 689. d) dzosi seltener dzoesi 639—44, 8, 61, 91—5, 702, 4, 6—8, 10—3, 7—8, 20—42. II d) ß) zetsi 714—6, 9. 90. unsprezece I unsprpdzesi etc. so meist. II üspresi 676—8, 91—5, 700—6, 16—20, 24. 91. 92- doisprpdzesi, trisprpdzesi sind die gewöhnlichen Formen. 93. a) patrusprp(dzesi 646, 9, 50—7, 59—71, 3—5, 81, 3—5. b) paisprp(dzesi 635—45, 7, 8, 79, 80, 88. c) paispresi 90—713, 7, 8, 20—42. paispretsi 714—6, 9. d) paspresi 678, 82, 9. pasprpdzesi 658, 72, 6, 7. pa-spretsi 686, 7. 94. sinsprodzesi, sinspresi. 95. I spspretsi 683—6. II saisprpzetsi 714, 5, 9. III spipro(dzesi 635—48, 79, 80, 8, 90—713, 16—8, 20—42. IV spsprpdzesi 658—74, 6—8, 81, 2, 7, 9. V spspresi 649—57, 75. 96—98. spptisprpdzesi etc. opsprodzesi. nousprodzesi. 99. douazeci III b) doudzps 635 — 44, 46 — 50, 62, 4. 5, 8, 9,' 70,° 72—82, 88, 91—706, 10—3, 7, 8, 20-34, 7—40, 2. doupdzp[e]s 651, 56—61, 6, 707—9. 35. 6, 41. c) doudzots 683—7, 9, 90. L e) dgupdzpts 645, 52—5, 63, 7, 71, j IV. douzets 719 douzots 714—6. 1 100. de I dzi 746—9. I III dif635—45, 52—5, 65—9, 71—7, 9-87, 89—709, 11, 3, 17—42 de 714—6. V d'i 650, 1, 6-64, 70, 8, 88, 710, 2. Bezüglich 649, 654, 5 war ich nicht ganz im Klaren; die Mouillierung ist in der vortonigen, unbetonten Stellung (de lemn) weniger deutlich wahrzunehmen als in verde etc., da diese Silbe meist sehr reduziert gesprochen wird. 101. din I dzin 646—8 [49?]. III din 635—45, 52—5, 65—9, 71-7, 9-87, 89-709, 11, 13—42. V d'in 650, 1, 6—64, 70, 8, 88, 710, 2. \ 102. pe I pi so überall selbst in den muntenischen Gemeinden Bessarabiens, nur in den siebenbürgischen Gemeinden 659—62 mehr pe als pi. 103. pentru I a) pentru 648, 51, 8, 65, 6, 8, 71, 2, 714—6, 9. b) pintru 646, 9, 54—6, 9, 60—2, 79, 81, 8, 92—700, 5—7, 13, 30—7, 41. II a) ppntru 635, 6, 8, 9, 42—5. 7, 50, 2. 3. 7. 64, 80. b) puntru 663, 73, 7, 710. VI pu[o]°ntru 637, 40, 1, 67, 9, 70, 4-6. 8, 82—7. 9—91, 701—4, 8, 9, 11, 2, 7, 8, 20—9, 38, 9, 40, 2. Die Formen mit u sind in der Bukowina, die mit o in Bessarabien vorherrschend. 1; 104, si II su 635—742. 105. chiamä 1 kamu[p] 635-45, 52, 3, 65. 7—9, 71—4, 7, 79—87, 89—703, 5—42. 1 — 48 — — 49 — II t'amg 650, 1, 4, 5, 63, 88, 704. III tsamo 646—9, 56—62, 4, 6, 70, 5, 6, 8. 106. sarpe I sarpi 714, 5, 9. II b) serpi 645—7, 52—4, 6—6), 63—82, 8—90, 710, 12. Im PI. gewöhnlich mit o: sgrk. III sg[ge]rpi 635—44, 8—51, 5, 62, 91—709/11,3, 6—8, 20-42. IV serpi 683—7. 107. ceapä I a) tsapgju] 683—7, 9, 90, 714—6, 9. b) sapu[o] 635—7, 9—44, 6—8, 50, 1, 6—62, 4—6, 8-70, 72—82, 8, 91—713, 7, 8,20-42. c) tsapg[u] 638, 45, 9, 52—5, 63, 7, 71. 108. albinä III albging 645. IV a) alging[u] 635—44, 52, 3, 65, 7—9, 71—4, 7—87, 89—703, 5—42. V a) ald'inu 688 albd'ing 650, 1, 4, 5, 63. 704. b) aldzinu 646—9. c) albdzing 656—62, 4, 6, 70, 5, 6. 109. copil III koplnl 635—45, 52, 3, 65; 67—9, 71—4. 7—87, 89-703, 5—42. V a) kopt'il 650, 1, 4, 5, 63, 88, 704. b) koptsil 646—9, 56—62, 4, 6, 70, 5, 6. In der östlichen Bukowina ist köpil, kopiig = Bankert üblich, ebenso in der Marmarosch. 110. deal I de* 635—45, 51—9, 65—77, 79—87, 89—742. II a) d'el 650, 60—4, 78, 88. b) dzel 646—9. Es ist möglich und, nach deget zu schließen, sogar wahrscheinlich, daß unter II a) mehr Orte anzugeben wären, allein ich wollte die Moullierung in diesem Worte nur da bezeichnen, wo ich meiner Sache ganz gewiß war. 111. oväs I ovos 635—701, 3—5, 7—8, 11, 3, 4, 16—23. 7, 29—42. II ovgz 715. III ovgsk 706, 10, 2, 24—6, 8. ovost 702. o 112. carpän I karpg[g]n 635—48, 50—9, 62—709,11—3, 5—8, 20-33, 38—42. karpun 649, 60, 1, 710, 34—7. II b) karpin 714, 9. HB. salcie I a) saltsii 683—7, 9, 90, 714—6, 9. c) saltsi 645, 9, 67, 71. II a) salsii 635—44, 6, 50—65, 8, 9, 70, 72—82, 8, 91-713, 7, 8, 20—42. b) salse 647, 8, 66. 114. anin II a) arin 635—742. Im südlichen Bessarabien ist der Baum unbekannt. 2. Zusätze. Daß betontes e vor ä zu ea wird, ist bereits urrumänisch, was sich aus der Übereinstimmung aller Dialekte ergibt, nun besteht aber auch in einigen Gegenden die Neigung unbetontes e vor a, auch vor ä, i in ea übergehen zu lassen, so findet sich nevastä statt nevastä; das Verbreitungsgebiet ergibt sich aus Normalwort Nr. 62. Ferner beobachtete ich legä, dislega, preggtesk, auf das ich bereits Jb. IX p. 185 hingewiesen habe, tesuk = tesic (getrockneter Kuhfladen zum Brennen). Gehauchter Stimmeinsatz ist auf dem bereisten Gebiete viel seltener als etwa in der Großen Walachei, 'ogeac hörte ich in 682. Labialisierung von ä in vortoniger Silbe ist wie in der Moldau häufig: pomint (so gew.) == pämint, popusoi (so gew.) = päpusoT. muntean = mintean Jacke (Nord Buk.) (cf. Jb. IX p. 182)/ Umgekehrt zeigt vortoniges ro die Neigung zu ro zu werden: rogos = rogoz; rgvina = rovina; rghatca = rohatca, was freilich auch russischer Einfluß sein kann, aber doch findet sich auch Romin für Rumin (Gegend von Groß Wardein). Weigand, Dialekte der Bukowina u. Bessarabiens. 4 — 50 — Daß vortoniges a zu a wird, ist eine in der Moldau, zu der im sprachlichen Sinne auch Bukowina und Bessarabien gehören, weitverbreitete Erscheinung, worüber man Nr. 61 nachsehe; auch ä, das aus e entstanden ist, zeigt denselben Vorgang: sanin aus sanin für senin (serin hörte ich in 660 Siebb.), sakure == secure etc. Auffallend ist ner für mir, nir im nördl. Bessarabien; es kann durch affektische Betonung entstanden sein, begünstigt durch r, das nach e hin drängt, nestru für Nistru ist ein anderer Fall, da es durch russische Aussprache beeinflußt ist. Geflüsterte Vokale nicht nur im Auslaute wie anderwärts, sondern auch vortonig kann man im nördlichen Bessarabien häufig hören z. B. s-te-stukesk = si te stupesc; siehe auch Lied XXXI, LI und andere, wo die geflüstert gesprochenen Wörter, die in eckiger Klammer stehen, alle proklitisch sind. Die auslautenden z, j verhärten in der Moldau zu stimmloser Fortis, während in der Großen Walachei stimmlose Lenis gesprochen wird: oväs oder ovasc gegenüber ovaz (z stimmlose lenis), rogos = rogoz. Wie pisti (peste), stejar (stejar) zeigt auch stresnu (635) st statt st, doch kann dabei auch Assimilation vorliegen. In sfert (Bess.) statt sfert liegt russischer Einfluß vor. rämbureli (Lied XXXI 9) statt ramurele zeigt ein parasitisches b, ebenso wie aromunisch treamburu für tremuru. Ob hier nicht Anaptyxis eingetreten ist: rambreli, treambräm (in endungsbetonten Formen) und dann wieder Svarabhakti wage ich nicht zu entscheiden. Es wäre auch ganz gut möglich, daß dialektisch vortonig mu ^> mbu wird. 3. Zur Flexions- und Wortbildungslehre. a) Substantiv. Über Artikulation und Nominativbildung habe ich dem in den Dialekten der Moldau p. 46 Gesagten nichts hinzuzufügen, ebenso stimmt die Kasusbildung mit der dort an- — 51 — I gegebenen Art überein, also: casa popi, tati, mami, lu Tanasu; I rotuni spu, muni-sa, surori meli = soru mee (sori meli 733); G. varu sa, G. cumnatu sa. apa G. D. api. vaca G. D. vasi. livada G. D. livedzu. I Die Vokativbildung vermittels der Interjektion cpi hörte ich oft in der Bukowina und Bessarabien (s. Lied XXVI 19). Bei der Pluralbildung (siehe die Normal Wörter) ist bemerkenswert die Bildung minuri zu minä, verbreitet in der Bukowina und im nördlichen Bessarabien (auch im nördlichen Siebenbürgen), selbst minu-le findet sich noch in Liedern, wie ! mir Herr Marianu mitteilt, ma sppl pi muno amimdpup hörte I ich in 695 (mon 669). Wörter auf -iu, -äu wie griu, hordäu haben grpie, frpie, hordpie, woraus natürlich meist grpi, frpi etc. wird. 684 brpu PI. breii. 695 brpu PI. bmi. 738° brpu PL brpi. curcubeiü hat Sg. curcubpu PI. curcubei. zespi PI. zospts Wespe 656, 663. mistekpn PI. mistesin 656. Zur Wortbildung. In der Bukowina ist ähnlich wie auf deutschem Sprach-! gebiete in Ostpreußen eine übermäßige Anwendung der Dimi- nutiva üblich: mincärica, bors-isor, sos-isor, cap-sor, polita —policioarä. gramadä—- grämäd-joarä, limpede —limpedjor etc. tatucuta, mamucutä bedeuten Großvater, Großmutter. c 7 c 7 bradet ^> bradet, fäget > faget, eine Akzentverschiebung die offenbar erfolgt ist unter dem Einflüsse der viel zahlreicheren Formen, wie sünet, vüet, müget etc. kopkealp für copilä Mädchen 665 kann kaum lautlich | «ein, sondern Suffix vertauschung liegt vor. Die Ortsnamen | auf -autz wie Rädautz etc. beruhen ebenso wie die ent- sprechenden rumänischen Formen auf -äut (Rädäut, oder auch in der nördl. Bukowina mit Anlehnung an das Suffix -ut Rädäut gesprochen) auf einer älteren slavischen Form auf , -owtsi, also Raclowtsi, das im heutigen Rutenisch en Radiwtsi iw ist fast als Vokal zu sprechen) ausgesprochen wird. In Bessarabien treten die rum. Ortsnamen auf -äut, die also slavischen Ursprungs sind, sehr häufig auf. In Frätäut mit 4* L — 53 — offenbar rum. Stamme scheint das slav. Suffix das ursprünglich rumänische verdrängt zu haben, wie ja umgekehrt auch eine rum. Form Comaresti die slav. Komariwtsi verdrängt hat, wenigstens als offizielle Bezeichnung. Man erwartet eigentlich nach der slavischen Etymologie, daß diese Wörter auf -i ausgehen, wie das auch in Bessarabien üblich ist, wo man Märcauti (= u), Drepcauti ausspricht. In der Bukowina aber ist weniger auf lautlichem, als vielmehr auf analogischem Wege die Singularform durchgedrungen: Frätäutul vechiü. vrpgiöi Sperlingsmännchen 673 (vrabet). Zahlwort. In der Bukowina ist weit verbreitet die Form a doilea, a trilea etc., für Masc. und Fem.: a doilea fisor. a doilea fatä, was sich leicht erklärt, da die Form ganz den Eindruck eines Fem. macht. Auffallender schon ist die Übertragung tustrei ^> trustei und darnach truspatru, trussins. b) Das Pronomen. Personale s. Moldauer Dial. p. 49. Der Dat. des Reflex, heißt nicht ist, sondern gleich dem Akk. sä z. B. sp-s ieii un bots 674 er soll sich einen Stock nehmen, bäiatu trebui so so speie munurile 682 der Knabe soll sich die Hände waschen. o 1 c O alta dragutso so so kati s. Lied XXIII 7. Öfters hört man doppeltes Pron. conj.: 1-am väzutu-1 wie ich das auch in anderen Dialekten gefunden habe; neu war mir in 667: 1-oi minca-lä, mit einem parasitischen ä. Demonstr. dieser: Sg. m. ista, aista, aiesta Dat. istuia f. asta, aiasta Dat. istia; PI. m. istea, aistea, aiestea Dat. istora, aestora; f. estea aiestea Dat. aislora, aiestora, j ener: Sg. m. ajsela Dat. seluia f. a]seia Dat. siia PI. m. ajsiia f. alselea Dat. ajselora. Auch die vorgestellte Form kann wie oft im Altrumänischen auf a auslauten: asela om = acel om. in sela mal = in acel mal. Sehr häufig hört man das Pron. fisticari = fieeare. kares kum vrau, kares kum pot. c) Präpositionen, Konjunktionen. Adverbia, Interj ektionen. a) pänä la > ppr-la, neben supt auch sut üblich cf Lied XIV 11. peste > I. pisti resp. pist'i, pistsi 647—65, 67—71, :5. 4, 81, 3, 4, 714—29. II. weit verbreitet pisti b) findikp = fiindca Lied XVII 3. si „und" wird wie an der Schwarzen Körösch im Sinne von sa gebraucht in der nördl. Bukowina bis nach Tereblesti hin: am vrut su morg; trebni su kats; nu pot su mm' aduk aminte. Auch in den Liedern finden sich Beispiele XIX 14, XXIV 4, XXV 3, 4. c) tuma 661 = tocmai (togma, tomna, tumna); aminterlea 675. amintrelea 736 = alminterea; apoi klingt vielfach satz-unbetont api in der westl. Buk.; in Bess. häufig poi. amu, amus für acum. asp für asa überall in Bess. d) ni mamä! schau Mutter! ni-tä-l-ai oder ni-gä-l-ai da nimm ihn! ingä, inga, ingo, ninga! schau! (Buk. sehr üblich) könnte möglicherweise eine Kurzform aus la-mi-katä das unbetont zu ..ifikoto'* und mit Erweichung; von k nach n zu ingata werden konnte, woraus leicht nach iaca — iacata ein inga abstrahiert werden konnte, ni-ga und ni-ta (und ni) wären dann durch Metathese entstanden (cf. arom. incä u. nicä). d) Das Verbum. Präsens, a apropia: meist wie Mold. Dial. p. 51 angegeben, daneben apropt'i, aproptsi, apropki. (apropki, apropki, apropkip, apropkipm, apropkiets, apropkio 652, 67, 8, 73.) a spala: spol, speli, spalp Konj. speli. a seuipa I skuip, skuik 719. IV stuk 714—18. V a) stukesk 636—44, 71. 79. 82—5. 7, 89—703, 5, 7, 9—13, 20—22, 4—31, 3—42. b) stokesk 669, 72. VI stut'esk 704. VII. a) stupkesk 645. 81. b) stopkesk 652. 3, 77. L 54 VIII stuptsesk 646—8; stoptsesk 649, 56, 60, 70; stop-t'esk 654, 7, 88. IX a) stuposk 635, 706, 23, 32 (35, 36). b) stoposk 658, 9, 61—3, 5, 78, 80. XI a) stioposk 666, 75, 6, 86. b) stoposk 650,1,64,7, 8. XII strokesk 673, 74, strukesk 728 (offenbar liegt hier eine Beeinflussung von stropesc vor). a späria: I a) spari, spari, sparii, sporiem 638—44, 59, 63, 77, 8, 81, 3, 5, 7, 91, 94, 99, 700—18, 20-42. b) spar, spari, spare, sporem, sporets, spar 661, 2. c) spari, spori, sporii, sporiem 636. II spori, spori, sporii 635, 7, 45—58, 64—75, 90. III speri 719. IV spai, spai spari, sporem sporets, spar 660. a läsa: las las, lasu, Konj. lasu, so meist, seltener lesu. a säpa: sop, sok, sapu, Konj. sapi. a crapa: krop, krok oder krek, krapu, Konj. crepi. a adäpa: adäp, adäpi, adapu, Konj. adapi und adepi. a lepäda: lepod, lepidz, lepodo, lepodom, lepadats, leppdo, Konj. lepidi. a cura: tröpfeln, langsam abfließen; cerneala curä Konj. sä eure Part. Perf. curs (a curge fließen), a sedea: sod, spdz, spdi = soedi (sadi nur im südl. Bess.), so sadu. o a ümple = a ompleä: omplu, ompli, ompli, so omplo (oder seltener so ompli 663—5, 7, 75). a pune: pun, pui, puni, punem, so punu (cf. Nr. 49 tin). a tese: tsos, tsos, tspsu, tspsom, tsosots, tsps. a merge: I morg, merzi, merzi, merzem. so margu. II mprg, meri, meri, merem 652, 6, 7, 8, 60, 3. a trimite: trimot (seltener trpmot), trimets, trimeti, so trimatu, trimitem. a säri: I sai 660, 711, 4, 5, 7, 8, 32, 3. II sar, sai, sari ist die gew. Form. III spr, spri, sari 663, 719. IV sau sai, sari 706, 10, 2, 21—31. Imperativ: a face hat fa und seltener fa, letzteres namentlich in Verbindung mit weibl. Namen, doch auch ohne dieselben, privesc hat neben priveste auch priveä, präsesc — präseä (cf. päzeä). a fi: ipu-z-bolnav, tu iez-b., iel ui b, noi suntem b., voi suntez-b., ii-z-b. In 663 sint > sumt, PI. sumtem, sum-tets, sumt. a vrea: vrau 645, 54 vraii 636—44 vreu 650, 60—4 vreu 727 vrei vrei vree • c vrem vrets vrai vra vrom o vrats vrau vrei vra vrem vrets vrau vreu vra vrem vrets vor Bezüglich der übrigen Formen und Zeiten verweise ich auf das in den Moldauer Dialekten Gesagte; zu dem Con-ditionalis habe ich zu bemerken, daß die I. Prs. Sg. as in der mittleren und nördlichen Bukowina durch as vertreten ist. Diese Form, weit entfernt die erste Person as klar zu machen, läßt die zwei von mir angegebenen Erklärungsversuche noch unsicherer erscheinen, denn ich vermag keinen Grund anzugeben, weshalb as aus as entstanden sein könnte, das Umgekehrte wäre eher möglich, da ein ursprüngliches as sehr eicht durch Analogie zu dusi, mersi etc. zu asi werden konnte. Meine Erklärung der übrigen Formen wird nicht hierdurch beeinflußt, denn die dialektischen Formen des Banats und der Marosch und des Aromunischen machen die Ableitung von volebam + Inf. zur Sicherheit, nur die erste Person trotzt den Erklärungsversuchen. C. Texte. Die Art der Veröffentlichung der folgenden Texte ist mehr als früher auch in Rücksicht auf die Metrik niedergeschrieben worden. Durch den Bindestrich ist gekennzeichnet, wo Verschleifung stattzufinden hat, und zugleich ist, wie auch — 56 — sonst, der Halbvokal durch untergestellten Halbkreis bezeichnet, während ohne diesen Halbkreis bei zusammenstoßenden Vokalen mit Hiatus also zweisilbig zu lesen ist; z. B. s-akum | n-ai skris | pi-o hur | tie Nr. XXVII 11 also im dritten Versfuß wird „pi o" mit Verschleifung gelesen, während der vierte „tie" zweisilbig zu lesen ist; doch wäre es in der Moldau sehr gut möglich in anderen Fällen „hurtii" zu lesen. Sonst bezeichnet der Bindestrich noch den Ausfall von Vokalen (cf. das gegebene Beispiel) und das Auftreten von Sandhierscheinungen, auf deren Vorkommen ich meine besondere Aufmerksamkeit gerichtet habe, da sie für Sprachveränderungen jedenfalls von größerem Einflüsse sind, als man gemeiniglich annimmt. Wenn z. B. cind sein d zunächst nur vor Dentalen verliert, so wird es weiter auch vor allen Konsonanten fallen und schließlich auch vor Vokalen, was bereits auf einigen Gebieten eingetreten ist, wo es immer ein- heißt, selbst am Satzende; aus cind te wird allgemein eih-te; aus cind m-am populär cin-m-am oder ku-m-am; aus cind ai dialektisch in Buk. kun-ai: cin-o taie Lied XIII 30; o 7 vazin = väzind; ebenso: daku n-am cun = dacä n'am cind 7 o o (cf. Jb. IX p. 181). n, 1 sind silbig zu lesen. Auslautendes offenes i (= i) ist einfach durch i bezeichnet der Vereinfachung des Druckes wegen. Wirklich geschlossenes i im Auslaute ist mehr in Braila und ialomita üblich. Gebiete, die hier nicht in Betracht kommen. Die spaziniert gedruckten Wörter sind in das Glossar aufgenommen worden. Mit eckigen Klammern versehene Wörter werden geflüstert gesprochen. I. foii verdi tri pelin mg duk maiku pin strpfh. ipu m-oi dusi, voi mp-s-plunzi (mä veti plinge) ku tri lokrpmior-di spnzi (singe), 5 usureli ka plumbu, — 57 — monuntseli ka bobu. ipu am audzut dim-botron, kp tari rpu i pin strpih, am audzut, n-am kredzut 10 m-an-dus songur, s-am vodzut. C O ' c dikut spflgur pin strpin, mai gini pi-un del ku skin. totp dzpua 1-oi plivi, su npptea m-oi 'odini, Dumbräveni 635. Rocsanda a Gafiti. ebenda. II. ..foii verdi altaras Pavol. Pavol, Pavolas, Ol c " o " dar az-nppti uni-ai mas?" „uni-am mas, am fos-poftit, 5 pi sins perih am 'odinit, tri karbovi-ail-keltuit s-o kiiu di rakiu spirt." astu varu n-o fos-varu dar o fost un fok s-o paru. 10 krez-doi (= cresc doT) meri-ntr-o turpinu mor-doi (= merg doi) veri la o kopkilu. Gheorghi a Gafiti. III. foii verdi, pui di nuk, vini vremea so ma duk. „or-ti dusi, nu ti dusi, kun-te-oi skalda n lapti dulsi." ..so ma skaldzu su-n zahar, ko ni-i lumea ni amar. Suhäräu 637. Gh. Pädurean. IV. „foii verdi, pomu. negru puikulitsa mee se dragu, di dragutsu si n-ei fost, m-ai foku-din cptru prost, 5 iou asar-arn fos-kalari, dila portitsa-matali (= dumi-tale) su m-am uita-pi la ferestu, so vod ies-fatu or-miresu." O O ^ O £. O „iou nu-s nis fatu, nis miresu, 10 dar-s-o stee din ser kikatu.'' • c o Cotul Pereriti 640. Grigore Cucos. V. cai Ilenu la poianu, so sopom la buruianii. buruiana makului so i dorn barbatului, 5 ka so dormu, dormu dus. OL O ' Z O pivn-se sorili-a Ki sus. su so dormu somnuros, O O L O ' pun se sorili-a Ki zos. Udesti 646. D. Popovici. VI. tsi stai leli suparatu? or te-o-mpuns boi-m-poiatu? ba niz-boi nu m-o-mpuns, us suparatu, di kund us. 5 m-am uitat ntr-o funtunu, o o o o 7 m-am vodzut fatu botrunu. o o o o o m-am uitat ntr-o galetu, m-am vodzut fatu budzatu. o O o Capu Codrului 649. Dumitru Catargiu. VII. kopt'ilitso d'i pi kostu, poru lung su. mint'ea prostu, ko d'i ts-ar si mint'ea ka poru, o <-> 1 o " n-ai vorbd'i ku tot mnisolu (= miselul), 5 si-ai vorbd'i k-un sobanas. sara ts-ar adusi kas, d'iminetsa urdu dulsi c o i-ei da gura su s-ar dusi. Monästirea Humorului 650. Simeon Buburuzan. VIII. frundzu verd'i morosuni, kute fokuri-ard pi lumi, nis un fok nu ard'i bini, kum ard'i inima n mini. 5 frundzulitsu s-o larea, nis un fok nu ard i-asa kum ard'i inima mea; kp inima mp ard'i-m paru, su nu n-o mai stunze o tsaru; o o o 7 10 numa doru dumnitali, par-ku tprnu apa-n vali. Gura Humorului (650). Gheorghe Suhan. IX. frundzu verd'e d'i-aluniku, lumee mee se t'iniriku kum so tresi-ntr o nimniku. lumee mee se mundru dragu • c • C C O O >-J o 5 kum so tresi ka s-o fragu. frundzu verd'e s-o sulsinu, o c o7 0 venit bad'e la mine, su. mn-o spus mnii su sut'e, pono se m-o skos d'in mint e. 1 o o — 60 — - 61 — 10 su t'i-nzor ai nouo ori, su so-ri fas nouu fisori, OD f n o 7 su la urm-o kopt'ilitsu, si t i port'i d'i munii la ulitsa arminasku (= armeneascä), 15 lumea so t'i niluiasku. Bucsoia 651. Dominica Grigoras. X. puikulitso, trez-zaplazu (= treci-), vino so uitom nakazu. puikulitsp, nu tretsi-ogoru, kp t'i-mpuskp vunotoru. 5 puikulitso, tres-port'itsa, vino, so-ts samt guritsa, am akasp patru boi, s-n-ari tsini so-i grizaskp. Pojorita 654. loana Flocea. XL rpmui, maikp, sonptpso, dako nu iez-bukoroso, so mg vedz omblun-piü-kaso. rpmui, maikp, spalp caini, 5 spalp caihi boiirest' su nofrpmn umpprot'est'. su Ii spalp, kum Ii spalp, su Ii spalo-n sopunelp, sii Ii limpedz un lokromneli, 10 su Ii uskp-n dor su-n zeli, su Ii trimet'i pi st'eli, pi suieru vuntului, pi-nverdzutu kumpului, pi kuntatu kukului, 15 pi-nfundu ppmuntului. Pilugani 658. lulianä Sälävästru. XII. moi bod'itso. tu Mnihai. O C O ' nu smnd'i ko-i meri-ü-rai TD o o ^ z. ^ o ° ku koptsila kari-o ai. kun-sp spalp ku sopon, 5 par-ko-i-o fato d'i domn. kun-sp spalp ku-apo resi, nis o dpmnp n-o-ntresi. Dieselbe. XIII. frundzo verd'e, iarbo mare, strazomester d'in kumpane kutu-i nopt'ea nu mai dorme, tot skrii (= scrie) versuri d'i kprts. 5 da skrie versuri frumose d'i anu sesodzps su sesp, d'in dzuua d'i sumdziene (= sinziene) au su prins fisori-a mere (= merge). pim-un luna lui kuptor 10 mprs-au sut'e d'e iisor, pun-un luna lui august la bataie k-au azuns. d'i la Plevna mai d'insus Nemtsu logor mni o pus. 15 on armat komandant mafe Benedek vine kalare ka uncots su tal'ar mare, numa /aptak" o strigah tptp trupa-n lok o stat. 20 su duii-gur-o kuvuntat: „stats, moi fisor, tots un lok, so tsinem ku Praisu fok!" „laso-ne so rotplim. kp ne vedz ko tots ptserim." — 62 — — 63 — 25 „rotplits, kp nu dzuk ba, " C O " O o 7 numa d'e-ts putee skppa." kim-o prins Praisu-a puska, prins-au fisori-a ptsika ka frundza su ka iarba, O «7 30 kun-o taie dakosa. o ~ c d'in dzese rnnii d'e fisor, tpts ales ka niste flof, dpr o sutp d'e-aii rpnias, su aseia ku mult nakaz. Borgo-Mureseni 660. Gherasim Hangan. XIV. frundzp verd'i d'i su-zie (= supt vie) se mn-o mai foz-drag su mnie? mpru rosu ppdurets, bad'a tunor su ist'ets O C O 5 su la fatso albinets o o ku tri runduri d'i ppr krets. rpu mp t'sem so nu mni-1 ptserd, kp 1-am mai ptserdut o dato, su 1-am kptat lumea tpto. 10 1-aii-kptat su 1-am aflat sut (= supt) un mor, mimdru gutui, ku sopt'e mundre d'i a lui. dpu-un-kap 1 t'septsinä, dou-un-gura-1 soruta. f ~ O O o 15 dpuo zin ku kanta-i da, su sea d'i a sppt'ilea numa sta su-1 untreba: o o loa mi-i (lua mä vei) bad'itsp or ba? mimdrutso, munclra mea, O C ' o <-> 7 20 d'in sopt'i mimdri d'i a mele oi lua, pi kare-oi vre-Ie. Maier 661. Marina Dogar. XV. doi bpd'ukp, doi bpd'ukp, ts-ai lpsa-bota pe lunkp, oile mprgun-la strungp, n-are sine so le mulgp. 5 numa-on bdze-d'e (= biet de) bpietspl, se ai avu-norok ku iel (cu care ai etc.). iel d'e nu t'e-ar si gpsut, pe akolo t'e-ai si toptsit. iel so nu t'e si kptat 10 pe akolo t'e-ai si uskat. iou-as si muri-d'e banat. oile aselea kornut e t'e-or kunta vara pe munt'e, oile aselea boloi, 15 t'e-or kunta vara pe vpi. selea douo mniorele t'e-or kunta vara-m-pornele. Kodna nouä 662. Marinca Pop. XVI. paspre verd'e u-oblon, skolp t'e bad'e d'in somn, k-o venit o komnisuie, marbp grasp so nu tsuie, 5 om frumos so nu mai siie (= fie); kp om frumos untrp-m-ppkat e, su marhp grasp so kam furo, pe om frumos vurp uro. Rodna nouä 662. Docea Moldovan. XVII. d'g-ar si (= fi) mimdra sus la krusi, d'i tri orT pi dzu m-az-dusi (m'as duce) da findikp-i mpi d'epart'i nu po-tresi fprp kart'i. — 64 — — 65 — 5 ku boieru-s munios, n-o dat kart'ea rii pi dos. as (= as) merzi su pi luno s-nu n-o fpkut kart'ea buno. kut'e st'eli sun-pi sef, o z o J- 7 10 tpt'i pono-n dzuuo ptser, numa luna su k-o st'ee o • c ved'i d'i pat'ima mee. Straja 664« Parasea Tarnovetchi. XVIII. foii verdi di sukoro (cicoara) o iesut potera-n tsarp, ka so prindo un zuian, pi un cots di kapetan, 5 se so primblo pin pociuri ku caidus ku verz ppturi su ku arme gintuiti, tots voinis caidus kuminti. foii verdi tri lalele, c 7 10 potirasi traze lele, de iest' om su ai vrun dor, nu untra h-kodru lor; ko zuianu nu-i prostuts, te fase de fuz deskults 15 s-apoi n-o si vina mea de-i kadea-n asta bilea. Voitinel 666. Natalie Moräras. XIX. matraguno-n tri ziredz. tu k-a mneu droguts nu vedz; pi dunsu-i komesu albo, -1- o ^ o z o o 7 la grumadz naframo negro. a c z ~ c 5 numa gura lui mni drago, oki lui muritso negro. muritso di pi rüg verdi rou mo tem, ko mni 1-oi pkerdi; kp 1-am mai pkerdut odatp, 10 su 1-an-katat lumea toto, O <^ /_ q 7 su 1-am aflat la o fato. o o fata vree ka su-1 spruti, dumnpdzpu su nu-i azuti. fata vree ka su-1 ieie (ca sä-1 lee), 15 dumnodzou su nu-i-1 deie. o o "> o c ^ o 1-am aflat, 1-am serkat la mizloku kodrului, undi stau kurtsple-nkisp, mundrile pi tablo skrisp. 20 prins-o doru, ma-ntreba (= mä intrebaü), dprp kat pi siniva? kat pi sei ku pana lato sus-i dumnpdzpu su-1 batp. kat pi sei ku pana verdi, 25 sus-i dumnodzou su-1 rebdi, O O ~ O c 7 kp m-o-nvatsat a iubi, su m-o lasat a dori. o Margina 668. Garanna Pomohaci. XX. zos la tsara muntenesko c o strigp Tomea la-o nevasto: „ies, nevastp, ppn-afarp, kp ts-arde kurtea ku parp!" 5 „iou afarp n-oi iesu, kp barbatu-i-n-kasö ku mini, su barbatü kun-m-a afla o o ku pomunt m-a mestika." „ies, nevastp, ppnp-n präg, 10. su-n do guro, ko-z-beteo;. ies, nevastp, nsetisor, do-n guritso ko iou mor.'* Weigand, Dialekte der Bukowina u. Bessarabiens. 5 1 — m — — 67 — ie afaro o iesut su ku Tomea o fuzit, 15 o fuzit la koclru des. ie o stat s-o askultat, kut de mundru kuku-o kvmtat. ..ia audz, bade, kum kimto kuku, asa-m-plunze-akaso pruiiku." 20 ;,ia audz, lele, kum kuntp nirla asa-m-plunze-akasp nevasta." sine-s lasp nevasta, s-nu-i azute presista; sine-s lasp barbatu, 25 s-nu-1 primaskp pomuntu. s-amundoi s-o blastpmat su s-o luat s-o unturnat. je o stat s-o askultat, kum pruiiku iel l-o leganat. 30 ,/ai, lulutsp, ku tata ko katsaua di mp-ta a privigit ku Torna; su s-o dus un privigio, ka la noi so nu mai vip." 35 ..da iou Ia tine-am venit iaro!" ..untro-fi-kaso katsolusu, nu mai askulta la usu!" ie n-kaso n-o-ntrat -< G C t sonu l-o deskoturat, 40 tsutsa la kopkil s-o dat. „suze, suze, dragu mami, kp de-amu tsutsa nu mi-i suze, nis mamuko nu mi-i dziise." Arburea 669. Casandra Ion Cotlet. XXI. frundzp verdi, iarbp negrp, limba-n-guro ni so legp k-un sir di matasp negrp. vino, puikp, s-o dislegp! n-o dislega ku mpnutsa, o dislegp ku guritsa! kranieesti 672. Valeria Gherasim. XXII. puikp din dragostea npsto n-o kreskut ü-nuk pi-o kpstp. tot krestee su nu-üfloree, am stiut. ko nu-i a mee. 5 tot krestee su nu-a Wä, ä-stiut kp ne-ö-lasa (= am stiut cä ne-om läsa) k-aud gura muni-ta, curdukun-ka melitsa. c ^ c so sameni mak m-prag, 10 nu so temp, kp nu-i-1 kalk, niaku kresti s-a-uflori, tu, puikp, mi-i dori. su maku floree-a lipada, su tu ku mp-ta mi-i kata. Frätäutul vecbi 673. Ion LuehTan. XXIII. paspri privigetpri, nu kunta pi kiotpri! da kuntp pi kantsplarip, undi skriu domni hortio. o O 5 su skriu karti pisti karti Ia baditsp-n seia parti, alta dragutsp sp s-kati, ko di mini n-ari parti, niz-di-mun, niz-diü-kisori. o 7 z 10 niz-din trupu sei se-1 ari. Eädaut 674. Mariutä Cazac. — 68 — — 69 — XXIV. frundzo verdi di skuilKio, o ° ' mo suiam n del la zip, luam kolp di 'ortio, puneem pi puika so-ni skrip. kun-skriie, mo toke (== topea) kun-tsitesti, mo tokesti, ininpra rpkoresti. Cealior 684. Zoita Vas. Rotarlü. XXV. kunto kuku sus pi rmk, vini vremea su (— sä) ma duk la Tsernputs sii-n kumppr arikpri, su ma pun m-pompt la suriprp. Molodia 685. Dominica Miroslafsclii. XXVI. frundzo verdi, bors ku pesti ista-i dantsu di nevesti. frundzo verdi di trifoi, ista-i dzoku, nu-i pripoi. 5 frundzo verdi stezaras, undi merdzi Valenas? .,1a feti la Tataras. gine-m pprtp n-am ntrat, douo-ii-kaso m-o bagat." • 10 dpup gpinp i-o fridzee, su. pi masp i-o punee. iel diil-gpin-o gustat, su pi pat s-o rpsturnat, su. din-gurp o strugat: 15 „sarits frats, sarits surorT su-1 mpodogits ku flon." 1-umpodogaskp kurvili, ko ieli i-o luat dzulili! „mamp, mamukp cpi, 20 bagp muna-m-buzunari skpti-un-galbpn di tsei man su-i plati la klopotari. su n-a tradze klopptili di pin tpti satili, 25 ka s-audp nemunli!" kunto kuku nez-di nppti Valenasu tradze di morti kund o fost fi-kuntatori o o o Valenasu-i mortisor; 30 kund o fost a prundza mari tsitee poki la tsitspri. s-o venit sora mai mari, su-1 botsesti la tsitsori. GZ Z s-o venit atsea mai nikp 35 ku glasu di runcluniko. s-p venit tsea nizlotsip ku lpkrin ppnp-m-bargip (bärbie). Voloea 686. Duminica Holunga. XXVII. di kun-te-ai dus bpietseli, io-pi mun-n-am pus ineli, su la gut n-am pus mordzeli su-n kosutsu floritseli. o o c c 5 mpi bpditsu, strugul dultsi, tot ai dzus kp nu ti-i dutsi, tot ai dzus, kp dprp, dprp. ppn-am vpdzut, kp te-nsprp. di tri an su dzumotati, O O 7 10 di kun-nu n-ai skris o karti, s-akum n-ai skris pi-o hurtie, kp tu vii din-katanie. — 70 — sti boditsu. sti bpditsu, O O ' o o kun-sedeem pi pat la noi 15 su grpiam amundoi: nu so aflo om pi lumi. pi noi so ne dispreuni; iako omu s-o aflat, ~ o pi noi ne o dispreunat naltsat domnu um parat. Mahala 687. Dumitru Bodnar. XXVIII. maiku maikulitsa mee, ko pi tseri us multi stell, sunt su mari s-monuntseli, o o o o dar ka luna nu-i nits una. 5 cai frati so ne iubim, su odatu so troim. iou n-am tatu, tu n-ai mamu, s-amundoi suntem de-o samu. O " o ^ o iou n-am mamu, tu n-ai neni, 10 iou ku skurbu, tu ku zeli. rou la inimu mo dori, nu ma dori di dureri, dar numai di mari zeli. zele-ai mari, zele-ai tari, 15 di zeli omu nu mpri. nits nu mori, nits nu troiesti. numai giatsa-s (= viata) pidipsesti. Boian 687. Nicolai Torna, XXIX. la kruzmu la Dorohoi o o bee saraku ku bogatu. s-ase dzusi bogatu: „ia dp-n zinu d'-un pitak 5 so beu ku aist sarak.'1 — 71 — s-ase dzusi saraku: c o „moi kruzmar, moi fogodar, ia dp-n zinu d'i un zlot, so beu ku bogatu tot!1, 10 „moi sorasi, sprpseli, nu t'i puni tu ku mini, ko tu n-ai suman pi tiiii. s-iou am tri turni d'i ob su am tri serez d'i boi 15 s-am kam nserekat'e O G ku lantsur d'i ser legat'e." ..da-uar clumnidzou v-o mort'e sp-s t aro (= piarä) oili tot'e. mpnunsi-s-lu])t'i boi toi, 20 ardo-s-foku karuli o O so-z-romunu seruli (= fierele), so Ii strunz ku greblili, so Ii kaf ku bratsuli o O pi la tot'i kruzmili 1 C O 25 so Ii bei ku mundrili." „kut un lumi n-oi avee. 77 q q ^ . f , ku saraku n-oi mai bee. kut un lumi li-oi troi. O O ^ O ' la kruzmu n-oi mai vini. O O " ~ HauestT (rumänisch) 688. Gheorghe Bus. XXX. cai koplolu dupa mine. kp t'e-oi tspnea fprt'i bihe. la moru nu t'e-oi numa, CO ~ O < ei merzi spnguru cl'i-i vra. la apu nu t'e-oi trimet'e t'e-i dusi spnguru d'i ts-a si (de-ti va ti; set'e d'eskultsii nu t'e-oi purta, ei merzi spnguru d'i-i vra. Üunes(österreichisch) 688. Dumitra Nicolai Kusu. — 72 — - 73 — XXXI. frundzp verdi arnput, cai lele [pisti] Prut. [pisti] Prut ie asternut postaf negru su bptut. 5 [s-pisti] Prut ui lunka mari s-asa gini su rpkpri. [s-pisti] Prut la mprdziprp krez-doi nuts ku frundza raro; s-mai nsus la rumbureli O q z 10 kuntp doup ppsoreli. una kuntp-n-glas mai gros, puntru-a nostru trai frumos. una kuntp-n-glas [su]pstsuri puntru-a npstrp disportsuri 15 [da s]-tsini ne-o disportsut sp-i sii mprtea dhi-kutsut, [da s]-tsini ne-o undemnat, so n-aibp luninp la mprti. Polväncicäuti 690. Luchiria Pascar. Die eingeklammerten "Wörter wurden geflüstert gesprochen. XXXII. sine vra so-mbotrunesku, o o o o7 la stroifi so nu troiasku. o c o" o k-am audzut din botruh o o o kp-i greu traiu pin stroin. 5 am audzut su n-ail-kredzut. o o am mors soiigur, s-am vodzut. k-am omblat din dzu din nopti. ka so-n fak stroinu frati, su stroina surioru. o c z o 10 da strpinu-i ka pelin, da stroina ka algina; kun-kitesti ko-i voiosu C C O " -z O atunsa-i mai veninosu. " i. o Pererita 693. Gheorghe Morariu. XXXIII. frundzuoru tri somuntsu Z O O O O maiku dras;u maikulitsu rou, maiku, m-ai blastamat, de ä-ramas (= am rämas) argat la sat, 5 su m-ai pornit la vunat. & A o duzmani m-o-nkunzurat su m-o prins su m-o legat (= legat), m-o legat ku funi grpsu, m-o kurmat pur-la osu. -L O Z O 10 m-o legat ku matasu, m-o azuns la ininoru, z o" su m-o pus la loisoru. c -L c ^ z o sorits frats, sorits surori, su ma-mpodogits ku flori, 15 su mo plunzets mai ku dor. ko iou v-am fost frotsuor. C ^ o vine su tu, mpikulitsu, su mp plunze mai ku dor kp su ipu ts-am fost-fisor 20 ts-am skos boi din okol pi sa Bogan pi coist Buzor su m-am pornit la ogor. Lopatnic 694. Ilisaia Pleasca. XXXIV. frundzulitsa bobului so nu kredz flokoului o o o ^ kp te tsuni pi zenunk, su-ts numprp nii su suti, 5 pon-si ti skpti din minti, ndesu kusma su so dusi 74 su sg dusi suienmd. s-o ramas puika pluilgund kopkilasu leggnund, 10 diii-ffuritso blostomund, O c C O o „blastama te-as s-nu ma-ndur, kg n-ai fos-prietini-bim. daku m-oi su imdura. J « o o tari rgu te-oi blastama. 15 ka ngsupu ti-i farma, ka iarba ti-i legana. ka roua ti-i skutura. Dumeni 695. Ivostina Alexii. XXXV. frundzusoru nelinas, zoi is un del Ia Kalaras, sto masuna la popas, su ni-nkarku treti klas o o 5 su ni dusi la Kapkas. la Kapkas kund am azuiis* skaunili ni s-o pus, kikusoru ni s-o tuns Z O su ni-o tuns pgr-la keii 10 ka pi-un kurd di nioreli. pleku-ti, maiku, kika strunzi. su o legu snopureli, su ni-o puni-n sgn la keii. su ni-o plunzi mai ku zeli, Glinjeni 699. Gheorghe Ghijdea. XXXVI. frundzulitsu tri ppstpr'i, kopkilitsu ku brotspn nu m-asteptä multi sori (FI. zu sarä), kg igu am multi korgrT; 5 kororusa si-i plizitu. — 75 — la kopkila si-i sinstitu. sui kopkilu-n-del la krusi, su vedz rpta, kum sg dusi. di sg dusi-gspri (= inspre) vagzal. 10 [so]stii gini, kg-z-moskal; di sg dusi gspri sat, [so] stii gini kg-an-skapat. Drägänesti 700. Simion Milicencu XXXVIL frundzgspra, ngntu kretsu duminiku diminetsu O £. O totu lumea luninedzu, o o ~ Z O 7 numai nii-n puni setsu. igu mg rog lu Dumngdzou, so mo luninedz su ipu. Preuelita 701. Sevastea Matei. XXXVIII. stii, puikutsu, or nu stii, kun-durnam pi-un-kgpgtiii. s-amu nu vrei sg mg stii. tot ai dzus ko mi-i lua. c ~ o o ~ ' 5 kun-s-a kuleze ppma. iaka ppma s-a kules, su tu alta ts-ai ales, mai frumgsu, mai ozgsii, nu ka mini tikglgsu. 10 m-ai lgsat ku prunku-m-bratsu su ku lokrgnor-pi fatsu, di pi fatsu por-pi bratsu osundi te-ar su te-ar bati o ~ o ^ truda mee di astp nopti. Peresecina 706. Nani Vasiii Buzi;, — 76 — — 77 — XXXIX. frundzu verdi s-on mocor, o < ' plunzi mo maiku ku dor, ku su iou ts-am fos-fisor. ts-am skoz-boi di-okol 5 su-i-am pus la plugusor, m-am pornit-o la ogor. la ogor kun-am azuns, nis o brazdu n-am brozdat, O O ' duzmani m-o-nkunzurat, 10 boi ko ni o luat, de legat ko m-o legat. nu m-o legat kum so legu. dar m-o legat kot la kot. s-n-o dat nestru (= Nistru) so-1 nnot, 15 dar 1-am notat pi zumitati. maika mo plunzee di morti. O 1 O • < Z dar 1-am notat iou tot, maika mo plunzee. ko-z-mort. dar maikutsu s-ku surorili ~ o 20 su grodinu ku florili krestets flori su unflorits, z o o " ko voi nii nu-n mai trebuits. Cälärasi 709. Pätru Const. Nita. c c XL. fa, Aniku Morioru, 7 o o z. o7 n-ai tu kasu, nis kamaru, ^ o ' o " fo-ts un d'ivanas afaru o o supt on nuk, supt o-agud, so trek sara s-t'i aud. kosost'i un bradz-d'i iarbu, su. do lu murgu so rpdii, su sid'em un-kik la masu, ku-o gpinu friptu grasu. Sträseni 710, Catinca lereghi. XLI. cai Ilganu la poianu, s-om sppa o buruianu, s-om da muni-ta so moru o o i. o su totuni tou so dormu. ooo o->o z o tas, Ileanu, nu ofta, ko bod'itsa t'e-a lua. Sinjera 712. Eftimie Onica. XLII. frundzu verdi di motasu rpmui, maiku, sonotosu, daku. n-ai foz-bukurpsu, so-ts aduk d^-o noru-ii-kasu nis preslutu, nis frumosu, so-ts nii di pus un masu, su nii di tsunut kasu. Vadul lui Isac 718. Ivan Dänäilä. XLIII. foii verdi ppmu negru, de-as azundze ppr-la tpmnu, so mp-nsor, Tsutsaku Ipnu, so beau yin, so mpnuiik ppmu. 5 foii verdi baraboi, ne-a pus maika pe-amundoi, tu la boi, su. iou la oi. foii verdi spltsipru, ni katu maika pun (= prin) tsaru 10 ku straili n suptsipru, su. a auzit, kp suntem noi tu la boi su iou la oi. Slobozia 719. Vasile Dobre. Ä — 78 — — 79 — XL1V. frundzu verdi sominok, o o " toti turgun-s ku norok, Z Od 7 numa Liova ardi-n fok. batp-1 vymtu, so so stpngu, iel mai tari so aprindi. Bender 721. Sava Lazar. XLV. frundzosoru di-un sires, o z o " dragu mami G'orgies te-ai purnit-u la Ades (= Odessa) su-n kirii ai purses 5 pi drumu Buzakului la iazu sorakului tots flpkoi s-o skpldat numa G'orgi s-o-nekat. iou 1-astept, ka so vii (= vina) 10 da iel trimeti hortii, so-i dats saru su tomui O * O O O o "> su pondzu di totosui c x o o o o ~ su pprali di prohod, ka so stits ko G'orgi-mort. 15 frundzulenu tri zmiseli, z o c ' vin-maikutsu pun-la skeli. su Ii prizi ospli meli, kum le-or dusi pi npseli, la noseli testemeli, 20 da la krusi su la steg o z O bosmpluts di un sfertak. tri pok ni 1 prohodee, tri ibovnis ol bosee, douu bosee, nu bosee, C "> 0 • c 7 . ( 7 25 da una kun-so pornee, tptu lumea so tokee, su din-gur-aso dzisee: iisoras de om bogat, la kirii se ai kptat, 30 ininora n-ai dprmat (= därimat). Bäläbänesti 725. Xiehita Cotoman. XL VI. t>h amar su gree dureri, morti for-di mungoieli. z C O O c - < vini o morti munipsu, so mo skoti az-din-kasu. 5 iou mp rog so mo mai lasu. vinits fratsu su suror o o su porintsu sei iubits, su-n stropkits trupu ku apu, su mo pitresets la grppu, 10 su-n stropkits trupu ku zin, kp mai mult n-am so mai vin. Cosnita 727 (Guv. Cberson). Pietre Tugulea. XLVIL frundzosoru, solz di pesti 'oldpradiralala (wiederholt nach jeder Zeile) su-n dprmi puika, codinesti, merze puiu s-o trezesti: te skpln, puiku. no durni, skoln su ne-o-sfatui Marcäuti 728. Haralambi Bätrincea. XL VIII. frundzosoru di skunkii. o z o bat-o foku strpinii, n-o fost zurpitu nii di niku kopkilorii. Derselbe. — 80 — — 81 - XLIX. frundzu verdi pui di nuk, vini vremea so mg duk la puikutsa di dimult, kp m-asteptu ku-asternut, s-o diskoppr, s-o sprut, s-o sorut ku dor ku zeli, so-h-o tsui pi multu vremi. Trifesti 730. Maftei Andrusca. c c L. Armunkutso di la Prut, mult mp her (= mir) kum ai trekut. am trekut kum am putut, am posut din nuk un salsi, X o o o 7 5 s-am trekut Prutu dinkpsi, sp-n vpd puiu, si mai fasi. da iel sodi la pat su dzasi su ku fatsa la ppreti ku gura arsu di seti 10 sp-n dai apu ku-a ta guru, so-n treku a mee arsuru. O C o • c o Derselbe. LI. frundzuspra alpmoi, mp suiem un del la zii. sodi-un pispras su skrii. iel kun-skrii mp muilgoi, 5 kun-sitesti, mo mohnesti. O Z " O O i. dp mo, maiku, dupp iel. di mi-i da, di nu mi-i da, [pi] ferestru m-a lua. [pi] lunu ne-om kununa, 10 [pi] sori ne-om zudika, tptu dzpstrea (= zestrea) io ri-oi skpti, do mo. maiku, dupo dr;i^, C C ' ~ C 7 • ' [kp su-n pomunt ts-a si larg nu mo da dupu und, 15 [ko su-n] pomunt ts-a si strumt. uncli sodi frumosu o luhinedzu su lokn. l. o o undi sodi urutu. negru poniuntu. "iuoraei 733. Petren Cum lu. frundzu verdi. mor mustos. di la noi dumbrava-nzos mundru-i kumpu su frumos: o "> o J- o numai salsi su rpgos (= rogoz). 5 la mormuntu lui Hristos kresti-un trandasir frumos; ipu mp piek sp-1 aiiiros, iel us pleku florea-nzos. ipu mo piek sp-1 pun un .•..nu: 10 iel uh-spuni ko smi-stroin. stroinel ko sum-pi lumi c c c J- numai kuku dim-ppduri, negru-s negru-s su patat. di pprintsu-z-deportat. 15 blostemu di la porints. ka su foku sei nestuiio. -■toicani (%vio 73-1 Cremeni). Aulca Cnu LUI. frundzulenu sir sokaru. n-o venit o vesfe-asarn: kp ibovniku so-n.spru. las-so-nsori sonotos. 5 "kut-i tonor mi frumos, s2 — ardo-1 ibku minsinos. tptu vara m-o purtat, mi tomna m-o lipo dat. las-blastaniß, su nu mo-ndur 10 ko n-o fos-prietin bun. da iou kun-l-oi hlastania, ka iarba s-a legonä, ka roua s-a skutura. ka tspruna s-a mpsina, 1 5 ka kolbu s-a vuntura. ka vuntu s-a zbusuma. Iiirnovo 738. (iligore Buea. . npcin / LIV. frundzu verdi, stuf di baltu, ia-n vedz, puiku, ia-n vedz, dragii, puisoru kum so pprtu un surtuk ku vursta latu o o su ku pplpria nantu (= inaltä). pplpria pi so rot, ipijsprpt pi vistirii ku tri flori-n pplprii, una rosu, douu rnuru-ghivizui. ). Agafia Herghiligiu. io so so sneli fetili. kp s-n pgri *) ka iepili. Trinea 742. Evghenia a lu Vasilä Iv. Petrovii-:. LVI. frundzu verdi poppdii, dragu maniii Tftihii iou la tini an-strugat, tu napoi nis n-ai kptat. 5 u-monastiri ai intrat, ierestili o lakramat, sn sfintsui s-o suparat. pi podeli runduneli, pi pprets poni verdz. 10 di kut dar ma logodets, ma gini ma pro'od eis. di kut dar ma kununats. ma gini gropu-n sapats. ■ Ii kut n-as avut norok. 15 n-as azuns pi ista lok. di kut n-as avut norosiri, n-as azuns aiestea dzyli. Trinea 742. Nädejdea a lu Dimitri Petrovicl LV. frundzu verdi de-o pastari (= postari), s-o-nekat o fatu mari < o ku rokitsa-i tot o flpri, ku papus negri-n-kispri, ku basma negru nii-gut. ..m-o dat zelea la pomiint."' ai odatu s-apoi iar, s-o-rpdika (= vom ridiea) izvoru-n del, s-om asodza ketrili, D. Volksweisen. Zum ersten Male war ich auf dieser Preise mit einem Phonographen ausgerüstet, einem zwar kleinen, aber ganz brauchbaren Apparate, und hatte dazu zwölf Walzen mitgenommen. Daß für linguistische Zwecke auf Reisen nicht viel dabei herauskommt, wußte ich von vornherein, denn gerade diejenigen Laute, die dem Forscher die größten Schwierig- *) Die Mädchen sind so schwarz d. h. traurig, daß sie einen B rannen machen wollen, um die Schwärze abzuwaschen. 6* keiten bereiten, die pcVahden lb '] 1 ^\ konnnrn ja auf dem Phonographen nur hoch vi; um< llkon v*f n ben so daß man sich doch auf sein Gebot und f;n v> Mng verlassen muß. Für Vokale und besonder-* 'du r i .1 « Erkennung der ■gleitenden und schwebende Diphtio' °e k>nY « ♦ . Phonograph gute Dienste leisten. Au°h einem ir^ii11 fr Onre kann man :r: Wörtern wie sase. ''h Mob! "u i s^ wi »tiben. deutlich machen, daß in der Rof,d °in c_;b i' t> c ' Drldhono; gesprochen wird, der aus oe oder do lx^'V Da 1 a^ u-h auch schon früher ohne Phonographen h^iaus. Inn « man in meinen Dialekten der Molden un 1 l)(hf-"'<-m ut ' 1 . -».Lr langsamer Fmdrehung ablaufen läßt, sr holt n m -ehr weidlich das allmähliche Gleiten des Vokals von u > p resp. > e. Auch für das Sprechtempo, sowohl das absolute, wie das relative, für den Satz-, Wort- und ganz besonders für den Silbenakzent ist der Phonograph von Nutzen, aber im allgemeinen ist er doch auf Reisen für einen geübten Linguisten ein entbehrliches Hilfsmittel, dagegen für den Folkloristen oder Musiker zum Sammeln und Studieren von Volksen elodien von unschätzbarem Werte. Auch ich habe eine Reihe von Melodien, rumänische, rutenische, ungarische. kleinrussiscbe, aufgenommen. Sechs von den rumänischen Melodien teile ich im folgenden mit, denn sie haben nicht nur musikalisches Interesse, sondern dienen, wie man sich leicht überzeugen kann, auch zur Aufklärung über einige Punkte der Metrik der Volkspoesie, die notwendig in Verbindung mit der Musik studiert werden muß. denn die große Mehrzahl der Lieder sind für den Gesang bestimmt, nicht für die Rezitation. Es ist wichtig, das im Auge zu behalten; denn beim Gesang tritt eine Reihe von Veränderungen in der Aussprache ein, die man kennen muß. Ausspracheyerällderailg. Reim Singen in der mittleren und tiefen Lage macht sich die Veränderung der Vokale kaum bemerkbar; dagegen je höher und zugleich lauter die Stimme wird, desto stärker sind die Abweichungen der stark — 85 beronten \ okale und zwar ist die Bewegung von der Enge znr offenen >,eite: u wird o, o wird o. stark betont sognr a. / R. \\:rd in Melodie IV »las nu. das dialektisch emphatisch v.dion no gesprochen wird, zu nn, so daß es sich gar nicht von uüü -ca in mina unterscheidet. (Der Vers hat also im < re-^mg einen Binnenreim, was um so mein zur Geltung korumr. il< di»* Peimwörter hing sind uii.i Pause darauf folgt.1 Der webende Dipshorn»1 o wir; monophthongisch, wenn auf hm ein Ton n; i : moara H> uioro. frunzasoara frunzo>oro, vwi.*> übrigt iis in wen Moldaue- um' Siebenbürgen Dialekten in ot r gesprochenen Hede verkomm" xcf. Xormalwort s zboarad n.-.sunü'en wiid al.-o in ivhlodie IV: Ia morn na —. t'-di nmti ». Sehr au Hallend isi weiter die Veräuderum;' von i > e ^ e, h Melodie Ii ■. ahi>,chclnhcii noch um einen höhe] ■t-r. als ich sie wiedergegeben habe, wird heim Singen ful-nd^rmaßen ^rvdLuhert. wozu man da-, gesprochene Wort In Li i{ \L\JII ve.'id deh ': frumhoMUMj di skunkeie; b'd der V a'dr:ria)Iuuu' dh. i m c.a.a f.-r/. höh n Fe^t: fVund/o^oru de sk .dreh', parallel » ;\k, Sreieneh. da- -.»n -1 s'a ohili 'J'\su rochen .-ins zuroi'ru m leicht, war;im \. \,in. zore'< .' t neie. r^wineuej mu u m. ron welw uinen. die ich i..ieh In aoher .Lage r-hmr iJeim eins! allen Lio.^it: co|h sit: urif. Für -ehidbrumäni^'-u i g;u'j crett-n (oa.h-ktis(di gruu. o'i'in. u'rou. -i'reii auf, im (sr^ir.if in ia lU-r "wag. wei'u'en sowohl grmi, \ ie -'iiu zu £friu. in ^.'Uz laiin rdso ^«v.u >.n«j:ener Lage greu. Der Fmstand. daß man auch in dt r Kuiist|ioesie zuweilen Reime ^oii i:i findet, hat zur Flache, daß bf ide als Vokale größier Fuge Ahnliclikeit mit einander haben 'xw*sh,ilb auch von Ausländern i durch i und u ersetzt wird. z. B. eine als kine, Im A als fun) oder aber der Dichter selbst spricht i als i. wodurch die Klangfarbe noch mehr genähert wird, aber als reiner Reim darf dies doch nicht betrachtet werden. Über den Rhythmus (Takt). Es war mir oft aufgefallen, daß beim Rezitieren respektive beim Diktieren der Volkslieder von den Betreffenden mit großer Strenge skandiert wurde, womöglich mit dein Fuß die betonten Silben markiert wurden, und zwar einerlei, ob diese den Wortton trugen oder nicht. In der Regel stimmen ja Versakzent und Wortakzent überein. aber doch sind die Abweichungen häufig: Lied XVI S pe om frumos virä urä. also zwei Abweichungen in einem Verse: beim Gesänge wird genau so betont. Ja beim Gesänge in viel höherem Grade als bei der Rezitation tritt die Wortbetonung in den Hintergrund, wie denn im Liede der Text überhaupt eine mehr untergeordnete, die Melodie die Hauptrolle spielt. Der Melodie zu Liebe werden Silben oder einfache Laute eingefügt, angehängt, vorgesetzt, der Text wird auseinander gerissen (oft mitten im Worte) und mehrfach' wiederholt, ja bedeutungsvolle Worte werden, wie in Melodie VI, am Schlüsse geflüstert hinzugesetzt. Auch der Rhythmus, wenigstens in dem Sinne wie wir ihn auffassen, spielt eine ganz nebensächliche Rolle bei den echt rumänischen Melodien. Es sind aber neben den echt rumänischen eine Menge fremder besonders kleinrussischer Melodien üblich, für die das Gesagte nicht gilt. Melodie 1 stammt aus Bessarabien und trägt ganz denselben Charakter wie das russische Volkslied: ff uoil/iy-rioiUy uTr.xvTo]>a noiUv- Ebenso könnten auch die Melodien II und III kleinrussisch sein, nicht aber die folgenden Melodien, bei denen ich zwar für IV und V den Versuch gemacht habe, sie in den Takt einzuzwängen, muß aber ausdrücklich erklären, daß der Takt nur annähernd stimmt. Für VI ist es mir aber trotz stundenlanger Bemühung mit und ohne Hilfe «ies Metronoms nicht gelungen eine u n:s er er Taktarten zu G runde zu legen. Bei Melodie Y gehören die am Anfange auf a gesungenen Tone eigentlich nicht zur Melodie, denn nur beim ersten Verse werden sie gesungen. Es ist das eine Art Einleitung oder Stimmfassen (der Rumäne sagt: a-si' drege glasul oder a-si p rinde glasul), wie das auch im orientalischen Kirchen-oysange üblich ist. Demselben Zwecke dient auch das einleitende a in Melodie VI; auch i oder si wird so verwandt. Der erste Teil von Melodie V verträgt nur schwer die Zwangsjacke des Taktes, während der zweite Teil sehr energisch im Zweivierteltakte marschiert. Man beachte wie paturT ^> pätnri mit päduri gewaltsam in Übereinstimmung gebracht ist. Auch der Reimvokal i in gliintuite und cumfnte wird energisch hervorgestoßen, da er ja auch den Versakzent trägt, allein verblüffend, aber echt rumänisch ist die Störung des Rhythmus in ..si eu arme1' das ohne alle Not, gegen unser Taktempfinden, zu ,,si cu arme" wird. Gerade durch diese Verschiebungen, die häufig vorkommen, wird es so schwierig, die Lieder einem bestimmten Takte zuzuweisen. Dazu kommt noch der Um- Einheiten, der zweite nur 5. davon fällt der größte Teil auf die satzunbetonte Silbe ma. während ..vine vremea sä" leise und schnell gesungen oder mehr rezitiert wird, das bedeutsame ..duc4, ist kurz hervorgestoßen geflüstert, so daß es im Phonographen vollständig un hörbar ist. nuc ist durch u, das das alte nunmehr verstummte u darstellte, erweitert. Man sieht an Melodie VI. m welcher Weise der Text auseinandergerissen und wiederholt wird, man braucht ihn nur mit dem des Liedes XLIX zu vergleichen. Lied L hat dieselbe Melodie, die überhaupt sehr — SS — verbreitet ist und auch in der Großen Walachei gehört wird. Ein Absatz, manchmal zugleich Atempause, ist genau in der Mitte der IS Zeiteinheiten der ersten Perioden, aber mitten im Worte nucu. in der zweiten und dritten Periode ist sie auch in der Mitte, nach ducu und nach de. Wenn es nun auch fehlerhaft wäre, die Melodie VI in einen Takt einzwängen zu wollen, weil dadurch ihre Eigenart gestört würde, so wäre es ebenso fehlerhaft zu glauben, daß die Melodie überhaupt keinen Rhythmus habe. Ein Rhythmus, wenn auch noch so sehr von unserem Taktempfinden abweichend, ist schon da. das ergibt sich schon daraus, daß die beiden folgenden Verse, die sich auf der Walze befinden, genau so gebaut sind und genau dieselbe Zeiteinteilung haben, wie der mitgeteilte erste Vers oder genauer Melodievers, denn der Text des ersten Verses wird ja im zweiten Melodievers wieder aufgenommen. Der Rhythmus besteht eben in der ganzen Periode von 20 resp. ohne Pause von IS Zeiteinheiten, die durch Absatz in zwei gleiche Teile zerlegt wird. Eine regelmäßige Zerf eilung dieser 9 Einheiten wie bei unserem Takt, der als dreiteiliger Takt empfunden wird oder 12 s als vier-, teiliger, findet aber nicht statt. Die dritte Periode zerlegt sich auch in zwei Hälften, man darf sie aber weniger als Coda, muß sie vielmehr als Vorbereitung für den folgenden Vers auffassen: beim wirklichen Abschluß des Liedes habe ich oft beobachtet, daß der letzte Ton der Melodie lang angehalten wird und dann plötzlich um eine Oktave heruntergleitet und zwar zum Sprech ton. der kurz verhallt. Ganz dieselbe Art des Schlusses fand ich wieder bei den bulgarischen Liedern, die überhaupt in engster Beziehung zu den rumänischen stehen und auch bei den aromunischen. Die letzteren aber unterscheiden sich ganz wesentlich in ihrem Charakter von den rumänischen dadurch, daß der Ton nicht feststellt, sondern ein beständiges Schwanken in Vierteltönen und kleineren Intervallen stattfindet, so daß eine genaue Wiedergabe ihrer Melodien in unserem Xotensysteme einfach unmöglich ist. Ich habe vor Jahren durch zwei Musiker von J = 80. a i -- k-1-:-- .— 1—1- h=3 -J p—• m. 1. Fr im - zä ver - de frun - zä ver - de de mä - ta - sä lai lai lai lai la - I la - i 2. Rämii dragä sänätoasä etc. 4. De la tine piri acasä etc. 3. Dacä riai fost bucuroasä etc. 5.Mi-am gäsit zece frumoase etc. 6. Nu ca tine ticäloasä. Tipordet 733. Tianu Bit ca. II. (Siehe Lied No. XLVII.) * :7». äs • Frun - zä - soa - rä solz di pes - te hol - da - ra - a di - ra - la la \-- r-r-1 si'mi doar - rae pui - ca hol - dä - ra - a - di - ra - la - la. A VI. (Siehe Lied No. XLIX.) : 100. ä frun-zä ver-de piri de_ nu 13 geflüstert 18 v H\ 20 CU . » vi - ne vremea sä mä [duc 9 SEI ä - sä mä du - cu la pui-cu-ta_ vi - ne vre-mea sa ma [d uc £=5 P^=P ä la pul - cu - ta de de /C\ 14cT\ 16 mul - - tu ä la pui - cu - ta etc. Melodie wiederholt sieh. 89 räch den V7ersuch machen lassen vorgesungene Lieder aufzuschreiben, aber ihr Bemühen war vergeblich. Was die Tonart betrifft, so handelt es sich bei den echt rumänischen Liedern immer um die weiche Molltonleiter mit der übermäßigen Stufe von der VI. zur VII. Stufe. Daneben nndet sich auch abwärtsgehend häufig ein übermäßiges Intervall von der III. zur IV. wie z.B. Melodie V im 11. Takte i-ges. Die Melodie beginnt in as-Moll, ich hätte also eigentlich 7 Be vorsetzen können, aber da wie so häufig ein Wechsel der Tonart stattfindet, genügte meine Bezeichnung. Der zweite Teil der Melodie bleibt dann in es-Moll. Man wird zugeben, .ah die beiden echt rum. Melodien V und VI in der Stimmahr ung ein feines musikalisches Gehör verlangen, um klar -■rfaßt und bestimmt wiedergegeben zu werden. Sie stellen Iah er auch eine große Zumutung an das musikalische Gedächtnis des Volkes. Ich selbst, der ich mit Leichtigkeit eine deutsche Volksmelodie nach ein- höchstens zweimaligem Hören •ehalte, habe mir nur nach häufigem Anhören durch den Phonographen diese Melodien sicher einprägen können. Die musikalische Begabung des rumänischen Volkes ist über jeden Zweifel erhaben, an Feinheit des Gehörs übertreffen sie sicher •die westeuropäischen Völker. Eine andere Frage ist freilich die ästhetische Wiedergabe des Gesanges. Die harten, gequetschten und schreienden Töne, die dazu noch nasal gefärbt -ind, berühren unser Ohr unangenehm. Laut und hoch gilt •zugleich für schön. Uberhaupt muß man, um den Beiz der mit Auftakt und ohne Versehieifung von e ~r o zu lesen. Im Anfange steht dann oft ein siark-betontes Wort wie Imperativ. Vokativ. Interjektion, was die Abweichung von dem Haupttypus veranlaßt hat. Der II. Typus ist also: v L w ; .. jj ... v, \ L f.,. Als dritter Typus linder sich die Verlegung der ersten starken Hebung auf den dritten Versfuß, der dann der schwerste im Verse wird. Die Veranlassung für diese Abweichung seheint mir die Anbringung dreisilbiger Heime oder Assonanzen zu sein wde z. B. in V 3, | makului: barbatului. XI 12--15 vuntului: kumpului: kukului: pomuntulai, XXVI 23 klopptili: satili etc.. an denen das Öhr Gefallen findet. Die Pause in der Mitte des Verses kommt dabei in Wegfall, da die Cadenz nach der starken Hebung des driften .Fußes zueilt, der mit dem vierten eine Einheit bildet. Der dritte Haupttypus wäre also _ ^ | ... J LL L. Die Silbenzahl kann je nach Umständen 6 bis 9 Silben (bei dreisilbigem Auftakte 1 I) betragen, mit Vorherrschen des Acht- und Siehensilbners. Jedenfalls spielt die Silbenzahl — 93 — gegenüber dem trochäischen Rhythmus und den zwei starken Hebungen nur eine ganz untergeordnete Rolle. Uber Hiatus und Verschleifung gelten im wesentlichen dieselben Regeln wie in der Kunstpoesie, oder besser umgekehrt gesagt, denn diese Regeln haben sieh auf Grund der gesprochenen Sprache und des Volksliedes gebildet. Ein Wort wie neamurili XXVI 25) kann in der Volkspoesie als dreisilbig gelten, da das i nach r fast ganz verschwindet, io pi munp nam pus ineli wird zu io pi mun-n-am pus ineli. In: foäie verde de eloeolici wird das de natürlich v/eggelassen, dagegen in foäie verde de bujör bleibt es erhalten; der Grund ist klar. Unde te duci wirdün-te ducT etc. Die Erscheinung der Diplologie ist in einigen Fällen auch in die Literatursprache eingedrungen, wahrscheinlich nur unbewußt: uite für mtä-te. Der Beiiii ist vielfach nur Assonanz, oder man findet unreine Reime. Aber doch steht er gegenüber der aromunischen Reimweise auf einem sehr vorgeschrittenen Standpunkte. In manchen (natürlich mehr modernen) Liedern erscheinen Reimpaare schon ziemlich gut durchgeführt, in anderen (besonders auch in den Balladen) zeigen sich oft längere Tiraden. Verschränkte Reime sind in der Volkspoesie unerhört, wo man sie findet, hat man es nicht mit einem echten Volksliede zu tun. Dagegen sind Binnenreime ziemlich häufig (Rumänische Sammler zerlegen solche Verse unnötigerweise in zwei verschiedene) z. B. XXVII l 4 dar ca luna nu-i nici una; XXIX 2 bea säracu cu bogatu etc. Über ..Hiatus, Elision und Synalöphe im rumänischen Vers'' hat Scriban (Diss. Halle 1903) geschrieben, über „die Metrik Eminescus" Ah Bogdan im XI. Jb. d. Inst, f. rum. Sprache. Auf weiteres einzugehen, würde mich zu weit führen, ich glaube, daß mit diesen Ausführungen der oben angegebene Zweck erreicht wird. 94 F. Glossar. »uxlbunntä Edelweiß Buk. Laltaras Taubnessel II 1. jininos, anirös ich rieche, ani-nosotor wohlriechend Bess. (laptakhabt Acht! XII] 18. eaargato Dienerin Buk. jarostant Arrestant. barän Widder (berbek Hammel) 682. magy. baräny. basmakii f. PI. Frauenschuhe russ. öaniMaKH (Bess.). birniveci PI. tant. Wollhosen M old. (b ern ev eci). bolnitso Krankenhaus (Bess.) russ. 6ouLHHira. bondo cf. bungitso. boieto Mädchen 661. budacp Hütte, in der die Milch aufbewahrt wird 660. bu äs dicke dunkle Regenwolke 688. buhnp Uhu Bess. (cf bufhitä). j bufdik n. Pfütze, Teich (Mold.).! bungitso Wams aus Lammfell, \ bunt bestickt. Dasselbe aus | Schaffell heißt bondp. Buk. | dakosa — de a coasa wie mit der Sichel XIII 30. dants Tanz XXVI 2. deskotur .1 aufnesteln aus chio-toare XX 39. doi Interj. wie mai XV 1. j dzuruiesk dzuroiesk verzaubern, j bell exen Mold. Bess.fjuruesc). I d'ivanas n. XL 3 Bette;estell. falvarl Meierei werk durch russische V deutsch Vor-"e r- mittelung) Bess. feriko = feregä Farrenkraut Buk. 654. ferfenitso Stückchen Buk. Illing Heller Buk. findiko = fiind cä XVIJ 3. fodoment Fundament 660. fringio schmaler Gürtel 669 (chingä breiter G.) (frlnghieX fruntsis gerade aus Buk. fnimbdzi f. wollener Gürtel 664 ü (cf. fringhie für frimbie = flmbria). fusdo = fustä Rock Buk. fusko f. Kopftuch unverheirateter Mädchen (rut. fustka) Buk. Nord. glesne PI. f. sind der schmale Teil oberhalb der Knöchel, diese selbst werden oüa genannt 661 (glezne Knöchel). glotäs Kinder (in Bez. auf die Eltern^ 658 cf. gloatä in derselben Bed. im Banate. gobäi = coba'i Buk. gradina im Sinne von livadä 660. grosm.== 2Kopeken (Groschen), gutunar Schnupfen Bess. gnf Backtrog 661. gnndäc m. Schlange 661. auch 95 — sonst im nördl. Siebb. in ' kotlön Biegung. Winkel (also dieser B e d e u tu n g). untso Kopfputz der Frauen 650. iaslovots Wachholder Buk. iruga Rinnsal Buk. ispravnikPräfekt Bess. iicupai nicht im geläufigen Sinne von .,Kesselherd", sondern von cot, das durch rutenisch oblon beeinflußt sein könnte). ! kotorobäturo = codobaturä 659. iiiiKrx» (auch früher in Rum.), j koslig = cästig Mold. Buk. izlük cf. sorap. i krokanu Hacke mit Zinken Bess. izroeni PI. f. Hosen aus Hanf! kukurüdz Tannenzapfen (Boroder Linnen (itäri Hosen aus \ gotal). Wolle oder Baumwolle, ber- | kuptiöf = cuptor (Mold., Bess., neveei PI. f. dicke. wollene j Buk.). Wintern osen\ • kurtso Fetzen Buk. ! o o izonie f. Höhle (Fuchs. Dachs) I kikusoru Dim. zu chica im Buk. ! Sinne von ,,langen Haaren14, kans n. (= cange) Haken, vier- j nicht „Zopf". zinkiger Haken. ; Km = Kiew Bess. kapik m. Kopeken. kiminets m. Vorsprung oben Kapkas XXXV 5 Kaukasus! am Kamin Buk. KacKarrL. kiotori = chiutoare Dachfirst kaplon — clapon Bess. Beide; (die Balken schließen das Formen stammen aus dem1 Dach). Russ. KaiLiyiiT». larea = lalea VIII 5. karboava Rubel cf. sorap. ; lea cf. sorap. karotp leichter Wagen (russ. I likernitso Ohrschlitz (ureehel- icapexa, nicht it.). j nita). kartüs Mütze mit Schild 727 j livadu PI. livedz Obstgarten KapTy3Tj. katrintsu = fotä Buk. 650 (statt cätrintä — prizitoare) (Wiese = poianä). loisoru Dim. zu läitä XXXIII Kokurtso süße Milch gekocht i lotie, Neubildung von lat — mit Käse Buk. j breit, grob, mai pi lotie in kosäs Weberknecht (Spinnen-! mehr derber Weise. art). ^ | luninedz XXXVII 3,6 ich werde kostorü Zinn (= cositor) Bess. j fröhlich (Übertrag. Bed.). ^ kostoroabo = costoroavä Buk. \ lulutso Kosewort beim Ein- 96 — 97 — schläfern der kleinen Kinder XX 30 (ruthenisch). lekor Rock (deutsch Höckel) 662. in e r i s o r Preiß elb eere. moskVil, muskalXXXVI 10 Mos- kowiter.allgemeiner,, Soldatu. Mozilou Mogileff (Mohilew). rnotsotsol = mititel 673. modu p == mäduva (Bess.). m untsompsk=multumesk Buk. und Bess. nxuru-sdiivizui rotbraun wie O O o ^ ^ eine Brombeere LIV 9. nap m. Kartoffel, nap curechiesc Weißkraut Süd-Buk. ndesu kusma XXXIV 6 setzt die Pelzmütze auf, zieht die Mütze über die Ohren. nekrut = recrut Bess. neni Kosewort für Vater *" XXVIII 9. noseli auch npspli f. PI. Tragbahre XLVlS HOCHJia, iiochjikh. npsöp = näsip (Bess.). hpntu kann nur ..mintä" sein XXXVII l. colerkp, "olirku, "orifikp, 'orilko Schnaps, ruth. ropLiKa. ormos = hurmuz Perle Buk. otropos holperig, ot ganz und gar, kleinrussisch het. pzös liebenswürdig (zu haz) ' XXXVIII 8... paltineä Stachelbeere. (Das Blatt hat eine ähnliche Form wie die des Ahorn.) paröm Fähre Bess. riopcniT deutsch Prahm, pastoi Einquartierung Bess, riocToii. pietor, zapis pietor Urkunde auf ewig; mosie pietoare unveräußerliches Erbgut. pisplug = pisalog (Bess.). pisuno f. Schaf 664. pitäk m. Kreuzer XXIX 4. podzovefik=pezevenchTü Nord Moldau. poi nun, auch, ja Bess. (— apoTf. pojarnic ein Kraut, das auf Schnaps gesetzt, gegen Magenschmerzen angewandt wird. poklado Decke Buk. (poelad Sattelkissen Moldau). polk Regiment iiojiki, Bess. pomunt = pamint XX 8 (weit verbreitete Aussprache). ponciü steil, poncis adv., ponci e die Steile Buk. (anderwärts: seitlich, quer). porneala in der Hirtensprache heißt der Ort in der Näh des Melkplatzes, wo dh Schafe abends weiden XV I 7 (also nicht im Sinne von ..Aufbruch"). posadu Flecken, Markt Res-. uoca,a,7>. pomu Trauben XXXVIII 5. postori PI. zu postare = pastae Schote von Bohne XXXVI1. ptmzoturg Schürze (Borgotal). ires 73S ganz und gar, vollständig. prikoror Prokuror, Staatsanwalt. priem Militär ^'npie>irL Aufnahme, d. h, ob ein Rekrut genommen oder zurückgewiesen wird") Bess. pripöi zweiter Hochzeitstag XXVI 4. pristaf Polizeiinspektor Bess. npHCTairT*. privigio Fortbleib en üb er N acht, WTachen über Nacht XX 33. prizitoare (==privitoare) Schürze cf. katrintsu 650, gleich fotä in 664, 669. ratusnik Wirt (cf. ratos) Bess. rinzä Leber (Bess. Urhei). rovorsat Wasserfall, Stromschnelle Bess.'. rotolesk retirieren XIII 23. o o mmburea == ramurea XXXJ 9. itigum = rumeg 682 (aus endungsbetonten Formen ru- mega — rumuga ^> ruguma. seeiü Gehege fürs Vieh, um es vor Wölfen zu schützen 660. simokiiui = smochina Bess. slog Silbe dBessS russ. e.ion>. .li XXXV 12 wie man kleine Farben bindet 'sno- purea, isr. nur u wegen gebildet). Kei Firnes sosno Kiefer cochu H«->.. sorpkovets (copoirn — 401 cf. sorap. stanovöi Subpräfekt Bess. ■ sparangu Spargel. Bess. ; stavost Gemeindevorsteher ! (Bess.) .; stresnu, stresnu — streasina. strokospu blutrot 642 (Farbe der Gürtel), i strpmoturo Stickerei aus bunter : Wolle auf dem Wams. ! strugul = strugur XXVII 5. Das gew. Wort ist aber poamä. ': surnik Streichholz Nord-Buk. | a(ruth.). 1 sanateie Flitter Buk. \ sinovnic Staatsbeamter Bess. j nJIHOBHMKT,. : setsu (ceata). imi puni XXXVII 4 ich werde traurig. sibrik = chibrit 646. sokles m. entkernter Maiskolben | (cf. ciocäläu). I sorap = sal = J/2 Kopeken (leu j = 10 Kop., rublo = 10 Kop. | sorokovets = 20 Kop. = 40 i sali; izluk u. sfertak = 25 ; Kop.; pältinä = 50 Kop. = iio-iTHiiiiKt; karboavä = j ! Rubel) Bess. '. sal == l!<> Kopeken cf. sorap. sah) Sard (Bess.). — 98 — - 99 saut Schanze. Wall Bess. (sonst Graben, wofür hier groapä» hendic, hendichiü üblich). sfertak 25 Kopeken XLV 21 uexBepTaKi,. Sfert = sfert Viertel Bess. sleaf=sleah. sleau Landstraße. sotku f. Bürste nreTKa Bess. perie bedeutet „Schwungfedern" der Flügel. sorot, pi <^> nach Art eines Gecken LIV 6. suskp PL sust' Sechser (rut. sestika). sulvari Schlauberger (eigl. Pluderhosen) Bess. svebpl Streichholz (Schwefel) j 662. telegutä = cotiugä 678. tiC()räie f. mit Gebüsch bewachsene Berglehne. tiso Kiefer (Borgotal). tgtosui = tätosie Stück feines Gewebe, das der Pfarrer beim Begräbnisse um die Kerze gewickelt hält. trahtir Wirtshaus (Bess.) russ. Tpa-KTIip'F.. treap Trab Buk. treilgelt Trinkgeld Buk. treti klas XXXV 4 dritter Klasse russ. treukii de bput yitele apu 635 ('=troacä) Trog zum Tränken s Viehes. (Beachte die \\u\=trukth:n!> tribunär Tribunal. Gerichtssitzung. tseperig Pfeilkraut Bess. tsiupa a zwitschern; Kom-promißform zwischen a tipa und a tiui. c tsorän Flachländer (Bauer gospodär) 675. tsubrik m. = chibrit Streichholz Buk. tsumbrp = Zimmer Buk. turpimi = tulpinä II 10. tuzuk (tizic), aus Kuhmist bereitete Brikett, die zum Brennen dienen. fulbprii f. Taubenschlag 635 von hulub abgeleitet. uni = rinde II 3. 4 auch sonst häufig. iirdukund polternd, zankend XXII 8. ungropotoare f. Friedhof Bess. vagzal XXXVI 9 Bahnhof naraajix Bess. vaträ PI. vetre bedeutet in Buk,. auch die Bänke oder Kisten an der W^and, auf denen mao schläft. vers PI. -uri XIII 4 Vers, Lied. vezeteu = vizitiu Bess. Mold, vortelnitsu = virtelnitä Mola. c c e c vurstp Streifen, aufgestickte Verzierung LIV 4 Buk. Mold. Bess. yers = vers Melodie Bess. abant Kettenfäden (Webstuhl); zugrastu = jugastni 643. 742. Izukous Kartenspieler (pejo zespi PL zgspts Wespe 656. zgardu aus Perlen verfertigtes Halsband der Mädchen 650. z,olüd = lud — dumm 660. zopadu Mehltau Bess. rativ). zerebie ein langgestrecktes Stück Land Buk (jirebie). zilek Wams (Bess.) rass. >KII.ieTfL. Liste der untersuchten Gemeinden. In der Moldau. iü\h. Dumbräveni, Toadär Agafiti 40 Jahre. 636. Bucecea, lordachi Satcäu 41. 037. Suhäräu, Gheorghe Pädurar 36. 038. Säucenita, Vasile Gh. Macovei 60. %39. Vorniceni, Haralamb Fasol 21. 640. Cotul Pereriti, Nicola Tigänuc 16. 641. Cotusca, Ion Rotar 24. 642. Saveni (gespr. Saveni), Toadir Ilas 62. 643. Plopeni mari, Costachi Pintilei 10. 6 14. Hlipiceni, Gheorghe Cäuneag 44. Bukowina. «U5. Bosance, Gheorghe Miräut 39. 646. Udesti, lustin Griga 12. 647. Scheia (gespr. stseia) Catr'na Balinta. 648. Ilisesti, Vasile a Nichiti. 649. Capu Codrului, Stefan und Dumitru Catargivi 49. 050. Monästirea Humorului, Gh. Boca (ebenso Gura Humorului;. 651. Bucsoia, Duminica Grigoras 55 und Nicolai a lu Pcirea Flocea 40. f-52. Vatra Moldaviti, Parasca Letche 13. 653. Vama, Catrina a lu Costa Faraon 60. 654. Pojorita, foana a lu Gostau Flocea 14. _ JtJO _ — 101 655. Yalea Putni (gespr. Pucni), loana Papuc 50. 656. Ciotina (iacobeni), Vasile Ursan 59. 657. Dorna, Sava Pizdeali 56. 658. Pilugani, iulianä Sälävästru 2^. Siebenbürgen. 659. Tihutä, Mariuca Jon Lupsor 43. 660. Borgo-Mureseni, Gherasim Hangan 24. 661. Maier, Marina Dogar 18. 662. Rodna nouä, Mariuca Pop 20. Bukowina. 663. Cirlibaba. Anasia Morosan 20. c 664. Sfcraja, Costan Stirban 16 665. Pufcna, Artemi Zubas 49. 666. Yoitinel, Trifelia Coroama 6«>. 667. Sucevita, Ion Slahtinschi 22. 668. Margina, Garafinä Pomohoci IS. 669. Arburea, Domnica Ärmste 1 7. 670. Cajvana, Gavril Stirbu 12. 671. Costina, llianä Dohotar. 672. GränicestT, Margarita Buliga 13. 673. Frätäutul vechiü, Ion Luchian a lu Matteiii 33. 674. Badäut, Mariuta Cazac. 675. Crasna Uschi, Verona Iliut 676. Idzesfci, Leon Vlad 46. 677. Suceveni, Vasile Hrinco 17-678- TereblestT, Anastasia a. Nitului. Moldau. 679. Grämesti. Gheorghe Gavärloaie 60. 680. Zvoriste (Virvu Cimpului) Ion Dainia 45. Bukowina. 681. Sfintu Onufrei, Nicuhu Humeniuc 1;>>. 682. Privoröchia, Spiridon Vonorovschi J6. 083. Frair/tbal. Lisaveta Cräsniciuc 1 J. 6S4. Ceahor, Mariuca Rotariu 19. 685. Molodia (gespr. Mologia), Domnica Mimslafschi 19. 6S6. Volöca. Duminica Holunga 40. 687. Mahala (Boian ebenso), Dumitru Stefan Cosmiuc LS. 688. Bunesti, Gheorghe Rus (mein Kutscher) 21 (erst am Schlüsse der Reise aufgenommen, als ich den Dialekt genau kannte*. Bessarabieu. 689. Novoselita (Nona Sülita), Gheorghe Chiruta 50. 690. Polväncicauti, Ion Gorea 14. 691. Criva, Ariton Muntean 60 (ebenso in Mamaliga). 692. Drepcäuti, einige Kinder auf dem Felde. 693). Pererita, Casandra Venetchi. 691. Lopatnic. Ilisaia Pleasca 21. 095. Dumeni. /Ivostina Alexi 40. 696. Cubani. Anton Virnaf J3 (ebenso Visoara. Calinesti). c 697. Drujneni, ältere Frau. 698. Obre ja, Knecht des Wirtes in F ale sti 60. 699. Glinjeni, Gheorghe Ghijdea 17 (ebenso Bälti). 700. DrägänestT, Simion Milicencu 20 (ebenso Floresti). 701. Prepelita, Sevastia MateT 19. 702. Tintäreni. losip Costin 30. 703. Ciocälteni, Gavrilä Popescu 12. 704. Miliseni, Vasil Hincu. 705. Urhei (Orgjejeff), Gapia Floriea. 706. Peresecina, Nani Buzu 28. 707. Horjestl. Andriu Grecu 31. 708. Pirlita, Gheorghe Hutan 50. 71)9. Cälärasi. Ivan Masni 16. 710. Sträseni, Catinca lereghi 1-1. 711. Toceni, Grigor Rus 30. 712. Singera, Eftimie Dascal 30. 71.3. Cureni, Stipan di Casar 40. 714. Erdeburno, Sava Topor 43. 102 — 715. Babele, Pätru Mo rar 38. 716. Pocrofca, Vasile Gutan (Hutan?) 27. 717. Väleni, Radion Sbiera 73. 718. Vadul lu isac, Ivan Dänilä 30. 719. Slobodzia. Vasile Dobre 59. 720. Abaclf, Toader Hut 48. 721. Bender, Sava Lazar 40. 722. Causeni, Vasile Moiseiü 38. c ..... - 723. Caragaci, Stifanie Hodorqja in Cherson). 724. Plosca, alte Frau (in Cherson . 725. Bäläbänesti, Anton Ipate. 726. Boscana, Vasile Hängan. 727. Cosnita, Pietre Tugulea 16 (in Cherson). 728. Holercani, Afteni Borta KL Marcauti, Haralanibi Batrincea. 729. Buläesti, Pavel Nazar 36 (Russe). 730. Trifesti, Mafteiü Andrusca. 731. Alcidar, Rifca Taue, 732. Sostaci, Petre Lachi 20. 733. Tipordei, Petrea Clirna 18. 734. Cremeni, Gheorghe Vadar 14 (ebenso Stoieani). 735. Volovita, i.oana Cibutar 50. 736. Badieeni, mehrere Knaben. 737. Sudarea, Ion Tureeac 50 738. Birnovo, Sofron Chistruga 15. 739. Granau ti de Jos, Märioara Chiselitä 12. 740. Capein. Agafia Hergheiigiu 40. 741. Cotiujeni, Ivan Coeirlä 25. 742. Trinea, Ana Petroviei 20. Verlag von JOHANN AMBROSIUS BARTH in Leipzig. Der 1. Jahresbericht des Instituts für rumänische Sprache (Rumänisches Seminar) (XII u. 157 s. 8°. 1894. Frei? M. 3.— ) enthält: Die Predigt des hl. Antonius (aromunischer Text aus dem Codex Dimonie) von Paul Dachselt; Die aromunische Ballade von der Artabrücke von Kurt Schladebach; Istrisches (Texte nebst Ueber-setzung von G. Weigand. Der 2. Jahresbericht (vm u. 224 s. s^. iboö. preis M. 4.50) enthält: Der Grammatiker Bojadzi, von Arno Dunker; Sammlung aromunischer Sprichwörter und Rätsel von Perikle Papahagi; Die russischen Elemente romanischen und germanischen Ursprungs im Rumänischen von C.von Sanzewitsch; Istrisches (Etymologisches) von G. Weigand. Der 3. Jahresbericht (xvi u. 332 s. 8". i89f>. Preis AI. ().—) enthält: Arthur Byhan, „Die Entwickelung von e vor Nasalen in den lateinischen Elementen des Rumänischen". Kurt Schladebach, „Der Stil der aromunischen Volkslieder". G. Weigand, „Die Bildung des Imperfecta Futuri". G. Sajak/i (Aromune) teilt einige aromunische Anekdoten aus Monastir mit, die vom Herausgeber übersetzt sind. Ion Papp, „Beiträge zum Studium des Altrumäuischen". St. Stinghe (Rumäne) „Die Anwendung von pre als Akkusativzeichen". G. Weigand, .,Der Banater Dialekt". Der 4. Jahresbericht ax u. 330 s. s<». iso?. Preis m.0.-. enthält „Die Kasusbildung des Singular im Rumänischen" von Ernst Bac-meister, „Der heutige Stand der Pluralbildung im Daco-Rumänischen" von Hermann Thalmrn, der Herausgeber veröffentlicht Blatt 11—40 des so wichtigen Codex Dimonie aus Ochrida, St. Stinghe bringt die Fortsetzung zu „Die Anwendung von pre als Akkusativzeichen". G. Weigand, „Die „Körösch- und Marosck-Dialekte". Der 5. Jahresbericht (ix u. ;>?o s. so. isos. Preis m. o.—) enthält „Prosthetisches a und s im Rumänischen" von Rudolf Geheeb, „Untersuchungen der Sprache der Viata si petrecerea svintilor des Metropoliten Dosoftei" von C. Lacea, „Beitrag zur Kenntnis des Meglen" vom Herausgeber, der fernerhin Blatt 41—90 des Codex Dimonie veröffentlicht. Am Schluss befindet sich eine Arbeit von A. Byhan ,,T)ie alten Nasalvokale i. d. slavischen Elementen des Rumänischen". Der 6. Jahresbericht (v u. 398 s. s*. 1899. Preis m. o.-) enthält „Saniosch- und Theissclialekte" vom Herausgeber, „Blatt 91— 1.25b des Codex Dimonie", der somit vollständig vorliegt, ebenfalls vom Herausgeber, p. 173—390 bietet Avtur Byhan ein Glossar des istro-rumänischen Dialektes. Der 7. Jahresbericht (x u. 250 s. 1900. m. 0.-) enthält: Die rumänischen Dialekte der Kleinen Walachei, Serbiens und Bulgariens vom Herausgeber; Vokalharmonie im Rumänischen von Adolf Storch. Die Bildung der Personalpronomina i m Rumänischen von Eugen Neumann] Der 8. Jahresbericht (v u. 324 s. s°. 1902. Preis m.s.-' enthält: Die Schkejer oder Trokaren in Kronstadt von Sterie Stinghe; Die rumänischen Diminutivsuffixe von Sextil Puscariu; Die Dialekte der Grossen Walachei vom Herausgeber. Der 9. Jahresbericht (vn u. 230 s. s<> Preis m. &-) enthält: „Das Hülfsverbum im Rumänischen"' von Fr. Streiter, „Der Schwund des Infinitivs im Rumänischen und den Balkansprachen" von Dr. Sandfeld-Jensen, „Der Ursprung der s-Gemeinden" von Dr. G.Weigand, „Die Dialekte der Moldau und Dobrudscha" von Dr. G. Weigand. Verlag von JOHANN AMBROSIUS BARTH in Leipzig. Der 10. Jahresbericht xvinn.ms.s«.Preism. io.-) enthält: „Die italienischen Elemente im Albanesischen" von Rod. Heibig. „Deutsche Spnichelemente im Rumänischen" von Ion Borcin, „Mihail Eminescus Leben und öffentliche Tätigkeit" von Ioan Scurtu, „Der Ursprung der rumänischen Präpositionen" von Hans Moser, „Der Gebrauch der Präpositionen im Rumänischen" von Richard Kurth. Aus den Jahresberichten des Instituts für rumänische Sprache wurden einzeln abgedruckt und sind besonders zu beziehen: Weigand, Gustav, Der Banater Dialekt. viii u. 138 S. s°. 1896. m. 3.—. — — Körösch- und Marosch-Dialekte. v, 87 s. 8°. 1897. m. 2. --Samosch- und Theissdialekte. iv, 85 S. 8°. 1898. M. 2.-. --Die rumänischen Dialekte der Kleinen Walachei, Serbiens und Bulgariens. iv, 92 s. 8°. 1900. m. 2.—. Die Dialekte der Grossen Walachei. iv. 92 s. 1901. m. >.—. — Die Dialekte der Moldau und Bobrudscha. IV, 98 s. 1902. m. 3. —. Früher erschienen: Weigand, CUistav, Die Sprache der Olympo-Walachen. Nebst einer Einleitung über Land und Leute. 1888. viii u. 142 s. 8°. M. 3.—. ---Vlacho-Meglen. Eine ethnographisch-philologische Untersuchung. 1892. XXXVI u. 78 Seiten 8° mit vier Licht-druckbildern und einem Reiseplan. m. 3.60. Das überraschendste Resultat einer längeren Reise des Verfassers zur Erforschung der Sprache und Ethnographie der Zinzaren (Makedo-Romanen) ist, dass er im Karadschova-Gebirge in Makedonien eine walachische Bevölkerung von 14000 Seelen fand, die sich durch Tracht Sitte, Lebensweise, Typus etc. wesentlich von den Zinzaren unterscheidet, was im ersten Teile des Werkes behandelt wird. Zur Anschauung dienen einige wohlgelungene Lichtdrucke. Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Sprache, die. mit Sicherheit ergiebt, dass an eine räumlich getrennte Entstehung der verschiedenen Dialekte nicht gedacht werden kann. Im dritten Teile folgen einige hübsche Märchen mit Obersetzung. So ist das Buch nicht nur für den Philologen, sondern auch für den Ethnographen und Geschichtsforscher von dem grössten Interesse. Rumänische Grammatik von Prof Dr. Griistav Weigand. XL 242 Seiten. 1903. Gehtindeu M. 4.50. Liest: Grammatik stellt nicht aur die Litt era tursprar l e dar, sondern macht auch mit den Eigenheiten und Schwierigkeit.-.; der ATollosspräche belcamit.