ACHTER JAHRESBERICHT DES INSTITUTS FÜR RUMÄNISCHE SPRACHE (RUMÄNISCHES SEMI NA R) zu LEIPZIG. II RR AUSGESEHEN VON DKM LH ITE'R DES INSTITUTS Prof. Dt; (iüSTAV WKI(JANI». LEIPZIG JOHANN AM Ii KOSH/S I» \ KT 11 190-2. Vorwort und Jahresbericht l:bersct/Lingsrcclit vorbelin -Ifen. nick von Angnst "lJi* i *».s in f^iiizii; jl her das Soinmerseiuester 11)00 und Wintersemester 11)00 liioi. Die Ausgabe des 8. Jahresberichtes hat sich um ein halbes -Jahr, die der dritten Sektion meines Atlasses um \{j2 Jahre verspätet. Der Grund dieser Verspätung war die kritische Finanzlage Rumäniens im Jahre 1900. Glücklicherweise hat diese sich so gebessert, daß wir mit vollem Vertrauen der Zukunft entgegensehen können. Material zur Publikation ist überreichlich vorhanden. Herrn Stinghes interessante Monographie über die Trokaren in Kronstadt, seiner Heimatstadt, Herrn Puscariu's wichtiefe und lehrreiche Arbeit über die Diminutivsuffixe und meine möglichst kurz gefaßte Beschreibung der Dialekte der Großen Walachei füllen bereits über 20 Bogen des vorliegenden Jahresberichtes, so daß ich aus pekuniären Rücksichten nicht weiter gehen konnte. Folgende Arbeiten, die bereits druckreif sind, verbleiben für den folgenden 9. Jahresbericht: 1) Streller, Die Bildung des Hilfsverbs im Rumänischen. 2) Dr. Sandfeld-Jensen. Der Schwund des Infinitivs im Rumänischen und den Balkansprachen. 3) H. Moser, Bildung der Präpositionen. 4) Weigand, Die Dialekte der Moldau und Dobrudscha. In Vorbereitung und dem Abschluß nahe sind: 1) Heibig, Die italienischen Elemente im Alba-nesischen. 2) Weigand, Die lateinischen Elemente im Alba-nesischen. 3) Piekenhayn, Der Gebrauch des Konjunktivs im Rumänischen. 4) Kurth, Zur Syntax der Präpositionen, 5) Seurtu, Mihail Eminescu, 6) Borcia, Die deutschen Elo- — IV — . mente im Rumänischen: wie man sieht, eine Reihe von Arbeiten I aus den verschiedenst».'!! Gebieten der rumänischen Philologie, i die bekanntlich nicht tiefer gehend betriehen werden kann, wenn nicht auch die vergleichende Betrachtung der Balkan-sprachen, besonders des Alban esischen hinzu tritt, weshalb ich f mich auch veranlaßt gesellen habe, drei Semester lang Vorlesungen über diese Sprache zu halten. Sehr gut wäre frei lieh auch eine eingehendere Kenntnis des Bulgarischen, ich fand aber bei den jungen Leuten, die sich vorwiegend mit Romanisch beschäftigen, immer eine gewisse Scheu vor der Beschäftigung mit dieser Sprache, obgleich sie doch besonders in der Syntax so viele auffallende Übereinstimmungen mit dem Rumänischen zeigt. j Das Seminar wurde im Jahre 1900 1901 besucht von 1 23 Herren (14 Deutsche, S Rumänen, 1 Spanier). Gelesen • > habe ich im Sommersemester 1900 i) Einleitung in das Studium der rumänischen Sprache und Litteratur, 2) Alba-nesische Grammatik mit besonderer Rücksicht auf die Be- , Ziehungen zum Rumänischen Ii. Teil; im Wintersemester !' 1900/1901 1.) Praktische Grammatik des Rumänischen, 2) Die j. Syntax des Albanesischen mit Übungen. In beiden Semestern | fanden einmal wöchentlich abends 7—9 Uhr Seminarsitzungen statt, in denen Texte aus dein Altrumänischen erklärt wurden, , und außerdem an einem dazu bestimmten Kachmittage von ; 3—5 Uhr Einzelunterweisung zum Anfertigen Wissenschaft- I lieber Arbeiten, eine Einrichtung, die sich sehr bewährt und l wesentlich zum Gedeihen des Institutes beiträgt. 1 Ich hin glücklich in dem Gedanken nunmehr mit meinen * Uelsen für die Erforschung der dak.orumänischen Dialekte abgeschlossen zu haben. Im Sommer 1900 habe ich die Moldau, Dobrudscha und östliche Große Walachei besucht, ä im Sommer 1.901. die Bukowina und Bessarabien, so daß ich * nun in sieben langen Reisen das ganze dakonunänisehe Gebiet £ von der Theiß bis jenseits des Dniester, von Czernowifz in jj der Bukowina bis nach Zailsar in Serbien besucht habe. Daß ij^ diese Reisen überhaupt enuöglichf wurden, dafür gebührt in || erster Linie der Verwaltung der hiesigen Albrechistiftung Dank, die mir, wie für die früheren so auch für die letzte Reise die Summe von 800 Mark gewährt hat. Das ganze Material liegt nun vor: im neunten Jahresberichte werde ich die Dialekte der Moldau und Dobrudscha und im zehnten diejenigen der Bukowina und Bessarabiens veröifentJichen. Der linguistische Atlas, von dem die dritte Sektion gleichzeitig mit diesem Jahresberichte ausgegeben wird, wird nun schneller erscheinen können, denn einmal ist mir von Seiten der .nun, Akademie die regelmäßige Auszahlung der Druckkosten in Aussicht gestellt worden, und dann werde ich selbst mehr Zeit für meine Arbeiten haben, da ich nicht mehr wie seither ein Viertel Jahr und mehr auf Reisen zu sein brauche. Leipzig, Weihnachten 1901. Gustav Weigand. 5 Inhalt. Seite Die Sckkejer oder Trokaren in Kronstadt vonSterie Stin gh c 1 — 85 J Wohnort, Einteilung, Bewohner, Beschäftigung, Stiftungen . . 2 Tracht...................... 0 Ostervergnügungen der Juni!............. 9 Hochzeit..................... 18 Aberglaube.................... 28 Sprache der Trokaren I. Lautlehre........... 3(5 II. Flexion............ 41 Allgemeine Charakteristik des Dialektes......... 47 Ursprung der Schkejer............... 49 Texte...................... 59 Glossar..................... 81 Die rumänischen Diminutiysnffixe von Sextil Puscariu 80—282 Einleitung.................... 80 Erster Teil: I. A Verkleinernde, liebkos. Suff. u. Patronymica . . . 90 B Motionsdiminutiva............ 95 0 Diminution der Adj. und Adverbia ..... 90 D Namen von Pflanzen und Tieren....... 98 / E Andere BedeutungsentWickelungen der Dim. . . . 105 "* Tl. A Allgemeine Betrachtungen......... 109 kl| B Denominativa und Deverbativa........ llo 'jf (< Zusammenwachsen des 8uff. mit dem Primitivum . III «li 1) Suffixverkettung............. 115 .ann mit einem Drittel der Zigeunermusik auf Besuch zu be-:annten Mädchen, von denen sie mit roten Eiern und Kuchen )eschenkt werden. So machen sie bis ungefähr um 4 Uhr Nachmittags ihren Umgang; dann kommen sie in einem Garten Grädina lu Timin) zusammen, wo viele Leute, Rumänen und Fremde, welche mit der Absicht sich zu unterhalten hinausgegangen sind, sie erwarten. Von hier gehen sie wieder zum Kreuz auf den Anger, wo sie bis spät Abends tanzen. Zuletzt begeben sie sich zu dem Vätaf, wo sie sich weiter unterhalten. Dienstag, um 2 Uhr Nachmittags, sammeln sich die Junii bei dem Vätaf; von hier gehen sie wieder auf den Anger, wo sie tanzen und ein jeder den Buzdugan dreimal in die Höhe wirft, und nachher gehen sie auf die Coasta Prundului, wo sich viele Leute, welche mit Speise und Trank hinaufgegangen sind, befinden. Abends kehren sie wieder auf den Anger zurück, tanzen ein wenig und setzen dann ihre Unterhaltung im Hause des grossen Annas fort. Am Mittwoch reiten sie zu den Steinen Salomons*) (intre Chetrii). Hierher kommen sehr viele Rumänen und Fremde, um sich zu unterhalten. Die Junii kommen zu Pferde, und die andern in Wagen, Droschken oder auch zu Fuß. Für diesen Tag bilden sich außer der Gruppe der gewöhnlichen *) Über die Steine Salomons existiert die folgende Überlieferung: Man sagt, daß es einst ein Schleifer und zwar ein Zigeuner war, der seinen Schleifstein in der Nähe der Salomons Steine hatte. Als er einmal nach dem Salomons Steine ging, um die Messer zu schleifen, sah er einen auf den Ellenbogen gestützten Mann neben einem großen Haufen von Gold. — Das war der König Salomon, welchen seine Mutter verflucht hatte, daß er in die Tiefe der Erde sinken und in die Höhe des Himmels steigen sollte, weil er von der Liebe, welche sie für seinen Kanzler hegte, erfahren hatte. — Als er den Schleifer sah, winkte er ihm mit der Hand, er sollte von dem Golde nehmen, und nachdem dieser das gethan hatte, winkte er ihm wieder, sich zu entfernen. Da begann der Zigeuner zu laufen, und wenn er nicht schnell genug gelaufen wäre, hätten ihn die Steine zerdrückt. Als er heim kam, erzählte der Zigeuner einem jeden, was er gesehen und gethan hatte. •W-MrMVjiniuotf aap ^ /{ iu,...... a* ' ' • • ■ ' r,.,,Mr"|,'M"9''0J»^-wi-Hi-i« «« ' ' •■■OS- " 'Mln"!- '»^ 0 'A ■uii«-«*,,,„. •'ni' '''iUl' 'L,iU|" 'Än[- '9-'"'- ' — 2 — — 3 — lieh, da ich selbst mit zu diesen Schkejern gehöre, teils durch direktes Fragen gemacht habe. Was die benutzten Schriften betrifft, so habe ich sie an den Stellen angegeben, wo ich mich auf sie berufe. An dieser Stelle statte ich dem Herrn Archivar Stenner, der mir das städtische Archiv zugänglich gemacht hat, und auch dem Vorstand unserer Kirche, der mir das Archiv zur | Verfügung gestellt hat, sowie auch allen denen, die mir ver- ! sehiedene Mitteilungen betreffs des folkloristischen Teils gemacht haben, meinen herzlichsten Dank ab. Zugleich drücke ich auch Herrn Professor Dr. Weigand, i auf dessen Anregung hin ich mich zu dieser Arbeit ent- ' schlössen habe, meinen besten Dank für seine Ratschläge aus. J i Wohnort, Einteilung, Bewohner, Beschäftigung und Stiftungen. j Die Vorstadt Schkej, einer der vier Teile, welche zusammen die Stadt Kronstadt bilden, liegt südwestlich von der 1 inneren Stadt. Sie zieht sich wie zwei ausgestreckte Arme | in einer Länge von ungefähr 4 km hin, und liegt teils im j Thale, teils auf dem unteren Abhänge der Berge. | Die Vorstadt Schkej zerfällt in 4 Teile, welche Nachbar- | schaften (Vecinii) genannt werden. Diese Nachbarschaften j heissen: Roamuri, Cacova, Tocile und Coastä. An der Spitze jeder Nachbarschaft befindet sich je ein Nachbarvater (tatä de vecin), welchen die Mitglieder der betreffenden Nachbarschaft auf eine Zeitdauer von 3 Jahren wählen. Dieser ist verpflichtet, die Ordnung in seiner Nachbarschaft zu überwachen und den städtischen Behörden die nötigen Auskünfte über die materielle Lage und das moralische Verhalten der Mitglieder j seiner Nachbarschaft zu geben. An ihn wenden sich die Mit- j glieder der Nachbarschaft mit ihren Klagen und Bedürfnissen, 1 die er seinerseits den städtischen Behörden zur Kenntnis zu bringen hat, damit diese für deren Beseitigung sorgen. Jedem Nachbarvater stehen zur Seite ein Schreiber, ein Bote und mehrere weibliche Boten (timänese). Neben dem Nachbarvater giebt es in einer jeden Nachbarschaft noch die „Ältesten" (bätrinn), welche unter der Leitung des Nachbarvaters in Versammlungen über die Bedürfnisse der Nachbarschaft beraten, z. B. über Weide, Verbesserung der Strassen u. s. w. Zur Deckung der Kosten ist ein jedes Mitglied verpflichtet, eine bestimmte Summe zu bezahlen, welche der Nachbarvater in Begleitung des Schreibers und des Boten, von Haus zu Haus gehend, einkassiert. Diese Gebühr heißt „scutit" und beträgt für den Besitzer eines Hauses 60 kr., und für die anderen 30 kr. jährlich. Aus diesen Einkünften werden die Ausgaben der Nachbarschaft bestritten. Die Bewohner der Vorstadt Schkej sind beinahe ausschliesslich Rumänen. Was die Beschäftigung dieser Schkej er betrifft, so war sie und ist heute noch sehr verschieden. Ihre Hauptbeschäftigung war früher der Handel. Als Kaufleute haben sie eine bedeutende Rolle gespielt, indem sie den Verkehr zwischen den Handelsplätzen des Abendlandes und Orients vermittelten. Das Jahr 1769 zeigt uns, wie wichtig die Stellung dieser Rumänen war, welche nicht einmal das Bürgerrecht hatten, im Vergleich mit ihren sächsischen Mitbürgern, welche alle möglichen Vorrechte besaßen. In Schkej befanden sich damals 80 rumänische und nur 11 sächsische Kaufleute. Heutzutage beschäftigen sich die rumänischen Kaufleute besonders mit Fischhandel, indem sie mit ihrer Ware durch ganz Siebenbürgen ziehen, ferner mit Woll- und Fellhandel, sowie auch mit Gartenbau. Die der letzten Gattung kaufen ausserdem auch noch das Obst der benachbarten Dörfer auf, das sie dann wieder verkaufen. Hinsichtlich der Handwerke, kann man jetzt von den Rumänen in Schkej sagen, daß sie ihre Kinder fast in allen Zweigen beschäftigen. Eine der ältesten Beschäftigungen ist die Fleischerei. Viele unter den Rumänen sind auch Fabrikarbeiter, und ein kleiner Teil Tagelöhner. — Auch die Frauen haben ihr häusliches Gewerbe. Früher beschäftigten sie sich vornehmlich mit der Anfertigung von Galonen (Schnüren) [nach dieser Beschäftigung der Frauen 1* — 4 gab man den Rumänen aus Schkej den Beinamen „Trokar en';? nämlich nach der Troaca (eine kleine Mulde) die die Frauen beim Flechten der Galonen auf die Kniee nahmen] und Kotzen (straie); letztere werden auch heute noch angefertigt. Auch die Fabriken sind voll von Frauen und Mädchen aus Schkej. Die Schkej er haben 2 Kirchen: eine ältere in „Prund", mit dem Namen St. Nikolaus, welche Anfangs des Jahres 1392 aus Holz errichtet, und 1495 aus Stein mit Hilfe des Herrschers von Muntenien Neagoe Basar ab gebaut wurde, und eine neuere „Pe To eile", 1813 aus Holz errichtet, und 1825 aus Stein neu erbaut. So bilden sie zwei Kirchengemeinden, die eine Cacova, Coasta und Roamuri umfassend und die andere Tocile. Die Kirche St. Nicolaus stand bis in die jüngste Zeit hinein unter dem Protektorat der rumänischen Fürsten, mit deren Hilfe vielfach bedeutende Erneuerungen gemacht wurden, auch haben sie dieser Kirche grosse Schenkungen vermacht, wie aus Urkunden im Kirchenarchiv hervorgeht. — Im Jahre 1751 hat sogar die Kaiserin Elisabeth von Russland diese Kirche erneuern lassen und mit vielen kostbaren Gegenständen beschenkt, die sich heute noch in der Kirche befinden und sorgfältig aufbewahrt werden. Eine bedeutende Rolle haben die Gläubigen dieser Kirche zur Zeit der Unie (wo ein Teil der gr.-or. Kirche zum gr.-kath. Glauben übertrat) gespielt. Fest und unerschüttert in ihrem alten Glauben haben sie dem Strome der Unie Widerstand geleistet. Nachdem sich die im Jahre 1700 in Alba-Julia abgehaltene metropolitane Synode für die Unie mit der katholischen Kirche erklärt hatte, haben die Pfarrer und die Kirchen gemeinde dem Kaiser Leopold ihre Klage vorgelegt. Dieser hat durch einen Erlaß ihnen die Bitte bewilligt und befohlen, sie in ihrem alten Glauben nicht zu stören. — Ebenso bei den wiederholten Angriffen von Seiten der unierten Bischöfe haben die Pfarrer der Schkej er für die Unabhängigkeit der Kirche zu kämpfen gewusst; und daß heute die meisten Rumänen ihrem alten Glauben treu geblieben sind, ist dem Kampfe zu verdanken, den die Pfarrer von St. Nikolaus geführt haben, was aus der Geschichte dieser Kirche deutlich hervorgeht. Diese Rumänen, die vor Josef II. keine Bürgerrechte hatten, sehen wir schon im Jahre 1760 im Kampfe für die ■ Idee einer eigenen Schule *), ein Kampf, der nach einigen Streitigkeiten mit dem Kronstädter Magistrat mit der Verwirklichung ihrer Wünsche endigte. Im Jahre 1803 finden wir in Kronstadt eine Schule mit 2 Klassen für die zukünftigen Priester, Lehrer und Kantoren. 1853 sehen wir, dass die Rumänen eine Schule sogar in der inneren Stadt errichteten — denn durch die Gnade Josefs IL wurde auch den Rumänen das Bürgerrecht gewährt, infolgedessen sie sich in der inneren Stadt Häuser kaufen, Kirchen bauen und alle Handwerke ausüben konnten und 1850 sehen wir die beiden Kirchengemeinden, nämlich die der Rumänen der inneren Stadt und die von St. Nicolaus vereinigt, um das grosse Gymnasium zu errichten, das heute noch der Stolz der Rumänen ist, und um dessen Errichtung die Schkej er ein unleugbares Verdienst haben. Begeistert für den edlen Zweck, haben sie nach seiner Verwirklichung gestrebt, indem sie neben der materiellen Hilfe sogar ihre physischen Kräfte dazu angewandt haben, da sie Sieine und anderes Material auf dem i Rücken herbeischafften zur Ausführung des grossartigen In- stituts, in dem viele grosse Männer unserer Nation ihre Kennt- *) Ein Manuskript vom 22. Februar 17G1 betitelt: „Punctele, cari s-au dat la guvern cu notite cronologice despre mtemeerea oraselor sasesti Medias, Sas-Sebes, Sibiu, Cluj, Bistrita, Orastie, Brasov si despre venirea Rominilor in Bolgarszek." enthält unter Punkt 2 folgendes: „Decind s-au zidit sf. bisericä si scoala la a. 1495/' Obschon ich mich nach den bisher gemachten Untersuchungen nicht von der Richtigkeit dieser Angabe überzeugen konnte, so kann ich doch annehmen, da ich das Leben und die Thätigkeit unserer Priester jener Zeit kenne, daß diese in ihrem grossen Eifer und in ihrer unübertroffenen Liebe für ihr i Volk sich um die Ausbildung derjenigen haben kümmern können, die }i späterhin die Diener der Kirche und Schule sein sollten, indem sie 1 nämlich einen Kursus für deren Vorbereitung einrichteten, welcher Kursus mit der 1495 erwähnten Schule gemeint sein kann. — 6 — nisse erworben haben. "Wie bei der Errichtung dieses viel geschätzten Gebäudes diese Schkej er sich zu begeistern und alle möglichen Mittel für die Verwirklichung der grossen Idee, welche von ihrem lieben Führer Joan Popazu, dem damaligen Erzpriester ausging, zu suchen wussten, so verstehen sie auch heute die grossen Erfolge zu schätzen, welche diese Schule der ganzen rumänischen Nation bringt, und geben von ganzem Herzen Geldhilfe aus ihrem Kirchenschatze für die dauernde Erhaltung dieser Quelle der Bildung. In Schkej befinden sich auch eine rumänische Handelsschule und eine Mädchenschule, die ebenso wie das Gymnasium von der Kirche St. Nikolaus unterstützt werden. Seit einigen Jahren wurde auch eine Fröbel-Schule, die von 70—80 Kindern aus Schkej besucht wird, errichtet. Dieselbe reich dotierte Kirche lasst auf ihre Kosten eine stattliche Anzahl Kinder ebenso für den Handwerker —, wie für den Gelehrtenstand erziehen. Die Tracht. Was die Tracht der Rumänen aus Schkej betrifft, so werde ich versuchen ein treues Bild der alten Tracht, die sich bis heute mehr oder weniger verändert hat, zu geben. Die Tracht der Mädchen. Die Mädchen beginnen ungefähr in ihrem 14. oder 15. Jahre, sich zu putzen und sich zum Tanze führen zu lassen. Die Mädchen von 12—13 Jahren kleideten sich mit einem Androc aus Tuch, einer wollenen Schürze, einem roten oder schwarzen sammetnen Leibchen, einem mit aufgestreiften Armein aus Matipolon gemachten Hemde (iie), und trugen ein Band im Zopfe. Die älteren Mädchen flochten ihre Haare und banden sie in einem Zopfe auf den Rücken, mit einem buntfarbigen Bande. Sie trugen über die Ohren auf Papier gewickelte Haarlocken, — 7 — und einen Strauß (boartä), zwei Hemden, das untere aus Matipolon, das obere, welches Ciupag genannt wird, aus Mu-salin. Der Kragen war mit schwarzer Seide und die Armelenden, welche Pumni heissen, mit Goldfaden und dazwischen mit schwarzer Seide benäht. Die Brust des Hemdes war j. auch verziert mit Stickerei aus Goldfäden und Seide, welche Furament hieß. Die Ärmel wurden mit einem in der Form einer Schleife oder Rosette (ruja) zusammengelegten Bändchen gebunden. Das Leibchen war aus Sammet oder Seide — je * nach dem Vermögen der Betreffenden — mit einem Band * auf der Kante und je 6 silbernen oder bei den reicheren 1 vergoldeten Hafteln. Ausserdem trugen sie noch einen seidenen Rock. In noch früherer Zeit wurden Pantoffeln (konduri) getragen, die mit einer Rosette und einem weissen Knopf verziert waren, mit hohen hölzernen Absätzen. Die ärmeren Mädchen trugen rote oder gelbe Stiefel mit hohen Absätzen (kopuri), mit hohen Schaft, wie man sie jetzt noch bei Ungarinnen und den Rumäninnen der schnellen KörÖsch sieht, die an den Knöcheln in Falten gelegt waren. Am Halse trugen sie verschiedene Goldstücke, wie Dukaten, Rubel u. a., welche an ein Band genäht sind, und zusammen den Ghirdan bilden, wie bei den Bulgarinnen oder Aromuninnen, die auch dasselbe Wort, das türk. Ursprungs ist, benutzen. Die Tracht der Frauen. i Die Frauen hüllen sich in ein dunkles, rot punktiertes Tuch, das Dzimbir (ung.) genannt wird, darüber kommt ein weisses, an den Enden mit Blumen durchwobenes, Stergar genanntes Tuch. Die letzteren werden nur in Sacele, einem Dorfe bei Kronstadt, angefertigt. Sie wickeln ihr Haar auf einen kleinen hölzernen Reifen, welcher koants heißt. Sie tragen ein Hemd aus weißer Leinwand, iie genannt, ein sam-metnes Leibchen, einen wollenen Rock (Androc), eine wollene v oder aus Kattun gemachte Schürze, dann einen sammetnen Kittel (zäbun), dessen Ärmel unten umgeschlagen werden, 4 _ 8 — — 9 — welche Aufschläge Capace genannt werden. Die Saumnaht des Kittels war mit schwarzen Galonen genäht. Dann trugen sie einen aus Prizäl gemachten Mantel (skurteikä), der mit Flanell, vorn aber mit theuerem schwarzen Fell, an dessen Stelle heute ein breites Marderfell getreten ist, gefüttert war. Die alten Weiber trugen lange Pelze ohne Ärmel, wie die Skurteiken, schwarze Stiefel mit hohen Absätzen. Im Winter aber trugen sie einen mit Fischotterfell gefütterten Mantel ohne Ärmel, welcher Malotea genannt wird. Die ärmeren hatten an Stelle der Malotea eine Giubea, ebenfalls aus Tuch, vorne ein wenig mit Fuchsfell, das übrige mit Schaffell gefüttert. Die ganz alten Frauen trugen Pelze (cojoc), zusammengehalten durch einen Gürtel. Die Tracht der Männer. Früher trugen die Männer im Winter grüne sammetne Mützen, darüber als Bügel kreuzweis übereinandergelegte grüne seidene Galonen von der Breite eines Fingers, in der Mitte der Mütze eine grüne seidene Quaste, und ringsherum einen breiten aus Fischotterfell gemachten Rand, welcher Zagara genannt wird; im Sommer dicke runde Filzhüte. Den Oberkörper bedeckte ein gelber, grüner oder schwarzer Tuchrock, dessen Ärmel mit sammetnen Aufschlägen und ringsherum mit Galonen verziert waren. Darauf kam ein etwas längerer ärmelloser Rock mit umgeschlagenem Kragen; die Ränder des Rockes werden mit Galonen besetzt mit ebenfalls aus Galonen gemachten Knöpfen versehen und mit Bändern (baeri) von verschiedenen Formen. Darüber trug man einen mit farbigem Parquettstoff gefütterten Rock (gheba), dessen Ärmel seidene, rote oder gelbe Aufschläge hatten, und an dessen Kragen grosse aus Galonen gefertigte Quasten hingen. Die Flosen waren aus weißer Wolle (dimnie, Ii na tigae), die von den Frauen in Säcele gewebt wird. Ein weißes Hemd mit weiten Armein wurde darüber getragen, das an den Ärmelenden und am unteren R :-nde mit gestickten Löchern verziert, am Halse aber ohne Kragen war und mit Bändern geknüpft wurde. Heute ist es mit einem umgeschlagenen Kragen und an den Ärmeln mit Bändchen versehen und wird am Halse von einem weißen Halstuche zusammengehalten. Den Leib umgab dann noch ein wollener Gürtel, welcher 3 m lang und beinahe eine Elle breit war, darüber lag ein breiter farbiger Riemen mit Taschen, gerade so wie bei den Balkanslaven. Als Fußbekleidung trugen sie im Sommer wie im Winter schwarze ziegen- oder schaflederne Stiefel, welche bis an die Kniee und manchmal noch höher reichten; am oberen Theile des Schaftes trugen sie eine Rosette, die Absätze waren mit Eisen beschlagen. Seltener wurden ausgeschnittene Schuhe (imin ei) getragen. Die alten Leute trugen auch Pelze (cojoc) und einen mit schwarzen seidenen Verzierungen genähten Gürtel und Brustpelze ohne Ärmel (keptaro). Sie hatten langgelocktes Haar, das man auch nach vorn auf die Stirne herabhängen ließ. An den kleinen Finger steckten sie einen sehr schweren silbernen Ring mit einem Abzeichen ihres Berufes; so z. B. ließ der Metzger einen Ochsenkopf, der Fischhändler einen Fisch, eingraben. Die Ostervergnügen der Junii. Nirgends in den von Rumänen bewohnten Gegenden wird Ostern so gefeiert wie in Schkej. Es ist diese Feier etwas den Trokaren Eigentümliches. Dieser Umstand ist einer der stärksten Beweise für diejenigen, welche behaupten, daß wir Rumänen aus Schkej den anderen Rumänen fremd wären, und daß wir die Nachkommen der bei Gelegenheit des im Jahre 1385 angefangenen Baues der Schwarzen-Kirche hierher gekommenen Bulgaren sind. Wenn die Meinung dieser richtig wäre, dann müßten sich dieselben oder wenigstens ähnliche Sitten bei den Slaven linden. Der Umstand also, dass diese Gebräuche mit den Sitten anderer keine Ähnlichkeit haben, spricht — meiner Meinung nach — noch gar nicht gegen die rumänische Abstammung — 10 — — 11 - der Einwohner von Schkej, sondern ihre Entstehung müssen wir in lokalen Verhältnissen suchen, da sie sich weder als rumänisch, noch als slavisch erweisen. Soweit ich habe herausbringen können, sind sie nur ein Rest der alten Organisation aus der Zeit des Unabhängigkeitskampfes der Schkejer. Wie aus den aufbewahrten Urkunden ersichtlich wird und wie die alten Chroniken berichten, waren die Verhältnisse zwischen den Rumänen aus Schkej (größtenteils Kaufleuten) und den an der Spitze des Magistrats sich befindenden Sachsen, von den ältesten Zeiten her, sehr gespannt. Das beweisen vor allem die wiederholt ausgebrochenen Kämpfe der Schkejer um ihre Unabhängigkeit. Die folgende Stelle aus der Geschichte des sächsischen Geschichtsschreibers Th. Tartier zeigt uns klar genug, daß es die Absicht der Sachsen, die die Führung der Stadt hatten, war, eine absolute Macht über die Rumänen auszuüben; er sagt: „Anno 1615 fingen diese schädlichen Leute (Schkejer) an; eigenmächtig Geistliche oder Pope ein- und abzusetzen, ohne daß sie einem löblichen Magistrat, der Ecclesiae Valachicae Brassoviensis Episcopus ist, auch Patronus, das Geringste gemeldet hätten." Derselbe Geschichtsschreiber zeigt uns mit Jahresangaben, wie die Rumänen aus Schkej schon im Jahre 1615 in der Richtung zu arbeiten anfingen, sich von dem sächsischen Magistrat zu befreien, in der Absicht einen unabhängigen Magistrat und eine eigene Jurisdiction einzusetzen. Dieser Kampf wurde 1707, nachher 1728 wiederholt und endlich wurden 1735—38 Popa Statie und Christof Voicul nach Wien geschickt, um von dem Kaiser Rechte zu verlangen, nämlich: 1) jus civitatis, 2) jus municipale. 3) Wallachische Richter, Honnen, Rath. 4) Markt auf dem Angerplatz. 5) Ladengeschäfte in- und ausserhalb der Stadt u. s. w. und bestimmten zugleich die Leute, welche an ihrer Spitze stehen sollten, und zwar: j 1) Mogos als walachischer Richter. 2) Löbel, Projudex (ein Sachse, den sie auf ihre Seite gezogen haben). 3) Duma, Hoan. ) 4) Gamulie, Stadtschreiber. 5) Precop, Proquaestor. 6) Elie Birth, Capitän. Dieser Versuch aber blieb ohne den erwarteten Erfolg. Am besten aber zeigt folgende Stelle die gespannten Ver-. hältnisse (S. 45. § 31): „an diesem Ort sollen auch, wie alte ^ Leute erzählen, einige Köpfe der unruhigen und rebellischen Wallachen, die man ihnen abgeschlagen, unter die Stadtmauer zum ewigen Andenken begraben sein, und zwar eben deswegen an diesem Ort, weil sie die Stadtmauer übersteigen wollen". — Diesen Versuch müssen die Rumänen noch vor dem Jahre 1603 gemacht haben, denn es wird gesagt: „A. 1603 hat der Herr Mechel Weiß, damaliger Notarius, an die Mauer eine lateinische und deutsche Schrift von der Wallachischen Untreu schreiben lassen, folgenden Inhaltes: „Barbara Progenies dum nos vicina Valachus .... item: Als uns das wilde Volk der tÖlpischen Wallachen . . Dieser Kampf um die Unabhängigkeit von der Herrschaft des sächsischen Magistrates, der schon — wie wir gesehen haben — vor 1603 begonnen hat, setzt irgend eine Organisation militärischer Art voraus, so einfach sie auch gewesen sein mag, und ich glaube, daß die heutige Einrichtung der ^ Juni! als der Rest jener militärischen Organisation anzusehen ist, als unsere Vorfahren zum Kampfe gegen die sächsischen Bürger zogen, um sich die Freiheit mit Gewalt zu erringen, da sie sie auf gütlichem Wege nicht erreichen konnten. Dieser Kampf, der sich noch lange Zeit fortsetzte, hat die Schkejer veranlaßt, noch im Jahre 1736 sogar an die Einrichtung eines rumänischen Regimentes zu denken. Der Ma-i gistrat hat aber dafür gesorgt, daß der Wunsch der Rumänen nicht in Erfüllung gehen sollte. Die Sachsen schickten an die Landesregierung eine Abordnung, an welcher die Senatoren Andreas Thartler und Christof Seewald, ausserdem 4 einflußreiche Leute aus der Vertretung der Stadt, 4 der treuesten Bürger aus jedem Zech (Zunft) und 2 aus der Umgebung, nämlich der Richter von Zeiden, Thomas Foith, und der Vorsteher von Weidenbach, Petrus Römer, teilnahmen. Diese Kommission wurde so zusammengestellt, weil diese Frage die ganze Umgebung interessierte, denn der sächsische Geschichtsschreiber aus dem Jahre 1794 sagt: „daß es damals in der Umgebung kein Dorf ohne ,Wallachisches Gesindel' gab."' Welchen direkten Erfolg diese Absendung gehabt hat, weiß man nicht; man weiß aber, daß die Sachsen ihre alten Privilegien bewahrt haben, und die Rumänen wegen dieses Versuches schwer bestraft wurden.*) Daß die Osterunterhaltungen Überbleibsel der alten militärischen Organisation sind, beweist uns auch die im Volke gebliebene Überlieferung, laut welcher die Sachsen die Thore der Stadt schlössen, wenn sich die Junii auf ihrer Rückkehr von den Steinen Salomons der Stadt näherten. Sie stellten sogar Soldaten als Wache an den Stadtthoren auf. Bis in die neueste Zeit hinein stellten sich die berittenen Junii vor den Thoren so auf, als wenn sie die Stadt bestürmen wollten, und gaben Pistolensalven ab. Ganz dasselbe beweist uns auch der merkwürdige Umstand, daß an dem Tanz bei diesen Unterhaltungen keine Mädchen und Frauen teilnehmen. Ausserdem weist auf eine ursprünglich kriegerische Institution die Einteilung und Benennung der Führer der „Junii" hin, wie man weiter unten sehen wird, (vätaf = Höchstkommandierender, armns = General, sutas = Hundertführer = Hauptmann cf tk. iüzbas, kurkani = Dorobanti, Art Juni etc.) Heute ist im Volke die richtige, ursprüngliche Auffassung dieser Unterhaltungen verschwunden, und sie haben den Charakter einiger durch den Glauben verursachten Sitten angenommen, wie es aus Josif Comanescu: Studiu istoric-statistic asupra presentului si trecutului Rominilor diu opidul Codlea. S. 19. den Ausrufen der Alten, wenn sie bei Maria-Verkündigung zum erstenmal im Jahre die Surla (siehe weiter unten) hören, klar wird, welche Auffassung nach dem oben Gesagten — wie es mir scheint — nicht zu halten ist. / Über die Entstehung dieser Unterhaltungen kenne ich [ noch zwei andere Erklärungen, die mir aber weniger annehm- ) bar erscheinen. Nach der einen sollen die Junii ein Rest einer alten, militärischen Organisation sein, aber aus jener Zeit, wo die k Vorfahren der Schkejer noch in slavischen Gegenden wohnten, I eine militärische Organisation gerichtet gegen die Türken, die I aber wegen des ruhigen Lebens, das sie nachher führten, ihren ursprünglichen Charakter verlor. Daß die als Maurer nach Kronstadt kommenden Bulgaren eine militärische Organisation gehabt und behalten hätten, ist doch äußerst unwahrscheinlich, i" Die andere Erklärung, die noch weniger wahrscheinlich J ist, sagt, daß diese Unterhaltungen eine Art Mysterienspiel I des Mittelalters seien, wie sie sich ähnlich auch bei anderen ) Völkern fanden. j Beide Erklärungsversuche, obwohl sie auf den ersten j Blick eine gewisse Spur von Wahrheit zu enthalten scheinen, verdienen doch meiner Ansicht nach keine ernstliche Berück-| sichtigung; denn warum sollen wir eine Erklärung in einer , so entfernten Zeit suchen, wo wir doch den Ausgangspunkt j für dieselben in einer uns viel näher liegenden historisch be- * kannten Zeit und in den ebenso bekannten gespannten sozialen \ Verhältnissen finden können? \ Die bereits oben genannten Gründe sind stark genug, um für meine Erklärung eine gute Grundlage abzugeben. | Bevor ich mit der Beschreibung der Osterunterhaltungen anfange, will ich die nötige Erklärung über das Wort June — PL Juni geben. Unter June verstehen wir die Burschen von ungefähr , 17—18 Jahren, welche an den Unterhaltungen zu Ostern teil- \ nehmen wollen. Die Junii sind zweierlei: Junii de comp an ie l und Junü cu ziua. — 14 — — 15 — Die ersteren nehmen an diesen Unterhaltungen während ihrer ganzen Dauer, und die letzteren, zurückgehalten durch ihre Berufstätigkeit, nur an bestimmten Tagen teil, indem sie für den betreffenden Tag eine bestimmte Summe zahlen. Außer diesen Junii giebt es noch die alten und die weißen Junii und die Cäciularü oder Curcanii. Diesen 3 letzten Arten von Junii begegnen wir nur am Mittwoch nach Ostern, wenn sie zu Pferd nach den Steinen Solomons ziehen. Die Gruppe der alten Junii bilden verheiratete Männer. In die Reihe der weissen Junii können aber Burschen und verheiratete Männer eintreten; sie werden so genannt, nach der Tracht der Rumänen (aus Rumänien), welche sie bei dieser Gelegenheit tragen. Endlich Cäciularü oder Curcanii sind diejenigen, welche ähnlich wie Mihai Viteazu eine Mütze mit einer langen Feder tragen. Ihre Gruppe wird fast ausschließlich von den Bewohnern der Coasta gebildet. Eine jede dieser Gruppen hat ihre Führer, und zwar: einen Vätaf, Armas mare, Armas mic und Sutas (siehe Glossar). — Früher wählten die Junii selbst ihre Führer, und zwar immer die kräftigsten und die angesehensten von ihnen. Es gab sogar eine Zeit, in welcher die Hauptführung (vätäsia) versteigert wurde, und derjenige, welcher das Meiste bot, wurde gewählt. Heute aber werden zur Beseitigung der Unannehmlichkeiten, welche aus dieser Versteigerung entstehen könnten, als Führer diejenigen angestellt, welche mehrere Jahre an diesen Unterhaltungen teilgenommen haben. Die Anstellung der Führer geschieht unter der Leitung des Erzpriesters, welcher ein Register führt, in welches er die Namen der neueingetretenen Junii dem Alter nach einträgt. Die Unterhaltungen fangen mit dem ersten Feiertage an und dauern die ganze Woche mit Ausnahme des Sonnabends. Das Bevorstehen dieser Unterhaltungen verkündigt die Surla*) bei Maria-Verkündigung, wo die Burschen, welche *) Surla ist ein einfaches nur bei den Schkejer existierendes Blasinstrument, welches 6 Löcher hat, und an dem oberen Teil 2 mit , sich daran beteiligen wollen, samt dem Surlas, auf einen \ Hügel (Coasta Prundului) bis an das Kreuz hinauf gehen, wo sie tanzen und den Buzdugan*) werfen. Am ersten Feiertage sammeln sich die Burschen im 11 Hause des Vatafs, gehen dann in die Kirche und von hier s zum Erzpriester. Nachdem der Erzpriester mit einer kurzen i Rede sie auf ihre Pflichten und die Ordnung dieser Unter- ! haltungen aufmerksam gemacht hat, liest er die Liste der alten Junii ab und führt die neu Hinzugekommenen ein. t Wenn ein June in einem, Jahre wegen des Waffendienstes, l oder aus einem anderen Grunde teilzunehmen verhindert ist, muß er dennoch seinen Anteil der Kosten bezahlen, damit er im nächsten Jahr wieder dort, wo er war, angestellt werden kann; oder er muß sich wieder als neuer June einschreiben ! lassen. Wenn der Erzpriester den Namen des Vatafs nennt, !gehen alle Junii zu diesem und heben ihn dreimal in die Höhe. Ebenso machen sie es auch mit den anderen Führern. Nach der Verlesung der Liste, nehmen alle ihre Hüte ab und singen ; dreimal: Cristos a inviat (Christ ist erstanden). Dann fangen die Zigeuner an, die sogenannte Hora Junilor zu spielen; die Burschen tanzen und ein jeder wirft dreimal den Buzdugan in die Höhe. Von hier gehen sie zum Kreuze auf den Anger, wo sie wieder „Cristos a inviat" singen, bis zum Abend die Hora tanzen und den Buzdugan werfen. I Am zweiten Feiertage putzen sie sich schön, die gewöhn- lichen Junii bringen auf ihren Hüten Bänder an, der Vätaf m drei Rosetten, der grosse Armas zwei und der kleine nur eine. | So gehen sie in die Kirche, und teilen sich in 3 Gruppen 1 unter der Führung je eines Führers. Eine jede Schar geht Zwirn zusammengebundene Platten aus Weidenrinde trägt, welche fufazä heißen. *) Der Buzdugan ist eine Art Streitkolben, welcher ungefähr 30 cm lang ist, und an einem Ende einen kupfernen Knopf hat, an dem \t anderen mit Blei beschlagen ist, dazwischen ist ein mit Draht und E Leder umwickeltes Holzstück. Er wiegt ungefähr 2 Kilo. Nur die Jf ersten 3 Führer haben einen solchen Buzdugan. uggunipq^uß 9ip maqopAi ^xra Ü o si bo-2fa-i venin un mine, c o o (da) kund iefam la maika fato, (de) munkam untr-o zu odato, 20. si de muflkam de nu munkam, o o to-draga maiki ieram. da nila dela borbat, ka lata de kumporat, to-tsupkest' puno fursest. 25. si sotulo nu mai iest'. Nachdem dieser Vorgang, invälitu niresii genannt, zu Ende ist, trägt die Braut auf einem zinnernen Teller das Hemel zu ihrem Schwiegervater, küßt ihm die Hand, und übergiebt es ihm, dann überreicht sie ihrer Schwiegermutter eine iie ohne Schoß, ciupag genannt, und dem Bräutigam ein für ihn bestimmtes Hemd. Sie schenkt weiter den Schwägerinnen Ärmel zu einem Hemde, den Schwägern Tücher, — 26 — — 27 — der Beisteherin Stoff zu einer scurteica, dem Beistand einen wollenen Shawl. Dieser schenkt ihr dabei einen oder mehrere Zwanziger. Dann läßt man den Bräutigam sein Hemd ausziehen, und das von der Braut geschenkte anziehen, worauf man die „Hora niresil" (einen Bundtanz) und auch andere Tänze, wie Breaza, Polka, Briu u. s. w. tanzt. Gegen Abend geht man ins Haus, — wenn man im Hofe getanzt hat — legt ein ganzes Brot auf den Tisch, und steckt die Kerzen hinein, die man in der Kirche gehabt hat, und läßt sie bis ungefähr um 10 oder 11 Uhr nachts brennen. Hier bietet man den Gästen noch ein wenig Wein dar, darauf ladet der Beistand die Gäste zu sich ein um weiter zu tanzen bis zum Tagesanbruch. Die Hochzeitsbitter nehmen einen oder zwei Zigeuner mit und gehen zu einem Mädchen, das einer von ihnen später zu heiraten beabsichtigt. Das nennt man: a duce pläcinta. Sie nehmen auch das Huhn mit, die zwei Striezel, die vom Beistande geschenkte Holzflasche voll Wein und was ihnen sonst der Bräutigam noch gegeben hat. Das Huhn lassen sie braten, die Striezel werden verteilt unter die Mädchen und Burschen, welche gewöhnlich mit den Hochzeitsbittern kommen und dann tanzt man bis zum Morgen. Im Falle, daß die Hochzeit bei dem Bräutigam gefeiert wird, bringt seine Mutter dem Ehepaare Montag früh eine Schüssel mit Mutet (Semmel in warmer Milch), die Braut aber darf nichts anderes essen, bevor sie nicht die Mutet und den Lebkuchen gegessen hat, den ihr die Beisteherin in den Busen gesteckt hat, ehe man in die Kirche ging. Davon muß auch der Bräutigam am Morgen essen, niemand anders darf aber etwas davon kosten, denn man glaubt, daß sonst ein gutes Zusammenleben unmöglich sei. Der Lebkuchen soll bedeuten, daß ihr Leben eben so süss wie der Lebkuchen sein soll. Den ganzen Montag Vormittag gehen die Spielleute herum und bringen den Gästen ein Ständchen. — Abends aber kommt die Musik gegen 6 Uhr zum Bräutigam, wohin sich in der Regel die Verwandten und die Freunde des jungen Paares zum Nachtmahle begeben. Dann wird auch die Perinita, ein Rundtanz, getanzt. — Einer steht dabei in der Mitte mit einem Kissen auf den Armen und die anderen tanzen rechts und links herum. Der in der Mitte Stehende dreht sich ein-oder zweimal herum, dann geht er zu einem der Tänzer, wirft das Kissen vor dessen Füsse und kniet darauf mit den Worten: „Cine joaeä perinita, sä-i pupe neichit gurita," Die betreffende Person muß auch niederknieen und dann küssen sich die Beiden, und die Zigeuner bringen auf ihren Geigen ohrenzerreißende Töne hervor. Dann nimmt die zweite Person das Kissen, geht in die Mitte und das Spiel wiederholt sich. Am selben Abend werden auch mancherlei Spaße gemacht. Man hüllt z. B. die Braut und zwei ihrer Freundinnen in weiße Decken und stellt sie nebeneinander; der Bräutigam soll dann seine Braut herausfinden, wenn er sie nicht findet, muß er eine Strafe zahlen. Montag früh muß der Bräutigam und die Braut in einem Zuber vom Brunnen Wasser holen, und wenn sie zurückkehren, bespritzt sie der, der ihnen zuerst begegnet mit Wasser aus dem Zuber. Die ganze Woche darf die Braut gar nicht ausgehen außer zu ihren Eltern. Am nächsten Sonntag wird sie in die Kirche geführt. — Auch das wird gefeiert und zwar folgendermaßen: Sonnabend Abend laden die beiderseitigen Schwiegermütter und die Beisteherin die Frauen, welche an der Hochzeit teil genommen hatten, für den Sonntag zu der Braut. Am Sonntag Morgen wird diese von der Nasa geputzt, und dann geht man zusammen in die Kirche und von dort zu der Beisteherin, die ihnen Kipfel und feinen Likör anbietet. Wenn gerade in der Kirche eine Taufe stattfindet, so glaubt man, daß die Braut in einem Jahre ein Kind haben wird. Es wird als ein gutes Vorzeichen betrachtet, wenn die Eheleute nach der Hochzeit zuerst zu einer Taufe oder zu einer Hochzeit gehen können, und als ungünstiges Vorzeichen, wenn sie zu einem Begräbnis gehen müssen. — 28 — — 29 — Aberglaube. In diesem Kapitel stelle ich zusammen, was ich über Aberglauben und Zauberei bei den Schkejern gesammelt habe. 1) Es ist nicht gut Freitags irgend eine Arbeit anzufangen oder eine Reise zu unternehmen, weil dies Unglück bedeutet, 2) Wie der erste Mensch ist, dem man Montags früh begegnet, so werden alle Tage der Woche sein. Wenn er ein glücklicher Mensch ist, so hat man die ganze Woche Glück, ist er ein unglücklicher Mensch, so ergeht es einem die ganze Woche schlecht. 3) Man darf die Hand beim Einschenken nicht verkehrt halten, v/eil man sich sonst berauscht. 4) Wenn man den Rest aus der Flasche oder das Glas ganz austrinkt, so wird man ein großer Trinker. 5) Wer von dem Deckel des Topfes ißt, der kann nichts verschweigen. 6) Wenn man etwas aus dem Schöße gegessen hat, wird man Witwer oder Witwe werden. 7) Wenn eine schwangere Frau an einem nicht gedeckten Tische ißt, so wird sie ein Kind ohne Haupthaar gebären. 8) Die weißen Flecken auf den Nägeln bedeuten Glück und Ehre. 9) Wenn jemand im Hause der Wöchnerin vom Teufel redet, so werden die Kiefer des Kindes zusammengepreßt, so daß es den Mund zum Saugen nicht mehr öffnen kann. Als Arzneimittel braucht man dagegen ein wenig Teig mit Milch von der Wöchnerin befeuchtet, womit man die Kiefer des Kindes ein wenig einreibt. 10) Es ist nicht gut, das Kind jeden Tag zu baden. 11) Wenn ein entwöhntes Kind nach einiger Zeit wieder gestillt wird, so wird es bezaubernde Augen bekommen. 12) Wenn der Priester am Vorabende der heiligen drei Könige von Haus zu Haus geht und die Leute mit Weihwasser besprengt, nimmt das Mädchen ein wenig Basilikum aus dem Sträußchen des Priesters, dann schläft sie abends auf der Stelle, wo der Pfarrer während des Besprengens gestanden hat, und derjenige, von dem sie träumt, wird ihr Mann werden. 13) Derjenige, welcher ein Muttermal auf der Nase hat, wird nicht lange leben. 14) Wenn die Kühe im Frühling wieder auf die Weide getrieben werden, reibt man ihre Stirne zwischen den Hörnern und ihren Rücken mit Knoblauch, Pfeffer, Myrrhen und Weihrauch ein, an den Schwanz bindet man ein rotes Band, und an der Thür des Stalles zündet man auf einer Feuerschaufel Weihrauch und Myrrhen an und läßt die Kuh darüber hinweg gehen, damit sie nichts Übles treffen soll. 15) Wenn die Frau nach dem Wochenbett zum erstenmal in die Kirche geht, nimmt sie ein Stück Brot, Salz und einige Kreuzer mit; das Brot und die Kreuzer giebt sie dem ersten Manne, dem sie begegnet, das Salz wirft sie aber in den Bach, wenn sie darüber geht. 16) Nach der Geburt wird das Kind erst am dritten Tage mit dem Hemd bekleidet. Bei dieser Gelegenheit werden drei Glas Schnaps oder Wein, ein Stück Brot und drei oder mehrere Kreuzer auf den Tisch gelegt. Das bekommt derjenige, welcher am andern Morgen zuerst ins Haus eintritt. Man thut das alles für die Schicksalsgöttinnen, welche am dritten Tage zum Kinde kommen und seine Zukunft bestimmen sollen. 17) Wenn jemand rückwärts geht, so wird sein Vorsatz nicht in Erfüllung gehen. 18) Wenn man etwas träumt und am Morgen das Fenster anschaut, so vergißt man den Traum. 19) Wenn man beim Ausgange jemandem mit einem leeren Gefäße begegnet, so soll man nicht dahingehen, wohin man gehen wollte, denn man hat kein Glück. — 30 — - Ol — 20) Wenn einem unterwegs ein Hase über den Weg läuft, dann soll man einen Knoten in sein Taschentuch machen, denn sonst hat man kein Glück. 21) Begegnet einer auf der Fahrt dem Priester, so soll er, um Glück zu haben, ihm Heu nachwerfen. 22) Wenn ein Bursche Perlen an seinen Hals hängt, so wird er bei seiner Hochzeit weinen. 23) In der Neujahrsnacht kommen mehrere Freunde zusammen und lassen Kuchen backen, in den sie ein Stückchen Papier stecken, worauf sie irgend ein Wort wie Rausch, Dieb etc. schreiben. Ein jeder bekommt ein Stück Kuchen, und wie das Wort auf dem einliegenden Papier lautet, das wird eintreffen. 24) Am Neujahrsabend gehen die Mädchen in den Garten an den Zaun, binden ihre Augen zu und, indem sie rückwärts gehen, zählen sie zehn Pfähle ab, an dem zehnten bleiben, sie stehen, und wie dieser beschaffen ist, so glauben sie, daß auch ihre Gatten sein werden. Ist z. B. der Pfahl eihne Rinde und krumm, so wird der Mann arm und häßlich oder sogar einäugig sein, hat er aber seine Rinde ganz und war er gerade, so soll der Bräutigam reich und schön sein. 25) Da, wo eine Kuh im Stalle ist, geht das Mädchen hinein, und wenn die Kuh liegt, so stößt es sie einmal mit dem linken Fuße, und wenn die Kuh aufsteht, so soll das Mädchen noch in demselben Jahre heiraten, wenn die Kuh aber nicht gleich aufsteht, so stößt sie das Mädchen zum zweiten und drittenmale. Steht sie auch jetzt nicht auf so wird das Mädchen sitzen bleiben. 26) In der Sylvesternacht fegen die Mädchen das Haus, indem sie bei der Thür des Zimmers anfangen und bringen den Kehricht in eine Ecke, wo sie ihn bis zum Abend liegen lassen. Abends nehmen sie ihn in ihre Schürze, und mit einem Pfannkuchen im Munde gehen sie an einen Kreuzweg, wo sie den Kehricht wegwerfen und warten, bis sie einen Hund bellen hören. Aus der Gegend, woher das Bellen erschallt, glaubt man, daß die Mädchen ihren künftigen Mann bekommen. Wenn der Hund sich ihnen nähert, so können sie sich sogar das Bild ihres Bräutigams vorstellen. Ist der Hund alt, so soll der Bräutigam auch alt sein, ist es ein kleiner, schöner Hund, so soll der Bräutigam auch jung und schön sein. 27) In der Neujahrsnacht legt man einzelne Blätter von Immergrün oder Epheu auf den Ofen und je nachdem sich das Blatt dreht, so wird auch derjenige das ganze Jahr sein, welcher es auf den Herd gelegt hat. Dreht es sich schnell, so wird er fleißig sein, dreht es sich langsam, so ist er faul, wenn es aber versengt und verbrennt, wird er bald sterben. 28) Um Mitternacht gehen die Mädchen mit einem Glas und einem Ei in der Hand zum Brunnen; dort schöpfen sie Wasser und schlagen das Ei ins Glas aus, nachher gehen sie heim. Wenn das Ei die Form einer Kirche angenommen hat, so wird das Mädchen schon in diesem Jahre heiraten; soll das Mädchen bald sterben, so erscheint das Ei wie ein Sarg. Es ist zu bemerken, daß sie gar nichts sprechen, bis sie wieder zurück sind. Wenn sie das Ei öffnen, geben sie auch auf das Bellen der Hunde acht; wo der Hund bellt, in der Richtung muß der Bräutigam wohnen. 29) Wenn jemand den Henker anrührt, so wird er 40 Tage lang von seinem Schutzengel verlassen. 30) Droht jemand mit dem Messer, so wird sein Engel 7 Tage lang nicht bei ihm sein. 31) Es ist eine Sünde, am Fenster des Nachbars zu horchen, wenn man drinnen Zank hört. 32) Wenn es jemanden an der Nase krabbelt, so wird er sich mit einem zanken oder ihm zürnen. 33) Wenn man zufällig einen Floh auf der Hand findet, so widerfährt einem ein Unglück. 34) Wenn man die Kleider links anzieht, kann man nicht bezaubert werden. 35) Wenn man von Hornvieh träumt, wird jemand im Hause krank. — 32 — — 33 — 36) Wenn jemanden die linke Hand juckt, bekommt er Geld, juckt die rechte, so giebt er welches aus. 37) Wenn sich die linken Augenlider unwillkürlich bewegen, so bedeutet es Übles, sind es die rechten, so wird man einem Fremden begegnen. Man darf es aber nicht sagen, denn es heißt; „das Auge sieht vieles, aber sagt nichts davon." Bewegen sich aber die Augenlider sehr, so wird jemand aus der Familie sterben oder man wird großen Schaden leiden. 38) Es ist nicht gut die Kohlenbrände auf dem Kamine auszulöschen, wenn man das Feuer nicht mehr braucht. 39) Ein am Rande zerbrochener Krug im Hause bedeutet, daß Armut einzieht. 40) Wenn man sich auf der Straße beschmutzt, so bekommt man eine böse Frau. 41) Es ist nicht gut. wenn zwei Personen zugleich trinken. 42) Es ist nicht gut, die Hände zu zeigen, weil sonst die Leute Übles von einem reden. 43) Wenn zwei zugleich gähnen, muß einer von ihnen bald sterben. 44) Wenn einen bei Tage der Schlaf befällt, ohne daß man müde ist, so ist das ein Zeichen, daß jemand in der Familie sterben wird. 45) Träumt eine Frau des Nachts von einem Kinde, so stößt ihr ein Unglück zu. Wenn sie aber träumt, daß sie es stillt, dann geschieht nichts Übles. 46) Wenn man ein Streichholz anbrennt und es knistert, so wird einem ein Unglück zustoßen oder man wird sich zanken. 47) Wenn das Feuer Funken wirft, bekommt man Gäste. Dasselbe glaubt man, wenn größere Kinder auf allen Vieren gehen. 48) Wenn sich die Katze leckt, ändert sich das Wetter. Dasselbe geschieht, wenn das Schwein Stroh in der Schnauze hat. 49) Wenn es im Herbst donnert, so wird es ein guter Herbst. || 50) Wenn es im Frühling zum erstenmale donnert, so ■ soll man mit einem Steine oder einem Stück Eisen an den I Kopf schlagen und sagen: „mein Kopf sei wie der Stein," so ■ wird man das ganze Jahr keine Kopfschmerzen haben. Ä 51) Wenn es am St. Eliastage donnert, so werden die II Haselnüsse wurmstichig. Ik 52) Wenn es viel Haselnüsse und Walnüsse giebt, so I wird der Winter streng. m 53) Wo Ameisen am Hause sind, da ist viel Glück; m ebenso wo eine Schwalbe ihr Nest baut, ■ 54) Wenn eine Krähe über das Haus fliegt und krächzt, i so stirbt jemand in diesem Hause. : 55) Wenn der Hund heult mit der Schnauze nach der h Erde zu, so stirbt jemand. 56) Wenn der Hund heult mit der Schnauze aufwärts, dann brennt es irgendwo. 57) Niemals setze dich an die Ecke des Tisches, sonst ^ wirst du nicht heiraten. 58) Wenn man an einer Blume von dem Grabe riecht, so verliert man den Geruch. 59) Wenn man die ersten Lämmer sieht, und man sieht j ein schwarzes, so werden einen die Flöhe beißen und man ist den ganzen Sommer über böse; wenn man aber ein weißes !■ Lamm sieht, wird man den ganzen Sommer fröhlich sein, und j die Flöhe beißen einen nicht. (60) Wenn man vom Begräbnis kommt, so ist es nicht gut jemanden aus der Familie des Verstorbenen zu begleiten. 161) Wenn der Tote nicht erstarrt, so stirbt noch jemand aus der Familie. I 62) Man soll niemandem etwas über den Sarg hinweg reichen. i 63) Es bedeutet nichts Gutes, wenn die Katze oder der \ Hund unter dem Sarg hinweg kriecht. 64) Wenn die Glocke rein und laut klingt, so ändert sich \ das Wetter. \ Weigand, 8. Jahresbericht, 3 — 34 — - 35 — 65) Wenn ein Mädchen einen Burschen lieb hat, welcher in der Fremde lebt, so glaubt man, daß sie ihn durch Zauberei gegen seinen Willen zu ihr zurückführen kann. Sie nimmt nämlich dazu das erste Ei von einer Henne und einem schwarzen Hahn, sagt eine bestimmte Zauberformel — die sonst niemand erfahren darf — an drei aufeinander folgenden Dienstagen und dann läßt sie es ausbrüten, worauf ein Hahn herauskommt. Dann kehrt sie ihn dreimal um — man sagt, der Hahn sei dadurch dem Teufel geweiht — und dann kommt der Bursche von selbst auf einem Haselnußstocke reitend geradeswegs zu ihr. 66) Damit es nicht regne, gräbt man Wegerich in die Erde ein. 67) Wenn irgendwo Tanz sein soll, wozu man viele Leute erwartet, so gehen drei Mädchen um Mitternacht, ohne etwas zu reden und ohne sich umzusehen, mit einem neuen Topfe zu einem Ameisenhaufen, thun ihn in den Topf, binden ein Tuch darüber, und vergraben ihn in der Mitte des Platzes, wo am anderen Tage der Tanz stattfinden soll, in dem Glauben, daß die Leute von allen Seiten wie die Ameisen zum Tanze kommen würden. Nachher reichen sie sich die Hände und rufen: „Man soll die Stimme der Jungfrauen hören Und sollen die Burschen zu Pferde einkehren." („sä s-auzä glas de fatä mare si sa vie voinicii calare") wodurch sie auch ihren Wunsch sich bald zu verheiraten ausdrücken. 68) Will man nicht bezaubert werden, so muß man sich neunmal wiegen. 69) Wenn zwei Brüder in dem gleichen Monat geboren sind und einer von ihnen stirbt, so darf der andere nicht mit zur Leiche gehen, sondern er muß während des Begräbnisses in Ketten gebunden zu Hause bleiben; denn wenn er es thut, so muß auch er in 6 Wochen sterben. 70) Wenn jemand eine lange Reise unternehmen will, so wirft man ihm Brot und Salz nach. 71) Wenn es jemanden an dem Rücken oder an dem Ohr krabbelt, so wird sich das Wetter ändern. 72; Wenn man vor St. Georgstag oder vor der Prozession mit den Kirchenfahnen in der Sonne steht, so lassen einem die Feen einen Buckel wachsen. Man kann es aber doch thun, wenn man Knoblauch bei sich hat. 73) Man darf nicht eilen, wenn man eine schlechte Nachricht bekommt. 74) Man muß einen Stein in den Mund nehmen, wenn es zum ersten Male donnert oder schneit. 75) Es ist nicht gut am hohen Neujahr schmutzige Wäsche im Hause zu haben. 76) Am Vorabend der Fasten muß jeder ein Ei essen, damit sie ihm leicht werden. 77) Es ist Sünde am Charfreitage Töpfe zu kaufen. 78) Das Kind, das mehrere Jahre Muttermilch trinkt, wird dumm und lässig. 79) Es ist Sünde die Asche am Neujahrstage, am Oster-tage und überhaupt an Feiertagen, oder an Sonntagen aus dem Ofen zu nehmen, und die Woche über am Montag, Mittwoch und Freitag. 80) Am Tage des heiligen Georg bringt man an dem Thore grünes Laub an, und an der Thüre des Kuhstalles Dornen, damit die Feen den Kühen die Milch nicht nehmen. 81) Am. Johannistage machen die Leute Feuer im Hof oder vor dem Hause mit dem Laube, womit sie zu Himmelfahrt die Thüren geschmückt hatten, und springen über das Feuer, damit sie im Sommer die Flöhe nicht beißen. An demselben Tage werden auch grüne Pflaumen gekocht und gegessen. 82) Am Tage der 40 Märtyrer kocht man Brennesseln und ißt sie, damit, einen im Sommer die Flöhe nicht beißen. — 86 — — 37 — 83) Arn Abende des heiligen Georg gehen die Leute gewöhnlich in die Gärten und unterhalten sich bis Mitternacht, wo, wie man glaubt, durch eine augenblicklich wieder verschwindende Flamme die Stellen angezeigt werden, an denen Schätze vergraben liegen. Die Sprache der Trokaren. I. Zur Lautlehre. Die von mir angewandte phonetische Umschrift ist dieselbe, wie die im Jahresberichte des rumänischen Instituts eingeführte, eine besondere Erklärung wird dadurch überflüssig, um so mehr als die meisten der angewandten Zeichen in der ihnen beigelegten Bedeutung fast allgemein bei phonetischen Umschriften üblich sind, höchstens wäre zu erwähnen, daß e, o nicht etwa nasal zu lesen sind, worauf Slavisten leiclit verfallen könnten, sondern schwebende Diphthonge bedeuten e = e, das in offenes a übergeht, ebenso p = o + a, während die Nasalität durch die Schlangenlinie bezeichnet ist ä, ü etc. Auslautende Stimmhafte werden stimmlos, bleiben 7 o aber Lenes. Ich habe natürlich keine vollständige Beschreibung unseres Dialektes geben wollen, sondern nur die Abweichungen von der Sprache der großen Walachei und von der Schriftsprache hervorgehoben, und mich auch der linguistischen Erklärungen der Abweichungen enthalten, da dieselben in die allgemeine Grammatik gehören, soweit sie auch anderwärts vorkommen. Für den Hauptzweck meiner Arbeit d. i. die Feststellung des Ursprungs der Schkejer kam es vor allem darauf an, die spezifischen Eigenheiten des Dialektes festzustellen, um gerade durch das Vorkommen solcher Eigenheiten die gesonderte Stellung der Schkejer gegenüber den übrigen Rumänen zu erweisen. Die in der Form besonders abweichenden Wörter habe ich in das Glossar aufgenommen, ebenso die gesperrten Wörter in den Texten. i 1 a. Vokalismus. ^ E und J. Gewöhnlich verwandeln die dentalen Zischlaute s, z, ts das e in o und das i in u, sowohl in harter, wie in weicher Stellung, betont als auch unbetont, z. B. nach ts: iutsosk, iutsost', iutsoste, moruntsol, umbogotsgsk, otsot, potsosk; putsun, tsimea, betsuv, fratsu, kurtsule, umporo- i? tsuie, moruntsus. O ^ " O o | nach z: umbulzosk, unkolzosk, slobozosk; auzu, magazun, i slobozu, solzu, zutse, zuo. " o7 o " o " o nach s: iskusosk, somn, isoz; afurisut, nosup, suli, ursii-tore, sunts, sungur, sunt. Dabei verliert gewöhnlich der Diphthong ea sein e z. B. ^ umbulzalo, iutsalo, samo, sarg. Eine ähnliche aber nicht so weit gehende Wirkung zeigen die Konsonanten: t, ganz besonders in der Verbindung st, und r z. B. t) tunor, stung, stuklo. r) krop; strug, strukat, struiesk = strivesc. 0. Für betontes o tritt auch der Diphthong uo ein, und zwar nicht nur im Anlaut, sondern abweichend von anderen Dialekten auch im Inlaut, z. B. fuok, fuost, kuos, nuor, muorkoi, uom, hot = uots etc. Für o erscheint u nach v in unkovui. U. Statt u finden wir oft o in unbetonter Silbe: koles, maskor, koprino, koprins, kovunt. Sogar sagt man to für tu j und on für im. In kolk für kulk haben wir es wohl mit der '( alten Form zu thun, die anderwärts durch die endungsbetonten Formen a culca, noi ne culcäm etc. beeinflußt wurde; denn man sagt bei uns mulg, mult, curg, curte, culme etc. — 38 — — 39 — Der Diphthong ea wird ia und mouilliert vorausgehende Konsonanten: ran — hrean, obgalo = obeala, aira = airea. Der Diphthong au wird zweisilbig gesprochen, und u wird dabei durchgehends zu o: käot, skäon, läod, faor, aöd, äor, adäog. i Allgemeine Erscheinungen des Vokalismus. a) Attraktion findet gewöhnlich in den Wörtern mit palatalem k statt z. B. wird aus ochi ^> uoik, ferner poreiki, ureike, veik, wozu noch das aus dem Slavischen stammende roike kommt; in allen diesen Wörtern beruht k auf kl. Es findet sich auch sonst noch z. B. beiker = Bäcker. b) Aphärese erscheint in den Wörtern: (e)vangeliie, (i)talian, (a)gonisosk, (a)coperit, (a)coperemunt. c) Synkope. Bei den Wörtern derept und dereptate tritt gewöhnlich keine Synkopierung ein, wie im Sehrift-rumänischen, sondern es sind die alten Formen im täglichen Gebrauch. Dagegen findet sonst in großem Umfange Synkope statt, mehr als sonst irgendwo, und gerade dieses ist ein Punkt, der der Redeweise der Schkejer etwas charakteristisches giebt und ihnen oft den Spott der anderen Rumänen zuzieht. So sagt man ihnen nach, daß sie den Satz mä duc in cetate, sa aduc un sac aussprechen wie mo-k-un tsate, s-ak-un sak. Weitere Beispiele: zumate = jumätate, auch sonst bekannt, neatsa = bunä dimineata, paispretse — patrusprezece auch sonst bekannt. Weitere Beispiele führe ich beim Verbum p. 46 an. d) Vokalharmonie haben wir in den Wörtern: irtie = hirtie, nimurui = nimarui. e) Nasalierung. Reine Nasalvokale sind in unserem Dialekte ziemlich häufig, so z. B. wird durch auslautendes n, m vortoniger Wörter der vorhergehende Vokal nasaliert mit vollständigem Schwund des n, m: „dacä am väzut" wird zu .,dak-an-vost", darauf zu „dak-ä-vost" VII, 23; „bätrinu in kasä wird zu „botrunü-kaso"; „un hot" wird „ü uots" I. 7; „In vremea" wird „u vrernea" I. 2; „floarea in mina" wird fluorea muno". In anderen Fällen wird der dem n vorausgehende Vokal zwar nasaliert, aber es tritt nicht Schwund des n ein, also sagt man: ingerilor = undzerilor; gindit > gundit; unsprezece ^> ünspretse. Ich lasse aber diese Nasalierung unbezeichnet, weil sie auch sonst die Regel bildet. ß. Konsonantismus. 1. Die Labiale gehen vor i aus e, i, zuweilen aus ea ^> ia, in die entsprechenden Palatale über, doch ist der Vorgang durchaus nicht auf die lateinischen Elemente beschränkt, sondern hat auch viele slavische und moderne ergriffen. I), p. a) Im Anlaut und im Inlaut, nach einem Konsonant wird b ^> g und p ^> Ii z. B b) algiie, algino, gine, givol (slav.), korg, izgesk (slav.) org, zger, vorgesk. p) ^eptine, katro, kitsor, kele, kiper, kept, skorkiie, skum-kesk, stulk, serk, strimp = Strumpf PL strimk. (Anderwärts lautet dieses Wort moderner strimf). ß) Zwuschen zwei Vokalen und im Auslaut wird b ^> bg und p ^> pk z. B. b) korabgiie, skobgesk, vrabgiie, sabgiie, obgalo aus obeala resp. obialä. p) kopkil, kopkito, untsepk, lupk, stropkesk. f vor i im Anlaut und in der Mitte wird durch H ersetzt, z. B. Kerb, Her, Kere, Kirostrou, Kikat, Kir, unKig, staKie, trandariir. V im Anlaut und im Inlaut zwischen zwei Vokalen fällt, nachdem es vorher zu y geworden war, vor i vollständig, vor e^ o ist es als halbvokalisches i, nicht wie anderwärts als Konsonant y bewahrt, z. B. lävita — hiitso, skiloiesk, loi, morkoi, otroit, strivesk — struiesk, vis — is, (v)ito, (v)inovat7 (v)in, vers — iers, vioricä — ioriko, vioi — ioi. 1 — 40 — — 41 — Nur in der Poesie begegnet uns bisweilen das alte v, ja sogar finden wir da ein irrationales v, das offenbar hier eingeführt wurde, um die feinere Sprache zu zeigen, dabei aber auch an die falsche Stelle, d. h. an solche Wörter geriet, die mit ursprünglich anlautendem i versehen sind, wie inimä > vinimo, vinimioro; inel > vinel, vinelus; auch vibovniko aus ibovniko, iubovniko. O ' O f lll a) Im Anlaut und Inlaut nach einem Konsonanten wird m + i ^> n z. B. nere, nik, adurnit, nez, nizlok, nilo, nir. ß) Zwischen Vokalen und im Auslaut wird mi^>mn. z, B. amnin, kgromnido, lumning, lgkrgmn, primni, blostonm. 2. Gutturale, k wird zu g durch den Einfluß der stimmhaften Nachbarlaute in den folgenden Wörtern: gripko, greier (Gehirn), tigneste und puglo. 3- Dentale, d erscheint als r in dem Worte logorng für logodna, vgl. dazu arvokat = advokat bei Weigand: Banater Dial. Glossar. * 4. Liquide. Statt r begegnet uns 1 in tulbure (= tur-bure), was auch anderwärts vorkommt. Das mouillierte r ist erhalten hauptsächlich in den Wörtern auf — oriu z. B. vunotor, dator, kuptor, kolotor, auch boier und tser. Das Wort vitriuon (= vitriol) zeigt ein n statt 1, ebenso findet sich sene statt sele PI. zu sa. c c 5) Nasale. Über m siehe Labiale. In dem Worte cununa, besonders in der Poesie, wird das alte r bewahrt: curuno. o 11 > d in dem Worte smirnä >> znirdo. Mouilliertes n fallt: ai = ani, pui = pun, spui = spun, in tsuu = tin ist es durch Nasalierung wie in grlu gefallen. 6) Spiranten, h fällt gewöhnlich aus sowohl im Anlaut wie im Inlaut, z. B. (h)aida, (h)aino, (h)oro und uoro, dior und. diuor = dihor, (h)ots und uots, (h)ran, (h)inger, (h)odino, paar = pahar. Allgemeine Erscheinungen des Konsonantismus. Sandhierscheinung. am plecat, aber an-dus, an-luat, und entsprechend auch an-gresit, an-kulkat. iti dau ^> z-dau, in casa ^> ii-kaso und clergl. mehr. caci erscheint als koz, vielleicht durch Vermittelung von kos, koz vor Stimmhaften, aber doch bleibt dann noch der Übergang von z zu z zu erklären. Konsonanten-Ausfall. t im. Auslaut vor einem folgenden Konsonant fällt gewöhnlich aus. z. B. altcum ^> alkum, tot mereu ^> to-mereu, nu pot so ^> nu po-so etc. Dasselbe zeigt sich auch bei d in den Wörtern vrednic und pridvor, die vrenic und privor lauten. Das Wort sfirsit erscheint fast nur unter der Form fursit, c o Dieselbe Erscheinung, d. h. Abfall von s ist in dem Worte sfiit ^> Kiit eingetreten. Assimilation findet in dem Worte ninika = nimica statt, w^o das erste n sich dem folgenden n assimiliert hat. II. Flexion. a. Das Substantiv. 1) Artikulation. Das 1 des männlichen Artikels ist überall verschwunden, nur in der Poesie ist es dann und wann hörbar. 2) Nominativbildung. Die meisten Wörter auf -or zeigen gewöhnlich ein mouilliertes r, so z. B. vunotor, kolotor, dator, kuptof etc., so auch boier und tser. — 42 — — 43 Neben der Form taur eigentlich taor ist auch taore, das auch im Altrumänischen vorkommt, in Gebrauch. Die Feminina auf -ua sind hier gar nicht zu finden, da iio zu o kontrahiert ist: z. B. noo, zuo, kio (= piuä) etc. 3) Pluralbildung. Als eine regelmässige Erscheinung erwähne ich den Wegfall des l nach Konsonanten nicht nur als Plural-Endung, sondern auch als Wort-Endung z. B. az, tots, kuts, frats etc. Das Wort zok zeigt uns zwei Formen des Plurals: zokuri und ziiotse; die letztere wird als Scheide-Form beim Spiel gebraucht. Ebenso zeigt der Plural der Wörter mormunt und groapp zwei Formen: mormuntur und morminte, groape und gropk. Öfter als die gewöhnlichen Pluralformen werden die Formen: totuni, mumuni und frotsuni angewendet. O O ' o o o o 4. Kasusbildung. Was die Bildung vermittels lu betrifft, so findet sie sich fast nur bei den Wörtern, die gar nicht flektiert werden können, z. B. kasa lu gorge, lu Vosui etc. bei den übrigen wird lu gar nicht angewendet, wobei der Verwandtschaftsname in Verbindung mit dem Possessivum oft ganz unflektiert bleibt. kasa: taiki, toikutsului. tato-neu, taiko-neu, totuni-neu, -tou: maiki, moikutsi, mumo-mea, maiko-mea. muni-mi, mumo-mi, mume-ti, muni-ta; soru-mea, soro-mea; frate-neu, frotsuni-neu; popi, vetsinului, Tsiki, Fluori, Potrului etc. 5) Suffixbildungen. Bemerkenswerte Suffixbildungen bieten uns folgende Wörter dar: moikulitso, neikulitso, neikutsu, brodutsan, dro- C <- o 7 ~ O' i 7 o ' O gostos, kutsisei, fotoi, feteloi, fetelusko auch fotorou (= Her-maphrodit), guleras, monusitso, skounets und muierotko, leiku-litso. Für die Suffixbildung lasse ich hier noch eine Reihe Diminutiva der Vornamen und einige Beinamen folgen: Gheorghe. Gheorghitä, Ghitä, Ghiticä, Ghitucä, Ghmcä, Gheorghilas, Ghitoi, Jorgu. Vasile. Vosui, Suiko, Vosuiko. Neculae. Necula, Neculita, Culita, Culae, Lae, Cula, Necu- läita. Radu. Räducu, Dutu, Duticu, Radulet, Radut. loan. Ionitä, Nitä, Niticä, Nutu. To ad er. Todor, Todoricä, Tode-rica, Tudorel. Dumitru. Dumnitru, nitru, nitrisor, nitriko, nitrulets. Costandin. Costache und Costaike, Costachitä. c Maria. Mariuta, Marica, Tica, Ticuta, Ticina. Paraschiva. Paraschivuta, Paraschivita, Vuta. Vutica, Vita, Vuta, Chivuta, c7 c7^ c i c ,f.C .f Chiva. Vicina. Elena. Linta, Linuta, Lina, Lineuta, Linea, c 7 c 7 c 7 7 Leana, Ileana, Lintica, Lintuca. Efrosina. Frosa, Frosinica. 7 7 c ' c Ecaterina. Catrinita, Trina, Trinita, Catinca, Tincuta, Tinea. Ana. Anica, Anicuta, Nusca. Marina. Marinica, Mina,Minica, Minita. c Beinamen: Bancinu, BacToicu, Bighinusu, Bir, Bocea, Bocirtu, Bolodzan, Buia, Buru, Ciuciu, Ciulei, Dirjan, Gabär, Gagiu, Chies, Cicitu, Coca, Costachioae, Cuculet, Manie, Motca, Muculet, Murnu, Musica, Niricä, PachichT, Pacicä, Pant, Päpa-rusca, Parmac, Piputä, Pirna, Please, Porcaneata, Ptruslea, Reteven Vosoaktor. 7 C O b. Das Pronomen. Personale I Sg. N. ieu; D. niie; um, mi, ni, me = mi + e(ste) (VII. 4), m, n; A. mine; mg. PI. N. noi; D, noo und nouo; ne; A. noi; ne. II Sg. N. tu; D. tsuie; tsu, iits, uz, ts, z; A. tine; te. PL N. voi; D. voo und vouo; vo; A. voi; vg. III m. Sg. N. iel; D. lui; ui, i (iis, s, uz, z); A. iel; u]l. PL N. iei; D. lor; le; A. iei; u]i. f. Sg. N. ia; D. iei; ui, i; A. ia; o. PL N. iele; D. lor; le; A. iele; le. Demonstrativum dieser: m. Sg. gsta; gstuia; f. asta; estiia (esteia). m. PL estiia; gstora; f. estea; gstora. jener: m. Sg. gla und ala; gluia und aluia; f. aia; eiia und eleia. \ — 44 — — 45 — ra. PL eiia; olora und alora; f. elea und ele; olora und alora. celalalt: m. Sg. ololant; oluilant; f. ailanto; eleilante und eilante. m. PL eilants; plorlants; f. elelante; olorlante. cestälalt: m. Sg. ostolant; ostuilant; f. astolanto; esteilante ooo 7 o ^ 7 o c ' ^ (estilante). m. PL estilants; (ostorlants) mehr la estilants; f. estelante; (pstorlante) mehr la estelante. Possessivum m. Sg. neu, ton, (lui), spu. f. Sg. rnea, ta, (iei), sa. m. PL nostru, vostru, lor. f. PL nuostro, vuostro, lor. ^ C O " o jL C 7 Indefinitum Wenn dem Pronomen-Indefinitum tot ein Konsonant folgt, so fällt das letzte t weg. z. B. to(t) rpu, to(t) mereu; wenn aber ein Vokal folgt, so verbindet sich das auslautende t mit dem nächsten Wort, so z. B. to-tuna, to-tatuta, to-taz etc. 7 o 7 vre-o, vr-un wird immer als v-o, v-un gebraucht, nis-cari lautet neskai. fieste-care ^> Kiieste-kare oder Kites-kare. In nimeni und nimenea erscheint das unbetonte e als i, so nimini und niminea; D. nimurui. c. Adverbia. airT = aira, altadatä = aldato, altmintenea = aimitera und almintrelea, altcum = alkum, asemenea = asizdera, cam = kan, cind-va = kunva, doar = dparp, mintem (= indatä) = mintenas, numai = numa, nicäiri = nikpifa, tocmai = tomna, totdeauna = todeauna. d. Konjunktionen. Die Konjunktion cäcT finden wir oft durch die Form koz vertreten; sau durch au in fragender Stellung. e. Präpositionen. punt-o finden wir gewöhnlich für printr-o z. B. punt-o vreme ka asta; ebenso dupp statt de pe (de pp) z. B. depo masp = vom Tische. (Weigand: Samosch und Theiß Dialekte, Glossar, du-pungp = de pe lingä) durch Einfluß von Labialen. pentru-cä ist durch kptse ersetzt z. B. kptse n-am vrut = pentru-ca n-am vrut, also wäre darin die altrum. Form cäce bewahrt. f. Das Verb um. Im allgemeinen ist zu bemerken, daß die III. Pers. Sg. gleich der III. Pers. PL ist, so z. B. el vede und ei vede, el au vost = ei au vost. o o Mouillierte Formen sind die üblichen vpz = vpd, pots und pots, sai = sariu, yiu = vin etc. utsig und utsiz, tsuu = tin. Auffallend ist die Form lupk statt lupti, welche am meisten im Gebrauch ist. I. Konjugation spari i iau spari ! iai spariie I ia Sg. apropki apropki apropkiie PL apropkiiem apropkiiats apropkiie Sg. pots, pots pots pupte sppriiem lom sppriiats Lipts spariie ia IL Konjugation, sez vpz sez | vez sade ! vede — 46 i — 47 — PL putem putets puote Sg. trimets trimets trimete PL trimetem trimetets trimete Sg. sai sedein ! vedem sedets ! vedets i sade ! vede III. Konjugation. mo cluk und mok I deskiz o o te duts und tets ! deskiz so dutse und sotse ! deskide ne dutsem und netsem j deskidem vo dutsets und vptsets I deskidets so dutse und sotse ! deskide IV. Konjugation. iiu = vin sai ii, i sare iine, ine PL sorim venim sorits o venits sare ! iine, ine Verba auf esk. Sg. vorgesk : loiesk = lovesk gososk o o o vorgest' | loiest' ggsost' vorgeste loieste gososte ~ o o PL vorgim loim gosum O O O vorgits j loits gosuts o o o vorgeste ' loieste ggsgste Imperfektum. Statt mg dutsam findet man fast ausschließlich die verkürzte Form mg-tsam, te-tsai, sg-tsa, netsam, vg-tsats, sg-tsa, cf. Weigand, Olympowalachen p. 101. Perfektum. Die Verba aduc, caz, kerz, ggsgsk, sez, (v)iu, vgz, zeigen meist die verkürzten Formen: am as (== adus), kost (= cäzut), kert (= perdut), ggst (= gäsit), sest (= sezut), vint (= venit), vgst (= vazut) wozu am auch an, ai, au, am auch an, ats, au gestellt wird. o, oa, uo, au Futurum. Sg. I oi, II ei, ii, oi, ui, III [gundeam kg le-au (el) adutse]. PL I om, II ets, III o, ga, ug, au. Der Imperativ kennt neben der Form adu auch die verkürzte Form a; z. B. a-o-tsur-de apg = adu o tira de apä. iaino = ia vino. Kiua aus fi + ua hat die Bedeutung von ajungati z. B. ajunga-ti odata = Hiua oder Kitsuo. a fi Präs. Sg. sunt und sun wenn ein Kons, folgt, iest', ieste. PL suntem, suntets, sunt. o ' o 1 o Konj. Hin, Ki, Hiie, Kim, Kits, Kiie. Allgemeine Charakteristik des Dialektes. Im allgemeinen weicht der Dialekt der Schkejer nur wenig von dem der umwohnenden Rumänen oder denen des Oltthals ab, was ja auch ganz selbstverständlich ist, aber doch finden sich einige Punkte, die allein bei den Schkejern zu Hause sind, und selbst bei den anderen Rumänen in Kronstadt selbst nicht vorkommen. Hierher gehört: I. Diphthongierung von o im Inlaut fuok = foc II. Attraktion von i aus k: uoik = ochi, pgreike = päreche etc. III. Vollständiger Abfall des Spirans h, auch kein Vorkommen von Aspiration, die sich doch sonst fast überall findet, wie man aus Weigands Forschungen ersehen kann: hranä > rana, liot ^> ot etc. ebensowenig ein caripg, cgsta oder cgla etc. Abfall des Spiranten h zeigt auch das makedonische Bulgarisch, doch will ich nicht darauf Gewicht legen, das kann Zufall sein. IV. Synkope, Ausfall von ganzen Silben findet sich in solchem Umfange wie bei den Schkejern nicht mehr auf dako-rumänischem Gebiete, ggst = gäsit, vim = venit etc. oder jumate statt jumatate kommt ja auch sonst häufig genug vor, — 48 — — 49 — allein eine derartige Zusammenziehung der Formen wie bei uns, ist sonst unbekannt, und wird uns ja auch oft genug vorgeworfen. Bei den Olympo-Walachen findet sich auch eine Zusammenziehung von np dutsem zu ne-tsem, aber me duk wird nie zu mek; es wäre im höchsten Grade lächerlich, wollte man aus solch einer einzelnen zufälligen Ubereinstimmung einen näheren Zusammenhang mit den Olympo-Walachen konstruieren. V. Auch kann man auf ao statt au hinweisen, das sich auch vereinzelt anderwärts findet, aber es ist nicht so durchgeführt wie bei uns; aod, läod, fäor etc. VI. Sehr auffallend ist Schwund von y, i aus v, vin in, vitel ^> itsol etc., das sich kaum anderwärts finden dürfte; während cin, citsel vereinzelt an der schwarzen Körösch vorkommt. VII. Das Uberziehen des konsonantischen Auslautes zur folgenden Silbe z. B. u-nac = un ac, to-tuna = tot una. Dann sind noch auffallende Einzelheiten anzuführen: a) Erweichung s. p. 40 Gutturale. b) logorno = logodnä; znirdp = smirnä; vitriuon = vitriol; sene = sele. c) vrenic = vrednic; privor = pridvor. Die übrigen wie: u ^> o: on, koles etc., Verwandlung der Labialreihe in die Palatalreihe: kito — pitä, kele = piele, nie = mic etc. sind so verbreitet, daß man nichts besonderes daraus schließen kann. Jedenfalls geht aus dem Dialekte mit Sicherheit hervor, daß die Bewohner von Schkej einfach aus den rumänischen Nachbargemeinden oder auch weiterher aus Siebenbürgen eingewanderte Rumänen nicht sein können. Nachdem ich dieses festgestellt habe, werde ich mich weiter unten hierauf beziehen, ohne das Detail des sprachlichen Teiles noch einmal anzuführen. Der Ursprung der Schkejer. IWas die Frage des Ursprungs der Schkejer betrifft, so existieren zwei Meinungen; die eine spricht sich für ihre slavische, die andere für ihre rumänische Herkunft aus. Unter denjenigen, welche ihre slavische Abstammung behaupten, ist auch Dr. Miletici, welcher mit seiner im XIII B. des bulg. Sbornik veröffentlichten Arbeit: „MoRH Ki\a\"0-! Kk/xrapCKH rpaiuiOTH Ork KpauiOKT*" 3—153 diese Frage ganz I gelöst zu haben glaubt. (Wir wollen sehen, wie er zu dieser Behauptung gekommen ist. ! Nachdem er zuerst Rumänien besucht hatte, entschloß er { sich auch einige Städte in Siebenbürgen aufzusuchen, wo er i wegen der Handelsverhältnisse dieser Städte mit Rumänien, 1 viele wertvolle Urkunden zu finden hoffte, und er fand auch ; im Sommer des Jahres 1895, als er in Kronstadt war, in dem 1 städtischen Archiv viele slavische Urkunden von nicht geringer Bedeutung, auf Grund deren er seine in diesem Buche niedergelegten Schlußfolgerungen gezogen hat. — Indem aber die Frage der Schkejer für ihn der Hauptgrund war, der ihn ver-l anlaßte, Kronstadt zu besuchen, wie er sich in seiner Arbeit ausdrückt, so hielt er es für nötig, auch das Archiv der Kirche St. Nicolaus zu studieren, das auch eine Menge wertvoller |* Handschriften besitzt. Hier hat er eine wichtige Handschrift gefunden, auf Grund deren er seine Meinung über die Frage der Entwickelung dieser Vorstadt ausgesprochen hat. ( Da mir alles, was Dr. Miletici in Sbornik sagt, aus einem S von einem Kollegen bulgarischen Ursprungs, Mitgliede des i rumänischen Seminars, St. S. Kalpaktschieff gemachten Aus- zuge, sowie auch aus der Recension des Herrn Jagic im , 1 Archiv B. XIX., bekannt ist, und da für mich als Trokaren diese Frage von großer Wichtigkeit ist, besonders weil auch ich in dieser Monographie diese Frage zu behandeln habe, Weigand, 8. Jahresbericht. 4 — 50 — — 51 — habe ich mich bemüht, mich von der Richtigkeit seiner Angaben zu überzeugen. Da die Handschrift*) noch im Besitz unserer Kirche ist, war es mir sehr leicht, sie mir zu verschaffen, und nun, nachdem ich sie durchstudiert habe, muß ich leider bekennen, daß seine Behauptungen durchaus nicht immer richtig sind. Wir wollen seine Behauptungen der Reihe nach betrachten. 1) Er sagt: — indem er von der Chronik spricht — „Hier wurde eine Handschrift über die Geschichte der Kirche St. Nicolaus, die bis jetzt unbekannt war, gefunden*" Die Unrichtigkeit dieser Behauptung beweist uns die Broschüre: ., Schitä din Istoria Brasovolui cu specialä considerare la Romini" von Dr. Nicolau Popü, erschienen in Kronstadt 1883, eine Abhandlung, die bei Gelegenheit einer Generalversammlung der „Asociatiunea Transilvanä" in demselben Jahre in Kronstadt vorgelesen wurde, und die k ebenfalls auf obiger Chronik beruht. — (Sie hat wahrscheinlich auch der sächsische Geschichtsschreiber Joh. Tartier, noch im Jahre 1741, bei der Abfassung einer Geschichte der [ Stadt Kronstadt benutzt.) — Sie ist eine Handschrift des Erz- ( priesters Radu Tempe, die wie aus den ersten Seiten ersieht- k lieh ist, im Jahre 1878 vom jetzigen Erzpriester Joan Petric der Kirche geschenkt worden ist. 2) „Diese Handschrift — sagt er weiter — wurde im Jahre 1742 mit rumänischer Kursiv-Schrift geschrieben, und besteht aus 100 Blättern. Aus dem Inhalt dieser Geschichte wird ersichtlich, daß sie auf einem alten schon verloren gegangenen Original beruht." Das Jahr, das er angiebt, ist das letzte Datum der Chronik, welche folgendermaßen schließt: „1742 Mai 23. stringändu-sä oräsanii si fäcänd sobor, au asezat pä pärintele Eustathie Gridovici protopop, in locul celui pristävit, si s-au hirotonit la Carlovet de fericitul patriarh: *) Ich habe unterdessen diese Chronik publiziert unter dem Titel: Istoriia beserecei Scheilor Brasovului (Manuscript dela Radu Tempe), Brasov 1899. Nach dieser Stelle finden sich zwei Punkte, und die Spur der weggerissenen Blätter ist sehr leicht zu bemerken, ein Beweis, daß diese Handschrift noch andere die Geschichte der Kirche St, Nicolaus betreffende Daten enthalten hat. Dr. Mile-ticis Jahresangabe ist also falsch. Ein starker Beweis für die Richtigkeit meiner Meinung: ist außerdem die Thatsache, daß jemand auf dem zweiten der unbeschriebenen Blätter der Chronik versucht hat, die Daten betreffend die Gründung und Erneuerungen dieser Kirche, nach dem Text der Chronik zusammenzustellen, und das letzte Datum ist hier das Jahr 1765, wo die neue Kapelle errichtet wurde, wonach, wie man sieht, der Betreffende die Absicht gehabt hat noch andere Daten hinzuzufügen. Meiner Ansicht nach ist diese Chronik ein Versuch des Pfarrers Radu Tempe — erst Lehrer, nachher Priester und endlich Erzpriester an der Kirche St. Nicolaus, gestorben 1742 — eine Geschichte der Kirche zu schreiben, der er diente, und zwar auf Grund der in dem Kirchenarchiv befindlichen Urkunden, welche er vor 1742 angefangen hat, und woran er längere Zeit geschrieben hat, und welche nach seinem Tode, — wie aus den letzten Daten ersichtlich wird — Radu Duma fortgesetzt hat, dessen Handschrift mir aus anderen seiner Schriften bekannt ist. Sie ist keine Ubersetzung, sondern scheint das Original selbst zu sein, was nicht nur die unbeschriebenen Blätter zeigen, auf welche der Verfasser wahrscheinlich später andere Daten nachtragen wollte, sondern auch der Umstand, daß dort, wo der Verfasser sich auf andere Stellen beruft, die Zahl der Seiten fehlt, ein Beweis, daß er während der Abfassung keine Zeit hatte, die Handschriften durchzublättern, um die Seitenzahlen mit der gleichförmigen Stelle anzugeben. Für die Meinung — daß die Chronik ein Original und keine Ubersetzung ist — spricht auch der Umstand, daß sie die einzige größere Chronik zu sein scheint. Die Meinung Mileticis, daß die Chronik eine Übersetzung sei, scheint mir dadurch veranlaßt zu sein, daß einige Ab- 4* — 52 — — 53 — Schriften von Schenkungsurkunden einiger Herrscher aus Rumänien, sowie die Verordnungen einiger Bischöfe und die Erklärungen einiger Priester dieser Kirche in treuer Abschrift der Chronik beigefügt sind. 3) Weiter sagt er: „Die Genealogie der bulgarischen Pfarrer wird hier ausführlich behandelt, indem sie mit einem gewissen Pfarrer Peter beginnt." Wo Dr. Miletici diese Angabe hergenommen hat, das bleibt für mich ein Rätsel, denn nirgends ist in der Chronik von bulgarischen Priestern die Rede. 4) Das merkwürdigste an den Behauptungen des Dr. Miletici liegt in der folgenden Stelle: „Und indem der unbekannte Verfasser der Chronik davon spricht, vertauscht er die kyrillische Schrift mit der lateinischen und wechselt die rumänische Sprache mit einer gemischten kyrillisch-bulgarischen Sprache, ohne den Leser darauf vorzubereiten. Dieser Punkt der Chronik ist wichtig, da der Verfasser zugesteht, daß er ein Bulgare ist, indem er sich und seine Landsleute aus dem Stadtviertel Bulgare nennt. Diese Stelle ist das einzige bezüglich ihrer Nationalität uns von den Bulgaren in Brasov hinterlassene Zeugnis." Da wir nun den wirklichen Verfasser dieser Chronik kennen, fällt die Behauptung des Dr. Miletici weg, und da wir wissen, daß die Schreiber des vorigen Jahrhunderts den Gebrauch hatten, bulgarische Wörter und Stellen in ihre Schriften einzuschieben und sich sogar bulgarisch zu unterschreiben, so fällt auch der Umstand, auf den Dr. Miletici soviel Gewicht gelegt hat; denn es wäre auch thöricht diese sieben nach mehr als 300 Jahren (seitdem die Bulgaren nach Kronstadt gekommen waren) geschriebenen Zeilen als einen Beweis für die slavische Abstammung der Schkejer anführen zu wollen. 5) Endlich behauptet Dr. Miletici noch, daß die bulgarische Sprache erst im Laufe des XVIIL Jahrhunderts ganz durch die rumänische Sprache verdrängt worden sei. Gegen diese Behauptung sprechen eine Menge Umstände, die ich erwähnen werde, wenn ich zu zeigen versuche, in wie weit jene beiden Meinungen, die den Ursprung der Trokaren betreffen, wahr sind oder nicht. 6) Ich erwähne hier noch das unrichtige Jahr 1500, in welches Herr Miletici die Gründung der Kirche St. Nicolaus in Brasov setzt, denn dieser Umstand zeigt auch, wie leicht er es mit der Behandlung dieser Frage nimmt. Die von ihm benutzte Chronik nämlich sagt schon auf der zweiten Seite: „1495. 7003. din venire Bolgarilor 103, cäzut-au un cuget bun spre crestinii dintr-acesta loc, de merserä la cinstitul sfat, cu mare rugäciune si cu mare cinste, si cu rugäminte dela lo Neagoe Basarab voevod din tara muntenescä si t-au ingaduit sfatul de au zidit si au ridicat besereca aceasta de peatra." Das Resultat der Untersuchungen des Herrn Miletici läßt sich also in folgendem Satze ausdrücken: Die Vorfahren der heutigen Trokaren waren Bulgaren, und als solche haben sie sich erhalten bis in das 18. Jahrhundert, in de ssen Verlaufe der Vorgang der Assimilation vor sich geht. Ein anderer, welcher sich mit der Lösung der Frage nach dem Ursprung der Rumänen aus Schkej beschäftigt hat, ist Dr. Nikolau Popü, der seine Meinung in der oben erwähnten Broschüre mit dem Titel: Schitä din Istoria Brasovului cu specialä considerare la Romini", geäußert hat. Dieser, auf Urkunden gestützt, versucht die Unwahrheit der Meinung derer, welche aus dem Namen der Vorstadt Schkej und der Benennung Bulgaren, die Schlußfolgerung machen, daß die Vorfahren der Rumänen aus Schkej direkte Nachkommen der Bulgaren seien, nachzuweisen. Dieser Schlußfolgerung, wie er sagt, fehlt es an historischen Gründen und sie steht mit der Wahrheit, wie aus dem folgenden ersichtlich wird, im Widerspruch. Hier führe ich einige Stellen aus diesem Büchlein an, aus welchen sich erweisen soll, daß die ersten Bewohner der Vorstadt Schkej Rumänen und keine Bulgaren waren. So z. B. auf Seite 18 finden wir folgendes: „Seit der Zeit — 54 — — 55 - Peters und Asans, waren im Reiche der Asanen die vorherrschenden Völker die Bulgaren und Rumänen. „Imperium Bulgarorum et Valachorum" war der offizielle Name dieses Reiches, wie es aus einer Menge Urkunden, unter anderen auch aus den Briefen der Päpste Inocenz III. und Gregor IX., bewiesen werden kann. Der Name des bulgarischen Reiches kam in XIII.—XIV. Jahrhundert, teils zur Abkürzung des Namens, welchen das Reich jenseits der Donau trug, teils um sich von den Rumänen, welche seit dem XIII. Jahrhundert ihren eigenen Staat diesseits der Donau mit dem Namen Valachia hatten, zu unterscheiden, immer mehr und mehr in Gebrauch. So geschah es, daß der Name Eulgare einen mehr geographischen, als ethnographischen Sinn bekam, und infolge dessen die Bewohner, welche von der anderen Seite der Donau herkamen, Bulgaren genannt wurden, aus demselben Grund, wie die Rumänen aus dem Königreich Rumänien auch heute noch die Rumänen aus Siebenbürgen „Ungureni" nennen." „Ferner: Später wird der Name Bulgare auch den Rumänen auf der anderen Seite der Karpaten gegeben." Hasdeu in der „Historia criticä a Romlnilor" I. Lief. S. 12 indem er die Behauptung vorausschickt: „bis in die neue Zeit hinein bezeichnen uns (Rumänen aus Rumänien) die Siebenbürger manchmal mit dem Zunamen „Bulgaren", citiert den Sachsen Reichsdorfer, welcher in der ersten Hälfte des XVI. Jahrhunderts schreibt und sich über die Vorstädte Kronstadts folgendermaßen äußert: „unum incolunt Bulgari, alterum Hungari, Saxones agricolae tertium"; und nachher, nicht weiter als auf der folgenden Seite, setzt derselbe Verfasser an die Stelle der Bulgaren die Rumänen „Valachi" indem er sagt: „reliquam loci istius partem intra ipsas usque montium angustias Valachi fere occupant, hic templum habent et ei praesidendum sacrificulum." „Wir können noch den berühmten Sachsen Eber (scrip-tores rerum Transilvanicarum F. I. Cibinii 1797) erwähnen. Dieser sagt S. 34: „Atque hoc vocabulo (es ist von Bulgaren die Rede) saepe nostri scriptores Valachos adpellant" und nachher speziell über die Rumänen aus Kronstadt: „Nec for-tasse abs re Coronense suburbium, Valachis habitatum, hodie-que Bolgarszek appellatur." An einer anderen Stelle S. 25 finden wir eine Urkunde des Generals von Tige dato Hermannstadt den 20. Januar 1728, welche lautet: „Inhabitatores suburbis Valachici Coronensis ab aliquot proxime retroactis annis, dum victribus Majestatis Caesarae armis capta cisaltana Valachia angustissimo accesit, dependentiam suam in spiritualibus a reverendissimo Episcopo in eadem Valachia austriaca ordinato tenere ad instantiam praesentem in dubitatam fidem facio." Dies sind die Beweise, die Herr Popü benutzt um diejenigen zu bekämpfen, welche den slavischen Ursprung der Trokaren behaupten, und mit deren Hilfe er diesen gegenüber den rein rumänischen Ursprung der ersten Ansiedler in Schkej darzuthun versucht. Beide Meinungen sind, soviel ich aus meiner Untersuchung ersehe, nicht richtig. Die erste kommt der Wahrheit noch am nächsten, insofern sie nämlich behauptet, daß die Maurer, die bei Gelegenheit der Gründung der Schwarzen-Kirche nach Kronstadt gekommen sind, Bulgaren waren; insofern sie aber behauptet, daß das bulgarische Element sich bis in das 18. Jahrhundert erhalten habe, steht sie mit der Wahrheit in Widerspruch. Alle Chroniken, sowohl die rumänischen, als auch die fremden stimmen darin überein, daß die Maurer Bulgaren waren, z. B. beginnt die obenerwähnte rumänische Chronik folgendermaßen: „Anul 1392. 6900. au venit Bolgarii intr-acesta loc, care sä zice Bolgarszek." Weiter sagt auch der sächsische Geschichtsschreiber Thomas Tartier, auf den Miletici sich beruft, in seiner Geschichte B. II. S. 525: „Auf diese Veranlassung (d. h. den Bau der Schwarzen-Kirche) kamen aus Bulgarien, die von uns noch sogenannten Belger herzu, welche teils wegen der Langwierigkeit des Kirchenbaues, teils wegen damaliger hier sehr wohlfeilen Zeit sich gefallen ließen, an diesem Orte, welchen — 56 — - 57 — wir noch die Beigerey nennen, mit Vergünstigung des Löblichen Magistrates sich wohnhaft niederzulassen. Das ist der erste Anfang dieser Vorstadt, welche durch nach und nach sich auch dahin gezogenen Sachsen ist erweitert worden." Diese klaren und bestimmten Angaben können weder erfunden sein, noch auf einem Mißverständnisse beruhen, sondern müssen eine sichere Thatsache zur Grundlage haben. Was uns ferner berechtigt dies zu glauben, ist die Thatsache, daß in einer Urkunde, die ich in den Publikationen der rumänischen Akademie B. II Th. II. Nr. 708. S. 229 aus dem Jahre 1474 gefunden habe, der Bulgaren in Kronstadt Erwähnung geschieht. Dort steht, daß Papst Sixtus IV die Sündenvergebung allen denjenigen bewilligt, welche zu der Erbauung der Kirche der Jungfrau Maria in Kronstadt beitragen werden, einer berühmten Stadt, gelegen an den Grenzen des Christentums und nahe dem Gebiete der Ungläubigen aus dem rumänischen Lande, und in welcher eine Menge Rumänen, Armenier, Bulgaren und Griechen wohnen. Es liegt kein Zweifel vor, daß diese Bulgaren die Nachfolger derjenigen sind, die 82 Jahre vorher nach Kronstadt gekommen sind, und mit Einwilligung des Löbl. Magistrats sich an der Stelle niedergelassen haben, die sie Schkej nannten. Selbst wenn wir die Urkunde des Papstes Sixtus IV. nicht zur Hand hätten, berechtigte uns die Thatsache, daß zu dieser Zeit in Siebenbürgen an verschiedenen Orten Bulgaren sich niedergelassen haben, zu glauben, daß auch diese nach Kronstadt gekommenen Maurer, die auch in den Chroniken als Bulgaren bezeichnet sind, wirkliche Bulgaren waren. Es ist also jeder Versuch vergeblich — wenn man nur diese Thatsache kennt —■ darzuthun, daß die Bezeichnung Bulgaren gleichbedeutend ist mit der Bezeichnung Rumänen, wie könnte sonst auch in der Urkunde Sixtus IV. von Bulgaren neben Rumänen die Rede sein, und es ist Unrecht von Seiten mancher Rumänen an der Meinung fest zu halten, daß die ersten Ansiedler in Schkej Rumänen gewesen seien. Die bulgarischen Maurer haben sich, wie uns der Chronist berichtet, mit der Einwilligung des Löbl. Magistrats im oberen Stadtteil niedergelassen, und so zum ersten Mal diesen Teil bevölkert. Erst mit der Zeit haben sich außer ihnen auch Sachsen und besonders Rumänen hier angesiedelt. Das bulgarische Element, das keinen anderen Zuwachs als den durch natürliche Vermehrung hatte, konnte sich natürlich gegenüber dem ständig eindringenden rumänischen Elemente in seiner Nationalität nicht auf die Dauer behaupten. Wie man aus der oben erwähnten Urkunde ersieht, hat das rumänische Element schon im Jahre 1474, d. h. 82 Jahre nach der Ankunft der Bulgaren, so sehr zugenommen, daß es unter den fremden, nur geduldeten Einwohnern von Kronstadt die erste Stelle einnimmt, während die Bulgaren erst an dritter Stelle erscheinen. Allmählich wird das rumänische Element in Schkej so stark, daß die Vorstadt die Bezeichnung „Walachisch" bekommt. Im Jahre 1559 wird in die Stadtmauer in der Richtung nach Schkej, ein Thor eingemauert, welches den Namen „walachisches Thor" erhält. Etliche Jahre später (1603) läßt der Notarius Mechel Weiß an der Stadtmauer gegen Schkej folgende, schon oben erwähnte Inschrift anbringen: „Barbara Progenies dum nos vicina Valachus .... item: Als uns das wilde Volk der tÖl-pischen Wallachen........." Außer diesen Beweisen, welche für die Zunahme des rumänischen Elementes sprechen, können wir auch noch die Thatsache erwähnen, daß die Rumänen aus Schkej im Jahre 1495 die Gunst des Herrschers von Muntenien erwerben, welcher ihnen eine steinerne Kirche erbauen läßt. Im Jahre 1550 wird in Kronstadt der lutherische Katechismus in rumänischer Sprache gedruckt, indem die Sachsen dadurch die Rumänen für ihre Kirche gewannen wollten. Dann in der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts werden in Kronstadt noch eine Menge Ubersetzungen gedruckt und zwar lediglich für die Rumänen, nicht für die Bulgaren. — 58 — — 59 — Alle diese Thatsachen stehen in direktem Widerspruch mit der Behauptung Dr. Mileticis und lassen die Annahme nicht zu, daß das slavische Element sich länger als bis höchstens in das XVI. Jahrhundert hinein erhalten hat. Außer diesen historischen Argumenten, welche allein schon genügen würden zum Beweise der oben erwähnten Behauptung der bulgarischen Niederlassung in Schkej, kann man noch andere anführen, welche nicht weniger beweiskräftig sind. So werden wir, wenn wir die Sprache der Trokaren betrachten, welche eine Anzahl Besonderheiten darbietet, zu dem Schlüsse kommen, daß das rumänische Element die Beimischung eines fremden Elementes erfahren hat. Es ist richtig, daß wir viele von den Eigentümlichkeiten, die wir bei den Trokaren finden, auch bei anderen Rumänen antreffen, aber ich habe bereits weiter oben eine Reihe von Erscheinungen angeführt, die nur bei den Trokaren zu finden sind. Und ich weiß nicht, wie man diese Besonderheiten in der Sprache anders erklären will, wenn man nicht die Beeinflussung von Seiten eines fremden und zwar bulgarischen Elementes annimmt, Was die Gewohnheiten, die Tracht und den Aberglauben betrifft, so sind sie nur insofern in Betracht zu ziehen, als man mit Sicherheit sagen kann, daß sie das Eigentum nur eines einzigen Volkes sind; sobald sie aber auch bei einem anderen Volke zu finden sind, können sie nicht in Betracht kommen. In der letzten Zeit ist der Versuch gemacht worden, die Trokaren mit den Farscherioten in Verbindung zu bringen, indem dabei unter anderen auch die Bezeichnung Cätun (bei uns coton) zu Hilfe genommen ist. Das könnte man wohl in dem Falle thun, wenn diese Bezeichnung nur das Eigentum der Farscherioten und Trokaren wäre; da dieses Wort sich aber auch bei den Bulgaren, Albanesen und bei allen Rumänen findet, so kann man gar nichts daraus beweisen. Wir haben aber in Schkej andere Ortsbezeichnungen, welche der rumänischen Sprache fremd zu sein scheinen, und welche man in Betracht ziehen könnte bei der Frage nach der Abstammung dieser Rumänen. So haben wir unter anderen Benennungen wie zum Beispiel Gorita bulg. Wäldchen und Vägleniste aus bulg. vägien = Kohle, also Kohlenort, was durchaus nicht für den rein rumänischen Ursprung der Trokaren spricht, sondern die Worte der Chronisten von der bulg. Ansiedelung nur bestätigt. Außerdem blieb auch der Name Schkej selbst unerklärt von allen denjenigen, die den Aufzeichnungen der Chronisten keinen Glauben schenken wollen, denn mit Sehet* bezeichnet der Rumäne den Bulgaren, wie ja auch das Wort etymologisch auf slavus beruht. Wie sollten also, wenn von Anfang an dort Rumänen gewohnt hätten, diese auf die Idee gekommen sein, sich selbst Slaven zu nennen? Und entsprechend haben ja auch die Sachsen diesem Viertel den Namen Belgerei, und die Ungarn den Namen Bolgarszek gegeben. Was endlich den Typus der Trokaren betrifft, so kann man auch nicht behaupten, daß bei ihnen ausschließlich der rumänische Typus herrschte oder vorherrschend wäre. Man sieht neben dem rumänischen und bulgarischen Typus vor allem Mischtypen. Texte, i. 1. frunzulitso s-o lalea, kund ieram u-vremea mea, zburam ka o pgsorea, si nimm nu mo stiia, C ~ ' 5. si zburam din krako-n-krako. o c ■ n-avea nimin tse sö-fako, ^ O O ' numa-ü- uots de vunotor o o smulse trei Kire de por, si-n foku di-un lontsisor, o ^ o 60 — — 61 — 10. si mo legg de kitsor, ka so nu mai pots so zbor, mo bogg si-n koliviie, mai mult mugrtg dekut iie. II. 1. lungg-i valea si adunkg, iako lupu mo monunko. ~ o J- C O O o lupule, nu rng munka, pun-o rosori luna, -L O O O " 5. so dau muna ku rnundra, s-apoi, lupe, m-i munka. III. 1. frunzulitso foi de zale o ~ ieu de dorn dumnitale, mo topkesk dupo kitsgre, ka un muk de lumunare, 5. kund o pui un kiotgre, si o bäte vuntu tare. o rabdo inimo si tats, o o 7 ka pgmuntu kare-1 kalts, Ki vinimo robdotoare o o o z. 10. ka pgmuntu sub kitsgre. sorako vinima mea, c c " arde-flkis, ka kandela, si n-o stiie niminea, arde, arde nu so stundze 15. si n-are gurg sg striidze. kg de-ar avea gurisgrg, ar struga de-o mgikusorg. IV. 1. strugg mundra dela rupo, aida, gitso, cle monunko. nu mgnunk, munkare-as fok, ko n-am mai avut norok. o ^ 5, aida, aida de monunko, ^ 7 o o O " kg ts-am gotit pui de kurko, ts-am Kert lapte ku pgsat s-momoligo ku Kikat. o o o O V. 1. sgrats potetsile mele, kum kreste iarba pg iele. las-so kreasko so-nfloreasko, o ^ o o ^ o " numa mundra so-n-troiasko, O O Ooo- 5. sg-n-trgiaskg mundra mea, kare m-am iubit ku ia din kopkilgriia mea. vibovnikg, vibovnikg, pugrtg-te si Hi voiniko, 10. si iubeste fgr-de frikg. vibovniko ka a mea, nu ie kut tsune lumea, ooo 7 ba mai sunt si ba mai ieste, ba mai sunt doo neveste. O ' 15. numa nu sg povesteste. VI. 1. verde frunzg liliiak, am iubit un get boiat, nits mustatsa nu i-au dat, numa bun de sorutat, O 7 5. ii avea neikg pgkat, m-ai iubit si m-ai lgsat, ku trupsoru-mpovgrat, si te-o bäte, neiko bäte, ^ 7 o o " dragostea dela amante. 10. verde frunzg de buzor. i — 62 — — 63 — neikutsule puisor, nu trimete-atuta dor, si pg stele si pg nor, vino Dumniata ku iel, 15. sg-ts paie mai usurel. verde fugie sgltsiugrg, tradze mundro din viuoro, k-am un fok la vinimigrg, de nu-1 potoleste-o tsarg, 20. numa mundra mea-ntr-o sarg, verde fuoie mor uskat, tgtg nugptea-m tremurat, la o krutse de fereastrg, pentr-o dragg de nevastg, 25. ba am si ungenunkat, si gurg tot nu n-au dat. sara bung leikulitsg, si-ts multsgnim de guritsg. sara buno neik-al neu, 30. stai dragg sg viu si ieu. las neikg numai veni, ko ts-au fost nits n-au mai Hi, s-au trekut amar de noi, a ne iubi amundoi, - O o7 35. s-au trekut amar de tine, a te mri iubi ku mine. verde fugie, fugie arsg, dela pop-a treia kasg, ieu am iubit o nevastg, 40. dumnezgu s-o niluiaskg, ku oku mg kamg-n-kasg, aida neikutsule-n-kasg, k-afarg ploo de varsg, ai dragg sg ne iubim, 45. numa amundoi sg stim, de maikg-ta ne ferim, maikg-ta-i muiere rea, nu te lasg-n voia ta, sg iubest' pg tsine-i vrea, 50. si pg tsine ts-o plgtsa. VII. 1. frunzulitsg de bozor, tse vi, dragg, turzior, or de mine nu tso dor? o ba m-e dor, mundro, si zale 5. nu pot tretse, valea-i mare, nits pg punte, nits kglare, kgz valea-i ku bolovan, nu pots tretse nits ku kai, kgz valea-i ku ketritsele, 10. nu pots tretse de gur-rele, koz kurelele mo strundze, o o o ' si mundrutsele mg plundze, s-ar plundze s-ele bgtrune, da 1-este numa rusine. 15. frunzulitsg de urmuz, kiite fete-n bratse-am struns, tugte dupg mine-au pluns, de te-oi strundze si pg tine si tu-i plundze dupg mine. 20. drag-asar te-am asteptat, to-ku fok si ku lumnino, si ku dor dela vinimo, o ' dak-a-vgst kg nu mai i. (= vii) ieu an-luat-o s-am plekat, 25. si m-an-dus si m-an-kulkat, peste nugpte te-am isat, ka kund te-as Ki sgrutat. — 64 — — 65 — VIII. 1. verde fugie mor mustos, te kunosk mundro pg mers, po mersu kitsgrelor, si pg portu puglelor, 5. kg le ports albe spglate, mults voinits badz un pgkate, astoz, muine sau poimiiine, mg badz dragg si pg mine. verde fugie mgr kretsgsk, 10. ieu to-stau si mg gundesk, pg tse kale sg pornesk, puinea sg n-o gonisgsk, kopilasi sg ni-i kresk, kopurseu din patru skundur, 15. nu mg bgga mundro-n-gunduf. verde fugie de ngut, rgu um pare ts-am fgkut, am dat dragostea-mprumut, s-akum stau ieu si mg uit, 20. si mg uit unde-am iubit, k-au rgmas loku purlit, si pgmuntu dogorit. frunzulitsg trei foi late, departe mundro, departe, 25. doo dealur ne desparte, doo dealur s-o pgdure, s-o kale de v-o trei zule. IX. 1. du-te neikg, duku-ts doru, kgz tu n-ai sgkat trupsoru, un grgdina ku bozoru-du-te neikg, duku-ts nila, 5. kgz tu n-ai sgkat vinima, un grgdina ku zamvila. du-te neikg si sg-m vi, kolea-ntre sunte Mori, kund ie pugma-kugptg-n vi, 10. si struguri de koles, sg-m vi neikg sg mg vez, sg mg vez kum am rgmas, ka un pom purlit si ars. du-te neikg si te-ntugrtse, 15. si-z-mai fg v-o kale-nkugtse, de vez mundra tse-z-mai fatse, kg s-au pus la pat de zatse, da nu zatse de v-o buolo, da un zatse de margoalg. Kolindg. 1. sus un pugrta raiului, ieste-o masg mare-ntinsg, dar la maso tsine sade? o sade bunul Dumnezou 5. si luan sfuntu Iuan. si-n zudekg pg Adam: ies, Adam, afar-din rai, dakg-n rai nu ts-au plgkut, de nirosu florilor, 10. de glasu udzerilor, de iersu pgsgrilor. iartg, Dgmne, k-an gresit, k-an gresit s-am adurnit snpt-nn pom mare-nflorit, 15. sarpele m-au amgdzit. busuiok verde pg masg, rgmui Tsiko sgngtugsg, kum iest' dalbo si frumuoso, o O O L O ' Weigand, 8. Jahresbericht. 5 i — 66 — din uoik negri mungoioso. 20. floritsiko din funatse si ku Nitsg struns un bratse, k-amnndoi sunt doi frunios, so romnie sonotos. XL Kolindo. 1. oi roi roi tsel peste din mare, mare si mai mare. oi roi roi Tsika tymora, grodino-s fotsa. 5. oi roi roi dor us somrma, oi roi roi flor de tugte flor, mai mnlt bosiok, ko-i mai ku niros, si mai drogostos. 10. oi roi roi tsel peste din mare, din mare iesa, gardu ni-1 sorea, un flof so trantea. oi roi roi Tsika tunora, 15. un grodino untra, maiko-sa-i zutsa: „maiko, dragg maiko, asta ts-o so Hiie? de tse le stropkesk., 20. mai rou vestezesk." maiko-sa-i zutsa: „Tsiko draga maiki, un grodino so merdz, bruu so-1 dezledz, 25. pestele so-1 ledz." Tsika tunora, k-asa-s fotsa, — 67 — oi roi roi tsel peste din mare, pestele-i groia: 30. Tsiko draga mea, nu mo mai lega, koz ku karnea mea, nunta vei nunta, si ku solzu nei o - 35. unzestrate-vei O o romui Tsiko sonotuoso, etc. etc. etc. XII. Povestea norokului. (Noroku ieste ka o flugre:) au fost iiodatg un umpgrat, si umpgratu gsta au avut sapte fete. iel pgng n-au ngskut a de-a saptelea au fost tare norokos, da dupg ts-au ngskut a de-a saptelea, n-au mai fost asa norokos. asa s-au zeluit iel odatg la alts umpgrats, da un umpgrat 1-au untrebat, kuts kopki are? si iel i-au spus kg sapte fete. atunts i-au zus iimporatu gsta bgtran sg mergg sara, dupg tse sg kulkg tugte si sg sg uite la iele, kare kum dugrme. asa dupg tse s-au kulkat tugte au untrat umpgratu la iele si s-au uitat, s-au ygzut, kare kum au durnit. una iera ku muna sup-kap , alta ku munile peste kap, da a de-a saptelea au durnit ku munile unkrutsisate untre genunK. apoi s-au dus iel la umporatu ala bgtrun si i-au spus ts-au vgst. Atunts iel i-au spus, kg fata a de-a saptelea au ngskut fgrg flugrea norokului. ngkgzit au vint apoi akasg si i-au spus iimpgrgtesei lui ts-au auzut, da fetitsa n-au fost durnind, s-au auzut to-ts-au povestit tatg-sgu ku mumg-sa. si dakg s-au skulat fata dimineatsa au zus: mamg, ieu am auzut ts-au povestit tata az nugpte tugte ielea, kg ieu am ngskut fgrg flugrea norokului si kg-s fgrg norok un kasa dumneavostrg. da dumneata n-ai dekut sg strundz fetele de-mpgrat, sg dai o maso, ko ieu vreau so mo duk dela dumneavuostro, ka so 5* — 68 — nu Hin ieu ina nenorokului kasi, sg Kiu numa ieu nenorotsitg. „nu draga maiki, n-au zus tato-tgu sg te duts tu dela noi, kum so te duts tu dela mine draga maiki?" i-au zus atunts mumo-sa. „nu maiko ieu mo duk si n-ai dekut so-n-solzost' O " ^ o o o O o oo o o kgmase ku galbin." mumo-sa n-au avut tse so-i fakg, i-au kusut komasa si fata s-au umbrokat ku ia po kelea guolo O o o O o i o -. O o c O s-au plekat. dupg ts-au azuns la un birt mare au tserut so-i dea solas. akolo iera tomna zu de turg si trodza karele ku ^ C ~ o o ~ o buts ku in un kurte si ku alte mgrfur. peste nugpte au vint noroku iei k-un sfredel mare un mung s-au dat tsep la tugte butsule s-au pornit inu pim kurte, si sfredelu 1-au pus la kapu iei. kund s-au skulat dimineatsa ugmeni s-au vgst paguba, au kgutat sg vazg tsine-au dat gour la buts, s-au ggst la kapu iei sfredelu. atunts ia au zus: „nu-i ninika, dradzi nei, asta-i nenoroku neu, sokotits kut fatse paguba si ieu so v-o plotesk." apoi s-au dat la oparte, au luat ban. din kgmase, au plgtit s-au plekat mai departe pgng au dat de alt birt, unde iar s-au oprit so duormo. akolo au fost iar zu de turg si un kurte 1 o ~ /; o o o0 o~o iera o grgmadg de karg ku vase. peste nugpte au vint iar noroku iei ku o mgtsukg mare s-au untseput a spardze la vasele din karg, pgng tse le-au spart pg tugte, s-apoi au pus mgtsuka la kapu iei, unde durna. Dimineatsa o desteaptg ugmeni s-o untreabg: „tsine te-au pus sg spardz vasele ku motsuka?" atunts s-au nokozit si ia s-au zus: „dradzi nei, n-am O OOO ooo" o7 tse fatse, asta-i nenoroku neu, sokotits kut fatse si vg plgtesk." apoi s-au dat de-oparte, au luat galbin din kgmase, au plgtit paguba s-au plekat mai departe ngkgzitg. akuma, ka sg nu mai dea de ngkaz au tras la un kroitor. kroitoru lukra tomna o aing de nireasg la o fatg de-mpgrat. peste nugpte au vint iar noroku iei, au fgkut aina to-zdrantse, au pus fugrfetsile la kapu iei si s-au dus. dimineatsa sg skuglg kroitoru si ggsgste numa petetse din aina tsa skumpg de nireasg, si kum kautg, vede fugrfetsile la kapu iei, fugrfetse de kare nits n-au mai vost. si o untreabo: ,.ts-ai fokut si ts-ai gundit? kum - o o^o'oo oOo ai vint un kasa mea ku fuorfetsile estea? kund oi mai fotsa O ^ o L o o ~ o ieu o aing ka asta? ts-oi fatse ieu akum?" ia au untseput — 69 — a plundze s-au untrebat kut fatse aina? apoi au plgtit paguba si ia au romas akum foro nits un galbun. de nilo kroitoru ooo OO Oo O i-au dat un galbun, ka sg aibg ku tse sg sg-kg mai departe. apoi s-au dus sgraka plimgund si ngkgzitg mai departe, pgng ts-au vgst o lumning. akolo iera skorbura norgtselor. Azun-guncl aits au gost o kaso frumuoso si kurato, un kare iera o ~ O ~ O O O '-' z. O O * O o ■• |r muiere umtg, uriitg, de mai gine-z-vinia sg skuipk pg obrazu iei, dekut pg podin. si muierea asta i-au zus: „ieu stiu de ts-ai vint tu aitsa, da so-m kauts otsur un kap." koutundu-i o ' O o oo-Loo fata un kap iau vint sg skuipe, s-au uitat un dreapta si nu i-au vint sg skuipe nikgier, s-au uitat a-poi si un stunga s-au vgst, kg fatsa babi ie mai uruto, si pg fatsa iei au skuipat. atunts au zus baba: „kg pentru ginele tse n-ai fgkut akuma, — kg iei i-au (plokut) kg st gine, kg ug skuipat — sg-ts fak si ieu tsuie un gine. sg vez kg punt la 12 ine tugte noruo-tsele kuntund, noroku ton ie ol clintui, si ie mai ku voie ka tuote noruotsele, ko-i ku fiuorea ta la iel, si tu kund te-i * L o c 1 c o ~ £ ^ ^ 1 o o untulni ku iel un fatsg, sg pui muna si sg-i-zmuldz flugrea si so plets unainte ku ia si undorot so nu te uits de fei. ko OXq ^OOOO ^ ' o iel nu mai pugte veni dupg tine, dakg i-ai luat fiuorea noro-' kului." ia au fgkut kum au unvgtsat-o baba si asa s-au kustigat flugrea norokului, ku kare s-au untors apoi akasg. t kund au fost venind fata ku fiuorea un muno s-au untrat un I O o ^Z^QQQ^QQ oras, umpgratu sta tomna pg fereastrg si sg uita pg ulitsg. trekimd fata pg lungo kasa umporatului, au strugat-o umpgratu: „fetitsg, fetitsg, stai otsur un lok, tse tsei tu pg flugrea aia din mung?" ia au zus: „kut va veni ia." atunts umpgratu au kemat-o unguntru s-au pus flugrea-ntr-o kumpung si-n ailantg au to-pus la ban pung s-au pus tugtg averea, da | flugrea to-nu s-au ridikat dela pgmunt, atuta au fost de grea. atunts s-au nirat umpgratu, kg tse flugre pugte Ki aia, si dak-au vgst kg iel n-are-atutsa ban s-o piioto kumpgra, i-au dat fetsoru de borbat. si unde so-tsa borbatu ku fiuorea izbundea. | O O O o ^ 1akuma s-au gudit ia: sg vedem ku flugrea la mine mg pots prgpgdi. au pus s-au ars kuptoru o zu s-o nugpte, s-au dez-brpkat s-au luat fluoreä-muno so so badze-kuptor, da n-au O o o^^QOOO J" — 70 — — 71 — apukat so untre s-au vint o furtung s-au arunkat-o-ntr-o Iivade ku fluore ku tot, s-au vint aits bgrbatu-sgu s-au untrebat-o ts-au pgtsut. ia i-au povestit to-ts-au avui iel an umbrokat-o s-au as-o akas, s-au troit zule dults si de~n-au murit, mai troieste si astoz. si ieu m-am pus p-o sa, si v-am spus asa, si m-am pus p-o pang de going, si m-au da(t) pun ting, si m-am pus p-o ratsg, si m-am da-pg gatsg. XIII. au fost uodatg un klisiier bgtrgn. klisiieru aia avea o fatg vrenikg si frumugsg, de numa iera mai vrenikg si mai frumugsg ka ia. ia un tugte duminets diminetsia mgtura pg malu biseritsi. untr-o dimineatsg — kum ine boieri din tsarg — sg-tse un boier (din tsarg) la biserikg s-o vede, si-i zutse: „da fetitso to numa sungurg mgtur p-aits?" ^ „numa boierule, i-au rgspuns fetitsa, kg ieu sun(t) fata klisiierului si numa pg mine mg are taika " „da akasg-i taikg-tgu?" ,,akas . atunts negustoru s-au dus la bgtrunü-kasg, i-au dat binete si bgtrunu i-au multsgnit, apoi 1-au untrebat boieru: „mosule sti la ts-am vint ieu?" „stiu, dakg n-ei spune." „am vint sg-n dai pg fata asta niie." „o boierule! au zus atunts mosu, sg ts-o dau dumnitale? kum sg ts-o dau? kg sun-tom bgtrun si neputintsos, si tse sg fak ieu fgr-de ia?" „nu-i nini-ka, mosule, ieu vreau s-o iau de nevastg si grizesk ieu si de dumniata." ?,o boierule! puote-ts bats zok, kum sg iai fata mea? o fatg de uom sgrak?" ! „nu, mosule, fgggduieste-m, kg n-o dai niie si ieu uts | fgggduiesk de az unkolo, kg n-ei Ki tatg." atunts iau fgggduit bgtrunu, kg i-o dg. iel n-au mai zus ninika, dupg aia s-au luat si s-au dus un turg si i-au luat feti la kgmgs, aine ka s-o-mbratse s-au vint ku iele, s-au luat ku iel s-o nevastg mai bgtrung, kare-au stiut sg o-mbratse, r au kema(t) pg popa si i-aii logodit, si mai tiirzuu au fgkut si nunta. pg bgtrunu 1-au luat ku iei si 1-au ungrizit, si lui i-au umblat asa de gine, si din nevasta lui asa o muiere au iesii unkut au fost fugrte multsgnit de ia. untr-o sarg iel sg ggtea sg pletse la drum ku negots si ka so nu läse pg \ nevastg-sa sungurg, au Igsat o bgtrung so-i tsuie de umt. | la drum au plekat ku mai mults ugmeni tiner, si-ntre iei si j un fetsor. pg drum au untseput Kiestekare (Kiieskare) sg-s ' laude nevestele, da iel nu stiia kum sg s-o laude p-a lui mai j tare. atunts kraiu de fetsor i-au zus: „tse to-t-uts laoz ne- vasta, kg nevastg ka a ta nu mai ieste? ai sg ne (prindem) rgmgsim amundoi pg tugtg averea ta si pg tugtg averea mea, f kg mg duk ieu la ia." „pots merdze, ieu mg rgmgsesk ku tine pg tot tse am." apoi iel s-au dus un treaba lui, nu i-au fost frikg, k-au stiut tse nevastg are, si kraiu de fetsor s-au imtors undgrgt. / iel nu stiia akuma kum sg untre la ia, kg ia kum unsgra unkidea tot. untui s-au fgku(t) ka kglgtor beteag s-au tseru(t) so-i dea Igkas, da ia n-au vrut sg-1 primfiaskg-kasg. apoi s-au fgku tsersitor si nits asa n-au putu(t) sg untre, kg ia i-au da(t) bgtrani un stuk de kitg, so-i dea sg sg dukg. asa iel tse sg fakg, kg iera rgmgsit si-s kerdea tugtg averea? sg-nvoieste ku botruna, ui fogoduieste ban mults, si bgtruna tse so-i \ fakg? avea o ladg a iei afarg, 1-au bgga-t-un ia si s-au dus la stgpung-sa s-o rugdze s-o läse sg s-o-badze un kasg, sg dugrmg pg ia, kg pg ia dugrme mai gine, ka pg or tse, stgpung-sa s-au unvoit s-atunts baba au kemat doi ugmen si s-au bggat lada-n kas. sara s-au uitat kraiu de fetsor pg * gaura dela ladg s-au vgst to-ts-au fgkut ia, kund s-au kulkat. ia s-au luat tsertsei din ureik, inelele si le-au skos din dedzete \ \ — 72 — — 73 — si le-au pus sup kopotui. peste nugpte ui deskide baba lada, iel iese afarg, sg dutse frumusel la patu iei, tradze frumos keile de sup kgpgtui si deskide untset skrinu, si-i ia un inel si sg sterdze uotsu ku iel. apoi s-au dus sg dea de bgrbatu-sou, si 1-au untulnit untr-o kurtsumo, unde bea uomu neu si O o 7 ^ ü o o o C ' o o benketuia vesel kg au kustigat rprngsagu. kraiu de fetsor s-au dus frumos la iel si i-au zus: „te mai romosest' tu ku mine? al kui ie inelu gsta? vez de drag tse (i-am fost) m-au avut, n-au dat si inelu gsta," atunts iel s-au untristat fugrte tare si n-au mai avut tse so zuko. 000 „asa am zus si asa sg Kiie." asa au vint akasg trist tare. nevastg-sa au vgst numa dekut, kg are tseva bgrbatu-sgu si 1-au untrebat: „tse-ai de lest' asa nokozit, n-ai vundut kumva o o 11 ^ ^ ^ oo" ~ O marfa cle iest' asa trist?" da iel nu i-au spus ninika, i-au struns to-ts-au avut ia dela tato-sou s-au bogat un neste dgsadz s-au poruntsit sludzi sg prinzg kai, si iei i-au zus sg sg ggteaskg, kg are poftg sg sg-kg ku ia la plimbare. pg ia au pus-o dindorgt si iel s-au pus de-au munat kai. asa s-au to-dus punp la mardzinea Dunori, akolo i-au zus: „do-te zos, -l o o .-■ O 7 <~ ~> o O ' nevastg, si te dezbrako de ainele alea, ko voz ko n-ai fost o ' o ^ ^'ooo- vrenikg de iele si te-mbrako ku ele dela tato-tou, s-au unbro- O ^ o o O o 7 q q kat-o ku alea si i-au da(t) drumu un Dungre, fgrg s-o untrebe tseva. iel au vint apoi undorot, da s-au sfetit treaba, ko - "> -L^OCO" o o. 7 q politsiia 1-au tras la rgspundere, kg ts-au fgkut si ts-au deres si unde-i ieste nevasta? si 1-au unkis. dumnezgu au vgst kredintsa iei si n-au lgsat-o sg sg-netse. peste nugpte au bgtu(t) vuntu si i au adus o saltsiie, ia s-au aggtsa(t) de ia s-au to-mers pg ia, mai un an de zule. dela o vreme s-au oprit la o mardzine. ts-au fgkut ia, s-au tras s-au iesit afaro si aits iera o scorburo si Kiinko ploua tare O O C i s-au bggatü-ia, peste nugpte aude un kuntek frumos, iera ielele. vinia ku kuraze mare, kg losese puterea la u-n-umpgrat si kunta si zuka si zutsa, kg atuntsa i-o tretse umpgratului, kund s-au spgla ku apg din skorbura asta. Atunts ia min-tenas s-au deskultsa(t) de tsizme, au luat apg-iele si le-au lua(t) de-a umere, s-au vint pgn-au dat de orasu aia, unde iera umpgratu beteag. akuma ia tse sg fakg, stg un lok si sg gimdeste si sg dutse la un kroitor si sg ruggg so-i dea un rund de aine borbotest', ko dako-i azuto Dumnezgu uo sg-i O OO 7o Co O O^o^O'- Kiie gine plotite ainele alea. kroitoru i-au da-t-ainele, ka sg vazg ts-ug sg fakg. apoi fata i-au tserut s-o stuklg s-au golit apa din tsizme si s-au dus ku ia la palat, unde kute zetse rundur de doftof untra si iesa si n-avea tse so-i fako umpora- O O " ^ O'-OO-'-O tului, kg i-au fuost kerit tugtg puterea. aits s-au rugat (si) ia de straza dela puorto s-o läse so untre so-ntsertse so vin- - JL~z.o OOO o detse si ia pg-mpgratn. atunts s-au dus sludzile sg-ntrebe tse so fakg, k-au vint un doftor strgin sgrak, sg-1 läse or nu unguntru? 1-au kemat apoi sus, ka sg vazg ts-are sg-i fakg. ia au dat pg tots afarg din kasg, au dezbrgkat pg umpgratu un kelea guolg s-au untseput al spgla ku apg di-aia, kare au zus ielele. dupg tse 1-au spglat, parkg i-au lugt ku muna betezala, apoi s-au da-t-umpgratu zos, s-au zus: „tsine iest si tse sg-z-dau, kg m-ai fgku-t-odatg sgngtos?" ia n-au vrut sg spuie ninika, s-au zus: „kg altseva nu vreau, numa sg Kiu mai mare peste unkisor," kg iera to-ku gundu la bgrbatu-sgu, k-au stiut k-ug sg Kiie unkis, si umpgratu i-au fgku(t) pg voie. Acusa au poruntsit ia, sg slobugzg pg tots robgi sg-i vazg. kund au iesit bgrbatu-sgu ku neste Karg cle kitsugre, iei i-au vint rou, da si lui iefa friko, ko domni 1-au osundit la mugrte, kg iefa mai anu. ia poruntseste mintenas la sluzbas so-i ia Karole dela kitsuore si so-1 aduko sus. dupo tse 1-au O^-O Z O O L O o adus sus, 1-au untrebat: „ts-ai fgkut de-ai avut Kargle de kitsuore si de kund iest' unkis?" da iel n-au askuns ninika, o £_ o ^ o - ' au spus tot ts-au fgkut. Atunts ia i-au zus: „pgkgtosule, de tse n-ai untrebat pg nevastg-ta, dak-ai vint akas sg vez, i-ade-vgrat ku inelu, or ba?" atunts iel au zus: „um pare rou, kg n-am untrebat-o." „da tu krez, k-au fokut ia lukru aia?" 11 7 ^ O iel au zus, kg n-au untrebat-o si nu stiie. atunts iii(v)ine iei rgu dela inimg si umpgratu iefa akolo s-au untrebat-o tse ie, s-au zus, nu-ts kerde Kirea pentru un pgkgtos ka asta. atunts ia au strugat: ,.ieu ul iert, ko ie borbatu-neu." s-a- — 74 — — 75 — tunts au kost iel zos s-au lesinat. ia au pus numa dekut de 1-au trezut, 1-au dus numa dekut la baie si 1-au umbrokat un aine fäine, s-au umbrokat pg urmg si ia ku aine muierest' si umpgratu 1-au fgkut pg iel al doilea umpgrat si pg ia um-pgrgtgasg s-au luat pg bgtruna la-ntrebare si pg untsfutu aia de tungr, si i-au osundit umpgratu la mugrte pg amundoi. i-au lega(t) la kugdele telegarilor si i-au fgkut to-ni si fgrurne. iei ug mai Ki trgind si astgz, dakg nu-g Iii murit. XIV. 1. Vilinkutsa sg ggtea, bota-n mung kg o lua, si la apg sg dutsa, ia unzos kg sg uita, 5. sumg de Turts kg vedea, si-ndgrgt kg sg-ntortsa, si din gur-asa struga: „maikg, maikg, dragg maikg, ies afaro de te uito, 10. nu stiu, ruzaf unflorits, or sun(t) Turtsi imvglits." maikg-sa afar iesa, si unzos kg sg uita, si din gur-asa-i zutsa: 15. „Vilinkutso, draga maiki, nu sun(t) ruzaf unflorits, da sun Turtsi unvolits." ooo ia din gurg us vorga: „taiko, taiko, drago taiko, /' o' »i O ' CD O ^O7 20. fg-m-o groapg-n-kimnitsg, si-n lasg si de-o fereastrg, so mai voz tse ie un kaso." O o o <-> o o nits yorba n-o isprgia, Turtsi-n-kasg kg-n sosa, 25. si din grai asa zutsa: „bgdiuleasa tsa frumgasg, ku portu de zupuneasg, ku kipu de kurv-alesg, skgatem pg Vilinka fatsg." 30. taikg-sgu asa zutsa: „ko Vilinka nu-i akaso, 77 o ~ o ' k-au plekat de-a noua tsarg, k-an avut de-o soriugrg, s-au auzut k-ug sg-i mugrg." 35. nits vorba n-o isprgia, si kapu i-1 reteza, pg Vilinka o skotea, iar Vilink-asa grgia: „Tnrtsilor boierilor, 40. unggduits putsuntel, sg moi kornu surtsului, un sundzele toikutsului." o o o -> " pg Vilinka n-o lega, si-n trgsurg n-o punea. 45. ia din gur-asa zutsa: „rgmui taikg sgngtos, ka un bustenel pg zos." kund la valea Jiului, Vilinkuts-asa zutsa: o 50. „Turtsilor boierilor unggduits putsuntel, sg-n spgl kornu surtsului de sundzele tgikutsului." si Turtsi n-o dezlega, 55. ia un apg s-arunka si din gur-asa zutsa: „dekut damo Turtsilor, 11 o o " mai gini masg pestilor, si Igkasu brgstelor 60. si rudzino ketrilor." o — 76 — — 77 - XV. 1. „ientso, ientso dragu maiki! tse sez to-trist si muhnit, o 7 or galbini i-ai fursit, au mundrele te-au urut, 5. au murgu ni te-au spetit?" „maiko, maiko, dragg maikg, nits murgu nu m-au spetit, nits galbini n-am fursit, nits mundre nu m-au urut, 10. da kiite fete-n Tsarigrad, po tote le-am sorutat, J- O L o. o " numa doo n-au skopat, una, Tsika de-mpgrat, s-una de ovrei bogat, 15. ale doo n-au skgpat, si de nu le-oi sgruta, ieu sgngur m-oi spunzura." maiko-sa k-asa-i zutsa: „ientso, ientso, dragu niaiki, 20. dezbrako aine kroiest', o o ~ 1 si-mbrakg kgluggrest', si tsere pg la ferestri, kum tsere kolugori, C O C " pg sama mungstiri." 25. ientsa k-asa si fotsa, nits asa nu izbundea, si akaso kund venea, si din inimg ofta, maiko-sa k-asa-i zutsa: oO. „ientso, ientso, dragu maiki, tse-m oftez, asa ku sete, nu-i lumea fripto de fete, dezbrakg ainele tale, si-mbrakg ainele rnele." 35. ientsa k-asa si fotsa, si asa kg-s izbundea, 1-Aletsika sg dutsa si din gur-asa-i vorga: „Aletsiko de-mpgrat, 40. nu-n dai putsuntel solas?" Aletsik-asa-i grgia: „ieu sglas dakg ts-oi da, ts-oi fatse patu pg prispg." „nu-m fatse patu pg prispg, 45. k-avets muste si mg kiskg." „ts-oi fatse-n tindg pg vatrg." „nu-m fatse patu pg vatrg, k-avets kuine si mo latro, O o O O ' peste ngpte m-oi untinde, 50. si rokitsa ni s-aprinde." „tsu 1-oi fatse la fereastro." 77 o ^ o o „nu ni-1 fatse la fereastrg, ko sunt fomee frikuoso." O o O - L O „ts-oi fatse pat la kitsgre." 55. „nu-m fg patu la kitsgre, k-am inimo si mo duore." O O o £_ „ts-oi fatse pat la pgrete." ientsa pg la nez de ngpte, vgrsa to-sudof de mugrte. 60. dimineatsa sg skula, sg spgla sg keptuna, un oglindo so uita. O O OOo si pg use kg iesa, Aletsik-asa-i zutsa: o o 65. „ientso, ientso, kurvg ientso, kund te kults ku fata-n pat, arunkg-i de-o kurpg-n kap, sg sg stiie ku bgrbat. ia la tatg-sgu sg-tsa (se ducea) 70. untrg-n kasg suskinund, — 78 — s-iese-afarg lgkrgmund. iar taiko-sou ui zutsa: „Aletsiko draga taiki, da asta tse mai ieste? 75. untri-ri kaso suskinund, o o o ' s-ies afaro lokromund?" — O O O O ia din gur-asa-i zutsa: „taiko, taiko, dragg taikg, kute fete de-mpgrat, 80. mai tote s-au mgritot, numa ieu sunt fato mare, - ~> O o " la kurtea mgriei tale." dupg ientsa-m trimetea. mumg-sa asa-i vorga: 85. „ientso, ientso, dragu maiki, nu-ntra-n kasg nepoftit, nu bea paar ne-nkinat." si ientsa n-au askultat, au untrat im kasg nepoftit, 90. s-au bgut paar ne-nkinat, pg ientsa 1-au otrgit. strugg ientsa-n gura mare, „pripkeste, popo, pripkeste, kg its mugrtea mg sosgste." 95, si ientsa au si murit, Aletsika ni 1-au pluns: „ientso, ientso, dragg ientso 1 az dimineatsg fetitsg, pg-n 1-amneaz mgritatg, 1.00. pgng sara vgduvitg. taikg, taikg, dragg taikg." „dea Dumnezgu sg nu mof, sg te-nsof de noo or, sg fats noo kokonas, 105. si la urm-o kokonitsg, so te badze-n temnitso." — 79 — XVI. 1. „kopkilitsg ku pgrints, la tse foku te mgrits? kg nila dela pgrints, kut ui troi n-o mai uits, O O o O o 7 5. da nila dela bgrbat, ka kita de kumpgrat, to tsupkest' pun-o fursest', si sgtulg nu mai iest'." „taiko-nea m-au mgritat, 10. nu s-au uitat, kui m-au dat, dupg uotsu din pgdure, kare omoarg si furg. kg ieu n-am fost unvgtsatg, sg sez un kasg-nkuiatg. 15. sg spgl aine sundzerate, dupg ugmen despoiate." uotsu la use-askulta, si un kaso ko untra, O ooo 1 si din gur-asa-i zutsa: 20. „nevastg, nevasta mea, de tse-m plnndz si-n lgkrgmnez, si po maiko-ta n-o blostomn?" J: o o o o o ia din gur-asa-i zutsa: „bgrbat, bgrbgtsglu neu, 25. ieu n-am pluns, n-am lgkrgmat, pg maika n-am blgstgmat, da ieu foku 1-am fgkut, s-am pus lemne de stezar, si stezaru-au fumegat, 30, lgkrgmn din uoik n-au kikat." iel afarg kg iesa, si pg slugg k-o struga: „kutsis, kutsiselu neu, prinde-m kai la binteu, i — 80 — 35. k-ug so piek la sokru-neu." pimg kai kg-i prindea, palosu si-1 askutsa, si-ntrosuro sg punga. zumotate kodru verde, 40. lung-on stup mare de gruii, din trosuro so dedea. O O O ^ / ploska-n mung kg i-o da, si din gur-asa-i zutsa: „na nevastg in de bea, 45. kg de astgz unkolea, tsine stiie de-i mai bea dela mgnusitsa mea," si-n ia palosu-1 bgga. ia din gur-asa struga: 50. „bgrbat, bgrbgtsglu neu, sg te duts la tatg-neu, sg-n tragg klopotu-n sat, so ni-1 trago trogonat, o O O ooo ' kg n-e mugrtga din bgrbat." 55. iel la suokro-sa so-tsa, ~ o Z o O 7 si un pugrtg ko-i bgtea, si din gur-asa-i zutsa: „sugkrg, sokriugra mea, in de-n deskide pugrta." 60. suokro-sa asa-i zutsa: ~ Z. C o O „deskizg-ts-o nevasta, kg ia-i stiie sama." iel din gur-asa-i zutsa: O o „nevasta nu ie ku mine, 65. zumgtate kodru verde, lung-on stop mare de gruu, numa sundze puno-n bruu, O J- O O O o 7 si sg-i tradz klopotu-n sat, si so i-1 tradz trogonat, .5 OOO" 70. ko ie muortea din borbat." Glossar. In das Glossar wurden alle in den Texten gesperrt gedruckten Wörter, deren v erständnis hätte Schwierigkeit machen können, aufgenommen, wobei die lateinische Ziffer sich auf die Nummer des Textes, die arabische sich auf die Zeile bezieht. Außerdem habe ich auch alle weiter vorn und mir sonst bekannte Wörter eingereiht, die in irgend einer Beziehung von Interesse sind. Dialektische Formen wie kitsor für picior etc. blieben, weil zu bekannt, aus dem Glossare weg. Die Reihenfolge ist phonetisch o nach o, u nach u, g nach g u. s. w. adaog = adaug. aida IV. 5 = haida. ailantg XII = cealalta. aino XII = haina. aldatg = altädatä p. 44. aikum = altcum. amnin = amin aimintef a = alminterea. an VII. 24 = am. androk = Weiberrock p. 6. aöd = aud. aor == aur. armas, armasul mare si — nie = der zweite und dritte Führer der Junii p. 14. atsupkesk = atipesc. as XII = adus. beiker = Bäcker. Weigand, 8. Jahresbericht. bizuiesk, mg = ich habe Vertrauen (magy.). bpartp de flori = Blumenstrauß "p. 7. bozoru IX. 3 = bujor. brgdutsan = kleine Tanne, bugge = buha, Bergeule, datof = dator. deskalts, mo = cleskult. 1 o c dimnie = Baumwolle (dimie). diör und diuör = dihor. di-un I. 9 = de un. dorovgit = schäbig, abgenutzt, dulomnitso = weißes langes Oberkleid für Männer (türk.). dumnitale III. 2 = dumitale. dupg III. 3. p. 45 = de pe. dutkg = 4 Kreuzer (slav.). 6 82 dzimbir = rotes, schwarzpunktiertes Kopftuch (magy. gy-ö ruber). dzubea = Frauenoberkleid (türk.). eiia, eleia s. p. 43. estea, estiia s. p. 43. faor = faur. feteloi, fetelusko = Zwitter. forde aus farä de zusammengezogen, auch im Sinne von „unpaarig" gebraucht. fotoi = derbes, großes Mädchen. fotorou = Zwitter. CO O " fotsa als Inf. neben face üblich o s. p. 68 Z. 2 v. unten. furament = Hemdenbrustver- zierung p. 7. fursit = sfirsit. o c goglistat = Kegelbahn, gonisosk = agonisesc. greier = creer. greunptpts = greutati. gripkp = cripta. gehp = Mantel (türk.). get VI. 2 = biet, gits = biciü Peitsche, girdan und gerdan = Halskette aus Goldstücken (türk.). givol = bivol. Kieskare, Kiestekare = fiecare. Kiit = sfiit, Kirpstrpu = firestreu. i VII. 23 = vi, du kommst. iie f. I. 13 = lebend. iers X. 11 = vers. in = vin. inger = hingher, Henker, inovat = vinovat. ioriko = vioricä. o irtie = hirtie. is = vis. isoz = visez. ito = vitä. o iutsalo = iuteala. iutsosk = iutesc. o c izudo = Verschwendung. o o o kalp, PI. koli = Kachel, kan = cam. kaot = caut. kapak, PL -tse = Aufschlag am Ärmel p. 8. koants = Holzreif zum Aufbinden der Haare p. 7, der Kopfbund selbst p. 24. koles IX. 10 = cules. kolk = culc. konduf = Pantoffeln für Mädchen p. 7. kour, PL uf = hoher Absatz p.7. koprins = cuprins, auch Familie: sa-ti träiasca tot co- c prinsu. kopurseu VIII. 14 = Sarg, koraze = Mut, curaj. koturlesk = durchstöbern, co- o telesc. kovunt = cuvint, o kost = cäzut. kptse = pentru cä, cäci. 83 koz IX. 2 s. p. 41 = cäci. krpp = crep. krumpot = angeheitert, beduselt, kuonts s. koants. kurkani oder kotsulani == Art o von juni s. p. 14. kurunp = cununä (in der Poesie). keptarp = Leiber aus Pelz p. 9. pieptar. kikotof = eiserne Pfanne, pi- cator p. 24. kimnitsp = pivnita. laitsp = lavitä. laod = laud. ligiupie = lighioanä. livade XII = livadä. logornp = logodnä, loi = lovi. lupki = PL von lup und lupti von a lupta. malotea, gr. = eine Art Wintermantel der Frauen mit weiten Armein p. 8. marama = mahrama, Taschentuch p. 20. margpalp IX. 19 = marghiolie, Spaß, Scherz. maskor = mascur. matipolon = eine Art Stoff p. 6. morkoi Sg. u. PL = morcov. motsesk = beschmieren, besudeln, minjesc. moikusoro III. 17 = dim. von maicä. momuloriie = Kramhandel. o o monusitso XVI. 47 = kleine c o Hand. muierotkp = Weibernarr, muiets = Semmeln in Milch geweicht, musalin == Musseline p. 7. musitso = Made. o nefusoito (momoligo) = unge- ocoVc cCo/ ~ dämpft, neasudat. neskai = niscari v. p. 44. nimini = nimeni v. p. 44. nimurui = nimerui v. p. 44. nostrapp = Kanne (türk.). nilzok = mijloc. ninika = nimica, obgalo = obeala. oi, roi, roi interj. XL 1. olar = Kasten für das Küchengeschirr. on XVI. 40 = un. orp und uoro = horp (Tanz). otrpit XV. 91 = otravit. ots und uots == hot. otsot = otet, otsur XII, o tlrä = ein wenig. otsenik = ucenic. plplant = celälalt v. p. 44. pstplant = cestälalt v. p. 44. paar XV. 87 = pahar. panklitsile p. 25 = Bänder. plokon n. Geschenk aus Eßwaren bestehend [bei der Verlobungsfeier p. 19. 24. pots I. 11 = pot. ponos, PL ponpase ----- poreclä. 6* 84 pgreike = päreche. j slon = Schutzdach, premenealä = primenealä, ! socrii (mare — mic) = Schwie-prepui, te = te bänuesc, ver-1 gervater (Vater des Bräuti-dächtigen. ! gams — der Braut) p. 19, prikozit = abgehärmt. , ebenso soacra mare — urica privor = pridvor p. 41. p. 20. prizol, skurteiko de = eine Art j solzii XI. 34 = solzii von solz Stoff p. 8. | = Schuppe, prokov = eine Art Tuch p. 22.1 so-tse = sä duce XIII. pungp = Geschenk des Bräuti- j so I. 6 = sä — mi. gams am Vorabend der Hoch- sppriat = speriat. zeit p. 20. pug1? = Piclä-punto = printra p. 45. rebedzit = durchfroren, rinik = rarunchi (Sg. u. PL), roam = Gestell, Rahmen. staKie = staue, strimp = Strumpf, striig = strig. struiesk = strivesc. strukat = stricat. sulastru = Aalraupe, mihalt. roamp = der Trog, dessen sich j surig = ein Blasinstrument die Frauen bei Verfertigung | p. 14 Anm. surlas = Surlabläser p. 15. sutas = der 4. Führer der junii, eigentlich Führer über Hundert, entspricht türk. Jüzbas = Hauptmann p. 14. sungur wird auch als Anrede gebraucht für D-ta. setranka = der Name von gestickten Blumen, skaon=scann (Platte an Ringen sleapoitso = sleapovitä (Stra- der Galionen bedienten, rot und = rotund. o ruzar XIV. 10 = Rosenstock. mzo = Rosette, Schleife p. 7. ran = hrean, Meerrettich. salamadza = eine Art sehr feiner Wolle p. 21. sfants und sfantsiii — Silbermünze. Zwanziger. p. 19). skurteiko = Frauenmantel ohne Ärmel p. 8. 21. skutit = Steuer in der Nachbarschaft p. 3. skounets kleiner Stuhl. slad, sl. = Malz. ßenkot aus Schnee unc Wasser), slepeiesk = a sä umplea de tinä, sich beschmutzen, solovarl = wollene Strümpfe, spentspl = Rock, Spenzer, stuk XIII = Stück. S5 — taor und taore = taur. te-ts = verkürzt von te duci. terts = Brühe, welche man von der Mamaliga abgießt, tigneste = ticneste. to = tu, auch to(t). tomna = tocmai. topkesk II. 3 = topesc. tron = Kiste, die als Bett dient, tsimoneaso = weiblicher Bote tsakur = schielend. tsarkgne po la uoik, blaue Streifen unter den Augen, tsate = cetafe. tsokurtit = verstümmelt, ciun-garit. tsupag, sl. = cämnse färapoale,! kurzes Hemd. | tulbure — turbure. tilgte ielea XII = toate celea. uluit = verwirrt, zapäcit, auch m-am uluit = m-am gresit. uoik X. 19 = ochi (Sg. u. PL), nots I. 7 = hot. uoro = hora. o untsfutu XIII = Schurke, Hundsfott, urduiesk = grob mahlen, ureike = ureche. urmuz VII. 15 = falsche Perle, umpunsoturo = impunsäturä, Stoß. ' umplgskat=mit umgehängtem Rocke. unkorui = incoroi. o o unkurdosi a sg ich in- hängen, sich befreunden, vantsing = eine Zwirnrolle, vgst = väzut. vgtaf, sl. = der erste Führer der junii p. 14. vedere f. = Brautschau p. 18. veili = vechi. vibovnikg V. 8 = ibovnicä, vigan = Rock der kleinen Mädchen, vilinkutsa = dim. von Elena, vinele = inele, Ringe, vinelus = inelus. c vinimo III. 9, VII. 22 = iuimä. vinimioro VI. 18 = inimioara. vint XII = venit. vitriuon = vitriol. voaträ = Hochzeitsvermittlerin p. 18. voksgsk == väpsesc (durch väc-suesc resp. Wochs, Wachs beeinflußt). vrenik p. 11. XIII = vrednic. zagara = Rand der Pelzmütze zger = sber. znirdo = sinirnä. o zoreste = bringt Morgenmusik am Hochzeitstage p. 21. zobun = FrauenJRcke p. 7, zuo = ziua. zdir = jder, Marder, zupun = jupän p. 23. t Die romanischen DiminntiYsnffixe von Sextil Puscariu. c Das Material für diese Arbeit habe ich zunächst ans HEM = B. P. Hasdeu: Etymologicum magnum Roma-niae. Bucuresti 3. Bde. und aus Säin. = Lazar Säineanu: Dictionar romän-german. Bucuresti 1889 gesammelt, doch habe ich oft auch die anderen Wörterbücher (Tiktin, Dame, Polizu, Laurian-Massimu, Lexiconul budan etc.) vor allem Cih. = A. de Cihac: Dictionnaire d'Etymologie Daco-Romane. Frankfurt Bd. I: 1870, Bd. II 1878, zu Rate ziehen müssen. Allen den Wörtern, die aus diesen Werken ausgezogen sind, folgt nur in Ausnahmefällen ein Citat. Die aus verschiedenen Schriften der rum. Litteratur entnommenen Wörter werden mit Belegstellen angeführt. — Für die Dialekte benutzte ich das Material in Jb. I—VI = Jahresbericht des Instituts für rumänische Sprache, herausgegeben von Weigand. Leipzig 1894—1899. Für das Aromunische entnahm ich die meisten Beispiele (ohne Citat) dem Aromunischen Wörterbuch von Prof. Weigand, das mir im Manuskript vorlag. — Für das Altrumänische fand ich Beispiele, ausser in anderen alten Texten, die mit den üblichen Abkürzuugen citiert werden, hauptsächlich in Gr. = M. Gaster: Chrestomatie roumaine. Leipzig-Bucu-resti 1891. Bd. I u. II (b), in Cod. Vor. = Codicele Voro-netean, herausgegeben von J. Sbierea und in Dos. V. = Dosofteiü Viata si petreacerea svintilor, philologisch bearbeitet von C. Lacea. — Von den Sammlungen von Volks- / — 87 - litteratur, die ich benutzte, werden außer G, b. noch mit Abkürzungen citiert: JB. = Jarnik-Bärsean: Doine si strigä-turi din Ardeal. Bucuresti 1885, Sez. == Sezätoarea. Fälticeni und Mar. Or. I—II = St. Fl. Marian: Ornito- * 1 o gi a p o p o ran a r o m ä n ä. Bucuresti. 2 Bde. Die Vorarbeiten, die ich benutzen konnte, waren ziemlich unzureichend. Ich erwähne an erster Stelle: Quin. = N. Quintescu: De deminutivis linguae rumanicae, vulgo | walachicae nominatae. Berolini 1867, eine für ihre Zeit vorzügliche Arbeit, die aber jetzt veraltet ist; auch ist wenig Material darin enthalten. Reicher an Beispielen ist Stef. = St. Stefurea: Sufixele latinesti, cercetari filologice*) in den „Convorbiri literare" 1877—1878, eine in jeder Beziehung schwache Abhandlung. Die mit a anfangenden Suffixe sind von Hasdeu in größeren oder kleineren Aufsätzen seines i Etymologicum magnum vorzüglich behandelt worden. Doch da nur sehr wenige Dsuff. mit a beginnen, habe ich selten von diesem Werke Gebrauch machen können. Mehr für die Vergleichung mit den Schwestersprachen, als für die rum. , Suffixe selbst, waren mir vom großen Nutzen die Abschnitte, welche über die rom. Suffixe handeln in Diez. = Diez: Grammatik der romanischen Sprachen. Bonn 1882, II. Teil, Seite 604 ff. und ML. = Meyer-Lübke: Grammatik der romanischen Sprachen II Leipzig 1894, Seite 491 ff. Vielfach habe ich auch Cohn = Dr. G. Cohn: Die Suffixwandelungen im Vulgärlatein etc. Halle 1891 benutzt. Weitere kleinere Abhandlungen werden im Verlauf dieser Arbeit citiert werden. — Für das Slavische war ich weit schlechter daran. Außer dem Abschnitt über die slav. Suffixe in Mikl. = Fr. v. Miklosich: Vergleichende Grammatik der slawischen Sprachen, Bd. II, der außerordentlich reiches Material bringt, welches man indessen nicht kritiklos gebrauchen *) Diese Arbeit ist mit wenig Änderungen auch ins Deutsche über-' tragen und veröffentlicht worden in dem „Programm des griech.-orient. Ober-Gymnasiums in Suczawa, für das Schuljahr 1880", worin der Ver-1 fasser merkwürdigerweise Stefureac heißt. — 88 — darf, stand mir zu Gebote nur noch eine kurzgefaßte, aber ausgezeichnete Übersicht über die altbulgarischen Suffixe von Prof. Leskien = Lesk., in seiner im Wintersemester 1898—1899 in Leipzig gehaltenen Vorlesung über „altbulgarische Grammatik". Die Abhandlung über die rum. Dsuff. besteht aus zwei Teilen. In einem ersten Teile werden allgemeine Betrachtungen über das Wesen der rum. Dsuff. augestellt werden. Ich war bestrebt darin alles zusammenzufassen, was sich über die Bedeutung und SinnesentWickelungen, sowie über die Bildung mittels Dsuff. sagen läßt, um somit unnützen Wiederholungen bei der Besprechung der einzelnen Suff, aus dem Wege zu gehen. Im zweiten Teil dieser Abhandlung habe ich folgende Einteilung vorgenommen: vor allem gruppierte ich das Material, in vier Abschnitte, welche nach dem Konsonanten des Suff, benannt wurden: I. c-Suff., IL ts- und ts-Suff., III. 1-Suff., IV. s-Suff., und diesen fügte ich einen fünften bei, worin alle anderen kleineren Gruppen von Dsuff. behandelt werden. Diese Einteilung ist aus rein praktischen Gesichtspunkten gemacht worden, da sich auf diese Weise am leichtesten Ordnung und Übersichtlichkeit in die Beispielsammlung bringen ließ. Inkonsequent ist diese Gliederung deshalb, weil in einem solchen Abschnitt nicht alle Suff, denselben Ursprung haben, wie dies bei II der Fall ist: doch gerade die Nebeneinanderstellung von ähnlich lautenden Suff, ermöglicht uns, die Etymologie zu ersehen. Andererseits, wenn sie auf dieselbe Sprache zurückzuführen sind, kann es geschehen, daß sie mit dem Titel in Widerspruch stehen, wie das bei III der Fall ist, wo unter i-Suff. auch solche, die nur aus Vokalen bestehen oder r als Konsonanten haben, mit hereingezogen werden. Doch wollte man konsequent sein, müßte man z. B. lat. -ellus ^> -el unter 1-Suff, hingegen das Fem. dazu ella ^> eafuäj unter vokalischen Suff behandeln, was natürlich unzweckmäßig wäre. Nach der Zusammenstellung der Beispiele folgt dann die - 89 - §i. Besprechung der einzelnen Suff und Suffix Verkettungen mit Angabe ihrer Etymologie. Über das Zusammenwachsen der Suff, mit dem Primit. wird nur dann gehandelt, wenn es Abweichungen von den in dem ersten Teile festgesetzten Regeln bildet, Die Einteilung in Paragraphen und Anmerkungen habe ich der Übersichtlichkeit halber angewandt. Sie erwies sich als zweckmäßig auch für den am Schlüsse folgenden Index, worin alle behandelten Suffixe in alphabetischer Reihenfolge zusammengestellt sind. Mein Augenmerk war vor allem auf die lebenden Suffixe gerichtet, d. h. auf Ableitungen, bei denen man Primitivum und Suffix scharf von einander trennen kann; doch habe ich oft auch die erstarrten und nichtdiminutivischen Ableitungen — diese meist in Anmerkungen — mit behandeln müssen. Für die dr. Wörter habe ich die moderne phonetische Orthographie, für die Dialekte die in den Jahresberichten angewandte phonetische Transskription gebraucht. Erster Teil. § 1. Diez hat Recht, wenn er (S. 618) behauptet, daß unter den an Dsuff. so reichen rom. Sprachen das Rumänische unübertroffen dastehe. Teils bekamen die vielen aus dem Lat. geerbten Dsuff. größere Produktionskraft, teils kamen durch die Berührung mit Slaven und Griechen neue Suffixe hinzu, endlich bildeten sich auf rum. Boden durch Zusammenwachsen mehrerer Suffixe neue Dsuff. Der Kreis des Gebrauches des „Diminutivs" hat sich weit über den ursprünglichen des „Verklein erns" ausgedehnt. Über die Nebenbedeutungen, die das rumänische Diminutivum angenommen hat, werde ich im ersten Abschnitt Aufklärung zu geben versuchen — und zwar ohne Vergleiche mit anderen Sprachen zu machen. In einem § 2, 3, 4. — 90 — — 91 — §5. zweiten Teil werde ich über die Bildung selbst, sowie über Suffixverkettungen reden. I. A. Verkleinernde, liebkosende Suffixe und Patronymica. § 2. Die drei Begriffe von „klein", „lieb" und „jung" lassen sich bei den meisten Dim. nicht scharf von einander trennen, daher habe ich es vorgezogen an dieser Stelle sowohl, als auch in der weiteren Folge dieser Arbeit unter A, alle drei zusammenfassend zu behandeln. Jonita heißt der kleine Johann, er ist klein, weil er jung ist, und da er klein und jung ist, hat man ihn lieb. Anm. Die rum. Volkspoesie wimmelt von Dim. Viele derselben haben aber keinen anderen Zweck, als eine gewisse Stimmung hervorzubringen, welche bei der Übertragung ins Deutsche nicht wieder durch Dim. wiedergegeben werden darf. Auch ist das Suffix ein bequemes Mittel des Reimes, da man z. B. in der Weiterbildung mit -uta Wörter, wie masa (masuta) und Maria (Märiuta) ohne weiteres auf einander reimen kann. § 3. Rein verkleinernd ist nur die Diminution von Sachen: caciul-ita = kleine Mütze, scaun-el = kleiner Stuhl etc. Der Sinn von „jung" kommt natürlich unbelebten Dingen nicht zu, doch ist auch bei Sachen oft ein Beigeschmack des „Lieben", „Sympathischen", „Guten" fühlbar. So muß man z. B. ein Wort wie trebsoarä, wenn man es genau wiedergeben will, im Deutschen mit „kleines, gutes Geschäft" übersetzen. § 4. Dieser Nebenbegriff eines rum. Dim. — wir werden ihn schlechtweg liebkosend nennen — ist unzertrennbar von dem der Verkleinerung, so oft ein Wesen diminuiert wird; so heißt z. B. fratior „liebes Brüderchen", surioara „liebes Schwesterchen" etc. In vielen Fällen hat dieser Nebenzug von „lieb" den Hauptbegriff von „klein" ganz verdrängt. Wenn das Mädchen zu seinem Schatze baditä und das Kind zu seiner Mutter mämucä sagt, so wird durch die Suff, -ita und -ucä nur Liebe ausgedrückt. Der Einwohner von Bran, der wegen der schlechten Beschaffenheit des Bodens auf seine Haustiere angewiesen und daher ganz an diese gebunden ist, kennt das Wort vite fast gar nicht mehr, sondern gebraucht dafür vitisoare. — In den vielen Volksanekdoten vom Zigeuner und Rumänen kehrt sehr oft ein Satz, wie: „si unde-i trase Rumlnasul mieu tiganului o sfintä de bätaie" wieder. Unter Ruminas ist keinesfalls ein „kleiner Rumäne" gemeint, sondern der dem Erzähler liebe, sympathische Mensch im Gegensatz zum Zigeuner. — Codreanu ist in den rum. Volksballaden der Typus eines furchtbaren Banditen, doch liebt ihn das Volk, da er die Gutsbesitzer, die es unterdrücken, beraubt. An einer Stelle wird der Kampf des Codreanu mit dem Polizeihauptmann Janus Ungureanu geschildert. Codreanu ist groß und schön, Janus ist klein und häßlich. Eine silberne Kugel trifft Codreanus Brust und da heißt es: „pe Codrenas mi-1 ränea!" Codrenas ist immer noch der große, gefürchtete Bandit, und das Suff, -as zeigt nur — ebenso wie der Dativus graecus 5 CD ^ „mi-1" ränea — wie dem Erzähler die Verwundung Codreanus persönlich nahegeht. — Auch die vielen Metaphern, wie päunas = Held, porumbitä = Geliebte haben lediglich ein liebkosendes Suff. § 5. Gerade dadurch, daß der Zug der Liebkosung so stark hervortritt, wurde verhindert, daß sich im Rum. wie bei anderen Sprachen, z. B. im Ital., bei manchen Dsuff. eine Pejorativbedeutung einstellte. Es liegt in vielen Fällen sehr nahe mit dem Begriff der Kleinheit auch den der Minderwertigkeit oder des Schlechten zu verbinden. Zwar giebt es auch im Rum. in der Sprache der Gebildeten Dim. wie doctoras, poetas, welche einen „schlechten" Arzt oder Dichter bezeichnen, doch sind solche höfliche Umschreibungen für „doctor räu", „poet slab" dem Volke unbekannt. Im Gegensatz hierzu haben fast alle Augmentativa den Nebenbegriff der Pejoration: Ganz abgesehen von der Grösse eines Rosses, heißt cälut (-ut Dsuff.) „schönes Pferd" und cäloc (-oc Augsuff.) „Mähre". Anm. In Wörtern wie androcea = altes Weib und cojoeel = alter Mann ist Pejoration enthalten, doch wird diese nicht durch das Suff, ausgedrückt, sondern diese Wörter bedeuten ursprünglich nur „androc mic", „cojoc mic", und diese Bedeutung wurde dann auf ,,alter Mann" „altes Weib" spöttelnd überfragen. — Bei den c-Suff. hat sich die Pejorativbedeutuiig nicht aus der diminutivischen, sondern aus der diesen Suff, innewohnenden Augmentativbedeutung entwickelt. — Über -ut vgl. § 100; über -ache § 11)7. § 6. Wenn man z. B. das ab. Suff, -isth ins Auge faßt, so sieht man daß es o) Dim bildet: rob-istk = kleiner Sklave, otroc-istk = kleines Kind; b) Patronymica im weiteren Sinne des Wortes z. B.: Ikv-istk = „puiü. de Leu", golab-istk = „puiü de porumb", gospod-istk = junger Herr; c) eigentliche Patro-nymica. Man vergleiche die ungemein zahlreichen Familiennamen auf srb.-ic (Jagic, Milos-ev-ic) slov. -ie (Miklosich). russ. -ie (Nikobj-ev-ie). cech. pol. -ic etc. Ein rum. Dsuff' kann nur a) verkleinern, b) Patronymica im weiteren Sinne bilden. Die Bedeutung „jung" ist meist mit der von „klein" und „lieb" vereint, doch kann sie auch allein durch das rum. Dsuff. wiedergegeben werden, z. B,: domn = Herr — domnisor = junger Herr; doamna = Frau — domnita =junge Frau, domnisoara = Fräulein; craiü = König — cräisor = Prinz G. b. 113. 176, craita = Prinzessin und junge Königin; m-surat = vermählt — insu rät ei = Neuvermählte. Ebenso wie domnisor „Herrensohn" infolgedessen junger Herr" bedeutet, heißt dänciuca (danciü — Zigeuner) „Zigeunersohn", „junger Zigeuner"; man sagt indessen häufiger „puiü de tigan", sogar „baiat de domn" (Brasov), wie man fast ausschließlich für junge Tiere „puiü de Ieu", „puiü de urs" sagt, statt leut, ursulet, welche letzteren auch als Benennungen erwachsener, doch einer kleineren Sorte von Löwen oder Bären gebraucht werden können. Ebenso kann man gleichbedeutend sagen „i-am tras o bataiusca" oder „i-am tras un puiü de bätae". Ein „Joan Räducu" für Johann, der Sohn des Radu, wie im Slav., also Patronymicon im strengen Sinne des Wortes kommt im Rum. nicht vor, sondern man umschreibt in solchen Fällen durch „Joan al lui Radu". § 7. Aus praktischen Rücksichten werde ich in diesem Paragraph Beispiele für die so mannigfaltige Diminu-ierung der Vornamen geben, bei denen man am klarsten die feste Verknüpfung der drei Begriffe „klein", „lieb" und „jung" beobachten kann, damit ich im weiteren Verlaufe dieser Arbeit, von diesen Bildungen ganz absehen kann. Die in allen Sprachen dabei vorkommende Verkürzung der Vornamen ist auch im Rum. im hohen Grade entwickelt. (In runde Klammern werden die Silben, die abfallen können, in eckige diejenigen, die abfallen müssen, gesetzt.) Beispiele: Ana: An-ica, An-ita, An-uta, An-icuta, An-ca, An-usca. Andreiü: Andre-icä, Andre-utä, Andre-ita Andreias (vgl. § 37). Aurel: Aur-icä (vgl. § 64, Anm. 1), [Aujriculet. Bädilä: Bädil-ucä. Bratu: Brat-ucu. Chiriaca: ar. K'i[rijak-usa Dr. Obed. t. IL Co(n)stanclin: Cost[andin]-ache, Cost|andin]-icä, Cost[andinl- achitä, (Costan)din-ica. doamna: Domn-ica. (Du)mitru: (Du)mitr-ache, [Du]mitr-isor, [Du]mitr-uiet, (Duj-mit(r)-ica, Dumitr-as, Dumitr-ascu; ar. |Du]-mitr-us. (E)cat(e)rina und (Ca)tinca: [E]cät[e]rin-ita [E]cät[e]rin-uta, [E]cät[e]rin-uca, (Ca)tinc-uta. Efrosina: jE]frosin-ica. Elena und Lina: Lin-uta, Lin-cuta, Lin-caElen-uta, Elen-cuta. Floarea: Flor-ica, Flor-ioara. Gavrila: Gavril-uca. Gheorghe: Gh(eorgh)-itä, Gheorghi-as, Gh[eorg|-itucä Ghfeor- gh]i-ucä, Gh(eorgh)-ilas. Ilie: Ili-as G. 150. 190. 2. ' Ioan: Ion-icä, Ion-el, (lo)n-itä, (Io)n-utu, [Io]n-itica, [Io]n-ache, vgl. lenache, lancu. Jorgu: J org-usor. Lazar: Lazar-el. Maria: Mar-ica Quin. 23. Märi-uca, Mar-ita, Märi-oara JB. 64. 1. (Mär(i)j-uta JB. 401., (Mar-i)tica, Mar-icuta, (Mar-i)- §7, — 94 — ticuta, Mar-isca. Mar-usca; ar. Mar-us(c)a Obed. II; Mar- ina, Mar-inuta, Mär-inita, M(är-in)ica, Mar-iscuta JB. S. 129, 1. S. 273, 1 etc. Mibäi(lä): Mihäil-as Mir. Cost. Let. I 228, Mi(hai)l-utu. Niculae, Nae, Nicu: N(icol)ä-icä, Nicolache Nic-usor, (Ni)- cul(ä)-itä, Nä-itä; ar. Nikur-us und Culus (Obed. II). Oprea — Opr-isor. (Paras)chiva: ((Paras)ehi)v-uta, ((Paras)ehi)v-ita [Paraschijv-utica. Petru: Petr-ica, Petr-ache, Petr-isor; ar. Pitr-us (Obed.]]). Radu: Rad-ucu, (Rä)d-utu, (Rä)d-utucu, Räcl-ulet. Stefan: (Ste)fän-icä, Stefän-itä G. b. 32, 2. (Ste-)fän-utä. Smaranda: Smaränd-ita. Smarand-ica. S uita na: Sultan-ica. Sus ana: Susän-ica. Tudor und Toadar: Tudor-el, Tudor-as, Tudor-ache, Toder- ica; ar. Tudur-us (Obed. II). Vasile: Vasil-ica: Vasil-aehe. Vioara: Vior-iea. Anm. 1. In diese Liste sind nicht alle Namen und nicht alle davon vorkommenden Dim. aufgenommen, sondern nur die in meiner Vaterstadt gebräuchlichsten und die, welche mir in der Lektüre am häufigsten aufgestoßen sind; denn es wäre unmöglich, alle vorkommenden Dim. anzugeben, da sie bekanntlich nicht nur dialektisch, sondern auch schon in den einzelnen Familienkreisen wechseln. Anm. 2. Nicht alle Dsuff. werden zur Ableitung von Vornamen verwendet, z. B. nicht ac, andru etc. Manche Suff, diminuieren nur Mask. z.B. -sor, -ache; ein Suff.: -ache wird nur zur Ableitung von Eigennamen gebraucht; über dieses in vielen Beziehungen merkwürdiges Suff, vgh § 190 ff". Daß das Suff', mit dem Primit. nicht immer übereinstimmt in Genus, darüber vgl. § 31, betreffs des Gebrauches der artikulierten Form siehe § 34. Manche der angeführten Namen sind sowohl unabgekürzt, z. B. Marusca, als auch abgekürzt, z. B. Nache, direkte Entlehnungen, so daß z. B, Anca, Marina als Dim. erscheinen, während das Suff, -ca und -in, da sie sonst nicht Dsuff. sind, gar nicht weiter im Folgenden besprochen werden. Anm. 3. Nur -ache diminuiert auch Familiennamen (§ 196). Patro-nymica mit Dsuff'., wie im Slav. giebt es, wie schon erwähnt, im Ptum. nicht. Anm. 4. Es ist begreiflich, daß gerade die Vornamen die meisten Suffixverkettungen zeigen; doch sind diese meist nur doppelte Dsuff'., indem ein schon diminuierter Name noch einmal verkleinert wdrd. Deshalb werden diese nur ausnahmsweise bei der Besprechung der Suffixverkettungen erwähnt. So ist z. B. ein Wort wie Ghitucä, nicht aus Gheorghituca abgekürzt, sondern eine neue Verkleinerung von Ghitä, ebenso ist von Maria Marita, davon Maritica abgeleitet, davon Tica abgekürzt, und dieses als Ticuta noch einmal diminuiert. Anm. 5. Was die abgekürzten Vornamen anlangt, so ist zu bemerken, daß die nichtdiminuierten meist in ihrer vollen Form gebraucht werden (nur selten kürzt man ab, wie (Anasta)-Si a, (Du)Mitru), während die diminuierten gewöhnlich abgekürzt erscheinen, manchmal freilich sosehr, daß nur das Suff, übrig bleibt, z. B. Neagoe — (Nego)-itä, Maria — (Mari)uta, ja dieses nicht einmal ganz, z. B. (Mar-i)-itcuta. Eine Regel, nach welcher die Verkürzungen stattfinden, läßt sich nicht geben. Meistens bleibt außer dem Suff nur der i^nfangs-oder End-Konsonant des Primit. übrig, z. B. N(iculä)-itä, Gh(eorgh) -itä; (Rä)d-utu etc. — Verkürzungen kommen außer bei Vornamen nur noch bei den Ableitungen folgender drei Wörter, die meistens, wie die Namen, in der Anrede gebraucht werden, vor: bade, mamä, tata: b(äd)-ita, b(ad)-ica; m(am)-ica, m(am)-uicä; t(ät)-ica, t(ät)-uic a. B. Motionsdiminutiva. § 8. Da bei Menschen und Tieren das Weib, bezvv. das Weibchen in der Regel kleiner ist, als der Mann oder das Männchen, konnte sich der Gebrauch herausbilden, die Dsuff. auch zur Bildung von Fem. aus Mask. anzuwenden*). Solche Fälle kommen fast bei jedem häufigeren rum. Dsuff. vor, und die einzelnen Beispiele werden dort unter B. näher besprochen werden. Doch ist das durchaus nicht die im Rum. gewöhnliche Art, Fem. von Mask. abzuleiten. Dazu dient entweder das Suff, -a, oder andere Suff., deren Funktion in den meisten Fällen bloß movierend ist (z. B. -easä). Nur -itä bildet eine *) Der entgegengesetzte semasiologische Begriff'liegt im Aj. mare = groß vor, dessen Ursprung nicht im Keltischen zu suchen ist, sondern in einem lat. mas, maris=- männlich. § 9, 10. 96 — ziemlich unbeschränkte Zahl von Fem.; doch hat sich dieser Gebrauch nicht erst im Rum. herausgebildet, sondern ist in weitem Maße schon im Slav., woher das rum. Suff, stammt, vorhanden. Anm. 1. Der verkleinernde oder liebkosende Begriff wird in manchen Ableitungen neben dem der Motion noch gefühlt, so in porumb-ita, welches Wort nicht nur „weibliche Taube", sondern auch eine „kleine, liebe weibliche Taube" bedeutet. Der liebkosende Beigeschmack tritt hier sehr deutlich hervor, und dieses Wort wird sehr häufig als Metapher für „schönes Mädchen" angewendet. Anm. 2. Manchmal ist es nicht ganz leicht, zu unterscheiden, ob das Suff, moviert oder diminuiert; so führt C. Lacea in seiner Ausgabe des Dos. Y. das 14lb/l2 vorkommende fi cor-itä unter den Fem. und gleich auf der nächsten Seite unter den Dim. an. C. Diminution der Adjektiva und Adverbia. § 9. Die für das deutsche Sprachgefühl befremdende Diminution der Adjektiva ist im Rum. in ziemlich großem Umfange verbreitet, — selbst vom Worte mic = „klein" werden oft Dim. gebraucht, z.B. mic-ut, mic-sor, mic-utel, mit-itel, ja selbst mititelut. Folgendes Beispiel (aus der Volksanekdote „Are haine noi" von D. Stancescu) zeigt einen interessanten Fall, wo durch Dsuff. ein Aj. gesteigert wird: „.....unul mal mare, pe care-1 chema Itic si unul mai mititel, pe care-1 chema Strul, si altul micsor de tot, pe care-1 chema Stoim . . . ." Wenn man indessen ein Dim. wde micut etc. richtig deutsch übersetzen wollte, so müßte man es durch „niedlich" wiedergeben, da auch hier der bei den Sb. so innig verbundene Begriff der Liebkosung scharf hervortritt. § 10. Aus diesem stark entwickelten Nebenbegriff des „Lieben" erklärt es sich auch, daß zwei sich widersprechende Anwendungen der Diminution der Aj. neben einander bestehen können. Im Grunde genommen ist das Resultat jeder Verkleinerung eines Aj. eine Annäherung an die Bedeutung, die 97 : 11, 12. dem Primit. gerade entgegengesetzt ist. Ein Dim. von „schlecht" ist „weniger als schlecht" also dem „gut" näher, während ein Dim. von „gut" „weniger als gut" ist, also dem „schlecht" nahe. Im Rum. bedeutet raut und bunut dasselbe, doch beider Sinn bildet nicht die Mittelstufe zwischen „schlecht" und „gut", sondern nähert sich mehr dem „gut". Ebenso gebraucht der Rumäne cäldut = „weniger als warm", was im Grunde genommen — wenn man „warm" als eine angenehme Temperatur betrachtet — etwas „Schlechtes" ist, nur dann, wenn man es im Deutschen mit „angenehm warm" wiedergeben kann. Misel heißt „niederträchtig", während miselache immer im guten Sinn gebraucht wird, etwa wie unter Umständen das deutsche „Kerl". Folgendes Beispiel (aus einer Novelle von E. Gregorovita) ist sehr einleuchtend für diesen Gebrauch: „au ridicat'o incetisor, incetisor . . . au asezat'o binisor . . . pe divanul molicel" . . . . Acum ea „parea täricica". Es ist die Rede von einer Tochter, die ihre kranke Mutter pflegt. Aus dieser Anhäufung von Dim. tritt die ganze Liebe hervor, mit welcher sie die Kranke behandelt. § 11. Natürlich giebt es auch solche Dim. von Aj., die bloß die Relativität, oder eine Nuance ausdrücken. Es sind das meistens Ableitungen von Farben z. Ii rosa-tec. ros-ior = rötlich, albuiü, albel = weißlich etc. Dieser Gebrauch ist auch dem Deutschen bekannt. Er drückt es meist durch das Suff, -lieh (weißlich etc.) aus. Dem deutschen einzeln entspricht genau rum. singuratic („unii in grupuri, altii singuratic!" „El era mai tot deauna singuratic" etc.). Manchmal drückt die Diminution das „stufenweise" aus, so z. B. „Sunetul clopotuluT sä depärta incetisor". Uber -in vgl. § 131. § 12. Auch Adverbia können im Rum. diminuiert werden, Ihr Sinn ist dann meistens intensiv. Vgl. £ 23« Weigand, 8. Jahresbericht. D. Namen von Pflanzen und Tieren. § Bh Wenn man die vielen Hunderte von rum. Pflanzennamen betrachtet, wird man nur wenige besondere, nur für die betreffenden Pflanzen gebrauchte Stämme finden; die überwältigende Mehrheit derselben ist von Appellativen abgeleitet. Und es ist dies auch natürlich, da unmöglich für die zahlreichen Pflanzennamen selbständige Worte existieren können. Der Deutsche hat dafür die Möglichkeit der Komposition, z, ß. für die Unterarten der Pflanze „Kresse" sagt er „Brunnenkresse", „Wahlkresse", „Gartenkresse". „Steinkresse" etc. In seltneren Fällen nennt der Rumäne seine Pflanzen ebenso wie der Deutsche „floarea Pastelor" = Osterblume, „ciubota ursuluf' = Bärenschuh etc., in der Kegel wählt er die Bildung mittelst Surf. Daß nur die Dsuff. in Betracht kommen können, ist natürlich, da doch die Blume nicht nur an und für sich etwas „Kleines" ist, sondern auch etwas „Schönes" „Anziehendes", „Liebes". - häßliche, stechende oder sonst mit etwas Unangenehmen] behaftete Pflanzen, wie Nessel, Distel etc. haben undiminuierte Namen, während selbst große Blumen diminuiert sind. § 14. Also anstatt, daß man „ciubota ursuhn" sagte, nennt man die Pflanze Aurikel (Corthusa M.atthaeoli) einfach ciubo-tica. Wie ciuboticä sind die meisten rum, Blumennamen gebaut. Wenn die Form einer Pflanze oder ihrer Blüte irgend eine Ähnlichkeit mit einem Gegenstand aufweist, so wird dieser betreffende Gegenstand einfach diminuiert, und man bekommt die Benennung der Pflanze. Sehr oft sind die Vergleiche so schön, daß viele rum, Blumen sich durch besonders poetische Namen auszeichnen, so z. B. läcramioare (auch margaritarele = Perlchen) für die Maiglöckchen, indem die an dem schlanken Stiel zart hängenden vollen, weißen Blüten mit Thränen verglichen werden, oder die für die so einfach naive und eben deshalb so reizende Art zu vergleichen charakteristische Benennung smintinicä (Spirea ulmaria) — Milchsahne. Andere werden sicherlich noch oft unter den reichen Beispielsamm-lungen durch ihre poetischen Namen auffallen. Nicht die Form allein, sondern auch eine besonders auffallende Farbe« oder ein bezeichnendes Merkmal der betreffenden Blume, wie z. B. die Art, wie sie wächst oder die Wirkung, nachdem man sie gegessen hat etc., kann ihren Namen bestimmen. Einige Beispiele, deren noch viele weiter folgen werden, sind: galbi-nele = Friedlos = Lysimachia (galbin = gelb); tilhärea = Lactuca muralis, weil sie wie ein „kleiner Dieb", sich in den Ritzen und Löchern der Mauern verbirgt, zorele == Zaunwinde = Convolvulus arvensis, die Blume, die „früh morgens" (= in zori de zi) ihre über die Nacht geschlossene zarte Blüte wieder aufmacht, primäväritä, die den „Frühling" ankündigende Primel: Primula veris, nebunele = Tollkorn, denn es existiert der Glaube, daß man toll wird, wenn man sie verzehrt etc. etc. Wie diese zwei letzten Beispiele gezeigt haben, besagt der lateinische und der deutsche Namen dasselbe, wie der rum., natürlich ohne daß man irgendwie einen gegenseitigen Einfluß anzunehmen braucht. In der Aufzählung von Blumennamen bei den einzelnen Suff, habe ich, wenn die deutschen oder lateinischen Benennungen mit der rum. übereinstimmten, dieselben gesperrt und zwar sehr oft habe ich das thun müssen, da es geradezu auffallend ist, wie die Anschauungsart verschiedener Völker auch in dieser Beziehung dieselbe ist Das lat. Filago heißt deutsch Fadenkraut, rum. firicica, das lat. Gladiolus = deutsch Schwertel, nun. sabiutä etc. Für adormitea (adorm = ich schlafe ein) bin ich im Stande, außer den deutschen Benennungen: Tageschläfchen, Siebenschläfchen, Schlaf kraut, Gutenacht, noch das sp. buenosnoehes und das russ. Sontrava zur Vergleichung heranzuziehen. Sehr oft ist indessen dies auch nicht der Fall. Bei der Blume „Centaurea cyanus" fällt dem Deutschen ihre Eigenschaft, im Korn zu wachsen, auf: daher nennt er sie „Kornblume": der Rum. sieht ihre blaue Farbe oder ihre besenähnliche Form als besonderes Merkmai an und nennt sie daher (je nach den (-regenden, wo für „blau" j? 15, IG, — 100 — vinät oder albastru gesagt wird) albästrea und vinetea oder f mäturicä. Als krasses Beispiel sei noch die Pflanze Cistus | helianthenum erwähnt, wofür der Deutsche den schönen j Namen „Sonnenröschen" hat, während der Rumäne, dem i ihre Beziehung zur Sonne nicht auffällt, mäläcel sagt, da ; sie ihm irgendwie mit einem Büffelkalb ähnlich zu sein scheint. Anm. Sehr viele Pflanzennamen erscheinen nur im Plur., z. B. (um nur solche, die mit Suff, -el gebildet sind, anzuführen); acätele ' = mains de vigne; bulbucei = Trollblume; cältunei = Benedicten-kraut: Geumurbanum; clocotel = Wiesenraute: Thalictrum; coconei = Schneeglöckchen: Galanthus nivalis; clopotei = Glockenblume: Campanula rhapontium (vgl. clopotei = Maiblume); cocorei und co co sei = Hundszahn: Erythronium (vgl. cocosel = Blutauge: ^ Adonis); copacei = Springkraut: Balsamine hortensis; erasei (== cra- j siel) = Wegdorn: Rhanus frangula; nebunele == Tollkorn; stru- ! g ii v e i Johannisbeere: Ribes nigrum ;sufletele(= margaritarele, ' lacramioare) == Maiglöckchen: Convalaria majalis; paducei: Frostbeule (vgl. paducei: Hagedorn: Crathegus); trierei = Leberblume: , Anemone hepatica; zorele = Convolvulus arvensis etc. Dieser Gebrauch erklärt sich dadurch, daß die betreffenden Pflanzen nach ihren „Blüten" genannt werden (vgl. denselben Fall im Deutschen: Schnee- .\ glöckchen, Pfaffenhütchen etc.). § lo. Der Gebrauch, für Blumen diminuierte Worte anzuwenden, muß schon früh sehr fest ausgebildet worden sein. Lat. und fremde Blumennamen, wenn sie nicht schon Dim. 4 sind, bekommen das charakteristische Gepräge der rum. Pflanzenben ennung erst wrenn man sie diminuiert. So wird lat. arum zu rum. arel, lat. vervena zu rum. br eben ei etc.; tillium > teiü kommt in einigen Gegenden nur unter der Form teius (Jb. VI, 81) vor (cf. fr. tilleul < tilliolum), ja das Pfriemengras, welches lat. Stipa penn-ata heißt, hat im rum. ein doppeltes Dsuff.: pän-us-itä. Weiteren Beispielen wird , man im Verlaufe dieser Arbeit begegnen; hier mögen nur noch die Suffixverkettungen -äricä und -äritä besprochen werden, da sie am besten zeigen, wie im Rum. das Dsuff. als Merkmal der Bildung von Blumennamen gefühlt wird. § 16. -äricä und -aritä. in fumäricä = Erdrauch, Inn äricä = Mondkraut, säpun äricä — Seifenkraut, — 101 — §16, empfindet jedermann als Primit. fum, lunä, säpun und als Suff, -äricä. In der That ist aber das Suff, ebensowenig -äricä, wie etwa inluminäricä (vgl. C.Negruzzi, die Novelle „Luminaricä") und mincäricä, die nicht in luminä, mine und äricä, sondern in luminare, mincare und ica zu trennen sind. Daß auch die genannten drei Pflanzennamen einst * fum are, *lunare, * säpun are gelautet haben, beweisen ihre lat. Benennungen: Fumaria, Botychium lunaria, Saponaria. An diese trat dann -icä, weil das Suff, -are nicht Dim. bildet, infolgedessen auch nicht Pflanzennamen ableiten kann. Später als man ein lunaricä in lunä + äricä trennte, bildete man für dieselbe Pflanze noch eine andere Benennung: väcäricä. von vaeä abgeleitet. Ebenso ist -aritä zu erklären in in äritä = Leinkraut: Linaria und lunarita (= lunaricä) — Mondkraut: Botrychium lunaria, und ebenfalls von vaeä bildete man durch -äritä den Vogelnamen: Motacilla flava: väcäritä. Ebenfalls aus -are und -itä besteht das anders betonte Suff, -äritä. Doch geht dieses are nicht auf lat. -aria, sondern auf -ale zurück, und hat im Rum. die Function, vorzugsweise Worte, die eine Krankheit bezeichnen, zu bilden (z. B. gäin-are = Darrsucht, grumäz-are = Kehlsucht, gälbin-are = Gelbsucht, flaminz-are = Weiche (bei Tieren), lup-are = Wolfsgeschwür, pintec-are = Durchfall etc.), dann auch Namen von Pflanzen die als Medizin gegen die betreffende Krankheit gebraucht werden (cium-are = Bockskraut) und schließlich Pflanzennamen überhaupt. Doch in diesen zwei letzten Bedeutungen wurde -are durch das Dsuff. -itä erweitert, z. B.: bolind-äritä = Stechapfel: Datura stramo» nium; gisc-äritä = Gänsekraut: Arabis; ghimp-äritä = Dornengras: Cypsis scolenoides; lin-äritä = Fadenkraut: 'Filago ;limb-äritä== Wasserwegerich; mäsäläritä = Bilsenkraut: Hyoscianus niger; nigeläritä (vgl. § 110, Anm. 2) = Schöllkraut: Chelidonium; serp-äritä = Kreuzblume: Poly-gala; venin-äritä = Gratiola officinalis etc. (Der Sinn „Medizin gegen ein Übel" tritt in Pflanzennamen wie: Hin-bricäritä und purecäritä, die man gegen limbricl und t 11 § IT. — 102 — pureci gebraucht, deutlich hervor.) Diese Erweiterung des Suff, -are durch -itä, welche ursprünglich nur den Namen für Pflanzen zukommt, hat sich dann auch auf die Krankheitsnamen übertragen, so daß armuräritä (abgeleitet von armur — Schulterblatt) sowohl eine Viehkrankheit, als auch eine Pflanze, die man dem Vieh gegen diese Krankheit zu fressen giebt, neben armur are, bedeuten kann. § 17. Selbstredend ist die erste Folge der Anwendung von Dsuff. zur Bildung von Pflanzennamen eine große Konfusion. Durch die Möglichkeit der Komposition präzisiert der Deutsche in einem Fall, wie „Erdbeere" eine bestimmte Art von Beeren, die am Erdboden wachsen, indem für andere Beerenarten, welche niedrig wachsen, andere Zusammensetzungen von „Beere" vorkommen z. B. Heidelbeere etc. Durch die Diminution von poarnä: pomitä sind aber im Rum. zwei Möglichkeiten der Bedeutung gegeben, es kann heißen „Erdbeere", als auch „kleine Frucht". Ebenso kann ciuboticä „Primel", als auch „kleiner Schuh", strugurei „Johannisbeere", sowie „kleine Traube" bedeuten. In den meisten Fällen geht lediglich aus dem Zusammenhange der gemeinte Sinn des Wortes hervor. Doch hat man auch andere Erkennungszeichen, wie a) der Sinn des Wortes erlaubt keine Diminution, z, B. zorele. Jedermann weiß, daß so nur die Blume (Ackerwinde) heißen kann, da es doch nicht gut geht ein Wort wie „Tagesanbruch" zu verkleinern; b) die Form des Wortes kann manchmal einen Zweifel kaum aufkommen lassen, da die Pflanzennamen, wie dies in § 28 und § 31 gezeigt werden wird, oft abweichende Bildungen aufweisen; c) der feststehende Gebrauch von Diminution einzelner Wörter kann auch als (ein weniger zuverlässiges) Criterium dienen, so z. B. wird man wissen, daß ein Wort wie cälugärisor eine Pflanze (Grindkraut) bedeutet, da ein Dim. auf -isor von eälugär sonst nicht gebraucht wird. — Bei diminuierten Pflanzennamen kommt man selten in die Lage, nicht zu wissen, ob ein Dim. oder eine neue (Art von) Pflanze gemeint ist, da eigentliche Verkleinerungen von Blumen — 103 — § 18- kaum in der Rede gebraucht werden. Man wird also nur im Zweifel sein können, ob z. B. strugurei eine ganz andere Pflanze (Johannisbeere) oder eine Art von Traube ist; daß darunter „kleine Trauben" gemeint sein könnten, ist ein zu seltener Fall, da man auch im Rum. bei solchen Gelegenheiten, wo doch der Ton des Satzes auf „klein" ruht, nicht das Dim.. sondern die Umschreibung durch mic wählt. In den meisten Fällen haben die diminuierten Pflanzennamen indessen einen ganz speziellen, scharf ausgeprägten Sinn, und zwar „die wildwachsende Art einer Gartenpflanze": bucätel = Straußgras: Agrostis canina (vgl. bucate = Getreide); cucurbet-icä = Zaunrübe: Bryonia alba; märär-as = gemeiner Eppich: Phellandrium; aior = Waldknoblauch: Allium ursinum; lintitä = Wasserlinse, garofitä (= garoafä sälbaticä) = Grasnelke, visinel = Erd-Zwerg-Kirsche: Prunus chamae-cerasus etc. Wie dieses letzte Beispiel zeigt, hat sich dieser Sinn daraus entwickelt, daß die wilden Arten von Pflanzen in der That kleiner sind, als die im Garten gut gepflegten. § 18. Endlich sei noch eine methodische Frage erörtert. Da doch der Gebrauch, durch Diminution Pflanzennamen zu bilden, fast durchgeführt im Rum. erscheint, darf man die Sache umkehren, und aus Pflanzennamen Schlüsse auf die rum. Dim. ziehen? Darf man beispielsweise, wenn man eine Pflanze wie bräbänoc (= Immergrün: Vinca Pervinca) hat, welches wahrscheinlich von broboanä (bräboanä) abzuleiten ist, mit Bestimmtheit sagen, daß in diesem Falle -oc nicht das aug., sondern das dim. Suff, ist? Oder ist es gestattet, wenn die slav. s-Suff, die allem Anscheine nach das Vorbild der rum. s-Suff. waren, keine Diminutivbedeutung haben, doch viele Blumennamen ableiten, zu sagen, daß sich im Rum. die diminutive Funktion dieser Suff, dadurch entwickelt hat, daß man eben diese Pflanzennamen als Dim. aufgefaßt hat? Ich will diese Fragen, deren Antwort nicht leicht zu geben ist nur gestellt haben, ohne sie zu lösen, und wenn ich in Verlegenheit kam, einen Schluß zu ziehen, habe ich mich begnügt, — 104 — — 105 — § 20, 21, 22. anzudeuten, daß die Möglichkeit einer derartigen Ableitung oder Beeinflussung, wenn sie auch nicht sicher ist, doch keinesfalls außer acht gelassen werden darf. § 19. In weit geringerem Umfange werden die Dsuff. im Ruin, zur Bildung von Tiernamen gebraucht, und von diesen am allerwenigsten für die Vierfüßler. Solcher giebt es bedeutend weniger als Pflanzen, und für die meisten giebt es im Rum. ererbte oder entlehnte Wörter mit selbständigem Stamm. Auch sind die Tiere meist so groß, daß ein Dsuff. als ableitend gar nicht passen würde. Nur wenn ein Tier wirklich durch seine Kleinheit auffällig ist, kann sein Name ein Dim. sein, wie z. B. misunel = Hamster (misuna). Geeigneter sind die Dsuff. zur Bildung von Namen für Insekten. Doch giebt es für diese ziemlich wenig Benennungen im Rum., auch vermissen wir eine Zusammenstellung der Namen von Käfern. Beispiele: cäl-ut = Heupfeid; märi-utä undmamar-utä(Et?) = Marienkäfer: Coccinella; condrätel (Et?) = Floh, ar, bubulik(o) (vgl. über die Etymologie dieses Wortes V. Jb., S. 305: auch im Dr. soll bubulic vorkommen, wie mir N. Sulica mitteilte) = Mistkäfer; capuse (= cap + use, weil die Schaflaus mit dem Kopf in dem Fell des Schafes steckt) = acär-ita (vgl. § 90) = mieläritä (das Suff, -äritä ist analogisch nach acar-itä entstanden) = Schaf laus: Pediculus ovis. (In cäräbus = Maikäfer ist -us nicht Suff., sondern gehört zum Stamm). Daneben giebt es natürlich auch nichtdiminuierte Namen, wie albinä. gindac, muscä, tintar etc. Auch für Namen von Fischen giebt es Dim. z. B. baboi-as = Perca fiuviatilis; mol-as = Aalquappe: Gadus lotta (vgl. § 161); porc-as = Steinkarausche: Cyprinus gobio; albisor, al biso ara = Cyprinus alburnus = pläticä (Quin. 23 von „lat. platus (= planus) cuius vox forma latus alia est"; vgl. die Pflanze pläticä); craisor = Lachsforelle: Salin otrutta; podut = Nasenfisch: Cyprinus nasus etc. Unter den Vogelnamen giebt es ziemlich viele, die durch Diminution gebildet werden; deshalb werden sie neben den Pflanzennamen bei den einzelnen Suff, unter D aufgezählt. Die Mehrheit der Namen für Vögel sind jedoch Nomina agentis, da sie als lebende Wesen einer Handlung (singen, rauben etc.) fähig sind und gerade durch diese ihre Fähigkeiten gekennzeichnet werden, so z. B. ein Vogel der Fische oder Bienen frißt, wird „Bienenfänger" bezw. „Fischer" genannt (albinar, pescar). Dim. sind meist nur ganz kleine Vögel; so z. B. finden sich die meisten diminuierten Namen für den Zaunkönig. Sehr oft tritt auch das Dsuff. an das Nom. agentis an z. B. albinärel, pescäras, welche nicht in albinä, peste -f ärel, äras, sondern in albinar + el, pescar + as, also „kleiner Bienenfänger", „kleiner Fischer" zu trennen sind. Anm. Sehr selten finden sich Fälle, wo das Dim. von einem Tiernamen die wilde Art desselben Tieres bezeichnen soll, wie z. B. cäpri-oara = Reh G. b. 110, 2. 304, 3 ar. käprioara (caprä = Ziege); sonst haben diese eine ganz andere Bedeutung, wie z. B. bour-el ist nicht kleiner Auerochs, sondern Schnecke, gindac -ei nicht wilde Käfer, sondern spanische Fliege. — Mit arel etc. (§ 15) ist zu vergleichen greerus, welches viel verbreiteter ist als greer = Grille. E. Andere Bedeutungsentwickelungen der Dsuff. § 20. Aus dem Kleinheitsbegriff hat sich sehr leicht die Subalternität bei Würden entwickeln können, so heißt armäsel nicht „kleiner armas (= Profoss)", sondern „Amtsdiener", vätäsel nicht „kleiner vätas (= vätaf = Aufseher)", sondern „Nachtwächter", vornicel nicht „kleiner vornic (= Minister)", sondern der Minister einer Hochzeit, d. h, „der Brautführer". § 21. Der Gebrauch der Dim. ist der Kindersprache charakteristisch, daher die vielen Dim. zur Bezeichnung von Kinderspielen, z. B. alun-el, bäiet-el, inelus-invirte- cus, ulceluse, atisoarä, cäramiz-ioara, brazditä etc. 3 ■>.'c . . .' § 22. Ein eigentümlicher Gebrauch im Rum. ist es, wenn Dim. als Namen für Hautkrankheiten gebraucht werden. Solche sind als „kleine, unbedeutende Krankheiten" aufzufassen, ja die meisten von ihnen sind sogar nicht ganz unangenehm, — 106 — wie z, B. der Mutterdeck, Fast jedes Dsuff. bildet solche Worte, z. B,: alun-el, alun-ea G. b. 30S, 3 alun-icä G, b. 308, 3 = Muttermal, fu(r)nicei und pustea (= lat. pustella) == Pustel, sugel (sug) = Nagelgeschwür, negel(§ 110, Anm. 2) Fingerwarze; rapura (lat, rapula?) = eine Hautkrankheit; lip-ica (lipesc) = Grind; alun-ita = Muttermal; lint-ita = pistr-uie = Sommersprosse; noita (nou) = weißer Nagelfleck ; unghisoarä (unghie) = Frosch (Krankh.) etc. § 23. Sehr befremdend muß es einem, der in den Geist der rum. Sprache nicht eingedrungen ist, erscheinen, wenn aus der Diminution gerade eine entgegengesetzte Bedeutung hervorwächst: die der Intensität. Wir wollen zuerst ein Beispiel (aus einem Gedicht von Cosbuc) vorführen. Der Bauernbursche geht früh morgens mit seinem Wagen am Fenster der Geliebten vorbei. An dem Knall der Peitsche hat sie ihn erkannt, springt zum Thore hinaus, um ihm wenigstens einen flüchtigen Gruß zuzuflüstern, denn sie weiß, daß er sonst den ganzen Tag bei der Arbeit betrübt sein wird. Das ist rum. ausgedrückt: „cä.....toatä ziulica lui munceste supärat." Was hat hier das Dim. ziulica (von zi) zu thun, da doch gesagt sein soll, was übrigens auch aus „toatä" ersichtlich ist, daß er den „ganzen, langen" Tag, der ihm in seinem Arger noch länger erscheinen muß, betrübt sein wird? So sehr dieser Gebrauch beim ersten Blick befremdend wirkt, ist er erklärlich, wenn man sich erinnert, daß das rum. Dsuff. nicht nur verkleinert, sondern auch Liebkosung ausdrückt. Man vergleiche das angeführte Beispiel mit einem ganz ähnlichen aus dem Deutschen: „Den lieben langen Tag, hab ich nur Müh'und Plag," Das intensive „la urma urmelor" (vgl. russ. bt» Konirfi-Koimorri,) wird im Deutschen durch „zu guter Letzt" ausgedrückt. Andere rum. Beispiele sind (ich muß ganze Sätze anführen, da die Intensität, welche durch das Dim. ausgedrückt wird, nur aus dem Satzgefüge erkennbar ist): „Si-am rämas asa, singuricä, singurea!" (Aus einem Volkslied), synonym mit „singur — singurel" und „singuricä nie" = Ich bin somit ganz allein (allein wie der Kuckuck) geblieben", oder „staT _ 107 - ^ binisor!" ein Ausruf, den oft die Mutter ihrem Kinde wiederholt, und welcher nicht „sei ein wenig still", sondern „se: ganz still" heißt; „mergi mai incetinel!" drückt eine Verstärkung des Komparativs „langsamer" und ist intensiver als „mergi mal incet"; „sti cä mi-esti istecior!" heißt „du bist mir ein ganz schlauer Kerl!"; „ai uniblat toatä nopticica haimana" bedeutet „du bist die ganze, lange Nacht gebummelt" „un cutit nou (de) nout" = „ein nagelneues Messer" u. s. w. Aber nicht nur Sb.. Aj. und Av. (diese haben meist intensiven Sinn, wenn sie diminuiert werden), sondern auch Interjektionen werden durch die Diminution potenziert, z. B. „aolicä!" drückt grösseren Schrecken,. Schmerz etc. aus, als „aoleu!" „Mäiculitä!" hört man oft einen Überraschten ausrufen, und zwar ebenso wie im Deutschen „Du lieber Gott!", wird dieser Ausruf bei unangenehmen Überraschungen gebraucht. — In anderen Fällen läßt sich der intensive Gebrauch aus dem verkleinernden erklären. Wenn man z. B. sagt „viu acusica!", so drückt dies mehr als „viu acusa" aus; und zwar ist hier die Anschauung die, daß durch die Diminuierung von acusa = „sogleich" ein noch kürzerer Zeitraum ausgedrückt wird, weniger als „sogleich". Noch klarer tritt dies an einem Beispiel wie „nu-ti dau nici atitiea pine" hervor, wo „nici atitiea" weniger als „nicht einmal soviel" (hier begleitet gewöhnlich eine Geste die Rede) ist. § 24. Noch viele andere Bedeutungen kann ein Dim, haben, da sich jedoch diese nicht gut in Gruppen einteilen lassen, habe ich es unterlassen, über diese weiter hier zu handeln, und habe bei den einzelnen Suff, unter E die Fälle angeführt. Der Sinnesübergang ist meistens klar (z. B, cutit = Messer — cutitas = Federmesser: unchiü = Onkel -— unchias = (eigentlich „kleiner Onkel") Greis: negustor = Händler — negustoras = nicht nur „kleiner Händler*, sondern auch Kleinhändler etc., wo das nicht der Fall ist, habe ich ihn (in Klammern) zu erklären versucht. § 25. Wir haben gesehen, wie durch den Gebrauch die Dim. für Pflanzennamen zu verwenden, der Sinn mancher r $25. — 108 — Worte, wenn sie diminuiert werden, unklar wird. Die Konfusion wird durch die in diesem Abschnitt besprochenen weiteren Möglichkeiten der Bedeutungsentwickelung noch größer. Zwar lassen manche Dim. keinen Zweifel über ihre Bedeutung entstehen, wie wir das im § 17, a bei zorele gesehen haben, doch manchmal können wir dem vereinzelten Wort seine Bedeutung gar nicht ansehen und nur der Zusammenhang kann uns über dessen Sinn Aufklärung geben. Brumar heißt November (eigentlich der Reifmonat), davon haben wir ein Dim. b rum ärel. In diesem Fall können wir mit Bestimmtheit sagen, daß dies Wort nicht „der kleine November" bedeuten kann, da es keine großen und kleinen November giebt, sondern es muß eine andere Bedeutung haben und zwar bedeutet es „Oktober" (eigentlich der Monat des kleinen Reifes). Woher soll man indessen wissen, ob unter alun-ea „kleine Haselnuß", „Muttermal", „ein Kinderspiel" oder die Pflanze „Bunium bulbocastanum" gemeint ist? Solche Beispiele wie alunea kann man noch viele anführen: atica — 1) kleiner Faden, 2) Leinenstoff, 3) Kinderspiel; ciuboticä = 1) kleiner Schuh, 2) Primel: Primula veris; clocoticT = 1) Pfaffenhütchen: Evonymus europaeus, 2) Waldrebe: Cle-niatis integrifolia, 3) Kappertopf: Rhimanthus, 4) Art Flanell für die Beine; feticä = 1) kleines Mädchen, 2) Ackersalat: Valeriana; luminäricä — 1) kleine Kerze, 2) Königskerze: Verbascum thaspus; clopotei = 1) Schelle, 2) Maiblume: Convalaria majalis; prisnel = 1) Spinnwirtel, 2) Schafgarbe: Myriophylluiu; sugel = 1) Nagelgeschwür, 2) Taubnessel: Lanium; turtea = 1.) Scheibe, 2) Eichelbecher, 3) Abguß. 4] Eberwurz: Carlina (vgl. turtel = Flachsseide = Cuscuta europaea): albisor = 1) ziemlich weiß, 2) Cyprinus gobio, 3) Art Pilz; asprisor = 1) ziemlich rauh, 2) Münze (vgl. asprisoarä .= Asperugo); brädisor = 1) kleine Fichte, 2) Schlangenmoos: Lycopodium selago, 3) Juniperus, 4) Birkhenne; cräisor = 1) Prinz, 2) Lump (nicht im schlechten Sinne); perisor = 1) kleines Haar, 2) Haargras: Elynus, 3) Wintergrün: Pyrula (perisoare = Birnchen und Klöße: von - 109 — §20. parä); scortisor = Caneelbaum: Laurus cynamonum, scorti-soarä = 1.) Zimmt, 2) Purpurreiher: Ardea purpurea; cuisor = 1) kleiner Nagel, 2) clou de girofle G.b.42,3. 45,1,3. 109,3 (vgl cuisoare = Tausendguldenkraut); gäinuse = 1) Birkhenne: Tetrao tetrix, 2) Silbergestirn, 3) Tolldocke: Isopyrum; gälbin-us = 1) Eidotter, 2) Leindotter: Camelina sativa; lemnus = 1) Streichholz, 2) Eberraute: Artemisia absotanum. Weitere Beispiele unter E, bei den einzelnen Suff. II. A. Allgemeine Betrachtungen. § 26. Kann man von jedem Worte, wrelches überhaupt fähig ist diminuiert zu werden, mittelst eines jeden Dsuff. ein anderes ableiten? Die Antwort auf diese erste Frage, die sich uns aufdrängt, ist verneinend. Im Rum. ist es nicht möglich, wie im Deutschen durch -chen und -lein, jedes Wort durch dieselben Suff, zu diminuieren: von pälärie kann man palariutä, päläriucä, pälärioarä ableiten, doch nie einpälariase. päläriulitä, paläriandrä etc. Ein Kriterium, welches uns belehren könnte, wann gewisse Suff, diminuieren dürfen, giebt es nicht: lediglich der Gebrauch ist bestimmend und ist auch dialektisch ziemlich feststehend. Zwar giebt es gewisse Lautgruppen, die aus dem Zusammenwachsen des Auslautes des Primit. und des Anlautes des Suff, entstehen, die unbeliebt sind (vgl. Suff, -sor), und denen man deshalb aus dem Wege geht; doch würde jeder Versuch scheitern, wollte man für jedes Suff. Regeln aufzustellen suchen, nach welchen es Wörter mit bestimmtem Auslaut bevorzugt. Auch ein Streben nach Vokalharmonie, wie z. B. im Ungarischen, ist bei der rum. Suffigierung gar nicht bemerkbar. Alles, was man sagen kann, ist, daß die rum. Sprache nicht gerade so streng in der Wahl der Dsuff.. wie ihre Schwestersprachen ist, was sich aus dem bei einem rum. Dsuff. so stark entwickelten Nebenzug der Liebkosung erklärt. Wenn das Herz spricht, zerreißt es oft die Fesseln — 110 - 111 — § 29, MO, 31 der Sprache. Die ungemein vielen Dim. von einem Wort wie Maria beweisen dies am besten: wenn die Mutter ihre Tochter -der der Bursche seine Geliebte Maria liebkosen, so können sie sich nicht genug thun in schmeichelnden Worten, um ihrer Liebe Ausdruck zu geben. — ich glaube bemerkt zu haben, daß die innigere Beziehung, welche zwischen einigen Dsuff. (z. B. zwischen -ut und -ulitä) existiert, auf welche ich im Verlaufe dieser Arbeit oft die Aufmerksamkeit lenken werde, von der Übereinstimmung im Kons, oder im Vok. bedingt ist. §27. Haben alle Dsuff, dieselbe Bedeutung? II EM. behauptet, daß bäditä und bädisor zärtlicher sind, als bädicä. Ich halte ein derartiges Verfahren, feinere Sinnesnüancen innerhalb der Dim. eines Wortes herauszusuchen, für eine Manieriertheit, die nie zu einem positiven Resultat führen kann, weil es ganz subjektiv und individuell ist, einen stärkeren oder schwächeren Grad der Liebkosung oder Verkleinerung in bestimmten Dsuff. zu finden. Meinerseits empfinde ich die Dsuff. mit u-Vok. besonders zärtlich, doch bin ich sicher, daß, wenn die Stimmung und der Ton, in welchen ein Wort wie bäbicä gesprochen wird, geeignet ist, mir Zärtlichkeitsgefühle einzuflößen, ich dieses Dim. zärtlicher als ein bäbucä nennen würde. Selbstredend ist die Ausdruckskraft potenziert in den Doppeldiminutivsuffixen und in den langsilbigen, die als solche empfunden werden. B. Denominativa und Deverbativa« § 28. Es ist selbstverständlich, daß die Diminution eine sekundäre Ableitung ist. Da im Rum. die Möglichkeit, Handlungen zu verkleinern, nicht vorhanden ist (wie z. B. im Kuss, durch die Präposition no-: no-Kypirn> = ein wenig rauchen), so ist es natürlich, anzunehmen, daß die Dim. deno-minative Ableitungen sind. Das ist auch der Fall bei den echten Dim., d. h. bei unseren Klassen A—C. Es ist ganz gleichgiltig, ob das Dim. ein Sb., Aj. Av. oder gar Interjektion ist, das Primit. hat immer dieselbe syntaktische Funktion, wie las suffigierte Wort, also: bärbat —bärbätel; fiu—fiicä; rosu — rosatec; bine — binisor; aoleu —- aolicä. Da jedoch ein rum. Dsuff. auch andere Funktionen (D—E) angenommen hat, so giebt es auch Dim., die eine von ihrem Primit. verschiedene syntaktische Bedeutung haben. Das ist indessen auch selbstverständlich. Wir wissen, daß die Pflanzen ihren Namen bekommen können: a) nach einem Gegenstand, dem sie in der Form, gleichen z. B. ciuboticä; in diesem Falle muß das Primit, natürlich ein Sb. sein: b) nach irgend einer Eigenschaft, durch welche sie sich kennzeichnen, z. B, rotun-joare (rotund); das Primit. muß in diesem Falle ein Aj. sein; f.) nach irgend einer Handlung, der sie (direkt oder indirekt) fähig sind z. B. vindec-ea (vgl. lat. medicago); also muß das Prim. ein Vb. sein. Ebenso verhält es sich mit den anderen urechten Dim. (E). Wenn eine Hautkrankheit dadurch gekennzeichnet ist, daß sie ansteckend ist, nennt man sie lipicä isä lipeste = es steckt an) oder wenn in aprinj oare = Streichhölzer das Primit, ein Vb. ist, liegt der Grund darin, daß man diesen Namen gewählt hat, weil die Streichhölzer „angezündet werden können" n. s. w, C. Das Zusammenwachsen des Suff, mit dem Primitivum. § 29. Wir haben P die grammatischen und 2) die lautlichen Veränderungen zu betrachten, die bei dem Zusammenwachsen des Primit, und des Suff entstehen. 1) Grammatische Veränderungen. §30. Die Hauptregel ist: Zwischen Primit. und Suff, findet meist Kongruenz statt. Da jedoch von dieser Regel wirkliche oder scheinbare Ausnahmen existieren, müssen wir im einzelnen über die Übereinstimmung in a) Genus, b) Numerus, c) Kasus und d) Artikel sprechen. § 31. a) Genus, In den meisten Fällen ist Kongruenz wahrnehmbar: cal — cälut, masä — mäsutä etc. Die Masc. mit fem. Endung schwanken: tatä .......tatuc und tätuca; doch §81. — 112 — hat in der Mehrheit der Fälle auch das Suff, die weibliche Form. Eine Eigentümlichkeit, die sich sowohl im Rom. als auch im Slav. wiederfindet, ist es, bei intensiver Liebkosung dem Suff, das dem Primit. entgegengesetzte Geschlecht zu geben, z. B. Leanta — Lentisorul mieu! Stefänutä (al mieu!). Aber auch sonst finden sich Fälle mit Wechsel des Geschlechtes, meistens bei Pflanzennamen, bei welchen man an „floare" denkt. (Beispiele werden sich im Verlaufe dieser Arbeit so reichlich finden, daß ich hier keine zu bringen brauche), und bei den unter E besprochenen Ableitungen bei welchen durch den Wechsel des Geschlechtes auch die Differenzierung der Bedeutung stärker hervorgehoben wird, z. B. paiü — paioarä; babä — bäbas; cap — cäpuse; chita — chitus; pana — panus und pänuse; limba -limburus: turlä — turlisor; fatä — fetisor. fir — firi - 3 3 > cicä; car — cärut und cärutä etc. Einige Dsuff haben nur ein Geschlecht, z. B. -icä, -itä, -ache. Diese sind unveränderlich, daher leiten die zwei ersten Dim. fast nur von Fem. ab, das letzte nur von Masc. Wegen ihrer Unmovierbarkeit diminuieren sie keine Aj. (so -itä und -ache), oder wenn sie solche verkleinern sollten, so schließen sie sich an ein anderes Suff an (vgl. § 63). Wenn -ica und -itä dennoch männliche Sb. ableiten, so bekommt das neue Wort das weibliche Geschlecht z. B. lon-icä, ar. kluput-iko, Ion-itä, trup-itä, flu er-itä JB. 110, 4, omet-itä etc. Nur sehr selten kommt es vor, daß diese Suff, -ic und -it heißen z. B. bunic (vgl § 63) und bädit G. b. 320. JB. 227.'10, 565, 1. 564, 1. 302, 12. 121, 3 etc. (neben 50 Mal bäditä). Anm. 1. Ebenso wie in neTca*neicusor das natürliche Geschleckt siegt, so auch in dem von labä = Pfote abgeleiteten Hunde-namen Läbus. Cäprior, welches man heute in capra+ior trennt, ist lat. capreolus. Anm. 2. Derselbe Genuswechsel, wie bei den diminuierten. Eigennamen, tritt auch bei potenzierter Augmentation der Personennamen auf, z. B. Ylad-uta, fet-eleu etc. — 113 — §32, 33—34, 35. § 32. Numerus, So seltsam es auch scheinen mag, giebt es hier und da Dim. die von einem Plur. abgeleitet sind. Man vergleiche dintisor mit dintisori (vgl. auch dint-at und mortarie, mormintärie im Banat) und die Suffixverkettungen mit -ur- (§ 137, 2). Doch sind diese Fälle nicht ganz durchsichtig. Uber Blumennamen, die Plur. tant. sind vgl. § 14, Anm. Vgl. endlich auch § 137, 2. § 33—34. Artikel, Hier kommen wieder nur die Eigennamen in Betracht, da die anderen Worte die unartikulierte Form zum Primit. haben. Wenn ein Eigenname artikuliert ist, bekommt auch das Suff, den Artikel, sonst nicht, z. B. Ana-Anica, Maria-Marioara, Susana-Susänica und alle anderen weiblichen Namen. Von den männlichen Namen .verden nur die artikuliert, welche einen wirklichen Artikel in der nichtsufugierten Form haben, also: Bratu — Brätucu, Radu — Rädneu, aber Gavrila — Gävrilucä, Stefan — Stefänicä (vgl. Stefänia — Stefänica), Ilie — Ilias, Oprea — Oprisor, Costea — Costicä, Petru — Petrisor, Jorgu — Jorgusor etc. Anm. Man darf damit nicht Formen, wie acusica, atitiea, atituta verwechseln, deren -a nicht der bestimmte Artikel ist, sondern, wie das HEM gezeigt hat, das emphatische -a, welches auch in den Primit. a-cus-a, atit-a enthalten ist. 2) Lautliche Veränderungen. a) Veränderungen im Anlaut des Suff. § 35. Die von vorhergehenden Lauten bedingten Veränderungen der folgenden, gelten auch für den Anlaut der Suff, z. B. a- des Suff, wird durch den palatalen Auslaut des Primitivs in weicher Stellung in e- verwandelt z. B. rosi-atec >> rosietic (vgl. § 50, Anm. 3) -as ^> - es ist nur dialektisch z. B. mänunches, unches etc. in der Moldau, wo dieser Übergang am weitesten fortgeschritten zu sein scheint, herrscht noch Schwanken; so findet sich in den „Cintece mold." von Sevastos S. 179: „Gheorghies cu palärie" und S. 171: „Mäi bäditä Gheorghias" (reimt auf sälas). Auch in Muntenien Weigand, 8. Jahresbericht. g § 30,37. — 114 — (Gorj, Vilcea) hört man unchies. e- des Suff, wird hei folgender dunkler Stellung nach den im Auslaut des Primit, stehenden (Lab.), Zischlauten (und r) dialektisch fast überall zu ä-, z. B. mähnit-äl Dos. V. 281b/27 (auch in neuen Wörtern, wie servetäl). Über die Verteilung dieses Überganges auf die verschiedenen Mundarten siehe das Normalwort vitel (vitea) in den Dialektforschungen Weigands. i- des Suff, verwandelt sich in dunkler Stellung nach den im Auslaut des Primit. stehenden Zischlauten und r in i- z. B. -is ^> -is: chior-is etc.; titisoare etc. Zu bemerken ist jedoch, daß diese Übergänge nicht so konsequent durchgeführt werden, wie sonst im Wortinlaut, weil, das Suffix in seiner ursprünglichen Gestalt in vielen Fällen rein erhalten bleibt und so analogisch wirken konnte. Meines Wissens wird z. B. nirgends *amäräl, *rinduricä gesagt, obwohl man räu und riu über Ii hört und auch in der Schriftsprache ausnahmslos gebraucht. b) Veränderungen im Inlaut des Primitivs. § 36. Durch das Suff, kann helle oder dunkle Stellung entstehen. Die von folgendem e, i einerseits und u. o, a, ä, i andererseits bedingten Veränderungen der Vokale, treten dann im Primit. ein, z.B.: bäiat — bäietel, bätet as; vär —■ veri-soarä; pär — perisor; vint— vintulet. vintisor (dieser Fall ist weniger konsequent durchgeführt), fata — fätucä. fätutä, feticä, fetitä, fetisoarä, fetiscanä etc. c) Veränderungen im Auslaut des Primitivs. § 37. Für vokalisch auslautende Wörter gilt die Regel, daß alle unbetonten Vokale, die nach dem Kons, der letzten Silbe stehen, vor dem Suff, ausfallen: socru — soer-isor; masä — mäsutä; mare — mär i-sor, glesne — glesnisoarä etc. Endet das Wort auf einen Diphthong, so fällt dieser, wenn er unbetont ist, in der Regel aus, wenn er den Ton trägt, verliert er alles, was hinter dem Ton steht: fünie — fun-isoarä: mölie — molas; vie — vi-isoarä; Ilie — Ilias, böu 3 3 i — Hi> — § 38,39. — bo-isor etc. Sehr selten ist der Fall, daß betonter Vokal in den Auslaut zu stehen kommt; vor dem Suff, bleibt er erhalten, wenn auch meist nur als Gleitlaut: türk. nine + ac >> nine-acä. Zur Hiatustilgung dient j, übertragen von Fällen, wo es im diphthongischen Auslaute stand z. B. Andreiü — Andre--(i)-itä, Andre-(i)-as; baboiü — babo-i-as, und regelmäßig in der Verbindung: -äü + as und -andru: fläeäu — fläcä-i-as fläcä-i-andru; päräü -— pr.rä-i-as etc. Manchmal stellt sich auch ein -i- ein: Gheorghe—Gheorgh(i)es, äsch(i)e— asch--i-utä etc. Über -äise, -aus vgl. § 170. Von mintä wird minte-utä abgeleitet, vielleicht zur Differenzierung von mintutä (niinte). § 38. Wenn das Primit. consonantisch auslautet, so treten alle Lautveränderuiigen ein, die auch sonst bei dem Zusammentreffen derselben Laute stattfinden. Es kommen jedoch von dieser Regel viele Ausnahmen vor, und zwar nach zwei Richtungen hin: 1) wird durch das Vorschweben des Primit, verhindert, daß der auslautende Kons, affiziert wird z. B. nuc-ä + itä >• nuk-itä statt *nutsitä, 2) weit häufiger indessen tritt der entgegengesetzte Fall ein, daß der affizierte stammauslautende Kons, auch auf solche Ableitungen übertragen wird, wo er rein bleiben sollte z. B. bäiat -f el > bäiet-el, bäiat + ime > bäiet-ime etc. bäiat + as, -us >*bäiet~as, *bäiet-us (wie bäiet-an), statt dessen heißen diese Dim.: bäietas, bäiet-us; gramadä + ioarä > grä-mäj-oarä, und dieser Stamm grämäj- wird auch auf andere Ableitungen übertragen: grämäj-nie, statt *grämäd-uie etc. (vgl. §132). Solche analoge Entwiekelungen, werden bei der Besprechung der einzelnen Suff, erwähnt und erklärt. D. Suffixverkettungen. § 39. Durch die häufige Anwendung von Dim. erklärt t sich die große Anzahl von diminutivischen Suffixverkettungen \ der rum. Sprache. Sehr oft kommt man in die Lage, schon \ suffigierte Wörter zu diminuieren, z. B. albinärel = albin- \ 8* •Ii.. — 116 — ar _[_ e]_ = ^kleiner Bienenfänger". Da man daraus als Primit. albinä (nicht albinar) trennt, entsteht die Suffixverkettung -ärel. In anderen Fällen beruht die Entstehung einer Suffixverkettung auf falscher Trennung eines Primit. mit doppeltem Stamm z. B. stea, stele, Dim. stel-utä, das man für aus stea und einem Suff, -luta entstanden hält, und wieder in anderen Fällen ist die Suffix Verkettung nichts anderes, als das Resultat einer doppelten Diminution. Gerade dadurch, daß man so häufig die Dsuff gebraucht, hat sich ihre Bedeutung geschwächt, und man sieht sich gezwungen, wenn man einen intensiven Grad der Kleinheit oder Liebkosung ausdrücken will, ein Dim. noch einmal zu diminuieren. "Wenn man z. B. seinem Kind Marita (Dim. von Maria) tagtäglich sagt, so wird Marita nicht mehr als Dim. empfunden, und man ist. gezwungen (Mari)tica zu sagen, um den .Namen wirklich als Dim. zu empfinden; ja selbst [Mari]ticuta, mit dreifacher Diminution kommt vor. § 40. Da die Macht der Analogie gerade bei der Entstehung von Suffixverkettungen so groß ist, müssen wir es hier unterlassen zusammenhängend über die Suffixverkettungen zu handeln; wir werden die einzelnen Fälle an den betreffenden Stellen zu untersuchen haben. Im allgemeinen läßt sich sagen, daß jede Suffixverkettung — sei sie wie -ärel, oder -luta, oder -itica entstanden — eine größere Kraft zu verkleinern und zu liebkosen besitzt, als die einfachen Dsuff. Anm. Manche Dsuff. kommen nur noch in Suffix Verkettungen als lebende Suff, vor, so -ul und -is(?j. Gerade die Thatsache, daß man das Bedürfnis empfand, Ableitungen mittels solcher Suff, noch einmal zu diminuieren, beweist, daß die diminutivische Bedeutung dieser Sur . schon von Alters her schwach und im Aussterben begriffen war. — 117 — § 41, 42, vi ( j Zweiter Teil. i I. A b s c h n i 11, Die c-Sisffixe. § 41. In seiner Abhandlung über „Die Suffixe accus, iccus, occus, ueus (uccus) im Romanischen" Ztschr. XX. 335 ff. sucht A. Horning das Vorhandensein der c-Suff im Lat. nachzuweisen. Einige darunter sind im Lat. direkt belegt, j andere kommen in bestimmten Suffixverkettungen und im j Wechsel mit anderen verwandten Suff. vor. Die rom. Sprachen | bezeugen indessen am klarsten, daß das Vglat. alle diese Suff. gehabt haben mußte. Wenn man die Schwestersprachen vergleicht, so liegt überall in den c-Suff dieselbe Diminutiv-k oder Pejorativ- (und damit verbunden Augm.-)Bedeufung vor. in formelle]- Hinsicht muß man annehmen, daß diese Suff, sowohl mit -c- als auch mit -cc- vorhanden waren. Gerade dieser Punkt jedoch, für dessen Erklärung A. Hornings Erwägungen meiner Ansicht nach nicht unwiderlegbar sind, kommt für das Rum. nicht in Betracht, da schon vorrumänisch % die kurze und die lange gutturale Tennis zusammengefallen sind. Dem rum. -ac kann lautlich sowohl -acus als auch -accus zu Grunde liegen. § 42. Für uns ist es wuchtig zu wissen, wie es sich mit den c-Suff. im Rum. verhält, insofern sie Dsuff. sind. Doch hielt ich es nicht für zwecklos, in Anmerkungen auch auf die anderen Bedeutungen dieser Suff., wo solche vorhanden waren, : aufmerksam zu machen und somit die Verwandtschaft mit den Schwestersprachen hervorzuheben. -ac. § 43. -ac ist kein häufiges Suff. Von den -ac-Ableitungen sind wieder nur wenige Diminutionen. Diese sind entweder Sb. oder Aj. £44. — 118 — § 44. Von den Sl). ist eigentlich nur dr. bäbac(ä) von * türk. baba = Väterchen (vgl. duducä) und ar. fitsorak (Arom. II 95, 18: tiner s musat fitsorak) von fitsor = Bursche, sichere Dim. Das dr, pälmac = Zoll scheint ein Dim. von palmä = Spanne zu sein, wenigstens wird es sicher so empfunden < in „inaltä de o palmä si 6 palmace" Mar. Orn. II 279, nota. Doch ob palmac von palmä abzuleiten ist, wird zweifelhaft durch das von Cih. II 604 angeführte „parmac = largeur du pouce, pouce = 12 lignes", zurückgeführt auf türk. „parmäq = pouce, mesure de 12 lignes". Aus parmac hat durch Volksetymologie nach palmä ein palmac leicht entstehen können. Vielleicht ist auch das ar. boltak ein Dim.; darüber vgl. jedoch das in § 70 über dr. bältoacä Gesagte. HEM nennt bäbirnac (bobirnac) = Nasenstüber ein Dim. von babirna und JB. (Glossar) laibärac = Art Rock ein Dim. von laibär. Ich kann weder das eine noch das andere Wort als Dim. ein]»finden. HEM. (siehe § 45 Anm.) kennt im Rum. nur ein -ac mit Diminutivbedeutung und das wird ihn verleitet haben, in bäbirnac eine Verkleinerung des etwas ganz anderes bedeutenden babirnä zu sehen. Was laibärac anbetrifft, so glaube ich, daß es — wohl unter dem Einfluß des Suff, - ac — aus dem deutschen „Leibrock" entstanden ist, ebenso wie laibär = deutsch „Leibel". Nineacä = Mutter wird von Säin. vom türk. nine = dass. abgeleitet, und wenn die ungewöhnliche Bildung nach § 87 zu erklären ist, so geht dieses Wort sicher auf *nineä (= türk. nine) + acä zurück. In funclac === Heuschober (Polizu Wb. 521, Säin. 161, Cih. I, 104, Dame Wb. 44) kann -ac sehr wohl Dsuff. sein, doch kann ich das Primit. nicht erkennen. An fund = Boden zu denken, wie Cih. Säin. u. a., wäre das Einfachste, doch woher dann ein tertium comparationis nehmen? Dachte man vielleicht an den bauchigen „Boden" eines Kessels, der dieselbe Form wie der Heuschober hat? Jedenfalls werden wir aus Cih.s Verweis fr. fonceau funduc = 22 Piaster-Stück. In turmäc — 119 — §45,40. = einjähriger Büffel, godäc (= gödin) = einjähriges Schwein, kann man leicht das Primitivum furmä und sl. godu = Jahr erkennen. Wenn man dazu minzoc = einjähriges Füllen und ar. dermis (Et?) = einjähriges Kalb vergleicht, so haben alle diese vier Worte den Begriff der „Einjährigkeit" gemeinsam. § 45. Durch -ac diminuierte Aj. giebt es wenige. Ein sicheres Beispiel ist porumbac = ziemlich grau von porumb = taubengrau Alex. P. p.2 8: „Ba, cucule, ba, nu te-oi asculta, p o rumb acute, frumuselule, pestrisorule, dragusorule" etc. Mar. Or. II 375: „porumbe sau porumbace la culoare, adecä cenusii si patate cu negru." Vielleicht liegt ein Dim. in dem oft begegnenden Dorfhamen Albac. Drei weitere Beispiele giebt HEM. 117 ff. aus Jipescu (Välenii de munte): „Dacä uscativa, putinica si budulaca mea vorbire....." etc. „Cind iesti mic, scundac, vazut ai cum te härtapalesc totii?" indrasneala tineriior, mintea pururea crudaca a fetelor . . . ." Was das Wort budulac betrifft, so wurd es wie Säin. (Elem. turc. IS) „budala, budulac = prost, neghiob" aus dem türk. budala = dass. abzuleiten sein. Vgl. Cih. II 484 und Schlichardt: Ztschr. XV, 98 ff.: „Romano-Magyarisches". HEM. nennt alle diese drei Wörter Dim., was auch richtig sein mag (vgl. „sint oamenT apropiati, budulaci, ospätareti si milosi". Jipescu 100), doch könnte man sie auch als Pej. auffassen. Anm. HEM. sagt (S. 479), daß -ac nie Pej. und Verachtung ausdrückt. Das stimmt keinesfalls. In der Mehrheit der Beispiele ist - ac nicht Dsuff., sondern, bildet Aug.-Pej. oder dient zur Motion von Mask., ganz genau dem -oiü entsprechend, oft mit ihm wechselnd. Ich lasse hier einige Beispiele folgen, in denen Primit. und Suff, deutlich zu unterscheiden sind: buhac = buhä mare Mar. Or. I 208, ciorac = cioroaie Mar. Or. II, 25, gäzdac JB. 393, 6, 9 = gazdoiü, ginsac (vgl. £ 78) == gi(n)scoiu, prostac = Mann aus niederen Stande bei Dos. V. llb/23 (vgl. §78) etc., ein Aj.: zodiac = launenhaft und das durch -an- weitergebildete prost-an-ac = tölpelhaft. § 46. Etymologie von -ac. HEM. geht der Frage nach der Herkunft dieses Suff, aus dem Wege. ML. erwähnt das § 47, 48. — 120 ~~ rum. Suff, -ac nicht. Diez giebt als rum. Beispiele: ginsac, omac = Pflanze, ortac = Gefährte, baraca = Reif, an. Von diesen ist ortac direkt aus dem Türk, entlehnt; omac und bäracä (burä?) sehen mir so verdächtig aus, daß ich mich gescheut habe, sie unter den Wörtern auf -ac anzuführen. Diez sagt über dieses Suff, weiter, daß es: „an die slav. Endung -ak erinnert", worauf Horning mit Recht erwidert: „indessen ist die Existenz einer slavischen Endung -ak noch kein ausreichender Beweis für diese Annahme." Dieser kennt ein rum. -ac nur in ginsac und in dem sicher entlehnten spanac. Im Lat. bildete -acus Aj., wie ebriacus, meracus, und Sb., wie lingulaca, portulaca, pastinaca, verbenaca, arboraca. Diese sind meist Pflanzennamen und enthaltet vielleicht dim. Bedeutung (vgl § 18). Pejoration tritt in dem Worte lingulaca = geschwätzig hervor (Horning 349). -ac(c)us findet sich weiter in Verbindung mit -ulus z. B. merac(u)lus, vgl. auch betaculus — betaceus (zu beta), (licaculus (Horning 350, Anm. 1) und im Wechsel mit -ax (Horning 350, Anm. 1). abruzz. furnache (= fornaca), lat. styraca = styrax; (ML. Gramm. II, 22): limaca = limax; pastinaca (= afr. pasnaie) = pastinax (afr. pasnais). Im Rom. finden sich zahlreiche Ableitungen auf -ac und zwar scharf präzisiert mit diminutiver oder pejorativ-augmentativer Bedeutung (Beispiele bei Horning), so daß der Etymologie des rum. -ac aus lat. ac(c)us nichts im Wege steht. -ec §47. Das rum. -ec kann zweierlei Ursprunges sein. Es kann auf ein. lat. -ecus (-eccus) und auf ein lat. -Icus (-Tccus) zurückgehen. Der Accent ist allein im Stande uns für die Etymologie von -ec ein Criterium zu geben, da - ec> besearecä, dominica >■ dumineca, intenebricus (-}- intunec?) >>intunerec, pedica >• pie-decä, persica Z> persecä, serica >> sarecä etc., hat sich -icus auch in Wörtern, worin man das Primit. noch fühlen konnte, erhalten, so in canticus >■ cintec G. 1*. 10. 13, 3, 30. 83 etc. ar. käntiku, neben eint, manica >• minecä G. b. 11, 3. 337. 351. 373, 2 etc., neben mina. Nichtsdestoweniger ist dieses Suff, unproduktiv geblieben und das Wort peteci = Fleckrieber, welches Säin. von pata ableiten will, kann ebensogut als ein (differenzierter) Plur. von petec angesehen werden. Anm. 2. Ein adjektivisches -icus >> -ec hat sich im Rum. erhalten, doch nicht als Dsuff. Beispiele aus dem Ar. sind: aravdärik (arävdare) = dauerhaft, ingärnierik (ingärniesku = zanke) zänkisch bo. 199, ingl'inerik (inglfinesku = necke) = scherzhaft ho. 199 etc. Aus dem Dr. ist laüntric, wenn dies nicht gelehrt ist, anzuführen; näpräsnic ist naprasna -j- nie; desmetic = unordentlich hängt vielleicht mit desmätat zusammen, doch kann es auch mit besmetic (vgl. § 50, Anm. 3) verwandt sein. Aj. wie harniönic, germänic, romänic, sind natürlich Neologismen. -atic. § 50. Diminutive Bedeutung hat die Weiterbildung des -icus: -at-icus ^> -ätec (dial. -ätic, nach Pal. auch -etic). Es leitet Aj. ab. Beispiele: bätrin — bätrin-atec = ziemlich alt, ältlich, nebun-atec = leichtsinnig, ros-atec == rötlich, singur-atec, spin-atec, surd-atec, subtiratec (subtire) und subtiatec (Einfluß des Vb. subtiez) etc. Anm. 1. HEM. S. 2046 sagt über - ätec: „le sens est generalement un peu pejoratif." Diese Bezeichnung paßt nicht ganz, -atec hat — 122 — heule charakteristischen Bedeutungen der c-Sufi.: D Dim 2) Pej• (-Aug.), Die oben angeführten Beispiele haben gezeigt, daß -atec Dim. bildet — schon Diez S. 029 hat auf diese Bedeutung des rum. -atec gewiesen -- und man darf ein Wort wie nebunatec nicht als Pej auffassen, denn ,,om nebunatec1' ist nur ein leichtsinniger, nicht wie „om nebun'" ein verrückter Mensch, in anderen Ableitungen ist -atic freilich rein pej. und nähert sich dadurch dein lat. -aticus (z. P>. voi aticus, nach HEM. schlechter als volatilis, voiucer, silvaticus, nach HEM. schlechter als silvester, f an aticus, lun aticus etc.). Beispiele: muiere — rauier-atic ~ weibisch, moale — molatic - - weichlich, turuiatee (Et?) (4. b. 94, 3 = fou, confus d'esprit, vaer — väi er atec — kläglich. ML. giebt ein mir unbekanntes guratec = guraliv = geschwätzig an. Dann drückt es einen Krankheitszustand aus: lun atec (lat. luuaticus) = mondsüchtig, spl in* atec = milzsüchtig, zänatec (lat. di an aticus Muratori Anecd. IV, 99--100; nach HEM.) und endlich giebt es viele Ausdrücke für „flatterhaft, leichtsinnig", manchmal mit dunkler Etymologie: iiuture — fluturatec Dos. V. 140b/.] 3 und flu s tu ratee, palavatec (Et?), spulb er - af ec, strulubatec (Cih. Ysl. strela =---Pfeil, HEM. *exturbulatieus mit Metath.) (s) vintur-atec, zarpalatee (Et?). Tgl. auch „fläcau tomnatec"' == Hagestolz. Das Wort prost atec, welches heute gleich prostanac = tölpelhaft ist, hatte früher den Sinn von „gewöhnlich, gemein'4': Dos. V. 12/36, G. b. 170, 3. — Tu vielen Fällen ist aber -atec weder dim. noch pej., sondern bildet — wie das lat. vi aticus, afr. evage, in arage, ramage; it. fumati co, lugliatico; sp. neben pej. bobatico = einfältig, auch einfach determinativ friatico = frostig etc. •-• Aj., die eine Zugehörigkeit zum Primit, ausdrücken. Von den vier Jahreszeiten bildet man: primä-väratec, väratec, tomnatec G. 12*, iematec, ebenso noptatec (z. B. mar väratec = mar de vara, pasäre noptateca Nachtvogel.). In derselben. Weise: furtunatec = ungestüm, in de man atec G. b. 153, 2. 252, 2. (indemma zur Hand) = geschickt, nelutatec Dos. V. 1300/1 (vgl, luptulii 181/7') = unüberwindlich, sbur- atec sburätor, posnatec =-spaßhaft, sulatec = ahlenförmig, umbratec (vgl. afr. ombragei = schattig etc. Dies Sutf. ist heute sehr beliebt und viele der moderner Dichter wenden es mit Vorliebe zu neuen Bildungen, wie doln-atec idoinäj etc. an. Anm. 2. Das Ar, kennt ein adjektivisches - atec nicht, jedoch wird dies Suff, sehr oft zur Bildung von Sb. angewendet, meist mit abstraktem Sinne; Beispiele: amintatiklu = Gewinn (augniento vgl. sie. umin-tari), arnatik und iernatik (nicht „winterlich'' wie dr., sondern) Lber-winterung, ausatik — senectus (aus = Greisi, a vinadik == Jagd (avin = jage), dzunatik ----- Mut, Tapferkeit (dzone == tapfer, mutig), dzura- — 123 — ^51, 52. tiku = Schwören, strämb-i-atiklu = Veikelirtheit Jb. 1. 73. Ein Rest dieser Bildung scheint sich im Dr. in Ortsnamen, wie minästirea Varaticu - das Kloster der Ubersommerung (vgl. Überwinterung ar. arnatiku) bewahrt zu haben. Buratec - Frosch (vgl. Philippide Princ. S. (j2: ,,burä?4,j ist eine Korruption aus griech. ßdroer/og, vgl. auch brotac, brotacel (wofür HEM. ein *broatee voraussetzt) ar. broatiklu. Aghia zmaticä — Art Heilkraut ist griech. dyidoua -(ctcq + ica. Jaratec ist nicht wie HEM. annimmt jar -f- atec, sondern eine Korruption des ab, zarat-xkx beeinflußt von - atec. — Dieser substantivische Gebrauch von -atec ist schon im Lat. vorhanden (Beispiele bei Diez S. 03'J) und im Rom. zu großer Ausdehnung gelangt (Diez S. 029 ff, ML. S. 522 ff . Ebenso wie im Ar. hat es abstrakte Bedeutung (z.B. agen, incomenzaiga = Anfang, gen. finagda — Ende, fr, hivernage etc.). Aum. 3. Ob das rum. -etic, welches in einigen Wörtern vorzuliegen scheint direkt auf ein von Diez S. 631 erwähntes lat. -oticus (vgl. it. -oticii) zurückgeht, oder ob es unter dem Einfluß von -etic var — verisoarä) = Großvater — bunica = Großmutter, nebst Weiterbildungen bunic und bunä (wie verisor und varä); nu = Sohn — fiicä und ficä = Tochter (altr. fiicä G. 313, 2. b. 60, 2. 83, 2. 137, 2 ---- 182, 2. Dos. V. 25/13 etc. hiica. Dim. ar. Kile = filia entspricht dr. fie nur noch in der Verbindung fle-sa, ne-ta, fie-mea); hagiü (trk. haggi) — hagicä = das Weib eines Hadschi; pisa (Quin. 22): pis-oiü = Kater — pis-icä = Katze. Bei Dos. V. 251/13 simetica als Fem. zu sämet. § 54. C. Beispiele für Aj. auf -ic in § 63 für Av. auf -ic in § 23. D. törn.: ngr. bibil: bibilicä. Über turturicä, § 55. rfndunicä vgl. § 64. Aus dem Ar. ist das etvmologisch un- Meise (Sperling) durchsichtige andziko und andziko CD O G zuführen. Bot. 1. a) argint-ica (= -äritä, -ura) = Potentilla anse-rina; fecior-ieä = Bruckkraut: Hermiaria gl aha; lingur-icä = Löffelkraut: Cochlearia; mätur-icä = Kornblume: Centaurea cyanus; roua (vgl. rou-r-ez) — rourica = Sommertau: Drossera; rum in -ica = Bertram: Pyrethrum; smintin-icä = Spirea ulmaria; sulit-ica = Bartklee: Doryginium; vultur-icä = Habichtskraut. — b) flocos — flocosicä = Pferdegras: Holcus 1 a n atu s; täpos — taposicä = Bor s t en -gras: Nardus. — c) opintesc — opintici = Hauspilz: Agaricus deliciosus; rinjesc — rinjici = Brunnenkresse. — d) Et.? an-g e 1 i c ä = Angelica silvestris (Neol. ?), b o 1 o ni c ä = Sichelkraut: Siurn latifolium; cälinicä und chilinica (calin?) = Ringelblume: Calendula; dobronicä — Waldmelisse: Melittis melisso-phyllurn; orästicä = Waldrebe: Orobus vernus; ]) 1 äti.cä = Platteise: Pleuronectes platesia (vgl. pläticä = Fisch: alburnus, vgl. pol. platakja, lat. platesia; vgl. plätesc); sincericä (sincer volkstümlich?) = Knaul: sceleranthus; ventrilicä (Säin.: vintre; vintrela?) = Ehrenpreis: Veronica. 2. cucurbeta — cucurbetica = Osterluzei: Aristolochia clematitis; rächitä — rächiticä = Ölweide: Elaeagnus; salatä —• säläticä = Chondrillenkraut; vioarä (Philip])ide Princ. S. 62) = vioricä = Veilchen; visin-ica = Bohnenart. § 56. E. lopata = Schaufel — lopäticä = Feuerschaufel und Schulterblatt; giuvaer-icä = Juwelenschmuck; ])opä (= der mittlere Kegel, König) — popicä = Kegel; z ah äricä = Zuckerwerk (vgl. zaharicale). Anm. Sain. will das Wort clie = Klebrigkeit von cieiu -f- ic ableiten. Das ist unmöglich, da -ic nie Abstracta bildet. Vgl. auch £ 03. Ks wird vielmehr das ganze Wort eine Entlehnung aus dem Slav. sein. Vgl. cech, kiih, klih = Leim. § 57. Suffixverkettungen mit -ic. Im ersten Bestandteil der Verkettung ist -ic oft schwer zu erkennen. Sieherlich liegt es nicht vor in icer imitier, im adjektivischen i c esc = griech. -ic + esc (apostolicesc, serafinicesc G. b. 192,2. 195, 2 etc.) und in -icios ^Aitiosus. über -ice 1, -icea, -icica vgl. § 58. Das Suff, -icea in cäclcea beruht auf einer falschen Trennung des Aj. cac-äcios in cacac-os und an den cäcäc- trat -ea heran, Ob -icean (Bracl-icean, Bad-icean) auf -ic -j- ean oder auf ic + ean zurückgeht, läßt sich nicht sagen. Wörter auf -icos, z. B, costres boticos = kleiner Barsch: Aspro, nopticoasä = Nachtviole = Hesperts matronalis, sind kaum aus *botic (bot) und nopticä entstanden, sondern werden direkt unter dem Einfluß griechischer Aj. wie } »Ii et icos (vgl. plict-isesc), politicos etc. entstanden sein. Ein Doppelsuffix: icut (= ic + ut) liegt vor in Wörtern wie: bade — bädicutä, An-icuta, Maricuta, Ster-icutä. Im zweiten Teil der Zusammensetzung steht -ic in: -äricä siehe § 16. -eric. Das einzige Beispiel ist bn beric = Drüsselkraut: Scrophularia nodosa, das an bubä erinnert. Doch -eric? -iticä. Ein Beispiel: ceriticä = Wa chsblume: Cerinthe. Empfunden wird es als cearä + Doppelsuff, itä + ica, doch kann es auch sein: cerinthe + ica > *cerintica, woraus n leicht als mobiles n vor t (vgl. amenint) gefühlt werden und unter dem Einfluß eines ceritä (Dem. von cearä) abfallen konnte. 120 — -ueicä = Doppelsuffix -uc + -ica kommt nur in Eigennamen vor z. B. Barb-ucicä (vgl. Bärb-uc-eanu). -irnica: Das einzige 1)eispiel: bobtrnicä = Gründling: Cyprinus gobio, wird nicht auf „hob4*, wie Säin. meint, sondern auf bobirna (HEM.: bäbirna) zurückzuführen sein. ulicä siehe § 142. -icel, -icea, -icicä. -cel, -cea, -cica, § 58. Mit diesen Suff., über deren Herkunft im § 60 gehandelt wird, werden viele rum. Dim. gebildet. -icel: a) Sb.: fir-ice 1 = Fädehen; vintr-icel = „venter infimus" (Quin. 24); Ana — Anicel (Quin. 24). —• b) Aj. bun-icel, cäld-icel, mär-icel, mult-icel, pro st-icel G. h, 364. 2, tär-icel, scund-icel Dos. V. 264b/27 ete, Anm. 1. Quin. 24 will p adu cel ==--= Crataegus oxycanta, viburnum lantana iMehlbeerhaum) von *padurieel ableiten, Philippide Princ. 04 setzt ein *paduchicel an. Weder aus dem einen, noch aus dem anderen, höchstens aus einem *paduch + cel, konnte sich paducei entwickeln. Ich glaube aber, daß wir es hier mit einer Analogie zu thun haben. Weil alle Wörter auf -c in der Verbindung mit -el ein -cel ergaben, so hat diese große Masse auch das paduchel gezwungen, sich zu paducei zu entwickeln. -icea. Nur Sb.: cäl-icea, cart-icea G. 340, 2. b. 28. 1.53, 3. fioricea (vgl. sp. florecilla), mätricea = matricaria parthenium (Quin. 24 y" mater, -tris vgl. matricaria), pärt-icea G. 244. 2, pietr-icea G. b. 300, 2. 327, 2 ar. ketritseauo. vintr-icea = vintr-icel. -ieicä. Die Beispiele sind zahlreicher als bei -icea. Alle Aj. auf -icel haben im Fem. -icicä und alle Sb. auf -icea kommen auch in der Form -icica vor (ausgenommen natürlich matricea; auch für vintricea, das ich nur bei Quin. 24 gefunden habe, kenne ich keine Entsprechung *vintricicäj z. B. cärticicä G. b. 183, 3. 195, 3. 236, 2. 346, 2, pietricicä G. b. 339, 2 etc. Andere Beispiele: fir-icicä = Fadenkraut: Filago, luntr-icicä (= -isoarä) = 1) Dim. von luntre. 2) Fahnwickel: Oxy tropis, scär-icicä, sär-icicä = „proprie parvum sai" (Quin. 24), Salzkraut (Säin.: = soricicä). — Der 127 — Plur. von -icicä sowie von -icea heißt -icele z. B, pietri-cele JB. 154, 5. Anm. 2. Von bortä heißt das Dim. bortecicä neben borticiefs. — Von ploaie giebt es ein Dim. geschrieben ploicicä. Ist das ploi-cica (viersilbig) oder plo icica (dreisilbig) zu lesen? Ich glaube beide Formen gehört zu haben. — Her icica = Knöterich: Poligonum avi-culare wird eine vom Suff, -ica bedingte Korruption aus hirisca sein. -cel: foleel = kleiner Blasebalg Dos. V. 142 6 (von foale = Blasebalg), sat — sät cel = bourgade G. 232, 3 vgl. den häufig begegnenden Dorfnamen. Sacele. -cea: vale -väleea G. 178, 2. b. 311, 2. Välci'L = Eigenname G. 72, 3, Dorfname G. b. 127, 2. Yälcele = ung. Elö-|>at ak (nicht zu verwechseln mit Vilcea, welches einen anderen Ursprung hat): oala — ulcea. Anm. 3. Das Wort sprinceana ist aus sub -f- fruncea (Dim. von frunte) mit Anlehnung an geana entstanden. Vgl. frunceaua = die Stirn bei Dos. V. 249b/29, 293/5 und ar. fräntseao und framtseaua = Augenbraue. — Invätäcel = Lehrling = invätat -{- cel, quasi ..kleiner Gelehrte/' -cicä. Außer vhleieä = väleea und uIcicä = ulcea, noch piele —- pielcicä (Zamfiresca: Viata la tarä). Säin. siebt auch ein pär — percica an. Der Plur. ist von -cicä sowohl, als auch von -cea: -cele. §. 59. Etymologie von -ic. Die Herkunft dieses Suff, ist nicht ganz klar. Von den rom. Sprachen haben das Span, und das Prt. ein Suff, »ic, welches genau dem rum. -ic in seiner Diminutivbedeutung entspricht. Beispiele für Aj.: Sp. bueno — bonico, liano — Ilanico, menudo — menudico, moreiio — morenico u. a., für Sb.: animal — animalico, asno — asnico, perro — perrico, luanico (rum. lonicä) Perico (rum. Petricä) Sanchica etc., ebenso im Prt. ainores — amoricos, Anica (rum. Anica) etc. Horning 340 ff. giebt auch für das lt. und Fr. Beispiele. So it. in folgenden Personennamen: Giannicco, Marticca, Anich-in(o), Zanichelle. Zanicotti, — sard. Pericu, Antonien, Johanicu ,,e molti altri" (Spano: Ortografia sarda I, 50). Auch in Appell, z. B. martinicca, br abiecolo, mormicca und die Dim. pasticca, — 128 — dcco zu pasta oriciiicco zu orichaleo. Auf ein -icus (mit dnfachem-c-) geht mo llica (von mollis). auf -icus -|- späterem ulus: abruzz. vennericule, mericule, mori.cule, cu rricule, vedicule (zu rem), vielleicht auch panichina (zu pannus), pazzicone, barbieaia, sassieheta. Unter diesen Wörtern haben einige pej. oder aug. Bedeutung. Für das Fr. Vierden Dim. von Eigennamen angeführt (Lorupiet, Valiquet, Heuri-ijuet, Robicjuet, Aniquet, Watziquet etc.) und Appel, wie poti-quet (zu pot) etc. Die Beispiele bei ML. S. 542 Anm. für wald. -ik (pulik = Küchlein, üziik = kleiner Vogel, bunik = freundlich) gehören wahrscheinlich auch hierher. § 60. Die Verbreitung eines Dsuff. -ic scheint demnach im Kom. allgemein zu sein. Wie verhält es sich mit dem Lat.? Diez S. 627 kennt ein lat. -Icus 1) zur Bildung von Aj., wie apricus, mendicus, pudicus. welches dem Rum. fehlt und 2) in Sb. wie amicus, umbilicus, formica (für-nica), lectiea, Urtica (urzicä), vesica (bäsica), posticum, ••./elches im Rom. nicht produktiv wurde. Weiter (S. 628) konstatiert er die Existenz eines Suff, -ic im Span. Port, und Rum. mit Diminutivbedeutung, aber „ein lat. -icus, -icus dieser Bedeutung ist nicht vorhanden." Einen Augenblick denkt er an ein celt. -ic und an ein ahd. -ihh, as. -ik, got. -ik, doch scheint ihm eine Ableitung von diesen unwahrscheinlich. ML. (S. 542) drückt sich ziemlich zweideutig aus. „iccus, -a erscheint auf der hiberischen Halbinsel einerseits, im Rum. andererseits zur Bildung von Dim." und weiter „ob das rum. -icä, das natürlich auch auf einer Basis -ica (mit einlachem -c-) beruhen kann, mit dem span.-prtg. zusammenhänge, ist fraglich . . . ," Dann sagt er: „Sein Ursprung liegt außerhalb des Lat., es findet sich aber auch in römischer Zeit, zunächst auf afrikanischen Inschriften, allerdings meist mit -c-, nicht, wie die rom. Formen verlangen, mit -cc-, und ohne daß die Länge des i sich nachweisen ließe. Wir haben unter anderen Bodicca C. I. L. VIII 2877. Bonica 4560. Karica 3288 u. s.w. Von weiblichen Namen hat dann die Übertragung auf Appel-lativa stattgefunden . . . Diese letzte Meinung hat früher 3 (Ztschr. VI 625 Anm.) Schuchardt ausgesprochen. Indem er die Ansicht, daß -ic aus griech. -Ix- stamme, widerlegt, sagt er: „Die rom. Betonung möchte aber -Ic vermuten lassen, wie ja überhaupt die Verlängerung der Personennamen betont zu sein pflegt (Kuhns Ztschr. XXII 188)." Er glaubt auch, daß -ic von Afrika als Kosenamen bildendes Suff, kam „zunächst auf die iber. Halbinsel und wurde schließlich auch an andere Nomina angefügt (die Existenz im Rum. ist etwas zweifelhaft!)". Horning (S. 350) sieht ein lat. -icus in nasica (npr. nasico). Auch aus -Iculus (vgl. puericulus, nepoticula) „konnte sieh ein -icus ablösen; Anhaltspunkte gewähren lat. cunica = kleine Rinne neben cuniculus und trab ica (= carina) neben trabicula." § 61. Wie steht es nun mit dem rum. -ic? Aller Wahrscheinlichkeit nach hat im Lat. ein Dsuff. -ic existiert. Romanische Suff, mit der charakteristischen dim. oder aug.-pej. Bedeutung weisen darauf hin, daß sich im Vglat. neben den anderen c-Suff. auch ein -ic herausgebildet hat, gleichviel ob dieses auf Grundlage des schon vorhandenen nichtdim. -icus (am-icus etc.) unter dem Einfluß des afrikanischen -ic, oder aus Zusammensetzungen wie -fc-ulus entstanden ist. Was für die anderen rom. Sprachen von großer Wichtigkeit ist, ob nämlich ein -iccus neben -icus bestanden hat, kommt für das Rum. nicht in Betracht; -ic kann auf beide zurückgehen. Somit scheint die Frage gelöst zu sein: rum. -ic, -icä ist das lat. ic(c)us, -a. Doch es kommt ein anderer Umstand in Betracht, welcher gegen diese Etymologie spricht. Rum. -ic, ä muß unbedingt auf ein lat. -ic(c)us, -a, also mit langem, betontem i zurückgehen. Als solches müßte aber I (= ii) die Dentalreihe, auf welche es folgt, affizieren. Unter den Ableitungen mit -ic giebt es solche, welche den Dentalen vor dem Suff, in den entsprechenden Zischlaut übergehen lassen (z. B. bäeticä, bucäticä, coväticä, fräticä, und — außer argin -ticä — alle Pflanzennamen), aber auch solche, die den Dent. rein behalten (z. B. täticä, roticä etc.). Es wäre das Einfachste diese letzte als neue Bildungen zu bezeichnen und die affizierten Weigand, 8. Jahresbericht. 9 § , 3. 292, 2. putäntel 198, 3. 200. 253. 255, 2). Beispiele für das Fem. sind schon gegeben wwden. Vgl. auch § 107. § 66. Auf ein lat. -ic(c)us ist das rum. -ic nicht zurückzuführen, man müßte denn eine Akzentverschiebung, dem kein Analogon zur Seite steht, annehmen. Anm. Ich erwähne dies, weil einige Andeutungen vorhanden sind, die zu folgender Annahme verleiten können: lat. *AnnTc(c)a> *Anecä .> *Anicä >■ Anica. In Brasov hört man nämlich Dim. wie Frösica zu Frosa, gigica = hübsch zu gigi (bei Säin. gigica). Diese Betonung ist aber nicht alt, sondern sie erklärt sich so: Ein Frosica, gigica (das Wort kommt nur in der Kindersprache vor) mußte in dem Mund der ungarischen Dienstmägde zu Frosika, gigika werden und diese Magyarisierung des Akzentes drang dann auch in rum. Kreise ein. — HEM. führt ein Wort barbaric („cu mustata 'n barbaricu) an, welches er vom lat. barbäricurn ableitet. Ich glaube an diese Etym. nicht und halte es für eine Ableitung von barbä. — Endlich kann man noch ein aradic < arädic (diese Form soll dial. noch vorkommen! < -'wradec < lat, eradico (G. 3*, 2. 6*, 2. 8*, 3. 5. 8, 2. 14. 15 etc.: aradic anführen, jedoch ist beim Vb. eine Akzentverschiebung viel 1 eichter anzunehmen. § 67. Eine Möglichkeit ist noch vorhanden und ich glaube, daß diese genügend erklärt, wie -ic vom lat. -Ic(c)us abgeleitet werden kann, trotzdem, daß die Dent. unaffiziert bleiben. Die Ähnlichkeit des rum. -ic mit den -ic-Suff. der Schwestersprachen ist doch zu auffallend, als daß man ihre Verwandtschaft rundweg ableugnen könnte. Es kann auf einem bloßen Zufall beruhen, daß sich im Kum. nur einige Dim. auf -ic erhalten haben und daß deren Stamm nicht auf Dent. ausging. Die Annahme eines „Zufalles" darf bei derartigen Ableitungen nicht befremden, -ic kann eine Zeit lang unproduktiv ge- blieben sein, d. h. es blieb an den Wörtern, mit denen es direkt aus dem Lat. übernommen worden war, stehen, bildete aber keine neuen Dim. Dieser Zustand kann sich bewahrt haben noch lange, nachdem der Lautwert des Lat. i nicht mehr gleich Avar einem j + i, mit anderen Worten, nachdem die Palatalisierung der vorhergehenden, nichtdentalischen Laute verschwunden, und der Ubergang der Dent. in die entsprechenden Zischlaute schon vollzogen war. Dann erst — immer noch urrumänisch —■ kam die Zeit heran, wo -ic produktiv wurde, Da jedoch I nicht mehr gleich war einem j -j- i und auch keine Analogie eines früheren aus Dent. entwickelten Zischlautes vor -ic vorhanden war, so konnte nun -ic den dent. Auslaut der Stämme, an welche es trat, nicht mehr affi zieren. Gerade die Ableitungen mittelst Suff, sind solchen — ich möchte fast sagen -— Moden unterworfen. Suff, sterben leicht aus, es entstehen durch Analogie neue; alte, die unproduktiv waren, gewinnen plötzlich Lebenskraft, in unserem Falle muß noch ein Umstand hervorgehoben werden. Schon im Vglat. war ein Wechsel zwischen -ax und -acus, -ix und -icus etc. im Gange (vgl. für ac § 46; für ix — icus, ex — ecus ML. Gramm. II 22 f. und Cohn 292 ff.). Im Rum. haben alle Ableitungen auf -icem eine Nebenform auf -Icani. Daß das schon auf einen vglat. Wechsel zwischen -ix und -Icus zurückzuführen ist, bezweifele ich; es wird vielmehr eine falsche Singularbildung auf rum. Boden vor sich gegangen sein. Von -ice (= lat. -Ix, -Icem) ist die Mehrzahl -iei, welche man aber ebensogut als Plur. von -icä empfinden konnte. So kommt es, daß, neben einem junice (= lat. ju(ve)nix, icis) = Färse (bei Säin.: Ferse!) sich ein junicä und mit eingeschobenem n: junincä herausbilden konnte. Alle drei Formen kommen neben juncä (Dame) << lat. juvenea, noch heute vor (Laurian-Massimu: junice, Polizu: junicä Laurian-Massimu = junincä). In diesem Worte fühlte man scharf ein june + ice bezw. -icä heraus und man bildete weiter: curel-ice = -ica, gäurice = -icä, mäturice = -icä. pädurice = -icä, pitulice = -icä, säcurice = -icä (und vgl. mäm-ul-icä, dräg-ul-icä mit curv-ul-icä neben curv-ul-ice). Dieses neue -icä (ans -ice) kann dem. alten unproduktiven -icä (= lat. -ic(c)a) mit einem Male neue Lebenskraft ver-t liehen haben, denn die Bedeutung beider Suff, ist die gleiche. Ich kenne kein einziges Beispiel mit -ice, wo es an einen l Dent. angetreten wäre, — was natürlich reiner Zufall sein mag — so daß auch von dieser Seite keine Analogie vorlag, nach welcher -icä die Dent. hätte affizieren sollen. Auch die fem. Form des -icä läßt sich (wenn diese nicht schon aus dem Lat. so übernommen worden ist, vgl. die Inschriften) ! durch dieses neue -icä (= -ice) erklären, cf. § 78. § 68. Philippide macht sich die Sache sehr leicht, indem | er (Principii 62) das Suff, -ic als durch Analogie entstanden | erklärt. Er schreibt: „Din cuvinte ca buric — umbilicus, furnicä — formica, limbric — lumbricus, mic — mica, pic (onomatop), spie — spica, cari arata ceva mic, si unele au putut fi considerate ca clerivate,umbilicus — \\mhulus( 6 fityccioi), 1 formica — forma, s'a desvoltat sufixul deminutival -ic, cu care 1 s'au format derivate ca Anica (port. Anica), bunic (sp. bonico), Petricä (sp. Perico) la Spanioli, PortughezI si Rumini. La cei dintii acest sufix s'a diferentiat de cel vechiü, prin aeeea cä a rezistat la prefacerea in tonicä a lui c: sp. bonico, llanico, menudico .... etc. insä mendigo, amigo, ombligo, hormiga, lechiga, vexiga, postigo — port. amoricos, bacinica; Anica, insä amigo, umbigo, formiga etc." Wenn wir vom Span.-Port, absehen, wo die Media einem c und die Tenuis einem cc entspricht, absehen (vgl. auch den Widerspruch: aus einem lat. formica /> sp. hormiga, port. formiga trennt sich ein -ica ab!) f und nur auf rum. Gebiet bleiben, so müssen wir Philippide mancherlei entgegen halten. Vor allem ist der Kleinheitsbegriff in diesen Wörtern nicht so auffallend, aber wenn wir dies auch zugeben würden, wie denkt sich Philippide, daß von ^ einem pic, mic, spie ein -ic als Suff, gefühlt werden konnte, nach Analogie eines formica = Ameise, worin ein forma — Gestalt und eines umbilicus, in welchem ein nicht nach- §()<3. — 136 — weisbares urubulus gefühlt werden sollten? Was bliebe denn als Primit. übrig? Ein m-, p-, sp-! § 69. Ebenso verfährt Philippide (Prin. 62) bei der Erklärung des Suff, -icel (§ 58). Er sagt: „. . . din derivatele florieicä (— Florica — floare), purcicä (— pureea) s'a con-siderat c ca apartinind sufixului si a rezultat astfei im nou sufix -eic, cu care s'a derivat välcicä din vale." Philippide scheint auch hier zu vergessen, daß ein Wort nur dann als suffigiert empfunden wird, wenn man es trennen kann in ein Primitiv und in ein Suff., sonst kann ich nicht begreifen, wie er ein purcicä, worin doch jedermann ein porc -f- icä erblickt, in pur + cicä trennen kann. Was florieicä anlangt, so hätte man hier höchstens ein floare -j- icica aber nie ein flori + cica fühlen können, abgesehen davon, daß er das Wort „Blümlein" von einem Eigennamen „Florica" ableiten will. Er scheint aber selber nicht recht daran zu glauben, da er, zwei Seiten weiter valca mit it. v a Ii cell a, afr. vaucel vergleicht. Die Sache steht vielmehr so: wie -ellus das unbetonte -ulus verdrängte, so wich auch -culus dem betonten -cellus aus. Schon im Lat. finden sich neben avicula, navicula ein avicella und na vice IIa. Im Vglat. siegte die letzte Form (Reichhaltige Beispielsammlungen bei Diez 671, ML. 546 und Cohn 25 ff.). Neben lat. vallicula gab es im Vgl. ein *valli-cella (it. Varicella afr. vaucel), welches im Rum. mit Synkope des vortonigen I zu valcea wurde. Dazu fühlte man das Primit. vale (nicht val, wie Diez. 671) und bildete mit dem Suff, -cea bezw. -cel die im § 58 angeführten Beispiele. (Domnicel, fraticel, domnicea, die sich bei Diez 671 und ML. 545 finden, sind keine rum. Worte). Daneben haben sich unsynkopierte Formen erhalten: *filicellu>>firicel, *parti-cella (für particula) > pärticea. Die Form -icicä, -cicä hat sich später aus -icea, -cea entwickelt. Das Ar. kennt sie meines Wissens nicht, es kommt da also nur ein ketri-tseao, nicht auch *ketritsiko vor. Merkwürdig ist es, dass auch im Sp.-Prt. ein -cico vorkommt [z. B. sp. cieguecico - 137 - $ 70, Tl. (ciego), airecico (aire), arbolecico (arbol), avecica (ave), muger-v cica (muger)j. Anm. 1. Philippide (Prin. 64) will paducel aus *paduchicel ableiten (vgl. ^ 58, Anm. 1). Auch an muscel von *muschicel glaube ich nicht. Wahrscheinlich geht muncel auf nionticellus zurück. Anm. 2. Daß in einigen Fällen das i nicht synkopiert wurde, wird seinen Grand darin haben, daß man Wörter wie invätäcel, cintecel. pätucel falschlich ininvät + acel (statt mvatat -f- cel), pat + ucel (statt patuc -}- el), eint + ecel (statt cintec -j- el) trennte, so daß man als Sutf. -cel empfand, welches mit oder ohne Bindevokal (a, e, i, ui an das Primit. — gerade so wie sor (asor, -isor, usor) — treten konnte. -OC. § 70. Ein Dsuff. -oc liegt vielleicht in folgenden drei Wörtern vor: mlnzoc = einjähr. Füllen, Klepper vgl. § 44. bältoaca, ar. boltoako (= boltak vgl. § 44) und in Blind-ocul. Dies letztere ist der Name der ebenso betitelten Novelle von J. Pop-Reteganul (Novele si schite S. 26: „. . . . ca eine Teste oin maT blind ca Chifor Ctrlan dela noi, caruTa doara si porecla-ie Bltndocul. . .") Ob hier -oc dim. oder aug.-pej. Suff, ist, hängt ganz davon ab, ob ihm dieser Zuname in gutem oder spöttischem Sinne gegeben worden ist. Was dr. bältoaca betrifft, so empfinde ich es mehr als ein Aug.-Pej. zu balta. Doch kann ich mich täuschen. Balta heißt auch See (vgl. dr. „Cetatea de balta", ar. „balta dela Ochrida"). während man unter bältoaca nur eine Pfütze, gesammeltes Kegenwasser versteht. Anm. -oc ist kein vielgebrauchtes Suff, im Rum. Doch hat die Mehrheit der wenigen Ableitungen nicht dim., sondern ausgesprochen aug.-pej. Bedeutung, z. B. vgl. cot-oiü — cot-oc = Kater, ar. matsok und matsorok (vgl. matsa = Katze), gins-ac = gins-oc, fat-oc, cin-öc, lup-oc, om-oc. In Zusammensetzungen z. B. sarantoc == armer Teufel, bosintoc = bos-orog, ghem-otoc = großer Knäuel etc. § TL Lateinisches -ocus liegt vor in batioca (Plautus) = große Trinkschale (vgl. batiola, batillum). Im Rom. tritt aber -oc(c)u sehr häufig auf, mit der charakteristischen dim. oder aug.-pej. Bedeutung. Beispiele: it. Pej. bacioeco = S 72, 73. — 138 — — 139 — Diiiamkopf, b a 1 o c c o = Geck, b a r o c c o = Wueher, b i z z o c c o: Schwachkopf, marzoeco = Tölpel, Aug.: fratoeco, Dim. anitroeco. Weitere Beispiele bei Horning 344 f. vgl. auch Ascoli im Arch. glott. it. 7, 598, wo er -oc ein „derivatore assai frequente" nennt z. B. pesoc = pessante, patoc, sadoc etc.) — prt. Aug.-Pej. dorminhoco = schläfrig, beieoca = dicke Lippe, beijoca = Schmatz, lauter Kuß etc. dim, mococo (zu moco), bichoca = kleines Blutgeschwür etc., dann Eigennamen wie Belöca (Isabel). Doca (Theodora) — sp. milocha cat. miloca — rtr. manuocha, (s)bajocca = Schwätzer; Dim.: bailoch = kleines Fuder Heu. — aprv. badoc(a) = niais, sot. — fr. Personennamen auf -oche: Ninoehe, Totoche. Fannoche. Flamboche, auch Appell, wie cabrioche, pendeloche etc. (vgl. Horning 346 ff.). -uc. § 72. -uc ist ein ziemlich beliebtes Dsuff. im Rum, Die uc-Ableitungen sind meistenteils reine Dim. Selten begegnet man auch Aj. wie bunuc, a; tineruc, ä, sonst fallen alle Beispiele in unsere Klasse A: bab-uca, bäc-ueä (baciü), dänc-ueä (danciü) = Zigeunerkind, dudue — dudueä. fät-uca. puiuc; — cäs-ueä, mam-ueä G. b. 305, 2, pasar-ncä?, tät-ueä, väruc?, värueä etc. Anm. 1. Die letztgenannten 6 Beispiele werden von Quin. 26 angeführt, und allen soll eine Form auf -uicä entsprechen. Außer päsäruicä, wofür mir ein p äs ärueä unbekannt ist und muicä (Jb. III edoss.) kenne ich casuicä, t(at)uica und v am icä nicht. Anm. 2, Cih. leitet das Wort burtueä Loch im Eise vom ung. burduga = Strudel ab. Ich sehe nicht ein, warum man zu einem fremden Wort, welches andere Form und Bedeutung hat, seine Zuflucht nimmt, wenn man es sehr leicht als eine rum. Ableitung von borta -f- u e ä = kleines Loch (im Eise) erklären kann. § 73. SiifflxTerkettiingen mit -uc sind: ucan = uc + an: Räducan = Radu + uc + an. -ucean, kann uc + ean sein, wofür Namen wie Bär-bucean (vgl. Bäbuc-icä), oder auch ut -f ean, wofür cäru- cean spricht, indem man eher ein cärut -f ean als ein *cäruc + ean vermutet. -ucel ist Doppeldiminutivsuff, (uc + el): patu cel. -u cicä vgl. § 57. -ueos: ar. afundukos = tief. -ueut = uc + ut: mämucutä G. b. 352, 2. 353, 2. § 74. Die Etymologie. Im Lat. liegt ein Suff, -uc vor in Beispielen wie albucus, sambueus, baltuca, carruca. eruca, festuca (rum. festueä), mastruca, Verruca (Diez. 631). Als lat. zu erschließen ist matteuca (rum. mäciueä. fr. massue) und tortuca (ML. 456). Im Rom. haben sich wenige von den angeführten Beispielen erhalten, doch außer carruca und lactuca, worin noch ein Primit. trennbar war. wurden alle diese Worte als erstarrte Formen gefühlt. Im Rom. hat sich ein -uc-Suff. weiter entwickelt und zwar mit der charakteristischen dim. oder aug.-pej. Bedeutung. Im It. „giebt es eine große Zahl Bildungen auf ücolo; diese Endung tritt an Bezeichnungen von Personen und Sachen an, an Sb, und Aj......sie ist nicht bloß dim., sondern auch pej. (fra- tucolo, pretueolo, paesueolo, legierueolo etc.)" Horning 347 f. Beispiele für andere rom. Sprachen, in denen jedoch das Dim. oder Pej.-Aug. nicht so prägnant zu Tage tritt, bei Diez 631 f. und ML. 456. Im Rum. kann sich ein Dsuff. -uc von Beispielen wie lat. lactuca ^> läptueä, ar. loptukp = Lattich: Lactuca sativa und Brodschwamm: Agaricus lactifluus, gefühlt lapte -f uc und zugleich als ein Dim., übertragen haben. Anm. 1. Diez 632, und nach ihm Quin. 26, nennt -uicä eine Nebenform von -uc, was natürlich nicht geht. Quin, macht noch größere Verwirrung, indem er schreibt: -uc = -uicä = it. -uccie wiceus). Komisch ist auch seine Bemerkung, daß von -uc mehr die Bauern Gebrauch machen. Anm. 2. Wahrscheinlich durch das Spanische verleitet, nennt Diez 032 auch -ug eine Nebenform von -uc, indem er die Beispiele bringt: beleug (worin -ug zum Stamm gehört) und betesug (worin das Sur -sug ist). s 75. — 140 — Anm. 8. Als -uc-Ableitungen mit nichtdiminutiver Bedeutung werden noch folgende Wörter angegeben: bulbue = Blase (Diez 632). foh glaube, daß dieses Wort, sowie bolboaca etc. (siehe Cih.) slavischer Abstammung ist; ein lat. Stamm bul!) — kann jedoch vorliegen in dem Pflanzennamen b u 1 b u c = Dotterblume: Chaerophyllum b u 1 b osum. — Bit tu ca. = Geflügelmagen will Cih. vom cech. srb. batak = „coapsa de galita/' ableiten. Man würde aber ein *batac erwarten. Ich sehe in diesem Worte eine Weiterbildung von bat. Der Magen hat, wie das Herz, die konvulsiven Bewegungen, welche man durch „bat" (.,sa bäte iniina", ,,bätaie de inima") ausdrückt. Es giebt im Rum. auch ein iter. Vb. batucesc, dem prt. batucar genau entsprechend, zudem hiltucä Verbalsubstantiv sein kann (vgl. auch sp. pech-uga = Geflügelbrust). — Schuchardt bespricht (Ztschr. XV 98 ff.) das Wort butuc = Klotz. Ohne daß er zu einem positiven Resultat gelangt, widerlegt er die bisherigen Etym. aus dem Türk, und Ungar. Auch Horning i 34S) erlaubt an ein rom. Suff, -uccus, angefügt an den Stamm but-. Mal-m uo a = Affe leiten Diez und Quin, von moima ab. Vgl. auch mairuutä. Anm. 4. Einen ausgesprochen pej. Sinn hat -uc in uituc = vergeßlich, welches in seiner ganzen Konstruktion genau dem lat. cad-nous entspricht. Dieses aj. -uc mit Pejorativbedeutung (man darf damit nicht, wie Diez 631 thut, das -uc in bunuc verwechseln) ist im Prt. reichlich vertreten, z. B. caluc = stumpfnasig, damnuc = schadhaft, faduc = langweilig, faichuc = lästig, frevoluc = frostig, nauruc = furchtsam, pezuc = lastend (Diez 631). — Wahrscheinlich gehört hierher auch hab au c = tölpelhaft, mit dunkler Etym. (Siain. will das Wort vom lat. hebes ableiten! Auch die von Cih. angeführten: i-eeh. hebedlo = niais, imbecil, ab. gybxkt = flexibilis klären nichts auf. Ebenfalls etym. undurchsichtig ist mir das vielleicht hierher gehörige matraeuca = dumme Gans. Anhang. § 75. Flexion der c-Suff. Die Flexion von -ac, -ie. -oc, -uc, -atec ist regelmäßig: Fem. -aeä, -icä, -oeä, -ucä. -ateca, Plur. Mask. -aci, -ici, -oci, -uci, -ateci, Fem. -ace. -ice, -oce, -uce, -atece und -aci, -ici, -oci, -uci. Ausnahmen sind selten. So kommt gelegentlich ein Gen. bunichiT iDelavrancea „Trubadurul" S. 33) statt bunicii vor. Manche Plur. der c-Suffi decken sich mit solchen von c-Sun\, was Anlaß zu Analogiebildungen giebt. — Ul — § 70. 77, § 76. Zusammensetzung mit c-Suff. Diese ist regelrecht. Über die Affizierung der Dent. vor -ic vgl. § 63 ff. Ungewöhnlich ist sälbäticä G. 339, Dim. von sälbatee, statt *sälbätäticä. Das Wort sälbatec = lat. silvaticus zeigt, da dem -atec kein Primit. mehr zur Seite stand, noch die Unregelmäßigkeit, daß, wTenn noch ein betontes Suff, daran tritt es sälbätäc- heißt: sälbätäcie, sälbätäciune etc, (Ebenso zu broätec ein brotäcel, zu *errätico ein rätäcesc. über *ratec) Das a erklärt sich durch Vokalharmonie. Anm. Betreffs -atec ist noch zu bemerkez, daß vor das Primit, gerne die Partikel ne- tritt, wenn das Wort im negativen Sinn gebraucht wird: nepartatec (Istoria besearici Sf. Nie. ca. 1730), nelup-tatec Dos. V. etc. § 77. Zur Etymologie der c-Suff. Das Vorkommen der c-Suff. nördlich und südlich der Donau bürgt für ihr Alter. Wenn man daher die Etym. suchen will, muß man zuerst auf das Lat. sein Augenmerk richten. Sowohl Bedeutung als auch Form der rum. c-Suff. decken sich mit den lat. bezw. rom. c-Suff. Anm. Horning führt auch solche Beispiele an, worin die c-Suff. auch Vb. ableiten. Auch im Rum. kommt das vor. Ich lasse einige Beispiele folgen. Manche von ihnen können auch anal. Bildungen sein. Die meisten von ihnen haben iterat. Bedeutung, was an die dim. -c-Suff. erinnert, oder nähern sich dem Aug. dadurch, daß sie einen ähnlichen Sinn haben, wie z. B. fr. fummaquer = „fumer beaueoup", Heispiele: -ac (erweitert ac-esc): dup-acesc = durchprügeln, späl-äcesc = blaß werden, sopäcäesc G. b. 208, 3 = medire (cf. sop-äesc), ticäcesc Dos. V. 188/21, 253/24 (vgl. tic-äesc bei Dos. V.), uimäcesc (vgl. uim-esc). -ec (am gebräuchlichsten): vindico > vindec, duplico > in-duplec (suflec kann also nicht wie Sain. will suppli-care sein, sondern hängt mit suffu und mit sufulc vgl. fülec zusammen), lubrico > lurec (lunec), *a + mixtico (nicht *amastico wie HEM.) >> amestec, *comminico (für commu-nico), cuminec, *intunico (Jb. III 26) Z> intunec. (Synkopierte Verba: *morsico ^> musc, incarrico > incare •. — 142 — — 143 — Durch judico>>judec, *olniico (HEM.) > ulmec und urmec, *mamco >minec, *in-grevico >> ingrec, ar. angreku, woneben Jude, urmä (falsche Analogie), mine, greu existiert, wird -ec produktiv: fier-ec = mit Eisen beschlagen, foale — infulec = verschlingen, cal — incalec—ein Pferd besteigen, invirt — invirtec = drehen, orb — orbec = tasten, sfert — sfirtic = zerreißen; ar. nkaliku, smurtik = schlängeln, god(il)ik = kitzele. — Mit -esc weitergebildet ist -ecesc (vielleicht auch -ec -j- esc) in impletecesc (impletesc) Dos. V. 79b/36 G. b. 91, 2. — Ob stiricesc (stire) = spionieren auf -ec + esc, -ec -f- esc oder -ic + esc zurückgeht ist nicht zu entscheiden. -oc (erweitert: oc-esc und och-ez) clipocesc (clipesc) = blinzeln, scorocesc (scol?) = erwecken, scot-ocesc = durchstöbern, näsc-ocesc = erdichten (gegen srb. naskociti spricht die Bedeutung), in-tort-ochez = verdrehen vgl. fr. vert-oquer (vgl. auch prt. bej-oc-ar). -uc (erweitert: -ucesc) *adstrüco (für adstruo) > astruc Dos. V. 2'9, 9b 21 etc. *batuco (prt. batucar) > bätucesc, *apüco (für ap-iscor, wenn diese Etym. von Hasdeu richtig ist) >apuc, invalätucesc (invälesc vgl. välätuc) G. b. 9, 3 — rouler etc. § 78. Man darf indessen einen Einfluß von Nachbarsprachen nicht ableugnen. Da diese Suff, urrumänisch sind, kann natürlich nur das Slav. (und das Alban.) in Betracht kommen. Im Slav. kommen dieselben c-Suff. wie im Rum. vor (Mikl. Vgl. Gramm. II 239 ff.), oft sind sie pej., seltener dim., meist bilden sie Nom. ag. Durch slavischen Einfluß bekamen die rum. c-Suff. größere Lebenskraft, ja es giebt c-Ableitungen, die ganz an das Slav. erinnern. So ist slav. das -ac in bosniac, prusac etc. = sl. bosnijak, prusak. Nach slav, Muster ist auch bijbac = Stotterer (bijbäesc) gebildet, wohl der einzige Fall eines deverbalen -ac (vgl. ab. prosij-akrk = mendicus tezak = agricola, kruss. propijaka = Säufer etc.) Einem prostac entspricht genau srb. kruss. russ. prostak. Auch das -ac. welches Masc. von Fem. bildet, er- innert stark ans Slav., vgl. big. meck'k = Bärin — niecek = Bär, wie gi(n)scä — ginsac (vgl. slov. gosak, kruss. eech. husak), mit ar. mots(or)ok ist slov. macak, big. macek. kotak, kotarak (vgl. cotoc) = Kater zu vergleichen; vgl. auch slov. recak = Enterich. Ein Dsuff. -ak ist selten, so kruss. kon-aka. Aus einem ab. sirak^k = homo pauper, srb. sirak rum. särak, welches sich mit siromah = dass., rum. s arm an (unter dem Einfluß des Suff, -man) gekreuzt hat. fühlt man ein sär + ac (vgl. sär-äntoc nach bos-intoc). Auch zu einem cosac (big. kosakrk) = Heupferd, empfindet man ein Primit, coasä, zu capac (türk. kapak) = Deckel ein cap. — Naheliegend, da die Ableitung des -ic vom lat. -Ic(c)us Schwierigkeiten macht, ist es, dies Suff, aufs Slav. zurückzuführen. Doch geht das nicht gut, da das slav. -ik meist keine Diminutivbedeutung hat und unbetont ist. Nur im Russ. bildet es in ziemlich weitem Kreise Dim., doch kann gerade das Russ. für das Urrumänische am allerwenigsten in Betracht kommen (auch ist es hier ebenfalls unbetont). Im Ab. — lehrt Leskien — wird es an n-Partizipien angefügt und wird somit zum Vorbild der sich auch im Rum. findenden -nik-Ableitungen. Sicherheit könnte uns nur eine Spezialarbeit über das slav. -ik verschaffen. Zu vergleichen mit rum. popicä ist das srb. popik = „Art Spiel"; auch in pitic = Zwerg, ab. pitik-k (aus dem Griech.) scheint sich das Empfinden für ein Primit. pit- (pitesc, pit-ulice, pit-ulesc vgl. tupilesc etc.) ° und das Suff, -ic herausgebildet zu haben. Das russ. Dsuff. -cikiv (kolokolecT* — kolokol — cikT*, malec — malo-cilrk. zbanec — zban-cikT*) ist eine relativ junge, sekundäre Bildung. Auch die Betonung paßt nicht zum rum. -cel, -cicä. Größeren Einfluß scheint das Slav. -oklv (= -okl* und -'kk-k vgl. ab. n'kprk-sPkknk >> rum. näprästoc, ab. dobitTvkTv >* dobitoc etc.) auf das Rum. gehabt zu haben. Sogar Philippide trennt cojoc (= big. kozok) in coaje + oc. In cotoc = ab. kotivki* fühlte man cot + oc und bildete cot-oiü, — Das Suff. (j)ukrk ist im Slav. selten. Auch diminutivisch ward es dann und wrann gebraucht, so russ. gadjuka = kleine Schlange c 78. — III — und kruss. die Dim. von Eigennamen Habjuk (Gabriel), Jasuk (Johann), Koscuk, Stasuk, vgl. auch Bogdan-c-uk etc. Funduc = 22 Piasterstück ist nicht fund + uc, sondern türk. funduk; zu türk. cubuk >> ciubuc = Pfeife gehört ciubeicä = schlechte Pfeife. Anm. 1. In vielen Wörtern ist - ac, -ec, -ic, -oc, -uc kein. Sutt'., sondern gekört zum Stamm. Es sind das direkte Entlehnungen. Beispiele : -ac: slav. buiac, bumbac, burlac, colac, ciorpac, najdac, novac etc. — türk. acmac, baibarac, bairac, barac, conac, iatac, ortac etc. — griech. aschitac, ham-bac, harac etc. — ung. durac etc. -ec: türk. iedec; slav. scutec; griech. petec, farmec, -oc: slav. bat oc, b oloboc, busuioc, cosoroc, iarma-roc etc. — griech. boboc etc. — deutsch rastoc, androc, — türk. bondoc. -ic: slav. calic, islic, sibica, vladica etc. — türk. caic, chertic, fisic, ibric etc. — griech. archonclaric, cheruvic, politrica etc. — deutsch orsic. -uc: slav. cläbuc^ haiduc etc. — türk. bolue, boeluc, bursuc etc. — Aus zapacit + nauc entstand zapauc. — Xeol. ist perueä (vgl. jedoch pärueä Jb. VI, p. 70). Anm. 2. Oft begegnet man Wörtern auf -c, wo dieses gar nicht zu erwarten wäre. So ist cafaltic = türk. kawalty. Es sind das solche, welche auf einen ungewöhnlichen Laut ausgehen und zu keiner Deklinationsklasse passen; daher giebt man ihnen einen üblicheren Ausgang. Wörter wie pitpalac = Wachtel, ciuvic = Nachteule, hustiuluc == Schall des Sprunges sind onomatopoetische Bildungen (für das Ohr des Rumänen klingt der Gesang der Wachtel „pitpalac* und der Schrei der Eule „ciuvic!u vgl. Mar. 0. II 292). In der Interj. sontic, gewöhnlich verdoppelt als sontic — sontic! vorkommend, welche man Hinkenden nachruft, steckt wahrscheinlich das ung. santa = hinkend, ebenso wie in sont-orog (= bos-orog). Ich glaube nicht, daß hier die Endung -ic auf das Suff*, -ic zurückgeht (etwa wie in aolicä!) -ic statt -ic wäre durch Beispiele wie mocirlic und mocirlic i= mocirlä -j- lic erklärlich), sondern, daß wir es ebenso wie in dem etymol. undurchsichtigen bobirnac = Nasenstüber und ar. n gritsika neben ngriska) == huckepack, mit einer ähnlichen Endung wie in — 145 — § 79, 80a. hustiuluc zu thun haben. Vgl. auch HEM., der aber zu weit geht, indem er auch bijbac auf diese Weise erklärt. Anm. 3. In neuen Entlehnungen (meist etymologisch unsichere) wechseln oft c-Suff. z. B. siminic = siminoc = Strohblume: Gnapka-lium (Et ?), p a s t ä rn a c = p ä s t ä r n o c = pastinaca (durch ungar. Vermittlung; vgl. fr. epinache = epinoche), libec = libuc, pirpalac Carbonade — p ir p äl e c = Bratenverkäufer (pirpälesc?) vgl. auch ginsac = ginsoc, ar. bältak = bältoakä u. a, II. Abschnitt. Die ts- und ts-Suffixe. § 79. Ich lasse die ts- und ts-Suff. gleich auf die c-Suff. folgen, ■ da die meisten von ihnen aus c + Pal. entstanden sind. Doch H, sind die Bedingungen, unter welchen einem lat. c -j- Pah { bald ts und bald ts im Rum. entspricht, durchaus nicht klar, J so daß wir, bevor wir zu den einzelnen Sufh übergehen können, ,'l diese dunkele Frage zu lösen versuchen müssen. § 80a. Im Rum. giebt es ein Wort fugaciü, von welchem sofort ersichtlich ist, daß es aus fug und einem Suff, -aeiü besteht. Im Lat, war fugaceus und fugacem (fugax) gleich-'i bedeutend und das rum. fugaciü deckt sich dem Sinne nach ' vollkommen mit beiden. Die Frage ist also: welchem lat. Wort entspricht das rum.? Die Meinungen sind geteilt, Diez (633 ff.) und nach ihm Stefurea (217) setzen fugaciü = fugaceus; HEM. und ML. (457): fugaciü = fugacem. Was zunächst diese letzte Meinung betrifft, so erklärt HEM. fugaciü aus fugace so, daß die Form auf -e für das Fem. blieb: „vaeä fugace" und daß sich aus dieser dann später eine männliche Form „bou fugaciü" differenziert habe. Ich glaube, daß ein aj. fugace für beide Geschlechter die Endung e hätte behalten müssen, wie die zahlreichen aj. auf -e (mare. tare, verde etc.). Der Grund, daß sich ein masc, fugaciü i herausgebildet hat, liegt wahrscheinlich in der Analogie nach | dem neuen aus dem Slav. entlehnten Suff, -aeiü, mit dem es i W eigand, 8. Jahresbericht. 10 ? sou — 146 — in der Bedeutimg und formell zusammenfiel. Wir müssen auf jede dieser zwei Meinungen näher eingehen. § 80b. Fugaciü = fugaceus. Für diese Ansicht sprechen folgende Gründe: 1) lat. ericius /> ariciü ar. aritsu, ebenso wie -aceu /> -aciü, ar. ats. Danach wäre also zu schließen, daß die Gruppe -kju>>dr. und ar. -tsu. Dagegen ist jedoch Folgendes einzuwenden: 1) Es ist sicher, daß im späteren Vglat. die Lautgruppen -kju und -tju zusammengefallen sind; das wird bezeugt durch falsche Schreibungen, wie arenatius, formatius etc. Auch für das Gallo-rom. muß man dies annehmen (Cohn 38). Da aber die Gruppe -tju im Rum. -tsu ergiebt (pütju > put etc.), so würde man erwarten, daß auch ein. -kju sich ebenfalls zu -tsu hätte entwickeln müssen, zumal da wir sicher wissen, daß die Gruppe -kja mit -tja zusammengefallen ist und zu -1 s a wurden (also: acia ^> at ä, licea > i t e, glacia />* g h i a t ä ar. glatse, facia /> fatä, is. fotse, ar. fatsä, mustakja > mustata)*) gerade so wie -ltia ^> eata: blanditia ^> blinde ata etc.) Man müßte demnach annehmen, daß die Gruppe -kja, wie auch sonst im Rom., mit -tsa zusammengefallen ist, aber -kju, im Gegensatz zum Gallo-rom., nicht dem -tju gleichlautend war, was an und für sich nicht unmöglich, doch unwahrscheinlich ist. 2) lat. b r a c h i u m und 1 a q u e u s ^ brat und lat, ar, bratsu, latsu, ir. lots(?), also -kju > -tsu. Doch ließe sich für diese Ausnahme die immerhin ein w^enig gesuchte Erklärung geben, daß nicht brachium, sondern (ebenso wie licea /> ite) der Plur. brachia ^> brate geerbt wurde und davon ein Sg. brat. Schwerer ist dieses bei laqueus anzunehmen, welches ein Mask. ist. 3) lat. Suff - aceu /> -at: carnaceu >> cirnat (sie. kar-nattsu, prv. carnas, sp. carnaza); *foenaceu>*finat; galli- *) ar. mustak'e ist Entlehnung aus dem Griech., ebenso wie lance = nsl. lanca, ung. lancsa, nicht wie Mikl. (Lautlehre II 55) lat. lancea. Die von ihm angegebene Form lante ist falsch. — 147 — §S0b. n a c e u > g ä i n a t (sp. gallinaza, prt. gallinhaca); v i n a c e u ;> vinat (it. vinaccia, fr. vinasse, sp. vinaza, prt. vinhaca etc.). Hier kann man unmöglich einen Plur. -acea^>-ate und davon Sg. -at annehmen. Selbst die Thatsache, daß ein Suff, -aceu > -at wird, schließt jede Möglichkeit aus, daß -aciü auch auf ein -aceu zurückgehen sollte. (Diez kennt dies Suff, im Rum. gar nicht; Stefurea kennt es, doch glaubt er, daß ein -aceu außer -aciü noch at und as im Rum. geben konnte). An ein lat. *-atium, welches auch einige Unregelmäßigkeiten des Fr. erklären würde (Cohn 293), kann man nicht denken, weil ein solches im Lat. gar nicht existiert hat. Ein Umstand ist indessen hervorzuheben. Neben cirnat kommt im Dr. vielfach cirnat vor, als ob es von einem *carnatus käme. Man brauchte an dieser Form keinen Anstoß zu nehmen, wenn man sie als eine falsche Singularbildung zu dem Plur. cirnati ansehen wollte, zumal da cirnat auch durch die Zusammensetzungen cirnätar, cirnätärie gesichert ist, doch das einzige derartige im Ar. vorkommende Wort lautet golinat (= dr. gainat). Dieses golinat kann aber ebenfalls eine falsche Singularbildung sein, besonders da das Suff, -at im Ar. ganz geläufig ist. Bemerkenswert ist auch die Form finet (Dame) statt finat, auch fineatä glaube ich gehört zu haben. Das kann indessen eine sehr leicht erklärliche Anlehnung des ' improduktiven Suff, -at an das sehr häufige - et sein, und wir i brauchen nicht gleich an ein lat. *foenicium zu denken. [ ((JrkNdU/fc = fänatea G. 93, 1 ist durch Plur. fänate zu er- klären.) i 4) Suff -iciu >>-et: Judicium > judet. (Bei Georges hat das Wort neben der Hauptbedeutung „Urteil" auch die ( sich heute im Dr. findenden Bedeutungen von „Gerichtsort" und „Richter". In alten Texten wiegt der Sinn „Urteil" vor: Dos. V 75/36; G. 77. 150, 2. 183 .. . 184, 2. 198, 2 etc. Cod. Vor. (= judex und Judicium) 1/7. 59 10. 119/6. 133/5. 62/9. 67/5. 69 161/7—8. 170/13. 47/4. 138 1—2. 150/3—4. 117/6. * 148 2—3 „a preemi dzudetsu" = a fi judecat 65 7. 62 9 —10. 119 5—6. 150 9 — 10) *nutriciu > nutret (Körting giebt ein i ' io* j §81. — 148 — nutrlcium an, was nicht geht. Für den Wechsel zwischen -lein und -Itiu vgl. Cohn 29 ff.) Georges giebt auch eine Form nutritium an. Man könnte annehmen, daß nutret von nutritium käme (vgl. Cohn 38, Anm.), dann würde dies, ebenso wie hospitium > ospät keine Ausnahme gegenüber fugaceu >> fugaciü sein. Doch bleibt immerhin judet übrig, wofür eine Annahme *juditium durch nichts gerechtfertigt ist. 5) Suff. -uceu>-ut (§ 100). Direkt auf das Lat, kann nur gräunt<<*granuceu geführt werden (mit eingeschobenen n vor ts, wie in amenint ar. aständzi etc.; *granuceus muß lautgerecht zu *gräut, wie granu > griu, werden, also nicht wie Cih. annimmt: *granuceu > *gränut > *gräunt; für die Nebenform graunte hat man glont — glonte etc. zu vergleichen.) § 81. Fugacem ^> fugaciü. Für diese Annahme sprechen alle die fünf Gründe, die gegen die Etymologie fugaceu > fugaciü im vorigen § angeführt worden sind. Dazu kommen noch: 1) Wörter auf -ex, -ecis; -ix, -tcis >> ece: vervecem >> berbece, forficem > foarfece, pulicem >> purece, sorT-cem "> soarece etc. 2) Suff, -ix, -Icis > ice (vgl. § 83). Direkt auf das Lat. ist zurückzuführen junicem > j unice. Dagegen spricht: 1) Wenn Suff, -aeiü, -ice = lat. -acem, -Icem wären, müßten im Ar. dafür -ats, -its erscheinen. Die wenigen Beispiele, die wir kennen, haben indessen -ats, -itse. Für diese scheinbaren Ausnahmen giebt es indessen eine Erklärung. Was zunächst -ice betrifft, so hat das Ar. dafür ein einziges Beispiel: lilitse = Herbstzeitlose und Blume überhaupt. Dies Wort besteht aber aus lili + Suff. -tse. (Wenn -itse das Suff, wäre, würden wir lilitse erwarten). Dieses -tse ist ein im Big. sehr gebräuchliches Suff, zur Bildung von Blumennamen cf. bulg. Sbornik Bd. XV, 6 ff. und das Wörterbuch von Marcoff im Appendice. Ebenso ist -atsu slav, Ursprungs — 149 — §8?. t in den wenigen mir bekannten ar. Beispielen: kurpats, dr. cirpaciü = big. Kp^na^ns, ndreptatsu = rechtshändig (vgl. dr. stingaciü) und kopilatsu = unehliches Kind. Zu dem j, lat. -acem ^> -aeiü, welches deverbal war, gesellte sich bald | ein slav. -ack, welches Denominative bildete (vgl. Mikl. Vergl. 1 Gramm. II 332) und auch im Rum. zu Ableitung von Nomi- 1 nibus Anlaß gab. Das alte deverbale -aeiü existiert im Ar. nicht mehr, sondern nur ein denominatives-atsu = sl. atsk. 1 2) Lat. ericius >> ariciü ar. aritsu. Die ar. Form des ! Wortes macht jeden Versuch, das Wort analog zu soarece, \ purece, säcurice (wie Taverney in Etudes romanes) zu er- klären, zu nichte. Man kann höchstens den Einfluß des Suff, -its (z. B. licuriciü ar. likurits, pricoliciü, vlrcoliciü) auf einer I früheren Gestalt des Wortes *arits vermuten, doch scheint mir dies deshalb unwahrscheinlich, weil schwerlich anzunehmen | ist, daß sich neben ericius ein ero ^> *aru erhalten hat, so daß man *its als Suff, fühlen und mit -its vertauschen konnte, j Die Form ericius bietet auch in anderen rom. Sprachen Schwierigkeiten. Wenn man A. Hornings: „Zur Geschichte des lat, C vor e und i im Romanischen (Halle 1883)" durchblättert, wird man finden, daß das Wort ericius unter neun Fällen, wo es erwähnt wird, sechsmal eine andere Entwickelung ■ im Rom. zeigt, als die ähnlich gebauten Wörter. ! § 82. Wenn man nun alles zusammen ins Auge faßt, so I muß man annehmen, daß im Rum. die Gruppe -kju, ebenso wie -tju (ähnlich -kja wie -tja) zu -tsu wird nur arits i harrt noch einer Erklärung — also auch das Suf£ -aceu > -at, während fugaciü auf fugacem beruht. Dies zugegeben, | können wir zu der Besprechung der einzelnen ts und ts-Suff. übergehen, doch dürfen wir nicht vergessen, daß nicht alle a) Dim. sind und b) nicht alle auf c + Pal.-Vokal zurück-i gehen, sondern auch a) slav. Ursprunges sein ß) auf lat. t + I Pal.-Vokal zurückgehen können. Wir werden uns nur mit | den Dsuff. beschäftigen, also -aeiü (lat. und slav.), -at (lat.), I -et (lat, und slav.), -iciü (slav.), -eatä. -ete (=lat. -ltia) außer I! acht lassen. § 83? 84. — 150 — — 151 — § 85,, 8G. -ice. § 83. Aus lat. junice >> rum. junice trennte man ein Primit. june und ein Suff, -ice ab, welches als produktives Dsuff. erhalten blieb. Beispiele sind schon im § 67 gegeben worden, wo auch der Wechsel mit -icä besprochen worden ist. Zu ergänzen ist noch folgendes: -ice wurde auch an einen slav. Stamm angefügt in vetrice = Wurmkraut: Tana-cetum (auch Eigenname: Vetrice), wenn dies Wort mit slav. < vetrk = Wind zusammenhängt. Etymol. unklar ist gägälice = kleines Ding (vgl. gigäut, gigäesc?). In sirince „infasindu-le in näfrämi sirince" Dos. V. 250b 15 haben wir es wahrscheinlich mit einem Aj. sirinc = gesalbt (von ung. zsir) zu thun. Ein n vor c tritt auch in dem etymol. dunklen sperince = Berufskraut: Erigeron auf. Über ar. lilice vgl. § 81. Anm. Im Slov. giebt es auch ein Dsuff. -ice (es bildet Dim. aus Kollekt.) z. B. grozdjice (grozdje), perjice (perje), drevjiee idrevje), trnjiee, zeljice etc., doch hat dieses mit dem rum. -ice nichts zu thun. -eciü und -ociii. §84. Auf slav. -ecjk und -ocjk gehen die im Rum. vereinzelt vorkommenden Suff, mit mehr oder minder fühlbarer Diminution -eciü und -ociü zurück. Alle mir bekannten Fälle sind: corn-eciü = Pulverhorn, pod-eciü = kleine Brücke, scäun-eciü (und. mit dem nicht seltenen Einschub von n vor ts: scäunenciü) = Schemel (= scäunas, scäunel) täurenciü(=taur + eciü mit demselben n wie im scäunenciü) — pusc-ociü = Kinderspielgewehr, murg-ociü (vgl. Lun--aie, Zor-ilä) = „vital näscut la murgul särit". Säin. will gregheciü = Storchschnabel: Geranium pratense mit girb zusammenbringen, was keinesfalls geht. Kein Suff ist -eciü in Wörtern, wie ghiuveciü = türk, güvec oder prediteciü Dos. V. 253 b 30 etc. = Vorläufer (slav.). -CIOS. § 85. Eigentlich ist das Suff, gar nicht -cios, sondern -tos = lat-eosus (z.B. puteosus >> puctos), welches aber, da es meist an Partizipien angefügt wird und deren t in ts verwandelt (vgl. meinen Aufsatz: „Din fonologia rumineascä" in „Conyorbiri literare" Nr. 6—8 von diesem Jahre, worin ich diesen Übergang besprochen habe), als -cios gefühlt wird und ä-, i- als Bindevokal, also minc — mincat — mincätsos, sclipesc — sclipit — sclipitsos. Die Bedeutung des Suff -tos ist, wie auch die des -os ursprünglich und heute noch größtenteils rein adjektivisch. Da man aber von albictos ebensogut albesc — albit, als auch alb trennen kann, so hat sich eine neue Funktion herausgebildet neben der alten deverbalen, so daß nun mittelst -ctos auch Aj. von Aj. abgeleitet werden können. Der alte Sinn des Suff, war eine Neigung zu dem auszudrücken, was die Handlung des Primit. besagt, also mincäctos ist einer, der große Eßlust besitzt, gefräßig. Aus dieser Bedeutung konnte sich leicht eine verkleinernde entwickeln: bolnävictos = einer der zum Krankwerden neigt, kränklich. Dies ist der Fall, wenn -cios Aj. von Aj. ableitet. Beispiele: acr-ictos = säuerlich, alb-icios — weißlich, amäräctos G. b. 235, 2 = ziemlich bitter; bä-trinietos = ältlich, gälbinictos = gelblich, lesnictos = (ziemlich) leicht, negrictos = schwärzlich, säräcäcios G. b. 26, 2 = ärmlich etc. -itä. § 86. A) Durch -itä werden sehr viele Dim. abgeleitet, z.B. bäb-itä (babä), bäbäitä (bäbae), bäd-itä, bund-itä, cirm-itä G. 9* 3, corf-itä, cunun-itä, duduitä (dudue), Dunäritä (Dunäre) G. b. 302, fet-ita G. b. 295, 3, fintin-itä G. b 295, 3, fluer-itä JB. 110, 4, grädin-itä, grop-itä, mior-itä, movil-itä, negur-itä Dos. V. 37b/13, trup-itä G. b. 344, 3 etc. f? 87. — 152 § 87. B) -itä ist das allergebräuchlichste Dsuff. zur Bildung von Fem. und zwar bezeichnen die -itä-Ableitungen sowohl „die Frau des betreffenden Mask", also florar = Blumenhändler — f lor äritä = die Frau des Blumenhändlers, oder „das Weib, welches dieselbe Beschäftigung hat wie das Mask." z. B. floräritä kann auch eine (unverheiratete) Blumenhändlerin heißen. Beispiele: a) Tiere: bivol — bivolitä; mägar — mägäritä, porumb — porumbitä (vgl. § 8, Anm. 1) lepure — tepuritä (neben Tepuroaicä), leu-leitä Dos. V. 82b 11, 2501) 11 (vgl. § 92; heute meist leoaicä) etc. b) Bei Eigennamen besagt es die Frau oder die Tochter des Betreffenden (ein nicht streng eingehaltener Unterschied ist der, daß man für „Fräulein X." meist das auch diminutivisch gebrauchte -itä anwendet, während man für „Frau X." öfters das auch augmentativisch angewandte -oaie setzt): Damian — Dämienita, Bogdan — Bogdänita, Nanu — Nänita, Puscariu— Puscärita etc. (Nie wird -itä gebraucht, wenn der Name auf -escu oder -ean endigt; es tritt dann -ä und -cä, z. B. Baiulescu — Baiuleasca, Dobrogeanu — Dobro-geanca.) c) Wie florar — floräritä sind auch: apostolitä (bei Dos. V. 124/31, 39: apostolä) = weibl. Apostel boeritä; cälugär-itä G. 319, 2. b. 98 Ar. kolgoritso (= kolgoreao) — Nonne; cucon = Herr — cuconitä = Frau und Fräulein; craiü = König — craitä = Königin und Prinzessin; diacon-itä (bei Dos. V. 220b/12, 1.4: diaconä); doetor-itä; domn — domn itä = Frau und Fräulein (vgl. domnisoarä); ficior = Bursche — ficioritä = Mädchen Dos. V. 1411) 12 (= ficioreauä 317b 24), Gasper ein Zigeunername —gasperitä = Zigeunerin (eigentlich „Frau von G."), igumenitä G. 319, 3 = Äbtissin; prorocitä Dos. V. 6b 30 = Prophetin; räzesitä; tartor = Teufel — tartoritä = böses Weib (eigentlich Teufelin); zäu — zeitä etc, d) Die meisten hierher gehörigen Fälle werden indessen mit -äritä, -oritä und -asitä gebildet. Mittelst -ar, -as 153 § 88, 89. und -or werden meist Nom. ag. abgeleitet. Diese haben gewöhnlich daneben ein Fem. (als „Frau" des Betreffenden oder als weibliche handelnde Person) auf -itä oder -easä. seltener auf -oaicä (meistens ist es ganz gleichgiltig, welches dieser drei Suff, angewandt wird), z. B.: pescäritä, moräritä. bucätäritä, stempäritä G. b. 224, 3 (von stempar G.b. 223, 3 — Bergarbeiter) etc.; — cusätoritä, spälätorita, cälca-toritä etc.; — birtäsitä, armäsitä, cämäräsitä etc. Da manche Beschäftigungen nur von Frauen ausgeübt werden, so existieren die dazu gehörigen männlichen Nom. ag. gar nicht, so cofäritä ohne *cofär etc. Anm. Scheinbar haben einige Wörter im Mask. -ic und im Fem. -ita; doch sind diese für beide Genera aus dem Slav. so entlehnt: mucenic — mucenitä = Märtyrerin Dos. V. 8/30; ucenic — uce-nita Dos. V. 19b/3 == weiblicher Lehrling etc. § 88. D) Orn.: bäbitä Mar. Or. II 400 = Pelecanus ono-crotalus; eint itä (vgl. cintez, cintriü) = Botfink: Fringilla coelebs; (porumbitä, ciocirlänitä Mar. 0. I, 335 sind natürlich Fem. von porumb, ciocirlan). Bot«: 1) cäpr-itä== Glaskraut: Salicornia; cleitä (cleiü) = Seidelbast: Daphne mezereum; cristoforitä = Kristoph-kraut: Actaea spicata; clrobitä = Färberginster: Genistra tinetoria; läcrimitä (vgl. läcrimioara) == Schattenblume: Majanthenum bifolium; luminita (noptii) == Nachtkerze: Oenothera biennis; lupitä G. b. 344, 3 ~ Hahnenkamm: Ama-ranthus; primäväritä = Primel: Primuia veris; slävitä = Traubenart; stinjinitä = Jelängerj elieber: Lonicera; vineritä = Günsel: Ajuga; 2) garofitä G. b. 295, 2. 344 (= garofioarä G. b. 295, 2 == garoafä sälbäticä) = Grasnelke: Statice gmelini; hrenitä (hrean) = Pfefferkraut: Lepidium perfoliatum; initä = Flachsseide: Cuscuta europaea; mäli-nitä = Mundholz = Ligustrum; pelinitä = Beifuß: Artemisia: p o m it ä —= Erd-, Brombeere etc. § 89. E) cätran = Phosphor — cätränitä = Streichholz (— lemn-us, aprinj-oare); coadä = Schwanz, Stiel — coditä -■ 1) Dim., 2) Häckchen, 3) Obststiel, 4) Fehler; craitä = f § UC. — 154 — 1) Königin, Prinzessin, 2) Dame im Kartenspiel, 3) Sammel-blume: Tagetes crecta; foitä = 1) Dim., 2) Schreibheft, 3) Schminke, 4) Cigarrettenpapier; git = Hals — gititä = Luftröhre; gurä = Mund — guritä = 1) Mündchen G. b. 308, 3. 318, 2, 3. 344, 3, 2, Kuß; ar. linguritso = 1) Löffelchen (= dr. linguritä), 2) Herzgrube (= dr. lingurea); lamiie = Citrone — lämiitä = 1) Dim., 2) Citronenquendel; ocnä = Salzgrube — ocnitä = Fensterchen (ocnitä schließt auf ein ocnä = Fenster, welchen Sinn auch das russ. okiio hat); oitä = Schäfchen, 2) Wölkchen, 3) Waldanemone: Anemone nenio-rosa, 4) Zeisig: Fringilla; omät = Schnee — ometitä — Mehlstaub; plumb = Blei — plumbitä = bleierne Flasche etc. § 90. Siiffixverkettungen mit itä. Als erster Bestandteil von Kompositen kommt -itä vor in -itel (vgl. § 107) und in itica (vgl. § 57). Die Suffixverkettungen mit -itä als zweitem Bestandteil sind: -aritä. In Wörtern, wie ocheläritä = Brillengläser: Biscutella laevigata ist das Suff, nicht -aritä, sondern -itä. Ebenso in acaritä = Schaflaus: Pediculus ovis, welches auf ein lat. acarus (it. acaro) + itä zurückzuführen ist. Es giebt noch ein Wort acaritä = acar = acarnitä = Nadelbüchse. In acar ist das lokale Suff, - ar (vgl. bäligar, frunzar, furnicar etc.) an ac = Nadel getreten; daran ist noch einmal -nitä, welches dieselbe Bedeutung wie -ar hat, angefügt worden: acarnitä, während acaritä Dim. von -acar ist, ebenso wie arärita von arar (hier ist -ar instrumental) = Pflug. Ganz so gebaut wie albinär-el ist sein Synonim ve spar-itä = Bienenfresser Merops apiaster gebaut, — Die eigentlichen -aritä-Ableitungen sind im § 16 besprochen worden. -aritä. Uber ar + itä (floräritä) vgl. § 87 über -are -f itä vgl. § 16. — Mas aritä kann sowohl „Tischtuch", als auch „Tischlerin" heißen, je nachdem im ersten Falle -ar instrumentales Suff. u. -itä Dsuffi ist (vgl. arärita) oder im zweiten Falle -arNom. ag. bildet u. -itä zur Motion dient (vgl. floräritä). -äsitä. Beispiele für as II + itä sind im § 87 gegeben worden. In tälpäsitä („a-si Ina tälpäsitä" = „sich aus dem — 155 — § 91. Staube machen", eigentlich „seine kleine Sohle nehmen") haben wir es mit einem doppelten Dsuff. as I + itä zu thun. -ävitä. Das einzige Beispiel prohavitä = Staubpilz: Lycoperdon bovista ist unklar, doch scheint es mit praf (prah) zusammenzuhängen. -ilitä: gropilitä G. 97 = petit trou. Man vergleiche gropilä, Aug. von groapä bei Dos. V. 128/4. -6nitä: aconitä = Nadelbüchse (= acar, acarnitä, acaritä) ist eine dunkle Bildung. Ich glaube, daß hier -nitä das Suff, ist, was auch zum Sinne passen würde, doch unerklärt bleibt das o. Vielleicht acon = große Nadel + itä oder nitä? ositä: zämositä = Eibisch kann zämos + itä (vgl. flocos-icä) sein. Wahrscheinlicher ist es, daß wir es hier mit dem Suff, -usitä zu thun haben (vgl. -usesc = osesc etc.). ulitä vgl. § 141. uritä vgl. § 148. usitä vgl. § 168. § 91. Die Zusammensetzung mit -itä bedarf in vielen Punkten einer näheren Besprechung. a) Betonung, -itä ist nicht immer betont. Feste Regeln über den Akzent lassen sich nicht geben: er schwankt ebenso wie im Slav., woher -itä übernommen ist. Im großen und ganzen kann man sagen, daß man fast nie fehl geht, wenn man in den Wörtern, in welchen das suffigierte Wort ein reines Dim. ist, -itä betont. Das ar. skunduritso ist der einzige Fall, wo man den Stamm betont, obwohl das Primit. scharf gefühlt wird, denn dr. pelitä neben pelitä bedeutet Menschenhaut, nicht kleine Haut (während „piele" meist „Fell" heißt), so pelitä G. 138. In älteren Texten wird pelitä G. 25, 2. 54, 2 . . 55, 2 Cod. Vor. 137/11. 155/14. 156 11. 157/4, 6—7, 10. 158/11. 160/1 sogar für „Fleisch" und „Körper" gebraucht. Wenn -itä zur Motion angewandt wird, so trägt es meist den Ton. Ausnahmen sind solche Wörter, deren Zugehörigkeit zu einem Primit. nicht mehr recht empfunden wird, so gäsperitä, tärtoritä. Einige Tiernamen haben doppelte Betonung, und zwar trägt seltener -itä, als die erste Stamm- ^92. — 156 — silbe den Akzent, z. B. bivolitä, mag aritä. Bei den Suffixverkettungen hat -itä nie den Ton, wenn es den ersten Bestandteil der Zusammensetzung bildet, doch immer an zweiter Stelle außer in -äritä, -ävitä, und -önitä. In den direkt aus dem Slav. entnommenen Wörtern auf -itä, ist dieses meist unbetont und der Akzent strebt soweit als möglich zurückzugehen. Deshalb halte ich für direkte Entlehnungen folgende Wörter: stüdenitä = Mundfäule, gö gor itä = Scheuche und mämoritä = Hundskamille, welche Säin. für rum. Bildungen (von sl. studenk = Kälte, gogä = Wauwau und mamä) hält. Desgleichen ist Dimbovita direkt so aus dem Slav. übernommen und enthält keine rum. Suffixverkettung. b) Die Anfügung von -itä an den letzten Kons, des Stammes ist insofern unregelmäßig, als das k vor i in manchen Wörtern nicht in ts übergeht, was auf die junge Entstehung dieser Worte weist, z. B. ploscä — ploschitä Jb. 1,113, mäciucä — mäciuchitä Gr. b. 355, 3. 356, 3, nucä — nuchitä (Bihor); auch ar. foarfikp — furfukitso = Scheerchen. Anm. In einigen Bildungen scheint itä den. vorhergehenden Dent. zu affizieren, so in zämosita = Eibisch (vgl. §90) und in Gräsite = ein Ortsname und frusitä = eine Pflanze, doch gehen diese kaum auf zämos, gras und Frosa zurück. Über arsitä vgl. § 92, Anm. 1. Sicherlich liegt keine Affizierung vor in r ämäsita = Rest, Überbleibsel. Cod. Vor. 114/5, G. 12, 2. 144, 2. 155, 2. 247, 2. 253 (= it. rimasuglio). Von rämas kommt auch eine Ableitung mit -ag vor: rämäsag = Wette, welches auch s statt s zeigt. Der Sachverhalt ist indessen folgender: von einem rämas (oder rämin) wurde mittelst Suff, -sag ein *rämäs-sag (oder *rämin-sag) abgeleitet. Da nun vor - sag, ebenso wie vor -sug, der auslautende Kons, des Stammes ausfällt (z. B. adä-o s)sag. priete(n)sug), entstand ein rämäsag. Davon trennte man fälschlich -ag als Suff, ab, und es entstand ein rämas (dies Wort ist mit rämäsag gleichbedeutend). Das s in rämäsitä ist also nicht das Resultat einer Affizierung vor i, sondern beruht auf Analogie. § 92. Etymologie. Diez (S. 636) führt itä auf das slav, -ita zurück, doch trennt er es nicht von -nitä, welches Suff, eine ganz andere Funktion hat. ML. (S. 461) nimmt als Etymon für Dsuff. -itä die weibliche Form des lat. -Icius an. während er betreffs des movierenden -itä an eine Ent- — 157 — §92, lehnung aus dem Slav. denkt. Er wirft -itä und -nitä auch zusammen. Kaum erwähnungswert ist Stefureas Ableitung (vgl. § 189) aus lat. -icia. Das lat. -icius, -Icia ist zwar sehr verführerisch, doch läßt sich damit nichts anfangen. Die Thatsache, daß gerade so wie im Slav. nur eine weibliche Form -itä, nicht auch ein -it (denn Wörter, wie plävit. pistrit etc. muß man von -itä scharf trennen) vorhanden ist, spricht schon an und für sich gegen lat. -Icius. Das von ML. angeführte *pellicea (für pellicea) it. pelliccia, fr. pelisse, sp. peliza hätte im Rum. ein *peite aber nie ein pelitä, oder gar pelitä geben können. Hingegen spricht für das slav. -ica alles: die fem. Gestalt, die Nichtaffizierung der Dent., sogar der Guttur., die Bedeutung des Suff., der Akzent, die movierende Funktion, direkt entlehnte Wörter etc. Das slav. -ica ist ungemein häufig in allen slav. Sprachen, so daß es genügen mag, wenn ich hier bloß einige ab. Beispiele für beide Funktionen von -itä anführe: kletkca (= kletkka) = Zimmerchen; ovkca (vgl. Iii avis) = Schaf, rybica (ryba) = Fischlein; drkstica (d^kska) = kleines Brett etc. (vgl. auch russ. sestra — sestrica etc.) — bhvgarhrk — bPkgarica = Bulgarin; drug^K — druzica = Freundin etc.; otrokl* — otrocica = Mädchen; prorokn* (rum. proroc) — prorocica (rum. prorocitä); lkv^K (rum. Ieu) — ikvica (rum. leita); bogiv (cf. zäu) — bozica (cf. zeitä) etc. (vgl. russ. cark — carica etc.). Anm. 1. Direkt aus dem Slav. entlehnt sind unter anderen: älo-vitä, caracätitä, chiselitä, cäitä, mladitä, tirtitä etc. — In sülitä fühlt man das Primit. sula; capita, copita = sl. kopice faßt man als Dim. von cap auf; so auch Quin. 28 der cosita == Haarflechte (srb.) von coasä ableiten will. Ebenfalls aus dem Srb. ist rapita entlehnt, welches nicht auf lat. rapa + ita zurückzuführen ist. Da man in lindita (ab. odica) ein unghiu fühlte entstand ünghita. Aus strahl -j- traista entstand straita. — Altita wird von Quint. 28 von aia ,,littera t interpositau abgeleitet. Das geht nicht. Cih. führt es auf srb. latica, mit Metathese zurück. HEM. nimmt ein vgl. latus = Schulter an > lat + ita > >;dätitä, woraus srb. latica und rum, altita = „epaulette". Cih.s Ableitung aus dem Srb. scheint mir deshalb wahrscheinlicher, da die Metathese in slav. Elementen oft vorkommt, während sie in lat. Elementen höchst selten ist; auch habe ich die §92, — 158 — — 159 — § 93, 94. Bedeutung „Schulter" für vglat. latus nicht finden körnen, so daß der Sinnesübergang, so scharfsinnig die Etymologie von Hasdeu auch ausgedacht sein mag, nicht ganz einwandsfrei ist. — Da man bei der Etymologie von Ortsnamen allerlei Umstände mit in Erwägung ziehen muß, kann ich nicht bestimmen, ob der Name des Dorfes Boita, wie HEM. von bou ita oder wie Cih. von slav. bojiti herzuleiten ist. — Ob c rimp i t a = Hindernis, Schnitzer mit crimp-eiü, crimp-oiü, crimp-otesc zusammenhängt, ist der verschiedenen Bedeutung wegen fraglich; vgl. V. Jb. 31G. — Gonitä = Brunstzeit, junge brünstige Kuh, hängt offenbar mit gonesc zusammen. Ein *gonica fand ich im Slav. nicht, doch ist es wahrscheinlich, daß ein solches existiert hat, denn sowohl die deverbale Ableitung (es könnte höchstens anzunehmen sein, daß das Sb. goana auch beide in gonesc steckende Bedeutungen hatte) als auch das nicht diminutivische -itä ist dem Rum. fremd. Auch für bänitä wird ein slav. *banica (vgl. poln. banjeczka, bannicja) anzunehmen sein, da das Primit. *bane (vgl. poln. bania) im Rum. nicht vorkommt. Auch die Betonung ist slavisch. — Auf einem älteren *crate = lat. crates, weist crätita. — Arsita bedeutet 1) Sonnenglut, 2) Gelse. Wie HEM. richtig bemerkt, zeigt diese Bildung soviel Unregelmäßigkeiten, daß es nicht ohne weiteres auf Part, ars + ita, geschweige denn auf ein lat, *arsicia (wie Cih.) zurückgeführt werden kann. Erstens ist die Betonung, zweitens der Übergang von s >• s, drittens die Anfügung von -ita an ein Part, und endlich die augmentative Bedeutung des -ita (arsita = „große" Hitze) befremdend. Für beide Bedeutungen haben die Slaven ganz ähnlich gebaute Wörter: süsica = Sonnenglut, müsica= Gelse (beide mit einem s vor dem Suff.), welche analogisch bei der Entstehung des rum. Wortes gewirkt haben können (HEM.), Anm. 2. Slav. troica = Dreifaltigkeit kam durch die Kirchensprache ins Rum.: tröitä; danach bildet Dosofteiü auch ünita und düita (.,nice au crescut ünita in düita, nice düita in tröitä" Dos. V.131b/9). Anm. 3. Auch Entlehnungen auf -itä aus anderen Sprachen giebt es im Rum., so: mingälita = ung. mangalica, carfitä = ngr. xan-iftiocc, päteritä kommt im Griech. und Slav. vor. Aus dem deutschen „Ranzen" wurde ränitä. Neologismen sind notita, pölitä etc. Anm. 4. -itä kann auch, wie im Slav., das Fem. zu -et (= sl. ~hCh) sein: vorbäret fem. vorbaritä (vorbareatä ist fem. von vorbäret) aus vorbäretä etc. Interessant ist folgender Fall: aus gr. Tatfiazdyiq -f- et entstand pizmätäret, fem. pi zurät aritä. Da man darin ein pizmä als Prim. empfand, faßte man -ätaritä als Suff, auf und man bildete von alb — mit Anlehnung an die Heilmittelnamen auf -aritä (vgl. § IG; — ein älbätäritä, welches neben albäritä eine Medizin gegen die albeata bezeichnet. ■ut. 3 § 93. -ut, fem. -utä ist sehr beliebt Beispiele für A.: ac-ut albin-uta; arc-ut; argint-ut G. b. 294, 2, aschi-utä. bärb-utä; biseric-utä G. b. 32, 3; bordeiü — bordeut Dos, V. 259 s' (= bordeiasü Dos. V. 1106 4); bot-ut; brosc-uta; camär-utä; cuti-utä; gi(n)sc-uta (= -usoarä, -ulitä) Mar. Or. II 374; flu — fiut; furc-utä (= -ulitä); mäic-utä G. b. 351; mämälig-utä; min-utä G. b. 344, 3 etc. (= -usitä). nas-ut; pom-ut; scintei-utä; väc-utä etc. In den Liedern, welche Prof. Weigand im Jb. VI veröffentlicht hat, finde ich: spic-ut S. 42, bäd'ut S. 43, virv-ut S. 46, präg-ut, gärd-ut S. 57, port-ut S. 59, cuc-ut S. 65, plumb-ut = Kugel S. 67, 68, pär-ut S. 69, pic-ut codrut, cuib-ut S. 72, cer-uta 72 und ebenda die unklaren: boticutä — bourutä. Anm. Cotrutä = katrocs; libut = ung. libuc; neben maimutä = Affe existiert moima und maimucä (vgl. srb. majmunce). Für „Teufel" giebt es im Rum. vier Dim. auf -ut: Aghiutä, Ghighiutä, Michi-dutä, Tichiutä, deren Primit. schwer zu erkennen ist. Die Etymologie von FIEM. für aghiutä kann nicht richtig sein. Es ist, wie Cih. vorschlägt und später Sulica beweist, auf gr. ayiog == heilig zurückzuführen. Daß Michidutä mit mititel zusammenhänge (Siäin.) ist kaum anzunehmen; für Tichiutä vgl. Siez. III, 76: „cä dracu poartä fes rosu ca tichia, de aceea si dracului i-se mal zice si Tichiutä." § 94. C. Mit -utä werden auch viele Aj. diminuiert, z. B. acr-ut, alb-ut, adinc-ut, bun-ut, cald-ut, dulc-ut. drag-ut G. b. 345, 1. 2 etc. (auch ein Sb. drägut existiert und bedeutet „Schatz"), gälbänut Jb. VI, S. 65. inält-ut, mic-ut G. b. 254. 292, 2 und mititel-ut G. b. 258, 3 etc. Auch für diniinuierte Av. giebt es Beispiele, wie: atituta (= atitica vgl. § 23), abia — abielutä (vgl. § 152). § 95. D. Orn.: berbec-ut = 1) berbecel = Lanius excu-bitor Mar. 0. II 77, 2) = Heerschnepfe: Gallinago gallinaria Mar. 0. II 301; gäinutä = Schneehuhn. Bot.: 1) americ-utä = Pelagonium hortulanorum; botut = Giftmorchel; Phalus impudicus; cäpruta = Ackerwurz: chedicutä (piedecä) = Bärlapp: Lycopodium clavatum; cloc- § 96, 97, 98. — 160 utä (= eloe-otiei) == Spindelbaum: Evonymus europaeus; corn-utä = Hornkraut: Xanthium; degetärut (= degetel) = Alpenglöckchen: Soldanella montana fäliutä = Schildfarn: Aspidium; mier-utä = Ochsenzunge: Auchusa; splin-utä === Goldrute: Solidago virga aurea; säbiutä = Schwertet: Gladiolus; täscutä = Täschelkraut: Thlaspi —■ 2) ferec-utä = Engelsüß: Polypodium; ierb-utä = Kanarienkraut: Thalaris canariensis; lili-utä = Zaunblume: Anthericum rarno-sum; minte-utä = Gauchheil: Anagallis; pipirig-utä = Rasenschmiele: Aira caespitosa. Anm. Brincutä scheint sich aus brunc(r)utä (deutsch Brunnenkresse'?) mit Analogie an brinca entwickelt zu haben. § 96. E.: bancä = Geld-)Bank— bäncutä= 10-Kreuzer-banknote; bän-ut== 1) Dim., 2) Kern des Eies; cätrabute (vgl. catrafuse, cotrobäesc) = Siebensachen; cerb-ut= 1) Dim. 2) Weinachtsmaske: car = Wagen = eär-ut(ä) (vgl. ar. kprutser = Kutscher; auch im Big. kommt das Wort vor); fäscutä (deutsch Fäßchen + utä?) = Fäßchen; hirti-utä = 1) Dim., 2) Cigarrettenpapier; ar. musutso = Fliegendreck zu vergleichen mit dr. musitä = dass.; ar. pplm-utsp = Fußsohle; fäsie = Streif — sfäsiutä = Haarlocke; stel-ute = Stern-, Faconnudeln; täräb-uta (vgl. tärab-oiü, nicht wie Säin. tiräsc) = Sack und Pack. § 97. Suffixverkettungen mit -ut finden sich ziemlich selten, -ieut (§57) und ueut: mämucutä G. b. 352, 2. 353, 2, duducutä etc., sind doppelte Dsuff.; -ilutä scheint vorzuliegen in bänciluta = Satteldecke, wenn dieses Wort mit bancä zusammenhängt (vgl. Eigenname: Bancilä); über -(e)luta siehe § 107. Interessant ist -eut. § 98. Das allergebräuchlichste Suff, zur Bildung von Fem. aus Mask. ist -cä, z. B. Ardelean-ea, sirman-cä neben sirman-ä; mocan-cä, pui-cä etc. Wenn diese Worte mittelst -utä diminuiert werden, so heißen sie: Ardelencutä, sirmäncutä G. b. 309, 2, mo ean cutä, puicutä G. b. 296, 3. — 161 — § 99. 305 etc. Da man daneben ein Ardelean, sirman, mocan, puiü hat, so wird nicht mehr -utä, sondern -cutä als Suff, empfunden. Mit diesem neuen Dsuff. sind gebildet: baler-cutä (Et?) G. b. 318, 2 = petit baril; cior(c)utä Mar. II, 27 = puiü de cioarä (vgl. ciorcuse = Elster); feie — felcutä JB. S. 99, 5. Schoppen; f äs cutä (Et?) = Waldrebe: Orobus tuberosus; Elen-cuta (wahrend Ancuta = Anca + ^ta)» pipelcutä (vgl. Pepelea) = Aschenbrödel; ruscutä (rosu) == Blutauge: Adonis; tatä — tätäcutä G. b. 352, 2. 353, 2. — Bäncutä == Zehnkreuzerstück kann auch in ban und -cutä getrennt werden; tärtäcutä = türkischer Kürbiß ist durch Metathese aus tätarca + uta entstanden. Da -cutä als selbständiges Suff, gefühlt wurde, konnte sich leicht ein Mask. -cut herausbilden: ceas — cescuti Dos. V. 12/13. 16/17. Auch das Aj. molcut, ä (moale) hat dieses Suff, und das c ist nicht, wie Diez (636) und Stef. (219) glauben, lat. Ursprungs (molliculus). Anm. Da -utä neben -cutä; -el, -icä neben -cel, -cicä (§ 58), dor neben-cior (§ 127); -ase, -ise, -use neben-ascä, -iscä -usca existierten, so konnte sich leicht das Gefühl entwickeln, als gehörte ein c-Element zur Verstärkung der Diminution. Hierzu kamen noch einzelne Wörter mit und ohne c, wie lat. olla und olc- >- oalä und ulc-; car und incarc, slav. milovati und milkovati > miluesc und milcuesc (bei Vb. bildet dieses c meist Iterat.). So erklärt es sich, daß Formen mit c bei vielen Suff, vorkommen, indem diese Dim. oder Iterat. bilden. So: cat: rosu — roscat = rötlich. Über mascat vgl. V. Jb. 321. -cean: crap — cräpcean; pat — pätcean = Bettchen Dos. V. 271[19. -cuse: cioarä — ciorcuse = Elster Mar. Or. -cäesc: hor(c)äesc, cir(c)äesc. -cuesc: mil(c)uesc, jel(c)uesc. -cäresc: väi(c)äresc etc. § 99. Die Anfügung von -ut an den Stamm ist die regelmäßige (vgl. § 30 ff.). Befremdend ist die Form cäsutä Dos. V. 99b/16 neben gewöhnlichem c'asutä G. b. 350, 3 etc., welches von cäs-cioarä beeinflußt sein kann. Auch zwei deverbale Ableitungen mittelst -utä giebt es: coc-utä = Wickelkind (coc-olesc) und gigäut (gigä-esc) = dummer Junge, doch wird in diesen Wörtern die Diminution nicht mehr recht empfunden. Weigand, 8. Jahresbericht. 11 < 100. — 162 — § 100. Etymologie TOll -llt. Nicht nur das im Rum. so häufige -ut, sondern auch das im Ital. sehr beliebte Dsuff. -uccio weisen darauf hin. daß das lat. -uceus, welches sich in pannuceus und wahrscheinlich auch in *granuceu (rum. gräunt) vorfindet, im Vglat. eine große Verbreitung hatte. So könnte man aus it. casuccia, rum. cäsuta auf ein vglat. *casucea, Dim. von casa schließen; vgl. it. gialluccio = rum. gälbinut, cavalluccio = rum. cälut etc. Auch im Span, scheint ein Dsuff. -uz, -uza vorzukommen, vgl. capuz. caperuza, gentuza etc. Merkwürdig ist es, daß das Suff, -ut im Rum. gegen den Geist der rum. Sprache in einigen Fällen Pejorativbedeutung hat (vgl. § 5), so in Vlädutu und VIadutä (vgl. „Vlr.dutu mamii), welches nicht „der kleine Vlad" bedeutet, sondern der Ausdruck für „dummer Junge", ebenso wie gigäut, ist, dann auch einem „deutschen Michel" entsprechend, eine spöttisch-scherzhafte Benennung für den Rumänen überhaupt ist; auch in dul-uta (vgl. dul-äu) = kleiner, plumper Hund und in den erwähnten Namen des Teufels, kommt die Pejoration zum Vorschein. Ein tadelnder Beigeschmack ist dem it. -uccio (aber auch -accio) eigen, so: abit-uccio = schlechtes Kleid etc.; auch das sp. terruzo = schlechte Erde ist pej., so daß man schon dem vglat. -uceus, -ucea einen pej, Sinn zuschieiben kann. Anm. Mit -ut = lat. -uceus ist ein ähnliches rum. Suff., welches Städtenamen bildet, nicht zu verwechseln, wie dies Stefurea macht. Wenn man für Namen, wie Cernäut G. 173, 3. 174, C lim out!, Räd. äut i, Toporouti, Vascouti etc. die slavischen Namen Czer-novici, Klimovci, Radovci, Toporoveci, Yaskovci vergleicht, erkennt man gleich den slav. Ursprung dieses rum. -äut, -eut, -out. Doch, da man schon ein -ut hatte, und in Wörtern wie Räd äut. Toporouti ein Radu und topor als Primit. fühlen konnte, so bildete man mit diesem äut etc. neue Ortsnamen, wie bade — Badeuti; träte — Fräteuti etc. Dies letztere wurde dann in der Form Fratovci ins Ruthenische übernommen. 163 — § 101, 102, III. Abschnitt. Die I-Suffixe. § 101. Das lat. 1 hat sich im Rum. verschieden entwickelt: a) es blieb 1 nach Konsonanten außer nach c und g und in intervokal'scher Gemination (falls nicht der Fall b) eintrat) b) es winde intervok. geminiert zu u vor a, c) es wurde zu r in nicht geminirter infervokalischer Stellung und d) es wurde palatalisiert und schwand im Dr. vor j und nach c, g. Wir werden daher, da alle 1-Suff., insofern sie Dsuff. sind, lat. Ursprungs sind, drei Unterabteilungen machen müssen und zwar werden wir unter 1) den Fall a) und b), die sich nicht leicht trennen lassen, zusammenfassen, unter 2) den Fall c) und unter 3) den Fall d) behandeln. l) -el. § 102, -el, fem. -ea (-eaua, -ica) bildet wohi die meisten rum, Dim. Beispiele: A) albin-ea; aprocl— aprozel; argat — argätel; arma-sär-el; bäiat — bäietel G. b. 247, 3 etc. capät — cäpetel; caier — cäierel G. b. 328; cintec-el; clopot — clopotel G. b. 213, 2; codalb — codälbelG. b. 334, 3; cojoc-el; coltuc-el; copäc-el (auch Ortsname); cumnat — cumnatel; deget — degetel; inger-el; mior-ea G. b. 329; nästur-el (auch Eigenname); nepot — nepot-el; oräs-el; pähär-el G. b. 351, 3; pähärnic-el G. b. 203; petec-el, ar. piti ts el; pestere — ar. pestereao bo 192. Obed. 366; pintec-elDos. V. 95b/20: purec-el (auch Eigenname); säpun-el; scinclurea-le Cod. Vor. 95/4—5; scäun-el; soric-el; stejer-el; täur-el etc. etc. Anm. Fratel (frate), für cea (furcä), welche Diez als Beispiele vorführt, sind kaum rum. Bildungen; rotila gehört nicht hierher. Dasselbe gilt von päsärel bei ML.; pärintel bei Quin. 7 wird Druckfehler sein für pärintel; das munt. oricel = „ceva frumos^' leitet er (S. 9—10) von ,,oare-ceu = „etwas" ab. II* § 103, 104, 105. — 164 — § 103. B) cätea (= lat. catella) wird nicht mehr als Fem. von cätel = kleiner Hund, sondern als Fem. von eine gefühlt und bedeutet „Hündin'4, dagegen ist pur cea, dessen Zusammengehörigkeit zu purcel scharf empfunden wird, nicht wie Quint, annimmt „Sau", sondern „kleine Sau". Dem dr. calugarita = Nonne entspricht ein ar. kolugreaoa. § 104. C) Eine reiche Beispielsammlung ist im § 63 gegeben worden. Durch -el werden mit Vorliebe Aj. und sogar Partizipia, die sonst nicht im adjektivischen Sinn gebraucht werden (z. B. spälat = gewaschen — spalatel = hübsch (rein)) diminuiert. § 105. D) Orn. aus-el = regulus cristatus (aus = Greis); berbec-el (= -ut) Mar. Or. II 77: Lanius exeubitor; bour-el = (Schnecke und) Zaunkönig: Troglodytes parvulus = im-parät-el; drepnea (Et?) = Regenschwalbe; logocei (luga-ciü?) — Stieglitz; p es c ar- el = Taucher: Colymbus und Regenpfeifer: Charadrius pluviatilis. Bot.: 1) a) Sb.: aerel = Asa foetida; deget-el — Alpen-glöckchen: Soldanella montana; duminec-ea = Weiderich: Lysimachia munularia; Inger-ea = Petersilienkraut: Selinum; lopat-ea = Mondviole: Lunariarediviva; opait-el = Lichtnelke: Lychnis chalcedonica; secer-ea = Schwertel: Gladiolus = säget-ea; tort-el — Flachsseide: Cuscuta europaea, dazu -el-Ableitungen von Tiernamen: cocor-ei und cocos-ei = Hundszahn: Erythronium; cocos-el = Blutauge: Adonis; malac-el = Sonnenröschen: Cistus helianthenum; paducei (vgl. § 58, Anm. 1) = Hagedorn: Crataegus und Frostbeule; sorec-el = Berufskraut: Erigeron; — b) Aj.: albästr-ea = vinet-ea==Kornblume: Centaurea eyanus; amär-el=Bitter-andron; sugärel (sugar = schlank) = Bathengel: Teucrinum chamaedrys; — c) Vb. acatele = mains de vigne, vindecea = Betonte: Betonica. — 2) copac-ei = Springkraut: Balsamine hortensis; laur-ea = Kellerhals: Daphne mezereum; neghin-ea = Nelke: Dian-thus caryophyllum; sälätea = Scharbockskraut; sofrän-el — 165 — s 106, 107. = Saflor.: Caranthus tinetorius; strugur-ei = Johannisbeere: Ribes nigrum. — 3) Et? cerentel = Benediktenwurz: Geum urbanum. Anm. Frasinel. = Diptam: Dietanuis fraxinella ist fraxinella mit Genuswechsel nach frasin, welches man als Primit. empfand; nasturel = Brunnenkresse: Nasturtium aquaticum kann nasturtium mit Anlehnung an nasture sein; amärea = Chardus Mariae scheint aus dem lat. Namen (Maria) nach Analogie von amar entstanden zu sein (HEM). — Auf türk. 'atrisahi, yüksük (= Fingerhut), meneske gehen zurück andrisea == Geranium, iuesucea = Schneeball, miesunea (vgl. mics-andrä, cäp-sune) = Veilchen: Viola adorata; pätrunjel = Petersilie ist durch slav. Vermittelung (vgl. cech petruzel) aus lat. petrosilium ins Rum. gekommen und hat da eine Volksetymologie nach dem Vb. pätrund erlitten. § 106. E) abur = Dampf — aburel = Zephyr; bärbat = Mann — bärbätel = Männchen (ebenso deutsch; vgl. femei-uscä, mmeruscä = Weibchen); coadä = Schwanz — codele = Umschweife; copac = Baum ■— copäcel = 1) Dim., 2) Strauch; falcä = Kinnbacken — fäleea = Schlittenkufe; ficat = Leber — ficätei = Art Leberspeise; lingurä = Löffel — lingurea = Herzgrub e. § 107. Sufflxyerkettungen mit -el. Im ersten Bestandteil der Komposition geht -el meist auf ein fremdes, aus dem Slav. (ji'l-Partizipien) analogisch entstandenes Suff zurück, z. B. in -elnita: cristelnitä = sl. krkstilknica, cädelnitä = sl. kadilkniea, woraus man ein cad + elnitä herausfühlte und danach bildete: surup-elnitä, urech-elnitä, virt-elnitä (vgl. ar. vpteanitsp); in -elnic, welches neben direkten Entlehnungen viele neue Bildungen aufweist, wie: amäg-elnic, bänu-elnic, ficior-elnic, brobod-elnic, gresel-nic (gres-esc), pri-elnic, scut-elnic, tirzielnic, vrem-elnic (vgl. vremeanic G. 325, 3); ebenso in -eliste: priv-eliste, bät-eliste und wahrscheinlich in -e- Iie: bätelie = Stahlband, vijelie = Sturm. Ebenfalls fremden Ursprungs (verwandt mit är-, al- in-aräu, -älau) ist -el in -eleu: fet-eleu (fata) = fatarau = Zwitter, vgl. fatar-äu = großes, plumpes Mädchen, und in -elea: pizd-elea. Aus alten Vor- $ 107. — 166 — — 167 — § 107. bildern zum Teil auch durch die obliquen Kasus der fem. auf -eä (siehe § 151) entstanden: -elar: condel-ar = Bandwirker, curelar = Riemer, s elar = Sattler, mäcelar = Fleischer etc., -elez: pistrelez = umherspritzen: „pistrelindü scintei" Dos. V. 243b/28 „p. singe" Dos. V. 70/7 (säcelez scheint eine Metathese aus täselez zu sein), und Participia auf -at: -elat: ingrelatü = überladen Dos. V. 12b/32 (neben häufigerem ingreuiat Dos. V. 83/23) analog zu inzelat, vergelat etc. Vielleicht ist auf diese Weise auch -elesc zu erklären: ciup-elesc = abbrühen (ciupä = lauwarmes Bad); cot-elesc = durchsuchen (scheint mir eher mit scot(-ocesc), als, wie Säin. annimmt, mit cotesc zusammenzuhängen), scorb-elesc (vgl. scorb-urä) = grübeln; st er p-elesc=rauben (quasi „fac sterpu); doch kann dieses -elesc auf ein fremdes -el zurückgehen, und mit -älesc (vgl. -äläu, -eleu) zusammenhängen (vgl. auch festelesc, welches aus dem Ung. stammt). Als zweiter Bestandteil der Suffixverkettung findet sich -el sehr oft: -änel: dräg-änele PL = Reiz, Anmut; ciocänel, cio-cänea = Waldschnepfe. Diese Benennung rührt von dem langen Schnabel (cioc) des Vogels her. Die Anlehnung an eiocänitoare = Grünspecht (von ciocän-esc) hat bewirkt, daß die Waldschnepfe nicht *cioc-el, sondern cioc-änel, nach welchem sich dann auch drägänele im Suff, gerichtet hat, heißt. -ärel. Nach Analogie von märgäritärel, brumärel, albinärel, pescärel etc., welche man fälschlich in albinä + ärel etc. (vgl. § 19) trennte, entstand das neue Suff, -ärel: miel-ärea = Keuschlamm: Vitex; tint-ärel = tint-at = besterntes Pferd (damit zu vergleichen ist päträrel = vierjähriges Pferd, welches aus pätrar (Aj. wie primär) + el besteht), väcäre 1 = Charadrius pluviatilis Mar. 0. II 29S (vgl. väc-är-itä, väc-är-icä); jugärel = Gamander kann ebensogut jugar (= Zugochs) + el, als jug (= Joch) + ärel sein. -äsel: cui-äsel G. b. 370 = petit clou; oiesea (oaie) = Brennessel: Urtica urens, entweder Doppeldiminutivsuffix asI + el, oder analog nach den -el-Dim. der Ableitungen auf asll z.B. armäs-el etc. -ätel. Im § 104 wurde erwähnt, daß -el gerne Partizipia diminuiert. Wenn es hinter -at-Partizipia zu stehen kommt, so kann leicht ein neues Suff, -ätel entstehen, welches dann auch an Nomina angehängt wird. Zunächst sind einige Namen (. von Speisen hervorzuheben, die wie ficät-ei (§ 106) auslauten: frec-ät-ei und täi-et-ei = Nudeln; auch lifcätele = Art Mehlspeise, dessen Primit. dunkel ist, gehört vielleicht hierher. Die folgenden Beispiele sind meist Pflanzennamen: bozätel = Nießwurz (boz = Holunder); corn-ätel = Hörnchen und | Klebekraut: Gallium aparine; crestätea (creastä oder crestata) = Prenanthes muralis; coräbäticä (corabie?) = 1) Korn- I blume: Centaurea cyanus, 2) Mandelkrähe: Coracias garrula; dädätel (dadä) = Küchenschelle: Pulsatilla; insirätel G. b. j 368, 2, sowie insurätel sind Ableitungen von insirat, insurat: musätel = Kamille: Matricaria chamomilla kann mit dem auch in dr. Ortsnamen erhaltenen istr. ar. musat = schön zu- II sammenhängen (Säin. leitet es von muscätel = ml. muscatus ab. Das s deutet auf ung. Vermittelung hin); picäticä G. b. 300, 2 = ?; rosätea = Blumenbinse: Butomus umbellatus; tint-ätel (tintä) = chanfrein G. b. 334,3; sär-ätel Mar. Or. i II, 430 = Art Vogel. Vielleicht gehört hierher auch con- drät el = Floh, dessen Primit, ich nicht erkennen kann. Unerwarteten Übergang von d zu z weist cruzätea (crud) = I Hederich: Erysinium barbarum auf. ! - äv e 1: d r ä g äv ei = Gartenampfer: Rumet patientia, scheint von drag (oder vielleicht von einem *dragav?) abgeleitet zu sein, -cel, -cea, -icel, -icea etc. Vgl. § 58. 1 -inel:incetinel = ziemlich langsam, schön langsam. -in als erster Bestandteil einer Suffixverkettung ist nicht selten; pärt-in-esc, boer-in-as (vgl. -inas), alb-in-et etc., so daß man nicht staunen darf, es auch in Verbindung mit -el zu treffen. Philippide (Princ. 64) giebt nach seiner Art folgende unmögliche Erklärung: „Din cuvinte ca brebenel. säpunel, scäunel s'a luat sufixul -ne 1 pentru incetinel —■ §107. — 163 — — 169 — § 107. incet." Ein Synonym von incetinel ist cätinel Dos. V. 133 D/6 = class. Die Etymologie oder Entstehung dieses Wortes kann ich nicht erklären. -itel kann kaum, wie -ätel, aus -el bei Part, der IV (-it) erklärt werden, sondern ist allem Anschein nach aus -itä + el entstanden. Bobitel = Goldregen: Cythisus kann bob -f- itel oder bobitä + el sein, ebenso kann cositel = Wasserpeterlein coasä + itel oder cositä + el sein. Das dritte vorhandene Beispiel ist v e r i t e a = S o mm er würz: Orobanche lutea. -osel ist analog (vgl. -oseni: Petrosem etc.) nach den -el-Dim. der Aj. auf -os:pietr-os-el = p!etr-ar = Hänfling: Tringilla cannabina und Weißfisch: Cyprinus alburnus. -otel. Wie -in- ist auch -ot- in Suffixverkettungen ziemlich häufig, z. B. grec-ot-eiü; crimp-ot-esc; mior-c-ot-esc, svir-c-ot-esc; pic-ot-ez; floc-ot-inä, scort-ot-inä, flort-ot-inä; ghem-ot-oc. Bei -otel können auch Wörter wie clopotei, clocotei etc. analogisch gewirkt haben. Die hierher gehörigen Beispiele sind nicht ganz klar: boj otei (vgl. boz = Hollunder) = Bärenfuß: Helleborus odoris; r o c - o t e 1 = Spurre: Holosteum (vgl. roc-oinä, räc-oinä), r o t o t e 1 (roatä) = Achillea milleflora. -unel: ghiunghiunele = Ziererei gehört wahrscheinlich zu ung. gyöngy = Perle. Dies -unel kann durch Vokalharmonie aus -änel (vgl. das der Bedeutung nach naheliegende dräg-äneie) entstanden sein, doch kann das Suff, auch aus serpunel = kleine Schlange übernommen sein. Serpunel = kleine Schlange ist durch Dissimilation aus serpurel hervorgegangen. -urel. Vgl. § 147. -usel ist Doppeldiminutivsuff: -us + el. Beispiele: cuc-us-el = cuc-us-or = cuculet Mar.Or. 143 = kleiner Kuckuck; cälusel = Klepper (vgl. cälus-ar); cälusei ist Volksetymologie aus Carussel; diel-usel G. b. 32, 3; miel-usel Cod. Vor. 143,1 = Lämmchen. Au sei Mar. Or. I, 326 = Regulus cristatus ist aus + el. arcusel ist arcus 4- el, bielusel G. b. 327, 2 == schön = bielus (vgl. ar. bilus) + el. -(u)tel: mic-utel hat nach HEM. 765 dasselbe -ut- wie alb-ute, Grec-ot-eiü, Sirb-ot-eiü, putintel (!). Wohl hängen micutel, mititel und putintel enger zusammen, wie dies die Bewahrung des t vor -el zeigt (und dies schon von alters her, wie die Beispiele im § 64 und § 66 und Ortsnamen wie Putintei in Teleorman beweisen), doch sind sie von den anderen ^ von HEM. angeführten Fällen zu sondern. Was zunächst mititel anlangt, so ist es klar, daß es aus *mikitel entstanden ist und zwar wird hier das zweite t (wahrscheinlich zunächst auf einem Gebiet, wo man es *mikit'el aussprach) auf das k assimilierend gewirkt haben. Es erscheinen demnach die neuen Suff, -tel, -itel, -utel. Welcher Analogie sind sie zu verdanken? Vor allem giebt es die Suff, -it und -ut (Partizipialendungen), die auch in Suffixverkettungen vorkommen: itez: durmitez (dorm) = sich verspäten Cod. Vor, 1695, einschlafen Dos. V. 77b/9; -itesc: privitesc = anschauen und (vgl. ung. lät-ogatni) begrüßen Dos. V. 43/30 etc. In beiden Fällen ist t vor -ez und -esc bewahrt, und der * Sinn ist iterat., was der Diminution sehr nahe ist; -utesc in ar. tsukutesk= schlage, töte bo. 193, 196 (tsoku = Hammer); arokutesku = werfe G. b. 279, 3, -utos: ar. gurgulutos = rund (vgl. gurgulat = dass., gurgul = Kugel). Auch einfaches -t- kommt vor: alint (zu alin) = stillen Dos. V. 3/32, G. b. 34S, 2, salt (als iter. zu sar empfunden) = tanzen, hüpfen; dann: räu-t-äcios (aus räutate + los), mos-t-ean (neben 3 mos-n-ean), sacul-t-et, säcul-t-eatä (neben sacul-et, säcul- eatä), cäscäunt (neben cäscäun), scrin-t-esc (zu sl. sTvkrenati), oft-ez (vgl. auch of-t, ah-t), fur-t (zu für); sis-t-oare, negu(t)s-t-or, vielleicht auch sburd (zu sbor empfunden). \ Das -t- (-ut, -it) all dieser Wörter kann auf die Entstehung des micutel, mititel, putintel beeinflussend gewirkt haben. -—■ Endlich sei hier auch nitel = putintel erwähnt, welches von Philippide von nustiu cit + el (nustiu ist auch in anderen Zusammensetzungen verschiedenartigen Verkürzungen unterworfen) ableitet, indem er (Princ. 37 und 64) als Zwischenstufen das altr. nischitel und das munt. niseitel anführt. 3 ' 1 4 f S 1"8. 109. — 170 — § 108. Etymologie. Das vglat, Dsuff. -ellus, -(ella) verdrängte das unbetonte -ulus (vgl. Cohn 17—23) und bekam im Rom. große Ausdehnung. Solche rum. -el-Ableitungen, die direkt auf lat. Wörter zurückgehen, haben meist keine Diminutivbedeutung mehr, da das lat, Primit. entweder gar nicht geerbt, oder mit einer anderen Bedeutung übernommen worden ist. Da jedoch die meisten dieser Ableitungen einer besonderen Besprechung bedürfen, lasse ich im nächsten Paragraphen eine thematische Liste aller mir bekannten Fälle folgen. Die Beispiele für das Rom. entnehme ich Körtings lat.-rom. Wörterbuche. § 109. Caia = Hufnagel, von Cih. Körting, Phil. Prin. 33 auf lat. *elavella zurückgeführt. Ich glaube, wie Tiktin Wb., eher an ein türk. kaja (für die Bedeutung vgl, türk. kajar, kajarly), als an ein lat, *cavella (mit Schwund des 1, wie in fr. cheville = c(l)avicula). Es wird nicht als Dim. empfunden und hat kein Primit. — Cätel G. b. 362, cätea Gr. b. 260 = lat, catellus, catella (it. catello, prv. cadel-s, cat. cadell, sp. cadiello). Kein Primitiv. Es bedeutet zwar „kleiner Hund", aber es wird nicht als Dim. gefühlt, außer wenn es von neuem verkleinert wird: cätelus etc.; sogar catelei kommt G. b. 329 vor. — Cenghel will Quin. 10 von mlat. cancellus ableiten, was unmöglich ist, Dieses mir unbekannte Wort findet sich auch bei Cih. nicht. — C er cel = lat. circellus (fr. cerceau, sp. cercillo, zarcillo, prt. cercilho) hat auch im Spanischen die Bedeutung „Ohrgehänge"; heute wo die Ohrringe nur selten noch die Form eines Ringes haben, wird es kaum noch als cerc + el empfunden, wie Phil. Prin. 64 annimmt. — Creer = Gehirn hängt offenbar mit lat. cerebrum (sp. prt. cerebro) zusammen. Fraglich ist nur, ob es sich aus *creur > vargä (it. verga, fr. verge, cat, sp. prt. verga). § 110. Danach ergeben sich als gemeinrom. (z. T. auch klass. lat.) -ellus, -ella-Ableitungen im Rum.: cätel, cätea; — 173 - gni. 1 cercel; miel, mia; inel; nuia; purcel, purcea; sa; sur- cel, surcea; vitel, vitea; vergea. Nur aus rum. Wörtern muß man vglat. -ellus, -ella-Ableitungen vermuten in: *corella; *pustella; *retella, *nigellus, *hirundunella und vielleicht *sugellu. Das Aj. misellus ist klas. lat. sowohl, als auch rom. — Manchen unter diesen Ableitungen i stehen Primit. zur Seite, so daß -ellus, -ella als Dsuff, empfunden und produktiv werden konnte. Anm. 1. Etymologisch undurchsichtig sind: brebenel = Gekröse, eorcodea (vgl. eorcod-use) = Beere, coväsea (vgl. covatä — Bachmulde, covasesc = Milch gerinnen) = Reisegefäß; aus türk. mizrak ;> i mizdrac = Lanze trennte man die Endung -ac als Suff, ab und man bildete mezdr-eä = Schabmesser; nunea = Sommersprosse kann sowohl türk. nune, als auch türk. nune -f- ea sein. Anm. 2. Die auch in Gregenden, wo wahrscheinlich intervokal, n nie rotazisiert war, sehr verbreitete Form rinduricä läßt auf ein hirun-dula > *rindurä (ar. ländurä) + eä, -icä schließen (cf. Normalwort Nr. 9 bei Weigand). Negel = Fingerwarze, wird, wie auch sein Primit. neg, von naevus, naevellus abgeleitet, ebenso wie fagiur) z in obraz — obräjel). Unaffizierte Dent. finden sich, außer in mititel, micutel, putintel, nur sehr selten in neuen < 112, 113. ~ 174 — Bildungen, wie sägetea neben sägetea, ar. arutel (von roatä) = Rädchen etc. Anrn. vätasel und vätäjel kommen von vatas, aber nicht von vätaf. In porumbiel neben porumbel ist das j kaum ursprünglich; ein solches j kommt öfters vor, z. B. in bädiuca (bade) neben badutä '.wohl durch Kreuzung von bädicä mit bäd-ucä). § 112. Die Dentale bleiben natürlich unverändert in solchen Fällen, wo -el, -ea nicht auf-ellus, -ella, sondern entweder auf -ellus, -ella, wie in stea (die im IV. Jb. 275 für zehn Dörfer belegte Form stea ist selbstverständlich nicht alt, sondern in neuerer Zeit aus stea hervorgegangen), oder auf -lllus, -lila zurückgehen. Im Lat. gab es neben-ellus, -ella auch ein Dsuff. -Tllus, -lila, welches aber im Vglat. vom ersteren verdrängt wurde. Außer im Sardischen, Sizilia-nischen und Kalabresischen sind die rom. -lllus, -i IIa-Ableitungen höchst selten. (ML. 543.) Für das Rum. kommen folgende Fälle in Betracht: argea = Erdhütte = lat. argilla; mäsea = Backenzahn = lat. maxilla (it. mascella, prv. niai-sella, afr. maiseile) und turturilla > turturea = Turteltaube; doch kann dieses Wort auch auf ein *turturella zurückgehen, welches das Vorbild der rom. Formen sein mußte (fr. tour-tereile und tourtereau, it. tortorella und tortolella, sp. torto-lilla, tortolillo). Für das Wort cor dea = Band, ar. kordeao = Darm läßt sich nur ein *chordilla, von chorda, rum. coardä vermuten, denn ein coardä + ea (wie it. cordella, fr. cordelle. prv, sp. prt. cordel) hätte *corzea ergeben. § 113. Der Übergang von -ella, -ella, -Ulla > -ea (dr.). hat fast alle Philologen, die sich mit der rum. Lautlehre befaßt haben, beschäftigt. (Eine Zusammenstellung und Kritik der verschiedenen Ansichten giebt Philippide in seinen Princ. 33—34; vgl. auch Ztschr. XII 227 etc.). Vor allem muß hervorgehoben werden, daß die schriffrumänische Form -eä nicht die alte Gestalt des Suff, ist, Im Ar. kommen nur die Formen -eauo, -eao vor, in alten Texten neben -eä auch noch vielfach -eauä, -eao und auch in den heutigen dr. Dialekten finden sich alle drei Gestalten, die dem lat. -ella, -ella, — 175 — s 113. -lila entsprechen. Für das Ar. und Altr. sind in den vorhergehenden Paragraphen Beispiele gegeben worden; durch Prof. Weigands Dialektforschungen sind wir im Stande für ein Wort wie schriftrumänisch stea die Aussprache aller ungarländischen Rum. ziemlich genau zu wissen. Von 245 besuchten Dörfern haben 156 die Form stea (ich sehe von anderen Unterschieden ab) und 89 st eauä. Diese letzte Form herrscht in den Körösch- und Marosch-Dialekten vor (59 gegen 56). Ahnlich bei vitea und sa, doch scheint sich die volle Form bei einsilbigen, wie sa, stea länger erhalten zuhaben, (In Tara Oltului habe ich nur vitea, aber 4 Mal sauä gefunden.) Wenn eil, ill, iill (für all fehlen Beispiele) vor a zu stehen kommen, so erscheint 11 im Rum. nicht als 1, wie sonst in intervokalischer Stellung, sondern als u. Dieses u weist darauf hin, daß 11 in dieser Stellung guttural gesprochen worden ist. Ein tiefes I ist für das Ohr von einem u-Kon-sonant kaum zu scheiden, so daß sich ciafür leicht ein u einstellen konnte, dessen Aussprache dem Rum. geläufiger war. Also ebenso wie ein medulla >> meclula >> mäduuä (wovon einerseits mäduä, andererseits mäduvä entstehen konnte), auch ein ella > *-ela, mit Brechung *-ealä >-eauä. das auch heute noch gebräuchlich ist, während die artikulierte Gestalt des Suff, -eaua so allein üblich ist. Aus -eauä konnte durch die bekannte Kontraktion des uä>o ein - eao entstehen. Weigand erklärt in derselben Weise (III. Jb. 220; das viel umstrittene Pronomen o aus ella. Aus steaua wurde -ua als Artikel empfunden und es entstand als unartikulierte Form neben steaua ein stea. Diese kürzere Form findet sich nur im Dr. — Die Mehrzahl lat. stellae mußte sich zu st ele (ar. steale, is. stele mgl. stell) entwickeln Auch wenn ein Wort, wie stea suffigiert wurde, wählte man den Stamm stel- z.B. stel-ute (selar = lat, *sellarius etc.), so daß sich leicht Analogiebildungen entwickeln konnten, da man neben stele ein Sing, stea und neben stelutä ein Primitivum stea hatte. Man empfand -le als Merkmal für die Mehrzahlbildung und -luta als Suff, und bildete danach — 176 Dim. basma — Plur. basmale (vgl. § 114, 3) und abia ahielutä (vgl. § 152). § 114. Diese auf lautlicher Entwickelung beruhenden Verschiedenheiten in der Flexion eines und desselben Wortes hat Anlaß zu folgenden Analogiebildungen gegeben: 1) Fem., deren unartikulierte Form, die auf anderen Lauten beruhende lautgerechte Endung -ua hatten, haben sich im Dr., wie stea neben steauä, eine zweite Form ohne -ua herausgebildet z. B. greu — fem. greauä und grea (ar. greao, mgl. greo); rau — fem. reaua und rea (ar. arao, mgl. rauo); neve ^> neaua (wie nobis, vobis ^> noaua, voaua) und nea (diese Form, welche Philippide Princ. 34 nicht anerkennen will, kommt thatsachlich vor); gr ^aßa ^> *zaua > za. 2) Wörter auf -ä (es sind das neue Entlehnungen aus dem Griech. und Türk.), die in keine Deklinationsklasse hineinpassen, haben sich nach stea gerichtet. Sie haben seltener eine unartikulierte Form auf -uä angenommen, immer jedoch bilden sie, nach stea — steaua die artik. Form auf -ua. Solche Fälle sind: basmä (türk.) und basmauä (selten) — art, basmaua (nur so); bucceä (türk.); boiä (türk.), cafeä (türk.-ngr.), canapea (ngr.), narghilea (türk.), ocä (türk.), parä (türk.), perdeä (türk.), tablä (türk.) etc. Dies konnte natürlich nur im Dr. geschehen. 3) Nach stea und steauä, Plur. ste(a)le bilden analogisch auch die unter 1) und 2) angeführten Beispiele ihre Mehrzahl auf -le. Also: greu, Plur. grei, Fem. grea und greauä, Plur. gre(a)le (nur so); basmä und basmauä, Plur. basmäle, cafea(uä), Plur. cafele. Hierzu kommen noch die Possessivpronom. für das Fem. meä, tä, sä mit den Plur. me(a)le, tale, sale. (Bei iea — tele ist die Bildung ebenso wie bei stea — stele lautgerecht entwickelt) und zi nb. ziuä*) Plur. zile. Diese und die unter 1) angeführten Wörter haben auch im Ar. die Mehrzahl auf -le. Dazu gesellt sich *) Nie sagt man ziuä anstatt zi in Wendungen wie: „zi si noapte" „a doua zi", aber „sä crapä de zi" oder „de ziuä". 177 $ 114. im Arom. ein analoges näle für noaua (von nou, näo = neu). Die Beispiele unter 2) bilden ihr Plur. nach griech. Muster, also parä — paradzi. — Phil. Prin. 55 leitet auch bale vod einem Sg. *ba = lat. bava ab. — Natürlich gilt das für die Mehrzahl dieser Wörter bemerkte auch für die Casus obliqui: Gen. Dat. stellae > stele + et > stelei, ebenso grelei. basmalei, mele(i). 4) Der umgekehrte Fall trat auch ein. Es giebt ein Suff, -ealä. Plur. -e(a)le. Dieses -e(a)le fühlte man in manchen Wörtern als Plur. zu -ea und es entstand eine analoge Singularform: gresesc — gresalä, Plur. gresale (neben greseli) Sing, gresä; proptealä und proptea; rumeneala JB. 496. 15 etc. und rumeneä JB. S. 258. 6; väpsealä G. 106 und väpsea G.b. 173, socoteala = Rechnung und socotea = Spielmarke (also mit Sinnesdifferenzierung); podealä und podea; zäbralä (= sl, zabralo) und zäbrea. Diese Analogie hat sich auch auf einige echte -ea-Ableitungen erstreckt: nna (= agnella), Plur. miele — Sing, mialä; putinea, Plur. putin^le — Sing, putinelä Cod. Vor. 9042—13; außerdem auf ein paar Beispiele aus dem Türk.: sarrnä ^> sarma und sarmalä nach Plur. sarmale; bei boialä kann man nicht wissen, ob man es mit einer solchen Analogie zu thun hat (türk. bota rum. boia) oder ob es eine -ealä Ableitung von boiesc ist. — Eine merkwürdige Pluralform ist suroreli in Sez. II 180, wohl von einem *surorea (von surora), wie greseli zu g;resa, gebildet. Ein ab. vetrilo hat eine Volks-etymologie nach vint erlitten, so daß die heute gebräuchlichen Formen vintrea und vintrelä, Plur, vintrele sind, doch kommen bei Dos. V. noch vetrele 193/2, veatrilele 260 20. vetrilelor 200/23 vor. — Wie aus den angeführten Beispielen ersichtlich ist, ist -ealä ein deverbales Suff Die Kreuzung mit diesem. Suff, hat bewirkt, daß mit -el, -ea auch deverbale Ableitungen vorkommen können (da diese jedoch keine Dimi-nutivbedeutung mehr haben, ist es möglich, daß sie auf einem älteren — *eala zurückzuführen sind) z. B. schimb — schim-bea = Darmsuppe (die Gedärme werden vor der Zubereitung Weigaud, 8. Jahresbericht. 12 S115. — 178 - viel gewaschen, was rum. „a schimba npeie" heißt): smicesc sm!cea = Ruthe (vgl. smicealä = Ruck); zu srb. skrizati — scrijä = Schnitt; ob circel mit ab. krkciti, cinel — cin-el (nach Säin: „eine el") mit ab. einiti, wie Philippide (Princ, 64) meint, zusammenhängen, ist nicht sicher; dasselbe gilt von prisnesc — p r i s n e 1 = Spinnwirtel; s a11 e a = Matratze kommt nicht von salt, sondern von türk. selte. — Da man neben proptea (= propteala) ein proaptä hatte, neben luleä i= türk. lule) ein lulä (= alb. loülä oder srb. kr. lula), neben v e r g e ä ein v ar g ä etc., so trennte man von s u r c e a = *sur-cella ein surcä ab. 5) Das Verhältnis märuntel, Plur. märuntei, Fem. märuntea, Plur. märuntele ist, wie in den §§ 63 und 64 gezeigt worden ist, nicht so fest, so daß sich für das Fem. märuntea im Dr. meist märunticä einstellte. Nur misel hat eine ganz andere Form des Fem., und zwar mi s (e)arcä. wo 1 aus *miseaicä (durch Anlehnung an Suff, -arcä oder an measär) entstanden. — Die Mehrzahl auf -ele ist auch nicht ganz fest; dies gilt hauptsächlich von Wörtern wie sa, worin kein • uif. mehr empfunden wird. Man sehe die im V. Jahresbericht (170) von mir gegebenen Plurale von sa im Tara Oitului. § 115. Natürlich giebt es im Rum. auch entlehnte Wörter auf -el, -ea, worin diese zum Stamm gehören: archanghel ;gr.). eepaeä (türk.), cortel, arätel (ung.) nicht etwa mit rortel = cort + el zu verwechseln; daß arätel nicht arat el ist, beweisen die Nebenformen: orätel, oträtel, aträtel); ferme-neä. sfredel (sl., die Betonung sfredel bei Säin ist mir unbekannt) etc. — Jaluzeä neben jaluzie ist aus dem fr. Jalousie gebildet. — Bemerkenswert ist es, daß auch neue Entlehnungen auf -ella zu -ea, nach den alten Wörtern umgeformt werden: it. bagatella >> bagatelä und bagatea; it. sardella, ngr. alb. sardelle>sardea; ngr. öxogöcula (otc6q{o)öov) >> scordolea, scordaleä, scordöleä, scordoneä; candelä ist natürlich nicht lat. candela, wie Säin. glaubt; ferdelä hängt mit firtal = ung. fertäly zusammen; cueuvae = ngr. xovxovßayia und nicht lat. cucuvella, wie die Behandlung des intervok. v zeigt; — 179 — §116. anders bei märgea (vgl. rnärgieä), welches Wort in allen Balkansprachen verbreitet ist, und auch in Mlat. vorkommt (Du. C); jedoch kann es ins Rum. ebensogut aus dem Griech. (ngr. ftaoytA2.cc, {laoytXfoov etc.) gedrungen sein, als auch die Fortsetzung eines vgl. margella sein (cf. afr. marle). -ul. § 116. Das lat, Dsuff.-ullus, -ulla (homullus, lenullus etc.; hat sich ins Romanische in einigen Wörtern, wie medulla (rum. mädu(v)ä), satullus (rum. sätul) u. a. gerettet, doch außer in einigen italienischen Dialekten, nur als unproduktives, meist erstarrtes Suff. Im Rum. giebt es einige -ul-Ableitungen, aber m alter Zeit muß das Suff, -ul, -uiä produktiv gewesen sein. Neben satullus (Dim. von satur, a, um) muß sich auch ein *sat ins Rum. vererbt haben, wras aus dem ar. sat und aus dr. sät-ur ersichtlich ist. Dieses *sat neben cätul hat bewirken können, daß -ul als Suff, gefühlt wurde. Wir begegnen ihm in vielen Suffixverkettungen (vgl. § 40, Anm.) Als selbständiges Suff., — von sätul und destul = des(a)tullus sehe ich ab — kenne ich es nur noch in folgenden Ableitungen: pätul (von pat) = 1) Sb.: Heubrett, langgestreckter Holzbau zum Aufbewahren von Mais, 2) Aj.: z. B. mär pätul = eine im Winter auf dem „pat" gehaltene Art von Äpfeln; ferner: pis-ulä = pis-icä = Kätzchen und vielleicht busd-ula = elendes Haus (cf. bustean?). Sonstige Wörter auf -ul, -uiä sind direkte Entlehnungen, wie z. B. cäciulä = Fellmütze (nicht wie Quin, und Lexiconul budan = lat. causiola). caraulä (türk.), fodul (türk.), misculä (ngriech.), päsulä (slav.) etc. oder Neologismen, wie credul, patrulä etc. Anm. 1. Wir würden als Fem. von sätul eigentlich *sätuua (wie medulla > mäduuä) erwarten, doch hat hier, wie Philippide annimmt, die Form des Mask. sätul analogisch gewirkt, Anm. 2. Im Ar. kommt ein Wort pätuFü = „Ort für neugeborene Zicklein" und „Rebenhütte" vor, welches V zeigt. Darüber vgl. § 133. Anm. Uber Suffixverkettungen mit -ul vgl. § 135 ff. 12* § 117, IIS. — 18o — 2) -m\ § 117. Das rum. Suff, -ur, -urä geht auf lat. -ulns, -ula, -ulum zurück. Wie bekannt, zeigt dieses Suff, im Vglat. Eigentümlichkeiten, die noch nicht erklärt sind. Zum Teil wurde es durch das betonte ellus ersetzt (vgl § 69 und § 108), zum Teil tritt es in derselben Form wie im class. Lat. und zum Teil hatte es eine Synkope des -u- erlitten. Die Ansicht, daß die synkopierten Formen des Vglat. ursprünglich sind, und daß das Class. Lat. ein svarabhaktisches -u-entwickelt hat, wird auch durch die vergleichende Grammatik bestärkt. Es bleibt immerhin eine ungelöste Frage, wie das Volkslatein in einer Anzahl von Fällen mit dem Class. Lat. übereinstimmt. Die Ursache wird wohl darin bestehen, daß die Sprache des Volkes fortwährend von den Gebildeten beeinflußt wurde; und vvie das Volk heutzutage sich Worte der gelehrten Klasse aneignet, so hat es sich sicherlich auch zur Zeit der Römer, wo die Vulgärsprache doch in weit größerem Maße wie heute verpöhnt war, bemüht, „schön" zu sprechen. Ich glaube daher, daß die Frage, die uns beschäftigen muß. nicht lautet: „wie es möglich war, daß das Volk synkopierte und nnsynkopierte Formen neben einander hatte?*', sondern „welche Wörter beibehalten und welche verändert wurden?" Waren formelle Ursachen bestimmend, oder ist der Sinn und der alltägliche Gebrauch die Ursache der Beibehaltung einiger alten -ul us- Ableitungen? Ich glaube, daß dies letztere der Fall gewesen ist. § 11.8. Eine Lösung dieser „crux philologica" kann nicht Aufgabe meiner Dissertation sein, da hierzu sämtliche romanische Sprachen herangezogen werden müßten. Doch kann sie die Aufgabe derjenigen erleichtern, die berufen sind diese Frage zu lösen. Der erste Schritt, welcher gethan werden muß. ist. meiner Ansicht nach, eine Materialsammlung in verschiedenen rom. Sprachen, so vollständig wie möglich. Diese wird den ungefähren vlglat. Stand zeigen. Vor allem kommen in Betracht die italienische, die albanesische und die rumänische Sprache. ! die keine Synkopierung der unbetonten Penultima kennen. Wenn daher in diesen Sprachen die Synkopierung erscheint, so ist sie sicherlich schon vglat. gewesen. Auch im Prov. j und Span., ja selbst im Franz. giebt es Erkennungszeichen, nach denen man bestimmen kann, ob die Synkope auf dem Boden dieser Sprachen oder des Volkslateins stattgefunden ' hat. Wir werden uns nur mit dem Rum. beschäftigen und nur das Ital. zum Vergleich heranziehen. Die Beispiele, welche ! folgen, sind schon in der erwähnten Arbeit („Din fonologia ! rumineascä") einzeln besprochen worden. Ich gebe daher nur y das Resultat dieses Artikels, auf den ich im Übrigen verweise. Einige Verbesserungen, die hier aufgenommen sind, werden in Anmerkungen erläutert. § 119. Vor allem lasse ich die Liste der rum. -ur-Ableitungen folgen. Da uns die Synkopierung oder Nicht-synkopierung allein interessiert, werden in dieser Zusammen- ! Stellung von Wörtern auch die Ableitungen auf -bula, (-bulu), -icula (-iculu), -ucula (-uculu) -culu und die Vb. auf-ulo mitbehandelt. Desgleichen auch Wörter wie o cu 1 us, angulu s ( voc. + u + liq., wie in fabru > faur. lubrico > >::luurec ~> lurec v^l. auch nblito > nit. §119. — 182 ----- angine: it. unghia (ungula, ungola sind gelehrt) << *ungla. nreche: it. orecchia: *orecla. vechiü: it. vecchio: *veclu. b) Rumänisch und italienisch haben die Formen unsyn-kopiert: batjocurä: cf. it. bajucola. ghindurä: it. ghiandola: glan-dula. ar. londuro (dr. rindur-icä): it. rondola: hirundula. päcurä: it. pegola: picnla. popor*): it. popolo: populus. scin-durä: lomb. scandola: scandula. scutur: it. scotolare: *excutu-lare. singur: cf. it. sciungolo: singulus. (cu)tremurare: it, tremolare: (con)tremulare. usturare: it. (br)ustolare: (br)ustu-lare. (s)vinturare: it. sventolare: *(ex)ventulare. c) Die Synkope ist nur rumänisch: arichitä: alicula (+ itä?). fringh(i)e: *frangula**J. in-junghia: *in-ju(n)gulare. mänunchiü: *manu(n)clu (sp. manojo) pirghie: *pergla « pergula) it, pergola, arom. pergulä aus jttQyovZo. potirniche: *poturnicla (? für *coturnicula). radiche (ridiche): *radicla. rinichi: *reninclu (vgl. obw. narunkel, oeng. nirunkel). trunchiü: *trunclu. umblare: *amblare (vgl. fr. aller etc.). unchiü: *unclu (vgl. fr. oncle etc.). d) Rumänische unsynkopierte Formen: armur: *armulu. buturä: *butula (über den vlt. Stamm *but vgl. Ztschr. XV, 98 ff.), codobaturä: *-batula***). gaurä: %avula (vgl. alb. gavre). grangur (gangur Jb. VI, 76): galgulw, graur: *gra(v)ulu (Ztschr, X. 172). fagur: *fagulu (? für favulu'). :) Der Akzentwechsel, der in vielen Vb. vorliegt (cf, rnäsur — inasör, sträcur — sträcor etc ) ist im Prov. in sehr vielen -ulus-Ableitungen zu Hause. Somit hätten wir *pöpur — popör. **) Ein ;;:fränguia von frango (wie cingula — cingo etc. ist sehr leicht möglich and auch semasiologisch nicht unerklärlich. Die Etymologie von *frimbia < fimbria erklärt den Sinn, stößt aber auf unüberwindliche 1 autliche Schwierigkeiten. ***) Herr Prof. A. Thomas machte mich aufs prov. batoül < *hatuhis aufmerksam. - 183 - muschiü. Die Suff, -iculu, -icula und -uculu, -ucula, haben sich in mehr Wörtern vererbt, als wie bei ML. angegeben ist, wie aus der gegebenen Liste ersichtlich ist, (Er kennt nur ureche, curechiü, päreche; genunchiü, päduche, mänunchiü und rärunchiü). Jedoch konnten sie nicht produktiv werden, da ihre Ableitung vom Primit. in keinem Beispiel, außer vielleicht in mänunchiü — minä, gefühlt werden konnte. Und dennoch haben wir ein Beispiel, wo wir einem Dsuff. -iche (= icula?) begegnen: mäzäriche = niazare sälbaticä). Das Suff, -ur, -urä konnte allein produktiv werden. Außer dem im vorhergehenden Paragraphen angeführten Beispiele (armur — arm etc.), sind noch zu erwähnen: ghindurä — ghindä, fagur — fag und lingurä — ling. Dies Suff, wird also produktiv, obwohl seine Diminutivbedeutung so geschwächt ist, daß sie in einigen Fällen gar nicht mehr zu Tage tritt. Neben pat ein päturä, neben conciü hat man con-ciurä in derselben Bedeutung, neben ar. scorbu, dr. scorbu rä (cf, scorbelesc). Das ar. scorbu hat im Plur. scorbu ri, wovon dr. scorburä auch eine falsche Singularbildung sein könnte, die um so leichter entstehen konnte, da dem Suff, -urä eigentlich keine Bedeutung mehr inneliegt. Auf diese Weise erklärt HEM. die Wörter pajurä aus persisch paz, (s)gripturä aus gr. yQvip und man könnte noch hinzufügen Irans, spiturä aus dem Plur. spituri = deutsch Spitzen. HEM. hat aber kaum Recht, wenn er denselben Ubergang auch für andere Wörter auf -urä annimmt, wie z. B. für armur (welches, wenn es nicht lat, armulus, doch rum. arm + ur sein kann) und batjocura. Dies letzte Wort zeigt eine so unregelmäßige Zusammenstellung (wir würden *jocba-tura erwarten), daß es kaum vom it. bajncola zu trennen ist. Wenn es aber auch aus bat und joc ursprünglich und nicht durch Volksetymologie entstanden sein würde, so könnte -urä dennoch ein echtes Suff. sein. Gerade wie im It. (cf. latti-vendolo, terrimuotolo etc.) haben wir auch einige zusammengesetzte Wörter, die -urä als Suff, bekommen, so capintor-turä = Drehhals: Jungs torquilla und die schon erwahnten: codobaturä und minas tergurä. Anm. 1. Bei einigen Wörtern ist das Suff, -ur und -ure, so: grangur(e), graur(e), fagur(e), nastur(e); tärmurie) etc. Diese Form ist analog nach dem Plur. -uri, Sing, -ure in lepure. flu-ture etc., die ebenfalls durch Analogie im Sing, auch die Endung -ur haben. Das Wort strugur(e) hat nichts mit lat, uva zu thun, (welches doch dr. und ar. zu auä wird"!, sondern hängt mit dem slav. Stamm -trug- zusammen, wie dies auch aus ar. strugur = Hobelspan ersichtlich ist. Anm. 2. Ebenso wie ein nominales - ur im Rum. produktiv weiter Gesteht, so auch ein verbales, welches aus Wörtern, wie seutur — scot, vintur— vint etc. herausgefühlt wurde. Doch ist dieses -ur meist bedeutungsvoll, indem es Iter. bildet. Für manche der folgenden Beispiele können schon vglat. Vorbilder existiert haben: ajutur (HEM. ■ adjutulo); infäsur — läse (Quint: infasciolare); in välur (vgl. invalesc) — val von Quin, fälschlich von „val" abgeleitet; inrour(er; — rouä; pi c-ur — pic; satur — sat (vgl. § 116) kann nicht, wie Cih. meint vom lat. satur, a, um kommen; zu aräk'isunedzu etc. — gleite aus gehört ar. arak'isur (arägisur) = Schlittschuhlaufen. Anm. 3. Es giebt einige - u r - Ableitungen, sowohl Sb.. als auch Vb., welche etym. dunkel sind, so: gudur, sgribur. über bälaur aior; *alveola >> albi-oarä (für alveolus ven. albuol, lomb. albiö); areola^>Ari-oarä, Ortsname, (sard. ardzola, it. aiuola, pr. airou); capre-olus >> cäprior (it. capriuolo, fr. chevreuil); urceolus >> urcior. Da man aiü neben aior, albie neben albioarä etc. scharf herausfühlte, konnte -Tor produktives Suff, werden. Anm. 1. Einer näheren Besprechung bedürfen folgende Wörter: 1; fecTor (G. 5. 7. 15. 20, 2. 23. 25, 3. ticTor G. 38, 2. 3. 44, 3. 135,8, 207, 2 ar. fitsor, is. fetsor G. b. 285, 3) = Bursche, dazu ein Fem. fiel -oarä (G. 183,2. 214, 2. 227,2 etc. fecioarä 282,3, b. 16 etc.) = Jungfrau; picior (G. 2*. 2. 11, 2. 16. 2. 27. 36. 54, 2. 127, 2. 139, 2. 184, 3 . . . . 18(5, 3 etc. etc.) = Fuß, Bein; uscior = Thürpfosten. Alle drei wollte MikL von fät, *pied-, *uste (= foetus, pede, ustium) -f- Suff, -sor erklären. A. Taverney („Etudes romanes" S. 271—272! hat die Unhart -barkeit dieser Ansicht bewiesen und die richtigen Etymologien: *foeti-olus, petiolus (Georges 1485: „das Füßchen, Beinchen") und ostiolum(V) (die Gruppe sts würde doch st ergeben) gegeben. Alle drei zeigen kleine Unregelmäßigkeiten. Neben der regelrechten Form fecior, ficTor kommen ein fecur G. 92, 2, fecTuriü G. 43, 3 vor, das auf ungeschickter Schreibung des (geschlossenen) o beruht, und ein ficer in einem Volkslied („ConvorbirT riterare" 1899 pag. 775), welches mit dem folgenden picere zu vergleichen ist. Ein ar. fitior G. b. 268, 269 ist falsch. Die Mehrzahl von picior ist picioare; so auch in Cod. Vor. 27/4—5, 37/b. 77 7--S: doch kommt heute dialektisch (muntenisch) die Form picere vor; dieser Übergang von oa > e ist in diesem Dialekt durchaus nicht Regel und beschränkt sich auf diesen einen Fall. Statt uscior schreibt Dos. V. 205b/11 „umsori! usiT" (von Lacea mit „Säulen" übersetzt Über die richtige Etymologie dieses Wortes siehe § 127. Hordeolum (it. orz-aj-uolo, sp. orzuelo) wurde durch Anlehnung an urceolas !> ureeor zu urcior istatt *urdzor). — 3.» Subtioar.i su] •• §120. — 188 — tusuoarä G. 13, 3. subtisioarä G. b. 115, 3. subsuarä, subsuöarä JB. S. 359, 4. S. 343, 2. S. 94, 2. 8. 82, 6. susuoarä JB. 140, 21. 197, 9; subtusuarä Cor. Psal. 97, 1. ar. suinsuoarä Ar. II, 30 == Achselhöhle -t *subsubala (vgl. subalaris, dann rum. suarä Lexiconul budan) mit Volksetymologie nach subtire (vgl. N. Sulicä: „Etimologisäri poporane" Gazeta Transilv. 1899 Nr. 37). Anm. 2. Noch einige falsche Ableitungen sind zu erwähnen: Ein ' otor und fätioarä (ML. 473) existiert im Rumänischen nicht. Nach Quin. 10, der auch cotor von coadä -f- ior herleiten will, führt ML. 473 fälschlich cosor (= sl. kosorr) auf coasä zurück. Fuior G. b. 263. 208, 2 ===== Hanfbüschel wird von Siain. u. A. von funie -f- Tor abgeleitet, Die ar. Form des Wortes: fuTor spricht dagegen. Auch mit foaie (folia), wie Quin. 21 meint, hängt es nicht zusammen, sondern wahrscheinlich mit foale, da der Hanfbüschel eine „bauchige'- Form hat. Das von Diez (638) angeführte ar. turrölu == Turm ist mir unbekannt; jedenfalls ist es aber keine Ior-Ableitung. Mit dr. Auer hängt offenbar das gleichbedeutende ar. filioarä zusammen. § 126. Wie j in dem betonten Diphtong jo(sus) das t in t.s verwandelt (§ 85), so auch das j in -jo(lus). Parallel ist der Übergang des d in dz, aus dem in den meisten Dialekten /. wurde. Von den anderen Dent. wird s > s, z > z und n, 1 im Ar. (n auch im Banat) > I, n, im Dr. dagegen schwinden sie. Die Affrikaten ts und dz werden natürlich ts und dz. Beispiele: 1) t>>ts: petiolus>picior, *foetiolus > ficior: cuminte "> cumincior (Quin. 20): märunt > märuncior; afumat > A.fumäciort; gräuncior kann sowohl von gravinte, als auch von gräunt abgeleitet sein. 2) d>-dz(z): grämadä — grämäjoarä; lespede — lespe-joarä Mar. Or.il, 406; neted - netejor; oglinda — oglingi-oarä; repede — repejor; rotund — rotunjor G. b. 300: aprinjor kann sein: aprind + ior oder aprinz -f ior. 3) s >> s: frumos — frumusor. 4) z > z: obraz — obräjor JB. 223. L 300. 15. S. 50, 5. pupäzä — pupajoarä Mar. Or. II 221. 5) 1 >> ar. I, dr. i: foale —- ar. fuior, dr. fuior; miel — nwot (ML. 473: „zweijähriges Lamm": mioarä ist von mia abgeleitet). — 189 — ^ 127. 6) n> ar. bn. n, dr. i: galbin— gälbior JB. 487, 9. 503, 4. 541, 9. 219, 3. 491, 6 S. 317, 3. rumen — rumeior JB. 64. 5. 142, 6. 622, 39. 300, 15 S. 55, 8. rogojinä — rogojioarä Dos. * V. 27b/19; paltin — pältior G. b. 317, 2 etc. Ein tretior dreijährig ist nicht, wie Säin. annimmt abulg. tretii + ior. 1 sondern ein -Tor-Dim. vom Aj. tretin; bäläior kann sein: balan oder bälaiü + ior. ' 7) ts > ts: cositä — cosicioarä; cärunt — cäruncioi, f ierbinte — f i erb in c i o r; istet — ist e ci o r; mustatä — m u s tä - cToarä G. b. 298, 2. pimnitä — pimnicioarä; prepeiitä — prepelicioarä Mar. Or. II, 221; ulitä — ulicioarä etc. i 8) dz>dz(z): vielleicht aprinjor. Diese Veränderung wird z.T. bis heute bei neuen Bildungen beobachtet (meistens bei n und ts), doch haben sich, da j heute { nicht mehr so palatalisiert wie einst, andere Bildungen ein- f geschlichen) z. B. t > ts: frate: frätior; n > n: pristenior. ' Sprintenior G. b. 259 (neben sprinteior). ar. mprdzineor == Weisheitszahn; z > z: sturzor Mar. Or. I 279. als ob -or, I nicht -ior Suff. wäre. ^ Anm. Ober Sufnxverkettungen mit - ior vgl. das Sufr. -sor i -cior, | § 127. Ob das Suff, im lat. manciola = Händchen das- | Selbe -c- wie die Ableitungen auf -cellus hat. wie Diez meint, oder ob es durch Synkope aus -icius, -ucius -r Tolus entstanden ist, wie Mirisch 23 annimmt, will ich dahingestellt sein lassen; jedenfalls kommt ein solches Dsuff. im Lat. vor. Auch das Spanische kennt es, z. B.: anzuelo (prt. anzol). autorzuelo, ladronzuelo etc. Im Rum. findet sich -clor in: casä — cäscioarä; gros — groscior: masä — mescio-arä: os — oscior; oväs — oväscior = Wiesenhafer: Arrhena-therum avenaceum; Sas — Säscior (Ortsname in Siebenbürgen); gras — gräscior. Alle diese Wörter haben s, welches, dn es von ts gefolgt ist, in den meisten Dialekten vor dem Suff, als s gesprochen wird. In dem Worte uscioarä I s 128. — 190 — klein*'. Thür ist das s alt, da das Prini. use ist. Daneben haben wir die Wörter uscior und usor = Thürpfosten. Keine lieser Formen läßt sich direkt auf ein *ostiolum zurückführen, welches *ustor ergeben hätte. Wie das s in rum. Mse zeisjt, haben wir es mit einer vlglat. Form *ussia (für ostiumj zu thun. Dieses Wort + iolum hat rum, usor ergeben. Wras endlich uscior betrifft, haben wir es mit einer Kontamination der zwei Formen, us cioarä und usor zu thun, welche leicht entstehen konnte, da doch usor auch der einzige Ausdruck für das übliche Aj. und Av. „leicht" ist. 3) -Ulli. § 128. Das Lat. hatte ein Suff, -aie, weiches, wenn es im Plur. (-alia) gebraucht wurde, einen kollektiven Sinn hatte, (z.B. genitalia, inguinalia, mortualia, muralia, migaiia, TAirmalia, victualia, carnalia, fabaliaetc. auch Festtagnamen, vie: Lupercalia, Minerva Ii a, Saturn alia etc.). Im Rom. hat sich dieses Surf, als Fem. Sing, erhalten, also batt(u)alia ^> it. battaglia. fr. bataille, sp. batalla, und vielleicht prt. batalha. Im Rum. wurde es zu bätaie = Schlacht, ebenso wie folia >> foaie. Daneben hat sich aber auch ein Mask. herausgebildet, das schon im Lat. durch den Gen. Plur. auf -omni, neben -iiiin angebahnt war (ML. 483). Ein minutalia, das rum. zu märuntaie wurde, empfand man nicht als Fem. Sing., sondern (wie auch das it. minutaglia) als Neutr. Plur., so daß dazu ein Sing, märuntaiü gebildet wurde (vgl. auch it. -aglia neben -aglio). Da man nun bätaie und märuntaiü in bat -j- aie, märunt -f aiü trennen konnte, wurde -aiü. -aie ein produktives Suff, im Rum. mit der ursprünglichen Bedeutung „einer meist verächtlichen Menge von Dingen0'. Doch hat es auch andere Bedeutungen. Anm. Von den vielen Beispielen mit -aiü, -aie, welche nicht Dim. sind, seien hier einige erwähnt: a) deverbativa: bäcsaiu, bobo-tae, futaiü, hälalai e, jigaraTe, palälaie, plesnale Ar. batal'e, i'ital'u etc. b) denominative: buraiil, pufaiü, mucegaiü, putre-gaiii, sfirlaiii ar. friptai'u etc. — 191 — ' § 129, 130. § 129. Wie -alia > -aie, so wurde -ilia > ie ar. iie. Im Lat. giebt es nur zwei Beispiele: mirabilia und vola-tilia, für die langes i anzunehmen ist (Cohn 154 0'. und ML. 483: volatilia). Auch das Rum. verlangt dieses i, doch giebt es da auch ein Beispiel, welches auf i weist: jucäreie Dos, V. 63b 31. 306/25 neben jucärie. (Auch bei Cosbuc: Sacun-tala p. 125) ar. dzukoreale (also wie fämilia ^> fäme(a)Te, ar. fuineale). Die rum. Beispiele auf -ie sind Abstracta, und diese Bedeutung des -ie hat sich aus dem kollektivischen Sinn entwickelt. Anm. Da das dr. -ie nicht immer auf -Ilia zurückgeht, führe ich hier nur einige Beispiele an, die durch ar. -iPe gesichert sind: avutie ar. avutsil'e; bogätie ar. bugutsil'e, curvarie ar. kur-väril5e, frätie ar. fräfsil'e, omenie ar. umenil'e. § 130. Während -alia und -ilia schon lat, sind, ist *-ulia für das Vglat. aus dem It. und Rum. zu erschließen. Neben -uie hat sich auch ein Mask. -uiü (wie -am neben -aie) herausgebildet; im It. ist -ugiia selten, während -uglio das Gewöhnliche ist. Befremdend bei -uiü, -uTe ist, daß es meist diminutivisch gebraucht wird. Doch ist diese Sinnes-entwickelung nicht nur rum., sondern auch it., und wahrscheinlich schon vglat. Man vergleiche it, avanz-uglio und rinias-uglio mit rum. rämas-itä (sie. rusuggya), sard. asndza mit rum. surcea etc. Anm. 1. Auch ohne den Begriff der Kleinheit giebt e> einige rum. -uiü-Ableitungen. Diese sind aber dann (ebenso wie sard. far-farudza, fühduludza, hol. zgripoya etc.) Concreta, z. B. buduiü und b äduiü = Tonne vgl. bud-an, bäd-an; b urluiü = .Röhre vgl. burl-an etc. Anm. 2. Über die Etymologie dieser Suff, wurde bisher wenig gehandelt. Diez kennt sie gar nicht, ML. erwähnt ein - aiü in bätaie und märuntaiü; Cih. leitet mucegaiü und putregaiü von >;muci-daneu und *putridaneu ab. HEM. hat zum ersten Mal über -aiü, -aie eine zusammenhängende und meist zutreffende Abhandlung geschrieben. Uber -ie giebt es verschiedene Meinungen. Philippide (Princ. öl) denkt an das ar. -il'e nicht und leitet jedes dr. -ie von lat, *-ia < -ia ab. ML. bemerkt ausdrücklich (483) „mazed. frätil'e Brüderschaft, kurvaril'e = Ehebruch, mbugutil'e = Reichtum haben Suff, -ia, nicht ilia". Wie er es sich denkt, daß ein -il' I 131. — 192 aus - i e entstanden sein könnte, kann ich nicht begreifen, wo es doch auf der Hand liegt, daß sich ein dr. fratie aus einem älteren frät■il'e, im Ar. noch so erhalten, entstanden ist, Dan („Din toponimia rumi-neasca". Bucuresti 1896 S. 25 ff.), der dies einsieht, erklärt dieses Suff, folgendermaßen: das (sl. oder lat.) unbetonte Suff, -ia wurde an die artikulierte Mehrzahl angefügt, also: dr. frati + ia, ar. frati-Fi -f- Ta. Die Unhaltbarkeit dieser Theorie hat ML. im Litteraturblatt 1807 S. 283 bewiesen. Was endlich -uie betrifft, so hat bis jetzt nur Quin. 17 seine Etyviologie (in lat. -ullus, -ulus) zu finden versucht, doch ist seine Ableitung unmöglich, und cucuTu ist nicht *cu cullus, sondern srb. kukuli., s acut vi nicht sacculus, sondern ung. szekely; slav. ist auch sfiituin und ung. cur uTu. § 131. -uiü. -nie ist im Rum. kein sehr hantiges Dimi-Riitivsuffix. Beispiele für Sb.: carare — caräruTe; cetate — cetatnie; fereastra — ferestruTe; gramadä — gratuajuTe: vgl. pistr-it — pistruTe = Sommersprosse (vgl. § 22). Das adjektivische -uiü entspricht meist dem Suff, -iü, mit dem es oft wechselt. Doch ist zu bemerken, daß, wahrend -in gewöhnlich von einem durch seine Farbe oder Geschmack auffalligen Gegenstand ein Aj. bildet, welches die Farbe oder den Geschmack des Primit, aussagt, z. B. visina = Weichsel — visiniü = hochrot, salcie = Weide — sälciü = fad („apä salcie" = geschmackloses Wasser), die -u Tu -Ableitungen eine Nüancierung in die Aj.. die schon Farbe oder Geschmack bezeichnen, bringen, z. B. albästr-uiü, alb-uiü, galb-uiü (galb-en), amär-uiü ete. = ziemlich blau, weiß, gelb, bitter etc. Dieses Verhältnis, welches ursprünglich eingehalten worden zu sein scheint, hat sich indessen durch die große Ähnlichkeit der Bedeutung und Form von -uiü (1-Suff.) und -iü (v-Suff.) getrübt, indem auch -iü einerseits die .Nuance einer Farbr oder eines Geschmackes ausdrückt, z. B. alb-iü, albästr-iüT amar-iü etc., und andererseits -uiü Aj. wie capr-uiü = capr - iü — „ziegenfarben*4 bildet. Anm. 1. Diese Bedeutungsübertragung des -uiu auf -iii berechtigt uns indessen nicht, das Suff, -iu (== lat, rvus) als Dsuff*. zu betrachten Auch ist in den meisten Fällen der Gebrauch von - iü rein adjektivisch: beliu (belea) = verhängnisvoll, cäpiu (= capie) ^ drehkrank, mijloc iu = mittelmäßig etc. — 193 S 132, 133, 134. Anm. 2. Etymologisch dunkel ist cäruTü = benebelt; tutuiü = Spitze gehört zu ung. csücs; für vätuTü = zweijähriges Schaf setzt HEM. eine dakische Wurzel voraus; gurguiü == Brustwarze ist mit lat. gurgulio zu vergleichen. § 132. Auffällig ist es, daß die Stämme auf Dental, diesen vor -uiü, -uie in einen entsprechenden Zischlaut übergehen lassen. Doch ist diese Affizierung nicht lautlich, sondern analog: verde — verzuTü (Quin. 17 giebt auch ein verduiü an) ist von verziu beeinflußt, grämäjuTe von grämäjoara; cetätuTe (cetate) zeigt endlich ein ebenso unberechtigtes ts. wie es auch in cetätean erscheint. Anm. Berechtigt ist ts in catuTe — Kohlenpfanne, wenn dieses Wort mit it. cazza, cazzuola, rtr. caz. fr. casse, casserole, cat. cassö sp. cazo, cazuela (vgl. Körtnig Nr. 1838) zusammenhängt, § 133. Im Ar. scheint dieses Suff, nur in potulü (vgl. § 116, Anm. 2), welches Wort auch im Dr. dial. vorkommt: patuT = Bett Jb. VII Lied 49, 33, vorzuliegen, da das I auf dr. -uiü, nicht -ul, weist. Sonst kenne ich kein Beispiel.. Im Dr. erscheinen hingegen -uiü, -uie auch in Suffix-Verkettungen. Diese sind: -äruTe: tapä — tapäruTe = Stachel (der Ahre); atuie: cana — cänätuTe = Kännchen. Dies Wort kann durch falsche Trennung des cetätuTe in ceatä -j- ätuie analogisch entstanden sein. Ein ziemlich beliebtes Dsuff ist die Verkettung: -uicä. § 134. Beispiele von Ableitungen mit -uicä (pl. -uice und -uicT) sind: cämase — camäs-uicä; casä — c äs uicä (Quin. 26); fatä — fätuicä; fereasträ — ferestruT(c)ä G. b. 295. 3; mamä — m(äm)-uTcä (Quin. 26); pasäre—päsäruicä G. I). 44, 3; rata — rät uicä Mar. Or. I 396; sägeatä — säge-f uicä Dos. V. 142b;32 „sägetuTceu; tatä — t(ät)-uicä (Quin. 26). varä (für verisoarä) — väruTcä (Quin. 26). Anm. 1. Daß -uica mit -uc nichts zu thun hat, wie Diez und Quin, meinen, ist schon im § 74, Anm. 1 hervorgehoben worden. Indessen ist es nicht unmöglich, daß auch im Slav. ein -ujka vorkäme, ebenso wie -ajka. -ejka>rum. -aicä, -etca. Dagegen spricht nur, Weigand, 8. Jahresbericht. \p} § 135, 13<;„ -■ 194 — daß in -uicä die Diminutivbedeutung des -uiu bewahrt ist, während die ans dem Slav. stammenden -aTcä und -ei cä. (Vgl. auch oaica - oiu ~f- cä) keine Dsuff. sind,. Anm. 2. Nev äst uicä = Wiesel ist unter dem Einfluß des Suff. -uTcä aus slav. nevestuka entstanden; fituT cä = Quittung (ich kenne nur die Bedeutung „Stückchen Papier'") wird von Siain auf ht cvit zurückgeführt. Auhaus;* £ 135. Suffixverkettungeii mit -(u,)r, -(u)l. -ur, -ul erscheinen als erster Bestandteil sehr vieler Suffixverkettungen. i<+ tXt ucru^licL diren Ursprung in einzelnen Fällen zu b«>vrbj[!i:.pn. da -iv ü sehr viele Analogien geltend gemacht iabtii. Dazu kommen Assimilations- und Dissimilations-Er-< ^w:n-in<.;<>!] (z. F. cärc-ul-ar Cod. Vor. 11 12. 4S 6—7. Dos. V. 12!',4. 2». 1491)15 (fem. cärtukre 162b/29), G. 4* 2. 18. 79. 125 1. 3. 233. eärtulärirä G. 51, 2 etc. neben carturar G. 1,16, 2. 2^1 f. ^7, 2. 6b, 3. d 1.2,2), so daß man manchmal -ur von - A X n nt /u trennen imstande ist, ganz abgesehen von * n \V« 4 on <> md u (-oresc — uresc; -olesc — ulesc etc.) Sr\ Ineb daher für angemessen, nicht bei jeder .v.Imu »t«i Ak tung den ersten komponierenden Teil zu i \ -x« i'. se-r ! in sie alle ins Auge fassend, zu zeigen, wo 1 v - 1 , L - iL it/Stammen können. JS 136. -ul- kann zurückgehen: 1) auf lat. -ullus. Im § 11.6 wurde gezeigt, daß Andeutungen vorhanden sind, daß das Suff, -ul = lat. -ullus, welches heute nicht mehr als lebendes Suff, empfunden wird, ehemals produktiv gewesen ist. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die meisten Sufhxverkettungen mit -ul-, auf erweiterte -ul-Ableitungen zurückgehen. Zu dieser Annahme berechtigt auch die Thatsache. daß Suff., die sonst keine Diminutiv-bedeutung haben, wie -et, -ean etc., in Verkettung mit -ul zu Dsuff. werden (vgl. -ulet, -ulean). 2) Bei Mikl. habe ich nirgends ein slav. Suff, -ul erwähnt gefunden, welches, wie das rum. -ul in gewissen Suffix- — 195 — g 137. 138. Verkettungen erscheinen sollte. Dennoch scheint es mir, daß ein solches Suff, auch im Serb. vorkommt, wenigstens wird dort, ebenso wie im Rum., von buba (rurn. bubä) ein Dim, bubulica (rum. bubulitä) abgeleitet. Inwiefern" im Serb. -ulica verbreitet ist, oder -ul noch in Verbindung mit anderen Suff, vorkommt, vermag ich, in Ermangelung einer Speziai-arbeit, nicht zu sagen. . . ' 3) Endlich scheint -ul manchmal nichts anderes als der Artikel zu sein, wenigstens in Suffix Verkettungen mit nicht-diminutivischer Bedeutung, wie -ülea (somnulea, Fragulea G. 207, 2 etc.) -ülescu (Cretulescu G. b. 205, 3. Botulescu G. b. 76, 3 etc.) etc. § 137. -ur kann herstammen: 1.) vom lat. Suff. -ulus. Es liegt sehr nahe, ein Wort wie serpurel mit lat. serpula zu vergleichen. Quint. 17 geht soweit, daß er ein lat. *serpulellus. *rivulellus 0> riurel) ansetzt. Sicher ist -ur aus dem verbalen Surf. - u r e s c auf lat. - u 1 o zurückzuführen. 2) Wie das lai Wort t empor ar ins zeigt, wurden schon im Lat. die Suff, bei Neutra wie tempus, temporis an den Stamm des Casus obliquus angefügt. Im Rum. ist dieser Gebrauch fvgl. stea — stelutä; om: omut — *omen: omenie etc.) weiter, ausgebildet, und es giebt Neutra auf-uri, welche nur von dem längeren Stamm ableiten, wie fei, Plur. feluri: feluri t, felurime. Vielen Ableitungen kommt die plur. Bedeutung des Primit. besser zu, z.B. deluros, noduros, clenguros = „mit noduri, dealuri, clengurT versehen"; infumurat = „einer der fumuri (= Grillen, nicht fum = Rauch) hat" etc. Da nun daneben fei, deal, fum etc. existieren, konnten neue Suff, wie -urit, -urat, -urime, -uros etc. entstehen. 3) Endlich haben gewiß auch Fälle, wie: alburiu {— alboare -f- iu), urduros (= urdoare -f os) etc., die man fälschlich in alb + uriu, urdä + uros trennen konnte, zur Entstehung von Suffixverkettungen mit -ur- beigetragen. S 138. Die Suffixverkettungen mit -ul-, -ur- sind folgende: i f § 139, 140; 141, — 106 — -ulean. § 139. -ulean drückt einen hohen Grad von Liebkosung aus. Die meisten mit diesem Suff, abgeleiteten Wörter kommen auch als ul itä-Ableitungen vor. Beispiele: bo ulean (bou) G. b. 260, corb-ulean (= -usor, -isor, -ulet) Mar. Or. II, 16; j dräg-ulean G. b. 137, dräg-uleanä JB. 516 (= -ulitä); '* mindr-ulean JB. 27, 2. 32, 1. 48, 2, 7, 14 etc. (noch 18 Fälle). f mäic-uleanä JB. 216, 25. 411, 15. 424, 1. 445, 2. 633, 2; neic-ulean; soim-ulean (= -ulet) Mar. 0. I, 118; täic-ulean JB. 435, 35 etc. -ulet. § 140. Die -ulet- Ableitungen sind sehr zahlreich und haben meist Nebenformen auf -ut. Beispiele: ac-ulet; arc-ulet, codrulet JB. 576, 6 (= codrut 584, 9, 11); colt-ulete = Spitzen (= isori); corb-ulet Mar. O. II, 16; cos-ulet; cuib-ulet JB. 435, 16; dräc-ulet; dräg-ulet G. b. 260; lorg-ulet; nuc-nlet JB. 396, 2, 3. om-ulet; prund-ulet JB. 297. 396, 1. räc-ulet = Natterwurz: Polygonuni bistorta; ri-ulet; steg-ulet; strop-ulet G. b, 327, 2; soim-ulet Mar. Or. I, 118 (= -ut); turc-ulet = kleiner Türke und Stieglitz: Fringilla carduelis; vierm-ulet etc. Anm. 1. Neben säculet G. b. 45, 2 kommt säcultet Dos, V. llSb/23, 28 und säculteatä vor. Ein solches t in Dsuff. wurde im §107 besprochen. Etymologisch undurchsichtig ist ar. kutuletsü = Fadennetz, Strumpföffnung (vgl. kutü = Stöckchen, vgl. dr. cutä -~ Falte). Anm. 2. Sonst hat -et Diminutivbedeutung nur noch in lung-äret und 1 ät- är-et neben 1 ät - än - et. Für 1 u n g - är-et kommt noch lung-ut-et (lung -f- uiü -f- et?) vor. -ulitä. § 141. -ulitä ist ein sehr beliebtes Dsuff. Die meisten mit diesem Suff.' abgeleiteten Wörter können auch mit -ut. oft auch mit -ulean und -itä diminuiert werden. Beispiele: bub-ulitä = Hitzbläschen; chic-ulitä (chicä) G. b. 298, 2; ~ 197 — § 142-147. eruciulitä = 1) kleines Kreuz JB. 504, 1. 505, 1. 2) Kreuz-wurz. crugulitä (vgl. russ. krug = Kreis) = Jakobsblume: Senectio jacobaea; dräg-ulitä JB. 225, 2. S. 76, 1. S. 112, 2. S. 260, 2; fräg-ulitä = Waldrauch: Adoxa; frunz-ulitä JB. 216, 1. 359, 1. 457, 1. 552, 1 etc.; furculitä = Gabel; mäic-ulitä G. b. 345; JB. 616, 14. 642, 2. S. 168, 2, V. 3, 7. gi(n) sc -ulitä (= -utä, -usoarä) Mar. Or. II 374; mindr-ulitä JB. S. 41, 1. 519, 3, 4 . . . 118, 7. 15, 6 etc. piulitä (piuä) = Mörser G. b. 45, 2. prim-ulitä: Mannschild: Andro-sace;pung-ulitä = täsc-ulitä= 1) kleiner Beutel, 2)Täschel-kraut: Thlaspi; ros-ulitä (= -ioarä) = Ringelblume: Calendula; puic-ulitä JB. 102, 4. 521, 1. S. 50, 1. S. 89, 3; muscu-litä (muscä); tidv-ulitä (tidvä) Dos. V. 266b/36, zi-ulitä JB. 167, 21 etc. -ulicä, -ulice? -ulie, -uliu. § 142. -ulicä: frunz-ulicä JB. 141, 1 (= -ulitä); ruäni-uiicä G. b. 336, 2. JB. S. 150, 1. S. 260, 1. V. 1, 99 (= -ulitä): zi-ulicä (= -ulitä). § 143. -ulice: curv-ulice. Über pit-ul-ice vgl. § 78. § 144. -ulie: gäz-ulie = Insekt (vgl. ung. gaz); grije — grijulie; hirt-ulie (hirtie) = Protestschrift Dos. V. 227/1, 5; mäci-ulie (über den Stamm -mäc- vgl. V. Jb. 321) = Knopf, womit wahrscheinlich bäciulie (kaum, wie HEM. 2828, von einem *bäcel = lat. *bacillum abzuleiten) = Kopf des Knoblauches zusammenhängt. Analoge Affizierung zeigt cärt-ulie G. 337, 2 = Dim. von carte. § 145, -uliü, -ulie: durd-uliü = dick und fett; gras--uliü = ziemlich fett; präz-uliü = lauchgrün. Analoge Affizierung liegt vor in arz-uliü (Creangä: Harap-alb) = v\ ärmlich. S 146. Die Suffixverkettungen mit -ur- sind: -urel. § 147. Dim. auf -urel giebt es ziemlich viele, und die meisten von ihnen können auch mit -ulet gebildet werden. S14S--152. — 19* — Beis])iele: cinip-urel JB. 58,1; corn-urel JB. 587. 14; gind-urel JB. 617, 4; pod-urel G. b. 325: ri-urel; serp-urel = -unel G. b. 339 etc. Vinturel = Turmfalk = Falcu tinnun-culus ist durch Volksetymologie nach vint aus vindereu = ung. vändoro (vändor solyom) entstanden. In mugurel. bälaurel ist das Suff, -el nicht -urel, wie Quint. 17 glaubt (muc -j- urel. bala = lat. bellua -f- urel). -uritä, -uriu, -urus. 3 7 7 3 §148. -uritä kommt nur im ar. pod-uritso = Fußbrett (des Webstuhles) vor. § 149. -urfü, -urie: fumuriü = grau (in Cuciulata hörte ich fiimur); plumb-uriü = bleifarbig; räbd-urfü = duldsam; timp-uriü = zeitlich G. 264, 2. b. 26, 3. 59. 2 Cod. Vor. 132/13. Alburiu = alboare -f- fu. § 150. -urus: limb-urus = Zäpfchen = sglimb-urus (vgl. Sglimb-ea, Eigenname) = timb-urus (vgl. ung. czomb?) § 151. r-5 1- in SllffixTerkettuilgen. Sehr oft erscheint ein bloßes r- und 1- als erster Teil der Suffixverkettung. Da nur die Verbindungen mit 1 Dim. ableiten, können wir von denen mit r- ganz absehen. Der Ursprung dieses 1- ist in den meisten Fallen in 3 3 Anm. HEM. leitet bäbas = „ce ramme dupä ee s'a stors ceara diu mTere, von baba -f- as ab (..kraftlos wie ein altes Weib"?, welche Etym. mir wahrscheinlicher dünkt, als die von türk. bal — Honig, die i ii 156, lo<. 158, 159. 200 — Cih. und Siain. vorschlagen. Nach HEM. giebt es im Ruin, keinen einzigen Ausdruck aus der Bienenzucht, welcher türk. Ursprungs sei. § 156. C. Aj. auf -as mit Diminutivbedeutung giebt es nur gol-as = nackt und dräg-äl-as = hübsch (vgl. § 192). § 157. D. Orn.: bätlän-n.s = Zwergdrommel: Ardea rninuta Mar. Or. 1,419; cäidär-as = Gimpel: Pyrhula vulgaris. Bot.: 1) cältun-asi = Kapuzinerkresse: Trophaelum inajus; pähar-as = Kelchblume: Calicia; pinten-asi und topor-as = Rittersporn: Delphinium consolida; porumb-as (Diez 634) — Schlehdorn; piscäras (vgl. russ. piskark) = Schnelle: Cobitis babatula; — 2) marar-as = Gemeiner Eppich: Phellandrium. § 158. E. cälugär-as = 1) kleiner Mönch Dos. V. 63/5 G. 253, 1, 2 b. 200, 2, 3. 2) Räucherkerzchen; negutätor-as und " n egustor-a s = 1) kleiner Händler, 2) Kleinhändler; päun-as = 1) kleiner Pfau, 2) Held; unchiü = Onkel — unchias = Greis (quasi: „kleiner Onkel", von Stef. 217 fälschlich unter -as II angeführt). Vgl. auch fluturas § 159. 5s 159. Wenn man Wörter wie carutas, ciocänas, cältunasT, fluturas etc. näher betrachtet, sieht man, dass -ie zwei ganz verschiedene Bedeutungen haben. In dem einen Fall sind sie gleich carucior, *cältunei, ciocänel (= cio-can + el), fluturel und bedeuten „kleiner Wagen", „Kapuzinerkresse", eigentlich „kleine Schuhe" (vgl. caltunei = Benedikten würz); „kleiner Hammer" und „kleiner Schmetterling" oder mit übertragener Bedeutung „Flimmer, Flitter" (= fluturei), im zweiten Falle entsprechen sie ar-Ableitungen: cärut-as = birj-ar, cältun-as = cältun-ar, cism-ar, ciobot-ar» päpuc-ar etc.; ciocän-as (= ciocänesc + as) = min-er, bäi-as; flutur-as = flutur-ar = Brachvogel: Charadrius pluviatilis, eigentlich Schmetterlingfänger, beden i also: „Fuhrmann", „Schuhmacher", „Bergmann". Diese zwei Arten von -as muß man wohl unterscheiden und wir werden dort, wo ein Zweifel über die Bedeutung des -as entstehen können, das Dsuff.: as I, das andere as Ii nennen. 201 — S 160. Anm. 1. Die Ableitungen mittelst -as II sind sehr zahlreich. Sie bezeichnen die Person, die sich mit dem Primit. irgendwie beschäftigt, oder in einer näheren Verbindung damit steht. Auch Würdenträger und Inhaber irgend einer Stellung können mit den -as II-Ableitungen bezeichnet werden. Beispiele: arm-as G. 73, 2 . . . 151. 171 etc. — (^ens d'arme; birt-as = Gastwirt; biseric-as = Geistlicher; bresl-as = Zunftgenosse; bolt-as = Kaufmann; bunt-as == Anführer etc. Anm. 2. Mittelst -as II werden auch Aj. abgeleitet, deren Fem. -asä, -ase heißt, z. B. artäg-as = gallig, buestr-as; codirl-as = der Letzte; doin-as G. b. 287, 3 = domaspielend; hät-as (cal h.) = Leit-(Pferd); leuc-as = krumm; märgin-as angrenzend; pätim-as = leidenschaftlich; pizm-as = neidisch; vräjm-as (vrajba) = feindlich G. 4. 11. 16. 17, 2. 35, 2 etc. Cod. Vor. 128/2. 163/2. Vielleicht gehört hierher auch das im § 156 als Dim. angegebene golas (vgl. auch § 192). Auch Ortsnamen wie Albas (Dokument von 1010) gehen auf solche Ai, zurück. Anm. 3. Alle bisher citierten Beispiele können thematisch auch mit dem Suff, -ar, das dieselbe Bedeutung hat, gebildet werden. Von manchen -as II Ableitungen kommen Synonima auf -ar vor, so: laut-as (Silvestru 1651 Ps. 68) = läutar, pind-as = pind-ar; trimbitas — trimbitar. Manchmal ist der Sinn differenziert worden, frunt-as = Anführer, Patrizier — frunt-ar = Stirnbinde; rotas == Aj.: Rad-. — rotar = Wagner: vätr-as (tigan v.) Aj. — vätr-ar == Feuerschaufel; verig- as = Kuppler — verig - ar = Art Ahorn; zodias = Aj.: launisch — zodier = Wahrsager. Diese Bedeutungsverschiedenheiten stammen davon her, daß -ar auch anderes ausdrücken kann als ■ as (z. B. bildet -ar Namen von Werkzeugen). Überhaupt hat - ar eine viel schärfere Bedeutungsgrenze als -as. Schon in alten Texten finden sich -as-Ableitungen, die Personen bezeichnen, welche in irgend einer Beziehung, wie entfernt diese auch sein mag, zu dem Primit. stehen, z. B.: „scriem . . . Ia zlotasii si la leuasii si la talerasil si la galbenasii" Areh. Stat. Bd. I, 201 Dokument von 1875). Das kann heißen: „wir schreiben den Gulden-, Franken-, Thalern-, Dukaten-Einnehmern oder Besitzern oder Wechslern etc., während ein *zlotar etc. nur „Guldenwechsler" oder „Guldenfabrikant" bedeuten könnte. § 160. Suffixverkettungeii mit -as giebt es nicht viele. Im ersten Teil steht -as 1 nur in den Doppeldiminutivsuffixen: -äsel § 1.07 und -äsitä § 90. -aläs: dräg-älas = herzig, hübsch G. b. 137, 3. 172, 3. 177, 3. 287. 344, welches Quin, und HEM. 1953 mit Recht auf drag-nl-as zurückführen mit regelrechter Vokalharmonie wie T £ lül. ib2. — 202 — auch hu Eigennamen Dragalina, und im Verl) drägaiuesc Dos V. 235 7, 237b 29. -aras: forfec-äras = forfec-el, -ea, -utä. -ärel = } 3 ' Kreuzschnabel Mar. Or. I, 423 ist nach Muster von purear-as, prundär-as (= Goldregenpfeifer) gebildet. -inas: boierinas G. b. 219—222. 326, 2 = kleiner Bojar, wird heute, wo boerin nicht mehr gebräuchlich ist (vgl. dagegen: boerin G. 44, 2. 198, 2 boiarin G. 59, 3 etc. = ab. hol-jarin'K) als boier + inas empfunden. § 161. Das Zusammenwachsen des Primit. mit dem Suff, geschieht in der gewöhnlichen Weise. Ein Wort wie niolas = Aalquappe leitet Säin. von molie ab; es könnte aueb moale + as sein (vgl. § 37). Trufas ist nicht trufie + as (vgl. chirie 4- as Z> chirias), sondern ein ausgestorbenes trufä G. 12*. 12. 54, 3 -f- as. Stef. führt ein soric-as an, welches von soarec (nicht soarece) abzuleiten ist. Analoge Affizierung liegt vor in bäietas (auch bäletus beeinflußt durch bäieteh bätetime etc.) G. b. 364. -is. 3 8 162. Ein Dsuff. -is scheint nur in sehr wenigen Fällen vorhanden zu sein: cäcät-is = Kleinigkeit; ghem-is = Däum-ling (ghemj, vielleicht auch in märuntis = Kleinigkeit (mä-runt). weiches jedoch von ML. 516 unter den Kollekt, angeführt wird, und einige Pflanzennamen (vgl. jedoch § 1.8) einis (bucin = bucium) = Engelwurz: Archanghelica; clo-cotis = Staphylea pennata (vgl. 'ocotei, clocotici, clocutäb spor-is = Eisenkraut: Verbena G. 355, 3: vgl. auch päis un<; tätäise. 3 Anm. Kinige Ptlanzennamen wie anis = ung. anis sind direkt-Entlehnungen; andere, wie gladis = Art Ahorn: Acer tartaricum, taponis — Rittersporn: Delphinium consolida sind mir etymol. danket Mäeris =■-- Sauerampfer: Rumex acetosa scheint macru als Primit. zu haben, und kann nicht, wie Stef. 221 meint, durch Metathese aus ruma-ciceus entstanden sein. Ferner sind noch zu erwähnen: acris (bedeutet auch ..saure Milch"), ä gris, ägres, a grij = Stachelbeere: Ribes gros-Miliaria mul Sauerampfer: Rumex acetosa. HEM. glaubt, 'laß sie aus — 203 — suft. agrestis und. acru. entstanden sind; vgl. jedoch eech. agrest. ung. egre*. Nicht damit, sondern vielleicht mit angbeel, hängen aglis und agliciu = Primula officinalis zusammen. § 163. HEM. 1954 sagt: „.... daeä -is a pierdut in generalitatea cazurilor menirea sa curat diminutivalä. Tel totus a pästrato in compozitie cu alte sufixe, de ex. „mor-is-cä", ,.fet-is-canä" „domn-is-or" ar. gul-is-an" = golas, „cäl-is-oarä'", ,.drum-us-or" etc., ba s'ar putea zice cä si in pietris. car-pinis, frunzis etc. senzul fundamental teste acela de o colectivitate relativamente micä." Zu den Suffixverkettungen, welche HEM. anführt, kann man noch -isel: blid-isel und -läinedzu: ar. gulisinedzu hinzufügen, während man -iscä (vgl. § 187) ausnehmen muß. Die vielen Suffixverkettungen mit -is und ihre Beliebtheit scheint wirklich darauf hinzuweisen, daß einst viel mehr Dim. auf -is existiert haben, die heute nur noch in der Weiterbildung mit -Tor, -el etc. vorkommen. Heute sind die Dim. auf -is (is 1) selten, während die meisten Ableitungen auf -is Collectiva (-is Ii) oder Av. (-is III) sind. Anm. 1. -is IJ an ein Sb. angefügt bedeutet „eine Menge von solchen Sachen" (das „relativamente urica" des Hasdeu finde ich nicht richtig), und dann durch eine sehr naheliegende Sinnesübertragung den „Ort", wo eine solche Menge sich befindet. Beispiele: afinis = Heidelbeerdickicht; alb in is = Ort voll Bienen; arinis = Ort voll Erlen; (arm, anin = Erle); arinis = Wüste (arinä = Sand); bähnis = ,.mai mult un loc bähnos decit o bahna" HEM. 2876 („bahnisul" Biblia 168S). brädis = brädet; frunzis = frunzar = Laubwerk; grindis G. b. 2bS. 291 = Balkengerüst; luminis = Lichtung; maracinis =- Dornbusch; paianginis = Spinnenhaus; pältinis = Eschenwald; peni.r •= Federbusch; pietris = Kies; prundis = sandiger Ort; stejeris Eichenwald; (s)tufis, ar. tufis = Dickicht etc. Costis bedeutet ursprünglich einen Ort, wo viele „coaste" (— Berglehnen; sind, also ,.Abhang" = präpastie. Die Kollektivbedeutung tritt aber in „Abhang-nicht mehr zu Tage. Ähnlich bei den deverbalen. Ableitungen: ascut == schleifen — as cutis == Messerscharfe; suis (suhl) = „der Ort, wo man viel zu steigen hat", dann aber die „Auffährt" selbst; (a)coper-i> und inväl-is (nicht von „val", wie Quin. 33 meint, sondern von ..invälesc") = Hülle, Decke. Deckel, ar. anvelis = Dach; ascunz-is. ar. ask u n tis ™. verborgener Ort: cobor- is und pogor -: s =• Abha»m . 1 § 103. — 204 — cufund-is = das Eintauchen; märit-is = das Heiraten; povirn-is (russ. povernuti) = Abhang; praväl-is = Absturz; sämenisul si seoerisul G. 260 = das Säen und das Ernten; tal-is = Schneide; pri vitis (privitesc) = „ramas bun" Dos. V. 147/33; tlänis Dos. V. 43/1 intilnire; urdinis = „gaura pe unde urdinä albinele". Auch von Aj. giebt es Ableitungen, so z. B. afunzis = Tiefe, desis = Dickicht; repezis = abschüssiger Ort etc. Etymol. dunkel ist licuris = Baumstumpf. Anm. 2., Mittels -is III werden sehr viele Av. gebildet. Das Primit. kann ein Sb., ein Vb. oder ein Aj. sein. Beispiele: hold-is stachelnd; brät is = Mann gegen Mann; buz-is = von vorn; chiondoris (chiondoräsc) Delavrancea: Trubadurul 148 = scheel; c odris = gefräßig (codru = Stück Brot); cord-is = schief; cruc-is G. b. 4. 362, 3 = in die Quere; fät-is = grade heraus G. 191, 3; gräp-is = anheftend; tir-is — gräp-is = mit schwerer Not; häitis = krumm (haita?); lätis == breit; mortis = morteste; orbis = orbeste; pitul-is G. 6, 2 (ca. 1550) und pitis (Delavrancea Trubadurul 157: „pitis-pitis44) = verstohlen; täpis = stachelnd (Diez 635); trept-is = trept-u t. Etymol. unklar sind hortis = steil, poncis = schief; gränis Dos. V. 103/30 = tiris. Merkwürdig ist curmezis = quer, statt eines zu erwartenden *curmis (wenn es überhaupt von curm-ez abzuleiten ist) Cod. Vor. 24/6—7: incurmezisu vgl. auch G. b. 304, 3: curmezis, dann Dalavrancea: Trubadurul „de-a curmezisul mieu", ferner die Verbindungen: „crucis si curmezis", „piezis si curmezis" = kreuz und ts: ascutis (könnte auch ascut + is sein), cäcätis, lätis, maruntis, mortis; d>>z: repezis, ascunzis (kann auch ascunz -f- is sein) und afunzis neben afundis (vgl. cufundis). Für das Ar. — 205 — § 104, 165. fehlen Beispiele für Dent. + is außer näputfisalui und dem. merkwürdigen askuntis. Dissimilation und Assimilation trat ein in crutis neben korrektem erueis und ban. caeätsis neben trans. cäcatsis. — Nach r des Primit. verwandelt sich, i > i nur bei deverbalen Ableitungen, welche auch im Infin. i haben, also chioris, chiondoris, coboris pogoris, tiris (chiri, chiondori, cobori, pogori, tiri) aber furis. aco, peris, seceris (fura, acoperi, secera), codris (codru) und bei neuen-Entlehnungen: alisveris, ciris (auch bei den etymol. undurchsichtigen agris und licuris). -US. § 164. Die Dim. auf -us sind sehr zahlreich. Beispiele für A: Aga — Agus = persoanä legendarä (sympathische Märchengestalt, im Gegensatz zum unsympathischen Agachi); cärär-use G. b. 137, 3; mägärus, picior-us, ar. Mitsorus (HEM. 1953); täpuse = Splitter urcior-us; ar. aus (= avus + us), ar. grodinuso = dr. grädinitä; ar. noportik-uso == kleine Schlange etc. Sehr gerne tritt -us an - el-Ableitungen: cätelus, -use G. b. 349—352 ar. kutsulus II. Jb. 192; cer-cel-us, curel-use (Stef. 219 kennt auch ein cureusä); mel-us, purcel-us, ar. purtselus; vitelus, -use. Bei Stef. 219 noch: femei-usa, lele-usa, miel-usä, muer-usä. män-täl-usä, märgel-usä, nuel-usä, negel-us, pär-us, ul-cel-usä. Anm. Chitus = Büschel leitet Siain. von chita (ab. kyta; -Bündel ab; impäratus = Zäpfchen ist lat. palatum > *parat + u> mit Anlehnung an impärat; doch kann man nicht, wie Siain. von demselben lat. palatum auch ein mir unbekanntes pälätus == Gaunien ableiten; über ar. demus = einjähriges Kalb vgl. § 44; chitibus wils Siain. und Cih. mit pitic in Zusammenhang bringen. Ich glaube nicht daran. Auch die Bedeutung von „Bagatelle", die sie angeben, ist mir nicht bekannt. Ich kenne das Wort in dem Sinn von ,,Finte" z, B. „nu umbla cu chitibusuri" oder „Kern" (eines Witzes oder einer Rede) z. B. „gluma asta n'are nici un chitibus" etc. § 165. C: Aj. auf -us, -use sind selten. ML. 516 giebt ein negrus an. In einem Volkslied fand ich „gäinuse gäl-binuse". Ar. oaie pudoruse = ,.Schaf, schwarz (oder rot) mit weißen Füßen", hängt mit ngr. jroÖaQt. = ,.Fuß4' zusammen 1 IM. 206 - Überhaiqyt sind Aj. mit -s-Suff. selten und «He weibliehe Form von -as, -is, -us (ase, -ise, -use, dial. -asa, -isä, -usä) ist unbeliebt. Auch als Sur!', der Motion werden die s-SufE nicht gebraucht. § 166. Orn.: gäinuse = Birkhenne: Tetrao tetrix: pescar-us = Eisvogel: Aeedo; pieptän-us = Rotschwänzchen: Lucinia phoeniearius; pitul-us = pitulicä, pitulice = Schwarz-plättchen; pitigus = pitigoiü Jb. VI, S. 56; für Zaunkönig: Troglodytes parvulus giebt Mar. Or. I 304—305 folgende Namen an: sfredel-us. impärat-us; pantar-us (pantär?), panciarus*) (Et? vgl. pantams). tantarus (Et? tantos?) Bot.: 1) a) Sb. cäpuse (auch „Schaflaus") = Olnußbauin: L'ieinns, ar. kppuse = dr. capsune = Erdbeere (auch die Bedeutung Schaf laus'' kommt, wie im Dr. vor); über cät-us^ vgl. § 194 A; cereel-usi = Maiblume: Convalaria majalis: gäinuse = Tolldocke: Isopyrum (= auch „Birkhenne; nur in diesem Sinne wird ar. golmuse gebraucht); gäbinus = Leindotter: Camelina sativa (die erste Bedeutung des Wortes Ist „Eidotter vgl.§ 104); lemnus = Eberraute: Artemisia abro-tanum (lemnus kann auch „Streichholz"' bedeuten); urechiuse == Aurikel: Primula auricula und Hauslauch: Sempervivum — :irechelnitä, urechernitä; — b) Aj.: amar-us = Viburnuin opulus; cälär-us e = Aglei: Aquilegia und eine Traubenart (vgl. ar. kolorus = eine ganze Traube). — 2) päTus vgl. $ 170. Anm. Brinduse will Phillipide Princ. 64 von ein lat. *brandusia, ableiten. Woher dieses? Doch setzt er selber ein Fragezeichen danach. Tik. giebt keine Etym. an. Cih. und Stef. (220) bringen es mif „blind" =- sanft in Zusammenhang. Es kann auch „blindä" = Aus schlaff zum Primit. gedient haben. Doch scheint blind besser zu der Bedeutung: „Primula veris" zu passen. — Chipärus und pipärus = -Beißbeere: Caspicum, will Siäin., das deutsche „roter Pfeffer" übersetzend, von piper ros ableiten. Wozu denn das? Es ist doch wahrscheinlicher ein piper -f- us; vgl, auch den Märchenhelden Pipärus Pätru (seine Mutter hat ihn geboren, weil sie ein Pfefferkörnchen verschlungen hatte), das gewiß nicht von piper ros abzuleiten ist. — Cacad-us "') In der Nähe von Hermannstadt nennen die Sachsen den Zaunkönig rjok'eruts. 207 —■ § Kr = Hagerose: vgl. cacäd-erie; der Stamm ist ngr. und hat mit dem Vb. cac nichts zu thun. — Mit cor co d-use Mirabelle ist corcod-ea, -utä zu vergleichen. Frincuse== (italienische?) Traubenart wird, wie Siäin. meint, frinc (= Italiener) -f- use sein. Acintus =- Hyacintus und s cor us = Schierlingsbaum (sl. oskorusa) sind direkte Entlehnungen § 167. E.: Bei denominativen Ableitungen ist der auf Dim. zurückgehende Sinn meist leicht zu erkennen: arc-us = Violinbogen (quasi: „kleiner Bogen"); bärbät-us = Männchen (bei Tieren, vgl. bärbät-el), (s)cäl-us = ..violinae sponda" (vgl. fr. chevalet. quasi: „ein kleines Pferd, auf dem die Saiten reiten); färim-use G. b. 121, 2 = färimiturä b. 69 (das erste von „färimä" rein diminutiv, das zwreite von „färi-rnesc" mit dem Begriff der Kleinheit im Wesen des Wortes selbst); Läbus (labä) = Hundsname; tinc-use (tine) = Würfel. Ar. koruso = Rädchen (am Webstuhl) von car? borboruse = spitzzulaufende Mütze (barbar? EtwTa: „wie sie die Barbaren tragen"?). Verloren ist die Diminution, oder das neue Wort bedeutet etwas ganz verschiedenes in mänuse = Handschuh: das ar. monus9 bedeutet auch „Henkel". Also hat sich der Sinn von „Händchen" (vgl. min-utä) auf „etwas, was für die Hand bestimmt ist" übertragen. Doch tritt der Begriff der Kleinheit in der Weiterbildung manusita = „kleine Hand" (so schon bei Dos. V. 72b/17), nicht „kleiner Handschuh" (oder „kleiner Henkel") wieder hervor. — Pänus(e) = Hülle der Maiskolben, von panä, verglichen etwa mit der Federbekleidung der Vögel. — Mätuse leitet HEM. (Addenda zu Bd. III, XXVII) von *amituscia ab. Die Bildung ist falsch (vgl. £ 190), doch kann es von amita >> *(a)metä + use > mätuse kommen (vgl. jedoch § 194 A); eine parallele Bildung ist aus = avus -j- us (bei HEM. *avusceus). — Ebenso (vgl. § 194 A) kann cätuse im Sinne von „fiare" Cod. Vor. 91/4. 91 10, wie Stef. 220 meint, auf einem catena^>*cätinä mitSuffixvertauschung: cätuse, beruhen. — Päpuse = Puppe enthält noch Diminution. Säin. Cih. bringen es mit ital. pnpazza = dass, in Verbindung. Phil. Pr. 64 und Quint. 36 wollen es von einem pupä ableiten = lat. pupa „quae vox non iam invenitur" (Quint.), doch würden §168. — 208 — wir ein *pupuse erwarten. Jedenfalls ist aber das Wort alt, denn eine Ableitung davon ist päpusoiü = Mais und es kommt auch im Ar. vor: popuse. — Cenuse = Asche, ohne jede Diminutivbedeutung, will Byhan von einem lat. *cin(er)-osia herleiten (Jb. III 24), doch gegen diese Annahme spricht sich Weigand (Ibid, Anm.) folgendermaßen aus: es ist cinis = cene + „slav. Suff, -usä; denn aus -osia, würde sich doch -oase entwickelt haben". Auch Phil. Princ. 64 denkt an ein 3 .... . *eenu (= cinis), was auch richtig sein wird. Ohne Diminutivbedeutung sind auch folgende etymol. dunkle Wörter, die wahrscheinlich gar kein Suff, -us enthalten, sondern direkte Entlehnungen sind: hituse = Schabracke. Tikt. kennt es nicht. Bei Dos. V. kommt es 637 vor. Cih. bringt es mit alb. bisteze = harnachement de derriere d'une seile in Zusammenhang. — Guse ist alban. Bei Quint. 35 verglichen mit it. gose, — Sclimpus = Wäschehaken und climpus = Ladstock. — Von butuc (vgl. § 74, Anm. 3) ist eine Nebenform butus; das bei Stef. 220 angegebene pätälus = lat. *patalueeus findet sich bei Cih. und Säin. nicht. Mir ist es 1 3 auch unbekannt; iurus = „daü iurus = donner rassaut" G. ' 3 77 3 b. 19, 2 ist dunkel; burdus statt burduf, burduh ist An-gleichung an das häufige Suff, -us, wie aus vataf ein vätas unter dem Einflüsse des Suff, -as entsteht. — Von ab. cerk ist tärus = Pflock abgeleitet. Kleinheitsbegriff ist nach ML 516 auch in den von Aj. abgeleiteten albus = Eiweiß und gälben-us — Eidotter ent-halten: vgl. jedoch § 194. Auch von dem Av. ghidi (türk. gidi) giebt es ein Dim.: ghidus = Possenreißer. Von deverbalen Ableitungen haben einen erkennbaren Kleinheitsbegriii die Ausdrücke für „Schlupfwinkel": culc-us G. b. 262: 367, 2 ar. kulkus, tupilus und pitulus, wohl auch frecus = eine kleine Tracht Prügel, (eigentlich „Reibung"), doch ist diese nicht ursprünglich, sondern hat sich später entwickelt, über weitere Beispiele vgl. § 170. § 168. Suffixverkettunsen mit -us. Im ersten Teil 3 der Suffixverkettungen liegt -us vor in: -usar: ar. bu busar — „Butzemann", „erschreckend" (vgl. bubii als Ausruf, um den Kindern Angst einzujagen); eälusar = 1) Art Bauerntanz, 2) Gaukler, analog zu Wörtern wie cenus-ar etc. 3 -usel vgl. S 107. -usenT: Nur in Ortsnamen, wie Caläruseni vgl, Caldä- } 7 3 ~ rus-eni. 3 -usitä: Aga — Agusitä; minä — minusita. Doppel-diminutivsuffix. bestehend aus us + ita. -uslie besteht ebenfalls aus den zwei Dsuff, -us und -lie : 3 3 höh — bubus lie = Körnchen von Rhamus infectorius. -uscä vgl. § 1S8. -usor vgl. § 17S. Im zweiten Teil der Suffixverkettungen liescb - us vor in: -ecus: virtecus = Wirbel (vgl. auch das Kinderspiel: „inelus — invirtecus") geht auf *invirtec -f- us zurück, -lus vgl. § 152. -urus vgl. S 150. 3 ~ ° J$ 169. Die Anfügung des Suff', an (las Primit. geschieht in der regelrechten Weise. Auffallend ist eureuse (bei Stef. 219) neben cureluse und mieluse (ebendaselbst) als Fem. von nnelus. Ich halte die letzten Wörter für falsch, 3 1 und wenn es auch ein mielus neben dem oft vorkommenden mielus el gäbe, würde das Fem. doch nur mie Ins ea heißen. J ° 7 3 Analoge Affizierung liegt vor in baietus (vgl. bäietas). § 170. Berührungspunkte zwischen -as, -is und us. Eine nähere Verwandtschaft scheint nur zwischen -is und -us 3 3 zu existieren; beider Vorkommen auch im Ar. bestätigt dies in vollem Maße. Die ursprüngliche Bedeutung des -as scheint »lie von -as II gewesen zu sein. Aus dieser scheint sich der demin. Gebrauch entwickelt zu haben, wie dies auch die Etymologie beweist, und zwar weniger aus semasiologischen Gründen, als wegen der Analogie von - us. Dieses hat nämlich, neben der Diminutivbedeutung, auch das Vermögen nomina agent. zu bilden: lacatus — Schlosser (läcat), bat aus = -Raufbold (bat) mit dem ein bätaias (von batate) gleich-Weigand, 8, Jahresbericht. 14 §170. — 210 — bedeutend ist, car aus = Fuhrmann (cärä) jucäus = Tänzer. Gaukler (Joe). Auch die Pej. in bat aus und jucäus wäre mit pungas etc. zu vergleichen, -is steht ganz allein da, indem es weder nomina agent., noch eine ausdrückliche Diminution auszudrücken im stände ist. Aber damit ist die Verwandtschaft zwischen -us und -as auch erledigt, denn daß vielen -as-Dim. Synonima auf -us entsprechen, beruht lediglich auf Zufall: ebenso viele Dim. auf -el und - ut u. A. decken sich genau mit denen auf -as. Wohl aber besteht eine inner-liehe und alte Beziehung zwischen den urrumänischen -is und -us. Nicht nur die Weiterbildungen -usor und -isor. die auch urrumänisch sind, wechseln mit einander, sondern auch die einfachen Suff, -is und -us, so pais-—-paius (paiü) = Rasenschmiele: Aira caespitosa) märuntis = märuntus (Stef. 220), in welchen -is und -us Dsuff. sind. Öfters findet man diesen Wechsel bei Ableitungen die keine Diminutiv-bedeutung haben und meist deverbal sind. So entspricht -us genau einem -is II in täis = taius (Stef. 220) = Schärfe (tarn); urc-us = suT-is = Auffahrt (suiü und urc = steige), dann ist lunecus = Glatteis: „wro man oft ausgleitet" mit cob or is == „wo man viel bergabgeht" zu vergleichen, ebenso die Concreta mit dem Sinn von „Werkzeug": däinus = Schaukel (dainez = schaukeln), astupus = Kork, räzus (Dos. V. 136 28: rädzusü von raz) = Meißel mit täis = Messer-schärfe, acoperis = Dach etc. und die Abstracta aplecus = „girbovie", frecus = Reibung mit maritis = das Heiraten, cufundis = das Eintauchen etc. Von den De verbalen hat sich dieser Sinn dann auch auf einige analoge Denominativa übertragen, so bildete man nach lunecus = ghetus, von des -desus G. 297, 2 = desis, Ar. greus = Abhang, steiler Weg am Abhang, (Interessant ist die Volksetymologie im Worte „grohotis" durch Anlehnung an „greu" in greutis). — Selbst einem -is III scheint ein -us zu entsprechen in tupilus = verstohlener Weise = tupilis; vgl. auch „cad cui-va dragus la cäus" = Jemandem in die Hände fallen". — Von den vier erwähnten nom. ag. auf -us ist läcätus eine direkte Ent- ~ 3 3 — 211 — § 171, 172. lehnung (vgl. § 190, Anm. 1). Die anderen drei zeigen eine merkwürdige Formation, indem sie zwischen Primit. und -us ein -ä- einschieben: bät-ä-us*), cär-ä-us, juc-ä-us. Woher dies ä stammt, vermag ich nicht zu sagen. Wahrscheinlich ist es einer Analogie zu verdanken (vielleicht an die Verba auf -ä-esc). Ein von Stef. angegebenes bätäius geht auf ein bätaie zurück. Auffallend ist es aber, daß auch eine denom. Ableitung auf -is derart aufgebaut ist: tätäise = Schwägerin und die Pflanze Erbwurz: Carlina JB. S. 23, 1. 52, 1. statt eines zu erwartenden *tätise (von tatä). (Ich kann mich besinnen, daß wir auf dem Gymnasium einem Kollegen aus Sebes den Spitznamen „Tätäise" gaben, gerade weil er dieses, uns höchst auffällige Wort, gebrauchte.) -sor. 3 § 171. Das Suff, -sor ist eines der gebräuchlichsten und das zärtlichste Dsuff. Es tritt in vier Gestalten auf, als -sor, -a-sor, -isor, -usor. Die bei weitem überwiegende Mehrzahl der Beispiele hat -isor, so daß ich in den nächsten Paragraphen bloß -isor-Ableitungen geben werde. Beispiele für: § 172. A: an-isor; bäd-isor; bän-isor G. b. 225, 2 etc.: betisor (bat); boisor (bou) G. b. 337; bot-isor Eminescu: „Intre päsäri"; buz-isoarä G. b. 290, 3. cost-isoarä = „petite colline" G. b. 290, 1, 3 (vgl. „coasta unul munte"); cur-isor G. 334. 2; domn-isor = junger Herr G. b. 345, 2. fetisoarä G. b. 298 und fetisor Dos, V. 312/6 = junges oder kleines Mädchen; frunz-isoarä; funisoarä (funie); glesnisoarä (glesne) G. b. 290, 1—3; gur-isoarä JB. S. 29, 3. 46, 7; AS.f/rpHiiJoapTY Cod. Vor. 92/2 (luntre); mer-isor (mär): mit-isoarä; och isor (ochiü), auch ein Dorf in Dolj; peni-s o a r ä (panä), auch Eigenname G. 75, 2; p er ni s o ar ä G. b. 300,2 :) In Kronstadt nennt man ein Haus: „podul bätusilor". „Bätusi" wurden die Riemer, die einst ihre Werkstätte dort hatten, genannt. Wenn das Wort von ..bat", wie anzunehmen ist, stammt, so haben wir hier auch eine Bildung ohne -ä-. 14* g ISO, 181, 182, 188. — 214 — — 215 — § 184, 185. § 180. -äsor liegt vor in cälb-äsoarä (vgl. cälb-eazä, gälb-eazä, gälb-ior etc.) = Weiderich: Epilobinm und gäitä-soara (gaitä) = Mantelkrähe: Coracias garrula. Är. fokosor = Leuchtkäfer (N. 10), würde der Bedeutung nach sehr gut zu foc passen. § 181. Viele Worte diminuieren mit mehreren dieser Suff. So heißt es corb-isor und corb-usor Mar. Or. IL 16: mier- 5 3 7 7 lisoarä und mierlusoarä Mar. Or. I, 291, pomusor und 5 . . 3 . 3 pomisor. Eine Differenzierung der Bedeutung scheint das Dim. von aiü erlitten zu haben, indem aisor „Lilium niar-thagon" und aiüsor „Brunnenkresse: Sisymachia alliaria" heißt. Von den angeführten Beispielen sind corbisor, pomisor und mierlusoarä junge Bildungen, die gegen die im § 177 aufgestellte Regel verstoßen. Die Wörter auf -usor kommen meist auch mit -sor vor: ac(u)sor; ap(u)soarä; nucsoarä G. 356 b. 42, 2 — nucusoarä G. b, 97, 3. (Beide bedeuten auch Rotschwänzchen: Ruticella phoenicarius); trup-sor JB. 358, 8. 526, 6. 571, 4. trupusor JB. 59, 10—11 etc. Von om abgeleitet bedeutet omsor „kleiner Mensch", dagegen o in usor „Zäpfchen im Halse". § 182. Über das Zusammenwachsen des Primit. mit diesen Suff, ist nicht viel zu bemerken, da es durchaus in regelrechter Weise vor sich geht. Vor -isor wird die Dentalreihe nicht affiziert (blindisor, cäldisor, incetisor). Davon machen verzisor (verde) und märt isor*) (martie) Ausnahmen. Uber dintisori vgl. § 32. Eine auffallende Bildung ist pestrisor (Alexandri Poesii poporale2 8) statt *pestritssor; ebenso Bistrisoara = Dim. von Bistrita. § 183. Die Entstehung you -sor. Heute empfindet man -sor als Suff, und -a, -i, -u als Bindevokal, -sor ist 3 3 indessen eine spätere Bildung die sich durch Analogie nach anderen Suff, entwickelt hat. (Man vergleiche -icel neben -cel; sag neben-isag, -usag, äsag: furt-isag, furt-usag *) Es könnte indessen auch *mart = lat. Martin das Prim. gewesen sein. G. 54, 3, moläsag etc. -usesc neben -sesc: ling-usesc neben cer-sesc, strop-sesc, tirsesc; osez neben isez: 3 ' 1 5 7 3 7 3 3 imbrätosez neben imbrätisez, infätosez neben infatisez; 1 1 ' > 7 > 3 ' 3 7 -äluie neben -uluie: cäsäluie neben mituluie etc.). Ursprünglich entstanden durch doppelte Diminution von -is- und -us-Ableitungen, an die -ior hinzutrat, die neuen Suffixe -isor, -usor, welche immer beliebter wurden. Fraglich ist es, ob -äsor ebenfalls alt ist und sich auf dr. Boden aus -as 1 3 3 + Tor entwickelt hat, oder ob es später aus -sor mit dem Bindevokal -ä- entstanden ist. Jedenfalls ist so das ar. fokosor o o zu erklären (wenn es überhaupt von foc kommt), da im Ar. ein Suff, -as nicht existiert. Tiktin (Ztschr. XIV, 69) sagt, daß -sor nur durch den Bindevokal -i- an das Primit. an- 3 gefügt werden kann, „acsor, locsor treten erst in den Mundarten der Gegenwart auf". Das Ar. kennt auch ein -sor, zwar nur in niksor=dr. micsor (vgl. auch micsurez) und in bunsor (hier nach einem Dental!), aber man wird kaum annehmen dürfen, daß sich in beiden Dialekten ganz unabhängig ein -sor herausgebildet hat. Vielmehr wird das eine urrumänische Bildung sein, deren zwei letzten Spuren im Ar. in niksor und bunsor vorliegen. § 184. Seltsam ist es, daß gerade -isor am häufigsten vorkommt, da doch -is als Dsuff. ganz selten ist. Wie schon erwähnt, kommt indessen -is auch in Verbindung mit -el vor, ja einem veris-oarä entspricht genau ein verisanä. Es ist sehr leicht möglich, daß von dieser großen Anzahl -isor-Dim. fast alle früheren -is-Dim. verschlungen worden sind. (Vgl. § 40 Anm.) -ascä. -iscä9 -usciL 3 3 3 § 185. Fast in allen slav. Sprachen kommen die Suff, -aska, -eska, -iska, -oska, -uska vor und werden hauptsächlich zur Diminution gebraucht. Einige Sprachen ziehen das eine, andere das andere Suff, vor — uska erfreut sich überall der häufigsten Anwendung — und wdeder sind es z. B. die Russen, die neben der diminutivischen diesen Suff. § 180. — 216 — — 217 — * is; auch andere Bedeutungen (z. B. pejorative) zu Teil werden lassen; doch sind das alles spätere Entwickelungen in den einzelnen Sprachen. Ich lasse hier für jedes dieser Suff. Beispiele folgen, die ich Miklosichs Vergleichender Grammatik II, 254 ff. und 342 ff. entnommen habe. aska: Serb. luljaska = Schaukel (ljulja) Russ. mil-aska = amasia. iska: Russ. dovcer-iska = alt; malkciska = Gelbschnabel: nagiska = homo nudus; voriska = Dieb; bratiska. eska: Srb. vrt-eska = ein in einem Pflock beweglicher Querbalken. oska Srb.: prp-oska (prpa); ogoska = ignis: govoska == Stück Kot; ljagus(k)a = rana (ljaqva). uska: Srb. viljuske (vile) = furcae; mazuska = ollae genus; per-uske = ala abstersoria: Kruss. patuska = Bachstelze (vgl. nsl. pat-irinka), bat'uska; Russ.: batjuska, deduska. devuska, ivuska, izbuska; matuska; vKJuska = Garnwinde, lovuska = Mausefalle; mjatuska = weiche Frucht: Cech.: dce-ruska = Töchterlein; lidusko, linduska = Baumlerche; svet-luska = Lichtmücke; Osb.: hejduska = Heidekorn, hvezduska, januska; Xsb. matuska = Stiefmutter. § 186. Rum. -asca = sl. aska bildet nur wenige Worte mit nicht ausgeprägter Diminutivbedeutung: pat — patascä = Bahre ; b u d - a s c a = bud-an = Faß: b u m a. s c a = Papier-rubel ist mit russ. humaga zu vergleichen: rädascä = Hirsch-käfer kann rägaciü = class. sein + cä: ragatsca mit Ubergang von g ^> d (cf. ucig, mucegaiü, putregaiü, tung etc.). In Zu sammen Setzung mit -an und -utä kommt ein Romascan — nach HEM. aus Romanascan — und ein ratascuta (rata) = Regen] ffeifer: Charadrius pluviatilis vor. Sehr gebräuchlich zur Bildung von Familiennamen ist das Su ff -ascu, gewöhnlich - a s c o geschrieben: Du in i t r a s c u G. b. 34, 2. A. J. R. 1 1. S. 106, Grigorascu und Gligorascu G. 151, 2. 173. 3. flascu Arch.-Stat. Bd. I S. 510 (1740), Jonascu G. 43, 2. 75, 3.' 173, 2. A. J. R. I. 1. S. 80 (1605), ibid. S. 172 (1559). Ureche. Let. I Jurascu A. J. R. I. 1. S. 71 (1631) und 166, Lupascu G. 103. Petrascu A. J. R. 1, 1. S. 71 (1631). Mir. Cost, I s! 228. Toderascu A. J. R. I. 1, S. so (1665) Vasilascu, Vidrascu etc. In Obed. II. Bd. stehen auch folgende ar. Namen: Tascu = Atanascu = Nascu: Gligorascu. HEM. 1957 kennt auch ein ar. Appell, auf -asku: mulerasku = weibischer Mensch. In ebenderselben Funktion ist auch bei den Slaveu ein -asko gebräuchlich, von denen die Rum. ihr -asco, -ascu haben, ja selbst unter den angeführten Familiennamen giebt es kaum einen, der nicht auch im Slav. in derselben Gestalt vorkäme. HEM. 1956 will beweisen, daß dies ascu = as-f-lat. -cu sei und daß es die Slaven von den Rum. haben. Die Gründe, die er anführt, sind ziemlich lächerlich: im Slav. wäre dieses -asko aus chk (ctfk) + ku entstanden, als ob das die Annahme, daß die Rum. es von den Slaven haben, irgendwie hindern könnte. Dann: „in onomastieul sirbesc publicat de Venelin. sä aflä im singur -ascu, pe cind in cel ruminesc, publicat tot de dinsul: sase." Unbegreiflich ist es auch, warum der Starost von Premisl (im Jahre 1372) ein Rumäne gewesen sein soll, weil er Andrei asco hieß. Auch das Vorkommen im Ar. eines -asku, das kein -as hat, spricht gegen Hasdeiis Annahme. § 187. Rum. -iscä = sl. iska liegt vor in folgenden Dim. mor i s c ä = Kaffeemühle; podiscä = Brückchen; sitisca = Siebchen, vielleicht auch in felis ca (feiie?) = Ringelblume: Calendula; moiscä (vgl. mo-iste = sumpfiger Ort von moiü) — Gründling: Cyprinus gobio; teliscä = Hexenkraut: Circaea ist etym. dunkel (vielleicht zu ung. tel = Winter?). Auch in Zusammensetzungen mit -an kommt es vor in: bradiscan — kleine Fichte, fetiscana G. b. 362, 1. 2== kleines Mädchen, veriscan = kleiner Vetter. — Direkte Entlehnungen sind: manisca = Hemdärmel = russ. maniska; toporisca neben toporiste = big. toporisk'k nb. toporiste. Von diesem Wort, in dem ein topor gefühlt wird, kann sich das Suff, -iscä auf andere übertragen haben; mit pol. hryszka ist zu vergleichen rum. hirisca = Heidekorn. § 188, 189. — 218 — — 219 — § 190. § 188. Rum. -uscä = sl. -uska ist ein ziemlich beliebtes Dsuff.; wie im Russ. hat es manchmal Pejorativbedeutung, ich führe im Folgenden auch solche Beispiele an, die direkte Entlehnungen sind, doch, da ihnen zur Seite ein Primit. steht, als rum. Bildungen gefühlt werden: Ana — An usca (= srb. Anuska); barabuscä (vgl. baraboiü) = Kartoffel; bäbuscä (baba) = kleine alte Frau, alter Hausvogel, perca pluviatilis und eine Art Rasen; biciuscä (biciü) = kleine Peitsche; bumbuscä (vgl. ung. gomb, gombos tu + bumb) = Stecknadel; cernuscä (vgl. cern-esc, cern-ealä) = Schwarzkümmel: N i g e 11 a sativa = negruscä;cretuscä = Spierstaude: Spir aea ulmaria; femeiuscä = muteruscä = "Weibchen bei Tieren (vgl. bärbätus); pituscä (pita) = Brödchen; plevus cä (pleavä) = Fischbrut und Cyprinus gobio; sirb-uscä = Art Suppe. Anm. 1. Aräpuscä = Mythologisches Vogelweib fühlt man als Arap -j- usca. HEM. erklärt es aus Arpuia, mit Anlehnung an areapa, entstanden. — Läuruscä = Säuerling ist lat. labrusca > *läurusca mit Analogie an das Suff, -usca: laurusca, quasi: laur -f- usca. Es kommen, noch die durch Volksetymologisierung an roua und leu entstandenen Nebenformen: rourusca, 1 eurusca vor. Bäluscä = Vogelmilch: Ornithogalum umbellatum, hängt kaum mit umbellatus zusammen, wird vielmehr eine Ableitung von bale sein. — Etymologisch dunkel ist: cotrobuscä (zn cotrobäesc?) = Lämmerhirt: Motacilla flava. — Gälusca = Knödel ist direkt aus dem Ung. galuska (oder russ. galuska) übernommen. Anm. 2. Zu frantuz == Franzose, bildet man, mit Anlehnung an das Suff, -usca, das Fem. f r a n tu s c ä statt *f r a n t u z c ä. § 189. Etymologie von -as, is, -us. Diez, der sich zuerst mit diesen Suff, beschäftigt hat, meint, daß sie neben -aciu, iciu; at, it, ut aus dem Lat. -aceu, iceu, uceu entstanden seien; in ähnlich unhaltbarer Weise Stefurea (217 ff.). Quintescu glaubt das -us im Slav. wiederzufinden (Poln. „serc-usio", „ion-oscha"), aus dem sich dann durch Analogie an ache (!?), ic, uc, ein -as und is herausgebildet haben sollen. An ein ung. -äs glaubt er, wie auch Diez, nicht, Quint, hat sich der Wahrheit mehr als alle anderen genähert. ML. 516 leitet die s-Suff. aus dem Ungarischen (lohätas, lovas = Reiter, hajos = Schiffer, lakatos = Schlosser, tänezos = Tänzer, jätekos = Spieler, leveles = belaubt) „vor allem aber fällt Rum. gures wortreich, neben guris, schwer in die Wage". Nur darf man nicht vergessen, daß guris aus gures sich leicht entwickeln konnte, weil es unbetont war, und gar nicht das Suff, -is enthält. 3 HEM. 1951 ff. sieht sich auf lat. Boden um. Vor allem (er handelt über -as) unterscheidet er die zwei Arten, die wir mit -as I und -as II bezeichnet haben. Für -as II denkt er an ein lat. -asius, welches nach lat. Lautregel früh in-arius übergegangen war. — Für -as I sowie für die Dim. is, us bildet H. ein lat. *-asceus, *-isceus, *-usceus, welche rum. as, us, is wurden ebenso wie fascia fase, *oscium use. G. Meyer (Indog. Forschungen VI 117 ff.) erklärt -us als slavisch: „ . . . . us führt nicht auf ein lat. -üsius, wie Mikl. annahm; auch Bugge B. B. XVIII, 176 hat dessen Existenz nicht sehr wahrscheinlich gemacht." Philippides Ausführungen Princ. 36 sind mir unverständlich geblieben. § 190. Hascleus Zurückfuhrung von -as, -is, -us auf lat. *-as-ceus, *-i.sceus, *~usceus ist lautlich unmöglich und außerdem haben solche Suff, im Lat. nicht existiert. Auch ein lat. -isius, -usius können nicht in Betracht kommen, da ein isius die vorangehenden Dentale hätte affizieren müssen; außerdem wissen wir auch nichts von der Existenz solcher Suff, im Vlat. ML/s Ableitung aus dem Magy. ist wenigstens für -is und -us ausgeschlossen, weil sie auch im Ar. vorkommen, das nachgewiesenermaßen keine magy. Elemente besitzt. Anm. 1. alisveris, bacsis, cerevis; ceaus, ghimbus sind direkte Entlehnungen aus dem Türk.; balamis,belis; culdus, säcä-lus aus dem Ung. Auf ung. -us = lat, -us sind auch die schon ins Volk gedrungenen Neologismen: numärus JB. 646, 5, pas us JB. 646, 4, spiridus, titulus etc. zurückzuführen; man empfindet dieselben jedoch als numär, pas etc. + us, ebenso wie man zu ciris = Pappe (türk. ciris) ein cir, zu 1 äcätus = Schlosser (ung. lakatos) ein lacat fühlt. S 191, 192. — 220 - — 221 — § 192. Anm. 2. Nach HEM. kommt auch im Alb. ein Dsuff. -os in zwei Wörtern vor: dialli-os = ..copilas", trim-os .,voinicel". Vgl. auch cäräbus = alb. karabasa. J< 191. Möglich wäre es schon, aber unwahrscheinlich, daß ein -as II aus lat. -asius sich entwickelt hätte, denn es ist unerwiesen, daß das auch im Classlat. spärliche -asius im Vglat. existiert hat; das ist deshalb unwahrscheinlich, da es die anderen rom. Sprachen nicht kennen und auch dem Ar. das so häufige dr. -as gänzlich unbekannt ist. Ferner gebrauchen es die slav. Nachbarvölker gerade in derselben Weise wie die Rum. Was den letzten Punkt betrifft, so meint Hasdeu. daß die Serben ihr -as von den Rum. entlehnt hätten. Indessen ist eine solche Annahme unberechtigt, weil -as auch in solchen slav. Sprachen vorkommt, die nie mit den Rum. in Berührung gekommen sind (cf. § 192). Auch gegen ML.'s Ableitung aus dem Magy. spricht der Umstand, daß die Wörter auf-as, die aus dem Ung. stammen — außer häitas, papistas, urias — keine Bezeichnungen von handelnden Personen sind, und keine Primitiva — außer häitas : haitä — neben sich haben. Anm. Wohl giebt es im Rum. eine ganze Anzahl Wörter auf - as, die aus dem Ung. entlehnt sind, doch geht dieses -as entweder auf kein ung. Suff, zurück, wie in arpäcas — ärpa-käsa; bicas = bek-äsö etc., oder man fühlt es im Rum. nicht als Suff., so in den Ortsnamen Almas = Alm-äs, Amlas = Oml-äs, Arias und Aries G. 176. 2,3 = Arany-os und in Appell, (meist Abstracta), wie aldämas = äldotmis; imas = nyomäs; oras = väros, ogas = vägäs, räntas ^ räntäs, väcälas = vakollas, välätas = vallotäs; wenn man aber zu Wörtern, wie aldas (== äldäs) ein ald-uesc, zu fägädas G. 273, :•; (== fogadäs) ein fägada G. 213, 2. 246, 3. 250 und fägäd-uesc fühlt, oder wenn man ein läcas (= lakäs) = Wohnung, wie es auch Philippide thnt, mit loc — lat. locus in Zusammenhang bringt und somit ein Suff', -as in ihnen sieht, so ist die Bedeutung dieses -as ganz verschieden von der des -as I und -as II. § 192. Sehen wir uns auf slav. Gebiet um. Die Beispiele sind meistenteils der Vergl. Gramm, von Mild. (II, 342 ff.) entnommen. Unter den s-Suff. scheint us ursprünglich Diminutiv- bedeutung gehabt zu haben, was durch die ar. Beispiele bekräftigt wird. Im Slav. ist ein -nsjTk, -asa mit Diminutivbedeutimg nicht selten, z. B. srb.: dramusa = Schrötlein von der Schwere eines Dram, turkusa = *turcus, soldatusa = *sol-dätus; kruss. polusa = Wickelkind; russ. batjus = Vater; mjaklus = papilio; mjatkus = weiche Frucht; ploskusa = pleskaja vos; radusa = amata; tolstusa = crassatella etc. Zu vergleichen sind noch Namen von Pflanzen, wie srb. srijemus; madzarusa; kruss. horkus; russ. makusa; cech. hejduse, pitruse etc. und ein Motions -usa, z. B. srb. alat-usa = equa rufa; dorusa = equa fusca; kulusa = e. colore murino; mrkusa = e. nigra; vidjusa = e. rufa; rogusa = vacca cornuta; jetre-busa = gallina coloris vulturini etc.; cech. cernuse = vacca nigra; vgl. ferner = srb. bosniakusa = *bosniac-use etc., dann im Wechsel mit -uska: russ. batjus(k)a, materus(k)a: mja-tus(k)a etc.; gerade so wie im Rum.: gäinus(c)ä = Tetrao bonasia; f erueius (c)ä, muierus(c)ä = Weibchen; ar. Ma-rusikja Obed. II etc. Überhaupt empfindet man die Suff -ascä, -iscä, -uscä als -as + cä, -is + cä, -us + cä (wie sie übrigens auch Hasdeu trennt), was um so mehr die Entstehung der Dsuff. -as, -is, -us begünstigt hat. Unter dem Einfluß eines -ascä und nach Analogie von -us, hat sich das Dsuff. -as entwickelt. Im Slav. ist ein -as dieser Bedeutung kaum vorhanden. Zu vgl. sind jedoch big. pelinas = pelinas, ferner Vogel- und Pflanzennamen, wie srb. grivnjas, dupljas, metlas; russ. poljas etc. Auch ein srb. dra-gas hat dieselbe Bedeutung wie rum. dräg-äl-as; vgl. auch golas ar. gulisan mit kruss. halys. Für ein Dsuff -is ist zu vergleichen nsl. drobis = Art Gras, modris, prpris = serpillum; srb. malis = parvulus; sporis = achillea milleflora; kruss. korotys = kleiner Mensch; matys = Kind; russ. priemys = angenommenes Kind; zarodys'k = embrio; malys = kleiner Mensch; milysrk = Liebling; mjatkis = Brotkrume; pol. mlodysz = jung aussehender Mensch; cech. lanys = Trüffel. § 193, 194. — 222 — — 223 — g 195, 196. § 193. Daß die rum. s-Suff. wirklich slav. Herkunft sind, beweist auch der Umstand, daß fast alle anderen im Rum. sich findenden Nebenbedeutungen von -as, -is, -us auch die slav. s-Suff. besitzen. Ein -as II findet sich im Slav., vorzugsweise im Sri). ~~ stark verbreitet, z. B. srb. pletkas = circotas, buclucas; strazas = tabellarius; kolibas = „un fei de slujbas"; glijas = vislas, luntras; gajdas = ceteras; kalas, Heinas = pungas; blebetas, prtijas, sprdas, cegrtas = flecar; krajearas = negu-storas; padjenias = operarius monasticus; dann direkte Entlehnungen, wie: brazdas = brazdas (brazda); rabotas = rabotas (robotä); bogatas = bogatas (bogat); lopatas == lopatas (lopata) etc. Aber auch die anderen slav. Sprachen kennen dieses Suff., z.B. kruss. podibas, russ. kadas = cadar; torgas = tolbas; cech. rubas, poln. nezgrabiasz etc. Anm. Auch der im § 159, Anm. 3 erwähnte Wechsel zwischen -ar und -as findet sich im Srb. wieder, z. B. Heinas = licinar; rabotas = rabotar; kartas == kartar etc. HEM. will darin einen Beweis für seine Annahme finden, daß die Serben ihr - as aus dem Rum. hätten. Man kann die Sache aber auch umkehren. § 194. Auch für -is und -us, die keine diminutivische Funktion haben, finden sich im Slav. parallele Bildungen und zwar sowohl von Sb. als auch von Vb. abgeleitet, z. B. srb. gust-is = desis und desus; oblis = rhombus vgl. oblis TT - v • • 3 = Ebene; okolis (nsl. okolus) = ocolis, slatkis = deliciae (Coli.); — russ. poiagrys = das Verspielte, vyigris = das Gewonnene (vgl. märit-is, frec-us); bel-ys == alb-us; zolt-ys = gälben-us; einem bätäus, jueäus etc. entsprechen srb. blebetusa, govorusa = Plaudermaul; gakusa = krächzende Krähe; russ. ikusa = qui saepe singlutat; clikusa = clama-trix; kvakusa = coactrix; karkusa = qui flet etc. — Vgl. auch skryse = culeus (vgl. srb. stalis, povalisa und povalusa). — Auch dem -is III scheint im Slav. das von Mikl. 341 angeführte Suff. -sjrk, welches mittelst eines Vokales angefügt wird und Av. und Aj. bildet, zu entsprechen. Anm. Philippide Princ. 64 will cäus = Schöpflöffel vom lat. cavus > *eau + us, Stef. 220 von cauceus für caueus, ableiten. Es ist vielmehr pol. kousz = Becher; in dieser Bedeutung wird es noch von Dos. V. 266b/34 angewandt. — Für mätuse G. 90, 2. 190, 3. b. 350, 3 etc. haben wir ein araita + use (nicht wie Quin. 36: mater -f-ase) vorgeschlagen. Indessen wird diese Etymologie dadurch zweifelhaft, daß wir in keinem Dialekt irgend eine Spur der ehemaligen Existenz eines Wortes amita haben; auch heißt im Russ. die Tante matusa, (matuska, materuska), wovon das dr. mätuse wahrscheinlich eine direkte Entlehnung ist. Ar. Istr. Megl. kommt mätuse nicht vor. — Cätuse im Sinne von „Katze" (ar. kätusa) ist slav. (vgl. pol. kotua), aber auch cätuse = „Kette" (die Möglichkeit eines lat. cat-ena > *cät 4- use ist nicht ausgeschlossen) ist mit polnisch: katusz = Marterstube zu vergleichen. — Wörter, wie cartuse etc. sind natürlich Neologismen. V. Abschnitt. Andere Diminutivsuffixe. 1. -aclie und -andru. § 195. Aus dem Neugriechischen stammen die zwei nicht seltenen, doch in ihrer Anwendung beschränkten Dsuff. -ache (=ngr. -axrjg, -dxi vgl. Mullach: Grammatik der griechischen Vulgärsprache, 1856 S. 171) und -andru (vgl. Cih. II: „naeäü" == ngr. -dvögetg). Neben -ache kommt auch -achi vor. -ache. § 196. Über -ache hat HEM. eine sehr lehrreiche Abhandlung geschrieben. Dieses Suff, steht ganz vereinzelt in seiner Funktion unter den übrigen Dsuff. Es dringt im XVII. Jahrhundert ins Dr. ein und kommt mit dem Zunehmen des griechischen Einflusses immer mehr in Mode, bis damit ein wahrer Unfug getrieben wird. Es diminuierte Taufnamen, z.B. Cost-ache, Dumitr-ache, Manol-ache,Nicul-ache, Petr-ache, Tudor-ache, Vasil-ache etc. und Familiennamen, z. B. Kostachi Konachi, Asachi, Hurmuzachi etc. Ein Beispiel der Verbreitung dieses Suff, geben die Namen, S 107, 198. — m — die bloß in einem Kapitel (VII) der Letopisete (III, 225—234) des Chronisten Jenache Cogälniceanu (1733— - 1774:) vorkommen: Jordachi (Spätaru, Cantacuzino, Genetu, Manä, Mananu) Costaehi Razu, Läscärachi Genetu, Särdarul Mäzärachi, Spätarul Manolachi, socrul luT Stävrachi, Fotachi, Manolachi. Costaehi, Bäsälachi, Niculachi linset etc. Viele Namen, wie Jenachi, Tache, Mache, Mihalache, Costandache etc. wurden direkt aus demNeugr. übernommen. An das -ache tritt manchmal noch ein Dim.: ache + el: Costächel, ache + itä: Jenächitä Väcä-rescu; ja sogar ache -f ache: Jenacache Cäminarul. § 197. Doch reichte der Gebrauch dieses Suff, nur sehr wenig über die Grenzen des Königreiches hinaus, und auch da war es nicht ins Volk gedrungen, sondern verbreitete sich nur in die vom Griechentum durchsetzten Klassen der Bojaren und Kaufleute. Als am Anfang dieses Jahrhunderts der Kampf gegen alles, was griechisch war, ausbrach, da fing man an, auch dieses Suff, zu meiden. Von der Mode gebracht, wurde es von der Mode vertrieben: an seine Stelle trat -escu zur Bildung'von Familiennamen, -ache bekam sogar ein pej. Colorit und mit demselben Worte, womit man im vorigen Jahrhundert Zärtlichkeit ausdrückte, spottet man nun. Man vergleiche z. B. Redensarten wie: „Cucoane Jenachi!" „inghite Agachi!" vgl. auch Samurachi als Name eines dummen Hundes in einer Fabel von Alexandrescu, fudul-achi — Geck, Stutzer. Manchmal wird -ache an phantastische, spontan gebildete Primitive angehängt, nur um Spottnamen zu schaffen, so: tafandache = Geck, Fant, vgl. auch cilibidache im „Covrigarul" von Alexandra § 19S. Es ist interessant, daß, während im Königreich. Rumänien heute der pej. Beigeschmack dieses Suff, fast überall durchgedrungen ist, -ache in denjenigen Teilen Siebenbürgens, welche es früher von Rumänien bekommen haben, noch die alte diminutivische (liebkosende) Bedeutung behält, da diese Gegenden von der graecophoben Strömung nicht berührt wurden. So sagt man z. B. in Brasov zu seinem Kinde mit derselben 1 I I — 225 — § i99j 200. Liebe Petrache, wie Petricä oder Petrisor. Sogar vom Aj. misel hörte ich oft ein Dim. miselache, welches gar nicht mehr die tadelnde Bedeutung des misel hat, -andru. §199. -andru diminuiert meist lebende Wesen z. B.: catal-andru G. b. 262, 2, 3. 263. 367, 3 . . . . 368; copil-andru; fläcäu — fläcäiandru (vgl. § 38, Philippide Gram. 163 giebt ein fläcäuandru an). Anm. 1. Neben -andru scheint auch ein -eandru, -oandru mit Pejorativbedeutung vorzukommen, z. B. buleandrä (Et?), beso-andrä (bes-esc), mäcäleandru (Et?) = Rotkehlchen. HEM. 2900 sieht auch in bäetandru das Suff, -eandru, weil t in t verwandelt wird. Ich glaube, daß bäet-in bäetandru analogisch nach bäeteletc. entstanden ist (vgl. bäet-as, bäet-us). Anm. 2. Direkte Entlehnung aus dem Griech. ist salamandr ä — Salamander; ob in micsandrä = Levkoje: Cheiranthus cheiri das Suff, -andru steckt (vgl. miesunea^ vermag ich nicht zu sagen. Philippide Gram. 163 giebt noch zwei Wörter an, die mir unbekannt sind: pälätandrä und suleandra, welche er vom lat. pallacia und von sulerf?) ableiten will. 2. Die g-Suffixe. § 200. Es ist unzweifelhaft, daß es im Rum. Fälle giebt, wo ein g etymologisch einem c in allen Stellungen im Worte sowohl in Erbwörtern, als auch in neueren Lehnwörtern entspricht. Dieser Punkt, welcher auch in anderen rom. Sprachen Schwierigkeiten der Erklärung bereitet, ist im Rum. gänzlich ununtersucht und die Abhandlung von M. Gaster: „Die gutturale Tenuis" etc. enthält weder alle Beispiele, noch irgend eine Lösung der Frage. Mein Verfahren kann infolgedessen nur konstatierend sein. Sichei ist es, daß die g-Suff. eng mit den c-Suff. verbunden sind, ja mit ihnen oft im Wechsel stehen. Unter den g-Suff. sind die meisten keine Dsuff., ich muß aber hin und wieder doch auch auf diese hindeuten. W eigand, 8. Jahresbericht. 15 § 201. 226 -ag. §201. Über -ag schreibt HEM. 478 ff. unter anderem: „Ie foarte rar sufixul curat ruminesc -äg, scäzut din-äc, care sa acatä de o trupinä consonantica, dupäcum teste bunä oara in partäg = „brusquerie", in loc de partäc, deminut. din pärciü = „bouc", cu aceeas trecere de senzuri ca in francezul „caprice", it. „Capriccio" dela „capra". Totasa in artäg sau hartag — hartäc = „brusquerie" dela hart = „escarmouche". Astfei . . . . ne intimpinä de douä ori . . . . sufixul pejorativ -äg, näscut prin scädere foneticä din deminutivul -äc". Er führt ferner noch an „dulceg = dulc-äg din dulc-äc" und ,,briceg = bric-äg" din „bric-äc" und schließt mit den Worten: „acest sufix ie la noi mai totdeauna pejorativ, esprimind o nuantä de dispret, pe care n'o are prototipul säu -äc." Zuerst nennt er pirtag „deminutiv din pärciü", dann sagt er, daß -ag immer pejorativ ist. Ich kann in hartag, pirtag keine Diminutionund in briceag, dulceag keine Pejoration sehen. Außerdem kann pärtag nicht von pärciü abgeleitet werden, hartag ist das ung. harcag und dulceag hat das Suff, -eag, wie die Weiterbildung dulcegärie („dulcegärii sentimentale" Delavrancea: Trubadurul) zeigt. Nur briceag = Federmesser könnte als Dim. von briciü — Rasiermesser gefühlt werden, doch glaube ich, daß dieses Wort das Resultat einer Fusion zweier Stämme ist: ab. brick (rum. briciü) = Rasiermesser und slav. (ung.) bicak = Federmesser. Anin. 1. Dhn. auf -ag giebt es keine. Von den anderen Wörtern auf -ag führe ich, verschiedener Eigentümlichkeiten wegen, folgende an: armag (armä?) in Bihor - armasar; arag und arac = jambage (HEM: ngr. äovJ«); ciomag - - türk. eomaq; bältac G. b. 320 ..... bältag G. b. 300 = Art Waffe; hädärag = Dreschflegel zu vergleichen mit hodor-og-esc, hordor-oagä, hodor-onc etc., die zu einem ungar. Stamm hadar- (hadarni, hadarö) gehören. Anm. 2. -ag verkettet sich mit anderen Suff, und scheint vorzuliegen in: taip-äl-age ----- große Stiefel Dos. V. 22127. 59b/3. in Brasov kommt eine Form ohne 1 vor: tapälagi große, schlechte Latschen, tapälagä — Spottname für einen, der große Füße hat. Einem -äcesc entspricht -agese in pisägesc G. b. 350, 2 ■ ^dreschen (y. 227 — § 202, 203. pis-ez). — Auf lat. -ago, -aginis, -ugo, -uginis, und nicht auf rum. -ag -f- in, -ug-f- -in, gehen zurück die Suff, in plumb-aginä (= plumbago) == Bleierz, pätlaginä (= lat. plantago); albugine (= lat. ^albugo für albago; vgl. it. albugine). Anm. 3. Auf -sag, nicht auf -ag, sind Worte wie b aie sag (ung.) und rämäsag (vgl. § 92, Anm. 1) zurückzuführen. Da man sie indessen auch in bäies -j- ag, rämas -f- ag trennen kann, so ist es nicht ausgeschlossen, daß das Suff, -ag seinen Ursprung ähnlich gebauten Wörtern verdankt. -eg und -eag. § 202. Dim. auf -eg giebt es keine. Anm. Verba auf -eg, genau solchen auf -ec entsprechend, sind: spümeg (spumä), fümeg (fum) vgl. auch rumeg und curg = cur Dos. V. 13/3. 34b/26. 68h/l8 etc. G. b. 90. 330, 2 und incarc ar. nkarkat neben fkargat (vgl. sp. cargado). Doppelformen kommen noch in dr. ferece und feregä, ar. fe(a)rika und fe(a)rigä vor (schon lat. mit c und g). § 203. Auf -eag giebt es ein Dim.: das oben erwähnte dulceag (dulce) = süßlich. Aus lat. dulciculus (Diez 641) hat sich ein *dulcTcu (*dulcigu?) entwickeln können, wenigstens weisen das rum. dulceag und norditalienische Formen wie dolceghin, dolceghinetto (Ztschr. XX, 34) darauf hin. Da die Endung -eg im Rum. ungewöhnlich ist, so hat sie sich leicht nach -eag, welches im Auslaut vieler Wörter steht, umgestalten können. Anm. 1. Solche Wörter auf -eag — in einigen scheint es Suff zu sein — sind: beteag ^ ung. beteg, bedreag (vgl. Tiktin Wb.), ciofleagä (EtV), cepreag neben cepraz = trk. cepraz, somoiag (kann nicht, wie Siäin. vorschlägt, mit ung. szoma verglichen werden), terteleag = Klapper der Mühle (vgl. tertel = türk. tyrtyl — Gold-franzen). In bunceag — Bartmoos: Phascum (Et?), ciormoiag (vgl. ung. csormolya) == Fleischblume und huceag =^ huciü = Dickicht, kann das Suff, sowohl -eag, als auch -ag sein. Anm. 2. Aus ung. sereg hat sich im Rum. sireag Dos. V. 112b/4 etc., sirag Dos. V. 65b/9 etc. = Reihe entwickelt. Da man dieses auch in sir -f- eag hat trennen können, entstand das Gefühl, daß -eag Suff. ist. 15* § 204, 205, 206. — 228 — -ig« § 204. Ein Dsuff. -ig liegt vor in: scär-igä = Wagenleiter (vgl. scäricä = Leiterchen), tälp-igä = Pedal des Webstuhles JB. S. 240. 10 (vgl. tälp-ica = kleine Sohle). Auch in Suftixverkettungen kommt ein Dsuff. -ig vor: -äliga: säp-aligä = kleine Hacke; -igas: bat — betigas = kleiner Stock; bodigas = bodiü = boghiü = Habicht: Astur palumbarius Mar. O. I, 122. Daß die Diminution in -ig und nicht in -äl, -as liegt, zeigt einerseits das augmentative: tälpälage, andererseits die Nebenform von bodigas: bodigeu. Anm. Etymologisch unklar sind: ar. sumigä = Spitze, dr. pipirig = Binse, Scirpus (vgl. papura), mam äliga = Maisbrot. -og. § 205. Ein Dsuff. -og kenne ich nur in bätl-og (vgl. bätl-an) = Fäßchen. Anm. 1. -og ist, wie auch -oc, in den meisten Fällen aug.-pej. z. ß. in: bijog (Et?) == alter Klepper, cirn-og = stumpfnasig, mil-og = Krüppel, vielleicht auch in bazdagä (vgl. buzdugan), cotoroage (cotor?) = catäligi; dirlog (zu sl. dologati?), sbirciog = Morchel: Morchella (sbirc-it), sfarog = geschmort (sfarä, sfiräiü?), terfe-loage — Bücherkram (terfelesc?) Anm. 2. Suffixverkettungen mit -og sind: -ogesc: tol-ogesc = tol-änesc = sich hinstrecken; -orog: bos-orog = brüchig = bos-intoc (boase) = sont-orog (ung. sänta); bot-orog = Unfall etc. (zu bot?). — In fo(n)f-olog haben wir es, nach meiner Meinung, mit einer scherzhaften gelehrten Bildung mittelst -olog (vgl. fisi-olog, psichiolog etc.) zu thun. -änog liegt vor in släb-änog Dos. V. 15/26. G. b. 37, 3 (släbänogesc G. 98, 2) und durch Vokalharmonie: släbonog G. b. 63. (Etymol. undurchsichtig ist clätanogii == nedrept in Cod. Vor. 149/2—3. — Ich glaube nicht, daß ein Wort wie pintenog in pinten -f- sl. nog-L = Bein zu trennen ist, wie das Siain. thut, sondern in pinten -f- og. -Ug. § 206. Dim. auf -ug kenne ich nicht. Anm. 1. -ug wechselt mit -uc in läptucä = läptuga (= lat. lactuca); butuc — butug = buturug = Klotz, taväluc = tävälug (tävälesc). — zzy — § 206. Anm. 2. Bemerkenswert sind: ariug vgl. HEM., bäduga = Husten (vgl. sl. beda), caciugä (Et?) = Stör: Sturio ruthenus; chilug (chel) = kahl, coiugä (Siain.: com) = Netz, Garn; cosciug (sl. kovx-cegx -f- kosL); fäfälugä (Et?) = Posse, Spaß; päpäluga = päparudä (vgl. arag = ngr. ägadcc), pästr-uga (vgl. pästr-av) = Art Forelle; pilug Dos. V. 275b/35; 394b/36 (pilä) = pisälug (pisez) = maiug G. b. 300, 3 = Stößel; välätuc = tävälug = Walze. Die 6 letztangeführten Wörter können auch ursprünglich Dim. gewesen sein. Maiug — srb. maljuga, woraus ein Suff, -ug, da man daneben maiu hat, entstand. Anhang. Da Dr. Byhans „Istrorumänisches Glossar" (Jb. VI. S. 174 bis 398) nach der Ablieferung dieser Arbeit, doch vor der Beendigung ihres Druckes erschienen ist, füge ich der Vollständigkeit halber meiner Abhandlung diesen Anhang an. Suff. -itä. Dieses Suff, findet sich im Ir. reichlich vertreten, und zwar in beiden Punktionen: a) Dim. b) Motionssuff. Beispiele: fete: fetitse = dr. fetitä; fetsore: fetsoritse = Mädchen; kr. fräjar: fraieritse; ied: ieditse = dr. caprä; iepitse = dr. iapa -f- ita; kolore: kolaritse = kleine Perle; koptör-itse = kr. pekar-ica = Bäckerin; slov. lopar -f- ita: loporitse: Ofenschaufel; paunitse = dr. päunita (peunitä Jb. VI, L. XXXIV, 10) cf. kr. big. paunica; site: sititse = kleines Sieb; tsip + itä: tsipitse = Drisch el. Wie aus diesen Beispielen ersichtlich ist, ist auch im Ir. der Akzent nicht fest. Das Suff, findet sich im Kr. und Slov. (-ica) in derselben Bedeutung. Suff, -its hat diminutivische Funktion. Beispiele: but-its (siehe but-oiu) = kleines Faß; fetsor + its: fetsorits = Bursche; kol + its: kalits = Füllen; klopot -f- its: klopo-tits = Glöckchen; mik + its: mikits = dr. micut etc.; skond + its: skandits = Schemel. Dies Suff, ist kr. ic oder slov. ic. Außer diesen zwei Suff, giebt es keine anderen, die produktiv seien. — 230 — Suff, -el, -ea ist erhalten in: kordea (zweifelhaft) = ar. kordeauo, dr. cordea; portse, portse = lat. porc-ellus, -ella = dr. purcel, purcea, ar. purtsel, mgl. purtseo; vitse-lu vitse-wu = lat. vitellus, *vitella, dr. vitcl, vitea, ar. yitsel, yitsao, mgl. vitsoi. Suff, -uc scheint vorhanden zu sein in tsirüke = Bißchen dr. tir-ucä (vgl. slov. cürk = Tropfen, ab. norp'fcTH, srb. irypHTii = rinnen, dr. o tirä = un pic, ciuruesc. ung. csö-rögni etc.) Suff, -us liegt vor in tser use — dr. cenuse ar. tse-, tsi-. tsinuso, mgl. tsinuso = cinis + us. Suff, -utä liegt vor in korutse = dr. cärutä. ar. korutso, aber auch kr. slov. magy. kam ca. Suff, -ilä in rodilo = Rad, rotitsile = Rädchen ist von Byhan angezweifelt. Index der behandelten Suffixe und Suffixverkettungen. -ac § 43 ff | -äcäese £ 77. Anm. I -acachi § 196. I -äcesc § 77, Anm. j -ache § 196. I -ächel § 196. j -ächitä § 196. I -acTos § 85. ! -ac'iü § Si. ! -ag § 201. | -ägesc § 201, A. 2. -aginä § 201, A. 2. -aiü, -aie § 128. 1 -alag § 201, A. 2. -älas § 160. -äligä § 204. -älug § 206, A. 2. -änac § 47, Anm. -andru § 199. -änel § 107. -änog § 205, A. 2. -antoc § 70. -äras § 160. -ärel § 107. -arica § 16. -äritä § 16 u. § 90. -äritä § 16 u. § 90. -äruie § 133. -as § 154 ff. -ascä § 186. -äscan § 186. -ascu § 186. -äscutä § 186. -äsel § 107. -äsitä § 90. -äsor § 180. -ätaritä § 92, A. 4, -ätel § 107. -atic § 50. -atuie § 133. -äut § 100, Anm. -ävel § 107. -avitä § 90. -cäesc § 98, A. 1. -cäresc § 98, A. 1. -cärez § 98, A. 1. -cat § 98, A. 1. -ce § 81. -cel, -cea § 58. -cicä § 58. -clor § 127. -cios § 85. -cuesc § 98, A. 1. -cus § 98, A. 1. cut3§ 98. -eandru § 199, A. 1. -ec§49 u.§77,Anm. -ec § 50. -ecesc § 77, Anm. -eciü § 84. -ecus § 168. -eg u. -eag § 202 f. -el, -ea § 102 ff. -elar § 107. -elat § 107. -elea § 107. -elesc § 107. -eleu § 107. -elez § 107. -elie § 107. -eliste § 107. -elnic § 107. -elnitä § 107. -enciü § 84. -eric § 57. -eselg 107 (= äsel). -etic § 50, A. 3! -eut § 100, Anm. i 1 u. § 85 -ic § 51 ff. -icea § 57. -ice § 83. -icean § 57. -icer § 57. -icesc § 57 n Anm. -icel, -icea § 58. -iche § 120. -icicä § 58. -icios § 57 -icos § 57. -icut § 57. -ig § 204. -igas § 204. -igeu § -ie § 129. -ilitä § 90. -ilut § 97. -inas § 160. -iiicä § 84. -inel § 107. -intoc § 70. -ior § 121 ff. -irnica § 57. -is § 162 ff. — 232 — -itesc § 107. -itez § 107. -itica § 57. -iu § 131. -lug § 152. -luie § 152. -luiü § 152. -lus § 152. -lut § 152. -oanclru § 199, A. 1. -oc § 70 ff. -ocesc § 77, Anm. -ochez § 77, Anm. -ociü § 84. og § 205. -ueut § 73 u. § 97. §201, § 204. -ogesc § 205, Anm. -olog § 205, Anm. -önitä § 90. -onog § 205, Anm. -orog § 205 -osel § 107. -osita § 90. -otel § 107. -otoc § 70. -out § 100, Anm. -sor§171ff.(§179). -tel § 107. -uc §72 ff. u. § 77, Anm. -ucan § 73. -ucean § 73. -ucel § 73. -ucesc § 77, Anm. -ucica § 57. -ucos § 73. -ug § 206 -ugine -uicä § 134. -um, -uie § -ul § 116. -ulea § 136. -ulean § 139. -ulescu § 136. -ulet § 140. -ulicä § 142. -ulice § 143. -ulie § 144. -ulitä § 141. -uliü § 145. -unchiü § 120. -unel A. 2. 12811 -isan § 163. -iscä § 187. -iscan § 187. -isel § 163. -isinedzu § 163. -isor § 172 ff -itä § 86 ff. -itel § 107. -itel § 90 u. § 107. § 107. -ur § 117 ff: ö -urel § 147. § 205, Anm. -uritä § 148. Q -uriü § 149. ■urug § 206. ■urus § 150. -us § 164 ff. -usar § 168. -usel § 107. -usenT § 168. -uscä § 188. -usitä § 168. -uslie § 168. -usor § 178. -ut § 93 ff. -utel § 107. -utesc § 107. -utos § 107. Abkürzungen. ab. = altbulgariseh. alb. = albanesisch. ar. = aromimisch, aug. = augmentativ. big. = bulgarisch, bn. = b anatisch. Dim. = Diminutivum. dr. = dakorumänisch. Dsuff. = Diminutivsuffix. Et(ymol.) = Etymologie. (a)it. = (alt)italienisch. iter. = iterativ, ir. = istro-rumänisch. kruss. = kleinrussisch, mold. = moldauisch, munt. = muntenisch. (n)gr. = (neu) griechisch. Orn. = Ornithologie. ! PeJ* = pejorativ. ; Primit. = Primitivum. j (a)prt. = (alt)portugiesisch. ! (a)prv. = (alt)provencalisch. i rom. = romanisch. ' rtr. = rhäto-romanisch. ! (a)rum. = (alt(rumänisch. sie. = sicilianisch. sl(av.) = slavisch. srb. = serbisch. ! (a)sp. = (alt)spanisch. ! slov. = slovenisch. ' trans. = transsilvanisch, : Vb. = Verbum. vlt., vglt. = Vulgärlatein. Dialekte der Grossen Walachei von Gustav Weigand. A. Reisebericht. Am 29. Juli 1899 war ich zu meiner fünften Reise zur Erforschung der daco-rumänischen Dialekte von Leipzig aufgebrochen und am 31. Juli in Kronstadt, dem diesjährigen Ausgangspunkte, angekommen. Durch die Munificenz des königlich rumänischen Ministeriums des Inneren und des Kultus war mir die Summe von 1200 Mark zur Verfügung gestellt worden, um mir damit Wagen und Pferde anzuschaffen, damit ich leichter als bisher meine Aufgabe erfüllen könne. Denn es war zwar in Siebenbürgen recht gut möglich, monatelang zu Pferd umherzureisen, ohne allzugroße Strapazen aushalten zu müssen, aber als ich im Sommer 1898 die Kleine Walachei ebenso bereiste, sah ich wohl ein, daß ich ein zweites Mal wohl kaum im stände sein würde, dieselben Anstrengungen zu ertragen. Sechs bis zehn Stunden täglich zu Pferde, dabei angespannt arbeiten bei schlechter Verpflegung, denn selbst für Geld und gute Worte war auf den Dörfern oft nichts zu bekommen, obendrein die elenden Nachtquartiere, die oft von Ungeziefer nur so wimmelten, daß an eine Nachtruhe nicht zu denken war, und das Schlafen im Freien war auch der Witterung wegen nicht immer möglich: das alles zusammen hatte mich zur Erkenntnis gebracht, daß die Fortsetzung meiner Dialektstudien nur dann möglich sei, wenn ich im geschlossenen Wragen reiste, der mir nicht nur als Beförderungsmittel, sondern auch als Wohnhaus dienen sollte. Den Meister Zerbes in Kronstadt hatte ich beauftragt, einen zweckentsprechenden Wagen auszuführen. Bei meiner Ankunft in Kronstadt wrar er so weit fertig, daß er nur zusammengesetzt zu werden brauchte. Da mir bis dahin noch acht Tage Zeit blieben, benutzte ich sie, um Ausflüge zu machen, zunächst nach Säcele-Hosszufalu, einer großen, eigentlich aus sieben Dörfern bestehenden Gemeinde, wo Rumänen und Tschango, einem interessanten Volksstamme, über den ich noch bei anderer Gelegenheit eingehender zu sprechen haben werde, zusammen wohnen, und dann machte ich eine Tour durch das Fogarascher Land, das mein Schüler, Herr Puscariu, zum größten Teil schon bereist hatte, das ich aber auch kennen lernen wollte, sowohl der Sprache wegen, als auch wegen des Umstandes, daß es als Stammland für einen großen Teil der Siebenbürger, wie auch der groß-wallachischen Rumänen betrachtet werden muß. Ich wanderte durch die reichgesegnete Ebene des Burzen-iandes über Weidenbach (sächsisch Widenboch, daraus rumänisch gimbaf) nach Zeiden (rum. Codlea, 2900 Sachsen, 1200 Rumänen, 100 Zigeuner), am Fuße des schwarzen Zeidener Berges. Von dort führt der Weg durch Wald bergauf und bergab nach Vlädeni, wo ich übernachtete, gastlich aufgenommen vom Herrn Pfarrer Zorca. Da die Straße des Terrains wegen einen großen UmwTeg macht, wanderte ich am folgenden Tage auf einem Fußpfade nach Persiani, das von Herrn Puscariu bereits untersucht war. und wo eine Nachprüfung seine Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit im Aufzeichnen erwies; dann fuhr ich über Scharkani, eine alte sächsische Niederlassung, die schon im 13. Jahrhundert erwähnt wird, mit einer aus Rumänen und Sachsen gemischten Bevölkerung, mit dem Wagen nach Fo-garasch, dem Hauptorte der großen Ebene, der Tara Oltului, die sich von Venetia bis Rakovita über 70 klm weit erstreckt c c und fast ausschließlich von Rumänen bewohnt wird. Die Sachsen in Besembak und Betlen sind ganz geschwunden, auch in Freck (nur noch 35 sächsische Familien unter 2400 Bewohnern), Scharkani und Fogarasch nehmen sie keineswegs zu. Magyaren waren ohne Zweifel auch früher a,uf dem Lande verbreitet, sind aber schon seit langem rumänisiert, — 236 — nur in Fogarasch haben sie sich in größerer Zahl gehalten, allerdings hauptsächlich durch Zuwanderung. Über 20 von den 90 rumänischen Gemeinden hatten freie Bevölkerung, die Leute waren Nemesch. Die Nacht verbrachte ich in Vistea, fuhr mit der Bahn früh morgens nach Porumbac, dann mit Fuhrwerk nach Freek, Racovita, PurcestT, wto die Mädchen grüßen, indem sie wie die Männer den Hut abnehmen, Boita, am Eingang des Boten Turmpasses, von wo aus ich in Begleitung mehrerer Herren einen Abstecher in das wundervolle Oltthal abwärts bis zur rumänischen Grenze machte. Noch am Abend fuhr ich nach Hermannstadt und von da am nächsten Tag nach Kronstadt. Sonntag, den 6. August begab ich mich nach Tartlau auf den Pferdemarkt, wo ich ein Paar Pferde, Ziker-Rasse, die sich in der Folge ausgezeichnet bewährten, erstand; ebenda nahm ich einen Sachsen von Tartlau, der Deutsch. Sächsisch, Magyarisch und Rumänisch gleich gut redete, als Diener an. Den Montag Vormittag verbrachte ich in Kronstadt mit Einkäufen aller Art, wie Konserven, Wurst, Speck etc., um für die Reise gerüstet zu sein und konnte noch am Nachmittag desselben Tages die Reise im eigenen Wagen antreten; wir gelangten allerdings nur 15 klm weit bis Rosenau. Da ich totmüde war, hätte ich mich gerne zeitig der Ruhe hingegeben, leider aber wurde ich im Gasthaus von einem Forst-beamten aus Maroseh-Ludoseh erkannt und binnen Kurzem war eine große Gesellschaft beisammen, zum Teil alte Bekannte aus den verschiedensten Gegenden, auch aus Rumänien, die sich dort in der Sommerfrische aufhielten. Erst nach Mitternacht fand ich die ersehnte Ruhe. Am folgenden Tage fuhren wir nach Törzburg (Bran) mit seiner prächtig gelegenen Burg, wo ich des Markttages wegen den ganzen Tag verbrachte und abends im Hause des Herrn Advokaten Jos. Puscariu, dessen Gast zu sein ich auch in Kronstadt die Ehre hatte, freundlichst aufgenommen wurde. Mittwoch, den 9. August brachen wir um 612 Uhr auf, fuhren auf einem steilen, aber sonst guten Wege langsam in zwei Stunden bis zur Grenze, die ich sowohl auf ungarischer, wie auf rumänischer — 237 — Seite, da mein Kommen dort telegraphisch angekündigt war, ohne alle Zollschwierigkeiten überschreiten konnte. Die von dort nach Rumänien führende Straße gehört mit zu den schönsten, sowohl bezüglich der Anlage, als auch bezüglich der landschaftlichen Umgebung, die ich kenne. Gegen 4 Uhr erreichte ich das von Sommerfrischlern überfüllte Rucär, wo ich die erste Dialektaufnahme in der großen Walachei machte, fuhr dann noch gegen Abend nach Nämuiesti, das ich bei völliger Finsternis erreichte. Ein Bauer nahm mich mit meinem Wagen in seinen Hof auf. Hier zum ersten Male sollte der Wagen als Nachtquartier dienen, für welchen Zweck der aus drei Matratzen bestehende Sitz auseinandergenommen und ausgebreitet wird, wodurch ein gutes Lager entsteht. Johann, der Diener, schlief im Stall bei den Pferden. In der Nacht brach ein Gewitter mit gewaltigem Platzregen aus, was mich nur wenig gestört haben würde, denn ich lag ja absolut sicher vor Regen und Wind, aber ein anderer Umstand, den ich vorher nicht bedacht hatte, ließ mich wenig zur Ruhe kommen. Im Hofe wraren nämlich eine Menge Büffelkühe, von denen bald die eine, bald die andere sich am Wagen rieb, wodurch dieser in schwankende Bewegung ge-setzt wurde, und dabei stießen diese Tiere so unangenehme grunzende Töne aus, daß ich immer wieder aus dem Schlaf geweckt wurde. Am folgenden Tage fahr ich nach Leresti, kam Mittags nach Cimpulung, dem Hauptorte des Kreises Muscel, machte Nachmittags eine Fußwanderung nach Albesti, und setzte am folgenden Tage meine Reise nach Westen fort, was insofern für den Wagen Schwierigkeiten hatte, als die Fiußthäler alle von Norden nach Süden ziehen, man also genötigt ist, sehr starke Steigungen zu überwinden, wenn man nach Osten oder Westen fährt. Das Land ist durchaus gebirgig von der österreichischen Grenze ab bis nach Pitesti, Tirgoviste, Ploiesti; eine Entfernung von 70 und mehr klm in der Breite und über 200 klm in der Länge, und man begreift sehr gut, wenn man aus der Ebene des Tara Oltului oder aus dem ebenso flachen Burzenlande kommt, daß die alte Walachei, als noch Cimpulung oder später Tirgoviste die Hauptstädte waren, Muntenia, das heißt Gebirgsland, genannt wurde, ein Name, der natürlich später, als das Reich sich auch nach Süden bis zur Donau ausdehnte und so zum größten Teile Ebene umfaßte, beibehalten wurde; entsprechend wurden die Bewohner Munteni genannt, die der Fogarascher Ebene, trotzdem sie in Siebenbürgen liegt, aber Olteni, gerade so wie die Bewohner der kleinen Walachei; dagegen heißen Ardeleni die Bewohner von Ardeal, die nördlich des Oltflusses wohnen. Es ist also gar nicht nötig, sich darüber zu wundern, daß die zum größten Teile ebene große Walachei Muntenia heißt, die Sache ist sehr einfach und natürlich zugegangen. Über Godeni, Slänic, DomnestT fuhr ich nach dem hoch im Doamnathale gelegenen Corbi, wo ich im Hofe des Wirtshauses im Wagen übernachtete. Der Dialekt dieses Dorfes ist hochinteressant; die Bewohner sind ebenso wie auch in Poenari und Albesti Ungnreni, wie man die erst in jüngerer Zeit aus dem Norden eingewanderten Rumänen nennt. Die Leute in Corbi sind vor etwa 150 Jahren hauptsächlich aus Zina bei Reußmarkt in der Nähe von Hermannstadt eingewandert. Diejenigen in Domnesti stammen aus Breaza südlich von Fogarasch. Die Leute dort sind noch sehr unkultiviert, aber doch gu [-mutig. Sie haben die Tracht wie in Siebenbürgen bewahrt; die Frauen tragen zweiteilige Schürzen, während unter den Munteni mehr die Fotä, ein großes viereckiges Stück Tuch, das in Rockform um den Leib gewickelt und mit dem Gürtel zusammengehalten ward, getragen wird, in der Form genau so wie bei den Kraschowener Bulgaren im Banat, die mit dieser Tracht dort ganz isoliert stehen. Bei FläminzestT, das ich bereits im vorigen Jahre besucht hatte, erreichte ich das Aräzeschthal. Ich wandte mich nun erst aufwärts bis Oies-i, wo ich ebenso wie im Jahre vorher in. dem benachbarten'Valea Danului, in Gefahr geriet, von dem überklugen Bürgermeister als Spion eingesteckt zu werden. Im Kloster Arges fand ich leider den Herrn Bischof nicht anwesend, doch wurde ich freundlich aufgenommen, setzte am folgenden Tage meine Reise thalabwärts fort, machte einen kleinen Abstecher nach Bunesti, passierte Drogobost. wie man das Dorf statt Dobrogost nennt, wo ich auch angehalten wurde, diesmal aber nicht als Spion, sondern als Sozialist, und erreichte gegen Abend Pitesti, in dessen Straßen an einzelnen Stellen der Hagel einen Meter hoch lag. Ein gutes, aber sehr teures Quartier fand ich im Hotel Orient. Die Tracht der Bäuerinnen der ganzen Umgegend ist wesentlich städtisch, die Frauen tragen Röcke aus Kattunstoffen; im oberen Tirguthale erscheint wieder die Fotä, im unteren die Doppelschürze, statt der in der Gegend von Pitesti üblichen Röcke. Am folgenden Tage fuhr ich über Piscani, Bäliiesti. Mihäiesti nach Cimpulung, wo ich zwei Tage bei meinem Studienfreunde Velculescu, dem Direktor des dortigen Lehrerseminars verweilte, namentlich um meinen Pferden, die seit Kronstadt noch keinen Ruhetag gehabt hatten, Erholung zu gönnen. Zum Glück waren die Wege immer gut, zum Teil sogar recht gut gewesen, sonst hätten sie auch eine solche Leistung nicht zu Stande gebracht. Auf steilem Wege fuhr ich von dort nach Mätoi, dessen Bewohner auch aus Siebenbürgen stammen, woher weiß man nicht, nur so viel, daß sie über Sinaia eingewandert sind; dann rollte der Wagen abwärts durch das Thal des Argisel. Ich wandte mich dann über Stefänesti, ohne Pitesti zu berühren, nach Priboieni, Gates ti, Picior de Münte, Ghibotent im Dimbovitathale, nahm dort zwei Pferde als Vorspann, um auf Waldwegen den Höhenzug, der das Dimbovita- von dem Jalomitathale trennt, zu überschreiten, welch letzteres Thal ich in Vilcana erreichte; dann ging es thalabwärts nach Tirgoviste, dem Hauptorte von Dimbovita, wo ich aber nur einige Stunden über Mittag verweilte, und verbrachte die Nacht auf einem Hofe in Adinca. Ich fuhr dann durch das dichtbevölkerte Krikovathal nach Norden über Ghirdovent nach Edera, von dort über — 240 — einen schönbewaldeten Gebirgszug nach Mägureni im Pra-hovathal, übernachtete bei andauerndem, strömenden Regen im Wagen vor dem Gemeindeamte, bewacht von einem Dorf-v/ächter, und schlief auch recht gut, da außer dem auf das Leder des Wagens aufschlagenden Regen nichts zu hören war; ich fuhr dann nach Süden über Filipesti de Tirg, Mä-nesti, in welcher Gegend mir die roten Jacken der Männer auffielen, nach Tiriceni, wo ich auch wieder unter die ganze Nacht anhaltendem Regen auf dem Hofe des Wirtshauses übernachtete, mußte dann des hochgeschwollenen Wassers der Prahova wegen einen großen Umweg machen, um die von Bukarest nach Ploiesti führende Landstraße zu erreichen. In Puchen!, das, wie fast alle Orte in der dortigen Gegend, recht hübsche Häuser hat, verweilte ich einige Stunden, und am Nachmittage kam ich in Ploiesti, dem einen recht günstigen Eindruck machenden Hauptorte von Prahova, an, herzlich aufgenommen im Hause des bekannten Schriftstellers, Herrn Gherea-Dobrugean. Von hier aus machte ich zwei Abstecher mit der Bahn, um den Pferden, die seit Cimpulung beständig gelaufen waren, Erholung zu gönnen. Zunächst fuhr ich mit der Zweigbahn, die nach Släoic geht, nach Poiana, das den Dialekt der sehr gleichmässigen Sprache des Teleajenthales repräsentiert. Am folgenden Tage besuchte ich das Prahova-thal, machte Station in Cämpina, um Herrn Häjdäu in seinem Tusculum zu besuchen, traf ihn aber nicht an, ging nach dem in der Nähe liegenden Dorfe Cornu de jos, wo ein neuer Dialekt beginnt (die Sprachgrenze des großwalachischen Dialektes ist das südlich von Cämpina liegende Banesti) und fuhr abends noch nach Sinaia. Am folgenden Morgen wanderte ich nach Polana Tapului, fuhr nachmittags nach Comarnic und traf abends wieder in Ploiesti ein. Von Ploiesti wandte ich mich nach NO, zunächst nach Plop, sodann auf sehr schlechtem Wege über Vorbilä nach Urlati, wo wir bei völliger Dunkelheit eintrafen. Dort verließ ich das Bergland und hielt mich nun wochenlang in fast völlig ebenem Lande auf. Ich fahr über LoloTascä, Magula (so heißt das Dorf statt des auf der österreichischen Karte stehenden Mägurä), Parepa, Gura Vadului bei Mizil, Ulmeni, wo ich nur nach langem Umherfahren Erlaubnis erhielt, auf einem Hofe übernachten zu dürfen, Lipia nach Buzäu, dem Hauptorte des Kreises. Mein Aufenthalt dauerte nur wenige Stunden, dann fuhr ich in südwestlicher Richtung auf der Bukarester Straße, die aber noch im unfertigen Zustande war, wodurch ich genötigt war, meist nebenher zu fahren, was nach dem vielen Regen der letzten Zeit oft sehr schwierig war, über Costesti, Selistea Cotorci, nach dem kleinen Landstädtchen Urziceni, dann wandte ich mich östlich nach Brosteni, dem Sitze des verstorbenen albanesischen Millionärs Zappa, setzte auf der Fähre über die Jalomita, in deren Thale eine Reihe sehr schöner Dörfer liegen, nahm dann wieder die Richtung nach Südwesten, übernachtete auf dem Hofe eines elenden Hanes in Movilitä, machte am folgenden Tage Mittagsrast in dem jetzt fast ganz bulgarischen Afumati (300 Familien Bulgaren, 25 Familien Rumänen), das dem kürzlich verstorbenen Baron Dumba in Wien, einem Aromunen dem Ursprünge nach, gehört. Eine Inschrift in rumänischer Sprache über der Kirchen-thüre besagt, daß dieselbe zu Ehren und Ruhme der Gottesmutter Jungfrau Maria von Constantin Cantacuzino von Grund aufgerichtet, fertiggestellt und verschönert sei zum ewigen Gedächtnis seiner Eltern und Voreltern, seiner selbst und seiner Nachkommenschaft im Jahre 1696. Noch an demselben Tage erreichte ich abends Bukarest und stieg im Hotel Bibescu Vodä ab, wo auch gute Stallung für die Pferde war. In sechs Tagen war ich von Ploiesti über Buzau auf Umwegen nach der Hauptstadt gelangt. Vier Tage dauerte mein Aufenthalt in der Landeshauptstadt; ich hatte selbst etwas Erholung verdient, da ich bisher noch keinen Ruhetag gehabt hatte, doqh auch hier duldete es mich nicht länger. Ich benutzte einen Tag zum Ausflug mit der Bahn nach Buftea und nach Ghergani, dem Gute des verstorbenen Akademikers Ghica, Besuche bei Bekannten und Freunden, auf dem Ministerium und auf der Metropolie füllten die übrige Zeit aus. Weigand, 8. Jahresbericht. Iß — 242 — — 243 — Ausgerüstet mit neuen Vorräten an Eßwaren, mit Hafer und gepreßtem Heu, letzteres aus dem Grunde, weil des trockenen Frühjahrs wegen das Heu nicht geraten war, fuhr ich nach Süden auf guter Straße nach Jiliana, wo ich Halt machen wollte, mußte aber weiter fahren, da der Ort bulgarisch ist, besuchte Copäceni de sus, Cälugäreni, dann zog ich nach Nordwesten auf zum Teile sehr schlechtem Wege nach dem bulgarischen Bila, dann nach Ghimpati, Rusi lui Aslan, Gratia, wandte mich nach Südwesten über Selistea nach Slavesti im Thale des Teleorman, dem ich nun aufwärts folgte über Recea de sus, wo ich auch als verdächtiger Mensch von dem Bürgermeister und noch mehr von dem Logofät gequält wurde, der sogar die Unverschämtheit hatte, mich nochmals um 9 Uhr abends durch den Gemeindediener auf das Gemeindeamt zu zitieren, trotzdem ich schon vorher Paß und Empfehlungsschreiben vom Ministerium vorgezeigt hatte. In Costesti, in der Nähe von Pitesti erreichte ich die Bahn, fuhr c 7 c 7 dann auf Kreuz- und Querwregen über Colonesti, Märgineni, Prisac, Beria, Teslui nach Slatina, dem Hauptorte vom Kreise Olt, wo ich im Hotel Royal vortrefflich aufgehoben war. Da ich im vergangenen Jahre den Kreis Romanatz in der Kleinen Walachei nicht hatte besuchen können, mußte ich es in diesem Jahre nachholen. Wir passierten den Olt auf der eisernen Brücke bei Slatina, fuhren bis Vläduleni, wo ich den Dialekt von Osica untersuchte, und besichtigte daselbst die große Niederlage der Tabaksregie, auf deren Anregung hin in der ganzen Gegend viel Tabak angebaut wird. Auffallend war mir, daß in diesem Bezirke von den Frauen der türkische Feß getragen wird, der durch eine Einlage steif gemacht wird. In Caracal, der Hauptstadt des Kreises Romanatz traf ich zufällig mit Herrn Dimonie aus Ochrida in Makedonien zusammen, der mir den Codex Dimonie übergeben hatte. Mit seinem Vorschlage, diesen kostbaren aro-munischen Text der rumänischen Akademie zu überweisen, wenn ich seiner nicht mehr bedürfe, war ich vollständig einverstanden. Ich verließ die Straße und benutzte nun Feld- wege, die bei gutem Wetter sehr angenehm zu befahren sind. Das Land ist fast vollständig eben, gut angebaut, die Ortschaften liegen weit auseinander und da sie alle in Akazienwäldern verborgen liegen, werden sie auch nur durch diese am Horizonte angekündigt, kaum daß man hie und da einen Kirchturm darüber hinausragen sieht. Das Bördel, d. h. die in die Erde eingegrabene Wohnung, wird, je weiter man nach Süden kommt, immer häufiger. In neuerer Zeit sucht man auch von Seiten der Regierung darauf hinzuwirken, daß statt ihrer Häuser gebaut werden. (Näheres darüber in meinem x\.ufsatze: Bulgarische Siedelungen in Rumänien, Globus B. 78, S. 121). Uber Redea, Zvorsca, Läcusteni erreichte ich die Landstraße bei Toceni, die von dort durch den hohen Sand nach Bichet an der Donau führt, das wir mit ganz erschöpften Pferden erreichten. Nun wandte ich mich wieder nach Osten der Donau folgend über Dibuleni, mit einer auffallend hübschen Kirche im byzantinischen Kuppelbau, nach Potel, das hübsch auf einer Höhe am gleichnamigen See liegt, dessen Fischerei an Rumänen aus Turtukai in Bulgarien für die nette Summe von 30 000 Fr. jährlich verpachtet ist, außerdem zahlen die anwohnenden 600 Familien je 20—60 Fr. Pacht für Fischereirecht, so daß der glückliche Besitzer des Gutes Potel alljährlich einen hübschen Nutzen aus dem See zieht. Uber Orlea mare fuhr ich nach dem noch jungen, aber schnell aufblühenden Städtchen Corabia, dem Endpunkte der Oltthalbahn an der Donau. Bei Izlas setzte ich auf einer Fahre über den hochgeschwollenen Oltfluß, an dessen Ufer wohl fünfzig schwer beladene Wagen standen, die das Sinken des Wassers abwarten mußten, um übergesetzt werden zu können. Ein gutes Trinkgeld bewog die Fährleute, bei meinem leichteren Wagen eine Ausnahme zu machen. Hinter den Militärschießständen vorüber, an denen auch am Sonntage geschossen wurde, gelangte ich nach dem erhöht gelegenen Städtchen Turnu-Mägurele, der Hauptstadt des Kreises Teleorman in der Großen Walachei, das auf den Ankommenden mit dem geschäftigen Treiben in den sauberen, von einem 16* — 244 — hübschen Platze aus sich fächerartig ausbreitenden Straßen einen recht guten Eindruck macht. Die Verwaltungsgebäude sind wie eigentlich überall in Rumänien äußerst prunkvoll gehalten. Ich besuchte mit der Bahn Balaci, ganz im nördlichen Teleorman gelegen, übernachtete im Städtchen Rusi de Vede, wo gerade Markttag war, was mir Gelegenheit gab, die Dialekte mehrerer Dörfer zu untersuchen. Auch die verschiedenen Trachten von Teleorman konnte man beisammensehen. Im mittleren Teile des Kreises tragen die Männer breite Hosen aus dunkelm Wollstoff mit bunten Stickereien, besonders Blumenmustern, auf der oberen Vorderseite verziert, im Süden trägt man weite Leinenhosen, die kaum sichtbar sind, weil man darüber ein fast bis zum Boden reichendes, befranztes weißes Baumwollenhemd trägt, und im Norden ebenso wie in dem benachbarten Kreise Olt, trägt man die enge gegische Hose, aus dickem, weißem Wollstoff mit schwarzem Bande verziert, die auch in derselben Weise wie bei den Gegen getragen wird, nämlich nicht in der Taille zusammengeschnürt, sondern unterhalb derselben lose auf den Hüftknochen aufliegend, so daß man immer fürchtet, daß die Leute dieses notwendigste Kleidungsstück verlieren. Auch in der Kleinen Walachei, nämlich im südlichen Mehedinti und im nördlichen Romanati wird dieselbe Hose getragen. Auf schier endloser Straße fuhr ich nach Furculesti, von wo aus in südlicher Richtung das von Ungureni bewohnte Dorf Lissa liegt, das ihre am weitesten nach Süd-Westen vorgeschobene Colonie ist; in dem benachbarten Vlasca und in Ilfov giebt es deren bereits viel mehr. Gegen 3 Uhr erreichte ich Alexandria, einer erst im Jahre 1834 von Alexander Ghica durch Ansiedelung von Bulgaren gegründeten Stadt. Auch in der Umgebung giebt es mehrere bulgarische Ansiedelungen. Von dort wandte ich mich südlich nach Soim im Vedethale, dann über Starobaneasa, das man übrigens dort Stiorobäneasa ausspricht, nach Putenic, wo ich Mittagsrast hielt. Auf dem 25 klm langen Wege sieht man — 245 — kein einziges Dorf, und doch ist das ganze Land bebaut. Die Landleute fahren mit einem Wagen, auf dem ein großes Wasserfaß liegt, mit Weib und Kind hinaus aufs Feld und verbringen dort im Freien gleich mehrere Tage, bis die Arbeit gethan ist. Der Mangel an Arbeitskräften bei der spärlichen Besie-delung dieser großen Ebene bringt es auch mit sich, daß auch die Bedingungen, unter denen die Bauern das Land der Großgrundbesitzer bestellen, hier günstiger sind, als anderwärts, z. B. nimmt Herr Marghiloman, der hier ausgedehnte Güter besitzt, nur ein Viertel oder gar ein Fünftel des Ertrages als Pacht, während sonst die Hälfte die Regel bildet. Abends erreichte ich Giurgiu an der Donau, fuhr dann nördlich nach Daia, wo ich die Landstraße in östlicher Richtung verließ, gelangte auf schlechten Feldwegen nach Bäneasa, verlor dann in einem ausgedehnten Walde etwas die Richtung, indem ich statt nach PoTeni nach Prundu gelangte. Dann fuhr ich nördlich durch denselben Wald, in dem ich mit Leuten aus Colibas zusammentraf, passierte bei Gostinar auf sehr primitiver Brücke den Arges, woselbst von dem Gutsbesitzer ein Brückengeld von 50 BanT erhoben wurd, während die Bauern des Dorfes für die Benutzung der Brücke ihm eine Pogoanä Land bearbeiten, müssen. Durch Herrn Vicar Sachelarie in Valea Dra-gului, einem fast ganz bulgarischen Dorfe, erfuhr ich nähere Angaben über die zahlreichen bulgarischen Ansiedelungen im südlichen Ilfov. Dort erwarb ich auch einige sehr hübsche Tücher aus feinem Baumwollengewebe mit prächtigen Mustern, die man besonders zum Schmuck der Bilder an den Wänden benutzt. Mit Bedauern mußte ich wahrnehmen, wie die jüngere Generation Geschmack daran gefunden hat, statt der schönen alten rumänischen Muster überaus plumpe Blumenmuster in abscheulicher Farbenzusammenstellung einzuführen. Die Schuld daran trägt der Handarbeitsunterricht, der, anstatt sich an das Bestehende anzulehnen und dieses zu vervollkommnen, abendländische Muster einführt, und da den Bauernmädchen — 246 — 247 — die genauen Vorlagen fehlen, ahmen sie in höchst ungeschickter Weise diese Blumenmuster nach. Am folgenden Tage gelangte ich nach Budesti, einer großen, schönen Gemeinde, deren Bewohner zu vier Fünfteln aus Zigeunern bestehen, dann nach Luica, das lieblich an einem kleinen See liegt, wo gerade eine Kommission aus Bukarest thätig war, um Land an die Bauern der Umgegend zum Zwecke einer Neuansiedelung zu verteilen. Auf einer von einem Türken bedienten Fähre setzte ich wieder über den Arges, besuchte die große und schöne Gemeinde ChirnogT und übernachtete in dem Städtchen Oltenita an der Donau. Hier, wie fast in allen Städtchen längs der Donau, wie in Calafat, Bechet, Corabia, Turnu-Mägurele, Gi-urgiu, Cälärasi herrscht das fremde Element, wenn auch nicht an Zahl, so doch an Bedeutung vor. Die meisten Geschäfte, die Cafes, die Hotels sind in Händen von Griechen, auch giebt es viele Bulgaren, Armenier, Juden, Albanesen. Deutsche sind hier zwar nicht zahlreich, aber doch .findet man überall eine Anzahl deutscher Handwerker, wie Schlosser, Tischler, Sattler, Wagenbauer und andere. Die Apotheker waren früher meist Sachsen aus Siebenbürgen, allein durch neue Gesetzesbestimmungen hat man ihnen den Aufenthalt zum Schaden des zahlenden Publikums verleidet. Von Oltenita fuhr ich östlich über Ulmeni durch meist bulgarische Dörfer nach Minästire, das auch zur Hälfte bulgarisch ist. Dort verließ ich den Kreis Vlasca und gelangte auf schwer zu findenden Pfaden durch eine sumpfige Niederung nach Värästi in Jalomita, wo Tracht und Sprache sich sofort ändern. Auch das bulgarische Element verschwindet fast ganz. Von Cälärasi aus wandte ich mich nordwestlich durch das nur sehr schwach besiedelte Baragan nach dem 60 klm entfernten Obilesti an einem See, wie deren eine ganze Reihe sich durch das Thal von MostistT hinziehen. Von Obilesti wandte ich mich nordöstlich nach Lehliu, Ptersica, Ciochina, wo wir die Jalomita auf einer Brücke passierten, und erreichten gegen Abend Crunti. Von hier aus schlug ich die nördliche Richtung nach Padina, Pogoanele bis nach Minzu, in der Nähe des Buzauflusses, ein, von wo aus eine chaussierte Straße westlich nach Buzäu führt. In ganz Jalomita waren wir nur auf weichen, für die Pferde günstigen Wegen gefahren, sonst hätten sie auch nicht ausgehalten, durchschnittlich etwa 60 klm neun Tage hintereinander zurückzulegen. Sie hatten einige Ruhe verdient, und so fuhr ich am folgenden Tage mit der Bahn nach Costieni mare, dann nach Sih-lele, wo Herr lonel Grädisteanu die Liebenswürdigkeit hatte, mich mit seinem Geschirre in die nahen Berge zu führen, wobei ich Gelegenheit hatte, den Dialekt von Dumitresti kennen zu lernen. Dann besuchte ich Focsani und Odobesti, wo ich den Moldauer Dialekt von Neres und noch ausgeprägter den von Movilitä in der Nähe von Panciu kennen lernte. Nach Buzäu zurückgekehrt, rüstete ich mich zur letzten Fahrt durch das interessante Buzauthal, durch das eine ganz gute Straße führt bis auf eine Strecke von 5—6 klm bei Nehoias, die allerdings in einem solchen Zustande ist, daß ich mich heute noch wundere, daß der Wagen dabei nicht in Stücke gegangen ist. Aufenthalt nahm ich in Mägura, dann in Cisläu, wro ich am Abend ein sehr unangenehmes Ren-contre mit dem Primär hatte, der mit aller Gewalt mich zu einem österreichischen Spion stempeln wollte, und in seiner Dummheit glaubte, mir eleu Gebrauch von Spezialkarten und photographischem Apparat verbieten zu können. In Nehoias wurde ich sehr liebenswürdig von dem dortigen Lehrer aufgenommen, und erreichte spät Abends die Österreichische Grenze bei Crasna, woselbst wir in dem Wirtshaus eines biederen Sachsen gutes Quartier fanden. Auf vortrefflicher Straße fuhren wir am anderen Tage nach Tartlau, mit kürzerem Aufenthalt in Vama Buzäului. Wie froh waren wir, als wir die mächtigen Türme der befestigten Kirche von Tartlau von weitem erblickten; ohne Unfall war die weite Reise von statten gegangen und gesund kehrten wir wieder zurück. Die Pferde brachte ich beim Lehrer unter, da ich die erprobten Tiere nicht verkaufen — 248 — wollte, um sie im folgenden Jahre auf der Reise nach der Moldau wieder zu benutzen. Am 6. Oktober nach zehriwöchentlicher Abwesenheit traf ich wieder in Leipzig ein. Bulgarische Siedelungen. Als ich auf der Reise durch die Kleine Walachei im Jahre 1898 mehrere bulgarische Dörfer in Dolj fand, war ich darüber sehr erstaunt, denn ich hatte nie etwas von modernen bulgarischen Siedelungen in Rumänien gehört. Auf meiner letzten Reise im Sommer 1899 durch die Große Walachei fand ich nun eine ganze Reihe großer bulgarischer Dörfer, vor allen Dingen in unmittelbarer Umgebung der Landeshauptstadt, ferner im Süden von Ilfov, längs der Donau und in Teleorman, ferner noch einige wenige in der kleinen Walachei, in Romanati etc. Ich will hier sämtliche bulgarische Niederlassungen, die mir bekannt geworden sind, von Westen nach Osten fortschreitend, anführen. Im Kreise Dolj: 1. Smärdan nahe bei Calafat, etwa ein Drittel sind Bulgaren. 2. Desa am Balta neagrä, ein Drittel sind Bulgaren. Das dortige Landgut gehörte ehemals dem Fürsten Milos Obrenovici von Serbien. 3. Poiana mare. eine sehr große Gemeinde mit etwa 60 Familien Bulgaren. Der dortige reichste Gutsherr Marinca ist ebenfalls Bulgare. 4. Balles fr, Bahnstation, eine wohlhabende Gemeinde mit 6500 Bewohnern, worunter 3000 Bulgaren. Das Gut gehörte dem Fürsten Const. Brancovean, jetzt der Familie Stirb ei. 5. Urzi-cuta soll ganz bulgarisch sein. 6. Urzica mare und 7. Periso r nur zum kleineren Teile. Im Kreise Romanati: 8. Piatra, Eisenbahnstation, mit einem guten Drittel Bulgaren. 9. Fräsinet, zu Cezieni (Cor-lätesti) gehörig, nördlich von Caracal, ist ganz bulgarisch. 10. Fräsinet südlich von Caracal hat nur zur kleineren Hälfte bulgarische Bewohner. 11. StolanestT östlich von Caracal am — 249 — Olt, zwei Drittel Bulgaren. 12. Selistioara bei Corabia (ganz bulgarisch). In der Großen Walachei im Kreise Olt: 13. Coteana südlich von Slatina mit über 2000 Bulgaren, die in guten Ver- / hältnissen leben, da sie genügend eigenes Land haben; trotz- dem waren gerade die Bewohner aus diesem Dorfe bei der letzten Bauernrevolte in erster Linie beteiligt und die meisten der am Bahnhofe in Slatina erschossenen Bauern waren Bulgaren aus Coteana. Näheres über die dortigen Verhältnisse hörte ich von einem jungen Geistlichen im Kloster Arges, der von dort stammt. Ein höherer Beamter in Slatina meinte: „Weiß der Teufel, was auf einmal in diese Leute gefahren ist, sie waren unsere besten Bauern im ganzen Kreise." 14. Brebeni SirbT gegen 1000 Bewohner, fast alle Bulgaren, in der Nähe des vorgenannten Dorfes. Auch in dem benachbarten Puturoasä sollen Bulgaren sein. * In Teleorman: 15. Die Stadt Alexandria hat etwa 12000 Bewohner, von denen etwa 7000 Bulgaren sind. (Das Dic- 1 tionar geografic giebt an 11500 Bewohner: 9774 Rumänen, 928 Serben, 685 Bulgaren, was mir ganz unverständlich ist, zumal der betreffende Artikelschreiber pag. 50 (Mittelkolonne) erkennen läßt, daß die Masse der Bevölkerung bulgarisch ist). Die Stadt ist erst 1834 unter Fürst Alexander Ghica gegründet worden; nach ihm trägt sie auch den Namen. Ein großer Teil der Bulgaren stammt aus Sistovo, das durch Feuer heimgesucht wurde, wodurch sehr viele in die Fremde getrieben wurden. 1875 hat man den Bulgaren, die sogar ein 1 Gymnasium dort unterhielten, ihre Privilegien genommen und in den Schulen die rumänische Sprache eingeführt, 16. Calom-firesti 800 bulgarische Bewohner. 17. Gäurici 1300 bulgarische Bewohner, seit 1822. Beide Dörfer liegen südlich von Alexandria. Südwestlich liegt 18. Spätärei mit etwa 800 bulgarischen Bewohnern. 19. Licurici, östlich von Rusi de Vede. In Vlasca: 20. Bila (die Gemeinde liegt nach dem Dictio-nar geografic in Vaslui, wohl Druckfehler). Die dortigen | Bulgaren sind zum Teil eingewandert, bekamen aber Zuwachs — 250 — 251 — durch aus ßessarabien zurückkehrende Bulgaren. Auch Rumänen haben sich dort angesiedelt. 21. Copactü bei Ghim-pati. 22. Epuresti, nördlich von Ghimpati. 23. Gratia, ein Landstädtchen mit % Bulgaren. Das dabeiliegende Sirbi de Gratia ist ganz bulgarisch. 24. Sirbeni de sus und 25. Sir-beni de Jos. Am nördlichsten in dieser Gegend liegt 26. Puntea de Greci, bereits im Kreise Dimbovita. In Ilfov wohnen die meisten Bulgaren. Zunächst um Bukarest herum: 27. Afumati, nordöstlich von Bukarest, 1500 Bulgaren, 150 Rumänen. In dem benachbarten Boltasi giebt es auch Bulgaren. 28. Gäneasä. 29. Bränesti, östlich von Bukarest. 30. Leordeni Sirbi. 31. Popesti mit kathol. Bulgaren. 32. Jiliani, südl. von Bukarest. 33. Asan, südwestl. von Bukarest, 500 Bewohner. 34. Sirbi Domnesti, westl. von Bukarest. 35. Bäneasa, nördl. von Bukarest. 36, Chiajna, norclwestl. von Bukarest, mit über 1000 Bulgaren. 37. Doli ro est! und 38. Cioplea, unmittelbar vor den Thoren von Bukarest. Auch in der Hauptstadt selbst giebt es ganze Straßen in den Vororten, z. B. in Jancu nou, die von Bulgaren bewohnt sind. Jedenfalls ist das bulgarische Element in und um Bukarest herum weit zahlreicher, als es nach den angegebenen Orten scheint. 39. Väresti, südwestl. von Bukarest, mit 73 Bulgaren. 40. Valea Dragului, fast ganz bulgarisch, mit 1000 Bewohnern seit 1822. 41. Frumusani, zur Hälfte bulgarisch. 42. Herästi, zur Hälfte bulgarisch. 43. Ulmeni, über 1/3 Bulgaren. 44. Valea Lusior, zur Hälfte bulgarisch. 45. Spantov, ganz bulgarisch. 46. Surlari, ganz bulgarisch. 47. Chiselet Sirbi, ganz bulgarisch. 48. Mänästirea, zur Hälfte bulgarisch. In Jalomita: 49. Märgineni Sirbi ganz bulgarisch, ebenso 50. Ceacu. Von Cälärasi abwärts giebt es keine bulgarischen Dörfer mehr. In den nördlichen Teilen der Großen Walachei habe ich keine bulgarischen Siedelungen getroffen, wohl aber sind noch drei Städte zu erwähnen, die einen merklichen Prozentsatz Bulgaren haben, nämlich: 51. Buzäu mit etwa 20000 Bewohnern, wovon gegen 3000 Bulgaren, die sich im Osten und zum kleineren Teil im Westen der Altstadt niedergelassen haben, erstere 1806, letztere 1828. 52. Ploiesti zählt unter seinen 40000 Bewohnern zwischen 5 und 7000 Bulgaren, die zur selben Zeit wie die in Buzäu eingewandert sind. 53. Braila hat sehr viele bulgarische Bewohner, über deren Zahl ich keine bestimmten Angaben machen kann. Abgesehen von wenigen älteren Ansiedelungen aus dem XVIII. Jahrhundert, ist die Zeit der Bulgarenansiedelung der Anfang des XIX. Jahrh., besonders die Jahre 1806, 1822, 1828, als die Bedrückungen von Seiten der Türken infolge der Kriege besonders hart wurden. Der russische General Kisselef, der provisorische Guvernator der Fürstentümer, ebenso die rumänischen Fürsten, haben die Einwanderung begünstigt. Gewann doch der Staat dadurch ein sehr fleißiges und genügsames ackerbautreibendes Element. Ich habe verschiedentlich von rumänischen Verwaltungsbeamten den Fleiß der Bulgaren sehr rühmen hören; von Seiten rumänischer Bauern wurde hervorgehoben, sie seien sehr wild, bei Kleinigkeiten zum Schlagen und Stechen bereit. Bis jetzt haben die Bulgaren ihre Sprache überall noch bewahrt, aber alle können auch rumänisch sprechen und zwar meist recht gut. Ich habe in Afumati einer Verhandlung wegen Diebstahl beigewohnt und war erstaunt, wie die Weiber, die fast alle Bulgarinnen waren, geläufig und korrekt sich des Rumänischen bedienten. Auf die Dauer können sie natürlich ihre Sprache nicht bewahren. In den großen rein bulgarischen Gemeinden wird der Assimilationsprozeß zwar langsamer vor sich gehen, aber in den gemischtsprachigen wird das Bulgarische nach einer oder zwei Generationen verschwinden, da meiner Beobachtung nach die kleinen Kinder durch den Verkehr mit den rumänischen Spielkameraden sich bereits heute lieber des Rumänischen als des Bulgarischen bedienen. Wie ich schon im VII. Jahresberichte angegeben habe, werden die rumänischen Bulgaren von den Bauern „Serben" — 252 — genannt, obgleich an dem Bnlgarentum dieser Leute auch nicht der geringste Zweifel besteht. Sie selbst nennen sich „Bulgaren" und die Sprache ist echt bulgarisch, z. B. aus Afumati: odp-tp — das Wasser, kosto — Haus, kutse-to — der Hund, volk — Wolf, gplabe — Mais, listuvitsko — Schwalbe, dzileazü — Eisen u. s. w. Rumänische Gemeinden in Bulgarien. Ich habe bereits im VII. Jahresberichte angegeben, daß die Nord-West-Ecke Bulgariens von Rumänen bewohnt wird, und die Liste der dortigen 33 rumänischen Dörfer daselbst mitgeteilt. Bezüglich der weiter abwärts liegenden rumänischen Dörfer kann ich nur nach Hörensagen berichten, doch da ich das ganze linke Donauufer besucht habe und mich allemal auch nach dem gegenüberliegenden bei damit bekannten Leuten erkundigte, dürfte meine Liste einigermaßen vollständig sein. Vielleicht werde ich später einmal, nach Vollendung des linguistischen Atlasses, den Spuren der Rumänen in Bulgarien nachgehen. Vermutlich giebt es noch im Innern des Landes, wie z. B. bekanntlich bei Vrata. ru-manische Dörfer, und auf dem Balkan aromunische Hirt-m-dÖrfer. Das geschlossene rumänische Sprachgebiet in Bulgarien reicht bis unmittelbar an Widdin. Auf einer Strecke von 75 klm donauabwärts, von Widdin bis Cibar Palanka, soll keine rumänische Niederlassung sein, allein ich sehe auf der österreichischen Generalstabskarte (1884, 1:300000) ein Dorf Ursuj, zwischen Akear und Lom-Palanka, und ich müßte mich sehr irren, wenn das nicht ein rumänisches Ursoia wäre. Das Städtchen Cibar Palanka soll zur Hälfte aus Rumänen bestehen. Dann folgt der Jiul-Mündung gegenüber Codoslui (3/4 rum.), Rahova (*/3 rum.), Leskovec (j/2 rum.), Ostrovo (J/2 rum.), Groß- und Klein-Vadin (ganz rum.), Besli (ganz rum.), Mahala Bucovani (3/4 rum.), Gigeni (*/2 rum.), Mägura (ganz rum.), Cercelani (ganz rum.), Mokrisani (ganz rum.), im — 253 — Vid-Thale aufwärts noch zwei Dörfer: Golenti (1/3 rum.), Gavrin d. h. Gäureni (ganz rum.), Samovit (ganz rum.). In Nikopoli soll das rumänische Element nicht sehr hervortreten. Beiina (ganz rum.). In Sistov ist ein merklicher Prozentsatz von Rumänen. Vardin (ganz rum.), Krivina (3/4 rum.). Über die folgenden Dörfer Batin, Mecka, Pirgos, die auch nicht unmittelbar am Donauufer liegen, sondern auf der Höhe, konnte ich nichts Sicheres erfahren. Rustschuk hat wenig rumänische Bevölkerung. Martin, Karasul, Bresnan, Kolimok sind vorwiegend rumänisch, ebenso auch Turtukai, woselbst aber auch viele Türken sind. Kosui (ganz rum.), Rahova (V2 rum.); Kadikjöi und Kütschük Kjuli sind türkisch, Popina Vetrina, Tatarica haben wenig rumänische Bevölkerung, dagegen ist die große Gemeinde Vaidomir (nicht Aidemir, wie auf der österr. Generalstabskarte) in der Nähe von Silistria, ganz rumänisch. Silistria selbst soll viele Rumänen haben. Unmittelbar unterhalb von Silistria gehört auch das rechte Donauufer politisch zu Rumänien; es ist das Gebiet der Dobrudscha, mit einer sehr gemischten Bevölkerung, unter der aber die Rumänen bei weitem die erste Stellung einnehmen. Wie groß die Zahl der in Bulgarien angesiedelten Rumänen ist, vermag ich natürlich nicht genau zu sagen. Nach der offiziellen Statistik von 1893 leben im Widdiner Kreise 30 550, d. i. ein Viertel der Gesamtbevölkerung. Im Gebiete von Vrata 9,702 Seelen, doch werden die Orte nicht näher angegeben, in Sistov 8,206, in Lom 2,648; im Ganzen 62,628 Rumänen eine Summe, die mir viel zu niedrig erscheint, denn im Widdiner Kreise, den ich besucht habe, können es recht gut an 50 000 Rumänen sein. T — 254 — B. Beschreibung der Dialekte. 1. Liste der Normalwörter. Bei der durch die Übung erlangten Schnelligkeit im Abfragen der Normalwörter, machte es mir nichts aus, die Zahl derselben um einige zu vermehren, und so habe ich ceapa, albinä, copil, deal, oväs, carpän, salcie, anin neu eingeführt, deren Formen unter Umständen von Wichtigkeit für die Entscheidung der Herkunft der Bewohner sein können; auch habe ich der Flexionslehre wegen überall das Verb a sari abgefragt, häufig auch noch andere, deren Formen von Interesse sind, wie man unter Verbum sehen wird. Die große Mannigfaltigkeit der Formen, wie ich sie in Siebenbürgen gehört habe, macht in der Großen Walachei einer größeren Einheitlichkeit Platz, was aber nicht etwa dem Einflüsse der Schriftsprache zu danken ist. Nur in den großen Städten und deren nächster Umgebung merkt man sehr deutlich den Einfluß der Sprache der Gebildeten, so daß vielfach neben der dialektischen Form die der Schriftsprache üblich ist. Ja man geht darin so weit, daß „Überentäußerung" stattfindet. Selbst ein Schuldirektor in Urziceni glaubte chisälitä stehe für pisälitä. Oder daß man ein pieltuialä statt cheltuialä hört, ist etwas ganz Gewöhnliches. Eine besondere Vorsicht in der Auswahl geeigneter Leute war daher immer nötig. Es gelang mir auch fast immer, einfache Leute ohne alle Schulbildung, die nicht aus dem Dorfe herausgekommen waren, zu finden, solche, die von sich sagen „noi spunem pe mocamV* = noi vorbim täräneste, oder wie ein anderer sich sehr schön c c 7 ausdrückte: „noi sintern ca pämintu neplouat". Immer haben die ungebildeten Bauern ein feineres Gehör für dialektische Unterschiede, als die des Lesens kundigen Städter, die durch das Schriftbild von Klein auf irregeleitet werden, und daher glauben, man spreche auf weiten Gebieten ganz gleich, während der Bauer recht gut weiß: „cite sate, atite vorbe". er hört eben auch die feineren Unterschiede. — 255 — !♦ eine I b) kuine 373, 4, 433, 4, 43. III a) kune 355—66, 70, 71, 465, 6, 82, 5, 6, b) kunili 354, 404, 79—81. IV a) kuine 367, 8, 9, 80—4, 410, 16, 35—42, 44- 6? 57—9, 71, 87. b) kuinile 372, 75—9, 85—7, 449—51. c) kuinili 388-403, 5—9, 11—5, 17—32, 47,8, 52—6, 60—4, 67—70, 72—78, 83, 4. In der westlichen Walachei, besonders im nördlichen lalomita, ferner im südlichen Buzäu, scheint es mir, als ob der Akzent sich auf das i verschoben habe, also kuine, aber o " mit voller Sicherheit kann ich es nur von 741 sagen, bei den übrigen Orten kann auch der Akzent mehr schwebend sein. 2. fäinä 1 a) foino 354—59, 61-76, 78, 9, 81, 84—90, 420 —75, 78-81, 85, 86, 7. b) foino 391-419, 76, 7, 82—4. V foino 360, 77, 80, 2, 3. 3. griu I gruii 354—487. Nach Puscariu spricht man im Fogarascher Land griu; es mag das ja für die meisten Orte stimmen, aber sicher habe ich in den von mir besuchten Orten grau gehört. 4 orz IV orz 354, 5, 8, 65—9, 74, 7, 8, 82, 6, 8, 98, 9, 400—4, 19—29, 34—42. V uorz 356, 7, 59—64, 70—3, 5, 6, 79—81, 83—5, 7, 89—97, 405—18, 30—3, 43—87. 5. secarä I sokaro 355—62, 64, 70—3, 426—8, 31—46, 85, 6, 7. II b) sakaro 479—81. IV sekaro 354, 63, 65-9, 74—425, 29, 30, 47—78, 82—4. 6. mlnc I a) munk 355, 57-60, 7, 70, 1, 3, 85, 7, 487. b) mgnk 391. III a) moimnk 354, 61, 4, 5, 6, 8, 9, 72, 74—83, 6, 89, 90, 5, 97, 99—487. b) mononk 362, 3, 84, 8, 93, 4, 6, 8. — 256 — VI mank 356. Nur die ältere Generation braucht diese zwar auffallende, aber mir schon aus einem Dialekte des Aro-munischen (Vlacho Klisura) bekannte Form, der auch die Form manunk (Kleine Walachei) nahe steht. Sicherlich kommt auch manunk vor. 7. paserelV c) päsore-pgsgri 357,59, 72,3, 426—47, 85—7. d) päspre-ppsen 354, 5, 8, 60. VI pasere—pgseri 356, 61—71, 74—425, 48—84. 8. sboarä I b) zboro 354—487. 9. rindunea III b) rundurikp 354—6, 61—4, 66—8, 71, 2, 77—86, 88—404, °17—28° 34—62, 4, 5, 86, 7 (daneben mndulikp in 487). III c) runduniko 405—16, 63, 66-85. III d) runduruikp 369. IV a) rundunea 358, 9, 65, 70, 478. VI a) rundurea 357, 60, 73—76, 87, 429—33. 10. vrabie V b) brabete-ets 431—47, 49—56. VIII a) vrabie-vrgb[i]i 360, 8, 73—401, 3—10, 16—30, 57—62, 4. X b) vrabgie-vrpbgi 354—58, 61—7, 69—72, 484—7. XII vragie-vro|i 402, 11—5, 61, 63—83. XV b) brabgie-brpbgi 359. d) brabio-brobi 448. 11. aripä I a) äripp-pripi 364, 8, 71, 7, 97, 404, 6, 7, 16—34, 46—65. e) äripp-oripk 362, 3, 5, 6, 402, f)prik 415, 66, 70—2. II a) äripp-äripe 360, d) -äripl 408, g) -äropi 373. III a) cärip°o-coripi 374—6, 78—82, 84—96, 98—401, 3, 5.° b) -corpi 369. d) -cäripi 383. e) -'oripk 367, 70. IV b) aripo-aripi 409, 10, 35—45. c) -aripk 467, 82. 5, 6° e) -arifc 413, 68, 9, 73—81, 3, 4. V b) arepo-arepki 359. c) arapp-arppk 487. h) arepp- caropk 370. VI a) aru'po-aripki 354—58, 61, 411, 12. 12. peanä I pano °354, 62—69, 72—487. 257 II a) penp 355—61, 70, 1. 13. usä I uso 355—60, 70—9, 83, 4, 86—91, 94—401, 4—59, 61—81, 4. III a) use 354, 61—9, 80—2, 85, 92, 487. b) use 393, 402, 3, 60, 82, 3, 5, 6. Vielfach wird der auslautende Vokal geflüstert gesprochen, oder fällt ganz ab, wodurch eine sichere Zuteilung zur Unmöglichkeit wurde. Jedenfalls sind die Formen auf o bei. weitem überwiegend, die auf e verschwinden mehr und mehr, sei es durch Verdumpfung zu e, p, oder durch Verlust der Stimmhaftigkeit und dann folgenden gänzlichen Abfall, was durch den Charakter des s-Lautes begünstigt wird. 14. chee IV a) keie 357—60, 70, 4, 6, 434. b) keii 476—81. VI keiefe] 354—6, 61—69, 71—3, 5, 77—95, 485—7. VIII keip 396,8, 401—5, 9—15, 19—20/22—5, 27—8, 30—3, 35—52, 54, 56—9, 61, 2, 68—71, 73, 75. IX kip 397, 9, 400, 6, 7. 8, 16—8, 21, 6, 9, 53, 5, 60, 3, 5, 6, 7, 72. 4, 82, 3, 4, Die Form auf i ist entstanden durch Wirkung der beiden i in kieip auf das von ihnen eingeschlossene e, wie man das auch in andern Sprachen, z. B. im Albanesischen, Französischen etc. beobachten kann. Im Plural, wo man es mit einer geschlossenen Silbe zu thun hat, ist diese Wirkung noch intensiver, man sagt in vielen Orten im Sing, keio, aber im Plur. kii. Eine andere, viel interessantere Erscheinung habe ich bei diesem Worte beobachtet. Auf meine Frage: „cu ce s'inehide usa?;c bekam ich oft zu hören „ku pkip oder ku pkeip", also wurde ein irrationales p eingeschoben, lediglich veranlasst durch die Sprachgewohnheit inlautend vor dem Tone pk, bg, statt pi, bi zu sprechen; es sind dieselben Orte, wo man albging = albinä sagt. Isoliert oder am Satzanfang heißt es nur keip. Cf. 28 b unghie. 15. fier II fier 374—6, 78, 9, 84—9. 94, 418, 20—4, 6. 34—7, 43—5. III fKer(auchfnir—Faden, fKi — sein) 425,27—33,46,60 2. Weigand, 8. Jahresbericht, 17 — 25S — IV ner 354—73, 77, 80—3, 90—3, 95—417, 19, Gl, 63—87. VIII c) fiter 438, 9 (40—42). IX sker (439) 440-42. In den Dörfern 438—42 kann man fker und sker hören, letzteres bei den ganz ungebildeten, sk stellt sich nur in Wörtern mit ursprünglich kurzem e ein: skere — Galle, skerb — koche, aber nicht in solchen mit ursprünglich langem i wie fir, fiicä. während in der Regel die Behandlung dieser Wörter übereinstimmt; und doch giebt es auch Orte, wo man zwar fier sagt, aber doch Ki = fi, welche Form sich ja auch in altrumänischen Texten häufig genug findet, was ich früher für ein Anzeichen dafür hielt, daß sämtliche f in gleicher Stellung als K für den betreffenden Verfasser anzunehmen seien, allein nach meiner heutigen Kenntnis der rumänischen Sprache, wie sie von Unbefangenen gesprochen wird, läßt sich eine derartige Generalisierung durchaus nicht aufrecht erhalten. Es wird mir, je tiefer ich in die Dialekte eindringe, immer klarer, daß eben jedes Wort seine eigene Geschichte hat, doch darüber bei anderer Gelegenheit. 16. cuiü. II kui 354—487. 17. scaun. II a) skaun 355, 56, 59—486. b) skaon 354, 7, 8, 487. 18. masä. II a) maso— mesp 358, 59, 70, 479—81. V a) maso—mese354 — 7,60—69,71—91,93—99. 401—27, 34—6, 43-6, 48—78, 82—87. b) maso —mesi 392, 400, 28—33, 37-42, 7. 19. bisericä. IV b) biseriko 354—6, 9, 61, 8, 9, 71—3, 75-89° 83—97, 400—26, 30—3, 37 — 58, 64-78, 82—7. ej biseriko 357, 8, 60, 62—7, 70. 4, 82, 98- 9,427—9, 34—6, 59-63, 79—81. 20. piaträ 1 a) peatro 418—30. b) piatro 360, 4, 68—401, 3 — 10, 16. 17, 31—7. 43—60. 2. II pkatro 355 — 8, 65, 467, 85. — 259 — V katro 354, 9, 61—3, 65—7, 402, 11—15, 38—42, 61, 63—6, 68—84, 86,7. 21. casä I kaso — kos 434, 8, 43—5, 7. III a) kasp — kos 356, 73. b) PI. kus 358—60. IV kasp — kase 354, 5, 57, 61—72, 74—433, 39—42, 6, 48—78, 82—7. V kaso — kasp 479—81. 22. piept I b) piept 360, 69, 72—9, 83—9, 91—6, 98—401, 5, 18-35, (36, 37), 44, 46—60, 62. V Kept 354-9, 61—8, 70, 1, 80—2, 90, 7, 402-4, 6-17, 36—43, 5, 61, 63—87. 22b. piepten I c) piepti[e]ne 369, 74, 5, 7, 8, 9, 84-9, 91—6, 99—401, 5, 18—33,46, 48—50, 52—60,62. e) pieptiiejn 376, 83, 435—7, 44, 7, 51. f) pieptpne 372, 3. III b) Kepte°[i]n 357—60, 70—3, 434,39,41—3,5. c) kepte[i]ne 354, 5, 61—5, 7, 8, 80—2, 90, 7, 8, 402—4, 6—17, 61, 63—87. d) kepkin 438, 40. e) kepton 356, 66. 23. sin I sun 354—487. 23 b, inimä I inimo 354—487. 24a. dinte III a) dinte[i] 354—487. 24b. mäsea IV a) moseä 354—7, 61—73, 76—9, 81—6, 88 — 433, 47—9, 52—79, 82—7. b) masea 380, 7. V a) mpsä 358—60, 434—46, 50, 1. b) masä 480, 1. VI meseä 374, 5. 25. deget VIII b) desf 357—60, 3, 7, 69—90, 2, 3. 4. c) dedzet 354, 5, 61, 2, 486, 7. e) dest[ü 356, 64—6, 8, 91, 95—421, 60-78, 81—4. f) desti 422—59, 85. g) dezet 479, 80. 26. geanä I zano 479, 80. 17* — 20U -— IVa) dzang 354—70, 3, 79-81, 83—89, 91—6, 8, 9,° 401, 3, 4, 6, 12—7, 25—8, 32—45, 48—53, 57, 8, 61, 3, 4, 66—70, 73, 81, 3, 5, 6, 7. V a) dzeano 371, 2, 74—7, (78?), 82, 90, 7, 400, 2, 5, 7—11, 18—24, 29-31, 46, 7, 54—6, 9, 60, 2, 5, 71, 2, 74-8, 82, 4. 27. sprinceanä III a) sprinsano 479, 80. b) sprintsang 388, 91—404, 7, 12, 4, 6, 7, 26, 7, 9°, 30, 1, 46, 7, 8, 60, 7, 9, 81. e) sprintseang 390, 405, 9, 10, 11, 18— 24, 75-8.° IV a) spruntsang 354—71, 3, 78—87, 9, 406, S, 13, 5, 25. 28, 32—45, 49—53, 7, 8, 61—6, 68, 70, 83, 5, 6, 7. VI a) spruntseang 372, 74—7, 454—6, 59, 71—4, 82, 4. 28a. vinä II b) vung — vune 365. IV a) vung — vine 354—64, 66—487. 28b. unghie I b)°ufigie[e] 354—95, 479, 85, 6, 7. c) ungig 396—466, 68—78, 80—4. In einer Gemeinde (467) hörte ich umbgio, eine Form, die sich gerade so erklärt wie ku pkeio. Siehe unter 14. chee. 29. picior I e) pitsor — oare 360, 4,°68—72, 77—80, 91, 3. 4, 6, 400, 1, 3, 4, 7, 11, 20, 1, 5, 6, 34. f) pitsor —ere 418, 19, 35—60, 62. II a) pkitsor 358, 63, 6, 7, 482, 5. IV a) kisor — oare 479, 80, 1. c) kitsor —oare 354—7, 9, 61, 2, 5, 402, 61. 63—78, 83, 4, 6, 7. —ere 413, 4, 5. VII piitsor — oare, doch meist -ere 373—6, 81— 90, 2, 5, 97—9, 405, 6, 8* 9, 10, 2, 6, 7, 22—4, 27—33. 30. cälciiü III a) kglkui 354—6, 8, 61—81, 6, 88—408, 10, 11, 13—15°, 17—59, 61—75, 85, 6, 7. 261 c) kalkui 357, 9, 60, 82—5, 7, 460, 83. d) kglkoi 409, 12, 16, 76—82, 4. 31. er enuchiü I b) zenunk 479, 80. V b) genunke 355—64, 70, 72—4, 7, 485, 6, 7. e) genunk 354, 66, 408, 77. f) genuk 365, 67—9, 71, 75, 6, 78—407, 9—19, 26, 60—2, 64—71, 82—4. VII c) dzenunke 435—42. d) dzenunk 431—4, 49, 50, 3, 81. e) dzenuk 420—25, 27—30, 46, 7, 54—9, 63, 72—6, 8. f) dzenuke 443—5, 48, 51, 2. 31b. junincä II a) zuninkg 355, 6, 9, 70, 3, 434—42, 7, 9, 53, 85,° 7. III c) zunkg 479, 80, 1. V a) zunintse 357, 8, 60—4, 6, 70, 2, 4, 486. b) zunitse 365, 7—9, 75—406, 11—31, 60, 2, 73, 4. VI zunikg 443—6, 8, 50, 1, 2, 6, 63, 5, 70, 1, 2, 83. VII zunkg 354, 466. In der Gegend nördlich von Odobesti hört man häufig dzunkg, dzoi, dzur, als mechanische Nachbildungen der Wörter mit ge—, die echten Formen lauten mit z an. In den nicht angeführten Orten ist minzatä üblich. 32. grädinä II grgding 354—-487. 33. lemn II b) lemn— lemne (zuweilen leemne) 357, 59—67, 70, 3, i 5, 85—9, 92—9, 415—39, 43, 8, 57—60, 5, 81—4. d) lemn —lemne 358, 479, 80. e) lemn — lemne (mit mittlerem e) 354—6, 68, 9, 71, 2, 76—84, 90, 1, 400—14, 40, 1, 2, 44—7, 49-56, 61—4, 66—78, 85, 6, 7. 34. mär III a) mgr — mere 356, 7, 59—70, 73—5, 77, 82— 99, 401, 9—45, 8, 50-69, 76, 82—4, 6. b) mgr — mere 485, 7. — 262 — 263 — d) mgr —mere 354, 5, 71, 2, 6, 78—81, 400, 2—8, 46, 7, 9, 70—5, 7, 8. e) mor — mere 358, 479, 80, 1. Daß die Verteilung von e, e, e, e bei mär und iemn nicht gleich ist, liegt an dem Charakter der auf e folgenden Konsonanten n und r, ersteres drängt nach Verengung, letzteres nach Erweiterung des Kiefernwinkels; mere wird also häufiger sein als lemne. Sobald aber r in geschlossener Silbe steht, wird die Sache anders, cf verde. 35. parä I paro 354, 8, 60—70, 72-487. II b) pero 355—7, 9, 71. 36. ros III rosu — sie[o] 354—84 469—71, 85, 6, 7. V a) ros — sie 419, 20 b) rosü — siefo] 385—418, 21—68, 72—84. 37. alb I alb 354—69, 72—465, 72—87. II albü 370, 71, 466—72. 38. galben I a) galbin 354, 6, 9, 400, 9, 10, 13-8, 33—45, 7, 49—51, 55-64, 66—78, 85, 6. b) galben 357, 8, 60, 70, 74—9. 83—99, 401—8, 11, 2, 19—32, 46, 8, 52—4, 65, 82, 3, 4. II a) galbpn 355, 61—9, 71—3, 80, 1, 2, 479, 80, 1, 87 zwischen g und u. 39. verde IV a) verde[ij 357—61, 5, 7, 8, 70, 73—5, 82—99 403, 12—45, 57—69, 79—84. c) verde 354—6, 62—4, 6, 9, 71, 2, 76-81, 400—2, 4, 5, 8, 48, 85, 7. e) verde 406, 7, 9—11, 46, 7, 49—56, 70— 78, 86. 40. vinät I vunot 354—487. 41. cireasä I sireso PI. = 479, 80. C IV a) tsiresp PI. = 359—69, 72, 74—88,90,92—9, 401,3°—13,23—9, 40—2, 62, 73, 75—8, 81—5. tsiresg — res 38 s 91, 400,2, 14—22, 30-9, 43—61, 63-72, 74, 81. g) tsiraso PI. = 354—8, 71. teerase PI. = 486, 7. h) tsureso — ese 370, 73. Bezüglich des Auslautes so oder se sehe man unter usä No. 13. 42. stejar I g) strezari 374, 435—7, 43. III a) stezar 365, 6, 70, 5, 94, 8, 474, 77, 8. d) stezar 354, 5, 57—9, 61—4, 7, 8, 71—3, 6, 7, 85, 403—24, 59—73, 6, 79—83, 6, 7. IV b) stezari[ü 356, 60, 9, 78—84,86—402,25—34, 38—42, 44—58. In manchen Gegenden ist das gewöhnliche Wort für Eiche — tufä, tufan; gorun ist hier selten, in 484 hörte ich gorun und in 477, 78 gurneatso, d. i. goruneatä durch grneatso. 43. frasin 1 a) frasun 362, 437—45, 7, 87. b) frason 358—60, 4, 70, 72—4, 431—6, 49—51. 79, 80, 1. c) frasi[e]n 354—7, 61, 3, 65-9, 71, 75—430. 48, 52-78, 82—6. III b) fraksin 365? Ebensowenig wie bei galbin läßt sich eine scharfe Grenze zwischen -on und -im einhalten, da vielfach ein Zwischenlaut gesprochen wird, der z. B. in 487 genau in der Mitte liegt. 44a. teiü IV teifu 354—487. 44b. rächitä I a) rokito 355—61, 70, 3, 408—17, 36—44. 6, 63—87. III rikitp 354, 62—69, 71, 2, 74—407, 18—35, 45, 47—62. 45 a. pin. Fast unbekannt. 370, 3 pin = Wachholder. II kin 364, 7. 45b. vin I a) vin 354, 5, 79, 417, 34—43. b) vyin368, 72—8,82—9, 92,3,402, 3, 10, 18—33, 44—60, 62, (63). II a) yin 356, 71, 80, 1, 90, 404, 6, 11—15. 17, 61, 63-82, 84—6. b) in 487. IV a) gin 372, 85 (neben vyin) 91, 94—401, 5, 7—9. 16, 83. — 264 — — 265 — Worauf ich schon früher aufmerksam gemacht, daß nämlich die Behandlung von vi, ve nicht immer gleich ist. wie z. B. im Aromunischen, kann ich hier nur wiederholen, und durch zahlreiche Beispiele belegen; ich begnüge mich mit einigen wenigen: 393 vyin—Wein, gino!— komme, zoboyit = zäbovit; 408 gin — Wein, yin — ich komme; 463, 65. 70 yin — Wein, gino — komme. 485 gin und yin — Wein, yinp! — komme etc. 45 c mierlä I merlp 417. II a) mierig 368—71, 74 -9, 81—401. 5—10, 16, 18—38, 43—8, 50—61 (63). 65. 7. c) miirlp 364, 7, 72, 3, 80, 3. 4, III a) mnerlp 411, 12, 39, 49, 82. b) mnirlp 355, 57—60, 2, 3, 5. IV a) nerlp 354, 402, 13—15, 40—2. 63. 6. 8, 71, 77—81, 83—6. b) nirlo 356, 61, 469, 70, 72—6. 87. 45d. corb I korb —korbi 360, 4,8, 70, 1, 73—401. 3. 5—10, 16—65, 7. III a) korb — korg 354, 61, 6, 402. 11—15. 66, 68-81, 83—7. b) korb — korbg 355—9, 62. 3, 5. 7. 9. 72, 404, 82. 46. jneapän I a) zneppn 358, 9, 64, 5, 70 — 4. II b) znepen 354, 7. c) znepine 363. III b) znepere 403. VIII znep 360. Sonst vergeblich gefragt. 41. cämasä II a) komaspfe] — ps 354—7, 60, 71, 75—478, 82—4,° 6, 7. b) komasp — es 358, 72—4. c) kamaso — ps 485. III b) kpmesp — es 359, 70; 479—81. VII a) kamase — ps 361—69. Unter den unter ]J a) aufgeführten Orten sind viele, wo man den Plur. komups spricht, also mit einem schwebenden Diphthonge, der mir auch im Banater Dialekte aufgefallen. war. Das auslautende -so ist vielfach geflüstert, eine sichere Zuweisung, sei es für -so oder -se, infolgedessen nicht möglich. Sicher ist nur, daß so bei weitem überwiegt, und ich nur dann se geschrieben habe, wenn ich meiner Sache gewiß war, im Zweifelfalle aber so anwandte, cf. usä. 48. cutit I kutsut 355—60, 62—76, 78—87, 426—53, 79— 81, 7°. II kutsit 354, 61. III kutsit 377, 88—425, 54—78, 82—6. 49. tin III a) tsiu 390—3, 95 -423, 25, 54—78, 82—5. b) tsui 357—60, 479—81. IV a) tsuu 354 - 6. 61—89, 94, 424, 26—53, 86—7. 50. cer. I ser 479, 80. IV a) tser[i] 354—94, 403, 24—58, 81, 5, 6, 7. b) tser 395—402, 404-23, 59—78, 82—4. 51. nor I nor — nori 354—6, 61—487. IV nour — nouri 357—60. 52. umblu II umblu 354—487. 53. searä I sarg 354—88, 91, 403, 26-53, 79—81, 85, 6, 7. II searp 389, 90, 92—402, 4—25, 54—78, 82—4. 54a. soare II c) spre 355—60, 62—5, 67, 70—3, 75—83, 6, l\ 90, 1, 94—7, 407—10. 13—19, 34, 5, 39—45, 47, 9, 50, 1, 73, 87. d) sorili, soarili 354, 61, 6, 8, 9, 74, 84, 5, 8, 9, 92, 3, 98—406, 11, 2, 20—33, 36—8. 46, 48, 52—72, 74—86. Auch unter den unter II c) angeführten Orten befinden sich solche, die das e von soare in der artikulierten Form zu i werden lassen, also soarile, denn dieses e ist das wenigst betonte, aber die unter II d) angeführten Dörfer, und es sind deren die meisten in der großen Walachei, haben auch den Artikel Ii. Bei andern Normal Wörtern habe ich auf diese Besonderheit keine Rücksicht genommen. 54b. noapte II a) ngpte 354—487. 55. vint I vunt 354—487. 56. vind II vund 479, 81. — 266 — — 267 — III vunz 354-433, 35—78, 82-87. IV vinz 434. 57. stea I a) stea Plur. stele, mit Artikel stelili, da wo man sorili spricht 354—64, 66-9. 73, 77—4.11, 13— 65, 73—81, 3, 85—7. IV ste 365, 70—2, 74—6, 412, 66—72, 82, 4. C 7 7 7 ' 58. sea I a) sa— sele, sele, sele 355, 58—88, 91—4, 6. 7. 401-4, 17, 20, 22—5, 27—9, 31—9, 48—50,2, 3, 56—62, 66—72, 77, 80, 5, 6, 7. b) sa —sei 356, 89, 421, sei 357, 95, 98. soi 399^ 400. 5, 7, 12—16, 20, 6, 30, 46, 7, 51, 4°^, 63, 73—6, 78, 9, 81—4. c) sea— sele 354, 90, 418, 9. e) sa —sale 406, 8, 9, 10, 11, 40—5, 65. 487 bildet sa — sele und daneben sene, das sich vielleicht durch die artikulierte Form selele, wo Dissimilation eintrat, erklärt. Doch bleibt dann unerklärt, warum nicht auch bei stelele und anderen diese Dissimilation eingetreten ist. 59. vitel II a) vitsol 375, 9, 86, 7, 418, 34—47, 49—52. c) vyit°se'[o]l 374. 6, 7, 8, 80, 3, 4, 8, 9, 402, 20—33,°48, 53—9, 62. III a) yitsol 355—60, 62—71, 3, 81, 2, 90, 5, 415. 77, 8, 80, 5, 6. b) yitse [e]l 354, 61, 72, 403, 4, 6, 84. V a) gitso'[e]l 385, 91—4, 96—401, 5, 7-14, 16, 7, 9,° 60, 1, 63—76, 9, 81-3. VI b) itsgl 487. 60. vitea II a) vitsä 434—47, 49—52. c) vyitseä 374, 76—8, 80, 3. 4, 8, 9, 402, 20—27, 54—9, 62. d) vyitsä 428—33, 48, 53. e) vitseä 375, 9, 86, 7, 418. III c) yitseä 354—57, 61—71, 81, 2, 90, 5, 403, 4, 6, 15, 84, 5, 6. d) vitsä 359, 60, 72, 3. 477, 8, 80. IV b) zitsa 358. V c) gitsä 479, 81. d) gitseä 385, 91—4, 96-401, 5, 7-14, 16, 7, 9, 60, 1, 63—76, 82, 3. I b) itseä 487. 60b. vulpe I vulpe[i] 354-6, 61—9, 71—475, 82—7. II ulpe[ij 357—60, 70, 476—81. 60c. lup I a) lup — lupi 360, 4, 8, 70, 72—401, 4—8, 10, 16—65. III lup —lupk 354—59, 61—3, 65—7, 69, 402, 3? 9, 11, 12, 71, 80—6. VI lup —luk 413—15, 66—70, 72—9, 87. 61. bärbat I bprbat 354—71, 73—478, 82—7. II b) barbat 372, 479, 80, 1. 62. nevastä II b) nevastp — este 357—60,70,72—445,48—87. e) nevastp — este 354—6, 61—69, 71, 446, 7. 63. bätrin I botmn 354, 6, 7, 60—84, 87—409, 11—87. III b) botrin 355, 8, 9, 85, 6, 410. 64. june III zune 354—487. Wie schon früher bemerkt, ist das Wort wenig gebräuchlich, das Volk kennt es oft nur durch Vermittlung der Schriftsprache oder Sprache der Gebildeten. 65a. tinär IV a) tinor 357—60, 71, 4, 434—45. V a) tunor 354—6, 61—70, 2, 3, 75—89, 92— 409, 11—18, 21—33,47—75, 77—81, 83—7. b) tenor 390, 410, 19, 20. c) tonpr 391, 446, 76, 82. 65b. slab I slab 354—69, 71—433, 35—41, 46—87. II sklab 370 (auch in Domnesti, thalabwärts). III zlab 434, 42—5 (am rechten unteren Oltufer). 66. rid I a) md 479, 81. III a) ruz 354—478, 80, 82—87. In Corbi 370 sagte mir ein Bauer: Wir Ungureni sagen „ruzüu, aber die Täreni sagen „ruzu. Geflüstertes ü ist dort, wde vielfach auch in Siebenbürgen, deutlich hörbar. 67a. zic I dzuk 479. II zuk 354—87, 426—78, 80-87. T ----- 268 — III zik 388—425. 67b. vad I b) vpd, vedz 479, 81. II voz 354—478, 80, 82—7. 68a. dumnezeü II a) dumnezou 363—91, 426—53, 79—81, 86, 7. b) dumnezou 355—62. IV dumnezeü 354, 90, 92—425, 54—78. 82—5. 68b. jur I zur 354—478, 82—7. V zur 479—81. 69. stiu VI stiu 354-487. 70. peste IV a) peste — pesti 354—487. 71. aud I aüd 479, 81. III a) aüz 354—412,17—9,21—34,44—59,80,82—6. b) aöz 487. IV äuz 413-16, 20, 35—43, 60—78. 72. caut I a) kaut 354—66, 69—74, 76—428, 31—8, 40—3. 46—55, 60—86, b) kaot 487. VI kat 367, 8, 75, 429, 30, 9, 44, 5, 56—9. 73. luni I a) lun 354—97, 99—403, 5, 6, 40—87. b) luni 426—39. II lun 398, 404, 7—25. 74. marti, marts 354—487. 75. miercuri I merkuri 417. II mierkurp 360, 4, 67—401, 3—10, 16, 18-38. 43—60, 2, III a) mnerkurp 355—9, 61—3, 5. IV nerkurp 354, 66, 402, 11 — 15, 39—42. 61. 63—87. 76. joi 1 zoi 479 — 81. Hier hört man auch oft dzoi, durch falsche Analogie entstanden. II zoi 354—478, 82—7. 77. viner[i* 354—487. 78. simbäta 1 sumbpto 354—99, 401—78, 80, 82—4. 6. 7. III spmboto 400, 79, 81, 5. — 269 — 79. duminicä II a) dumini[e]kp 354 — 81, 5, 6, 90—7, 9, 402—5, 11—13, 16—75, 77-80, 83—7. b) dumeniko 382—4, 87-9, 98, 400, 1, 6— 10, 14, 15, 76, 81, 2. 80. im I. Meist vor Vokalen ü, sonst un 354—486. In 487 wird vor Vokalen das n zum Vokal gezogen: u-nom. u-nak. 81. doi, allgemein doi. Fem. a) douo 423—5, 30—2, 8, 49, 79. c) doup 358—60, 64, 70, 87—9, 426—9, 33—7, 39 —48, 54, 9. e) doup 354—7, 61—3, 65—9, 71—86, 90—422. 50 —3, 55—8, 60—78, 80—7. 8t frei I trei 354—7, 61—9, 71—478, 84—7. II tri 358—60, 479—83. IV triii 370. Dies ist der einzige Ort, wo ich diese Aussprache, die aus trii hervorgegangen ist, hörte. An der Richtigkeit kann Dicht gezweifelt werden, eher ist möglich, daß manche früher unter trii aufgeführten hierher gehören. 83. patru 354—487. 84. cinci I sins 479, 80. II tsints 354—478, 81—7. 85. sase I sasp 358, 9, 64, 70, 90, 434—49, 79, 80, 1. II a) sasepj 354—7, 60—3, 65—69, 71—89, 487. b) sas[e] 450—78, 82—6. Das auslautende e wird oft geflüstert gesprochen, wenn man es deutlich hört, neigt es noch mehr nach i als das Banater auslautende e. 86. sapte I d) saptep] 354—487. 87. opt 1 opt 354—61, 63, 4, 73—5, 438—45, 60. II iiopt 362, 65—72, 76-437, 46—59, 61—87. 88. nouä I nemo 423—5, 30—2, 38, 49, 79. III nemo 358—60, 64, 67—80, 86—9, 91, 5, 8, 412 —22, 50—4, 56—61. V noup, noo 354—7, 61—3, 5, 6, 81—5, 90, 2, 3, 4, 6, 7, 99—411, 26—9, 33—7, 39—48, 55, 62— 78, 80—7. — 270 — Es ist sehr befremdlich, daß nouä und douä nicht durchweg übereinstimmen. Da bei douä die geschlossenen o, bei nouä die offenen g häufiger vorkommen, so vermute ich, daß bei douo das masc. doi, das nur mit geschlossenem g vorkommt, gewirkt hat, 89. zece II b) zese 470, 80. d a) zetse 358, 95. ß) zetse 357, 59 — 67, 416—28, 34—43. 57—60. 77, 81—4, 6. y) zeieltse 354—56, 68—94, 96—415, 29-33. 44—56, 61—76, 78, 85, 7. Im westlichen Teile der Großen Walachei ist das e mehr geschlossen, im östlichen ist es mittleres e, oder es wird ganz offen, wie auch vielfach in der Kleinen Walachei und Siebenbürgen. 90. unsprezeee J unsprozetse, oft zu unspretse gekürzt. 354—6, 58—61, 63-8, 70—2, 4, 76-90. 2, 94—487. II üspretse (zuweilen üsptse) 357, 62. 9. 73 5, 91, 3. 91. doisprezece meist dousprgzetse. 92. treisprezece meist treisprgzetse (tmispretse 370). 93. patrusprezece I patrusprgzetse, patrüspretse 356—63. 435—8, 85, 6. II paispretse, paisptse 354, 5, 64—434. 39—84, 7. 94. cincisprezece = tsrnsprozetse, tsinspretse, tsinsptse. 95. sasesprezece II saisprozetse etc. 354—425, 7, 8, 30. 32 —78, 80—7. III spisprgzetse 426, 29, 31, 79. 96. saptesprezece saptesprozetse etc., nirgends septespro-zetse. 97. optsprezece ujopspretse ist die gewöhnliche Form; uospretse 368, 70, 78, 86, 96; optusptse 366. 69, 81 -4. 91, 2, 8, 9, 410, 18, 20, 1, 46, 66, 7, 75. 98. nouäsprezece nouosprozetse etc. T — 271 — f 99, douäzeci II a) douzgs 479, 80. b) douzgts 358—60, 87,^420, 7, 8, 32—53, 81, 6. IV a) dougzets354—7,61—86,88—419, 2t—6. 29—31, 54—78, 83—5, 7. 100. de II dg 354, 5, 62—70, 72—408,11—34,43—73, 82—6. III de[i] 356—61, 71, 409, 10, 35—42, 74—81, 7. In einigen Orten, z. B. 487, sind beide Formen üblich, du vor Labialen dg mine, dg vale, aber sonst de katrg, de-apg, de-unde etc., aber meist ist eine Form durchgeführt. 101. din II a) dun 35-h. 5, 61—70. 72—408, 18—34. 43—57, 66-71. b) dgn 411—17, 58—65, 72. 3, 82, 6. III din 356—60, 71, 409, 10, 35—42, 74—81. 7. 102. pe. I pe[i] 357—9. 70, 436—40, 79. 80, 1. III a) pg 354—6, 60—69, 71—435, 41—78, 82—7. 103. pentru I a) pentru 357, 60, 63, 65—419, 22. 3, 7. 8. 31, 33, 38—41, 5, 68, 77, 8. b) pintru 355, 6, 8, 9, 435—7, 76, 9, 80, 1 (87). d) pentu 371. II a) pgntru 354, 61, 2. 4, 7, 420. 21, 24—34, 46, 8, 51—3, 6, 9, 60—4. 72—4, 82—6. b) puntru 466—70, 75, 87. VI puntru 442—4, 7. 9, 50, 4. 5, 7, 58, 65. In einigen Dörfern beobachtete ich, daß neben der älteren Form die litterarische „pentru'4 üblich ist. 104. si I si 354—425, 27-31, 34—41, 85, 6, 7. II sii 426, 32, 3, 42—84. Manchmal kommen beide Formen vor, su in harter, si in weicher Stellung. 105. chiamä I kamg 354—487. 106. sarpe I a) sarpe— serpi(-k) 354—6.. 61—74, 78—83, 5, 6, 88—90, 2, 95—99, 402-7, 9—10, 5. 8, 9, 21, 2, 85—7. c) sarpe —sgrpr(-k) 357—60, 75—7, 84, 1, 91. 3, 4, 400, 1, 8, 11—14, 6, 7, 20, 23—84. — 272 1.07. ceapä I a) tsapo 354—70, 78—407. 12-17, 27—42. 4, 5, 54—9, 66—70. 8, 81. 3, 5. 6, 7. b) sapp 479, 80. II tsepo 371—7, 408—11.18—26, 43, 46—53, 60- 65. 71—7, 82. 4. 108. albina I albinp 360, 4, 5, 7, 8, 70, 73, 9, 87—94, 96—8, 400, 1, 17, 8. 20, 34—47, 49—52. II albiinp 371, 2, 74—8. 80—6. 95. 9, 405—8, 16, 9, 21—33, 48, 53—60. 62. III albginp 355, 7, 8, 66, 9, 411. 12, 67, 87. IV alginp 354, 6,9,61—3. 402—4. 9. 10. 13—15, 61, 63—6, 68—86. 109. copil I kopil 360, 4, 68 -70, 3. 9, 87. 8. 92—4, 96—8. 417, 8. 20, 34—47, 49—52. II kopiil 371, 72, 74—8, 80-6. 89—91,5. 99-401, 5—8, 16, 9. 48, 53—60, 2. III kopkil 354—9, 61—3, 65—7, 402—4, 11, 12. 13, 21—33, 61. 3, 4, 7, 74—87. IV kokil 409, 10, 14, 15, 65. 6. 68—73. 110. deal del 354—487. 111. oväs I ovgs 354—64, 70-406, 40—53, 71, 85, 6, 7. II ovoz 65—9, 407-39, 54—70. 72—84. Nur vereinzelt z. B. 374, 5 hörte ich die in der Kleinen Walachei und Serbien so sehr verbreitete Form ovasc, 112. carpan I karpon 362—8, 72, 3, 80, 179-81, 87, o zwischen g und u. II a) karpen 357—60, 71, 74—9, 81—402, 4—10. 12—6, 18—32, 48, 52—75, 82—4. b) karpin 354, 69, 70, 403, 11, 17, 33—47. 49—51, 76—8, 85, 6. III karpene 355, 6, 61. 113. salcie I salisioje] PI. spltsi 354—478. 81—87. II salsio 479, 80.° 114. anin I a) anin 376, 86—90, 92—407, 9—76, 82—4. b) amne 354, 61—5, 74, 485, 6. — 273 — cl ämine u. aimiie 367- 9. 72, 5, 77 —s5. 91. 408. 11 a) arin 370. 477—81, 87. b) arme 355—60. 71,3. Zusätze: 1. Ich habe bereits im VI. Jahresberichte S. 31 darauf hingewiesen, daß es auch in Siebenbürgen einige Gemeinden giebt. in denen ce als tse, also wie bei den Aro-rnunen gesprochen wird. Zu den dort angegebenen Gemeinden kann ich noch eine hinzufügen, die ganz isoliert von den anderen liegt, nämlich Tecus (Olah Tyukos) bei Reps. in der Nähe des Olt. Dieselbe Erscheinung beobachtete ich auch in Leresti in Muscel. aber nur bei einzelnen Personen, nicht durch gehends. Auch in der Gegend von Avrig, Racovita im Oltthale horte ich des öfteren tse-Laute. sowohl bei Gebildeten wie Ungebildeten. 2. in Muscel war mir eine weitgehende Aspirierung von vokalisch anlautenden Wörtern aufgefallen, wie: ark. 'aripo. 4 arm uro. 'argat. 'arkonesk; wie man sieht, besonders vor folgendem r, aber «loch auch 'odaig, wohl durch oding, 'odinesk mit Metathese aus odihnä veranlaßt, ferner auch 'ornot ---- omat (Schneeverwehung) 'odolean und andere. 3. Durch ihre altertümliche Form interessant«1 Wörter sind ice — hier, nice — weder, die ich im Thale des Argesel iu Muscel hörte. 4. Die von Stiughc als Eigentümlichkeit der Trocaren angegebene Erscheinung der Attraktion bei Wörtern wie oik ochiü. poduike • - - päduche. fand ich hier und da in Muscel und im folgenden Jahre sehr verbreitet im Kreise Bräila. 2. Zur Flexionslehre. a> I) a s S u b s t a n t i v u n i. Artikulation. Auf dem ganzen Gebiete ist «las 1 des Artikels geschwunden, doch kann man häufig in der Großen Walachei, besonders in Ilfov, Vlasca und Teleorman das Wiedereindringen des 1 nicht nur in den besseren Kreisen, sondern auch in der breiteren Schicht der Bevölkerung beobachten. Auen im Liede hat sich 1 öfter erhalten, wie ja w ei £&n «1. v .1 ahn-spricht. 18 274 auch anderwärts. Über Ii statt ie fsprili die Sonne, steii.fi ......die Sterne) sehr man Normalwort 54a: soare und I: eine Nominativ- u n d PI n r a I h i. I d u n g. Formen wie steaua kommen nield vor. berhee statt berbeee etc.. hört; man höchstens von Fngurenf. Eine auffallende PJuralbildung zeigt mesteaeän. das meist regelmäßig mesteaeänt im Plur. lautet, daneben hörte ich in :>7n. :>S0 —:j86. 4.06 mesteisim. zeigt also eine doppelte .Bezeichnung des Plural, was in ähnlicher Weise aus dem Alba-nesischen bekannt ist. auch dem Deutschen nicht fremd ist. so samt man z. H. in Oberhessen ..Kinnercher. Mädercher eto.. In 398 sagt man inest ets zum Sing, mesteaeän. Uber o eo'. saü'r. muß man aueh vor Ion ein lu annehmen. Vor Fe trn nuten tritt lu hier gar nicht auf, also Marli, aber nicht iu Maria. \or poj-a wird es allerdings im Norden neben po|'i lvcbrau cht, aber doch ist popi allgemein gebrauch lieh er. in 42f hörte ich statt unui Vasil - a lu unu Vasil ........... eines gewissen Vasil. Weni$y gebräuchlich sind bei den Verwandtsch afr,snamen \atim, mämini. dafür faM" überall tati, tati irwl'1. mami meh-f mnmi mele 37o« oder gekürzt mä- ti, ma - si. bei tatä. auch lu tata nueines. oder de< Vaters. Die im Pmrzenlaude und seltener int Foa*arascherlande gebräuchliche, ganz unflektierte Form «easa mama ine-.* das JBaus meiner flutten im! e hfh in der Groben Walachei selten beobachtet. Dumia-ta, gekürzt ma-ta , hat im Genitiv dumi-tale und auch duniia-tale, gekürzt ma-tale: in 1S1, 483 (in der Moldau) sind diese Genitive auch als Nominative üblich, also» mata Ii in der direkten Anrede. Bei dem überhäufigen Gebrauche dieser Formel kann eine derartige Kürzung und mechanische Verwendung der obliquen Form als Nominativ nicht Wunder nehmen. Man vergleiche dazu neugriechisch xov koyov cor als Nominativ, das sich ganz in derselben Weise erklärt. Su ffigiernng. In Muscel bildet man zu ploaie: j dornte ..... liegen weiter. Ebenda ist ein Dim. auf ets gebräuchlich: drum — drumeci, tirn — tirneei, kleiner Besen, tron —fronets. kleine 'Frühe etc., auch bei Vornamen üblich: Negulecf. In demselben Sinne wird auch das Suffix — ents verwandt: täurencl — junger Stier, popenci — junger Pfarrer (etwas spöttisch). Zu - icä hat man eine dim. Masculinform neu-gebildet: fOiie, läptic. bulzic. mmzie, läntic und andere. (Mitgeteilt von Herrn Sapcaliu in Cimpulung.) b) Das Fronomen. Das Personale ieu wird uieht zu io. im Norden und Westen hört man ton wie anderwärts. aber meist bleibt ieu. Der Dativ, für den man in den (.-ferne in den. die die Labial-reihe- palatabsieren, ni erwartet wie im Aromunisehen und. auch vielfach in Siebenbürsf. heißt mi. vermutlich intok'• satzunbetonter Stelluno; bewahn. Dein o n s r r a t i v u m. D i e \\ asrea. sind die gewöhuliene l ^nr c.m,..c ti Ii g. osta. i. asta. Plur. ostia. türmen der große?« Waliehe,. ■a. 370. 4 IS und gar o.-ava 434. jeemHussf. Erst jenseits des . Flur, aestia i. aestelen (sie!) tseiea veranlagt, J euer: Sing. . aia. Firn*, m. oia f. alea sind r f. PI. olea in 434. 436 en:> ee Formen, n lIfo\ Uecd b >ol < 1 teil» ich die Form nui _»m \uii,,/ili V\ \ ahnt s i nooti 'lab am Ii . ui ues -ed>ständiL -unt ><\ *e Endung ubuh^gen winde: unara - ca Lnbt. id. <' ^ n ' M)L.ai n Fjamänua 1 l(> bei Tu ii-Ma^'u» n hötr hie \,e 1 ib i Mdks L >•* b* «m ui all Vi ^< ,.d( n ean/ ge\ Öhnlici is . .hk! nun in dei Gmben \Y. hn !.< u.ti, 7h in« -alten, al-o: sn \a/,ut. mehr: \a/,d—am a i . 1 -um , 11 \<^i\ nu ^r,i/n il .u \ot iVon^omod n 1 im ^ III n . lest . ui. i, i n ch Vvt< llim^ um' I*(!enue* 1 m h h du i . ho 1 man olt ist L< >j Ko, la^ i < tv tso, \voiui in in Bu pn le m de i Liedu 'u i1IV sm, uii V nun« N, VI ^utt und ^unto«'o. sie i. • bu. ? iänL's d( i Donau, auch m lalomita im P i/.iu In Lri ti i *37 i.i !! ni'nati ucißt es: nrem. ine, in urem. uu ts, du, ebenso !• and. ren \ trben d< Z, '']\ ort Wh oi (h, uljII ^naehe Linn t die O -umalznkl nl doilea, ai treilea. al cirelea erc. e) Präpositionen, de — pe >> dupo ist auch in der Großen W alachei verbreitet, doch gewöhnlich bopp: prin meist puu. In Porumbac 358 im Tara Oltului hörte ich ppm \i{ ^ pana la, vuis aucii in der Moldau sehr üblich ist. (»este lautet meist wie geschrieben: pisv»- 363. 4. 7, 4 12. Ph Ib. -21. 25, 30. 39, 48. 54—9. Ö5—7S. s2, 3: pisti :V71, 42d. 27. 79. So. 1; puste 355, 5b. 02. 420. 21. 03. C. Texte, i. verde foie. verde trei skoiets. ai ia surbo. moi boiet>! kare vrets, kare putets. kare nu vu prmdets. 5 si douiul. so nu gre>its! k-ai vozut Pirna, tse pptsim. ko dun tsenuse nu isim. ka [turtsei ne koznim. tot pum-paie ka purtsei. 10 punp ui s-au rupt tsor itse r si niis astea nu s-ai iiiei tsi diu sat do kopptat. l>udaprostp kui ni a dat. s*tuluno\ Biserica veciie. 354. ('o>t. Muntern. II, verde loie tiripiik. a:-ta - i brnu sj nu - i sio n i k. kante; lolo d-al voinik. ko ku nune n-ai ninik. 5 u-ai -avut. kund ai hvui . io: 2o si muieri deskuntptoare. toate mnie sp-m deskunte, nu pots 15i ka mai npinte. Vi stea 357. iJumitrv; Neagoe. V. spras-kororile mele, kum kreste iarba pe iele I ias-so kresko so-nfloresko, numa mundra sp-m trpieskp. 5 pprputs ku app retse pe-la pparta mundri tretse, iese mundra. sp sp speie, vozu, ko-s lakrom-de-ale mele. i'orunibae 35S. Eftene Hoeioaga. VI. busuiok kreskut un zud, vai tare te-ai-nflorit: si zudu-i numai de va.ro si ku piatro mestekat. 5 dar dumnezpu ka un sfnnt varu ppmun-l-au fokut. frumpse, rodptsinT au prins. si dumnezpu-i tare bun, si fatse tse-i app yin 10 si la tots voia deplin. ß<#! 360. Maria Maren Costandineseu. VII. frunzp verde dp npnt, tse mi-i dra-nu mi-i urut, so Kie ka negru ppmunt. tse mi-i urut, nu mi-i drag. so Kie ka kasu do alb. Namaiesft 365. Maria Dobre Popescu. 282 VIII. verde frunzo nuko seko. maiko, inima dp piatrp, yiü-do nip nun vez - odato. yliio. maiko. do mo vez. 5 pu.no sun ~ grunol.e verz. ko dako s - or setsera, mult uu - knie ti - i uita. ui tot piundxe si ofta. nu - i avea. do unde ino 1 ua.. 10 trimete. maiko. rps]uiüs. ]>e botaia vunndin pe arepa. (~ aripä) korbulüi ka so afh. ka so stii do sun - mort. do sun - yii. i 'or'ui Hl aneu urecu. i.V. foie verde, tbi de muro (trei abme pe su]) pole de ppdure tretse o nevestiko (foinee'- n - liinic ku prunkületsu de muno 5 coropsiit!) de borbat ku pnmku nehotezar. prunku jdundze. mp-sa-i ziü>e: .,tas - ku. maika. nu mai plundze. ko maika. unde te dutse, 0 te o skolda un la.pte dultse." .,de m - ai skolda s - un zo ar (Kie maika si zohar* surletu mipu - i tot anm r. imie m-pare tot amar1 k - am trekur niste otar. de tat<» in - am de]»orta , — 2n3 ■ s - ka rauine pot. so nior. amorui; si plin de dor. De Ion Suse Obiges Lied kalte ich mit kleinen Varianten Male autgescIirieI>en. X. ieseu rieh r fpie verde peliriitso. kute Hof pe lalomitso sun - la Mitsa pe fotitsp. kute iiof pe Teleorman 5 sun - la Mitsa pe tulpan. kute tior pe kosto -nsu> tote Mitsa mi le - a pus. s - a plptit. de ie-a dat ku bau du - pe sprutat 10 dela flokoi din Sar. Oiesti tose verde s - o laiea. c - k ei'e nu krede dragostea. dumnezou ka so - i o-dea. so - i o dea. sp - l o iea. 5 ka sp krezo si altuia. kam ie ppfimiora, mea. patima. t:a.> potimesk. m dorn kare -1 doresk. n - am. kui so mp - i xpluiesk I 0 zoiui - m - az - dnmitale ka la un freie m.u mare. 73. Costandin Stefan Ib ,\ i <. fpie verde si un susai. Moritsiko borha - n - ai. J 2S4 — da guritsa kui o dai? dp - mi - o mie ku kirie pun-la Sunta Mprie pim - s - or kptse kprna - n - viie si struguri razakie. BuriestT 375. tvhitä XIII. foie verde trei aglitse. ko nu - i nits - o feritse dp omu ku iib omni tse, ko iel inulte grize dutse. pun -s-a dutse po la tote, tretse npptea zumotate. puri-a vieni si la mine s-a fokut zuno biine. Derselbe. XIV. A. fost un tsugan odatp, n-a avut nits un mime, si s-a r-ugat dp popa. so - i puie si lui un nume. popa i-a pus numeie Ion. tsuganu dp bukurie a fpkut o masp mare. popa s-a dus iarp la biserikp. tsuganu auzun-tokund s-a da-fuga sp-ntrebe pp popp, kp tse sprbptoare-ie. .,sfuntu Ion, tato/' „biine. pprinte, n-a fost si jeri sfuntu lon?'k ,,ie gpsurea kapului sfnntului Ion, tato." „aoleo. munka-ts-as barba ku miere, mai. biine erea iei ku kapu negpsut si ipu ku kimiru nezefuif ] derselbe. XV o kokpnp a trimes la o vetsinp a iei pp sluga sa, tse erea un tsugan, ku douo tsiresp si ku o skrispre. 2 so 2. po drum tsuganu a munkat o tsiresp si s-a dus la ko- kono numai k-o sunguro tsireso. .'>. si skrisurea dato, kokpna tseti skrisprea si ierga vorba du dpup tsireso si-ntrebp pp tsugan: „kum munkas, tsugane. tsiresa?" 1. „uite asa;*. munkun-si pp tsealalto. Derselbe, XVI. foie verde hob do £ruu, tsin-sp plimbp pp-la nm? neika ku kalu do fruu. kalu alb si strplutseste 5 neika frumos si iubeste. kalu rosu kam unkis, tse mai amante mi am prins? mi am prins-o untr-o tserkare, so vedem, tse minte are. 10 are minte fomeiesko, dragoste kopiloresko, ko stie so mo iubesko. O ~ i_ o dar si ipu oi sp mp-nsor: Hu -ko nu mai poz-dp dor. 15 dorn mipu si al dumitale fakp-1 dumnizou de o flpre, garpfo mirosotore. tsine mirpso, so morp. Drohogostea 37G. Ion ]0nltk XVII. foie verde trei zmitsele amorut ui omu, Dpmne. kun-sp kulko si n-adorme. ar munka, si nu-i fpme ar bea app, si nu-i sete, si-i dor dp kodru verde. Piscani 377. Gligore ion Ducan. XV III. viiim kuku dp tr. Balilesti 378. Zmea Sa rahm Zamtir XIX. •>i iar \erde lihak, poser ko dupo de pe' iaK. rou m-ai ble^"ir-vt. so zak. ko m-ai Idesrenvit oda-.o. 5 s-am zpkut o iarno-nlrpuo. s-o varo po xuimmue. '.-o primpvaro a treia parre. d iar \erde lihak !■■ ("sirr^u ivp'za.r 10 - ide neik-i ro^iurnaU ^i Mirsika-i k, ro -n-k -p kiS-So-i ko-i draLT. Stelanesu 3.8 1. Audr< i Gl i göre Gorgoi XX. dainzuiitsp hob nout, im'..iv tsasu furisit! kim-plekai do - la. Rumnik. mai biiiie sp rn muru. r -~~ 2s7 - -■ 5 iosai Kvimniku unliorit | si dp mundro okofit. spune-m. spune-m pui do kuk. im-so fatse hinea turg? so fatse la Sehenik. 10 sp mo du - si ipu la turg. sp-m kumpor d-un kal porunih ka 11 n porum-ka 11n p o r u m b a k, si ku gutu kam s kurtat, lungu-n-trup si skurt un-gut 15 kum-ui bun dp kolorit. moriruies (munrulet)-ku koma rotu. so mo sui un del odato la Maritsa spruntsenato. so mi-o mai sorut odato. i Priboieni 38b. Maria Stoiau Badea Diu. i j XXJ. bulgoras do gatso retse, j larna viine. vara n-tretse, ! si n-am ku tsine-m.-petretse. kp ku tsine-m-petretseam I 5 1-a da-satu militar: I militar dp poiitsie. 1 i-adast neikp so viie. | adpstai kut adpstai, dakp vpzui si vozui 10 pusei dorn kopptui, iibuntsile ie asternui. si dun somn mo pomemi ku puika la kopptui. du - te, pui ko. duku- z - de» r. 1b unde a dus vuntu purzoi. Pnuor de Münte 389. Mar;* I>i-ia. i / r •>Ss XXII. 1. a fost trei kopii, kare so dutsga la skplp. si mergiin-pp drum a gpsit un pui dp sarpe. si iei s-a tsertat untrp iei, kare sp-I ia. si unu dun iei a dat doi banT ia titesi-kare dun iei. 2. si I-a luat sarpile si 1-a bpgat un tsava, dp tsinga kondei. si 1-a dus a kaso si I-a bpgat untr-o magazip, puindu-1 untr-o piitinp. si akolo i-a-dutsea lapte dultse an tote zilele puno s-a fpkut mare. do n-a mai avut; lok un putinp. 3. atuntsea 1-a skos si I-a pus untr-o butip si akolo i-a dat lapte dultse trei an si kun-s-a dus sp-I vazp, a vpzu-kp iera mare si-ngrozitor si a fudzit do iei I. si atuntsea sarpele i-a zis ku glas: .,gino-nkpa. stppune. ka sp-s-plptesk, pentru ko m-ai hpronit trei an do ziie ku lapte dultse.'" 5. kopilu atuntsea s-a dus Ia iel si sarpele i-a zis. so ia o sfprp so-i puip n-kap. si iel 1-a legat si a nkole-kat po iel. 6. si sarpele a-ntseput so sp umfle puno kun-s-a ri-dikat un vozduh ku iel si s-a dus un zbor puno ia un. munte. akolo s-a lpsat zos si a gpsit o piatrp. 7. si a zus bpiatului sp riditse piatra si kund a ridikat piatra, a vozut o gaurp akolo si s-a bpgat pp ia si s-a dus po-sup po-munt, puno a dat pp lume ailanto. 8. akolo a vpzut o lumiinp doparte. si sarpele a zis; „vez! tu Iumiina aia dp kolo. du-te la ia si vezi. k-akolo sade mama si tata si spune — i. kp dakp vrea, so mo vazp, sp z-dga masa frumpsp dp-su-masp." (Tisehlein deek dich.) 9. si kopilu, kun-s-a dus. i-a zis mp-sa. ka so nu-i vazp unkp trei an, si nu-i dp. dar ta-spu a zis. kp Jaidi so-i dorn, kp mai fatsem noi alto maso." 10. atuntsea i-a dat masa frumoso do-su-maso. si kopilu a venit, ka so-1 vazp. apoia iaros amundoi s-a dus, ka so-1 potrekp puno akasp po kopil. dukundu-sp iei po — 2s9 — drum, i-a zis sarpile kopilu Im. ko mai nointe leste n* mere do ardzinf. si so nu rupo dun iele. ko akolo inst" zmeiü pozitor a lor si-1 omoro. 11. dar kopilu n-,< kuitat. s-a rupt un mor. ^-atuntsea a iesit ztneiu si s-a h Ia lupfo ku sarpele si s-a luptat puno kun-sarpile 1-a trurr 12. apoia 1-a ntrehat. dakp stio drnnm so mi dnko ,\ L iel a spus. ko stip. s-i-a dat drum, so so duko simffur I?). si dukundu-sp iel po drum i s-a fokut (one . s; ntseput sp pliingo. dp odatp a iesit doi o.men neü'ri unamf lui si a zis: ..adu-ts aminte do masa frumoso do-su-maso zi: maso fr. do-su-maso. fu-'' ku to* fein o /de maso fr. do-su-maso. strundze-te! si ia s-a siruns. si koni a luat-o si a bpgat-o un buzunar si a plekat mai üopar' Vom lieben Gott erhält er noeh den Knüppel aus dun ^ und. heiratet eine Königsfoohteiv Grhiboieni 391. Mi W e i g a ii d xxi n. foie verde mor mustos. kodrule, kodre duiosl kut mi-es-vara do frumos iarna putrezes-pp zos. 5 foie verde, salbp mole, mi-a venu vinerea mare. s-a pplif kodru po polo, kade frunza mototolp. um tulesk 'aiduts do vah-1.0 ku üintele la spinare. si ntrebp do vale ma foie verde solz dp pe-de. bäte vunfu viiskolesie si dp gazdo n-am npdezde. s. Jahresbericht. 290 — 291 15 gazda mea im valea- rea mi-o kpzneste potera. potera dp MeliedintT fudze ku 'aiduts un dints. Vücana Pandel 392. Ion Militär. XXIV. iruiizp verde spltsiprp, dragp neiki puikusprp, kun-ts-oi fatse semn d-afaro. so nu mai stai la mir are, 5 si sp ies la neik-afaro. so dai neiki gurisoro miritso do sorutare, mrpsurel dp dozmierdare, ko nu mai pots, frptsiprp, 19 tot dp doru dumitale o so kaz la oftikare.'; ..oftezo, neiko, oftezo, oftezo ku gura-nkiso, CO ~ C 7 ka o kandilo aprinsp, ia oftezo si pentru mine, k-an-trpit amundoi bine. VitV»rit 393. Naie JordavbL XXV. tsel oras din Bukuresti, viele kase mari domnesti, mi so-nsoro domn tunor, O L O O O ' domn tunor Bädislo Vodä, 5 mi-1 kununp lancu Vodä. darp fata dp unde o ia*? tot dun turg din Dobrogea, ia fata letinului. letinu, kuine spurkat, 10 un-krutse nu-i botezat. Ghirdo^eni 395. Ohiritä Xieuleseu. XXVI. fpio verde, nuko sekp, auleo! tse fok mo kalkg! nenea la Craiova plekp ku kpmaso nespplato 5 ku gura nesoruiato. par-ko iou sun-vinovat. foio verde do trei foi, nu-m trebuio kar ku hol, numa so Kim amundoi. o o 10 nu-m trebuio boi si vako, numa oiki toi so-m plako. do-la piept pun-la guritsp par-kp iest'-o porumbitso, do-la piept ppm-la Sprintsene 15 grpdinp ku miksunele. Edera 390. Mitä Steianeseu, XXVII. „tmdemnp, murgule, la drum !" .,futu-ts undemnatu li-kur, ku-ndemnatu m-ai munkat, si mp las legat dg gard 5 si tu dorm-ku mundra-m-pat si-m dai fun grodeliii. si grpuntsp stelili, kum ts-e dragp mundra-m-pat, si mie traista-n-kap. 10 ts-e dragp mymdra po mump. si mie ku grpuntsp-n-gurp. Mägureni 397. Dimitraehi Nitä Alexi, 19;' _ 292 293 — XXVIII. foio verde s-o 1 alert, nits o bolo nu-i greaa. ka dorn si dragostga, ini-a sckat inima, 5 ko n-am, dp unde mai Ina; si nu mai gpsesk ka ia. t-pto lumga sto dp mini, tsi-ko fzice eä). so mo las do li.nL c V • ' o c da io kumn so mp las. 10 kp mi-i kasa lungp tini, pun-Ia tini-m -bptp111rp io posesk cl-o pospturo. si-mbukai d-o mbukoturp. mi so fatse klisp-n-gurp, Mänesti 39S. Nicolai Mib. uusore-so ku dumuizeu! o c o kp niz-mie nu-m-pare rou, da fi-gine o lekp greu. XXXI. frunzo verde s-un susai, pusei saua pp doi kai s-am plekat la rai, la rai. da la rai nu pots so stai do mfiirosu florilor, o 7 do dragostea fetelor, do doru nevestelor. Derselbe. Oornu de jos 402. Nicolai Maria 'opä. XXIX. a fost un tsigan Ia post la palat, si akuma stund dp san-tinelo a venit redzele. tsiganu a fost munkund duntr-v> ridikp si nu-l-a kunoskut pp rege si nu-l-a splutat. si redzele I-a-ntrebat: „tsine sunt iou?i: „so fiii v-un loutar, nu iesti, sp ßii v-un potkovar, iar nu iest]." a spus redzele: „ipu sunt redzele." „auleo, so-mo ierts." zitse, „tsiue ridika s-te splut." Tiriceni 399. Andrei Viutilä. r XXX. foio verde soltsioro, s-am primit o veste-asarp, si mi a spus o verisoro, kp ibomniku sp-nsprp,, si m-ia feto dp-la tsarp ku kositsp golbioro. Ebenck XXXI). foio verde trei siboi, am un vale sase boi, si a kaso mai am doi. o <•» n-are tsin-sp m-i-ngrizeskp, f> dako iou n-am clrago nevasto. o ^ o o o o *ai, Maritso, sai porlezu, so uitom, dragp, nekazu. 5 las-so verse si otravp, di tse nu mi a fost de ir veninu de 1-a versat. fatse o funtuno-n-sat. funtunp ku tsints izvprp. 10 so bea duzmani so moro. ■>bg, Beehet 439. k :>o: LVI. ..frunzp verde florl morunte. Veliko ku sortsurT multe. zi mo-ti, so ti morite. o ■ o c ko ts-a iesut vorbe multe." C <■> O 5 .,las-so ieso. kp nu-m-pasp. m-a fokut maika frumoso. mp iubesk zaptsii din pdasp, logofetsi nu mo lasp. mo pune ku iei la maso. 10 negustori dau okol. deskults si ku kapu gol. UalarasT bei Bechet. Costiche Costandineseu LVI1. foio verde a bobului. sus pp malu Oltului, Oltului Oltetsulub paste kalu lorgului, paste iarbo su rinkezp lorgu zatse su oftezo, dp puika sp dppprtezp. ?ircova 143. LV1I1. Marin Buliea Bälae'i 44 S foio verde morotsine. tinerei sun. vai dp mine! frikp mi-e k-o sp mor miiine. si rpmun mundrele do mine. si romune mundra mea. kare mp iubeam ku ea d u n - k o} > i 1 o r i a m e a. Ilie Dinuleseu. vV ö i ga n d, 8. jahresi'erickt. 20 — 306 — LIX. foio verde do morar, IT CO Marifso dola Tsepar, tse te margolesfT im banf. sau ies-fato dg primär. 5 nipotp dp dzinirar? kute haine sun-po tine, tote sun-Iuate dp mine. numai tulpanu dml-kap, s-ala kund oi lua sama bine, 10 s-ala ui luatu dp mine. sapte iei s-un ban ts-am dat. so te duts, sp ts-iei bumbak, sp s-fats kurpulitsp-n-kap. ko iereai do rus im sab o - o .-) o 15 s-iar verde matostat tse ai nmilkat, dp m-ai uitatr ..un do ratsp-nkondeiat." tse ai bout dp m-ai uita-t? ..app dun puts pprosut." 20 plesni-rar tsine I-a fokut! Balaei 44S. Fon iordächescu. LX. foio verde morotsine, spune puikulitso, spune, tsine te-a foku-po tine asa naltp su suptsnre? t'eritse de tsine te tsune, dar mai feritse dp mine. suü-ku kasa bnlgo tine. tak doi pas untinspturo. sain-1 a fine-m-bototur*>. FurcnlestT 151. Marin P. Serb an. LXI. ^-attp dato ka bobu, Po delu Iu Stroiesku mi arp Marin-ku plugu. frundze-i-s- ar kurmanu. 5 kurmanu su fKeru tat, so vie la daika-n-sat. so-j dau gruu dp somonat. so bobe d-arnnkat, O L s - a s t e r n o d a i k a - m - p a t fO sapte skortse do bumbak. sp-i dau guritsg ku drag. s-alto dato s-o nuisli.no. sp so m-plimbe pun-grodiiio ku kosnitspra po muno, 15 dundu-mi kute o bolbotino. :■ o bolbotino, foi do tsapp. Inmea so nu ne pritsapo. Dei>elb LX1I. l.unkp. lufiko mul-mi ies-lufigp, su n-an-kal l.mn. so te azungp. luuko, iipako mul-mi ie- lato, su n-aü-kal bun, so z-dau roto. 5 foio verde merisor. c - - avusei d-un k' di-or. mai mprun-mai mititel. okolean-tsara ku iel. okolean-tsara un zbor. 10 ni-a pus naiba. I-a.m vundut. di bani mi am keltuit puntru-un pustiu dp iubit. aku stau su mo uit, par-kp sunt un surd >u mut. Vddea Dra^ului 4bo, tjheoruduna Stan Dinu. LX1I1. frunzulitso soltsiorp, s-o luai pg drum pp Tale puntru a dumitale pl imbare, so-m-dai dultse gurisoro. C - CD Z 5 fa. lelibsp, dozmierdatp, ka so te mai toz odato. c c mi ai sekat inima toto, z o ' kots te-an-kotat tsara toto o c z o tu te-ai dus, si te-ai plimbat. 1.0 iou dun inimo am ofrat. tJitiniogT 465. Stefan Nedelco. LXIV. foio verde trei zinitsele. voi voi voi. mundrelor mele, alea nalte suptsirele, ]:»utsin trase la sprimtsene 5 po gustu inimi mele, tse-m-dats vreme dupo vreme. su sorok dupo sorok, iarna pp dzeru dp fok, dp-figatso apa ii-Öit, 10 su muinle pon-ia kot. l'imeni 466. Ion Marin Bucur Balte«. LXV. fpip verde, iarbo npgro, tretse drumu. nu mo-ntivl)r>. z nis-norok nis-nu voiesk, kos-ka tine mai gosesk. C ^ CD Q mai do nein su mai do vitso, C Z O ~ v.. " c nu ka tine rpmpsitso. zuiia sp-s-spol vasili noptea so-z-moi osili. Fäurei 460. Gheorghe Cost. Frone. LXVL kut iereai a mea iubito, nevastg, nevastp (nach jedem Verse wiederholt ts-era kasa zugroyito. dar dp kun-te am losat, ts-este kasa graz-la sat. dar do kun-mi-te-losai, bototura mutsigai. ObilestT 470. Anghel T. Rädulescu. LXV1I. foio verde do morar, f-o c c 7 dp trei ort potkoyii kalu, so urk la puikutsa dein, nu-i vina kalului, nits a potkovarului. tsi-i vina puitsi mele. k-a pus kasa-ntre vpltsele, si n-a pus-o po lok sos, so treko neika pp zos. 470. Athanas Dieuleseu. LXVI1.1. inimo ku venin mult, kun-so mi te voz ruzund o c o o o la kurtsumo kef fok und, o c o 7 ku kolalasi la rund, 5 ku neveste ka dp gut. fpip verde bob ngut. inimo ku venin mult, / az-ie nor, muine seniii, doi tovaros nu mai yin. 10 s-an-trimes la Severin, so-n adukp bus-ku yin. bolobotsi dp pelin, sp mp kuroz-do venin, s-un butoi dp yizmo kretsp. IT) s-o beau, sp-ii kuretse givtsp. Oriirdi 473. Maria Gheorginta; LXIX. ..Ko>riko. batista s-läko!" „ia-o, Mitso, s-o ridikp!" „Kostiko, baiista-i liegi-p!" ..ia-o Mitso. su mi-o spalo. su mi-o spaio-n lokmmioiv. s-o usuko la fsutsisore ku fok dela inimiorp. t'osHeni mare 476. Savina Pavel Solomon, LXX. .,fn. vetsino, lpgp-s-knini. ko de serp yiu la tini ieu tabanur de zmokini, ku sfertisoru de puini 5 s-o stiklo rakiu de pruni." dpte o nopte-ntimekosp s-o potiko alunekpsp. s-afunekai su kpzui. alunile Ie Kerdui. 10 s-asreptai. so iaso Inno, so mai gosez-vo aluno, so z-mai fak inima bunp. Dieselb. LXXi. loio verde luzioro. la Ploies-la mordzioro la kasa ku hvstdprp zatse un voinitsel de bob, su ni-/.atse ia urisp-afaro — 311 — im tsersaf s-un ploponiipro. mi-1 pozeste o fatp mare dela kap pun-la kitsore ku trei lumonor de tsero 10 kutestrele golbiore. „or zats. neiko, or te skolo, or do-m-su mnie de o bolp. so zotsem po perioro. amundoi po prisp-afaro.4, Sililele 477. Vuta Pavelesci LXXII. „fa. Maritso, un-te duts numa-n fustp su-n paputs asa sprintenp usorp, par-kp iesti o kppriprp!" 5 ,.mo duk neiko la izvor, ' - c • - c 7 sp ieu apo-ntr-un ultsor. sp mp sppl so Kiu mai mui, su drpgutsp la npkoi.'" ,.fa. Maritso. tse gundesti? 1.0 no-i (nu ie) rou ka s-te-nsotsosk; pimp-n vale la izvor drumu ie kam lungusor." „n-am nevoio, kp un vale m-asteptp badea fi-kale. J5 su amar su vai de tsine s-a lega kumva de mine;' „fa, Maritso, badea-i tpu ie un prost s-un notprou, ie ppkat ka so-1 iubestT 2i> tu asa frumoso iesfi.4, L x- „ba zpu nu-i nits-un ppkat, ko-i flokou din ai neu sat, unalt frumos kut un faej su n-este hie asa de dras:.1' 312 — — 313 — 25 „fa, Maritso, ie tsoran äu sp pprtp ku sukman po kun-iou sun-ku surtuk sii de doru-ts mp usuk." .,pots so nii su domnitor 30 ieu pe badea nu 1-as da nis-pe opt ka diirniata." Odobesti 481. Grh. S. Xasta^, c Lxxm. foio verde bob nout, tineretse ts-am avut, ku amar am petrekut, ku amar su ku nekaz pentr-un puisor ku caz. tineretse ka la mine nu gpses-la fitetsine. Mägurä 482. lord. Drag. Militar. LXXIV. foio verde un-de-lemn. c ~c tse fei dp dragoste avem, numai din oki ne vedem, k-altp putere n-avem. 5 kpts puterea dola tine. ie kor dp dp suptsire, kun-vrean s-o-ntinz mai gine, ia so rupe, nu mai tsine. azungp-te doru neu, 10 un-tsi o Ki drumu mai rou, azungp-te nila mea, un-tsi o Ki kalea mai grea. Cisläü 483. Ion Dnmitru Serban c LXXV. auleo botufc do stele, ^ o o c 7 su do ketre moruntsele. o o c C sp nu yii sera dp vreme, sp yii neikp mai nserat, 5 kuu-duzmani s-a kulkat. o kp duzmani s-a vorgit, so ne prinzp-n asternut, so ne ledze kot la kot, sp ne plimbe turgu tot, 10 sp ruzp lumea ku Vot. frunzp verde siminok, dp dragoste n-am norok, tomna ka kartea la zok, unu pune s-altn ia, 15 k-asa nerdze dragostea. Cisläü 483. Panaiot Florea (Zigeuner), 1 I Ol r -— oio — I). Glossar. adikplea. = adicä 476. Agustru — August 39s. alimonez. nur reif ex. gebraucht s-a aliinpnat paserea acolo = dort bat sich der Vogel niedergesetzt, lumea multo s-a alimonat == viele c o Leute haben sich angesiedelt 460- di m a n t, a m a n d p = Geli ebter, \ Geliebte, sind volkstümlich | geworden. I 'amuresp — Geliebte cf.! amant. ; Anis, Anisette. siene anason = anason 415. ane für al de, resp. a de S. 276. apsprp Dim. zu apa XL 10. 1 aramino = Gespenst cf. ara- minii = Zigeuner. c a r m u r < > — ar n 1 u rä (Muse el) • atsilea = aici ist in Mun- tenien se.hr verbreitet, a z e 1 o s ist vielleicht gelos (einer der gerne selbst Iva u b erb au]> t- mann werden will) XXX1 Vi 2. boatse — Stimme. Auch dieses alte Wort, das durch glas, voce in der Schriftsprache verdrängt ist. existiert noch in Muscel. itl c <; astirp ieu boacea, sagt man nach Herrn Sapealiu in Rucar cf. arom. boatse. b ob o 356 Anrede an eine Frau, gew. in Verbindung mit lele. borb o a n p d e b ra d = Tannapfel 354 (broboana). brenitsp = Barbe. Dim. zu mreana mit anaptyktischem b (Muscel). bulz 356 = Mamaliga mit Käse, was anderwärts giscan genannt wird. dafie f. — snoavä (Muscel). dafin = Akazie (nicht Lorbeer) weit verbreitet in 01-tenien und auch im südl. Münte nien. daikp = Liebchen LXI 6. de! dp! Flickwort. detsinde — dincolo im südl. Vlasea. d p d i t s e 1 = dädätel = Schöllkraut XXXIV 1. douk = verrückt (Muscel). Drobogostea ist die ortsübliche Aussprache für das offizielle Dobrogostea. Diese Metathese erinnert an Dra-badova für Dobravoda am See von Ianina in Epirus. drumets Dim. zu drum. durdp = Keule mit Nägeln beschlagen, Morgenstern, sonst Büchse. czinirar = general LIX 5. idi, Interj ektionspartikel, bei der Anrede: fa, gugp (nevastp muiere'i auch: fp. nevastp (ftomanati). fonfpiesk = ibmfäiesc = durch die Nase sprechen. tplfui = ich fliege 4IS c£ fälfaiesc. fälfuiesc = flattere. grpnitsel = granicer, grämte r. Suffixvertauschung des Reimes wegen XXXVI11. 3. gu gp = Mutter (Vlasca) ältere Schwester (Romanati). g a v o 1 = diavol (laloinita) aber nicht etwa gal für deal. gimbaf rum. Name für Weidenbach resp. Widenbaeh. vi > gi nicht nur in lat. sondern auch slav. (gisino = vfsinä) und deutschen Elementen. t. vronesk = hränese XXII 4. lo = Joau, so wird in Säcadat gekürzt (Fogarasch) cf. Ni. und To. Dieselben Formen hört man im Tara Oasului. ir ov = Stromschnelle, Wasser vvirbel (Muscel). ispramnikos = ispravnikos 383 cf. Ravna, Ramna, piv-nita, pimnita etc. kantp = Eimer (nicht Eisentopf) südl. Romanati. kapkili == närrisch, verdreht, cf. capie = Drehkrankheit der Schafe. kofas = eine Art Teller, unaufrichtiger Mensch (Muscel). kofet = cofetar Zuckerbäcker XLV 7. kordonel von cordon = unterer Gürtel der Frauen XXXIX 10. kosnitsoro Dim. zu cosnita LXI 14. kot PI. koturt = Biegung des Weges, Serpentine. Große Walachei. Daher auch der Ortsname „CoturT^ = Ort der bei coturi liegt. korlidzan = Räuber. Böse- c wucht. von cärlig. kurpulitso, Dim. zu cirpä =^ Kopftuch LIX 13. kindöu 3.56 = stergar, Hand- tuch (ung, kendo). kitoko = Kartoffel cf. pikokp. I e asä = Haiskette (Dimbovita). — 317 - 310 — lumara a = a numara zählen. (In der Gegend von Becher. Dolj.). mal ist in Muscel gleichbe-deutend mit deal. cd*, alb. mal5 = Berg. marine = margine 464 auch marne 473. masa 357 = Tischtuch, pune masa pa masa = leg das Tischtuch auf den Tisch. m il ä hat vielfach die Bedeutung von ..Sehnsucht, Verlangen'" (Gr. Walachei). moi LXXII 7 zeigt eine eigentümliche Verwendung der Interj. des Erstaunens, indem sie hier die Stelle des Adj. „schön" vertritt. Ahnliches auch im Deutschen z. B. es war so, so. moldorel Dim. zu rnoldä — muldare (nach caldare) und daraus mit Vokalharmonie muldprel>mpldprel. XLIV6. mortak m. Brett, das zur Bil- o 7 dung der Decke im Bordei-innern dient. Saineanu giebt an martac = dicker Pfahl. Die Ritzen der nebeneinander laufenden Bretter werden verdeckt durch Latten „pri-vaz" (pervaz) genannt, namiäz 438 = Mittag la na-miaz = am Mittag. Hier scheint die slav. Präp. na mit miazäzi verwachsen zu sein, wie z. B. in „in väleatu anului", auffallend ist nur. daß wir es hier mit einem lat. Element zu thun haben. negurä hat, wie ich auch schon im Banater Dialekt bemerkt habe, die Bedeutung „Dunkelheit", negru hat sich eingemischt von Anfang an, was auch im Albanesischen sichtlich ist; dafini tin negura = die Akazien machen dunkel (Zvorsca). Ni = Nicola cf. Io für Ioane. nitse statt nici ist in Muscel bewahrt, ebenso hörte ich „ice" = aici (im Thale des Argesel). nphüi 357 = etwas närrisch. npvodar = Fischer (Teleorman). inutset = Nußwald (brauet, taget etc.). odigno 393 = odihna. 'odinnesk = odihnesc III 4. c o d z a k = ogeac = Rauchfang (lalomita). oka eigentlich Gewichtsmaß, hier ist die „Schnapsflasche'' gemeint XXXVI 4. cotak = Schlupfwinkel, Nest, Höhle (Muscel). cobuk = große Hitze, padinä = abfallende Ebene, oder überhaupt „Gefalle". Romanati (als Ortsname weit | verbreitet. Im Banate be-; tont man pädina (Padina Matei, Ortsname), p i a n t s o = piata. Marktplatz \ 453. pikokp. PL pikots = Kartoffel; im mittleren Buzaü-thale, thalabwärts hört man kitoko. c p i s t e 1 k p = Schürze von Baumwolle, pestelcä 415. pitseüs 356 = Kartoffel, cf. picioacä ung. pucsöka. \ plo inte = Regenzeit, Regenwetter (Muscel). plopa 383, 89 = pleopä. p o g n o z i = Fußtritte am Web-; stuhl 436 (pod + nozi sl. cf I vratnitä > vraknitä. vram-nitä, jitnita > jignita etc.) p okolnits o = elo] >otnitä l Muscel i. pomoznik = Bürgerin eiste r- substitut (südl. Romanati), porokla = porecIa 397. porumb 362. 3, 6, 7, 7S = porumb. in 439 poromb. porumbak = wilde Taube XX 12 (auch als Ortsname vorkommend;, pozunar — buzunar Tasche; 456. | pprkpiap hat die Bedeutung; von „Perzeptor, Steuerbe-: amfer" (Muscel . prpsta = pastra (Muscel). pu 1 mp — Handvoll (Hafer etc.) Kreuzung von palmä und pumn. putsp, moi = mein Kindchen, lieber Kleiner (Romanati). Im Fogarascher Land bedeutet puta das „Glied kleiner Kinder'. Ich führe das Wort deshalb an, weil es die Wurzel zu putin enthält. :rasp — ku okaua plinp rasp = mit der gestrichen vollen Schnapsflasche XXXVI 4. rikfu 371 — rachiu (Vokalharmonie), rptie = hartie, Papier (Metathese) 456. R umiiü bedeutet auch,.Mensch" im allgemeinen ohne Rücksicht auf die Nationalität. 410 dann besonders „Bauer'' im Gegensatz zu Städter oder Jude. salatro = saiata. XL1V 1. cf. Agustru. Siktembre = September 397. silek = särac (Muscel, auch im nördlichen Siebenbürgen), si ri.pi — risipi, interessante Metathese in Muscel. i sk i n dzu i e sk = martern, quä-i len XXXVII 17 sehingesc. sklipet = Fähre 434. slpnik = Tanz (nach dem Orte Slanic genannt Ii 2. \ sobp mit der Bedeutung ..Zimmer", wie im Banat, ist auch im südlichen Teleorman üblich. spurnel = prisnel, Spinn-wirtel (Muscel). stau bedeutet nicht ..stehen", sondern „sich befinden", z. B. stau pä scann = ich sitze auf dem Stuhle, stau in picioare —-- ich stehe. straistp = traistä 465. surbo = Tanz (nämlich serbischer) I 1. stuk = Stück, sehr verbreitet in Siebenbürgen, auch Muscel. suiior = Buchenzweige, die man am St. Georgstage an die Thüren hängt (verstümmelt aus sin-yoryi) Muscel. suro==surä. Scheuer XXXV 11. taban n. = Sclmur (von Feigen, j Perlen etc.) te inel ei m. = temelie 397. tetea 356 = tata. tiko, Kosewort aus täticä 356. To = Toader cf. lo. t p t p i s o 356= ältere Schwester, t p u r e n t s = j un ger Stier Muscel. c trevo PL treve f., Eisenstäbe CO c 7 am Fenstergitter 436. t r o n e t s = kleine Truhe Mns. c tsatso 365 = Anrede an ältere Verwandte. t s o s t o s = indarätnic i Muscel \ tseuko = Elster (Muscel;. Sonst Dohle, tsoflingar = Landstreicher (Muscel) scheint ..Schuk-flicker" zu sein, tsof uk===Schnapsglas(Museei tsokan = cocean. Maisstrunk, Buzäuthal. t sor its ei, Dim. zu cioareel. 1 10. t s n t s u 1 e t e = M o rc hei, b e-' deutet auch .,naß bis auf d;\> Haut:*. tun n. = Kieselstein (Buzau K : turne ts = kleiner Besen Mus. tusi — Koseform von mätuse 476. ;cuditsp = ulitä 355, auo:; sonst noch gehört, ulp — drum sapat (Muscel. ] u s t u n o i 3 5 5 = u stu ro i. , u suia = usura (Muscel). under ept = indärät Fog. Land. underepnik = ir> däratnic. unkoto = incotro — woid:? 370. u n ti n s o t u r <) — Ausdehnun l-. LX S. vama cucului, a duce <*e\ * prin ck;- — etwas paschen, v a ]) o r = D r e s ch m a s chi r. o. XLVIII 1. virog — kleiner Bach cf. viroaea (Muscel \ Vlädäreni heißen die Ein- yiIsar 1 = itari", Hosen 479. wohner von VladenT. (Inter- i yi zmp izma 479. essante Neubildung, da derlzpnoago = grüne Wiese. Ortsname selbst ursprünglich [ zimnik = kleiner Keller 4SI. nur die Ein wohner, die Nach- zets —= Sitz, Stuhl, Kutschkommen oder Hörigen des; bock, auch ung. aus dem Vlad, bezeichnet.) Deutschen. vlotar = vatrar (Muscel). ; zdprel, Dim. zu jder== Bieber ya = ja (im gauzen Fogara- XXXIV 6. scher Land). Liste der untersuchten Gemeinden. In Siebenbü rgen. Sacele, Biserica vechie. (Hosszufalu) Ion Kadu Munt« an 60 Jahre. Codlea (Zeiden) Bucur Cirstea 77 J. Ylädeni, Mihail Steblea 69 J. Vistea, Danilä Crapa 75 J. Porumbac, Eftene Hocioagä 15 J. Raeovita, Eva Suciu 65 J. c 7 Boita, Stan ein Brotea 75 J. Prejmer (Tartlau). Gheorghe Muntean 63 J. Rejnov (Rosenau), Maria Lupu 50 J. Sohodol, Bran (Törzburg). Nicolai Moja 67 J. I n d e r Große n W a 1 a c h e i. Muscel. 364. Rucar, Ion al Neculai Bacirciu 60 J. außerdem nachgeprüft mit zwei jüngeren Burschen. 365. NamaiestT, Maria, Popescu 2S J. 366. Leresti, Maria Necolai Terneci 25 J. 367. Albesti, Maria In Nicolai Nitä Gava. 354. 355. 356. 357. 35S. 359. 360. 361. 362. 363. — 320 — 368. Gödern, Necolai lizdaveti 65 J. 369. Släuie, Paraschiva Proca 45 J. 370. Corbi, Gheorgbe Türen 63 J. Ungureni. 371. Domnesti, Ion Pätru Horobean 30 J. Ungureni. Argesi. 372. CerburenT, Ianachi Stefan 17 J. 373. Oiesti, Ioane Nie, Covaciü 45 J. 374. Bäiculesti, Ion Picu Pantelic 36 J. 375. Bunestt Ion Rädulescu 30 J. c 376. Drogobost = Dobrogost Stan Slat 50 J. Muscel. c 377. Piscani, Ion Zica 60 J. 378. Bälilesti, Sarafim Zamfir 45 J. 379. MihaTestT, Alecu Cb. Papuc 33 J. 380. Marcus, Ion Sitariü 36 J. 381. Mätoi/loitä Visoi 63 J. 382. BotenT, Maria Gh. Larnbescu 3o J. 383. Davidesii, Maria Marin 50 J. 384. Stefanesti, Torna lordachi 68 J. 385. Priboieni, Radu Briceag 46 J. Dimbovita. 386. Budisteni, Florea Matei 70 J. 387. Uleiesti, Marin Radu 60 J. 388. Gäinesti, Cos. Dum. Cioban 52 J. 389. Picior de Münte, Gh. Petre Grosü 28 J. 390. Dumbrava, Gemeinde Colano alter Mann. 391. Ghiboieni, Gheorgbe Negut 14 J. 392. Vilcana Pandele, Sava PätiäscoT 29 J. 393. Viforit (iiforat), Nastasie Marin 50 J. 394. Adinca, Dum. Päun 55 J. Prahova. 395. Ghirdoveni, Ion Eue Gherosan 66 J. 396. Edera de Jos, Ghita Toader. — 321 - 397. Magureni, Ion Stanciu. 398. Manestl, Nie. Mih. Popa 34 J. 399. Tiriceni, Andrei Bobe 40 J. 400. Pucheni Mojneni. Neagu Beiu 23 J. 401. Poiana bei Slanic, Costachi Gh. Morar 40 J. 402. Cornu de jos, Leana Buchiü 30 3. 403. Poiana Tapului bei Busteni, Ghita Alexi 68 J. 404. Comarnic Stoica Chiva 52 J. 405. Plop, Mina Elie Niculai 35 J. 406. Loloiasca, Cosma Ion 75 J. 407. Parepa, Dum. Gheorghe 56 J. Buzaü. 408. Gura Vadului, Nitä Dum. Ardelean P2 J. c 409. Ulmen! Nicolai Simeon 75 J. 410. Lipia, Miricä Badea 60 J. 411. Ghiraseni. Fanic Ionit 20 J., geradeso in Costesti, Ion Bucur 75 J. 412. Mihalesti, Cost. Mihail Hogea 65 J. Ialomita. 413. Selistea Cotorei, Nicolai Matei 54 J. 414. Jilavele de jos, Stanca M. Damian 16 J. 415. Brosteni noi, Dum. Gh. Ignat 42 J. Ilfov. 416. Movilita, Tachi Rädulescu 12 J. 417. Afumati, Iordan Chercm 32 J. 418. Buftea, Dumitru Manea 36 J. 419. Ghergam, Mane Dobre 30 J. geh. zu Dimbovita. 420. Copäceni de sus., Dumitru David 18 J. Via s ca. 421. Calugäreni, Dinu Ion Bolocan 28 J. 422. Ghimpati, Marin Bolintineanu 14 J. 423. Rusi lui Aslan, Maren Pavel 60 J. Weigand, 8. Jahresbericht. 21 — 322 — 323 - 424. Uiesti, Sandu Arderu 66 J. 425. Udeni, Florea Ristea Rotar. 426. Selistea Bittest! Ion Radu Saftu 36 J. Teleorman. 427. Zlotesti. Tudor Märin 30 J. Arges. - 428. Recea de sus, Ion Radu Militär 57 J. 429. Costesti, Ilie Stan David 38 J. Olt. 430. Colon esti, Ion C. Chitea 28 J. 431. Märgineni, Tudor Dum. Oporan 48 J. 432. Prisac, Stan Burin 40 J. 433. Berea, Märin Radu 32 J. In der Kleinen Walach ei Romanati. 434. Osica [ VlädulenT) Nicuhn Radu 18 3, 435. Redea, Cost. Vasil 35 J. 436. Zvorsea, Ilie David 33 J. Dolj in. 437. Läcusteni-Brabeti, Märin D. Catana, 438. Raeti. Marin Dinu 11 J. 439. Bechet, Ion. Cäzänescu 48 J. Romanati. c 440. Däbuleni, To dor Ion Cioc 45 J. 441. Potel, Voicu Moldovan 76 J. 442. Orlea mare, Ion Paseu Dimuleseu 33 d 443. Gircova, Marin Bulicä 36 J. 444. Doanca, Radu Diacon 62 J. 445. Izlaz, Radu NegrenT 48 J, In der Großen Walachei. Teleorman. 446. Flämända, Gh. Beznea 27 J. 447. Mindra, Ion Badea Stanea 30 J. 448. Bälaei. Marin lordaehi 58 J. 449. Mägurem (Ciocan), Matei Nicolai 58 J. 450. Dorobanti, Tudor Päun Sandu 40 J. ^.51. Furculesti. Nitu Suica 58 J. 452. Dulceanca, Tudor Costachi 46 J. 453. Virtoapele de sus, Radu Scaete 45 J. 454. Soim, Stan Boja 48 J. 455. Pielea, Marin Vlad 30 J. Vlasca. 456. Putenik, Ilie Bätrinachi 45 J. 457. Daia, Gheorghe Ghidanac 25 J. 458. Bäneasä, Tudor Sandu. 459. Prundu, Gheorghe Negru 38 J. Ilfov. 460. Valea Dragului, Marin Nie. Negru 50 d. 461. Colibas, Fuhrleute im Walde bei Prundu und zur Kontrolle Frau Pfarrer Sachelarie in Valea Dragului. 462. Budesti, Gheorghe Spin 80 J. 463. Luica, Marin Marcu 27 J. 464. Radovan, Ion Marin Musat 48 J. 465. Chirnogb Stefan Nedelco. 466. Ulmeni. Cost. Ion Coman 30 J. 467. Mänästire. Stan N. Papa-Ioan 30 d. lalomita. c 468. Rasa, Marin Badea 57 J. 469. Fäurei, Gh. Cost. Frone 14 J. 470. Obilesti (Ilfov) Atanas Diculescu 18 d 471. Lehliii. Zitsa Dum. Neagsu 60 J. 21* — 324 — 472. Piersica, Frusina Marin 65 J. 473. Crunti. Voicn Bälan 85 J. c Buzaü. 474. Padina oder Macovei. Wirtsfrau. 475. Minzu, Kädita Negoitä. 476. Costieni mari, Dragomir Chiva 29 J. 477. Sihlele, Gheorghe N. Radu 23 J. 478. Dumitresti, Tudorachi Miclea 55 J. In der Moldau. Putna. 479. Movilita bei Panciu, Enacachi Dut 48 J. 480. Neres/Mihail Dudo 45 J. 481. Odobesti, Tachi Matei 21 J. In der Großen Walachei Buzäü. 482. Mägurä. Nicolai St. lonita 49 J. 483. Cisläu, Ion Dim. Serban 18 J. 484. Nehoias, Maria Stanciu Frätilä. c c In Siebenbürgen. 485. Crasna, Ion Boricean 24 J. 486. Vama Buzäului, Ion Inache. 487. Schei bei Kronstadt in Gemeinschaft mit Dr. Stinghe und Dr. Puscariu untersucht. Druck von August Pries in I-fipzi^