c/-' i ELFTER JAHRESBERICHT des INSTITUTS FÜR RUMÄNISCHE SPRACHE zu LEIPZIG. HEliAUSGEGEBKN von dem leiter des instituts Prof. Dr. GUSTAV WEIGANDt «kommissionsverlag VON johann ambrosius barth leipzig 1904. i. Vorwort und Jahresbericht über das Sommersemester 1903 und Wintersemester 1903/1904. Im verflossenen Jahre wurde unser Institut von 19 Studierenden (10 Deutsche, 9 Rumänen) besucht. Der Zuwachs an Rumänen rührt namentlich von Mitgliedern der Handelshochschule her, die ihr Interesse für ihre Muttersprache durch regelmäßigen Besuch der Seminarübungen bekunden. Im Sommer- und Wintersemester wurde in den Vorlesungen mit Zugrundlegung meiner „Praktischen Grammatik" die Elemente der rumänischen Sprache behandelt, während in den Seminarsitzungen im Anschlüsse daran praktische Übungen vorgenommen wurden. Außerdem fanden Einzelunterweisungen für solche statt, die mit größeren Arbeiten beschäftigt waren. Als erste Arbeit enthält der Jahresbericht eine sehr instruktive Abhandlung unseres früheren Seminarmitgliedes Dr. S. Puscariu, über lat. ti und ki im Rumänischen, Italie-nischen und Sardischen. Der Umstand, daß diese Arbeit als Habilitationschrift an der Wiener Universität angenommen worden ist, beweist zur Genüge ihren Wert. Ich wünsche meinem ehemaligen Schüler von Herzen viel Glück und reichen Erfolg auf der akademischen Laufbahn. Daß er uns noch viele erfreuliche wissenschaftliche Gaben bieten wird, davon bin ich fest überzeugt. Zum ersten Male wird von A. Bogdan in eingehender Weise über die rumänische Metrik auf Grund der Gedichte Eminescus gehandelt. Eine Ausdehnung der Untersuchung auf andere Dichter und vor allem auf die Volksliteratur wird zeigen, inwieweit die Ergebnisse dieser Arbeit zu verallgemeinern resp. zu modifizieren sind. Ich habe in meinem kürzlich erschienenen Werke über die Dialekte der Bukowina und Bessarabiens meine Ansicht über den Rhythmus der mm. Doinen, die nur in einem Punkte von der Ansicht Bogdans abweichend ist, dargelegt. Hoffentlich wird B. seine mit viel Verständnis und Geschick unternommene Untersuchung weiter führen, wofür ich ihm im Jahresberichte gerne Platz gewähre. Am Schlüsse des Jb. hat B. selbst, angeregt durch Saraus Arbeit über den Rhythmus des franz. Verses seine Stellung zu dessen Theorie genauer präzisiert und einige Verbesserungen, die nicht wesentlicher Natur sind, angebracht. Die dritte Arbeit von Kurt Schreyer beschäftigt sich in sehr eingehender Weise mit den Adverbialsätzen in der rumänischen Volksliteratur. Nur ein Teil des von dem Verfasser gesammelten riesigen Materials ist in die Abhandlung aufgenommen worden, sie wäre sonst zu umfangreich geworden, ohne daß an den Ergebnissen eine Änderung eingetreten wäre. Daß dabei auf das Tempus, Modus, Stellung, Wiederholung Rücksicht genommen wurde, gereicht der Arbeit nur zum Vorteil. Diese Arbeit in Verbindung mit der umfangreichen Abhandlung von Dr. Dimand „Zur rumänischen Moduslehre" (Denkschriften d. Kais. Ak. d. W. in Wien Bd. 49) wird eine schätzenswerte Grundlage für die vergleichende Syntax des Adverbialsatzes in den Balkansprachen bilden, eine Arbeit, bei der jedenfalls mehr für das Verständnis der Vorgänge herauskommen wird, als eine nur einseitige Betrachtung vom rumänischen resp. lat. Standpunkte aus. Ich habe zu diesem Jahresberichte mit einer nur rudimentär gehaltenen Arbeit über den Schwund von n durch Nasalierung beigetragen. Da durch die Sonderabzüge, falls sie nicht mit einem neuen Bogen beginnen, die Kosten des Jb. ganz bedeutend vermehrt werden, will ich künftighin durch kleinere Beiträge die entstehenden Lücken ausfüllen, wodurch allerdings manchmal etwas wegfallen muß, was zu sagen gut w^äre. Ich mochte daher diese Beiträge nicht als abgeschlossene Arbeiten betrachtet haben, sondern nur als Anregung oder Grundlage für größere Arbeiten. Wie oft kommt es vor, daß von meinen Schülern in ihren Arbeiten diese oder jene Ansicht quasi als eigene vorgetragen wird, während es doch nur eine Reminiscenz an eine Vorlesung oder Seminarübung ist. Uni solche Fälle mehr als seither möglich war zu vermeiden, möge mein ..Füllsel" mit beitragen. Die VI. Sektion meines linguistischen Atlasses ist im Drucke und wird zu Neujahr 1995 erscheinen. Meine Studien über die „Dialekte der Bukowina und Bessarabiens" mit einem Titelbilde und Musikbeilagen (Preis 3 Mark) sind vor kurzem bei J. A. Barth in Leipzig erschienen. Bei den großen pekuniären Opfern, die mich der umfangreiche X. Jahresbericht gekostet hat, mußte ich sehen, mich einigermaßen durch den folgenden zu entlasten. Leipzig, 1. November 1904. Gustay Weiganil. Inhaltsangabe. 31 a 61 Dr. Sextil Puscariu, Lat. ti und ki im Rum., It. und Sardischen 1-Vorwort, Einleitung....... I. Abschnitt: Rumänisch..... A. Nachtonig ti 40, ki 45, di 47, gi B. Vortonic; a) vor o, u 52, b) vor C. si, sti, ski...... D- z> | Ü)'........ II. Abschnitt: Albanesisclt . . III. Abschnitt: Sardisch . ■ . IV. Abschnitt: Italienisch . . . I. ti intervokalisch . . . II. ti, ki nach Konsonanten III. ki f ....... . V. Abschnitt: Rückblick . . . Index (Lat. 178, Alb. Franz. It. 184, Rum. 185, Sard. 186) (-*. Weigand, Der Schwund von n durch Nasalierung . . Alexander ßogdan9 Die Metrik Eminescus ...... Einleitung 193, Abfall-Tabelle 194, Hiatus-Tabelle 195, Vers fungs-Tabelle 196. I. Silbenzählung . ................196 1. Abfall im Anlaut 198, 2. im Auslaut 203, 3. Ausfall 207. 4. Hiatus 208, 5. Hiatus im Inlaut 215, 6. Verschiebung 218, 7. Verschl. im Maut 221, 8. Überziehen222, ^Ausfüllung 226. IL Rhythmus............'......228 1. Silbenzahl 228, 2. Rhythmische Typen 230, 3. Einfluß der Metrik der Volkslieder 241, 4. Akzentverlegung, 5. Pause 243, 6. Reihenschluß und Versschluß 247, 7. Syntax des Reihen- und Versschlusses 249, 8. Metrisch schwacher Reihen-und Versschluß 254, 9. Zäsuren 254. 188-192 193—272 schlei- vii Seit.' III. Reim.....................255 1. Reimarten 255, 2. Orthographie und Orthoepie der Reime 256, 3. Dialektische Reime 258, 4. Reimfolge 260, 5. Reiche Reime 261, 6. Assonanzreime 262, 7. Assonanz 265. IV. Strophe...................267 Abkürzungen...................271 Kurt Schreyer, Der Adverbialsatz in der neurumämschen Volksliteratur ................... 273—363 I. Temporalsatz.................27' A. Die Nebensatzhandlung geht voraus ..... 274 cänd.................. 274—281 I. Der Zeitpunkt liegt vor.........274 II. cand bezeichnet die Zeitdauer...... 275 HI. Der durch cand eingeleitete Temporalsatz enthält eine iterative Handlung.......275 IV. cänd leitet einen attributiven Temporalsatz ein 276 V. cänd zur Einleitung eines Nebensatzes, der ein unerwartet eintretendes Ereignis bringt . . . 277 VI. Stellung des Nebensatzes zum Hauptsatze . . 27s VII. Stellung von Subjekt und "Prädikat im cänd- Satze................27'J VIII. Konjunktion cänd im Temporalsatze .... 28*» uncle...................281 cum (282), decum (284), mdata ce (286), Stellung ;'286) 282—290 dacä/............290—293 dupä ce (Zeitenfolge, Stellung, Wiederholung der Konj.) 293—297 B. Haupt- und Nebensatzhandlung im Verhältnis der Gleichzeitigkeit ..........., 297 de cänd (298), cit (301), pe ciiid (302;., pana (304» C. Nebensatzhandlung folgt nach........305 pana (305), pana ce (306), pänä cänd (306), inainte de (310), pänä nu (310). II. Kausalsatz..................312 A. Konjunktionen des Erklärunggru:ide2 (cä, pentru cä, fiind cä.................313 B. Konj. des motivierenden Grundes (unde, dupa ce, de oare ce, de vreme ce, dacä, cum, Wiederholung, Stellung) 315 III. Kondizional- und Konzessivsatz ........ 320—328 A. Kondizionalsatz (sä, de, dacä, cind, Verneinung, Stellung, Modus, Tempus). viii Seite B. Konzessivsatz I. angenommener Grund maear de, ciliar (de, dacä, cind), de si......329 If. wirklicher Grund desi, cu toate cä, macar cä, cit, ori cit, Stellung. . . 330 IV. Adversativsatz ipe cind, in loc sä, Stellung).....335 V. Modalsatz................. 337—348 A. Konjunktionen der Qualität.........337 I. Modalsatz der Wirklichkeit: cum, precuni, dupä cum, färä (a, sä, ca sä). IL Modalsatz der Möglichkeit: ca si cum, ca si cänd, parca, cä................. 342 B. Konjunktionen der Quantität........34ä cit, dupä cit, pe cit, de cit, de cum, Stellung VI. Konsekutivsatz (de, cä, incit, Stellung, Modus; .... 349 VII. Finalsatz...................355 ca sä, sä; pentru ca sä; pentru a, spre a mit Infinitiv Allgemeines über den Finalsatz ..........39^ Schlussfoetraehtung, Literatur............301 Alexander Bogdan, Nachtrag zur „Metrik Eminescus" .... 364 Lateinisches Ti und Ki im Rumänischen, Italienischen und Sardischen Dr. Sextil Puseariu. In vorliegender Arbeit wollte ich zeigen, daß die Unregelmäßigkeiten des lat. Ti und Ki im Romanischen nicht gleich geartet sind, daher auch zu deren Erklärung nicht dieselben Mittel gebraucht werden dürfen. Die Doppelform pregio = prezzo o, Ersetzung des Dativs durch den Akkusativ mit einer Präposition (im A.-franz. und A.-prov. erst im XL Jh. n. Chr. durchgeführt, vgl. Meyer-Lübke Rom. Gram. III § 47), Aufnahme von Lehn- und Buchwörtern germanischen und lateinischen Ursprungs etc., lauter Erscheinungen, die das Rumänische nicht mehr mitmachen kann. Einige dieser westromanischen Evolutionen können in späterer ! — 4 — Zeit nicht mehr das ganze große Gebiet beherrschen, so dringt ein *pagare < PACARE bis nach Sizilien, aber *miga < MICA unterbricht schon viel weiter nördlich seine Wanderung; andererseits entwickeln sich mit der Zeit die dialektischen Unterschiede, die das Westromanische in die heutigen sechs Sprachen: Italienisch, Rätoromanisch, Französisch, Pro-venzalisch, Spanisch und Portugiesisch teilen. § 2. Eine Stellung für sich nimmt das Sardische ein. welches in merkwürdiger Weise Altertümliches und Neues in sich vereint. Die Ursache liegt in der Geschichte und in der geographischen Lage dieser Insel. Nach Korsika (259 v. Chr.) und Sizilien (241 v. Chr.) ist Sardinien (238 v. Chr.) das erste an Rom angegliederte Gebiet, und dennoch sind die Sarden im Jahre 19 nach Chr. noch nicht vollkommen romanisiert. „Ihre Unterwerfung", schreibt H. Niessen in seiner „Italischen Landeskunde" (Berlin 1883) I S. 361, „ist überaus langsam von statten gegangen. Das Innere bot zu wenig, was die Habsucht reizen konnte: bitterer Honig wird als einziger Ausfuhrartikel namhaft gemacht. Die Römer begnügten sich schließlich damit, daß die Sarden Ruhe hielten und die Ackerbaudistrikte mit ihren Einfällen verschonten. Noch im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung sprachen Berggemeinden den Befehlen der Statthalter ungescheut Hohn. Aber allmählich hat die Zeit auch hier ihre Wirkung geübt, die Sarden wurden latinisiert und haben den Sprachschatz ihrer Bedrücker unter allen Völkern am reinsten bis auf den heutigen Tag bewahrt." Trotz der relativ geringen Entfernung von Italien ist Sardinien durch seine Bodengestaltung nicht geeignet, mit diesem Lande in regem Verkehre zu stehen und heute noch tritt diese Isoliertheit stark zu tage. Aus dieser Tatsache ist das Altertümliche in der Sprache dieser Insel zu erklären. Die Romanisierung eines Teiles derselben datiert aus sehr alter Zeit, als noch der Unterschied zwischen i und e, zwischen ü und o allgemein in der Sprache existierte, als DOMÜ3 noch nicht durch CASA, MAGNUS noch nicht durch GRANDIS verdrängt waren (sard. domu, mannu). Dann kam die Zeit, wo Rom sich nicht mehr viel um Sardinien kümmerte, hauptsächlich auch wegen des dort herrschenden ungesunden Klimas. Die besten Gebiete in der Ebene waren schon in römischer Hand. So erklären sich auch manche über-j' raschenden lexikalischen Ubereinstimmungen zwischen dem Sardischen und Rumänischen (NONNA im Sinne von „Taufpatin" nur im Sard. und Rum., sonst „Amme, Nonne". HiEDUS nur sard. edu, rum. led und alb. e#, ferner LIBERTÄRE, SCIRE, PERTüNDERE, V1TR1CUS etc.). Diese im III. Jh. n. Chr. noch allgemein üblichen Wörter, wurden später im Westromanischen durch andere verdrängt. Wenn diese Altertümlichkeiten nicht nur auf der früh rom anisie r t e a Ebene, sondern auch in den erst spät entnationalisierten Berggemeinden zu treffen sind, so ist das selbstredend so zu erklären, daß die lateinische Sprache, wenn auch langsam, so doch eben von diesem Flachland, und nicht von Rom aus weiter in die Insel vordrang. — Neben den Altertümlichkeiten findet man im Sardischen dagegen neue Entwicklungen, die dem Rumänischen fremd, dem Westromanischen dagegen eigen sind, so die Erweichung der interdentalen Tennis in Media, die eine der spätesten Strömungen im Westromanischen ist, dann Wörter germanischen oder gelehrten Ursprungs, die I nach dem III. Jahrhundert ins Romanische drangen u. a. I Wenn auch der Verkehr mit Italien im Anfang sehr be- ; schränkt war, stand Sardinien doch einerseits mit Afrika, i andererseits mit Spanien in Verbindung. Mit diesen Teilen des späteren römischen Reiches war der Verkehr natürlich. „Zwar wächst die Entfernung Spaniens von der Insel unge-I fähr auf das Doppelte der Entfernung Italiens", lehrt H. Nies- f sen S. 355, „aber dafür ist die Insel diesem ab- und jenem | zugewandt. Die westliche ist in jeder Hinsicht die bevor- zugte Stirnseite. Im Gegensatz zum hafenlosen Osten, besitzt "; sie ein entwickeltes Gestade." Dazu stimmt auch die dem Italienischen fremde, dem ganzen romanischen Westeuropa eigene Erhaltung des auslautenden -s im Sardischen u. r. Auch mit Afrika, das um 35 km der Insel näher liegt al.> — 6 — 7 — Italien, war durch den schon zu phönizischen Zeiten blühenden Hafen von Cagliari ein reger Verkehr im Gange. Manche Eigentümlichkeiten der Sprache weisen auf afrikanisches Latein der christlichen Periode, und die Schriften Lucifer von Cagliaris, die direkt als „eine Quelle des Lateins der streng» r kirchlichen Litteratur" gelten können, zeugen von dem entwickelten geistigen Leben Sardiniens im IV. Jahrhundert. § 3. Wenn wir nach diesen Erörterungen eine wissenschaftliche Einteilung der romanischen Sprachen geben wollen, so ergibt sich folgendes Bild: TJrromanisch Ostromanisch Westromanisch ! Rumänisch <- Sardisch -^ Ital. Rätor. Franz. Prov. Span. Portug. Diese Einteilung, worin, um einen drastischen Vergleich zu gebrauchen, dem Rumänischen die Rolle der Tante gegenüber den Schwestersprachen Italienisch, Rätoromanisch, Französisch etc. zufällt, läßt allein auch Schlüsse auf die für uns so wichtige Chronologie des Vulgärlateins, ziehen. Die bekannte Gröbersehe Theorie (Archiv für lat. Lex. I, 204ff.), nach welcher die einzelnen romanischen Sprachen das Vulgärlatein der Periode der römischen Kolonisierung in den betreffenden Provinzen repräsentiert, läßt uns, wie schon oft betont wurde, im Stiche. Nach Gröber müßten z. B. wegen der Tatsache, daß lat. Ke, Ki überall, außer im Sardischen. assibiliert erscheint, die Anfänge dieser Assibilierung seit dem Jahre 238 v. Chr. datiert werden. Es stellt sich bei näherer Betrachtung indessen heraus, daß das früher kolonisierte Spanien Ke. Ki assibiliert, wahrend die später roma- nisierte illyrische Küste sie durchaus palatal erhält. Der Grundfehler dieser sonst so scharfsinnigen Theorie besteht darin, daß ihr Erfinder den regen Verkehr unter den einzelnen römischen Kolonien außer Acht gelassen hat, welchem allein die noch Hunderte von Jahren dauernde, fast vollkommene Gleichheit und Ausgleichung der Provinzialismen in der allgemeinen Verkehrssprache zuzuschreiben ist. Es ging „die Kolonisierung überhaupt nicht so massenhaft vor sich, daß die direkte Einführung einer bestimmten Phase des italischen Lateins irgendwo denkbar wäre. Die großartigsten Ansiedelungen erfolgten unter Cäsar und Augustus, welche aber ihre Veteranen über das ganze Land zerstreuten...... Überhaupt bildete die Latinisierung keinen Damm gegen die Einflüsse anderer Reichsteile; den römischen Verkehr kann man sich nicht großartig genug vorstellen", bemerkt mit Recht K. Sittl im „Jahresbericht über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft" 1892, S. 284. Erst in dem Augenblicke, wo ein Teil des römischen Reiches infolge irgend einer politischen oder historischen Begebenheit, vom übrigen römischen Gebiete getrennt wurde und der Verkehr mit diesem gänzlich aufhörte, ist man berechtigt, einen Schluß auf die römische Volkssprache dieser selben Zeitperiode zu ziehen. Dies kann mit großer Vorsicht mit Sardinien, und hat in unbedingt größerem Maßstabe, als es bis jetzt getan wurde, mit dem Rumänischen zu geschehen. Aus dem Rumänischen lassen sich mit untragbarer Sicherheit auf die gemeinromanische Sprache des III. Jh. n. Chr. Schlüsse ziehen, und dies so lange, als keine sicheren Daten über einen Verkehr zwischen dem Ost- und West-Romanischen nach dem III. Jh. n. Chr. erwiesen sind. Aum. Hierzu bemerkt F, G. Mohl in der Zeitschrift f. rom. Phil. XXVI, 593 ff. — Neuerdings tritt 0. Densusianu in seiner Histoire de la langue roumaine I S. 204ff. für die schon vor Jahren von G.Paris (Romania I, lff.) ausgesprochene Theorie ein, daß zwischen den Rumänen und den übrigen — 8 — - 9 — Romanen (hauptsächlich den italischen) noch lange Zeit nach dem III. Jh. n. Chr. ein Verkehr, der auch in der Sprache Spuren hinterlassen hätte, bestanden habe und sucht dies zu beweisen. Seine Argumente sind zahlreich, aber wie er selbst für die meisten zugibt, nicht überzeugend. Als Hauptbeweis bringt Densusianu den Übergang von ke, ki > tse, tsi, der nicht im Rum. vollzogen sei, sondern sich aus Italien nach Osten verbreitet habe (S. 215). Das aruni, mgl. ts sei später aus ts entstanden. Mohls Einwendung, daß das Albanesische und Vegliotische. die die Vermittler zwischen Italienisch und Rumänisch sein mußten, ke, ki. als solche bewahren, sucht D. anderswo (Romania XXIX S. 325 ff.) zu widerlegen. Aber ganz abgesehen davon, kann sich Densusianus Argument nicht behaupten, wie man aus § 90 ersieht, da arum. mgl. ts nicht aus ts entstanden sein kann, sondern wie drum, irum. ts (ts) direkt auf ke, ki zurückgehen, die sich, unabhängig von Italien, auf rumänischem Boden verändert haben (vgl. § 91). Dann führt D. ital. rum, k, g < cl, gl an, und zwar nimmt er an, daß die beiden Sprachen gemeinsam bis zur Stufe kh gl' (noch heute im Arum. Mgl. und Irum. bewahrt) gelangt seien (S. 216). Aber die Mouillierung des GL ist schon urromanisch (§ 72) und nicht nur italienisch und rumänisch. Den Übergang von intervokalischen 1 zu r, der im Rum. unbedingt ist, jedoch nicht unter die ältesten Lautgesetze gerechnet werden darf, da ihn auch albanesische (stmbure, vtezure) und griechische Wörter (Sin-Nicoarä) mitmachen, will D. auch als eine Strömung aus Italien erklären. Um dies nur irgendwie glaubhaft zu machen, müßte er aber doch vor allem das hohe Alter und die geographische Verbreitung dieser Erscheinung in Italien beweisen (denn vom Genuesischen kann das Rum. doch nicht direkt dieses sein r bekommen haben). Unter seinen weiteren Argumenten, die wirklich erstaunliche Ähnlichkeiten aufweisen, und auch einen Zusammenhang zwischen Rum. und Ital, zweifellos machen (man denke an die Behandlung des auslautenden -sl), befindet sich aber kein einziges, welches uns zwingen müßte, es nach dem III. Jh. n. Chr. zu datieren. Daß bis zu dieser Zeit, Dacien mit dem Reste des römischen Reiches, und hauptsächlich mit Italien und Rätien im regen Verkehr stand, bezweifelt ja niemand (cuteza ist außer im alb., kudzon und a.-ven. scotezar auch im a.-aquil. (scuttia) belegt, so daß die Entlehnung aus dem Griechischen (xottl^w) wohl uralt ist.) Wichtiger scheinen die Beweise die ein anderer Anhänger dieser Theorie, Candrea-Hecht (Romania XXXI, 296ff. und „Les elements latins de la langue roumaine" Paris 1902 S. 6 bringt. Nach ihm könnten die Wörter preot ..Priester", botez (arum. patedzu, mgl, batiz, irum. botez) „taufen' und premindä nicht direkt aus PRE(S)BITER, BAPTIZO und PRiEBENDA erklärt werden, sondern man muß annehmen, daß sie „zugleich mit einer Menge anderer(?) Wörter, die der christlichen Kirche angehören, zu uns aus Italien gekommen sind, zugleich mit dem Christentum, d. h. in einer jüngeren Periode." Was das letzte Wort anlangt, welche-Candrea durch eine Kreuzung mit cumindu «< COMMENDO erklärt, so beweist es nichts, da diese Kreuzung nur vor dem Verstummen des intervokalischen v hat stattfinden können. Dasselbe gilt für PREBITER, in welchem zur Zeit, wo inter-vokalisches -v- noch bestand, der Nachtonvokal synkopiert wurde: *PREBTER. woraus regelmäßig preut arum. preftu, irum. prewt alb. prift. Wichtiger ist das letzte Beispiel, v/eil es nach Cs. Ansicht aus Italien unter der Form battizo zu den Rumänen gelangte, also zu einer Zeit, wo in Italien die Gruppe pt zu tt schon assimiliert war. Ich glaube hingegen, daß botez (aus *bätez) die regelrechte Entwicklung der Gruppe pt im Rum. zeigt. Schon Weigand (Jb. II, 221 ff.) sprach sich in ähnlicher Weise aus. nur sind seine Beweise wenig überzeugend. Er zitiert nämlich für den Übergang von primären und sekundären pt ^> t die Fälle VICTIMO ^> vatam „verletze" (arum. vatam „tödtt. schmerze, zwicke"); INDIRECTÜS > in darät neben in-cläräpt „rückwärts" und *ADRECTO >* arät „zeige" (irum. (a)rötu). Keine dieser Etymologien ist indessen meiner Meinung nach richtig. Arum. vatam spricht mit seinem a ebenso gegen VICTIMO wie irum. arotu durch sein 6 gegen *AD-RECTO. Herr N. Sulicä teilt mir mündlich mit, daß er vatam aus einem Typus *VAT1M0 hervorgegangen glaubt, welcher durch eine. Kontamination von VICTIMO „opfere" und VATES „die Person, welche die Opfer vollbrachte" entstanden sei. Arät kann weder Miklosichs * AD RECTO noch Hasdeus *ADREP!U]TO (Etymologicum Magnum) noch Can- — 10 - — 11 — dreas *ARATO (Elements latins S. 91) sein, sondern stammt, wie Meyer-Lübke gezeigt hat (Zeitschrift rom. Phil. XIX, 574—575), aus dem bei Cassiodor belegten ELATO, -ARE. Indärät endlich, entspricht genau dem lat. IN-DE-RETRO (it. dietro, neap. dereto, ndereto, gall. a clareddu. < AD-DERETRO, Alatri derete, Lecce deretu a.-berg. de dred, franz. derriere, prov. dereire), dagegen scheint inda-räptnic „widerspänstig" wohl aus einem indäräpt coapsä aber *MAXILLA > mäsea) und infolgedessen BAPTIZO > botez die regelrechte Entwicklung zeigt. Neben LUCTA.> luptä, kommt bei Dosofteiü (Viata sfmt. 130 b 1 das Adjektio nelutätec ..unüberwindlich" vor, welches ein *LUCTAT!CU8 voraussetzt, Cätel bedeutet neben „Hund" auch „Knoblauchknolle", in welch' letzterem Sinne es unmöglich vom lat, CATELLUS stammen kann. Da man rum. neben cätel de usturoiü auch cäpätinä de u. gleichwertig verwendet, so liegt es nahe das Wort aus CAP|I]TELLÜM „Köpfchen" abzuleiten (vgl. auch cäciula § 26 Anm.). Der meglenitische Dialekt zeigt gerade wie die anderen Mundarten die Bewahrung des nachtonigen pt (sapti < SEPTEM, opt < OCTO etc.), nur in drei Fällen nicht: fat (drum. arum. fapt) < FACTUM, distet ..wecke auf" (drum. arum. destept) und stet „warte" (drum, arum. istr. astept). Die Erklärung des ersten' Fnlies gehört in die Flexionslehre. Auf die Etymologie der zwei letzteren wirft das Megi. ein helles Licht. Man leitet astept gewöhnlich von *ASTECTO (durch Assimilation aus ASPECTO, wie sie. astittari, tarent. astittare, kal. astettare, a.-log. usettare Codaghe 205 n.-log. isettare neben ispettare „erwarten") ab und vielleicht mit Recht. Im Aromunischen hat asteptu neben der Bedeutung „erwarten", häufig diejenige von „aufnehmen". Schon Urban Jarnik, der zuerst darauf aufmerksam macht (Zeitschrift rom. Phil. XXI, 276), schlägt ACCEPTARE vor, und Geheeb (Jb. V, 17) richtiger EXCEPTARE, woraus auch friul. s(c)ietä (neben spieta asteta ergab. Nun fand Ausgleichung statt, und zwar so, daß das Meglen die erste, die anderen Dialekte die letzte Form verallgemeinerten. Des tept ist etymologisch dunkel. Candrea (Les elements latins' 90) schlägt folgende Etymologie vor: wie astept < * ASTECTO = ASPECTO, so destept < *D1S-TECTO = DISPECTO. Die Bedeutungsentwicklung wäre nach ihm: „regarder, — ouvrir les yeux .— ouvrir les yeux apres le sommeil — se reveiller". Wenn schon diese Herleitung dadurch zweifelhaft wird, daß in astept vielleicht gar nicht * ASTECTO vorliegt, kann sie zwei andere Schwierigkeiten nicht überwinden. DISPECTO hat überall da, wo es sich im Romanischen erhalten hat, die Bedeutung (die im übrigen schon lateinisch ist) „verachten", außerdem heißt destept nicht „se reveiller" wie Candrea übersetzt, sondern „reveiller", paßt also nicht mehr zu „ouvrir les yeux" Wenn wir in den romanischen Sprachen das Wort für „wecken" suchen, so finden wir unter anderen ein (*DE)-EXCITARE, auf dem ital. destare, kal. sitare, Lecce: disetu, log. iskidare, kamp. sidäi, romagn. distes, lomb. desseda zurückgehen (auch alb. tsoii aus *sktoii „stehe auf etc." stammt aus EXCITO vgl. G. Meyer, Alb. Wrtb. 448); dieses hätte rum. destet ergeben, eine Form, die sich tatsächlich im Megl. findet. Zu einer Zeit nun, wo noch auf dem ganzen Gebiet astept — asteta flektiert wurde, hat man auch zu destetä ein destept gebildet, welches von da angefangen dieselben Schicksale mit astept teilt, umsomehr als man ein Analogem in astern-destern hatte. SEPTIMANA hat sich einerseits regelrecht zu' stäminä (aus sätämina) entwickelt, andererseits hat SEPTEM oder urrum. siepte die Erhaltung des p in säptäminä bewirkt. — Wörter wie fäpturä < FACTURA, 1 ° — Lo — läptueä < LACTUCA etc. sind natürlich an fapt, lapte angelehnt. Schwieriger ist zu urteilen ob cti und pti derselben Kegel folgen. Intelepciune < INTELLECTIONEM kann durch intelept < INTELLECTUM erhalten sein. Sonst haben wir nur noch zwei Fälle, die sich widersprechen: *ACCAPTIARE > acatare (vgl. § 2 Anm., acat ist aus den endungsbetonten Formen rückgebildet) und RAPTIONEM räpciune „September". Ich vermute, daß dies letzte Wort, welches den anderen Dialekten gänzlich abgeht, und auch im Drum, höchst selten ist, einfach eine Fabrikation der latini-stischen Schule ist. — In der Behandlung der Gruppe cct, ebenso wie in derjenigen des Lautkomplexes ccs, gehen die Dialekte auseinander. Der Beispiele sind wenige und sie bestehen aus Pronominibus, die mit ECC komponiert sind. Je nach dem Alter der Synkope konnte dieses CG zu f oder h vorschreiten oder nicht: ECC'SIC > arum. aksi(tse), drum. :asf + a > asä, ECC'TALEM > arum. ahtare, aftare mgl htari, ftari, drum, atare (vielleicht auch acatare <*actare>. ECC'TAN TUM > arum. ahti(n)t (auch ahints, ahätu durch Dissimilation?), drum. atit. — Wir sehen also, daß die Verteidiger der Theorie, nach welcher zwischen Italienisch und Rumänisch auch nach dem III. Jh. n. Chr. ein reger Verkehr stattgefunden habe, noch keinen einzigen überzeugenden Beweis zu bringen vermochten. Das vollständige Fehlen in der Sprache der Rumänen von Lehnwörtern germanischen Ursprungs und christlichen Latinismen, die nach dem III. Jh. im Westromanischen in so großem Maße eindringen, ist aber ein starker Beweis für unsere Annahme. § 4. Für das Verständnis der i-Verbindungen ist diese Scheidung zwischen Ost- und Westromanisch von besonderer Wichtigkeit. Wir werden z. B. sehen, daß die Affizierung des T durch folgendes i sehr früh begann und schon vor der Scheidung, die im III. Jahrhundert stattfand, auf eine fortgeschrittene Stufe gelangte, die wahrscheinlich einem ts, d. h. einem i-haltigeii ts-Laut gleich war. Wenn wir aber die weitere Entwicklung dieses ts im Ost- und Westromanischen betrachten, so sehen wir einen erheblichen Unterschied. Im Osten ist sie vom Wortakzente abhängig (rum. puts t'ingla (kymrisch tengl), *C/EPULA > *t'epula (baskisch tipula), sondern auch ein Wort wie CENSUS ;> *t'ens (fränkisch tins), vgl. Schuchardt, Z. f. rom. Phil. XXL 235. Wie Moni (Z. f. rom. Phil. XXVI, 595) gezeigt, hat. kann dieses Wort, welches sich durch die Erhaltung der Gruppe ns als Latinismus entpuppt, nur aus den Ämtern (Steuerämtern) entlehnt sein. Dieser Lautstand muß vor dem VI. Jh. allgemein gewesen sein, da das germ. tins noch die zweite Lautverschiebung mitmachen konnte (wenn nicht etwa das ahd. zins direkt aus der späteren Aussprache tsensus des lat. CENSUS stammt). Zu Zeiten Karls des Großen, als das klassisch sein sollende Latein wieder künstlich hergestellt und in Ehren gebracht wurde, wußte niemand mehr, daß ein Wort wie CENTUM jemals anders als tsentum ausgesprochen wurde, welche Aussprache als die offizielle dekretiert und bis auf den heutigen Tag in den deutschen Schulen bewahrt wurde. Somit wird der Name CAESAR, den einst die Deutschen als Kaiser aufnahmen, heute von ihren Nachkommen in anachronistischer Weise als tsesar, selbst tsaesar gelesen. § 9. Manchmal entstanden ganz interessante Kompromißformen. Wir können aus der gleichen Behandlung aller romanischen Sprachen schließen, daß Ti noch vor dem Ende des III. Jh., also in urromanischer Periode, in der Umgangssprache einen ts-ähnlichen Laut (= ts) hatte. In schriftliche Belege aus dieser Zeit fehlen zwar (das viel zitierte CRES-CENTSIANUS Grutner, S. 127, VII, 1 aus dem Jahre 140 n. Chr. ist nach der neuen Ausgabe des Corpus zu streichen;, aber sie sind für spätere Zeiten zu finden, so: CRASSANO für Gratianus (Mai J. Chr. 263, 5) aus Sentium 367—383 n. Chr.. dann aus Mauret. Caes. MARSAS für Martias im Jahre 442 n. Chr. (0. I. L. VIII, 9751] und aus demselben Orte die undatierten TERENSUS und MARSALIS (C. 1. L. VIII, 9927, 9942). Das s bezw. ss ist eine ungeschickte Wiedergabe des ts(s), für welchen Laut das lat. Alphabet kein Zeichen besaß. Aus dein VI. Jh. zitiert Corssen (Aussprache2 55ff. : Weigand, 11. Jahresbericht, 2 — IS — — 19 — S in. CONSTANTSO Fleetw. Mon. Christ. S. 377, 2, CONSTANZO Syil. J. V. 23, S. 555, dazu die Eigennamen CARIZZE, BO-N1ZZA Fabretti VIII, XXIV; X 473 (vgl. Schuchardt, Vokalismus I, 152). Und nun die Grammatiker. Die Aussprache ts wird schon für das IV. Jh. von Servius (in Don. K. IV. 445, 8—12 und in Verg. Georg. II. 126) bezeugt, Er redet über eine Aussprache des TI und DI 4- Vokal im Inlaut, welche „in sibilum transeunt": man soll das griechische Wort Media „sine sibilo" aussprechen. In der ersten Hälfte des V. Jh. gibt uns Papirius (bei Cassiodor K. VII, 216, 8) eine ähnliche Erklärung, jedoch drückt er sich über die Natur des Zischlautes klarer aus, wenn er bemerkt, daß: ..iustiTIa cum scribitur, tertia syllaba sie somit, quasi constet ex tribus litteris T, Z et I, cum habeat duas: T et I." Aber, fügt er hinzu, diese Assibilierung findet in vier Fällen nicht statt: 1. in Fremdwörtern, 2. im Anlaut. 3. in der Gruppe ST1 -j~ Vokal (iustius, castius} und 4. da. wo der dem Ti folg -rule Vokal ein I war (otiii. Im selben Jahrhundert schreibt Pom -peius (K. V, 104, 6, 286, 7) dasselbe, nur erklärt er, im Gegensatze zu Servius, daß man TI, DI-f- Vokal assibilieren muß, wenn man korrekt sprechen will, so oft sie inlautend sind und nicht einem s (castius) folgen: „quotieseuinque post Ti vel Dl syllaham sequitur vocalis, illud TI vel DI in sibilum vertendum est . . . Aus seinen Beispielen (Aven-tius, Amantius) erhellt, daß die Assibilierung auch nach Konsonanten geschah. Ahnlich erklärt Consent ins (395, 5). der wahrscheinlich ein Zeitgenosse des Pompeius war, die reine Aussprache des TI, DI + Vokal als „vitium". Endlich hebt im VII. Jh. Isidor (Orig. I, 26, 28, XX, 9, 4) hervor, daß Ti den Laut des griechischen (u. z. stimmlosen) Z ausdrücke. Der entsprechende stimmhafte Laut liegt in HOD1E vor, das zu seiner Zeit in Italien ozie lautete: ..cum iustiTi a sonum Z lifterae exprimat, tarnen, quia latinum est, per T scribendum est sicut miliTia. nialiTIa, nequiTIa et cetera similia . . . . mozicia quasi moDIcia . . . . Z pro D sicut solent Itali dicere ozie pro HODIE." g 10. Aus diesen Grammatikerstellen ersehen wir folgendes: Im IV. Jh. u. Chr. sprach man allgemein Ti als ts im Westromanischen aus. Die jungen Romanen, die zu Hause petsa sagten, haben auch in der Schule das geschriebene PETIA so gelesen. Der gute Schulmeister Servius verlangt im IV. Jh. von seinen Zöglingen, zum mindesten das griechische Wort Media so zu lesen wie man es schreibt und nicht wie das lat. media. Andere Lehrer nehmen aber diese Aussprache nicht so kaltblütig hin. Sie sehen das geschriebene Wort vor sich, die Silbenzahl des Wortbildes stimmt nicht mehr mit derjenigen des ausgesprochenen Wortes und der junge Romane der pe-tsa zu sagen gewöhnt ist, von seinem Lehrer aber immer wieder darauf gedrillt wird, pe-ti-a zu lesen, gelangt zur Kompromißform: pe-tsi-a, die dem an dem Buchstaben, nicht an dem Laute hängenden Grammatiker, genügen mußte. Dieser Umstand wird für das V. Jh. durch Papirius bezeugt. Er wird bald verallgemeinert und vom Pompeius als der allein richtige dekretiert. In den Urkunden von Ravenna (VI. Jh. n. Chr.) findet man tatsächlich diese gelehrte Aussprache auch in der Schrift bezeugt: öcova&coive). dova^covs^, 6ovaC,tov82, axrCto (Marini Pap. dipl. XCIII 83, 89, CX 9, 18). Später, als Karl der Große die Wiederherstellung des verfallenen Lateins unternahm, adoptierte er diese Aussprache als die offizielle und sie blieb bis auf den heutigen Tag in unseren Schulen. Wenn also in der nach-karolingischen Zeit ein Wort aus dem Latein in die Volkssprache drang, konnte es nur mehr diese Aussprache haben. Daher kann man ital. anziano, graziare, franz. ancien gracier nicht auf spätlateinische * ANTE ANUS, *GR ATIARE, sondern nur auf *ANTSIANUS, GRATSIARE zurückführen (vgl. G. Paris a. a. 0. S. 305 Anm. 2 und 5). Anm. In einer gotischen Urkunde aus Neapel, aus dem Jahre 551 n. Chr. (Maßmann 90. 96. 126. 1.39) finden wir für lat. KAUTIO die Schreibung Kavtsyo, welche darauf deutet, daß das Wort zweisilbig war. Wenn hingegen UUllas laiktjo für lat. LECTIO hat. so beweist das nichts gegen die frühe — 20 — 21. — IL 12. Assibilierung des Ti, denn der hochgebildete Bischof hat auch wirklich unassibiliertes Ti gesprochen. Seelmann, dem ich die Grammatikersfeiler entnommen, kommt zu ganz anderen Schlüssen (Aussprache 290 ff.). Nach ihm war zu Servius' Zeiten Ti, Di in der Aussprache nicht mehr rein, sondern TAT1US, MEDIA lauteten Ta-tius. me-dia. Zur Zeit des Papirius rückte dieses Ti zu tji weiter, ..In der Transskription des Papirius soll das T offenbar den explosiven Klapplaut, I den spirantisierten Halbvokal i und Z das beide vermittelnde, zwischen j und s klingende iotazistische Beigeräusch charakterisieren". Aus den Angaben des Pompeius zieht er nur den Schluß, daß er „die reine Aussprache des fraglichen TI bezw. DI für einen Jotazismus ausgibt". Das dritte Studium des Assibilationsprozesses endlich, welchen die allgemeine spezifisch lateinische Volkssprache durchzumachen hatte, ließ die Spirantisierung von dem begleitenden i aus auch auf den bis dahin unverletzten dentalen Klapplaut einwirken, das T demnach unmerklich in die entsprechende Affrikata und echte Spirans übergehen: Ti >> tji >> tsji, sji : iusti-sjia. Isidor deutet darauf hin .... Diese Auffassung steht im Widerspruch mit den Angaben der Grammatiker und sie scheidet nicht zwischen Umgangs- und Schulsprache. Die Grammatiker können doch nur für diese letztere als Zeugen angerufen werden. Aber auch sonst sagt Servius ausdrücklich das Ti, Di in sibilum transeunt. Unter dem terminus technicus „sibilus" kann er doch nur das verstanden haben, was auch der Grammatiker Pompeius nieint, d. h. Ts! Vom Aufhören des Silbenwertes des i (der in der Umgangssprache schon Jahrhunderte früher nicht mehr vorhanden war) redet keiner der Grammatiker, sondern Papirius betont gerade, daß „iustitia cum scribitur, tertia syliaba (= ti) sie sonat, quasi constet ex tribus letteris: T, Z et I, cum habeat duas T et I". Pompeius schreibt vor: „illucl TI . . . in sibilum vertendum est", aber er unterläßt es nicht, gleich hinzuzufügen: „sed ita exprimere debes: vitandum est, ut syliaba (ti) ista verta-tur in sibilum". Das will doch nichts anders heißen, als daß der Schulmeister Pompeius TERTIA schreibt, TER-TSI-A d. h. die Kompromißform gelesen haben will, aber TER-TSA d. h. die allgemeine romanische Aussprache des Verkehrs nicht duldet (vgl. Corssen Aussprache2 S. Co „man soll nicht tsi wie bloßes ts oder s sprechen"). Endlich hebt Isidor hervor, daß, „solent Itali dicere ozie (nicht etwa *oze> pro ho die". Außerdem stimmt ja die Regel des Pompeius genau mit der heutigen Schulaussprache des Lateins. § 11. Und dennoch hörte das Latein nie gänzlich auf, auf die westromanische Umgangssprache einen Einfluß auszuüben, der sich freilich nunmehr auf den Wortschatz beschränkt. Der Grund liegt wiederum in der christlichen Religion, welche bald eine große Verbreitung gewinnt. Sie erstreckt sich über alle sozialen Klassen, wird zur Staatsreligion, die Priesterwürde bekleiden nicht mehr arme Leute, sondern die Gelehrten dieser Zeit, die Mönche, — welche bald die einzigen Schriftkundigen bleiben sollten. Uberall wird die Schrift gepredigt. Da diese als heilig angesehen wird, darf man an ihren Worten nichts ändern, — und es sind die Worte der Schrift, d. h. Latinismen, die nun massenhaft in die Umgangssprache dringen. Es sind teils neue Ausdrücke für neue Begriffe (BENEDICTIO etc.), teils neue Wörter, welche die alten ver drängten, wie z. B. ECCLESIA für die BASILICA (rum. bisericä, sonst nur noch im rtrom. erhalten) der alten Christen. Dies ist die zweite Schichte von Latinismen im Romanischen. Sie ist im Ostromanischen durch kein einziges Beispiel vertreten. Erst viel später, nach Karl dem Großen, als das Latein wiederauflebte und zur Sprache der Wissenschaft wurde, drang mit der steigenden Kultur die dritte Schichte der Latinismen in die einzelnen romanischen Sprachen. Es sind das z. T. neugebildete spätlateinische Wörter, wie die oben zitierten *ANTSIANUS (aus ANTSIA),*GRATSIARE (aus GRATSIA), teils latinisierte Romanismen. So geht z. B. nfr. stage auf ein oft belegtes mittellat, STAGIUM zurück, welches nichts anderes ist als eine Latinisierung des afranz. e stage (nfranz. etage), eine afranz. Ableitung von est er tss auch eine Reihe von Fällen, wo diese Gruppe als g und eine andere, wo sie als tsi erscheint: pozzo < PUTEU, palagio < PALATIUM und grazia < GRATIA. Dies letzte Wort ist sicher ein Latinismus, welcher wie anziano, graziare der nachkarolingischen Zeit angehört. Unter den anderen ist pozzo zweifelsohne ein altes Erb wort und zeigt die regelrechte Entwicklung (vgl. § 51). Wie ist aher palagio zu erklären? Wir wollen bei diesem Falle, der sehr lehrreich ist. länger verweilen und alle ähnlichen Fälle vorführen, bevor wir eine Erklärung zu geben versuchen. BARB1TIUM > barbigi. mil. barbis, ven. barbisi. trient. barbiza. *C YMAT.IA. (= grieeh. xvfiaria) > lomb. simaza. 1NDUTLE >> iudugio, Pisa indu.so, a.-oberit. induxia tri est. indüzia. Ml NU TIA ^> minugia ,,corda di budello" (neben mi-nuzz-aglia, -ame, -olo und minuzia ..cosa di nulla" neap. [minutseia], cors. minuge. mil. menüs, romagn. minutsia], ven. menusa ..minuzia", bellun. menusan „mi-nutame", a.-lomb. menusie ..budella, interiora", dagegen *MINUTIO >> minuzzo, romagn. smnutsse. PALATILJ > palagio (poetischer Ausdruck, neben pa-lazzo ^ 51). a.-gen. palazo (n.-gen. pazo), mil. palasio iBonves.), a,-oberit. palaxo. PRETIUM > pregio ..il valore intrinseco o ideale dun oggetto", davon (s)]>regiare (neben prezzo ..il valore mer-eantile computato in denaro" davon (s)prezzare § 51 und -f- prezio), sie. [predzzu rasrione. -are (neben razione), sie. racuni (nb. radzzuni a.-gen. sazun, sazonar. SERVITIUM, *SERVITIALIS > servigio, -ale [nb. servizio, -ale], sie. [servitssiiuj, cerign. [sruitsseie], campob. tseruwitseie], a.-gen. servizo, mil. servisii (Bonves.), trient. servisi, romagn. servisir. STATIONEM, *STATIONO > stagione „Jahreszeit" -are (nb. stazzone „Aufenthalt", -are = stazione, -are), sie. stacuni [nb. stadzzuni <^ ital., statssiuni -ezza (§ 51) und -igia (alter- „alterezza", -j- batt-igia „Fallsucht", com and- ..Empfehlung", codard-covid-, cuvid-, cupid- ..Begierde", cont-, franch- „fran-ehezia", gentil-, grand-, guarent- „Sicherheit", ingord-, nef and-, raecomand- „raecomandazione" salv-; über dialektische Formen vgl. Z. f. rom. Phil. XXIV. 547). Suffix -TIONE ^> -gione (Die meisten hier anzuführenden Beispiele gehören der alten Sprache an (mit -j- bezeichnet) und sind heute durch Ableitungen auf -mente ersetzt. Die Mehrzahl sind gleichbedeutend mit Latinismen auf -zione. Begrifflich gehören viele der Juristen- (a) oder der Medizinersprache (b) an: a) allenta- ..Bruch", -j- carbona- ..Kohlenstaub", + cura- „Sorge", frega- ..Reiben", gonfia- „Geschwollen sein", -f mea- „Ausfluß", b) Jr faIii- „Fehlen", -4-fida- „Bürgschaft" etc. c) Andere Bedeutungen, so: „Farbe": carna- „Fleischfarbe", pella- ..Hautfarbe", perla- „Perlenfarbe", dann ..die Zeit, wo eine Handlung eintritt": fiena- ..Zeit der Heuernte", grana- u. grani- ..Zeit, in weicher die tTetreidekörner ansetzen" = granulazione, -}- muda- „Mauserzeit" u. a. + abbassa- „Senken", alberga- „Herberge", eaccia- „Jagd", inibandi- „Ausrüstung eines Gastmals", H- pensa- „pensamento", + penti- „pentimento", -j- pro-vecli- „provedimento" etc. In den folgenden ist gione = zione: -;- parti-, -f- perdi-, pianta-, pota-. pro(vjvi-, puni-, purga-, alaga-, condamna-, -f- dona-, enfia-, fata- (sie. fatacuni), iiba-, ombra-, + rapporta-, + liveragione = liberazione, guarnigione „Besatzung, Garnison", guarni-zione „Ausstattung, Garnitur". In einem Falle erscheint auch -zzone: aquagione = acquazione = acquazzone Aus den Dialekten erwähne ich: NATIONEM > Pisa nasone. PACATIONEM > a.-lomb. pagason, PLORATIONEM > a.-ven. plorason, a.-gen. beneixon, guarixon, conde-naxon, dagegen stammt a.-lomb. traieeon ..tradimento" aus dem Franz.). Lassen sich diese Ausnahmen auf lautphysiologischem Wege erklären? Meyer-Lübke hat es versucht (Z. f. rom. Phil. Vlir, 302—304). Er stellt folgende Regel auf: a) vTiv > ital. zz, b) v Ti v >> ital. gi. Beispiele für a) pozzo, prezzo. tizzo etc., für b) ragione, stagione -agione. Danach wäre einerseits aguzzäre, tizzöne, prezzäre etc. nach aguzzo, tizzo, prezzo, andererseits pregio, minügia nach pregiare, minugiäre; servigio etwa nach servigiäle gebildet. Für Suff, -igia setzt er -ITIES, für barbigi BARBITH voraus, indem er für -Tie, -Tii eine andere Behandlung als für -Tia, -Tio annimmt, VENETiA > Venigia käme nicht in Betracht. — Dagegen sind aber gewichtige Einwände zu machen. Vor allem bleibt bei seiner Deutung palagio unerklärt, neben dein keine endungsbetonte Form steht. Außerdem zeigt die Bedeutung, daß nicht pregio ..Wert" aus pregiare „schätzen" entstanden ist, sondern umgekehrt (ein 'TRETIARE kennt das Latein gar nicht). Bei seiner Deutung des Suffixes -igia bleibt das i unerklärt, da man ein *-ities vorauszusetzen nicht berechtigt ist. Dazu kommen noch andere Erwägungen. Im Verlaufe dieser Arbeit wird sich herausstellen, daß der Akzent auf die i-Gruppen im Italienischen keinen Einfluß hat. Es wäre also, wenn auch möglich, doch seltsam, daß Ti hiervon eine Ausnahme bildete. Aber wenn es auch so wäre, so hätte man doch nur *tigione etc. Im Rumänischen, wo der Akzent beeinflussend wirkt, haben wir tatsächlich TITIO > atst'ts aber T1TIONE > tätsüne, MU8TACIA > mustätsä, aber *MUSTAC10LA > mustätsoärä; eine Ausgleichung findet nicht statt, Außerdem werden wir sehen, daß die erste Veränderung der i-Gruppen im Italienischen die Dehnung des Konsonanten (auch in vortoniger Stellung) ist, also Ti > TTi. Erst später machen sich die Einflüsse der umgebenden Laute (oder des Tones) geltend. Daher erwarten wir einen langen oder zum mindesten einen stimmlosen Laut als Resultat von Ti (wie er wirklich in pozzo, tizzone erscheint). Eine verschiedene Behandlung des Tie und Tia findet tatsächlich eine Bestätigung im Kie und Kia (vgl. dial. azza gegen fatsse), aber FACIES hat auch zuerst *FAKKiE ergeben, und dann erst hat es sich von ACIA > *AKKiA gesondert (vgl. § 92), so daß wir auch in -ITIES gegen -ITIA doch nur einen gedehnten, bezw. stimmlosen Laut erwarten könnten. Der stimmhafte kurze Konsonant dagegen beweist uns zur Genüge, daß wir es in allen diesen Fällen nicht mit echten Erb Wörtern zu tun haben, sondern entweder mit Entlehnungen, Latinismen oder spätromanischen Bildungen. Der letzte Fall ist ausgeschlossen, da sie ausnahmslos Wörter des lateinischen Lexikons sind. Für den zweiten Fall tritt D'Ovidio (Note etimologiche, Na-poli 1S99 S. 66ff.) ein, indem er die g-Formen als Entlehnungen aus dem Französischen betrachtet und mit Pari gi pr et auch im Rum. vorhanden, aber dort bedeutet es „Wert" im Sinne des ital. prezzo, also der im Handel gebrauchte Ausdruck, wogegen für die Bedeutung ,.il valore intrinseco o ideale d'un oggetto", welche dem ital. pregio inne wohnt, das rum. Volk keinen Ausdruck besitzt. Ahm. Horning, der über die Geschichte der rom. i-Gnippen eingebende und scharfsinnige Studien geschrieben hat,Xbetrachtet in seinem „Lat. C." S. 30—37 u. M3ff. -igia als Latinismus, die anderen Fälle sieht er aber als Erbwörter an, ohne eine Lösung für die Unregelmäßigkeit ihrer Gestalt zu finden (ich verweise auf seine reichhaltige Beispielsammlung aus alten Texten S. 113 ff.), später (Z. f. rom. Phil. XVIII, 239) neigt er zu Meyer-Lühkes Erklärung von pregio. Endlich (Zeitschrift f. rom. Phil. XXIV, 545—555) half er auch pregio, palagio. barbigi und minugie für „halbgelehrt". Er fragt sich, ob auch Venegia unter diese einzureihen sei, glaubt aber noch immer an eine erbwörtliche Gestalt der Wörter ragione, stagione. In diesem so lehrreichen Artikel, auf den ich besonders hinweise (in Zeitschrift f. rom. Phil. XXV, 736—737 bringt er neue Belege), geht er von der Ansicht aus, daß „in gewissen Gesellschaftskreisen und zu einer bestimmten Zeit, in sogenannten halbgelehrten Wörtern Ci, Ti, CE, CI in der Aussprache z (sanftes s) zusammenfielen, während in eigentlichen Buchwörtern jene Lautgruppen zu c (zy) wurden". Er gelangt also auf anderen Wegen zu einem ähnlichen Resultate wie das oben angeführte. Nur scheidet er nicht zwischen vor- und nachkarolingischen Latinismen und wirft dadurch ein Wort wie sass. gradzia und ital. pregio zusammen und trennt dieses von ragione. Er fragt sich also nur darnach, ob das Resultat des Ti stimmhaft sei oder nicht und meint, daß wir es im ersten Falle mit ..halbgelehrten", — dabei vergißt er auch ragione, — im zweiten aber mit „gelehrten" Wörtern zu tun haben. Dem ist aber nicht so. Sass. gradzia unterscheidet sich aber gerade so von sass. prezu, wie ital. grazia von pregio und sicil. spidziali von racuni. Während prezu (zweisilbig! in einer frühen Periode entlehnt wurde, ist gradzia (dreisilbig!) aus gratsia entstanden, welches in einer bedeutend späteren Periode dem Lateinischen entlehnt wurde. Welches die Ursache des Übergangs von ts > dz in diesen Wörtern war, kann ich bei den mangelhaften diesbezüglichen Nachrichten nicht entscheiden. In manchen Fällen scheint der Akzent die Ursache zu sein (vgl. Horning a. a. 0. S. 545 Anm. 2 und 546): wahrscheinlich aber war hauptsächlich der Umstand, daß einige dieser Latinismen direkt, andere aber durch die ital. Schriftsprache in die Dialekte eindrangen, der Grund. — Was Venegia anlangt, so ist es zweifelsohne ein Latinismus (wie auch das alte Venitsiani und das heutige Yenezia) und man braucht gar nicht anzunehmen, daß „die Uberlieferung des Wortes im Volksmunde eine Unterbrechung erlitten habe". Die Städtenamen können erbwörtliche Form haben, und dies geschieht auch in den meisten Fällen, sie - 28 — — 29 -— § 13. müssen es aber nicht und man übertreibt zu oft ihre Beweiskraft. Diejenigen, die zuerst das Bedürfnis fühlen, mit dem Namen der Stadt zu arbeiten, sind die schriftkundigen Beamten und die Gelehrten (Historiker, Theologen etc.), die natürlich die lateinische Form benützen. Die Bauern aus der Umgebung, wenn sie von der großen, nahen Stadt reden, wenden gewiß einfach das Wort Stadt an (..ich fahre nach der Stadt, ich habe einen Verwandten in der Stadt" etc.), da es selbstverständlich ist, welche Stadt darunter gemeint wird. Würde ein Bauer aus der nächsten Umgebung Venedigs von Rom sprechen, so würde er es gewiß beim Namen nennen, aber bei der einzigen, großen, nahen Stadt Venedig, braucht er es nicht zu tun. Der Bewohner der Stadt selbst wird höchst selten in die Lage kommen, den Namen derselben zu gebrauchen. Der Doge von Venedig ist für ihn „unser Doge" und nur etwa im Gespräch mit einem Fremden wird er seine Stadt beim Namen nennen. Aber da mischen sich psychologische Momente, wie Stolz. Lokalpatriotismus etc. hinein, und er wird die offizielle, lateinische Benennung gebrauchen. Diese ist in den meisten Fällen gleich der volkstümlichen, weil man in Mil an o z. B. vergessen hat, daß die Stadt einst anders geheißen hat, aber in Venedig, welches spät gegründet wurde, mußte der lateinische Name VENETIA zu Venigia werden. Sehr lehrreich ist in dieser Beziehung der Ortsname Perugia, dessen volkstümliche Gestalt (alt. Peroscia) ganz verschwunden und durch das gelehrte Perugia ersetzt wurde, wie schon das u zeigt. Dies hatte auch D'Ovidio (Grundriß f. rom. Phil. I, S. 517) angenommen; er ändert aber später (Note etimologiche) seine Ansicht, und greift zu folgender komplizierten Erklärung: PERUS 1A > Peroscia, eine Ableitung davon ist Perugino, dessen u durch die Tonlosigkeit erklärt wird, dessen g aber dadurch, daß in *Peroscino „c voltosi subito secondo la norma di protonica a g"; aus dem Perugino sei dann wieder Perugia rekonstruiert. D'Ovidio glaubt aber selber nicht recht daran, denn (S. 70) angesichts der gelehrten Formen Chiusi < CLUSiUM (neben Chiusci, bäuerisch Chiuci und „halbgelehrt" Chiugi) und Assisi << AS1SIUM (neben Ascesi > -igia gerade durch diese Eigenschaft charakterisiert werden, vgl. eomandigia, battigia etc., vgl. auch Zeitschrift f. rom. Phil. XVI11, 240). Übe/ a.-ital. albascio „bianchiccio" mil. albas < *ALBÄTIUS (DEALBATIORES bei Augustin), vgl Salvioni Romania XXV]II, 91. £ 13. Der Latinismus pregio ist aber anders behandelt als der Latinismus grazia. Der Grund davon muß also noch erklärt werden. Wir wissen, daß grazia der nachkarolingi-schen Latinität angehört; pregio dagegen ist ein sogenanntes „halb gelehrt es" Wort, entstammt also einer älteren, vorkaro-lingischen Periode und hatte Zeit, sich mehr in die Volkssprache einzubürgern. Wir haben gezeigt (§ 9), daß im V. Jh. n. Chr. Ti der Erbwörter im Westromanischen als ts lautete, daß dagegen die Aussprache des Ti in lateinischen Wörtern tsi war. Nun wissen wir, daß die Verbindung ts sehr leicht zu s wird, indem die Artikulation des Verschlusses vernachlässigt wird. Es ist also wahrscheinlich, daß in irgend einem Teile des Westromanischen, die Aussprache s für erbwörtliches Ti schon um diese Zeit existierte. Diese Westromanen haben dann auch ein lat. PRETIUM nicht mehr als pretsium. sondern als presium gelesen, ebenso wie es die heutigen Franzosen tun, die auch deutsches „Zwirn" als suirn aussprechen, da ihnen der ts-Laut fremd ist. Nun stelle man sich vor, daß in einer solchen s-Gegencl ein blühendes Kloster bestand, wo lateinisch gelernt wurde. Die Mönche, die aus diesen Schulen als Lehrer über das ganze westromanische Gebiet wanderten, haben diese Aussprache verbreitet, und sie wurde zur Mode auch im ts-Gebiet: Italien. Nur so erklärt es sich, daß z. B. die Latinismen HATIONE und OCCASIONE (§ 16; das gleiche Resultat zeigen: ital. ragione « *rasione). ragione. Die Aussprache rasione ist nicht nur erschlossen, sie findet sich durch zahlreiche Inschriften aus deinV—VII. Jh. n. Chr. (meistens aus Gallien) bezeugt: CONSIENSIA (Viennel OBSERVA8IONE (Lyon im V. Jhr. n. Chr.). SEPSIES (55S n. Chr.), C. I. L. XII, 2086. SAPIENSIE (Briord, vor 632 n. Chr.), PASIINS (Briord, vor 632 n. Chr.), DISP08ISIO (Vienne 536 n. Chr.), DüLCISIUS (Vienne 559 n.Chr.\ PENE-TENSIA, -SLE (Venasque Ende V. Jh.). Außer diesen aus Le Blant: I. Chr. genommenen, findet man ferner VOCONSIU8, Steiner, I. D. et Rh. 3697, 1 (Saalburg bei Homburg), BONIFATIUS Mai I. Chr. 368. 4. iEQUISIA I. R. N. 5727, VESSIUS Renier j. A. 1283 (Lam-baesa), GERONSIA C. I. L. XII, 2116 -\- neben GERONTIA C. I. l. X, 2383 etc. Umgekehrt steht HORTENTIUS [Gratner, S. 465 IX Nemausus) für Hortensius. Es ist nicht anzunehmen, daß SI eine ungeschickte Wiedergabe für TS sei, denn zu dieser Zeit waren schon die Transskriptionen Z, TS. TZ bekannt (vgl. § 9). Außerdem findet siel/kein einziges Beispiel von S. was doch wunderlich wäre, wenn das I nicht Silbenwert gehabt hätte. Die Steinmetze waren Leute, die etwas Latein gelernt hatten, aber orthographisch konnten sie nicht schreiben, daher gruben sie in ihre Steine, so wie man ihnen diktierte: SAP1ENSIA. OBSERVASIONE etc. Daß es sich aber wirklich um SI nicht um TS handelte, ersieht man aus Fällen wie INDEXIONE (St. Julien en Quint 537 n. Chr. Revel-Tourdan 563 n. Chr.). RESURREXI[0]N1S (Revel-Tourdan 547 n. Chr. Le Blant I. Chr.), HOCSIES (= octies) C I. L. 20S7 aus 559 n. Chr. OCXIiES] C. I. L. XII, 2382 (christlich;, denn nur CS1, nicht auch CTS konnte durch XI wiedergegeben werden. Damit stimmt noch überein, daß alle angeführten Beispiele Latinismen sind (MARSIAS Vienne 536^ n. Chr. und TERSIO Vienne 536 n. Chr. C. I. L. XII, 2081, aus 540 n. Chr. TESIA C. I. L. XII. 2187 aus. 564 n. Chr., sind zwar auch als Erb Wörter vorhanden, wurden aber auf der Grabschrift in der lateinischen Form wiedergegeben). § 14. Die Aussprache RASIONE fällt also in die Zeit des größten Verfalls des Lateinischen. Ihre Verbreitung erklärt sich daher leicht. Die Mönche waren die einzigen Lateinkundigen; sie bildeten aber eine soziale Klasse für sich und standen auf dem ganzen westromanischen Gebiet im regen Verkehr untereinander. Jede Unart in der Aussprache des Lateins konnte rasch nachgeahmt werden, da niemand mehr die richtige kannte. Wie lange diese Aussprache gedauert hat, ist schwer zu sagen; jedenfalls wurde sie nach Karl d. Großen, der wahrscheinlich auf Grund der Grammatiker, wie Pompeius, die offizielle Aussprache TSI einführte, vergessen. Vielleicht läßt sich aber ihre Dauer, auf indirektem Wege, durch folgende Erwägung feststellen. Der Ubergang von Ti und Si in ital. g ist abhängig von dem stimmhaftwerden des intervokalischen S zu Z, denn g ist nur durch die Mittelstufe Zi erklärlich. Tatsächlich reicht der stimmhafte Laut g bezw. z im Italienischen, wie aus den Beispielen des Jä 11 zu ersehen ist, nur so weit, wie das intervokalische Z ital. g, wir es mit keinen Erbwörtern zu tun haben, können wir annehmen, daß für Latinismen und Lehnwörtern die Regel Si > g giltig ist. Damit ist uns ein neues Mittel zur Bestimmung der Chronologie des Überganges von PALATIUM >> palagio gegeben. Für die Gruppe Ti besitzen wir, — außer Venigia, — keine Beispiele, deren Einführung in die Volkssprache historisch nachweisbar wären. Dagegen zeigen uns die Heiligennamen AMBROSIUS (340—397) — 35 — £ IT. > (Am)brogio, gen. Brözu, trient. Ambrozi. Alatii (Ambrosii), a.-san. Ambruoso, a.-ven. Sancto Bruxone (aus 1117), BLASIUS (+ 316) > Biagio, Lecce (Vrasi), Aquila Biacu, gombit. Biaze, Sillano Biaze, romagn. Biez. daß dieser Übergang nach dem IV. Jahrhundert stattgefunden hat. Daß die Heiligennamen von der Kirche aus in die Volkssprache mit der kirchlichen offiziellen Aussprache des Latein gedrungen sind, bezweifelt wohl niemand. Sie trafen mit PALATIUM auf der Stufe PALASIU oder PALAZIU zusammen und ergaben ital. g. Anm. Neben Pieri und Ascoli (a. a. 0.) hat sieb D'Ovidio (Note etimologiche. Estratto dal Vol. XXX degli Atti della Reale Accademia di Napoli. S. 52—70) mit Si eingehend befaßt, indem er am Schlüsse zu demselben Resultat gelangt wie Meyer-Lübke in seiner Italienischen Grammatik §§ 246 und 254. Eine befriedigende Lösung zu geben, ist ihm aber nicht gelungen. Wenn man annimmt, daß -Si- zu g und -Si- > c wird, bleiben Fälle wie ciliegia, cinigia unerklärt. Zwar paßt die erste Regel fürs Toskanische, wo jedes vortonige Si als g erscheint, nicht aber für die übrigen Dialekte, wo kein Unterschied zwischen nach- und vortonig gemacht wTird. Man kann auch nicht agio als Entlehnung aus dem Französischen deuten, denn, wenn ital. Luigi — agio gegenüber neap. sie Luidzzi. (wie sie. damadzzu <^ franz. domage). Man muß also ein lat. *ASIUM annehmen, welches; freilich etymologisch dunkel ist. Darin liegt gerade die größte Schwierigkeit, daß die meisten Si-haltigen Wörter unklar sind. Wenn man einen Bück auf die italienischen Dialekte wirft, so bekommt man die Überzeugung, daß neben den regelrechten Ergebnissen von Si >> ital. c (es ist D'Ovidios Verdienst gezeigt zu haben, daß Fälle wie ital. cacio neben cascio nur orthographische Variationen der Aussprache kaco sind), die Aussprache g mit den Latinismen und den Lehnwörtern zugleich in die Sprache eindringt. Diese wird dann zur Mode und sie nistet sich auch dort ein, wo sie nicht berechtigt war, d. h. in den Erbwörtern. Dadurch erklären sich Doublette mit c und g; dies letzte verdrängt oft gänzlich das 1 i £ IT. 36 volkstümliche c. Die verschiedenen Dialekte widersetzen sich dieser Mode mehr oder weniger, einige assimilieren sogar die Latinismen den Erb Wörtern. Somit hat ein jedes Wort seine Geschichte für sich. Bei einigen ist die buchwörtliche, bei anderen die erbwörtliche Gestalt auf ein sehr großes Gebiet verbreitet. Ohne der Frage weiter nachgehen zu wollen, lasse ich hier eine Sammlung von Beispielen von intervokalischen Si im Sardischen und Italienischen folgen. In eckige Klammern setze ich die Latinismen, welche gar nicht assimiliert wurden und in runde Klammern die Entlehnungen aus Nachbardialekten; spaziniert sind diejenigen Formen, die im betreffenden Dialekt unregelmäßig sind. *AS.IUM. > agio, (adagios log. aiu, camp, [asiuj, neap. (ad)aso, sie. neu (mieacu = a.-ital. inisagio ..inedia, sofferenza"), gall. asu, trient. ad azi. BASIO, -ARE ..küssen" > baciare, log. basare, camp, basal, sass. bnza, sie. vasari. neap. vasare, gombit. bazare. a.-gcn. hn'/nr, tri^t. ha,7.a,r, trient. haznr. BA »UM ..Kids- >> ba. log. i.asu. i aiu]». ba^idu, sa-s. 't/u. -v, vavit C'U'ign. \äM\ Loo^e ^su, aquil. b.u u. Tno. < «mj ob. v.r.». u'all. basu>, cor«, ba'-u. Roma . -m".- v) \ ze. .-L'pn. bazu. uh-t. trient, bazo. j - ^ i' v o cjscio. cascina, eaciah). .\-ital. casciaia, lo:»'. kaut voclion im hlaiut . camp. Kasosu, sass. ; i \ ik:»]\ kaso, cal. kasu, cerign. käse. Lecce kasu, Tcinm » 1: Lmrimo. i ampob. keict. ßfall. kazu. v i;. . l U'O. ; \ A •ac>vp ol ka/p. v.c iquih i'or*». ,1< kazö \£< w,i , gombit. il1 .son-i 1 . mnt. -In ol -o intMin* ]; >: cn >ci . \ nl k, mic Teramo k1 Ir.aui -ol a\ ;ulbno \ » tiiuih k\miza, Land/// d \hloe,udore-d-el * n u 1 n e und l'riul. k 1 ui' / ■ nicc ..Meß-iul . <\nup. ' *. ' un ca, ,n. ! iluli.OlSC >mi- . \ otri 1 . a . -borg. * . M yer-nach S. i d V ir * cinegio. >'. ilche pae>i «d ■ o c e r a j na" . Ioq". IT. kariasa « karasia? auch sass. kariaza), camp, tsereza, sie. tsirasa, neap. tserase, -sa, cal. tserasu, -sa, cerign. tserase, Lecce tserasu, -sa, Aquila tseraea, Lanc. tserece, -ace, Gas. tserase „Kirsche", tserase „Kirschbaum", Arpino tserasa. Capo di Leuca tsarasa, Roma tserasa, sen. saraza, aret. seraga. san. saraga, gall. (kiriasi < log.?), cors. tsarasa, Lucca serase, gombit. tsereza, Sillano tsireza, a.-gen. ce(re)z i, a.-herg. tseresa, romagn. hol. tsriza, piem. tseresa. triest, tsarieza, trient. siriza. *CINISIA > cinigia ..glühende Asche", log. kiiina « *kiniia), camp, tsinizu, sass. (kizina << log.), sie. (dzinisi „polvere di carbone" eucio, log. kosire, camp, kosiri, sass. kuzi, gall. kusi, cors. koci, cerign. kusoi^\ neap. kösere, kosire, Teramo keüse, campob. kuce, Arpino, Alatri kose, gombit. kuze. Sillano kuza, triest. kuzo. J*COMBASIARB « BASIS)? „zusammenfügen" > com-baciare nb. combagiare log. imbasare gall. (imbasa dilegi one, a.-gen. derizon, lomb. derezon, a.-lomb. derexon. GEÜS1^]> cf. § 31. MANSIONEM > magione (poetisch für casa. auch [mansione]), log. masone „Herde", masonata (Statut), masondza < *MANSIONEA „porchetti della scrofa", sie. masuni (am-masunu „pollajo"), cal. masune „casetta di campagna" (am-masunare „racogliere nel m. i polli e le galline"), cerign. ammasunäte „appollajato", Lecce masunu „covile". campob. ammacunate „appollajato", gall. (masoni, masonada < log.). a.-gen. mazon, a,-berg. masone, Bari masone ..luogo dove dormono i polli". NAUSEA > Lecce (nässia?), a.-ven. nos.a . parm. naosa. OCCASIONEM >> (ac)cagione (Ristoro d'Arezzo: ca,-scione), log. kaione (volkstümlich causa) [kasione Statut], sie. kacuni, neap. accasone, cerign. [akkasseioune], gall. kazoni, cors. kagone, a.-gen. kazon, romagn. [okasiönj, a.-Chioggia caxon, trient. kazon, a.-Aqnil. caiono. 1 s i:. _ 38 — PENSIONEM > pi gione, log. peione, kamp. pesonali. neap. pesone, cerign. pesoune, Bari pesone Sillano a.-gen. pizon, trient. pizon. *PERTUS[I]ARE > pertugiare (nb. a.-ital. pertusare), log. pertusare, kamp. pertusai, neap. pertosare, cal. pertusare, cerign. pertuse, Lanciano pertuse, a.-gen. (pertuso). PHASEOLUS >> fagiuolo, log. basolu (schon im Statut), camp, fasolu, sass. fazolu, neap. fasulu, cerign. fasoule (dav. sfasuläte), tarant. fasule, Lecce pasulu, Aquila facolu, Lanciano facole, campob. facuole (dav. sfaeulate „ridotto al verde"), Alatri fasoi. cors. gall. fasolu, gombit, fazole, Sillano fazol, n.-berg. fasol, romagn. fazol. bol. fazol, triest. fas(i)oL trient. fazol." PHASIANUS > fagiano (Ristoro d'Arezzo fasciano), log. camp, faganu! sie. facanu, neap. fasauo, lanc facane, cors. fasanu, gombit. Sillano fazan, triest,, trient, fazan. *PINS[IK>, -ARE >> pigiare (pigio, pigione „Trauben-quetseher"\ log. piiare, sie. (pisari, scarpisari. ..ealpestare"). cerign. pesä (dav. pesature), Lecce: pisaturu ..pesteilo del mor-tajer. a.-gen.r a.-berg. (pisa). PREHEXSJOXEM > prigione (prigioniere < franz.). log. presone iStatut presione.;, camp, presoni, sass. prizoni, a.-Aqnii. prescione {— e?). neap. presone, sie. prieun, gall. prizona, cors. prigone, Gombit. a.-gen. prezon, Sillano prezon, romagn. parzön. trient. prezon. RASEA (C. Gl. III, 594, 53; 628, 40, vgl. Wiener Studien XXV. 1.06) > rag ia „Harz", Aquila arracatu (Archivio glott. ital. IV. 160), Lanciano race, campob. raca „Sedimento tartarico delle botti". SEGUS1US > segugio, mil. savus piem. sus „Spürhund" « *sa-us). TEXSIOXEM ^> log. tasoni „reta da uccellare". TONS 1.0 XEM >> itosone chiesa (dissimiliert auf der Stufe K' II E S' A), log» kreia (Statut [neben klesia Statut]), camp, [kresiaj sie. Ikresia] neap. [ekkresia, chiesia, ghiesia], cal. [ghiesia; Lecce [ehesiaj aquil. (cch(i)esa < ital.) Lanc. (cchiese -igiano, campob. lanc. ecane, neap. rom. -esane, Sillano -ezan. a.-gen. -ezan, romagn. -zän, vgl. Flechia im Archivio glott. ital. IL 12—17. Ital. frusone, frosone, alt frisone „coecothraustes" (mit stimmhaften s) stammt aus dem Norden, wo dieser Vogel zu Hause ist, und regelrecht aus FRISIONE (trient frizun, n.-gen. frizun) entstanden ist (vgl. Zeitschrift f. österr. Gymnasien 1891, 770). Dasselbe gilt für rugiada (Ristoro d'Arezzo rosada), neap.rosada, cerign.rueäte. ven. lomb. rosada. piem. rusa, triest. rosada (vgl. Meyer-Lübke in Zeitschrift für rom. Phil. XXVII, 369). L Abschnitt; Rumänisch. ^ 18. Auf dem ganzen rumänischen Gebiete sind die Ergebnisse der i-Verbindungen einfach und klar. Da zwischen Tennis und Media ein vollständiger Parallelismus herrscht, werden wir im folgenden auch Di und Gi in unsere Betrachtung einziehen. Ti fällt mit Ki und Di mit Gi zusammen. Der vorausgehende Laut übt keinen Einfluß auf die i-Gruppe, wohl aber der nachfolgende und der Akzent u. z. so, daß vor a immer, vor o und u nur nachtonig ts (bezw. d/". vortonig dagegen ts (bezw. dz) erscheint. STi und SKi werden. — wie Si. — immer zu s. Anm. Bei Miklosich, Tiktin, Meyer-Lübke und Horning findet man eher eine Konstatierung der doppelten EntWickelung ts und ts. als eine Erklärung derselben. A. Tavernay, der nicht immer zwischen Erbgut und Latinismus scheidet, ist bestrebt in einer Spezialarbeit (in E tu des Romanes dediees ä Gaston Paris S. 267ff.) den Zwiespalt in der rumänischen Behandlung des Ti lediglich aus den umgebenden Lauten zu erklären. In meiner Kritik dieser Arbeit (Convorbiri literare 1899 S. 533 ff.) verfiel ich in das entgegengesetzte Extrem, indem ich nur die Rolle des Akzentes anerkannte. Die Wahrheit liegt, wie so oft. auch in diesem Falle in der Mitte. — $19. — 40 — Das dialektische Material für diese Arbeit ist meistenteils aus folgenden Werken geschöpft: drum. (= Dako-rumänisch) aus den „Jahresberichten (I—IX) des Instituts für rumänische Sprache zu Leipzig. Leipzig 1894—1902" (gekürzt: Jb. I—IX); — arum. (= Arn mimisch) aus dem Zettel Wörterbuch von G. Weigand (im Manuskript); — mgl. (== Meglenisch) aus dem „Megleno-Romänii de Pericle Papahagi (Estras din Anale!«• Academiei rom an e Seriall Tom. XXV. Mem. sect. liter.) Bucn-resti 1902"; — irum. (== Istro-rumäniscn) aus dem „Istro-rumänischen Glossar von Byhan (Jb. VI, 174—398)", wozu die Berichtigungen von M. Bartoii: „Pubhlieazioni recenti di filo-logia rumena (Estrato dagli Studj di filologia romanza vol. VIII, fasc. 23) Torino 1901" zu vergleichen sind. — Den etymologischen Fragen legte ich Cihaes: ..Dietionnaire d'etymologie daco-romane" zu Grunde. Ä. Nachtonig, a) Ti. § 19. Intervokalisehes Ti wird nach dem Tone in allen Dialekten zu ts: *AD-TITIO > atit „schüre au", -ITIA, -ITIES > -eatä, -ete, arum. mgl. -eatsä (s. Anm.), *IX-VITIO > invät, arum. nvetsu, mgl. anvets. irum. anmevs „lerne, lehre, gewöhne", NEGOTIUM > negot „Handel", XEPOTIA C. I. L. III 2599, 2090 etc. (von NEPOTEM, wie VV-IA, *CAN-IA, CERV-1A vgl. Meyer-Lübke: Einführung S 109 abgeleitet) > nepota „Nichte" (Liuba-Iana: Monografia comunei Mäidan S. 25. Herr Bartoii teilt mir mit. dah NEPOTIA auch im Dalmatischen Spuren hinterlassen hat:, HOSPITIUM >» ospät, arum. uspets „Gastmahl" (mgl. oäspitsü „Gast, Freund" ist ein vom Plural oaspeti neu-gebildeter Singular), PALATIUM > arum. parats „Gaumen" (s. Anm.), PETIA > ban. pitsä „Fleisch" (wie log. petta „Fleisch", vgl. Zauner, Romanische Forschungen XIV, 354). PRETIUM > pret „Preis", *PUTEA > putä, arum. mgl put sä, irum. putse (s. Anm.), PUTEUS > put, arum. putsu. irum. puts „Brunnen". -QUATIÜM > cätue (§27), SATIUM — 41 — §11*. ^>sat „Sättigkeit" (nesat „Unersättlichkeit"; V1TEA > vif ji, mgl. vitsä „Weinrebe" (arum. yite, yitä < V1TIS). Anm. -eatä (-ete) bildet nach dem Muster der schon im Lat. belegten amäreatä < AMARITIES, bli ndete < BLAN-DITIES, negreatä. ; u das franz. p-ilais < PALATIUM für 1* AI AT UM. Im Drum, isi die vhdk^e^yiuohai- um ; inen ^'■hriit w-rii' r ue'.angen und das Zäpfchen im H/h,e heiß«, r. 'heu pär.n - ^ PAL \TUM + Diminulwsuhix -us pug^iH ..der kleine Gaumen", amm limburus „die Ideine Zuni;e"N. — »'.aparä^u.s, i>If*ichsam ..der Kleine Kaiser" ■-- mu»arVj im PALATIUM. (Ahnlich ist e-u wenn d< r ..Gaumt-a • di* ..Himmelsdecke des Munden" u'enanrt vvird. drum, cerul gurii, arum, tserul diu gurä, ital. il cielo de IIa bocca. a.-berg. el cel dela bocha glossiert durch „palatum", prov. lou ciel de la bouco, span. el cielo della boca, prtg. o ceo da boca, alb. ket „Himmel", keleze „Gaumen" (eigtl. „der kleine Himmel"), russ. neöo (Plur. uedeea) „Himmel". ne6o iPlur- iieoa) „Gaumen", bulg. ueöo „Himmel", nediie „Gaumen", vgl. ngriech. ovQainöxog. In norditalienischen Mundarten findet man entsprechend für das Zäpchen eine Volksetymologie nach LUNA, als ob es der Mond am Himmel (des Mundes) wäre (vgl. Lork Altbergamaskische Sprachdenkmäler im Glossar). Wie schon diese Volksetymologie zeigt, kann das drum, impärat (vgl. impäratul oilor = „Esel") mgl. ampirat (vgl. ampiratu borilor „heftiger Wind") nicht ein Latinismus sein, wie Meyer-Lübke (Rom. Gram. II § 4) annimmt. Wohl hat es buch wörtliche Form auf dem westromanischen Gebiet, wo mit der Zerstörung des römischen Reiches auch der Begriff „Kaiser" verschwand, um erst einige Hunderte von Jahren später wieder von Gelehrten eingeführt zu werden (vgl. G. Paris im Journal des Savants 1900), aber im Ostromanischen (vgl. auch alb. mbret „Sultan"), sind die Kaiser nicht durch die Könige verdrängt worden. In den rum. Volksmärchen spielt der impärat eine so bedeutende Rolle, daß man an die Echtheit des Wortes nicht zweifeln kann. Daß sich die Form des Nominativs erhalten hat, erklärt sich vielmehr daraus, daß dieses Wort tatsächlich bedeutend öfter im Nominativ, als in irgend einem anderen Kasus vorkommt (vgl. ..Der Kaiser!" „Der Kaiser hat es befohlen!" „Der Kaiser kommt!" etc. gegenüber dem amtlichen ..Im Namen des Kaisers" etc.) —Cihac !. 2d7 will strut „Strauß" von STRUTHIO ableiten. Obwohl ein "STRUTH!US auch durch ital. struzzo gesichert ist, glaube ich doch nicht das der Name des exotischen Vogels volkstümlich sei. Ich habe auch nur strut gehört, welches dem Serbischen (struc) entlehnt ist. In der Bedeutung „Blumenstrauß" ist strut deutschen Ursprungs. — Endlich sei noch titä, ar. tsitsä, mgl. tsötsä, irum. tsitsd (alb. (t)si(t)se, serb. bulg. tsitsa) „Zitze" < TITIA (Archiv, lau. Lex. XIII, 165) erwähnt. § 20. Nach Konsonanten erscheint nachtoniges Ti- in allen Dialekten als ts: MATTJA > mate, arum. matse. mgl. niatsä, irum. motse „Gedärme", SUBGLUTTIO und SUB-GLUTTiüM > sughit. arum. mgl. suglits „schluchze, Schluchzen";--ENTIA > -intä \s. Anm.), DEMENTIA ^> säminta, arum. samlntsä, irum. sämintse „Samen", *SERPENTIA > serplnta „Kreuzblume" (auch serparitä, sopirlita genannt, franz. vermiculaire; den Anlaut verdankt es dem Wort sarpe); — jANNUSjTERITUS > antärt arum. antsärtsu „im dritten Jahre", mgl. tsdrts „der dritte", *CURTIO > crut „spare (eigtl. kürze die Ausgaben), schone" (ist nicht dem Albanesischen kurtsen entlehnt, wie Dens. Hist. 352 annimmt), MARTIUS > arum. martsu, drum, märt-isor „März" (letzteres beruht nicht auf dem Buchworte Marte, da -isor die vorausgehenden Dentale nicht affiziert: incet-isor, blind-isor, cald-isor etc.), SCORTEA > scoarta. irum. skortse „Rinde"; — *1NALTI0>inalt, arum. analts. mgl. nalts „hebe". BALTEÜS > balt, arum. balts „Schlinge": — *ACCAPTIO>acat, arum. akats. mgl. kats. irum. aköt-(s. Anm.). v Anm. Nach dem Muster von CONVENIENTIA > cuviintä, SCIENTIA > stiintä, SUFFERENTIA > sufe-rintä, *CREDENTIA >'credintä bildet man im Rumänischen zahlreiche Verbalabstrakta auf -inta von Verben auf -ERE und -IRE: adeverintä, alcätu-, cä-, dor-, cunost-. fägadu-, feric-, gotov-, ingadu-, läcu-, lecu-, obicinu-. polzu-, so cot-, usten-, vräciu- etc. Durch Analogie, —-ajutorintä kann fälschlich auf ajutor bezogen werden, -entstanden denominale Ableitungen, wie: usurintä; selbst citintä (c. cerului „die Weite des Himmels") kommt vor. Fiintä „Wesen" kann nicht auf rum. Boden entstanden sein, sondern setzt ein. schon lat. *FIENT-IA voraus. Dagegen ist instiinta ein Postverbale zu instiinfez und beruht nicht, wie Byhan meint ;Jb. III. 45—47), auf einem *INSCIENTIA. Poramintä (Dosofceiü: Viata sfint. 86b/17) „kleiner Mantel, den man auf den Schultern trägt" geht auf ein nicht belegtes slav. *porameniea (=po + ramena „Schulter" + ica) zurück. Wörter wie tiparintä (= tiparnitä?), aposcorachintä etc., die bei Dosofteiü u. a. gelegentlich zu finden sind, sind spontane Bildungen der alten Ubersetzer, die nie in die Spracht' gedrungen sind. Sedintä, tendinfä, sentinta etc. sind rumänisierte Neologismen. -ANTIA hat sich nicht erhalten, und wo man es trifft handelt es sich um Latinismen: aliantä. sigurantä, speranta etc. Nur in einem Falle, in cutez-antä „Waghalsigkeit", tritt dieses Suffix an ein volkstümliches Wort an. Meyer-Lübke (Rom.Gram. II § 364) führt ein citä „Hündin" an, das mir unbekannt ist und möglicherweise auf *CATTIA. beruht. — In Monografia sätului Mäldan von Liuba-Iana lesen wir: „Mieii dela odirnire pinä n primavara viitoare sa zic noatini, iar de atunci pinä fatä femeniuul sä zice mioarä, iar bärbatul tirtiü (tertius lat.) pinä cind sä lasä a sä impreuna cu oile." Ich vermute, daß die Form tirtiu vom Verfasser gefälscht ist, um sie dem lat. TERTIUS (gesprochen TERT-SIUS) ähnlicher zu gestalten; eine Dissimilation aus tirtu ist kaum anzunehmen, da sie weder im mgl. tsörts, noch im drum. arum. antärt vorliegt. — Uber die Etymologie acai << *ADCAPTIO ' kann kein Zweifel bestehen. Die Grundbedeutungdeckt sich mit derjenigen von prind < PREHENDO und sie liegt vor im mgl. cats „prind. aprind". Aus dieser entwickelte sich entweder diejenige von „jagen", wie in allen rom. Sprachen (it. cacciare, franz. chasser etc., arum. katusa akatsa soaretsi. drum, pisica prinde soareci, irum. noi akatsam p es tili cu unditsa = drum, not prindem pestele cu undita Bartoii a. a. 0. 37), oder diejenige von „prind de ceva, atirn". wie im drum, acat (traista de cuiü). Dagegen ist das mg], kats „dass." bulgarischen Ursprungs (kacja, zakaeü „ergreife). — Conciü .auch coanciü, conchiü in Brasov) „Kopfbund" ist nicht von :'C0MPT1ARE (ital. concio), sondern vom ung. konty oder seid', konca abzuleiten. — Ob das irum. nuntse das l^d. NUPTi E darsiolli und dns drum. uu>l. nunta arum. numi] la ..IL' uz dt" tdn dazu nou^ebildftoi" Singular ist. oder ob die biz/en Formen msp; anglich *ind und jus NUPTA stammen. — d/un \,äre ia, irum. nuuise ein Pbiral, — läßt sich niclr enischeiden. Für die erste Anmuune spricht der Sinn, für dirt z\vu,c die Foim. Aus dem log. nuntas „Hochzeit", das auch «d,i a zeioi. ersieht man n^m^ da es auf beiden beruhen katuu i) er »vui i^t t * -MifT-liend, ,,.!'. d<^ Albanesische nuse ..Nenw rmf". I'e" foimd! nuf XUPTI E zurückgeht, begrifflich j he, • XFpTAwdsn sgl «'\M^yvr: \lh. Wtb. 312\ b) Ki. S 21. Nach dem Tone wird inteiwokalisches Ki wie Ti behandelt, d. h. es erscheint in allen Dialekten als i s: ACIA > ata, arum. mgl. atsä, irum. Otse ..Zwirn". BRACHIUM > brat, arum. mgl. hrats, irum. brdts „Arm", ;:C.ECIA > ceafä „Nebel" (s. Anm.), *FAC1A (= FACIES) >fatä, arum. mgl. fatsu, irum. fotse „Gesicht" —• *FACIO « FACIES) > räs-fät ., verhätscheln (eigtl. „Gesichter schneiden, Grimassen §21. — 46 — — 47 — §S 22, 28, 24. machen"), GLACIA > gheatä, irum. glötse „Eis", *GLA-CIUM > arum. mgl. giets(u) „Eis", IUDICIUM > judet, arum. dzudetsu, mgl. zudets „Urteil, Gerichtsort, Richter", 1UNICEA « IUNIX) > irum. zuritse „junge Kuh" (vgl. sicil. dzinitssa, a.-sen. dzenidze, franz. genisse < *IENICEA = EUNICEA. Meyer-Lübke Einführung § 110), *IN-GLACID ;>inghet, arum. nglets, mgl. anglets, irum. anglöts „erfriere", *LACEUS (=LAQUEUS) > lat, arum. lats, mgl. lats „Schlinge", LICIA > ite, arum. litsä, *AD-MINACIO ^> amenint, amerint, amelint (vgl. eamp.'ameletssai) „drohe" (der Einschub des N muß sehr alt sein, denn nur so läßt sich das aus in, nach Analogie der zweiten Person, entstandene in deuten), MUSTACIA >> mustata, arum. ,mustatsä ..Schnurrbart" (arum. mustake stammt aus dem Griechischen), NUTRICIUM (für NÜTRlCIUM)>nutret „Futter", SOC1US, SOC1A >> sot, so ata, arum. mgl. sots, soatsä „Gefährte, Gefährtin". Anm. Ceatä „Nebel" wurde von Cihac II, 48 von einem nicht belegten slav. *cadica, Dim. von caclü „Rauch" abgeleitet. Wie ich in Convorbin literare 1903, S. 598—599 gezeigt habe, ist diese Etymologie zu verwerfen und das rum. Wort von einem lat. *CiECIA „Dunkelheit", Abstraktum auf -IA vonCiECUS, abzuleiten. Der Sinnesübergang von „dunkel" zu „Nebel" findet sich bei CiECUS und dessen Ableitungen auf einem weiten Gebiet in Norditalien und Rhätien (Lork: Altbergamaskische Sprachdenkmäler S. 179, Salvioni: Postille !, II, Zeitschrift rom. Phil. XXII, 467, Archivio glott. ital. VII. 538 Anm.2): com. sigh „torbido, fosco", valtell. siga „nebbia", mil. sighera „nebbia", piem. tsea „nebbia", sopraselv. tschiera „nebbia, alone della luna" (vgl. rum. „luna are ceatä") etc. — Arum. kitsä „ein Vogel" könnte *PICEA. sein. — Boata „schlechter Streich" wird kaum von dem etymologisch dunklen boäcän („a facut una boacänä) und vom ital. bozza „Lüge, Flause" zu trennen sein. — Arum. (Olymp.) glotsä ( *ERUCIA (§ 71) entstanden sein. — Rata „Ente", irum. rötse ist, trotz Salvioni (Zeitschrift rom. Phil. XXII, 475) slavischen Ursprungs, desgleichen wie friul. ratsse, trev. ratsa. Der lexikalische Einfluß des Slavischen auf das Rhätische und Norditalienische ist größer, als man gewöhnlich annimmt. § 22. Nach Konsonanten wird nachtoniges Ki wie Ti, in allen Dialekten zu ts: *CARBUNCIA « CARBUNCULUS § 71) > sgräbuntä „kleines Geschwür", DISCULCIUS > descult, irum. reskuts „baarfuß", *GRANUNCIUS (§ 71) >> gräunt „Korn", *IN-CALCEO >incalt, arum. ankaltsu, irum. nköts „ziehe (die Schuhe) an", *TORCIA « *TORCULA § 70) >toartä „Fackel". § 23. Daneben erscheint Ki in allen Dialekten in einigen Beispielen als ts, so vor allem in den Suffixen: -aciü, -eciü, -iciü, -ociü neben -at, -et, -it, -ot, -ut, ferner in ariciü < ERICIUS. Die Erklärung dieser und ähnlicher Fälle kann erst in den §§ 70—82 gegeben werden. Hier mag nur hervorgehoben werden, daß luciü „Glanz" nicht auf *LUCIUS (Cihac I, 148) zurückgeht, sondern es ist ein rumänisches Postverbale von lucesc „glänze" < LUCESCO. Dagegen stammt lance „Lanze" nicht aus lat. LANCEA, sondern aus slav. lanca oder aus ung. lancsa. Ein von Miklosich (Lautlehre II, 55) zitiertes lante existiert nicht. c) Di. § 24. Intervokalisches Di nach dem Tone wird in allen Dialekten zu dz oder daraus entstandenem z: 'ASSEDIO > asez „setze", *HADIE > azi, arum. a(d)z(ä), mgl. azä, as „heute" (s. Anm.), MEDIUS, MEDIA>miez „Kern, Inneres", miazä-zi „Mit-tag", miaza-noapte" Mitternacht", arum. nedzu, nadzä, mgl. nes, mnazä, irum. mllez (mez Bartoii a. a. 0. S. 60 ist durch mezloc § 25 Anm. beeinflußt), *MERI-DIUM > arum. amiridzü (mgl. mirindz) „locul de odihnit ? 24. — 48 pentru vite pe la rmazazi", MERIDIO ^> arum. (a)miridzü (mgl. mirindzu) „a sä odihni oile pe la miazäzi", *CLADEA > piazä, piez (s. Anm.), *PRiEMEDIO > a.-drum. pre-niiedz" in zwei Teile teilen", SPOD1UM >>spuzä mgl. spuza ..glühende Asche" (s. Anm.). Anm. In äzT haben wir den seltenen Fall von Di vor e. Die Betonung des Wortes zeigt, daß wir nicht von AD DIEM ausgehen können, sondern von *HADIE. Diese Form ist auf ruminischen Boden aus HODIE entstanden zu einer Zeit, wo zwischen lat. ö und ö kein Unterschied mehr vor-banden war, so daß ho die als hö(c)die gefühlt werden konnte. Da aber DIES weiblich war (rum. o zi) hat man HO(C)DIE in *HA(C)DIE umgewandelt. — Einer mündlichen Mitteilung Herrn Candreas verdanke ich folgende einleuchtende Etymologie: Die Wörter piez „Unheil" und piazä „Vorzeichen" •' „Intilnirea cu popa este privita ca piazä rea; fem eile nrunca ace cu gamälie pe Jos. ca sä scape de piez." ap. Dsme) sind falsche literarische Umbildungen nach dem Muster cheatrn =-= peaträ. der korrekr.cn Formen cheaza, chez, weiche am' OL ADE A, -:CLADEUM. < CLADES „Unheil, Unglück" zurückgehen. — Spuza kann, wie das anlautende s zeigt, nicht auf alb. bpuzo zurückgehen (G. Meyer: Alb. Wörth. -11;". Dens.: Hist. 353), sondern beruht wie dieses auf int. S PODIUM: dessen o nasaliert gewesen zu sein scheint. Das arum. hat -oura, welch'es such nur einen lat. Ubergang von d \oraussetzen bin: im Meglen findet sich auch spnr/ä - puzä -f- spu ra. Aus dem Iiuru. stammt bufj; Idru-s. spu/ui.— Unklar ist bu/ä, arum. bud'/ä, mgl. buzu ..Lipp'*" >, eiche. W)ti G. Meyer .Alb. Wörib. 57) auf das ibsnmd-, uimrkläri alb. buze zurückgeführt wird. Das Wo.! [.,! h.d<. .5sen au." ..tinem so großen romanischen Gebiet verbrühet wgL Lork: b e ra m: es ki e h e hp rac h <1 e n iv m;i i 107, Archi/io glott ital. II "3 '7. VI). 51?f Mussafia Beitrag -.35 AmiiA daß man eine i-Ableitung von einem schon im UiTom;u:i sehen vor-namh-iusi ^t-i.umr BUD- annehmen kr-nn. lde->^ dürftauch m frnnz. bouder »prendre un au* ivehigno e: nnsint la moue (vgl. 5 i!"" stecken; auch boursouflo r (nonn. b >ud-^oufler)entsurichr genau dem rum. buzumf! uineben busumilu, vruss. n 't-iv ;u guby). Im Slavischen kernt dss Wort au^ — 49 — dem Rumänischen entnommen sein (poln. buza, serb. budzu-last, budzule, bulg. buzä „Backe", zu welcher Bedeutung das rum. buzerant „Päderast" paßt, wohl aus alb. bü#ar „dass." ~J- buzä). Gänzlich dunkel ist irum. busen „Kuß" (vgl. span. hacer el buz „den Handkuß geben, seine Ergebenheit beteuern", prtg. beico „Lippe"). § 25. Nachtoniges Di nach Konsonanten ergibt in allen Dialekten dz, bezw. z: FRON DE A > frunzä, arum. frindzä. mgl. frunzä, irum. frunze „Blatt". ''MANDIUS Ü> minz. arum. m and zu, mgl. möndz „Fohlen" (s. A.), *PANDIA Ü> pinzä, arum. pän(d)zä, irum. pänze (s. Anm.) „Leinen". *PENDIUS, *PENDI0 > spinz, spinzur, arum. spindzu, spindzuru, mgl. spinzur, irum. span zur (s. Anm.). PRAN-DIUM > prinz, arum. prindzu ^Mittag"; — HORDE UM *"> orz, arum. ordzu. mgl. (u)ors. irum. orz „Gerste". :;:TURDEUS « TURDÜ8) > st metsvogel", * VIRDIA > varzä, irum. verdze ..Kraut". urz. an rum. sturdzu Krani- alem, verd.zu. mgl. verdz ; Anm. Die Herleitung Diezens minz < MANSUS ist zi erwerfen. Andere dachten an einen illvrischen Stamm. estus bezeugt nämlich, daß die messapischon Sallentiner den Jupiter, dem sie ein Pferd opferten, MENZANA nannten. Mit diesem Worte bat. Tomaschek (Bezzenbergers Beiträge IX. 100—101) und nach ihm G. Meyer (Alb. Wörth. 276) das alb. rnes verglichen und von einem Typus mandia ausgehend, das Wort mit mend- „saugen" im Zusammenhang gebracht, .11 lyrische Herkunft nimmt auch Meyer-Lübke (Literaturblatt V], 1.56) und 0. Dansusianu (Hist. langue roum. 29) an, der übrigens den Felder begeht, von der Form MENZANA verleitet, minz aus einem mendi- zu erklären, wogegen die arum, und mgl. Form sprechen, die mandi- voraussetzen. Ich giaube, daß man auf das dunkle MENZANA, das mit unserem Wort wahrscheinlich nichts gemein hat. gar nichts bauen darf. Die Wortgeographie spricht aber direkt gegen eine illyrische Abstammung, denn außer in Rumänien und Albanien (tosk. mos, geg. mas „männliches Füllen von Pferd und Esel", fem. tosk. meze, geg. maze, mezat, mzat, muzät „junger Stier", m(e)zore »junge Kuh". ..Tosk. e weist auf einen Wei wra" rl nlä« i. minzekaib .im^nca" Alle die** Fornu- können mo' a.u einen liieinlschen Grundtypu^ MAXD-f*. m>t der Gr < <'-bedeutnu^ „J'P'm eines kruemhn ][lu^'e^s**. .auuickjeht i . Die Herierung ans MANDERE .kau»n" 1 ^gt anf .Lei- Hc i über du Formation \gl. 7! Anm.) unu , rd dm« b tblifeiid^ Erwägung bekriitW .. ih m l.r M \XDF(10 .h, ue • <-t^. rie1 im rum. nun c ..e se ein sekun« h um Fobl ^ bn A *omon 'd m' n L ". ^ "il* e Jur <>'' vom P /u tos xerti r m u v1' "In si i*SCl!fi«> , ? - {eis i >' -\ fd)r , . • aia / kj ei in ii • II ymo!"i Vi AN TL kommn. kann nö-d i anf Ii . "AVA eck'iuuMi V'fin » s-? • entwu n' mr n: , e 11, L n o i mie , \\ < Vi»» s nie OV n<\< p mez (o it i A N . re i puledri wi >X\t lion nie » aid < t (in neue. E-,, hv hu Ebens« h numscüen l1<:>. !>! < nis s)? 1 tC r se iL,t. ^iirt'f j i .derreno < rno*<> ' z z. n L' es f »»< ne t z o n e ein siiranmafte* ^rke-mbar ist, so für die Rioi i. Ebenso ie mm/, nich' läßt sich ru Ii piiiza .Lriinn" ..Anvü^br» "l'\ei " filme ;, 192 m v,* orif ben) ceie: von uii- ! >m 'HXDIA \om 4hen ^an-mi 'PANDEMO Aihu cid aavu 1 lbt».-. i\:e, \ li ) PANTHO, -ARE ^ ird «nircii »nz itu. i PAXD'A'IURA Ih'dduch", ou>th -\nsu*ebrui, X<ßvurz" sucht ( ihac 1 h db V. Trebens eine slaviscln1 Etymolog wäch^' d ese Hbu. 1 ruf steinigen Ort.au m i \L u rn und / e ru ni erb an £r i p i n ? il. bilde *n hl* — Für Ryban Bekanntli( 1 u< ii n1 ordern so, dn({ sie nach Au d« r ;Vlibn^}>flanz( n ^pmz hieß nr*. rängb'eh „herabhängem^ )1 ^ 2H. und deckt sich genau mit dem in § 71 Anm. beschriebenen lat. *PENDIUS. Auch spinzur „hänge" geht auf *EX-PEND'IO -f- Suff, -ur zurück. — Rinzä „Lab" arum. arändzä, irum. ranze ist das alb. rendes „Lab". (Aus dem Rumänischen stammt klruss. ryndza, poln. ryndza). Von diesem Worte ist ein anderes rinzä (auch rinsä) zu trennen, welches ..Kätzchen von Nußbäumen bedeutet" und aus kslav. resa stammt (vul Byhan Jb. V, 329). — Ob in barzä „Storch" das lat. ARDEA steckt, mit Einmischung von alb. bar# „weiß" (vgl. Dens'. Hist. langue roum. 28—29) ist zweifelhaft (vgl. auch n.-griecL iijtaQT^ia „Bock, schwarz mit rotem Kinn", klruss. barza „Schaf mit weißer Brust"). Auch sonst erscheint im Romanischen ARDEA mit einem befremdenden Anlaut WgL ital. log. camp, garza etc.). d) Gi. § 26- Für intervokalisches Gi fehlen die Beispiele gänzlich. Man zitiert oft CORRIGIA > curea, arum. kurao, mgl kurauä „Riemen" und man nimmt an, daß Gi zu i geworden und mit dem vorhergehenden i kontrahiert worden sei. Selbst wenn Gi, gegen alle Erwartung, nicht dz, sondern i ergeben hätte, könnten wir doch nur *cureaie haben und nicht curea. Schon Miklosich hat die richtige Etymologie lat. *CORELLA. Diminutiv von CORIÜM „Leder" (oder vielmehr vom Neutr. Plur. CORIA) vorgeschlagen und auch Weigand und Densu-siann halten an dieser Etymologie fest. Ein zweites Beispiel, das merkwürdigerweise noch immer angeführt wird, ist cu cu.v e a „Eule", welches man mit ital. coecoveggia vergleicht. Schon die Erhaltung des intervokalischen v im Rumänischen spricht gegen eine lateinische Etymologie. In beiden Sprachen ist das Wort griechischer Herkunft (vgl. G. Meyer: Alb. Wörth. 211—212). Für nachkonsonantisches Gi läßt sich drurn. osinzä. arum. usändzä „Fett" < AXUNGIA anführen, dessen Anlaut an griech. 6§vyywv erinnert (pgvyyiov: arbinaunguen unguina haec axyngia C. Gl. II, 384, 47). Ein anderes Wort ist bulz „Klumpen, Ball", davon imbulzesc „dränge" (eigtl. ..zu einem Klumpen zusammendrückend, welches mit bulgur, bulgär 4 * ..class." zu vergleichen ist. (Dieses wurde von Cihac II, 551 aus dem türk. burgur „Grütze, Griesmehl"! abgeleitet). Sie decken sich mit zwei lat. Typen *BULGIÜS und *BULGULUS vgl. § 71 Anm.). welche möglicherweise mit franz. bouge ..partie bombee d'un objet", (ital. bolgia „Tasche") auf das " von Festus bezeugte BULChA „Sack" (keltischer Abstammung vgl. Irland, bolg „Sack") zurückzuführen sind. B. Vortonig. a) Vor o, u. 55 27. Wir werden der Einfachheit halber Ti. Ki. Di, — für Gi fehlen die Beispiele (vgl. indessen £ 29), — vor betontem o, u zusammen behandeln, denn die zwei ersten ergeben ts, das letzte dz, bezw. z in allen Stellungen und in sämtlichen Dialekten: *FOETIOLÜS «FOETÜS)>ficior, arum. mgl. fitsor, irum. fitsor „Bursche, Knabe", T1T10NEM > täciune, arum. tätsune mgl. tätsuni „glühende Kohle". *MATTEUCA>mäciucä „Knüttel" (s. Anm.),*MATTEOCüK > mgl. mätsoku „Knüttel, Keule" (s. Anm.) *CA[T]TEULLA > cäciulä, arum. kätsulä, mgl. kätsu(l)ä „Pelzmütze" s. Anm.), MENTIONARE >> arum. m i nt s u n ä, mgl. mi n t sun a ..lü^en". MENTIONEM>>drum, minciunä, arum. mintsune. '! -na. mgl. mintsuni, -nä „Lüge" (vgl. Zeitschrift rom. Phil. XXVn°743), 1NTELLECTIONEM >int e1e peinne „Weisheit" : -'- PET10LUS oder: *PEC10LÜS (Romania, XXII, 147) >picTor. arum. tsitsor, mgl. pitsor, irum. pitsor „Fuß". *MUSTACIOLA > mustäcioarä „Sehnurrbärtchen", *GRA- ' XUNCIOLUS (<*GRANUNClUS§71)>gräuncior „Körn-lein", üRCEOLÜS>urcior „Krug'S^ÜLCEOLUS «ULCUS) >ulcior ..Gerstenkorn";—- AD1UT0> ejut. arum. aeizutu. mgl. zut, irum. azut „helfe", ADIUTORIUM > ajutor, arum. ^ adzutor. mgl. zutor „Hilfe", ADIUNGO > ajung, arum. adzungu, mgl. zung „komme an", DEOSUM > jos. mgl. zos. irum. zos „unten", ^MEDIOLULOCU > mijioc (arum. Aoldzikä\ mgl. mezluk, irum. mezlok „Mitte" i.s. Anm.). — Eine scheinbare Ausnahme liegt in den Wörtern cal tun (auch coltun) „Strumpf, Schuh", cältunar „Schuhmacher" und in cätüe ..Kohlenpfanne", doch gehen die ersten zwei nicht auf lat. CALCEONEM, *CALCE0NARIÜ3 (Cihac I, 34—351 sondern stammen aus dem Neugriechischen; cätue ist dagegen nicht griechischen (Cihac II. 645), sondern lateinischen Ursprungs, doch gab es im Rumänischen zuerst ein *cäta < 'QUATIUM « griech. zvaiHtov'. welches dann mit dem Diminutivsuffix -uTo wTeiter gebildet wuirde (vgl. indessen Wiener Studien XXV, 96—97." wo die Form CATTIA aus Glossen angeführt wird). Anm. Über die Formation von *MATTEÜCA, *MATTE-OCUS vgl. § 80. Von mäciucä abgeleitet ist mäseat „großkörnig" •< *mäts(u)kat, megl. matsköt „groß". Nur im Suffixe unterscheidet sich vom erst er en maciulie „Knopf am Stock"; es enthält dasselbe Suffix wie cäciulä. Dieses Wort ist auf dem ganzen Balkan verbreitet (alb. kesule, bulg. kaeuika, kacjul, maz.-bulg. ketsul, ngriech. xar^ovla) und ist aus der rumänischen Hirtensprache entlehnt. Den mit den Rumänen nicht in Berührung kommenden Slaven und dem Altgriechischen ist es fremd. Die Etymologie des alb. Wortes ans CASULA „kleines Haus" (G. MeyerTAlb. Wörtb. 19h entbehrt jeder Überzeugungskraft und stößt auf lautliche Schwierigkeiten. Sieht man sich im Lateinischen um, so greift, man, glaube ich, nicht fehl, wenn man eine Form *CAl T jTEULLA. rekonstruiert, eine Ableitung von *CA[T]TEA „Katze". Die Pelzmütze, welche allgemein die Kopfbedeckung des rum. Bauers (auch im Sommer) bildet, ist aus ungegerbtem Schaffell gemacht und zwar so, daß der haarige "Teil nach außen kommt. Das würde allerdings gegen unsere Etymologie sprechen, da die cäciulä sicherlich nie aus Katzenfell fabriziert wurde. Man muß sich indessen auf einen anderen Standpunkt stellen. rlaarige und flockige Gegenstände sind überall und zu allen Zeiten mit der Katze verglichen worden. Um vom obszönem Sinne des franz. „(petit) chaf" ganz abzusehen, wird fast in allen Sprachen der Name der Katze für die flockigen weichen Blüten gewisser Bäume gebraucht: „Kätzchen der Nußbäume", franz. „chats de saule, de coudrier", rum. „pisicei de salcie" etc. Das rum. bietet noch ein anderes 54 Beispiel: das Wort mitä „Lämmerwolle", davon mitos „langhaarig" (besonders von cäciulä und cojoc „Pelzrock" gebraucht), stammt nicht etwa aus poln. jagnecy (Cihac II, 198). sondern ist dasselbe Wort wie mitä, dem bekannten Namen der Katze (deutsch Mieze, ital. micio etc.). Die cäciulä verdankt daher ihren Namen dem haarigen Material, — oft ein ganzes Lammfell, — aus welchem sie erzeugt wird. Wenn im Arum. neben kätsulä auch kätsulä vorkommt, so ist dies in neuerer Zeit dem Griechischen entlehnt; dieser Sprache fehlt auf dem größten Teile des Gebietes der Laut ts, so daß rum. cäciulä nur als xax^ovla übernommen werden konnte. Was die Lautgruppe -ULLA betrifft, so zeigt das megl. kätsuä die regelrechte Behandlung (vgl. MEDULLA >> mädua). die Form cäciulä dagegen ist aus dem Plur. cäciule. oder aus den Ableiti ngen ma eaeiulesc. eecTulie lückpibild« t '\gi destulä" Dies letztere bedeutet ..Köpfchen . ein um der sich Dicht <»l-> ieiii] nirje'j \on T wie in Etymologie ist und nur passt (vgl. ). — Man leitet 3 des Körj)ers aufge-ab. Diese Etymologi<• :lhmg des vortonigen "icu seiie den C gue roum. • aciula wu -"Vi*), i.j -(API n uielw d) / , -c V } UTEl* uii« K> c Mi ■btt)" . « ui T> ,i iti «eht i>f \ irh h m ir di E < influ'» l't ü < ' in 1 T Ei könr1» d>pr ucli in ^«u Tu » 1 i , mvi r\ni rrni\ i-d(Lri 1 i > -.<. ]l < n l 1 < • n £ d !d M e t >' - A> n Ib. kesuie. * cnhe L um entlehnt JULLA mc4 /• C \PTTEULLA. ' i *• <. tuen ( APT'O > kaps-oi). -Mit hl, hui vis Mit ujy ji. um MFPlh * LOOÜ olIkf "innen, die B ' u h i eufq;eshdl < i?e< I. Mil Miinm D-isusianu (H^i la; • JTl'llUn 2h}) einen sla\ -liL/dr annimmt Em« Nl v i >rigkeit bietet Li vl, de, buler\<)k.*!i-iiifH 1. d dei rückwirkende hi( t mhloe nebt m«1 r \ i 'n mlich ist. und t« Moment» . < de. ^ i^D» d er^cluedenen Belnu ,lu».r> der Gruppe Di mie/ ü,^uc"übci von ME!/IT- 'ii/u- nicht i i ' N M' h US (mpoind n wei P>-., lomu<. Di^ üehf auch ddtau^ voi. \Jn auf eim m s.ora midzuloc die Synkope 'MEDiOLLOCT .> :midzulocu"-miohzloc. Iu diesem Falle ist die frü. e Synkope des u zwischen zwei 1 leichter \( ^ländlich und findet f ine Bekräftigung duren ECCU-ILLE 'LLAC > dv^UILLFLAC > acehi ..celui-lä". nel;en ''E^il^P^P > v/or.uis ein " uffix -a, welches «Mich en sc st-" e'le. nv.t. D\":^g';n dss arum. iio'ldzuk 'nod/luk duwd -:ie ikdonuu^ ?n ED1US hOlUV. — in diesem Falle konnte da- v'vort loc e u's's^gefiudi /erden und es tivd kein- Sninxv^rta^seh ^-' rw. zu erklären, was zuideich den Übergang mife- ne- " - co- khu' mecht. Die zwei Betonungen nnh-en seit en A^buic b^strnden haben: >ie haben auch im Drum, r nur"n > 'iriJeria>sen und. zvar im dielektischen niljoc -«nd im Iii.* runs 'eeu mfjloc. Die rrerarische Differenzierung im.:loc ..ruhte mijloc „Mitlei' ' -t nichi durchgeführt und "r'-er; chth r. W'r finden in einem Lied von Z. Bärsan {Visuri t. D'U1 Koniuo/^i ions* (»cii^el i;,t ■ i !'ai .■ihr HAPTiONEM vd. S ">S Meerzani der ' i ■..... n ird von d - Suffixen -TiONErd. -Tdj an:«loG:i<<- u m W(-L{e entstand' • >v liefert, .1. Wä!rrtuid im italienls<'i.ru pie](-Ui « ,h»n auf und - h )^ i S se- außerordentlichen Beliebtheit. Xach LAUDATIONEM > läudäciune, arum. alävdätsune, INCLINATIONEM >> in-ohin aciune, arum. nk Units une, mgl. nklinätsuni, ORA-TIONEM>uraciune, a-um. urätsune (Densusianu Romania XXII, 61), PR2ED ATIONEM >prädäciune, ROGATIONEM j> rugaciune, arum. rugätsune, mgl. rugatsuni bildere man amestec-äciune, cuminec-, cumpar-, desmlerd-, lert- (arum. lirt-), tat-, feric-, impac-, imput-, inee, ingrop-, insel-, insur-, intunec-, las-, lumin-, mir-, orbac-, plec-, rusin-, sburd-, samän-, scap-, secer-, spure-, stric-, usc- (arum. usk-), vindec-, arum. di-mand- etc. Von Verba auf -IRE: adever-iciune, asupr-. buigu-, cumpl-, inchipu-, imput- (durch Assimilation auch impuciciune Gaster (Jhrest. 1, 289, Dosofteiü Viata sunt 300/31, Cipariu Principia 221), omor-, pier- (arum. ker~), plin-, putrez-, repez-, räp-r stirp-, zdrob-, zimisl- etc. Auch Analogiebildungen kommen vor, und zwar nach drei Richtungen hin: 1) Alan trennte ein Wort v/ie impac aciune in impac aciune, und so entstand ein Wort wie arum. aspärgätsune an Stelle des zu erwartenden *aspärtsune (vom Partz. aspart). 2) Da die Mehrzahl der Wörter auf -are und -ire denominale Ableitungen sind, konnte ein acri-ciune, seceraciune in acru -f- aciune, secere -j- aciune getrennt werden. So gehört desertaciur e, wenn es „Leerung" bedeutet zu deserta „leeren", im Sinne von „Eitelkeit" indessen zu desert „eitel". Ebenso: desteptaciune „Intelligenz", intregäciune, goliciune, molicTune, orbicTune. vioieiune, släbäciune nb. släbiciune. Von Substantiven abgeleitet sind bäräciune „Morast" (baru), mäscärieiune Gaster Chrest. II, 51, 2. 52, 3. seteciune (sete) Gaster Chrest. 1, 281, 3. Cipariu Principia 222. Man findet selbst uniciune „Einheit" (unu) Gaster Chrest. II, 361, 2. Cipariu Principia 222. Dosofteiü Viata sunt 112b/33. 3) In uriciune „Häßlichkeit4*, intelepciune .Weisheit" « INTELLECTIONEM) wurden als Primitiva die Adjekfiva urit „häßlich" und intelept „weise" gefühlt und der Zusammenhang mit den Verben uräsc „hasse" (Partizip urit „gehaßt") und inteleg ..verstehe" (Partizip inteles „verstanden") verloren. Darnach entstanden neue Ableitungen von Adjektiven, und zwar so, daß vor dem Suffix t in ts und dementsprechend d in dz überging: linged — lingejune, putred — putrejune, repede — repejune. sarbäd — särbäj une, umed — um ej une, vested — vestejune. Auch für den Übergang von ts > ts, (d)z > (d)z (vgl. unt r II) haben wir zwei Beispiele: istet—isteciune und das auffallende botez — bot ej une, arum. p a ti d z u n e, mgl. bätiz u n i „Taufe", gleichsam *BAPTID10NEM. — Erstarrt ist da-Suffix in päsune rn. ! Su])lem. 1J. 138. Nach dcni Mu^r Ml " TAClA> mns.ata - * MUSTAC'OLA >mu-tuctoara hat da> •* uffix auch an Stämme p*k ts. d z. jm>m diese m t>. c / ^< rv, andelte. so: co^ita- cosicioira. c.iil < cai -loar.t Comorbiu liiiuare XXXVI.53 1 . cauhnä — catrin-efo ia, fosndä eosn i c lo ij ä v-lb. VM 5 . is.t t — isiccio (vüi hu^ci'i >e GbaM (hrc^om. H 5.2. 118.2. !52. 2. pim-niti i'iniLn loaia, polite — p o I i cloe ra Vhmula 1) m 2 17 . piep'lrbi— ]> i e pel ie i o i ra M utui Orn h .»21 uhh — ul,- c i oara etc.: obre,/ — obrajor. ])u|.)äza -.....- pupa^oarä. Nacn so' —soS-<> i«i llcid'i sie ii d,i> Ma^kuin m k"ti > •• i v cim un 1 i,!,1 d tj'd' nun ra xi\1io, m<* i i 101 In «■ i > i / o ' *i 1 »• i i\ \ o* sei,/ ^<. r 1 O ^ _ l\ 'Mnii< ms '■' sti: r z u r v.-rn. Si )1 rwe ein. *TUIif.>K)LrS zu erbl i \ r edrm«, a / j , ' «> « «l n ) V 5 <\" \ } V . 1 . 7 l 1 f M M li ('M > . <> > o .«OLI ^ .n s i L' >i -v üirn i1 , » '5 a / n ' l v1 e » ,J o!>a I' t i ^ n »\ , i f > X "10 ( - „ < U; i! ir 'i /1s I "0 , i o, s u • u 1 j i >u u ; KSi rh ■■• ■?. b ,< * u i im Rumäni < ^J .1 E> . *nt zur Abb-m ( - P ",abtsein, im< i u n ' st1 c^os, floeos t > , ,u \eh nur, 42/22\ :n «)• ba—» aroo arum. gal l . eio^ (1h softeiii Viet ) nu> . \k'i uu — virtucio ( n e :< i k 1 i cf- 1 ion u»:i \ 0 n * o, ernm <; 1 --l'dl1 i il (' 1 1 ^ int S1 b \) MOSP- so eei um :l i 01 0 S r a c i o s J 1 1 ' / O 3 ' 20b3 i ia Im O'' Mh \ iat lb\i ^sto. Cnr Nt. ' 2()5,3 2hS UV« 'LKN-i i : c r e u 1 n c i o s, c 1 v111 c i o s. v r 11 n o i o s. — 59 — primejduincios, (ne)putincios, trebuincios. 2. Schon im späteren Latein trat -OSUS an Adjektiva an, um das gewohnheitsmäßige Vorhandensein der Eigenschaft zu bezeichnen: AQUIL-OSUS, EBRIOSUS, FALSOSUS etc. (Rum.: bädärän-os, bärbät-os, beteg-, unied-, urit- Gaster Chrest. I, 181, 3, vesel-, voinic-, selbst cumintos, arum. adinkos). -I0SLTS liegt vor in dieser Funktion in urit -uricios, flämind — flaminjos. 3. Dadurch, daß ein Won wieLUMINOSUS < LUMEN, -INIS + OSUS seine ursprüngliche Bedeutung ..voll Licht" zu ..leuchtend" verschob, wurd<-es auf LU MIN ARE bezogen und es entstanden de verbal* • -OSUS-Ableitungen >adulniee-os, arät-, arz- Dosofteiü Viata sunt. 128/7, bucur-, indoi-, indemn- Gaster Chrest, 3. 208,3. intunec-, lunec- mingäi-, lumin-, späri-,sfi-, tat-, t.nixui-. arum. adilos, afumit- „beschwert", käst ig- etc.). Von put ..stinke" bildet man im Rumänischen putos „stinkig" [I? ister Chrest. 359, 3). in urromanischer Zeit hat aber ein von l i TKO abgeleitetes Adjektivum auf-OSUS nur -PUTEOSUS . ie 'DOLKOSUS > duios < DOLEO > dor. *C0NVEN1- cuvios ((0N VENIO ^> cu vin) lauten können und die-,(\s liegt vor in rem. pucios (cioarä pucl'oasii „ Mandel-kräh*", pucioasa ..^chwefel"). ---- Nach dem bis jetzt Ge-/A-l'Avn sind folgende Bildungen ohne weiteres erklärlich: i/i- -- ire-jos ..häßlich-, AMARITIES -.......-AMAR1T10SUS j . wRAXDjTiO - US, PIGRITIOSUS § 49) > amäräcios . "^rs-beli", lipieiü — lipicios ..klebrig", gnliiiciu — gidili-ci )s . Kitzlieh". ne^riciu — negricios ..scli'värziiclr*. Nun konn n , '(! alle diese Ableitungen auf die Verba: urasc. m a .* \« - I i p'>s<*, gidil, n egresc, oder auf die Adjektiva e ni * n „rrn bezogen werden, so daS ein neues Suffix -acios, -i>'h>- •>^>li n buuite, welches tatsächlich im Rum. eine groß* \ /a, 1 von. Adjektiven ableitet a) von Verben auf -are: ai ä«-. rMUin-. au in-, färlm-, inec-, minc-, schimb-, stxic-, Mijxii-. usc-: b) von Verben auf-ire: (a)lip-icios, b-itj n r-. tar.ui-. gidil-, naeäj-, poft-, slip-, sfi-, s i mi -. >['(!-■ <• v, ii Verben anderer Kon 1 ugntionen: p 1 in - gäcios, aprinzäcios; d) von Adjektiven: alb-icios, acr-, bätrin-, bolnäv-, gälbin-, lesn-, negr-; säräcäcTos, gälbicios < *galb < GALB[IN]US. Bemerkenswert ist nemuricios „unsterblich" (Dosofteiü Viata sunt. 84/34) aus n emuritor nach dem Muster batj ocuritor = batj ocuricfo s geformt. Das mgl. Adverbium skuntsos „verstohlen" ist ursprünglich Adjektiv gewesen und geht auf skunt, Partizip von skund< ABSCONDO + iOSUS zurück (vgl. arum. a>-kunt- is „Schlupfwinkel"). § 29. 0. Densusianu (Hist. langue roum. 80) hat gezeigt, daß rum. jur, mgl. zur nur auf einer Aussprache giurus des lat. GYRUS (griech. yvgog) beruhen kann, denn *GURUS hätte *gui\ *GIRUS aber gir oder *ger mgl. *zir oder *zer ergeben. Dieses Beispiel ist von besonderem Interesse, da es eine vorromanische Wiedergabe in des griechischen ü-Lautes v sichert — ähnlich ist es, wenn die Russen das deutsche und französische ö, ü als io, in sprechen: Giote > tsä, dia >> (d)zä, aber man kann einwenden, daß die vier stammbetonten Formen des Präsens indicativi' und conjunctivi (VITIO, ViTIAS etcA die Entwickelung des ti etc. zu ts (dz) verhindert haben. Ferner gibt es eine ganze Reihe von Ableitungen, in denen das Primitiv die Entfaltung zu ts, dz gehindert haben kann: bältat < *BALTEATUS: halt; brätarä < BRACHIALE: brat'; arum. bärtat (und bältat) „Maß ausgestreckter Arme" < *BRACHIATA: brat: incältare „Schuh" (Dosofteiü Viata sunt, 10/2 50/27) < CALCEARE (+ incälta): incalt; (m)cältämint ..Schuh" Cipariu Principia 122) < CALCEAMENTUM: incalt; fä-tar(nic) „Heuchler" <*FACIARIUS: fatä; frunzar ..Laube" < *FRONDIARIUM: frunzä; ghetar „Gletscher" < *GLA~ Ol AR] UM: gheatä; minzat, -ä „junges Kalb" (alb. mezät .junger Stier"), minzare ..Schaf mit Milch" artar (vgl. sie. atssaru, rom. atssar, parm. atsser). Was mulzare < *MULGEAR1A, mit demselben Suffix, welches in. sugare „Schaf, welches nach dem Termin gekalbt hat und daher nicht gemolken wird, sondern dessen ganze Milch dem Lamme überlassen wird" « *SUGARIA) und minzare vorliegt, betrifft, so kann es nicht an MULGEO angelehnt worden sein, denn dieses ist von allem Anfang an zu *MULGO umgewandelt worden und aus ebendemselben Grunde kann es nicht erst auf rumänischem Boden entstanden sein. Nun möchte man aber gern auch Beispiele haben, in denen die i-Verbindung zum Stamme gehört und nicht erst durch Derivation entstanden ist. Da ist an erster Stelle 1.ACEO >zac (arum. dzak, mgl. zak, irum. zök) zu nennen. Anlautendes i- zeigt dieselben Schicksale wie anlautendes Di - (DEOSUM > jos, mgl. zos. irum. zos, gerade wie IOCO[R] > Joe, arum. dzoku, mgl. zok, irum. zok), so daß dieses Wort beweiskräftig ist. Von einer Dis-oder Assimilation (wie im Rätoromanischen) kann hier nicht die Rede sein: man müßte denn annehmen, daß aus einem *dzatse rum. dz unmöglich. Auch an deutsch „Saure" für zarä ist wegen der banater Form dzarä nicht zu denken. Nach eigenen Forschungen habe ich erfahren, daß in der Hirtensprache zär die nach der Durchseihung der sauren Milch zum Gewinne der fetten Teile gebliebene Flüssigkeit bezeichnet. Diese (zärul dintii) wird noch einmal durchgeseiht und die gebliebene Flüssigkeit wird zärul al doilea genannt. Wir sehen daher, daß das Durchseihen bei der E\ibrikation des zär das Hauptmerkmal ist. Man denkt unwillkürlich an das griech. öhxqqbIv. Das Wort zarä würde ganz dem lat. DIARRHOEA. « griech. duxQQOta) entsprechen und ein neues Zeugnis für den Ubergang diä- ^> dzä- bilden. Bei dieser Etymologie stößt man aber auf zwei Schwierigkeiten, die ich nicht zu lösen vermag. Es ist nämlich zär, nicht zarä „saure Milch", welches in der Bedeutung zu griech. öcaQQslv paßt und dieses scheint auf eine Form mit anlautendem die- (irum. zer) zurückzugehen. Auch zarä kann aus *zearä entstanden sein. Weigand, ii. Jahresbericht. 5 *r,i. _ 66 — C. Si, Sti, Ski. a) Si. § 31. Si wird in allen Dialekten und in allen Stellungen zu s: BASIO, -ARE > arum. bas, bäsä „küssen", CA SEES > eas, arum. mgl. irum. kas „Käse" (vgl. mgl. kasä „ciu-lama" — arum. kulias), CAMISIA >cämase, arum. kämeasä, mgl. kämesä, irum. kämese „Hemd", CERESIÜS, -SLA > cires, cerase, (arum. tsiresiu, tseriasä? Densusianu Hist. langue roum. 71; fehlt bei Weigand), mgl. tsires, tsireaskä, (irum. tsirisne > cenuse, arum. tsinusä, tsi- und tsanusa, irum. tseruse „Asche", *OCCASIONO, -ARE > cäsun, c ä s u n ä ,. verursachen", ROSEUS > r o s (u) (auch r o s i u, dessen i jung ist und wie das i in aschie nb. a sehe zu beurteilen ist), arum. (a)ros, mgl. ros, irum. rois (= ros + roib ingras „mache, werde fett", 'MNGROSSiO >> ingros „mache, werde dick". Anm. Die Geschichte des Wortes *CINUSIA ist nicht ganz klar. Jedenfalls kann rum. cenuse nicht, wie ich früher (Die rum. Diminutivsuffixe § 167) mit Weigand und Philippide annahm, auf CINIS oder C1NUS + Suff, -use zurückgehen, weil diese im Rum. *cine oder *cinu ergeben hätte und wir haben cenuse. — Drum, mä pis, arum. me ki.su, mgl. pis, irum. pis „pisse" gehört zu dem etymologisch ungeklärten *PISS1ARE (vgl. Meyer-Lübke Einführung^ 66; auch kroat. pisati). — Schwierig zu beurteilen sind auch die zwei Fälle boase „Hoden" und guse „Kropf". Byhan. (Jb. VI, 196) leitet boase, mgl. bos Plur. boasi, irum. bos (vgl. auch drum, bosorog „brüchig", cartabos „Leberwurst") von akslav. mosina (-ina ist Suffix) „Beutel"; wie soll man aber den Übergang in >> b rechtfertigen? Cihac 1, 27 dachte an lat. BYRSA. (= griech. ßvQöa „Haut, Leder"). Dieses, oder richtiger *BYRSE.A. (vgl. log. busa) könnte nur durch die Zwischenstufen *BYSSEA > *BOSSEA zu boase gelangen. j — 67 — §31. ' Die Geschichte des griech. v im Lat. und der Gruppe RS ist ,-; noch nicht geschrieben worden, daher können wir diese Ety- j mologie vorläufig weder verwerfen, noch gutheißen. Die Be- deutung paßt vortrefflich, vgl. a.-berg. la borsa di testicoi Y glossiert durch „bursa testiculorum", log. busa, camp, bussa, gall. bossa, sass. bossa, busakkara „saccoccia", businu j „borsetta di pelle di gatto di forma allungata, in cui i zappa- ' tori sogliono tenere il tabaeco", cerign. vorsa, alb. buttsi-ri <*BÜRSlNüM „Backentasche". Guse „Kropf" arum. mgl i gusä „Kropf am Hals", irum. gusä „Kropf von, Tieren' | kommt sowohl im Balkan vor (alb. bulg. guse, ngriech. yxovöa, kroat. güsa, grisa „Kropf der Vögel", ung. gusa) als auch in der Westromania: gen. gosu, desgosa-se „vuotare il gozzo", a.-berg. ol gos glossiert durch „botium" (§ 71), Lucca gogio „Kropf", piem. goso, gose „Kropf, Kehle", loinb. goss. grödn. gos, wall, dz weh* „Zahnfleisch", lotr. zöK „Wange., franz. gosier „Schlund", ital. tragugiare, trient. tangudzar „verschlingen", so daß man ohne weiteres annehmen darf, daß j die Balkansprachen das Wort aus dem Rumänischen haben. | Die Etymologie ist, nach Meyer-Lübkes überzeugender Dar- X Stellung (Zeitschrift rom. Phil. XV 242—243; vgl auch Schu- I chardt Zeitschrift rom. Phil. XXI, 199—200, der mit Unrecht auch ital. gozzo damit in Zusammenhang bringt) in dem bei Marcellus belegten GEUSLE (= gose >> gose?) zu suchen, , Mit guse hängt zusammen das Wort rägusesc „werde heiser", 'welches nicht von RAUCUS (Cihac I, 226: *RA.VI~ CUCIRE!) abgeleitet werden kann und sugus „würge", welches sich zu guse, wie sugrum „würge" zu grum-az „Hals" verhält (vgl. ital. digrumare = tragugiare „gierig verschlingen", vgl. auch alb. grumas <*grum + Suffix -az). i — Einige Philologen wollen drum. inv(T)ersunez „werde, | mache wütend" auf ein lat. *INVERSIONARE zurückführen. Die Etymologie ist unhaltbar und inv(i)ersunez ist von viersun „Kampf, Gewalt" („iarä unulu sau a])ucatu cu v. ■! sau intrat deau ineeputü ai cere" Dosofteiü Viata sfint. 269b/32 etc. vgl. Jb. V, 141) abgeleitet und dieses stammt aus ung. verseny „Kampf" (nicht aus ung. gerjeszteni, wie Cihac II, 509 wollte; für den Übergang von se > su vgl. Suff, sug> rum. siier, arum. su(e)ru „zische" (vgl. ital. zufola, ciufolare, subbi-are, ven. subia, gal. asubia, teram. tsuffuli, lanc. tsuffelä, afranz. suble, franz. siffler, chiffler, a.-prov. siular, norm, syüf, morw. sül, wallon hüfle, treib, süblya, span. chillar. silbar, prtg. silvar). § 32. Sti und Ski ergeben in allen Stellungen und in allen Dialekten s: FASCIA >>fase, arum. mgl. fasä „Windel". *INFASCIO >infas, mgl. anfal „einwindeln", *1NFASCI0L0 «FASCIOLA) > infas6r „einwickeln", MI8TIONEM „Vermischung" ^> *misune, dav. misuna „wimmeln", dav. in is litt o i ü (musunoiü,musuroiü mit Vokalassimilation) „Ameisenhaufen", PASTIONEM >> päsune, arum. päsune, irum. päsure „Weide", USTIA >> use, arum. mgl. usä, irum. use „Tür", *USTIOLUM oder OSTIOLUM > usor „Türpfosten". Anm. Neben fase kommt auch fäsie vor, welches wie aschie neben asche zu beurteilen ist. Fäsie „Streifen" ist fasä + Suff. -ie. Von diesem abgeleitet ist fäsioarä „kleiner Streifen" und sfäsiu, sfäsiez „zerreise". Infasur neben infas6r habe ich Zeitschrift rom. Phil XXVII S. 742 erklärt. — Neben päsune gibt Cihac I, 197 auch eine Form päsclune an, die ich für falsch halte und der latinisierenden Graphic zuschreibe. Das gleiche glaube ich von I. Maiorescus irum. Form pastsure. Dagegen sind uscior „Türpfosten", uscioarä „kleine Tür" tatsächlich existierende Formen, nur gehen diese nicht auf OSTIOLUM zurück, welches regelrecht zu usor („räzimatä de usoru usei" Noua rev. rom. 1, 76) geworden ist, sondern uscioarä ist use + Diminutivsuffix -clor (Die rum. Diminutivsuffixe § 127: cas-cioarä, gros-cior etc.). Uscior (dafür bei Dosofteiü Viata sunt. 205b/11 auch umsor) ist eine Umbildung von usor, — welches auch „leicht" heißt, — nach uscioarä. — M u s i t a „ Art Mücke" ist nicht etwa *MUSCEA -f- itä, sondern eine Entlehnung aus dem bulg. oder serb. niusica „Mücke" (= muha -f- ica). — 69 — § 33. § 33. Wir sehen also, daß Sti und Ski im Rumänischen in derselben Weise wie ssi behandelt werden *INGROSSIO, -IARE ingros, -sä wie FASCIO, -LARE > infas, -sä und USTIA, OSTIOLUM > use, usor. Dies ist nicht auf das Ostromanische allein beschränkt, sondern kehrt, — und dazu gesellt sich die Gruppe Xi, — in der ganzen Romania wieder: franz. graisse << *GRASSIA — paisson < PASTIONEM, ital. grascia — pasciona. Ich lasse hier die sardischen und italienischen Beispiele folgen: *-BASSIO, -ARE « BASSUS) > sass. abbasa, neap. vasare, Arpino abbase (<<*ADB ASSI ATUS), trient abasar (könnte auch *ADBASSARE sein, wie ital. (ab)bassare, gal. abbassä). *BASS1US ^> log. abbasu „unten", sie. basu, cal. vasu „basso", tarant. cerign. vase „basso". *GRASSIA >grascia „Lebensmittel", trient. grasa (konnte auch GRASSA. sein, wie ital. neap. grassa). *GRASSIOLUS> tarant. rasule „orzaiuolo". MUSTIONEM> moscione „Sänfer". MESSI-ONEM Z> a.-oberit. messon, piem. messun, cabbiolo mes-sone, valmagg. mocom. *NE-ISSE(=IPSE)-UNUS >(itd. nessuno << *NE-ISSU-UNUS), sass. nisunu, cerign. nesune. aquil. nissuno, campob. nesune (und necune auch lanc. necune, alatri nitsune, wie rum. nicTunu. pisciare, neap. pisare (dav. pisa), teram. pisite „pisciato", trient. pisar. *-QUASSIO, -ARE > accasciare, neap. scasare. * VISSIUM (Zeitschrift rom. Phil. XVIII, 230) > vescia „flatus ventris und Art Schwamm", sie. visa „venticello leggiero", waldens. vesso „cagna brutta e poltrona". — ANGUST1A. > angoscia. log. (kongosa < span. congoxa) sie. [angustiaj, neap. ankosa, lanc. [ngusti'e], Teramo [Kangusteie], a.-gen. angosa, gen. an-güsa, trient. (angosa < ital.). ^ ANGUSTIO, -ARE~> an-gosciare, sie. [angustiari], lanc. [ngustiä], trient. (strangosar „in Angst sein"). BISTIA (Archiv lat. Lex. III, 301 = BESTIA). >biscia, biscio „Natter" [bestia], neap. [vestia „ignorante"; sie. [bestia], gombit. [beskia], Sillano [be^kjal, lomb. [bestsa], mil. trient. .bestia- com. besa „Schaf"." *EXTRUSTIO, ARE? i §34 — 70 — 71 § 3o. (Flechia Archivio glott. ital. II, 154—155) > mil strüsä ,estrascinare". PASTIONEM > pasciona, POSTEA > poscia, log. (posca § 86) Lucca, Pisa possa, a.-gen. possa. n.-lomb. pos. USTIUM, *USTIOLUM > uscio, usciuolo. sie. [ostiu], mil. üss (usgio Bonv.) a.-berg. uso (usfso). lomb-üs6 (üe), bol. romagn. oss, valcanobb. insö „fmestra". ASCIA ^> ascia log. camp. asa. neap. asa. Sillano asula. FASCIA > fascia, log. camp, fa^a ,fhska § b0\ aquil. fasiu, a.-ber£. romagn. a.-ven. fassa. bol. frumt. fa-;\ KASCIO, -ARE > fasciare, log. fasare. *MUSCi01vEM - MUSCA) >mos-cione „Fliege". NESCIUS, [CONSOiUrSl > nescio, log. camp, [konsu]. *PISCIONEM « PISOb) > sie. pisuni „polpaccio della gamba", ''\BlLvEUS )>■ sie, vusu „bosso". *OOXEA, *INTERCOXIUM > eoseia, "ntercoscio, log. eamjj. kosa, neap. kosa, cerign. ndokose. campob. 'ndrek-kuose, a.-berg. kossa, trient. koson. VLAX10, -[ARE > lasciare (nb. lassare < LAX ARE), § 34. Man darf also wohl annehmen, daß Sti, Ski, Ksi schon in vorromanischer Zeit zu. Ssi assimiliert worden sind. Eine Bestätigung dessen findet sich in einer Inschrift aus Rom (im XV. Bd. Nr. 7250 des C. I. L.): HORIORÜM SALLUSSIA-NORUM (= SALUSTIANORUM). Auch die Grammatiker bezeugen uns, obwohl nur indirekt, diese Aussprache. Wir haben im § 8 gesehen, daß die Schulaussprache PRETSIUM schon im IV. Jh. n. Chr. bezeugt ist, und daß sie sich als eine Kompromißform zwischen dem lateinischen PRE-TI-UM und dem romanischen PRE-TSU erklärt. Nun betonen dieselben Grammatiker ausdrücklich, daß der Übergang des Ti >> TSI in vier Fällen zu unterbleiben hat 1. natürlich in Fremdwörtern, 2. im Anlaut, was auf dasselbe herauskommt, da in echten lat. Wörtern ein wortbeginnendes Ti nicht vorkommt, 3. wenn dem TI ein I folgt, weil ein Wort wie OTII (Genetiv von OTIUM) nur in der Ortographie zwei i hatte (daher in unserer Schulaussprache OTSII), in Wirklichkeit aber einem OTI gleich war und 4. in der Gruppe STI + Vokal: IUSTIÜS, CASTIUS. Warum? Der Grund dieser Ausnahme ist klar. Wäre die Gruppe STi nicht schon, bevor die Affizierung des Ti begann zu SSi assimiliert worden, so hätte Ti wie nach anderen Konsonanten TS ergeben, also PASTIONEM > *PASTS()NE. Dann wäre sicher diese romanische Form zugleich mit PRETSU, -ENTSA in die Schulaussprache des Lateins gedrungen und hätte zu der Koni-promißform *PASTSIONEM (wie PRETSIUM, -ENTS! A geführt. Da dies aber nicht der Fall war, können wir auf indirektem Wege schließen, daß in der Gruppe STi das T dem S schon früh assimiliert wurde. Wir sind aber auch in der glücklichen Lage die Zeit dieser Assimilation zu bestimmen. Das Wort CHRISTIANUS, welches bald nach dem Auftreten der neuen Lehre, aber nicht früher, gebildet wurde, zeigt keinen Übergang von Sti ^> SSi mehr, so daß diese noch in heidnischer Zeit hat stattfinden müssen. Im Rumänischen, wo das Wort zweifelsohne volkstümlich ist und zwei der allerältesten Lautveränderungen mitgemacht hat: I — e — f (wie TITIONEM > täciune) umTän > in (wie LANA > linä; crestin statt *crestin, wie mezin < *niezin > astern) behandelt. Vgl. auch § 39 Anm. Anm, PASSIO für PASTIO findet sich in einem Text aus dem Jahre 1190 (Charta Ludovici Pii ap. Du Gange), dagegen ist auf „PASSALES pro PASCALES" (Paulus Diaconus ap. Forcellini) nichts zu bauen. Die Stelle bei Festus (S. 122 M. ist „passales et oues & Gallinae appellantur quod passim pascuntur". Festus bezieht PASSALES auf PASSIM und nicht auf PASCUNTUR. D. Z und L § 35. Ich bespreche auch das lat. Z « griech. £) und i. weil diese Laute schon im Urromanischen mit Di und Gi zusammenfielen, daher sie im Rumänischen vortonig außer vor a als (d)z, vortonig vor a und nachtonig immer als (d)z er- ■ scheinen. Sie sind im Rumänischen (wie auch im Logudo-resischen) von GE, Gl verschieden und dies beweist, daß GE, Gl bis am Ende des III. Jh. n. Chr. mit Gi, Di, i und Z noch nicht zusammengefallen sind. MEDIUS *HADIE DIANA ORYZA BAPTIZARE Drum. miez azi zinä (urez) boteza Arum. nedzu adzä dzinä patidza Mgl. nes azä (d)zönä (urez) batiza Irum. mliez —- — (briz) boteza IACEO - - ADIUTO DEOSUM *GIURUS (8 29) Drum. zak azut zos zur Arum. dzak - adzutu — dzur Mgl. zak - zut zos zur Irum. zok - azut zos — IOCOR IÜRATUS UNIPERUS — GENER Drum. zok zurät zineapän —. dzin er e Arum. dzoku d zurät — — dzinere Mgl. zok zurät — — ziniri Irum. zok zurät — —■ ziner DIGITUS S AGITTA GIN Gl VA ARGENTUM Drum. dedzet sädzeafc i dzindzie ardzint Arum. dzeadzet — dzindzie _ Mgl. zeizit — — arzint Irum. zözet — zinzire (?) arzint(?) Außer botez und dem vielleicht nicht erb wörtlichem urez kommt lat Z nur noch im Suffix -IZO > -ez arum. -edzu, mgl. -es «-ez), vor, also nur nach dem Tone, oder vortonig vor a. Für i haben wir dagegen viele Beispiele: IOCUS > joc, mgl. zok, irum. zok „Spiel", IOVIS (DIES) joi, arum. dzoi(a), mgl. zoi „Donnerstag", IUDICEM > alt-drum. judece „Richter", IUDICIUM § 21, IUDICO > judec arum. dzudek, mgl. zudik irum. zudek „richte", lUGULUM > junghiü „Seitenstechen", IU6UL0 > injunghiü, mgl. züngln „ersteche", IUGUM > jug, mgl. zug,"irum. zug .. Joch", arum. dzug,,Gebirgskamm", IUNIPERUS>jneapan, arum. clzuneapine „Wacholder", IUNICEM>junice „Färse", *IUNICEA § 21. *IUNICA > junincä „Färse", IURAMEN-TUM > jurämint, mgl. zurämint „Schwur", IURO>jur (injur, sperjur), mgl. zur (anzur, prezur), irum. zur, IU[VE]NCUS > junc, arum. dzungu, mgl. zunk, irum. zungu „junger Ochs, junger Bär", IU[VE]NIS > june, arum. dzone, mgl. zuni, irum. zure. § 36. Zwischen Vokalen kommt i nur in den zwei Beispielen IEIUNO >> ajun, arum. adzunu, mgl. zun „faste" und EIECTO > aiept „werfe, richte auf" vor. Wir sehen daraus, daß zwischen zwei E das i geblieben ist, vor anderen Vokalen dagegen wue anlautend behandelt wurde. Alllll. Anderer Meinung ist Candrea-Hecht (Les elements latins de la langue roumaine. Paris 1902. S. 40—41). Er nimmt an, daß die Gruppen IE, II als solche bleiben, oder zu E, I kontrahiert, wogegen 10, IU über Di zu (d) z wurden. Für den ersten Fall bringt er folgende Beispiele: *IINUPERUS (Metathese aus IUNIPERUS) > lenupär, *TREIICERE (= TRA-ICERE)>*treiecere>^treecere>trecere, *TREIECTA (= TRAIECTA) > *treiepta; ^treepta > treaptä. Derselbe Verfasser führt noch (Romania XXXI, 296 ff.) den Fall ADIECTO ;> aiept „werfen, aufrichten" (während aiept „anlocken" << ^ALLECTO) an. Alle seine Beispiele sind schlecht gewählt. lenupär ist nicht volkstümlich, sondern Buchwort. Wir wissen dies bestimmt, da sich IUNIPERUS unter Weigands Normalwörtern (Nr. 46) findet. Wir sehen aber daselbst nur die Reflexe zureapar, zuneapan (arum, dzuneapine) treaptä, ' Es wäre auch IEIUNIUM anzuführen, doch dieses ist ein Fall „sui generis" sd«. _ 74 _ denn das erste i fiel durch Dissimilation: *EIUNI.UM >> ajun (span. ayunar, alb. agänoj. Diese Erklärung dünkt mir wahrscheinlicher als die Annahme eines *AD! UNARE, G. Meyer: Alb. Wörth. 4, 0. Densusianu Hist. langue rouiu. 168). Daher ist aiept nicht von ADIECTO, welches nur *adzept hätte ergeben können, sondern von EIECTO abzuleiten. Der Monatsname maiü (arum. mn in. mgl. maiü, irum. mai) ist nicht der Fortsetzer des lat. MAI US, sondern ein auf der ganzen Balkanhalbinsel verbreitetes lat. Buchwort (alb. mai, kroat. mai, aksl. mai). •— Dunkel ist der Ursprung des Wortes b a tj o e u r ä „ Spott". das man als b a t + j o c -f- u r ä empfindet, daher statt des davon abgeleiteten batjoeuresc auch imi bat joc (de cineva) durch Volksetymologie entstanden ist. (Das Wort muß auch im Arum. existiert haben, wo man heute mi batu pezu ku tsineva sagt. Pezu stammt aus griech. jtcu^cq „jouer, badiner".) Wenn das Wort wirklich aus bat -f- joc + urä bestehen würde, wogegen auch der Sinn spricht, würde nach den Gesetzen der rum. Komposition nur ein *jocbatura bestehen können (vgl. mina-sterg-urä, codo-bat-urä, cap-intort-urä etc., ital. latti-vend-olo, terre-muot-olo vgl. Meyer-Lübke, Rom. Gram. Ii § 430). Cihac trennte daher auch mit gutem Grunde batjocura von den lat. Elementen des Rumänischen und suchte dessen Ursprung in griech. ßcqvQiCco „beschimpfen, beleidigen" (II, 638), ohne damit freilich das Richtige getroffen zu haben. Ich glaube, daß man batjocurä, richtiger bajocurä, nicht von den etymologisch dunkeln ital. bajucca, bajucola, badzzecola ..bagatella", Sillano bazula, Lucca badzora ..tafferia" trennen kann. Vielleicht gehört aber bajocurä zu sard. (log. camp, gall.) bajoccu „einäugig, schielend" (vgl. rum. caraghios „komisch" - a) dz nur in Mar-marosch (Theißgebiet) und in einigen Gebirgsdörfern der Moldau, sonst überall; b) z (z). 2. lat. GE (deget, geanä, genunchiü) >> a) dz Südosten von Siebenbürgen (Räsinar bis Miercurea, im Olttal, im Kokkel-und Burzental), in der Großen Walachei, Dobrudscha und einigen angrenzenden Teilen der Moldau; — b) z (z) im Banat. Nord- und Westsiebenbürgen, Ungarn bis zum Marmarosch-gebiet und in der Moldau. 3. lat. Di (orz) > a) dz im ganzen Banat, im Gebiete der großen Samosch und der Theiß und fast in der ganzen Moldau; — b) z hat dagegen die Große Walachei, Siebenbürgen und Ungarn. 4. lat. DI, DE (dumnezeu, zece) wie lat. Di. Wir müssen uns mit diesem Bilde, welches nur in großen Umrissen gezeichnet ist, begnügen; auf Einzelheiten einzugehen ist hier nicht der Ort. Wir sehen aber daraus, daß das dz-und das dz-Gebiet nicht zusammenfallen, sondern daß das letztere größer ist. Im dz-Gebiete selbst sind gewisse Wörter weiter verbreitet als andere (wie z. B. dumnezeu, das durch die Kirche die literarische Aussprache auch im dz-Gebiet behält); am besten ist das dz im Auslaut, wo es als stimmlose Lenis ausgesprochen wird, erhalten. Ein einziger Blick § 38. - 76 - auf die heutigen Verhältnisse lehrt uns, daß das dz (dz)~ Gebiet zusehends kleiner wird. Wir haben aber vorläufig auch nicht die geringsten Anzeichen, welche uns gestatten würden daraufhin auf die Zeit der Trennung der Dialekte Schlüsse zu ziehen. Es ist sicher, daß im Urrumänischen noch allgemein der Verschluß artikuliert wurde. Erst nach der Trennung des Aromunischen begann das d-Element schwächer zu werden. In diesem Stadium der Sprache mag sich das Meglenitische abgesondert haben. Was das Istrische betrifft, so scheint es zu einem z-, z-Gebiete des Dakorumänischen gehört zu haben. Vom Alt(dako)rumänischen müssen wir hier ganz absehen, denn das Verhältnis des dz (dz) zu z (z) zeigen, hieße eine Abhandlung für sich und zwar literarhistorischer Natur schreiben. Es genügt das Schwanken der z und dz-Formen in Coresis verschiedenen Werken zu sehen, um zu begreifen, daß bevor jeder Schluß auf die Verbreitung von dz und z gestattet ist, zuerst festgestellt werden muß, was unter den alten Texten Original werk und was abgeschrieben ist, — eine Aufgabe die nur durch Spezialuntersuchungen zu lösen ist. Aber schon bei einem flüchtigen Blick gewinnt man die Überzeugung, daß das dz (dz)-Gebiet vor 300—400 Jahren größer war als heute. IL Abschnitt: libanesisch. § 38. Das Albanesische zeigt viele gemeinsame Züge mit dem Sardischen. Die Latinisierung der illyrischen Küste beginnt, wie diejenige Sardiniens, in einer sehr frühen Periode, begegnet aber einem ebenso hartnäckigen Stamme, wie auf der Insel des mittelländischen Meeres. Die römische Politik wendet gegen Ende der republikanischen Zeit ihre Tätigkeit dem Norden und Westen zu, so daß die auch sonst undankbare illyrische Küste von einer gänzlichen Romanisierung bewahrt wurde und ihre Bewohner die Sprache ihrer Vorfahren — 77 — §39. behalten konnten, ohne jedoch einer starken Einmischung von romanischen Elementen entgehen zu können. Daraus erklärt sich das Altertümliche in dem Lautstand des rom. Elementes des Albanesischen, das sich gerade in der Behandlung der uns interessierenden Lautgruppen zeigt. Anm. Unser Zweck kann es nicht sein, das Albanesische mehr als anhangsweise und mehr als es gerade zum Verständnis der übrigen romanischen Sprachen nötig ist, zu behandeln. Mein gesamtes Material entstammt dem Etymologischen Wörterbuch der albanesischen Sprache von Gustav Meyer (Straßburg 1891) und dem Artikel: Die lateinischen Elemente im Albanesischen, von demselben Verfasser, in Gröbers Grundriß der rom. Philologie L 804—821. Ich hätte gerne in diesem Abschnitte auch das Vegliotische behandelt, welches wie das Albanesische und Logudoresische ke nicht affiziert, aber, da Bartolis Untersuchungen noch nicht erschienen sind und auf Ives Angaben (Arch. glott. ital. IX, 115ff.) nicht viel zu bauen ist, mußte ich davon leider absehen. § 39. Ti, Di werden in allen Dialekten und in allen Stellungen zu (t)s, (d)z, dagegen erscheint k, g für Ki und Gi, und mit dem letzten übereinstimmend für lat. i. Si wird zu s: PUTEUS PETIA RATIONE SCORTEA *CAPTIO pus Pes§ arsue skorsa kaps-oi *STRINCTIO° strents-on MEDIUS RADIA GAUDIUM mjez (ditä) reze gas (art. gazi) SOGTUS SOCIA FACIES sok soke fake ELEGIUM IUDICEM *EIUNO PER1URO lige gük agen-oi perger-oi CAMISIA BESTIA PHASEOLUS kemise bise frasule Weitere Beispiele: Ti: LUTEUM > futse „Schmutz", IN-VITIO>mes-oi „lehre", *ITIO (= lto) > ets-ei „gehe", -4- 78 — PATIO, -*IARE > pes-on „leide", *PETIO (= peto)>pües .frage", SERVITIUM > serbes „Dienst", VITIUM > ves „Fehler", Suffix -ITIES, -ITIA > -ese (Beispiele in Gk Meyer: Albanesische Studien I, 81, II, 48); *CURT10 > kur(t)s-ei „schone" (vgl. § 20), MARTIUS > mars, *MELL[I]TIO « mellitus) >> melts-on „mache süß", NUPTLE>nuse „Neuvermählte" (§20 Anm.). — Di: MERIDIO > merdz-en „halte Mittagsruhe", GAUDIO > gezöi „freue mich", INVIDIO > mdz-oi „grolle, hasse", SPODIUM>spuze „glühende Asche" (vgl § 24 Anm.), *TRANSMEDIO>traniez-oi „knete, werfe untereinander" (vgl. ital. tramezzare „dazwischen legen"); — Ki: ERICIUS>irik „Igel", *VIRIDACEUS> verdak „gelblich", *COCCEUS (= coccinus) > kuk „rot" (ital. cocco); — Gi —; i: IUDICO > guk-on „richte", IUNCTURA > güm-türe „Gelenk", lUD.EUS > gurfi; — Si: ECCLESIA > kise, Aillll. Ti: palas „Palast" und wahrscheinlich auch pelas „dass." stammt aus ital. palazzo (vgl. tas < tazza, derase < terazza etc.): — Ki: Aus dem Plural sok hat man nach mik < AMI GUS, mik < AMICI einen Singular sok gebildet, Ebenso ist iak „Schlinge" zu beurteilen. Ein vorrom.*SOCUS, *LAQIJUS anzunehmen, wie G. Meyer, ist unnötig. Kumerk (krumek) „Zoll" stammt eher aus griech. xovftsgxt „dass.", als aus lat. COMMERCIUM. Dasselbe gilt auch für spanak ..Spinat" (= ngriech. öjtavaxi nicht lat. SPINACEUM, wie s nicht s zeigt). Ich glaube nicht an G. Meyers Etymologie (Alb. Wörth. 49) *BRACHIULE (für BRACHIALE, vgl. ital. grembiule und grembiale) > *brekül > *brehül > *brhül > brül „Ellenbogen", mit der Nebenform bru(t)s. Es gibt im Alb. zwei Fälle die nach § 29 zu beurteilen sind: CYMA und CYPRUM wurden über *kiuina, *kiupru zu alb. küm (auch kirn) „Art Geschwür" und kipre (könnte auch *CIPRÜM sein) „Kupfer"; — Di: Djal „Teufel" < DIABOLtJS ist ein Beweis für das hohe Alter der Affizierung des Di. Es gehört zu jener Gruppe von Wörtern, die mit der Verbreitung des Christentums in die Volkssprache drang. Während das intervokalische b, wie in allen rom. Elementen des Alb. ^ schwindet, kann die Gruppe dia in DIABOLUS nicht mehr mit dem schon affizierten älteren dia zusammenfallen. 79 Dasselbe gilt von CHRISTIANUS > garsten gegenüber älterem BESTIA > *BESSIA (§ 33) > bisa „Dachs, wildes Tier" (vgl. ital. biscia „Schlange", com. lad. besa „Schaf"), Dagegen zeigt ECCLESIA und lUD/EUS, die zu derselben. Wortfamilie gehören, daß Si und i erst nach der Einführung des Christentums begannen affiziert zu werden, da sie ebenso zu kise und gudi wurden, wie altes Si und i > s, g. — Gi: über ELEGIUM statt ELOGIUM vgl. Alb. Wörth. 245. Die Gruppe ng u su n e „Schweinespeck", aus *usunge. Diese Form des skutarischen Dialektes ist die lautgerechte (u statt a durch Assimilation, oder wie rum. osin(d)zä zu beurteilen) und nicht die südalbanesische asüng „Fett um die Nieren", welche dem ngriech. a£ovyyt entlehnt ist. Auf dieselbe Weise ist aus *RADICIA (von RADIX) nach der Einführung des Nasals (wie in penge *renke > ^renge (nk > ng) > reiie „Wurzel" (mit anderen Suffixen reze, redzim, woraus rum. razäm) und scutarisch ninoi „faste" < *ngenoi, aus agenoi « IEIUNARE) mit Präfix vertauschung (in- statt a-). Aus SANGUISUGIA (Acro zu Horaz Art. poet, 476 statt SANGTJ-ISUGA), nach der Einstellung des Nasals (*sanguisungia) entstand susune „Blutegel". Spüze „Schwamm" kann daher nicht aus SPONGIA (Grundriß 816) stammen, sondern geht auf venez. sponza zurück (Alb. Wörtb. 415). Der Wandel von ng >> n. ist aber erst auf albanesischem Boden vollzogen worden, wie dies aus IN + GLIS > *nglit >> ngit >> nit „klebe" erhellt. — Im § 36 Anm. ist gezeigt worden, daß rum. ajunä < IEIUNARE, eine Mittelstufe *EIUNARE voraussetzt. Dasselbe gilt auch für das Albanesische, wo ein *AD1U-NARE (Alb. Wörtb. 4) zu *a(d)zen-oi geworden wäre. Daß der Übergang von i > g relativ spät ist, beweisen, außer dem oben erwähnten gudi noch gele „Speise" << serbisch jelo und giri „Sippschaft" aus einem lat. *IENEA (ital genta „Gezücht, Gesindel", cal. ienia, sie. iinia, altspan. ginea „Geschlecht") << griech. ysvea, als dieses schon *ienea lautete. Für gümes „Hälfte" setzt G. Meyer (Alb. Wörth. 143) folgende Entwickelung voraus: griech. o rjßiövg to fyuov wurden, nachdem sich ein Gleitlaut eingeschlichen hatte, zu o iimisis, to iimisi, woraus gümes etc. Derselbe Verfasser nimmt (Alb. Studien II 63) eine Entwickelung von lat. *DIMETATEM §40. — 80 — — 81. — §41 statt DIMID JET ATEM an, welche ebenso unwahrscheinlich ist. Über alb. mai < lat. MAIUS gilt das im § 36 Anm. gesagte. — Für die Behandlung von Si kann man noch kersi „Kirsche", kersuer „Juni" (rum. ciresar, altneap. Ion cere-siaro „Juni"), welche auf CERASIUS beruhen, anführen. Grasa „Lebensmittel" kann *GRASSIA, aber auch ital. grascia oder serb. grasa sein. Aus dem Südital. stammt auch kas „Kasten". Poste „unter, nieder" ist nicht POSTEA. (Grundriß 817), sondern *POSTE (Alb. Wörth. 349), während perpos, repos „unter(halb)" auf POSTEA beruhen. Fkole „Zopf gehechelten Flachses" kann nicht FASCIOLA sein (vgl. Alb. Wörtb. 107). Da wir keine alten alb. Texte besitzen, läßt sich nicht entscheiden, ob lat. Si direkt zu s wurde, oder ob es zuerst zu s und dann mit dem alten S zu s sich entwickelte. § 40. Ke, Ki, Ge, Gi werden im Alb. zu ke, ki, ge, gi z. B. VICINUS > fkin, CEPA > kepe, CbELUM > kiel, CRUCEM > kruk, CIV(I)TATEM > kütet, GREGEM > grige, GEMO > gem-oi, ARGENTUM > ergent, GEN-TEM ^> ginde etc. Im Dialekt von Skutari wird sowohl dieses, als auch das im vorigen § behandelte k, g zu ts, dz: SOCIUS >> südalb. sok und sok (§ 39 Anm.) scut. sots und sok, drets < *DRACI, ar dz an t < ARGENTUM, tsüm < CYMA, ledziroi zu ELEGIUM, sdzet < SAGITTA, dzükoi < IUDICO, dzümtür < IUNCTURA etc. Ebenso wird auch illyrisches k, g behandelt: *gianio dzä-ie „Jagd" (südalb. ga) etc. Dieser Übergang ist aber verhältnismäßig jung und wird auch von neuen Entlehnungen mitgemacht: ngriech. xalafijtoxi > südalb. kalambok, scut. kalamots „Mais", yMpaloq > südalb. kefel, scut. tseful, türk. kehribar >* südalb. kehribar, scut. tselibär „Bernstein", türk. leke >> südalb. leke, scut. letse, türk. göks > südalb. goks, scut. dzü(k)s „Brust", türk. kötrüm >> südalb. gütrüm, scut, dzütürüm, serb. jelo >> südalb. gete, scut, dzel-it, serb. djakon^>^gakua^>scut. dzakue „Geistlicher", serb. medja >=■ skut. medza „Grenze" etc. Man ist geneigt zu glauben, daß ki. gi dieselben Schicksale hatten wie ke, ki, ge, gi. Das ist aber nicht der Fall und es läßt sich mit Sicherheit sagen, dzß er Übergang der letzteren Gruppen zu ke, ki, ge, gi relativ jung ist. Dies wird dadurch bewiesen, daß, gerade wie im Rum., auch QUE QUI, GUE, GUI, nach Verlust des labialen Elementes, also erst auf albanesischen Boden zu ke, ki, ge, gi werden: QUI > ke, QUIETUS — ket „beruhige". ANGUILLA > no'ale. Ferner wirkt auch sekundäres, aus a entstandenes e auf K in derselben Weise: CAPER > keper, POLLICARIS > pulker „Ballen des Daumens", CARRUS >> kef e etc. sogar griechisches xe, xi wird zu ke, ki : xtacpht >- kafet, xalvxia > karike etc., dagegen scheint vortonig lat ke, ki unaffiziert geblieben zu sein: CIRCARE > kerk-6i. Anm. In me< magis, kresme << quadragesima ist der Schwund desg vorromanisch. Alb. kuk „töricht, ungeschickt'-beweist, daß dem ital. ciucco, kal. tsiutssu „Esel, töricht, albern" ein Wort mit k- im Anlaut zu gründe liegt; daher ist es von sciocco zu trennen. III, Abschnitt; Sardisch. § 41. Ich behandle das Sardische nicht nach, sondern vor dem Italienischen, weil es in vielen Punkten mit dem Rumänischen und Albanesischen übereinstimmt. In anderen neigt es sich freilich zum Italienischen, aber gerade dadurch schien mir seine Einreihung an dieser Stelle zweckmäßig. Mit dem Rumänischen stimmt es darin überein, daß Ki und Ti einerseits, Di und Gi andererseits dieselben Wege gehen. Mit dem Albanesischen hat das Logudoresische die Nicht-affizierung des ke, ki, ge, gi gemein. Dagegen ist, zum Unterschiede vom Rumänischen und in Übereinstimmung mit dem Italienischen, der Wortakzent ohne Einfluß und nur die Umgebung auf die i- Gruppe von Belang und der Parallelismus zwischen Ti, Ki und Di, Gi hört auf (vgl. § 5 Anm.). — Das Nordsardische oder Galluresische, da es mehr die Schicksale des Mittelitalienischen teilt, kann erst im folgenden Abschnitt Weigand, 11. Jahresbericht. 0 § 42 — 82 «zusammen mit dem Korsischen) behandelt werden; daher werden hier unter Sardisch nur die, — allerdings sehr verschiedenen — drei Dialekte: Logudoresisch, Campidane-sisch und Sassaresisch verstanden. Anm. Über das Sardische sind wir noch ziemlich dürftig unterrichtet, ich habe folgende Arbeiten benutzt: J. Ispann: Vocabolario sardu-italianu et italianu-sardu (Kalaris 1851). — G. Hofmann: Die logudoresische und campiclanesische Mundart. Diss. (Marburg 1885). — P. Gua rnerio: Gli statuti della Republica sassarese (Arch. glotl. ital. XIII 1 ff.) — Ascoli (ebend. II, 133ff.). — W. Meyer-Lübke: Zur Kenntnis des Altlogucloresisehen (Sitzungsber. der Wiener Ak. ph. h. Klasse. Bd, 145 1903). — H. Schuchardt: Les modifications syn-taxiques de la consonne initiale dans les dialectes de la Sar-daigne, du centre et du sud de i'Italie (Romania II, 1—30). — P. Rolla: Fauna popolare sarda (Casale 1895). — Ders.: Toponimia sarda (Cagliari 1893). — Ders.: Alcune etimologie dei dialetti sardi (Cagliari 1893). — Ders.: Secondo saggio di im vocabolario etimologico sardo (Cagliari 1895). — Ders.: Note di dialettologia e toponomia italiana (Rossano 1896). — Ders.: Dialettologia e toponomia spicciola (Nicosia 1898). — Ders.: Gli elementi greci nei dialetti sardi (Palermo 3 894). — Tito Zanardelli: Appunti lessicali e toponomastici (Oneglia 1900). — Für das moderne Sassaresische kommt nur P. G uarnerios: I dialetti odierni di Sassari, della Gallura e della Corsica (Arch. glott. ital. XIII, 125—140 XIV, 137 bis 200, 385—422) in Betracht. Wenn wir uns den § 2 in Erinnerung bringen, begreifen wir leicht, warum gerade das Nordsardische nähere Verwandtschaft mit Italien zeigt: Der Hafen von Terranova ist lange Zeit der einzige gewesen, der Sardinien mit Italien verband; er konnte aber, „an der Nordostecke gelegen, auf die fruchtbare Niederung im Südwesten keinen Einfluß ausüben'* (Niessen: Ital. Landeskunde I, 354.). A. Ti, Ki. § 42. Ti und Ki fallen im Sardischen zusammen und werden in allen Stellungen, ob vor- oder nachtonig, zu ts(s). — 83 S 42. Eine Ausnahme hiervon bildet das Wort FACIES, worüber im 8 90, dann das log. tt < Ti und Ki, worin in & 43f. endlich das camp, tss < CTi, PTi, vgl. § 63-^64. Beispiele: ALT I ARE altsai alt s are atssa Kamp. Log. Sass. RETIA RETIOLUM TERTIUS retssa — tertsu retssa retssolu tertsu retssa •— tetssu LINTEA lentsa lentsa *DIRECTIARE adderetssai Kamp. Log. Sass. — BRACHIUM *BRACHIATA, Kamp. bratssu bratssada Log. bratssu bratssada Sass. bratssu — *CAPTIARE kafssare katssä "AMURCEA CALCEA murtsa kartsa murtsa kaltsa — katsa LANCEA Kamp. lanfsa Log. lantsa Sass. — Weitere Beispiele: a) K am p i cl an e s is c h: 1 uts s u log. preiu, sass. prezu, RATIONEM > (log. reione), kamp. razoni, sass. razoni (davon arrazuna), STATION EM >> log. i s t ai o n e, kamp. s t az o n i. sass. stazoni erklären sich wie die entsprechenden Wörter im Italienischen (§ 11 f.) oder sind direkt aus dein Ital. entlehnt. Sonst gibt es wenig Unregelmäßigkeiten: kamp. tritssa ..Haarflechte'- stammt aus der Schriftsprache, nuntsoni geht auf *PUNTIONEM < *PUNCTIONKM zurück. Auffallend ist die Bedeutung „sich erbrechen- des Verbunis katssai, welches kaum von "CAPTIARE zu trennen ist. „Jagen" heißt in diesem Dialekte ho gab Wahrscheinlich gehört tributssu „tridente" zu TRiPURCIUM. Das log. Suffix -esa (biv.-, timid-, turp.- etc.) ist nicht lat. -ITIA, sondern stammt, wie Hofmann (a. a. (). 17) richtig erkannt hat, aus dem Spanischen. Sass. atssakka „acciaccare, ammaccaiv". atssuppä „inzupare" sind dem Spanischen, sass. affakka ..vicino", attattu „sazio" dem Logudoresischen entlehnt. --• Über sass. bambadzi < *BAMBACIUM vgl. § 15. § 43. Im heutigen Logudoresisehen findet sich eine Unregelmäßigkeit, Die Mehrzahl der Beispiele zeigt an Stelle von tss ein tt, lat. Ti und Ki entsprechend, so: vTiy: puttu < PUTEUS, alabattu < LAPATHIUM, palattu, piatta, petta ..Fleisch" < PETIA (vgl. ü$ 19), nastruttu<*NASTRUTIUM (für nasturtium); - tittone < TITIONEM, attattare < *ADSATIARE, mattulu < MAT-TEOLUM. vEi v: atta „Schneide4* < *ACIA (für acies), armu-rattu, (e)rittu, fatto < FACJO (Konj. fatta, -as etc.), littos Plur. < LICIUM, Suffix -attu < -ACEUS (sedattu < *SiETACEUM, ab attu „aqua niiele" < *AQUACEUM Rolla: See. Saggio 8, albin.-, bin.-, cadre.- „großer Sessel", kiiin.-„r.sehgrau44, formii- „unruhig", limb.-), -ittu << -ICEU8 arabiad-ittu „zänkisch", cann.-, [»ahn.- „Palmenwurzel". pensad.- „nachdenkend"), -uttu < -UCEÜS (kecld-utta ..piecola ajV); — attardzu „Stahl" < *ACIAR1ÜM, cor-rintolu „cornettcr < *CORNlCEOLU^l Rolla: Etymol. 21. vgl. auch bravattare „prahlen". RTi: martu. iscurtone *CURTIONEM; — RKi: triuttu < TRIFURCIUM (vgl. $ 42 Anm.). — NTi: cantone, attentu < ABSINTH! UM, lentolu (aber lentsa!), argentolu (argenthola Codaghe 44) < *ARGENTIOLUM, — NKi: lantare (aber lantsa!)? LKi: cattola „pianella" < *CALCEOLA Rolla Secc. Saggio 5o, CTi: cattare „zerdrücken" < *COACTIARE Rolla °Dial. S. PTi: nuntas < NUPTLE (vgl. § 20 Anm.). Anm. Sementa geht auf SEMENTIS, nicht *SEMEN-TiA (Spano verzeichnet auch ein log. sementsa) zurück und netta Richte" stammt nicht aus NEPT1A. sondern, wie camp, gall. netta und die Schreibung netta im Codaghe 154,205 zeigen, aus NEPTIS. S 44. Dieser Zustand scheint nicht alt zu sein. Die mittelalterlichen Texte kennen für TL Ki in allen Stellungen nur ein einziges Resultat, welches durch das Zeichen th wiedergegeben wird. Beispiele: aus dem Statut von Sassari (131.6): Marthu, capithu .,testau, platha, lanthare, fatho (fathas, fathan), parthat (parthan) < PARTIO, pathat < PATIO, fortha, isforthare, ispathare, cal-thare, brathu (vgl. Hofmann a. a. 0. 17, 43, Guarnerio a. a. 0.108). aus dem Codaghe di Silki (XL—XIII. Jh.): parthone, potho < *POTEO, petholu, cueuthu, platha, puthu, putholu, capitha, capithale, Iscurthu, lenthu; — furrithu < *FORNICIUM, untha. fatho, atha, girithola < WRICEOLA, Marthane < MAR-CIANUS, albinathu, cotinatha, Luinathos, Manutha, albuthetu (vgl. Meyer-Lübke a. a. O. 22). § 45. Über den Lautwert dieses Zeichens (th) ist viel gestritten worden. Und doch kann es gar nichts anderes als einen ts-ähnlichen Laut bezeichnet haben. Dies geht unter anderen aus folgenden Erwägungen hervor: a) Die Buchwörter IUSTITIA, OFFICIUM etc., ob sie aus dem Lateinischen, oder aus der italienischen Schriftsprache entlehnt worden sind, klangen in der Zeit unserer Dokumente zweifellos 1UST1TSIA OFFITSIUM. Nun finden wir neben latinisierender Schreibungen, wie sententia, ispatiu, officiu, licencia, exer-ciciu, condicione. ordinacione, venditione, loca-tione etc. (vgl. Guarnerio a. a. 0. 108), die Schreibungen: coniuvanthia, prethu, adprethare, servithu, nun-thare, altithia, certithia, grandithia, notithia, iu-stithia, grathia (Statut), penetenthia, pertenenthia, Ispethiosa, iustithia, Prethiosa etc. (Codaghe), welche nur dann verständlich sind, wenn th einen ts-ähnlichen Laut wiedergab. — b) Außerdem finden wir in Erbwörtern, neben th, auch die Schreibung c und s, welche sicherlich einen ts-ähnlichen Laut bezeichnen wollten: alsare, imparare, ispa-care, terca, tersu, bratju, conca, concare (Statut); — c) Da das heutige mutsere < MULIERE im Statut schon als mucere vorkommt, so ist darin wohl der Ubergang von Li > ts zu erblicken und die anderen Fälle mit 1 sind nur der graphischen Tradition treu geblieben. Neben mucere findet man im Statut auch muchere, welche Form auch im Codaghe 3 wiederkehrt. Darin ist aber eine beweiskräftige ..umgekehrte Schreibung" zu erblicken. Man schrieb nämlich, durch etymologische Erwägung veranlaßt, neben fathat auch fachat << FACIAT. Da in diesem letzteren ch als ts gelesen wurde, wurde dieses Zeichen auch auf muchere (gesprochen: mutsere) übertragen. — d) Th = ts erscheint auch in Wörtern, in welchen dieses gar nicht auf ki, ti zurückgeht, so: thanca Codaghe 222 = spätlat. zanca (ngriech. xCayya aus pers. zanga) u. a. vgl. Meyer-Lübke a, a. 0. 22. § 46. Das Zeichen th ist aus Verlegenheit gewählt worden und ist die lateinische Umschreibung des griech. #, welches damals schon die spirantische Aussprache }) besaß, was sich ..bei dem starken griechischen Einfluß in Sardinien, der sich auch darin äußert, daß eine der ältesten Urkunden bekanntlich in griechischen Lettern geschrieben ist," leicht erklärt (vgl. Meyer-Lübke a. a, 0. S. 2 0. Meyer-Lübke nimmt denn auch an, daß das Zeichen th den Lauf wert [) hatte, aus dem sich später das moderne tt entwickelt hat, daß also Ti und Ki über tss, [)}> zu tt geworden sei. Wie soll man sich aber die große Anzahl der noch heute existierenden tss-Formen (§ 42 b) erklären? Es geht doch nicht mit Hofmann (a. a, 0. S. 44, 110) anzunehmen, daß diese aus dem Kampidanesischen oder aus dem Süditalienischen entlehnt seien, da Wörter wie kitssu, iskultsu diesen Dialekten fremd sind. Außerdem sind diese „frühe Entlehnungen" in den alten Texten durchaus nicht, wie Hofmann meint, nur durch z (c, s), nie durch th wiedergegeben, da man z. B. das heutige bratssu in dein Statut als brathu wiederfindet. Eine Lautregel, nach welcher die doppelte Entwickelung erklärbar sei, läßt sich auch nicht aufstellen: lentsa, lantsa neben lentolu. lantare ließe auf eine Wirkung des Akzentes schließen, aber fortsare, punt-sone einerseits, puttu, martu andererseits sprechen entschieden dagegen. Die gleiche Erfahrung macht man. wenn man den Grund des Zwiespalts in den umgebenden Lauten sucht. Es ist daher wahrscheinlich, daß die tss und die tt Formen, die man in den Wörterbüchern findet, aus zwei verschiedenen Mundarten des Logudoresischen stammen, deren eine allein in den alten Texten vertreten ist. Damit soll auch die neuerdings erschienenen Angaben des Sarden Campu übereinstimmen. Ich konnte leider diese Schrift nicht zu Gesicht bekommen. Anm. Da im Logudoresischen auch ein ts, welches nicht auf Ki und Ti beruht in einigen Fällen als t erscheint (log. tukkaru = ital. zucchero, sass. tramatssi „Matratze" = loo\ tramatta, camp, tsugu, tsurpu = log. tugu, turpu, ital zafferano, zio, zanzara « TSINTSALA 0. Gl. V, 526, 1) = log. tio „Onkel", tafferanu, tmtula) wird man zu folgender Erklärung geleitet: Das th der alten Texte hat den Lautwert ts und die heutigen tss-Formen sind dessen Fortsetzer. Da nun der log. Artikel su, sa, sus, sas lautet, trat in einem Falle wie sos *putssos „die Brunnen" eine Dissimilation sos puttos ein, dagegen blieb das tss in der Verbindung unu latssu. Nun trat Ausgleichung ein und man sagte auch unu puttu und sos latssos. (Die Dissimilation ts — s>t — s scheint auch in folgenden Fällen stattgefunden zu haben: log. saltitssa (aber auch camp, sartitssu) << salsitssa (vgl. log. saltiare, camp, saltai „salzen"), log. (su) attentu < ABSINTHIUM; log. (at)tattare < (AD)-S ATI ARE, vgl. auch log. sa tiliba < (IPSA) S1LIQUA, talau „crusca" zu griech. öa?Ms vgl. Zanardelli a. a. 0. 30ix.\ Dagegen spricht aber entschieden ein Fall wie FACTO > fatto (alt fatho), wo doch kein umgebendes s die Dissimilation hervorrufen konnte. Daher sind wir gezwungen anzunehmen, daß, während auf einem Gebiet des Log. tss blieb, auf einem anderen (dem der alten Texte) schon früh jedes ts(s), auch wenn es nicht auf Ki, Ti beruhte, zu })(p), und daraus zu t(t) wurde. — Bei Spano findet man auch Formen mit einfachem t und mit tti, ti: litos neben littos, putu neben puttu, kitu t zu wagen. § 47. In Buchwörtern erscheint tsi (log. auch ssi, sass. auch dzi): log. kamp. negoziu, viziu (-ssiu), grazia (-ssia, sass. gradzia), malizia, giustizia) -ssia, sass. giul}>idzia), ser-viziu (-ssiu), dilazione (-ssione), gradassione, offiziu (-ssiu), iudiziu (-ssiu), fiduzia, giudizia, nunziare (-ziai). anzianu, Suffix -anzia (costum.-, circumst.-, testimoni.- vac.-), -enzia (clem.-, cre.-, diffid.-, negiig.-), -zione (colle.-, distra.-, ere.-, faz.-, fun.-, sun.-, le.-) etc. Schon altkamp.: öaQßlr&o, -tco 21, 32, öslsydrzCia 23. Sass.: spadziu, odziu, bidde-dzia, fulpaledzia etc. IV. Abschnitt; Italienisch, § 48. Sobald wir den italienischen Boden betreten, stoßen wir auf eine derartig große Häufung von Unregelmäßigkeiten, — die unter verschiedenen Gestalten auch in den übrigen westromanischen Sprachen auftreten, — daß es manchmal nur mit größter Mühe möglich ist ..Lautgesetz" von Ausnahme" zu unterscheiden. Nur eine sorgfälltige Untersuchung der Dialekte kann hier den richtigen Einblick in die Schriftsprache gewähren. Es sei aber schon von Anfang an betont, daß in dieser Arbeit unmöglich auf die Einzelheiten der verschiedenen mundartlichen Behandlung der i -Verbindungen eingegangen werden konnte, sondern es wurden die Dialekte nur als Mittel zum Zweck benutzt. Man wird daher im folgenden keine Grenzen zwischen den verschiedenen mundartlichen Aussprachen, keine Verfolgung der Entwicklungsstadien des heutigen Ergebnisses von Ti etc. in den einzelnen Gegenden zu suchen haben, auch die ungleichmäßige Sorgfalt mit der die verschiedenen Dialekte behandelt sind — der Süden ist eingehender untersucht worden als der Norden —. sowie die Sprünge über ganze Regionen Italiens, sind da, wo nicht etwa das sichere Material mangelte, ab- sichtlich geschehen. Alte Texte sind nur selten benützt worden, da es sich ausschließlich um Lautgruppen handelt, die in die vorlitterarische Periode zurückreichen; außerdem ist das Schwanken in der Orthographie und der große Einfluß der Schriftsprache auf die verschiedenen alten Dialektdenkmäler bekanntlich so groß, daß man leicht zu falschen Schlüssen gelangen kann. Ich habe es vorgezogen einige Lücken in meiner Arbeit zu lassen, — sie sind fast nur in den Detailfragen wahrnehmbar, — um mit sicherem Material arbeiten zu können. Anm. Ein Verzeichnis sämtlicher benutzten Werke anzugeben ist nicht möglich. Spezialarbeiten über Ki und Ti sind, außer dem schon zietierten Werke Hornings, nicht vorhanden. Was sich gelegentlich darüber in den Grammatiken und Zeitschriften findet, wird, wenn erwähnenswürdig, öfters zu nennen sein. Mein dialektisches Material entstammt sehr verschiedenen Quellen. Ich erwähne hauptsächlich folgende Arbeiten: A. Traina: Nouvo vocabolario siciliano-italiano. Palermo 1868. H. Schneegans: Laute und Lautentwickelung des sizilianischen Dialektes. 1888. — V. Dorsa: La tradizione greco-latina nei dialetti della Calabria citeriore. Cosenza 1876. — P. Rolla: Fauna popolare sarda. Cassale 1895 (S. 59—76 calabre-sische Etymologien). ■— Zeitschrift rom. Phil. XXII, 55211 (Tarantinisch). — Morosi: II vocalismo del dialetto leccese. Archivio glott. ital. 117ff. — F. Nitti diVitto: II dialetto di Bari, Miliano 1896 — Zingarelli: 11 dialetto di Cerignola. Arch. glott, XV. — D'Ovidio: II dialetto di Campobasso. Arch. glott.IV.— Luigi Rossi Gase: Ii dialetto aquilano nella storia della sua fonetica (Estratto dal Bolletino di Storia Patria negli Abruzzi Anno VI, puntata XI). — De Lollis: Dell'influso dell'i posttonieo sulla vocale accentata, in qualche dialetto [Casalin-contrada, Teramo] abruzzese. Archivio glott. ital. XII, 1—23. 187—196. — F. Finamore: Vocabolario dell'usu abruzzese2 (Lanciano). Gitta di Castello 1S93. — D'Ambra: Vocabolario domestico neäpolitano-toscano. 1873. — E. Parodi: II dialetto d'Arpino (Vocalismo) Archivio glott. ital. XIII, 299—308. — L. Ceci: Saggi intomo ai dia- letti della Cioceria (I. Vocalismo del dialetto d'Alatri). Archivio glott. ital, X 167—176. — 0. E. Guamerio: 1 dialetti odierni di Sassari, della Grallura e della Oorsica. Archivio glott. ital. XIII, 125—140 XIV. 137 bis 200, 385—422. — S. Pieri: Fonetica del dialetto luc-chese Archivio glott. ital. XII, 107—134, Morfologia lue-chese XII, 161—174, Fonetica del dialetto pisano XU, 141 — 160 Morfologia pisana XII, 175—180, Topono» mastica illustrata delli valli del Serchio e della Lima Archivio glott. ital. Supplimenti periodici V. — Hirsch: Die Mundart von Siena. Zeitschrift rom. Phil. IX, 513 bis 570, X 56—70, 411—446. — Mussafia: Beitrag zur Kunde der Norditalienischen Mundarten. Wien 1873. S. Pieri: II dialetto gallo-romano di Gombitelli neila provincia di Lucca. Archivio glott. ital. XIII, 309 bis 328. II dialetto gallo-romano di Sillano XIII, 329 bis 354. — G. Flechia: Annotazioni sistematiche alle antiche Eime Genovesi e alle Prose Genovesi. Archivio glottologies ital. VIII 317—406, X 141—1.66. — Parodi: Alcune Osservazioni a proposito del lessico geno-vese antico di Giovanni Flechia. Genova 1886. — E. Parodi: Studj liguri Archivio glott. ital. XV 1—82, XVI 105—161. —'Ascoli: Archivio glott. ital. II, 116—160 > Piemont). — Mussafia: Darstellung der altmailändi -sehen Mundart nach Bouvesins Schriften. Wien 1868. — C. Salvioni: Fonetica del dialetto moderno della eittä di Milano. Torino 1884. Ders.; Annotazioni sistematiche etc., Archivio glott. ital. XII 375 ff., XIV 201 ff. -E. Lorck: AItbergamaskische SpracIidenkmä 1 er. Halle 1893. — G. Ungarelli: Vocabolario clel dialetto bolog-nese con una introduzione del pro f. A. Frauzzi suila fonetica e sulla morfologia del dialetto. Bologna. — Mussafia: D arstellung der rom agno 1 ischen. Mundart. Wien 1875. —• Wendringer: Die paduanische Mundart bei itu zzante. — G. Boerio: Dizzionario del dialetto veneziano2 Venezia 1856. — G. Vidossisch: Studi sui dialetto triestino. Archeografo triestino XXIII 240—304, XXIV 5—78. — Uber die Mundart von Trient verdanke ich die meisten Daten den freundlichen Mitteilungen des Herrn stud. phil. C. Battisti aus Trient. A. Ki, TL I. Ti zwischen Vokalen. § 49. Ti wird in ganz Italien, ungehindert vom Akzent und den umgebenden Lauten zu tss (cc), oder daraus entstanden: ss. Auf dem Gebiete, welches die Doppelkonsonanten vereinfacht, tritt dafür ts, c und s. Es ist indessen zu bemerken, daß auch auf diesem Gebiete hin und wieder die Schreibung zz (= tss) und ss vorkommt, die ich auch in den folgenden Beispielen beibehalten habe. Die zwei scheinbaren Ausnahmen Ti > 1) g (pregio), 2) cci (sdrucciolare) habe ich an anderen Stellen erklärt §§ 8—16, 71). Hier lasse ich die Beispiele für die regelrechte Entwickelung folgen: : AB! ETE US [= abies] > abezzo, -a „Tanne", lomb. abiets. *ACUT10, -ARE>aguzzare (dav. aguzzo) „schärfen", sicil. agutssari, mil. gütss „acuto", a.-berg. guts-etssa „Schärfe" (n.-berg. gös), lomb. gütss, piem. (a)üs, avüs, triest. gütsar, gütso (nb. guär < *ACUTARE). CAPITIUM, ^CAPITIO, -ARE, *CAPITIALE, *CAPITIONEM > ca-vezza „Halfter", ac-, s-capezzare (seavezzare), cavezzone, capezzale „Kopfkissen"; neap. akkapetssare, kapetssa, kapetssale, Kors. kavetssa (a skavetssa „posto obliqua-mente", kal. kapitssa, cerign, kapetsse, Bari: kapitsse „capezzolo", skapitsso „scampolo", Lanciano: kapetsse. campob. kapetssa, Alatri: kapetssa, kapetssale, Sillano: kawetssa, kabbetssal „capezzale", mil. kavetssa, kavet-sal, a.-berg. kavetsal pav. kavetsal, krem. kaesal, trient kavis. *CUCURBITEA > corbezza. ^GRANDITIOSUS > cerign. granetssuse „schifiltoso come i grandi." GUR-GUTIA >> gargozza, gombit. gargotsse. Suff. -ITIA > -ezza (acerb-ezza, acut-, agr-, alid-, alt-, amar-, ampi-, ardit-argut-, arid-, asciut-, aspr-, astut-, bass-, bell-, bianch-, bond-brun-, brutt-, calv-, candid-, canut-, car-, castigat-, cattiv-, caut-, cert-, chiar-, compatt-, compit-. compost-, content-, cont- etc.) sicil. -itssa (bidd-itssa, delikat-, fort-, irrand-, fresk-, biank- MD., _ 94 - duts-, kuntint- etc.) kal. -itssa (valent-), Lecce: -itssa (bidd-itssa) Bari- itsse (kar-ittse) aquil. -etssa (bell-etssa, kar-, grand-, rik-), Arpino -etssa (kar-etssa), Alatri: -etssa (bell-, stran-, car-, munnetsse „immondezza"), neap. -etssa (ken-etssa, pren-), (gall. -esa << span.: bidd-esa, brutt-, puar-, fultad-, vice-vgl. § 42 Anm.), cors. -etssa (vun-etssa „bonta"), Pisa -essa (grand-essa), a.-gen.-eca (dots-eea, bell-, cert-, nek- << NEQUI-TIA, piar-, asper-, dru-, frank-, vist-, re-, vei-), a.-berg. -etsa (mut-etsa, virg-, dur-, fort-, visn- „Nacsbarschaft", grand-), romagn. -etssa (alt-etssa, stran-, asarb-, svalt- „sveltezza", mt-.,niitezza"; savur-), a.-ven. -etsse (alegrezze, sapesse im Reim mit belezze) etc. LAPATHIUM >• sie. lapatssu, lomb. (s)lavats, piem. lavassa, LUTEUM, *LOTIUM (vgl. Zeitschrift rom. Phil. XX 486, Salvioni Postille II) > gall. lotssu, kors. lotssu „sudiciume", lutssosu „sudicio", mil. (s)lotssa „melnia", romagn. lotss „untume", valanz. lutssa „sterco", valses. lotssa, bellinz! valtell. slots. *METITIONE > a.-gen. medecon „Ernte\ *MITIAR-E? INITIARE? (anfangen weich zu werden) ^> mezzare (dav. mezzo), neap. nitssa, (gall. immitssi „ammezzire") a.-berg. misa (nberg. mes), crem, mes, besc. mes, mis, cremon. mits, nits, tir. mits, lomb. emil. nits, piem. nis, trient. mis, ven. mitsso. PAL ATI UM > pala zzo (vgl. § 11), neap. paiatsso, sie. palatssu, aquil. palatssu. Lanciano palatsse, trient, palas. PETIA, *PETIUM > pezza, pezzo, neap. petssa, gall. cors. petssu, Lanc. petsse, Teramo pietsse (Plural\ Lecce petssa, Arpino pietsse, trient. pesa. *PIGRITIOSUS >> gall. pritssosu. PLATEA >> piazza, neap. kal. katssa, gall. piatssa, cors. pietssa, cerign. katsse, aquil. piatssa, Lanciano pietsse, campob. ketssa, Arpino piatssa, Lucca, Pisa: piassa, Gombit. piatssa, Sillano piatssa, a.-gen. piaca, a.-berg. piatsa, trient. piasa. PRETIUM prezzo (vgl. § 11), cors. pretssu, sicil. pretssu, Lecce prietssu, Aquila pretssu, Arpino prietsse, gombit. pretsse. PUTEUS > pozzo, neap. putsso, gall. Lecce, Aquilla putssu, Bari putsse, cors. potssu, Kal. potsso, cerign. compob. Arpino. — 95 — §49, Alatri putsse, Teramo, Lanciano potsse, Lucca posso, gombit. Sillano potsse, a.~gen. poco, mil. romagn. potss, a.-berg. pots, triest potso, trient. poso, belinz. pots. *QUATIUM (= griech. xvdfrstov, xvafrtov) > cazza (dav. cazzuola), a.-berg. katsa, katsul, crem, kassa (de bere), oberital. kassa „Schöpflöffel", trient. kasa, kasola. RETIA, *RETIACULUM, RETIOLUM > rezza, rezzuola, neap. retssa, retssola, gall. retssa, sie. ritssa, ritssaghiu, cerign. retssa „reticella'*, Teramo ritsse, tarant. retssa, a.-gen. ricaio (n.-gen. ricadzzu), sanreni. recaiu, chiavar. ri-cadzzu. SATIO, -IARE ^> [saziare], neap. [satseare], galh satssa, trient. [sasiaj. SATIUM > [satseo] gall. satssu, trient. [sasi]. SETIUS (<< sectius < secus; nicht secius vgl. Archio lat. Lex. IV, 602ff.) > sezzo, zezzo. SPATIUM < spazzo „Fußboden" (dav. spazzare) neben [spazio], Sillano spatsozul „spazzoforno", mil. [spatssi], a.-berg. [spatsi], com. [spatsi „Raum" aber] spats „Klafter, Raum ausgestreckter Arme". *STATIUM (= statio) > kal. statssu „ovile", gall. statssu „(casa di pastori in) campagna", sie. Statssu (Dorfname), a.-aquil. statso, a.-berg. statso „officina, statio'". romagn. stats. *SUSPITIUM (= suspirium)? > a.-berg. suspits „suspirium" (nb. süspis, söspis „nausea, soffice"). *TITIO, -ARE ^> at-, stizzare, neap, attetssare, kal. stitssare, Teramo stitssi „battere un tizzo acceso", a.-gen. aticar, a.-berg. atitsa, romagn. artetssi, trient. stisare. TITIONEM > tizzone, neap. tetssone, Lecce tetssune, Arpino tetssone, Alatri titssone, Triest stitsön, trient stison. *T1TIUM > (s) tizzo, stizza, a.-berg. stitso, romagn. stetssa, Triest stitso. VITIO, -ARE > in-, dis-, av-vezzare, sie, mmitssigghiare „far carrezze", Lecce mmetssare, Teramo hammetsse „avvezza", Lanciano: am-metssa, mil. malvetsa. VITIUM > vezzo jnb. vizioj., gall. vitssu, Lecce nimitssu [nb. itsiu], Lucca vesso nb. visioj, mil. [vitssij, romagn. [vetssi], trient. [visi|. Unter den schon zu römischer Zeit bezeugten Ortsnamen sind zu erwähnen: ALETIUM > Sta Maria della Liz/ •. §öa — 96 — (Kalabrien), ARETIEM > Arezzo (Toscana), BILITIUM > Beilin zona, CALATIA > Caiazzo (Appenin), CAPITIUM > Capizzi (Sicilia), CALATIA > S. Giaeomo delle Ga-1 azze (Campagna), GNATHIA > Torre d5 Agnazzo (Apulia). PUTEOLI > Pozzuoli, SETIA > Sezza (Latium). Dagegen: SPOLETIUM > Spoleto (Umbria), TEANUM > Teano (Campagna). Als Beispiele ältester Zeit zitiere ich aus dem Codex Cajetanus: palazzu 954, palazzo 1002, 1066, marozze 1010, cornazzano 862, tizzo 1036, peztia di terra 922, veczano 944, bernuczoni 1064, capomacza, gritzano 999, sazone 954, mundizaru 1058, brizani 831. Anm. Zu den erwähnten Beispielen kommt noch im Süden Italiens *POTIO statt PÖSSIJM (vgl. potisit = possit C. I. L. X 104, 17 Tiriolo) sicil potssu, Lecce potssu (Konj. potssa), campob. cerign. Arpino, Alatri, Teramo, Lanciano rom. potsse (Konj. potssa), Bari potsseke, Aquila potsso hinzu. (Dagegen gall. cors. possu, gombit. posse, Sillano possa, romagn. poss, a.-berg. posso etc.). — Unsichere Etymologien habe ich absichtlich außer acht gelassen. So zeigt campob. tsuotte ( ND, RD wird auch NTS, RTS zu NDZ, RDZ. Nur die Gruppen Sti und Ski, die schon Weigand. 11. Jahresbericht. 7 — 98 — — 99 — §52. im Urromanischen zu Ssi angeglichen worden sind, werden wie lat. Ssi behandelt (worüber § 32). § 52. ~NTi. *ABANTEO, -ARE >> avanzare, sie. avantsari, trient. (a)vansar, romagn. vantsai „avanzaglio". ABSEN- ^ TIA >> senza, Bari sendze, Arpino sentsa, romagn. (t)sentsa, a.-ven. sensa, trient. sentsa. ABSINTHIUM >> [assenzio], a.-berg. asents. *ANTEA > (din)anzi, neap. antse, Lanciano nandze, gall. antsi, cors. (inn)entsi (neben nantsi), Sillano denantse, a.-berg. denants, inants, n.-berg. denants (nts a.-ital. manza „amante". Suff. -ANTEA >> -anza (adun-, bur-, complic-, commun-, concord-, + confid-, conson-, contadin-, (con)temper-, costum-, cre-, figliol-, form-, fratell-, lagn-, manc-, etc. vgl. Anm.) sicil. -antsa (inur-, temper-, sikur-, us^, dimur-, manc-, kri-), Lecce: -antsa (aus-), Bari: anclze (piat-), Aquila: antsa (Ii-, kre-, tard-, secur-), Arpino: antsa (piat-), Alatri: antsa (kri-, spr-, ner-), neap,: antsa (mandz-), cors.: antsa (milur-, spir-, kus-, part-, Pruvid-) Lucca: -ansa (sper-), mil.: antsa (kri-, pit-, üs-, vesin-), romagn.: antsa (mank-, dugli-, knuns-), a.-gen.: antsa (fi-, alegr-, nomer-, perdun-, abit-, burb-, cont-, de-, monstr-, piet-), Triest: antsa (bond-) etc. CANTIONEM, > canzone, sie: kantsuni, cerign.: kantsoune, Lecce: kantsune, neap.: kantsontsella, Alatri, cors.: kantsona, trient.: kanson. Suff. -ENTIA>-enza (ard-, atten-, compet-, compiac-, confer-, confid-, conflu-, congru-, coniv-, conosc-, consegu-, contegn-, corpul-, cred-, cresc-, diffid-. part- etc. vgl. Anm.), sicil.: entsa (pats-, sapi-, kus-, spart-, speri-, kunfid-, preval-, miscrid-, disp-), Bari: -endze (vatssell- „vostra eccellenza"; ad-, audi-). cerign.: -endze (patsei-, send-) und entse (kanusts-), Aquila: -entsa (kunfid-), Lanc: -endze (part-, penet-, patsindzeie), mil.: -entsa (pas-, sent-, kars-, kard-), romagn.: -entsa (penit-, kard-, afluv-), a.-gen.: -entsa (korr-, kre-, dekonos-), a.-berg., -entsa (cred-) etc. *FIDANTIO, -ARE > fidanzare. •LEOXTEA. (nach griech. Zsovrivog? vgl. mhd. Lunze „Löwin") > + leonza „leonessa, pantera". LINTEUM > lenza, lenzo, neap.: lentsa, cors.: lentsa, a.-gen.: lenca, LINTEOLUM > lenzuolo, neap.: lentsule, Lecce.: lan-tsulu, Aquila: lentsolu, Bari: rendzele, Lanciano: len-dzole, Arpino, camp.: lendzuole, Alatri: lentsoi, gall., cors.: lintsolu, Gombit. lentsole, n.-gen. linsöl, mil. lentsö, a.-berg. lentsoi, tarant. (lantsuele < ital. vgl. Zeitschrift rom. Phil. XXII, 552), a.-ven. lensuolo, triest, lintsiol « *lin-tsuol), trient. linsol. MENTIONO, -ARE „erwähnen" > [men-zionare], mil. mintsona, a.-ven. mensonar. *MENTIONEA, MENTIONARIUS(vgl.§27)>menzogna „Lüge", sie. mint-sunaru „bugiardo". NUNTIUS >> [nunzio, nuncio], ven. nontsolo „sagrestano"., triest. Chioggia nontsolo. *PIN[C]-TIO, -ARE « *PINCTUpinzare „stechen" (pinzo „Stachel", + pinzuto „spitzig"). *PUN[C]TIO, -ARE > *punzo, dav. punzecchiare „häufige Stiche beibringen" (dav. punzecchio), a.-berg. perponts „intersuo" (vgl. perpun-tura „intersutura"), dav. perpontsatris „intersutrix". PUN[CJ-TIONEM >> punzone „Punzen, Stoß mit dem Knöchel der Faust", spunzone (= puntone) „großer Stachel", a.-ven. sponson. *RECENTIO, -ARE > moden. artsintser, mant. ferrar. ardzintsar, torin. ardzensse. REDEM[P]TIONEM > a.-gen. reencon, a.-oberit. reentson. *STANTIA > stanza, trient. stansa. *TRIDENTIA >> mil. trientsa „tri-dente, forca". *SEMENTIA > semenza, a.-gen. somenea, trient. somensa, Dazu kommen noch folgende Städtenamen: ACERUNTIA >>Acerenza (Lucanien), AVENTIA >> Avenza (Etrurien), BANTIiE > S. Maria di Banzi (Lucanien), CONSENTIA > Cosenza (Kalabrien), DIGENTIA > Licenza (Sabin.), FLORENTIA>Fiorenza,FLORENTIOLA>Fiorenzuola (Aemilia), FAVENTIA > Faenza (Aemilia), LIQUENTIA (flumen) > Livenza (Venetia), PARENTIUM > Parenzo (Istrien), PICENTIA > S. Maria a Vicenza (Picentiner), POLLENTIA > Polenza (Ligurien), PONTLE > Ponza, PLACENTIA > Piacenza, POTENTIA > Potenza (Czm- äöo. _ loo — pania, Basilicata), S.Maria a Potenza (Marke), VALENTIA > Valenza (Ligurien), VICENTIA > Vicenza (Venetia). Nach den vielen Namen auf -enza richtet sich Forenza (Apulia) < PORENTUM. Anzio< ANTIUM ist Latinismus. — Aus dem Codex Cajetanus führe ich an: lenzeoli (1028), Constanzo (1029), trimenzulu (1067), Latinismen: licen-ziam, licencia, Anm. Fälle wie amenza, demenza, assenza, eiern enza etc. dürfen nicht als Erbwörter betrachtet werden, sondern sie sind italianisierte Latinismen, wie auch die meisten Ableitungen auf -enza, -anza vgl. deficienza, coscienza neben coscienzioso, circonstanza neben circonstanziare, differenza neben differenzia, -zioso (viele der -anza-Ableitungen stammen aus dem Provenzalisehen). Desgleichen sind die spätlateinischen Heiligennamen (in Ortsnamen) italia-nisiert: ORONTIUS > Lecce Rontsu, FIDENTIUS > San Fenzo (Mizzole, provincia di Padova etc.), S. LEONTIUS > Salionze (valeggio, Verona im Jahre 1396 als Salionzio bezeugt), Salionza (localitä presso Peschiera, Verona). Interessant ist SANCTEUSEBIUS > Val-sanzibio (Monsel. Padua). § 53. In einigen Wörtern erscheint statt nts wider Erwarten nts, so neben Lecce, kal. tsintsulu « *tsintsulu), ital. cencio, Alatri tsintse „Fetzen" < ^GENTIUM (für CENTIO nach Ascoli vgl. Archivio glottologico ital. IV, 25), neben sie. akkumintsari, Lecce kumentsu, lanc. kumendza, campob. kumendzä, Arpino nkumentsa, Alatri kumentse, Pisa komen(t)sare, a.-gen. komencar, a.-berg. komentsa, a.-ven. skomenso, trient. komensar, a.-aquil. komenza (z = ts; Cronaca aquilana XIV. Jh.), begegnet man ital. cominciare, gall. kumentsa, cors. kumintsa, gombit. kumintsare, sill. kumintsar und in dem heutigen Aquila-nischen komintsari < *COMIN[I]TIARE, ferner neben ital. tenzone ein a.-ital. teneione, Pisa tentsone < TENTI-ONEM. AVenn man in ital. cencio Assimilation annehmen könnte, so bleiben doch die anderen zwei Fälle unerklärt. Ich glaube, daß man mit Lehnwörtern aus dem Französischen , — 101 — §54. zu tun hat: cinces, comencier, tencion, und zwar nicht mit Wörtern des gesprochenen Französisch, sondern der französischen Literatursprache. Es ist bekannt, wie groß der Einfluß der französischen Literatur im Mittelalter auf die * italienische war; es dringen nicht nur eine große Anzahl von dem Italienischen unbekannten Wörtern aus dem Westen in die Sprache ein, sondern es wird beinahe zur Mode, einheimischen Wörtern eine französische Form zu geben. Wenn man also statt dem alten ceminzare nach französischem Muster cominciare schrieb, so haben wir es nicht mit einem lautlichen Übergang des franz. nts > nts zu tun, sondern dieses cominciare wurde dann nach italienischer Art als eomintsare gelesen. In der Tat, zeigt die große Verbreitung der ts-Form zur Genüge, daß dies die erb wörtliche Gestalt sein muß, und die ts-Form, die fast nur auf das Toskanische (von wo aus sie sich in einige Nachbardialekte verbreitet hat, wie das Aquilanische beweist) beschränkt ist, taucht gerade in dem Gebiet auf, welches von der französischen Literatur am meisten beeinflußt war (auch span. portg. comecar ist Lehnwort aus dem Franz.). Wie cominciare, stammt aus dem Französischen auch merciare „ringraziare" lonza, sen. lontsa „gran fame" und *TRUNCEUS (§ 71) > cal truntsu „tronco", findet man die regelrechte Entwickelung nur noch im Suffix *-UNCEUS > onzo(lo), worüber im § 71. Dagegen gibt es eine große Anzahl von Ausnahmen, die nts zeigen. Unter diesen stammt aus dem Französischen ital. lancia, lanciere, lanciare, abruzz. lientse (in „a de 1." = „di gran corsa"), gegenüber a.-ital. lanza, sie. neap. Pisa. a.-berg. lantsa, trient. 1 ansa < LANCEA, a.-berg. slantsar. I $ 54. — 102 — — 103 — §§ 55, 56. romagn. slantse < LAXCEO. -ARE. Neben regelmäßigen UNCIA > sie. untsa, Lecce, neap. ontsa, cerign. Teramo ondze, campob. ondza, tarant. ontse, a.-Chioggia onca. trient. onsa, hat das Ital. oncia, Lucca, Sillano, Corsica untsa. Diese letzteren sind Latinismen, welche die Erbwörter verdrängt haben, was bei der Bedeutung des Wortes leicht begreiflich ist. PROVINCIA > provincia, a.-ven. pro-vencia war nie volkstümlich. Neben *BILANCIA > sie. valantsa, cerign. velantse, Lecce eddantsa, a.-berg. triest. balantsa, a.-gen. baranca hat das Italienische balancia '(dav. balanciaio, -eiere), Teramo velandzele, campob. ve-landza, welche auf BILANCEM > bilance, mit Deklinationswechsel (wie in calcio, salcio, sorcio, forbicia, pomicia etc.) zurückgehen. Das gleiche gilt von ital. pancia, mil. pansa > Francia, neap. Frandza (sie. Frantsa tsi wurde. Dasselbe gilt von den aus dem Germanischen entlehnten: guancia < *wankja, *scanciare, woraus scancia gran cio (neben granchio) „Krebs", neap. grantso, ven. grantso (vgl. friul. grants, vegl. gruns) sehen wir dieselbe Entwickelung zu nts. Wir können daher mit Bestimmtheit sagen, daß das nur bei Papias belegte PINCI-ONEM > ital. pincione, erst spät in die Volkssprache Italiens gedrungen ist. Unter den Ortsnamen sind M. Pin cio < PINCIUS und Mincio (flumen) < MINCTUS (Poland) Latinismen, dagegen Enza (flumen) < INCIA (Aemilia) Erb wort, Anm. Romanzo stammt nicht aus *ROMANCIUM(?). sondern ist ins Italienische durch franz. Vermittelung oder direkt aus dem Spanischen romance « ROMANICE) gekommen. — Im Gegensatz zu Petrocchi, Tanfani und Rigutini gibt Pieri (Archivio glott. ital. XV 171) für lonza die Aussprache londza an, die er richtig erklärt: „Lo dz (invece dello ts) si dichiarerä come pronunzia erronea di voce giä disusata . . . Non e mai nominata oggi, se non come una tra le famose fiere della Selva dantesca". — Guinzaglio „vin-ciglio" steht für vinzaglio und geht auf ein *vinzo < VIN-CEUM für VINCULUM (nach § 71) zurück. — Pincio „Pint, männliches Glied" scheint ein rekonstruierter Singular zum Plural pinci vom Synonim pinco (wohl mit a.-ital. pinca „Art Gurke" verwandt) zu sein. § 55. LTi. *ALTIO, -ARE > (in) alz are, sie. ausari, Lecce aueu, -9 are (nb. äutu balzo, balza, bal-zare, balzano, neap. baotsano, cal. ab-, s-bautsare „sciogliere le vesti succinte", a.-gen. strabacar „strabalzare", a.-berg. baltsana „subalbus" (vom Pferd, vgl. rum. bältat-, trient. vausa. COL[U]TEA(?) >> colza „Rübsamen, Raps'-. *TOLL[U]TIO, -ARE(?)> stolzare'(dav. stolzo). §56. LKi. CALCEA > ital. calza (dav. calzetta), Capo di Leuca kou^i (Plur.), neap. kautsa (kautsetta), cerign. skaltse (kaltsette), Lecce kau cd (Plural, kaugettu), aquil. kartseta, campob. kautsa, skautse, cors. kaltsa, skaltsu, Lucca karsa, gombit. Sillano a.-berg. kaltsa, trient. kalsa. *CAL-CEO,-ARE>(in)calzare, neap.kautsare, Alatri (s)kautsä, a.-gen. encaiear, trient. calsar. *CALCEARE >> calzare „Fußbekleidung". CALCEAMENTUM > calzamento, piem. kaosamenta. *CALCEOLARIUS >> calzolaio, aquil kal-tsulari, a.-berg. kaltsoler, gall. (kaltsulaiu < ital.) cors. §57. — 104 — — 105 §§ 58, 59, kaltsulacu. CALCEONEM > calzone, neap. katsone, cerign. kaltsoune, aquil. kautsuni, Lanciano kavetsone, campob. kautsoune, Arpino katsune (Plural). DISCULCEUS > päd. deskoltse, trient. deskols „barfuß". *FALCIA ( Arpino fautse „falce". HELC1ARIUS > alzaia (Salvioni, Zeitschrift rom. Phil. XXIII, 516). Wörter wie strafalciare, falcione etc. sind natürlich spätere italienische Ableitungen von falce. Der Ortsname Piano di Voce < (V)OLCIUM (Etrurien) hat keine erbwörtliche Gestalt. § 57. RTL CURTIONEM (CURTIO = liiöva C. Gl. III, 305, 17; 517, 66; = vipera II, 576, 5; CURCIO III, 444, 64; 486, 61 vgl. Wiener Studien XXV, 98) > seorzone, sie. skursuni „coluber atratus" (marcell. skortsune, otrant. skorsuna etc.), a.-lomb. skurco „serpente", canav. skürs, berg. skürs, skörs (vgl. span. escuerzo, escorzon). *EXSCORTEO, -ARE >> scorzare. trient. scorsare. *FER[I]TIO, -ARE >> ferzare „peitschen". *FORT.I A > forza, aquil. (s)fortsa, Lucca, Pisa, trient, forsa, gombit. fortsa. *FORTIO, -ARE >> forzare, a.-gen. forcar. *MARTIA > marza „Pfropfreis". MARTIÜS > marzo, neap. martso, aquil. cors. martsu, Sillano martse, romagn. merts, trient. mar so. *MORTIO, ARE terzo, terzuolo, terzare „teilen", cal. ditertsa, sie. aquil. tertsu, Lecce, a.-berg. tertsa (fem.), Alatri tertse, gall. teltsu, tarant, nustertsa, triest. tertsariol. SCORTEA > scorza, neap. skuortso, cerign. skortse, Lecce skorca, Bari skuertse „cantuccio del pane", Teramo skurtse, Lucca skorsa, mil. a.-berg. skortsa, a.-ven. scorco, trient, skorsa. Wenn neben diesem regelrechten rts ein rts in Wörtern wie Pisa: sfotsa, sicil. campob. Alatri skortsa, Lanciano campob. skurtsa „levare la scorza" erscheint, so handelt es sich um Entlehnungen aus dem Französischen (eforcer, ecorce, ecorcer vgl. § 53). Desgleichen ist ital. aecorciare, scor-ciare, Bari kurtse, Teramo kurtsa, tarant. skurtsar (trient. skortare) das a.-franz. escorcier, aecourcier, nichi das lat. *EXCURTIARE. Ital. squarciare stammt nicht aus *EX-QUARTIARE vgl. § 63. Da man aber keinen einzigen Fall von lat. RTi>rts hat, muß die auch begrifflich nicht ganz einleuchtende Schuchardtsche Etymologie (Zeitschrift rom. Phil. XXIII, 189 u. 419) *CURTIUS > cal. kurtsu, sie. kurtsu „animale piecolo e senza coda" (kurtu „kurz"), abruzz. kurtse „Ziegenbock" aufgegeben werden. § 58. RKi. *ORCEA (< ORCUS) > Arpino ortsa „Popanz, Orkus". *TORCIO, -ARE, *TORCIOLARE (§ 70) torzare (Dante), ratorzolare „sich zusammenknäueln", capitorzolo (wie latti-vend-olo) „Scheinheiliger", bitorz(ol)o, verona. tortso „Fackel". TRIFÜRCIUM > gall. triutssu „tridente, forca" (dav. triutssigga „sventolare il grano"). URCEOLUS > kal. ortsulu, Lecce rculu, tarant. tsirulo « *urtsulo). Wenn dagegen ital. orcio, orciuolo, neap. artsiuolo, Alatri rettsola für URCEUS, URCEOLUS erscheinen, so erweisen sie sich wie arcionem „Holzbogen, Sattel", als Entlehnungen aus dem Französischen (orce, orcuel, arcon). Dagegen ist ital. quercia, Lanciano tserke « *kertse), gombit. guertse, mit Deklinationswechsel aus querce entstanden. Ital. torcia (dav. torciolo) stammt aus dem franz. torche « *TORCA vgl. § 70). §59. TTi. *GLUTTIUM „Schluck" (vgl. § 46 Anm., besser als Pieris Ableitung aus *GLUTTA < GUTTULA Arch. glott. ital. XV 344 u. 490) >> a.-ital. ghiozzo, ven. dzotso, dzotsa, trient. dzoso. *GUTTIUM « GUTTUR vgl. W. Meyer: Lat. Neutrum S. 61 oder verkürzt aus gorgozza gozzo, sie. votssa „Kropf", triest. gos, MATTIA >> mazza, mazzo, Lucca massa, a.-gen. maca, a.-berg. matsa, n.-berg. massa, bresc, piem. mas, neap. matssa „legno tornito o nodoso", matsso „intestino retto", trient. masa „Keule", mas I §60. — 106 — — 107 — „Strauß". *MATTEO, -ARE > ammazzare „töten, zu einem Strauß binden" (mattare „töten" < MACTARE), cerign. (matssekä „schiacciare coi denti"?) Arpino smetssate. a.-berg. amatsar „töten", triest. matsar, trient. masar „töten". *MATTEALE > a.-berg. matsal „Stange zum Drehen der Schraubenspindel der Kelter". *MATTEUC(C)A > „Bündel", *MATTEOCA § 80. *MATTEOLUM > maz-zuola, neap. matssola, a.-berg. matsol, bresc. piem. massöl „Strauß, Bündel", ven. matssola. *SUBGLUTTIO, ARE > singhiozzare, (s)ingozzare, lomb. emil. mil. a.-berg. in-gossa, n.-berg. ingosa, ven. angossa „suffogare, far nodo nella gula", crem, sangosä. SUBGLUTT1UM (Archiv lat. Lex. IX, 433) > singhiozzo, neap. sellutsso, cerign. sed-zzutsse, aquil. sullutssu, Bari (segghiutte), Lanciano sei-otsse, Teramo, sellutsse, campob. Arpino sellutsse, gafl. sinnutssu, cors. singotssu, pistoj. singotsso, crem, sangos (u. sangöt), triest. saniots. In einem einzigen Falle scheint TTi zu tss geworden zu sein: *GUTTEA> goccia(dav. gocciare, gocciolare „tröpfeln") Teramo Kottse, Lanciano vötsse (nb. votte), gall. gutssa (nb. gutta), cors. gotssa, trient. gosa (zgosa „es tröpfelt") worüber im § 71. — Ein schönes Beispiel ist der Ortsname Cozzo < GUTTUE (Libiker). § 60. KKi. Fast alle Beispiele mit KKi bieten Schwierigkeiten. Dennoch ist das Resultat tss sicher. BISSACIUM scheint sich nur in Cerignola erhalten zu haben: vesatsse. sonst ist ital. bisaccia, neap. vesaccia, campob. vesatssa ein aus dem Plurale tantum bisacce neugebildeter Singular (nb. bisacca). ECCEHOC und ECCEHAC zeigen teils ts. teils ts, je nachdem die Wörter früher oder später zusammengewachsen sind, d. h., je nachdem man sie als ein Wort: EKKiAK, EKKiOK, oder als zwei Wörter EKKE — AK. EKKE — OK gefühlt hat: ital. ciö, a.-ital. zä, neap. tso, tsso, ntsö, sie. tssa (Piazz.), tsokku, Lanciano tso, a.-gen. 9a. co, tso, mil. tsä, tsä, sä, per-sö, a.-Chioggia tso, trient. so. Pieri (Archivio glott. ital. XV, 302) will tozzo „Stück Brot" mit toeco „Schnitt von Brot" in etymologische Verbindung bringen, und aus einem Typus *TOCCTU ableiten, dessen Erklärung er uns freilich schuldig bleibt. Dem ital. coccio, coccia, neap. kutssa „coccia, cranio", sie. kotssu „nuca, oeeipite", cerign. kotsse „Schädel", kotssele „cocci-ola", Lecce kotssa „coccia", kutssettu „testolina", aquil. n kotssa „in capo", Bari kotsse „coccia" (S. 9 gegen kuetsse S. 10), campob. kptssa, kotssela „conchilio" (aber kutssette wohl entlehnt aus dem Süden), tarant. kotsse liegt, wie ein Vergleich mit den im § 65 angeführten Fällen beweist, nicht *COCCEUS. *COCCEA «griech. xoxxog „Beere", vgl.D'Ovidio Grundriß rom. Sprachen I, 521) zu Grunde, sondern *COCEUS. *COCEAmit einfachem c (vielleicht aus griech. xcwxa „patera", vgl. it. coeuzza und alb. koke „Kopf, Hirnschädel", span. cogote, prov. cogot „Hinterkopf", G.Meyer: Alb. Wörtb. 165). Endlich gehören hierher noch die im § 71 zu erklärenden *MTJCCEÜS > m0 z z 0, *PICCEUS > p i z z 0 nebst Ableitungen. Wir müssen indessen bei diesen zwei Wörtern länger verweilen. § 61. Die von MUCCUS „Rotz" abgeleiteten italienischen Wörter zeigen sowohl begrifflich als auch in formeller Hinsicht manche Eigentümlichkeiten, deren Erklärung Schwierigkeiten bereiten. Neben MUCCUS - *MUCCARE — *MUCCI-CARE begegnet man den i-Ableitungen *MUCCEUS, *MUC-CEARE und einem aus der Fusion dieser Typen hervorgehenden *MUCCEUS + Suffix -ICARE, u. z. so, daß alle diese Formen in einem bunten Durcheinander erscheinen. Wir werden an dieser Stelle nur den Sinnesentwickelungen unsere AufmeAsamkeit widmen. a) „Rotz" — sich schnauzen": MUCCUS — *MUCCARE. In diesem Sinne kommen die Wörter in fast allen rom. Sprachen vor; vgl. Körting2 Nr. 6332. Das Rumänische gebraucht fast ausschließlich den Plural muci, — der Singular muc „ausgetrockneter Rotz" ist höchst selten, — und so muß es auch im Italienischen gewesen sein, dessen moccio „Rotz" (Sillano motsse. ven. motsso, trient, mos) ein neugebildeter Singular vom Plurale tantum mocci ist (oder es geht auf *MOK'K'US § 71 zurück). MUCCUS hat sich erhalten in den Ableitungen moccolo „Rotz", in a.-berg, mokarol „na-sitergium", bresc. cremon. com. mokarol „Schnupftuch" und in valtell. mökan „Rotz". Daneben findet sich in dem Sinne ..Rotz" der *MUCCICU-Typus in: ital. moccico „Rotz", davon moccicoso = moccioso „schleimig, rotznasig", smoc-cicare „lasciarsi cadere i mocci", moccichino „Schnupftuch", gall. mutssiku, cors. motssiku, gombit. motssege. aret. pistoj. mötssiko „Rotz". b) „rotzig" — „Rotzbub" — .Junge" — „Knecht": Das rum. mucos < MUCCOSUS bedeutet rotzig", dann aber, ähnlich wie das deutsche Rotzbub und das franz. moucheron, wird es von Kindern, im pejorativen Sinne gebraucht. Denselben Sinn haben die ital. moccicone, moccicona „Rotznase, Schmutzfink, dumme Person, Gimpel" = mocceca = moccione = moccolone („suol dirsi a' bambini per gar-rirli del troppo lor piangere, perche nel piangere essi sogliono gettar dal naso de' mocci o moccoli"), sass. mukkunosu ..moccioso e anche bimbo", Arbedo niöseröt „moccicone, uomo dappoco". Aus der Bedeutung „Junge, Schmutzfink, dumme Person", konnte leicht diejenige von „junger Diener", die gewöhnlich in den Augen ihrer Herrn als „schmutzig" und ..dumm" gelten, entstehen. Daher leite ich aus *MUCCEUS = MUCCOSUS das Wort mozzo „zu niederen Geschäften verwendeter junger Hofdiener, Kammer-. Küchen-, Stall-, Schiffsjunge", neap. mutsso „mozzo", ragazzo", sard. (log. camp, gall.) mutssu „guattero, garzone", mutssa „serva" ab. c) „Rotz" — „Nase, Maul". Während z. B. in Como und Milano narits < *NARICEM nicht mehr die Nase, sondern den darin befindlichen Rotz bedeutet, hat im Rumänischen gerade die entgegengesetzte Sinnesentwickelung stattgefunden und arum. inuts, mgl. mutse < *MUC[C]EUS, *MUC[C]EA bedeutet „Schnauze, Maul". Ein ähnliches Wort muß auch im log. existiert haben, wie die Ableitung mutssighile .,imboecatura del freno" beweist. Wie *MUCCARE „die Nase abwischen", wird *MUCCEARE „das Maul abwischen" bedeuten, wie dies das rum. sumut (<*SUBMUCCEARE „frictionner le museau d'un cheval et lui tirer les oreilles pour le remettre dune longue course et pour le preserver du mauvais ceü" zeigt. (In Kronstadt heißt sumut „ein Kind bei der Nase erwischen und es dadurch am Weinen verhindern", wie aus folgender Stelle ersichtlich ist: „pin' la botez il scaldä asa cä il spalä cu säpun . . . si care-1 infasie ii face cruce si il sumutä de nas, vorba-i cä pentru alte rele, cä-i copilul mic, or sä nu se deoache". Convorbiri literare XXXVI, 551). d) „Maul" — „beiße". Wie von becco „Schnabel" das Verb beccare und bezzicare (§ 62) abgeleitet wird und „mit dem Schnabel hauen, stechen" heißt, so wird parallel das dem „Maul" entsprechende Verb „beißen" bedeuten. Ein *MUCCICO in diesem Sinn ist weit in Rumänien und Italien verbreitet: rum. musc « alt.-rum. mutsk Cod. Vor. 26/5 vgl. Candrea Romania XXXI, 314, arum. musku, mgl. irum. mu-tsku vgl. § 71), Lanciano mutssekä „mordere" (dav. mö-tsseke „morso, boccone"), Teramo mutsseka, campob. mu-tsseke „morsico und morso", Arpino motsseke „mordo". Daneben aber, und weit verbreiteter ist in Italien der Typus *MUCCEUS + Suffix -ICARE: sie. mutssikari, neap. mu-tssikare, apul. motssikare, kal. mutssikune „Biss' (woraus alb. mutsikün), cerign. muetsseke „morsico", aquil. motssekä, Alatri mutssekate „morsicato", tarant. mutssekä, Lecce mötsseku (gegenüber tssisu gutä auch „Schlaganfall") pica, picura arum. kikä? mgl. pik „tröpfeln", davon drum. mgl. picäturä „Tropfen". Im Albanesischen finden wir pike, „Tupf, Fleck, Sommerfleck, Tropfen, Schlagfluß", pikon „tropfe". Das Italienische hat picco und piccato „Tüpfelchen", piecolo „klein" piccino, picciolino, piccinaccio, piccinaco(kv „klein(er Mensch), cal. picea „wenig" (= rum. un pic). Auf *PIK'0 (§ 71) geht ital. spiccio, picciolo, neap. pitssolo „Kleingeld", sard. (camp.?) pitssokku „Knabe" zurück. Dagegen beruht auf PICCi- sard. (log. camp, gall.) pittsiunu „giovane", a.-berg. pitsena „klein", (trient, pitsul „picciolo" stammt aus dem Friulanischen). Nach piccare = pizzicare richtete sich dann beccare = bezzicare, cors. betssiga (dav. betssigu „beeco"). Dagegen gehört ital. appiccare „zusammenkleben" = appic-cicare (sie. pitssikare „attaccarsi fortemente", Teramo Kappi-tssiki „appiccicare") zu deutsch picken. Die italienische Nebenform appicciare ist durch impicciare § 63 beeinflußt (sie. pitssare). Ital. appicciare „anzünden", Bari appitssa foggere" accendi fnochi", campob. ii appitsse „metto faoeo", Alatri je appitsse „metto fuoco", mil. pitsä „accendere" geht auf *ADPICEARE « PIX) zurück. § 63. KTi, PTi ergeben teils tss und teils tss. Dies letztere nur auf dem Gebiet, wo ein ts-Laut vorkommt: *CAPTIO, -ARE > cacc rare „jagen" dav. caccia „Jagd" (cazzare „das Tau einziehen" als Marineausdruck ist dem Ligurischen entlehnt) sie. katssari, aquil. katssa, lanc. katssä „mandar via", campob. katssa „metter fuori", tarant, gombit., Sillano katssä, gall., cors. katssa „caccia", a.-gen. deskacar, kaea, mil. kasä „stimolare, pungolare", a.-berg. deskatsar „vertreiben", n.-berg. kassa, a.-Chioggia kacadi, trient. kasar, kasador. ^(H)ACTIO. -ARE > Lecce katsare „zerdrücken". COCT10NEM > (s)cozzone. *COMPECTIO, -ARE « COMPECTUS < COMPACISCOR ..Vertrag schließen") > compicciare „zustande bringen". *COMPTIO, -ARE und *COM[P|TK), -ARE > ac-, s-conciare (dav. concio), sie. kuntsari (akkontsu, skontsu < ital.), cerign. akkondze, Lecce kontsa, aquil, akkontsaturi, Lanciano akkondze. campob. ak-, s-kundze, Arpino akkontse, gombit. kun-tsare, Sillano kuntsar. a.-gen. des-, a-koneo, mil. konso. Weigaii(1, 11. .]aliresbcrk-lit. 8 — 114 — — 115 — §64. nb. kontsä, a.-berg. akonts „Schläfe", trient. konsar, *CORRUPTIO, -ARE > corrucciare (dav. corruccio), Sillano me krotssa „mi corruccio", romagn. kurtse „corruccio". *DISTRICTIA « DISTRICTUS + Suff. IA) > di-strezza. *DIRECTIO, -ARE > ad-, in -dirizzare, sie. dritssari, neap. adderetssare, Lecce ndritssu „io dirizzo", cal. addiritssare, a.-gen. dricar, trient. ndrisar. DIREC-TIONE > dirizzone „hartnäckiger Entschluß" (prendere un d. == „sich etwas in den Kopf setzen" = „eine gewisse Richtung einschlagen") [nb. direzione]. *DUCTIO, -ARE > docciare „harabgießen" dav. doccia, doccio „Wasserröhre", sie. dutssare, dutssa, piem. doss. *EXCARPTIO «*EX-CARPTÜSfürEXCERPTUS)>squartiare„zerreißen",a.-gen. squarear *EXPACTIO, ARE? (Körting2 3015) >(di)spacciare, HiEXPICTIO,-ARE(Körting23022)>spicciare,dispicciarei Teramospitssi„spicciare",Lancianoiispitsse „sprudlehervor". FACTIONEM> a.-it. f a z z o n e dav. (r)af f a z z o n ar e [nb. fazionej, sie. fatssuni „fattezze", affatssunari „schmücken". *FRIC-TIO, -ARE > frizzare (dav. frizzo), a.-aquil. friezante. FRICTIONEM > romagn. fritsson, trient. frison „Jucken". NEPTIA >nezza, n.-gen. nessa, ven. netssa (masc. netsso), trient. nesa. NUPTIiE > nozze, sie. notssi, Lanc. notsse, bologn. nots, trient. nose. RECTIO, -ARE > rizzare. *STR1CTI0, -ARE « STRICTUS) > strizzare „pressen", gombit. stritssare, Sillano stritssar. *SUCTIO, -ARE > succiare (dav. succio „Schluck"), a.-berg. sisa, mil. sisa, pistoj. tsutssare, ven. sutsar, trient, tsutsar. In einem Falle kommen beide Ergebnisse vor: *EXTRACTIO, -ARE > stracciare, gombit. stratsse, mil. strasa, *TRACTIO, -ARE > tracciare, dav. trac-cia, gegenüber sie. stratssari, kal. stratssare, a.-gen. straca, trient. strasar. Ital. eozzare „mit den Hörnern stoßen," welches Diez von *COICTIARE < CON + *ICTIARE < ICTUS «ICERE) ableitete (auch franz. cosser), beruht wahrscheinlich nicht auf einem CTi, wie man aus franz. cotir „dasselbe" schließen kann. § 64. Wie soll man diese Unregelmäßigkeit erklären? Es wäre möglich, daß die tss-Formen auf einem andern Laute beruhen als die tss-Formen. Wenn wir die tss-Beispiele betrachten, so sehen wir, daß die meisten schonlateinisch belegt sind: NEPTIA > nezza, NUPTLE > nozze, COCTIONEM > eozzone, DIRECTIONEM > dirizzone, FACTIONEM > fazzone, FRICTIONEM > frizzone. Auch *DISTRICTIA > distrezza, wenn es nicht ein Gallizismus ist, muß schon früh gebildet worden sein, als noch ein Wort wie ANGUST-IA ihm als Vorbild dienen konnte. Dirizzare, rizzare, strizzare zeigen durch den Ubergang des unbetonten e > i, gegenüber diretto, stretto, daß sie nicht erst aus diesen gebildet sein können. Über Suzzare nb. succiare vgl. § 71. Es bleiben also nur noch die dialektischen cotssare, tra-tssare (tracciare stammt aus dem Französischen vgl. § 53), die auch auf altem *COACTIARE, *TRACTIARE beruhen können. Was die tss-Formen betrifft, so sind das alle Verba auf -IARE, die im Lateinischen nicht belegt sind, und die auch dadurch sich als späte Bildungen entpuppen, daß sie — außer *CAPTIARE — dem Rumänischen gänzlich unbekannt sind. Es ist also wahrscheinlich, daß im ersten Falle Ti, wie jedes andere Ti zu ts geworden ist und daß dann, als das Assimilationsgesetz zu wirken begann, das vorausgehende P, K diesem ts gleichgemacht wurde. Im zweiten Falle aber haben wir es mit Wörtern zu tun, die erst in einer Periode gebildet wurden, als das PT, KT ihrer Primativa schon vom Assimilationsprozesse ergriffen waren, und einen Laut enthielten, der vom T verschieden war, daher auch ein anderes Resultat als T ergaben (Dispicciare, corrucciare stammen wahrscheinlich aus dem Französischen, proveccio ist nicht *PROFECTIUM, sondern a.-span. provecho). Anm. Meyer-Lübke (Zeitschrift rom. Phil. VIII, 302 bis 304) hat für jedes Ti nach Konsonant folgendes Lautgesetz aufgestellt: a) -Ti- > ts(s) (cacciare, stracciare, con-ciare, impacciare, squarciare, gocciare, comin-ciare. Lenzuolo soll nach lenzo umgestaltet sein, faz- 8* g 05, — 116 — — 117 — § 65. zone aus Frankreich stammen), b) -Ti > ts(s) (nozze, gozzo, -anza. terzo, anzi, marzo etc. Dirizzare, al-zare, suzzare richten sich nach den stammbetonten Formen, caccia, goccia, doccio sind Postverbalia). Darauf ist folgendes zu erwidern: selbst wenn der Akzent auf die i-Verbindungen im Italienischen einen Einfluß gehabt hätte, fragt man sich, warum sich caccio nach cacciare und dirizzare nach dirizzo (dessen i dann unerklärt bleibt) gerichtet hatte? Kommen vom ersten die endungsbetonten Formen öfters, als vom zweiten vor? Ich glaube nicht. Wie soll man aber bei dieser Erklärung Fälle wie: canzone, menzogna, Fioren-zuola, scorzone, cozzone, frizzone erklären, um nur die zu erwähnen, die von einer berechtigten ts-Form nicht beeinflußt sein können ? III. Ki. § 65. In der Behandlung des Ki zeigt Italien zwei Resultate: tss im Mittel-, tss (bezw. vereinfachtes ts, oder daraus hervorgegangenes s) in Süd- und Norditalien. Während also im Süden und Norden Ki und Ti zusammenfällt: potsso = bratsso, konnte im Zentrum Ki das Tii auf der Stufe t't' nicht mehr erreichen, so daß auch das Resultat ein anderes war: potsso aber bratsso. Beispiele: ACIA, *ACIOLA >> accia; — kal. atssa; — neap.. cors. atssa, mil. asa, asö(la), com. asa: —- lomb. atssa. crem, atssola, a.-berg. atsa, n.-berg., bresc. assa, ven. atssa, emil. latssa „accia, filo, spago", trient, asa. AC1ALE, *AC1-ARIUM acciale, acciajo; — sie. atssäru, cal. atssa-riare „aciajare", cerign. atssäre „acciajo"; — gall. atssaccu; — mil., a.-berg., trient. atsal, ven. atssale. ARMORACIA > cors. armuratssu. BRACHIUM, BRACHIALE, *BRA-CHIATA > braccio, (dav. abbracciare) bracciale; -sie, bratssu, vratssata, mmiratssu ( lomb. karas, trev. skaratsso ramo della grossezza di circa un braccio umano". *CLO-CEA (für *GLOCEA zu GLOCIRE) *CLOCEO, -ARE > chioccia „Gluckhenne", chiocciare „glucken" (dav. chioc-cio „heiser"). *COCEUS vgl. § 60. ERINACEUS > cerign. renatsse, campob. renatsse „ramendatura" (quasi „parte ruvida, aricciata"). FACIO, ERE > faccio, (fo); — sie, cal. fatssu, cerign. fatsse, neap. fatssu (Konj. fatssa);—Lanc, Arpino, campob. fatsse, Teramo ke ii fatsse, aquil. fatssa te „faccia te", gall. fotssu (Konj. fotssa), cors. fatssu, gombit. fatsse (Konj. fatssa), Sillano fatssa (Konj. fatssa); — a.-gen. faca (Konj.), a.-berg. fatsa (Konj.), romagn. fatss (Konj. fetssa), triest fatso, trient. faso. *FiECIA >> fec-cia; — sie. fetssa, — lanc. fetsse, — a.-gen. fece, a.-berg. fets. FENISICIUM > seccia. GLACIA (für GLACIES), *GLACIARE, *GLACIUM, *GLACIARIUM > ghiaccia, ghiaccio, diaccio, diacciuolo „Eiszapfen", ghiac-ciaio „Gletscher", ghiacciaia „Eisgrube", ghiacciare; — sie. iatssu, cerign. iatssu, cal. iatssare „schneien"; — neap. iatsso, Lanciano iatsse, iatssä, cors. getssu, gombit. ggiatsse, Sillano biatsse, — a.-gen. dzaeä, dza^ä, mil. dzatss, piem. dza^a, a.-berg. dzatsa, romagn. dzatss, triest. iatso, iatsär, trient, dzats. IACEO >^giaccio. ILICEUS > leccio, gall. litssa, Sillano letsse. INSICIUM > ciccia, sicciolo, cicciolo. *LACEUS (= LAQUEUS), *LACEO, -ARE > laccio, al-lacciare, in-tralciare; — sie. latssu, intirlatssare, cal. latssu, tarant. Iatsse, Lecce latssu, Bari. Iatsse, cerign. Iatsse, neap. Iatsso; — com. lesä „allacciare"; — mil. latss, latsä „zuschnüren", gen. lacu, trient. las. *LIBYCIUS « LIBY-CUS) > libeccio „Südwestwmd". LICiUM, LICIA > liccio, liccia (lisso < franz.); — sie. litssu „filo ritorto", Lecce litssu; — neap. litsso, cors. litssu, Alatri litssi; — a.-berg. lits. *LUMBRICIUS > piem. lombris, berg. lüm-bris „lombrico", com. lembresina „angue fragile". *LU- — 118 — — 119 — §66. CEARIOLUM > v.-berg. lusarol „lucifer", lomb. lüsarö(l). lüsiröl „Lichtöffnung". *MINACIA, *MINACIO, -ARE > minaccia, minaeciare; — sie. minatssa, Lecce minetssu „minaccio"; — gall. cors. minatssa; — a.-gen. menaca, menacando. MUSTACIUM >» mostaccio; — Lecce mu-statssu, cal. mustatssu(lu); — neap. mostatsso. PANA-RICIUM >> panereccio; — cerign. panaritsse. *PECI-OLUS> picciuolo. *PICEO, -ARE vgl. § 62. PLACEO, -ERE ^> pi accio. SALSICIA ^> salsicci a, s a leiccia; — sie. sautsitssa, Lecce satitssa; — campob. satsitssa, aquil. sautsitssa, cors. salsitssottu, neap. sautsitsso; — a-gen. satsice, romagn. tsutssetssa. trient. salsisa. SI-LICEUS > mil, saritss, seris „selce", piem. saliss, tic. saresa, valtell salesa. SOCIUS, SOCIA ^> soccio „aeco-mandita di bestiame"; — cerign. su etsse, Bari so tss e, fem. setsse: — neap. suotsso „pari, eguale", Lanciano sotsse „uguale", campob. suotsse „eguale", assutssa, mil. lomb. sos „aecomandita di bestiame", ossol. sos „rumore"; — boL sots, romagn. tso tss, trient, sosi (Sing.). *SPINACEUS > a.-berg. spinats. SUSP1CIONEM > a.-gen. sospecon. *TRICHEA, *TRICHEOLA > treccia, dav. intrecciare; — sie. tritssa, stritssari „disfar la treccia", cal. tritssa, Lecce tretssa, Bari tretsse, tarant. (trecce aus dem Ital.), Arpino tritssa, neap. tretssa; — gall. tritssa, cors. tretssa, gombit. tretssole; — mil. tretssa, a.-berg. tretsa (glosiert durch „trica"), trient, dresa. *TRIL1CIUM > tra-liccio; — (mil. romagn. tarlis < TRIL1CEM). V1CIA > veccia; — cerign. vetsse; — Teramo vetsse, Sillano ve-tssa, mil. vesa; — a.-berg. vetssa. In einem Falle steht Ki im Anlaut: CYATHUS, *CYA^ THINA >* mil. com. tsaina, a.-berg. tsaina, n.-berg. säina, crem, pav, säina „quartuccio, un vaso di terra cotta", päd. tsaina „große Schüssel". An Ortsnamen seien erwähnt: ARICIA > Ariccia, AUSUCIA > Ossuccio. MODICIA > Monza, NICiEA > Nizza (SCYLACIUM > Squillace, SUBLAQUEÜS > Subiaco.). § 66. Die Grenzen der tss-Aussprache nach Süden und Norden zu bestimmen, fehlt es mir an Material. Es liegt aber kein Grund vor, anzunehmen, daß tss aus tss, oder umgekehrt, entstanden sei. Meyer-Lübke (Ital. Gram. § 253) will aus der Tatsache, daß in der Molise tss in den Wörtern patssiia = ital. pazzo, mutsseke = ital. mozzico, tsuoppe = ital. zoppo, kekotssa = ital. cueuzza statt ital. zz vorkommt, schließen, daß tss ursprünglich auch in der Molise gesprochen worden sei, und daß dann mit dem Eindringen des nördlichen tss auch solche tss zu tss geworden seien, die nicht auf Ki beruhen. Unter diesen Beispielen gehen aber mutsseke und mozzico auf zwei verschiedene Typen zurück (§ 71), in cueuzza und pazzo handelt es sich um die Doublette Suff, -azzo = accio, -uzzo = -uccio, worüber im § 72f. gehandelt wird, und in zoppo um ein Fremdwort, welches auch im Franz. (chopper) ein ts zeigt (vgl. umgekehrt platzen > ital. spiacciare). Es gibt aber eine ziemlich große Anzahl von Ausnahmen, die ein tss im tss-Gebiet und ein tss im tss-Gebiet aufweisen. Es sind vor allem die Suffixe accio = azzo, uccio = uzzo zu nennen, die übrigens nicht auf Italien beschränkt sind, sondern auch sonst in der Romania wiederkehren. Dann — von einzelnen Wörtern wie tarant. tritssa, cerign. renatsse, Bari appi-tssa, die aus dem Norden entlehnt sein können abgesehen — zeigt Napoli im Süden ritsso, latsso, alutsso, nutsso, tretssa etc. neben atssa, vratsso, aritssare, iatsso, litsso, ammenatssare, mostatsso, sautsitsso, suotssi, setatsso etc., während das bei weitem nördlicher gelegene Arpino meines Wissens nur tss-Formen besitzt. Im Norden zeigt das Mailändische Doppelformen wie ris = ritss, olnis = olnitss etc., und dieses Schwanken ist über die ganze Lombardei verbreitet, wie der beste Kenner dieses Dialektes, Salvioni, es ausdrücklich betont: sc e z in Lom-bardia si equivalgono (cf. mil. braz e brasc, mil. lazä di fönte a com. lasciä „allacciare", mil. giaz a fönte ad alp. giascia, Monza e Monscia, val. cal. dulsc = lomb. dolz ecc). Es ist kaum anzunehmen, daß das s aus tss der literarischen Aussprache stammt, obwohl Salvioni lehrt, daß ..ne'documenti antichi e sempre z", denn das Lombardische besitzt doch den Laut ts « CL : tsama, < CT : petssen, < KE, KI = tserka, tsel etc.), so daß man nicht einsieht, warum ital. ghiaccio zu dz asa umgestaltet wurde. Es handelt sich vielmehr tatsächlich um zwei Aussprachen, von denen die alten Texte die eine (s) nicht anerkennen wollten, sondern nach dem Muster der übrigen norditalienischen Dialekte nur z (= ts) schrieben. Dagegen kennt die italienische Schriftsprache einige tss-Formen. Neben EßlCIUS > riccio (sie, ritssu, ritssa-tura „spoglia del spinoso", cerign. ritsse, neap. ritsso aber aritssare, mik ritss neben ris, a.-berg. rits „Dornstrauch, Gestrüpp" [vgl. span. erizado „stachelig, dicht" vom Gestrüpp], trient. ris), wovon aricciare „sträuben, emporstehen [Haare]", kennt das ital. auch ein arizzare „sträuben (von der Mähne des Löwren)," Neben euccio, eucciolo „Hund bis 6 Monate" steht a.-ital. cuzza „cagna", das mit rum. cutu! „Ruf für junge Hunde" zu vergleichen ist (vgl. sicil. gutssu, -a; arpin. ka-tssone „cagnolino"). Neben facciuola — „1. Diminutiv von faccia, 2. Bäffchen am Hals der Priester oder Richter, 3. Gewebe zwischen Zettel und Webebaum" steht a.-ital. fazz(u)olo „Tuch", dav. fazzoletto „Halstuch" (> alb. farsuXate „Schnupftuch"), Lanciano fatssolu „fazzoletto", ven. fatsio(l) « fatsuol) „leinener Mantel, Leintuch", C> alb. fatsel „specie di cambrik", serb. faeol, faeol „Tuch", by-zant. (paxiofaQ „Handtuch, Serviette", (paxibliov „Turban") a.-gen. faeol, trient, fasol, dessen Etymologie von *FACIOLA « FACIES vgl. rum. fatä de masa = „Tischtuch") Parodi (Alcune osservazioni a proposito del lessico genovese antico di Giovanni Flechia. Genova 1886 S. 17), mit Recht gegen die Diezsche: germ, fetzen, verteidigt. *BISLUC1UM (vgl. *BISLUCA. ^> franz. beriue, prov. besluga) > barluzzo „Zwielicht" (wie *BISLUMEN > barlume).' Neben LUCIUS ^> ital. luccio ineap. alutsso, a.-berg. luts, trient, lus) steht merluzzo, mil. merlütss < MARISLUCIUS. Neben PICEA ^> peccia „specie di abete" steht *PICEUM > pezzo „Fichte" (mil. pesa „pino bianco", ven. päd. veron. petsso). PITTACIUM (= griech. jtirrdxcov) > petazza „bagatella", SOLACIUM < sollaccio neben sollazzo, dav. sollazzare (sie. sulatssu, Sillano solatso). § 67. Ein Wort, das besondere Beachtung verdient, ist das lat. FACIES. Es ist entweder wie GLAC1AS > GLACIA zu *FACIA geworden und hat regelrecht ital. faccia, campob. 'm patssa, gombit, fatssa, a.-gen. a.-Chioggia faca, mil. fatssa nb. fasa ergeben, oder es ist FACIES geblieben und erscheint auch im tss-Gebiet mit tss: sie. fatssi (n fatssi << IN FACIE), cerign. fatsse (m batsse „in faccia"), Lecce fatssi, neap. fatsse (nb. fatssa), n.-gen. fatsa, trient, fatsa. Diese Form erklärt sich nach § 90. Vor e wurde Ki anders behandelt als vor a, o, u. Zwar trat die Dehnung des Konsonanten ein: fakkie, dann aber wurde das i vom folgenden e absorbiert und dieses fakke konnte nun entweder mit lat. kke, kki zusammenfallen, wie im Log. fakke, Camp, fatssi, Sic, Neap., Lecce, Cerign., oder selbständig von diesem zu tss werden, wie im Sass. fatssa, Gen. und Trient. (wo kke, kki zu tse, tsi werden). Nun konnte man die im vorigen Paragraphen angeführten Unregelmäßigkeiten auf folgende Art erklären: Wie nach Konsonanten, so fiel in ganz Italien auch nach Vokalen Ki mit Ti zusammen und beide wurden zu tss. Nur in einem Falle entwickelte sich Ki zu tss, wenn ihm nämlich e, i folgte. Wir sollten also ACIA >> atssa aber ACLE > atsse erwarten. Dann trat Ausgleichung ein: Im Süden und Norden siegte der Singular, im Zentrum der Plural. Das Schwanken im Neapolitanischen und Lombardischen würde eine schöne Bestätigung dieser Annahme bilden, desgleichen die Doppelformen der Suffixe accio = azzo, uccio = uzzu etc., und ital. sollazzo neben sollaccio etc. ohne weiteres erklärlich. Beweiskräftig würde in diesem Falle fazzoletto seiu, wo dem tss keine tss-Form beiseite stand, so daß ein *faceioletto nicht entstehen konnte. § 68. — 122 — — 123 — §68. Freilich müßte dann facciuola, braeciale nach faccia, braccio, ghiacciare, ghiacciaio nach ghiaccio, lac-ciare nach laccio, minacciare nach minaccia umgestaltet worden sein, picciuolo „Stiel" von picciolo „klein" beeinflußt, und acciale, acciaio eine späte Italianisierung des nordital. atsal sein (Die ital. Nebenform aciaj o würde auch die Unvolkstümlichkeit des Wortes beweisen.). Verba wie pi accio etc. müßten aus *piazzo nach Analogie der zweiten Person piaci entstanden sein. Durch diese Erklärung ließe sich auch ein schöner Parallelismus zwischen FOETI[D]US > Lecce fietssu (neben fetu vgl. Archivio glott. ital. IV, 125) „foetor", tarant, fietsse, PUTI[D|A >> ital. puzza „Eiter", dav. puzzare „stinken", dav. puzzo „Gestank" [vgl. log. puta „puzza, odore"], Lanciano putssa „puzzare", Teramo put ssi „puzzare", Kappetssenite „divenuto puzzolente", romagn. potssa „puzza", Pisa pussolente, — und ACI[D]ÜS > a.-ital. lazzo „aspro e pungente di sapore", cors. latssu „sciocco (detto delle viande)", gewinnen. § 68. Diese Erklärung, so einfach sie auf den ersten Blick auch scheinen könnte, hat sehr wenig Wahrscheinlichkeit für sich. Bei einem Worte wie „Arm" würde man schon verstehen, daß die Form des Plurals den Singular beeinflußt hat, (und gerade in diesem Falle hat das Lateinische BRACH IA !), aber wie soll „Zwirn", „Eis" etc., die doch so selten in der Mehrzahl gebraucht werden, den Sieg über die Singularform davontragen? Außerdem ist unter den tss-Formen des Italienischen keine einzige, die wirklich zu dieser Erklärung zwingen und keine andere Deutung gestatten sollte. Fazzo-letto bedeutet einen Kulturgegenstand, kann daher aus dem Norden importiert sein. Pezzo stammt aus einer Gegend, wo die Fichte zu Hause ist. Merluzzo ist nicht MARIS LUCIUS, sondern merlo +■ Suffix -uzzo. In petazza hat man das Diminutivsuffix, -azza gefühlt, in cuccio neben cuzza, und cucco „dumm, kindisch", dagegen haben wir es mit den Suffixen -uccio = -uzzo = -ucco zu tun, ebenso wie im arpin. katssone mit dem Suffix -accio. Diese Wörter sind aus *coeuceio, *cocuzza, *eocaccio verkürzt und sind Ableitungen des im § 60 besprochenen *coco „Kopf". Die kleinen Hunde haben bekanntlich so unverhältnismäßig große Schädel, daß eine scherzhafte Benennung nach dieser Eigenschaft nicht auffällt. Arizzare neben ariciare wird im § 78c erklärt, desgleichen barluzzo im § 71 Anm. Was endlich solazzo betrifft, so ist es, wie die Bedeutung zeigt, ein Latinismus. SOLACIUM wurde als SOLATSIUM gelesen, daher zunächst *solazio (vgl. Sillano solatso mit einfachem ts) und dann wie die im § 52 Anm. besprochenen Fälle: sollazzo. Ebenso findet man z. B. von IUDICIUM, das in Italien in volkstümlicher Gestalt nirgends zu treffen ist, neben dem Latinismus giudizio ein giudizzino „kluges Köpfchen; kleiner, scharfer Verstand", welches trotz seines zz doch nur ein Latinismus ist (vgl. auch catupuzza, cacapuzza „euphorbia latyris" = catapüzia, cacapüzia, nach Pieri mit Archivio glott. ital. XV, 378 aus den Imperativen caca + puzza.). Anm. Gegen die Etymologie von cuccio c dem vorausgehenden k zuschreibt. Ein anderer Fall ist cors. bucca, sbuccatura, temp. sbuccä, sbuccula, wofür auch sass. butssa, das dem dunkelen ital. buccio, buccia entspricht (vgl. tose, bucchie § 71), welches nicht aus *lobuccio verkürzt sein kann (Körting2 No. 5659). Schuchardt (Zeitschrift für rom. Phil. XV, 96) hatte cuccio aus südslav. kucka, magy. kutya, kuszi (spr. kusi) ableiten wollen. Ich glaube nicht an die Möglichkeit einer so großen Verbreitung im Romanischen eines slavischen oder magyarischen Wortes. Für unsere Etymologie spricht außer dem zitierten katssone in Arpino auch das g, welches nur auf dem Gebiete erscheint, das intervokalisches c zu g werden läßt (prov. goz, gossa, cat, gos, span. gozque, pg. gozo, afranz. gous). Wahrschein- Lieh ist auch franz. gösse „kleines Kind" dasselbe Wort. — Für lazzo, sozzo (arpino tsutsse fem. tsotssa, neap. sotsso, Lanc. tsotsse, sotsse, gall. sutssu, a.-gen. sooo), weiß ich keine Erklärung; mar cio, ran cio zeigen auch nicht die regelrechte Entwickelung aus *MARCI[D]US, *RANC1[D]US, da man *marzo, *ranzo erwartet. Dunkel ist auch ital. freccia ..Pfeil", gall. fritssa, a.-berg. fritsi, lomb. (s)fritsa, mil. flitssa, n.-berg. V. Bremb. flessa. Aus dem Germ, (klakjan) stammt ital. schiacciare, cal. skatssare, gall. isatssa. cors. saeeu, mil. skisa, romagn. stsiatsse, und skitsser. skitss, askitss. Über bozza = boccia vgl. § 71. § 69. Wir gelangen nun zu einem der schwierigsten Probleme der i-Verbindungen, zu den Doppelformen, welche die Suffixen -accio = -azzo, -eccio = -ezzo, iccio = -izzo, -occio = -ozzo, necio = -uzzo, u. z. nicht nur im Ital. sondern auch in andern rom. Sprachen zeigen. Bekanntlich werden sie von lat.-ACEUS, ICE US, *-OCEUS, -UOEÜS abgeleitet. Die tss-Form des Italienischen wird als regelrecht erklärt, für die tss-Form dagegen schlägt Meyer-Lübke (Rom. Gram. II § 420) zwei Möglichkeiten der Erklärung vor: a) Beispiele wie popolazzo „Bevölkerung" << POPULATIO können ein Suffix -ATIO enthalten und Latinismen sein, b) aus minuzza < MINUTIA gegen MINUO hat sich ein Suffix -uzza prov. trolh-s „Kelter", franz. treuil „Kelter, Winde", *TROC[U]LARE > prov. trolhar, span. estrujar „auspressen". Die Worte TORC[U]LUM,*TORC[U]LA konnten leicht als Diminutiva aufgefaßt werden und man bildete nach dem Muster LOC[U]LUS: LOCUS ein*TORCUM, *TORCA, welche sich im franz. torche „Bündel, Wisch, Fackel", dav. torchon, torcher (daraus ital. torcia, torciare, span. an-torcha, portg. torcha), prov. cat. torcar „wischen, putzen", erhalten haben (TORQUA für TORQUIS findet sich schon bei Varro sat. Men. 170 B3, vgl. Georges: Lexikon der lat. Wortform, 695). Diese Rückbildung muß sehr alt sein, denn es beginnt schon früh in urromanischer Periode der K-Laut vor L mouilliert zu werden, *TORCLU, *TORCLA > *TOR-K'LU, *TORK'LA, wie das Zeugnis aller romanischen Sprachen beweist (vgl. Meyer-Lübke, Rom. Gram. I § 487 ff.). Da aber auch — 127 — §71. LOCLUS zu LOK'LUS geworden ist, so konnte in *TORKTA immer noch ein Suffix -LA gefühlt und losgetrennt werden und ein *TORK'A rückgebildet werden. Dieses mußte nun so behandelt werden wie ursprüngliches RKi, daher haben wir rum. toartä „Fackel", veron. tortso „Fackel" etc. (§ 58). Eine Grundform *TORCIA von TORQUERE oder *TORTIA von TORTUS für diese aufstellen, ist ein Unding. Etwas anders gestaltet sich die Sache bei der Form mit Metathese. Aus *TROCLU konnten je nach dem Alter, in welchem die Rückbildung stattgefunden hat, drei verschiedene Typen entstehen: I. *TROCU, II. als die Mouillierung des K vor L eintrat: *TROK'U und III. als später die Konsonanten vor L in intervokalischer Stellung gedehnt worden sind *TROK'K'LU: *TROK'K'U. Diese drei Typen hätten im Italienischen I. *troco (vgl. a.-franz. estruer „würgen"), IL *troccio, III. *trozzo ergeben müssen. Wir haben aber keine Spur davon, sondern nur von einer IV. Form *TROCCO, welche im piem. truke „stoßen", com. trukkä „calcare e assodare selciato", truk „stampfe", stroka,ven. strukare „auspressen", mant. strukar, friul. struka, prov. trukä weiterlebt. Diese ist nichts anderes als eine Umbildung von *troco nach trokko. Anm. Ob alb. trokon „trete, vernichte", trok „Balken der Presse", rum. *truc, *turc in strucesc, stru(n)cin, arum. stur ein „zerdrücke, zermalme" auf einem *TORCU, *TROCU oder *TROCCU beruhen ist nicht zu entscheiden. Jedenfalls kann alb. tork nicht aus ital. torchio entlehnt sein, denn dann würde es *tork heißen (vgl. seke arum. ländurä, drum, rin-durica, ital. rondola ist aus prov. ironda. a.-franz. aronde §71. 128 - — 129 §71. ein *HIRUNDA zu erschließen (Meyer-Lübke Rom. Gram. II § 355). Man leitet; rum. chingä „Gurt" von *CLINGA < CING[U]LA ab, während man cingä „Gurt" (Pe murgu cä mi-I scotea, — la fintinä-1 adäpa, — cu tersala-I tersäla, — cu cinga mi-I incinga. Marian Poesii pop. I, 34) als Verbalsubstantiv von CINGERE erklärt. Eine solche Bildung widerstrebt aber den Gesetzen der lat. und rum. Wortbildung und man muß cingä, sowie sie. tsinga auf *(TNGA < CINGf UjLA zurückführen (dagegen setzt ital. cigna schon ein *C!NG'LA. > *CING'A voraus). Selbst aus MAS-CULUS wurde ein *MASC-US rekonstruiert, welches sich im alb. maske erhalten hat (vgl. ital. baroncio rum. trunchia ..verstümmeln". Nun setzt daneben das cal. truntsu „tronco", prov. trons „stumpf", a.-franz. tronce, pik. tronche „Block", span. tronzo „abgeschnitten", tronzar „zerbrechen, fälteln" ein *TRUNCEUS voraus. Wäre dies von TRUNCUS wie LIGNEUS „aus Holz, holzig" von LIGNUM mittelst -EUS abgeleitet, so würde es „stämmig, aus Stamm" bedeuten, es heißt aber dasselbe wie TRUNCUS und TRUNCULUS. Wir müssen daher annehmen, daß 'TM»UNKT aus TRUNC[U]LUS auf der Stufe *TRUNK'LU, durch Abtrennung des Suffixes -LU entstanden sei. Von diesem selben *TRUNK'U leitete man mittelst -0, -ONEM ein *TRUNK'ONEM ab > a.-franz. traneon, nfranz. troncon (vgl. lat, HOMUNCIO = HOMUN-CULUS). Ein weiteres Beispiel liefert uns das Rumänische. Das rum. sgräbuntä „kleines Geschwür" suchte Cihac (II, 305) vergebens aus dem Slavischen abzuleiten. Es entspricht ganz genau dem lat. CARBI! NC ULUS, oder vielmehr einem *CAR-BUNCLA, aus dem *CARBUNK'A rekonstruiert wurde (als ob CARBUNC- der Stamm gewesen wäre). Ebenso setzt rum. graunt ein *GRANUNK'UM aus *GRANUNCULUM voraus (dessen Existenz indirekt durch franz. grenouille, prov. granolha, ital. granocchia, cal. granunkyu etc. bezeugt ist: RANUNCULA < RANA hat sich mit dem „etwas Kleines" bezeichnenden *GRANUNCULUM < GRANUM gekreuzt). Das Diminutiv gräuncior setzt ein *GRANUN-K'OLUM voraus (obalb.nenk „Knöchel" aus *NODUNCULUS oder *NODUNKUS stammt ist nicht zu entscheiden). Desgleichen erklärt sich das ital. raponzolo „Rapunzel" (auch raperonzolo, rap.ronzo) < *RAPUNK'UM statt *RAPUN-CULUM. Dasselbe Suffix liegt vor noch in abatonzolo „abatueolo", lattonzolo „Milchkalb", poetonzolo, preton-zolo „pretazzuoio". Nach Analogie ist dann codinzolo „dünner, kurzer Schwanz" entstanden. Aus VINOULILM > ital. vinehio, avvinchiare « VINCULO) hat sich in einer frühen Periode *V1NGUM herausgebildet, woraus itah vinco „Weidenband" (dav. vinciglio „legame, vincolo"), portg. vinco. Später, als schon die Aussprache * VINKUU M herrschte, rekonstruierte man ein *VTNKUM, woraus ital. *vinzo in vinzaglio, guinzaglio „vincolo". Neben AMURCA > ital. morca haben wir in derselben Bedeutung *AMÜRC| U]LA > morchia und ^AMURK'A > sard. murtsa. In intervoka-lischer Stellung haben wir ital. gracchio < GRACULUS neben a.-ital. graccio < *GRAK'US (ein *GRACEUS ist undenkbar). Über rum. mämärutä vgl. § 21 Anm. Auf POCLUM > ^POK'KUM geht mgl. pots „Krug" zurück. Weigand, 11. Jahresbericht. 9 § 71. 130 — 131 — §71 Neben ital. chioceia steht arpin. iokka, neben cal. tsu tss u ..Esel", ital. eine«. ..Esel". Umgekehrt steht neben ital. mostaccio auch mostacchio, doch kann das letztere griechischen Ursprungs sein. Vgl. auch bacoceo = baccocco = bacciocco „Tölpel". Auf diese Art läßt, sich auch ital. goccia „Tropfen" < GUTTfUjLA > *GUKLA > * ital. moccolo = mozzicone ausgeht. Zu dieser Annahme werden wir geradezu genötigt angesichts des arum. musku, mgl. niutsku. Wenn drum, musc (alt mutsk) aus *MUCCICO sich erklären läßt, geht das nicht für das Südrumänische, wo man * mutsk, bezw. *musk haben müßte (vgl. OCCTDO >> arum. tsid, mgl. utsit, vgl. auch pisc weiter unten), daher geht auch misc „bewege", mgl. mitsk nicht auf *MICICO « MI CO), wie Candrea-Hecht Romania XXXI, 313 angenommen, sondern auf *MIC[U]LO > *MIK'K'0 -j- KARE zurück. Es entspricht einem aus KL hervor- gegangenem K' in allen rum. Dialekten ein ts, einem KK dagegen ein ts, so daß man von einem *MUK'KTCO ( mil. pia „stechen, beißen". Daneben besitzt aber das Italienische für die Bezeichnung des Spechtes das Wort picchio (vgl. rum. pinchiü „Rotfink") > rum. pit-igoiü, pitigäesc, pis-c « pits-k} und die ital. tss-Formen, andererseits *PIK'K'US ^> rum. piciü „kleiner Knabe", pisc « pits-k) „zwicke", pinciü „ein kleiner Vogel" und die italienischen tss-Formen, endlich *PIKKUS > rum. pic, picur und die italienischen KK-Formen. Ob auch arum. pitsa „Scham der kleinen Mädchen" hierher gehört, ist fraglich, da das Wort in den benachbarten nichtromanischen Sprachen auch vorkommt (alb. pits, pitsui" „Geschlechtsteil kleiner Mädchen", pitsige „vulva", slov. picka, poln. pica, piezka, magy. pics(a) „weibliches Glied"). Es ist jedoch möglich, daß sich das Wort vom Rumänischen aus weiter verbreitet hat. Dann würde pitsa ganz parallel zu pula „männliches Glied (ursprünglich nur der kleinen Kinder)", das nach einer mündlichen Mitteilung des Herrn 0. Densusianu aus *PUBULA < PUBES (bedeutet schon im Lat. „Scham(gegend)") stammt und zu dem im § 19 Anm, besprochenen putä<*PUTEA (oder *PUT[U]LA > *PUCLA. > *PUK'A) < PUTUS sein. Auch ital. cazzo zu CATULUS „Junge von Tieren" (> *CACLUS > *CAK'K'US) gehört wahrscheinlich hierher. Wie GUTT[UjLA > *GUKLA > *GUK'A }> goccia erklären sich noch zwei Wortsippen, die bis jetzt als etymologisch dunkel, oder als unregelmäßig galten. Die erste gehört zu ROTA und zeigt im Ital. tss neben 9* §71. — 132 — tss-Formen, was mit einem Grundtypus *ROTiA- unvereinbar ist und nur mit *ROK'[LA] und *ROK'K'[LA] übereinstimmt Da ist vor allem ital. sdruceiolare „ausgleiten, straucheln" zu nennen, von Ascoli (Archivio glott. ital. VII, 516 Anm.) auf *EX-ROTEARE zurückgeführt und von Meyer-Lübke (Ital. Gram. § 193) befürwortet, statt dessen man *EX-ROTU-LARE ansetzen muß. Wahrscheinlich gehört zu ROTÜLA auch das von Caix auf *ROTEA zurückgeführte ital. roccia „paglia ravvolta a rotolo". (Dagegen sind von diesen verschieden die dialektischen: neap. rotsoleiare, cerign. ruetsele .cilindro girante intorno ad un asse" Lanciano rötsele „legno cilindrico che si mette sotto a gravi pesi, per farli scorrere", rutselä, rutseliä „rotolarsi", die mit ihrem einfachen ts an deutsches „rutschen" erinnern.) In biroccio, baroccio neben barozzo (Zeitschrift rom. Phil. VIII, 303), neap. barruotso. gombit, Sillano barotsse, Arbedo barots hatte Meyer-Lübke (Zeitschrift rom. Phil. VIII, 303) einen Suffixwechsel angenommen; eher könnte man einen Einfluß von carroccio neben carrozza, unter dessen Einfluß auch biroccio zu baroccio wurde, annehmen. Ich glaube aber, daß man gar nicht von *B1R0TIUM, sondern von *B1R0TULUS, Diminutiv von BIROTUS ausgehen muß. Die zweite, über die ganze Romania verbreitete Wortfamilie, ist diejenige, die Körting2 Nr. 1672 und andere auf mhd. butze zurückführen. Da aber auch das Rumänische ein bot „Klumpen" besitzt, welches von ital. bozza „Geschwulst, Beule", franz. bosse „Höcker, Beule", ital. boccia „Knospe" kaum zu trennen ist, so muß das germanische Etymon aufgegeben werden. Es geht vielmehr mit ital. boccia auf *B()KU <*BOCLU< BOT[Uj-LUS zurück, während ital. bozza, bozzo ein *BOK'K'U verlangt. Für den Sinnesübergang vgl. MATIA > rum. mate „Eingeweide" (afr. boille, buille < *BOTULA „Eingeweide"), ital. mazza „Keule", — Über die Ergebnisse der etwas anders gearteten COCHLEA und NUCLEÜS vgl Sehuchardt: Romanische Etymologien II, 13ff. und Zeitschrift rom. Phil. XXIII, 333. Vgl. auch Wiener Studien XXV, 103, — 133 — §72. wo Meyer-Lübke das im 0. Gl. V, 565, 57 belegte CONOCLEA als die Vorstufe des ital. conocchia, nicht als eine Weiterbildung auf -ea von COLUCLA = CONUCLA ansieht, Anm. Inwiefern DL und GL parallel zu TL und CL sich entwickeln, kann hier nicht gezeigt werden. Nur auf einige Fälle möchte ich aufmerksam machen. Das sass. sangui-sudzza und das alb. susune (§ 39 Anm.) können sowohl auf *SANGUISUGULA, als auch auf SANGUISUGIA zurückgehen. Der erste Typus ist ohne weiteres verständlich, da es ein Diminutivum von SAN GUI SU GA ist, der zweite dagegen ist nicht recht klar, da das Suffix -1UM wohl im Lat. an zusammengesetzte Wörter tritt, nicht aber ein -IA an solche, die lebende Wesen bezeichnen. Und dennoch ist gerade diese Form spätlat. belegt (Acro zu Horaz Art. poet. 476). Im Romanischen erscheint aber -ULUS als das beliebteste Suffix zu solchen Ableitungen: ital. latti-vend-olo, pani-coc-olo rum. codo-bat-ura etc. (Meyer-Lübke Rom. Gram. II, § 430 § 558) und, wenn es sich um die Verbindung Substantiv -j~ Verb handelt, tritt es geradezu an Stelle des lat. -1UM: ital terrimuotolo, rum. minastergurä = spätlat. MANITER-GIUM. Es ist daher wohl anzunehmen, daß das spätlat. SANGUISUGIA nichts anders als eine graphische Wiedergabe des rom. *SANGU1SUG'A < *SANGUiSUG[UlLA (für das rom. Gefühl trennbar in SANGÜ1S + SUGO f ULA) ist une als Pendant zu ital. barluzzo di- neu mag, welches auch nur auf ein *BISLUK'KU < *BIS-LUCULU (vgl. Zeitschrift rom Phil.XIX, 181 und trevis. bisorbolo ..Blindschleiche") zurückgeführt werden kann. Über *BULGULUS = *BULGIIIS vgl. § 26. Für DL gibt es auch einige gleichgeartete Fälle, so vor allem die im § 25 Anm. besprochenen *PANDIA. > rum. pinzä „Leinen" =*PANDULA (von PANDERE „ausbreiten"}., *PENDIUS, *PENDIO > rum. spinz „Ni'eßwurz", spinzur ;,hänge" = PENDULUS „herabhängend", PENDULO „hänge herab" und wahrscheinlich auch *MAND1US *> minz < ♦MANDULÜS (etwa *HERBiEMANDIUS = -ULUS). § 72. Wenn wir nun zu unseren Suffixen zurückkehren, so sehen wir, daß sich -accio, -azzo etc. gar nicht mit dem lat. -ACEUS vollkommen decken, sondern daß diese ganz dieselbe Funktion wie die italienischen Suffixe -aco, aeco — 134 --- 135 — und -acchio haben, Im lat. leitet -ACEUS von Substantiven Adjektiva ab: GALLINA „Huhn" — GALLINACEÜS „zu den Hühnern gehörig". Schon in lateinischer Zeit konnten nach Wegfall des dazugehörigen Substantivs diese Adjektiva, substantiviert werden, so stammt aus GALL] NAGE IIS FI MUS rum. gäinat, span. gallinaza, portg. gallinhaca „Hühnermist", dagegen aus G ALLIN ACEUS ViALLUS das ital. galli-naccio, teram. Kallenietsse „Truthahn". Dasselbe gilt für VI.NACEUS ..zum Wein gehörig", welches schon lat. als Substantiv Weinbeerkern" heißt, gerade wie ital. vinac ciuolo. oder mit einer anderen Bedeutung: rum. vinat Weinberg- etwa VN ACEUS KOKT US . Wenn nun da-leben im it< Uelleben gallin^ ccia ..schlechte, magere Henne", unarr'o ..^chleeht' r. dünner Wein", avvinazzarsi „sich berauschen" \orkomnd ;-} ^ klar. d. K es sieh in diesen [etzt'T^ Hillen (»i'n Suffix "cio -- -a/zo handelt, welche- ein* dorn lu ~\CFU~ f>»iU«'* ]vjoratl\e Bedeutung bevit/i. Xiii» ^ "d »• u - \ \ '•» /wn-i vit !*• andere Vre.rba gebildet, dar-iule" 're< ",a" b< r-'m" - erepacciare. sbevazzare „nippen", innamor azzare „franz. amouracher". Für diese zwei letzteren kommen in derselben Bedeutung die Nebenformen s b e v a c c hiare, in n am o r a c chi ar e vor, deren Suffixe auf einer Grundform -ACLARE beruhen. Von dieser müssen wir ausgehen. Nach dem, was wir früher gesehen haben, kann ein -ACLUS zu verschiedenen Epochen folgende Suffixe ergeben: I. -ACLUS = -ACUS > ital. -aco, rum. -ac, II. - ACLUS >-AK'LUS > - AK'US > ital. -accio, rum. -at, III. -ACLUS < -AK'K'LUS>-AK'K'US>ital. -azzo, rum, -aciü. IV. -ACUS + AK'K'US > -ACCUS > ital. -acco, rum. ac. Damit soll nicht behauptet werden, daß im ital. -co und -ccio nicht schon die lat. Suffixe -CUS und -CEUS stecken können. Die auf -GLUM beruhenden Suffixe kennzeichnen sich dadurch, daß sie ihren Ableitungen einen scherzhaften Ausdruck geben. Je nachdem der Scherz gutgemeint ist oder in böser Absicht gemacht wird, hat man mit Diminutiven oder Pejorativen (damit verbunden Angmentativen) zu tun. Nun begegnet man vereinzelt schon im Lat. dieser Bedeutung in den mittelst -CUS und -CEUS abgeleiteten Wörtern. So findet man ein LINGULACA „geschwätzig", neben MERACUS hat man MERAC[Ü]LUS, neben VERRUCA, ein VERRUCULA, und es scheint, daß die -CfU]LUS-Ableitungen in diesen zwei Fällen die jüngeren sind. -UCUS hat pejorative Bedeutung in CADUCUS, nach dem rum. intuc „vergeßlich" gebildet zu sein scheint (gleichsam *OBL]TUCUS) und in MANDUCO. In MERDACEUS „mit Kot beschmiert", PANUCEUS „lumpig" etc. hat man die pejorative Bedeutung, die im Primitiv um steckt, dem Suffix übertragen können. Neben BETA CEUS „zum Mangold (BETA) gehörig" kommt spät-lateinisch BETACULUS in derselben Bedeutung vor (Archiv lat. Lex. IV, 186) und das beweist, daß die Suffixe -AKT! *.-IC!l> Horn. (h\:m. 11 cj 415 -UTK -OCi ? 11 WOG/ 7V ,ehr VI 350\ -UCUS (Rom. Giam, }\ g 412, Z."h^i. Kl 350 und -UCEUS 'nur in PANNUCrlUs väc'A ril«: am di Sui'tixe -co, -ccio mit il n m sse zü'sclien 1 d >v ■ r'e*1 Cha-raktei zu erklären, gevhweige denn vm -cc<> i*,i ' -zzo Dies wird aus dem Folgenden ersichtlich. Hier soll nur noch betont werden, daß nicht nur in den verschiedenen romanischen Sprachen, sondern sogar in derselben Sprache die verschiedenen auf -CLUS zurückgehenden Suffixen unter sich wechseln und zwar nicht nur daß -co -cco = -ccio = -zzo = -cchio, sondern auch aco -eco = -ico == -oco = -neo etc, Anim Horning, dessen Verdienst es ist, in zwei an Material ungemein reichen Artikeln (Zeitschrift rom. Phil. XIX. § 73, — 136 — 170ff., XX 335ff.) die Existenz der -c- und -cc-Suffixe in allen rom. Sprachen erwiesen zu haben, will die -c-Suffixe auf die lat. belegten zurückführen, die - cc-Suffixe aus diesen so erklären, daß im Affekt eine Verdoppelung des Konsonanten eintrat und endlich ital. -acchio etc. aus ac(c)us + ulus deuten. Es ist ihm aber weder gelungen ein lat. -ACUS etc. in dem Sinne des ital. ac(c)o etc. nachzuweisen, noch für die Dehnung des Konsonanten im Affekt überzeugende Beweise anzuführen. Daß franz. polisson im Affekt ppoiisson ausgesprochen wird, ist Tatsache und nach Paul Passy gilt die Regel, daß in der erregten Rede, das im Satz betonte Woit im Französischen den Akzent von der letzten Silbe auf die erste, die nicht mit einem Vokal beginnt, zurückschiebt (j'ai vu im animäl aber: cet annimal-lä). Wir sehen also, daß das Suffix den Akzent verliert und daß die Dehnung des Konsonanten im Wortanlaut eintritt. Aber selbst wenn es im Urromam-schen anders als im Französischen war, was leicht möglich, jedoch unerwiesen ist, so hat doch die ungewöhnliche, erregte Redeweise gewiß nicht den normalen Gang der fortlaufenden ruhigen Aussprache beeinflußt, wie auch ein lat. *AOUCULA im Französischen, trotz des affektvollen accücula nur zu ai g ii i 11 e werden konnte. § 73. bat. -ACEUS tarenaceus „sandig", eapill-,haarähnlich, aus Haar", chart- „aus Papier", er et-, „kreiden-artig", fab- „aus Bohnen", herb- „grasartig", heder-, „epheu-grün", Uli- „Lilien", membran- „häutig", mili- „ans Hirsen", tili- „Linden'' etc.) liegt vor in: *BOVACIA (nach GALLINA GEES) > nordit. boatsa, boasa „Kuhmist". *CARNACEUM > sie. karnatssu „carniccio" (vgl. lanc. fekatatsse „salsiecla"). "CATENA-CEUM >» catenaccio „Sperrkette", teram. katenatsse, a.-berg, kadenats, n.-berg. kadenas, romagn. kadnatss. lomb." kadenas, (s)karnas (CATENA + CA UDO?), ferr. kadnatss, kar nas, com. V. Teil karnas. * Fi LAGE US )> filaccio „Fasern", sie. sfilatssu. FOCACIA. (seil, panis schon bei Isidor Orig.) > focaccia „Art Brot", Lanciano fekatsse, lomb. fugasa. *NAVACEA > cerign. natssekä ., viegen", camp, nnatssekä „cullare", aquil. annatssekä, — 137 — § 7:-;, tarant. natsseiare „cullare", a.-berg. navatsa, bol. navats „specie di cassa", lomb. navassa, navatssa, navasa „Trog". *PARACEA >> ven. paraeola, veron. sperontsola, lomb. parosöla, trient. (parüsola entlehnt). PLUMACIUM >> ital. piumaccio „Federkissen", a.-berg. plumatsol, bol. pima-tsol. *SETACEUM (seil. CRIBRUM) > staccio „Sieb*5, cerign. statsse, Lecce sutatssu, neap. setatsso, aquil. so-tatssu, teram. setatsse, campob. setatsse, Sillano seda-tsse (gall. si atssu gen. säsu „latte cotto e rapresso." vgl, auch *BONACIA (nach MALACIA) „Windstille" > bonaccia, sie bunatssa, Lanc. bnn atss e, gen. bonassa; ven. bonatssa Weitere Beispiele beccaccia „Wahlschnepfe", capel-laccia „Haubenlerche", castagnaccio „Kast a n i enku ch en ~. culaccio „Hinterstück des geschlachteten Rindes", farinac-cio „Mehlabfall" (farinacciuolo „mürbe, bröcklich" = fari-naceo), ferraccia „Schmelzgefäß aus Eisenblech", paniac-cio „Wachstuchfetzen zum Einwickeln der Leimruten" (vgl pänia „Vogelleim"), polpaccio „Wade", rapaecio „Kohlrübe" etc. Wenn dagegen neben teraccio sind die letzteren aus dem Französischen (terrasse, euirasse< entlehnt. Im Rumänischen findet man -ACEUS > -at in *CAR-N ACE US > eirnat „Wurst", *FENACIUS > finat „Heuwiese", GALLINACEUS > gäinat „Hühnermist", VINA-CEUS > vinat „Weinberg"," *FLOCCACIA > arum. flu-katsä „wollener Rock" (floc — Wolle). Nach Wörtern wie ital. focaccia, castagnaccio „Kastanienkuchen" ist arum. su-tsatsä „Stritzel" von sut = drum, sucesc „drehen" gebildet, Alim. Wenn neben cirnat, gäinat, arum. djum. cir-nat, arum. gäiinat, alb. flokale „weißwollener Uberrock'*, neugriech. (plo-naxa vorkommen, so sind diese letzteren mittelst des Suffixe -ATUS gebildet, und man braucht nicht i anzunehmen, daß drum, cirnat eine falsche Singularbildung zu Plur. cirnati sei. In Ableitungen hat man cirnätar, eirnätärie etc. (nicht cirnätar etc.) § 74. ICE US bildete im Lat. Adjektiva von Partizipien: ADVEN-T-I.C.1US, EMP-T-ICIUS, FAC-T-ICIUS, LOCATI-CI.US etc. Im Ital. sind solche Bildungen sehr häutig. Off wurde das Adjektivum substantiert. SALS!CIA. (farta Acro SeoL Hör. Sat, 2, 4. 60.) > salsiccia etc. § 65. Weitere Beispiele: accoglit-iccio „rasch zusammengerafft", addor-mentat-iccio „schlaftrunken", appiccat- „leicht klebbar", ars-iccio „leicht versengt", bruciat- „Überbleibsel von verbrannten Sachen", cascat- „leicht abfallend", cassat- „liederliche Ausradierung", cavat- „Schutt", colaf- „abfließendes Wachs, Schlacke" (als Adj. „von selbst abgefallen"), cott-..halb berauscht", fi'>'iiai~ ..Iräctdie". filat- ..Gesinnst aus Seidenabi'alleu", gr..tta4 - .Je,ebb > Krüzen". gu«i staf - ..etwas beschädig", imp-raf- ..schh^ H ^eVru4" Siele-, mort-..halbge^torben". mufl'a^- .. «ehimiedir', ^s^- h-dhve-blüht", portaf- ..«dr.geKihrt'. prim.it- .,zr'h.u" pu«rnii- .•dimolo". raceaitat- ..d is An-gele-Tne". r "»<• o o 1 i1 - .zusammengerafft**, raspa-- ..ausgescharr>er Bod...'\ reoit-. ..Aus-gespieenes" eic. Vergl, auch mol-t-icrl > „f^ue'd" Im Rumänischen haben sich nur zwei Fälle er,.«alten 'arsita „Sonnenglut, trockner Platz" < *ARS!CIA (CALOR. PLAGA vgl. ital. arsiccio: arsita, v ie meist betont wird, richtet sich nach dem unbetontem Suffix -ita. slavisc'-er Herkunft) und. rämäsitä ..Rest" < -REMANSICIA (vgl. ital. avanzaticcio „Überbleibsel"). Das sind die zwei einzigen Fälle im Rumänischen, in welchen das Suffix -ita einen vorhergehenden Dental affiziert (was auf lat, i weist) und kein Diminutivum ableitet. Da die meisten Partizipia auch als Adjektiva verwendet werden, konnte 1CEUS auch an Adjektiva angefügt werden und in der Funktion des lat. -ICEUS verwendet werden: (am)malaticcio „kränklich", wurde direkt zum. Adjektivum malato gezogen und als Diminutiv gefühlt, wonach sich dann alticcio, amariccio, durr-, fiacchiccio „matt", fort-, fredd-, fracid-, pazz- „halbverrückt" etc. richten. Meistens findet dieses Suffix Verwendung bei Farbenbezeichnungen: abiccio, azzur-, bianch-, biond-, giall-, livid-, ner-, pallid- etc., dann übertragen auch cenericcio „aschgrau", paoniccio ..Pfaublau". Vgl. laue, scur-et-itsse „scuriccio di colore." Im Romanischen begegnet man aber auch einem Suffix -ICEUS, das gerade wie -ACEUS Adjektiva, oder daraus hervorgegangene Substantiva ableitet, welches daher die Stelle des im nächsten Paragraphen zu behandelnden -ICEUS übernimmt: PELLICEA jvestimentaj > *PELLlCEA. > ital. pelliccia. a.-berg. pelitsa, franz. pelisse, span, peliza „Pelz", PANICEUS > *PANlCEA."> paniccia „Teig", POST1CEUS > -POSTlCEUS > posticcio. Weitere Beispiele: *ALNICEUS > oniccio, mil. olnitss und olnis, a.-berg, units, n.-berg bnes „alno, ontano". "ARENICEUS >> reniccio „Kies". *CANNICEUS > canniccio „Rohr-gedecht", cal. kannitssu. *CAPRICEUS >> Capriccio ..Laune". *CARN1CEUS carniccio „Fleischseite der Haut" (= sie, karnatssu, vgl. span. carniza „Fleischabfalle"). *CRATICEUS >* graticcio .netzartiges Gitter", graticcia „Fischreuse", mil, gradisa, romagn. gardetss, piem, grissa, bellun. garditss* Val d'Aosta grisse. *G LA RICE US > ghiariccio ..Kieselgrund". SUBCINERICIUS (Archiv lat. Lex. HI. 505) > soccenericcio „del pane cotto sotto la c euere". Ferner: orliceio, orliccia „äußerster Rand des Brotes, Randrinde" zu orlo „Saum", moriccia „Schutthaufen" zu mora, terriccio ..Mist", vi ti ccio „Rebe". Muriccia „Steinhaufen steht statt *mureccia < MURIC-EA. Im Rumänischen hat sich -ICEUS in dieser Funktion nicht erhalten, und das Suffix -ita, das Meyer-Lübke (Rom, Gram. Ii, § 416) davon ableitet ist slavischen Ursprungs (vgl. meine Diminutivsuffixe § 92.). § 75 — 140 — § 75. -1CIUS, das im Klas.-lat. Adjektiva von Substantiven ableitete (PELL-ICEUS) etc., wurde, wie wir gesehen haben, durch ICEUS ersetzt. Dagegen findet sich im West-romanischen ein Suffix -ICEUS nur in Verbindung mit -ER-, oder zum mindesten an Stämmen, die auf -R endigen, angefügt. Anm. Dessen Vorbild ist kaum in Wörtern wie LATE R1CEUS zu suchen, das man auf LATUS beziehen konnte, sondern es sind vielmehr Bildungen wie PORCARIC11S (DOMES) Lex. Alam. 83, 3 > rum. porcäreatä „Schweinestall", ital. porchereccio, span. porqueriza, nach welchem ein *CAPRARIC1A gebildet wurde, ital. caprareccio „Ziegen-stall", arum. käpärleatsä „Ziegenplatz" < *käpräleatsä < *käpräreatsä. Auch ein SIG1LLARICIUS (ANELLUS) ist spät belegt (vgl Romania XXXII, 178). Im Italienischen findet man Adjektiva auf -ereccio, die die Zugehörigkeit angeben: boschereccio ./zum Wald gehörig", camp —• „zum Feld gehörig", cas -- „häuslich", cavall „geeignet vom Pferd getragen zu werden, fest — „festlich", fitt — „zur Pacht gehörig", mosch „fliegenartig", pazz „halb verrückt" (= pazziccio). spos — „hochzeitlich", vern — „winterlich", vill — „ländlich". Von Verben sind abgeleitet: be-vereccio „trinkbar", figli — „trächtig", giov — „anmutig-, god — „vergnügungssüchtig", pigli — „leicht zu nehmen", pugn —, piov — „regnerisch", vend— „verkäuflich". Zu Substantiven gewordene Adjektiva sind: acqu- „Wasserkanne", bugn- „Bienenhaus" (vbugnola „aus Stroh geflochtener Korb"-'*, campereccia „Ackerland", costereccia Rippenstück^ in b arch ereccio Anzahl Barkon, ferrareccia ..Eisenwaren" liegt der kollektive Begriff im Suffix -AR] UM. An Stämmen auf -R wird -eccio angehängt in: lavoreccio, marmoreccio „Marmor»", pastoreccic „pastorale", pecoreccio „pecores-co", a.-itab pescareccio, n.-ital. pescereccio „zur Fischerei gehörig". In ladroneccio „Diebstahl" haben wir es mit einer Metathese *LATRONICIÜM statt LATROCINIUM zu tun. Im Rumänischen ist die Beurteilung des Suffixes - et sehr schwierig, da sich mit dem lat. -KLUS ein slav. -ets mit fast gleicher Funktion gekreuzt hat. Direkt auf lat, Grundformen — 141 — §75. sind zurückzuführen: fineatä „Weideplatz" < *FENICIA (finat „dass." < *FENACEUS), grineatä „Getreide" < *GRANICIA, wahrscheinlich auch die etymologisch dunkeln mätreatä „Schuppen" (nach Philippide Gramatica S. 164 bis 165 statt *mätureata «< mäturä „Besen"!?) und mi-stret „Eber, Wildschwein" (nach Cihac I, 168 von *M.EST-ICIUS „der Traurige"!?), Dagegen leite ich märet „hochmütig" nicht von rum, mare „groß" (trotz Densusianu Hist. langue roum. 299), da mir der Sinnesübergang nicht einleuchten will, sondern direkt von lat. *MARIC1US „männlich" („Sosind [Mihaiü Viteazul] in locul unde trebuia sä pri-meascä moartea, cäläul cu toporul in minä sä apropie de el, dar cind atinti privirea asupra jertfei sale, cind väzu acel trup märet [= jenen männlichen Körper], acea cäuräturä sälba-ticä si infiorätoare, un tremur groaznic il apueä" . . . Bäl-eescu: Mihaiü Viteazul osindit la moarte). Wie lat. SIGIL-LARICIUS « S1GILLARE) sind gebildet die rum. Adjektiva auf -äret = ascultäret „gehorsam", cintäret „Sänger", curvareatä Dosofteiü: Viata sfint. 52/2 „Dirne", purtäret „tragbar, Träger", sältäret „hüpfend", lucräreatä Dosofteiü Viata sfint. 1 b 4, vorbäret gesprächig; — wie SIGILLA-RIC1US (zl SIGILLUM): eopiläret „kindlich", bältäret „Sumpf-", cäläret „Leiter" « cälare). Auffallend ist das substantivierte mustäreatä „Birkensaft" (vgl. musteniciü „eimat fäcut cu must"). Dagegen steckt wahrscheinlich das slav. unbetonte -Ici in -äret: härbäret „Nascher" = härbar, pismatäret « *pismätar rum. precupet, cito —- eitiei > eitel ..Leser", besonders beliebt in Zusammensetzungen caro-dejici „Zaubertäter", hlebo-peciei „Brot-bäcker", myto-jTiniei „Zoll-ein-nehmer" vgl. bei Dosofteiu Viata sfint. 63 7, 326,13, 66b 10: blagoböret, biagonoset, ciudovoret etc.). Da neben citet ein citesc, neben glumet „Spaßvogel" 8) steht. Ein khss. Lat. Diminutivum auf -ICI US von einem Substantiv ist nie belegt, d) oeeio leitet im Ital. von Substantiven Diminutiva mit einem tadelnden Begriff der Derbheit ab: altoccio „nicht ^ehr hoch", babboccio = babbeo „Tölpel kindisch", ba-coccio ..Gespinst eines gestorbenen Seidenwurmes", bam-boccio .dickes, fettes Kind" (cal. mammotssulu, lanc mammotsse), helloccio „hübsch, halb vegs schön", cap-poccio ..Dickkopp, cartoccio „Hülle", crescutoccio „dick", fantoccia „Puppe", fantoccio „Hampelmann", fratoccio ' = fratoeco) „großer, jovialer Mönch", frescoccio, femmi-noccia, festoccia, figlioccio, grassoccio, grassoeeino ...hübsch rundlich", gavocciolo „Pestbeule", gravoccio. iargoccio, santoccio etc. Aus den Dialekten: sie. figghi-"tssu, munt-ar-otssu, Gombitelli: ditotsse „dito", mil. i'ürügofss, a.-berg. fiots, fiotsa, n.-gen. fidzossu ,%li-f>echr etc. -occiare kenne ich nicht. im Rum. kommt ein -o(n)t vor in mgl. mägärots „Eselchen", cirliont „Locke", das mit cirlig ..Backen" (vgl. Kruss. Karbuka ..dass.4'; verwandt ist, in cotoro anta „mageres Frauenzimmer- zu cotor ..Stiel", und in vräbiont zu vrabie ..Spatz", -otare liegt vor in cocota. Weigand. ii. Jaltreyb^ir-it. 10 ? 78. — 146 - e) -uccio hat im Ital. pejorativ-diminutive Bedeutung Anibuccio, amor-, anim-, argoment-, articol-, att-, avanz-, avar-, avvocat-, bambin-, bert-, borg-, botte-gai-, cagion-. eale-s-, ealor-, camer-, cann-, cantin-, u:ni- etc. ];i;-nc-, eald- esc, Animuccia, -bocc-, cas-5 loniD-, gent- Mala'tiuccia ist ein „kleines Leiden", m^Iatfla eeia .e; chwcre böse Krankheit'', maiignuccio ist ..ei-as ho.« eA" Aon kleinen Kindern;, malignaccio ..ä"Ll b.»s cfi" (von Erwachsenen). In den Dialekten hat las v uillx -uc'-io iAi i\\ rkleiaernde Funktion: sie. dukutssu. L a -1 u f s a, f r i ! • ! i u ut a n u t s s i, s u ru t s s i etc. (vgl. Schneegan-. S. 9;)). L^ee \ ka»'.'u! ssu ..cavalluccio". steddutssa. cal. p ur i seddu i > su. ^Wamo: Menekeütsse „Menicuccio". Tsekeüt sm* ..C°c"cc'cFe-reütsse „Pietruccio", pede-\t:-se .] ieduo'o", nie eüKse .,manina'\ Lanciano: Mauru-- v-(4. in a nul: se. -'red d i: | — o"! ( . Freddino", detutsse „ditino". N'iprabefurs* o ..so;) 'auitlno", cappeIlutsse „ce.ppellino". \utmul v--' ..vo-tli ' *«e. cors. ladrufssu, kuecutssu etc. -ilbu.o: ballut^v e . la!l.»'{a*\ bernutsse ..cappello sformato", vJ.-oer. vantsüs . avanzueeio". triaüs etc., triest. barbuts etc. -ucciare kommt vor in Lanciano sbelutssa „spiatellare" sbela) Verbalsubstantiv ist scaramuccia (a.-berg. skaram u tsa „conflietus", vgl. romagn. skaramotssal „Hin- und Herstoßen im Wagen"). Im Eum. ist -ut eines der häufigsten Diminutivsuffixe acut, arc-, argint-, bot-, fi- etc. albin-utä. bärb-^ biseric-, eäniar-, cuti- etc. acrut, acruta, alb-, adinc-, bun-, cald-, crud- etc., ol-c-uta, poi-c-uta etc. (Weitere Beispiele in meinen Diminutivsuffixen 93 —100.) -utare kommt vor in gurguta „auffliegen" Dosofteiu Viata sfint. 193/22 (vgl. gurg-uiü) und in mgl. strelutsä „es blitzt", das zu slav. strela „Pfeil" gehört. § 78. K'K'US liegt vor in a) (-accio=)-azzo: amoraccio = amorazzo „Liebelei", — 147 — § 76. biscaccia = biseazza „elende Spelunke", cagnaecio cagnazzo „magerer Hund". Die gleiche Funktion wie - accio hat -azzo in: codazza „Schwanz" (mil. quatssa = rum. coditä „Zopf"), frettazza, -o „großer Besen" (zu frettare . pretazzuolo „Priesterlein", marazza „Sumpf"; brunazzo „bräunlich", paonazzo „pfaublau" (= paoniccio), vgl. auch malazzato „malato", mulazzo „muiatto". Barbazzale „Kinnkette" ist nach dem unter d) zu besprechenden bar-bozza gebildet. Pazzo „verrückt", campob. patssiia, cerign. patsse, aquil. patssia, kal. patssiu ist wahrscheinlich aus pup-azzo verkürzt (vgl. Nigra Archivio glott. ital. XV 130. vgl. auch paccheo „Dummkopf"). (acciare =) -azzare: crepacciare = crepazzare. popolaccio = popolazzo. Ferner liegt ein augmentativ-pejoratives -azzare vor in: bravazzare „prahlen" (vgl. bra-vaccio), ghignazzare „laut lachen", gavazzare „lautjubeln", innamorazzare, schiamazzare „schreien", scaeazzare. scorrazzare „schwärmen", sparnazzare „verzetteln", spe-lazzare „Wolle lesen", svolazzare „flattern", sbevazzare „nippen" etc. An Verbalsubstantiven führe ich an: gavazzo „lauter Jubel", schiamazzo „Schrei", ferner: codazzo ..Gefolge", and azzo „Epidemie", mogliazzo „Heirat", nevazzo „starker Schneefall", pugnazzo „kleines Gefecht", tramazzo. sie. salatssu „scialo prolungato", neap. scamatsso, romagn. stsamats „schiamazzo", neap. ac quatssa „rugiada" etc. Im Rum. kommt ein verkleinend-pejoratfves -aeiü vor: im arum. kopilatsu „uneheliches Kind", mgl. zunkatsu „junc mic", drum, stingaciü „linkisch", dazu arum, ndrep-tatsu „rechtshändig". Hierher gehört auch das Wort rin-caciü „einhodig, brünstig" (cal rincaciü „halb kastriertes Pferd). Es beruht auf einem *rinc < *RENJCüS < RENJ-CULUS -f- Suffix -AK'K'US (Dame gibt auch ein rincas I „qui n'a qu'un testicule" Cihac II, 187 ein cal rincäu „cheval bistourne"). Die Konfusion zwischen „Hocle" und „Niere" trifft man auch im Franz. rognon („Des rognons de coq" = testicules de coq.). Außerdem gibt es im Rum. ein Suffix 10* -aciü, das dem lat. -AX, -ACEM entspricht: FUGACEM > fugaciü, ebenso alorgaciü ..Renner", bat aciü „batailleur", «nifundaciü „Taucher" (Colymbus), impungaciü „dispose a f rapper des cornes", gonaciü „Treiber", hränaciü „leicht ■•rnährbar", minaciü „Treiber", pirlaciü ..Gauner", spur-caciü „Ottis tetrax", rävnace „Koncubine" Dosofteiü Viata sfint. 62/31, 205/20, 22, sugaciü „Qäugling", trägaciü „zieh-" r ob aciü „ arbeitsam" Gaster Chrestom. II, 348, 3, voro-vaeiü „sprechend" Dosofteiü Viata sfint. 72 b/30. Es ist nicht anzunehmen, wie ich dies mit Meyer-Lübke und Ha sden getan habe (Diminutivsuffixe § 81), daß -atse < -ACEM unter dem Hiufluß des slav. -aeu (cirm-aeiü. „Steuermann" ut:zza „pest-A«.,- ujuv'vng", bisehizza . Hir;.::c p'm-t" (vgl. bischenco ..dummer Wi':/\ bbchcro ..D- inmk<>pf"\ ts.üi/za „wildes Gebell der II .r. zu er.^d.uVh *L ihnier ; u, mc. ven tu litssu vi ;iLv> . ;'i*rulits^u ..luogo pi -u(» di pietiV", cors. mullitssu „immondezza", sie, Lecce: tremulitssu „tremito continuo". Diesem entspricht genau im Rumänischen ein tremu riciü „andauerndes Zittern", ferner: lipiciü „Anziehungskraft" („avea lipiciü la vorbä"), gi etil iciü „Kitzeln" (..Mos Roatä avea gidiliciü la limbä". Creangä) paliciü ..Sturm", arum. askuntits „Schlupfvinkel". Ein Diminutivsuffix -ieih liegt vor im mgl. belits „weißlich", drum, uegriciü „schwärzlich" („negriciü la fatä" Tribuna 1899, 1. August), dann in mäseärieiü „Hanswurst" =m äse äret Gaster, Chrestom. IL 360, 1. Arum. linguritse, mgl. lingurits „kleiner Löffel", arum. lilitse „Blümlein" zeigen daß die drum, -itse Ableitungen, die sämtlich Diminutiva sind und die Nebenform -icä besitzen, nicht auf -ICEM (Diminutivsuffixe g§ 81. 83 zurückgehen können, welches im Südrumänischen -itse ergeben hätte, sondern daß sie ein -IK'K'A. voraussetzen: curelice =-• -ica, gäurice =-icä (auch Gau riciü in Ortsname), magu -rice = -icä, padurice = -icä, pitulice = -icä, sacu-rice = -icä, scindurice = -icä; curv-ul-ice = curvu-licä. Hierher gehört auch das Wort ariciü „Igel", welches gerade wie ital. arizzare nicht auf ERICIUS zurückgeführt werden kann, sondern ein *ERIK'K,US < *ERICULUS, von ER, ERIS „Igel" verlangt. Lat. ERICIUS ist nur in Prosatexten belegt, so daß man die Quantität des 1 nicht kennt. Hätte es aber langes i gehabt, wie die rom. Sprachen voraussetzen, so begreift man nicht die Formation, da lat. -1CIUS nie an Substantive (ER, ERIS) herantritt (§ 74). Es geht auch nicht anzunehmen, daß ERICIUS, wie das im § 77, e) besprochene NEPOTICIA eine unbeholfene Wiedergabe des späten *ERIK'US < *ERICULUS sei, da das Wort schon bei Varro Satur. Menipp. 216 (ed. Riese) vorkommt und „Igel" heißt (er sagt über Epimenides, der nach fünfzig Jahren nach Rom gelangt und so erstaunt über das Gesehene ist, daß, wenn er kahl wie Sokrates gewesen, ihm vor Erstaunen die Haare zu Berg gestiegen wären, wie einem Igel mit weißen Stacheln und mit einem Rüssel . . . .: „invenisse, se, cum dormire coepisset tarn glaber quam Socrates, esse factum ericium cum 150 — pillis albis, cum proboseide." Sexagessis II). Es ist wahr, daß nach Varro ERICIUS während der ganzen klassischen Latinität kein einziges Mal vorkommt, um erst bei Isidor und späten Schriftstellern wieder zu erscheinen, wo es allerdings als *ERIK'US aufgefaßt werden kann (Caesar kennt nur ein ERICIUS im Sinne von „Balken zum Zerstören fester Plätze1-, vgl Bell. eiv. III, 67, 10—20, welcher vielleicht, wie Georges angibt, „mit eisernen Zacken" war und dann ein substantiviertes Adjektivum ERICIUS „igelartig" sein kann). Es ist also wahrscheinlich, daß ERICIUS des Varro nicht verbreitet war und daß man dafür ER, ERINACEUS (§ 65) oder *ERI-CULUS sagte. Man kann das rum. Wort, welches in allen Dialekten arit s lautet, nicht anders erklären, weder aus ' arits durch den Einfluß der Diminutiva auf -iciü (Diminutivs ufflxe § 81), da auch ein Diminutivsuffix -it existiert, noch mudi der Analogie von soareee Tavcrnay), da dies du Arom. -oarik Leibi, noch endlich als Rückbildung aus 'ER1CIONEM. Li dlt:, '"ioei-une •„ ie TiTlONEM > täciune. CURi^Ti AN US ero^tüL ge/.orden wäre, »voraus nur "arets hätte entziehen k-'mian. Mwyer-Lübkes /innahme (Rom. "ram. 1 g 5i3j, daß ariciü ms alb. irik stamme, wird z\.ar durch alb. kafe > eeafä ..' enirk" itum. Lsof« Banuli ^5) und * ntspreche)id uureh alb. gümese > jumäiate ..Hälfte" arum. dzumetate, -/umetikä. mgl. zimitfJii', ahn. guma .."-'chl-f' >> ajumw^-.-«■hlaiMiie (Densus'anu IKsL 1 «egue roum, ^96' > .>u'iA . i >< i ahge^hen \om Ub.rgang \js anu nun hw. • icht recht Ad. ,-,a'ui,i i.ie Ih-zek! ni i g f-ir ,gvl von Vl-wmesen gtkouim« ^i'iVw - .« in und - j ciü. K wivr - ■ i . d*-r,eihen Funktion , ". .ar«--ie .,Böcklein";, i-r* »ii. . l .i« i ■ l ■ >■' werden und ein fu<. i Jiiuricfu nicht vom ;■ es ann juei: Jji'zekl n; LuliilMv iL ;.U(di ,b« r.i' L ä Kl hAA :»«, , h s'i^chvm •An Acn-ui vor kann indessen jin naht von iwmul ii ss n Laia La rots :io) m carrozz.i .Wagen" — caro ■s Ali karofssa. c .mittelalterlicher — 151 — S 78. Fahrwagen". Ein augmentativ-pejoratives Suffix -ozzo liegt vor in: baciozzo „derber Kuß", barilozzo „barilotto", bri-gliozzo „starker Zügel", parolozza „gemeines Wort", pic-eozza „Hammerbeil", predieozzo „nicht lange und inhaltslose Predigt", *pallozza in rappallozzare „zu Kügelchen formen" etc. Ferner barbozza „Kinnstück" (mil. barbots. romagn.barbu(n)tsel, a.-berg.barbots „Kinn")=barbazzale. maritozzo „Fastenkuchen", barlingozzo „süßes Gebäck der Karnevalszeit" vgl. berlingaccio. Aus den Dialekten: Lanciano: mototsse „großer Haufen" (möte >' bruzzo „schone Lippe", nerv-, oeehi-. p. ' . ; rute", pel-, pern- „pernetto". pian- k! ' » ' luzzola = „polloncello", profumal- wp!u.".^ rabbiuzza etc. Cocuzza ,,Schä«u'", o >, /. > Gipfel" (vgl. rum. a sä cocota, eueui < ..eniu ).'\! 1 pob. kekotssa, cerign. kekotsso. u / LJ ki kukutssa, nea].>. kokotssa (skokoi ^ .*1 Lanc. kekotsse ist ein Diminutiv soru i*-» Bezeichnung des Kopfes vgl. § 60 und < ''in l'TLO — M'-'i a U /, Z o 'i o-rv-li uoodi icnk" b L i" i. «* im-o> « . a({uii. ■Clu il c-ipo" ds . (dierzhaft^ r Homanisfd: SS 79. H>. __|tv) V'ynu !(,<:;iojj !!. r1. i. 'Mi,*, den lh b k k L> »vi : lesuit^i' < ppel" ici m u:, > -iici"{ire. * S TU -M> ---KkFS. Eber ui-se Suffix.» Ijmi-ii;.,^ =t ov, andelt und zaidmche BJ.v.He h . ei' f'\r\i u rme-n n hu-sem Für diu- Rumänin v< '«u1 den t.v-'i xlbsc-ur'U meicr-r ..l)hu:md.> ^ «,f"' ' • TL \ i < f"<'.i^ „ daß ac^ und «i cim) - » neb, , »url.- n. r u~ ^ie"m< r FiinkL;<-r: ^okommrjdt.. 'b ß diese Piminei'va, Aului«'ni : -V» <.e P-VivJi\v Od -....eh^l; -KdCl"-) mu -k'(K' t ^: pin i e-> = pn '»:• c<'i'< pirinaeoio ..Zn'eig" s'" pieim» 411 rgl. a,-fruiz. garnache ..Uberrock") = guar- njM-e«-: gcuniie). doiauu eola = donD u ri;, ..don « \ile*\ abruzz. aL manakke = aniinalaccio: pasfL'ru, p; sti« <-a ..P,„sbh" - pasiieeia ..Fa-' ite". fr .r! oeoi . - fratoccio, cv.rco curcio = ci:/zo Vgl. ^0S\ oa<--rinecc . Fischsaup " aus kleinen Fischen die beim Fangt (=■ eacdaiT iij, Kb'z geraten- = eaeriuroio etc. S 80. Das rl. . . oatJ-car, portg. batocar, batoc.i i»« , >nn. ' n>s 1 „klopfen, stampfen", batuca Giiiügelm 'j , u s,h das Herz „schlägt") etc. in derselben Wcs \ , \ n v.ioi *MATTEARE "schlagen" + ^ -nti\ C],GS < ^..udo Wo;i-sippe abzuleiten: mgl. mätbocu = nue icca , i'al ie mazzokkuiu „specie di martello", span. )caz^ch( Sei bice1" ■— rum. mäciuca „Knüttek* dav. mäciiu*. sC'd{<.eu", sard. matssukka, dav. (am)matssukkäre „battercaoruzz. am-matssukkä ..battere il lino o la canape col mazzapicchio". eng. matssüch, franz. massue. Wenn wir im ital. batac-chiare ein Iterativum zu battere zu erblicken versucht sind, so ist man in mazzoeco, mäciueä, massue etc. geneigt eine direkte -UKKA-, -OKKA-Ableitung von MATTIA zu sehen. Daraus erhellt, daß aus dem instrumentalen -CLUS vereinzelt die in dem vorigen Paragraphen besprochenen Suffixe entstehen konnten. Ihre Quelle ist jedoch das diminutivische -CLUS- Anm. Lork (Altberg. Sprachd. S.212) unterscheidet nicht die besprochene von BAT[T]ERE abgeleitete Wortsippe von einer anderen, die zwar sinnverwandt ist, aber auf BACfUjLUS + K-Suffixe zurückzuführen ist: lomb. emil. bat sok „Schlägel", crem, batsokla „Trommelschlägel", crem, batsok, mil. brianz. ba-tsakol „ciondolo", mant. batsokar „sbattere, dibattere", mil. batsokä, mant. batsigar „tentennare", lomb. batsokä „suonar le campane a tocchi separati" etc. — Ebenso zieht mit Unrecht Meyer-Lübke (Rom. Gram. IV, 179) zu *MATTEUCA das ital. maciulla „Hanfbreche", abruzz. matsinolla. Diese, ebenso wie abruzz. matssake „Gemetzel", ammatssakkä „zermalmen", pist. ammakatssare, smakatssare, matsak- kare „schiacciareu, makatssa, span. macho „Hammer", machar, machacar, machucar „stampfen", a.-franz. ma-que, alb. manke „Hanfbreche4*, gehören zum Stamme MAC-(ital. maccare - macolare, sard. maccare etc.), welcher wahrscheinlich im lat. MACTO steckt, § 81*. Das Latein kennt die Diminutiosuffixe -IGLUS (APlOULA, CLAVlCULA ete.) -1CLUS (ANATiCULA etc.). die im Romanischen mit einander wechseln, -ECULA (NURE-OULA, MOLLECULA, VOLPECULA etc.), das im Urromanischen mit -ICULA zusammengefallen ist und -ÜCULUS (PE-DUCULUS, VERUCULUM etc.), die zur Bildung von Diminutiven außerordentlich beliebt waren und im Romanischen sehr viele Spuren hinterlassen haben (Meyer-Lübke Rom. Gram. II §§ 422—425). Ein -iEC[U]LUS erscheint nur in BAB/ECULUS „Lebemann" (bei Petron 37, 10; Arnob 4, 22, wovon span. babieca „Einfaltspinsel") ein -ÜC[Ü]LUS* nur in dem durch das Romanische gesicherten *AOUCULA (ital. gucchia, franz. aiguille, span. aguja, SUBÜCULA ist in SUB Ü-CULA zu trennen. Das Vorromanische hat aber, wie das Zeugnis der rom. Sprachen beweist, die ganze Vokalreihe vervollständigt und dies teils aus sich selbst, indem es nach lern Muster der anderen Suffixe auch ein ACLUS (im Lat. ist nur ein instrumentales ACL|TM ! eleüt: 1 MdRtACl LLM •'te), -OCLÜS etc. schuf, leils d »durch, da[j /u den -AX. -EX, dX, -OX-Bildungen neue Dimin diva imi CLi^ .[ biidei urden. ..Die Volkssprache bihb'ebi onu»1^ g mu . >b . In scherzhafte Adjektiva auf -AX ind -EX, ui * jedoe* di* Schriftsprache nicht zu gebrauch > ,ir».t. Ii, det -heb TRAU AX. nur bei Plautus, CATa.y -md TAUAX b-i i ■ „ di-s. ABSTiNAX nur bei. Petron. h 1 I(,vndi '« td p.u ujdum, VjPEX: vim peticundo." (ArcIuA 1... oe>. ?1 [-372). So sind Wörter wie DICACULL^ ..n eb> * * DlCAXi. LO-QUACULUS „schwatzhaft" « LOQLAXj .«ti. zu deinem Die Rolle, die diese Bildungen spielten, muß sehr groß gewesen sein. denn nur so läßt sich erklären, daß die -CLUS, ~K'(K')US und K(K)US-Suffixe die „scherzhafte" Bedeutung, von der wir so oft gesprochen haben, besitzen und daß dieselben Suffixe so oft deverbale Diminutiva und Pejorativa ableiten. Anm. Wenn man die lat. Eigennamen einem gründlichen Studium unterziehen wird, wird man noch viele Belege für die hier besprochenen Suffixe finden, da die Namen der Römer bekanntlich Spitznamen waren, also ganz gut zum .scherzhaften" Sinn dieser Suffixe passen. Zimmermann führt im Archiv lat. Lex. XI, 585 eine ganze Reihe von Personennamen auf -UCUS, -UCCUS, -UCIUS und -LCGI CS an, die er auf das seltene Suffix -UCUS in CADUCUS, ALBUCUS. MANDUCÜS zurückführt. Aber weder die Weiterbildung auf -IUS, noch die Dehnung des C ist bei dieser Deutung klar. Auch die auf afrikanischen Inschriften vorkommenden -1C(C)A-Bildungen: BODICCA C, I. L. VIII, 2877, BON1CA 4560, KARICA 3288 gehen auf -ICLUS > IC(C)US zurück. § 82. Im Rumänischen sind die Suffixe -CLUS, -CLO nicht produktiv. Nur in mazaricho „Kichererbse" begegnet man einem diminutivischen iche << -1CLA (vgk lat. LENT1-CULA) und in intortochia neben intortoca (Liuba-Iana: Mäidan S. 71) „verwickeln" (von fort). Dagegen sind diese Suffixe im Italienischen reichlich vertreten: a) -acchio leitet Bezeichnungen von Tierjungen: bir-racchio „junges Rind", buci- „junger Ochse", ors- „junge]1 Bär" (Val. Soana orsako), poltr-, recc-, lupacchino etc. (vgl. poitevin lev räche „Häsin", n.-prov. bouvachouii ..junger Ochse", boucachoun „junger Bock", rum. turmac ..junger Büffel, welcher mit der Heerde (turmä) läuft", franz. poulache „junges Pferd"). Das rum. godac „einjähriges Schwein, einjähriger Bär" (neben ban. goadziu „einjähriges Wildschwein" Jb. III, 316) ist von slav. godü ..Jahr" abgeleitet, entspricht also genau dem rum. danac, mgl. danak „einjähriges Kalb" aus d'an „vorjährig" und dem lat. AN-NICULUS .einjährig" >> log. anniiu „einjähriges Pferd", cors. anneccu ..capretto o agnoletto dum anno", sass. ani-dzzu ...cavallo di uu anno", neap. annekkye, tess. nets „ein- s 82. 156 jähriges Kalbu, abruzz. nnekie ..einjährige Ziege" etc., neben dem auch ein *ANNUCLUS durch obv-.ald. anuT ..Widder", span. aiiojo „einjähriges Rind" gesichert ist. Daß nach Wörtern wie A.NAT.ICLA, AP1CLA, 0V1CLA, Mi FR IC LUS, VULPECLA etc. auch ein -ACLU zur Bezeichnimg von Tierjungen entstanden sei, darf uns nicht Wunder nehmen; dene. lat. CORNIC-ULA entspricht im ital. comacchia dem 0V J-CLA ein ital. abbaechio, dem VULPECULA (fr. goupü span. goipeja) im ital. vulpacchio. Außerdem liegt ein -ae -chio, welches unmöglich auf das lat. instrumentale -ACLUM. zurückgeführt werden kann, in frataeehione =■■= fr ata ccio. brutacchiotto = brutaeeio, pazzacchione — pazzar-cione, ferner in pretacchione, furbacchiotto, botaeehio-la etc. vor. -acchiare liegt vor in sbevaeehiare = sbevacciare = sbevazzare „nippen", dann in: battaeehiare „prügeln" '.vgl. § So), bucacchia.ro — für- ..durchlöchern", fug- „oft die Flucht ergreifen" {vgl. FUGAX), frug- „eifrig durchstöbern", giur- „häufig und falsch schwören", gioc-, „etwas spielen", lavor- „pfuschen", mur- ..stümperhaft mauern" (vgl. muraccio „schlecht gefügte Mauer"), rub- „mausen", sbad-„gähnen", scriv- „schmieren", sputacchiare „spuken" (vgl, sputacchio lenticchia nb. lentiglia, parm. mil. lintetssa. V1TICLA > viticchio, lomb. vedets etc. An neuen Bildungen ist zu nennen: rubecchio „rötlich", busecchia „Gedärme" (vgl. mil. butssekka, piem. buseka „budelame"), crocicchio „Kreuzweg", cannicchio, dottoricchio, mol-licchio = molliccio „etwas weich" etc., vgl. Rom. Gram. II, § 422. Auch buricchio „scherzhafter Name für eine Katze" ist mit buricco „scherzhafter Name für Esel" zu ver- — 157 — §83. deichen. Über franz. -ille, -il in Personennamen (Jaccprille etc.) Tgl. Zeitschrift rom. Phil. XIX, 184. -ecchiare kommt vor in punzecchiare „sticheln", sonnecchiare „schlummern", (morsecchiare „anfressen" < * MO RSIC-U L A RE); — icchiare in camponi cch iare ..mühsam zusammenschreiben", dent- = ros- „benagen", euc- „langsam nähen", gioch- „spielen", impar- „wenig und mühsam lernen", sie. gattiggyari „kitzeln1, salticchiare ..hüpfen" (= franz. sau tiller, wie b ras i Her, grapiller, nasiller etc.), doli cch iare = sie. dollits sicare, dim. von DOLERE. c) Über ital. -occhio (capocchio, cann-, mazz-, past-. pastacchione „feiste Person", abruzz. valiokkya „Tälchen", agocchia etc.) vgl. Mayer-Lübke, Rom. Gram. II, § 423. d) -ucchio ist selten: gen. gandüdzza „Eichel", dagegen ist ein Suffix -ueolo beliebt: fratueolo, pret-, leggier-; affarueolo = -uccio, mercantueolo = mercan-; uccio, paesueolo = paesuccio, vgl. auch avanzuglio avanzuccio, pagliucola = pagliuzza ..Strohhalm eben" i= sie. pagghiukku), pietrucola = pietruzza = pietruc-ciola = petricciuola, baiuecola = baiuc(c)a = bai-iizza „Scherz", poetuecolo = poetueeio = poetonzolo § 71); — ucciliare kommt vor in bevueehiare „nippen", baciu cch iare ..schnäbeln'" (dav. baciuechio) = sard. baci-uecare, biasciuechiare = biasciueare = biasciueo-iare, affatucchiare „bezaubern", gioc- „spielen", im-parucchiare ..wenig und mühsam lernen", mangiu cch iare — -uccare „wenig essen", parlu cch iare ..radebrechen", piagnueolare „wimmern", pesucchiare, sie. gattuggyari = franz. chatouiller, wie barb-, bred-, gaz- etc.). V. Abschnitt; Rückblick. S 83. Nachdem wir in der Einleitung die Geschichte des lat. Ti und Ki im Rumänischen, Bardischen und Italienischen von einem prinzipiellen und in den ersten vier Abschnitten «lieser Arbeit vom lautlichen Standpunkt aus betrachtet haben, sind wir zu folgenden Ergebnissen gelangt. 1. Am Ende des III. Jahrhunderts n. Chr. wird durch, historische Begebenheiten die im ganzen römischen Reich verbreitete, dem ty esen nach gleiche urromanische Sprache, in zwei Gruppen geteilt, unter welchen jeder Verkehr, der auch in die Sprache Spuren hinterlassen hätte, abgebrochen wird; es entsteht einerseits eine Ostromanische, andererseits eine Westromanische Sprache. Diejenigen Lautveränderungen, die beiden eigen sind, lassen sich mit ziemlicher Sicherheit, wenigstens in ihren Anfängen, auf die urromanische Sprache zurückführen. 2. Darunter gehört die Äfft zierung des Ti und Ki. 3. Ti ist bis zum Ende des III. Jh. auf die Stufe ts gelangt. Im Osten (im Rumänischen) wurde es bald von dem Gesetz der Vor- und Nachtonigkeit erreicht und, noch bevor die Sprache die vier Dialekte entwickelt hätte, verwandelte sich ts urrumäniseh 1. vor dem Ton in ts: TJTIONE > tä-tsune. 2. nach dem Tone in ts: PUTEUS > putsu. — Im Westromanischen dagegen, — als deren Repräsentanten das Italienische und das Sardische dienen mögen, — hatte der Ton keinen Einfluß auf ts und dies wurde in allen Stellungen zu t s. Nun drangen bald nach der Scheidung des Ost- und Westromanischen in dieses Latinismenein, die je nach der Zeit der Entlehnung im Italienischen g (palagio) oder tsi (grazia) ergaben. Diese sind dem Rumänischen gänzlich fremd und lassen sich nicht auf das Urromanische zurückführen. 4. Dagegen gab es schon im Urromanischen vier verschiedene Arten des affizierten K: 1. Kia, Kio, Kiu ^> kj. 2. Kie, Kii > k2. 3. IC < CL (§ 70) > k*. 4. K'K' < CCL (§ 70)>kj. Nun fielen im Rumänischen kt und k;, mit Ti zusammen und ergaben vortonig ts, nachtonig ts; k4 dagegen ergab immer ts; für k2 fehlen Beispiele. Im Italienischen, — von den Dialekten sehe ich ab, — fielen mit Ti nur k} nach Konsonanten und k4 zusammen und ergaben ts(s . dagegen wurde k} nach Vokalen und k:i zu tss; für k2 fehlen Beispiele. Im Bardischen endlich zeigt nur k2 eine verschiedene Behandlung (indem es im Log. Kamp, mit anlautenden CE, CI dieselben Wege geht, nicht aber im Sass.), sonst fallen k1? k:> und k4 zusammen. PUTEUS TITIONEM BRACIUM CALCEA Drum. put taciune brat incalt Arum. putsu tatsune brats nkaltsu Mgl. — tätsuni brats — Irum. puts — brdts nkots Ital. pozzo tizzone brazzo calzo Sicil. putssu titssuni vratssu kau(t)si Trient. poso stison bras kalsa Log. (retssa) (retssolu) bratssu kaltsa Kamp. (retssa) titssoni bratssu kartsa Sass. (retssa) titssoni bratssu katsa FACIES -AK'US -AKK'US CRUCEM Drum. (fatä) (et) -aciü cruce Arum. (fatsä) (ets) ■ atsu krutse Mgl. (fatsa) (ets) -ats krutse Irum. (fötse) — — krutse Ital. (faccia) -accio -azzo croce Sicil. fatssi -atssu p kruci Trient. fatsa -aso p kr os Log. fakke -atssu p (lughe) Kamp. fatssa -atssu (luzi) Sass. fatssa -atssu p (radidzi) 5. Urromanisch ist auch die Assimilation des STi, SKi zu SSi vgl. § 34. § 84. Aus der tabellarischen Zusammensetzung des vorhergehenden Paragraphen geht hervor, daß lat. Ki und Ke. 3 84. — 160 Ki verschiedene Schicksale hatten. Dies kann nicht genug hervorgehoben werden, weil es immer noch Gelehrte gibt, die, Schuchardts Beispiel folgend, zwischen diese chronologisch auseinander zu haltenden Erscheinungen nicht scheiden. So hat neuerdings Herzog (Zeitschrift rom. Phil. XXVI, 363—364) für die älteste Entwickelung von Ti, Ki und Ke, Ki folgende Stadien unterscheiden wollen: Qfememromams isch !. MUTARE RATIO NE VIK1NÜ MINAK1ARE 2. mutare ratsone vekinu manakiare ge m ein ro m a nisch • ). mutare rafsone vekinu manakiare westromanisch -1. mutare rafsone vebinu manatsyare ö. mudar radzon ve,!zin manafssar 6. mudar radzon ve']zin manahsar = a.-span. 7. mudar razon vezin manatsar = urfranz.. urpro\ urkat. Herzog nimmt an, daß Ti früher affiziert wurde (etwa mit Ii, nl, di zugleich) als Ki und daß es allgemein in der Volkssprache den einfachen Laut t/ oder is halte (--=• etwa nordital. e, ein Laut, der dadurch entsteht, daß beim palatalen Explosivlaut die ganze Vorderzunge an den Gaumen angedrückt wird« in Reibe- des V erscniusses e was zur Folge hat, daß beim Öffnen geräusch deutlich hörbar wird). Ki dagegen verschmilzt nicht. zu einem Laut, sondern es entsteht Konsonantendehnung infolge von Assimilation, und. dieser Laut geht dann mit Ke, Ki zusa*- neu. -ITIA hat im Franz. regelrecht -eise ergeben, während -ece aus der Sprache der Gebildeten (ITSi.A) stammt; PLATIA und PET1A (auch rum!) sind spät ins Latein gedrungen. Wenn wir vom Französischen ganz absehen, wo diese Erkläruni? auf große Schwierigkeiten stößt, so paßt Herzogs An- nahme fü Gebiet, das wir studiert haben, gar nicht. Da 161 — §84. er keinen Einfluß des Akzentes annimmt (S. 364), müßte PU-TEUS mit CRUCEM zusammenfallen (= RAT10NE = VI-CINUS) und von BRACHIUM verschieden sein, was durch die Beispiele im § 83 gänzlich widerlegt wird. Anm. Ich habe bis jetzt absichtlich vermieden von CE, CI zu reden, um damit anzudeuten, daß diese Lautgruppen von Ti, Ki scharf zu scheiden sind. D.es soll hier durch einige Beispiele aus den italienischen Dialekten veranschaulicht werden: Sicil.: PUTSSU = BRATSSU dagegen: ciniri; pici .,pece", pumica; kautsa „calce", kautso „calcio". Calabr.: KATSSA = FATSSU « FACIO) dagegen: tserasu; adzziellu „uccello". Lecce: PETSSA = LATSSU, dagegen: tsinere, tsinku, tsertu; patse, pitse, nutse, krutse, forfetse, etsitu < ACETUM: fautse, kautse, dutse, surdze, atseddu „uccello", tssisu < OC-C1SUS. Bari: PUTTSE = LATSSE, dag.: tsiende,tsenere,tsegghie .edglia", tseka ,.cieca"; detseve e. katsina, sordze, surdziie << *SORICELLUS. Alatri: PUTSShf — L1TSSI, dag.: tsenere; tsite <, ACETUM, petse, forbitsi; kautsi, kautse, putsine, atsside < OCCIDERE, tseli „uccello". Gallura: PUTSSU-BRATSSU, dag.: tsalbeddu < CERE-BELLUM, tsimitsa; fatsi, sotsaru, atsetu, vitsinu, sälitsu, pu-litsu; sintseru, kaltsu, rantsiku, tsedda „uccella", tsi a. feletse, sedetse, pületsa, saletse, atsedde < ACETUM, piatser, vitsin; — pädzza, nödzza, radidzza, vödzza, södzzer, krödzza. ködzzer „cuocere", piadzza koite, PULLiCENU > prukoine, rekoive, „ricevo". Vor e, i wurde dieses k später zu ts: tsetsere, kruotse etc., vor oi blieb es dagegen bestehen. Auch das griech. xbvtqov, welches wahrscheinlich spät in die Sprache drang, konnte zu tsendre „Nagel" werden. (Dagegen ist mir atssoise „ucciso" neben akkoite „uechtere", sowie ndzoine „uncino", sandzoine unklar.) Auch im Taranto scheint die Affizierung das Ce, «Ci, Ge, Gi erst nachdem die Gruppen Que, Quh Gue, Gui ihr labiales Element verloren, begonnen zu. haben, was aus Subaks Notiz (Zeitschrift rom. Phil. XXII, 554) hervorgeht: „andzidde < ';;A.NGUILLA . . . stimmt genau zu tse, tsi << Qui-, Qu'-, wie im P.umanischen" l vgl. § 89). § 87. Das Rumänische bietet uns einen sicheren Beweis dafür, daß Ce, Ci am Ende des III. Jh. u. Chr. im Frromani-schen noch unaftiziert war. Es läßt sich nämlich mit Sicherheit nachweisen, daß zur Zeit, wo der Verkehr zwischen Ost- und Westromanisch aufhörte, auf dem ersten Gebiet C vor e. i reine Aussprache hatte. Ki war schon im Urromanischen affiziert und wurde im LTrrumänischen zu ts, auf welcher Stufe es mit ts :i seiner Rom. Gram. 1 die selbständige Entwicklung von ts nnu ts aus einer Vorstufe t" annimmt, glaubt im § 513 doch, da arum. ts aus ts hervorgegangen sei („Es ist aber auch u> Wiedergabe von ci zu ts auffällig in einer Gegend, wo solw ts zu ts wird"). Ich vermute, daß der Wiener Gelehrte zu diesem Widerspruch durch Weigands Äußerung bestimm! wurde (Olympo-Walachen S. 53 ff.), der auch im Aromuni-sehen dialektische Spuren von ts, selbst von ts nach weis;. Aber gerade diese Tatsache spricht dafür, daß C vor e. i im Urrumänischen erst bis zur Stufe ts gelangt sei, woraus im Arum. neben ts sich dialektisch auch ts (ts) entwickelt hat, — wie auch im Drum, heute noch im westlichen Gebiet und z. T. auch in der Moldau die alte Stufe ts oder daran < hervorgegangenes s vorherrscht (vgl. Jb. III, IV, IX Nr. 29 — 169 — §89. der Normalwörter: picior). Dagegen haben arum. tsiresar. tsänusä, tsustukare „irgend einer" < QUID-SCIO-QUA-LIS, mgl. tsires, tsireskä, tsiresar, tsanusa, sämtlich im ts-Gebiet, ihr ts aus ts unter assimilatorischem Einfluß des inlautenden s entwickelt. Den umgekehrten Fall nahm Meyer-Lübke (Rom. Gram. I, § 417) und nach ihm Candrea-Hecht (Les elements latins S. 29) für SOREX > soaretse (irum. soaretse, -tsu) an. Mit Unrecht indessen, denn arum. mgl. (auch drum. vgl. Jb. VI, 32) soarik hat kein ts, und selbst wenn diese Form nicht *S0R1CUM voraussetzt, sondern erst auf rum. Gebiet aus der Mehrzahl gebildet wäre, würde SO-RICEM hier *soaretse lauten. Wahrscheinlich hat soaree» sein s von verwandten Wörtern, wie sarpe, sopirlä (vgj. surlikar „Mäusehabicht", surlitsa „Gabelweihe" Jb. III, 32S; denn an ein siorex = sorex -f- griech. uvg (wie *gi virus < griech. yvQog) ist wrohl nicht zu denken. Auch (). Densusianu (Hist. langue roum. 215) nimmt an. daß das arum. ts aus ts entstanden sei, um damit seine Theorie, daß das rum. ts > tserb und QUID ^> tse (arum. mgl. tserb, tse) schließt er, daß zur Zeit als QU sein labiales Element verlor, das lateinische s' 89. — 170 — — 171 — §89. CE, CI noch nicht affiziert wurde, da das aus QUID auf rumänischem Boden entstandene *K1D (die westromanischen Sprachen behandeln *CINQUE, QUID anders als CERVUS, FACIT) dieselben Wege wie CERVUS gehen konnte. Sehuchardt wendet dagegen ein (Literaturblatt XIV, 360 bis 363, vgl. auch Mohl Introduction S. 293), daß CERVUS zu tserb wurde, während man noch QUID mit dem labialen Element sprach, daß dieses später zu *K1D, woraus dann selbstständig tse wurde, welches mit ts erb zusammenfiel, wie auch oberih tsar < CLARUS. sie, tsoviri < PLUERE sich mit rs <^ C vor e, i traf. Aber im Rumänischen liegt die Sache doch etwas anders, da im V. Jh. schon die ersten Lehnwörter aus dem Slavischen übernommen wurden, und in diesen bleibt Ke, Ki erhalten. Man müßte also annehmen, daß in der kurzen Frist von weniger als zwei Jahrhunderten nicht nur lat. C vor e, i, sondern auch rum. ke, ki *COCONIA > CONIA S. 332 läßt sich mit CICHOREUM > *COCOREUM > alb. kore vergleichen), darunter CICUTA > *CÜCUTA rum. cueuta, saintong. cohüe, limous. koküdo, alb. kukute, kymr. kegid, bei welchem eine Assimilation des 1 nach dem U der nächsten Silbe nur dann denkbar ist, wenn die zwei ersten Silben denselben Anlaut hatten (wäre CICUTA. schon zu *kikuta geworden, so hätte dies selbst im Falle einer Assimilation im Rumänischen doch nur *tsukuta oder *tsu-kutä ergeben) und CING[U]LA > *CL1XGA. > rum. chingä (mgl. klingä). Ich möchte auf diese zwei Fälle kein besonderes Gewicht für die rumänische Periode legen, denn CUCUTA ist durch die wesfromanischen Formen für das Urromanische gesichert, kann also aus einer früheren Periode stammen, wo CI noch sicherlich unaffiziert war; auch die Form *CLINGA muß sehr alt sein, denn schon in später ur- romanischer Periode war CINCULA als *CINGLA ausgesprochen (vgl. § 70), oder die Umstellung geschah auf der Stufe KTNG'L'A, also in einer jungen Periode. Auch die Metathese *GIBB[U]LUS, *GIBB[U]LA > *GLIBBUS. *GLIBBA >> rum. gheb, gheabä „Höcker", — das arum. gibos bei Densusianu Hist. langue roum. 375 finde ich bei Weigand nicht, bedarf daher der Bestätigung (man würde nach dieser Etymologie glibos erwarten) — kommt auch im romagn. dz ebb vor « *GLIBBUS, denn GIBBUS hätte *dzebb ergeben). Auch das oft zitierte cmi „Sieb" < CIB-RUM (C. Gloss. L. V, 59) dissimiliert aus CRIBRUM, erweist sich durch log. kiliru (CIRIBRUM ist bei Placitus belegt; als alt. Nur *CREBRUM < CEREBRUM (durch Synkope oder durch Metathese: *CREEBRUM?) > rum. creer, alb. krie, kann als Zeugnis für die reine Aussprache des C vor e. i zu Anfang der urrumänischen Periode angeführt werden, denn außerhalb des Sardischen (log. kelembru, iskelembrare) und Rumänischen ist CEREBRUM durch CEREBELLUM verdrängt worden. Wäre aber Ce im Urromanischen affiziert gewesen, so würde man im Rum. etwa *tsreer << *K'REB-RUM. erwarten (vgl. Candrea-Hecht: Les elem. lat. S. XVI bis XVII). Andere Beweise lassen sich aus der Flexions- und Wort-biidungslehre anführen. Da ist vor allem die Substitution der Gerundivendung -ENDO durch -ANDO zu nennen. Alle Verba der IL und III. Konjugation, deren Stamm auf k, g ausgeht, haben -cind, -gind (fäcind, tacind, mergind) u. z. in allen Dialekten. Von einem -tsind, -dzind ist nicht die geringste Spur vorhanden. Wenn aber in FACENDO, MER-GENlto, TACENDO vor dieser Endungssubstitution das k, g affiziert gewesen wäre, so hätt-> man heute ^fätsfnd, *t-ä-tsind. - Nach DULCEM-DÜLCOREM > dultse-dulko-are hat man von retse ein räkoare (arum. ar(ä)koare) gebildet. Diese Bildung kann nicht lateinisch sein, denn dort hätte man höchstens *RECENTOREM ableiten können (auch auf RIGOR kann räcoare unmöglich zurückgeführt werden. £89. 172 — wie Schuchhardt Romanische Etymologien I, 20 vorgeschlagen hatte), daher muß es auf rumänischem Boden entstanden sein. Aber es ist ganz ausgeschlossen, daß man von retse, in dem man keinen k-Laut empfinden konnte, rakoare bildete, sondern diese Ableitung ist nur zu einer Zeit denkbar, wo man noch dulke—dulkore sprach, nach dem von reke ein re-kore abgeleitet werden konnte. — Man sieht nicht recht ein. warum die Suffixe -INO, -INUS und -ITUS durch -ÄNO. -ANUS, -ÄTUS ersetzt worden sind in CIRC1NUS > *C1R-CANUS > cearcän. *TRAG1N0 (vgl. ital. trainare, franz. trainer, log. trainare, camp, trainai: *TRA.GO = TR AHO) ^> *TRAGANO > tragän, *L1GIN0 > *LIGANO > leagän ■s. Anm.); -ITUS > -ATUS: strig —- strigät, trec — trea-cat (vgl. auch dang-at, dang-änesc). Es ist möglich, daß in *CIRCANUS derselbe lautliche Ubergang zu suchen ist, wie in lat, C1CARO für CICERO (Romania XXJX, 331; vgl. auch ANS AR, CARCAR. PASSAR der Appendix Probi), oder es handelt sich um die im Rumänischen so stark vertretene Substitution der I-Sufiixe durch A-Suffixe (vgl. -1MENTUM > -AMENTUM: mgl. kusämint, drum, astern am int etc. -ITURA, -1TORIUS durch -ATÜRA, -ATORIUS: sunätura. gemätor etc. vielleicht auch -1TATEM durch -ATATEM vgl. sanatate gegenüber arum. uminitate). Tatsache ist aber, daß die Substitution stattgefunden hat u. z. noch zu einer Zeit. wo lat. C vor e. i unaffiziert war, sonst hätte man *tsnrtsän - "f wie etwa cors. socaru t^s. aus dem wieder t*s oder tfs. Daß dem wirklich so war, ersieht man aus den Ergebnissen von lat. FACIES. Während BRACHIUM über brakkiu, brakk?u, braKu, brat*su zu bratssu oder bratssu geworden ist und ähnlich ACIA zu atssa oder atssa, ist FACIES zunächst zu fakkie geworden, dann aber ging das i in das folgende e auf: fakke und verblieb auf dem größten Teil des Gebietes auf dieser Stufe bis ein Wort wie OCCIDERE es mit sich riß, daher log. bratssu, atssa aber fakke, bokkire, camp, bratssu, 177 - s'^. atssa aber fatssa, botssiri (die richtige Deutung des log, fakka hat zuerst Meyer-Lübke, Zur Kenntnis des Altlogudo-resischen S. 32 gegeben). In einigen Gegenden ist dagegen FACIES weder mit BRACHIUM noch mit OCCIDERE zusammengefallen, sondern nachdem BRACHIUM zu brakk'u. brat^u etc. vorgeschritten war, bevor aber Ce, Ci begann afüziert zu werden, hat sich auch fakke über fakk'e, fat^e etc. selbständig entwickelt; daher haben wir in Sassari: bratssu, radizi «RADICEM) aber fatssa, im Genuesischen braco, reize « RADICEM) aber fatssa. — Bei Ti ist der physiologische Vorgang derselbe wie bei Ki gewesen, nur hat er chronologisch früher in urromanischer Periode begonnen und der Ausgangspunkt war direkt am vorderen Ende des harten Gaumens, so daß die Stufe kk'i für Ti wegbleibt. Auf dem größten Teil des von uns durchforschten Gebietes hat Ki das Ti auf irgend einer Stufe der Entwickelung (wahrscheinlich bei dem Stadium ts) erreicht und ist mit ihm zusammengefallen. — Daraus ersieht man, daß weder ts aus ts, noch ts aus ts entstanden zu sein braucht, sondern daß sie auf ein gemeinsames ts zurückgehen. Der Vorgang hat einmal zu urromanischen Zeiten bei Ki und Ti begonnen, dann in romanischer Periode hat er sich in den meisten Gegenden bei Ce, Ci wiederholt, Im Urrumänischen hat er auch bei betontem lat. Te und Ti (außer in Proparoxitonen) stattgefunden (TENEO >> drum, tsin, arum. tsin, mgl. tson, irum. tsir SUBTlLIS ^> drum, suptsire, arum. suptsire, mgl. suptsbri, irum. suptsir(e)) und heutzutage widerholt ersieh in rum. Dialekten für jedes Ke, Te, Ti: chee >> kee, t'ee. tsee. Alle diese Stufen sind in Weigands Dialektstudien belegbar (Vgl. Jb. III—IV Normalwörter Nr. 14, 22b, 24. 25, 39, 44, 65a, 70, 101). Warum sich aus der Vorstufe ts bald U und bald ts entwickelt, ist in den meisten Fällen schwer zu sagen. Im Italienischen verteilen sich die zwei Resultate auf verschiedene Regionen. Im Rumänischen war für ts <^ Ki und Ti der Grund der Spaltung der Akzent, das ts < Te, Ti ist schon urrumänisch zu ts in allen Stellungen geworden, Wöigand, 11. Jahre-Lericht. .12 §90. — 178 — dagegen ist ts -are I, 12, 44—45. II, 77, III, 83, 84, 85. IV 113, 114. *car- buncia 1, 47, 129. caseus I, 66, III—IV, 36. cerasius, -a, ceresius, -a I, 66. II, 80. III—IV, 36-37. characias IV. 117. christianus I, 71, II, 79. *cinisia III—IV. 37. *cinusia I. 66. III 37. *citius III, 84. *eladea, *cladeum L 48. *clocea HL , 84, 85. IV, 117. *cloceo IV, 117. Clusium IV. 28. *eoactio, -are III, 86. IV, 113, 115. *cocceus II, 78. *coceo (= coqueo) III, 83. *cocea IV, 107. *eoeeus IV, 107, 117. coctionem IV, 113—116. col[u]tea? IV, 103. *combasio. -are III—IV, 37. *eomin[i]tio, -are III, 83, 84, 85. IV 100—101. Vompectio, -are IV, 113. *comptio, -are III, 83, 84. IV. 113. *eonriceoluni III, 86. conscius III, 70. Consentia IV, 99. *co(n)sio, -ire ; III—IV, 37. *eorniceoluni III, 84. *corruptio. -are IV. 114, 115. *ooxea III—IV, 70. *cranciu IV, 102. *cucurbitea IV. 93. *eurtio. -are I, 43, 44. II, 78. curtionem III, 86. IV. 104. *curtius III, 83. 84. Cuttiae IV, 106. *cyathina IV, 118. cyathus IV, 118. cyma I, 60—61. II, 78. :!Vymatia IV. 22. 26. eyprum IL 78. *cytola I. IV 60—61. 180 — - 181 - cleosuni I. 52, 72. diabolus II, 78. Diana 1. 72. I—IV, 63—65. dianaticus I, 65. Digentia IV, 09. *clirectio. -are III, 83. IV, 114—116. directionem IV, 114—116. disculceus I, 47. IV, 104. *districtia IV. 114—116. *ductio, -are IV. 1.14, 130. eccehac IV, 106. eccehoc IV, 106. ecclesia 21. II, 78, 79. III—IV. 38—39, eiecto, -are I, 73. elegium II, 77. 79. -entia 1, 43—44. IV, 98, 100. *ericionem III. 84. ericius I, 47. II, 78. III. 84, 85, 86. IV. 1.20. I—IV. 149—150. erina-eeus IV. 117. -esianus IV, 39. *exeanthio, -are III, 84. *ex-carptio. -are IV. 114. *exculcius III. 84. 85. *expactio, are? III, 84. IV. 114. *expictio, -are IV. 114. *exscorteo, -are III, 84. IV, 104. *extractio, -are III, 83. 84. IV. 114. *extrustio. -are IV, 69—70. *faciarius I. 62. faeies, *facia 1. 45. IL 77. III, 176—177. IV, 121. *facio. -are I, 45. facio. -ere III, 83, 85, 86. 89. IV, 117. *faciola IV, 120—122. factionem IV 114—116. faecia IV 117. *faleea IV, 104. fascia I, 68. III, IV, 70. Paventia IV. 99. fenisicium IV, 117. *fer[i"!iio, -are IV, 104. *fidantio. -are IV, 98. Fidentius IV. 100. fiducia IV. 33. *fientia I, 44. Florentia IV. 99. Florentiola IV, 99. foeti["d]us IV, 122. *foetiolns I, 52. *fornicium III, 87. *fbrtia III, 83, 84, 85. IV, 104. *fortio, -are III, 83, 84. IV. 104. Franeia IV, 102. *frictio, -are III, 84. IV, 114. frietionem IV, 114—1.16. frisionem IV, 39. frondia I, 49. *frondiarium I. 62. gaudio. -ere II, 78. gaudium II, 77. geusiae I, 67. glacia. *glacium I, 46. III, 85. IV, 117. glaciarium I, 62. IV, 117. glacio, -are 1, 45. IV, 117. *gluttium IV. 105. III—IV, 89. Gnatia IV, 96. *granditiosus IV, 93. *granuncius I, 47, 129. *granunciolus I, 52, 129. *grassia II, 80. IV, 69- *grassiolus IV, 69. gurgutia IV, 93. *guttium IV, 105. *gyriceola III, 87. gyrus I, 60, 72. *hadie I, 47—48, 72. helciarius IV. 104. hordeum I, 49. liospitinm 1, 40. iaeeo, -ere I, 63—64, 72. IV, 117. -ieeus I, 138—139, 140—143. 11L 84, 86. IV, 138 -139, 140. [ileiuno, -arel, 73-74. II, 77, 79. *ienea II, IV, 79. Ignatius IV, 97. iiniperus I, 72. *iliceus IV. 117. Incia IV, 102. indutiae IV, 22. (in)fascio, -are I, 68. III, IV 70. *infasciolo, -are I, 68. *ingrassio, -are I, 66. *ingrossio, -are I, 66. initio, -are? IV, 93. insicium IV, 117. intelleetionem I, 12, 52. *intercoxium IV, 70. in-vidio, -are II, 78. iocofr], -*are I, 72. ioeus I, 72. -iolus I, 57—58. -iosus I, 58—60. iovis (dies) I, 72. -ities, -itia I, 40, 41. II, 78. III, 85. IV, 23, 93. *itio, -are II, 77. iudaeus II, 78, 79. iudex, -icem I, 72. II, 77. iudicium I, 45, 72. IV, 33. iudieo, -are I, 72. II, 78. iugulo, -are I, 72. iugulum 1, 72. iugum I, 72. iunetura II, 78. *iunica I, 73. *iunicea I, 46, 73. iuniperus I, 72, 73. iunix, -ieem I, 73. iurarnentum I, 73. iuratus I, 72. iuro, -are I, 73. II, 77. iuvencus I, 73. iuvenis 1, 73. *laceo, -are (= laqueo) IV, 117. *laeeus (= laqueus) 1, 46. II, 78. III, 84, 85. IV, 117. lancea III, 83. IV, 101. lanceo, -are III, 86. IV, 101—102. lapathium III, 86. IV, 93. *laxio, -are IV, 70. *leontea IV, 98—99. *libycius IV, 117. licentio, -are IV, 97. licium, licia I, 46. III, 84, 86. IV, 117. linte-olum III, 83, 85, 86. IV, 99. linteum, lintea III, 83. IV, 99. Liquentia IV, 99. *luceariolum IV, 117—118. lueius IV, 120—121. *lumbricius IV, 117. luteum, *lotium II, 77. III, 83, 85. IV, 93. *lyncea IV, 101, 103. *mandeus I—IV, 49—50, 133. *mansionea III, 37. man-sionem III, IV, 37. Marcianus III, 87. marciidjus III, 85. IV, 124. *martia IV, 104. martius I, 44. II, 78. Iii 83, 85, 86. IV, 104. *matteale IV, 106. *matteo, -are III, 85. IV, 106. *matteocus I, 52, 53. IV, 106. I, III, IV, 153. *niatteolum III, 86. IV, 106. *matteuea I, 52, 53. I, III, IV. 153. mattia I, 43. IV, 105—106. medianus I, 62. *niedio, -are 1, 48. II, 78. *mediolus locus I, 52, 54—55. nie diu s I, 47, 72. II, 77. medius locus 1, 55. *mell[i]tio, are II, 78. mentionem, *men-tionea, mentionarius I, 52. IV, 99. mentiono, -are I, 52. IV, 99. meridies, *meridium I, 47. meridio, -are I, 48. II, 78. messi-onem IV, 69. metitionem IV, 93. *minaeia III, 85. IV, 118. *minacio, -are I, 46. IV, 118. Mincius IV. 102. minutia IV, — 182 — — 183 — 22, *minutio. -are IV. 22. mistionem I. 68. *mitio, -are? IV, 93. Modicia IV. 118. *rnortio, -are IV, 104. *muceius, •:muccia. *muecio, -are III, 84, 85. I—IV. 107—111. 130—131. *mulgearia I, 62—63. muscionem IV, 70. *mustaceolurn III. 84. *mustaciola I, 52. mustaeium. mustacia 1, 46. III, 84. IV, 118. *musticeolum III, 84. mustioneni IV, 69. nasturtium. *nastrutium III. 86. nationem IV, 24. nausea IV, 37. negotium J. 40. *neisseunus III, IV, 69. nepotia I. 40. nepotieia 145. neptia IV. 114—116. nescius IV. 70. Nicaea IV, 118. nuntius IV. 99. nuptiae II, 78. I—II, 45. III. 86. IV, 114—116. *nutricium I. 46. occasionem IV, 37. *occasiono, -are I, 66. officium IV, 33. * orcea IV, 105. Orontius I\, 100. oryza I, 72. ostiolum, *ustiolum I, 68. pacationem IV, 24. palatium I, 40, 42. III, 83, 85, 86. IV, 22, 26, 94. panaricium IV, 118. *pandia I. 49, 50, 133. *pandiatura I, 50, 62. *pant[i]cea IV, 102. Parentium IV, 99. partio, -ire III, 87. pastionem I, 68. IV, 70. *patio, -are II, 78. *peciolus I, 52. IV, 118. *pendio, -are I, 49, 50, 51, 133. *pendius I, 49, 50, 51. 133. pensionem IV, 38. *pertus[ijo. -are IV, 38. Perusia IV, 28—29. petia, *petium I, 40. IL 77. III. 85, 86. IV, 94. *petio, -ire II, 78. petiolus I, 52. pha-seolus II, 77. IV, 38. phasianus III, IV, 38. *picceus, *pie-cea, *picceo, -are III, 84, 85. 1—IV, 111 — 113, 131. picea. *piceum IV, 121, 122. Picentia IV, 99. *piceo, -are IV, 113, 118. pigritia III, 83, 89. *pigritiosus IV, 94. pincionem IV, 102. Pincius IV, 102. *pm[c]tio, -are IV, 99. *pinsio, -are III, IV, 38. *piscionem IV, 70. *pissio, -are I, 66, IV, 69. pittacium IV, 121, 122. Placentia IV, 99. placeo, ere IV, 118. platea III, 83, 85, 86. IV, 94. plorationem IV, 24. Pollentia IV, 99. Pontiae IV, 99. postea II, SO. III, IV, 70. Potentia IV, 99. *potio (= possum) III, 87. IV, 96. pran-dium I, 49. prehensionem IV, 38. pretium I, 26, 40. III, 85. IV, 22, 26, 94. provincia IV, 102. *pun[c]tio, -are IV, 99. *pun[c]tionem III, 85. IV, 98. *putea I. 40. 42. 131. Puteoli IV, 96. puteus 1. 40, II, 77. III. 83, 86. IV. 94. putiidja III. 89. IV, 122. *quassio, -are IV, 69. *quatium I, 40. 53. IV, 95. *radieia II, 79. radius, *radia I, 48, II, 77. ranci[d|us IV, 124. rasea IV, 38. rationem II, 77. III, 85. IV, 22—23. *rationo, -are IV, 22—23. recentio, -are IV, 99. *reetio, -are IV, 114—116. redemptionem IV, 99. retia III, 83. IV, 95. *retiaculum IV, 95. retiolum III. 83. IV, 95. roseus I. 66. *rosiata IV, 39. salsicia III, 84, 85. IV, 118. Sancteusebius IV. 110. sanguisugia II, 79. IL III, 133. satio, -are III. 85, 86, 89. IV, 95. sationem IV. 23. *sationo, -are IV, 23. satium I. 41. IV. 95. scortea I. 44. IL 77. III, 84. IV. 104. Segusius IV. 38. dementia I, 43. IV. 99. *serpentia I, 43. *servitialis IV, 23. servitium II, 78. IV. 23. Setia IV, 96. setius IV, 95. *siliceus III, 84. IV, 118. *siubilare I, IV, 68. S. Leon-tius IV, 100. *sociata I, 62. socius, socia I, 46. IL 77, 7S. III, 84. IV, 118. solacium IV, 121, 123. spatium IV. 95. *spinaceus II. 78. IV, 118. spodium I. 48. II, 28. *stantia IV, 99. stationem III, 85. IV, 23. *stationo, -are IV. 23. *statium IV. 95. *strictio, -are IV, 114—116. *strinctio -are IL 77. struthius I, 43. III. 83, 84. *subgluttio, -are I, 43. IV, 106. subgluttium I, 43. IV, 106. *suctio, -are III, 83. 84. IV, 114. snspicionem IV, 118. *suspitium? IV, 95. tensionem III, 38. tentionem IV, 100—101. *terti[aril-olus IV, 104. *tertio, -are IV, 104. tertius (annus, dies, nu-dius tertius) I, 43—45. III, 83. IV. 104. -tionem I, 55—57. IV, 23—24. titia I, 43. *titio, -are I. 40. IV, 95. titionem 1, 52. III, 83, 85, 86. IV, 95. Vitium IV, 95. *toll[u]tio, -are? IV. 103. tonsionem III, IV, 38. *torcia I, 47. I, IV, 127. *torcio, -are IV, 105. ^torciolo, -are IV, 105. ^tractio, -are IV, 114. 115. trichea III, 84, 85. IV. 118. 119. *triche-ola IV. 118. ^tridentia IV, 99. trifurcium III, 85. 86. IV, 105. trilicium IV, 118. *trunceus IV. 101. 128. *turdeus L 49. -ucius III, 84, 86. I. IV. 143f. *ulceolus I, 52. *-unceus — 184 —- IV. 1.01. uncia III, 84, 85. IV, 102. ureeolus I, 52. III, 85. IV, 105. urcens III. 85. IV, 105. ustinin, ustia I, 68. f'V, 70. Valentia IV, 100. *valitia IV, 29. Venetia IV, 24, 25, 27—28, 34. Vicentia IV, 100. vicia IV, 118. *viridaceus II. 78. *vir[i]dia I, 49. *yir;i]diaria I, 62. *vissium IV, 69. vitea I, 4L vitio, -are I, 40, II, 77; IV, 95. vitium II, 78. IV 95. Albanesisch. köre 170. kiKlzoii 8. nenk 129. ninule 174. prift 9. Französisch. amoisser 111. bosse 131. bouder 48. bondsoufler 48. bouge 52. boursoufler 48. chat 53—54. gösse 124. moquer ise) 110. moue 110. torche 126. treuil 126. troncon 129. Italienisch. -acchiare 156. -aechio 155—156. -accio 134, 136—137. 143—144. -acco 134. -aco 134. -agio 29. anina 174. appic-care 113. appicciare 113. appiccicare 113. arcione 105. -azzare 147. -azzo 134, 146—147. bac 127. badzora 74. bajucca 74. bajucola 74. bar-luzzo 120, 123, 133. baroccio 132. barozzo 132. bazzecola 74. bazula 74. bezzicare 113. b occia 131. bozza 131. bozzo 131. buccio 123. cazzo 131. cencio 100—101. cigna 128. ciucco 81. cocuzza 151. codinzolo 129. conocchia 133. cozzare 114. euceio(lo) 120, 122—124. cncco 122—124. cuzza 120,122—124. dzebb 171. -ecchiare 157. -ecchio 156. -eccio 140. -eeo c 152. -ereccio 140. fanciullo 101. forciere 101. Forenza 100. forziere 101. freccia 124. goccia 106, 130. graccio 129. guancia 102. guenciare 102. guencire 102. guinzaglio 129. -icchiare 157. -icchio 156. -iceio 138—139, 144—145. -innre 174. -izzare 148. — 185 — kurtsu 105. maciulla 153. malescio 29. merciare 101. merluzzo 120—121, 122. mincio 101. moccio 107—108. mozzare 111. mozzo 108. nocisce 29. -occhio 157. -occio 145. -ogio 29. -onzo(lo) 129. -ozzo 150—151. pazzo 147. pincio 103. proveccio 115. quercia 105. roccia 132. romanzo 103. scancia 102. schiacciare 124. scorciare 105. scotezar 9. scuttia 9. sdrucciolare 132. sozzo 164. torcialOö, 126. tozzo 96,106—107. tsendre 116. tsinga 128. -ucchiare 157. -ucchio 157. -uccio 146. -ucolo 157. -ugio(lo) 29. -uzzare 152. -uzzo 151—152. vinco 129. vinzaglio 129. Rumänisch. -ac 134. acätare 12. -äcTos 58—60. -aciü 134, 147—148. aftare 12. ahätu 12. ahints 12. ahtare 12. ahti[n]t 12. aiep 73. ajumesc 150. aksi(tse) 12. alurikä 175. (a)mut 110. anin 174—175. -antä 44. arät 9—10. -äret, -äret 141. asa 12. asmut 110. astept 10—11. -at 134,137—138. atare 12. atit 12. barzä 51. ba|tjjocurä 74. ba[t]jocuresc 74. boase 66—67. boatä 46. bosorog 66. bot 131. bulgär 52. bulgur 52. bulz 52. busumflu 48. buzä 48, 49. buzerant 49. buzumflu 48. cäciulä 52, 53—54. cältun 53. cältunar 53. cartabos 66. cätel 10. cätulä 54. ceafä 150. cearcän 172. cerul gurii 42. chingä 128, 170—171. cingä 128. citä 44. cmr 171. conc[h]iü 45. creer 171. cucutä 170. cucuvea 51. curea 51. cutu 120. cutez 8. zär 65. zara 65. Sardisch. baiokku 71. faska 164—165. oska 165—166. poska 164 bis 166. tserbai 164. — 187 — Berichtigungen: Seite 8 : Zeile 18 von oben: § 89 statt 8 91. ,, 8 •>•) u —— ii ii § 70 ii 8 72. ii 16 0 ii - „ unten: 8 90 ii 8 92. ii 22 „ 10 ., oben: S 49 8 51. ., 22 6 unten; 8 49 ., 8 51. ii 23 19 oben: 8 49 ii 8 51. ii 25 .. 20 8 90 8 92. 26 16 S 49 ., 8 51. 32 21- 8 90 ., 8 92. 48 „ 4 ii füge hinzu :' *RA raza. arum. radza. Seite 48 Zeile 21 f. von oben, verbessere: rum. spuza stammt aus dem Albanesischen spuze, dessen u lautgerecht ist (vor folgendem i aus o umgelautet). Die Entlehnung ist älter als der albanesische Übergang s > s. .. 73 Zeile 1 von unten: 1EIUNO statt IEIUN1ÜM. , 74 „ 1 ., oben: *EIUNO , *EIUNIÜM. — 190 — — 191 — Schriftsprache sie nicht bezeichnet, ist in dem vorliegenden Falle die Nasalierung wieder geschwunden; der Ausfall des n, und zwar gilt das für alle Dialekte, zeigt uns aber, daß es im Urrumänischen eine Periode gegeben hat, in der Nasalierung stattgefunden hat. quantum >> kiintu >> kutu >> kutu > cft. (juando dagegen wurde kündu >> kund = cind; hier wurde durch die Stimmhaftigkeit des d das n festgehalten, tan tum >> tit; ecc'tantum > (arom. ahtot, ahot neben dem satzbetonten ahpntu) atit; cit und tit konnten natürlich auch satzbetont gebraucht werden, aber die satzunbetonte Form hat den Sieg davon getragen. Auch das zur Eildung der Distri-butiva angewandte cite == je gehört hierher, cite trei je drei, d.h. cite ori trei = wievielmal drei = je drei. Daß das Wort mit griech. xard nichts zu tun haben kann, sieht jeder, der nur ein wenig die rumänische Lautlehre kennt*), contra wird eunträ > cünträ>cuträ> cäträ (durch Vokalharmonie). Vor Vokalen. 3. a) n fällt durch Nasalierung nach betontem i in harter Stellung; dann schwindet die Nasalierung. granum > griinu > gruu = griu (aber im Plural in weicher Stellung grine). Aromunisch und Meglen bewahren n: gärn, grin resp. gron. frenum > frinu >> friu PL frine. ten(i)o >> tinu >> dial. tinu >> tili; anderwärts tin, tii, worüber man Normalwort 49 meiner Dialektuntersuchungen vergleiche. Von tinu ist auch für das D.-r. auszugehen, das alt-rum. tun ist eine jüngere nur d.-r. Bildung, ebenso wie tuü. briu PL brine Gürtel kann nicht auf bulg. broma Rüstung. Panzer zurückgehen, sondern hängt offenbar mit alb. bres. -zi mit derselben Bedeutung zusammen; est ist eine Wurzel bren-anzusetzen, woraus rum. brinu brinu >- briu wird, möglich wäre auch branu >> brinu >>briu. Das Rumänische entscheidet also nichts für die ursprüngliche Form des Alb., in dem cons. -f ra zu re wird, wie mbret <; imperator, breke < braca und Aromunisch ka#e-un ist natürlich neugr. xaü-/vc^ nachgebildet. andere zeigen, das e kann also ursprünglich oder sekundär sein (cf. G. Meyer, Et. Wb. d. alb. Spr.). 3. b) Vor dem Tone fällt n in der Verbindung ) -änin durch Nasalierung, die dann wieder schwindet. \ stränin (•/ ablg. CTpaNkNTv fremd, mblg. stranen, modern meist cuzdostranen) > strpin > sträm*\ (Dial. strein daraus striin, strin erklärt sich durch Assimilation wie greesc, griesc für gräiesc, oder päriia für päräia Cod. Vor. 23, 9). färinä (so arom. und dakorum. dial.) wurde dial. zu**) fänmä (vielfach noch bewahrt) und daraus fäinä, das die lit. Form wurde; daneben existieren eine ganze Anzahl dialektischer Formen, wie man in meinen Dialektuntersuchungen Normal wort 2 sehen kann. Wenn wir cuviinta, cuvios finden, so sehe ich darin keinen Schwund des n durch Nasalierung, sondern Bildungen von cuviu aus; die in der älteren kirchlichen Literatur eingeführt wurden, wo die Formen viu statt vin etc. üblich waren. 3. c) Satzunbetonte, vortonige Wörter verlieren vor dunkeln Vokalen durch Nasalierung ihr auslautendes n. un om > ü-om; un ac ^> ü-ac neben o-ac etc. aber bewahrt ist vor hellem Vokal un-inel, woraus sich leicht ein ü-ninel entwickeintonnte, und in der Tat ist ninel neben nel die arom. Form. Da aber un wohl noch häufiger vor Konsonanten als vor dunkeln Vokalen gebraucht wurde, ist, unterstützt durch die Schriftsprache, die ja nasale Vokale nicht kennt, die Form un im Zuge ü zu verdrängen, aber immerhin ist ü oder ö (siehe Normalwort 80) sehr weit verbreitet. Auch im Altrum. finden sich vereinzelt Schreibungen die auf nasale Vokale hinweisen z.B. u ostrovu, Cod. Vor. $7,6. Beim fem. unä, das zu üa > uä > o werden mußte, ist da- ' *) Daß die Etymologie extranius unhaltbar ist, hat auch 0. Den-susanu eingesehen, er hat aber dafür eine ebenso unhaltbare exterranus einführen wollen, Vermutlich ist er zur besseren Einsicht gekommen. **) Zu glauben, daß n in diesem Worte über n gefallen sei, wie Gärtner, Gram, meint, beruht auf einem Irrtume. ni bleibt ni (junice, veni etc. Banat fanina hat damit nichts zu tun). — 192 — gegen o alleinherrschend geworden, weil eine Konkurrenz nicht vorhanden war. Uber jn vgl. Jb. X 427ff. Überblicken wir das behandelte Material, so sehen wir, daß n (m) in allen Dialekten dem vorausgehenden Vokale einen nasalierten Klang gibt, der in dem einen Gebiete mehr, in dem andern weniger deutlich hervortritt, was von der mehr oder weniger schlaffen Artikulation abhängt. Die Schriftsprache nimmt keine Rücksicht auf diesen nasalen Klang, Im Urrumänischen ist unter gewissen Bedingungen (s. unter 2) das n im Nasalvokale aufgegangen, dann schwand die Nasalität; diese Erscheinung gilt für alle Dialekte, im Dr. hört man reine unbetonte Nasalvokale (ohne an n gebunden zu sein) u, dialektisch ä (s. unter I. u. 3 c). ü, ö, (s. unter 3 c). Nasale betonte Vokale u (o) haben, nachdem sie n aufgesaugt, die Nasalierung wieder verloren, i siehe unter 3 a), ebenso vortoniges o (siehe unter 3 b). Es hat also einmal im Rum. Nasalvokale im großen Umfange gegeben, deren Entstehung in unbetonter Silbe, weil der ArtikulationsVerschluß des -n- dabei weniger energisch war, begünstigt, wurde (cf. ü-om, aber imme: douäzeci si unul. der Artikel o gegenüber dem Zahlwort una Nasale Vokale kommen auch heute noch genug vor, doch muß man besonders die Sprache der Ungebildeten beobachten, um sie deutlich zu hören. Die Wirkung ehemaliger Nasalierung ist an einer Reihe von Wörtern heute noch zu erkennen. Der Artikulationsverschluß des Nasals ist verschieden stark, je nach dem Charakter des folgenden Konsonanten. Vor gutturalen und labialen Verschlußlauten ist er am kräftigsten, daher n, m immer bewahrt, ebenso vor d; vor t dagegen ist der Verschluß in leichter Silbe bedingungsweise gelöst worden in alter Zeit; vor s und noch in höherem Grade vor r, die beide selbst keinen vollständigen Verschluß bilden, war der Verschluß immer locker, so daß sehr leicht vollständige Lösung stattfinden konnte, wobei aber die Artikulation des Gaumensegels bewahrt wurde, infolgedessen der vorausgehende Vokal zum reinen Nasalvokal wurde. Die Metrik Eininescns Alexander Bogdan. Einleitung. Die vorliegende Arbeit verfolgt zwei Zwecke: einerseits dem romanischen Metriker Belege aus der neueren rum. Verskunst zu gewähren, andererseits für die Geschichte der rum. Metrik eine möglichst ausführliche Monographie zu geben, zu der später andere hinzukommen sollen, um für ein zusammenfassendes Werk das nötige Material gut gesichtet zu liefern. Daher gab ich mir alle Mühe besonders die Silbenzählung erschöpfend zu behandeln. Mein Wunsch und Trachten war aus der Entwickelung der rum. Metrik in der Kunstpoesie den durch Em. vertretenen Abschnitt herauszugreifen und so ein Bild in dem Ganzen dieser Entwickelung zu entwerfen, das zur Vergleichung gegenüber den Vorgängern und Nachfolgern dienen könnte. Denn daß Em. einen Wendepunkt auch in der rum. Metrik bezeichnet, wird wohl niemand leugnen können. Quellen. Da bis zu der Zeit, als ich meine Untersuchung beendet hatte, die versprochene (für 1902) Ausgabe sämtlicher Gedichte Em.s noch nicht erschienen war, muß ich im folgenden mein Verfahren bei Angabe der Stellen klarlegen. Zu Grunde legte ich die Ausgabe Xenopols (X) „Mihail Eminescu. Poezii (complecte). Iasi, Saraga 1893"', da sie die vollständigste ist. Ich habe die Belege lediglich nach den laufenden Nummern der Gedichte angegeben, wie sie in dieser Weigand, 11. Jahresbericht. 13 — 194 — — 195 — Ausgabe bezeichnet sind, z. B. 52, 72: Nummer, Vers; 58, 62:]: Nummer, Strophe, Vers. Mit Nr. 16, die in Xenopols Ausgabe aus Versehen weggelassen ist, habe ich das Gedicht „La moartea Im Aron PumnuP, bei Xenopol Nr. 96, bezeichnet. Nr. 84 ist bei Maiorescu Seite 138 nachzuschlagen, da bei X. die letzten vier Strophen fehlen. Mit Nr. 95 bezeichnete ich „Arnorul unei marmure", das nur in der Ausgabe Mortuns „Km. Prosa si Versurf" lasT 1896 Seite 223 zu finden ist, mit 96 „Apari sä dai luminä" in „Convorbiri Literare'' 1895 Seite 527-529. P, (Postume) bedeutet M. Eminescu. Poezii postume. Buc. 1902, hgg. von Nerva Hodos; bei Belegen: Ausgabe, Seite und Vers (von oben), z. B. P. 14, 21. Zur Vergleichung sind herangezogen worden: M. (Maiorescu) Poesii de M. Eminescu. 8. Aufl. cu o notitä biograficä de T. Maiorescu. Buc. 1901; L. P. = M. Eminescu, Opere complete. I. Literatura populara. hgg. von Ilarie Chendi. Buc. 1902; enthält 277 Volkslieder, gesammelt von Em. und 15 eigene Nachahmungen der Volkslieder und Balladen. Conv. — Convorbiri literare 36. Bucuresti 1902. I. Abfall-Tabelle. 1: a ä u e i 1 _ 1 a jj iti Nt t t; It*: o ' 1 ! !t ! i t Wort- f t t 1 "H J u . i 1 !t t ; t : ; t ) i 1 ! : ! JL* \ ! Wort- i t ! ! ! ! 11! * vereinzelt; s. Erklärung der Tabellen Seite 203. co | -r" -r 196 r t j 11 ;t*: III. Verschleifungs-Tabelle. ii ii : t* T i t t I Inlaut f f* f i f f ; Auslaut it t*jt*i f t T |T ■T t; t t ;t*t* I. Silbenzählimg. Die grundlegenden Prinzipien der rum. Metrik sind dieselben, wie die der anderen romanischen Sprachen (s. Stengel 5—14); somit stellt sich für mich als Aufgabe im folgenden diese Prinzipien im einzelnen und an der Hand beliebiger Beispiele an E.s Dichtungen nachzuweisen, dabei aber die etwaigen hervortretenden Eigentümlichkeiten der rum. Metrik eingehend darzustellen. Der Rumäne weicht in der Benennung des Verses nach der Zahl der Silben sowohl von dem fr. wie von dem it. Gebrauch ab; er benennt den Vers lediglich nach der tatsächlich vorhandenen Silbenzahl. Eür ihn ist ein endecasillabo tronco ein Zehnsilbner, ein sdrucciolo hingegen ein Zvvölfsilbner etc. Das ist die Folge des Mangels einer metrischen Tradition, denn die Nationaldichtung ist verhältnismäßig jung. Ich werde im folgenden um der Einheitlichkeit willen, wo es notwendig ist. jedesmal in Klammer die Zahl der Silben nach fr. Gebrauch — 197 angeben; dann muß man natürlich nachschlagen unter Rhythmus, Reim oder Strophe, ob der betreffende Vers einen regelmäßigen parox. Rhschl. oder regelmäßigen parox. Reim hat oder beides zugleich. Was ist nun die Silbenzählung? Man kann sie definieren als die Lehre, die die Regeln angibt, vermittelst welcher die Silbenzahl der Verse richtig und der betreffenden Sprache gemäß festgestellt werden kann. Die Zahl der Silben muß aber in den rom. Versen festgestellt werden, weil im Vers eine jede Silbe im wesentlichen dieselbe Zeitdauer hat, andererseits aber muß, um das rhythmische Gefühl eines Romanen zu befriedigen, eine betonte Silbe (Worttonsilbe) nach bestimmten, festgeregelten Zeitabschnitten hörbar werden. Hierin ist das Wesen des rom. Rhythmus zu suchen (s. dort). Daher dei Zwang so oft an den gebräuchlichen Formen der Wörter in Prosa oder Konversationssprache oder an ihrer Verknüpfung Änderungen vorzunehmen, um das Maß des Zeitabschnittes vom Einschlagen eines Wortakzentes (Versakzent) bis zum nächsten regelmäßig beibehalten zu können. (Es kann hier gleich bemerkt werden, daß die Volkssprache überall, wo es nur irgend möglich ist, den Hiatus vermeidet, weniger die Volksdichtung; Volkssprache und -dichtung in viel höherem Maße als die Kunstdichtung.) Die Faktoren, die für die Feststellung der Silbenzahl bestimmend sind, können die einen als positiv wirkende (sie bewirken Änderungen), die anderen als konservativwirkende bezeichnet werden. Zu den ersteren gehören: a. Abf., Abf., Ausf., Ausfüll., V A., V. L, Diäresis (sekundärer H. 1.) und Überz., zu den zweiten: H. A., ursprünglicher H. I., Diphth., Triphth. Anmerkung. Hierbei ergeben sich einige Schwierigkeiten, insofern Em. keine besondere Zeichen für i, ü gebrauchte, sondern sie lediglich mit i, u bezeichnete, und für i und ä hatte er auch nur a (vgl. auch „Sezatoarea" Revistä de folklor. VII, 156 Anmerkung). M. behält diese Orthographie bei, X. (dessen Text ein mehr oder weniger getreuer Abdruck von i — 198 — — 199 — M. ist), P. und L. !\ wenden die jetzt übliche Orthographie an. Für uns soll in dieser Frage das heutige Schriftram. maßgebend sein, bis dialektische Einflüsse bei Em. mit Sicherheit festgestellt werden können. 1. Abfall anlautender Laute. Nebenton und. Schwachton werden nicht unterschieden. In erster Linie sind die festen Tonsilben (Versakzente) maßgebend, denn sie bestimmen den Rhythmus und infolgedessen auch die Zahl der Silben; deshalb, wo im folgenden lediglich das Wort „betont'* gebraucht wird, soll man darunter immer die feste Tonsilbe verstehen. Die Wortakzente haben nur eine untergeordnete oder gar keine Bedeutung bei den meisten Faktoren, die die Silbenzahl beeinflussen (ausgenommen natürlich H. I. und V. L). Das hier Gesagte gilt auch für H. V. etc. Unbet. oder nebent. i11 fällt nach unbet. oder nebent. a, <>, ä, u, e, i. In der Umgangssprache fällt dieses i jedesmal ab, denn es handelt sich hierbei um silbige n, m. Einen Zusammenstoß zweier i fand ich bei E. weder im H. A. noch in H. 1., noch sonst; möglich ist er z. B. in: lel cobori in de vale. (Über unbetonte Personalpronomina s. Tiktin § 170, über Bildung des Futurums mit IT, vei, ei, T § 287, Anmerkung 1). Beispiele: nach a: casa ntunecoasa 55, 1.74. o: c' o' ntreagä 58, 752. a: sä' nfiripeazä si sä ntinde 53, 57. u: nostru ntreaha 30, 12b 51, 27. 14, 32. 'e: Isvoarele ntruna 84, 42 24, 19h i: cu toti n scaun 54, 93. Nach satzbetontem e: pe o cale ne nturnatä 15, 35. Weiter fällt in nach T; hier sind zwei Fälle zu unterscheiden: a) T wird gedehnt zu i, wenn nach Nasal unmittelbar ein Kons, folgt: Pasäri 'mblinzite 21. 21. din tineri n mai 52, 40. prin lumini ngalbenite 23, 1K tari nmorminteaza .P. 59, 8. Ebenso noch: 26, 21. 58, 13h 27b 55, 11 etc. b) bleibt i, wenn nach Nasal ein Vokal folgt: (vgl. unten: Doppelformen und Uberz.) si 'n cerurl nalte 22, l2 (mold. nalt für wal. malt). Bouri nalti 30, II2, de mai nainte 51, 133, de-azi nainte 52. 75 auch 52, 18. Ein vereinzelter Fall, wo iu nach ü abfällt: o geniü nalt 16,3 h in fällt ab nach betontem (vers- oder wortbet.) ä: stä' nainte-i P 70, 26. i: Vom vorhin 22, 122. o: acolö'n ochi 22, 61 (unangenehm wegen des harten Tonsilbenstoßes); — a: vedeä n lüme 15, 156, rhythmisch auch unangenehm für das Ohr, das den Akzent auf ve- zurückverlegt haben möchte. Unbetontes is fällt ab nach betontem e: Cäci ce's P 85, 10, nach unbetontem e: organele's sfärmate 54, 148, noptile's 58, 623 noch 17, 104; nach unbetontem i: Si's supte 24, 65; nach i: (i > i) dureri's 17, 144 und 55, 34. 84. a cui's 55, 161. Si ntinde 2, 42. mi-ese singele 55, 67. si-astupa 55, 102 verlangen mindestens eine Erweiterung des § 170 bei Tiktin. Dieses i kommt vor in: Praep. in, Praef. in, unbetontes Pron. imi, isi, iti, ii, Verb, aux.: is, ii. Es ist zu tilgen auch in folgenden Versen, wo im Text nicht getilgt wurde: 55, 174. 56, 36. 58, 733. 752. 65, 23. 82, 23. 84, 42 86, 75. 84 etc. Postumen: 60, 13. 14. 67, 13. 72, 19. 93, 5 etc. Manchmal ist schwer zu entscheiden, ob der vorangehende Vok. oder i abfallen soll. Man kann sowohl uTti n wie auch uit' in 54, 91 lesen. Ebenso vezi nconjurata oder vez' in- 54, 121. da'mi napoT und da m' inapoi 56, 21h 58, 733; da das i nach Zischlauten früh geschwunden ist, wäre die Aussprache mit i richtiger; andererseits aber gegen M. X. P. lese ich pinä 'n [podele] 55, 15, P. 71, 23, wo sie pan 'in oder pin In lesen; (vgl. Abfall-Tabelle) so auch 25, 93. 55, 15. P. 71, 23. Eine Anzahl Wörter mit Vokal (ä, a) nach Nasal weisen Doppelformen auf. Die mit a. Abfall des i kommen meistens nach den kurzen Vokalen T, ü (einmal), betontem ä (einmal), aber auch nach Kons. (1, d, n, g) dann im Reihen- und Versanfang vor. Alle diese Wörter neigen sehr dazu, das i ganz zu verlieren; heute findet man solche Formen auch in Prosa. Es sind folgende: inalt (mit Ableitungen) inainte, inapoi, ina-dusit; s. P. 70, 26. 30, II2. 52, 18. 33, 11. 51, 133. 60, l3. 16, 3b — 200 — — 201 R 70. 26. 53, 190. P. 49, 4. P. 99, 12. P. 27, 5. P. 32, 12. L. P. 160, 10. L. P. 164. 1. L. P. 157, 26. L. P. 158. 16. 24, 26 K P. 71, 18. 28, 21. 24, 194. 56, 542. 5. 69, 41. P. 36, 14. P. 68, 13. Ich schreibe hier nur einige ab: stä nainte-T nalta, plecT nainte Conv. 36, 302 sting nältindu-l Cosb. I, 23, 188. trupul nalt Cosb. II,'5, 16. Pin 'nädusit, 'NapoT trimite, Coiful nalt 53, 190. De sub teTul nalt P. 99, 12 ... . sa stea N a ei fereasträ L. P. 161, 6. deschide 'Naintea vecmicieT 24, 194. gälbior 'Naltä . . Cosb. 11. 37, 12. DosofteT auch: LäudatT cu glasuri nalto ps. 150, 9, auch in der Prosa des altruin.: ce dupä mine veni nainte me Coresi. Tetraev. 1579. Ioan 1, 15 und mal nainte de descälecare. Miron Costin. Letopiset 1713. Predoslovie. Dreimal findet sich im Versanfang aAbf. der ganzen Silbe in-: Grämädeste -a ta22,22. Genunchiatä stä 23, 22. Tin-zindu-mi dreapta P. 39, 15; auch im Versinnern: cu ochi-albastri n tunecime L. P. 164, 1 von unten und Dosoftei: In organe tinse 'n strune ps. 150, 16. Diese Beispiele, wo der H. A. zwischen Versschluß und -anfang getilgt werden kann, stehen aber nicht vereinzelt da. Bianu in „Psaltirea in ver-sun" des Metropoliten Dosoftei S. XXIV weist ein solches Verfahren auch in diesem ersten größeren rum. Werk, das in Versen geschrieben ist, nach, z. B. necuratäi "Ntind sältc si laturT. Auch Cosbuc: Ei si-aü plinit chemarea lor. iL 41, 30 etc. aAbf. der ganzen Silbe in- im- kommt häufig in altrum. Prosa vor: plinit, tincl, timpin, timplare. greuez mit den entsprechenden Formen mit in-; dann gramädesc (s. Gaster). und genunchez wird man auch finden können. Hierzu gehört noch die Beseitigung des H. A. durch a Abf. eines a auch im Versanfang: aspra cale Teste, Cea ce poate 52, 72. Indessen sind dies nur vereinzelte Fälle. Folgt nach Nasal ein betonter Vokal (Wort- oder Versakzent), so wird n nach a Abf. des i gedehnt: n > im (in der Schrift nicht bezeichnet) z. B. o sä le nneee oare P. 1, 7. Urgia minieT le 'nneacä suflarea. Cosb. II, 21 10. Sä nnältä P. 3, 10. te "nnältä 17, l1. in ode nnälte 20, 10-. So noch: 21, 1A 31, 32. 33, 11. 52. 18. P. 27, 5. P. 32.12. 56, 542. 83,26. P. 59, 7; auch Dosoftei ps. 149, 17: Si pre ceT brudivT innaltä. Dies geschieht auch wenn der folgende Vokal nur den Nebenton trägt: Cind Te o'nnamoräre 33, 21. Dehnung des n tritt ein auch bei der praep. in, wenn ihr ein mit betontem Vokal anlautendes Wort folgt: Si ntunecime nn orce loc P. 4, 9. Dieses nn ist zu unterscheiden von dem aus Doppelabfall eines i entstandenen wie: Tel Teste 'n naltimea-T soiitarä 24, 261. Instruktiv ist Vers 83, 26 insofern M. sä naltä, X. sä inaltä hat für sä nnältä. Ebenso 52, 18 M. X. de mai inainte für maT nnainte, 33, 11 hat M. rasaT nainte-mT, X: rasaT nnainte-mT, 12, 95 X. le nnältä, (Die erste Reihe von 33, 11 ist in einer Variante P. 91, 11 so geändert worden: AzT, cind TestT pentru mine.) Merkwürdigerweise trifft man jetzt auch in Prosa dieses nn; so schreibt N. lorga regelmäßig innainte innalte, ebenso die jüngeren literarischen Kreise in Bukarest. Es ist noch der Erwähnung wert, daß außer der Dehnung des vorangehenden Vokals in den meisten Fällen, dieser auch den Nebenton als Ersatz des abgefallenen i an sich nimmt, wenn i in Proparoxytonibus den Nebenton getragen hat, wobei der vorangehende Vokal zugleich höher wird. Die Erhöhung ist deutlich wahrzunehmen in dem Falle, wenn das zweite Wort einen emphatischen Akzent gehabt hat, wie: Animä 'nc odata tremindul picior 7, 33 aber auch sonst: DonicT cuTb de ?n^elepcTune 15, 31, vgl. noch 15, 8:l 10, 2\ 4, II1. l'\ 2, 42. 1, 2. 31. 61. 72 etc. Unbetontes a fällt nach unbetonten a, e, i. Dieses ist mindestens ein zweifelhafter a Abf. X. hat z. B. 21. 7"' vechTa cea impärätie, dagegen M. vechi-acea .... bei dem einen also a Abf. des a und V. L, bei dem anderen Abf. des vorhergehenden Vokals und V. A. Ich ziehe dagegen vor: vechTa ceea 'mpärätie zu lesen, mit a Abf. des i aus impärätie und des a aus aceea (nicht acea) wie noch 10, l5, ci ceea, care falnic oder hier auch mit V. A. ci-aceea. jedenfalls aber ceea und nicht ajcea. Wir glauben uns zu solchen Konjekturen berechtigt, da im Vorwort Seite III Maioreseu ausdrücklich bemerkt: poesiile nu sint dar reväzute de E. si sint prin urmare — 202 - — 203 — lipsite de indreptäriie, ee avea de gind sä le faeä, eel putin la cele vechT" . . . 52, 72 im Versanfang: . , . cale Teste Cea ce poate; ebenda Vers 69. 70. 73, im Versinnern: cea, aber als Artikel. Man könnte an Parallelformen denken (ich spreche hier nur von E.) wie inalt — nalt, so acea — cea, aceea — ceea, ich habe aber bei ihm noch nicht ein cel für acel gefunden. Vielleicht liegt Einfluß des altrum. vor (s. Gaster CXXIf). Als solche Doppelformen sind acoperi — coperi aufzufassen: Si cu flori m'a coperi P. 14, 21. Alexandri auch: ce lumea coperea (SäTneanu). Für dieses a vgl. auch Ausfüll. Farme — sfarme: sä sä farme P. 37, 9. P. 36, 1 und organele's sfärmate 54, 148. Die Fremdwörter, soweit sie metrisch in Betracht kommen, müssen sowohl, hier wie auch in den folgenden Abschnitten der Silbenzählung gesondert betrachtet werden, denn sie werden jedesmal verscbieden behandelt. Anlautendes e fällt nicht ab, sondern wird mit V. A. gelesen oder mit zweigipfliger Betonung. X. M. haben 15, 45 o enigmä ne* splicatä, muß aber ne-esplicatä gelesen werden (s. Abf.). Das anlaut. i in: pe fruntea nspirätoare 10, 22 darf auch nicht abfallen: 1. weil es den Nebenton hat, 2. weil es heller ist als a*) 3. weil die Bedeutung des Wortes schwerer zu fassen wäre. 4. die erste Reihe des Verses lautet auch pe fruntea inspiratä; — sondern i muß mit ea verschleift werden: pe fruntea-in-spirätoare, eine allerdings etwas schwerfällige V. aber besser als a Abf, des i. Weiter unten 10, 3j läßt X. wieder ein solches i abfallen: ce-o ntoanä Eol dulce. Es läßt sich gegen diesen a Abf des i aus in noch anführen, daß diese Partikel eine fremde, ein Neologismus in der rum. Sprache ist und als solche bedingt sie wesentlich die Bedeutung ;des Wortes. Und E, hat sicher nicht inspirä gesprochen! Statistisches: Von rund 400 Fällen steht in 37 °0 davon an erster Stelle: Konj. Praep. Verb. aux. unbet. Pron. un- *) Die Klangfarbe der Vokale scheint mir auch von Bedeutung 7A\ sein; vgl. z. B. cä o ( cä va) 51, 127, cu o (Art) 51, 134 und ca o P. 58, 10; bei dem letzten Beispiel fällt a nicht ab, best. Art. einsilbige Pron. Num. Interj.; in 45 °/0 an zweiter Stelle die Präp. in, in 45 °/0 ein Kompos. mit dem Präf. in. 2. Abfall auslautender Laute. Hierzu die Abfall-Tabelle. Erklärung der Tabelle. Diese Tabelle verglichen mit der H.-Tabelle soll zeigen, inwiefern der H. A. durch Abf. aufgehoben werden kann. Die oben in horizontaler Reihe aufgeschriebenen Vokale sind die abfallenden, die links an der Seite, diejenigen, vor welchen die erstgenannten abfallen. Ein f bezeichnet, daß Belege dafür vorbanden sind; f* = vereinzelt. In die erste Reihe einer jeden Spalte werden solche Fälle aufgenommen, wobei der auslaufende Vokal betont, der anlautende unbetont ist; in zweiter Reihe: keiner der Vokale ist betont, in dritter Reihe: der Abfallvokal unbetont, der anlautende betont; z. B. unbetontes ä fällt vor betonten o und. vor unbetontem u ab etc. Angaben wie Wort- und ? beziehen sich auf die darunter stehenden j. Alles hier gesagte gilt auch für die folgenden Tabellen. Für eine jede Kombination gebe ich nur ein Beispiel an: a a: l'al lui piept 55, 194, sehr häutig 52, 15. P. 68, 19. P. 71, 7. P. 58, 10. 23, 202. 26, 16. a a: sa inalt' asa 54, 49 (häufig in sä cäx; 1, 56. 5. 7 h 15. 5". 21, 21 ä o: grindin' otelitä 53, 165. 51, 127. 54. 107. 56, 54 b 58. 21b 26 4 34J. a o: doar'öchii 96, 7 in der Negation nu, und nur diese — 204 — 205 — kommt in der Kombination u a vor 23, 27:5. 20, I4. P. 36,2. 21. 22. P. 15. 3 etc. u a: ce naü fost nici odatä 45. 6. 51. 131. P. 36. 20 (vgl. P. 36, 19) P. 83, 4. 5. 7 etc. u o: nn, cu z. B. e/o minä 56, 21'. 46, 32. P. 14, 3. I\ 108, 12. u o: cauzu-mi no sä-1 mai. 76, 61. 53. 71. 81. 382. S1. 91- P. 107. 14. Jedesmal übernimmt dann der nachfolgende Vokal den Vers- oder Satzakzent, welchen nu hätte haben sollen. Eine solche Akzentübernahme ist auch mit Akzentverlegung im folgenden Wort verbunden, so: 15, 13°. NoT in noT navem nimica (= nu avem): es werden auch unb. Personalpron. und die Formen des Hilfsverbums betont. Nie fällt u in nu vor folgendem u ab aus Deutlichkeitsrücksichten. u u: cu z. B. cuu carbnne 55, 176. 1. 14 :\ 71, 104. 62, 42. P. 60. 3. e a: nainte da fi zeit 45,9, besser ist V. A. (de = wal. da): auch Cosb. II. 16, l2. d' April, e o: la vro femee 20, 73. 51, 116. 54, 83 (vre = mold. vräl e u: vr'un pnpuc 53, 263 (vgl. 53. 262). 51, 11 1. 129. e i: P'icT pe colo 54, 141 (pe = wal. pä). i a: s'abia 1,27. s'aratä 55,23 (si = mold. si). i o: s'o intreabä 25, 18J. 56, 173. 58, 63-. i n: s'un gtnd 24, 424. 53, 122. T i: strigär iregulare 54, 139. 140. 12. 104. Anmerkungen: a fällt P. 58, 10 nicht ab, sondern wird mit o verschleift, denn hier ist ca o nicht cu o gemeint (s. S. 202 Fußnote). P. 13, 3: sor* indelung könnte man vielleicht auch an das volkstümliche sor für sorä denken. P. 16, 5 d intii ist auf da -f- intii zurückzuführen, schriftrum. dintii. Abfall und Orthoepie des i. Hierüber bemerke ich im allgemeinen, daß i, außer wo es nur orthogr. Zeichen ist, in einer Sinnespanse oder Rhschlpause noch gehört wird, s. 76, 34. 92, 32. 56, 161; nach m, r, t, z deutlich, nach t, s weniger deutlich, noch c, g gar nicht. Die Feststellung des Abf. des T ist von Bedeutung für die Metrik nur insofern das T oft geradezu störend für das glatte Lesen der Verse wirkt, und in solchen Fällen wird es nicht gehört (das heißt nicht gesprochen). Nach c, g nur orthogr. Zeichen auch im Rhschl.: puternicT || = puternits 51, 22, aber patimi || 51, 21, sfetnici vechi 56, 72, taci s'auzi 56, IL Motto. Prichiciü P. 51, 5. 6, plingi copilä 14, II1, aber creng' il oder crengi'l 55, 224; nach m: vor Kons, fällt ab, z. B. imi vei 52, 13, in brate-mi vino 53, 17, imi zborl 92, 32; — vor Vok.: da' m' inapoi oder da' mi napoi 56, 21; ebenso nach r. nach r: vor Kons, fällt ab: ort neghiobT 51, 22, on ce 53, 128. on in 54, 31. In allen diesen Fällen ist ort entweder Konj. oder Adverb; ist es dagegen das Subst. Mehrzahl von oarä (zece on), dann darf T nicht abfallen z. B. de vre-o doüä ori pe an 54, 100; es bleibt in dieser Bedeutung auch im Reim auf or: Dupä Tele un actor . . . spune zecT de niiT de ori 54, 14. adeseorT — sä mor P. 5, 2; — verschleift in 57, 63. s'aparT-o zinä; vor Kons, in 55, Gazel 7: Ce tresarT din vis wegen Deutlichkeitsrücksichten muß gut artikuliert werden. nach s: vor Kons, fällt ab z. B. is' stia 55, 163. 177. vor Vok.: isi ncheTe oder is' incheTe 55, 257. 56, 72; nach st: TestT drag > Te] ddrag 22, 124. TestT de dragä 55, 100; nach t: vor Kons, fällt ab: ridicula 'ti simtire 54, 126. 105. 106. 107. 109. 55, 100, fett frumosT 55, 219; vor Vok.: uTt' in oder uTti 'n 1, 42. 54, 91. nach z: vor Kons, fällt ab: s' auzT zornetul 54, 123. 54, 87. 55, 200. 58, 493. 88, l1; vor Vok.: azT a 56, 215 oder aza oder azTa, vezT albind oder vez' albind oder vezT-albincl 55, 199. Seltenere Fälle: zw. r und 1, pe cerurT limpezT 55, 113; zw. r und r, peste arborT resfirati 79, 31 kann auch unausgesprochen bleiben; — vor j: isT juraü 79, 41 > ijjuraü. Im folgenden gebe ich die Parallelformen an: pänä, doarä, indatä, acuma, nimica und pän etc., die Substantive: märmur m. 96, 86 neben marmurä f., mänta 56, 173 neben mantäüa (Bolintineanu hat auch manta; s SäTneanu), clas m. neben clasä f. 52, 41. reimt zwar auf rämas, und da könnte man 206 — — 207 — annehmen, daß das auslautende ä dem Keim zu liebe abgefallen sei (vgl. Abf. im Versschi.); ich glaube aber vielmehr, daß clas ein dialektisches Wort ist: die Wb. führen es nicht an. Einen zweiten Beleg dafür finde ich in ..Revista inväta-torilor si invätätoareloru III, 249: din ceasurile de clas. N. Stoleru, Zorleni-Moldau. San Marco F. 60. 11 muß mit Abf. des o gelesen werden: San Marc'. Der Imperativ von a veni lautet vinh 58, 35J. 21'. 62, 4:!. 64, 2l, von a läsa, las': 56, 383. 5. 52h 58, 484. 80, 43; ori in 51, 31) soll immer or' in gelesen werden; vre un, vre o: mit V. A. vre-un, vre-o, mit Abf. vr'un, vr'o und v'un, v'o kommen alle vor; pana 'n besser als pan 'in (25, 93). Gute Beispiele von oftem oder starkem Abf.: 51, 129. 28, 38. 18, 5. P. 5, 4. Abf. oder V. A (besser mit V.): noaptea-adincä M. 51, 36, noapte-adinca X. ebenso 47, l4 und in dem Kompos. luare-aminte 52, 15. M aber luarea-aminte. Von den Flexionsendungen fallen ab: a, e, a, i; casus rektus. fem. sg. noapte-adinca 51, 36. Lima atunci 26, 21b Ea trezitä atunci 26, 122. De inimä o apucä 58, 264. Konjugation: 3. Sg. Praes- Ind. servä o cauzä 54, 107. 3. Sg. Praes. Konjunktivi. Sa ajunga a fi . . . 53, 242. 3. PI. Praes. Ind. iei zboara 56, 54 K il ingreun', impreun' 56, 50J. \ 3. Pi. Praes. Konjunkt. sä mä 'nceapä a Iäuda (oamenii) 52, 80. 3. PI. Aor. lasara a lor P. 108, 3. Nascura acolo'n mine 5, 74. 2. Sing. Imp. vina la sinu-mi 62, 43. las', cata-ti de treaba 58, 48h 3. Sg. Imp. luceasca un cer senin 82, 3;;. e in pare-ca 3. Sg. Praes. Uber i s. oben. Abfall in Rhschh: Gare gur' jj abia-i deschide 26, 16:;. Moartea vindec' || ori ce ranä 47, 7:;. Recea cumpän' || a gindirei 72, 32. Sfirsitä fär' || a fi nceput 76, 102. Vor Kons.: Sä cunun' || cäzinde Jos 8, 4'. Abfall im Versschluß: || prin bine o sä eas' reimend auf rämas 24, 202. || cei imberbi in al lor clas' — rämas(?) (vgl. oben). Ceilalti a vremiT coji adun —■ supun P. 25, 6. Sä' ti inchid indat' P. 81, 9; dann muß v. 11 nicht samt sondern särutat stehen; || väzduhul il ingreun' . . . || in särutäri sam-preun 56, 50 h 5 für ingreunä etc., acopär' — descopär = aco-pere etc. 23, 25, um nicht einen proparoxyt. Reim zu bekommen (s. regelm. Versschi.). Fremdwörter, e vor einem mit e anbaut. Frdw. soll verschleift werden: si de-eterne nicht deterne 14, 32, ne-exi-stente 15, 182, de-Egipet 21, l2, de-echipajuri 24, 244, de-eres 55, 87. Sowohl M. wie auch X. haben in allen hier angeführten Fällen Abf. des e, P. 77, 16 aber richtig pe-eternele. Statistisches. In über 75 °/0 der etwa 600 Fälle steht an erster Stelle: Präp., Konj., unb. Pron. einsilbige Adv.. best. Art.; — in nur 24 °/0 ist das erste Wort Subst. Verb. Adj. mehrsilbige Pron. Num. Adv.; — in etwa 61 % steht an zweiter Stelle: Verb, aux., (einsilbig.) unb. Art., die Genetiv-und Infinitivpartikel a, Praep. unbet. Pron. 3. Ausfall. Es fallen nur unbet. Vok. aus: ä, o, i, a; färädelege 25, l2, neintelese 32, 51, reinviü 60, 43, luareaaminte 52, 15, orologiul (fr.) P. 67, 14 sind Kompos.; es liegt also Abf. oder a Abf. vor. In Nichikomp.: luntru < launtru 54, 41, där'mäture 24, 191 (kommen dialektisch vor). Einmal fällt das Hilfsverbum „am" aus: Din demon fäcut o sfintä || für am fäcut ... 14, 73 wo das am aus dem ersten Vers der Str. zu ergänzen ist; die Genetivpartikel a im Rhschh, was aber nicht notwendig gewesen wäre: Oe-arataü faptele crude || unor domni für crude-a unor . . . denn vgl. P. 84, 13 wo sie zwischen Versschluß und -anfang bleibt . . . greoaie. A miseriei comune? |!. al: Tu visul blond unui noroc, ce nu e für al unui etc. Conv. 36, 395; der un-best. Art. o: Cum printre nouri (o) galbenä stelä 13, 83. Doppelformen: ardic — ridic P. 54, 11, cat — caüt — caut P. 33, 3. 4, P, 81, 1, P. 102, 19 (vgl. Wreigand: Liste der Normal Wörter Nr. 72). — 208 - Scheinbarer Ausfall. Vazum 75, 22 ist die häufige altrum. Form für vä/uiräm; hier reimend auf cum« Timpilor 71, 53 oaspii P. 72, 4 für timpurilor, oaspetii sind analogische Neubildungen, in beiden Fällen im Innern des Verses, um eine Silbe weniger zu bekommen (s. auch S. 221 cineva). 4. Hiatus im Auslaut und Anlaut. Hierzu die H.-Tabelle. Ihre Erklärung s. bei der Abfall-Tabelle S. 203, dazu noch: ? bedeutet, daß die Aussprache bei einer Anzahl der Fälle schwankt, insofern die betreffenden Vokalkombinationen teils mit (reinem) EL, teils mit einem eingeschobenen u oder i gesprochen werden, in welch letzterem Falle der H. beseitigt wird. Ich habe die H. und V.-Tabellen aufgestellt, weil ich glaube, daß ich in dieser Weise am zweckmäßigsten den Zustand der H,-Zulassung und EL-Vermeidung im heutigen Schriftrum. veranschaulichen kann. Unter Eliatus versteht man in der Metrik den Zusammenstoß zweier Vokale, zwischen deren Aussprache, bestimmter ausgedrückt: zwischen dem Absatz des ersten und Ansatz des zweiten EL-Vokals, kein anderer Laut vernehmbar wird. Ich sehe hier davon ab allerlei Beispiele auszuschreiben, gebe aber dennoch für jede Kombination ein paar Belege an: a a: P. 12, 14. 58, II3. 74, 12. 15, 183. a a: P. 15, 2. 55, 227. 56, 56 b 58, 92 b a ä: P. 35, 11. 53, 30. 31. 176. 58, 44 L a o: 22, 91. 56, 372. 58, 74; a o: P. 4, 11. 18, 2- 58, 832. 76, 2b; — a ö: 55, 118. 58, 853. 88, 3b P. 44, 13. a u: 47, 3\ 51, 47. 55, 250. 92, 43. a u: 95, 102. 64, 1b 58, 883. a ü: P. 9, 3. 28, 9. 58, 21. 86, 68. ä i: 92, 44. 86, 70. 52, 8. P. 22, 4. a i: P. 7, 13. 58, 90 b 96, 42 — 209 — a i: 69. 42. 53, 157. 17. 172. a -: 51, 50. a e: 51, 55. 53, 31. P. 73, 14. a e: 4, 71. ä i: 55, 163. a i: 55, 49. 91,4» 15, II5. P. 32, 1.2. a i: P. 84, 11. 23, 21A 45, 38. o n: 1, 48. 15, 105. 24, 20 b 55, 14 1. o a: 95, 73. 58, 722. 53, 122. o o: P. 69, 5. 55, Gazel 12. 54, 100. o d: 80, 56. P. 52, 15. P. 73, 17. 23. o u: 16, 32. o u: 15, 10b 27, 32. 55, 170. 58, i \ \ o u: P. 39, 8. P. 108, 3. 51, 108. 53, 106. o i: 16, 56. o i: 6, 6b 15, 183. 52, 53. o e: 15, 45. 53, 201. o i: 1, 54. 52, 12. 86, 72. o I: P. 3, 9. P. 21, 18. 18, 44. 55, 5S. ä a: 9, 37. 24, 20 3. ä a: 27, 52. 56, 584. 58, 63b P. 91, 2. ä ä: P. 95, 6. P. 68, 14. 12, l2. 23, II2. 56, 303. 58, 374. 84, 3:i. ä o: 96, 104. 86, 84. 58, 583. 55, 138. ä ö: P. 70, 19. P. 69, 13. 45, 28. 55, 69. 58, 902. ä u: 95, l2. 79, 64. 58, 163. 56, 585. P. 98, 6. ä ü: 4, 1b 23, 122 55, 14. 56, 385. 74, 17. P. 75. 12. P. 73, 7. ä i: 23, l3. ä i: 24, 32 b 56, 59 b 58, 693. 66, 3:;. ä i: P. 92, 16. P. 69, 23. 58, 6b 24, 5b ä e: 10, 3b 52, 54. 96, 55. ä e: 8, 53. a i: 30, 73. 54, 101. 55, 39. ä I: 15, 131 24, 17b 25, 143. u a: 17, 6b 56, 372 58, 773. P. 77, 1. u a: P. 68, 10. P. 12, 2. 9, 42. 51, 104. u ä: 76, II4. 56, 48b 42, 16. 13, 2b 14. 1 b Weigand, 11. Jahresbericht. 14 210 — 211. ii o: 56, 45:;. 86, 51. ii. o: 58, 25 h 56, 3S2. 55, 57. P. 84, 5. ii o: P. 13, 3. P. 54, 6. 42, 36. 53, 95. 58, 45 h ii u: 56, 42». P. 70, 5. i u: P. 3, 12. P. 71, 23. 5, 42. 29, 72 58. 11'. 86. u u: 55, 83. 54, 57. 24, 281. P. 72, 6. P. 107. 18. u i: P. 29,8. 26, 14 h 52, 13. ii i: 9, 37. 21, 6!. 55, 10. 72, 42. °. ii e: 24, 5 b u e: 52, 49. 53, 235. ii i: 23, 18 b 32, 5;;. 58, 72:\ P. 56, 9. u i: 51, 93. 55, 58. 252. e a: 93, e a: 88, 6J. 75, 32. 58, 2v''. 56, 26^. 53, 200. e a: P. 54, 2. P. 19, 9. 69, 1 h 58, 182. 56, 13*. K e o: 33, 21. e. o: 25, 82. 53, 253. 56, 36h P. 74, 4. P. 51, 3. e o: P. 7, 13. P. 70, 3. 53. ! M. 56, 44 b 56h e ä: 53, 241. e u: 24, IIA e u: 23, 27h 56, 205. 58, 8 b P. 8, 1.0. P. 93, 9. e ü: P. 43, 2. 51, 150. 55, 230. 58, 17 b 72, 4::. e i: 56, 27b 36h P. 31, 8. e h P. 22, 13. P. 41, 2. 55, 91. 56, 45 h 58, 62 f. c i: 86, 16. 55, 71. 51, 126. P. 69, 1.0. P. 13, 5. e e: P. 73, 22. 53, 197. 24, 21A e e: 53, 29. e i: 24, 265. 55, 1.52. 86, 4L P. 71, 20. e I: P. 108, 10. 8, 7h 54, 89. 58, 26h I a: 36, Ah 51, 61. 56, 30h 58, 4L5. P. 52, 7. i a: P. 94, 11. P. 57, 13. 12, 55. 53, 96. 54, 135. i a: 55, 21. 53, 83. P. 21, 17. P. 93, 7. i o: P. 10, 8. 33, 4. 51, 117. 66, 102 86, 7!. i o: 1, 2. 11, 7h 53, 228. P. 55, 9. P. 70, 14. i ö: P. 75, 12. 55, 29. 20, 82. ] u: 55, 82. 1 f. 82. i u: 1, 60. 51, 143. 53, 139. P. 60, 10. i ü: P. 84, 18. P. 5, 2. 24, 17h 53, 83. 56, 47h I i: 5, 81. 45, 39. 51, 101. 58, 632. i i: 1, 18. 28, 4. 54, 127. P. 73, 30. P. 1.01, 1.3. i 1: 23, 9 h 86, 75. i e: 54, 52. 93. P. 7, 4. i i: P. 36, 11. P. 110, 1. 53, 196. 51. 73. i i: 42, 34. 45, 16. 58, 6:$. ü a: 47, 53. 53, 116. P. 26, 1. P. 57, 11. ü ä: 85, 44. ü o: 73, 74. P. 85, 8. ü u: P. 38, 5. ü ii: P. 107, 16. ü I: P. 67, 4. P. 56, 10. 53, 129. 79, 62. ü i: 14, 72. ü i: P. 56, 2. ü i: 56, 7b i a: 71, 22. 86, 46. P. 14, 7. P. 89, 7. i ä: 62, 31. 56, 31 h P. 71, Ii. i o: 26, 52. 86, 70. 56, 325. P. 46, 13. T ö: P. 11, 7. 55, 104. 86, 105. T u: 56, 53 h 86, 98. P. 75, 5. P. 84, 25. i ü: P. 84, 18. i i: P. 92, 19. P. 54, 3. 24, 24 b 53, 77. 55, 9. i i: 9, 3 h i e: 33, 23. 40, 1 b 53, 49. 86, 81. P. 66, 8. T e: P. 18, 6. i i: 45, 12. 52, 41. 53, 116. i i: 15, 122. 52, 72. 86, 107 (für i, ü vgl. auch Üherz.). Einen unbetonten i-Auslaut kennt das Schriftrum. nicht, ebenso keinen ä-Anlaut. Dialektisch kommen beide vor. Für das erstere vgl. Weigand: Dialekte der Moldau und Dobrudscha: zboari, usi, masi, casi, inimi, geani etc. Nr. 8. 12. 13. 18. 20. 21. 23b. 26. 27. 28a. 31b. 32. 35. 36. VI. 41.. 44b. 45c. 47. 53. 56. 60. III. e. 62. 78. 79. 85. 107. 108. Zwei betonte Vok. — 212 — im H. A. finden sieh bei einem harten Tonsilhensfcoß: ist stiä fniraa lüt 55, 163. Folgende ausgewählte Beispiele sollen noch beredter Zeugnis davon ablegen, wie wenig anstößig der EL im rum. ist: es sind solche Fälle, wobei entweder mehrere EL in einem Vers vorkommen oder mehrere nacheinander folgende Vok. im H. bleiben: Altai cautä in lume si in vreme adevär 51, 24. Si ie uiufiä ort si eine in savaute adunäri 51, 132. Splendid ca o ironie 51, 122. pe mina a ori cärui 51. 135. Ba im soare, ba un rege, ba un animal domestic 52, 64. Inaintea acestora tu ascunde-te, Apollo 53, 200. Si cosita ta bälaie o aduci la ochi pliogind 55, 109. De-t suna de doo ort « douä ort) 80, 56. Si cu patimä adineä ar privi-o so adore 86, 71. sä o auzi 9b\ 104, so noch: 24, 2V\ 45, 44. 51, 108. 54, 98. 56, 165. 74, 3. 30. 93. Cäci pe o insulä in farmec P. 3, 9. Cä lauda, cu care-t || incaret ie o ocarä P. 69, 5, weiter: P. 7, 13. P. 21, 13. P. 29, 16. P. 54, 6. P. 67. 8. P. 72, 6- 12. P. 85, 10. Die Diäresen (gegenüber dem heutigen Rumänisch; den Formen konnte E. im Altrum. begegnet sein) priivea << privea 21, 102 und prooroc •< proroc P. 12. 2 können hier auch zum Beweise h e ran gezogen w er d e n. Dagegen hat z. B. die Ode 60 im antiken Versmaße (20 Verse) keinen H. A. und nur 3 EL I, 61 nur 2 H. A., 63 nur 2 EL (1 EL A. 1 EL I 25 Verse), 77 (12 Verse) nur 2 H. A. P. 111 (24 Verse) 5 EL Die ersten vier Gedichte sind im Jahre 1.883 geschrieben (X), in dem letzten Glanzjahre des Dichters! Der H A. wird vermieden oder getilgt durch 1. Abf. 2. a Abf. 3. V. L, V. A. und Überz., 4. durch ein eingeschobenes i, u (besonders im Inhmt) oder durch anderen Kons. Das worl-oder silbenanlautende e wird wie der Diphth. ie gesprochen, außer in Frdw.; hieraus ergibt sich, daß heute kein rum. Erbwort mit e-Anlaut H.A. bildet, Doppelformen: armonie-harmonie P. 31, 7, arpa-harfa 52, 9, umanä-huinanä 24, 264. Eilad-Heliad 10. 4!; — aber nur herb 30, 22, hain 33, 92. haruri 52, 9. Ob P. 88, 9: AI anilor inbire luveninat näcaz Vermeidung — 213 — des H. A. durch Einschub des 1 vorliegt, läßt sich vorläufig nicht entscheiden. Die zwei Verse können in dreierlei Weise ausgelegt und demgemäß interpungiert und ergänzt werden. Die Strophe hat auch 6 Verse, die anderen desselben Gedichtes haben regelmäßig nur vier; sie paßt auch inhaltlich nicht gut zum Ganzen, die zwei Verse verstoßen auch gegen die rum. Syntax, und deshalb würde man am besten tun, wenn man die Strophe ganz weglassen würde. Nicht besser steht es mit Vers 13, 84. Prin neagra noapte cum un fanar statt des allein richtigen ca un. Wollte der Dichter dem H. vorbeugen oder ist cum nur eine gezwungene, syntaktisch gar nicht passende Wiederholung derselben Konj. aus Vers 2 und 3 derselben Strophe? Stärke des EL. A. Am festesten ist der H. A. selbstverständlich zwischen Versende und Versanfang. Hier wie im Rhschl. vor der Pause oder vor einer Sinnespause wird der H. A. gar nicht vermieden. Im Gegenteil die Fälle, wo er an diesen Stellen vermieden wird, sind als Ausnahmefälle zu betrachten. Daß der H. A. von dem Vorhandensein oder Eintreten einer Pause abhängt, beweisen die H.-Fälle, wo an erster Stelle t oder ü steht. Diese kurzen Vokale werden beinahe ausnahmslos im Innern einer rhythmischen Einheit (s. Überz.) übergezogen, angelehnt, während sie im Rhschl. oder vor einer Sinnespause im H. bleiben. Schwankend ist der Gebrauch nur in den Neben-pausen der langen Verse, wo sie entweder übergezogen oder in H. gelassen werden können, je nachdem man rascher oder langsamer die Verse herliest; im letzten Falle bilden sie H. Man kann auch leicht beobachten, daß bei raschem Lesen das beim langsamen Lesen hörbare u, i, zwischen zwei H.-Vok. gar nicht vernehmbar wird (vgl. Definition des EL). Würde man Beobachtungen an der Sprache eines Rumänen aus Rumänien und an einem Siebenbürger anstellen, dann würde man sicher auf Verschiedenheiten stoßen, namentlich was den H. der unbet. Vok. betrifft. Wenn ü, i nicht unter den obigen Bedingungen in H. stehen, behalten sie ihren Wert als Halb- — 214 — 215 - vokale überall, auch im Innern einer rhythm. Einheit, wenn sie im H. A. mit einem Frdw. zu stehen kommen. Anlautende Vok. der Fremdwörter bleiben auch sonst immer im H. oder werden dennoch nur selten verschleift. Selbst rum. aber selten vorkommende, selten gebrauchte Erbwörter bleiben im H., auch der Deutlichkeit wegen, z. B. 52, 66 undoiarea unei inisti. Dreizehn Fälle habe ich gezählt, wo der H. A. zwischen Yersschluß und -anfang durch a Abf. eines 1, einen durch V.. einen durch a Abf. eines a (oder durch V.) beseitigt wurde: P. :h 8. P. 26, 4. P. 36, 14. P. 39, 15. P. 68, 13. P. 102,1.2. 21,8h 22. 2-. 23, 22. 52, 72. 56, 51h h L. P. 158, 16. L. P. 157, 26. L. P. 161, 6. P. 84. 13. An dieser Stelle soll aber besonders bemerkt werden, daß naintea einmal P. 102. 12 nach kons. Versschluß sein i verloren hat ('s. a Abf.). Trotzdem liegt in allen übrigen Fällen unzweifelhaft Tilgung des H. im Versanfang vor. weil allemal dies zu Gunsten des Rhythmus geschieht, ebenso wie die Beibehaltung des H. eben auch nur die Aufgabe hat, gleichgebaute rhythmische Gebilde sich regelmäßig folgen zu lassen. Ich übersehe deshalb nicht, daß diese stark ausgebildete FL-Vermeid ung doch im Widerspruch zu stehen scheint mit der ebenso unumschränkten Freiheit der IL-Zulassung, und daß für die Erklärung dieser Verse das beim a Abf. Gesagte genügen könnte, dennoch erachtete ich es für zweckmäßig auch an dieser Stelle darüber zu sprechen, um das Verhalten anderer Dichter vergleichen zu können. Liste der im FL A. mit anlautendem betonten Vokal stehenden Wörter (am häufigsten ochiü): aburi, aer, aflu, Africa, aibä, alba. Allah, alba, am, a rubra, an. Ann, apära. ape, Arald, arborii, arcuri. arde. Arges, aripele. arme, arta, Asia, aspra, astfei, ata, aur, azi. omni, ort, orice, ochiul, ora, ornic, ordine, oi, osti, ort (Advh ode. unda, urmä, unde (Adv.), umbrä, usc. ultä (reih), umeri. uliti, umflä, una, urä, unse, urla, urmä (Verb.), unice, uitä trans.\ urä, u:sa, uniblä, umblet, umedä, uzi. umple. incä, insumT, imple, inträ. inger, insä. Eol, Eros, eco, Eufratul. inimä, insuiä, in, miste, idol, ich Liste der im H. A. an zweiter Stelle stehenden Fremdwörter und Eigennamen (am häufigsten etern). armonie, Armindeni, Abrud. amor. Arald, Avari, Apusuh Allah, Asia, Africa, astronomul, asire (Adj.), aman, arpä. ode. uniform, um an. evanghelii, emul, etern, existä, exprimä, egiptene, evlavie, eroi, Edebali, Eufratul, Europa, epocele, eresuri, enigma, echipajun, egal, epopea, efeminate, epigonii, eco, Eol, Erato. Eros, idealurile, idol, impii, inspirä, imobilä, ironie, ironicit. Statistisches: In 15 0(l der etwa 3000 Fälle sind beide Wörter: einsilbig. Pron. Xum. Adv. Praep. Konj. Verb. anx. Pron. refl. unbet, Pron. unb est. Art. Interj. Partikeln; — in 75 % ist das erste oder das zweite Wort eins von den oben aufgezählten Kategorien. 5. Hiatus im Inlaut. Hierzu die Tabelle. Am festesten und reinsten ist der IL 1. in Kompositis (nemvins), in Frdw. und Eigennamen, auch einheimischen. Beseitigt wird der H. I. durch V. I. (vgl. die Liste der Wörter hier mit der bei V. L). Statt die Stellen im Text anzugeben, wo die Wörter mit Ii. I. zu finden sind, zog ich vor alle hier zusammenzustellen. In der Anordnung folgte ich, wie auch bei IL A., der Tabelle und behielt auch [meistens eine der Formen, in welchen sie im Text vorkommen, bei. Ein * vor einem Wort bedeutet, daß es auch in der Liste der V. I. zu finden ist (Diäresis-Synäresis). ** = Diäresis aus Diphth. oder einfachem Vok. a o: Cjhaos. repaos, adaos, Menelaos. a u: *cautT, *^:scaun, Faun, *auzi, nur, aurit, laur, ^lauda (Subst.), intotdea una, auzul, *repauzä, adaugi, faur, ^aplaudatä. r — 210 — *aplausele, flaut. *lauzi (Verb.) maur, *auroase. tezaur, *aurorä daud, eaut auch bei Dosoftei zweisilbig). a e: aeriäne, aer, vaer, giuvaer, maestrul, faetun, ßafael. a i: inainte, inainteaza, naivä, painjinisul, opait, painjen, **Cain, aicea, hain. o a: voal. o o: doo (> diai), 2. fallende, bei welcher beide Vok. verschleift werden, indem beide kürzer gesprochen werden (Caucazul). Es hängt von der Stelle des Akzentes ab, ob die V. eine steigende oder fallende ist: apropie ist steig, weil der Nebenton auf e liegt, Eufratul dagegen aus demselben Grunde fallend. Die fallende V. ist seltener als die steigende. In den rum. Texten wird die V. A. durch einen Bindestrich bezeichnet z. B. cu-ale, florile-argintii, womit dem Fremden, dem Unkundigen unstreitbar gute Dienste geleistet werden können, doch oft wird er weggelassen und manchmal auch dort gesetzt, wo keine V. ist. im folgenden gebe ich Beispiele: aa: la-al tet pat 55, 75; — 47, lb 12, 4 b P. 4, 2. P. 18. 2. P. 61, 12. a e: Cäct vorba ta-e ( vrio, de o > dio, de asi h> diasi, spre a > spria etc. Ein solches e neigt sehr zu i auch in mehrsilbigen, wenn es nach 1, r steht: stelele-aü pierit > steleliaü 51, 82. Aducerile-aminte 74, 5, bratele-amindouä 74, 11, florile-argiiiaT 58, 89l, care-a dorit. 51, 119, sare-un grier 55, 255, pare-a ereste 56, 26', s. noch 56, 102, 53, 45, 54,60, 58, 89:\ 66, S'h h 73, 9 2, 87, I2. b 76, 10 !, 68, 4. Solehe e sind in den Präp. pe, de, spre, Adv. vre; Pron. interr. ce; unbet. Pron. te, le, te; ne (Negation) ändert nicht die Klangfarbe, weil es den emphatischen Akzent auf sich hat; aber ne om h> niom 22, 113; — nach c (in ce) fällt e ganz aus: ce ostenit h> costenit P. 61, 13: in manchen Gegenden bleibt es: eeostenit. s. noch P. 91, 3. P. HO, 12 (zaceo) und: de ce ai murit >> de caT murit 17, 62 (Abf. der Tonsilbe wie bei nu, s. dort). Nach g: 15, 9 !, 56, 375 etc. Zu beachten die drei Stufen: de o, vre o h> de-o, vre-o h> dio, vrio, ferner vr o, v'o, dazu d'o aus da o, vrä o. i nach c fällt aus in V. A: ci asculti ^> casculti P. 100, 5 (auch ciascuiti); nach s: si a tot h> sa tot 90. 2h si atit 33. 19. si o 26, IS1, aber nach t: zimti-aripei 28, 15. Die Fremdwörter nehmen auch diesmal eine besondere Stellung ein. Es wird z. B, nicht pi-eternele P. 77, 16 gelesen werden können, sondern nur pe-eternele etc. Statistisches: In 45 °0 der etwa 1000 Fälle wird verschleift der an laut. Vokal von einsilbigen Pron. Num. Adv. Präp. Konj. unbet. Pron. unbest. Art. Verb. aux. In 82. 5 " 0 ist wenigstens eins der beiden Wörter von den obenerwähnten und es kommen im ganzen nur 10 Fälle (1 0,0) von V. A. bei einem betont. Vok. vor. Anmerkung: Die Resultate der Untersuchung an den Gedichten, die aus dem Nachlasse des Dichters in Conv. 36 mitgeteilt worden sind (viele Varianten zu Gedichten in P. und Versuche), habe ich in den statistischen Abschnitten dieses ersten Teils der Arbeit (über Silbenzählung) nicht aufgenommen. Sie hätten auch das aufgestellte Prozentverhältnis nicht geändert. 7. Verschiebung im Inlaut. Hierzu die Tabelle. Eine starke und etwas schwerfällige V. I. findet statt bei V. eines Vok. und eines Drphth., wie 24, 101 milioanelor oder P. 74, 16 sperioasele, was man, wo es nur möglich ist, vermeiden solle, wie 1, 16 statt pleoapele asuda — pleoapele-asudä. Wird ce mit a verschleift, dann liegt in der Tat Ausf. des e vor, wie in Oceanul = ocanul P. 60, 5 und oceanica P. 61, 3; es empfiehlt sich aber die Pronomina cea == ceea 20, 64, acea = aceea 54, 133 mit fallender V. zu lesen, also nicht ca, aca. sondern cea, acea; — 53, 161 lese man mit Beibehaltung des i: Risipite sä imprästie; roinicele 56, 51 ist nur viersilbig. ca bäte cineva P. 51, 7 wäre die einzige V. der Art, wie sie nach Lachmann in der mnd. Dichtung vorkommt. Der Vers lautet so: S' aüde in feresti || ca bäte cineva. Nu le. Wollte man hier auch einen weibl. Rhschh annehmen, wie er in den anderen Versen ist, so käme die 3. feste Tonsilbe auf e (bäte) und ein Nebenton auf e in cineva, damit der Vers noch rhythmisch empfunden werde, er würde aber in solcher Gestalt nicht mehr dem akzentuierenden Prinzip huldigen. Es bleibt nur noch übrig, die starke, im Rum, unbekannte V. vorzunehmen, oder noch besser das e von eine abfallen zu lassen; alsdann haben wir einen oxyt. Rhschh, aber syntaktisch und inhaltlich berechtigt, und dann erklären wir ein va als r — 222 einen Einfluß der Volksrede oder Umgangssprache. Dann würden wir auch ohne weiteres mit Vermeidung der ungewöhnlichen V. 15, 6:>> so lesen: moärtea-o pärere de raü und nicht moärtea o pärere. Flexionsendungen werden auch mit verschleift: copii = copii, geniul, acestia, miseria, cea, istörie; — apröpie, sperie, trebue ( trebui. Liste der Wörter: a u: apläuzelor, aurörei, cäuza, mauzoleu-ti, auzi, aplaudä, caut, Caucäzul, Täurul, läurul. a i: maistru. 0 a: budoäruluT. a u: cautati. u o: VVüotan. u e: trebue. 1 a: brillante, viata, diafäna, aeriänä, miseria, acestia, diamant. i o: tior. ioa: s. oben, milioanelor, sperioasele. iu: geniul. ie: vieti, sgiriet, istörie, apröpie, imprästie, prietenT (3 silbig priie-ten 53, 131) sperie. ii: viitörul, copii. e a: cea, acea, oceanul, oceanicä. e u: Eufratul, Europa, e i: Galilei. Bei folgenden Kombinationen haben wir steigende V.: oa, ue, (ea), ia, io, iu, ie, ioa; fallende: au, ai, au, uo, ii, eu, ei und ia (diafanä). 8. Überziehen (liaison). Der LI. A. zw. i, ü und Vok., welcher störender und manchmal viel unangenehmer als der H. zw. zwei Vok. ist, kann auch durch eine Art Verschleifung beseitigt werden: das i (ü) wird entweder allein oder mit dem vorangehenden Kons, mit dem nächsten Vok. in eine Silbe zusammengezogen. _ 4).) o _ Es wird z. B. 58, SO2 Ori unde ai apune entweder mit Abf. des i von ori oder mit Überz. beider T so gelesen: 0-riunde a-iapune, das heißt: die zwei Wörter, zwischen welchen das Überz. stattfindet, werden als ein Wort betrachtet und demgemäß syllabisiert, oder Cind tei soseaü aläturi 56, 562, so: Cind lei sosea — ualaturi oder P. 52, 3 Iet aü un farmec: le-ia-uun farmec, ebenso P. 52, 17: dar minte na-iintreagä (nai intreaga). Man kann schon an diesen Beispielen erkennen, daß das Überz. nur dann richtig erkannt und festgestellt werden kann, wenn man den ganzen (oder mehrere) Vers liest; und so wie für H. A. V. A. etc. die festen Tonsilben so hier die Vortragsweise das Bestimmende ist. Alle die folgenden Angaben gelten für das gewöhnliche, nicht allzu schnelle Lesen. Der zweite Vokal kann unbetont, wortbetont oder die feste Tonsilbe sein. l a: Sä-mi atrag luarea aminte || ^> sä miatrag 52, 15, no-iavem 52,19, te-a-iadaos 52,35; s. noch: 55,150. 202. 15, 65. 7, 4L 55. P. 69, 2. P. 57, 11. P. 44, 4. P. 11, 7 etc. l o: Imi intindeai o gura > intindea-io 56, 12 b dä-mio S'a iuftat 55, 156, iet usoarä > le-iusoarä 54, 122; — 52, 79. 46, 1J. 45, 34, 12, 75, S'l3. 1, 50. l i: Cite tarmuri inflorite ^> tarmu riinflorite 51, 13. 53, 64. 119. 55, 193. 14, 22. 12. 6\ P. 97, 3. P, 68, .15. P. 51, 11. P. 12, 1. l e: s. Fremdw. ü a: Dac 'oi fi leü sau altul >> sa-üaltul 58. 93 b 56. 62. 223. 53, 95. 204. 281. P. 31, 6. P. 55, 6. ü o: Balsamind al mieü obraz >> mie-uobraz P. 33, 8. P. 23, 4. 3, 1'. 54, 131. 142. 86, 60. ü i: leü ineep sä misc din buze > ie-uineep P. 10, 3. P. 4, 19. P. 76, 1. 52, 79. 53, 78. 55, 64. 58, 94;;. 79, 62. Bei ii, üu hört man das T, ü nicht mehr, sie gehen in i. u auf; z. B. pämintului i-1 sug >• pämintuluil sug. 2L 122. Pe-a altarului icoanä ^> altaruluicoana 23, 2?\ lei aü un 'farmec Z> te-iaun r _ 224 — P. 52, 3. pe cei ce 1-aü urit >> laurit 24, 2Sh g. noch für Ti 14, 72. 18, 5h 28, 13. 44, 1 h 23, iOh 63, 11. 86, 14. 107; für üu: P. 5, 1. 27, 32. 86, 1.3. Es ist demnächst klar, daß ein übergezogenes 1 zwischen zwei Vokalen die Rolle des H.-tilgenden i hat: te-a-ianaos 52, 3,5. Bei Beachtung des im Folgenden Gesagten kann als allgemein angenommen werden, daß T nach r beim Überz. besonders angenehm wirkt, z. B. Din näsipiiri argintoase > näsipuriargintoa^e 21, 42. Oriunde ai apune 58, SO2. Che tärmu-riinflorite 51, 13. || Tel in. sirurio desleagä 51, 36; so noch: 23, 1h 24. 222. 30h 39, 3h 45, 1.0. 50, Fh 51, 76. 78. 53, 37. 54, 1.4. 55, 202. 56, 235. 59, 4h 70, 12. 71, 7h 72, 55. 9h 74, 1.0. 81, 3h 82, 4h 87, 22. 89, 3*. 96, IA P. 66, 1. P. 11. 7. Es wurde oben hervorgehoben, daß das Überz. von der Vortragsweise abhängt. Es ergibt sich hieraus, daß man nicht immer mit Überz. lesen kann, sondern in manchen Fällen der H. A. zw. T, ü und Vok. zugelassen wird. Solche und ähnliche Fälle werden im Folgenden besprochen. Es ist für das Überz. von Einfluß: die Pause, die nach dem ersten Worte eintritt, die Betonung beider Wörter, und ob das zweite ein Frdw. oder Eigenname ist. Stellt sich zw. dem Überz.-Vok. und dem 2. vollen Vok. die Rhscbhpause, eine Sinnespause oder eine Nebenpause ein, dann wird in den zwei erstgenannten Fällen mit H. A. gelesen, im dritten Falle soll mit Überz. gelesen werden, kann aber auch der H. A. zugelassen werden, z. B. || soptirile-T | a lene (Nebenpause) 56, 504 mit oder ohne Überz.; hier besser mit, aber das folgende Beispiel besser mit H. A.: Bratul Ter | atirnä lenes 55, 30. Ca prin neguri | alburie 53, 37 besser mit Überz. wegen des r. Wiederum besser mit H. A. gloria-T | inchipuirea 52, 30 gegenüber HaT in codrul cu verdeatä >> haiin 22, 2 h le-iingräditi 24. 12 h wo das Überz. sicher, weil es inmitten einer rhythm. Einheit ist; s. noch: 23, l4. 1, 37. 4,156. 5,4:h 7,l;h 6h 10,24. 48, 2h 51, 13. 36. 55, 189. 59, 3h 70, 5. 12. 74, 10 etc. Es wird mehr mit HL A. als mit Überz. gelesen: 1. wenn der Vokal des zweiten Wortes ein betonter ist; 2. wenn das - 225 — T, ü (Überz.-Vok.) einer festen Tonsilbe angehört, oder einer, welche den Satzakzent hat. Zu 1. sau alt lucru de prisos 86, 95. Cind cochetä de-al tau ümar 86. 13. s'a zileT öchT inchid 24, 4h a! tat älbT si netezT ümerT 55, 92. Vgl. noch P. 5, 1. P. 11, 6. 7. P. 25, 10. P. 39, 5. P. 55, 9. P. 71, 1 i. P. 107, 16. 8. l.h 4 h 13, 12h 15, 5Ü. 50, 1h 51,95, 125. 139. 56,24h 43h 57h 62, 3 h 63, 11, 64, 122. 70, 5. 89, 3h 1.8, 43. 21, 6h 24, 92. Solche Wörter (mit ihren Ableitungen) sind folgende: alba, ältiT, are (Verb.) ärsä, ärd. an, öchT, ordinea, oarbe, finde (Adv.), limär. ümblu, limbra, inträ, ingerT, icT (h4.dv.) inistT (Genetiv). Zu 2. Cari din väT adinct P. 78, 1. De al luT amor P. 80, 10. Cind TeT soseäü aläturT 56, 56h Cä ort ce-T viu in lume 56. 275. fruntea TeT o netezeste 55, 1.83. ca in straT usor tesi.it 55, 65; s. noch 4, 15(h 12, 5h 24, 12 h 222. 25, 212. 45, lol 52. 49. 69. 53, 82. 101. 105. 116. 162. 237. 55, 30. 53, 62 12h 22h 70, 5. 74, 14. 82, 4h 83, 2h 86, 60. 87, 22 etc. Emphatischer Akzent: päu nü-T mima bätrina 18, 54 (hier wird deshalb T gehört), Teü iti zic: bine-aT venit 53. 78, vielleicht auch 52, 24. 58, 49 h Fremdwörter (Eigennamen inbegriffen) bilden H. A., wo bei rum. mit Überz. gelesen werden könnte, z. B. ai luT Allah 53, 65. al luT Istaspe 53, 1 16. si n orgiile-T obscene 53, 256. Logodnica luT Arald 56, 1 h iubiriT ceT eterne P. 92, 12. de ai luT amor P. 80, 10. ca si luna luT April 54, 1.28; s. noch: 13, 32. 14, 72 21, 1 1 h 23. \o3. 24, 4h 2h 16h 53. SS. 54, 73. 56, 1h 13h 30h 46h 58, 37h 69, 8h 71, 7h 86. 13. 70. 86, 81. 89, 5 h 96, l4 (Apolon, ideal, efeminate, inocentä, Alpii. umäne, Apus, obscene, albastre, April, anticä, arab, amor, etern, adorat). Überziehen oder Abfall. Das T, welches oft abfallen kann, hört man zuweilen mit Überz. gelesen: Si in bratele-mT intinse oder bratele-miintinse 49, 2 h VezT un rege — veziun 51, 17. AzT abia — aziabia 52, 71. rotundu-mT umär — rotundu-miumär 55, 66. Ori unde — oriunde 58, SO2; s. noch P. 57, 7. 1, 14. 5. I2. h 12, 5h 13, 122. 2 maiintorn P. 51. 11, dar minte n'a-iintreaga P. 52. 17. te-a-iinfrätit P. 12, 1, lumea-iimpärtitä P. 68, 15. || potl sä nu ms ma-iuUrebT 52, 75. Sä-iimparti in doüa cete 53. 280. |j de iin-chizT 55, 97. Statistisches: 500 Fälle. 9. Ausfüllung. Es sollen in diesem Kapitel solche Wö-ter bci.au ich werden, welche eine vollere veine Silbe mehr, g 'genüber der nach der Flexionslehrc oder Syntax zu erwartenden Form aufweisen. Der Ausdruck „Ausfüllung" soll andeuten. daß allemal die vollere Form gebraucht wird, um die Zahl der Silben auszufüllen. Solche Formen finden sich: f. innerhalb des Verses, 2. im Rhschl., 3. im Reim, 4. im Versschluß nicht gereimt). Zu 1. ii plac adin.ce cinturi (für adinci) um tue gleiche rhythni. Einheit zu bekommen, wie in den anderen Versen i56, 44 2); s. noch: 8, 7:b 12, 4b 21, 15b 54, 20. 55. 1.45. 56. 442. 96, V1. P. 32, 5. P. 43, 10. P. 56, 5. P. 61, 4, P. 67, 3. 15. Zu 2. Picioarele luT vechie (für vechib 56, 20-, weil das Gedicht regelm. paroxyt, Rhschl. hat; su noch: 1.7. 9 b i.9. 2b 24, 12:\ 28, * 52, 4. 54, 108. 56, 422. P. 71, 18. Zu 3. [] povestea vieti ntrege (= ntregi) 56, 3;' um auf .,rege" reimen zu lassen; — 4, 13b P. 7, 12. Zu 4. Ea apleacä gene hinge 26, 15:', um einen paroxyt. Versschi, zu bekommen, wie ihn Vers 1 und 3 einer jeden Str. haben. — 227 — Aus denselben Gründen finden sich auch grammatik. unberechtigte, gekürzte Formen: P. 61, 4 püstnici für püstnice: tineri für tinere (Rhschl.) 24,125. gigäntici für gigäntice 24,19 b Es ist selbstverständlich, daß wir es hier beinahe ausschließlich mit der Flexion zu tun haben: Deklination: e für i. Rektus PL viete (= vieti) P. 7, 12. ineme 8, 7::, grädiue 21, 152 (dialektisch kommen auch diese Formen vor), cimpiie 28, 8, darinä-iire 29, 19b Ebenso Adj.: dulce (= dulci) P. 43, 10. lunge 19, 2. 24, 1 \ 26, 15;!. 53, 231. alburüe (= alburii) 53, 37, largo 53, 160. 281, res je 54, 20, vechie 56, 202, adince 56, 442. Obüquus PI. viek 54, 108, Oblq. Sg. 'ntrege 56, 35; — Rektus. neutr. mit best. Art. statt unartikuliert: tricolorul (für tricolor) P. 37. 3, basmu (basm) P. 56, 5 und 17, 9 !, lacul (lac) 55, 145. Der Eigenname Brigbelu für Brigbel kommt 6 mal vor P. 67, 15, P. 69, 13. P. 70, 1.1. 18. P. 71, 18 (Rhschl.), P. 72, 1; die Form Brigbel 4 mal, davon 3 mal im Reim auf el P. 72, 10. P. 73, 8. P. 75, 16. 1 mal im Innern des Verses P. 73, 5. Demnach ist Brigbelu sicher wie basmu, lacul zu beurteilen. Rektus PL neutr.: v innre für vi nun 12, 41 ist die albrum. Form. Ein grober Fehler wird gemacht nur der Silbenzahl zu Liebe in 29, 5 L Si ascult cum invalisul Dela carti TeT (soarecii) mi le rocl für mi-1 rocl. M. verbessert deshalb, — denn X, Seite 72, Anm. sagt, daß die Veränderungen im Text nach der Handschrift vorgenommen wurden, — den Vers in: Cärtilor i licet mi-1 rod. mit den festen Tonsilben 1, 7. Ein solcher Vers kommt im Gedicht nur noch einmal vor Str. 9:\ welche Str. wiederum allein alle vier Verse gereimt hat, während die anderen nur je zwei. Der Rhythmus wird mit der Verbesserung auch nicht glatter. Eher könnte man vielleicht für -'1 die vollere Form il einsetzen, ein doch nicht so grober Fehler wie le statt '1: De la cärti lei mi il rod oder imi-1 rod. 15, 4:b sfinx pätrunsä de nteles dachte der Dichter sicher an den Ursprung des Wortes (deutsch, lat. etc. wo es weiblich ist). Im Rum. ist heute sfinx männlich, also könnte man auch so lesen: sfinx pätruns de Inteles. — 228 — Einmal wird der Art, al eingeschoben Inima-T crestea de dorul AI crestinulut frumos 26, 14h Konjugation. 1. Fers. Sg. Opt. asi zburare 4, 135 für asi zbura ist die ursprüngliche, von E. analogisch gebildete Form (vgl. Gaster CXLli ff. nu te-or chemare etc.; und die volkstümliche (s. Weigand: Jahresbericht VI, 36); stätind 56. 75 für stind (Partizipium von a stä). Doppelformen, frumseti — frumuseti P. 32. 5. pasT— pasuri 20.2h atunci — atuncea 56,42h 56,42h 43h marmur m. 96. 8,;. — marmurä f. 96, 1. 2. 3. primbli 55, 139 aus pre-umbli + plimbi. mirosind — amirosind 23, 3"2. coperi — aco-peri P. 14. 21. Statistisches: 40 Fälle; die meisten: e für i. IL Rhythmus. 1. Silbenzahl und feste Tonsilben. Wie schon erwähnt, werden im Rum. wie im Rom. überhaupt die Versarten nach der Silbenzahl bezeichnet. Es muß demnach ein jeder Vers der gleichen Versart eine gleiche Anzahl von Silben haben. Der rum. Vers hat aber mit dem it. das geraeinsam — infolge der ähnlichen Entvvickelung des Akzentes in beiden Sprachen — daß eine oder zwei nachtonige Silben im Versschluß —- oder bei längeren Versen auch im Rhschh — an der rhythmischen Eigenheit eines Verses nichts ändern. Für diese ist nur die Zahl, der Silben bis zu der letztbetonten im Verse (einschließlich dieser) bestimmend. Ein Secbzehnsilbner z. B. mit paroxyt. Rhschh und Versschi. (a1f; = aJ4) ist rhythmisch einem Vierzehnsilbner (aJ4) mit oxyt. Rhschh und Versschh vollkommen gleich, im Rum. gibt es aber für die ital. piano, tronco. sdrucciolo keine entsprechenden Ausdrücke (s.S. 196). Wechsein oxyt, mit paroxyt. oder proparoxyt. Versuch!, regelmäßig, dann wird nach dem oxyt. Versschh immer eine Pause gehalten, deren Dauer der — 229 — zum Sprechen einer (paroxyt.) oder zweier (proparoxyt.) Silben erforderlichen Zeit gleich ist; (So auch im nhd.: w L w L^L^x*) u!w!ut.rr Noch singt den Widerhallen Der Knabe sein Gefühl, Ehland) z. B. 64, 2. Vin cu mine rataceste L w Pe caräri cu cotitüri L P. Unde noaptea ne trezeste L w Glasul vechilor pädüri L P. Im folgenden wird rumänische Bezeichnungs weise der Verse angewendet, wie auch schon S. 190 erwähnt wurde, es wird jedoch jedesmal in Klammem angegeben, welcher franz. Versart der rum. Vers angehört. (Die Annahme der ital. Zählung wäre für die rum. Metrik nur verwirrend.) Außer einer festen Silbenzahl hat ein jeder rum. Vers einen bis vier feste Versakzente, die festen Tonsilben. Diese richten sich auch im Rum. immer nach dem Wortakzent (der bedeutungsvolleren Wörter im Vers), so daß Wortakzent und. Versakzent zusammenfallen müssen. Wo es nicht so ist, wird der Grund anderswo zu suchen sein (Musik, Tanz, (im Volkslied), oder man hilft sich beim Lesen mit deklaratorischen Mitteln: schwebende Betonung, leichter Vortrag). Daher die Mannigfaltigkeit der festen Tonsilben besonders bei langen Versen und die Mannigfaltigkeit im Vortrag. Begünstigt wird diese durch den Umstand, daß die stärkste feste Tonsilbe, wo deren mehrere sind, bei kurzen und langen Versen die letztbetonte Silbe im Vers, bei langen Versen außerdem die zweitstärkste die letztbetonte Silbe der Reihe ist, und das Ohr wird befriedigt, wenn diese zwei (resp. eine) Tonsilben — sie haben beim Rezitieren besonders im Versschluß eine merklich längere Dauer als die unbetonten — nach geregelten Zeitabschnitten einschlagen (hörbar werden), was durch die gleiche Zahl der Silben bewirkt wird. (Vgl. auch die a,0 (= as) in 13 mit nur zwei festen Tonsilben; die Verse sind aber nichts anders als *) r — Pause (Rast'. r zwei c5 (= a4), welche aber z. B. P, 20 auch schon zwei feste Tonsilben haben, und die vielen Typen in 1.) Hierin ist wohl auch das Wesen des rum. Rhythmus zu sehen. Es folgt hieraus, daß die Eigenartigkeit eines jeden Rhythmus sich aus der Folge der unbet. und betonten Silben ergibt und das, was verschiedenartige Rhythmen derselben Versart voneinander unterscheidet, ist die bei kurzen Versen und bei langen in jeder Reihe sich einstellende zweite Tonsilbe, welche, eben weil sie an den Wortakzent gebunden ist — je nach der Bedeutsamkeit der Wörter: Nomen, Verbum gegenüber den schwächeren Wortklassen — größere Freiheit hat und sie kann nnr insofern auch als feste Tonsilbe bezeichnet werden, inwiefern sie bei einer Anzahl von Versen derselben Versart dieselbe ist. Wir müssen also mit Rhythmustypen rechnen, weiche in der Weise definiert werden, daß man die Stelle der festen Tonsilben angibt (beachte S. 210, Z. 5 u. ff.). So haben wir z. B. beim 1.6 Silbner .— a 3, 7, 9. 15 1, u i 7, 11, 15. folg 9. ypen; 15 — 3. 7, etc.: 11, etc. 2. Rhythmische Typen. Im Folgenden kommen die Versarten E.s zur Darstellung, indem an erster Stelle die Versart, an zweiter die Zahl der festen Tonsilben, an dritter die Pf, llen der Tonsilben ange- geben werden, überall in erster Linie die üblichsten. Daran knüpfen sich Angabe der Gedichte, Belege und andere nötige Bemerkungen; z. B. au- : 4. 2, 7, iL 14 oder a2 : 1. 2 === Seeh-zehnsilbner: vier feste Tonsilben; die 2., 7.. 1 !., 1.4. Silbe: oder Zveisilbner: eine feste Tonsilbe, die zweite. Ob nun die bezeichnete Versart allein oder auch andere Verse desselben oder verschiedene Rhythmen im betreffenden — 231 .......... Gedichte vorkommen, welche und wie sie geordnet sind. s. unter Strophe. Die Mehrzahl der lyrischen Gedichte sind von E. in kurzeo (a5—ai0), epische Stoffe in langen Versen (a12-—aJ0) geschrieben: unter den letzteren bildet eine auffallende Ausnahme das Gedicht „Luceafärul" (Abendstern) in a^ und a(i, dann die nach volkstümlichen Motiven verfaßten bailaden artigen Gedichte in L. P. 110. 115. 117. 1.42 und auch ein volkstümlicher Stoff „Fata in grädina de aur" L. P. 156 im fremden Encle-casillabo. Und wiederum sind Gedichte gemischten Charakters (episch-lyrih de die Satiren, oder deskriptive wie i^gi-wie 1 m - a( ,. = a,. petul oder philosophische auf epischer Grundb parat si Proletar) in langen Versen (aK) — a14 geschrieben: aber auch nur rein lyrische wie Rugäeiunea unuT Dac in a14 = a12, ebenso „La moartea lui Aron P u m n u 1". a2: 1. 2. P. 77 f. 9 Verse, die einzigen Zweisilbner bei E. z. B. Sä mbr; Pe bräd etc. a:J (=a2): 1. 2. 66. 94 (P. 11.1) P. 15. P. 35. z. B. Sint veäcuri 66, 9 b a:.: 1. 3. Ca sä mor P. 80, 1.2. P. 40. P. SO. Ein einziger Vers scheint zwei feste Tonsilben zu haben: ochii dulci P. 81, 12. Andere a;1 rinden sich in der Volksliedersammlung des Dichters. a4 (= ah) 1. 3. Sä hm slnguri 35, S<;. Noapte bunä 78. 1 1 und in 4. ein eingeschobenes lyr. Lied. a4: 1. 4. Dar te-am privit P. 47, 3. P. 63, 5. 9. 12; 2. 1, 4. Fiöare de cring 2, 31. P. 63. P. 103. 8. a5 (= aj: 2. 2, 4. Ce Im si n tamä P. 20. 2. 2. L 4. Dülce de varä P. 20, 6. 60. P. Ii. (In den zwei letztgenannten sind diese a5 der vierte Vers der antiken sapphi- Gediehten sehen Sri\ a:> (=--nur eine t 60, il etc. : 2. 3, 4. Sä 'ti inchiz ochii P. 20, 7.") Auch Tonsilbe: M' as face-ogbnda P. 10,5. P. 13,4. Bedeutet in diesem Kapitel; einzelne 1 maßiokehen. ■ u i ) d z nw eilen ü nr e s; e 1 — 232 a5: 2. 2, 5. In cintul duios4,8h 10, 2b P. 41, 17.21. P. 80. 9. — 2. 1, 5. Vaile in flörT 0, I:;. Cmt din Valhala il F1. P. 41. 1.2. P. 81, 1.7. — 3, 5. Inn soptese de clor 0, 2,;. P. 12. 5. P. 80. 5. — 1. 5. Si te-ar säruta P/41, 11. P. 81, 7. 11. a6 H a.t): 2. 2, 4. Plutese pe'ntinsele 2, 2 h P. 03, 6. i. 4. ard depärtänlor 2, Ih P. 03, 3. — 1. 4. Si tinereteie 2. 3 h P. 03, 11 etc. IS Verse. a,, (= a-): 2. 2, 5. La marginea märii 81, i h 56, Moito zum II. Teil 4. 82, 1 h 83. 2h l-h 84, 8 b ih 28. P. 77. 2 und Conv. 30, 394. a<; (= a:)): 1. 5. in (pe) singurätäte-mi 81, 312*. 82* 83* P. 78, 20* (kann auch Typus 2, 5 sein) 56, Motto z. 2. Teil, 2. hat zwei Tonsilben, 1, 5: Täci s' auzi cum laträ. a6: 2. 2, 6. Ca risul la mormint 12, 13<\ 1.6. 46. 71. 84—S4. 95. P. 35. P. 46. P. 47. P. 77. P. 86. P. 87. P. 103 und Conv. 36, 392 f. — 4. 6. Iar pe päduri de brad S3, 2". 16. Ih 103. 83, 1" hat nur 5 Silben statt 0 mit Typus 2, 5 wie bei a5. a7 (— a-): 2. 3, 5. Ce te legem codrule 63, 1. 1, 5. Cö'dru! cu potenele 53. I.S4. 2, 5, La usa crestinulut 80, 31 (in < dichten mit volkstüml. Motiven)/3. 2:;*. 1 1, 72*. 9'*. 34, 17*. 47, I.1*. 56. Motto zum IL Teil Ih 28. P. 76. P. 98. P. 103 und Conv. 36, 391. Nur eine feste Tonsilbe: Si spinzurätorile 80. 62*. P. 28, 1.4 (80, 62 kann auch Typus L 5 sein). a7 (= a,;): 2. 2, 6. Si visul meü din urmä 58, 87h 4. o. Nemuritor si rece 58, 94h 65. 66. 67. 73. 79. 87. P. Iii. P. i5. P. 22. P. 4(h P. 47. P. 66. P. 87. P. 89. P. 103, 1 und Conv. 30. 302. 389. P. 47, 1* hat die Versakzente auf der 3. und 0. (für a7 in P. 47 s. Str. 6). a7 : 2. 3, 7. Te-am ruga, märi, ruga 53. 18 1. ingina ne vor eu'n eint 49, 52. — 1, 7. Inima-mi spre tine ntorn 77, 3'h 3. 8, 82. II, 7'*. 22. 25. 26. 29. 30—32. 34. 41. 47. 49. 50. 59. 72. h 6L 03. 64. 77. 80. 89, 92. 93. P. 6. P. 9. P. 14. P. 23. P. 27. P. 33. 1h 36, 2*. P. 44, 16*. Ih 49. P. 70. P. 97. P. 98. Mit Tonsilben 4, 7. Ca multammd lul Christos 53, 193 vereinzelt; noch 80, 49. Ebenso Typus 2, 7: Cu erengiie la pämlnt 03, 3. P. II, 9. Mit 5. 7: Unde m'oi nsterne ieu P. 14. 7. L. r 233 - p. 103. Alle diese ungewöhnlichen Typen in Gedichten mit volkst. Motiven: ein direkter Einfluß des freieren (eigentlich strengeren) Rhythmus der Volkslieder. Anmerkung, in 58 (a7 =a(;) läßt sich in vielen Strophen ^ wahrnehmen, daß, wenn der eine o7 (= a(;) den ersten Vers- I akzent auf der 2. Silbe, der andere a7 derselben Str. ihn auf ! der 4. hat. S. Str.: II, 13. 16. 19. 24. 27. 29(?) 32(?) 33. 41. 47. 48. 53. 58. 60. 61. 63—66. 68. 72. 74—77. 83. 85. 88—94 zusammen 35 Str. von 94 (32 °0). Besonders wirkungsvoll ist dieser Wechsel in den letzten Str. 88 — 94 des Gedichtes, wo die a7 sich so folgen: (mit den festen Tonsilben ausgedrückt) 2, 6. 4, 6. 2, 6. 4, 6. — 4, 6. 2, il 4, 6. 2, 6. — 2, il 4, 6. 2, 6. 4, 6. 2, il 4, 6; die drei letzten Str. als Schluß des Ganzen; sie wirken wie eine musikalische Kadenz. Es ist sehr wahrscheinlich, daß der Dichter diesen Wechsel beabsichtigt hat; besonders von Str. 58 an ist er sehr häutig: I unter 37 Str. 22 mit diesem Wechsel. Vgl. noch 65, 1. 2, 73. 87. P. 89 und as in 58. I a8 (= a5): 2. 1, 5. Märea cu pustmrile 34, 33* P. 1. — 3, 5. Gare läsä mälurileP. 1, I und Conv. 36. 390. — 2, 5. Gonmd icieälurile Conv. 36, 390. a8 (= a(1): 2. 4, 6. ingenunchem rugfndu-te P. Ml, 2. — 2, 6. Luceäfärului märilor P. Iii, 15. P. 103. a8 (== a7): 2. 3, 7. Sun 'un grier sub o grinda 55, Gazel, 2. Floare-albästrä! floare-albasträ 22, hhh — 1, 7. Drilce imV veneai in limbra 44, 4h — 2, 7. De nu mai uita incalte 22, Ih — 5, 7, Si intunecata märe 22, 2 h — 4, 7, Minca-i-ar mima eiinit 86,^38*. — 3. 22. 4. 8, 3h 11. 22. 25. 26. 20, 8h 12h 27, 3h 29. 30—32. 34. 35, 02. 42. 11. 47. 49. 50. 53. 55. 59. 61. 63. 64,8h 72. 77. 78. 80. 89. 92, 3h 93. Postumen: 1. 6. 9. 23, 9. 27. 33. 43. 49. 65. 94. 97. 99. 106. 11. 109. Conv, 36, 390. 397. 398. 399. 402. Cosbuc z. B. in „Un basmh: 3, 7. 1,7.5,7. as: 2. 4, 8. Cäc'i tu isvör tesfi de viieti 58, 72:h 2, 8. j Hyperion, ce din gen um 58, 75] noch in: 36. 46. 57. 65. 66. 67, 7 h 69. 71, ih 73. 75. 2h 76, 1 1 h 79, 5 h 87. 88. Postumen: i r — 23 i — 3. 1, 20. 1.5. 22. 25, 4. 30. 35. 38. 15. -10. Od. 79. 80. 89, 7. 101, 9. 17. Conv. 30, 389. 100. -101. Vereinzelt auch Typus 0. S: Dar ineä de te-asteäptan präg 07. 3 !. Anmerkung. In 58 ist derselbe Wechsel der Tonsilben zw. 4, 8 und 2, 8 in den a8 derselben Str. hervorzuheben wie er beim a7 in demselben Gedicht schon erwähnt wurde. Die Str., die hier in Betracht kommen sind folgende: 13. 15. .1.9. 25. 27. 30. 33. 4.1. 48. 00—02. 73. 75. 77. 78. 84. 80. 88—9-1 = 25 Str. Bemerkenswert ist es, daß in den letzten 7 Str. sowohl die a8 wie auch die a7 (= au) diesen regelm. Wechsel ohne Ausnahme aufweisen. Im ganzen Gedicht sind also von 94) worin ein Wechsel Tonsilben beider isometrischen Verse stattfindet und 17 Str. haben ihn in allen vier Versen. Alle diese geschrieben, sind mit ie capatii i.3, 12' Ausnahme des „Lucoafärul" 58, lyrische. ö«> \ = as): 2. -i, 9. Si sä-mi put Iira \ i (regelm. pa.roxit, Rhschl.). 2, S. Sä pare, cum cä alte väluri 69, 3!. 30, 7!. 57. 09. 8!. h 75. 70. 3:5. F. 3. P. 22, 4* P. 25, 9. P. 30.' P. 35. P. 38. P. 45. P. 70. Conv. 30. 400, 401. und ein Gedicht von vier Str. in der Zeitung Vointa Nationalä, 20. Jahrgang (1903) Nr. für 30. September iu dem" Aufsatz Literatura si alcoolul (II. Chendi). Ein Vers mit den Versakzenten auf der 0. und 8. Silbe wie bei as: S'a desprimävarat pädürea 57, 4 1 (vgl. Str. 4). % (= aj: 3. 2, 5, 8. Speränt'a lor fronte nsenmä 7, 82. Pustiul si marea si moärtea P. 22, 1.0. P. 00. 1. 8. Conv. 30, 389. a9: 3. 3, 0, 9. In mormint, in adenoid niormint 4. 1.2. 1.0. aJ0 (= as): 2. 4,9. Ce-ati fosi \"f. Iii m 2. 9. 0 buhä, care tipiud a jele i*h ! \ Der ^cnem! a. Spruch: feste Tonsilbe die 9. troV. : M, --^. «-oh ze \'L daß der Rhschl ein regelm. p r.* ;yt. Ld. h. • w 3 Versakzente (4?) zuhaben: 3, 0*. 9, • L\ . U'ln.n. cu-firea. Es ist möglich, daß der Db. ... r ' ^ Typus untergelegt hat: 4 Tonsillen: i, '. ",. 0 VPnri > Ver 40, 8. * \\ id'v-r-•ige n. 5 . ^nemt bhibtamä — 235 — zeugen dafür. Der hier vorgeschlagene ist einfacher und wie es mir scheint passender. a10: 2. 4, 10. A.b'ia mtelese, pline de nteles P. 17, 5. 2, 10. leü läcom de-al täü farmec ca un päj P. 102, 3. 0, 10. De ne ntilneam de mült si nu perdeam P. 101, 2. Conv. 30, 299. 385f 386. 387. 395. 403 und P. 54. Es sind it. Endecasillabi tronchi. Sie haben neben den hier angegebenen zwei Versakzenten noch einen, dritten, sogar manchmal einen vierten wie P. 102, 1.5. Über die Stellen dieser fakultativen Akzente s. weiter unten. Dasselbe gilt auch für die a,u (— a]0), die it. Endecasillabi piani. au (= aJ0): 4. 3, 5, 9, 11. UlicToara-i strimtä || si din ziduri vechi 1, 9 (vgl. besonders 1, 14). 1, 5, 9, 11. Colo lingä lämpä \ intr un mic tetäc 1, 1.3. 1, 5, 7, 11. Vorbe ris si tipät (| sunä in urechi 1, 10. 1, 5, 8, IL Dar, cum sint cusüte |] sint bune de giiilgiü 1, 40. 2, 5, 8, 11. Ce nobil transpare || din giulgiul de in 1, 66. 3, 5, 7, 11. La trecütu-ti märe || märe viitor 9, 1 b noch: 1. 7. 9, 4h 1.7. 19. P. 29. Das Gedicht verrät sich durch die vielen Typen als Erstlingswerk (1865 s. auch ai2). Schlecht gebaute Verse (Fehlen einer Silbe) sind 7, 7:! mit den Tonsilben 2, 5, 8, 10; dann 17. 1.0:i und P. 29, 8 mit 2, 5, 7, 10. au (= ai0): 2. 4,10: Sa stins viata fälnicei Venetn 41, 1 h 6, 10. Izbeste n ziduri vechi, sunind din valuri 41, 2 h 2, 10. Sä stinge-atunci o viata de durere 38, 42. It. Endecasilhibi piani, s. noch 37. 38—41. 62. 90. 91. P. 1.7. P. 54— -P. 02. P. 1.01. Conv. 36, 292. 299. 385f. 380. 387. 395. 403. 405—408. Das antike Versmaß (die sapphische Strophe 60. P. f. F soll, hier nur erwähnt werden. a12 (= aL0): 4. 3, 5, 9, 1.1. Cind aud vre-ociatä || un rotünd egümen 1,1. 3, 5, 7, 1.1. Mä intreb: Acesta || poate ca sä stie 1, 5. 3, 5, 8, 11. O särmänä ümbra [| orfanä si slabä 1, 23, 2. 5, 9, 11. Cu foälele 'nemse || si obrazul rümen 1. 2. 2, 5, 8, IL .. 2, 5, 7, iL De care 'n 1. 5, 7, 11. Gläsuri rata-L 5, 9, 11. Färä nie! un Cum ieste viata || cum eatä sä fie 1, multime || nimenea nu 'ntreäbä 1, 24. cite || trec prin geamuii sparte 1, 11. räzim || care nu asteaptä 1, 45. 1, 5, 8. Jl. Vinätä ie büza r — 230 -- lipsitä de singe 1, 19. 4, 5, 9, 11. In fantasit mindre || ea ist face cäle 6, 5 h wenn nicht fantasit. Noch in: 4, l.h 6, 51. b 9. 17. 19. Schlechtgebaut sind Verse, die nur 3 feste Tonsilben haben wie 1, 4 mit 5, 8, 11. Si cä pocämta urmeazä placerei. 5, 7, 11. Pe nefericita dulce si cummte 1, 44, Es fehlt eine Silbe im Rhschh 17, 1.0:> mit Tonsilbe 2, 5, 7, 10. Im antiken (eigenen) Versmaße ist 85 geschrieben: L j w L \ L. w KJ L ^ w L ^ (a12 = a,,). a12: 4. 2, 0, 8, 1.2 und 2, 0, 10, 1.2. P. 90, 1. 2. Plmgind tu ai venit || [aciim] pe-acest pamint Amici, ce te-asteptau |( te-aü salutat zimbind. aJ.3 (= ai2): 4- % (h tö- Entinsän hatne albe |] cu fäta spre altäri 50, 1 h 4, 0, 9, 13. De cind cazü un trasnet || in dorn, de-atunci in somn 50, 42 b 2, 0, 11, 13. Statind un indarätnic j un stiiciös copil 50, 7 h 4, 0, 11, 13. Cäror a nua fimtä || un semizeu päreä 50, 52. 3, 0, 9, 13. Si. pe vöt contra voastra || in lupta tet vä min 21.9h 1, 0, 9, 13. Formeie sä schimbärä dar räul a rämas 24, 20h s. 5. 10. 1.6. .24. 28. 33. 42. 43. 45, 48. 56. 70. 74. 95. 96. Postumen: 7. 32. 51. 67. 83. 91. 90., 1.07. Conv. 36, 387. 388. 391. 394. 396. Einzelne Verse mit den Tonsilben 2, 6, 1.0. 1.3: 28, 9. P. 85, 8; — mit nur drei festen Tonsilben 42, 18. 23. 48, 3!; -........ 24. 30" hat nur die zweite Reihe mit betonter 9. und 13. Silbe. al:{ (= aJ2): 4. 4, 6, 8, 12 (s. auch a,2). Sä päräsesti zimbind || amicii, ce te-or pllnge P. 96, 4. a} | (=a12): 4. 2, 6, 9, 1.3. incet. adinc räsuna || cintäriie de clerici 56, Ih 4, 6, 9, 13. Ca o poveste-uitätä || Arald in minte-i sunä 56, 58 h 2, 6, II, 1.3. Sub bolta cea inaltä |j a unei vechi biserici 56, Ih 4, 6, 11, 1.3. lel teste moartea mörtii || si invierea Vieth 45, 14. 1, 0, 9, 1.3. Racnete, vuiet dearme || pätrund marea cea cäldä 24, 29 h in: 5. 10. 12. 16. 24. 28. 33. 42*. 43. 45. 56. 68. 74. 95. Postumen: 7.21.32.51. 67. 83. 91. 96. 1.07. Conv. 302. 387. 388. 39 h 394.390. Vereinzelt: 4, 0, 10. 13: 12, 13 ! ; — 4. 6, 8, 13: 24, 1.3 h :;; — 3. 0. 9, 1.3: 24, 4!; — 2. 6, 10, 13: 24. 1.1h 21 h 23 l; — 2, 0, 8. 13: 24, 1.7h 95, 6h Conv. 36, 396 Vers 7 von unten. Mit nur div: — 237 — festen Tonsilben: 2, 6, 13. Cum curge profetia unei leremiade 10, 42. 6, 9, 13: 68, 6. P. 73, 9. Nur die zweite Reihe mit 9, 13: 28, 17. P. 96, 6 ist ein antiker Hexameter. P. 51, 2. 7 und P. 71, 16 haben gegen die Regel oxyt. Rhschh Denselben Vers ai4 (= a12) mit regelmäßig paroxyt. Rhschh haben in epischen Gedichten auch Alexandri z. B. in „Strofe lui C. Negri", wo Vers 25 auch nur 3 feste Tonsilben hat, Bolintineanu in .,Fatme", Vlähutä in „Maniei", Cosbuc in „Jertfele impäcärei", ..Somnul codrilor". (= a14): 4. 3,7, Ii, 15. Asezind genunchiu si miua ; cind pe-un cölt cind pe alt colt 55, 7, 1, 7. 11, 15. inträ, unde zidul negru || intr' un arc a'ncremenit 55, 10. 3, 7, 13, 15. Si päteazä umbra verde |] cu misterioäse düngt 86, 7. 1, 7, 13, .1.5. Toäte sä intind nainte-i || Ca pe-un uriäs covör 53, 35. 5, 7. 11, 15. lar catapiteasma lümet || in adinc s'a inegrit 51, 81. 3, 7, 9, 15. Prin tei cürge rumemrea |] mlndrä ca de trandafirT 55, 127. 1, 7, 9, 15. Vecinic teste numat riul || riul teste demiurg 54, 104. Vereinzelt mit Tonsilben 2, 7, 10, 15: 15, 3a; — 2, 7,' 12, 15: 23, 234; — 3, 7, 12, 15: 86, 44; — 3, 5, 11, 15: 53, 7. 174; — 6, 7, 11, 15: 55, 121; — 3, 7, 1.5: 51, 90. In 14. 15. 18, 3h 20. 21. 23. 51—55, 86. a1G (= au): 4. 3, 7, 11, 15. Pe un deal rasare Iii na || ca o väträ de jarätee 55, 1. 1,7, 11, 15. Pinza cea acopenta || de un cölb de ptetre scumpe 55, 36. 3, 7, 13, 15. Si pätruns de-o bucurie || si fermecätoare jale 86, 35. 5, 7, 11, 15. S-apot ii suceste parul || pe-al tet deget alb subtire 55, 193. 5, 7, 9, 15. Si de s'ar putea pe dmsa || cineva ca sä o pnndä 55, 51. 3. 7, 9, 15. Pe poiica dinspre codri || eine oare sä coboaia? 55, 153. 1, 7, 9, 15. inima-i svieneste tare || vfäta-t par-ca sä räpüne 55, 190; s. noch: 14. 15. 18. 20. 21. 23. 51, 12. 52—55. 86. Conv. 394, 395. Vereinzelt: 4. 7, 13, 15: 15, 32; — 3, 7, 10, 15: 23, 26h 53, 82. 21, 1 !; — 2, 7, 9, 15: 53, 276; — 2, 7, 11. 15: 86, 37. 55, 146; - 3, 5. 9, 15: 86, 38; - 7, 11, 15: 52, 62; — 3, 7, 15: 86, 63. a17 (= an;): ein antiker Hexameter P. 96, 5, im antiken I - 238 — Versmaße sind gesehrieben: 60. 85. P. 11h. P. 96, 5. 6 und ..Mitologicale" in Säminätoru] I, 2, 83. Buc. 1902. Eine Variation des rhythm. Typus bewirken die Satzakzente und die Wortakzente (Subst. Adj. Verb, mehrsilbig: Nihil Pron.), wenn sie nicht zu. gleicher Zeit auch die feste Tonsilbe bilden. Dasselbe hebt auch Blanc in seiner Darstellung der it. Metrik hervor S. 695 und besonders S. 097 und 69S. So hat der a7 (■= arj bei Typus 2, 6 noch die L- Silbe betont, z, B. S'anin cunüm de stele 58. 352. Die 3. la Iah eätä-ti de treahä 58, 484, bei Typus 4, 6 auch die 2.: Suh e'icliii mei rämfie 58, 532. Ein solcher Akzent ist stärker als die feste Tonsilbe in einem Vers (a8 = a5) wie Märea cu. pustmrile 34, 33 (in den Volksliedern aber nicht L. P. 32, 6: D'ealul cel cu riurile). Typus 5, 7 (as = a7) hat noch die 1. Silbe betont: Pär'cä mi te vad, dräguta 92, 3h 22, 144: Typus 1, 7 häufig noch die 5. betont: Pejul Cupidön vicleänul 32, I.! oder Codrule cu riuri Ime 34, 19 (volkst.). Auf der dritten Silbe liegt der Satzakzent: Vecinic ihi te mal ivestt 14, 1 h S. noch 20, Oh 14h 27, 33. 29. 9h 30, th h 14, 4h 47, 4 h 49. 62. 59, 6 h 93, T\ 31. P. 1, 7. P. 27, 7. 9. 15. 1.6. P. 106, IL hi der Sammlung von Volksliedern des Dichters sind häufig solche Verse, vgl. Nr. 91. 1. 92, 9. 89, 1.7. 79, I. 81, 1. 77, 28. 71, 17. 70, 10. 48, 5. 1.3. 45, 4. 37, 5 etc. etc. Typus 2, 7 hat. noch die 5. betont: De centorci tu ochii n laturi P. 23, 9: Typus 3, 7. hat noch die 1. bei: CrengT intind peste zaplaz 44, 22. 47, 5h 72, Oh 89, 3h Typus 1, 7 "noch die 3.: Simte-o Iii! singurätäte 64, 84. Der as hat bei Typus 2, 8 noch die 6. Silbe betont z. B. „Dar nöptile-s de-un farmec sffnt 58, 62h Reiä-mT al nemu-ririi nimb 58, 73j; s. noch: 58, 1.9h 13h 15h 25h 27 h 33h 11h 48h 00h 01h 75h 77h 78h 84h 80h 88h 89h 90h 91h 02h 93h 94h 00, 2h 8h 67, 7h 09, 5h 71, 4h 73, 1::. 2h 9h 12h 76, Ith 87, 4h 88, 42. 5h h P. 4, 20.' P. 15, 1. P. 22, 3. P. 25. 4. P. 38, 12. P. 36, 18. 20. P. 40, 11. 15. P. 80, 11. Typus 4. 8 noch die 2.: Si ochii mar! si grel raa dor 58, 37h Mä r ! - 239 — dör de crüdul tau amor 58. 37 h 58. 20h II2. 43h 49h 53 h 043. 74 [, 70h 93 h 09, 82. h P. 79, 12. Typus 6,8 noch die 2.: | 67,3 h i Der a9 (= as) hat bei Typus 4, 8 noch 2. oder die 2. * und 6. Silbe akzentuiert, N'aüzT cum frünzele n poiänä 57. 2 h O äpa vecinic calatoäre 57, 3h 75, 2h 76, 9;!. P. 4, 5, P. 22, 4. P. 30, 9. P. 30. 1. 9. 1.0. P. 38. 7, S' auzi cum codrul frünza-si bäte 57, 5h I h P. 3, 1.1. P. 5, 3. Typus 2, 8 hat öfter entweder die 6. oder die 4. Silbe noch akzentuiert: Viätä uniT däü problemei P. 25, 7. Ca spnjinä vecia ntreägä 09, 5:h 3 h 33. 36, 7 h 57, lh P. 20, !. P. 35. 9. 13. P. 36. 11. 23. 25. P. 37, 1. P. 38, 5. Camta vad urmind greselii P. 25, 1.5. P. 25, 9. 76, 9 h Die a0 in. 1.3 weisen besonders reichhaltige rhythm. Variationen auf: Typus 4, 9 noch mit akzentuierter 1. Silbe: z. B. 44, 2.: 14, 3.: 3:;, 6.: 22. I. und 7.: lh 1. und 6.: 2h ! 2. und 7.: 104, 2. und 0.: 5h 3. und 8.: 72. — Ebenso die a10 in demselben Gedicht. Die it, Endecasillabi (a[0 und au = a10) wie sie in den Sonetten und Terzinen vertreten sind, haben außer den zwei festen Tonsilben fast regelmäßig noch einen dritten Akzent. Mit bloß den zwei festen Tonsilben sind z. B. P. 17, 5. 9. 90, V\ Würde man die Endecasillabi mit mehr als drei Akzenten lesen, dann würden, die Verse einen mehr antiken Charakter annehmen wie 90, 12 oder noch mehr 39, 2h Die Feststellung des dritten Akzentes hängt, besonders in Fällen, wo zwei Möglichkeiten gegeben sind z. B. Typus h 10 mit noch akzentuierbarer 6. oder 8. Silbe, lediglich vom rhythm. I Gefühl und ästhetischen Mitempfinden des Lesers oder Unter- suchenden. Dieser dritte Akzent fällt wie die anderen zwei festen Versakzente auch auf eine Paarsilbe (vgl. Blanc, S. 697, 698). So finden wir Endecasillabi mit den Tonsilben 4, 10. die noch die 2. Silbe betont haben wie 38, 12, oder die 0. wie 37, lh, oder die 8. wie 91, 2h Auch die 1. und 7.: P. 54, lh, 1 P. 59, 22, die 2. und 8.: P. 102, 15. Neben den. festen Ton- silben 2, 10 ist noch die 4. betont Ih 102. 16; die 0.: 38, 32. 62, 21 oder die S.: P. 17, 11. Typus 0. 10 hat noch die 2.: — 2 10 — 38, l4 betont oder die h: 37. 3-. zweimal die 1. S. 30. 2b 00. Ih Für die langen Verse (a,:., aj 4 = a, .> und a,,, a1(;=a14) gilt im allgemeinen für die einzelnen Reihen was oben über die kurzen Verse gesagt worden ist. Sind die festen Tonsilben Paarsilben resp. Unpaarsilben bei Versen jarnb. oder trochä. Charakters, dann muß jeder weitere Akzent auch auf eine Paarsilbe res}). Fnpaarsilbe fallen. Verse, die gegen diese Regel verstoßen, sind schlecht gebaut, weil sie nicht dem Wesen des rum. Rhythmus entsprechen, wie z. JB. 58. 4.84 Ja las' catä'tt de treabä mit einem Akzent auf der dritten statt auf der vierten Silbe. Ebenso 58, 30 b 87, 3:!. P. 30, 20 auf der 5. statt auf der 0.; 35, 42 auf der 4. statt auf der 5.; so auch die Ende-casillabi wie P. 5 1. lb P. 50. 2h Conv. 385, 21, welche den dritten Akzent auf der 7. statt auf der 0. oder 8. bei Typus 4. 10 haben, oder auf der ersten und neunten wie Conv. 385, 3 b Vgl. auch die Verse, die unter den rhythm. Typen als vereinzelt vorkommend, aufgeführt sind und die harten Tonsilbenstöße: 21, 0h 1.3 h 15h 23. 23h 5h 37. 3s. 53, 149. 55. 00. 121. 103. 109. P. 20. 7. Conv. 3uu. 0. Als ungeschickt gebaut sollen auch diejenigen Verse hier erwähnt werden, die an den Stellen der festen Tonsilben Konj. oder Praep. haben oder sonstige Wörter, denen wegen ihrer Bedeutungslosigkeit betreffe des Inhalts nur im Notfall ein solcher starker Versakzent zukommen kann. Konj. cum: 84,0 b 7' (oder haben diese Verse nur eine feste Tonsilbe?' P. 90, 0. si: 2. 3h vgl. auch a7 = a.-, precum: P. 71. 1, incä: 80, 10. 75. clupä-ce: 93. 1 dacä: P. 09, 10. 48. 3', ca si cind, pe cind: P. 100, lh 83, 1!". decit: P. 107, 17, pinä: ih 4Mb 7. 2. 1 h färä: P. 47. 5. 10, insä: 51, 0, dar, asadar: 1, 40. 80», 98. Praep. färä: 80, 44. P. 85. 1. 84, 104, pentru: 13. 11 :h Adv.: incä: 87, 4h 07, 3h mäcar P. 09, 3. nicij cind P. 71. 4. pe cind P. 81, 10. cind: 34. 53. cum: P. 74, 10, unde P. 104, 4. 12. 20. oare: P. 40, 5, numai: P. 78. 0. prea: 8, 82, asä: 7. Th 8h numa[i 54, 5. 80, 29. nict: 23. 23h Personalpronomina können jedoch einen Versakzent haben z. B. 80. 2: plinsu-mi-s'a, von den anderen r I — 241 — kommt care mit einer festen Tonsilbe am häutigsten vor. Cosbuc verfährt in dieser Beziehung ebenso frei wie E i 3. Einfluss der Metrik der Volkslieder. Die bis jetzt angeführten und andere mehr oder weniger auffallende Eigentümlichkeiten der Metrik E.s lassen sich auf den Einfluß der Metrik der Volkslieder zurückführen. Wir können ihn in folgenden Punkten zusammenfassen: 1. Eine reichere Beweglichkeit der festen Tonsilben z. B. 80, 37—40. 2. Veränderlichkeit der Zahl der festen Tonsilben in den kurzen Versen z. B. P. 19, 9—12. P. 20, 9—12 (vgl. 4 und 7). 3. Akzentvorschiebung, auf unbetonte Silben im Reim, z. B. 58, 41:h 63 h 67, 7:h 69, 24 (s. auch Akzentverlegung). 4. Nebentonige Silben als feste Tonsilben (vgl. 3) z. B. binecuvinteze 45, 22. Daß E. dies zugegeben hat, seheint erwiesen zu sein noch durch P. 12, 24: indiferentä im antiken Vers- I maße, ebenso P. 13, 4. 8 cütremurind-o, nemuritöare, welche Verse wie die anderen zwei Akzente haben sollten und P. 28, 14 S'a Mintuitörului, der einzige Vers in dem Gedicht mit nur einer betonten Silbe statt zweier. Vgl. noch: amindöuä 68, 6, spin-zuräfcörile 80, 62, singurätäte-mi 81, 312. 82, 9h 83, 3L2, miscä-töarele P. 63,11. L. P. 42,13, adeseöri: P. 5, 2. 8, 82. necuprmsele P. 64, 3. 2, 23 (Cosbuc auch). Die rezitative Vortragsweise der rum. Volkslieder mag zu dieser Auffassung beigetragen haben. Man kann aber auch an einen Einfluß der antiken oder selbst der deutschen Metrik denken (die Komposita). 5. Die Wiederholung desselben Wortes in Reihen, in Versen z. B. 86, 16. 17; Wiederholung von Halbversen: P, 68, 2. 3. 54, 139. 148. 55, 102. 198. 218. 220. 95, 4 b h 9b2. von 1 Versen: P. 73, 17. 23. 53, 183. 187. 185. 191. I 6. Verse aus nur einsilbigen Wörtern: P. 40, 1.0. P. 41, 13. 17. 21. 34, 7. 13. L. P. 108, 7. 13. L. P. 109,7. 63,12.18. L. P. 115, 4. 5. 6. 8. 11. 12. Weigancl, Ii. Jahresbericht. 10 — 242 - 7. Verse aus nur einem Wort: P. 40, 12. P.So, S. P. 81. 1.0. L. P. 1.41, 10. 8. Reimtiraden: 55, 1.80—102. 53, 102—195. 03, 1.4—17. P. 14, 1—5. 4. Akzentverlegung. Am Anfange dieses Kapitels ist schon angedeutet worden, da:manchmal die feste Tonsilbe nicht zu gleicher Zeit auch Worttonsilbe ist, weil dem Rhythmus gemäß eine nebentonige oder unbetonte Silbe des Wortes an die Stelle der festen Tonsilbe zu stehen kommt. So kann eine der sonst üblichen Worttonsilbe nachfolgende oder vorangehende Silbe nach dem rhythm. Typus einen Versakzent bekommen und je nachdem werden wir von einer Akzentvorschiebung oder -Zurückziehung sprechen, wobei das Schriftrum. als maßgebend angesehen wird. Sodann ergeben sich als Ursachen für die Akzentverlegung außer dem Rhythmus: der Reim, der Rhschl. und der Vers seht, und außerdem wird durch diese dann scheinbare Akzentverlegung ein Kriterium gewonnen für die Erkenntnis der dialektischen Akzentuierung einiger in Frage kommenden Wörter und Formen. (Ich unterscheide noch die Akzentverlegung wie in murmür von der Akzentvermehrung infolge einer Verlegung wie z. B. in stelelör, ürrnele, cine-vä. eimpn (schwebende Betonung); bei der letzteren wird der übliche Akzent nicht unterdrückt, wohl aber bei der ersteren). Des Reims wegen ist der Akzent vorgeschoben: murmür, purpur 4, 4.2. 4 (vgl. 4, 1.3:5), Valhalä 0, 4°, einevä 53, 182, inimä 58. 6:, asemeneä 58, 41h, 07. 7h unde-va 09, 21, plinsu-mi-s-a 80. 2. adeseöri P. 5, 2, uneön P. 4.4, 10, sferelör 1.1, 42, oehilör 11, 54, stelelör P. 1.04, 11.19, crinulüi, sinulüi 3, 2:h h cimpulüi, sinului 4, 1.5 h(i, 'mprästie 55, 25, urmele 58, 63:l: zurückgezogen: in 32. 7h copii (2 silbig) für copii (3 silbig.) um es mit ochii reimen zu lassen. Des paroxyt. Rhschl. wegen: vorgeschoben: murmürä 50. IS2; zurückgezogen: adoärme, statt ar adormi 5, 9 h miros 5 h 32. tfrani 24. 17 h — 243 — Des paroxyt, Versschi, wegen vorgeschoben: gingäsa 44, 41 (vgl. 1, 91), zurückgezogen: räminefi 35, 7, pröfir, eSfir L. P. 162, 33. 34. Innerhalb eines Verses wird eine unbetonte Wortsilbe, die der Worttonsilbe folgt, gleich dieser starkbetont (schweb. Beton.): Cupidön 32. 1 b cimpfi 21, lh infünda 55, 140, nimica 23, 23 h nümäi P. 14, 4; —- der Worttonsilbe vorangehende Silbe: tarina 15, tS(i, Eufrätul 53, 29. paninimfä 7, 4:\ diädemä 14, 42, zefirului 24, 35h genünchi P. 69,21, zefirilor Conv. 402. änticei Conv. 400, 4'. Dia 1 ektische Akzentuierung scheinen folgende Worter (Flexionsformen) zu haben: astfei 1.0. 4 h spuneti-mi 24, 3 h fäceti 24, 1.54. 56,30h ardeti 24,162. sintern 43. i 2 (vgl. Weigand. Dialekte der '.Moldau 55) 53, 78. 54, 81. 04, 12h duceti 82, 1 h punem 86, 97,fäcemP. 111,13, sinteti53, 274. 249. F. 30.5. 30, 17. tinem P. 84, 3, eädeti 12, 5fi, mingiie (mingaie) P. 49, 3, din-cölo 24, 8h 40, 44 celdrja P. 8, 18. 24, 34 17h 55, 48, gingäsa 44, 4j, astei 96, 4h, celüia P. 69, 27, cäröra P. 108, 2, numäi P. 14, 4, murmür 20, 121 (öfter). Es gibt aber Wörter, die auch im Schriftrum. zweierlei Akzentuierung haben können, hrbdie sind auch die oben angeführten Verb^lformeu, die auch .^piincm, facem, fäceti. ardeti, sintern, sinfcetf. uiicetL. purem, tinem. ead/tf lauten: außerdem: asi fei — abriet (! 0. i15. 11. 2 1. Lh IT. lh j. v; 15. J'/'J. murmür— murmnr (20. 12', !0 }. 20 h 1. ih «;> \ 52, 47h gingäsa — ^fnu^sa 1, 9'. uh'üahsi l — :;ihuws'd 95. Cunidön — Cuphdo 51.33, Diriü— Dariu 53. i!h. prima-wirä— prfmä-varä 15. 0\ virgiu — virgin 9. 6'. 30, Oh 80. ;;1. bohiavä — bolnäva 14, oh flamingo—Hemhigo 2h :3h ;h:aw -arfpe23. 9h h biogräfia — biografia 5h 128. .'"mi1 - warn'" 53, 100. miros — miros 51. 32. Xieöpoie --- Xieojölr 53. ;:;3. A: mindern — Armine!eni P. 33, 2. 5. Die Pause. Die Pause, die sich bei längeren Versen einstellt (bei a4 und a5 nur vereinzelt) trägt ebensoviel wie die Tonsilben dazu 10* hei, den Unterschied zw. Prosa und rhythmischer Rede hervortreten zu lassen. Sie ist zwar immer mit einer Tonsilbe verbunden, und eben diesem Umstände ist es zuzuschreiben, dah man sie nicht genügend auseinanderhält. Kurz läßt sich der Unterschied zw. den Wirkungen der Tonsilbe (der Akzente und der Pause auf die Wörtergruppen im folgenden zusammenfassen: Die festen Tonsilben bezeichnen die Reihen und Verse, die Pausen grenzen sie ab. Dies halte ich mir vor Augen, wenn ich der Streitfrage „Zäsur— Reihenschluß — Pause" gegenüber unterscheiden werde zw. Pause und Rhschh Der Rhschh ist von diesem Standpunkte aus rhythmisch in Hinsicht auf die ihm vorangehende Tonsilbe, syntaktisch mit Beachtung der sich nach ihm. einzustellenden Pause zu behandeln (ebenso der Versschh). Sowohl der Rhschh wie auch der Versschh sind aber durch die Pause markiert, abgegrenzt (besonders in den Volksliedern) In dieser Weise kann es leicht vermieden werden, über eine weibi. oder männh Zäsur zu sprechen, denn in diesem Falle wird darunter der Rhschh zu verstehen sein, also das Wort oder die Wörter von der letztbetonten Silbe an, die vor der Pause zu stehen kommen, und der syntaktisch schwache Rhschh würde dann soviel bedeuten, daß nach der betreffenden Tonsilbe (und der nachfolgenden unbetonten) keine Pause gehalten werden kann, ohne den Sinn zu beeinträchtigen, — sondern einerseits den von Stengel vorgeschlagenen Ausdruck annehmend spreche ich über oxyt., paroxyt. etc. Rhschh, andererseits über die Bedingtheit der Pause von der syntaktischen oder metrischen Zusammengehörigkeit der Reihen oder Verse. Was die Dauer der Pause anbetrifft, unterscheide ich zw. Rhschh- und Versschlußpause. Die erstere ist kürzer bei einem rhythmisch eintönigen Vorlesen der Verse. Schließt der Rhschh zugleich mit einem Satzschluß oder Sinnespause, hat sie längere Dauer. Man könnte die Behauptung aufstellen, daß die Pausen in den kurzen Versen an Dauer den Pausen in den Reihen der langen epischen Verse gleichkommen. In diesem Verhältnis ständen die Pausen des a7 und as gegenüber den Reihenpausen (Pausen innerhalb der Vershälfte') des aKl und a^ h^au) und die des a0 gegen. aJ:.. a14 (= a,., h Die Versschlußpausen aber solcher kurzen Verse kämen den Pausen (nach der 7. res]*, b. Silbe) der langen Verse auch gleich. Beachte man z. B. 5b (Strigoii) und die a6 aus 58 (Luceafärul) oder die Satiren und die vielen Gedichte in as geschrieben. Selbstverständlich sollen die Stellen der festen Tonsilben in. den beiden zu vergleichenden Versarten übereinstimmen. Bei kataiektischen Versen, kann die Pause genau bestimmt werden; z. B. sie beträgt eine Zeiteinheit (mora) am Schluß des 2. und h Verses folgender Strophe: Vin cu mine ratäceste Pe cäräri cu cotituri, Unde noäptea ne trezeste Glasul vechilor päduri. zu skandieren so: .... .;L ,j j ,_, L P. rep. oder am Schluß des zweiten und. vierten Verses dieser Str.: El tremurä ca alte dati In eddri si pe deäluri, Caläuzmd singurätafi De miscätoäre väluri. zu skandieren: ■ j ~~ yj ' , yy v. > — t r |» / / w \j — \ j yj ■— L kj L •, P. oder zwei morae in: Arald! strigä cräiäsa | las' f.ita sä-mi ascund, N'aüzT tu du depärte | coebsui rägusit? — 210 — zu skandieren: ,,L^ „ L P. ! ... ..' . . , P. P. w-'-w.w^ P. ! . 1 P. P. Wenn man im allgemeinen über die Dauer der Pausen spricht, so ist damit das Wesentliche über die Pause gesagt worden. Bei einzelnen Dichtern würde es genügen Beispiele anzugeben, wo die Pause nicht gehalten wird infolge der syntaktisch oder metrisch unmöglich zu trennenden Reihen, Dies ist aber sehr oft der Fall in den lyrischen Gedichten in a(;—as) E.s. Beispiele: Cind amintirilen trecut 79, l1; — Soptindune' mpreuna 79, 3h Putut-aü oare-atita dor 79, 5 b Isvoarele 'ntruna 81, 2fl. Cum vinatoru* ntinde 'n cring 58, 52 s. noch: 80, 12. 81, 2b 3b 22. 12-. 35, Oh 58, 33b 85b 88h 89 b :b 75. 2 h ih 72, 3 h 80, 43 (vgl. Syntax des Rhschh). In solchen Fällen wird das Fehlen der Pause immer ersetzt durch ein längeres Verweilen auf der Tonsilbe. Die Dauer der Pause in den kurzen Versen ist aber m:> unbedeutend (kürzer als eine Mora), daß man sich umsonst Mühe geben würde feste Regeln zu finden. Es wird wohl in allen Fällen eine deutlich wahrnehmbare Pause (p.) eintreten: {.. wenn die Reihe mit einem Satzschluh endet, 2. wenn die ganze zweite Rjihe durch eine nähere Bestimmung ausgefüllt wird (gleich giltig weh-hei- Art sie ht . 3. Wenn koordinierte Satzteile durch die Pause getrennt wr^r-t. Diese Pause fällt zusammen mit der sprach!. Kolr,ngrc»,zf. Beispiele: 1. Cäci leü sint vic, tu h\su mort 58. 21" Trecti o zi, trecura trei 58,25' etc. sein- oft. 2. Xunn«i rämas acelas 44, 3:'* gegenüber dem I. Vers derselben Srr.: Bat mereü acelas drum: der erste Vers mit einer längeren, deutlicheren Pause als der zweite. Cucu'ntreabä: ..Unde-' sora 35, 4 b Luceafärul deasupra TeT Cu raz.-b'-f s^nine 58, 25h Dar dacä vre! cu crezamint 58, 10 b De u-rtaz: Vir. tu fä vrei' 00, 21 (die Bestimmung in der ersten hbvhie\ De sa "ntilneste, drag cu drag 07, 3:); s. noch: '1. 1 b b 72, 2 b h 73. 1 ' Mb 75,2 b 3 b 70. 2 h 3. Paf runde n ca<ä s' tu u* i n d 5 s. r 1 — 247 — 27h lelvine trist si ginditor 58,31h Altemästi, aceeasipTesä, Alte guri, aceeasi gamä 72, 0h 11; s. noch 58, 32 h 75, l.4 etc. Die Pause in den Reihen des längeren Verses (aJ4—a,G) wird unter denselben Bedingungen vorhanden, oder nicht vor- : handen sein, wie die Pause der kurzen Verse. Beispiele: Fehlt die Pause aus syntaktischen Gründen: De departe n väi coboarä 55, 4. Ah! organele 's sfärmate 54, 148. 50, 342. 523; aus metrischen: Cind incheie c' o privire || amoroasele 'ntelegeri 54, 125b. Drept stiintä-avind in minte 53, 262a (V). lei zboar — o vijelie 50, 54 1 trotz der Bestimmung, die die zweite Halbreihe ausfüllt. Die Pause ist vorhanden: I. Ce ai | de cind pe sinuti 50, 45h lei zboarä, j vintul gerne 50, 535. Tirziü, | cäci faptul zilei 50, 55h Arald! | nu vre! tu fruntea 50, 38 h Undehs sirurile clare || diu viata-mi, | sä le spun? 54, 147 b. Indrasnesc, | ca sa rosteasca 53, 254 a. 53, 209 b. 218 a. 2. Cum nu vir tu, | Tepes Doamne 53, 279. Venind, | can somn lunatic 50, 352; s. noch 53, 255a. 54, 127b. 55, 13 b. 50, 52h 404a etc. 3. Viata, | tineretea 50, 38 h Prin . vint, | prin neguri vine 50. 34 h Cind pe-un colt, | cind pe alt ' colt 55, 7b; s. noch: 53. 217a. 226b. 249b. 280b. 54, 127a. 143 a. b. 50, 394 b. Die Pause nach der 2. Tonsilbe im ari —aJC ist bis auf sehr wenige Fälle immer vorbanden (vgl. Rhschh) aber 51, 139 metrisch unmöglich: Astea toate te apropi-e de dinsii. j Die Pause nach dem Versschluß der a!2—a1G wird nicht nur durch die feste Tonsilbe, sondern auch durch den Reim, bedingt, sie ist immer vorhanden; nur wenn der Versschh ein syntaktisch schwacher ist, hat sie nur sehr kurze Dauer. Für ' das Fehlen der Pause nach Versschh s. unter Versschh 8. Reihenschluss und Versschluss. Der Rhschh ist der Lautkomplex (ein Wort, zwei Wörter oder nur Silben eines Wortes) von der letzten festen Tonsilbe an gerechnet, der vor der Pause fies Verses steht. Er kann oxytonisch, paroxyt.. proparoxyt. und viersilbig sein, z. B. Trecu — 248 — o zi ! 58. 25b P. 3, 5. Cind unul trece j 69,2 b p-:>: '0. Lueea-färul ( de-asupra iet 58, 25h P. 1.03, 7. P. 1.04. 3. 19 Vintu-rile | valurile P. 1, 4. 8. 1.2. P. 2, 1, 00, 8l. Die Langzeilen (a12 — a16) haben nur oxyt, oder paroxyt, Rhschl. (1 oder 2 silbig). Nicht selten wird der Rhschl. von zwei einsilbigen Wörtern gebildet: De ce uitati, cä n voi ie 21. IIb Cu umbre, care nu sint 24, 81. CäcT va muri, cind nu va 21, 23\ Häufiger sind solche Rhschl., die die Praep. in abgekürzt zu n oder unbet. Formen der Personalpron. oder des Hilfsverb, enthalten: Mi-ar fi pärut mai bine 'n || pamint 50, 8:1. O aratä-mi-te eara 'n 54. 23. Si de-aceea tot ce misca 'n 53. 130. Con-vins ca. voi fei feste 'n 24,20'; — Ca sä stete inainte-mi 53. 104. Te fälesti, cä inainte-ti 54. 123. Räsäritul iet päzindu-1 54, 10. Ea sä prinde de grumazu-t 54, 00. 55, 34. Cind pui capul tu pe pieptu-mi 55, 91: — La Nicopole väzut. ai 53, 103. Fulgerele adunat-aü 53, 93. Cäci vintul adunat-a 56, 502. Besonders häufig sind diejenigen mit angehängten unbet. Pron. Die Art des Rhschl. bestimmt wesentlich den Rhythmus: oxyt, Rhschl. — steigender Rhythm. paroxy ton isch (z. T. pro-parox.) — steigend-fallend, proparox. (viersilbig) — fallend. Je nachdem die Versschlüsse eines Gedichtes derselben Kategorie angehören wie die Rhschl. oder verschieden sind, ergibt sich ein eintöniger oder mannigfacher Rhythmus. Wie der Reim so kann der Rhschl. — vom a,, (= as) aufwärts — auch ein regelm. paroxyt. oder oxyt, sein. Ein regelm. paroxyt. Rhschl. findet sich in folgenden tiedichten (nach Versart geordnet): 13. 1. 7. 9. 17. 19. P. 29. 4, 6. P. 90. 5. 10. 10. 24, 28. 33. 42. 43. 45. 48. 50, 70. 74. 95. 90. P. 7. P. 32. P. 51. P. 07. P. 83. P. 91. P. 107. 12. Conv. 302. 387. 391. 394-396. 08. P. 21. 14. 1.5. 18. 20. 21, 23. 51. 52. 53. 54. 55. 86. Ausnahme machen nur wenige Verse: P. 51, 2. 7. P. 71, 16. P, 29, 8. 52, 50(?), welche oxyt, Rhschl. haben. In 7. haben nur die ;n , (= a10) den paroxyt. Rhschl. aber zu gleicher Zeit regelm. oxyt, Versschluß (Reimh Diesen Wechsel zw. paroxyt. und oxyt. im Rhschl. und Versschi, zeigen noch: .....- 240 — 48. 70. 74. 96. P. 29. Denselben kannte auch Logofatul Conaehi (Anfang des 19. Jh.). Das betreffende Gedicht: 24 Verse, a,, (= a10) Typus 5. 10 teilt G. Bogdan-Duicä auch in „Convorbiri Literare" 37, 171 mit. Ein regelm. oxyt. Rhschl. kommt sehr selten vor: P. 90 (0 Verse) 58, 1.4. (4 Verse, zugleich Binnenreim) und (85) bei regelm. paroxyt, Versschi. Alexandra, Bolin-tineanu. Vlähuta. Cosbuc beobachten auch den. regelm. paroxyt, Rhschl. Eine größere Regelmäßigkeit als im Rhschl. tritt im Vers-schluß hervor. (Ein * bedeutet, daß nur eine Str. oder ein paar Verse Ausnahme machen.) Regelm. paroxyt. Versschi, haben: 27. 35. 37. 38. 39. 40. 41. 50-. 59*. (60). 02. 08. 72. 78. (85). 90. 91. Postumen: (11). 19. 21. 43*. 55—62. 65. 94. 97. 99. 101*. 100. 109. Conv. 302. 405. 400. Ein proparoxyt, Reim wird durch Abf. eines ä in 50, 50. 23, 25. vermieden. Regelm. oxyt. Versschi.: 46. 48. 70. 71. 74*. 88. 96. Postumen: 14,29. 40. 80. 86. 97. Conv. 392. Regelm.-wechselnd. paroxyt.: oxit.: 3—15. 19. 21. 24, 30. 49*. 57. 58. 65—67. 69. 73. 75—77. 79. 81—84. 87. 92. 93. Postumen: 3. 0*. 8. 15. 22. 23. 27*. 30. 35. 38. 45. 40. 47. 49*. 54, (Sonett) 60. 77. 79. 87. 89. 90. und Conv. 389. 391. 400. 4.01; regelm.-wechselnd, oxyt-pro-par oxy t.: 2. P. 03; regelni.-wechselnd, paroxyt.-p r o p a r o x y t.: 94. P. 28 und Conv. 391; regelm.-wechselnd. paroxyt.-viersilbig: P. 1. Conv. 390; regelm.-wechselnd, paroxyt.-oxyt. -proparoxyt,: P. 103*. Ausnahmen: 24. ! hat alle 5 Versschi, paroxyt.; 71. 5. 6. sind auch paroxyt, in allen anderen Gedichten, wechselt der oxytonische mit dem paroxyt, Versschi, unregelmäßig, aber so daß der paroxyt. bedeutend überwiegt. 7. Syntax des Reihen- und Versschlusses. Der Reihen- und Versschluß ist syntaktisch fest dann, wenn mit der Reihe oder mit dem Vers zugleich ihr Inhalt abgeschlossen erscheint. Der Rhschl. in a6— -afl ist wegen der Unmöglichkeit mit zwei oder drei Wörtern jeden inhaltlich — 250 — abgeschlossenen Gedanken aussprechen zu können syntaktisch ganz frei behandelt (freier, scheint es, als z. Ih bei Bolinti-neanu und Cosbuc). Diesbezügliche Beispiele sind deshalb nicht nötig (s. die unter Pause angeführten). ReihenSchluß. Schwach sind jene Rhschh (und Versschh), nach welchen aus syntaktischen Gründen keine Pause gehalten werden kann, z. B.: Pän ce izvoräsc din veacuri ' stele, una cite una 53. Pärnl TeT ce! negru'n valuri mätase sä desprinde 53, 10. Astfei mcäput pe mina || a ori-cärui, te vor drege 51, 135. Astfei in a veciniciei || noapte pururea adincä 51, 7h le, cä de'nceteaza (| lucrul, foamea ncepe h 30; vgl. noch: 1, 3. 4. 5. 14. 21. 25. 20. 31. 37. 38. 48.40. 5. 4h 9h 0, 32. Oh 7, 5h 9, 3h 58. 00. 01. 4, 0 h 10, 4 h 12, 3 h 51 !:1 1.2 1 10, 2! 14, 2 h : 17, h 8 h h 9 h 'h 0h 71 5 h 0 h 0 h 10 h i. i 1 12h 9:l. 1( 13h 13, 1-. 4h h 0h 10h 11h ih 15, lh Oh 8h 15h 12h *>A_ h 0 h 10 h Hb 23, 15h 20b 24, lb 3h 1.0b IIb 23h 33h 33, 3.0. 19. 21. 18,3h 5h 1.1.8. 119. 14.3. 53. 3. 49. 79. 201. 244. 54, 9. 50. 00. 1.1.0. 55, 8. 21, 80. 1.71. 50, 10h 1.2h 152. 17b 1.8b 32h 39h 48h 70, 8. 9. 19. 74, 8. 1.2. 85, th 2 b h h 3 b 4h h 5h 0 h 80, 1. 4. 8. 9. 12.. 17. 31. 3(b 54. 02. 90, 3h h 5h 0h 8b Postumen: 7, 12. 21, 1.2., 32, 1. 12. 1.3. 53, i. 09, 3. 4. 10. 70, 13. 23. 71, 5. 11. 72, 7. 83, 2. 8 4, 20. 92, 1.2. 1.9. 93, 2. Oft finden sich stärkere Pausen innerhalb der vorderen oder nachfolgenden Reihe als nach dem Rhschh z. B. Arald meremcnise || pe calu-T, — un stejar 50, 53 b Arald! De nu mä nsalä II privirea, tu testi mort 50, 455. Si cind sa 'ntoaree, ochii || lucesc de voTe bunä 56, 44 b Si incilcit Te pärul |j luT negru, gura-si stringe 50, 3:h Nu träiti voT, ci un altul |J vä inspirä, Tel träTeste 54, 101. Las' sä leg a mea viata II de a ta. In brate-mT vino 53, 17. Ebenso, außer den oben angefahrten schwachen Rhschh: 1, 41. 10. 4, 10h 5, 3h 7b 2. :: 7, 5 b 9, 2<;. 12,5b 13,4h 14, lb 11b 1.5, lb 18b 10, 3b 17, O2. 12 h 20, 3 h 8 b IIb 14 b2. 15 b 21, 5hhh 23. 18 b 19 h 232. 27 h 24, 3b 13h 232. :h 37h 40h 42b 51, 17. 28. 41. 120. 1.39. 5h. I. 5. 33. 53. 5. 111. 123. 125. 134. 213. 218. 219. 230. 200. 251 54, 103. 105, 147. 55, 49. 73. 90. .1.1-1. 115. 151. 244. 50, 3h 4h 5h 10h 332. 42 b 17h 51A 53h 70, 15. 20. 80, 5. 10. 25. 29. 37. 41. 58. 85. 95, 0h II2. 90, 1,;. 2h2. hG. 3h c. 5h h 8h 10h 11h G. Postumen: 7, 13. 8, 3. 21, 3. 52, 7. 07, 7. 15. 08, 29. 70, 19. 72, 5. 75, 5. 107, 1. 0. 10. 108, 8. In den Sonetten kann von einem synt. schw. Rhschh nicht die Rede sein. Wegen der unmittelbaren syntakt. Zugehörigkeif zum folgenden Worte oder Satz bei Praep. Konj. Pron. Art. Hilfsverb, im Rhschh oder Versschh sind solche Verse bei E. als besonders charakteristisch für ihre freie synt. Behandlung von Seiten des Dichters hervorzuheben. Praep. im Rhschh: Si daca pentru. || sufletul meü 13, 1 JA MT-ar ii pärut mai bine n || pämint sa ma cufund 50, 8:;. O arata-mi-te Tara n ; hama lungä de mätasä 54, 23. kiflorea cararea ca de | pasui blinder primaverT 53, 7 s. noch: 14, 11h 17, lb 24, 37b 40b, 53, 130. 1.74. P. 29, 10. Konj. in Rhschh: Cäci de peaträ de-ar fi, incä [j s'oncalzi de-atit amor 80, 75. Cu. rinn de foc si || cu poduri de-argint 17, 7:!. Dar, zice mama, daca || te va cuprinde bine P. 52, 4. 80, 84, 51, 0. 90, 05. Pron. in Rhschh: Pa n ce-un hör de moarte 1 || coprinde dimineata 50, 44 h Colbul ridicat din care-tT || J-o surla din ochelarT 51, 114, Fär a sti, sa spunem, care || ar fi mai nenorocitT 51, 90; s. noch: h Ih 21. 12, 5h 13. 10h 24, 22h 34h 33,' 10. 45. 21. P. 52, 3. P. 09, 5. Art. im Rhschh: Sä Tubirä cele || doua pro-letare 1, 53. Vedeam ca n vis pe-al j| meü Inger de paza 19, l'h Hilfsverb im Rhschh: Cäci intelesul Teste 11 acelas la totl i ii > ' dat 24, 40h CacT va muri, cind un va || avea, la ce träi 24, 23 h MT-e dor . . . asa imT Te j| de dor. inc.it m'T-e fricä P. 5 h 2: s. noch: 1. 58. 23, 1.7h 24, 11J(?). 53, li.2(?). P. 73. h Versschluß. Synt. tadellose Versschlüsse in 'allen Versen haben z. B. 3 und P. 35 ff., aber, entgegen den Anforderungen der franz. Metrik, kann und wird in der rum. Kunstdicht ung an den synt. schwachen Versschh im allgemeinen kein Anstoß genommen, — deshalb werden, auch viele der angeführten Belege problematisch erscheinen können, — dagegen in den Volksliedern die svnt. Abgeschlossenheit des Verse4' — 252 — die Kegel ist. Bei a4 , a;,, a<; kann von einem synt, festen Versschluß überhaupt nicht die Rede sein. Die große Freiheit in der synt. Behandlung des Versschi, solcher kurzen Verse veranschaulich en die Variationen des Themas: ...Moi am un singur dor" si - Sh P. 77 und P. 40. P. SO. Bei a7. aN ist die Zahl der synt.-festen gegenüber den schwachen Versschi, weit größer. Ein schwacher Versschi, wäre z. B. Find prin crengi s'a fi ivit Luna n noaptea cea de varä 22. 10 1 oder Ca zefiriT. ce adie Cinturi dulci ca un fior 11, 3 h Lioga lac, pe care norÜ Aü urzit o umbra finä 27, 3'. Si ascult, cum invalisul De la cärti iet imi-1 rod 29, 5h Toate inflorind din mihi Codrului, Märiei Sale 30, lh Si vorbesc cu-atit de multe In-hdesuri 35. 3h Cucu 'ntreabä: .,Unde-i sora Viselor noastre de varä 35. 4 1; s. noch: 2. 2h 4h 4. 1.62. 44. 4h 46. 2 b h 64, 11h h 13h 05. 3h 00. lh 2:l 3h 4h 5h 7h h Shh 9h 09. lh 40 71. 3l. 5 h 9 11 0! 75. lh 4h 77, 2h 79. lh 2 0 :;. 4 h h SI, 1 h h 1b 2h h 3h °. 1 h S3, lh S7. 2h SS, 5b 89, I h 92. 2h h 93, lh 20 96, 10h Postumen: 1, 3, 7. iL 2, 3. 3, 9. 4, 3. 10. 0, 3. 11. 15, 3. 5. 7. 11. 10, 7. 23. I. 5. 20, 1. 31, 10. 38, 5. 9. 39. 1. 05. 7. 79, 1. 10. 94, 1. 95, 7. 97, i. 98, Vom a 10 aufwärts sind synt. schwache Versschi, verhältnismäßig selten, am seltensten im ai5 und aJ6 in welchen auch der Rhschl. im allgemeinen fest ist, Als Beispiele genügen folgende: Asi striga: O motanime, motänime. VaÜ Haram De-al tau suflet 20, 12h Toiagul meü s'atinge incet de virful stemii Regesti, si . . P. 09, 30. Focul meü a-1 stinge nu pot cu toate Apeie märü 00. lh Vreaü sä mä'nnec de dulcea 'nväpaiere A celiu suflet 62, 2h Care, cum rar sä tntimplä, ca sä mediteze piine Urechile, cos prea hinge 15, 32; s. noch: 23. 8h 20h 24, 10h 17h 19h h 24h 27h 28, 30. 54, 130. 1.39. 141. 55, 23. 59. 144. 170. 50, lh 40h 00. 2h 3:]. lh. 5h 02, V\ 70, 17. Postumen: 11, 3. 7. 1.2, 10, 1.5. 52. 2. 00, 2. 01. 9. 02, 9. 07. 5. 70, 29. 72. 16. 73, 11, 83. 12. 84, 21, 85, 4. Für stärkere Pausen innerhalb der Reihe als nach Versschi. — Enjambement — vgl. Ridicä ochii. vede Luceafarul si ncetisor 5s. 00h Din cararea ta afarä De tendeamuä, de te chiamä 72. sh Spre castel — 253 — 83. 30, i:h 0' 46, 4 h 49, 01 52 h 55 h 57 h 78 h 81"2. 83:] 09, 3h 71, 7* 79, lh 87, ih vr' odatä ochii .N'am intors si totusi pling P. 6, 9. teste Ea. Desarta casä Dintr'o data 'mi pare piinä 29, 1.0]; noch: 29, 2 h 8h 9h 13h 31,3h 35,4h 36, lh 4h 44, 23. 7h 50, 5h 58, 4h 6h 9h 28h 29h 44h 49h h 50h 58h h 59:h 61h h 62h 65h h 67h 68h 693. 70h 84h 88h 94h 59, 1.h 3h h 64, 2h h 8h 67, lh 72, 32. h 7h 73, 72. 70, lh 5h 9h 10h 77,3h 4 h 88, 2h 3h ih 94, !.h Postumen: 3, 1. 5. 9. II. 10, 1. 25, ih 39, 9. 41, 15. 45, 5. 46, 3. 7. 11. 15. 97, 1 oder in langen Versen: Ca pe-o repede n miire de mici unde o asterne Ea, copila 54, 51, Cu iaur vecinic verde in päru-i alb, toiagul De aur si 1 ridicä P. 69, 12, De cind. väzui aceasta, am stat mereü pe gtnduri Sä' mi stimpar läcomia? P. 68, 8; s. noch: 1, 43. 6, 5h 15, 32. 23, 202. 25h 24, 3h 2. h 6*.4. 23h 31h 33h2. 35h 37h 42h 28, 33. 38, lh 43, 10. 51, 3. 5. 124. 130. 13L 133. 141. 52, 30. 35. 7F 79. 53, 35. 47, III. 168. 207. 252. 54, 5. 27. 33. 73. 113. 55,9. 56,2h 21h 24h h 26h 33h 35h 62, 2h :K 86, 49. 51. 60. 79. 83. 84. 90, lh 3h 42. 95, 7h h 90, lh 2h 8h Postumen: 21, 3. 6. 51,6. 14. 56, 1. 57, 3. 58, 5. 00, 0. 68, 1. 12. 69, 10. 16. 73, 3. 74, 9. 75, 5. 84, 12. 93, 5. 101, 2. 102, 14. 16. Ais syntaktisch besonders schwache Versschi, sind solche anzuführen, die Konj. Praep. etc. enthalten. Konj. im Versschi.: Sä ma 'ngropati, pe cind Trec stoiuri zburind 83, lj0. Pot sä mai renviü luminos din iel ca | Pasärea Phoenix? 60, 4h. De-oi urma sä scriü in versuri, teamä mi-e, ca nu cum-va Oamenii din ziua . . 52, 79. Virtutea pentru dinsil — ea nu exista. Insä V'o predicä, cäci trebue 24, 5h Prichiciü, mo-tanul harnic si dragul mamei . . Par'cä S'aude in feresti P. 51, 6. Praep.: le un adinc, asemene Uitärii celei oarbe 58, 70:h Cäci te-a cuprins asemenea Lianelor din apä 67, 7;h Pron.: Nicht so auffallend: Asi vrea, odatä n viata, tu Sä te inalti in sus 40, 2:>t als Sau ca popa Colon templul inchinat fiinte-i, care Dupä chip . . 20, 121 und Fulgerele adunat-aü contra fulgerului, care In turbarea-i . . 53, 93, wo nach care nicht unmittelbar das Prädikat, wie oben nach tu, sondern eine Bestimmung folgt, Verb, aux.: iNu ie nimic si totusi i e 0 sete . . 58, TO1. Azi abia vedem. ce stearpä si ce asprä cale teste Cea, ce poate . , 52, 71. Tie ti-a fost sor indelung. cum umbra-e Sora luminei P. .12. 3. Art.: Si de vecT zäpezi, ca gindirea tristä-a Zeului Waoton P. 12, 15. 8. Metrisch schwacher Reihen» und Verschluss. Wichtiger als die synt.-schwache Rhschl. und Versschi, und besonders charakteristisch für die Metrik E.s sind die metrisch schwachen. Reihsehl,: De-ai fi noapte-asi ti luminä 4, 14?, wo die V. A. zw. noapte und asi, Une! ginti. ce färä viata ngreuia pämfntul stors 21, 11°, wo der aAbf. des i. aus ingreuia keine Pause nach der ersten Reihe zuh-ssen. Ebenso: 0 inginä ntreaga noapte 32, 5h lei le tine 'mbrätisate 32, 8:!. Recea cumpan a gindirü 72. 32. Vin' iubite, 'nconjura-voi P. 23, 1. Hierher gehören die Rhschl., die die Praep. in — hi und unbet. Pron. enthalten: s. noch: 0, lh 8, Oh 13, 7 !. 9h 24, 20h 37h 40h 25. bih 15h 27, 2h 29, 32. 30, 22. 32, 32. 30. 0h 40, 42. 54, 23. 55,07. 50>, 8h 445.80,1.05. 72,8h 70. 10 h P.OO.Oh P. 58, 3. P. 00. 12. 1.4. P. 70. 11. L. P. 1.01, 0. Versschi. Ridicä un. gräunte din sarcina greoaie-A. miseriei comune P. 89, 12 (V. A.). Spre-a fncapea- cu müa rasufletele hide-A tiranilor, ce pier 12, 1.0h lele stirnesc in suflet idea neferice-A perfeetiei umane 24, 10h wo eine Verschleif ung keine Pause nach Schluß des Verses zuläßt. Auch 89, 1:! kann in diesem Zusammenhang erwähnt werden: L-am chemo.t in somn pe Karaa — Kama-deva. zeul indic. 9. Zäsuren. Wirkliche Zäsuren wären folgende: A noptü giganti cä urubra, usoarä 4, ih La cel, ce in carce || re piinge amar 7, lh De ale pari || milor orcane 13, 3h Astea toate te apropi || ie de dinsiT. Xu lumina 51, 139. Triumful? Ce usor ti-i A || re vre-ünul nehuirie. Conv. 387. Hier kann auch ge- lesen werden, indem A (aus Are) die Rhschl.pause ausfüllt, also der Vers ohne Pause gelesen wird. De ce-astepti sä-d für de || pe ochii-ti . . . P. 29, 11. III. Der Reim. 1. Reimarten. Der Reim ist ..der vokalische oder vokalisch-konsonantische Gleichklang der letzten Tonsilbe am Schlüsse von zwei oder mehr Versen, eventuell auch eler ihr folgenden nachtonigen Endsilben" (s. Stengel §§ 10, 141). Die rum. Volkslieder lassen dagegen öfter eine unber. Wortschlußsilbe mit einer betonten reimen, aber nur in solchen Liedern, die gesungen werden und darin ist einzig und allein der Grund dieser Eigentümlichkeit zu suchen. Eminescu läßt auch ein paarmal solche Reime mit unterlaufen, z. B.: Cä si ieü trimite-vöi Ce-i mai mindru pe la nöi 53, 186. Sil conti e cimpulüi Crinü albi ai sinului 4, 15h h Din cin-tarea sferelör . . Ingerü o clntä'n cor 11, 72; s. noch: 11, 9 4 58, 6h 03:h 70:!. 67, 7:h P. 5, 2. P. 30, 9. P. 104, 11, Dann wäre ein Reim wie folgender: Cme suna n cetine Doinite, prietine P. 76, 7. 8 oder Indrägi-i-ar ciörile. Si sptnzurätörile 80, 61. 62 ein Doppelreim. Reim arten. 1. Der vokalische Reim. Oxyt.: arätä 58, 51. asemene 58, 70. räsöri 58, 79. fäcu 58, 47; — oxyt.-assonantisch (s. Stengel § 144): pustii ■— nu-mi vii 88, 0. sträljätu — viiatä tu 46, 2: — oxyt.-reich.: place — stiü ce 75, 1. uitä — a tä 42, 1. 2; — paroxyt.: märuntaie — väpaie — saie 5(>, 30. pustiie — argintüe — Mariie 56, 46. ferästruie — gälOuie 55, 179; — paroxyt.-as.: bäiaie väpaie 54, 49 und voriges Beispiel; — paroxyt.-reich. — 2. Der vokalisch-konsonantische Reim. Oxyt.: pat — ferme-cat55, 75.76. noroc — loc 58, 77. mic — nimic 58. 57; — oxyt.-as.: pitic — nimic 52, 31. plecät — cadentät 24, 35; — oxyt.-reich.: nimic — mic 51. 33. destern — etern 69. 8 (zugleich as). — 250 paroxyt.: nalte — incalte 22, 1; paroxy t.-as.: Heliacle — lere-miäde 10, 4. yfo limba — s'o schimba 53, 1; — paroxyt.-reich.: cu tremur — tremur 70, 4. sa te'nchipuT - -vei chipu-T 72, 4; — proparoxyt.: anpele — clipele 2, 4. poTenele —- sprincenele 53, 184. 100; proparoxyt.-as.: ca clipele — aripele 03, 20; — proparoxyt.-reich.: aiegindu-te — rugindu-te P. 1 11, 1; — vi e r -silbig: malurile —välurile P. 1, 2. 4. P. 1, 0. 8. 10. 12. ein-turile — vinturile P. 2, 2. 4. viersilbig-as.: cu fliimurile — cu rämurile 53, 188. viersilbig-reich.: — Oft bilden enklitische Wörter den Reim mit; z. R. arat-o — adorato 39, 3:\ clipä-T « Te) — pipäT 55, 89. chipu-T — in-chipuT 72, 4h Iatä-i — tatäl 51, 51. alegindu-te — rugindu-te P. 1.11, 1. urma-va — presurä-va P. 68, 29. 30. Tisa — plinsu-mi-s'-a 80, 2; s. noch: 30, 8. 53, 18. 54, 02. 07. 131. 39, l3. 2b 38, 2b h 00, 102. Postumen: 92, 17. 17, 1.4. 55, 1. 4. 13, 2. 9, 10. 90, 0. 10, 0. 8, Mi. 55, 4. 32, 13. 51, 0. 2. Orthographie und Orthoepie der Reime. Die mangelhafte Orthographie, gram. Rücksichten etc. verursachen, daß tadellose Reime zu gleicher Zeit nicht auch ein gleiches Schriftbild haben, z. B. päment oder pämint reimt mit sunt (12, 24. 51, 141. 50, 2. 80, 80. 58, 02), welches letztere aber sint auszusprechen ist (Cosbuc schreibt es sintj. Wie unsicher die Schreibweise dieses Wortes ist, zeigt P. 41, 20. wo es mit vint reimt und dementsprechend sint geschrieben wird, aber gleich im folgenden Vers P. II, 21 schon wieder sunt. Ebenso steht es mit cuvent reimend auf pämint. Es wird, kein Unterschied gemacht zwischen den Diphtk. ea und Ta. Es reimen tadellos viTatä (geschrieben viata) mit verdeatä 24, I oder abTa mit mea, mosneagul —■ toTagul P. 09, 11. Nicht hierher gehören die Reime in c e a r ä - s T — T ar a s T P. 55, 4. denn e in cearä hat nur orthogr. Wert, ce = c, ghTatä — • viTatä 21, 4, Maghiari — TätarT P. 30, 24, wo hi nur das mouillierte g bezeichnet = g. Das End-ü wird, nicht gehört: fulgT (== fulg) und giulgiu - 257 — (=gulg) ist reiner Reim: ebenso urechT—vech'Tü (=urek) P. 49. 12, nu e nu Te) — sue (suTe) 87,3, nimänuTe — nu e (=nu Te) P. 9, 10. 12; — gratiT -- adorateT (= adorati) 54, 37. 38. Der Reim in meü, teu ist wahrscheinlich niTäü — tau zu sprechen, denn meü reimt auf räü 76, 1.1; Dumnezeü (== äü) — tau 80, 49 — mTäü 13, 9. Das T nach c. g, t, z, s, j wird nicht gehört. Es reimen gut: virtej mit vitep, inveti ...... pret, inghet — diminetT (43, 1.3. 14], ros — intuneeosT, räboj — coji, sezT — iugenunchez, azT — viteaz, cazT — obraz; in Corregio (richtiger Correggio) •— in-telegi-o 54, 1.31 geht die it. Orth, und Aussprache mit der rum. Hand in Hand. Es reimt im Rum. einfacher Vokal mit Diphth. oder Diphth. mit Triphth. oder verschiedene Diphth. miteinander (z. B. ea — oa — Ta), wenn der zweite Bestandteil (bei Triphth. der dritte Vok.) dem einfachen Vokal gleich ist. Hier führe ich neben E. auch ein paar Beispiele aus Alexandri und Cosbuc an. Die Zulässigkeit solcher Reime im Franz. weist Tobler S. 103 nach, wo er für dieselben im Provenz, auf Bartsch verweist. eaba — abä 58, 48. eagä, agä 55, 99. AI. I, 159. C. II, 118. eata — ata 56, 4L Ah I, 647. C. I, 97. eatä—iatä — ata 24, 4. Ah 1. 466. 504. C. 1, 90. easä—-- asä 58, 21. 34. C. II, 135. eascä — ascä Ah II, 132. eam — am C. II, 82. eazä — azä 56, 13. Ah I, 350. earä — arä 23, 8. C. I, 24; — Tag — ag 58, 10. Tar — ar 81, 8. C. I, 101. Tara — arä 39, 3. h C. II, 77. lata — oatä — ata 23, 7. 37, 1. lata —ata C. II, 80. Tatä — ata 56, 30; — Tesc — esc AI. II, 128. terä - erä 52, 20. Tere-— ere 58, 28. Ah II, 135. Tel — el P. 73, 7. AI. II, 287. I, 343. C. I, 100, 1.09. II, 15. 72. TerT — erT 70, 5. C. 1, 32. 92. Ter......- er 53, 127. C. I, 29. AI. I, 158. tevei — eveT C. 1, 29. leü —eü 58, 33. 42, 38. C. I, 21. 92. 11, 75. Tept — ept 50, 2. 89, 4. C. I, 99; — Tos — os P. 53, 1. AI. I, 100. Toarä — oarä 51, 9. 151. toasä—- oasä 11, 8. Toase — oase Ah II. F38. 383. lobi — obt 52, 29. Tunä — unä 15, 16. Tuni — uni 53, 216. Turea — urea 57, 4: — oaeä — aeä — eaeä 28, 13. 7, oaTe — aie 53, 145. oajä — ajä 55, 203. oalä — alä-— Tala 52, 37. 17, 15. oape — ape 58, 20. C. II, 73. oasä—asä — Toasä — eazä 54, 24. 11, 8. 15,1.7. C. I, 98. oasträ — asträ 53, 207. Weigand, 11. Jahresbericht. 17 — 25S — b\ 11, 76. oatä — ata — lata 45, 5. 37, i. 0. 1, 98. Infolgedessen könnten Reime wie eacä — iaca, eag — Tag. ioasträ - oasträ zu den reichen gezählt werden. Ein. Unterschied zw. offenem und geschlossenen e e, o o scheint in der rum. Reimtechnik nicht beobachtet zu werden. Hierfür spricht auch der Reim in 39, l2. evlavii— asculta-vei insenina-vei— asa vii, wo das enklitische vei etwa vü auszu-sprechen ist, eine sonst dialektische Aussprache. Diese Annahme — einer dialektischen Aussprache — gewinnt an Wahrscheinlichkeit durch den bei E. verhältnismäßig öfteren Gebrauch dialektischer Formen, welche im Reim am sichersten zu erkennen sind. 3. Dialektische Reime. Dialektische Reime können unbewußt (Volkslieder) oder bewußt (Kunstdichtung) verwendet werden, in der letzleren wenn dem Dichter augenblicklich ein Reim aus der Schriftsprache fehlt oder es in dieser keinen gibt. Ob und inwieweit, E. überhaupt bestrebt war dialektische Formen in die Schriftsprache einzuführen, läßt sich heute noch nicht feststellen, da es bis jetzt noch an einer derartigen Untersuchung fehlt. Solche dialektische Reime sind folgende: curä (= curge) --gurä 28, 33. bratä (= brate) — fata 39. 32. Ih 79, 5. 58, 31. eoasä (-e; — groasa 1, 34. izvoarä (-e) — comoarä — fecioarä Ih 68. 9. 51, 9. critä, cridä (— creta) — zugrävitä 55, 13. sä ntoarsä(e) — revarsa 58, 822. adesä(e) M. — piesä 72, 6h säd (sed) —vad 55, 125. place (-cea). face (= cea) — nu stiü ce 75, 12. h 3'h h 'nante (nalte) — diamante 6. 1 h induiosere (=— are) — durere 23, 26. imprästiet (-at) — incet 25. 21. surid - inchid 24, 4. aeopär (acoperc) — descopär 23, 25. soaric ;-ec) — Garrik 20. 10. amestic (-ec) — domestic 52, 63 auch «-er 58, 50. 14, 3. 7, 8 muß wie 58, 82 ceri gelesen werden, denn es reimt mit Teri, ceri (Verb.) durerT, primaveri. So sind auch folgende Stellen zu beurteilen, wo im Text nicht die dialektischen Formen angesetzt wurden: fäloasä(e) — luxoa.säüh — apasä 7 — 259 — 24, 6. dei-si (==» dee-si) — iei-si 55, 47. buzä(e) — auzä, muzä P. 17. 2. frunzä(e) — pätrunzä P. 49, 5 (der Reim frunzä (Sg.) — pätrunzä findet sich L. P. 130, 7 woselbst Vers 3—14 als Quelle des Gedichtes P. 49f. gelten muß), lunic(ec) — unic | P. 107, 16. oasä(e) — dusmänoasä P. 68, 19. lacrämi (lacrimi) — consacra-rni 86, 50. duioasä (e) — mingaioasa P. 7, 1.5 vgl. Weigand: Dialekte der Gr. Walachei, Texte Nr. 55, 9. Es ist sicher, daß wir auch hierin einen Einfluß clor Reimtechnik der Volkslieder zu suchen haben, und hierfür sind von sicherer Beweiskraft die Reime: comoarä, coboara — odoare und in-tunecoasä— frumoase, paza — läse in seiner volkstümlichen Erzählung Cäliii Nebunul L. P. 124, 15. 16. 17. 20. 21 und 125, 31. 32, wo jedenfalls odoara, frumoasa, lasa zu lesen ist; ebenso undi-s (= unde-s) reimend mit profundis Vointa Nationalä 20 (1903) Nr. für 30. Sept. im Feuilleton. Die oben angeführten Reime können als dialektische gerechtfertigt werden, inzwischen fehlt es in den Gedichten E. an minder gelungenen oder direkt schlechten Reimen auch l nicht. Besonders auffallend ist es, daß er bei der Mehrzahl der Reime i mit i reimen läßt, Alexandri hat solche Reime auch z. B. vis-ris 11, 646 aber ob in demselben Maße wie E. und wie die älteren und die jüngeren Dichter diesen i und i-Reimen gegenüber stehen, läßt sich heute nicht sagen. Der Mangel an solchen Arbeiten verbietet deshalb ein abfälliges oder rügendes Urteil über E.s Reimtechnik. Hier seien folgende aufgeführt: lune — sunä P. 49, 10. nätäräü — mizerü 72, 7 (denn 73, 12 mizerü — durerii) apari — binar 13, 8. 15, 16. primaveri— einlas.i 15, 1. durerei - sperärei 15, 5. eustepiaräti — vorbäret 24, 20. barde — moarte 10, 4. nepasätoare — coboara 24, 31. märii — arii 24, 35. strabate-mi — patimi 58, 86. P. 78, 18. desper — dureri 7, 8. Garrik (engliscli) — soaric 20, 10. poezü — zei 14, 1. instelata — imlalsämate 14, 3. mumä atunci (vielleicht: mume — atunce?) P. 92, 21. 22. cerul — ade-värul 59. 6. omät — tämäiet 55, 202. 57, 7. sireturi — aläturi 55,257. ndarät — incet 23, 17. sfaremi P. 18, 3 ist eine Kontamination von sfarmi und sfariml um es mit suflare-mi für — 260 - suHaroa-nii reimen zu lassen, poet— reväd 11.2. eeiätt— jet P. 32. 3. bat — dispret 53, 00. tau — Elizcü 10, 5. 73, 5. nebu-nese— uräsc P. 71, 9. cerul — adeväru! P. 68, 31. eer—adevär P. 85, 6. griü — uiieü 56, 12. ucidä — rida 45, 24. riz'T— deschizT P 29. 6. lumea ......... mime 12, 7. atit -— Tubit P. 71, 4, ride — deschide 24, 19. pämint — zimbind P. 96, 2. viorite — mingiie 56. 33. mlnä — ras in ä P. 67, 12. agoniie — niingiie 23, 20. simple — himpie P. ; 10, h sila —dla91,3.4. limbä — strimbä P. 01, 12. batrioi — strähn .15, 13. prescrite— rämite P. 69, 17. firide — ride P. 72, 1.5. linä — bätrinä 18, 5. plinä — mlnä 26, 18. ruinä bätrinä 28. 17. lucind — vint 7, 2. murin da — blindä 15, 6. pälindä — s'aviniä 7, 3. suspininde — sopotinde 8, 1, romine •—• senine 15, 1. ramineti — vineti 35, 7. sträinit — ciinii 80, 37. painjen — stinjen 20, 5. posomorita — pribegita 24, 1. strins — neinvins 53, 1.04. urite — zdrobite 15,12. intins-a — dinsa 35,5. aprinsä — dinsa 23. 14. strimte — simte 64, 3. suris — vis 58,11. 6, 2. sinui — suspinul 4, 8. sin—mi(t)ni P. 75, 13. tubiräm — lirä-mi 38, 1.2. nvinuirea — Tubire 14, 12. amäräei'unea — opune 23. 22. adeseori — mor P. 5, 2. Inger — f ringen 23, 2. 25. marin — Lear (englisch) 24, 30. piept — indarä(p)t P. 100, 4. 26. 8. trecute — posomorite 15, 8. sicriü — riü 55, 124. pustiuri — nur! 53, 31. bujort— pinditor 58, 46. una — iuna 20, 10. cäidurä — gura 22. 8. väi— din tit 58, 67. friü — iläü 24, 26. in-semneazä — uumaroasä 15,17. mäsoarä — nibitoare 24, 14. nepa-satoare — coboarä 24, 31. rugätoare— marea 14,11. intunecoasä — pletoase 53, 138. coiindelor — oglinzilor P. 28, 2. 4. 4. Reimfolge. Über K ei infolge und Zahl der durch einen Reim verbundenen Verse s. S. 248f. und die Strophentypen. Hier sei noch erwähnt, daß E. in seinen im volkstümlichen Ton und mit volkstümlichen Motiven geschriebenen eigenen Gedichten die in den Volksliedern (besonders Balladen) oft vorkommenden Reimtiraden anwendet, wenn auch nicht in dem Umfange wie dort. z. B. 55, 189—192 (dient zur Belebung der Schilderung) 7 — 261 — 63, 14-i7. P. 97, 5-8. P. 14, 1--5. L. P. 36, Nr. 101 Volkslied und Nr. 102 dem nachgeahmt; vgl. in der eigenen Volksliedersammlung L. P. 84 eine Tirade von 9 Versen, ibid. 86 eine von 14 Versen. Sehr oft — ein charakteristischer Zug f der Reimtechnik der rum. Volkslieder — werden in den Volksliedern 3 Verse durch einen Reim verknüpft, z. B. L. P. Nr. 107, 2—4. 5—7. Nr. 109, 2—4. 5-7. 10—12 etc. So auch in der „Doina« 80.34—36. 51-53. 58-60 und 53, 181 — 183. 192—194. 61, Ii— 13. P. 97. 9—11. 12 -14. P. 98, 1—3. 4—6. 5. Reiche Reime. Der vor dem Vokal stehende Kons, (oder Konsonanten) ist auch gleichen Klanges: präg —- drag 22, 12. cuvintul. — vintul 28, 19. minä — rominä 53, 165. intrebt — trebi 52, 1. tirziie — straveziie 1, 25. capät — scapät 26, 92. b päräü — de räü 42, 7. 8. stiü — pustiü 56, 9- sein tei — din tet P. 78, 9. nu Te — nimänuie P. 9. 10. copilas —- drägälas 58, 56. 'ntregi — ; regt P. 32, 9. Mintui-orulut — cälatorulut P. 24, 1.4. väd incä 1 —ad incä P. 91, 13 etc. Es können auch die gleichen "Wörter reimen, wenn sie verschiedene Bedeutung haben, selten mit [ gleicher Bedeutung: purec (subst.) — puree (Verb.) 20, 7. vit ' (Subst.) — viT (Verl.).) 80. h cer (S.) — eer (Verb.) 50, 1.0. mare (Adj.) — mare (S.) P. 2!., 19. P. 59, 14. P, 77, 2. 'ntimplä (Verb.) — timplä (Subst.) P. 73, H)„ vinä (Verb.) — vinä (Subst.) P. 02, 4. 6; — ta — ta P. 14, 1. 2. parte — P. 08, 13. nacaz — P. 88, 10. grijä — 24, 22. poartä (Verb.) — 55, 231. lux — 55. 1.03. Kompositum mit Simplex: alb — rozalb 23, 5. depus I — pus 23-, 1.6. miu — nimic 23, 22. dreapta — nedreapta 24, 15. I tainä—deslatnä 24, 41. läturt — aläturt 25, 12. pune — räpune ' 55, 189. parte — departe (>3, 10. face — deslace 50, 22. P. 20,1. \ duc — aduc 05, 3. tremur (Subst.) — cutremur (Verb.) 70,4. leg — culeg 9f>, 8. dus — adus P. 104, 10. 12, 1.8. Muräs — Maramuräs P. 30, 17. pus — spus P. 45, 6. 8. treeere — intrecere P. 64, 6. Das Simplex in zwei Kompositis: acopär — descopär 23.25. desprinde — cuprinde 64, I. cunrinzT-- aprinzi 7h 1b. T — 202 — inturs — retors P. 83. II. Andere reiche Reime s.: 1, 29. 43,. Ol. 4, 17. 0, 4. 7. 2. 5. 1 1. 4. 1.2. 1. 13, 7. 15,7. 9. 12. 20, 2. 21, 9. 1.1. 1.2. 23. 1. 8. 22. 24, 14. 21. 28. 42. 25, 2. 1.2. 20, 3. 28, 19 29, 3. 34, 27. 42, 1. 45, 33. 51, 29. 30. 33-117. 52. 75. 53^ 87. 125. 135. 153. 103. 241. 277. 54, 51. 55, 109. 191. 50, 5. 55. 58, 5.0. 10. 19. 39. 40. 41. 42. 45. 47. 48. 50. 57. 09. 75.84. 89. 94. 02. 1, 03, 14. 07, 5. 09, 8. 70, 15. 71, 4. 72. 4. 73, i. 74, 0. 17. 75, 1. 3. 70, 8. 79, 4. 80, 21. 41. 83, 7. 84, 7. 91, 1. 2, 92, 3. 93. 3. 95, 10. 90, 1. 2, 3. 4. 5. 10. Postumen: 8, 10. 15,2, 21, 13. 27, 2. 4. 10. 29, 7. 34,0. 30,20. 28. 40,9—12. 49, 1. 51, 1. 59, 0. 01, 2. 08. 15. 69, 9. 10. 72, 1.3. 73, 10. 74, 23. 80, 10. 82, 2. 80. 2. 10. 89, 9. 99, 2. 4. 0. 8. 105, 2. 4. 107, 5. 110. 3. 9. 111,1. Als D oppelreime können folgende bezeichnet werden: a) bunä rea — Duna-rea 34, 27. sä ne iert! — sä ne certi 53, 79. vara luT — tara lui 80, 21. amindurora — tuturora 73, 1. de-apururi--cusururi: P. 100, 14. 10. P. 34, 2. 4. murmururi — de-apururi 80. 07. 08. cäire — nicäire P. 34, 0. ein Trippelreim: Poietie murinur — Fantastic purpur 4, 4. b) de-o jale mare. mare — cäiare P. 51, 9. patimeie mele — acele P. 89, 2. rinduru rinduri —-scinduri 37, 3. 4. Dridri — Alexandri 15, 9,;. 6. Ässonanzreime (s. Stengel § 144), Binnenreime und grammatische Reime. Die Reimassonanz kann oxyt. paroxyt, und proparoxyt. sein, z. ß. stelele n cer —pänä ce pier, turburata — vinturatä; — primävara plinä— biata albinä; — Floare de cring — Toate se sting, Si ar tremura — Si te-ar säruta P. 41, 9. 1.1. einmal sogar viersilbig: cronicarii si rapsözü — saltinbancii si Irözii 53, 195. Besonders wirkungsvoll ist die Reimassonanz in Sonetten P. 60 und P. 62: cetate — noapte bäte — intunecate; mele vinä — de vinä— calde plinä 40, 1 J. K 22. Liegen die Verse weit voneinander, so ist ihre Wirkung nur eine schwache z. B. P. 02. 9, 12. suferinta credinta. Andere Beispiele s.: 1, 5. 9. 35. 55. 65. 67. 78. 4, 2. 4. 8. 12. 1.4. 15. 18. 19. 5, 1. 5. 6. 7, 6, l'\ 7, 2. 4. 8. 8, 3. 4. 8. 0, 1. 5. 10. 4. 11, 1. 9. 12, — 263 — IA 2. 5. 0. 0. 10. 12. 13,8. 14,4 (zweimal). 0. 10 (zweimal;. 12. 15, 2:). 4. 7, 8. 10 (zweimal). 1.1. 14. 17. 19. 16, 2. 1.7, 4. 18, 1. 19. 1. 2. 20, 7. 11. 14, 21, 4, 6 (zweimal). 9. 12. 22, 1. 23, 13. 18. 1.9, 23. 24, 1. 2. 4. 5. 1.1. 13. 19. 30. 31. 35. 36. 38. ^ 2b, 2. 11. 1.3. 15. 16. 19. 26, 4. 6. 15. 22. 27, 2. 4. 29, 2, 30, 7, 8. 1.1. 13. 32, 2. 4. 33, 15. 34, 10. 23. 35, 1. 3. 4. 30, 5. 37, l2. :;. 3. 4. 39, 1. 2. 40, 1. 2. 3. 4. 42, 3. 25. 45, 17. 41. 46, 2. 51, 11. 25. 47. 59. 65. 71. 97. 142. 145. 147. 52, 12. 31. 51. 53, 1. 13. 29. 35. 53. 59. 71. 79. 99. 153. 157. 159. 165. 188.213.54,9. 21. 29. 49. 79. 97. 99. 55, Gazel 1. 2. 51. 53. 60. 61. 71. 77. Hl. 137. 177. 179. 56,3.21.28. 31. 35. 38. 44. 49. 59. 57, 1. 6. 8. 58, 17. 21. 26. 3<>. 35. 39. 47. 48. 50. 53. 59. 60. 01. 65. 66. 72. 74. 77. 83. 92. 93. 62, 1. 2. 63, 20. 64, 7. 1.1. 66, 2. 7. 70, 15. 71, 5 (zweimal) 3. 72, 4. 5. 7. 79, 2. 5. 81, I. 86, 1.7. 88, 16. 95, 3. 6. 96, 1. 4e 4. >.,;. 5. 11. Postumen: 1, 9. 10. 1 b 1. 10. 12. 1.0. 1.8, 15, 9. 10. 17, 1. 7. 19, 0. 8. 21, 1. 11. 25, 1. 9. 27, 8. 28, 2. 4. 31, 2. 35, 17. 37, 5. 38, 1. 5. 9. 39, 13. 40, 1. 2. 10. 12. 41, 4. 5. 23. 44, 6. 47, 3. 54, 3. 55, 11. 56, 4. 57, 13. 58, 12. 60, 2. 02, 4. 10. 63, 9. 67, 7. 15. 68, 29. 69, 1. 15. 21. 70, 13. 71, 20. 72, 3. 17. 74, 13. 15. 75, 5. 10. 78, 2. 5. 9. 14. 79, 2. 0. 80, 1. 2. 83, 3. 13. 84, 21. 85, 1. 88, 2. 6. 89, 6. 11. 92, 1. 98, 5. 6. 99, 2. 4. 101, 4. 0. 8. 10. 14. 102, 5. 7. 10. 12. 14. 16. 103, 2. 104, 14. 20. 105, 2. 110, 3. 7. 11. 111, 3. 17. Binnenreime. Selbstverständlich muh die Definition des Reimes S, 255 mutatis mutandis auch auf diese Reime zutreffen. Es kann reimen: a) der Rhschl. mit dem Versschi. i (rime renforceie); b) der Versschi, mit dem folgenden Rhschl. j (r. batelee); c) zwei oder mehrere Rhschl. (r. brisee). I Oft reimen Wörter innerhalb der Reihen z. B. 55, 234, dasselbe Wort wiederholt z. B. 54, 137, unbetonte Silben (avui — somnului P. 3, 1. 2), Flexionsendungen z. B. 53, 99. 100. 55, 253. P. 29, 4. — Unregelmäßiger Binnenreim. 1 Diese unregelm. Binnenreime und die auch unregelmäßig aber in Unmenge auftretenden Assonanzen (s. dort) machen nicht den geringsten Teil der Schönheit, der Geschmeidigkeit, des Wohlklangs der Sprache E.s aus. -■ 264 — „Beispiele: a) Poezie— Säräcie 20, 16f. Ciudat! Dv-o vrome' ncoace |! nimica nu ml mai place P. 52. 10. lar doi irigerT cintan plingeri 8, 4 b Tot mai iare j| si mai tare Mai aproape |[ mai aproape 25, !'?. 21. b) TotT dusmaniT or sä ptarä Din hotarä in hotarä 80. 50. 00. Cä deciü färä tine Mal bine || in mormint P. 47, 5. Im 15. Rätuoit, nemingäTeh Ca un sufiet färä parte. Mal departe. mal departe. Mai ineet, tot mai ineet P. 53, 7—10. Te ridicam de subsuori De-atitea ori j[ 88, 3. Zarea iumi ntunecind; S> sä duc ca clipele Scuturind aripele 00, 19—2 L A tost odatä ca'n povesti A. fost, ea nicT odatä 58, I. c) Cu laur vecinic verde || . . . De aur si 1 ridieä j| . P. 69, 12. 13. Not eirpim cerul cu stele || not minjim marea cu valuri 15, 1b NumaT tu de dupa gratii Vecinic nu te mai ivesli 44, I. Mas nmfla ursuz in pene Si as sta intr'un picior 92, 4. Izvoare vif murmurä || si saltä de sub peaträ Colo renusa surä || in päräsita vatra 56. 18. Pe inima sa poartä ; de-atunci o neagih patä, Earä pe frunte poartä || . . . 50, 13. Privea, in zaiv cum pe märt Räsare si sträluce 58, 4. Je] asculta tremurätor Sä aprindea mai tare Si s aranca fulgeräfor Sa cufnnda in mare 58. 14. 9, 4. (-iie). Au Ye sens in lume j| . . Träit-at anume 17. 17. 18. Si in gindu-mT trece vkitul il . . Aspru rece sunä cintul 54, 145. 1 16. Ieü spre tine mä inion: Pentru mine vre odatä P. 53. 12. 14. Decit sä port mbi.rea-im in täcere Mai bine ochTu-mi rnort ea sä mi-1 sece P. 57. 7. 8. Si am simtit amarul omenirei Co-ani folosit P. 57, 13. 14. Dar care-T acel Dumnezeü in stare sä te lerte P. 89, 7. 8. De ne hüilneam de mult si un perdeam . . . De dragul tau de mult uiehuneam Sau cä muream P. 101, 2. 4. 5. Sä tot privesc la rnunte |{ . . . Pierzindu-si a sa frunte || 5, 5. Ce mi-T vremeaj,. — Ca de-i \ remea ... Si de-T vremea || . . . 34, 23- 28. Ähnliches Beispiel 80, 54. 56. 58. Cind ne primblam j| . . . Te ridicam jj . . . . 88. 3. Marea *n fund clopotc are j| . . . Nilu n fund grädhie are || . . . 21. 1.5. Binnenreime in größerer Entfernung (Körnen: 53, 115. 11.7. 120. 122. P. 96.2. b G rammati sc he Reime sind sehr wenige bei E. P. 50. — 265 — 10. 12. 14: intotdeauna -— intru na — nict una. Colinde, colinde le vremea eolindelor P. 28, 1. 2. Cit de f rum oasä Testi pot spu n e Cit te Tubesc nu Te de spus P. 45, 7. 8. Ce-mi scoti ochii cu mindria . . . Fie omul cit de mindru P. 95, 1. 3. De-acuina trimbifl de a lärme — La arme P. 36, 13. 15. 7. Die Assonanz. Die Assonanz ist wie der Reim Endassonanz oder Binnenassonanz, in den gereimten Gedichten kann sie vom Dichter erstrebt werden oder sich unwillkürlich (bezeichnet im folgenden gewöhnlich mit *) oder zwangsweise einstellen. Bei E. finden sich wenige Endassonanzen aber sehr viele Biunenassonanzen. die unwillkürlichen (unregelmäßige Ass.). Hier folgen zuerst die Endassonanzen: cimpuhu — sinului 4,15.19, tovaräs — afarä — scarä — Taräs 25, 7*. ape — nduiosare — tare — aproape 25. 10*. ceruri — Mercuri 27, 5. aratä — slabä P. 4, 13. 15. Jos — noroc 29, 8. copii — ochii 32, 7. acum — bun P. 47, 6. 8*. joc — loc — stol — Sol P. 38, 10. 12. 14. 16*. sufiet—- spune P. 45, 5. 7*. cuvint — Cu Tel in gind — cobori — mormint P. 40, 0. 7. 8*. fatä — razä — bratä inmorminteazä P. 59, 1. 2. 7. S*. insenmatä — dragä P. 97, 3*. desface — diafane P. 21, 0. 7*. De te-T potrivi Astet rugämintT Fericiti vom fi. Si cuminti P. 82. 1—4. dinainte — minte — tine — vine 72, 2* naste — poate — cunoaste — toate 72, 35-s*. strecoarä — seamä — afärä — chtamä 72, 8S~8*. alegindu-te —• mintute — rugindu-te — bintuie P. 111, 1—4*. mulcomit — adormit — viscoli — aro. vri P. 1 1. 18— 21 *. tainic —jalnic 4,12. unduind — anrinh ics^o • impleieste 10,2. banle — moarte 10. 4. voasträ — vasta 2 h lu. rugam —- abTa Conv. 393, 1. 4. Binnenasmiiiü.nz. Wie beim Heim so kann auch hier entweder a: der Rhschh mit dem Versschh oder b) der Versschh mit dem Rhschh der nachfolgenden Reihe oder c) die Rhschh untereinander assonieren. Es hnden sich auch d) umschießende Assonanzen. a) Rendez-vous T-a dat in surä j| ort in pod in vägäuna _ 2 mistui 54,08. Und diese Eigentümlichkeit tritt so auffallend ob beiE. auf daß hier mit Bestimmtheit die Behauptung aufgestellt — 267 werden kann, daß über die Hälfte aller Verse E.s derart gebaut sind, daß mindestens zwei der festen Tonsilben eines Verses assonieren. Wie sich in dieser Hinsicht die Verse anderer rum. Dichter verhalten, kann bis jetzt nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Anmerkung. Die Zahl der in E.s Versen vorkommenden Alliterationsfäile, ob willkürliche oder unwillkürliche, ist eine so auffallend große, daß eine eingehendere Untersuchung und Zusammenstellung aller dieser Fälle reichlichen Stoff für eine besondere Abhandlung geben wird. IV. Die Strophe. Die Strophe ist ein rhythmisches Gefüge von zwei oder mehreren Versen, die durch einen oder durch regelmäßig wechselnde Reime zu einer Einheit zusammengefügt werden. Die Strophe als Struktureinheit erfordert auch syntaktische Abgeschlossenheit, und dieser Forderung kommen die meisten Str. auch nach; jedoch gibt es nicht selten Fälle, wobei die Str. nicht zugleich mit einem Satzschluß endet: in diesen Fällen spricht man von einem Strophen-Enjambement. Weiter kann die Str. äußerlich nicht bloß durch den Reim, sondern auch durch regelmäßig an ihrem Ende oder Anfang sich wiederholende ganze v erse oder Reihen oder bloß Wörter — Refrain — gekennzeichnet werden. In Reimpaaren — aa, bb, cc etc. sind geschrieben folgende Gedichte: 1. 28. 33. 34. 42.43 (deshalb kein Sonett) 45. 51—55. 61. 63. 68. 70. 74. 80. 86. 17, 18. eine zweizeilige Str. (alle anderen vierzeilig) als besonderes Ab s ch 1 u ß ken n zeich en des Gedichtes! Postumen: 14. 21. 32. 51, 67. 76. 83. 91. 90 (antikes Distichon) 98. 107. Conv. 387. 388. 394. 395. 396. Es sind a7, a]0, a12, au in ep. lr. ds. dr. Gedichten. Dreizeilige Strophen (Str. 3) sind die Terzinen P. 17 und P, 101, Endecasillabi mit Schema: au b,, a,, | bu c10 bn c10 dljL c10 | d, | en fn etc. P. 101 f. wechselt der paroxyt. mit dem oxyt, Reim regelmäßig bis auf 2 Verse: P. 102, 14. 16. Uber die volkstümlichen drei Zeilen s. S, 261. Vierz eilige Strophen mit gleich silbigen Versen: aG bc iG (keine Str. 8) Conv. 392. a4 b(i bG a4 (= a, b, etc.) in 2 P.63. a, b5 a5 a4 b1; etc.) in P. 19. aG b7 a6 b7 (= K etc. P. 28. Conv. 394. a7 bG c7 b0 (a6 bG . . .) P. 87. a8 a8 b7 (8) b- (s) (= a7 . . .) P. 49. P. 109. a8 b8(7) a8 bs (7) (= a7 ...) 11. X. hat achtzollige Str. angenommen, aber ohne Grund; denn nur das Enjambement, welches sicherlich den Hsg. irregeführt hat, trennt eher von einander die Strophen als es sie verknüpf er: könnte. Die letzten zwei Str. gäben allerdings das Schema ab ab che b. die zweite Hälfte ist aber nur bloße Wiederholung der zweiten Str. (vierzeilige). Dieselbe Str. noch in 04. 44.' P. 99. Conv. 397f. 398 (eine Str.) 403 (eine Str.) a8(7) hsG)hs(-)as(7) H a: •••): 77. 22. 25. as (7) b8 (7) e8 (7) b8 (T ) (= a7 . . .) 92. P. 6. P. 9. P. 23. P. 27. 59. 89. 31. 32. 47. 49. 50. 20. 27. 29. P. 33. P. 43. P. 05. IL 04. P. 97. P. 106. Conv. 399 ff. 402. Über die vierzeilige Reimtirade s. S. 261. as a^ bs K: 88 der vierte Vers einer jeden Str. ist gleich zweien paarweise gereimten Viersilbnern b8 = b, b4 (mit Binnenreime, a9 b8(9)a9 b8 (9) = as . . . . P. 79. P. 30. 57. (die Einteilung in Str. 8 ist auch hier nicht begründet) 36. 75. 76. P. '>5 1. a;i b,0 b .10 13. Du zwei Schemata wechseln regelmäßig: 1. 11. iL 1. 11. 1. II. !.. ih .1. IL 1. a, bK c<, b8 — as . .". P. 45. P. 3. 09. Conv. 0:00. 40h b>hn(i ^bM(J2)=--al0...:^17. , ... Conv. 385 (Endecasillabi:, IL 90- .. P. 20. « o (i { ) h| i) f |, ) .i| () ^ , ) b, /, i ,b,U. < i i "i i "i i 'i U I. hi 'Oi'i S1}n( 1 !. . . .: 85. al2 a,2 I . . .: 5. Com. 39.1 ■ ~- ai<; V, au; bi: =- a ,____: IS. 2-'. \ in z i 11 i »'e Strophen mh -onh* icKubigen es. b(l> * 1», ) = *U b„ as b, : 79. si. :o. 58. 05. 0" K 89. u i (> u )>,,: P. 80 Conv. 389. ev bT : 00 iL 15. \ a. b„ - b,, ,\ b.: iL 22. P. i-. Conv. 389, a b e b,: h !0. 'L 80. ,o_ \ :,. b, ==- a 0,, ■«, 1 , : 5(>. 1! Jloib, 0 1 < rsen '1.7: ;neu m e n2. 8 b es b9: P. 40. as b8 as bs = a7 b3 a7 br, : P. 1. Conv. 390. a8 bs as b4 = a7 b7 a7 b:{: 78. al3 hn cn d5 = aJ0 b10 cJ0 d4: 60. P. 11 ist die antike sapphische Strophe (im ganzen 16 Str.). a,2b:, a, ■> br, =--= a,0 b-, a. () b- aj 4 b|-> a4 4 bG — aj 2 b| -> a^ 2 bG: 95. Fünfzeilige Strophen mit gleichsilbigen Versen: a8 b7 Cs cs b7 = %----: 8. a14 bl4(J3)a14 aJ4 b14(1;j) = ai2 . . .: 24 (nur die erste Str. hat in allen Versen paroxyt. Reim), ax4 bn b1:, a14 bi;, = a12____: 24, 18. 24—26. 29. a14 (,:;) b,4 ') hi4(i;0 hutfuJ'biG:)) = ai2 • • 56. Fünfzeilige Str. mit ungleichsilbigen Versen: a8 b0 cM c6 b6 = as b5 c8 c5 b5: P. 8. a,, b,( a,, ^ j b9 =al0 b8 a,0 a10 bq: 7 und a]4 b,:» aj4 a!4 b<; = a12 ... b,;: 16. Sechszeil.ige Strophen mit gleichsilbigen Versen: a7 bf; c7 h{] d7 bG = aG . . .: P. 88 (die einzige Str. am Schlüsse des Gedichtes von nur vierzeiligen Str.), a14 a14 b,% c14 c14 b13 a.i2 . . .: 10. a]:. a1:, bI:, b1:} c13 c13 = a12 . . .: 96. aJ3 a13 bi3 b1:{ ri3 K'i3 = aj-2 • • -: 18- an; aic; bir, c1G c1G b15 = aJ4 . . .: 15. 21. Sechszeilige Strophen mit ungleichsilbigen Versen: a7 r6 b4 b4 c7 RG = a,; r6 b4 b4 cG RG: P> 47. (RG ist in zwei Str. gleich d:. t R;- in den anderen drei cs + R3), a8 b8 c8 c8 b8 a4 = a7 b7 ... a;,: 35. a8 a4 b7 c8 c4 b7 = a7 a3 b7 c7 c:. b7: 4. a12 a!2 b5 c2 2 Cj 2 b5 = a, o a, 0 b5 Cj o cj o b5: 6. at 4 a, 4 bG c} 4 Cj 4 bG = a12a12 b6ci2Ci2bc: 12. Sie benzeilige Strophe: aJ2 aI2 a12 b4] c12 c12 bn a10 . . .: 19; 2 Strophen. Die zweite hat an Stelle des zweiten b41 nur einen b0 (die zweite Reihe eines bn), vielleicht um den Schluß zu bezeichnen). Achtzeilig e S t r o p h e n mit gleich silbi gen Vers en: a 8 b8 a8 b8 c8 d8 c8 d8 = a7 . . .: 72. Die Einteilung in achtzeilige Str. ist hier durch das Thema angegeben worden (Glossa). ay b8 a9 b8 c9 rs c9 R8 = a8 . . .: P. 38 (R8 = e5 + 11,1 aJ0(nj bio (ii) a, o (t i) b, 0(n) a, od i) bi0(,,) c, 0(11) ct 0(,,) = at0 ... Conv. 36,299f. (die ottava rima). at2 b, t a( 2 b, t c, 2 r, t c, 2 R, ] =a. 0 ,..: 9 (die vierte Str.: a b a b a r a R). Achtzeilige Strophen mit ungleichsilbigen Versen: a7 bG a7 b€ c8 r6 c7 R4 = aG b6 aG bG cG rG c5 R4: P. 103 (von der letzten T — 270 — Str. fehlen die ersten vier Verse). a8 a8 b7 (8)b- (8)c8 c8 r7 R7 — a7 . . .: 3. Neunzeilige Strophe: as a8 b8 b8 c7 d7 c- d7 e;{ == a<; .., e2: 94 (eine einzige Str.?). Elf zeilige Strophe: a8 as b8 b* | c7 c7 j d- e7 d7 e7 | lb == a(i . . . R2: P. III. Zwölf zeilige Strophe a) mit gleichsilbigen Versen: aAaA I na. Wie schon eingangs erwähnt, ist rum. cä die einzige romanische Konjunktion, die die lateinische Funktion von quod bewahrt hat. Darnach findet also cä Anwendung, wenn der Redende schon von vornherein das Bedürfnis der Begründung fühlt, wenn er den eigentlichen Grund, die Ursache der Hauptsatzhandlung bezeichnen will. Cä stellt so einerseits eine engere Beziehung zum Hauptsatze, aus quod abgeleitet, her und entspricht in diesem Sinne dem deutschen „weil": hlacä me vezi asa de jigärit, este cä n'are eine sä me hränescä ca el (Is. 15, 30). Dacä . . ., este numai cä voescü sä . . . (ls. 297. 8). Auf der anderen Seite steht cä in loserer Beziehung zum Hauptsatze. Dies ist der Fall, wenn cä die Funktioen des verloren gegangenen nam und enim vertritt. Letzteres begründet nachträglich nur einen Satzteil. Zwischen Haupt- und Nebensatz findet somit eine kurze Pause statt. In dieser Bedeutung ist cä begründend, deckt sich mit deutsch „da,c, „denn", und der durch cä eingeleitete Nebensatz ist dann meist Nachsatz im Sinne von nam, oder gern auch Zwischensatz zu einem einzelnen Worte, wenn er in der Bedeutung von enim steht: tine-te, stäpäne, gata, cä eta se apröpie Ghenoaea (Is. 1, Ii. Stäi, Fet-frumos, cä nu-ti fac nimic (Is. 5, 5). Taci, cä ti-oiü da imperatia cutare saü cutare (Is. 1). Zeigen diese Sätze die Bedeutung von nam, steht folgendes Beispiel im Sinne von enim: Prepeleac (cä asa ii era porecla pentru cä atäta odor avea si el pe längä casä, fäcut de mäna Inf) Cr. I, 63. 1.9\ Ein Blick auf die vorstehenden Beispiele — 314 — — 315 — läßt erkennen, daß rum. cä sowohl kausale, als auch begründende Konjunktion ist, weiterhin aber auch, daß cä durch die 'Übernahme der nam-Funktion im allgemeinen nur ein loses Verhältnis von Haupt- und Nebensatz herstellt. Ilm nun auch stärker auf den Gr und und die Ursache hinweisen zu können, bildete man, wie in den übrigen romanischen Sprachen, zusammengesetzte Konjunktionen, und zwar mit der kausalen Präposition per für den Kausalsatz, mit dem Partizipium Praesentis von fieri für den begründeten Satz. So teilt sich das beides umfassende cä in die Spezialkonjunktionen: pentru eä und fiind cä. Pentru cä setzt sich aus der rumänischen Präposition pentru (= per + intri"0 + cä zusammen und dient, wie schon seine Bestandteile sagen, zur Hervorhebung der Kausalität: imperatul se duse drept la palatul pentru cä inima ii zicea (Is. 298, 20). fiind cä wird angewandt, um stärker auf den begründenden Satz hinzuweisen: Jfata afhl cä era so patä, fiind-cä Sörele cam mirosise (Is. 57, 7). 2Peste zi este plinü de scärbä, fiind-cä vede töte necurätiilor ömeniloru (Is. 57, 18). Daß natürlich in der Volkssprache die feinen, logischen Unterschiede von Ursache und Beweggrund nicht immer klar auseinander gehalten werden, ist leicht erklärlich. Da für den Redenden der Grund oft auch die Ursache mit enthält, wird fiindca natürlich auch causa! gebraucht neben pentru ca. Nicht kann jedoch dieses da für fiind cä eintreten, wo es in seiner ursprünglichen, begründenden Bedeutung steht, wie Versuche mit Rumänen zeigten: Avutul, la auzul acestor cuvinte. mesurä pre Dumnezeü diu cap pänä in picToare si fiindca (nicht pentru cä) acesta era imbracat in harne simple, si ca atare nu aräta nici decum a unui ce are multe parale in pungä, fncepu (Mar. 83. 23). Pepelea n aü asteptat multe si fiindca si inserase acuma. aü tras intr'o pädure subt <> hascä (Sb. 2, 18) (nicht pentru cä). El se bucura fiindca credea cä Aurica va fi muierea lui (Ret. 32, 19, nicht pen-trucä). Eü sint gras si voinic fiind-cä n'am griji multe ca Maria Ta. (nicht pentru cä) (Sez.-Gor. IV. 185. 8). Es zeigt sich eben in diesen Fällen, daß pentru cä lediglich kausale, fiindca dagegen begründende und auch kausale Konjunktion ist. Dieser Unterschied wird weiter auch bestätigt durch die Anwendung von de öre ce, dessen Betrachtung zum zweiten Teile der Kausalkonjunktionen führt. B. Konjunktionen des motivierenden Grundes. (Unde, dupä ce, de öre ce, de vreme ce. dacä, cum.) Setzte der Redende in den durch cä, bind cä, pentru cä eingeleiteten Sätzen den Grund meist als unbekannt voraus, so nimmt er ihn im motivierenden Satze als dem Zuhörer bereits bekannte Tatsache an. Nicht will er die Ursache der Hauptsatzhandlung anführen, sondern diese als Folgerung eines von ihm im Nebensatze ausgesprochenen Urteils über eine dem Angeredeten schon bekannte, abgeschlossene Handlung hinstellen. Da nun die Hauptsatzhandlung oft auch als zeitliche Folge der Nebensatzhandlung erscheint, so finden wir im motivierenden Konjunktionalsätze bisweilen auch Konjunktionen, die ursprünglich nur Zeit Verhältnisse ausdrückten. Und liegt nicht auch der Schluß nahe, eine Handlung, die zeitlich erst folgen kann, wenn die vorausgehende bereits abgeschlossen ist, auch als begriffliche Folge, als Folgerung aufzufassen, aus der Notwendigkeit, aus der Bedingung der Abgeschlossenheit einer Handlung für die zeitliche Folge einer zweiten auch den Grund und die Folgerung abzuleiten? So darf es uns also nicht Wunder nehmen, wenn wir als motivierende Konjunktionen vor allem solche antreffen, die ursnrünodich die Abgeschlossenheit der Nebensatzhandluna' ausdrückten. Hierher gehören — 316 — — 317 — unde. Es hat sich von der lokalen über der temporalen Konjunktion, als welche es allgemein balkanromanisch ist, ganz vereinzelt zur kausalen Konjunktion entwickelt: „da doch"'. Boerule, sä nu-ti fie paraxin unde ne vezi cä amü venitü numai amendoT (ls. 291, 12). dupä ce. Seiner Funktion nach als Zeitpartikel ist es am geeignetsten, den Grund als abgeschlossene, vergangene Tatsache, deshalb auch als etwas bereits Bekanntes erscheinen zu lassen und ihm so den Charakter der Selbstverständlichkeit, einer allgemein feststehenden Wahrheit zu verleihen. In dieser Bedeutung („da ja") wird dupä ce auch mit dem Praesens verbunden. Si nici nu avea cum sä nu plängä, dupä ce nemic nu e mai scump in lumea aceasta ca lumina ochilor (Mar. 42, 20). Gewöhnlicher wie dupä ce werden in diesem Sinne mit der Präposition de und einem Substantive und ce zusammengesetzte Konjunktionen gebraucht. Ähnlichkeit hiermit weist auch das bisweilen kausal angewandte frz. desque, des lorsque, des lä que auf: 11 n'y a plus de dispute, des quo vous en tombez d'accord (Boiste). Wir sehen, daß das Rumänische auch hierin mit den westromanischen Sprachen parallel läuft: frz. puisque — rum. dupäce, frz. desque, deslorsque. rum. de vreme (oare) ce. de vreme ce (seit der Zeit, daß, da; da ja). Seine ursprüngliche Bedeutung „seit der Zeit, da" läßt sich leicht noch erkennen an folgendem Beispiele: . . .; cäci ea credea cä insusi imperatulü se va cluce sä-i aducä vasulü cu botezü, fiindcä el putea mai lesne s'o facä, de vreme (auch oare) ce toti se supuneaü (is. 31, 11). Im allgemeinen deckt sich de vreme ce mit de oare ce. Immerhin besteht ein geringer Unterschied zwischen beiden. Dieses weist stärker auf die Begründung hin. Wohl kann de vreme ce stets für de oarä ce stehen, nicht aber umgekehrt in jedem Falle gleichtut de vreme ce: Mare de inima, iar de gura si mai mare. pärintele Duhu nu se invrednicise de o viatä mai bunä; dar se vede cä nici poftea el una asa, de vreme ce (nicht so gut de oara ce) nu' si astämpara gura cätre mai marii säi (Cr. \, 123, 15). Gebräuchlicher als de vreme ce ist de oare ce (da ja). Allgemein ist zu beobachten, daß die rumänische Volkssprache de öre ce und auch de vreme ce nicht in dem Maße anwendet wie pentru cä, fiindcä. Dies ist auch erklärlich. Fanden wir sonst, daß die Volkssprache in den Temporalsätzen bisweilen scharf logisch verfuhr in den Beziehungen der Handlungen zu einander, wie dies ferner auch in der Zeitenfolge zum Ausdruck kam, so liegen bei den Kausalsätzen die Unterschiede der Begründung für den meist alles uniformierenden Volksgeist, für die gesprochene Sprache, doch zu feinfühlig. Darum ist es begreiflich, daß der Unterschied zwischen de öre ce und fiindcä, der ja nur in der Art und Weise der Begründung beruht, mehr und mehr verlosch und de öre ce heute ebenso gut da angewandt wird, wo der Grund als nicht bekannt vorausgesetzt wird. Natürlich kann fiindcä als das in der Bedeutung beschränktere nicht da für de öre ce eintreten, wo dieses in seiner ursprünglichen Bedeutung steht. Weniger treffend tritt dagegen de öre ce für das kausale pentru cä ein, und wenn doch, so enthält der Nebensatz neben der Veranlassung auch mehr oder weniger die Begründung mit: Imperatul se duse drept la palatü pentru cä inima ii zicea . . . (fiindcä, auch de öre ce) (ls. 298, 26). . . ., darä pentrucä se temea ca sä nu fie vediti, cä aü gasit o comoarä, aü dat de grija lu P. ca sä nu spunä .... (de öre ce und fiind cä) (Sb. 3, 37). Ebensogut würde fiindcä für de öre ce in den folgenden Beispielen stehen können: De oare ce D.-voasträ sunteti nisce oameni foarte buni la inimä, de aceea doriti-vä trei lucruri dela Dumnezeu (Mar. 88, 24). Cänd Ü vezu imperatul pre amendoi in verful caruiui, incremeni odatä, de öre-ce el credea cä de mult e innecatä (Ret. 12, 34) (auch de vreme ce). i — 318 — — 319 — De priceput nici vorbä nu mai era, de oare-ce era prost, sarmanul! (Sez.-Gor. 98, 25), De dre ce ti-al ales asta lada. ia-o (ls. 350* 20). Werfen wir noch einmal einen Blick auf die behandelten, im Rumänischen hauptsächlich gebrauchten Konjunktionen! pentru cä bleibt für die Kausalität gewahrt, fiind cä ist dagegen begründend und kausal, de öre ce stark motivierend, begründend, bisweilen kausal, de vreme ce motivierend, begründend, auch kausal. Es zeigt sich so, von pentru cä aufwärts, mit zunehmender Anzahl der Konjunktionen eine Abnahme der Beschränkung in der Anwendung. Weniger gebräuchlich sind im Rumänischen die folgenden motivierenden Konjunktionen: dacä konnte sich leicht zur motivierenden Konjunktion entwickeln infolge seiner Funktion als Zeitpartikel, als welche es ausdrückt: nachdem -f- sowie und die Bedingung des Hauptsatzes durch den Nebensatz, oder konkreter gefaßt, daß die Nebensatzhandlung den Grund, die Hauptsatzhandlung die Folge enthält. Auch für dacä können die übrigen begründenden Konjunktionen fiindcä und de öre ce gesetzt werden: dacä nimeni nu putu, imperatul porunci (Is. 28, 26). Avea invetä-turä, nie rogü, dacä era fatä de imperatü (ls. 400, 10). €um leitet eigentlich einen Vergleichssatz ein, dessen Vordersatz, auf das Kausale übertragen, den Grund, dessen Nachsatz die Folge enthält, Das cum Eigentümliche besteht darin, daß es den Hauptsatz an Geltung mit dem Nebensatze gleichstellt. Der Gebrauch von cum in dieser Bedeutung ist ziemlich selten. Auch hier wird dieses gleichsetzende Moment durch de die ce, de vreme ce, fiindcä ausgedrückt: . . .; si cum in vremile acelea bäetii ascultaü cu supunere povetile parintilor, bäetanul nu se impotrivi mini-sa si-i facu pe plac, Si cum era si ruptü de ostenelä de atäta cäletorie si de atäta tevaturä ce avu pe drumü. adormi, cum puse capulü josü (Is. 212, 29). Zum Schlüsse sei nochmals darauf hingewiesen, daß die Betrachtung der Kausalkonjunktionen zeigt, daß die lebhafte Sprache die feinen, auf dem logischen Denken beruhenden Unterschiede in der Begründung, wie sie in de öre ce, de vreme ce, dacä und cum zum Ausdruck kommen, verwischt, und nur noch allgemein zwischen Kausalität und Begründung scheidet; darum auch das Übergreifen der Konjunktionen aus der einen in die andere Sphäre. Uber die Wiederholung in mehreren beigeordneten Nebensätzen. In mehreren durch si verbundenen Kausalsätzen kann die Konjunktion im zweiten Nebensatze wiederholt, oder auch ausgelassen werden: Fiind cä forte potrivit respuns mi-a trimis, si fiindca-i mai ave se vii pe la mine, ia-ti un cal din stava mea (Ret. 87, 15). . . ., dar fiindcä groapa era adincä si polobocul pe jumetate, a trebuit ca unul din ei sä se vire in poloboc (Sez. Gor. 131, 19). ... s3aü culcat earäs, pentrucä se fäcea ziüa si pentru cä se temea ca sä no pripeascä cinevä lingä patul imperatului, cä atuncea ar fi fost poate vai de dinsa (Sb. 46, 17). Bisweilen wird der durch si beigeordnete Nebensatz mit pentru cä eingeleitet. Im ersten Nebensatze stehen dann Konjunktionen, die gleichfalls für den Kausalsatz angewandt werden können. Natürlich kann die erste Konjunktion wiederholt oder auch pentru cä ausgelassen werden: insä ca una ce este fatä de imperatü, si una ce trebue sä fi säversitü nele-giuirea cu un omü, carele si acela trebue sä piarä, acelü omü sä fie fiulü veduvei, de öre ce fata nu vrea sä spue pe ade-veratulü nelegiuitü, si pentru cä sfatulü imperätiei nu pöte sä-lü ghicescä (Is. 353, 25). . . . imperatul n arü päcätui de arü lua de sotie pe fie-sa, fiind-cä asa läsase cu sufletulü imperätesa. si pentru cä Dumnezeu chiar oränduise asa, de öre ce la nimeni de pe lume nu se potrivise condurulü repo-satei (Is. 307, 16). — 320 Stellung des Kausalsatzes. Im Gegensatze zu den Temporalsätzen besteht in der Satzstellung der Kausalsätze ziemliche Ungebundenheit. sodaß sie bald als Vorder-, bald als Nachsätze, mitunter auch als Zwischensätze, erscheinen, besonders, wenn sie im Sinne von enim stehen: Steluca (cä Steluca era numele vacii, fiindca era galbinä, cu o stea alba in frunte) zise fetita (Ret. 81, 33). Atuncia Frintul, pentru cä scolenul dormiä dus, aü prins a'i inginä glasul (Sb. 203,13). Was die S t e 11 u n g v o n S ubj ek t u n d Prädikat betrifft, so findet sich, auch hierin im Gegensatze zu den Temporalsätzen, durchgängig die gemeine Wortstellung in den durch zusammengesetzte Konjunktionen eingeleiteten Kausalsätzen. III. Kondizional- und Konzessivsatz. Schon der Gebrauch der gleichen Konjunktionen in beiden Sätzen, wenigstens zum großen Teil, deutet ciarauf hin, daß Bedingung und Einränmung in gewisser Hinsicht in innerer Beziehung zu einander stehen: Im Kondizionalsatze wird vom Redenden ein Grund ganz abstrakt gesetzt oder angenommen, dessen Folge der Hauptsatz ausdrückt. So enthält der Nebensatz eine Bedingung, und der Hauptsatz erhält nur Geltung, wenn diese verwirklicht wird. Diese Beziehung allein soll auch nur im Kondizionalsatze zum Ausdruck kommen. Im konzessiven Satzgefüge tritt nun der im Nebensatze enthaltenen Bedingung der Hauptsatz gegenüber, wodurch diese zu einer Einräumung wird. A. Kondizionalsatz. sä* Entstanden aus lat. si, hat es sich über se > sä entwickelt. In der Schriftsprache wird es heutigentags weniger — 321 — angewandt, dagegen allgemein noch in der Volkssprache: Aü ni seit D-ta ca e un pecat strigatoriu la ceriu sä fie omni lenes in lunie! (Mar. 28, 11). Der Konjunktiv deutet darauf hin, daß der Redende durch sä zum Ausdruck bringen will, daß er den Eintritt der in der Bedingung enthaltenen Handlung wünscht oder ihn als möglich, unbestimmt dahinstellt. Bei weitem häufiger tritt in der Umgangssprache de auf. de. Nach Weigand und G. Meyer stammt de aus alban. ede, de = „und". Aus dieser Funktion konnte es sich auch leicht zur feststehenden kondizionalen Konjunktion entwickeln. Die Beispiele zeigen auch, daß de in Vordersatzstellung ohne weiteres mit ..und" übersetzt werden kann. Aus der häufigen Anwendung in dieser Bedeutung erklärt sich auch sein allgemeiner, weitverbreiteter Gebrauch als kondizionale Konjunktion, ferner auch, daß es Bedingung und Bedingtes loser mit einander verknüpft, als sä, dacä, cind. Ein Unterschied in der Bedeutung und Anwendung zwischen de und den übrigen Konjunktionen läßt sich, wie Versuche mit Rumänen gezeigt haben, nicht feststellen, sodaß de ebensogut für sä, dacä, cind eintreten kann. Natürlich liegt es bei dem Redenden, sä, dacä zu setzen, wenn er die innere Beziehung zwischen Bedingung uni Folge stärker hervorheben will: De n'ar fi nu s'ar mai povesti (Is. 1, 1), auch sä nu fi fost . . . ., cä de mai intär-diai, si eü nie präpädeam (auch sä fi mai intirziat) (I.s. 10, 14). Ad eca mare-i si frumösä tera nösträ, respunse Ion, si de n'ati fi voi, smeii, ar fi si mai frumösä (Ret. 137, 12). In diesen Beispielen kann unterschiedslos auch dacä gesetzt werden, dagegen nicht in der feststehenden Satzellipse: de asta, asa este '(Is. 10, 7). dacä. Schon in den Temporalsätzen sahen wir, daß sich daca von den übrigen temporalen Konjunktionen durch sein kon-dizionales Moment von ihnen unterschied. Leicht konnte es sich daher zur rein kondizionalen Konjunktion entwickeln, WfiTu raänia si de oiü apuca o despicäturä de lemn in mänä, nu te-oiü putea prinde . . . ni'ai inteles (Mar. 3. 2). Erwähnt sei noch, daß die aus der Bedingung abgeleitete Folge noch besonders hervorgehoben werden kann durch Adverbien wie atunci, apoi, seltener durch asa: De mergi. asa te du, ca cu ei sä nu-mi mai vii ... (Ret/203, 12). Modus und Tempus im Bedingungssatze. Wir haben hier zu unterscheiden zwischen dem Fall der Realität und dem der Möglichkeit und der Irrealität. I. Wird die Bedingung schlechthin als Tatsache ohne Rücksicht auf die Verwirklichung ausgesprochen, so steht der Bedingungssatz allgemein im Indikativ. Der Folgesatz kann eine Behauptung, Aufforderung, Frage oder einen Wunsch enthalten. Von den Zeiten sind am gebräuchlichsten das Praesens oder Futurum in beiden Sätzen: im Nebensatz: Futurum oder Praesens, im Hauptsatze: Praesens, Futurum, Imperativ. Allgemein finden sich diese Modus- und Zeitverhältnisse in den de- und dacä-Sätzen, weniger bei den cind-Sätzen, die, mit Futurum oder Praesens verbunden, meist als Temporalsätze gefühlt werden: De voiü isbuti sä induplec pe imperatul a erta pe acesti ömeni de la mörte, nie voiü 1 neu tuete sä me insärcinez si cu cea-1 altä trebä (Is. 219, 1). De esti om bun, aproape de chiliora mea; earä de esti om räü, departe de pe locurile acestea (Cr. 11. 5s. 14). Dacä nu-ti vei duce fata de aici, päine si sare pe unü talerü cu tine nu. mai in an an cü (Is. 347, 23). Cänd oiü pune eü mina pe cercul acesta, atunci sä ])lesneascä el si tu sä nasci pruneul (Sb. 44,27). Vereinzelt sind ehe Fälle, in denen die Folge als Tatsache, die Bedingung hingegen nur als angenommen, möglich ausgesprochen wird: De cumva ar scäpa de voi, eu m oi face m scorpion (Ret, 158, 19). II. Wenn die im Bedingungssatze enthaltene Handlung als in Wirklichkeit nicht existierend, nur als Vorstellung, ausgesprochen wird, so steht im Haupt- und Nebensatze der Conditionalis: De n'ar fi fost de fatä s'ar fi intimplat o luptä (Is. 298, 19). auch sä nu fi fost etc. De ai fi venit ce, binele .. ., pöte m asü fi induplecat sä ti-o daü (auch sä fi venit) (Is. 70, 7). ...; sa i spui cä ti-i tare reu. si cä ai visat earäs, cä, dacä ai minca carne de purcel lins prelins. te-ai insinätosa (Sb. 26, 9). Ist der Gebrauch von cind im rumänischen Kondizionalsatze an und für sich schon ziemlich beschränkt, so findet es gerade hier, im hypothetischen Satze seine häufigste Anwendung: Cänd asi mai träi incä odatä, atunci asi sei eü . . (Mar. 17, 4). Für das Perfekt des Kondizionalis tritt ebenso gebräuchlich das Imperfekt im Bedingungssatze oder Folgesatze, ja auch in beiden zugleich, ein. Diese Tempusverschiebung konnten wir bereits in den Temporalsätzen öfters, so bei dupä ce, beobachten. Psychologisch läßt sich der Vorgang so erklären, daß der Sprechende weniger an die abgeschlossene, vergangene Handlung, als vielmehr an den daraus folgenden Zustand denkt: . . .; cä de mai intärdiai, si eü me präpä-deam (ls. 10, 14) (auch sä fi mai intärziat). Eü daeä-mi dati voe sä indräsnesc, v-asl putea da un sfat in aceastä privintä (Sez. Gor. 98, 20). Daca asi fi sciutü atunci, eiragul mamii, cum sä le gäsescä cine-va färä primejdie, nu-mi perde amü copilasulü (Is. 358, 23). Rückblick. Die Betrachtung der Kondizionalkonjunktionen hat gezeigt, daß unter ihnen kein Unterschied in der Bedeutung besteht, daß'eten in der Anwendung. Darnach lassen sich die vier — 328 — Konjunktionen in zwei Gruppen teilen: Auf der einen Seite: de und dacä, auf der anderen sä und cind. De und dacä finden die weitaus Läufigste Anwendung und können unter allen Umständen stehen; dabei wird de noch allgemeiner als dacä gebraucht, besonders dann, wenn r» sich um die Unmöglichkeit oder Ungewißheit der Verwirklichung der Bedingung handelt, darum auch am häufigsten in hypothetischen Sätzen. Sä und cind dagegen stehen in den Kondizionalsätzen mit Vorliebe, deren Verwirklichung dahingestellt gelassen wird. tare die Bedeutung „stark", hart angenommen hat, ist talis — qualis verschwunden. Sic — ut ist nach den Verben, die ut und quod nach sich haben können, umgebildet worden zu: asa — cä, tantus — quantus zu atit — incit, ; cä. a) Das gewöhnlichste Korrelativ von ca ist asa, das, meist in Verbindung mit einem Adjektiv oder Adverb, bald die Qualität, bald die Quantität bezeichnet. Demnach drückt der | durch cä eingeleitete Konsekutivsatz die Folge als das dem > Redenden sich aufdrängende Ergebnis eines quantitativen oder qualitativen Vergleiches aus: cäci de cänd alerg prin sat asa de tare am flämänzit, cä numai de abia te pot vedea I cu ochü! (Mar, 7, 16). colaci ca aeeia: mari cät nisce rotite de plug, si asa de multi, ca de-abia incapura totf intro i haraba de celea. pentru care scara-ti trebue (Mar. 19,6). se cracrä asa de tare cä ajungeä cu cospil pinä la pämint (Sb. 262,14) . . ., cä Frintul ii inghina graiul cu o mäestrie asa de mare cä ai fi jurat cä gräesce scoleriul (Sb. 263. 21). Si fratii aceia eraü asa de säraci, cä numai din lucrul mänelor se sustineaü (Mar. 27, 3). b) Neben asa erscheint vereinzelt auch atät in Verbindung mit Adjektiven als Korrelativ zu ca, um die Intensität einer Eigenschaft zu bezeichnen. In diesen Fällen kann neben cä auch incit, das gebräuchlichste Korrelativ zu atit, stehen: Dar Pricina fäcu atät de bine cä se ridicä odatä oblu'n piciore (Ret, 182, 19). A fost odatä un imperat forte beträn, dar atät de beträn, cä de-abia maiputea ämbla de betränete (Ret. 16,19). c) Auch ohne Korrelat steht cä. In diesen Fällen setzt der Rumäne jedoch üblicher de: Era frate seu, imbräcat in nisce sdrente, cä nu se tinea petic de petic (Mar. 52, 23). Atuncia au prins dracul a striga, a tipa si a räcni. cä indatamare s'aü strins dracii citä frunda si iearbä si näsip in mare (Sb. 16, 33). incit. a) Bezeichnete cä die Folge eines qualitativen und quantitativen Komparativsatzes gleichen Grades, so drückt incit die Folge eines Vergleichssatzes lediglich der Intensität, des Grades aus, worauf auch schon sein Korrelat atita hinweist. In diesem Falle kann cä nicht für incit eintreten: Si atita larmä fäcurä, in cät se desteptarä toti slujitorii (Is. 75, 36). Acesta il intristä pinä intr' atäta in cät paed era sä se scoböre din scaunul imperätiei (Is. 73, 8). Ei eraü ata tu de säraci, in cät n'aveaü dupä ce bea apä (nicht cä. jedoch asa-cä) (Is. 174, 2). b) Auch asa wird, allerdings seltener, dem incit gegenübergestellt. In diesen Fällen kann es, sogar besser, mit cä wechseln. Ebensogut wie atit ist asa Korrelativ zu incit, wenn es mit einem Ausdrucke der Intensität, des Grades verbunden ist: Dar calul atuncia aü tipat odatä asa de :are cit (weniger gut cä) aü auzit mosnegii de la bisericä (Sb. 41,1). Si totusi asa fugia de tare in cät (weniger gut ca) un iepure nu se putea feri de el (Ret. 163, 7). Dagegen würde in den folgenden Beispielen besser cä stehen: eara tälhanul aü furat un oü de subt o tarcä asa incit nici n'aü simtit ea (Sb. 262, 6). Insä fetele zmeilor eraü tustrele asemenea, in cit nu le puteai deosebi una de alta, asa semänaü de bine (Sez.-Gor. I, 226, 29). c) Wie ca, so findet sich auch incit in Sätzen, in denen besser de steht. Im Vordersatze fehlt dann jedes Korrelat, W7ir haben es hier einfach mit einer Verstärkung, Betonung der Folge durch incit zu tun: Si lua pe vulpe, o trinti d'un copac in cit plesni. S'ajungend la popa-i trage peste ceafa o maciucä, incät popä cade mort pe data la pämint (Dulfu 28. 17). Si aü prädat pe boieriü, cit n'aü remas cu nimica, färä numai cu ce-aü avut pe lingä sine (Sb. 263, 2). Ein Rückblick auf die behandelten Konjunktionen zeigt, daß im allgemeinen noch streng unterschieden wird unter den drei Konjunktionen: de zur Einleitung eines Folgesatzes als Ergebnis eines Steigerungssatzes, was äußerlich dadurch zum Ausdruck kommt, daß im Hauptsatz kein bestimmtes Korrelat, sondern meist unbestimmte Ausdrücke stehen; tncit als das eines Vergleichssatzes der Intensität, des Grades, cä als das eines qualitativen und quantitativen Vergleichsatzes. Hieraus erhellt, daß incit die geringste Ausdehnung in dem Gebrauche finden kann, umsomehr, als seine Funktion, wenn auch nicht so ausgeprägt, schon in asa-cä mit enthalten ist. Tatsächlich ist auch incit in der Volkssprache weniger gebräuchlich und dort mehr durch gelehrten Einfluß verbreitet worden. Wie stark dieser ist, geht auch daraus hervor, daß man incit selbst in die Funktionen von cä und de zu drängen sucht. Überhaupt läßt sich beobachten, daß das Gefühl für den ursprünglichen Komparativsatz allmählich verloren geht, So nur erklären sich die vereinzelt vorkommenden Übergänge von der einen in die Funktion der anderen Konjunktion. Am Weigand, H. Jahresbericht. 23 — 354 ■— leichtesten und begreiflichsten sind diese ja bei cä und incit. Doch läßt sich immer noch als Regel aufstellen: asa — cä; atita — incit. Stellung. Die Funktion des Konsekutivsatzes verweist ihn natürlich in die Nachsatz Stellung. Dies trifft allgemein zu bei den durch de, cä, incit eingeleiteten Sätzen. Ganz vereinzelt wird der eigentliche Vergleichssatz, gleichsam zur Bekräftigung, Bejahung des Vorausgehenden, nachgesetzt: Insä f'etele zmeilor eraü tustrele asemenea, in cit nu le puteai deosebi una de alta, asa semänaü de bine (Sez.-Gor. 1,226, 29). Wie in den meisten schon behandelten Nebensätzen, erscheint auch im Konsekutivsatze allgemein die Inversion des Subjekts, dagegen auch die gemeine Wortstellung, wenn das Subjekt kürzer als das Prädikat ist. Eigentümlich ist der Gebrauch, bisweilen das substantivische Akkusativobjekt im verneinten Konsekutivsatze vor das Verbum zu stellen. Dies geschieht, um es hervorzuheben, oder, wenn es sich um die Gegenüberstellung zweier Objekte handelt: afara-i intunerec si vremesce, de nici cänele se nu-1 scoti afarä (Reh 9, 34). A fost o babä seracä, dar tare seracä. de nici casä nu avea ca ömenii, numai hulubä (Ret. 175, 1). Über die Wiederholung der Konjunktion in zwei durch si an einander gereihten Konsekutivsätzen läßt sich beobachten, daß sie im allgemeinen nicht stattfindet, wenn die Handlung des zweiten Nebensatzes mit der des ersten innerlich zusammenhängt: Asa de m a sägetatü pustiulü de ghimpe, in cät am tipat si m amü desteptatü (Is. 244, 32). . . . tränti un hohot de se cutremurä toatä prisaca si toate albinele ineepurä a iesi (Mar. 3, 9). Wird der Konsekutivsatz durch einen Zwischensatz unterbrochen, so wird die Konjunktion für gewöhnlich wiederholt: in schimb insä, eraü seutt'i de or-ce piäti cätre stat, asa cä ei, se zice, cä s'aü imboLätit forte mult (Sez.-Sat. 41, 28). — 355 — Der Modus im Konsekutivsatze ist allgemein der Indikativ, in den durch cä eingeleiteten Sätzen vereinzelt auch der Konjunktiv, wenn ein finaler oder potentialer Verbalbegriff vorliegt, VI!. Finalsatz. Der Redende bringt durch ihn eine Absicht zum Ausdruck, hat einen Zweck, ein Ziel im Auge. In gewissem Sinne gehört hierher die ursprünglich rein beiordnende Konjunktion de. Wir haben sie schon in den verschiedensten Bedeutungen kennen gelernt, als „wenni: im Kondizionalsatze, als „sodaß" im Konsekutivsatze, um die sich von selbst aufdrängende Folge eines in der Vorstellung des Redenden existierenden Yergleichsatzes höheren Grades zu bezeichnen. Denkt nun der Sprechende dabei an einen Zweck, handelt er bewußt, so drückt de nicht mehr die sich von selbst aufdrängende Folge aus, sondern schließt die Idee der Absicht in sich, wie dies besonders nach den Verben der Bewegung der Fall ist. Seine Urbedeutung „und" spiegelt sich wieder in der Anwendung des Modus, des Indikativs: lumea se adunase de se uita la astä judecatä (Is. 305, 21). Sezi acasä de-ti vezi de fuse (Is. 14. 13). ... si se duse de se ascunse in pivnitä (Is. 123, 4). ca sa? sa. Die eigentlichen Konjunktionen des Finalsatzes sind: ca sä und sä. Meyer-Lübke und Sandfeld-Jensen im Rum. Jb. IX. nehmen für ca lat. quam an. Und warum sollte es dies auch nicht sein? Wir finden heutzutage ca allgemein als Flickpartikel neben den Finalsätzen z. B. auch in den färä sä-Sätzen. Das Rumänische bedurfte auch einer solchen, wenn es starken Nachdruck auf den Nebensatz legen wollte, da ja sä gleichsam mit dem Verb ein Ganzes bildet und von ihn: ja auch nicht getrennt wird. Wie Sandfeld-Jensen glaube auch ich, daß ca dem Finalsatze entstammt und von hier aus — 356 — auf andere Satzarten als Flickpartikel übertragen wurde. Wenn man bedenkt, daß bisweilen Finalsätze auf einen in der Vorstellung des Redenden existierenden Vergleichssatz gleichen Grades hinweisen, also durch cum eingeleitet werden, um die Art und Weise zu bezeichnen, wie etwas geschehen soll, liegt es dann nicht nahe, wie in den Konsekutivsätzen, einen hier durch quam eingeleiteten Vergleichssatz ungleichen Grades vorauszusetzen, um auszudrücken, daß etwas in höherem Maße geschehen muß, um den Zweck, das Ziel zu erreichen. Von diesen Komparativsätzen hat sich ca dann auch über die übrigen Finalsätze verbreitet, ja, das cum fast vollständig verdrängt: voao läsä obrazu, cumu se slediti urmeloru lui (Cod. Vor. 149, 13), d. h. er hat euch ein Vorbild gelassen, wie ihr. d. i., damit ihr seinen Spuren folgt, adunati-va intr una cum sä spui voao aceia ce va veni (Gaster 1, 35, 17). Dragul cei ce fugiä mai tare ca sä ajungä pe tälhariü (Sb. 259, 37). d. h. der Teufel, welcher schneller lief als ..., um den Räuber einzuholen. Infolge seiner Funktion als Flickpartikel lassen sich auch keine feststehenden Regeln für die Anwendung von ca aufstellen; vielmehr hängt sie von der subjektiven Ansicht und der Absicht des Redenden ab, auf den Nebensatz einen Nachdruck zu legen oder nicht, im allgemeinen kann ja ca sä für sä und umgekehrt eintreten, doch sä weniger gut da für ca sä, wo ein Nachdruck auf dem Finalsatze ruht, wie Versuche mit Rumänen ergeben haben. Das ist stets der Fall: 1. Wenn der Finalsatz wider die erwartete Satzstellung dem Hauptsatze vorausgeht: ca sa se incredinteze, isi chemä fetele (Is. 52, 7). Ca sä scape de cära ei, Fiul de boerü puse de täie scändurile (Is. 65, 21). Si ca sä nu aibä chieltu-ealä multä cu inmormintäciunile, li-aü juruit popa cä (Sb. 13, 40). 2. Wenn der Finals'atz eingeschoben ist: si chemase. ca sä se serbeze mäntuirea sa, pre toti boerii (Is. 152, 16). Eü insä, ca sä nu zici cä sunt un drac ca toti dracü voitoriu de reü . . .. eacä-ti spun ceea ce . . . (Mar. 9, 21). — 357 — 3. Ferner setzt der Rumäne ca, wenn das Subjekt vor dem Prädikat, oder ein adverbialer Ausdruck vor dem durch sä eingeleiteten Finalsatze stehen soll: fä canelegiu-itul care a cutezat sä punä mäna sä se facä muiere! (Is. 30, 22). Noi tot stäm ca frate-meu se se insörc (Ret. 74, 30). . . . ca sä le trecä de uritü, hotärirä ca o parte din zi sä lucreze (Is. 49, 21). . . . rugä pe Greucenu sä facä o gaura in pärete ca mäcar sä-lü vazä in fatä (oder sa-lü vazä mäcar . . .) (ls. 225, 29). Ist ein Finalsatz einem anderen untergeordnet, so wird entweder der erste durch ca sä, der zweite durch sä, oder umgekehrt, der erste durch sä, der zweite durch ca sä eingeleitet: si se rugä la boieriu se-i dee ceva de lucru, ca se-si capete mäncare, cä uite möre de föme (Ret, 190, 3). Odatä iara se rugä de Dumnezeu ca se-i dea slobozenie sc umble el in lume ori cänd si ori unde cä . . . (Ret. 194. 5). Wie schon erwähnt, läßt sich ein Bedeutungsunterschied zwischen ca sä und sä schwer feststellen. So würde nach einer Aussprache mit Rumänen z. B. in folgenden Fällen sa zu schwach sein, weniger treffend für ca sa eintreten: me voiü sili ca sä nu simti lipsa fratelui meü (Is. 21, 34). Un-chiasul il deslegä ca sä-1 bage in cazan (Is. 201, 32). . . . ciobanul se infätisä si elü la imperatulü casä ghiceascä semnele fetei (Is. 249, 35). Si-lü (calul) ucisese ca sä-i ia pelea (Is. 256, 32). Intinse pasulü si se duse intr acolo ca sä nu insereze pe drumü (Is. 398, 4). Se aduna din toate pärtile ca sä-si dee sama inaintea lui Scaroatchi (Mar. 38. 17). . . . si voesc a scoate macar cis-ce-va dintrinsa ca 7 3 3 sä nu ardä si ei cu totul (Mar. 69. 3). Andererseits weisen Beispiele ca sä auf, für die nach den Äußerungen von Rumänen besser und geläufiger einfaches sä stehen würde: Apoi opri boü in loc si se duse ca sä iee colacul cazut (Mar. 21, 20). Demineata aü venit rindul lui T. ca sä remiiä bucätariü (Sb. 83, 1). Ii roagä pe iezi ca sä-i deschidä usa (Alexici 235). Mä duc, tatä, a zis el, ca sa videm si eu norocul meü (Sez.-Gor. IV. 171. 1). 3 v 3 ' Aus diesen und den vorausgehenden Beispielen geht sonnt hervor, daß in dem Gebrauche von ca sa und sa sich noch keine feststehende Regel herausgebildet hat, ferner, daß die Anwendung von ca von dem beabsichtigten Gedankenausdruck, der subjektiven Ansicht des Redenden abhängig ist. In den meisten Fällen kann jedoch neben ca sä auch einfaches sä stehen: se duse in grajdurile, ca sä aleagä unui (auch sä) Ts. 3. 9b pentru ca sä. Neben den verbreiteten Konjunktionen sä und ca sä, wird der Finalsatz auch durch die weniger volkstümliche Konjunktion pentru ca sä eingeleitet, oder auch durch einen von den Präpositionen pentru und spre abhängigen Infinitivsatz ersetzt: pentru a, spre a. Daß wir hier Präpositionen des Grundes antreffen, ist durchaus nicht verwunderlich, denn Zweck und Grund berühren sich aufs engste. Die Frage pentru ce? begreift in sich sowohl: aus welchem Grunde? als auch: zu welchem Zwecke? Hieraus folgt, daß pentru ca sä und pentru a. spre a die Finalsatzhandlung viel gewichtiger erscheinen lassen. Und die Beobachtung ergibt auch, daß pentru a und spre a nur für ca sä eintreten. Was nun zunächst pentru ca sä anlangt, so will der Redende dadurch die Absicht zugleich auch motivieren, also hervorheben, was auch schon äußerlich durch die Satzstellung zum Ausdruck kommt: Si pentru ca sä ni incredintam incaltea de adevär, sä-1 puneni la incercare intim (Sez.-Gor. h 98, 8). ... si pentru ca sä-i incredinteze de adevär le aratä degetul cel mic (Sez.-Gor. I, 230, 8). Pentru ca omul sä aibä un sufiet bun, trebue deprins de mic a lucra fapte bune (Sez.-Gor. III, 237, 6). Die Infmitivkonstruktiou mit spre und pentru tritt gewöhnlich dann ein, wenn Haupt- und Nebensatz gleiches Subjekt haben: Bäetul atunci ceru fetei un fir din päru! capului ei care era foarte lung, ca sä-si facä un arc spre a vina päsäri (Sez.-Gor. I, 162, 4). Fiind aproape de Turci, trebuia sä strejuim si sä säpäm la santuri, pentru a nu fi loviti pe iuris . . . Seltener kommt dagegen die Infinitivkonstruktion vor, wenn Haupt- und Nebensatz verschiedene Subjekte haben: Satul väzind cä acest om nu sä dä la muncä nici in ruptul capului, hotäri sä-1 spinzure, pentru a nu mai da pildä de lenevie si altora (Creangä). Neben der stark betonenden Infinitivkonstruktion mit spre a und pentru a erscheint auch vereinzelt die Infinitivkonstruktion mit einfachem a, an deren Stelle auch ein durch sä eingeleiteter Nebensatz treten kann: Fäcu unü focü mare si se puse a se odihni. Allgemeines über den Finalsatz. Stellung des Finalsatzes zum Hauptsatze. Da die Handlung des Finalsatzes der Hauptsatzhandlung zeitlich folgt, — drückt sie doch eine Absicht, einen Zweck aus —, erscheint der Finalsatz zumeist in der Nachsatz-Stellung, als Vorder- und Zwischensatz dann, wenn auf ihn Gewicht gelegt wird. Stellung von Subjekt und Prädikat im Finalsatze. Wie in den meisten Adverbialsätzen zeigt sich auch im Finalsatze die Inversion des Subjekts. Diese tritt am deutlichsten darin zutage, daß der Redende stets ca . . . sä setzt, sobald er das Subjekt vor das Prädikat stellt: la fugi de-acolo, sä 'ti arät eü. nebunule ce esti! (Cr. III. 61, 15) Noi tot stäm ca frate-meu se se insöre (Ret. 74, 31). Modus im Finalsatze. Wie schon das Wort ..Finalsatz'" sagt, enthält er eine Handlung, deren Eintritt beabsichtigt ist, also noch bevorsteht, Wrir haben es demnach noch nicht mit einer wirklichen, abgeschlossenen Tatsache zu tun. Der Eintritt der Finalsatzhandlung braucht nicht bestimmt, gewiß zu erfolgen. Darum ist in diesen Sätzen der Konjunktiv, den wir in dieser Anwendung ., Finalis" nennen, auch der einzig mögliche Modus. Rückblick. Dem Rumänen stehen zwei Arten von Konstruktionen zur Verfügung, um die Absicht, den Zweck, zum Ausdruck zu bringen: Einmal der Nebensatz, eingeleitet durch die Konjunktionen pentru ca sä, ca sä, sä; zum anderen ein Infinitivsatz mit den Präpositionen pentru a, spre a, a. Letztere Konstruktion findet vor allem Anwendung, wenn Haupt- und Nebensatz gleiches Subjekt haben, im anderen Falle nur bisweilen. Ferner läßt sich beobachten, daß jede der drei Infinitivkonstruktionen einer Konjunktionalsatzkonstruktion entspricht: So pentru a — pentru ca sä spre a — ca sa a — sä. Was die beiden Konjunktionen sä und ca sä anlangt, so ist ein Bedeutungsunterschied kaum festzustellen. Die Beispiele haben gezeigt, daß sä bald mit ca sä ebensogut wechseln kann, bald als weniger treffend, als zu schwach empfunden wird und daß hierbei die subjektive Ansicht des Redenden, die Finalsatzhandlung betont wissen zu wollen, oder nicht, wesentlich mit in Betracht kommt. Immerhin, soviel geht aus den Beispielen hervor, ist ca sä da zu setzen, wo der Redende die Absicht hervorheben will. Dies entspricht ja auch vollständig dem Charakter des ca als Flickpartikel. Darum kann auch in all diesen Fällen anstandslos die Konstruktion mit pentru ca sä, oder wo angängig, spre a. pentru a. gewählt werden, hingegen nicht bei den sä-Sätzen. Weiter folgt daraus die allgemein durchgeführte Regel, ca sä zu setzen: 1. wenn der F'inalsatz seinem Hauptsatze vorangeht, 2. w^enn der Finalsatz direkt hinter das Hauptsatzverbum eingeschoben ist, sodaß er Glieder des Hauptsatzes trennt, 3. wenn das Subjekt oder irgend ein adverbialer Ausdruck vor dem Verbum. das. mit sä zu einem einheitlichen Begriff verbunden, nie von ihm getrennt werden darf, stehen soll. Sehl ußbetrachtung. Gehen wir am Ende der Arbeit noch einmal die wichtigsten Punkte durch, die in den Kreis unserer Betrachtung gezogen worden sind, so läßt sich kurz Folgendes sagen: a) In der Stellung des Nebensatzes zum Hauptsatze ist zu unterscheiden, ob der Redende nur einen Punkt der Erzählung, oder ob er einen Punkt der Handlung hervorheben will. Ist das erstere der Fall, so legt er kein Gewicht auf den inneren Zusammenhang der Haupt- und Nebensatzhandlung. Die Satzstellung hängt lediglich von der Absicht des Redenden ab, den Nebensatzinhalt in der Erzählung als gewichtig erscheinen zu lassen, oder nicht. Diese Freiheit in der Satzstellung ist allen cind-Sätzen gemein. Anders verhält es sich schon bei den Nebensätzen, deren einleitende Konjunktion sich aus cind und einer Präposition zusammensetzt. Hier ist die Präposition das ausschlaggebende Moment; cind dagegen zeigt nur an. daß die Handlung als Ganzes in der Erzählung betrachtet wird: So treffen wir den pe cind-Satz stets als Vordersatz, weil er die Handlung enthält, in die eine zweite fällt; den de cind-Satz meist als Nachsatz, weil der Redende für gewöhnlich den Anfangspunkt selbst ausschließt und die Handlung nur vom Anfangspunkt an mit der Hauptsatzhandlung als parallel laufend erzählen will. In dem zweiten Falle will der Redende Teile der Handlungen, ihre Beziehung zu einander hervorheben. Die Satzstellung ist darum nicht von der jeweiligen Ansicht, der Willkür des Erzählers abhängig, sondern von allgemein logischen Erwägungen, von Priorität oder Poste-riorität der Handlungen: So stehen der Konsekutiv-, Final-, pänä ce-Satz fast durchgängig als Nachsätze; ferner für gewöhnlich die Konzessiv-, adversativen pe cänd-, vergleichenden cum-, cit- hypothetischen Vergleichssätze, dagegen die Kon-dizional-, temporalen cum-, dacä-. dupä ce-Sätze meist als Vordersätze. Bald Vorder-, bald Naehsatzstellung zeigt sieb, wenn beide Handlungen im Verhältnis der Gleichzeitigkeit stehen: z. B. bei den De cum- und indatä ce-Sätzen. b) Was die Stellung von Subjekt und Prädikat im Nebensatze anlangt, so zeigt sich, daß sie im allgemeinen durch den Ursprung der Konjunktion bedingt ist: Ist sie eine einfache, ursprüngliche, dem Lateinischen oder einer anderen Sprache entlehnt, so weisen die betreffenden Adverbialsätze stets Inversion des Subjekts auf. dagegen, ist sie eine zusammengesetzte Konjunktion, deren einer Bestandteil ursprünglich einen Nebensatz einleitete, so findet sich allgemein noch die gemeine Wortstellung. Freilich macht sich auch hier schon die Uniformierung der Umgangssprache geltend, sodaß gewisse ursprünglich hierher gehörige, häufig vorkommende Konjunktionalsätze bereits allgemein Inversion oder beide Wortstellungen zugleich aufweisen. Sonach lassen sich drei Gruppen von Adverbialsätzen hinsichtlich der Wortstellung unterscheiden: 1. Nur Inversion des Subjekts weisen auf: Die cind-Sätze, ausgenommen, sie leiten ein plötzlich eintretendes Ereignis ein, die dupä ce-, pänä-, cit, temporalen cum-, dacä-, in loc-Sätze, alle Modal-, Final-. Konsekutiv-, die Kondizionalsatze mit de. sä, cind, (dacä). die Konzessivsätze mit mäcar de. chiar (de dacä. cind). 2. Inversion und gemeine Wortstellung zulässig bei den indatä ce-, pänä ce-, temporalen pe cand-, kondizionalen dacä-Sätzen bei substantivischem Subjekte. 3. Nur gemeine Wortstellung gebräuchlich bei den pana cänd-, adversativen pe cänd-, mäcar cä-. cu toatä eä~ Sätzen. c) In der Zeitenfolge sind besonders die Tempus-verschiebungen beachtenswert. So wendet vor allem hspirescu in den dupä ce-Sätzen, im Haupt- und Nebensatze, den Aorist an. obgleich die Nebensatzhandlung der des Hauptsatzes zeitlich vorausgeht. Nur in wenigen Fällen findet sich noch das erwartete Plusquamperfekt. Ebenso erscheint für das Futurum II viel häufiger das Futurum I. Dieser Vorgang ist auch den indatä ce-Sätzen eigen. Ferner tritt im hypothetischen Kondizionalsatze für das Perfekt des Kondizionalis ebenso gebräuchlich das Imperfekt ein. d) In den Modus Verhältnissen ist zu unterscheiden zwischen Wirklichkeit und Gewißheit einerseits, Möglichkeit, Wunsch, Absicht andererseits. Im ersten Falle tritt stets der Indikativ, im anderen Falle der Potentialis, Optativ, Pinalis ein. Verzeichnis der benutzten Literatur und Grammatiken. Alexici = Texte din literatura poporanä rominä, Budapest 1899. Cr. = Creangä: Opere complecte, Buc. C. Müller. Cräc. = Cräciunescu: Copii de gäsit, Caransebes 1898. Dulfu = Isprävile lui Päcalä, Buc, 1894. Is. = Ispirescu: Legende sau basmele Rornäniloru adunate din gura poporului, Buk. 1892. Mar. = S. Fl. Marian: Resplata, povesti din Bucovina, Suceava 1897. Ret. = Ioan Pop. Reteganul: Povesti din popor, Sibiiu 1895. Sb. = Sb-iera: Povesti poporale rominesci, Czernowitz 1886. Sez.-Gor. = Sezätoarea herausgegeben von Gorovei: I—IV. Folticeni. Sez.-Sät. = Sezätoarea Sateanului. Delbrück: Syntaktische Forschungen I — V. Meyer-Lübke: Grammatik d. rom. Spr.. Syntax. Paul: Prinzipien der Sprachgeschichte. H. Tiktin: Gramatica rominä IL Sintaxa 1893. G. Weigand: 9. Jahresbericht d. Instituts f. rum. Spr. zu Leipzig. ) Nachtrag zur ..Metrik fimmescas-4 von Alexander Bogdan. Das Werk Fr. Saraus „Der Rhythmus des französischen Averses" Halle 1904, veranlaßte mich zu einer Prüfung des Kap. II „Rhythmus", sowie zu erneuten Leseproben. So wurde mir klar, daß, wiewohl ich an verschiedenen Stellen meiner Arbeit unbewußt die Alternatiou als Prinzip des rumänischen Rhythmus mitanerkenne, das Kapitel doch an einer lockeren Durchführung des Systems leidet — die Folge meiner damaligen Unkenntnis des alternierenden Prinzips. Jedenfalls hätten mir schon die ersten zwei Kapitel des Sarauschen Werkes, die 1900 erschienen sind, vielleicht zur vollen Klarheit verholfen. Es war auch nicht meine Absieht rhythmische Schemata zu geben, diese kann sich ein jeder nach der Angabe der Typen auf Seite 231—237. nach den Bemerkungen S. 238 und 240 und nach den Beispielen S. 230, 245 und 246 leicht zusammenstellen, mit Ausnahme seltener Rhythmen, wo Zusammenziehungen vorkommen, wie z. B. in 2. 56. II. Motto und 81. Und die gelegentliche Verwendbarkeit von Zahlen zur Bezeichnung rhythmischer Typen im Romanischen, begründe ich damit, daß man mit zwei Zahlen z. B. über den Charakter des Verses (troch. jamb.) wie auch zugleich über die Lage der schwersten Hebungen unterrichtet wird. Zunächst gilt es das Hauptprinzip des rumänischen Rhythmus in der modernen Dichtung nachzuweisen. Ist es die Alternation oder die Akzentuierung? Sarau wies auch statistisch für das Franz. die Alternation nach. Für das Rum — 365 — muß dafür nach der von mir nachträglich vorgenommenen Statistik in erster Linie der Akzent gelten. Als zweites Prinzip herrscht eng verbunden mit dem akzentuierenden die Alternation. In einem der ältesten Gedichte „Viata" (1.) finden sich unter 156 Kurzversen (aJ2 = aj0) nur 45, die mit schwebender Betonung gelesen werden müßten, also 28,2 %. Und es ist fraglich, ob in dem Gedicht nicht etwa zwei verschiedene Rhythmen gemischt sind: Typ. 3, 5 neben Typ, 2, 5 (anapästisch) so z. B. die Verse 66—72 und 78. In 2. sind alle Verse akzent-altern. gebaut. Typ. 1, 4 und 2, 4 (mit Zusammenziehung). In 3. sind unter 24 Versen 5 schweb. (20 %); der eine Vers davon ist aber 3 mal Refrain. In 4. sind 6 % in 5. 3 °/0, in 6. 3,3 % in 26. 5 °/0 schwebend, in 48. und 50. sind alle übereinstimmend. In 55. sind unter 520 Kurzversen (a8 = a7) nur 26 (5 %) schwebend. 59 hat alle übereinstimmend. In 58 finde ich unter 376 (a8 und a7 :aG) nur 19 (5 °/0), in 56. (Alexandriner a7 = a6) unter 472 nur 32 (6,7 %) schwebend. Die Statistik bestätigt also das, was ich S. 229, 15 ff. gesagt habe. Nach der Äußerung auf S. 233 oben, kann man aber zugleich im voraus vermuten, daß der Rhythmus der Volkslieder (und wie es mir wahrscheinlich erscheint auch der der älteren Dichtung) ein anderes Prozentverhältnis geben wird. (Ich sagte dort „freieren Rhythmus" un-d dachte dabei an das Lesen der Verse durch gebildete Rumänen; in der Parenthese steht aber „eigentlich strengeren", wobei ich an die Verse dachte, wie sie wirklich leben, nämlich nur gesungen, also streng alternierend, s. auch S. 229, 1.9.) Die Alternation läßt sich nachweisen (wie spekulativ dies auch scheinen sollte) durch die Gewinnung eines Allgemeintypus der Versart aus den einzelnen Typen z.B. a8 = a7: aus den Typen 3, 7 w w _ w w w - w, 1, 7 - ^ ^ ^ ^ ^ _ ,j, 5, 7 -^www-w-w der allgem. Typus: 306 — oder bei aR aus den Typen 4. 8 ^ ^ ^ - ^ , . ~ 2. 8 w .__ ^ w ^ - 0. 8 , j w ^^ - w _ der allgem. Typus: yj — w — w —. w — - Hieran schließe ich ein Beispiel an. wie die einzelnen Typen aufzufassen sind und wie ihr Schema ausgeführt werden soll. Typus 1. 7 z. B. Inima-mT spre tine* ntorn ist nach S. 230 so zu schematisieren: _.. ^ ,.j w ^ j „.; nach S. 201. 3 soll auch der Nebenton 'berücksichtigt werden: L w ^ yj ^ L und nach S. 238 andere Worfakzente (hier Pronomen): ~ kj L ^ L L\ mit Unterscheidung der Schwere und Stärke des Akzentes so zu rhythmisieren: '± , C w /, y fJ_ oder so-- w _ w - kj ~ _ x _ _ . Dies entspricht aber dei Forderung auf Seite 240, 7. Gleichfalls: Typus 1, 7. 11. |:,: Pinza cea acoperitä de un colb de pietre scumpe: ff — ;j — Folglich ist der rumänische Rhythmus fast ausnahmslos akzentuierend alternierend und dipodisch (,. bundmäßig"), und von diesem Standpunkte aus versuchte ich die Darstellung der Versarten Eminescus. indem ich nur die schwersten Hebungen des Verses als feste Tonsilben annahm (vgl. Sarau, S. 327 und 411). die anderen gleichsam nur als Stützen des Rhythmus gelten ließ (S. 238f., wozu noch der Nebenton hinzugerechnet werden soll). So entspricht das System, wie es in II, 2 aufgebaut wurde dem tatsächlichen Vortrag der rumänischen Verse, die Typen aber den Sarauschen Schwere-typen (S. 416 des „R. d. fr. V."). So bleibt mir noch übrig für die als vereinzelt angegebenen Typen eine befriedigende Erklärung zu geben, oder, wo elies bei einigen der Fall ist, die Widersprüche aufzuheben. Die Typen, die in ein akz.-altern. System nicht hineinpassen können, stehen in Widerspruch mit der Forderung auf S. 240, 5—10. 229, 15—21 und 230, 3—8. Hätte ich mich bei ihrer Aufstellung eines Zeichens für die schwebende Betonung bedient, dann wären die folgenden Verschiebungen nicht mehr nötig. Die schweb. Betonung verstehe ich jetzt aber nicht — 367 — mehr wie S. 243 dargelegt wurde, sondern als Teilung des Akzents. Zunächst ein Beispiel: S. 229, 18—20 gebe ich zu. daß nicht immer an Stelle der festen Tonsilbe (dem rhythmischen Allgemeintypus nach) auch zugleich ein Wortakzent zu stehen kommt, z. B. bei einem Typ. 1, 6, 9, 13 der Versart a14 = aJ2, wo man also nach der Parenthese S. 229, 20 mit schwebender Betonung zu lesen hätte. Dieser Typus ist demnach zum Typ. 2, 6, 9, 13 zu verweisen. Ich folge der Darstellung in II, 2 nach den Versarten. a:. P. 81, 12 gehört auf S. 238, ebenso wie 78, lh a, 2, 31 hat den Rhythmus: P. £ 1 x L P. P. (u = 2 __). a-, P. 20, 6. 7 zu Typus 2, 4 (wozu auch P. 19, 5 gehört). P. 41. 17. 21 zu T. 3, 5. P. 80, 9 zu T. 1. 5. In 4 und 19 sind Anapäste. a6 2, l3 zu T. 2, 4. 81, V und 312 sind so zu rhythmisieren: \j Li — w U — • a7 80, 31 zu T. 3, 5 P. 47,1 und P. 46, 1 zu T. 2, 6. 53,193. 63 3. 80, 49 und P. 14, 9 zu T. 3, 7. a7 =a5 P. 103, 7. 8 ist so zu rhythmisieren: „ L ^ _ P. L _ p.^:^p. p. a8 Conv. 36, 390 zu T. 1, 5. 22, V zu T. 5. 7. aj0 13 ist durchgängig mit % 4, 7, 9 zu lesen. an 1, 40 zu T. 1, 5, 9, 11. 1, 66 zu T. 3, 5, 9, 11(?) s. S. 365. aj2 1, 23. 24 zu T. 3, 5, 7. 11. 1, 2. 6 und 6, 54/u T. 3, 5, 9, 11, wie es auch vermutet wurde. 1, 19 zu 'ie 1, 5, 7, 11. aJ3 24, 95. 20 \ 28, 9 und P. 85. 8 zu I. 2, 6, 9, 13. aj4 24, 41. 11h 133. 17h 21h 23b 291 zu T. 2, 6, 9, 13. 12, 13e 24, 131 zu T. 4, 6, 9, 13. aJ5 15, 33. 23, 231 zu T. 3, 7, 11, 15. 86, 44 zu T. 3, 7, 9, 15. 55, 121 zu T. 5, 7, II. 15. aJ6 15, 32 zu T. 1, 7, 13, 15. 21, lh 23, 26h 53, 82. 55, 140. 86, 37. zu T. 3, 7, Ii, 15 (s. S. 243). 86, 38 zu T. 3, 7, 9, 15 (vgl. S. 240, 29). 53, 276 zu T. 1, 7, 9, 15. Als vereinzelt und unregelmäßige Typen habe ich auch solche aufgestellt, bei welchen das Fehlen einer festen Tonsilbe — 368 — konstatiert wurde. Dies paßt natürlich wiederum nicht in ein akzent.-altern. System, wie ich das meine betrachtet wissen möchte. Aber daß ich auch in solchen Fällen mehr geneigt war nach dem alternierenden Prinzip (ohne davon gewußt zu haben) zu rhythmisieren, dafür sollen folgende Inkonsequenzen, als Beweis dienen. Sie bezweckten solche Fälle vorläufig unentschieden zu lassen. Darauf folgen auch weitere Berichtigungen. Im Vers 42, 18 wagte ich die Konj. „si" nicht als Tonsilbe anzuerkennen, dagegen gab ich für 80, 62 diese Möglichkeit zu (s. S. 232 unter a7). Ebenso geschah es mit der Konj. cind 42,23; aber 83, 1J0 ließ ich cind ohne Bedenken, als Tonsilbe gelten am Versschluß und P. 100. 14 im Vers-innern: Die Konj. si ist Tonsilbe noch in 1, 4. 80, 02. P. 80, 9. P. 41, 9. 11. 15. 19, die Konj. cä in P. 81. 7, de in P. 82, I. Alle diese Fälle gehören auf S. 240. Dahin auch Präp. pe 1, 44, cäträ 52, 02, dupä P. 63, 5, vielleicht auch intre 68. 0 wie dintre 53, 174. Konj. ca P. 41, 22. P. 73, 9. ca de 53, 7. Adv. mai 51,90 und der unb est. Artikel unei 10, 42 (schweb. Betonung). In P. 19 sind „bundlose" und „bundmäßige" Verse gemischt worden oder so geblieben. P. 19, 5 sollte dann mit 2 Tonsilben gelesen werden: w L w L w. In 81 (82. 83) 312 müssen zwei Tonsilben angenommen werden, wie es S. 232 unter ai; — a-, und S. 241 vermutet wird. Der Rhythmus ist ^ u - w u - . Folgende Verse haben auch zwei Tonsilben, wie für die meisten auf S. 241 im Widerspruch mit den Typen angenommen wird. P. 28, 14 Si mintuitorului ^ ^ L ._,); P. 13, 4 Cütremurind-o, 60, lb 21 Smgurätätii, Ne nduratoäre: P. 63, 12: Piistietäti (P. ^ I^JtP. P.); 2, 3* Si tineretele i.jL^L , _ P. P.) wie S. 241 Si miscatöarele P. 03. 11. Si necuprinsele P. 64, 3 und 08, 6 neclintita. Ich unterlasse diesmal Neues oder Übersehenes zu den anderen Kapiteln nachzutragen und bitte nur die Zeilen 11 und 12 S. 202 durchzustreichen.