Vasile Arvinte DIE DEUTSCHEN ENTLEHNUNGEN IN DEN RUMÄNISCHEN MUNDARTEN DEUTSCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN Schriften des Instituts Für romanische Sprachen und Kultur Herausgegeben von WERNER KRAUSS und WERNER BAHNER Band 4 VASILEi ARVINTE DIE DEUTSCHEN ENTLEHNUNGEN IN DEN RUMÄNISCHEN MUNDARTEN (nach den Angaben des Rumänischen Sprachatlasses) A 1< A DEMI E - V E R L A G B E RL1 N 1 9 7 1 Diese Arbeit stellt die erweiterte Fassung der 1962 an der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin vorgelegten Dissertationsschrift împrumuturi germane în graiurile populare romînesti (pe baza Atlasului lingvistic romîn) dar. Ins Deutsche übertragen von SIEGFRIED BRONSERT. Erschienen im Akademie-Verlag GmbH, 108 Berlin, Leipziger Straße 3—4 Copyright 1971 by Akademie-Verlag GmbH Lizenznummer: 202 • 100/267/71 Karten: 517/70 Offsetdruck und buchbinderische Weiterverarbeitung: VEB Druckerei „Thomas Müntzer“, 582 Bad Langensalza Bestellnummer: 2122/4 • ES 7 H EDV 751687 2 Vorwort Die Frage der rumänisch-deutschen Sprachbeziehungen stellt noch immer ein unzureichend erforschtes Kapitel der rumänischen Sprachge- schichte dar. Die Forschung beschäftigte sich zwar - vornehmlich zwi- schen den beiden Weltkriegen - eingehender mit den altgermanisehen Elementen; das Studium der Bezeichnungen deutscher Herkunft, die in verschiedenen Mundarten und Beruf st erminologien recht häufig zu bele- gen sind, wurde indessen stark vernachlässigt. Die Lücke ist umso fühlbarer, als die beiden Arbeiten von Simion C. MÄNDRESCU (Influența culturei germane asupra noastră. I. Influența germană asupra limbei noastre, Iași 1904) und Ion BORCEA (Deutsche Sprachelemente im Rumä- nischen, Leipzig 1903) heute in vielfacher Hinsicht veraltet sind. Die vorliegende Arbeit, die einen Beitrag zur Erhellung des deut- schen Einflusses in den rumänischen Mundarten leisten soll, fußt auf dem bisher veröffentlichten Mundartmaterial des Rumänischen Sprach- atlas. Der Charakter des untersuchten Materials brachte es mit sich, daß der regionalen Verbreitung der Lehnwörter siebenbürgisch-sächsi- scher Herkunft sowie des nach dem 18. Jahrhundert, während der öster- reichischen Herrschaft über das eigentliche Siebenbürgen, das Banat, das Kreischgebiet., Maramureș und die Bukowina eingedrungeneh Lehnguts die größte Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Es wurden aber auch jene Sprachkarten herangezogen, die neue Angaben über die Wörter zu geben versprachen, für die von verschiedenen Forschern altgermanische Her- kunft angenommen wurde. Somit konnten erstmalig sowohl die einzelnen Schichten deutscher Lehnwörter im Dakorumänisehen als auch die heuti- gen Verbreitungsgebiete der (vornehmlich) jüngeren deutschen Lehnwör- ter näher beleuchtet werden. Dabei wurden oftmals den Verbreitungszo- nen deutscher Elemente die entsprechenden Areale türkischer oder neu- griechischer Lehnwörter gegenübergestellt. Gleichfalls in sprach- geographischer Sicht wurden in einem besonderen Abschnitt die Entleh- nungen behandelt, die durch ukrainische, polnische, ungarische oder serbokroatische Vermittlung ins Rumänische gelangt sind. Neben den Wörtern, die zusammenhängende Verbreitungszonen bilden, .wurden auch solche berücksichtigt, die nur vereinzelt auftauchen. VI In einem besonderen Kapitel erscheint das gesamte Mundartmaterial nach Sachgruppen geordnet, Biese Einteilung veranschaulicht nochmals, welcher Art die rumânisch-deutschen Sprachbeziehungen im Mundartbe- reich waren. Babei ist das fast völlige Pehlen von Abstrakta beson- ders auffällig. Jedes Wort wurde aufmerksam im Hinblick auf seine Etymologie untersucht. An Hand von 49 nach dem Rumänischen Sprachatlas zusam- mengestellten Übersichtskarten werden die Verbreitungsgebiete zahl- reicher deutscher Entlehnungen sowie die bedeutendsten sprachlichen AusstrahlungsZentren gezeigt. Biese Arbeit entstand in den Jahren 1960 bis 1962 im Rahmen der rumänischen Abteilung des Instituts für romanische Sprachen und Kul- tur der Beutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Bie Zuord- nung der Ortsangaben entspricht daher der damaligen administrativen Einteilung, Wertvolle Anregungen und Hinweise gaben mir die Herren Professor Br, lorgu Iordan (Bukarest), Professor Br, Eugen Seidel (Berlin) und Professor Br, Werner Braeger (Berlin). Mein besonderer Bank gilt den Herausgebern der Schriften des Instituts für romanische Sprachen und Kultur, Herrn Professor Br, Werner Krauss und Herrn Professor Br, Werner Bahner, Birektor des Instituts für romanische Sprachen und Kultur, Zu großem Bank bin ich Herrn Siegfried Bronsert verpflichtet, der die nicht leichte Aufgabe übernahm, die vorliegende Arbeit aus dem Rumänischen ins Beutsehe zu übertragen. Inhaltsverzeichnis Einführung Die rumänisch-deutschen Sprachbeziehungen.............1 Gegenstand der Arbeit ............................... 9 I. Die gebietsmäßige Verteilung der deutschen (und alt- germanischen) Lehnwörter 1. Die altgermanischen Lehnwörter...................19 2. Die siebenbürgisch-sächsischen Lehnwörter und ihre Verbreitung................................27 a) Die Schicht sächsischer Elemente im Innern Siebenbürgens....................................55 b) Siebenbürgisch-sächsische Lehnwörter in Nordrumänien..................................53 c) Siebenbürgisch-sächsische' Lehnwörter im Altreich......................................60 d) Über das gesamte dakorumänische Sprachgebiet verbreitete sächsische Lehnwörter .............. 75 3* Deutsche Entlehnungen nach dem 18. Jahrhundert und ihre Verbreitung ............................95 a) Schwäbische Elemente im Banat.................97 b) Deutsche Elemente in der Bukowina............107 c) In allen rumänischen Provinzen des ehemaligen österreichisch-ungarischen Kaiserreiches verbreitete deutsche Lehnwörter ............ 110 VIII «o) Die deutschen Lehnwörter im Verhältnis zu den türkischen Elementen •................ 118 ß} Die deutschen Lehnwörter im Verhältnis zu den neugriechischen Elementen • . • • 122 ^>) Die deutschen Lehnwörter im Verhältnis zu den Neologismen........................... 125 cf} Nur im Altreich verbreitete deutsche Elemente..................................... 129 4* Auf verschiedenen Wegen eingedrungene deutsche Lehnwörter............................... 132 II. Das Verhalten der Gewährspersonen gegenüber den deutschen Entlehnungen............•...............145 Volksetymologische Bildungen......................148 III. Lehnprägungen..................................... 152 IV. Gliederung der Lehnwörter nach Sachbereichen ... 155 V. Deutsche Lehnwörter im Istr©rumänischen...........177 Schlußfolgerungen....................................181 Anmerkungen..........................................186 Verzeichnis der Abkürzungen .........................198 Literaturverzeichnis............................... 201 1. Sprachatlanten................................ 201 2. Wörterbücher ................ 3. Bücher und Zeitschriften . . . Wortregister ....................... Kartenanhang ....................... IX ................201 ............... 205 ................206 ............... 256 Einführung Die rumânisch-deutsehen Sprachbeziehungen Die Berührung der Vorfahren der heutigen Rumänen, der romanisierten Thraker und Daker, mit den zur Zeit der Völkerwanderung in Bewegung geratenen germanischen Völkerschaften hat schon in der zweiten Hälf- te des 2. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung eingesetzt» Nacheinan- der sind über das Gebiet des heutigen Rumäniens die Markomannen, Goten, Vandalen, Langobarden, Heruler und Gepiden hinweggezogen» Letztere haben sich sogar längere Zeit hier aufgehalten und ein über hundertjähriges Königreich (454 - 566) gegründet. Die Gepiden, die schon etwa seit Mitte des 3. Jahrhunderts im nördlichen Siebenbür- gen gewohnt hatten, dehnten ihre Herrschaft nach dem Abzug der Van- dalen nach dem Westen Europas auch auf den mittleren und südwest- lichen Teil dieser Provinz aus. Nach der mit dem Tode Attilas (454) zusammenfallenden Zerstörung des Hunnenreiches, in das auch die Ge- piden eingegliedert waren, schloß das nach diesem Ereignis gegrün- dete gepidisohe Königreich in seinen Grenzen die heutigen rumä- nischen Provinzen Maramureș, das eigentliche Siebenbürgen, das Kreischgebiet, das Banat und Oltenien sowie Gebiete südlich der Donau ein. Die Hauptstadt des Staates befand sich in Sirmium, Es ist anzunehmen, daß es, wie in anderen Teilen des Römischen Impe- riums, während des mehr als hundertjährigen Bestandes dieses König- reiches (bis zu seiner Zerstörung durch die mit den Awaren verbünde- ten Langobarden im Jahre 566), einer Zeit, in der in diesen Teilen Europas relative Ruhe herrschte, zu Berührungen zwischen der roma- nisierten Bevölkerung an der unteren Donau und den neuen germanischen Beherrschern, gekommen ist. Sogar nach der Zerstörung des Gepiden- reiches haben, wie die jüngsten archäologischen Ausgrabungen in Rumänien beweisen, die Träger der Gepidenkultur noch bis in die erste Hälfte des 7» Jahrhunderts u. Z. hinein fast ungestört fort- gelebt. Aber nicht nur die Gepiden, sondern auch andere germanische Völkerschaften haben sich längere oder kürzere Zeit in den Gebieten des heutigen Rumäniens aufgehalten. Es wurde sogar die - wissen- schaftlich übrigens unzureichend gestützte - Behauptung aufgestellt, daß in Siebenbürgen bis zur Ankunft der ersten deutschen Siedler, 2 die um die Mitte des 12. Jahrhunderts von den ungarischen Königen p herbeigeholt wurden, eine germanische Kontinuität bestanden habe. Ausgehend von diesen historischen Tatsachen haben sich nun mehre- re auf dem Gebiet des Rumänischen arbeitende Sprachforscher bemüht nachzuweisen, daß im rumänischen Wortschatz Spuren aus der Zeit dieser ersten Berührungen der romanisierten Bevölkerung in den Do- nauprovinzen des römischen Imperiums mit den verschiedenen germani- schen Völkerschaften erhalten seien. Nachdem sich die Sprachwissen- schaftler B.P. HASDEU^ und R. BOEWE^ bereits sehr früh zu dieser Krage geäußert hatten, wurde das Problem später wieder aufgegriffen und von Gelehrten wie G. GIUGBEA^ und 0. DICUBESCU^ zum Gegenstand leidenschaftlich geführter Erörterungen gemacht. In den Arbeiten dieser beiden Forscher wird die Meinung vertreten, die rumänische Sprache enthalte in ihrem Wortschatz eine ziemlich große Anzahl 7 altgermanischer Elemente. Gegen diese Richtung haben sich Forscher wie 0. DENSUSIANU, Al. PHIBIPPIDE, A. ZAUNER, P. SKOK, J. BRUCH, Al. ROSETTI und p S. PUȘCARIU gewandt. Einige von ihnen haben das Vorhandensein solcher Wörter im Rumänischen ganz in Abrede gestellt. Änderte haben sich, obwohl sie einen germanischen Einfluß auf das Rumänische grundsätzlich anerkennen, gegen die meisten der von den Gelehrten der ersten Gruppe vorgeschlagenen Etymologien ausgesprochen. So könnte zum Beispiel nach PUȘCARIU^ in den von DICUBESCU, GIUGBEA oder GAMIBBSOHEG aufgestellten Bisten, die eine Vielzahl von ger- manischen Elementen enthalten, nur für nasture, a cotropi, strănut, rapan - arapune und die Wurzel got- in den Ortsnamen Muntele Gotului Piraul Gotului, Gotești, Gotea altgermanischer Ursprung angesetzt werden. Ebenso hält Al. ROSETTI lediglich bei den Wörtern brusture, a cutropi, nasture altgermanisehe Herkunft für wahrscheinlich. ° Im gegenwärtigen Stadium der Forschungen ist bei einem so schwie- rigen Problem der zurückhaltendere Standpunkt am ehesten gutzuheißen Es ist zwar unbestreitbar, daß es im rumänischen Wortschatz einige Wörter dieser Herkunft gibt, aber ihre endgültige Erschließung auf streng wissenschaftlicher Grundlage und unter Heranziehung neuer Argumente ist eine schwierige Aufgabe. Zu ihrer Lösung kann eine entsprechende Auswertung des Rumänischen Sprachatlas (im folgenden ABR) beitragen. Der ABR, die Stoffquelle der vorliegenden Arbeit, enthält neue und aufschlußreiche Angaben über die gebietsmäßige Ver- teilung einiger Wörter, für die altgermanisehe Etymologien vorge- schlagen wurden. 3 Es ist wahrscheinlich, daß die Überbleibsel germanischer Bevölke- rung, die archäologisch bis zum 7. Jahrhundert bezeugt sind, sehr früh in der Masse der romanisierten, mit Slaven vermischten Bevöl- kerung aufgegangen sind. Einige Jahrhunderte später, zu Beginn des 2. Jahrtausends, nachdem die anfangs in der Pannonischen Ebene an- sässigen und zum Christentum übergetretenen Ungarn begonnen hatten, ihre Herrschaft auch auf Siebenbürgen auszudehnen, erschienen in dieser Provinz wiederum germanische Siedler. Es handelt sich um die sogenannten Siebenbürger Sachsen, die in den lateinischen Urkunden der ungarischen Kanzlei Saxones (rum. sas, Plural sași; Adjektiv săsesc, Adverb săsește; ung. szâsz) genannt wurden, eine Bezeichnung die später auch in der siebenbürgisch-sächsischen Mundart Verbrei- tung gefunden hat. Sie selbst bezeichnen sich indessen bis zum heu- tigen Tag auch als Letsche, Haitsehn. Die Drage nach der Herkunft dieser deutschen Siedler, nach dem Zeitpunkt ihrer Ankunft in Siebenbürgen und nach der von ihnen ge- sprochenen deutschen Mundart war Gegenstand ausgedehnter Forschungen von Geschichtswissenschaftlern, Sprachwissenschaftlern und Völker- kundlern, ohne daß jedoch die Ergebnisse endgültig wären. Es wird im allgemeinen angenommen, daß die Heimat der meisten Siebenbürger Sachsen in dem Gebiet des Niederrheins, und zwar links des Flusses, in Flandern, luxemburg, in dem Gebiet zwischen Rhein und Mosel, zu suchen ist. Die von ihnen gesprochene Mundart hatte westmitteldeut- sches Gepräge und war mit der mittelfränkischen und der luxembur- gischen verwandt. Eine ausführliche Zusammenfassung der Ergebnisse, zu denen man in dieser Frage gelangt ist, hat jüngst Karl Kurt KLEIN in seiner Arbeit Zur Siedlungsgeschiohte und Sprachgeographie der mittelal- terlichen deutschen Siedlungen in Siebenbürgen , in: Siebenbürgisehe Mundarten, Berlin 1959> gegeben, und zwar auf der Grundlage einer sehr reichhaltigen Bibliographie und unter Angabe der bei den künf- tigen Forschungen einzuschlagenden Wege. Über die Beziehungen zwi- schen den deutschen mittelalterlichen Siedlungen und dem rumäni- schen Volk finden sich - besonders unter dem Gesichtspunkt der Kul- tur im engeren Sinne (aber auch unter dem der materiellen Sachkul- tur) - in der Arbeit von Fr. VALJAVEC, Geschichte der deutschen Kulturbeziehungen zu S’’dosteuropa , Bd. I - III, vornehmlich im zweiten Band, wichtige, auf zahlreichen älteren und jüngeren For- schungen fußende Angaben. Unter Zugrundelegung dieser Arbeit seien hier kurz die bedeutenderen Geschehnisse aus der Siedlungsgeschichte 4 der Siebenbürger Sachsen und der Geschichte ihrer Beziehungen zur ru- mänischen Bevölkerung erwähnt, in deren Mitte sie sich niedergelassen hatten. Die Auffassung K. K. KLEINS in der Frage der Siedlungsgeschichte der Siebenbürger Sachsen wird gedrängt auf Seite 43 der zitierten Arbeit wiedergegeben: "Das grundsätzlich Neue der hier im Gegensatz zu SCHULLERUS (und in Übereinstimmung mit SCHEINER) vertretenen Auf- fassung besteht darin, daß den urkundlichen und siedlungsgeschicht- liohen Zeugnissen vor jenen der sprachlichen Aussagen der Vortritt eingeräumt und die Erklärung der Mischungs- und Ausgleichverhältnis- se in den Rahmen der geschichtlich gegebenen Möglichkeiten verwiesen wird. Aus der * Buntseheokigkeit der Sprachlandschaft’, der Gemenge- lage der Mundarten, aus Rest- und Vereir.zelungsformen früherer Spra- che, wie sie uns unter Überdeckung durch alte Schreib- und Schrift- sprachen entgegentreten, muß dann versucht werden, die Aussagen der Siedlungsgeschichte zu überprüfen." Auf diese Frage, die für die Er- forscher der deutschen Mundarten von großer Bedeutung ist, kann 11 hier nicht näher eingegangen werden. Im folgenden sollen, aus- gehend von KLEIN, a.a.O. S. 44 - 46, lediglich die wichtiger,en Etap- pen der Ansiedlung der Siebenbürger Sachsen und der geschichtlichen Entwicklung dieser Siedlungen dargestellt werden. Die erste Gruppe deutscher Siedler kam in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts - vor der Herrschaft des ungarischen Königs Geysa II. nach Siebenbürgen. Diese Siedler stammten aus Bayern und ließen sich in der Ortschaft Sathmar-Nämeti nieder. Zur gleichen Zeit kamen auch die sogenannten Latini aus der Diözese Erlau, die wahrschein- lich mit den sogenannten Flandrenses aus Batär identisch sindj fer- ner die Saxones, ein mit Vorrechten ausgestatteter Verband kriege- rischer Adliger aus dem niederdeutschen Raum, die in der Umgebung der Stadt Alba-Iulia und in Oraștie ansässig wurden. Viel zahlreicher waren die Siedler, die in der Zeit Geysas II., um das Jahr 115o, ins Land kamen. Nun wurden die flämischen Siedlun- gen im Hermannstälter, im Leschkireher und im Schenker Kapitel (Driores Flandrenses) und danach die im nördlichen Siebenbürgen (Rodna) gegründet; es begann die Besiedlung von Bistritz - Reen, und es erschienen deutsche Bergleute in den Salzbergwerken sowie deutsche Händler und Fuhrleute für Salz (Thorenburg, Desch). Nach dem Tode Geysas, am Ausgang des 12. Jahrhunderts, dauerte die Besiedlung an. Sowohl für diesen Zeitraum als auch für den Be- ginn des 13. Jahrhunderts sind in dem alten sächsischen Siedlungsraum 5 in Südsiebenbürgen (Hermannstadt und Umgebung) die alii Flandrenses bezeugt. Die Saxones- und Flandrenses-Siedlungen ä^m. Unterwald, west- lich von Hermannstadt, im Kosder Kapitel und an anderen Orten dehn- ten sich ebenfalls aus. Nach 12oo erfaßte die Besiedlung auch das Burzenland und andere Gebiete, Der Tatareneinfall (1241) fügte diesen Siedlungen schwere Ver- luste zu. Nach diesem Ereignis wurde der Stuhl von Schässburg und der von Mediaș gegründet, und es entstanden neue Siedlungen in Klausenburg, Winzberg, Burgberg, im Tirnava-Gebiet sowie an anderen Orten, Im 14. Jahrhundert bildeten sich bei den deutschen Siedlern die sozialen Unterschiede heraus. In Maramureș gab es nunmehr Salzberg- werke mit deutschen Arbeitern, und im Erzgebirge in der Westkarpa- ten-Kette arbeiteten bei der Goldgewinnung ebenfalls deutsche Ar- 1 2 beiter. In diesem Jahrhundert entstanden auch die deutschen Sied- lungen außerhalb des Karpatenbogens, in der Moldau und in Muntenien (Cîmpulung, Suceava, Baia usw.). Gleichzeitig erfolgten in Sieben- bürgen neue Einwanderungen aus dem ostmitteldeutschen Haum. Im 15* Jahrhundert wurde die türkische Gefahr auch für die deutschen Siedlungen in Siebenbürgen immer drohender. Die Sachsen riefen in diesem Jahrhundert eine eigene politische Organisation, die "Nationsuniversität”, ins Beben, Einige der Siedlungen im Unterwald-Gebiet erlitten Verluste, Innerhalb der sächsischen Ge- sellschaft kam es zu heftigen sozialen WiderSprüchen, die durch die Entfernung des Adels aus der Gemeinschaft gelöst wurden. Schließlich fällt in dieses Jahrhundert auch eine gewisse Belebung der Einwanderung. Ein weiterer Schub Siedler kam über das Zips-Ge- biet aus Deutschland, aber nicht direkt, sondern etappenweise von Stadt zu Stadt. Im 16. Jahrhundert wurde die politische Einheit der Sachsen vollendet, und es bildete sich die "gemeine Landsprache” heraus. Die Sachsen nahmen die Lehre Luthers an. Ebenfalls in dieser Zeit gingen einige deutsche Bevölkerungsteile in der Masse der unga- rischen oder rumänischen Bevölkerung auf. So nahm zum Beispiel in Klausenburg die Zahl der Deutschen zugunsten des ungarischen Be- völkerungsei emehts rasch ab, während die Siedlungen außerhalb der Karpatenkette rumänisiert und einige von ihnen vielleicht auch magyarisiert wurden. 6 Auf die folgenden Jahrhunderte braucht hier nicht näher einge- gangen zu werden. Die sächsischen Siedlungen in Rumänien bestehen noch heute. Hinzuzufügen wäre noch, daß sich im 13. Jahrhundert auch die Deutschritter für eine kurze Zeit im Burzenland nieder- ließen und dort mehrere Burgen errichteten. Die inmitten der rumänischen Bevölkerung ansässigen Sachsen haben jahrhundertlang ziemlich enge wirtschaftliche, politische und kul- turelle Beziehungen zu der rumänischen Landbevölkerung in Sieben- bürgen wie auch zu den rumänischen Fürstentümern außerhalb des Karpatenbogens unterhalten. Die Geschichte dieser Beziehungen ist bisher recht gründlich erforscht. Wie schon gezeigt, enthält die zitierte Arbeit von Fr, VALJAVEC eine Fülle an Stoff und viele bibli- ographische Auskünfte zu dieser Frage, An Hand zahlreicher histo- rischer Dokumente läßt sich das Bestehen enger Kontakte zwischen den sächsischen Handelsstädten (Hermannstadt, Kronstadt, Bistritz) und den rumänischen Fürstentümern (Muntenien und die Moldau) nach- weisen. Die ersten rumänischen Druckerzeugnisse verdankten ihr Ent- stehen den kulturellen Beziehungen zu diesen Städten, Zahlreiche Luxusartikel wurden von hier bezogen. Die ersten Schußwaffen sowie ein großer Teil des in den Fürstentümern verwendeten mittelalter- lichen Kriegsmaterials stammten ebenfalls aus diesen Städten. Sächsische Maurermeister halfen in der Moldau und in Muntenien beim Bau von Kirchen und Burgen (obgleich der ^Baustil byzantinisch war; denn die Rumänen standen, was das geistige Leben betrifft, unter dem Einfluß von Byzanz). Die moldauischen Fürsten hatten oft aus den siebenbürgischen Städten stammende deutsche Söldner in ihrem Dienst. Die Dokumente bezeugen die Anwesenheit siebenbürgisch- sächsischer Handwerker, Ärzte und Apotheker in den rumänischen Fürstentümern, Aus diesen engen Beziehungen heraus, die die ver- schiedensten Gebiete umfassen, jedoch in erster Linie mit der mate- riellen Sachkultur Zusammenhängen, erklärt sich die ziemlich große Anzahl siebenbürgisoh-sächsischer Elemente im Rumänischen (man könnte sie auch als mitteldeutsch bezeichnen). Da die vorliegende Arbeit in erster Linie die sprachlichen Be- ziehungen zwischen den beiden Völkern behandelt, die sich in den rumänischen Entlehnungen aus dem Siebenbürgisch-Sächsischen wider- spiegeln, brauchen die wirtschaftlichen Beziehungen hier nicht näher untersucht zu werden. Wo es notwendig ist, werden auch historische Dokumente herangezogen, in11 das Eindringen der sächsischen Wörter besser aufzuhellen und die gebietsmäßige Verteilung dieser Wörter zu begründen. 7 Die Zahl der Deutschsprechenden auf dem Territorium Rumäniens nahm beträchtlich zu, nachdem die Türken Siebenbürgen gegen Ende des 17» Jahrhunderts (1687) an die Österreicher abgetreten hatten. Das Habsburgerreich dehnte sich zu Beginn des 18. Jahrhunderts auch auf das Banat aus und griff für kurze Zeit sogar auf das südlich der Karpatenkette liegende Oltenien über. Diese Provinz stand von 1718 bis 1739 unter österreichischer Herrschaft. Gegen Ende des 18. Jahr- hunderts wurde eine weitere rumänische Provinz, die Bukowina, in das österreichische Kaiserreich eingegliedert (1775 - 1918)* Der österreichische Einfluß machte sich auf den verschiedensten Gebieten des materiellen, sozialen, ökonomischen und politischen Lebens der Rumänen in den erwähnten Provinzen bemerkbar. Ein neuer Schwall von Germanismen ergoß sich über die neueroberten Gebiete; er ging von Wien aus, dem politischen, ökonomischen und kulturellen Zentrum des Kaiserreiches. Nun wurden im Banat und in der Bukowina zahlreiche deutsche Siedlungen mit nicht nur aus Österreich, sondern vor allem aus Deutschland stammender Bevölkerung gegründet. Die neuer Siedler wurden ganz allgemein unter dem Namen "Schwaben” bekannt, obwohl in Wirklichkeit nur ein sehr geringer Prozentsatz (wahrschein- lich nur zwei Prozent) aus Schwaben stammte. Ungefähr 75 Prozent kamen aus der Pfalz, und die übrigen waren Rheinfranken, AlAmfinnen usw. (siehe Zeitschrift für Mundartforschung XIII, S. 6o - 61), 13 Uber diese Siedler gibt es eine reichhaltige Literatur, J In einigen der neugegründeten siebenbürgischen Dörfer ließen sich im Laufe des 18. Jahrhunderts die sogenannten Landler nieder, die zuvor in Österreich, im Salzkammergut, ferner in Kärnten und in 14 der Steiermark beheimatet waren. Neben diesen Siedlern, die in ihrer überwiegenden Mehrheit Acker- bau trieben oder sich in ihrer neuen Heimat mit dem Ackerbau zu beschäftigen begannen,, wurden während der österreichischen Herr-- schäft, im Zuge der Entwicklung des Kapitalismus, auch Bergleute, 1 5 Hüttenarbeiter, Porstarbeiter ' und Angehörige anderer Berufsgrup- pen ins Land geholt. So haben sich in der Porstwirtschaftstermino- logie, im Paohwortschätz des Bergbaus und in anderen Berufstermino- logien - besonders von der zweiten Hälfte des 19* Jahrhunderts an - durch die Mitwirkung der deutschen Arbeiter und Handwerker zahl- reiche Elemente deutscher Herkunft eingebürgert. In den von Schwaben besiedelten Gebieten machte sich der deutsche Einfluß sogar in der Landwirtschaft bemerkbar. 8 Deutsche Elemente gelangten in die rumänischen Mundarten auch über die Grenzschutzregimenter, in denen rumänische Soldaten, mit- unter sogar rumänische Offiziere dienten, hauptsächlich die beiden V ** 1 Grenzschützregimenter aus dem Fagaras- und dem Nasaud-Gebiet. Während der österreichischen Herrschaft war die Verwaltungssprä- che Deutsch, was ebenfalls zur Aufnahme einer Reihe deutscher Wörter in die rumänischen Mundarten führte. Außerdem ist zu bemerken, daß die gepflegte deutsche Hochsprache selbst zu einer Quelle deutschen Einflusses im Rumänischen wurde, denn die rumänischen Gelehrten Sie- benbürgens beherrschten die deutsche Literaturspräche und ließen sich sogar in ihren Schriften von ihr beeinflussen. Auf die unkon- trollierte Verwendung von Germanismen durch die rumänische Intelli- genz in Siebenbürgen hat seinerzeit Titu MAIORESCU in seiner bekann- ten Arbeit Limba româna in jurnalele din Austria , in: Convorbiri Literare II, Iași - Bukarest 1868, S. 97 - 1o5, 113 - 118, 138 - 141 225 - 231, aufmerksam gemacht. Der österreichische Einfluß ist aber nicht nur in Siebenbürgen und in der Bukowina beträchtlich, er hat sich auch im Altreich (diese Bezeichnung wird im folgenden gelegentlich für die Mgldau und Muntenien verwendet) auf gewissen Gebieten, wie Nahrungs- und Genußmittel, Handel und Gewerbe, recht stark bemerkbar gemacht. Eine gewisse,bisher jedoch wenig erforschte Rolle bei der Ver- breitung der deutschen Elemente mögen wohl auch die zahlenmäßig ziemlich unbedeutenden deutschen Siedlungen in der Dobrudscha wie auch die jüdische Bevölkerung gespielt haben, die sich etwa von der Mitte des vergangenen Jahrhunderts an vornehmlich in der Moldau an- zusiedeln begann. Diese nur in sehr groben Zügen gegebene Übersicht zeigt s.chon, wie zahlreich die Wege gewesen sind, auf denen die deutschen Ele- mente in die rumänischen Mundarten gelangten. Hinzuzufügen sind noch einige Worte über den deutschen Einfluß auf das Istr©rumänische. Von den rumänischen Dialekten weisen be- kanntlich nur der dakorumänische und der istrorumänisohe Lehnwör- ter aus dem Deutschen auf, und zwar dank der unmittelbaren Berührung der Sprecher der beiden Sprachen. Die Aromunen und Meglenorumänen 17 hatten keine Kontakte dieser Art. S. FUȘCARIU ’ ist der Meinung, daß die deutschen Lehnwörter dort ausschließlich durch slowenische Vermittlung eingedrungen seien. Es darf aber nicht unbeachtet bleiben, daß auch die Istrorumänen bis zum ersten Weltkrieg inner- halb des österreichisch-ungarischen Kaiserreiches gelebt haben und 9 daß sich der deutsch-österreichische Einfluß demzufolge auf sie un- mittelbar auswirken konnte, wie es auch bei den anderen Völkern des österreichisch-ungarischen Vielvölkerstaates der Pall war, In einem besonderen Kapitel am Schluß der Arbeit werden auch die durch den ALR belegten deutschen Elemente dieses Dialektes behan- delt • Gegenstand der Arbeit Die Präge der rumânisch-deutsehen Sprachbeziehungen ist zweifel- los bisher noch nicht in genügendem Maße untersucht worden. Es gibt zwar eine Reihe von Arbeiten zu dieser Krage (einige wurden bereits erwähnt), aber es fehlt noch eine eingehende Monographie über die deutschen Lehnwörter des Rumänischen, ähnlich der von L. ȘAINEANU für die orientalischen Elemente oder der von L. GALDI für die Wörter 18 neugriechischer Herkunft in der Phanariotenzeit. Die Arbeiten I. BORCEAS und S. MÂNDRESCUS (siehe Anmerkung 13), die am Anfang unseres Jahrhunderts erschienen sind und zu ihrer Zeit wertvoll wa- ren, können heute nicht mehr befriedigen. Das von ihnen erfaßte Ma- terial ist bei weitem nicht vollständig, und die Eorschungsmethode - das trifft besonders auf MANDRESCU zu, der nur ein einfaches Ver- zeichnis der deutschen Lehnwörter zusammengestellt hat - ist heute überholt. Die Abfassung einer solchen Monographie, etwa nach Art der jüngst über die deutschen Elemente im Serbokroatischen erschie- nenen (vgl. Hildegard STRIEDTER-TEMPS, Deutsche Lehnwörter im Serbokroatischen- , Berlin 1958; Edmund SCHNEEWEIS, Die deutschen Lehnwörter im Serbokroatischen in kulturgeschichtlicher Sicht , Berlin 196o), bleibt eine wichtige Aufgabe der rumänischen Sprach- wissenschaft. Die vorliegende Arbeit setzt sich nicht zum Ziel, alle deutschen Bestandteile des rumänischen Wortschatzes aus Vergangenheit und Gegenwart zu behandeln. Ihr Gegenstand ist begrenzter. Sie will an Hand des wertvollen Mundartmaterials, das der noch viel zu wenig 1o ausgewertete Rumänische Sprachatlas enthält y, nur einige Seiten des umfangreichen Problems der rumânisch-deutsehen Sprachbeziehun- gen untersuchen, namentlich die gebietsmäßige Verteilung der deut- schen Lehnwörter, die bisher überhaupt noch nicht erforscht worden ist.20 Die Bedeutung dieser Krage ergibt sich aus der natur des Materials. Bei seiner Sammlung wurde die Methode der Sprachgeographie 1o angewandt. Sie ermöglicht es, für eine große Anzahl von Wörtern die Verbreitungsgebiete festzulegen, die verschiedenen WortSchich- tungen, die sich im Laufe der Zeit herausbildeten, zu unterscheiden und die Konkurrenz zwischen den verschiedenen Synonymen zu zeigen. Oft läßt sich mit Hilfe dieser Methode auch feststeilen, warum einige Wörter sich weiter ausgebreitet haben, während andere in Vergessenheit gerieten. Diesen fortwährenden Wandel, das Erscheinen die Ausbreitung, die teilweise oder völlige Verdrängung von Wörtern kann man an Hand der Sprachkarten sehr gut verfolgen. In diesem Sinne werden zahlreiche deutsche Elemente behandelt, über deren geographische Verteilung der ALR reichhaltiges Material enthält. Bisher wurde im allgemeinen angenommen, daß die Verbreitungs- gebiete der deutschen Wörter besonders das Territorium umfassen, das bis zum ersten Weltkrieg zum ehemaligen österreichisch-unga- rischen Kaiserreich gehörte. Nur in seltenen Bällen hätten sich einige deutsche Wörter auch auf den Süden und Osten der Karpaten im Altreioh ausgedehnt. So werden die Dinge auch von I. BORCEA dargestellt. Im großen und ganzen ist diese Meinung richtig, im einzelnen jedoch ist die Lage viel verwickelter. Es gibt sogar einige im ALR bezeugte deutsche Lehnwörter, die nur im Altreich vorkommen, in Siebenbürgen aber, wo sie durch jüngere ungarische Entsprechungen ersetzt wurden, unbekannt sind. Vor längerer Zeit wurde die Behauptung aufgestellt, daß die ehemalige Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Rumänien vor dem ersten Weltkrieg gleichzeitig auch die Sprachscheide zwischen den hauptsächlichen dakorumânisehen Mundarten sei. Die Mundart- untersuchungen haben jedoch schon seit WEIGAND den Beweis erbracht, daß die Karpatenkette für die zu beiden Seiten des Gebirgsmassivs ansässigen Rumänen niemals ein Hindernis gewesen ist. Im Gegenteil, sie haben ergeben, daß Siebenbürgen in Wirklichkeit keine eigene Mundart besitzt. Der nördliche und der östliche Teil dieser Pro- vinz weisen eine Mundart moldauischen Gepräges auf, während im südlichen und südwestlichen Siebenbürgen eine Mundart muntenischen Typus anzutreffen ist. In beiden Bällen greifen die sprachlichen Verbreitungsgebiete über die Karpatenlinie hinaus. Die politischen Grenzen haben in dieser Hinsicht keine entscheidende Rolle gespielt Zur Aufrechterhaltung dieser Einheit haben in hohem Maße die Wande- rungen beigetragen, die im Laufe der Jahrhunderte besonders von Siebenbürgen aus nach der Moldau oder nach Muntenien unternommen wurden. Diese Tatsache, die von zahlreichen Karten des ALR bestä- tigt wird, ist unbestreitbar, sie ist eine in der rumänischen Mund- artforschung allgemein anerkannte Wahrheit. Die Sprachwissenschaft- 11 liehe Beweisführung in dieser Hinsicht bezieht sich auf das Wesent- liche, auf das am meisten Charakteristische in der phonetischen und morphologischen Struktur sowie im Wortschatz der betreffenden Mund- arten. Auf einigen ALR-Karten wird das Territorium Rumäniens durch ein Isoglossenbündel, das ungefähr mit der Karpatenkette zusammenfällt und Siebenbürgen vom Altreich scheidet, in zwei große Gebiete ge- teilt. Diese Karten lassen sich in zwei Gruppen aufteilen. In die erste Gruppe fallen Wörter, grammatikalische Formen oder Gegebenheiten lautlicher Natur, die eine enge verwandtschaftliche Beziehung zwischen der muntenischen Mundart und einigen moldauischen 21 Mundarten erkennen lassen. Nach Ansicht GAMILLSCHEGS ist diese alte Verwandtschaft zwischen den beiden Mundarten ein Beweis für die Annahme, daß sich im 1o. oder 11. Jahrhundert die mit Slawen vermischte romanisierte Bevölkerung von dem Gebiet der unteren Donau her nach dem Norden, der Moldau hin, verlagert hat. Die Moldau ist demnach nicht, wie bisher angenommen wurde, nur durch die Wellen rumänischer Bevölkerung, die sich vom nördlichen und nordöstlichen Siebenbürgen her über die Bukowina ergossen, romanisiert worden, sondern auch durch eine Wanderbewegung geringeren'Ausmaßes, die im Süden begann und deren Wellen bis in das Innere der Provinz vor- stießen. Die in jüngster Zeit in der Sozialistischen Republik Ru- mänien vorgenommenen archäologischen Forschungen bestätigen diese Theorie. Auf diese Frage soll hier aber nicht näher eingegangen werden; sie ist Gegenstand einer besonderen, in Vorbereitung be- findlichen Arbeit über die Romanisierung der Moldau. Von größerem Interesse ist jedoch die zweite Gruppe von Karten. Es handelt sich hierbei um rein lexikalische Gegebenheiten, wobei festzuhalten ist, daß die aufgezeichneten Wörter nicht zum Grund- wortschatz gehören. Die meisten sind außerdem ortsgebunden und folglich nicht in die Literaturspräche eingegangen. Der Herkunft nach sind es teils türkische oder neugriechische Lehnwörter - die jedoch noch eher in die Literatursprache einzudringen vermögen -, teils ungarische oder deutsche. Die türkischen und neugriechischen Lehnwörter begegnen nur im Altreich, während die anderen vornehm- lich in den rumänischen Provinzen anzutreffen sind, die zum ehe- maligen österreichisch-ungarischen Kaiserreich gehörten. Während also im ersten Fall die sprachliche Grenzlinie längs der Karpatenkette einen uralten Zusammenhang zwischen dem Munte- nischen und einigen moldauischen Mundarten erkennen läßt, ist die 12 im zweiten Fall zu beobachtende Scheidung ein Ergebnis der fast bis in unsere Zeit hineinreichenden politischen Zugehörigkeit der Rumänen zu verschiedenen Staaten. Dieser Tatbestand politischer Natur hat jedoch nicht vermocht, an der engen Verwandtschaft zwischen den rumänischen Mundarten zu beiden Hängen der Karpaten zu rühren. Die in den letzten Jahrhunderten entlehnten türkischen, neugrie- chischen, ungarischen oder deutschen Elemente blieben in den meisten Fällen auf den Mundartbereich beschränkt; ihre Verankerung inner- halb des Wortschatzes der betreffenden Mundarten ist im allgemeinen recht sohwach. Auf die sich nur bis zur Karpatenlinie, in einigen Fällen aller- dings auch auf einen schmalen Streifen Südsiebenbürgens erstrecken- de Ausbreitung der türkischen Lehnwörter hat schon L. ^ÎINEANU2^ hingewiesen: “Was Siebenbürgen anbelangt, sind die Turzismen,von den an Muntenien angrenzenden Städten abgesehen, so gut wie unbe- kannt. An ihre Stelle treten ungarische, seltener sächsische oder deutsche Entsprechungen.” Er stellt dann eine Reihe von türkischen Wörtern im Altreich ihren ungarischen oder deutschen Entsprechun- 23 gen in Siebenbürgen gegenüber. Später griff G. REICHENKRON diese Frage wieder auf und gelangte dabei zu derselben Schlußfolgerung: ”Die ehemalige österreichisch-ungarische Grenze gegenüber dem Regat ist zugleich auch die sprachliche, bis zu der von Süden her die osmanischen Sprachwellen gekommen sind," Ähnlich verhält es sich mit den neugriechischen Elementen. Auch diese Wörter sind im allgemeinen nur im Altreich bekannt, zuweilen sind sie aber auch in Südsiebenbürgen zu belegen. Über diese Be- standteile fehlt jedoch noch eine auf den ALR-Angaben fußende Untersuchung. Die gebietsmäßige Verbreitung der jüngeren Schicht ungarischer 24 Wörter wurde bereits von G. REICHENKRON erörtert. Allerdings beschäftigte er sich nur mit dem Material des ersten Bandes des ADR I, das von S. FOF gesammelt wurde. Die Untersuchung ließe sich bei Heranziehung des späterhin, besonders im ALR II (Autor: E. FETROVICI) erschienenen Materials weiterführen. Denn bekannt- lich sind spraohgeographische Schlußfolgerungen um so stichhal- tiger, je mehr Sprachkarten in die Erörterung einbezogen werden. Dieser Grundsatz liegt in der vorliegenden Arbeit der Untersuchung der gebietsmäßigen Verteilung der deutschen Elemente zugrunde® 13 Das zu erörternde Material, das zum größten Teil lexikalischer Natur ist, wurde von den beiden Exploratoren des ALR, Emil PETROVICI und Sever POP gesammelt, die gleichzeitig auch die Verfasser dieser von Sextil PUSCARIU angeleiteten Arbeit waren. Die Aufnahmen wurden in den Jahren 1929 - 1938 vorgenommen. Daher ist dieses Material in gewisser Hinsicht veraltet. Hinzu kommt noch, daß die rumänischen Mundarten infolge des immer stärkeren literatursprachlichen Ein- flusses einem rasch voranschreitenden Einebnungsprozeß unterworfen sind. Weiter gehören die meisten der folgenden Ausdrücke dem be- weglichsten Teil des Wortschatzes an und können demzufolge leicht durch neue Wörter ersetzt werden. Deshalb ist es durchaus möglich, daß einige Wörter, deren mundartliche Verbreitungsgebiete noch Ge- genstand der Erörterung sein werden, in den heutigen rumänischen Mundarten bereits nicht mehr anzutreffen sind. Das trifft besonders auf eine Reihe von deutschen (oder ungarischen) Elementen zu, die in den Provinzen, die bis 1919 zu Österreich - Ungarn gehörten, zur Bezeichnung von Amtsberufen sowie von Begriffen der Verwaltung und 25 des Kriegswesens dienten. Sever POP hebt so zum Beispiel bei der Besprechung von Wörtern wie șpan (fișpan), canoane, comitat bzw. betiro, tucor (bzw. miere alba oder coste cîe miere), die nach 1919 durch prefect, tun, județ, zahăr aus dem Altreich ersetzt wurden, die Schnelligkeit hervor, mit der die Sprecher in weniger als zwei * Jahrzehnten die alte Terminologie verändert haben. Von den ange- führten Beispielen sind bețlrc, canoane und ftucor deutscher Her- kunft. Sie sind heute kaum noch zu belegen. Bei Mundartaufnahmen in der Bukowina traf ich jedoch die Bezeichnung be^irc noch bei älteren Menschen an, Dazu ist zu bemerken, daß heute infolge der Verwaltungs- reform auch Bezeichnungen wie prefect 'Präfekt’ oder comitat -'Komitat' in Vergessenheit geraten. Zu dem Zeitpunkt jedoch, vor mehr als einem ViertelJahrhundert, als die Aufnahmen für den ADR stattfanden, waren die entsprechenden deutschen Wörter noch recht lebendig und im Sprachbewußtsein der Sprecher fest verankert, denn bekanntlich sind auf Sprachkarten die Antworten aufgezeichnet, die unmittelbar auf die Fragen gegeben wur-» den. Somit zeigt der Rumänische Sprachatlas den Sprachzustand, der zu dem Zeitpunkt seiner Ausarbeitung angetroffen wurde. Das Studium des Sprachatlas läßt die damalige Stellung der deutschen Elemente im Gesamtgefüge der rumänischen Mundarten deutlich werden. Die Her- ausarbeitung dieser Stellung ist ebenfalls ein Anliegen der vorlie- genden Arbeit. 14 Andererseits läßt sich jedoch nicht sagen, daß die im AIR ent- haltenen Bezeichnungen die in den explorierten Punkten einzig be- kannten wären. Die AIR-Angaben sind immer mit Vorsicht zu deuten» In sehr vielen Bällen, nämlich dann, wenn ein Wort in einer be- stimmten Ortschaft auf der Karte nicht belegt ist und an seiner Statt eine andere Bezeichnung erscheint, braucht das nicht unbe- dingt zu bedeuten, daß das entsprechende Wort in jener Ortschaft nicht auch existiere, mitunter.sogar in .einem ziemlich weiten An- wendungsbereich, Das rührt daher, daß der AIR die unmittelbar ge- gebene Antwort enthält, die dem Gewährsmann gewissermaßen "von selbst" in den Sinh kam, so daß der ihm zur Verfügung stehende Vorrat an bedeutungsähnlichen Wörtern unangetastet blieb. S. PUȘJCA- RIU27 meint in diesem Zusammenhang: "Diejenigen, die mit dem AIR I arbeiten, dürfen also den Umstand nicht aus dem Auge verlieren, daß die bei jeder Kartennummer anzutreffenden Bormen nur das Wort wie- dergeben, das der befragten Person in dem Augenblick in den Sinn kam, als ihr die Brage gestellt wurde. Auf keinen Ball darf das Wort auf der Karte als die einzige im Dorfe bekannte Bezeichnung aufgefaßt werden." Es darf also angenommen werden, daß die Anzahl der deutschen Elemente in den rumänischen Mundarten zur Zeit der Aufnahmen für den AIR viel größer war, als aus den verzeichneten Antworten hervor geht» Das trifft wohl vor allem auf den AIR I (Autor: S. POP) zu, wo in jeder Ortschaft jeweils nur ein Gewährs- mann befragt wurde. E» PETROVICI, der Verfasser des AIR II, hat dagegen nicht die Methode GILLIERONS mit einer einzigen Gewährsper- son angewandt, sondern er hat vielmehr gleichzeitig mehrere Mund- artsprecher in einem Dorf befragt und so ein vollständigeres Abbild der betreffenden Ortsmundart (nicht nur einige individuelle Spreoh- weisen!) erhalten» Dem wäre noch hinzuzufügen, daß die Anzahl der deutschen Elemente im ALR zwangsläufig durch die Anzahl und den Inhalt der Brägen be- stimmt wird, die in den verwendeten BragebÖgen enthalten sind. Sicherlich hätten andere, auf die verschiedenen Beschäftigungen besonders abgestimmte BragebÖgen eine noch größere Anzahl deutscher Bezeichnungen zutage gefördert. Man braucht nur die große Anzahl deutscher Ausdrücke in der volkstümlichen rumänischen Borsttermino- pQ logie mit dem äußerst dürftigen Material vergleichen, das die neununddreißig dieser Bachspraohe gewidmeten Karten des ALR II, Neue Serie, für den Norden Rumäniens liefern. Zweifellos bietet der ALR andere Vorzüge. Mit seiner Hilfe lassen sich zum Beispiel Wortverbreitungsgebiete abstecken, weiter kann man an Hand der 15 Sprachkarten die versohle denen Wort Schichtungen wie auch die "Kon- kurrenz" zwischen den bedeutungsähnlichen Bezeichnungen untersuchen. Wie bereits dargelegt, befragte Sever BOB, der Verfasser des AIR I, jeweils nur eine Gewährsperson. Außerdem war der Fragebogen Sever POPSim Gegensatz zu dem von Emil PETROVICI ausgearbeiteten Questionnaire nur auf die wichtigsten und bekanntesten Begriffe ausgeriahtet. Die im ALR I erfaßten Bezeichnungen gehören in ihrer großen Mehrheit dem sogenannten Grundwortschatz an. So sind im ALR I u. a, Ausdrücke aus folgenden Bereichen verzeichnet: Körper- teile, Krankheiten, Verwandtschaftsbeziehungen, Geburt, Taufe, Hochzeit, Tod. Die meisten Bezeichnungen aus diesen Bereichen sind im Rumänischen lateinischer Abkunft, sie machen, wie nach HASDEU 29 auch von jüngeren Forschern 27 gezeigt wurde, den Kern des Grund- wortschatzes der rumänischen Sprache aus. Daher sind in dem von Sever POF gesammelten Material kaum fremde Elemente jüngeren Datums anzutreffen, unter denen auch Wörter deutscher Herkunft zu vermuten waren. Eine Ausnahme bilden die Karten, auf denen die Ausdrücke für Krankheiten und ihre Heilmittel verzeichnet sind. Auch im ALR II gibt es Karten zu den obengenannten Bereichen. Sie enthalten aber im Gegensatz zu den von Emil PETROVICI verfaßten Karten sehr viele Fachtermini aus den verschiedensten Beschäfti- gungsbereichen des rumänischen Bauern. Ein großer Teil dieser fach- sprachlichen Bezeichnungen ist fremden Sprachen; entlehnt. Die An- zahl der ihrer Herkunft nach deutschen Ausdrücke ist recht bedeu- tend, größer jedenfalls, als es auf den ersten Blick hin scheinen könnte. Übrigens hat auch E. GAMILLSCHEG nach dem Erscheinen des ALR II auf die Rolle aufmerksam gemacht, die der deutsche Einfluß bei der Färbung der rumänischen Mundartlandschaft gespielt hat; "Die Aufnahmen von PETROVICI bringen gegenüber denen von POP, auch abgesehen von den Ergebnissen auf dem Gebiet der Volkskunde, gele- gentlich wichtige allgemeine Erkenntnisse, Erst in der speziellen Terminologie, die PETROVICI behandelt, kommt zum Beispiel der starke deutsche Einfluß zum Vorschein, der sich in den erst 1919 zu Rumänien gekommenen Teilen des dakorumänischen Sprachgebietes, namentlich auf dem Gebiet der materiellen Kultur, fühlbar macht. Vielfach tauchen dann die gleichen deutschen Ausdrücke einerseits im Banat, dann im Norden von Siebenbürgen, in Maramureș auf, und dringen von dort aus in Teile der Bukowina und nördlichen Mol- dau. Diese Erscheinungen treten im Atlasmaterial POPS nicht in Erscheinung".^° Nachdem GAMILLSCHEG anschließend kurz einige Kar- 16 ten aus dem Material von E. PETROVICI interpretiert hat, kommt er zu folgender Schlußfolgerung: "Das sind Zeugnisse von dem Einfluß der alten deutschen Kultur, die zum Teil von Wien, zum Teil von den deutschen Volksgruppen im Banat und in Siebenbürgen ausging."^ GAMILLSCHEG ist in der Arbeit, aus der soeben zitiert wurde (siehe Anmerkung 31), nicht ausdrücklich auf alle Prägen eingegan- gen, die von den Karten, die Bezeichnungen deutschen Ursprungs ent- halten, aufgeworfen werden. Es ging ihm zunächst einmal nur darum, auf die Bedeutung dieses Problems aufmerksam zu machen. In der vor- liegenden Arbeit wird nun versucht, das gesamte im ADR erfaßte Ma- terial zu dieser Präge zu sichten und in die Erörterung einzube- ziehen. Die beiden Teile des ADR unterscheiden sich auch hinsichtlich der Dichte des Punktnetzes voneinander. Die Karten Sever POPS wei- sen ein dichteres Netz (3o1 Punkte) auf, was sich bei der genaueren Abgrenzung der Wortverbreitungsgebiete günstig auswirkt. Demgegen- über erschweren die Karten Emil PETROVICIS, mit ihrem viel weit- maschigeren Netz (85 Punkte, davon 11 den nationalen Minderheiten vorbehalten), die genauere Bestimmung der Isoglossen, Schließlich verdient noch Beachtung, daß E. PETROVICI, abweichend von S. POP, auch zwei siebenbürgisch-sächsische Ortsmundarten explo- riert hat. Die Aussagen der Gewährsleute aus diesen sächsischen Dörfern werden sich in dem Kapitel der vorliegenden Arbeit, das den sächsischen Elementen gewidmet ist, oft als sehr wertvoll erweisen. Es handelt sich dabei um die Ortschaften Dipșa (in der Aussprache der sächsischen Ortsansässigen dj.rbp£, im ADR II mit dem Punkt 245 bezeichnet), Gemeinde Iuda, Kreis Bistrița, Bezirk Cluj und Richișul (in der Aussprache der Sachsen reh*astraf, in der der Rumänen riki^torf, im ADR II mit dem Punkt 143 bezeichnet), Kreis Mediaș, Bezirk Kron- stadt^2. Neben dem auf Karten übertragenen Material, dem an Rande noch umfangreiches kartographisch nicht erfaßtes Material beigefügt wor- den ist, hat E. PETROVICI noch einen Band Texte dialectale ver- öffentlicht. Diese Textsammlung wurde in der gegenwärtigen Arbeit ebenfalls verwendet, allerdings ist die Anzahl der deutschen Ele- mente in diesen Texten sehr gering. Die deutschen Elemente der rumänischen Mundarten werden in der vorliegenden Arbeit wie folgt behandelt: Zuerst werden die häufig- sten und bedeutendsten deutschen Lehnwörter im Dakorumânisehen und danach die deutschen Lehnwörter im Istrorumänisehen erörtert. 17 Im ersten Kapitel steht die gebietsmäßige Verbreitung der Be- zeichnungen im Mittelpunkt der Erörterungen, wobei zuerst einige Elemente behandelt werden, für die bisher altgermanisehe Herkunft angenommen wurde. Nach der Erörterung,dieser Elemente wird auf die eigentlichen sächsischen Entlehnungen eingegangen, wobei mit jenen Elementen begonnen wird, die nur im mittleren Siebenbürgen begegnen; abgeschlossen wird mit denen, die in allen dakorumânisehen Mundarten und selbst in der Schriftsprache bekannt sind. Danach werden die jüngeren deutschen Wörter behandelt, die nach dem 18. Jahrhundert eingedrungen sind. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Krage geschenkt, in welcher Beziehung diese jüngere Wortschicht zu den Schichten türkischer oder neugriechischer Herkunft steht, die sich ungefähr zur gleichen Zeit im Altreioh ausbreiteten. Im Mundartbe- reioh entsprechen zuweilen Neologismen lateinischer oder romanischer Herkunft im Altreioh, deutschen Lehnwörtern in Siebenbürgen. Anderer- seits weist manchmal das jeweilige deutsche- Wort nur noch im Altreioh ein Verbreitungsgebiet auf, weil es in Siebenbürgen inzwischen schon durch ein Wort ungarischer oder anderer Herkunft ersetzt worden ist. Soweit es die vom ADR gelieferten Angaben erlauben, wird ferner eine Reihe von Bezeichnungen erörtert, die auf verschiedenen Wegen, über das Ungarische, Polnische, Ukrainische usw., ins Rumänische gelangt sind. Im zweiten Kapitel, das das Verhalten der befragten Personen gegenüber den deutschen Wörtern zum Inhalt hat, wird auf die als Volksetymologie bezeichnete Erscheinung eingegangen, wobei zur Veranschaulichung Wörter deutscher Herkunft aus dem ALR herangezo- gen werden. Lehnübersetzungen aus dem Deutschen gibt es fast nur in Siebenbürgen, dort, wo die Kenntnis der deutschen Sprache recht weit verbreitet war und noch heute verbreitet ist. sie werden im dritten Kapitel dargeboten. Es folgt eine begrifflich geordnete Zusammen- stellung aller deutschen Lehnwörter im Dakorumänisehen. Im letzten Kapitel werden die deutschen Lehnwörter im Istr©ru- mänischen behandelt. Am Ende, nach den Schlußfolgerungen, wird ein Verzeichnis der besprochenen Wörter gegeben. Der Wert der vorliegenden Arbeit besteht nach unserer Meinung nicht allein in der Auswertung der sprachlichen Tatbestände, son- dern auch schlechthin in der Zusammenstellung des Materials selbst. Zuerst wird das gesamte Kartenmaterial dargeboten, und erst danach werden die einzelnen Pakten sprachwissenschaftlich gedeutet. Somit 18 ist die vorliegende Arbeit auch ein Beitrag zur Auswertung des Ru- mänischen Sprachatlas , etwa im Hinblick auf eine Monographie über alle deutschen Elemente im Rumänischen. I, Die gebietsmäßige Verteilung der deutschen (und altgermanisehen) Lehnwörter 1 • Die altgermanisehen Lehnwörter Wie bereits gezeigt, ist das Problem der altgermanisehen Wörter des Rumänischen sehr umstritten. Meines Wissens hat sich seit dem Erscheinen des ALR allein GAMILLSCHEG, der die Auffassung vom Vorhandensein einer ziemlich großen Anzahl solcher Elemente im Rumänischen vertritt, der Angaben dieses Arbeitsmittels bedient, um genauere Angaben zur‘Stützung der vorher ungenügend erhärteten Etymologien beizubringen. Allerdings lassen sich nur einige der Wörter, bei denen altger- manisohe Herkunft angenommen wird, auf den ALR-Karten verfolgen* Eine weitere Schwierigkeit beruht darauf, daß diese Elemente im rumänischen Sprachraum nicht in einer bestimmten, durch mehrere Isoglossen abgrenzbaren Landschaft zu finden sind* Im Italienischen ist die Lage in dieser Hinsicht viel durchsichtiger, eine Tatsache, die es GAMILLSCHEG in Romania Germanica II, Karten I, II und III* ermöglicht hat, diese Elemente mit großer Genauigkeit zu bestimmen und aus dem Vorkommen bzw. dem Fehlen einer Bezeichnung in einer bestimmten Landschaft auf den Charakter der verschiedenen altger- manisohen Einflüsse in bestimmten Gebieten Italiens zu schließen* Ebenso verhält es sich mit den Ortsnamen germanischen Ursprungs in Frankreich oder in Spanien, die sich überall in zusammengeballten Gebieten befinden, dort, wo sich die verschiedenen germanischen Völkerschaften niedergelassen haben. Anders liegen die Dinge im Rumänischen. Die germanischen Stämme sind nacheinander über das Gebiet Rumänienshinweggezogen, aber keiner ist endgültig dort ge- blieben. Andererseits hat sich die romanisierte Bevölkerung auf der Balkanhalbinsel, im Unterschied zu der im Westen, nach der Völkerwanderung mehrmals nach verschiedenen Richtungen hin ver- schoben, was bewirkt hat, daß auch die Wortverbreitungsgebiete entsprechende Wandlungen durchmachten* GAMILLSCHEG stellt zwar in dem schon angeführten Artikel aus den Cahiers Sextil Pușcariu^ die ungenügend erhärtete Hypothese auf, daß der altgermanisehe Einfluß im Süden des heutigen Rumänien stärker gewesen wäre, doch stützt sich die Annahme nur auf eine 2o einzige Karte, besser gesagt, auf die gebietsmäßige Verteilung eines einzigen, wahrscheinlich altgermanisehen Wortes: burta ‘Bauch’, das in Oltenien, Muntenien und der Dobrudscha ein einheitliches Ver- breitungsgebiet bildet. In mehreren vereinzelten Punkten in Nord- rumänien wird das Wort im ironischen Sinne verwendet. Daneben steht bort (borțos). Beide stammen nach GAMIBLSCHEG von got. burt(h)i, bort(h)i (letzteresauf got. bäurthi^ beran ‘tragen’ zurückgehend). Aus einer romanisierten Norm *bortium wäre im Süden Munteniens die Borm borț hervorgegangen, und im Korden dieser Provinz wäre man von burt(h)i zu burta gelangt. Viel wertvoller und beweiskräftiger sind die Angaben, die der ALB hinsichtlich der gebietsmäßigen Verbreitung einer anderen Be- zeichnung, für die eine altgermanische Etymologie vorgeschlagen wur- de, bietet. Es handelt sich um das Wort rapan ‘Räude’, mit mehreren regional verschiedenen Nebenformen und Bedeutungen. Auch in diesem Ball lassen sich keine Schlußfolgerungen hinsichtlich der Vertei- lung der altgermanisehen Elemente auf einem bestimmten Gebiet des rumänischen Sprachraumes ziehen. Bei Auseinandersetzungen über die Herkunft von rapan hat man sich auch oft auf die Nebenformen rum. rapura und ar. arapune, arapunedzu berufen. Es wurden folgende Etymologien vorgeschlagen: CANDREA ver- gleicht rum. rapan mit it. rappa, unterläßt es aber, eine Etymologie für rapuri ‘kleine, durch Hitze hervorgerufene Bläschen auf der Haut* (‘Hitzblattern1) anzugeben; SCRIBAN vergleicht das erste Wort mit dt. rappe, aber auch mit asl. svrabu ‘Krätze1 und mundartlich rum, rîp, läßt aber rapura, das nur bei Dosoftei (17. Jahrhundert), mit der Bedeutung ‘Elephantiasis’, belegt ist, unerklärt. Der Kontext, in dem dieses Wort bei Dosoftei erscheint, kann bei TIKTIN einge- sehen werden: ”... ucenicul sflntuluY au pecinginat cu rapura de ceYa ce-i* zic elef^ntia ...”. TIKTIN meint, daß rapan “wahrsch. mit răpciugă u. rapura verw." sei. Der DBRM beläßt das Wort rapan ohne Herkunftsangabe, und rapura ist überhaupt nicht vermerkt. Diese Bezeichnungen sind außerhalb der Wörterbücher auch noch in verschiedenen Spezialarbeiten behandelt worden. So führt GAMIBBSCHEG, Romania Germanica II, S. 253, unter den altgermani- schen Elementen des Rumänischen auch rap'&i ‘Räude, Krätze’ sowie rapura, rapor ’Schweineräude’ mit der Ableitung rapanos ‘räudig*, an. GAMIBBSCHEG bringt diese Wörter mit mhd. rapfe ‘Krätze, Räude*, rapfen ’Schorfbildung zeigen’ in Zusammenhang und sagt wörtlich weiter: “Nach bayr. räpfen * Ausschlag, Krätze, Schorf’ liegt ein alter -n-Stamm, got.-gepid, rappo, Plural rapp&ns, zugrunde.” 21 Die Pluralform wäre, wie auch in anderen Fällen, romanisiert worden» Er verzeichnet auch die Formen ar» arapune, areapini 1 Weintrauben- kamm* , Etwa auf dieselbe Weise erklärt auch S. PUSCARIU, Die rumänische 9 Sprache S. 341, diese Wörter: "Aus der urrumänischen Epoche stammt rapan 'Räude* und rapura ’Ausschlag’, das wir bei den Aromunen in arapune und im Verbum arupunedzu ’ich bekomme einen Hautausschlag’ wiederfinden und das man mit dem mhd. rapfe 'Räude* vergleichen kann. Die gotische oder gepidische Form des Wortes müßte *rappons (von rappo) gewesen sein»** Zugunsten derselben altgermanisehen Etymolo- gie für die beiden Wörter hatte sich PUSCARIU schon in DR II,S. 6o3 - 6o7 ausgesprochen. Auf dieselbe Weise werden diese Wörter auch von W, MEYER-LUBKE in REW, Nr. 7o59, erklärt. Interessant für die anschließende Erörterung ist W. VON WART- BURGS Bemerkung im FEW, Bd. 16 (1959), S. 667 b, zu rapon (sub rappe), wo neben zahlreichen Beispielen aus den französischen und italienischen Mundarten auch rum. rapan angeführt wird. "Es tritt (es handelt sich um germ, rapon) aber erst recht spät in die rom. sprachen über und ist wohl durch deutsche trossknechte in den krie- gen des 16. und 17. jhs. nach der Romania verschleppt worden." Bei der Durchsicht mehrerer ALR-Karten, auf denen die Bezeich- nungen rapan einerseits und rapura, arapune andererseits erschei- nen, bin ich zu dem Schluß gelangt, daß jede für sich getrennt in ihrem Werdegang im Rumänischen verfolgt werden muß. Anscheinend sind sie zu verschiedenen, ziemlich weit voneinander entfernten Zeitpunkten und in verschiedenen Gebieten ins Rumänische gedrungen. Rapăn ist jüngeren Datums. Aber betrachten wir zunächst das Atlas-Material, Das Wort rapăn erscheint mit zahlreichen lautlichen Varianten auf der Karte 25 coș pe față ’bouton au visage’ des ADR I, Bd« 1» Wie die Karte Nr. 1 im Anhang zeigt, bildet es im Banat und im aromunischen Dialekt ein zusammenhängendes Verbreitungsgebiet• Es sind folgende Formen auf geführt^. rampure-rampuri, Pkt. 9; rapurie- rapuri, Pkt, 11; rapure-rapuri, Pkt. 24, 3o, 35, 4o, 45, 77, 79« Daneben sind in Pkt. 5 im südlichen Banat und in Pkt. 837 in Nord- westolteni^n, an der Grenze zum Banat, die Antworten plrpura-pîrpure oder plrpur-plrpuri, aus der Wortfamilie aplrpolf ’verbrennen* ( Mit der verwandten Bedeutung * Masern, Krankheit bei Kindern, die sich in kleinen roten Flecken auf der Haut und im Fieber äußert *, ist rapor dann auf der Karte 115 pojar des AIR I, Bd, 1 in Maramureș (rapuor, Pkt, 359* betrag de rapuor, Pkt. 343; r^ap^or, Pkt. 345; rapor, Pkt, 348, 35o, 351) und im Banat (rapuri mit der Bedeutung •Masern* nur in Pkt. 3o) vermerkt, während in den Pkt. 3, 5, 9, 24 für ’Masern* die bereits besprochene Bezeichnung pirpor gebraucht wird. In der sehr verwandten Bedeutung ’Scharlach* ist rapor nur in Nordrumänien, in Maramureș und den benachbarten Gebieten belegt: rapor, Pkt, 343, 348; râpuor (und zapor), Pkt, 27o; rapuor, Pkt, 352, 361; r%äpuor, Pkt. 357; auf derselben Karte ist übrigens auch pirpor in der Bedeutung * Scharlach* anzutreffen, AIR I, Bd, 1, Karte 129 sgrbfbunțâ bezeugt dasselbe Wort bei den Bewohnern des Banats und bei den Aromunen in der Bedeutung 1 zgrăbunța bubulițfct mica de pe fața, pe oare dacă o rupi nu simți nici o durere* (nach Tiktin etwa: * Mitesser, kleine Hitzpickelchen im Gesicht, bei denen man, wenn man sie zerdrückt, keinerlei Schmerz empfindet*), Banater Formen sind: rampure — rampurej., Pkt. 9; rapure-rapuri, Pkt. 24, 28, 35, 49, 75, 77, 79, Bei den Aromunen wurden folgende Varian- ten ermittelt: aropun-aropun, mit der Erklärung *ist ein wenig rot’, Pkt, 06; aropune tu fatl, Pkt, o7; aropun-aropuni, mit dem Zusatz ’ist klein und rot und schmerzt nicht*, Pkt. 08; punlj-i ’Eiter- pickel im Gesicht, nach der Spitze zu gelb*, Pkt, o9. Die Bezeichnung rapor bzw, rapur im Sinne von ’Schmutz, Unrein- lichkeit auf der Haut* (siehe AI«R I, Bd. 1, Karte 131 jeg) bildet nur in Südostsiebenbürgen, Pkt. 156, 16o, 19o, eine kleinere Ver- breitungszone, In Pkt, 122 erscheint die Form rlpuri*id. *, die durch Kreuzung von rapur und rip entstanden ist. Das letztere Wort hat dieselbe Bedeutung und bildet eine zusammenhängende Verbreitungs- zone,.die den Bezirk Hunedoara, die angrenzenden Teile des Banats, den Süden der Karpatenkette in Westoltenien und das Timoktal umfaßt. In letzteres Gebiet ist es sicherlich durch späte Wanderungen ge- langt. Schließlich findet sich dasselbe Wort rapur^e, dieses Mal mit der Bedeutung »Gerstenkorn im Auge’, auf der Karte 16 urcior la ochi des ADR I, Bd, 1 im Banat (Pkt, 28), 23 Soweit das Material, das der AIR zum Wort rapor enthält# Es folgen nun Einzelheiten zu rap&i ’Unreinlichkeit auf der Haut*. AIR I, Ed# 1, K. 131 jeg (siehe Karte Nr. 1 im Anhang) bezeugt das Wort rapän nur in der Moldau, in einer zusammenhängenden Verbrei- tungszone, sowie in einigen Punkten der moldauischen Sowjetrepublik. Weiter tritt es an einem vereinzelten Punkt in der Dobrudscha, in einem Punkt des ehemaligen, der Moldau benachbarten Gerichtsbezirks Trei-Scaune und hin und wieder in der Bukowina auf. Wie auch in anderen Bällen stimmen die vom AIR I (Verfassers S. POP) geliefer- ten Angaben mit denen im ALR II (Verfasser: E. PETROVICI) überein. Pas Wort rapan weist auf der Karte 121 rapan (rapăn - ‘Hautkrank- heit bei Kindern auf dem Kopf’) des AIR II, Bd. 1 dieselbe gebiets- mäßige Verbreitung wie auf der entsprechenden Karte des APR I auf. Pie Karte Nr. 1 im Anhang zeigt, daß für ‘Unreinliohkeit auf der Haut’ an einigen Punkten in der Moldau auch jeg gesagt wird. Pas Gebiet der dichtesten Verbreitung dieses Wortes liegt jedoch in Muntenien. Vermutlich stellen die vereinzelten Punkte in der Moldau, wo jeg (*= asl» zegu, bulg., serb. £ega ‘Hitze’) anzutreffen ist, Reste einer größeren Verbreitungszone dar, die die Moldau mit Mun- 3^ tenien verband. Später traten in der Moldau andere bedeutungsähn- liche Wörter in Konkurrenz zu jeg, und zwar lip, ukrainischer Her- kunft (besonders in der moldauischen Sowjetrepublik), vornehmlich aber rapan. In der Bukowina ist auch die jüngere ukrainische Porm lep (mit i=»~e) belegt. Hieraus geht hervor, daß die Bezeichnung rapan in der moldau- ischen Mundart kein sehr hohes Alter hat und daß sie auf keinen Pall schon zur Zeit des “Urrumänischen” in dieser Mundart vorkam, wie PUSCARIU glaubte, übrigens belegt TIKTINjWO reichhaltige Aus- künfte zum Alt rumâni sehen gegeben werden, rapan erst sehr spät, und zwar im 19« Jahrhundert, in einem Text, in dem von Pferde- und Schweinezucht die Rede ist. Anfangs wurde es wohl vor allem im Zu- sammenhang mit Hautkrankheiten bei Tieren Verwender, während für ‘Unreinliohkeit auf der Haut des Menschen’ in dei’ Moldau teils älteres jeg, teils lip (lep) ukrainischer Herkunft in Gebrauch wa- ren. Mit der Zeit hat sich rapan vom Bereich der Tierzüchttermino- logie her auch auf den Menschen ausgedehnt. Von der wechselseitigen Purchdringung der diesen beiden Begriffsbezirken zugehörigen Be- zeichnungen wird noch später, bei der Besprechung von șold und coapsă im Rumänischen, die Rede sein. ~ 24 Obgleich rapäh erst im 19# Jahrhundert belegt ist, dürfte es in der moldauischen Mundart dennoch älter sein. Es ist wahrscheinlich etwa zu Beginn des 17. Jahrhunderts - vermutlich zu derselben Zeit, als die deutsche Bezeichnung rapon eindrang - durch Vermittlung der deutschen Söldner in die verschiedenen Landschaften Westrumäniens gelangt (siehe die oben angeführte Stelle aus dem PEW). Zahlreiche Stellen bei den moldauischen Geschichtsschreibern be- richten von deutschen Soldaten, die im Solde der verschiedenen mol- dauischen Pürsten standen. Einzelheiten darüber liefert auch R. Er. KAINDL^^. Er erwähnt zum Beispiel die Episode des Abfalls der ein- heimischen moldauischen Truppen von Heraklit dem Despoten, dem Pürsten der Moldau zwischen 1561 und 1563, dessen letzte Stütze die deutschen Söldner waren. Ebenso hatten auch im 17. Jahrhundert Pürsten wie Vasile Lupu (1634 - 1653) und andere deutsche Truppen in ihrem Bienst. Pr. VALJAVEC zeigt, daß solche Beziehungen schon im 15. Jahrhundert, zur Zeit Stephans des Großen, bestanden; "Mit dem Aufkommen der Peu- erwaffen war man in besonderem Maße auf Büchsenmeister angewiesen. In größerem Umfang zog westliche Söldnerverbände erstmals Stephan d. Gr. heran. An der Schlacht bei Cătlabuga (26. Nov. 1485) nahm ein böhmischer, ein polnischer und ein deutscher (herr Weyssodorfer) Söldnerführer *mit etzlychem folck' teil. Sie waren Stephan vom polnischen König überlassen worden" (Zitat aus Pr. VALJAVEC, Bd. I S. 23o). Die Anwesenheit deutscher Söldner in der Moldau, die sogar schon für das 15. Jahrhundert nachzuweisen ist, steht also außer Zweifel. Von diesen Soldaten her ist der Ausdruck rapăn in die moldauische Mundart gedrungen, zuerst als Terminus der Pferdezucht, stellten doch die Pferde zu jener Zeit einen der entscheidenden Paktoren des Krieges dar. Es darf aber nicht übersehen werden, daß das Wort auch im Sieben- bürgisch-Sächsischen in der Porm Räpen bzw. Raper 'Schmutz, Unrein- lichkeit am Körper' (siehe Siebb.-Sächs. Wb. V, S. 4o) vorkommt. Es kann also in den rumänischen Mundarten auch dieser Quelle entstammen. Allem Anschein nach läßt sich auf diese Weise die rapor-Zone in Mittel- und Südsiebenbürgen erklären (siehe die Karte Nr. 1 im An- hang). In dieser Gegend gibt es übrigens auch andere, sonst in den rumänischen Mundarten unbekannte sächsische Elemente. Nunmehr leuchtet wohl ein, daß die Geschichte des Wortes rapKn^? von jener von rum. rapure, ar. aropune zu trennen ist. Diese Wörter unterscheiden sich nicht nur der Porm sondern auch der Bedeutung 25 nach voneinander. Weiter kommt als ausschlaggebender Umstand hinzu, daß rapăn nur in der Moldau und in Südsiebenbürgen (hier direkt von den Sachsen herrührend) erscheint, während rapure mit seinen ver- schiedenen Nebenformen im Banat, in Maramureș und im aromunischen 38 } Bereich bezeugt ist. Die gebietsmäßige Verteilung von rapure, ar. aropune ist ein Beweis für sein hohes Alter. Die Mundarten, in denen es belegt ist, haben übrigens auch ein konservatives Gepräge. Außerdem ist allein die Tatsache, daß dieses Wort in einem Dialekt südlich der Donau erscheint, ein sicherer Beweis für sein hohes Alter in der Sprache. Das Wort ist im Begriff zu verschwinden. Das zeigen einerseits seine mangelnde Bedeutungssohärfe (rapure, aropune bedeutet: 1. Masern, 2. Scharlach, 3. Pickel, 4. Gerstenkorn im Auge) und andererseits sein Vorkommen in drei einzelnen Verbreitungsgebieten (in Maramureș, im Banat und bei den Aromunen), "Erosionszeugen” einer einst zu- sammenhängenden, vom Süden nach dem Norden verlaufenden Verbreitungs- zone. Zahlreiche sprachliche Tatsachen stützen die Annahme einer ural- ten Verbindung zwischen den westlichen dakorumanisehen Mundarten (Banat - Kreischgebiet - Maramureș) und dem aromunischen Dialekt (vgl. 0. DENSUSIANU, Histoire de la langue roumaine I, Paris 1 9o1 ? S. 224 - 234; T. PAPAHAGI, Graiul ^i folklorul Maramureșului, Buka- rest 1925, Academia Româna. Din viața poporului român, S. LXXX - LXXXIII; G. IVÄNESCU, Istoria limbii române In lumina materialismului dialectic, Iași 195o, S. 22 - 23; S. RUȘCARIU in: DR IX S. 443).39 Dr. rapure und ar. aropune sprechen ebenfalls dafür. Ihr Etymon könnte, wie GAMILLSCHEG und PUSCARIU gezeigt haben, got.-gepid. *rapp&ns sein. Bei rapor bzw. rapur(e) hat dann ein Assimilations- vorgang stattgefunden. Wenn angenommen werden darf, daß die Vor- fahren der heutigen Aromunen einst weiter nördlich, nahe der Donau, in der Nachbarschaft der Bewohner des Banats gewohnt haben, dann stimmt die vom AIR gezeigte gebietsmäßige Verteilung des Wortes ungefähr mit den Grenzen des ehemaligen Gepidenreiches überein, das in Siebenbürgen mehr als 1oo Jahre Bestand hatte. Natürlich ist das nur eine Annahme, die noch weiterer Stützung bedarf. Die Verbreitungszone von rapan in der Moldau ist, wie oben ge- zeigt, jüngeren Datums. Sie stammt auf keinen Fall aus der Ent- stehungszeit der rumänischen Sprache. Das veröffentlichte AIR-Material enthält keine weiteren Karten, auf denen die gebietsmäßige Verteilung anderer Elemente altger- 26 manischer Herkunft ersichtlich wäre. Es gibt aber einige Wörter, die auf dieser oder jener Karte zufällig Erwähnung finden. Ihre tatsächliche gebietsmäßige Verteilung bleibt noch unbekannt. Ein solches Wort ist a cutropi (a cotropi), das im ALR zweimal er- scheint: (der Mensch) cutroäpe 6chii ‘schließt die Augenlider’ (diese regionale Bedeutung von a cutropi geht von * vollständig bedecken} die das Rumänische Akademiewörterbuch gibt, aus), AIR II, Bd. 1, S. 4, MN 6821 închide pleoapele, Pkt. 27; sodann MĂma Buca : cutrpapi copii d’-ăj, mi6 1 lĂgăn. Sä püfii präi iei; îi omu&re, in: E. PETROVICI, Texte S. 6, Pkt. 4.40 S. PUSCARIU hat für dieses Wort mehrmals alt germani sehe Her- kunft angesetzt (siehe S. PUSCARIU; Die rumänische Sprache S. 34o - 341 ; ferner Rumänisches Akademiewörterbuch), die auch von AL. ROSETTI akzeptiert wurde. Der Ausgangspunkt wäre danach altgerm. thorp ’Anhäufung von Menschen, Menge’ (das heutige deutsche Dorf), das in mehrere romanische Sprachen gedrungen ist. Nach PUSCARIU kam es zur Bildung eines adverbialen Ausdrucks cu tropul ’in Mengen, haufen- weise, viele gleichzeitig, in Masse’, der dann der Ausgangspunkt des Verbes a cutropi (a cotropi) ’überfallen’ war. Um den Übergang vom Adverbialausdruck zum Verb zu erklären, verweist PUSCARIU auf das Verb a covirsi ‘überragen, überwältigen’, das von dem Ausdruck cu virf ‘ganz voll, bis zum Rand gefüllt’ herrühre. In Wirklich- keit ist rum. a covîrși ‘überragen, überwältigen’ zusammen mit a savirși ‘vollenden, vollbringen* (oder auch a sfirsi ‘beenden*) durch asl. vruziti zu erklären. Aus diesem ist einerseits das slawische Verb suvruziti (rum.’ savlrși, sflrpi), und andererseits, mit dem Präfix ku- (vgl. russ. ku-) ko- ‘gegen, zu’), das Verb hervorgegangen, das rum. a covlr^i (siehe SCRIBAN) zugrunde liegt. Im folgenden soll nun versucht werden, die von PUSCARIU vc-rgeschla- gene Erklärung abzuwandeln. Nach GAMILLSCHEG, Romania Germanica I S. 364 - 365, soll dem mittelalterlichen lateinischen Wort contropare ’vergleichend fest- stellen’ aus Leges Visogothorum (contropare scripturas ex aliis oartarum signis) ein got. *ga^aürp6n zugrunde liegen. Dieses go- tische Wort wäre seinerseits eine gelehrte Bildung, eine Lehnüber- setzung nach lat. congregare, entstanden durch die Übersetzung von lat. -greg- (grex) durch got. j>aürp 'Schar, Herde’. Es ist anzu- nehmen, daß neben contropare auch das zur vierten Konjugation ge- hörige Verb *contropire bestanden hat, aus dem rum. a cutropi (ähnlich wie cufund ’ich verwechsle‘^confondo, cuveni ’ziemen’< 27 convenire usw.) hervorgehen konnte. Dieses Wort dürfte schon im Volkslatein des Balkans, der Grundlage des Rumänischen, vorhanden gewesen sein. Natürlich bleibt dies vorerst nur eine Hypothese. Ebenso unsicher ist, an Hand des ALR-Materials betrachtet, die Herkunft von rum. bordei. In der Bedeutung ’Unterkunft auf dem Beide’ wird es vom ALRM II, Karte 333 adăpost la cimp, Pkt. 182 belegt. Auch für dieses Wort wurde ein altgermanisches Etymon, bord- (A. SCRIBAN, ins Arhiva JQCXIX S. 93; siehe auch das Wörterbuch von SCRIBAN, wo gezeigt wird, daß das Wort von den Goten oder den Gepiden stammt), vorgeschlagen. E. GAMILLSCHEG, Romania Germanica II S. 263, weist diese Etymologie mit der Begründung zurück, daß "die Germanen, wie schon die ursprüngliche Bedeutung von bord ‘Brett* andeutet, nicht in Erdhöhlen, sondern in Holzbauten wohnten." Aus dem ALR-Material läßt sich kein neues Argument gewinnen, das die von A. SCRIBAN vorgeschlagene Etymologie stützen oder beeinträch- tigen könnte. Allerdings trägt auch die von GAMILLSCHEG stammende Begründung nicht den tatsächlichen Verhältnissen Rechnung, weil auch die alten Germanen in die Erde gegrabene Hütten kannten, wie die folgende Stelle aus Cornelius Tacitus beweist: "Selbst Bruch- steine und Ziegel sind ihnen bekannt; überall verwenden sie unge- füges Holz, unbekümmert um Gefallen und Aussehen ... Auch graben sie unterirdische Höhlen und legen eine dichte Dungschicht darüber hin, als Zuflucht für den Winter und als VorratSpeicher. Denn solche Räume mildern die strengen Bröste ..." (aus B. TESCHE, Zur Geschichte der Germanen, Berlin 1956, S. 53; vgl. ferner B. TESCHE, a. a. 0. S. 54 - 55)* Diese Art von Behausung dürfte während der Völkerwanderung bei den germanischen Stämmen noch verbreiteter ge- wesen sein» 2. Die siebenbürgisch-sächsischen Lehnwörter und ihre Verbreitung Viel erschöpfender sind die Auskünfte des ALR im Hinblick auf die rumänischen Elemente siebenbürgisch-sächsischer Herkunft. Sie stammen aus der Mundart der seit fast 8oo Jahren in Siebenbürgen ansässigen deutschen Bevölkerung. Sie erlauben eine ausführliche Erörterung der sprachlichen Beziehungen zwischen dem deutschen und dem rumänischen Volk. 28 Im allgemeinen wird angenommen, daß die sächsischen Elemente nur in Siebenbürgen verbreitet sind* Bas AIR-Material weist nun, wie im einzelnen noch zu zeigen ist, viele Bezeichnungen auf, die sich über das gesamte Gebiet Rumäniens hin finden.» Manchmal bilden Wör- ter sächsischer Herkunft Verbreitungszonen, die auf den Norden Ru- mäniens beschränkt sind, ein anderes Mal wiederum sind sie nur in Oltenien und Muntenien oder in der Moldau belegt. Es gibt aber auch einige Wörter sächsischen Ursprungs, deren Verbreitungszonen aus- schließlich im mittleren und südlichen Siebenbürgen liegen. Biese immerhin unvermutete Verteilung der sächsischen Elemente in den rumänischen Mundarten hat sicherlich verschiedene historisch-soziale oder sprachliche Ursachen, die in vielen Bällen schwer näher zu be- stimmen sind. In diesem Zusammenhang ist der schon von dem Schöpfer der Sprachgeographie, J. GILLIERON, geäußerte Gedanke hervorzuheben, daß jedes Wort seine eigene Geschichte habe. Bie Richtigkeit dieses Gedankens fand sich beim Studium der ALR-Karten auf Schritt und Tritt bestätigt. Bie verschiedensten sprachlichen oder außersprachlichen Gründe bewirken, daß ein Wort tief in das Bewußtsein der Sprechenden eindringt oder daß es eine große gebietsmäßige Ausdehnung erfährt, während ein anderes in Vergessenheit gerät, noch bevor es in der Sprache recht Buß gefaßt hat. Bas Studium der Verbreitungszonen von Wörtern, Tatsachen laut- licher, grammatikalischer Natur usw. zeigt aber auch, daß nicht nur das Wort für sich allein eine Realität darstellt, sondern daß mit Recht auch von Mündarten als sprachlichen Realitäten, die sich mit Hilfe eines Bündels sprachlicher Grenzlinien mehr oder weniger gut abstecken lassen, gesprochen werden kann» Bieser Einwand wurde auch berechtigterweise gegen die angeführte Theorie GILLIERONS erhoben. Beshalb wird in der vorliegenden Arbeit versucht, neben der so gründ- lich wie möglich gehaltenen Untersuchung des Schicksals jedes Ele- mentes für sich, die Verbreitungsgebiete der Elemente sächsischer Herkunft festzustellen. Bieseiben historisch-sozialen oder sprach- lichen Baktoren haben für mehrere Wörter dieses Ursprungs eine ähn- liche geographische Verteilung bewirkt. Wörter wie șold, surS, șopron, căptușeala, șindrilă, șanț usw», die von den- Siebenbürger Sachsen stammen oder durch deren Vermitt- lung ins Rumänische gelangt sind, haben ein verhältnismäßig hohes Alter in der Sprache. Sie sind dein rumänischen Sprachsystem recht gut angepaßt und stellen wirkliche Lehnwörter dar, die jedem rumä- nisch Sprechenden geläufig sind. Sie lassen sich nicht in eine Reihe 29 mit Bezeichnungen wie holțșiurub, sraubptoc, slaifär usw, stellen, die erst nach dem 18. Jahrhundert entlehnt wurden. Solche Elemente haben nur einen beschränkten Anwendungsbereich und werden sofort als fremdartig, der Sprache nicht einverleibt, empfunden. Selbst die Bezeichnungen sächsischer Herkunft mit geringer geographischer Verbreitung sind dank ihres Alters der rumänischen Spraohstruktur gut angepaßt. Was die Stärke des sächsischen Einflusses auf die rumänische Sprache angeht, so sind die Meinungen geteilt. I, BORCEA (siehe Ion .BORCEA, Deutsche Sprachelemente im Rumänischen, Leipzig 19o3) trifft die Feststellung, daß dieser Einfluß nicht groß gewesen ist und sich fast nur auf Substantive aus dem Bereich der materiellen Sachkultur beschränkt hat. Derselben Meinung,ist auch S, .PUȘCARIU (siehe S. RUȘCARIU, Die rumänische Sprache S. 341),' Die Ursache dafür ist nach ihnen in der Zurückhaltung zu sehen, die die Sachsen immer gegenüber anderen Völkern an den Tag gelegt haben, während die später ins Banat und in die Bukowina eingewanderten Schwaben aufgeschlossener und mitteilsamer gewesen sind. Andererseits ist die Zahl der rumänischen Lehnwörter in den sächsischen Mundarten > 41 Siebenbürgens jedoch viel höher. Nach FU^CARIU a.a.O, S. 345 erklärt sich dies durch die größere Widerstandskraft der Rumänen im Entnationalisierungsprozeß« "Im Gegensatz zu der allgemeinen Annahme, daß der kulturell Unterlegene von dem, der einer höheren Kultur angehört, entlehnt, sehen wir, daß in bezug auf die Entleh- nungen zwischen Rumänen und Sachsen die Empfangenden die sind, die auf einer höheren Kulturstufe stehen, aber an nationaler Wider- standskraft unterlegen sind,” So ausgedrückt, entspricht der Ge- danke nicht ganz der Wahrheit. Die entscheidende Rolle hat wohl die Tatsache gespielt, daß sich die Sachsen jahrhundertelang etwas ablehnend verhalten haben, was aber nicht besagen will, daß die Be- ziehungen zwischen Rumänen und Sachsen nicht recht bedeutend gewesen wären. Daß die Anzahl der rumänischen Elemente in den sächsischen Mundarten größer ist als umgekehrt die der sächsischen im Rumänischen erklärt sich daraus, daß die Sachsen immer eine Minderheit in der sie umgebenden rumänischen Masse, mit der sie wohl oder übel in Beziehung treten mußten, darstellten. In dieser Lage haben viele sächsische Sprecher das Bedürfnis verspürt, die rumänische Sprache zu erlernen, so daß sie auf diese Weise zweisprachig wurden, während der umge- kehrte Fall nur selten eingetreten ist, N, DrXgANU äußert sich dazu folgendermaßens "Die Sachsen, die es in den um ihre Städte herum 3o liegenden Dörfern mit einer rumänischen Bevölkerung, die zahlreicher als die sächsische war, zu tun hatten und auf rumänische Arbeits- kräfte angewiesen waren, haben von Anfang an Rumänisch gelernt. Da sie ausgedehnte Handelsbeziehungen zu den Rumänischen Bürstentümern unterhielten, mögen einige unter ihnen wohl auch deren Amtssprache, das Altslawische, erlernt haben, um die Korrespondenz und die Schrift- stücke, die für die zahlreiche, mitunter sogar aus Bojaren und Bür- sten bestehende Kundschaft benötigt wurden, abzufassen.’’ (Vgl. DR III S. 927). M, ZDRENGHEA (siehe M. ZDRENGHEA, Rumänisch-deutsche Sprachbeziehungen, in; Mfelanges linguistiques, Bukarest 1957) betont, daß die Anzahl der zweisprachigen Personen bei den Siebenbürger Sachsen immer größer gewesen sein muß als bei den Rumänen, nur so lasse sich die große Anzahl von rumänischen Lehn- wörtern bei ihnen erklären.^2 Manche Borscher, wie N. DrXgANU oder C. LACEA, stimmten zwar im allgemeinen der Auffassung zu, daß der sächsische Einfluß auf die rumänischen Mundarten begrenzt gewesen sei, sie behaupteten aber, daß sich in einigen rumänischen Mundarten dennoch eine lautliche Besonderheit verbreitet habe, die durch das Siebenbürgisch-Sachsische zu erklären sei. Es handelt sich um die Diphthongierung von -A- vor n, r zu -Ai (mâ£re*= mare, tâ£re< tare) und von -6- unter denselben Bedingungen zu (minuneminune). Nach C. LACEA (Copiștii Psaltirii Scheiene, in; DR III S. 461 - 471) ist diese Umlautung keine Eigenheit des Rumänischen, sondern "eine nur bei rumänisch sprechenden Sachsen durchaus übliche Veränderung”. Nach DRÎGANU wären nicht nur Bormen wie die obigen sächsischem Einfluß zu ver- danken, sondern auch noch andere, bei denen die unter sächsischem Einfluß eingetretene Umlautung -6X- und -6--fei- (o^chi, ure^che für ochi, ureche) auftritt (siehe Manuscrisul liceului grăniceresc *G. Coșbuc” din Năsăud pi säsismele celor mai vechi manuscrise românești, in DR III S. 472 ff.; die Argumente für die sächsische Herkunft des Umlauts sind auf den Seiten 5o1 - 5o8 zu- sammengestellt). Demnach liegt hier deutscher Einfluß'im Bereich des Lautsystems einiger rumänischer Mundarten vor, eine Tatsache von recht beachtlicher Bedeutung, denn zu derartigen Beeinflussun- gen des rumänischen Lautsystems kommt es nur ganz selten. Was je- doch den fürs Muntenische charakteristischen Umlaut l^^ii in Wörtern wie mljneii) eine einheitliche Verbreitungszone in Muntenien, der Dobrudscha (aber hier nicht überall) und in der Südosthälfte Olteniens. Die Porm miini ist auch im mittleren Siebenbürgen belegt, aber nur in einem vereinzelten Punkt (Pkt. 159)• Das andere Verbreitungsgebiet in dem die Diphthongierung der Vokale ä, 6, 6 zu âj, 6£, auf- tritt, erstreckt sich nördlich und nordwestlich der mij.ni-Plural- Zone, in Gestalt eines nach Südwesten verlaufenden Streifens. Auch DRAGANU ist der Ansicht, daß Südsiebenbürgen, mit seiner besonders 32 starken sächsischen Siedlung, der Ausgangspunkt dieser Erscheinung war. Von hier aus habe sich die Verbreitungszone nach der Südflanke der Südkarpaten, genauer gesagt, nach dem Norden des ehemaligen Ge- richtsbezirkes Argeș, sodann nach dem Norden der ehemaligen olte- nischen Gerichtsbezirke Vllcea und Gorj, dem Westen des ehemaligen Gerichtsbezirkes Mehedinți und weiter bis ins Timoktal ausgedehnt. Außerhalb dieses zusammenhängenden Gebietes ist die erwähnte Umlau- tung der Vokale_ä, _6, 6 auch in vereinzelten Punkten der ehemaligen Gerichtsbezirke Dolj (Pkt. 874), Olt (Pkt. 89o), Vlașca (Pkt. 932, 94ö), Ploiești (Pkt. 746, 748), Dîmbovița (Pkt. 76o) und Muscel (Pkt. 776) bezeugt. Allerdings irrt DRÎGANU wohl, wenn er die Ausbreitung dieser Erscheinung in Nordwestoltenien der Vermittlung der Siebenbürger Sachsen zuschreibt, die am Anfang des 18. Jahrhunderts zusammen mit der österreichischen Armee in diese Provinz gekommen seien, denn der AIR zeigt, daß diese Erscheinung nicht nur in Oltenien, sondern auch bei den Rumänen im Timoktal sowie in vereinzelten Punk- ten in Munteni en vorkommt. Die richtige Erklärung ist in den rumä- nischen Wanderungen, die ständig von Siebenbürgen aus nach dem Süden der Karpatenkette hin stattgefunden haben, zu suchen. Pur Nord- und Nordwestoltenien sind seit langem Hirtenwanderungen aus Siebenbürgen nachgewiesen. D. MACREA, der sich in DR IX S. 92 ff. mit der Ausbreitung der Palatalisierung in Oltenien, dessen Mundart im allgemeinen nicht palatalisiert, beschäftigt hat, schreibt auf Seite 158s "Den ganzen Gürtel oltenischer Dörfer am Ruß des Gebirges, zwischen dem Jiu- und dem Olttal (Cernadia, Baia de Eier, Polovragii, Novacii-Gorjului, Vaideienii Vllcii. usw.) verdanken wir diesen Sieben- bürger Hirten." Zu den Gründen für diese Wanderungen sind außer dem Hirtenleben auch die im 18. Jahrhundert zwischen der rumänischen und der Sächsischen Bevölkerung Südsiebenbürgens bestehenden gespann- ten Beziehungen zu zählen. In derselben Arbeit zitiert D. MACREA folgende Stelle aus I. 1UPAȘ, Istoria bisericească a românilor arde- leni, Sibiu 1918; "In den sächsischen Dörfern setzte schon im 18. Jahrhundert eine Art Rumänenverfolgung ein, aus vielen Orten wurden sie vertrieben; denn als die Sachsen gewahr wurden, daß sie sich sehr stark vermehrten, fürchteten sie sich vor ihnen." CSiehe D. MACREA, Palat aii zarea labialelor în limba romănă, in DR IX, S. 92 ff). Auch Gr. BRINCUȘ (siehe*Gr. BRÎNCUȘ, Cercetări asupra unui grai de tranziție, in Revista Universității științelor C. I. Parhon, seria socială, Filologie, Heft 2-3, Bukarest 1955, 8. 197 - 33 2o6) läßt siebehbürgische Spraoheinflüsse in Nordwestoltenien gelten. Was die Rumänen im Timoktal betrifft, so ist bekannt, daß sie vom 18® Jahrhundert an durch Wanderungen vom Norden des Donaustroms hierhergelangt sind. Gleichfalls durch Wanderungen sind die Vokal- umlautungen zu erklären, die an vereinzelten Punkten innerhalb der mlini -Zone auftauchen. Bei einer Betrachtung der Karte Nr. 2 im Anhang wird klar, daß zwischen der Umlautungserscheinung 1^^ 1^. einerseits und der Um- lautung der Vokale ä, 6, 6 zu 6^, 6^ andererseits keinerlei Zusammenhang besteht, daß die jeweiligen Verbreitungszonen der beiden sprachlichen Erscheinungen sich nicht überlagern, wenn man von den obenerwähnten vereinzelten Punkten innerhalb der mi^ni-Zone absieht. Im Gegensatz zu DrXgANU und zu den Aussagen des ADR meint Al. ROSETTI (in Grai si suflet II S. 169 ff., ferner in Istoria limbii romane VI S* 144 sowie in M61anges de linguistique et de Philologie, Copenhague-Bucarest 1947, S. 558 - 585), daß bei der Erklärung von Formen wie tâ^-re, urâiche, 6j.chi, păduche nicht von der für die Siebenbürger Sachsen charakteristischen Ausspracheeigentümlichkeit ausgegangen werden dürfe, es handele sich hierbei, genau wie bei den Formen ml^ni, cijne, vielmehr um eine der rumänischen Sprache eigentümliche Erscheinung, die durch einen normalen lautlichen Vor- gang entstanden sei. Zweifellos haben wir es hinsichtlich des physio- logischen Ablaufs mit ein und derselben Erscheinung zu tun: der Vor- wegnahme der Artikulation des nachfolgenden präpalatalen Vokals. Dieser Vorgang kann in verschiedenen Sprachen stattfinden. ROSETTI führt in diesem Zusammenhang ähnliche Beispiele an, die den griechi- schen Kopisten zu verdanken sind. Im vorliegenden Fall ist aber auch die mundartliche Grundlage der Erscheinung in Betracht, zu ziehen. Die Tatsache, daß die Verbreitungsgebiete der beiden erwähnten Umlautarten so scharf abgesetzt sind, wie auf der Karte Nr. 2 im Anhang ersichtlich ist, stellt einen Beweis dafür dar, daß jede von ihnen verschiedene Ausgangspunkte gehabt hat: (ml^ni, pline) in der munteni sehen Mundart und im meglenorumäni sehen Dialekt und ä, 6, 6^-äi, 6i, 6^ in den rumänischen Mundarten Südsiebenbürgens. Der Umstand, daß die Sprechweise der Sachsen in diesem Gebiet die Diphthongierung derselben Vokale in sehr weitem Umfange kennt, darf nicht außer acht gelassen werden, obgleich bekannt ist, daß laut- liche Erscheinungen sehr schwer von einer Sprache auf eine andere übertragbar sind. 34 Schließlich .ist hier noch die Meinung G. ISTRATES zu erwähnen (s. Un fonetism propriu Psaltirii Scheiene, in: St. si cerc, științi- fice, Filologie X, Lieferung 1 - 2, Iași 1959; der Artikel ist auch in Recueil d’6tudes romanes, Bukarest 1959 erschienen). Wie DRÎGANU und im Gegensatz zu ROSETTI nimmt er an, daß die Umlautformen in den älteren rumänischen Texten sächsischen Schreibern zu verdanken sind, nur leugnet er das Bestehen dieser Erscheinung in den dakorumä- nischen Mundarten, denn derartige Bildungen (vgl. a.a.O. S. 134) "gehören keiner Mundart des Rumänischen an noch haben sie ihr je- mals angehört, sie sind im Munde der Rumänen unvorstellbar." Formen wie strâichină, lord&iche, urfe^chi, 6ichi, pädü^che sind nach seiner Meinung einfach Abschreibern zu verdankende Zufallsbildungen, ohne echte mundartliche Grundlage. Bas Bestehen der Erscheinung in den rumänischen Mundarten ist indes im ALR eindeutig belegt. Alles in allem bleibt die Erklärung DRÎlGANUS und LACEAS, wenn man einige kleinere Berichtigungen vornimmt (z. B. was den Ursprung der Erscheinung in den Mundarten Olteniens betrifft), dennoch gültig. Sie gilt indessen nicht für den in den Rang einer lautlichen Norm der rumänischen Literaturspräche erhobenen Umlaut der munte- nischen Mundart. Da dieser Umlaut auch im Meglenorumänischen er- scheint, muß angenommen werden, daß er ziemlich alt ist. Obgleich für die Umlautungen 6^>6i, in den siebenbürgischen(und ölten.) Mundarten die Erklärung DRÄGANUS und LACEAS, daß sie der Sprechweise der Siebenbürger Sachsen zu verdanken seien,« durchaus zutrifft, ist trotzdem ein Vorbehalt an- zumelden. Es erhebt sich nämlich die Frage, weshalb sich in Nord- und Nordostsiebenbürgen, in den rumänischen Dörfern um die sächsischen Städte Bistritz und NasSud, dort, wo DRAGANU, LACEA, ISTRATE und andere Forscher zahlreiche Umlautformen in der Sprechweise der ru- mänisch sprechenden Sachsen bezeugen (z.B. bere care faj.șe poc!1 wörtlich: ’Bier, das (beim Öffnen) Peng! macht’}, diese Erscheinung nicht auch auf die rumänischen Mundarten in der unmittelbaren Nach- barschaft übertragen hat. Der ALR liefert keinerlei Hinweise auf eine Umlautung der in Frage kommenden Vokale in diesem Gebiet. 35 a) Die Schicht sächsischer Elemente im Innern Siebenbürgens Das Verbreitungsgebiet der meisten sächsischen Lehnwörter be- findet sich, wie zu erwarten war, innerhalb des Karpatenbogens, in der unmittelbaren Nähe der sächsischen Zentren, von wo sie ihren Ausgang genommen haben. Es sei hier nochmals betont, daß die dieser Gruppe angehörenden Bezeichnungen dank ihres Alters dem rumä- nischen Sprachsystem recht gut angepaßt sind. Sie haben einen hervorstechend regionalen Charakter und sind infolge der unmittel- baren Berührung zwischen den beiden Völkern in die rumänischen Mundarten gedrungen. Sie bezeichnen sämtlich Begriffe aus dem Bereich der materiellen Sachkultur, 1, Eine erste Bezeichnung sächsischer Herkunft, für die der ALR Angaben im Hinblick auf ihr Verbreitungsgebiet gibt, ist büglä 'Heuhaufen*, Das Wort ist schon im 17. Jahrhundert beim Anonymus Caransebesiensist bügle *galla* (N, DRAGANU, DR IV S, 146), belegt, was einen Beweis für sein hohes Alter im Rumäni- schen darstellt. Sein Etymon ist nach C,. LACEA (DR III S, 748) sächs, buga1, Der ALR belegt die folgenden Varianten; bfigl& - bügle 'jumătate de claie de griu’ (etwa; 'halbe Ruppe, Hocke, Stiege, Mandel*), Pkt, 141, ALR I, Neue Serie, K, 58 jumătate de claie (de griu); in der Bedeutung 1kleiner Heuhaufen’ erscheint büglä in Pkt. 182, ALR I, Neue Serie, K. 131 • porșor (de fân). Die Pormen bog - b6§uri 'Heuhaufen', Pkt, 157; bödi - boz 'id,', Pkt, 95; b6de - b6dk 'id', Pkt, 1o2, stammen nicht direkt von sächs, bügel, sondern von ung, boglya, gleichfalls sächsischer Herkunft, In dem ungarischsprachigen Punkt 187 (ALR I, Neue Serie, K, 133 claie (de fln) kommt büg^o ^Heuschober! vor. Demnach ist SCRIBANS Etymologie, rum, bugl&-=^ ung, boglya, sächs, bügel (siehe SCRIBAN), folgendermaßen abzuändern: sächs, bügel ist auf direktem Wege sowohl ins Ungarische als auch ins Rumänische gedrungen, aber in einigen rumänischen Mundarten ist die sächsische Bezeichnung, wie oben gezeigt, durch das Ungarische vermittelt (siehe dazu die Karte Nr, 3 im Anhang), 2, Wahrend ALR II, Neue Serie, K, 511 barbier im Altreich die Porm barbier belegt, ist im Innern Siebenbürgens die Form barbir (siehe die Karte Nr, 4 im .Anhang) bekannt. Eine dritte Form, borbil - borblr, ist im Nordwesten Rumäniens belegt♦ Diese Pormen sind den 36 drei Vermittlungen zu verdanken, durch, die das Wort in die rumä- nischen Mundarten gelangt ist. Barbier in der Moldau und in Munte- nien, das Aufnahme in die Literatursprache gefunden hat, ist eine ziemlich frühe Entlehnung aus dem Neugriechischen (piappixpiG, Rumänisches Akademiewörterbuch). Borblr bzw. borbfl in Nordwest- rumänien beruhen auf ung. borbäly. In diesem Gebiet ist der unga- rische Einfluß sehr stark.~Barblr im Innern Siebenbürgens ist eine Entlehnung aus dem Siebenbürgisch-Sächsischen. Die Bezeichnung er- scheint auch beim Anonymus Caransebesiensis (berbir ’tonsor, chirurgus’) und wird von BRAGANU, BR IV S. 146, durch dt. Barbier erklärt. Baß das Wort schon im 16. Jahrhundert im siebenbürgisch- sächsischen Bialekt vorhanden war, wird vom Siebb.-Sächs. Wb. nach- gewiesen. Bie Form Balbîrer ist für das Jahr 158o belegt. In ande- ren Schriftstücken erscheint sie auch als Familienname. Allen Formen liegt it. barbiere, das in verschiedene europäi- sche Sprachen übergegangen ist, zugrunde. Bt. barbir ist das erste Mal in Österreich im Jahre 1461 (siehe Fr. KLUGE, Etym. Wb. S.51) belegt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Form barbir in einigen rumänischen Mundarten jüngerer deutscher - jedoch nicht unbedingt sächsischer - Herkunft ist. 3. Für das Wort cAst&n •Schrank’, im Rumänischen Akademiewörter- blich durch dt. Kasten erklärt, muß eher sächsische Herkunft ange- nommen werden. In den meisten Punkten bietet der ALR Formen mit -6- anstelle yon -&- (c6stän), wie in den von E. PETROVICI ezplorierten sächsischen Mundarten (ch£stn ’ Schrank’, Pkt. 143 und chftstn - chästn, Pkt. 245, in ALR II, Bd. 1, S. 136, MN 3891 dulap), Bie rumänischen Mundarten kennen noch andere sächsische Wörter aus demselben Begriffsbezirk. Nach Fr. KLUGE, Etym. Wb, S. 679, unter Schrank, ist die Bezeichnung Kasten in Süddeutschland verbreitet. In dieser Gestalt ist sie wohl auch zur Zeit der österreichischen Herrschaft in einige rumänische Mundarten gedrungen. Ber ALR (siehe ALR II, Bd. 1, S. 136, MN 3891 dulap) bietet folgende Formen dieses Wortes (siehe auch die Karte Nr. 3 im An- hang): c6sten - cöstene ’ Schrank’, Pkt. 1o5 (hier sagt man so zu einem Schrank mit mehreren S'chubfächern/fiöcuri); cösta ’id.’, Pkt, 157 (in diesem Punkt lautete die Antwort dulap bzw. șifonier; beide stammen aus der muntenischen Mundart oder aus der Literatursprache); c6stin - cöstihe (cu puiucuri = ’mit Schubfächern’) ’id.’, Pkt. 25o; câstân - c6stahe (oder șifonier) ’id.’, Pkt.26o; c6stin-c6stihe ’id. Pkt.284, mit der Erklärung:* altertümliche Bezeichnung für den großen 37 Kasten, der zur Getreideaufbewahrung dient’, ladö^ pa düpa mâsă 'großer Kasten wie eine Bank hinter dem Tisch’; in den Punkten 13o und 228 ist câstan-câstane heimisch. In den Punkten 228 und 25o, AIR II, Bd* 1, S. 136, MN 3893 lada miresei hat das Wort die allem Anschein nach ältere Bedeutung 'Brauttruhe*. In AIR II, Bd. 1, S. 137, MN 3894 pat, Pkt* 334 taucht die Form c6sli (für Singular und Plural) •Kasten mit drei Schubfächern’ auf* Der AIR enthält für diesen Begriff eine bunte Fülle von bedeu- tungsähnlichen Wörtern, wie z. B. : dulâp, ormän, sifoniär, garderöp, parsiäke, cozllu, podipâr, (ș)cam6d, sîcrlu usw** Hieraus ist er- sichtlich, wie veränderlich in diesem Gebiet die Gegenstände und die sie bezeichnenden Wörter sind* Aus diesem Grunde ist die Stellung der einzelnen Synonyme im Wortschatzgefüge sehr schwach* 4. In Südsiebenbürgen läßt sich mit Hilfe des AIR ein weiteres, selten vorkommendes sächsisches Wort, chändela ’Wöchnerin’, naoh- weisen. Wie aus dem Rumänischen Akademiewörterbuch ersichtlich, ist die Bezeichnung, die in der Gegend von Kronstadt und Hermannstadt verbreitet ist, schon um 1784 belegt* Es gibt auch das Verb a chendell * Wöchnerin werden, im Wochenbett sein’ sowie die Ablei- tung chendelle ’Kindbett*. SCRIBAN weist es auch in dem ehemaligen Gerichtsbezirk Buzău, südlich der Karpaten, in der Form chende- l&ie * Wöchnerin’ nach* Es findet sich auf der Karte 124 lăuză des AIR II, Bd. 1 (siehe auch die Karte Nr. 3 im Anhang) in den folgenden Punkten: lăndelă ’Wöchnerin', Pkt. 13o; kendela - kfendele (und lăuză), Pkt* 182, mit der Erklärung: kendella durează 4o de zile 'das Kindbett dauert 4o Tage’ • Auf der Karte 145 a murit în naștere desselben Bandes erscheint in Pkt. 192; a murit în kendeliă *sie ist bei der Geburt gestorben*. Zur Etymologie heißt es im Rumänischen Akademiewörterbuch, daß es aus dem Sächsi- schen komme, ohne daß jedoch das sächsische Etymon angegeben wird. In Klammern werden dt. Kindl und Kindbett angeführt. SCRIBAN verweist auf dt. kindeln und kindern 'gebären*. Anzuführen wären noch die Formen sächs. cheât *Kind* (AIR II, Bd. 1, K. 132 au doi copii: un băiat pi o fată, Pkt. 143) und sächs.-nösn. Plural Känder 'Kinder*, Singular Känd *Kind*, (bei G. KISCH, Vergi. Wb. S. 9, in einem sächsischen Mundarttext kändasch 'kindisch*, S. 121). Alle haben wie rum. ohfendela -e- anstelle von -i-* 38 5, Bas rumänische Wort cloâmba ’Zweig, Reisholz’, ohne Etymolo- gieangabe bei TIKTIN, CANBREA und in BLRM, wird von SCRIBAN will- kürlich zu russ. klumba-^ poln. klomb ‘Blumenbeet’, aus engl. clump ’Baumgruppe', gestellt,, Bas Rumänische Akademiewörterbuch läßt sie- benb.-sächs. Klompan, dt. Klumpen, Klumpe, Klompe als wahrscheinliche Etyma gelten. Biese Etymologie ist vorher von BRAGANU in BR III 8. 1o89 gegeben worden. Bie aus der Karte 591 vreascuri des ALR II, Neue Serie ersichtliche Verteilungszone (siehe auch die Karte Nr. 3 im Anhang) bestärkt die von BRAGANU vorgeschlagene Erklärung. Bie Bezeichnung ist nur innerhalb des Karpatenbogens, genauer gesagt im Bezirk Hunedoara und in dem an Hunedoara anschließenden östlichen Banat sowie in den Westkarpaten (= Apuseni-Gebirge) heimisch und weist die folgenden mundartlichen Varianten auf; ciiömb^e uscââe ’Reisig’, Pkt. 27; cluâmbe uscätze, Pkt. 1o2; clömba - olömbe, Pkt. 284;, cliömbe, neben räncote und crafe, Pkt. 833; clu&mba de ultuöie ‘Pfropfreis’, Pkt. 1o2 (letztere Eorm einzusehen in ALR I, Neue Serie, K. 219 altoi). In ALR II, Neue Serie, K. 566 scoaba, hat die Bezeichnung cloamba die nur im Banat bezeugte Bedeutung ‘Klammer’ Bavon wird noch in dem Abschnitt über die deutschen Elemente im Banat die Rede sein. 6. Obgleich die rumänischen etymologischen Wörterbücher in bezug auf die Etymologie der Bezeichnung cop ‘Kanne’ voneinander abweichen- de Aussagen machen, steht die sächsische Herkunft dieses Wortes außer Zweifel. Bas Rumänische Akademiewörterbuch gibt an: ®Aus sächsisch kop ‘Kanne, ein langes irdenes Gefäß (~ Kopf), hölzerne Wasserkanne’” mit Verweis auf die Arbeit von I. BORCEA, Beutsehe Sprachelemente im Rumänischen, Leipzig 19o3» Bas Wort cop ist mit rum. cofa ‘hölzerne Wasserkanne’ und cupa ‘Becher, Kelch* verwandt. Cupa ist der direkte Nachfolger von lat. cuppa, cupa, Cop und cofa gehen ihrerseits letzlich auf dasselbe lateinische Etymon zurück, sind aber durch sächsische Vermittlung in die rumänischen Mundarten ge- langt. Bie Varianten mit f oder p begegnen in verschiedenen deutschen Mundarten, je nachdem ob diese die Lautverschiebung mitgemacht ha- ben oder nicht. Bie stimmlosen labialen Verschlußlaute im. Sieben- bürgisch-Sächsischen kennen die Lautverschiebung (im vorliegenden Pall p^=>pf, f) nur in geringem Umfange, obwohl dennoch einige formen mit dem bilabialen Engelaut f bezeugt sind (vgl. K.K. KLEIN, a. a. 0. S. 13)* G. KISCH glaubt (siehe G. KISCH, Bie ‘Germania Romana’ im Lichte siebenbürgisch-sächsisoher Lehnwörter, in: Zeit- schrift für Mundartforschung XII S. 44), daß lat. cupa in den 39 sächsischen Mundarten Südsiebenbürgens zu kcf *Weinfaß, Kufe* ge worden ist. Die Bezeichnung sei "an der Rheinlinie”, dem Herkunfts~ gebiet der Siebenbürger Sachsen, "volksmäßig verwurzelt ’’. Anderer- seits liegt zu coppa gewordenes lateinisches ouppa dem sächsischen köp * irdene Trinkkanne’ zugrunde. Hieraus ergibt sich, daß rum. cop von sächs. k6p und rum. cofa von sächs. kof kommt. Bas Auftreten eines -a , infolge der Eingliederung in die Feminina der ersten Deklination, findet sich auch in anderen Fällen, z. B. corfa-^L sächso korf (nhd. Korb), von denen anschließend die Bede sein wird. Dennoch ist cofa auch in den Nachbarsprachen bekannt, und zwar im Ungarischen, Bulgarischen, Ukrainischen und Serbischen. Im Unga- rischen gibt es beispielsweise küf und, mundartlich, kofa (Ödön BEKE, Zur Lautgeschichte der deutschen Lehnwörter der ungarischen Sprache, in Teuthonista VI S. 238). Deshalb ist es angebrachter, für rum. cofa mehrfache Herkunft anzunehmen. Mundartliches rumänisches cop kommt aber ausschließlich aus dem Sächsischen. Dafür spricht auch die gebietsmäßige Verteilung der Bezeichnung, soweit sie aus der Karte 181 măsura cu care se ia vama la moara des ADR I, Neue Serie, hervorgeht. Sie bildet eine kleine Verbreitungssone im Innern des heutigen Bezirks Kronstadt. Es sind die folgenden Formen belegt: c6pu (mit Artikel) ’Maß, mit dem in der Mühle die Mahlgebühr entnommen wird*, Pkt. 141; cop ’id.’, Pkt.157; cupu (mit Artikel) ’id.’, Pkt. 172, mit der vom Gewährsmann ge gebenen Erklärung "die fi6rdela hat 16 cepuri - 2o 1.” Die Form mit -u- anstelle von -o- erklärt sich wahrscheinlich durch den Ein- fluß des Wortes cupa. Im Pkt. 284 (ungarischsprachig) bezeichnet cüpa ebenfalls das'Maß, mit dem in der Mühle die Mahlgebühr ent- nommen wird’. In dem anderen ungarischsprachigen Funkt 192 lautete die Antwort cüpävol ’cu cupa’ (= ’mit dem. Becher’) und cüpawou ’id.’. Die Bezeichnung cop wird von E. PETROVICI, Texte S. 78, Pkt. 157, in dem Satz la t6tă legătura dam o cop de âenîisa belegt. Im Sinne von ’Maßeinheit für Milch’ erscheint cop auch noch auf der Karte 424 un lapte des ADR II, Neue Serie, in Pkt, 141: u lâpte la îl cop. In der Bedeutung ’Tonkrug, Kanne’ ist cop auch in dem ehemali- gen Gerichtsbezirk Tecuci in der südlichen Moldau bekannt, wovon ich mich selbst überzeugen konnte. Wahrscheinlich ist es hierher infolge der Handelsbeziehungen zu den sächsischen Zentren westlich der Karpaten oder zu den Rumänen in dem Gebiet, wo cop bekannt ist, gelangt. 4o Bine Verkleinerungsform von cop, nämlich capöt (copöt) 'Maß, mit dem in der Mühle die Mahlgebuhr entnommen wird', bildet eine ziemlich ausgedehnte Zone in Hunedoara, im Banat und in Nordolte- nien. Bezeugt sind die Eormen’Gapțâțu (mit .Artikel), Pkt. 27, 47; căpaț, Pkt* 29? 36, in AIR, Neue Serie, K, 181 măsură cu care se ia vama la moara (siehe auch die Karte Nr« 5 im Anhang)« Bestzu- halten ist auch die Antwort köpet in dem serbischsprachigen Punkt 37« In Oltenien (Pkt* 812) kommt eine weitere Verkleinerungsform von cop, capeöte, mit dem Suffix -ete? in derselben Bedeutung vor, 7. Ein ziemlich altes sächsisches Wort im Rumänischen ist corfa« Es ist schon in der Palia con Orastie aus dem 16. Jahrhundert be~ ? legt (siehe Viorica PAMBIL, Elemente regionale in lexicul Paliei de la Orastie, in Cercetări de lingvistica III, Cluj 1958, S. 241)* Der ALR verzeichnet folgende Borrnen: cu6rfa - cuörfe 'Korb', Pkt« 13o; cörfa - cörfe 'Brotkorb', Pkt* 141, 157, 833; cuörfa - cuörfe ’id.’, mit dem Zusatz:Zigeuner, die Körbe machen, rufen: h&idaț la cuörfe! (siehe AIR II, Bd, 1, K. 266 cos; siehe auch die Karte Nr« 5 im Anhang)« Das nomen agentis corfär 'Korbflechter' ist in Pkt« 157 und 833, ADR II, Neue Serie, K* 533 Împletitor de coșuri ausgewiesen» Eine sehr ausdrucksstarke Variante von corfa ist sc^törfa, in dem Ausdruck sci^örfa cäpului - schärfe 'Hirnschale', der von ALR I, Bd« 1 , Ke 7 țeasta (siehe auch I. IORDAN, les dönominations du 'crâne' d5apres 1’Atlas linguistique roumain, in Bulletin linguistique VIII (194o), S. 137) belegt wird» Das s- im Anlaut hat sich unter dem Einfluß von scafirlie, einer anderen Affektbezeichnung für 'Schädel', eingestellt, Die siebenbürgisch-sächsische Herkunft von corfa steht außer Zweifel» Die deutsche Hochsprache und viele deutsche Mundarten haben die Borm Korb’^zlat* corbis *id.’• Die Borm mit -f ist im Mittelfränkisehen und Niederfränkischen sowie im Siebenbürgisch- Sächsisehen verbreitet* Nach G, KISCH, Die 'Germania Romana' im Lichte siebenbürgiseh-sächsischer Lehnwörter, Zeitschrift für Mundartforschung XII, S. 45, wäre es im Siebenbürgisch-Säohsischen eines jener Wörter lateinischer Herkunft, die die Vorfahren der Siebenbürger Sachsen aus ihrer Heimat am Rhein nach Siebenbürgen mitgebracht haben (vgl. auch ahd. churba^gzkorbis, Plural korba, bei Br. KLUGE, Etym. Wb» 8. 393; wie diese Borm ist auch rum. corfă feminin, während Korb in der deutschen Hochsprache maskulin ist). 41 8, Gleichfalls sächsischer Herkunft ist trdver (siehe ALR I, Neue Serie, K, 237 tescovina sowie die Karte Nr* 5 im Anhang), Es gibt mehrere mundartliche Varianten: dri6ve ’Treber’, Pkt, 1o2 (hier ist auch drojdie bekannt); zdre6i ’id.’, Pkt, 93;tr^ve ’id.’, Pkt, 1o5î trävere ’id,’, Pkt, 13o; tr^vere - tr^verele (Plural mit Artikel) ’id,’, Pkt, 141; drieve ’id.’, Pkt. 172; dreäbe ’id.’, Pkt. 25o. Zur Etymologie ist auf dt. Treber »Rückstand beim Keltern und Bierbrauen’, mhd. treber(n), ahd, trebir, mnd, drever, draver (Er, KLUGE, Etym, Wb. S. 788; vgl, auch ndl, draf ’Treber’, engl. draff ’Bodensatz, Auswurf einer Flüssigkeit’, dann auch ndl. drab(be) ags. drabbe »Hefe, Modder’, engl, drab, bei Fr, WEIGAND, Deutsches Wb, II So 1o65) zu verweisen. Bedauerlicherweise fehlen in der Neuen Serie des ALR die Antworten der beiden von Emil PETROVICI befragten sächsischen Gewährsleute, Für siebenbürgisch-sächsische Herkunft spricht die geschlossene Verbreitungszone, die dieses Wort im Norden des jetzigen Bezirks Kronstadt und im Süden des Bezirks Cluj bildet und die sich annähernd mit den Verbreitungsgebieten anderer sächsischer Elemente deckt, die in diesem Abschnitt er- örtert werden. Das Schwanken zwischen -b_~ und -Jf-, das übrigens bei einer Reihe deutscher Wörter im Rumänischen auftritt, ist nicht nur im Siebenbürgisch-Sächsischen, sondern auch in anderen deutschen Mundarten bekannt, 9» Nur im mittleren Siebenbürgen ist f6rdela ‘Einheit zum Messen des Fassungsvermögens’ belegt, ALR I, Neue Serie, K, 181 masurä cu care se ia vama la moara (siehe auch die Karte Nr, 6 im Anhang) enthält folgende Einzelheiten: fj.6rdela »Maß, nach dem das Getreide auf der Mühle gewogen wird’, Pkt. 13o, mit dem Zusatz des Ge- währsmannes: ”de fferdela se ia vama o litra” (= ’je fd.6rde.la wird ein halbes Pfund Mahlgebühr entnommen’); fi6rdela »Maßeinheit von 2o 1?, Pkt, 272, mit der Erklärung, daß die ferdela 16 cupuri = 2o 1 habe. Die Karte 182 măsura ou care se toarnă in coș desselben Bandes enthält die folgenden Belege: ferdela (und mirța), Pkt. 13o, mit der Erklärung des Gewährsmannes, daß rîirța (zu dieser palata- lisierten Form korrigierte sich die Gewährsperson) veraltet sei und eine halbe ferdela ausmache; die f6rdela ~ 14 bis 16 1, Pkt. 141; fi6rdela - fiârdele ’Getreidemaß’, Pkt. 172, 182, 192, Außer diesen 42 auf Karten übertragenen Belegen liegt noch eine Antwort im nicht kartographisch verwerteten Material vor (ALR II, Bd. 1ț S. 152, MN 3946 săculeț): f^Löldara, in dem Ausdruck träjsta d-o fj61 dara ’eine fi61dara fassender Beutel’y mit dem Zusatz traisu^ära, cind merizim bărbații la münte 1kleiner Beutel, wenn wir den Männern Verpflegung mit auf den Weg ins Gebirge geben’, Pkt, 192.4^ P6rdela geht auf sächs. fyrdel ~ dt. Viertel, vierter Teil (H. PAUL, Deutsches Wb. S. 615), mhd. viertel, älteres vierteil, ahd. verdel (Pr, KLUGE, Etym. Wb. 3. 823) zurück. Das gleiche deutsche Wort liegt der serbischen Porm f^tâî - f^t-âii 'Maß, mit dem. man in den Mühltrichter schüttet’, Pkt, 25 (serbischsprachig) im Banat (ALR I, Neue Serie, K. 182 măsură cu care se toarra in coș) wie auch dem rumänischen Wort fîrtâi in Siebenbürgen und in der Mol- dau, das durch ungarische Vermittlung (ung. fertäly) ins Rumänische gelangt ist, zugrunde,, Auffällig ist, daß sowohl ferdelă als auch obiges corfa in die erste Deklination der auf ~a ausgehenden weib- lichen Substantive eingereiht worden sind. Erwähnenswert ist hier auch die Antwort des Gewährsmannes in Pkt. 386 (Marginea, Bukowina): patrâre, paträrea m6rii ’Maß, mit dem man in den Mühltrichter schüttet’, mit dem Zusatz "faßt 3o oca,, ein hl hat 12o 6cä<” Ähnlich, patrala (oder g616tca-<^: rum, găleata, mit dem Suffix -ka), lautete die Antwort des ukrainischen Ge- währsmannes in Pkt. 366 ( Brodina ), Patrare geht, ebenso wie dt. Viertel von dt. vier abgeleitet ist, auf das rumänische Zahl- wort patru ’vier’ zurück. Es ist schwer zu sagen, ob es sich um eine Lehnübersetzung handelt. Es scheint wohl eher unabhängig davon auf dem rumänischen Sprachgebiet entstanden zu sein. TIKTÎN meint;, daß patrare eine gelehrte Bildung nach lat. quarta- rius von rum. patru ’vier’ sei. 1o. Ein von färdela abweichendes 'Wort ist fiäldara - fäldere 'Schuppen’, in Pkt. 157, ALR II, Bd. 1, S. 12~3Ț~MN~3827 șopron. Es wird jedoch im Rumänischen Akademiewörterbuch fälschlicherweise unter dem Wort färdela 'Hohlmaß' mit den beiden Bedeutungen 'Teil einer Gemeinde’ (mit dem Zitat "Feciorii din sat se împarțeau in trei ferdele" =*die Burschen des Dorfes verteilten sich auf drei ferdele1) und 'Teil der Scheune’ behandelt.Im Volkslied "foaie verde iedera / Hai mindruța-n făldera, / Sa te sar sa fii sărită / Să fii pe vara gonită" hat făldera die Bedeutung 'Schuppen, Scheune und hat nichts zu tun mit fărdelă ’Hohlmaß*. Da es selten gebrauchte 43' und in der Form einander sehr ähnliche Wörter sind, konnte f^äldara leicht mit fferdelă verwechselt werden. Aber während letzteres von sächs, fyrdel kommt, stammt ersteres von sächs. Falldir, nösn. Falldor (= dt. .Falltor), das neben der älteren Bedeutung ’Falltor als Teil der früheren Befestigung der Städte, ein Tor, das man an Seilen oder Ketten niederlassen und aufziehen konnte’ bei den Siebenbürger Sachsen auch die Bedeutung ‘von selbst zufallendes Zauntor am Ende des Dorfes gegen das bebaute Feld, damit das Vieh nicht hinaus kann* * (siehe Siebb.-Sächs. Wb. II S. 3o2) aufweist« Mit dieser Bedeutung ist Fall dir, Falldor auch in der sie'benbür gisch- sächsischen Toponomastik belegt (siehe Siebb.-Sächs. Wb. II S, 3o2). Hieraus konnte sich im Rumänischen leicht die Bedeutung ’Abtrennung durch einen Zaun’, dann ’Unterkunft für Tiere, ein Teil der Scheune, Scheune, Schuppen’ entwickeln, 11. Ebenfalls zu dieser Gruppe sächsischer Elemente zählt die Bezeichnung flesarie - fleșărli ‘Fleischerei’ (siehe AIR II, Reue Serie, K. 534măcelari ș), die in einem einzigen Funkt (Fkt. 172, Arpasul de Jos), in der Tara Oltului, belegt ist. In den übrigen Teilen Rumäniens wurde mit anderen Bezeichnungen geantwortet (măcelărie, casapie, mis6rnita usw.)» Das Wort kommt von siebenb.- sächs. Fllschera, nösn. Flescherâi ’Fleischergewerbe’ (Siebb.-Sächs. Wb. I S. 4o4), gegenüber nhd, Fleischerei. 12. In einem einheitlichen Verbreitungsgebiet im Landesinnern (Westen des Bezirks Kronstadt, Osten des Bezirks Hunedoara, Bezirk Mures und Osten des Bezirks Cluj) sagt man zu ‘lampenglas’ gläja. Alle rumänischen Wörterbücher leiten diese Bezeichnung von dt. Glas ab. Nur SCRIBAN fügt noch hinzu, daß die rumänische Form mit -j- [alveolar-koronaler EngelautjJ anstelle von -s £alveolar-prädor- saler Engelaut sj durch die sächsische Aussprache des Wortes zu erklären sei (vgl. auch skr» glaz ’Glasgefäß, Glas’ und glas ’Glas’, bei STRIEDTER-TEMFS a.a.O. S.~T3o). Im Rumänischen gibt es noch weitere Beispiele für Wörter sieben- bürgisch-säohsischer Herkunft, bei denen einem -s- [stimmhafter alveolar-prädorsaler Engelaut zj ein j stimmhafter alveolar- koronaler Engelaut} entspricht, z. B. rum. joâgăr aus sächs. *sager (gegenüber dt. Säger), jeț-^ sächs. Sätz ( =dt. Sitz ), im älteren Rumänisch jet&r-<^7Setzer (neurum. zețar), jâchila * Verpflegungsbeutel Säckel. Allerdings kommt dieselbe Laut- substitution auch bei ungarischen oder polnischen Wörtern vor, die in älterer Zeit aus dem Deutschen entlehnt wurden. Für viele der 44 rumänischen Elemente deutscher Herkunft, die statt eines stimmhaften alveolar-prädorsalen Engelautes s [-zj einen stimmhaften alveolar- koronalen Engelaut j [3J in ihrem Lautkörper haben, ist deshalb ungarische, manchmal äuch polnische Vermittlung anzu.nehm.en® Ungarische Vermittlung liegt bei folgenden Wörtern vor: jacmän, a j acmani-=^ ung. zs&kmäny ‘Plünderung’, dt» Sackmann, it. sacomanno; Jel6r-^zung« zsellfer, mit dt® jsiedeln—=^lat® sedile in Zusammenhang gebracht; struj&c ’ Strohsack’--=: ung. strö zsäk-=^z dt ® Strohsack® Gleich- falls hierzu gehört das Wort jüfa (mit den Nebenformen jöfa, julfa, j61fa) ‘aus Hanfsamen bereiteter Saft, der mit dem zum Weihnachts- fest gebackenen Pfefferkuchen verzehrt wird’® Das Wort kommt aber nicht von ung, zsufa ‘klein, untersetzt, dick’, wie die Verfasser des Rumänischen Akademiewörterbuches annehmen-, oder von ung® zsufa ‘bleich’, wie SCRIBAN in seinem Wörterbuch meint, sondern von ung* zsufa, zsuffa ‘gesottene Brühe’, ‘Safransaft’, ‘saure, mit Dragun- beifuß gekochte Schweinefleisch- oder Lammfleischbrühe’, ‘geronnene Milch, mit Nudeln gekocht‘, ’Bastenbrühe‘ (siehe N, DRAGANU, DR IX S® 211). Das ungarische Wort, das schon im Jahre 1447 und 1548 (sufa) belegt ist, geht seinerseits auf mhd, suf, ahd® sufa (zu mhd. sufen ‘schlürfen, trinken’) zurück (siehe Ödön BEKE, Zur lautgeschichte der deutschen 'Lehnwörter der ungarischen Sprache, Theutonista VI, S. 241), formen, die auch den romanischen Wörtern, span®, port®, prove sopa, fr® soupe, it. zuppa (siehe Bre XLUGE, Etyrn® Wb. S. 763, unter Suppe) zugrundeliegen® Aus dem französischen ist das Wort in der form Suppe neuerlich ins Deutsche gedrungen® Nhd® Suppe hat in einigen rumänischen Mundarten (z«B® in der Bukowina) in der form zupa Buß gefaßt« Auch die rumänische Literatursprache kennt das Wort supa, aber als Entlehnung aus dem französischen® Demzufolge ist dasselbe Wort deutschen Ursprungs dreimal und auf verschiedenen Wegen, in jeweilig unterschiedlicher Lautgestalt ins Rumänische gelangt: jufä, julfa usw. (durch ungarische Vermittlung), zupa (di- rekt aus dem Neuhochdeutschen) und supa (aus dem französischen)® Ein letztes Beispiel ist rum« jomp ‘Grube, Graben, vom Wasser verur- sachte Aushöhlung’-^;ung. zsomp~=^dt. Sumpf; serb. zumba ‘Loch' (siehe L® ONU, Influente interregionale în terminologia mineritului din Valea Jiului, in fonetica si Dialectologie I, Bukarest 1958, S. 168 - 169)« festzuhalten ist, daß dem anlautenden s- £alveolar-prädorsaler Engelaut zj des deutschen Wortes im Ungarischen zs (=j), das auch auf mundartliches rumänisches ju(l)fa übertragen wurde, entspricht® 45 Polnischer oder ungarischer Vermittlung sind zu verdanken? jold ‘schwere Arbeit der Soldaten‘poln. zold ‘Sold*, ung« zsold-^dt, Sold-=^rlata solidus; jimbla-*—poln* zemla, ung« zsemlye-^cdt. Semmel, rahd« semel, semele, ahd« semala, simila ‘feines Weizenmehl, -brot’ —^3lat« simila ‘Weizenmehl, mlat. auch'Weizenbrötchen' (siehe Odön BEKE, aea.0,1. 237)« Manchmal wird auch der Anlaut sch- (=^) in einigen deutschen Wörtern durch j (=J^) ersetzt, etwa in jmbnt ‘Schmand, Dreck an der Hand‘-=^r. dt, Schmand, Schmund, ferner jum&ra ‘.Fladenteig, ge- bratene Eier, Eierkuchencsterr.-dt« Schmarn ‘id.’; jnâidâr 'Schneider’ (AIR IX, Neue Serie, K. 521 croitor, Pkt« 25o)-^zdt<» Schneider; jvarț.dt« schwarz. Pie Erscheinung ist indessen nicht mit der vorigen identisch« Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch munt« jdreli für zdreli ‘kratzen’. Die Substitution von z [~ “3 ] durch j f~jJ ist für die Erhellung gewisser Aspekte des älteren deutschen (siebenbürgisch-sächsischen) Einflusses auf die rumänischen Mundarten von Bedeutung. Interessant ist, daß die gleiche lautSubstitution auch in muntenischen Mundarten bekannt ist, und zwar in Wörtern wie: Joița (vgl. coana Joitica aus 0 scrisoare pierdută von CARAGIA1E), jugrăvi(t), gegenüber den lite- ratursprachlichen Formen Zoita, zugravi(t) und zugrav~= ngr* CcoYPoccpoQ (zu letzteren vgl, auch sl. zugrafu)* AIR II, Bd« 1, S. 192, MN 3912 (Icoana e) zugrăvită (siehe auch ALRM II, Bd. 1, K, 385 (Icoana e) zugrăvită sowie die karte Nr, 7 im Anhang) weist die Form jugravi(t) in Muntenien und Oltenien auf. Ebenso beruht nach DRAGANU (DR IX S. 2o9) das Wort jebr£ica ‘der Form nach rundes Fenster, auf der Rückseite des Hauses in die Wand eingelassen1, auf u <$? 0 ■> zabrea. Die auf sächs. säger beruhende Bezeichnung joagar, auf die noch zurückzukommen sein wird, zeigt die gleiche LautSubstitution. Sie bildet in Muntenien, Oltenien und der Dobrudscha eine Verbrei- tungszone, die sich teilweise mit der von jugrävi(t) deckt. Endlich ist diese Substitution auch bei den Siebenbürger Sachsen anzutreffen. Nhd. Pfirsich, entsprechen siebenb.-sächs. firzp^k (Fr. KLUGE, Etym. Wb. S. 544), nösn. firSät) , südsiebenb,-sächs. piärs (siehe K. K. KLEIN, a.a.O, S. 13) ausgesprochen. Aus der letzten Form heraus erklärt sich einwandfrei mold. perj ’Pflaumbaum’, perja * Pflaume‘« Abschließend läßt sich folgendes sagen: die Substitution des Lau- tes z P= z. stimmhafter alveolar-prädorsaler Engelaut} durch j [= J , stimmhafter alveolar-koronaler Engelaut/ in einigen Wörtern 46 deutscher Herkunft ist auf verschiedene Weise zu erklären; einmal ist die Substitution schon im Ungarischen oder Polnischen vollzogen worden und ist aus diesen Sprachen ins Rumänische gelangt, zum an- dern hat der Vorgang sogar in einigen rumänischen Mundarten statt- gefunden* Schließlich kann diese Substitution auch durch das Sieben- bürgisch-Sächsische erklärt werden* Zurückblickend auf das Wort gläja läßt sich nun sagen, daß es wie joagar, jet, jetar, jechila direkt aus dem Siebenbürgisch- Sächsisehen ins Rumänische gekommen ist, ohne daß ungarische Ver- mittlung vorgelegen hätte* Glaja ist im Ungarischen - zumindest was die Literatursprache angeht - nicht nachweisbar. In jüngster Zeit hat auch nhd. Glas Einzug ins Rumänische gehalten, z. B. in den zu- sammengesetzten Wörtern plexiglas und glaspapir. Es weist die soeben erörterte LautSubstitution nicht auf (vgl. hingegen aber skr. glaz). folgende Formen des Wortes glaja ’Glas’ werden vom ALR II, Bd. 1, S. 142, MN 391 o sticla de lampa belegt (siehe auch die Karte Nr. 7 im Anhang): gläja - glaj 'Lampenglas’, Pkt. 1o2; glaja di61& lâmpă ’id.’, Pkt* 13o; glâje la lampâs ’id.’, Pkt. 141; gläja de lämpa - glaj ’id.', Pkt. 157, 172, 219, 228; gläja de 16mpj ’id*’, Pkt* 235; gläja - glaj ‘idj, Pkt. 26o, 833; glaja die lampa *id.*, Pkt. 574. In der Bedeutung •große Korbflasche* ist das Wort wie folgt belegt (in ALR II, Bd. 1, S. 147, MN 3924 damigeana): gläja (und canta), Pkt. 1o2; gläja märe - glaj, Pkt. 235; glâje cfâlga mari, Pkt. 141. Glaja in der allgemeinen Bedeutung ’Glas’ ist in Pkt. 157, ALR II, Bd. 1, 8. 31, MN 2182 neted (glâja-i mâi lâoia * das Glas ist glän- zender’) bezeugt. Schließlich begegnet es in dem Ausdruck ot de gläja, Pkt. 16o oder oit’ de gläja (= 'Brille’), Pkt* 166, gleich- falls in der Bedeutung ’Glas’ (ALRM I, Bd. 1, K. 23 ochelari). Dieser Ausdruck ist in der Tat eine Lehnübersetzung nach dt. Augenglas 'Brille* (H. PAUL, Deutsches Wb. S. 217). Ebenso ist auch stiele (eigentlich; ’Glas’) ’Brille’, das in den Punkten 81o, 857, 859, 874 in Oltenien und im Timoktal belegt ist, eine Lehnübersetzung nach dt* Glas ’Brille’. Wie schon gezeigt, haben in dieses Gebiet Wande- rungen aus Südsiebenbürgen stattgefunden. 13. Ein weiteres rumänisches Mundartwort sächsischer Herkunft ist hfehel(a) ‘Hechel, Krämpel*, mit den Nebenformen hâcela, härcela. Die rumänischen Wörterbücher erklären es teils durch ung. ecselo afries», ags, pipe, nnl. pijp, engl, pipe, sohwed. pipa usw. zu vergleichen (Fr. KLUGE, Etym. Wb. S. 542). Die siebenbürgisch- sächsische Form pip 'Pfeife’ wird auch von Anneliese BRETSCHNEIDER, Ein Anteil des Niederdeutschen an der siebenbürgischen Sprachland- schaft, in Niederdeutsche Mitteilungen 11 (1955), S. 18 angegeben. 49 17* Bie Karte 286 mașina de gătit des ADR II, Bd. 1 (siehe die Karte Nr* 8 im Anhang), ferner die Karten 279, 283 und 289 dessel- ben Bandes wie auch das nicht kartographische Material (AIR II, Bd, 1, S. 131, MN 3871 umple soba de lemne) zeigen, daß die siebenbürgisch- rumänischen Mundarten zur Wiedergabe dieses Begriffes die Bezeichnung plat mit zahlreichen, der äußeren Gestalt nach verschiedenen Formen verwenden. So erscheint plat (und soba) ’ Kochmaschine’ in Pkt. 13o mit folgender, von der Gewährsperson gegebenen Verdeutlichung: "Wenn (der Ofen) ganz aus Eisen ist, heißt er soba; wenn er aus Ziegelsteinen mit Herdplatte darüber ist, heißt er plat." Daraus ergibt sich, daß die Bezeichnung plat älter ist, da die vollständig aus Metall gefertigten Öfen jüngeren Datums sind. Zusammen mit dem Gegenstand fand die Bezeichnung soba, die im Altreich verwendet wurde, auch in den siebenbürgischen Mundarten Verbreitung« In Siebenbürgen hat soba in der Mundart die Bedeutung ‘Kammer, Zimmer’ (-==; ung. szoba ’idj)« Weitere Nebenformen des Wortes sind: pl6tan ’Kochmaschine’, Pkt. 141, in dem Ausdruck dupa plötan 'hinter dem Backofen, Schlupfwinkel hinter dem Kachelofen’, ferner in demselben Punkt, bäga 16mne-m plÖtan 'er steckt Holz in den Ofen* oder plötan am io; pl6ctan<-pJ.6ctane (und soba), Pkt, 157, mit der Erklärung "aus Eisen, mit Füßen; sooa; aus Ziegelstein, mit Platte aus Gußeisen darüber: pl6ct"an", also genau wie in Pkt« 13o; pluötan - pluötane, Pkt. 172, mit einem Zusatz von der Art des vorangehenden: platan "Küchenherd aus Ziegelstei- nen" (su6b^ - sji6be dagegen: "Kochmaschine, ganz aus Eisen und mit Füßen"); plätan - plätahe 'Küchenherd*, Pkt. 219; plot - plâturi ’id/, Pkt. 26o; plöptar ’id.*, Pkt» 284 ; plöttu ’id.’, Pkt. 325; platan *id.*, Pkt, 833. Das Vorhandensein des Wortes auch in diesen beiden letzten Punkten ist als ein Hinweis darauf zu werten, daß sein Verbreitungsgebiet einst größer war. Das sächsische Etymon ist in den Antworten der von E. PBTROVICI explorierten siebenbürgisch-sächsischen Gewährsleute enthalten: da plot 'die Koohmaschine *, Pkt, 143, dș plot ’id.’, Pkt. 245. 18. Eine einheitliche Ausbreitungszone im mittleren Siebenbürgen bildet das mundartliche Wort șteand 'Gefäß, in dem der Käse aufbe- wahrt wird’. Es wurde von I. BORCEA^®, S. MANDRESCU^^ und SCRIBAN einwandfrei aus dem siebenbürgisch-sächsischen Stand her erklärt (vgl. auch Fr. KLUGE, Etym, Wb. S. 738, Fr. WEIGAND, Deutsches Wb. II S. 948, wo die Formen Ständer 'Standgefäß, Stellfaß’, spätahd.. Stander zu ahd, stautan 'stehen* und mnd. stender *Pfeiler* einzu- 5o sehen sind). Die Bedeutung 1 Pfeiler',1Pfahl’, 'Ständer* kommt auch bei den Sachsen in Nasaud vor: Standsr 'Ständer, aufrecht stehendes Stück Holz, z. B. Daternenpfahl' (G. KISCH, Hosner Wörter und Wen- dungen S. 147). Der ADR enthält die folgenden Belege: ștrand de brinza - stiänduri ’Käsebottich', Pkt. 141 (ADR II, Bd, 1, K..289 putina, ADR II, Neue Serie, K. 423 răspuns la Întrebarea: in ce se pastreaza brinza?). Die Bezeichnung erscheint auch in den Punkten 157, 172 (mit der Ver- deutlichung, daß der șteând aus Holz sei) und 235« Im letzteren Punkt wurde auch das Adjektiv ștend6s (= ca u stand 'wie ein Käsebottich’), das iür einen * aufgeblähten, zu dicken Mann' verwendet wird, vermerkt (ADR II, Bd. 1. S. 49, MN 2266 porecla pentru un om umflat de gras). Die Diphthongaussprache des Vokals -â- (-£â-, -eâ-), dem die Gruppe șt- vorangeht, oder vielmehr die erweichte Aussprache von t in der Gruppe șt- begegnet auch bei anderen Wörtern sächsischer Herkunft (ștgamp, știomp, șteamt, știump, șteap, stiölna); sie werden von N. DRAGANU in Etimologii, Elemente germane sâsesti behandelt (in DR III S. 7o9). 19* In einem einzigen Punkt (Pkt. 13o), ebenfalls in dem Gebiet mit starken sächsischen Einfluß, wurde das Wort süfla - süfle 'Wurf- schaufel, eine Art Schaufel, mit der das von den Pferden gedroschene Korn geworfelt wird1, vermerkt (siehe ADR I, Neue Serie, K. 81 vintureșca). Es geht auf sächs. Schufel 'Schaufel' (nhd. Schaufel) zurück. SCRIBAN, der diese Etymologie angibt, erwähnt das Vorkommen des Wortes auch in der nördlichen Moldau. Ebenso belegt es BORCEA (siehe Anmerkung 48, S. 49) in der Bukowina, wo es jedoch auch polnischer Herkunft sein kann. 2o Weiter ist die mundartliche Bezeichnung sofiöl - șofiâli 'Kübel* in Pkt. 316 (ADR II, Bd. 1, S. 145, MN 3918 ciubăr) zu nennen, die in derselben Ortschaft auch von E. PETROVICI, Texte S. 142, belegt wird. In Pkt. 76 bezeichnet sofi6£ ein 'Paß, in dem die Milch zum Dickwerden aufbewahrt wird*. Die Wurzel sof- in dem rumänischen Wort, an die das Suffix -el angefügt wurde, ist mit sächs. sof - söffar (Plural) 'Kübel' in Pkt. 143, ferner mit sbuf șâfgr *id.' in Pkt. 245 identisch. Der siebenbürgisch-sächsischen Bezeichnung entspricht nhd. Scheffel 'ein größeres Getreidemaß, urspr. das hölzerne Gefäß dazu' (siehe Er. WEIGAND, Deutsches Wb. II S. 689). Die Form sofei 'Kübel* (Pkt. 76) ist durch Kreuzung von cofei 'Kännchen','hölzerne Wasserkanne' (aus cofa, 'Kanne* und Suffix -ei; cofei erscheint beispielsweise bei Eminescu) und sofiei entstanden. Mit sofi61 verwandt - aber wahrscheinlich später aus 51 dem Schwäbischen entlehnt - ist ^âfru - șâfruri 'Kübel', Pkt, 76 (vgl. dt. Schaff 'Gefäß, Paß’ bei Pr. KLUGE, Etym. Wb, S. 631), 21, Ein ziemlich hohes Alter im Rumänischen hat wahrscheinlich das Wort șteamp, das auch in der Bergbauterminologie (L. ONU, a.a.O, S, 172) bekannt ist. Der ALR belegt es in der Bedeutung 'Pfahl, Gartenzaunstütze’ in folgenden Punkten: ^t}amp - st^mț, Pkt, 95; st’^amp - st'^mt, Pkt. 1o2; ștamp - ^t’ämpt’, Pkt, 833 (siehe ALR II, Bd. 1, S. 126, MN 384o 1, pari (la gardul de nuiele) 2, stâlpi (la uluca)). Die bisher vorgeschlagenen Etymologien (TIKTIN, CANDREA, L«. ONU, a.a.O.) gingen von nhd. Stampfe aus. In Wirk- lichkeit ist aber von siebenb.-sächs. Stämp, Stomp, mit den Ableitungen Stampas "kurzer, dicker Mensch", st^mpich 'stumpf’, stgmpn (siehe G."KISCH, Vergi. Wb. S. 214 - 215; G. KISCH, Nösner Wörter und Wendungen S. 147 unter Stșmp; KRAUSS, Wb. d. Hand- werksspr. S« 954, unter Stumpf, St^mp) auszugehen. Wie auch in an- deren Eällen erscheint -ä- als -i&-, -eä-. 22. Auf siebenb,-sächs. Stip, Steip 'Pfahl, Klotz' (G. KISCH, Vergleichendes Wb, S. 216) beruht, wie von C, LACEA in DR III S, 746 gezeigt wurde, rum. știp 'Stange*. Es ist anzunehmen, daß sich aus demselben siebenbürgisch-sachsischen Wort heraus auch ^tiump 'Pfähl’, Pkt, 812 und ^timp 'id.', Pkt, 272, 334, 346 (ALR II, Bd, 1, S. 126, MN 384o 1. pari (la gardul de nuiele) 2. stâlpi (la ulucă)) erklären. Diese Normen sind durch Kreuzung von știp und șteamp entstanden, 23» Siebenbürgisch-sächsischer Ursprung, wofür übrigens auch das Verbreitungsgebiet spricht, scheint bei dem Wort triftar 'Trichter', mit der Nebenform tristar ’id.’, vorzuliegen. Es wird von ALR I, Neue Serie, K, 234 pîlnie (de turnat mustul în butoi) wie folgt belegt: tristar - triștare ’id.' (und tolcSr^^^'ung. tolcsâr, dt. Trichter), Pit, 13o: țristor ’id,*, Pkt, 141; triftar - triftare ’id.’, Pkt. 172, ebenso auch in Pkt. 182. Das obenerwähnte tolcăr erscheint fast in allen Punkten Siebenbürgens, Ihm steht in Ostoltenien, Mun- tenien, der Dobrudscha und der südlichen Moldau das herkunftsmäßig slawische Wort pîlnie gegenüber, während in der nördlichen Moldau die Bezeichnung 16jca* 1-r) ent- standen, Hier sind auch die Bezeichnung bruditüri 'Schalotte, Zwie- belsamen*, Pkt. 353 (ALR I, Neue Serie, K. 192 arpagic) und der Aus- druck câpă brudita 'Zwiebel, die zur Winterzeit eingewickelt auf den Herd gelegt wird* zu erwähnen. Der Zusammenhang, der zwischen ihnen und brödar 'Bratröhre* besteht, liegt auf der Hand. c) Siebenbürgisch-sächsische Lehnwörter im Altreich Im folgenden handelt es sich häufig um Wörter, die fast allge- mein gebräuchlich geworden sind. Wiederum ist Siebenbürgen, vornehmlich der Süden dieser Provinz, das Ausstrahlungszentrum. Wie auch in der Einleitung ausgeführt wurde, haben die sächsischen Zentren Hermannstadt und Kronstadt jahrhundertelang enge Wirtschaftsbeziehungen zu den rumänischen Fürstentümern außerhalb des Karpatenbogens unterhalten. Die ge- schichtlichen Nachrichten zeigen, daß es schon im 16. Jahrhundert - und sogar noch früher - einen regen Austausch von Sachgütern zwischen 61 der Moldau und Muntenien einerseits und den sächsischen Städten andererseits gab. Bei Br. VALJAVEC, Geschichte der deutschen Kul- turbeziehungen zu Südosteuropa, Bd. II S. 2o7, heißt es in diesem Zusammenhang: "Die Versorgung walachischer und moldauischer Dörfer mit Erzeugnissen deutscher Handwerker und Gewerbetreibender wird wohl schon früh, etwa seit dem 16.' Jh. eingesetzt haben, Hausrat siebenbürgisch-sächsischen Ursprungs finden wir in walachischen Dörfern mit Sicherheit bereits im 17. Jh." Es ist anzunehmen, daß in einigen Bällen auch die sächsischen .Siedlungen in der Moldau und in Muntenien, deren Bestehen bis ins 16. Jahrhundert hinein urkund- lich belegt ist, eine gewisse Rolle bei der Verbreitung der Hausrats- gegenstände und der sie bezeichnenden Wörter gespielt haben. Die Verbreitungsgebiete von mehreren Wörtern, die sich in Süd- westrumänien, genauer gesagt in Südoltenien und den benachbarten Landstrichen, überlagern, berechtigen dazu, hier von einem stark sächsisch beeinflußten Gebiet zu sprechen. Eine bedeutende Rolle hat für dieses Gebiet der Handelsweg gespielt, der von Hermann- stadt aus längs des Olt-Blusses bis zur Donau hinunter und weiter führte. Der andere Handelsweg längs des Prahova-Tals verband Kron- stadt mit Bukarest und setzte sich weiter bis nach Bulgarien fort. Die Moldau unterhielt besonders zu dem sächsischen Zentrum an der Bistrita Handelsbeziehungen. Gelegentlich greifen die Verbreitungszonen auch auf Südsieben- bürgen über, eine leicht verständliche Tatsache, befand sich doch gerade dort ihr Ausgangspunkt. 1. Im vorigen Abschnitt wurden einige sächsische Elemente be- handelt, die in der nordwestlichen Moldau und in der Bukowina (ciu- hä, struț, stroh) bekannt sind. In der südlichen Moldau begegnet nun das Wort ro&ba. ’einrädrige Schubkarre*, das ebenfalls sächsischer Her- kunft zu sein scheint. Den Angaben der Wörterbücher zufolge ist es aucl in Ostmuntenien bekannt, aber der Rumänische Sprachatlas enthält keinerlei Angaben in dieser Richtung. Übrigens ist das Atlas-Mate- rial zu diesem Wort recht dürftig. Bür die südliche Moldau gibt es nur einen einzigen Beleg, obgleich die Bezeichnung hier sehr ver- breitet ist. Roäba erscheint zufällig auf der Karte 354 cotiga (cotiga » ’kleine Karre, mit zwei Rädern, mit der Hand gezogen oder geschoben, in der man, besonders in Städten, verschiedene Dinge wegfährt1) des ALR II, Neue Serie, und zwar in Pkt. 531 , rjjiäba cu d6uâ rj^äti, sowie in Pkt. 27 im Banat, ruftba - ruöbie. Die Dürftig- keit der Belege ist sicherlich dem Umstand zu verdanken, daß die 62 vom Explorator gestellte Frage besonders darauf gerichtet war, Ant- worten für den Begriff * cotiga (= Karren mit zwei Rädern)* zu erhal- ten. Zu roaba (= * einrädrige Schubkarre*) gibt es keine besondere Karte. Wie in zahlreichen anderen Fällen, so herrscht auch hinsichtlich der Etymologie von roaba keine einheitliche Meinung. Im BLRM er- scheint es ohne Herkunftsangabe. CANBREA und SCRIBAN bringen es mit dem Substantiv rob 'Sklave* in Zusammenhang, und TIKTIN vergleicht es mit tsch. robarna *id.*, robotnik *Holz-, Rollwagen*. Seine wirk- liche Etymologie hat indessen C. LACEA, ’in BR III S. 745 aufgedeckt. Er leitet es von siebenb.-sächs. Rabbar *id.* in den südsiebenbür- gisch-sächsischen Mundarten ab. Biesem sächsischen Wort entspricht im Mitteihochdeutschen radeber. In Hessen lebt die Form Raddabar. Zu den Ausführungen LACEAS lassen sich noch einige Ergänzungen aus Siebb.-Sächs. Wb. V S. 14 beibringen. Hier wird unter Radbahre, sächs. ix ---------- Rabber 'Bahre, Traggerät mit einem Rad', 'Schubkarren* ausgeführt, daß die Bezeichnung nur in den sächsischen Urkunden aus dem 15® und dem 16. Jahrhundert, von denen einige in lateinischer Sprache abge- faßt sind, belegt ist; pro una rabber usw. Wie auch LACEA mutmaßt, dürfte es einer jener "Ausdrücke des Maurerhandwerks" gewesen sein, "die von den sächsischen Meistern auf uns kamen". Später ist das Wort aus dem Siebenbürgisch-Sächsischen geschwunden. Ben Verfassern des erwähnten Wörterbuches zufolge müßte es heute *Räbber, *Rabber, — _____ Robber lauten. In den rumänischen Mundarten, besonders in denen außerhalb der Karpatenkette, lebt es dagegen fort. 2. Eines der zutreffendsten Beispiele, um die Verbreitung eines ausschließlich in der Moldau und in Muntenien bezeugten sächsischen Elements zu veranschaulichen, liefert die Karte 339 șina pe roata des ALR II, Neue Serie. Bas Wort șina *(Rad-) Reifen, Schiene* er- scheint schon bei Bosoftei, im 17. Jahrhundert (siehe sine de fier bei TIKTIN), ein Umstand, der für unsere Erörterung von nicht gerin- ger Bedeutung ist. Auch in den folgenden Jahrhunderten mangelt es nicht an Belegen. Zur Herkunft führt TIKTIN aus, daß es aus dem Pol- nischen und dort aus dem Beutschen komme. Berselben Meinung ist spä- ter CANBREA sowie der BLRM. SCRIBAN weist das Wort in mehreren Sprachen nach; russ.,.ukr«, șerb, șina, poln. szyna, ung, sin, sämtlich von dt. Schiene. Bieses deutsche Wort hat in der zweiten Hälfte des 19* Jahrhunderts noch einmal als Bestandteil der Eisenbahnterminologie Einzug ins Rumänische gehalten: șină de cale ferată * Eisenbahnschiene'. Es stammt von den deutschen Arbeitern, die einige der rumänischen Eisenbahnlinien anlegten. Bieser neue Wortsinn interessiert hier aber nicht» 63 Aus den Atlas-Angaben (siehe auch die Karte Nr, 14 im Anhang) geht hervor, daß pină pe roata ’(Rad-) Reifen, Schiene’ nicht nur in der Moldau, sondern auch in Muntenien, Oltenien und der Bobrud- scha erscheint, wo von einem polnischen oder ukrainischen Einfluß* keine Rede sein kann. Ries besagt, daß die obigen Erklärungen zur Herkunft des Wortes unvollständig Sind, Allen hier zitierten Ver- fassern ist entgangen, daß diese .Bezeichnung auch bei den Sieben- bürger Sachsen vorkommt, die in den vergangenen Jahrhunderten für die rumänischen Fürstentümer die ständigen Lieferanten von handwerk- lichen Erzeugnissen waren, Reshalb ist wohl in sehr vielen Gebieten, und vornehmlich in Südrumänien, bei der Herkunftsbestimmung das Au- genmerk besonders auf sächs, sin bzw, mhd, schin zu richten (vgl, dazu G, KISCH, Nösner Wörter und Wendungen S. 139, Vergleichendes Wb, S. 197; ferner KRAUSS, Wb, d, Handwerksspr, S, 78o, unter Schiene sin, wo die Bedeutung ’eiserne Schiene am Rad [statt des "Reifs"] * als veraltet gekennzeichnet wird). In der Moldau, besonders im Nor- den dieser Provinz, ist für die ältere Zeit auch polnische oder ukrainische Beeinflussung nicht auszuschließen, Festzuhalten ist auch die Antwort sena, dvi seni (Luai), sen^e, seni in dem ukrai- nischsprachigen Punkt 366 derselben Karte, Ber Rumänische Sprachatlas belegt die Bezeichnung sina 1(Rad-)Reifen, Schiene’ in Siebenbürgen in einem einzigen Punkt (Pkt, 141). Es ist anzunehmen, daß sie auch in Siebenbürgen einst viel verbreiteter war. Bas übrige Siebenbürgen, das Banat nicht einbegriffen, kennt heute die Bezeichnung raf, von ung. mundartlich rĂf ’cerceau, bandage’ (siehe A. ECKARBT, a.a.O. S. 1771), letzteres seinerseits aus dt. Reif, Bei den Siebenbürger Sachsen weist die entsprechende deutsche Bezeichnung die Lautgestalt Rif, Räf (Siebb.-Sächs. Wb. V S, 118) auf, aus der heraus sich rum, raf, das ausschließlich durch ungarische Vermittlung eingetreten ist, nicht erklären läßt (vgl. dazu auch CANDREA, SCRIBAN, BLRM). Als einziger leitet TIKTIN rum, raf fälschlicherweise direkt von dt, _Reif her, Bas Wort raf zählt zu den Bezeichnungen ungarischer Herkunft, die in den Mundarten Siebenbürgens in einer nicht sehr weit zurücklie- genden Zeit zu allgemein verbreiteten Ausdrücken wurden. Seine Aus- breitungszone ist vergleichbar mit der von c6oiș-<^ung, kocsis ’Kutscher’, dem im Altreich die Bezeichnung vizitiu (auch vezeteu) ’id.’ gegenübersteht. Interessant ist, daß letztere Bezeichnung ebenfalls ungarischer Herkunft ist, Ihr Etymon, ung. vezeto7, ist aber bereits zu einer früheren Zeit ins Rumänische gedrungen. Sie 64 war sicherlich auch in den siebenbürgischen Mundarten bekannt, ist aber dann unter dem Bruck des Wortes câciș geschwunden (vgl. dazu ALR II, Neue Serie, K. 281 vizitiu). Zum gleichen Begriffsbezirk wie raf gehört covaci 'Schmied*, von ung. koväcs 'Schmied*, ferner die Ableitung cov&cie * Schmie dewer.kstatt * . Beide Bezeichnungen sind in einem bis zur Karpatenlienie reichenden kompakten Gebiet in Sie- benbürgen (siehe ALR II, Neue Serie, K. 538 potcovar und 537 ate- lierul fierarului) verbreitet. Ihr Eintritt in die rumänischen Mund- arten ist in hohem Maße auch der Tatsache zu verdanken, daß das Schmiedehandwerk, wie auch einige Angaben von Gewährspersonen zei- gen (siehe z. B. K. 537 atelierul fierarului), in dieser Provinz vornehmlich von Ungarn und von Zigeunern (țigan ' Zigeuner'hat in den rumänischen Mundarten häufig den Sinn von 'Schmied') ausgeübt wurde. Bas ist auch der Grund, weshalb raf, das gleichfalls dem Sachbereich des Schmiedehandwerks angehört, eine so weite Ausbrei- tung in Siebenbürgen erfahren hat. Wie c6cis, das jüngeren Batums ist, in dieser Provinz vizitiu ersetzt hat, so hat auch raf die Bezeichnung pina verdrängt. Letzterer Ausdruck lebt nur noch in den rumänischen Mundarten außerhalb der Karpatenkette. 3. In £en rumänischen Mundarten gibt es für den Begriff 'Schurz des Schmiedes * zwei Bezeichnungen: șurț und șorț (siehe ALR II, Neue Serie, K. 541 portul fierarului; siehe auch die Karte Nr. 15 im Anhang). Letztere Norm, die auch literatursprachlich ist, begegnet im Altreich und in der Südwestecke des Banats. Bie andere Eorm taucht in Siebenbürgen auf. Bie Grenzlinie zwischen șorț und șurț verläuft nahe der früheren Grenze zwischen Rumänien und Österreich- Ungarn. Es stellt sich nun die Präge, wie sich das Vorhandensein der Norm mit -6- (șorț) innerhalb eines so einheitlichen, ausschließ- lich auf das Altreich beschränkten Gebietes erklärt, während die auch im Beutschen gebräuchliche Porm mit -u- (șurț) in Siebenbürgen und in der Bukowina anzutreffen ist. Bekanntlich wandelt das Rumä- nische betontes 6 nicht in ü um (in den lateinischen Elementen des Rumänischen wird betontes 6 nur dann zu ü, wenn Nasal beziehungs- weise Nasal und Konsonant folgt). Biese Krage läßt sich wie folgt beantworten. Bie șorț-Zone stellt eine ältere Schicht dar, während die Zone mit șurț jünger ist. Bie erste Porm, șorț, ist zu einem früheren Zeitpunkt aus dem Sieben- bürgisch*Sächsischen ins Rumänische gelangt, Einst dürfte s’orț wohl 65 auch in Siebenbürgen existiert haben. Als aber im 18. Jahrhundert die Grenze Österreichs längs der Karpatenkämme und in der Buko- wina gezogen wurde und der neue deutsche Einfluß, dieses Mal öster- reichischen Gepräges, immer nachhaltiger zu werden begann, hat șurț *<^dt. Schurz die Form sorț in den rumänischen Mundarten Siebenbür- gens und der Bukowina ersetzt. Biese neue Welle jüngerer deutscher Elemente hat aber an der Karpatenlinie und an der Grenze zwischen der Bukowina und der Moldau Halt gemacht. Südlich und östlich die- ser Linie blieb die ältere Form șorț lebendig. Hinsichtlich der Herkunft von porț haben die rumänischen Wörter- buchautoren auch auf poln. szorc verwiesen. SCRIBAN erwähnt sogar auch tsch. sorc. Wenn (wie noch bei ^old zu zeigen sein wird) für die Moldau mit Bestimmtheit polnischer Einfluß angenommen werden darf, so ist aber ein tschechischer Einfluß auf die rumänischen Mundarten ausgeschlossen» Bie Form ^ort ist nicht nur in der Moldau, sondern auch in Muntenien bekannt, wo mit keinem polnischen Einfluß zu rechnen ist. Baher ist wohl bei der Herkunftsbestimmung dieses Wortes eher dem Siebenbürgisch-Sächsischen Aufmerksamkeit zu schen- ken. Fr. WEIGANB vermerkt in Beutsches Wb, II S. 8o4 zahlreiche deutsche Mundartformen, wo o anstelle von u erscheint: ”md. schoroz *Vortuch od. Leder zum Schutz des Unterleibs und des Schenkels* im 15» Jh., mnd. schorte * Banzerschürz* (1451), nnd. schorte, schorte, mndl. schorte, nndl. schort * Frauenschürze*, mnd.-mndl. scherten, nnd. schorten, schörten ’schürzen*“. Im Siebenbürgisch-Sächsischen entspricht dem u oft ein o: Scholter, gegenüber nhd. Schulter, Molde, gegenüber Mulde, Es liegt aber kein Nachweis des fraglichen Wortes in diesem Bialekt vor. 4. Ähnlich liegen die Binge bei dem herkunftsmäßig deutschen Wort p6nsula, das auch in der Form p6nzal (siehe die Karte Nr. 16 im Anhang) vorkommt. Bie erste Form, p6nsula, ist in den Mundarten des Altreichs belegt, die andere in den siebenbürgisehen Mundarten. Bas nicht kartographische Material (siehe ALR II, Bd. 1, S. 149, MN 3932, pensula) enthält die Antworten pesulă, Pkt. 812, 836, 872, 876, 886, 987; pi^sula, Pkt. 531, 6o5; pesurä, Pkt. 769; p^esun&ș, Pkt. 52o. Bie entsprechenden Ortschaften lieger sämtlich im Altreich. X, w Z In Siebenbürgen wurden folgende Formen erfaßt: pezal - pezale, Pkt. 13o; pezlu - pezluri, Pkt. 1o5; pjfzli, Pkt. 26o, 325, 224, 246; pezula - jfizule (hier auch varitorâț, von var, varuitor), Pkt. 157; piän^al - pJLendale, Pkt. 219; pentalüs - pentalüsa, Pkt. 228. Bie Form p^zli erscheint auch in den ungarischsprachigen Punkten 192 und 287. 66 Diese Varianten lassen sich auf zwei Grundformen zurückführen, pfensula, in zahlreichen Punkten im Altreich, und p6nzäl, in den transkarpatischen Gebieten. Pür keine dieser beiden Pormen kommt dt. Pinsel als unmittelbare Ausgangsform in Präge. Wie bei den Wör- tern sort und sina ist die Porm im Altreich älter als die siebenbür- gische. Der bezeichnete Gegenstand dürfte somit von den sächsischen Meistern eingeführt worden sein, die auf den Bauplätzen der rumä- nischen Pürstentümer tätig waren. Im Mittelhochdeutschen weist das Wort die Porm p6nsel auf, also mit e anstelle von i und mit s (in Pinsel ist das s ein stimmhafter alveolar-prädorsaler Engelaut) an- stelle von z (siehe Pr. WEIGAND, Deutsches Wb. S. 43o; H. PAUL, Deutsches Wb. S. 398). In diesem Zusammenhang ist auch auf nösn. penzal ‘Haarbüschel an einem Stiel, zum Aufträgen von Plüssigkeiten* zu verweisen (vgl. dazu KRAUSS, Wb. d. Handwerksspr• S. 682, unter Pinsel penzdl). Die mittelhochdeutsche Porm dürfte in der Vergangen- heit nicht nur im Altreich, sondern auch in den rumänischen Mundar- ten Siebenbürgens verbreitet gewesen sein. Die obigen Beispiele aus Siebenbürgen, die sämtlich e statt i haben, sprechen dafür. Sie ent- halten aber in ihrem Lautkörper den Laut z (stimmhafter alveolar- prädorsaler Engelaut) anstelle von s (stimmloser alveolar-prädorsa- ler Engelaut)j was wohl auf jüngere Beeinflussung seitens nhd. Pinsel zurückzuführen ist (vgl. dazu sort, das in Siebenbürgen unter dem Einfluß von nhd. Schurz zu șurț wurde). 5. Das zur Wohnungsbauterminologie gehörende Wort sind(r)ila (siehe die Karte 229 sita des ALR II, Bd. 1, ferner die Karte, Nr. 17 im Anhang) ist in der Moldau, in der Moldauischen Sowjetrepu- blik, in mehreren Punkten Munteniens, im Westen Olteniens und in vier Punkten Südsiebenbürgens belegt. Zu beiden Seiten des Olttals und in vier Ortschaften in Südsiebenbürgen wurde die Bezeichnung sita ‘Brett aus Tannenholz, mit dem das Haus gedeckt wird* vermerkt. Das Synonym dr&nița, das slawischer Herkunft ist (vgl. die Antworten draniäti (Plural) und dran£6tia (Singular) in dem ukrainischsprachigen Punkt 366, ferner poln. dranica, aber auch ung. dranica) bildet eine kompakte Verbreitungszone in Maramureș, in Nord- und Nordostsieben- bürgen, in der Bukowina sowie in der westlichen und nordwestlichen Moldau. In zwei Punkten des Banats wurde die Porm slndra notiert, bei der serbische Vermittlung vorliegt, kommt doch in dieser Sprache genau die gleiche Porm vor (siehe H. STRIEDTER-TEMPS, a.a.O. S. 194, E. SCHNEEWEIS, a.a.O. S. 4 sowie die von E. PETROVICI in dem serbisch- sprachigen Punkt 75 ermittelte Antwort ^indra - sindre). 67 Wie schon gesagt, liegt bei den obigen Wörtern eigentlich keine absolute Synonymie vor. Einige der am Kartenrand vermerkten Kommen- tare der Gewährspersonen heben die Bedeutungsunterschiede bei den obigen Wörtern hervor. In Pkt. 4 zum Beispiel, wo die Bezeichnung für * Schindel’ blänä lautet, erläutert die Gewährsperson, daß heute nur die Hütten mit bläfi gedeckt wurden (coiibilb. s-astrüoä cu bläh), während früher auch die Häuser damit gedeckt wurden. In Pkt. 47 im Banat wird gesagt, daß es ^ițe in Valcani niemals gegeben habe, wohl aber mit șindilă gedeckte Häuser. In Pkt. 141 wird neben șisă auch șindila erwähnt, mit der Erklärung, daß letztere kleiner gewesen sei und mit anderen ineinander gesteckt wurde (iera mai hicü^a; să bag& üna-nt<a). Aus Pkt. 192 stammt die Auskunft, daß die Sennhütte mit zdrâmniță, das Haus aber mit șindilă [= SchindelJ aus Tannenholz ge- deckt werde. Die Schindel, so wird weiter mitgeteilt, ist ausgezapft [ = sfânt uită ] , das heißt, sie weist auf der einen Seite eine ^’insen- kung auf, in die sich der spitz auslaufende Teil der benachbarten Schindel einfügt. In Prundul Birgăului werden fast alle Häuser mit drânița, die breiter und länger als die Schindel ist (vgl. Pkt. 219, ii mai lĂtă si mai lungă decît șindila), gedeckt. In Pkt. 574 wurde in Erfahrung gebracht, daß die meisten Häuser mit drânița gedeckt wurden; ein Teil der älteren Häuser ist dort dagegen mit vier bis fünf Meter langen scinduri [= Brettern] gedeckt. Pur die Ortschaft Zimnicea (Pkt. 899) in dem ehemaligen Gerichtsbezirk Teleorman wird ausgesagt, daß dort früher viele Häuser mit șița gedeckt wurden. Schließlich geht aus einer Randbemerkung zum Pkt. 987 in der Dobrud- scha hervor, daß die Gewährsperson die Bezeichnung sita von den jüngst in dieses Gebiet gekommenen Siedlern gehört hat. Die Mehrzahl dieser Siedler stammt aus Siebenbürgen. Die von den Gewährsleuten gegebenen Erläuterungen wie auch die Verbreitungsgebiete der obigen Ausdrücke lassen die verschiedenen gleichzeitig vorhandenen bzw. zeitlich aufeinanderfolgenden Schichten von Termini erkennen, die in den rumänischen Mundarten zur Bezeich- nung des Begriffs ‘Brett aus Tannenholz, das beim Dachdecken ver- wendet wird’ dienen. Die älteste Bezeichnung ist zweifellos scindura ^^lat. scandula, scindula. Darüber legte sich in verschiedenen Ge- bieten blană, das slawischer Herkunft ist. Beide Wörter haben aber eine allgemeine Bedeutung, sie bezeichnen nämlich nicht nur das zum Dachdecken verwendete Brett, sondern schlechthin jede Art von Brettern. Aus diesem Grunde wurde das Bedürfnis verspürt, deutlicher abgrenzen- de Bezeichnungen für die * Bretter zum Dachdeoken* heranzuziehen» So 68 hat zuerst das siebenbürgisch-sächsische Wort pindila im Rumänischen Fuß gefaßt. Erwähnenswert ist, daß dt. Schindel wie auch rum. scIndura £= * Brett’J auf dasselbe lateinische Etymon scandula, scin- dula zurückgehen, das den lautlichen Veränderungen unterworfen wur- de, die für diese beiden Sprachen charakteristisch sind. Bie sind(r)i- la-Zone dürfte einst größer gewesen sein. Bas Synonym dränita hat sich wahrscheinlich zu gleicher Zeit wie sind(r)ila in dem Gebiet der Ostkarpaten und in Maramureș ausgebreitet. In vielen Orten sind beide Bezeichnungen bekannt. Schließlich, hat sich später die sita- Zone (sita ist gleichfalls deutscher Herkunft, siehe weiter unten) auf das Verbreitungsgebiet von sindilä in Südsiebenbürgen, Westmun- tenien und Ostoltenien hin ausgedehnt. Auch sindra im Banat ist jüngeren Batums. Ber Rumänische Sprachatlas liefert nun folgende Angaben (siehe AIR II, Bd.1 , K. 229 sita): sindila, mit dem Zusatz dah di șindflâ •Schindeldach*, sindila guänta, Pkt. 399 (vgl. die Bezeichnung guont * Schindel* aus Pkt. 478) ; sindiila und sindilim, Pkt. 431; sindrla - sindili, Pkt. 455; sindiila, Pkt. 463, 646 (in der letzten Ortschaft sagt man auch șil^âuca); sandllâ, Pkt. 666. Alle diese Punkte befinden sich in der Moldauischen Sowjetrepublik. Weitere Belege sind: pîndllă - șîndili, Pkt. 836; șind^la und drâniță, Pkt. 551; sindilä, Pkt/~47, 1o5, 537; șindrili und pl|a, Pkt. 723, 928; șindrila, Pkt. 762; sindila, Pkt. 141, 182, 192, 848; șindilă- pindile, Pkt. 876; șandila - șăndif, Pkt. 2. ~ ~~ Bie Form plndrä ist im Banat, in Pkt. 29, (mit der Erklärung, daß die init șindri gedeckten Häuser sehr selten seien) sowie in Jugoslawien, Pkt. 8 (mit der Erläuterung, daß sindra eigentlich șindrila sei und daß die Trockenmühlen, die sogenannten soci ["Singu- lar soace] mit slndri gedeckt wurden), belegt. Für das Synonym "sita weist der ALR folgende Formen nach: sită, Pkt. 7o5, 769, 784, 812, 987; sită - șîțe, Pkt. 1o2, 172, 723, 791, 872, 886, 899; sisa, Pkt. 13o und~14Î (hier auch sindila). Bie Nebenform sisa ist bei der Herkunftsbestimmung sehr wichtig. In den Wörterbüchern TIKTINS und CANBREAS steht die Bezeichnung pita ohne Herkunftsangabe. SCRIBAN und der BLRM vergleichen sie mit serb. stica * Brettchen*. Gegen serbische Herkunft sprechen sowohl Schwierigkeiten rein formaler Natur als auch vor allem die geographische Verteilung des Wortes. Bas Verbreitungsgebiet der meisten mundartlichen Elemente serbischer Herkunft erstreckt sich auf das Banat und manchmal auch auf das westliche Olteni en. Sita 69 weist aber eine andere gebietsmäßige Verbreitung auf. Lajos TAmXs nahm als Etymon dt. Schießbrett * an Bauernhäusern die Bretter, wel- che die Giebelflächen oberhalb der gemauerten Wände bis zum Bach- rande bekleiden* an (siehe Notes d*6tymologie roumaine, in Beiträ- ge zur Romanischen Philologie, Bd. 1, Berlin 1961, S. 216 - 217). Bie Form șisa in den Punkten 13o und 141 steht dem deutschen Etymon sehr nahe. Allerdings läßt sich für dieses Wort im Siebenbürgisch- Sächsischen kein Beleg ermitteln. Ber Ausgangspunkt ist dennoch in Südsiebenbürgen zu suchen. Von hier aus ist die Bezeichnung zu- sammen mit dem Gegenstand ins Olttal, nach Ost- und Westmuntenien gelangt. Sogar heute noch steigen die Bauern vom Gebirge in die Börfer der Hügellandschaften und der Ebene hinab, um șindrila zum Verkauf anzubieten. Bieselbe Richtung haben, wie im folgenden noch zu zeigen ist, auch andere aus Siebenbürgen stammende deutsche Ele- mente (wie tron, troaca, lana) eIngeschlagen. 6. Ein .weiteres Element, dessen sächsische Herkunft außer Zweifel steht, ist joägar *(bogenförmige) Säge, große Säge*. Es ist nur in Muntenien, in der Bobrudscha und in Oltenien belegt (es ist aber nicht ausgeschlossen, daß die Bezeichnung auch in Siebenbürgen be- kannt ist). Es kommt von siebenb.-sächs. *zager, das dt. Säger ent- spricht (vgl. Rumänisches Akademiewörterbuch). Zur Feststellung seiner gebietsmäßigen Verbreitung wurden die Karten 369 ferăstrău und 37o besohle des ALEM I, Neue Serie, herangezogen; nach ihnen wurde die Karte Nr. 18 im Anhang zusammengestellt. Zum besseren Verständnis der letzteren Karte ist es notwendig, einige Erläuterungen vorauszuschicken. Zuerst ist festzuhalten, daß es zwei verschiedene Holzsägen gibt: den verhältnismäßig kleinen ferăstrău, der von einem einzigen Menschen gehandhabt wird und den größeren Joagar für zwei Mann. Bas erste Wort, das ungarischer Her- kunft ist, überdeckt den größten Teil des dakorumânisehen Sprachge- bietes, nämlich die Moldau, unter Einschluß der Bukowina, das mittle- re und nördliche Siebenbürgen, Oltenien, Muntenien und die Bobrud- scha. Bieser Zone ferăstrău ’von einem einzigen Mann gehandhabtes Sägegerät' steht in Westrumänien und zwar im Kreischgebiet, im Banat und in dem größten Teil der Bezirke Cluj und Hunedoara, die Wortzone flrez *id.* gegenüber. Wie ferăstrău, so kommt auch firez aus dem Ungarischen (von ung. füräsz), es ist aber jüngeren Batums. Sie lassen sich mit den bereits behandelten Bezeichnungen vizitfu (Altreich) und cooip (Siebenbürgen) vergleichen. Beide sind unga- rischer Herkunft, sind aber zu verschiedenen Zeitpunkten in die rumänischen Mundarten gelangt. 7o Eirez in West rumâni en “bezeichnet indessen nicht nur die Einmann« säge (ferăstrău) sondern auch die größere, mit der zwei Männer ar- beiten» Diese Homonymie besteht hingegen nicht bei den Mundarten innerhalb der ferastrau-Zone, wo zur Bezeichnung des größeren Ge- rätes entweder das Wort beschie, aus türk, bicky, bi&iYa oder herkunftsmäßig sächsisches joâgăr herangezogen wird» Beschie be- gegnet im Moldauischen, joâgăr dagegen im Muntenisehen (vgl. hier- zu das gleichfalls aus Siebenbürgen stammende herkunftsmäßig unga- rische Wort hlrdäuoln.] lanwa ■ id.’^nihd. lanne). In AIR II, Neue Serie, K. 346 lambe ist die Form lamba nur in der Moldau innerhalb eines einheit- lichen Gebietes belegt. Hieraus ergibt sich, daß sie über polnische bzw. ukrainische Vermittlung auf mhd, Lanne zurückgeht. Perartige Vermittlungen sind aber für lana in Südoltenien auszuschließen, eher ist anzunehmen, daß mhd. lanne möglicherweise infolge der Handelsbe- ziehungen zwischen diesem Gebiet und den sächsischen Mittelpunkten in Südsiebenbürgen dorthin getragen wurde, Pie in diesem Abschnitt ausgewerteten Karten zeigen eindeutig, daß sich der siebenb’ürgisch-sächsische Einfluß nicht nur auf die rumänischen Mundarten innerhalb des Karpatenbogens beschränkt, Pank der einst engen Handelsbeziehungen zwischen den Gebieten diesseits und jenseits der Karpatenhänge verbreiteten sich die sächsischen Wörter zusammen mit den Sachgegenständen und wurden so in weiten Gebieten in der Moldau, Muntenien, Oltenien und der Pobrudscha heimisch. Einige dürften auch durch Wanderungen aus Siebenbürgen in diese Provinzen gelangt sein.. Pie hier aufgeführten Wörter haben zum großen Teil keinen so ausgesprochen mundartlichen Charakter mehr wie die ausschließlich im Innern Siebenbürgens belegten Bezeichnungen, 75 d) Über das gesamte dakorumänisehe Sprachgebiet verbreitete sächsische Lehnwörter Eine noch gefestigtere Stellung innerhalb des rumänischen Wort- schatzes haben die Elemente siebenbürgisch-sächsischer Herkunft (ochelari, căptușeală, șura), die im Anschluß erörtert werden. Sie weisen in den rumänischen Mundarten ein verhältnismäßig hohes Alter auf. Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang das Wort șold, von Al. GRAUR (siehe Al. GRAUR, încercare asupra fondului principal lexical al limbii române, Bukarest 1954, S. 54) in die Bestandsliste des ru- mänischen Grundwortschatzes aufgenommen. Die Kriterien, nach denen GRAUR diese Liste zusammengestellt hat, sind sehr streng. Daß șold auch zu diesen Elementen gezählt wird, stellt einen Beweis für seine feste Stellung im Rumänischen dar. 1. In fast allen dakorumänisehen Mundarten bekannt ist das Wort troc, mit der Nebenform troaca (vgl. dazu dt. Trog, mhd. troc(g), ahd., asächs., mnl., ags., anord. trog, nnl. troch usw., die auf it. truogo, troga, truogolo ’(kleiner) Trog’ zurückgehen). Letztere sind herkunftsmäßig mit Truhe (siehe Fr. KLUGE, Etym. Wb. S. 792) verwandt. Das Wort troc kam schon im Altrumänischen vor, Belege finden sich beim Anonymus Caransebesiensis: trok, troke ’pelvis, Unter’, von N. DRAGANU, DR IV S. 147, durch dt. Trog, sächs. troX erklärt. Ein weiterer Beleg findet sich in einem Catastif de lucruri (= Inventarverzeichnis) aus dem Jahre 1803 in Arhiva româneasca a companiei Grecilor Sibiiului: 1 troake de soponit ’ein Trog zum Einseifen’ (siehe N. DRAGANU, DR IV S. 127). Siebb.-Sächs. Wb. I S. 392 erscheint sächs. Troch, und zwar in dem zusammengesetzten Wort Buettroch ’Badewanne’. Eine interessante Abteilung, die Licht auf eine der Ursachen wirft, weshalb sich die Bezeichnung von Siebenbürgen her nach den übrigen Landesteilen ausbreiten konnte, ist trocar ’Rumäne der Vorstadt Șchei in Kronstadt (Brașov)’ (vgl. TIKTIN). Bei TIKTIN (unter trocar) heißt es dazu: "Die Frauen der trocari beschäftigten sich früher mit der Anfertigung von Schnüren, die sie in einer kleinen Mulde (troacă) flochten, woher der Name rühren soll“. An- schließend wird von TIKTIN eine andere Erklärung wiedergegeben, die hier von größerem Interesse ist: ”Dgg. soll dieser der NameJ darauf ... zurückzuführen sein, daß die Männer Obsthandel treiben u. dieses in Mulden halten” (vgl. dazu die obigen Ausführungen zum Wort tron, im Zusammenhang mit den sogenannten țigani nemțești). 76 In ALR I, Bd, 2, K, 7 țeasta, K, 238 leagan, ferner in AIR II, Neue Serie, K. 33o troaca (pentru porci) finden sich die wichtigsten Auskünfte in bezug auf die gebietsmäßige Verteilung des Wortes, Auf- grund dieser Angaben wurde die Karte Nr, 2o des Anhangs zusammenge- stellt. Bei näherer Betrachtung der letzteren Karte ergibt sich, daß die Form troaca ’(Hirn)schale’ eine einheitliche Zone in Oltenien bildet. Östlich dieser Zone, in Südwestmuntenien, ist troaca in der Bedeutung *Wiege* belegt. An einigen Punkten kommt es zur Überlagerung der bei- den Zonen, Eine dritte Zone, die fünf Punkte in Südostoltenien und Südwestmuntenien einschließt, wird von troc - trocuri im Sinne von * Schweinetrog* gebildet. Schließlich ist die Perm troaca in der Be- deutung * 1 Schweinetrog’ innerhalb eines sehr ausgedehnten Gebietes, das Siebenbürgen, Maramureș, die Bukowina und Teile der Moldau um- faßt, anzutreffen. Eine besondere Erörterung erfordern troaca *(Hirn)schale’ und troaca * Wiege*. Besonders im ersten Pall ist der Bedeutungswandel ziemlich schwer zu erklären. Für den Übergang von der Bedeutung ’Trog* zu der von * Wiege’ läßt sich eher eine Erklärung finden, ist doch bekannt, daß der Trog (= troc) auf dem Lande oft als Wiege verwendet wird. In der Bedeutung * Schädel, (Hirn)schale* ist troaca wie folgt be- legt: tr^âca cäpuli - troc, Pkt. 825; tr^âca ~ truä&a, Pkt. 837; truäc troc, Pkt. 815, 842, 846, 85o, 874; truâca câpului - trpäce, Pkt, 81 o; truâca câpului (und c&patlna gyäla), Pkt. 878; truâca câpului - truâdă dfe cap, Pkt. 88o; truâca guâlă - tro6, Pkt. 885; truâca - truâce, Pkt. 865. Hierzu gehört auch die Antwort trocol^ia guält - trocoläi g^äli,. Pkt. 859 im Timoktal (vgl, ALR I, Bd. 2, K, 7 țeasta). I. IORDAN (vgl. I. IORDAN, Les dânominations du ’crâne* d’aprâs l’ALR S. 129) sieht darin mit vollem Recht die Wurzel troc mit dem Suffix -61e (Variante von -ule) mit merkwürdiger Verlage- rung der Betonung auf die vorletzte Silbe, Zu diesem neuen Sinn des Wortes troaca *(Hirn)schale’ meint I. IORDAN: "Troaca aurait pu etre employâ pour dâsigner le * crane* en partant meme de son sens propre ... Une äuge (surtout par sa forme concave) ressemble suffisamment ă la boite crânienne pour que les deux Images et les deux termes se confondent dans le langage affectif” (siehe I. IORDAN, a.a.O, S. 129). Er führt dann einige Synonyme von troaca an, die ebenfalls in der Bedeutung *(Hirn)schale’ gebraucht werden, wie căuș 'Schöpfkelle*, ciutura *Schöpfeimer eines Ziehbrunnens *, ghioc ’(Kaurin-)Muschel’, und die in einigen Fällen über ganz Rumänien verteilt sind. 77 Zweifellos ist diese Erklärung richtig. Es ist aber noch zu zeigen, weshalb das Wort troaca, das auch in anderen Teilen Rumä- niens bekannt ist, nur in Oltenien die Bedeutung '(Hirn)schale' angenommen hat. Vom Atlas-Material ausgehend beschäftigt sich I. IORDAN in der angeführten Arbeit ausführlich mit allen rumänischen Benennungen für diesen Begriff. Die älteste rumänische Bezeichnung für ’Schädel’ war țeasta (a.a.O. S. 99) ? aus lat. testa 'irdenes Geschirr', ’Hirnschale’, 'Kopf* (vgl. fr. tete). Hinsichtlich der Herkunft von țeasta bietet sich noch eine andere Erklärungsmöglich- keit an. Im Rumänischen gibt es auch das Wort țest, Plural țeste (oder țesturi)~=^lat. testum, mit der Bedeutung 'Backglocke, -schüssel. Glockenförmiges Tongefäß, den Bauern zum Backen klei- ner Quantitäten dienend, was in der Weise geschieht, daß der Teig auf einen heißen Herd gelegt, die Glocke darüber gestülpt und diese mit heißer Asche bedeckt wird' (zitiert aus TIKTIN). Der Ge- brauch dieses Wortes in affektgeladener Sprechweise hat zu einer morphologischen Differenzierung geführt. Neben țest - testuri 1 Backglocke, -schüssel* trat die Form teasta - teste in der Be- deutung 'Schädel' (siehe I. IORDAN, a.a.O. S. 1oo, TIKTIN). Unabhängig davon, welche von. diesen Erklärungen der Wahrheit entspricht (jede von ihnen ist annehmbar), darf doch mit Sicher- heit angenommen werden, daß das Wort țeasta 'Schädel* einst auch in Oltenien, dort, wo heute für 'Schädel' troaca gesagt wird, vor- handen gewesen ist. Neben teasta 'Schädel' wurde hier weiter die Bezeichnung test ’Backglocke' verwendet» Die läge dürfte wahr-’ scheinlich auch in anderen dakorumänisehen Mundarten ähnlich ge- wesen sein. Allerdings gab es wohl neben teasta noch andere Wörter lateinischer Herkunft zur Bezeichnung des Schädels (z.B. capațrînă). Innerhalb dieses Begriffsbezirkes kommt es, wie auch I. IORDAN, a.a.O. gezeigt hat, ziemlich schnell zu lexikalischen Neuerungen, die in hohem Maße auf das Einwirken des Affektfaktors zurückzu- führen sind. So erklärt es sich, daß z. B. in Muntenien, der Do- brudscha und der (südlichen) Moldau neben seltener werdendem teasta 'Schädel' herkunftsmäßig bulgarisches tidva 'id.', eigentlich 'FlaschenkürbisS verwendet wird. Von Südmuntenien, wo tidva inner- halb eines zusammenhängenden Gebietes belegt ist, hat sich die tidva-Zone nach Norden und Nordosten, bis in die Moldau hinein ausgedehnt. Dies bestätigt den uralten Zusammenhang zwischen der muntenisehen Mundart und einigen moldauischen Mundarten, von dem bereits die Rede war. Die tidva-Zone, wie auch andere ähnlich ge- lagerte Wortverbreitungsgebiete, schließen Oltenien nicht mit ein. 78 In Muntenien, der Dobrudscha und in Teilen der Moldau (wo țeasta ’Schädel* laut ALR nur noch wenig gebraucht wird) wurde țeasta •Schädel* demnach infolge der Konkurrenz des neueren, ausdrucksstär- keren tidva zurückgedrängt. Die Ursache des Verschwindens von țeasta * Schädel* in Oltenien ist hingegen eine andere. Bekanntlich ist der Brauch, das Brot im țest zu backen, nur noch in dieser Provinz verbreitet. Deshalb hat sich nur hier țest * Backglocke* behaupten können, țeasta ’Schädel* und țest *Backglocke* haben hier eine Zeit lang nebeneinander be- standen. Im Plural wiesen beide Wörter dieselbe Porm auf: teste», diese Homonymie wurde dann durch den Ersatz des Wortes țeasta •Schädel’ (an seine Stelle trat troaca) beseitigt. So kam es zu der Beziehung țest ’Backglocke* - troaca ’Schädel* anstelle von țest ’Backglocke* - teasta * Schädel*. Sicherlich hat hierbei auch der Affektfaktor eine gewisse Rolle gespielt. Wie aus der Karte Nr. 2o des Anhangs hervorgeht, liegt östlich der Zone troacă 'Schädel* die in der Größe sehr ähnliche Wortzone troaca * Wiege*. Sie umfaßt Südwestmuntenien (den ehemaligen Ge- richtsbezirk Teleorman und den Süden des ehemaligen Gerichtsbezirkes Argep) sowie einen Streifen rechts des Olt (Teile der ehemaligen Gerichtsbezirke Viloea und Romanați). In einigen Punkten überlagert die Zone von troaca * Wiege* die Zone von troaca ’[HirnJ schale’. Troaca ’Wiege* ist auch noch in anderen vereinzelten Punkten im übrigen Rumänien belegt. Sehr bemerkenswert ist, daß sich das dichteste Netz von Punkten mit troacă * Wiege* in dem Gebiet befindet, wo die ’Wiege* mit albie-^^lat. alveus bezeichnet wird, dessen Grundbedeutung ’Holzgefäß aus einem dicken, ausge- höhlten Baumstamm, in dem man Wäsche waschen, den Teig kneten kann usw.* ist. Es ist gleichbedeutend mit den Wörtern troaca und troc. Daher konnte eine Bezeichnung durch die andere ersetzt wer- den. Ebenfalls in Südostoltenien und Südwestmuntenien liegt die kleinere Wortzone troc - trocuri ’Schweinetrog* (siehe die Karte Nr. 2o im Anhang). Außerdem ist die Bezeichnung troc - trocuri in einem ausgedehnten Gebiet belegt, das das gesamte innere Sieben- bürgen, Maramureș, die Bukowina und den nordwestlichen Teil der Moldau umfaßt. Innerhalb dieser Wortzone wurden folgende lautliche Varianten erfaßt: tr^ca - truos, Pkt. 365, 531 , 836; troacă - troc, Pkt. 362, triöoa - tri6§, Pkt. 21 9î tröoa - trg§, mit dem Zusatz tr^că cu d6uä c61me ’Abteilungen, eine für Wasser, eine andere für 79 Spülwasser’, Pkt, 26o; dieselbe Form erscheint auch in den Punkten 228, 235, 25o; o trftci - trpci, Pkt. 31o; tru&ca, Pkt. 574. Pas Wort ist weiterhin in den Punkten 13o, 141, 157, 172 bezeugt (vgl. AIR II, Neue Serie, K. 33o troaca (pentru porci)). Im Nordwesten der Moldau (Pkt. 414, 514, 52o, 537) wird für den- selben Gegenstand tr6uca gesagt. Pie Form erscheint auch in Pkt, 682 in der nördlichen Pobrudsoha (vgl, AIR II, Neue Serie, K. 33o troaca (pentru porci) ). Bei TIKTIN, SCRIBAN und CANPREA wird treuca unter troacă behandelt, woraus zu entnehmen ist, daß diese beiden Wörter nach Ansicht der Autoren gleicher Herkunft sind, SCRIBAN und CANPREA verweisen aber auch auf dt. Trucke ~ Truhe. Zugunsten einer verwandt- schaftlichen Beziehung zwischen troaca und treuca ließe sich die Form tr6uoa ’Schüssel* in Pkt, 141 (ALR II, Bd. 1, K. 292 lighean) oder die obenerwähnte Form tri6ca ’Schweinetrog’ (vgl. Pkt, 219, ALR II, Neue Serie, K. 33ö troaca (pentru porci) ) anführen. Eine weitere Nebenform, tfeuca * Schweinetrog*, die von ALR II, Neue Serie, K, 33o troaca (pentru porci) in zwei Ortschaften aus- gewiesen wird (Pkt, 531, tiâucâ - ti6p^ca perșilor - t^e^s, Pkt. 182, tfeuca - teuc) ist bei TIKTIN unter teică aufgeführt, mdt An- lehnung an treuca. Ungeklärt bleibt indessen die Herkunft von teica. ALR I, Neue Serie, K. 171 copăiță belegt es in der Bedeutung *unter- halb des Mühltrichters befindliche Mulde, aus der die Körner in die Öffnung des Mühlsteines laufen’ im Norden der Moldau sowie im nord- westlichen Siebenbürgen. Sein Vorkommen in Nordwestsiebenbürgen läßt die von einigen Wörterbüchern befürwortete Erklärung durch das Türkische (türk, tehne) in höchst fraglichem Licht erscheinen. 2. Eine in den dakorumänisehen Mundarten (bei teilweiser unga- rischer Vermittlung) weitverbreitete Bezeichnung sächsischen Ur- sprungs ist laț-c sächs. laz (= dt. Latte), ung. 16c (Rumänisches Akademiewörterbuch, unter lat). Wie die Karte Nr. 21 im Anhang zeigt, ist sie in fast ganz Ru- mänien bekannt. Nur im Banat, in Südoltenien und Südwestmuntenien wurden andere Bezeichnungen ermittelt, Übrigens ist das im Banat gebräuchliche Wort ebenfalls deutscher Herkunft (siehe den Abschnitt über die ausschließlich im Banat vorkommenden deutschen Elemente). Pas Mundartmaterial findet sich in ALR II, Bd. 1, K, 227 lațuri. Pie Form lat, aus sächs. laz, ist über eine Zone verteilt, die das Innere Siebenbürgens, Teile Olteniens, das östliche Banat und den Norden Munteniens umfaßt. Es wurden folgende mundartliche Formen erfaßt: laț - lațuri, Pkt. 27, 95, 1o2, 1o5, 833; laț - lăți, 8o Pkt«, 13o, 172; laț - lăți, Pkt* 157, 182, 762, 784. Dazu sind die Pormen zu vergleichen, die vom Explorator in den sächsischen Ort- schaften vermerkt wurden; l£ța (blâncij. *p£S 16ța 'Lattenzaun’)5 Pkt. 245, 16țan (gașfeț aus 16țăn ’Lattenzaun*), Pkt. 143 (AIR II, Bd. 1, K* 268 gard de lațuri). Eine Bestätigung der sächsischen Herkunft dieses Wortes (lat) liefert das Verzeichnis lautlicher Entsprechungen, das A. SCHULLERUS in dem Vorwort zum ersten Band des sächsischen Wörterbuchs veröffent- licht hat* Auf Seite L werden die lautlichen Varianten von nhd* Latte in 5o siebenbürgisch-sächsischen Ortschaften angegeben« Zu- meist erscheint Latz (oder Lg.tz, Latz), ferner Leatz (in Meeburg, Schaas), Loatz usw* Von Siebenbürgen aus hat sich lat auch auf die Mundarten Muntsniens und Olteniens ausgedehnt. Es hat aber hier in- folge der Epenthese von -n- die Porm lant (siehe dazu ALR II, Bd. 1, K. 227 laturi, Pkt. 7o5, 728, 791, 876). Daneben gibt es in diesen Provinzen aber auch die Porm lat (vgl. dieselbe Karte, Pkt. 682, 762, 784, 833, 987> Ungarische Vermittlung (ung* 16c; vgl. auch, die Antwort leț in dem. ungarischsprachigen Punkt 287, ferner lețțec, Pkt* 575) ,liegt bei der Porm leț - lețuri vor, deren Verbreitungszone den Norden des eigentlichen Siebenbürgens, Maramureș, das nördliche Kreischge- biet, die Bukowina und die Gebirgslandschaft der westlichen Moldau umfaßt» Zwischen die nördliche Zone mit let~ und die südliche mit lat schiebt sich vom Westen her ein Streifen mit l^aț - le&țuri (in zwei Punkten ist das Substantiv feminin: leâța - 16ța, Pkt. 141 und 25o) ein. Bei diesen Pormen ist die Substitution des Vokals durch den Diphthong die auch in Wörtern wie ^teand, șteamp, buștean be- gegnet, auffällig. Bei letzteren geht aber dem diphthongierten -ä- die Gruppe st- Jtj voraus* In leaț kommt diese Konsonantengruppe nicht vor und daher muß bei der Herkunftsbestimmung auch, auf sächs* Lefitz, das von SCHULLERUS in dem erwähnten Verzeichnis lautlicher Entsprechnungen aufgeführt wird, verwiesen werden, Die Porm leaț hat sich, wie die Karte Nr. 21 im Anhang zeigt, von Siebenbürgen aus auch auf die östliche Moldau ausgedehnt, und zwar sicherlich infolge von Wanderbewegungen, die in Siebenbürgen ihren Ausgang nahmen. Die- selbe transkarpatische Herkunft hat auch die leț-Zone am mittleren Lauf des Dnestr. Die Verbalableitung a letui ’Lattexi auf das Haus legen’ ist in Pkt. 431, lietülm, Pkt* 4o5, o liețuiâști casa und Pkt* 27, sa lățuie belegt(ALB II, Bd. 1, K. 227 lațuri). 81 3* Eine weitere, auf fast dem gesamten dako rumâni sehen Sprachge- biet bekannte Bezeichnung ist șopron, mit den Nebenformen sopru, sop, supa, șofru, șopotei, șoproanâ. Aus der gebietsmäßigen Verteilung er- geben sich keinerlei Schlußfolgerungen hinsichtlich der Herkunft der Formen sopru und șopron, um deren Klärung sich auch TIKTIN bemüht hat; "Die Form soprön ist schwierig, Zshg, mit magy, Șopron ’Oeden- burg* wohl kaum vorhanden". Șopru kommt von dt. Schopp(e)n. Es ist besonders in Siebenbürgen, in Maramureș und im Banat, ferner in Ol- teni en und Westmuntenien änzutreffen, während șopron in Ost- und Südmuntenien, in der Dobrudscha, in der Moldau (und in der Moldau- ischen Sowjetrepublik) heimisch ist (ebenso aber auch in den Ort- schaften, wo die Antwort sopru lautete)» Das Wort scheint im Rumä- nischen ziemlich alt zu sein. Zur Herkunft sind auch die in ADR II, Bd, 1, K» 262 șopron belegten sächsischen Formen ?6pän »Schuppen* (Pkt, 143) und șopiy (Pkt, 245) zu vergleichen. Diesen Formen steht rumänisch sop - söpuri, das auf derselben Karte in Pkt, 182 (Kron- stadt) und 784 (Muscel), ferner in Pkt» 172 (șuop) belegt ist, sehr nahe. Alle diese Ortschaften befinden sich innerhalb der Zone, in der zahlreiche sächsische Elemente aus dem mittleren Siebenbürgen nachweisbar sind. Supa ’id.* (Pkt. 4 und 8, beide in der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien) kommt dagegen aus dem Serbischen. Dazu ist șerb, supa »der Schuppen’ zu vergleichen (Zeitschrift für Mundartforschung XV S. 21), ferner die in AIR, Pkt, 37 (știppa - stippe) und Pkt, 25 (știpra - știpre, wahrscheinlich durch rumänisch sopru beeinflußt) belegten ser- bischen Formen (vgl. auch die bei den Banater Bulgaren aufgenommene Antwort jj6pa, sop), Die Form șotipra erscheint in Pkt. 414 in der nördlichen Moldau, sopro&na in Pkt. 848 in Oltenien und sopot6iu, neben sop, in Pkt, 172 in Südsiebenbürgen, Schließlich ist auf verschiedenen Karten noch eine Form, s6fru - söfruri,belegt (siehe ALR I, Neue Serie, K. 138 șura (de fân); ALR II, Neue Serie, K. 395 șopron (pentru oi); ALR II, Bd. 1, K. 262, șopron). Șofru ist an verschiedenen Orten in Oltenien und im Banat, in den Punkten 2, 27, 29, 26, 76, 872, 886 bekannt. Der Übergang von p, zu.f tritt stellenweise in mehreren rumänischen Mundarten auf. Anschließend werden mehrere Beispiele aus dem ALR-Material, bei denen diese Sub- stitution auftritt, aufgeführt. Am Wortanfang: plit »Rüssel des Schweins V>flit; plisc »id. »-^=~flisc; pușchea »Pickel auf der Zunge»^ fușchea. Im Wortinnern: capta »Leisten*>oafta. Im Wortauslaut: cadrop »Ankleideschrank*> cadrof; dulap, dolap »Kasten, Schrank»-^dulaf, dolaf; prosop ’Handtuch£=~prosof; tirnacop * Spitzhacke ’-^tirnacof.Es kommt 82 aber auch die entgegengesetzte Erscheinung vor, wo p anstelle von f auftritt: piftie * Sülze *j>-piptie; canaf 1 Quaste, Troddel’>canap; zuluf 1 Haarlocke*>zulup’ (zu letzterem siehe auch Radu FLORA, Graiurile românești din Banatul iugoslav, in Fonetica si Dialecto- logie I, Bukarest 1958, S. 132), 4. Auf eine ziemlich große Fläche erstreckt sich die Zone des Wortes căptușeala • Futter* und der Verbalkonstruktion a căptuși o haină ’ein Kleidungsstück füttern* (AIR II, Neue Serie, K. 527 căptușeală, 528 căptușește (o haină); siehe auch die Karte Nr. 22 im Anhang). Ihre Isoglossen schließen nicht das Gebiet des mittleren und nordwestlichen Siebenbürgens ein, wo die Bezeichnung berlej ’ Futter’ und das Verb a berlui ’ausfüttern*, von ung. b611elni ’ich füttere aus’, mit l>»rl wie in birla ’Rollwalzen bei WebStühlen *<^ bila * Balken’, dirlog * Pferdezügel *, mpl-n, schwäb. Mfiler, mölen angeführt (siehe auch E. SCHNEEWEIS, a.a.0. S. 47-48). 15* Ber schwäbische Einfluß läßt sich sehr gut an Hand des Verbrei- tungsgebietes von paore ‘Bauer’ veranschaulichen. Bas Vorhandensein des Wortes in der Banater Mundart wie auch im Serbischen findet in' historischer Sicht in den Ereignissen eine Erklärung, die sich im 18. Jahrhundert in diesem Grenzgebiet des habsburgischen Kaiserreiches abspielten. Biese von den Türken geräumten Gebiete in Südwestrumänien wurden zu jener Zeit entweder den freien Grenzwächtern - und zwar vor- nehmlich dort, wo die Grenze noch wenig gesichert war - oder den neu- zugewanderten deutschen Siedlern (nunmehr zumeist als Bauern tätig) übergeben. Als Etyma von rum. paor kommen bair.-österr. Pauer (mund- 102 artlich paur, baur), tirol. paor, schwäb. Bauer (siehe H. STRIEDTER- TEMPS, a. a. 0. S. 169) in Frage* Im ALR I, Neue Serie, K. 14 plugar (siehe auch die Karte Nr. 30 im Anhang) sind folgende Formen belegt: paorj, - paorj., Pkt. 29; pa^orj.e - paorj, Pkt. 36; pa^ore - pajjorj, Pkt. 76 (in der Anmerkung zu diesem Punkt wurde von der Gewährsperson erläuternd hinzugefügty daß sie den Ausdruck plugar aus den Büchern kenne); päore - paur j, (daneben auch economi und plugari), Pkt. 105- Für ‘Feldbau’ erscheint in den Punkten 29? 36, 47, 76 der Ausdruck păorlt (ALRM II, Neue Serie, K. 7 plugăriț)* 14* Gleichfalls auf .das Banat beschränkt ist das Verbreitungsgebiet von ra^pelț ‘Streichholz’^ dt. Reibholz (ALR II, Bd. 1, K. 276 chibri- turi) . Es weist die folgenden Varianten auf: r&^pi^lț - răj/pi^lțuri, Pkt. 2; ra^p^elț (PI. ) - ra^p^elcili (Sg.rn.it Artikel), Pkt.27; răjj&ârțu (Sg.mit Artikel) - £äip^erj, Pkt. 36. Im Serbischen bezeichnet rajpholc ein ’Stück Holz am Webstuhl’ (SCHNEEWEIS a.a.0. S. 57), deshalb ist bei dem rumänischen Ausdruck serbische Vermittlung auszuschließen. 15o In demselben Gebiet (Pkt. 29, 36, 76) tritt die Bezeichnung rol ‘Walze, Rolle’<Șș ș%m m^cfor ș#11 ’ auch das ist kein ungarisches Wort». 114 6. Oftmals "bedienen sich einige siebenbürgisch-rumänischen Mund- arten zur Wiedergabe desselben Begriffs einer Bezeichnung ungarischer Herkunft, andere wiederum einer Entlehnung aus dem Deutschen. So ist in einigen Orten für ‘Verputz’ die herkunftsmäßig deutsche Bezeichnung măltăr anzutreffen, in anderen dagegen văcălâș, das ungarischen Ur- sprungs ist. Im Altreich steht diesen Wörtern tencuială (und das Verb a tencui) gegenüber. Die rumänischen Wörterbücher verweisen bei der Erklärung des Wortes auf ukr. tinkuvati, poln. tynkowac, die ihrer- seits auf dt. tünchen, Tünche (vgl. z.B. SCRIBAN.) beruhen. Seine Ver- breitungszone erstreckt sich nicht nur auf die Moldau, sondern auch auf Muntenien, die Dobrudscha und Oltenien. Da aber die Verteilungs- zonen der ukrainischen Lehnwörter (von den polnischen ganz zu schwei- gen) nicht über die ehemalige Südgrenze der Moldau hinausgreifen, er- hebt sich die Drage, ob dieses Wort nicht auch durch das Deutsche, ge- nauer gesagt, durch das Siebenbürgisch-Sächsisehe zu erklären ist. In diesem Dialekt hat dt. tünchen die Form tinigp (siehe G. KISCH, Nösner 'Wörter und Wendungen, S. 155), aus der unter Hinzufügung des Verbal- suffixes -ul (das oft Verben fremder Herkunft angefügt wird) rum. *tingul,*tincul und dann tencui hervorgegangen ist. Es ist anzunehmen, daß das nur in zwei Ortschaften Siebenbürgens (Pkt. 182 und 192) bezeugte a tencui, tencuiala einstmals in dieser Provinz eine viel größere Verbreitung hatte. Mit der Zeit wurde es im Innern Siebenbürgens durch väcSlul, văcălâș, văcăluiâlă (< ung. vakolat) ersetzt. Auf das Banat, das Kreischgebiet, Maramureș, die Bukowina sowie auf einige Punkte im mittleren Siebenbürgen dehnte sich die jün- gere măltăr-Zone aus. Dieses Wort ist auch im Ungarischen und Serbi- schen nachweisbar. H. STRIEDTER-TEMPS, a.a.0. S. 158, gibt als Etymon bair.-österr. Malter an, während 0. LACEA, DR III S. 1091, auf dt. Mörtel verweist. Der ALR II, Bd. 1, S. 117, MN 5789 tencuiala enthält zahlreiche Formen zu maltar, von denen anschließend einige wichtigere zu nennen sind: maltar, Pkt. 546, 272, 555, 562, 599, 586, 554; mâltără, Pkt. 516; mâldără (din hămucă gi cu var), Pkt. 510; moltar, Pkt. 255, 284; molter, Pkt. 549« Derselbe Ausdruck (mattier) erscheint auch in dem ukrainischen Pkt. 566 (vgl. ferner bulg. malter in Pkt. 48 und serb. malter in Pkt. 25). Es gibt auch die Verben a măltărl 'verputzen’, a măltărul, a malte- rizl, a măldgrl, a măltărăcl usw., sie sind auf der Karte 240 ten- cuiește des ALR II, Bd. 1, einzusehen. Für ’Verputz’ erscheint in Pkt. 646 die Form gruntuj^ala (ALRM II, K. 281 tencuială), deren Etymon dt. Grund ist, von dem zunächst das 115 Verb a gruntui und dann, wie tencuială von a tencui, das oben erwähnte Substantiv gruntu^ală gebildet wurden. Diese. Ausdrücke beweisen erneut den deutschen Einfluß im Bereich des Bauwesens. 7« Zuweilen taucht neben der neuen Bezeichnung deutscher Herkunft auch noch eine ältere, slawische oder gar lateinische Bezeichnung auf. In diesem Zusammenhang ist das Wort șlajfăr ‘Schleifer’ zu nennen. Bür 'schleifen’ besaß das Rumänische zunächst das Verb a ascuți, das auf lat. *excotire zurückgeht (vgl. dazu cos, cotis »Wetzstein1, das im Rumänischen zu cute ‘Wetzstein1 wurde). Wie die Karte 510 (tocilarul) ascute des ALR II, Neue Serie, zeigt, ist das Verb a ascuiji indessen auch heute auf dem gesamten dakorumänischen Sprachgebiet heimisch. Das als tocilă bezeichnete Werkzeug wurde wahrscheinlich von den Slawen übernommen (tocila ist slawischer Herkunft). Es ist weiter vervoll- kommnet als der cute genannte Gegenstand, es besteht aus einer steiner- nen Scheibe, die mit Hilfe einer Handkurbel, in einem mit Wasser ange- füllten Kasten gedreht wird. Deshalb ist tocilă zusammen mit dem von tocilă abgeleiteten Nomen agentis tocilar (dialektal gibt es auch to- citor und tociler) zum fast allgemein üblichen Ausdruck in den dako- rumänischen Mundarten geworden. In mehreren Punkten im Innern Sieben- bürgens Lind im Kreischgebiet erscheint neben tocilar auch bric6r. das von dem Wort brici, aus sl. briftl ‘Rasiermesser’, abgeleitet wurde. Die Verhältnisse hier ähneln denen des Wortes plug ‘Pflug’, das in den meisten rumänischen Mundarten lat. aratrum ’id.’ ersetzt hat, obgleich das mit aratrum verwandte Verb a ara 4 lat. arare ‘pflügen’ allgemein bekannt ist. Innerhalb des Karpatenbogens hat sich neben den erwähnten Bezeich- nungen die neue herkunftsmäßig deutsche Schicht ^laj^fär ausgebreitet (siehe ALR II, Neue Serie, K. 509 tocilar, Pkt. 554, 546, 562, 219, 260, 172, 105, 76, 27, 29, 2). In Pkt. 150 wurde sowohl tocilär als auch slâj,făr vermerkt. In Pkt. .565 erscheint slofări (vgl. dazu auch ukr. șl^ofâri in Pkt. 566), Die Variante șlgfär wurde in Pkt, 250 festgehalten. Während das Verb a ascuijl allgemein bekannt ist, ist die Ableitung a fflăj.fărl nur in einem einzigen Punkt (Pkt. 27) im Banat belegt. 8. Gleichfalls nur in den einst von Österreich-Ungarn besetzten Ge- bieten ist das Wort f^la^er ‘Schleier der Braut’ (siehe ALR II, Bd. 1, K. 160 vălul miresei) bezeugt. Die Bezeichnung ist in den siebenbür- gischen Mundarten verhältnismäßig jung. Bezeichnend ist in diesem Zu- sammenhang die Auskunft des Gewährsmannes aus der Ortschaft Borsa 116 (Maramureș), Pkt. 562, wonach der Aus druck șlăjer nur bei den ‘Herren» verwendet wird. Daraus geht hervor, daß der Gegenstand besonders von Städtern gebraucht wird, auf den Dörfern dagegen nur von einer be- schränkten Anzahl von Menschen. Das ältere rumänische Wort zur Bezeich- nung dieses Gegenstandes ist păj.oară < lat. palliola, Plural von pallio- lum, das aber heute nur noch in einigen Mundarten ein kümmerliches Da- sein fristet. Der ALR belegt es in einem einzigen Punkt (Pkt. 235), im Innern Siebenbürgens, in der Form pu^^ra. Im Altreich ist es, wie viele andere Bezeichnungen aus diesem Begriffsbezirk, unter dem Einfluß der Mode geschwunden. In der Moldau ist der Neologismus văl bzw. voal an- zutreffen, während in Muntenien, Oltenien und im Banat sovön bzw. sav6n die volkstümliche Bezeichnung ist, das auf dem Griechischen be- ruht, aber in einigen Fällen auch durch bulgarische oder serbische (im Banat) Vermittlung ins Rumänische gedrungen ist. Șlâ^er ist in den Punkten 3659 386 in der' Bukowina belegt, ferner in den Punkten 29, 102, 105, 157, 192, 219, 260, 316, 334, 362 in Siebenbürgen. Weiter ist es auch in dem sächsischen Punkt 245 (der jlaier) bezeugt. 9* In Muntenien (mit Oltenien und der Dobrudscha) ist für ‘Schuh- macher’ die Bezeichnung cizmar in Gebrauch, die von cizma ‘Stiefel’ abgeleitet ist und wohl eher auf türk, öizme, bulg. öizma als auf ung. csizma zurückgeht, wie in einigen Wörterbüchern behauptet wird. Ung. csizma liegt nur der Ableitung âizmăș ’Schuhmacher’ im Kreischgebiet (siehe ALR II, Neue Serie, K. 518 pantofar) zugrunde; in der Moldau ist für denselben Begriff das Wort ciobotar, eine Ableitung von cioböta, bekannt (vgl. poln. csobot ‘Stiefel’, ukr. cobit, im Genitiv cobota ’id.’, russ. Öobotu, von türk. 6abata[n]). In den Gebieten innerhalb des Karpatenbogens und in der Bukowina erscheint dagegen das seiner Herkunft nach deutsche Wort șustăr dt. Schuster. Die äußere Form des Wortes ist fast in allen Ortschaften dieselbe, deshalb werden hier nicht alle Belege aufgeführt. In einigen Ortschaften Siebenbürgens wurden mehrere Synonyme ermittelt. So sind in Pkt. 182 für ‘Schuhmacher* die Synonyme ßismari, papucări, pantofări, șustăr - șu^tari vermerkt; in Pkt. 130 wurden pantofari, păpucări, șustăr - gustări festgehalten. In dem serbisch-sprachigen Punkt 25 erscheint ebenfalls șușter, des- gleichen in-dem ukrainischen Punkt 366 (șuster). 10. Die Karte Nr. 37 im Anhang faßt die Angaben mehrerer Karten des ADR II, Neue Serie, zusammen, und zwar die’ der Karten 576 zinc. 575 cositor. 536 (tinichigiul) lipește (o tinichea de alta) und 232 (aco- periș de) tablă (letztere Karte aus ALR II, Bd. 1). Aus ihr geht hervor, 117 daß die herkunftsmäßig slawische Bezeichnung cositdf 'Zinn’ (asl. kositoru) im Altreich allgemein üblich ist. Daneben ist sie auch in Siebenbürgen recht gut bekannt. Deshalb liegt die Vermutung nahe, daß die Verbreitungszone dieses Wortes in Siebenbürgen einst ebenso ge- schlossen war. Bür das im Deutschen Zink bezeichnete Metall ist in den moldauischen und muntenischen Mundarten der Ausdruck zinc in Gebrauch, dessen Aus- sprache £z. = stimmhafter alveolar-prädorsaler Engelaut] französische Herkunft verrät. Das französische VZort ist seinerseits aus dem Deut- schen entlehnt. Im Altreich (wie auch in der rumänischen Literaturspra- che) kann die Benennung der beiden Metalle Zinn und Zink zu keinen Verwechslungen führen: cositor bedeutet 'Zinn1, und zinc ist 'Zink’. In Siebenbürgen hingegen setzte sich vielerorts das auf dt. Zinn zurückgehende Synonym -țin (țim) gegenüber der älteren Bezeichnung cositör durch (vgl. die Karte Nr. 37 im Anhang). Bür das andere Metall wurde das deutsche Wort Zink, (=ținc) lautlich unverändert übernommen (vgl. dazu die oben erwähnte Aussprache von zinc im Altreich). Mit- unter ist auch ungarische Vermittlung möglich (vgl. ung. ein und cink). Laut Aussage des ALR werden die Benennungen dieser Metalle, nicht zuletzt auch wegen der äußeren Ähnlichkeit der beiden Wörter (țin und ține), oft von den Sprechern verwechselt. Das ist im Altreich bei co- sitor und zinc nicht möglich. Auf der Karte 576 zinc steht bei fast allen siebenbürgischen Punkten nach den Antworten je ein Fragezeichen, was besagen soll, daß die Gewährspersonen hinsichtlich der Richtigkeit der gegebenen Antworten unsicher waren. Es ist anzunehmen, daß dieses Durcheinander in einigen siebenbürgischen Mundarten unter dem Einfluß der Literatursprache, die auch in diesem Ball die Verhältnisse in den Mundarten des Altreiches widerspiegelt, schrittweise beseitigt wird. Im Anschluß folgen die ALR-Angaben zu den beiden Wörtern. Die Form țin ’Zinn’ ist in den Punkten 105, 272, 141, 2, 525 (hier le forosto- leșite lolaltä cu țin 'er fügt sie mit Zinn zusammen’), 228 (lipc^ș^e ple^u dblălta cu țin, cuțitdri), 310 (lipc6st\ um plj^ev da ältu cu țin), 250 (forostuj^sce cu țin) und 64 (țin oder cusutöri) anzutref- fen. In den Punkten 279, 235, 157, 47 ist die Variante țim belegt, in Pkt. .27 erscheint țin und in Pkt. 316 țej^n (prinde laolaltă cu țe^n dp-^a badöcuri). Es gibt auch das Verb a ținui (a țimall) 'zwei Metalle mit Zinn zusammenfügen' (siehe ALR II, Neue Serie, K. 536 (tinichigiul) lipește (o tinichea de alta)) : ținui^tfe cu țin, Pkt. 53; ținuj^ște, Pkt. 260; le țimăl%6șiîe, Pkt. 279 țlmuj^ăș^e laolaltă d^ă badfl^ce, Pkt. 349* Bemerkenswert sind cuțltor (Pkt. 228), an cuțit 'Messer' 118 angenähert, und cusut ori (Pkt. 64), wahrscheinlich mit dem Verb a coase 'nähen* in Zusammenhang gebracht. ț?in in der abweichenden Bedeutung 'Zink’ ist in mehreren Punkten auf der Karte 576 zinc des ALR II, Neue Serie, belegt: Pkt. 2, 76, 102, 250, 260, 294, 34 0, 325, 833, weiterhin in der Form țim, in Pkt. 235. Die Form țimbadoc 'Zink' erscheint in Pkt. 346. Meistens sind die Gewährsleute aber hier im Zweifel, ob ihre Antworten richtig sind. Andererseits erscheint ține in der Bedeutung von deutsch 'Zink* in den Punkten 334 (ține), 130 (ține), 182 (ține), ferner in den Punkten 36 und 29 im Banat. Durch Vermittlung der deutschen Handwerker hat es auch in einigen Mundarten Munteniens und der Dobrudscha Aufnahme ge- funden: ține, Pkt. 928, 682, 987, ținclu, Pkt. 705. In den übrigen explorierten Ortschaften Munteniens und der Moldau wurde indessen die Porm zinc festgehalten. oc) Die deutschen Lehnwörter im Verhältnis zu den türkischen Elementen Die Verbreitungsgebiete der türkischen bzw. griechischen Elemente im Rumänischen sind - wie bereits angedeutet - fast ausschließlich auf das Altreich beschränkt. Oft haben diese Elemente deutsche oder ungarische Entsprechungen in Siebenbürgen (vgl. dt. f(i)erhäng, hebgr, färbar, șlag, strujac in Siebenbürgen gegenüber herkunftsmäßig türki- schen Ausdrücken perdea, macara, boiangiu, dambla, saltea (oder mindir) —— ■ ------ ■ im Altreich) . Durch Vermittlung der Literatursprache gewinnen einige der herkunftsmäßig türkischen Bezeichnungen in den Mundarten Sieben- bürgens an Boden. "Durch die Einigung Rumäniens nach dem Großen Krieg”, schreibt S. PUȘCARIU im Vorwort zum ALR I, Serie 1, "macht unsere Spra- che eine der bedeutendsten Wandlungen im Verlauf ihrer gesamten Ent- wicklung durch. Die Sprache des Altreiches - und vornehmlich die Spra- che der Hauptstadt - dringt siegreich in die neuen Provinzen vor ...” Nachfolgend werden einige Beispiele deutscher Elemente aufgeführt, die bisher nicht oder nur beiläufig erörtert wurden und denen südlich der Karpaten türkische Lehnwörter gegenüberstehen. 1. Schoh L. ȘĂINEANU, Influența orientală asupra limbei și culturei române S. LXXIX, hat hervorgehoben, daß das herkunftsmäßig türkische Wort chibrit.außerhalb des Altreichs zwar noch in der Gegend von Kron- stadt und Hermannstadt und mancherorts im Banat zu hören ist, daß aber im übrigen Siebenbürgen dafür andere, bedeutungsähnliche Wörter ver- 119 breitet sind, darunter auch einige deutscher Herkunft, z«B. raepelip von dt. Reibholz, Auf Grund der Angaben des ALR II, Bd. 1, K. 276 chibrituri (siehe auch ALRM II, K. 382 chibrituri sowie die Karte Nr. 38 des Anhangs) läßt sich eine klarere Vorstellung über die gebietsmäßige Verteilung von chibrit und sein Verhältnis zu den Elementen deutscher oder anderer Herkunft in Siebenbürgen gewinnen. Im Altreich lautete die Antwort in allen Ortschaften chibrit. In den Gebieten westlich der Karpaten gibt es dafür mehrere Bezeichnungen, eine davon ist das nur im Banat belegte râjipelț (siehe oben). Gleichfalls durch deutschen Einfluß läßt sich die Antwort lemnuș - lemndșe iStreichhölzer1 (Pkt. 130, 102, 141 ) er- klären, das eine .Lehnübersetzung nach dt. (Reib)holz oder (Zünd)hölz- (chen) ist (vgl. dazu auch die Antworten in den sächsischen Punkten 145, ț^Ăthilțcăn, und 245, d heptlcă, h^trică, hgftică, hectică, hlrticä. Im Banat wurden die Formen j.efdlcă, iftlcă, jeptlcă, j^ăf tlcă ermittelt. In den Anmerkungen am Kartenrand erscheint auch das Substantiv herticăș ‘Schwindsüchtiger’, mit den Varianten j äf ticös, hefticâș, hapticăș, hetecds. Alle diese Formen des siebenbürgischen Raumes haben letztlich als Etymon dasselbe altgriechische Wort, altgr. äxTixog , auf dem auch oftică im Altreich beruht und das ursprünglich ’eine Eigenschaft, einen bleibenden Zustand haben’ bedeutete. Das Wort wurde im europäischen Ge- lehrtenlatein in der Form hectica und mit der Bedeutung ’febris hectica’, ’fidvre etique’ verwendet (siehe DU GANGE, Glossarium mediae et infimae latinitatis, Bd. 4, Niort 1885, S. 179)« Ins Deutsche ist es dann in der Form Hektik ‘Zustand des Abmagerns bei Schwindsüchtigen’ gedrungen, davon Hektiker ’Lungenschwindsüchtiger’, hektisch 'schwindsüchtig; fieberig, fieberhaft erregt; lange verbleibend, hartnäckig, chronisch; hektisches Fieber: langdauerndes Fieber bei Lungenschwindsucht; hekti- sche Rote: fleckige Gesichtsröte bei Lungenschwindsucht' (siehe Fremd- wörterbuch). Die Bezeichnung gibt es aber auch im Ungarischen, wo sie wahrscheinlich ebenfalls auf das Gelehrtenlatein zurückgeht: ung. hek- tika ‘Schwindsucht’, hektikas ’Schwindsüchtiger’» hektikäs, -an »schwind- süchtig’ (siehe B. KELEMEN, Nemet-Magyar nagyszötör, Budapest 1942, S. 402). 124 Deshalb ist für hectică in den siebenbürgisch-rumänischen Mundarten sowohl deutsche als auch ungarische Herkunft möglich. In Munteni en und der Moldau handelt es sich dagegen um ein Lehnwort aus dem Neugrie- chischen. 2. Demselben Begriffsbezirk gehört das Wort șpițer, spițer, von ngr. cmsTCiapTK, - icpiK (vgl. it. speziale, span, especiero) an, Es erscheint in ALR II, Bd. 1, K. 112 farmacist an mehreren Punkten in der Moldau und in Muntenien sowie in Pkt. 182 in Südostsiebenbürgen (bei Kronstadt), wo auch andere Elemente neugriechischer Herkunft be- kannt sind. Es ist etwa gleichbedeutend mit farmacist ’Apotheker1. In der Schriftsprache hat șpj-țer heute eine pejorative Nuance, nicht aber in den Mundarten. Den Angaben dieser Karte zufolge ist anzunehmen, daß șpițer einst im Altreich viel weiter verbreitet war. Das hängt damit zusammen, daß die Berufe des Apothekers und des Arztes in den rumänischen Fürsten- tümern lange. Zeit von Griechen ausgeübt wurden (vgl. in diesem Zu- sammenhang Ausdrücke wie oftică ’Schwindsucht *, mâmoș ‘Geburtshelfer’, lehuză 'Wöchnerin’, (boală) molipsitoăre ‘ansteckende (Krankheit) ’, tifos 1 Typhus’• und andere). Nachdem die neugriechischen Elemente in der Phanariotenzeit recht zahlreich gewesen waren, gerieten später viele von ihnen infolge des französischen Einflusses allmählich in Vergessenheit. So wurde das aus dem Neugriechischen stammende șpițăr in weitem Umfange durch das herkunftsmäßig französische Wort farmacist (letztlich ebenfalls aus dem Griechischen) ersetzt. Dasselbe Schicksal hatten viele Turzismen (z.B. wurde cat ersetzt durch etaj, havuz durch bazin, giuvaer durch bijuterie, besactea durch caseta usw., siehe S. PUȘCARIU, Die rumänische Sprache S. 478). Im Gegensatz zum Altreich kennen die siebenbürgisch-rumänischen Mundarten die Bezeichnung apotecar, von dt. Apotheker, mit verschiede- nen, bereits im einzelnen behandelten lautlichen Varianten. Der litera- tursprachliche Ausdruck farmacist hat nun die Tendenz, sowohl spițer in der Moldau und in Muntenien als auch apotecar in Siebenbürgen zu verdrängen. 3. Schon TIKTIN hat gezeigt, daß die Form spanäc in der Moldau und Muntenien durch ngr. qrcqvaHi , bulg., serb. spanak zu erklären ist, die siebenbürgischen Formen (spinăt, șpinăt, șpănăt, spinăc) sich hin- gegen an die entsprechenden deutschen anlehnen (vgl. dt. Spinat). Die- se Erklärung wird auch durch die ALR-Angaben bestätigt (siehe die Karte Nr. 42 im Anhang). Spanac ist in der Moldau, in der Dobrudscha, in Muntenien und Ostoltenien verbreitet. Seine Isoglosse geht aber auch 125 über die Karpaten hinaus und schließt dabei einen Streifen Südsieben- bürgens, wo auch noch andere neugriechische oder türkische Elemente belegt sind, ein. Nördlich und westlich dieser Linie sind im ALR stellen- weise Formen mit äpi- [Jp].oder auslautendem -t anzutreffen. Dichter ist das Netz dieser Formen in Südwestrumänien, im Banat; weitmaschiger wird es nach dem Norden zu: ^pănăt, Pkt. 2; șpinât, Pkt. 29, 36; ^panac, Pkt. 27, 76; ^pin^od, Pkt. 47; gpinöt, Pkt. 53, 64; gpendt, Pkt. 105; șpen^6t, Pkt. 574; șpanâc, Pkt 235; ?penat, Pkt. 260; ^penö^s, Pkt. 325. Bei einigen dieser Pormen ist auch ungarische oder serbische Ver- mittlung möglich. Der ALR belegt in der ungarischen Mundart (Pkt. 287 und 192) die Formen ^p^not und șp6nuot. In dem serbisch-sprachigen Punkt -25 erscheint ^penat. H. STRIEDTER-TEMPS, a.a.0., erklärt serb. Spinat ebenfalls durch nhd. Spinat, mhd. spinât(s* ALR II, N.S., K. 195). 4. In dein Abschnitt über die nur im mittleren Siebenbürgen verbrei- teten sächsischen Elemente wurde gezeigt, daß in den Mundarten des Alt- reiches die Form bărbier ‘Barbier’ heimisch ist und daß in Siebenbürgen dagegen entweder barbir ‘id.’, deutscher Herkunft, oder borblr, borbll ’id. ’ ungarischen .Ursprungs, anzutreffen sind (siehe die Karte Nr. 4 im Anhang). Die Verhältnisse entsprechen denen von tinichigiu (türki- scher Herkunft) im Altreich, dem in Siebenbürgen cloâmfăr, șp6nglăr usw. (deutscher Herkunft) und badoguș (ungarischer Herkunft) gegen- überstehen. Die deutschen Lehnwörter im Verhältnis zu den Neologismen Seit Beginn des 19- Jahrhunderts kam es infolge der Aufnahme vieler lateinischer und romanischer Neologismen zu einer entscheidenden Ver- änderung in der Zusammensetzung des Wortschatzes der rumänischen Lite- ratursprache. Diese Wandlung hatte indes auf die Sprache der rumäni- schen Dorfbevölkerung, die lange Zeit von den Wohltaten der Kultur ferngehalten wurde, nur’geringe Auswirkungen. So sind auch im Rumäni- schen Sprachatlas nur verhältnismäßig wenige Neologismen zu finden. Allerdings ist dabei nochmals zu betonen, daß das Atlasmaterial, wie E. PETROVICI in LR III, Heft 1, S. 18 darlegt, in gewisser Hinsicht nur noch historischen Wert hat, es spiegelt nämlich den Zustand der rumänischen Mundarten zwischen den Jahren 1929 und 1937 wider. Inzwi- schen ist die Zahl der Neologismen in den Mundarten merklich ange- 68 stiegen. Lateinische und romanische Neologismen begegnen auf den ALR-Karten vor allem in den Mundarten des Altreiches, wo Rumänisch bekanntlich 126 auch schon vor 1918/19 Amtssprache war, während in Siebenbürgen bis zur Einigung Deutsch und Ungarisch als Amtssprachen zugelassen waren. Daher haben die Neologismen in den Mundarten des Altreichs häufig deutsche oder ungarische Entsprechungen in Siebenbürgen. Im folgenden werden einige Karten untersucht, auf denen Neologismen im Altreich deutschen Elementen in Siebenbürgen gegenüberstehen. 1. ALR II, Neue Serie, K. 564 compas (siehe auch die Karte Nr. 43 im Anhang) zeigt, daß der Bezeichnung compas »Zirkel’ (< fr. compas) im Altreich in den siebenbürgischen Mundarten țircăl (x dt. Zirkel), mit den Nebenformen ^ircal - țircale, Pkt. 105, 182, 130; țirc, Pkt. 102; țlrclu - Jlrclurile; țirculâri, Pkt. 2; țirculâri, Pkt. 255, ent- spricht. Im Norden ist ijarcaläm ’Kompass’ mit verschiedenen lautli- chen Varianten verbreitet. Sein Etymon ist aber ung. cirkalom ’id. Auf andere Synonyme, die auf dieser Karte festgehalten wurden, soll hier nicht näher eingegangen werden. 2. Ein interessantes Beispiel liefert die Karte 89 trior des ALR I, Neue Serie. Die Mundarten in Muntenien, in der Dobrudscha sowie in der mittleren und nördlichen Moldau kennen die Bezeichnung triör in der Bedeutung ’Getreidesortiermasdhine’, von fr. trieur ’id.’. In zahlrei- chen Punkten Siebenbürgens wurde die Antwort tri£r, mit verschiedenen lautlichen Varianten vermerkt. Tri6r beruht auf dt. Trieur, das seiner- seits aber als Etymon ebenfalls fr. trieur hat, ebenso wie dt. Friseur oder Frisör, ferner dt. Markör ‘Angeber der Punkte, Spielwärter beim Billard, österr. Kellner - Landw. Furchenzieher’ (siehe Fremdwörter- buch), die gleichfalls französischex* Herkunft sind-. Für die anschließende Erörterung ist es notwendig, einige Worte über die Behandlung der Vokale und ü in den rtöuänisehen Lehnwörtern zu sagen. Bekanntlich besitzt das Rumänische diese gerundeten Vokale der vorderen Reihe nicht. Sie werden gegen andere, bereits im rumäni- schen Lautsystem vorhandene Laute ausgetauscht. So wird der gerundete Vokal ö in Lehnwörtern aus dem Französischen entweder durch e, (EntLa- bialisierung des .ö) oder durch 0 ersetzt (vgl. rum. șofer ’Schofför’ X fr. Chauffeur ’id.’, actor ‘Schauspieler’ x. fr. acteur ’id.’), wäh- rend fr. ü zu i^oder Lu wird (vgl. rum. birou »Schreibtisch, Büro’ x fr. bureau ’id.’, piüneza ‘Reißzwecke1 x fr. punaise ’id.’). Diese Erscheinung findet sich auch in türkischen, ungarischen oder deutschen Lehnwörtern. Die genannte Karte läßt erkennen, daß derselbe Laut ö in dem fran- zösischen oder deutschen Wort (trieur bzw. Trieur) im Altreich 'und in Siebenbürgen auf jeweils unterschiedliche Weise an das rumänische 127 LautSystem angeglichen wurde: im ersten Fall als o, triör. im zweiten als trier. In den Mundarten Munteniens und der Moldau hat sich dank der Geltung der rumänischen Literatursprache die Form triör durchge- setzt, während Siebenbürgen die auf dt. Trieur beruhende Variante triör kennt. Weshalb nun die Literatursprache die Form mit o und nicht die ebenfalls mögliche mit £ angenommen’ hat, ist schwer zu sagen, ebenso wie es im allgemeinen schwer ist, genau festzustellen, weshalb sich die Sprache bei einigen .der türkischen, ungarischen, französischen oder deutschen Lehnwörter, die die Vokale jo und ü haben, einmal für o. oder iu, ein anderes Mal für e oder i entschieden hat. Fest steht, daß das Altreich im vorliegenden Fall die Form mit <5 (triör) kennt, während in Siebenbürgen an Stelle des fremden Lautes £ der Vokal e auftritt. Das Ansehen der Literaturspräche hat bewirkt, daß die Form triör (sieht man von der ebenfalls in Muntenien belegten Form trion ab) un- verändert blieb, während triör in Siebenbürgen in vielen Fällen an rum. a treiera, (mdal. a trieră) ’dröschen’, dessen 1. Person Indikativ Prä- sens in der Mundart trier lautet, angenähert wurde. So erklärt es sich, warum das Wort in vielen siebenbürgischen Ortschaften seinen Hauptton von der letzten auf die erste Silbe verlagert hat. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang auch das auf dem Substantiv triör ’Getreidesortier- maschine' beruhende Verb a trieră ’das Getreide schwingen’. Es stimmt seiner Lautgestalt nach vollständig mit der mundartlichen Variante a trieră des Verbes a treieră ’dreschen’ (von lat. tribulare) überein. Das französische Wort trieur, auf dem dt. Trieur und rum. triör (letzt- lich auch triör) beruhen, geht indessen auf lat. ^iritare.(siehe REW 8922) zurück. Die Homonymie wird besonders augenfällig in Beispielen wie trlSr de trierăt piäa (Pkt. 228) oder morlșcSde tre^erăt pînga (Pkt. 574). Hier bedeutet a treieră eigentlich »Getreide schwingen’ und nicht ’Getreide- halme entkörnen’ (wie bei treieră Z, lat. tribulare). Von a treieră ‘Getreide schwingen’ wurde an einigen Stellen Siebenbürgens auch das Substantiv trierar, in der Bedeutung ’Getreidesortiermaschine’, gebil- det. In den Mundarten des Altreichs kam es nicht zur Homonymie. Hier wurde von dem Neologismus triör das Verb a triorä ‘Getreide schwingen’ (in der Moldau vereinzelt auch a triolă), das sich in Form und Inhalt von dem alten Wort a treieră ‘dreschen’ unterscheidet, abgeleitet. Die siebenbürgische Form triör - triöruri wurde in Pkt. 64, 272, 279, 310, 334, 346, 399 vermerkt.% In Punkt 325 treten die Ableitungen triieröy. und tri^erezö'jj auf, in Pkt. 182 bei Kronstadt ist die Form frezor - tre£$ra belegt, sie ist das Ergebnis einer Kontamination von siebenb.-sächs. triör und munt. triör '(in einem Gebiet, wo häufig 128 Einfluß aus dem Altreich festgestellt werden könnte). In den übrigen siebenbürgischen Ortschaften ist das Wort auf der ersten Silbe betont: trier, eine Form, die auch in den ungarischesprachigen Ortschaften (Pkt. 287, trimer, Pkt. 575, treuer) auftritt. Biese ungarischen Mund- artformen sind aus den obengenannten Gründen, zu denen sich auch noch das Fehlen des Wortes im Ungarischen gesellt, durch das Rumänische zu erklären. 3- Die Konkurrenz zwischen den lateinischen und romanischen Neolo- gismen des Altreichs einerseits und den Lehnwörtern, die der älteren, türkischen Schicht, angehören, andererseits, läßt sich deutlich aus der Karte 350 dulap des ALR II, Bd. 1, ablesen. Die Bezeichnung dulap ‘Kleiderschrank’ 4 türk, dolab war in Muntenien und in der Moldau bis in die jüngste Zeit der allgemein übliche Ausdruck. Gleich anderen tür- kischen Elementen ist er auch in das angrenzende Südsiebenbürgen ge- langt (im Banat liegt dagegen serbische Vermittlung vor). Seine Stel- lung innerhalb des Wortschatzgefüges geriet in dem Augenblick ins Wanken als die Literatursprache den Neologismus garderöb, von fr. garderobe, übernahm. Von der Hauptstadt Bukarest aus hat sich der Neologismus vor- nehmlich in Muntenien (unter Einschluß Olteniens) und in geringerem Maße in den Mundarten der Moldau ausgebreitet. In der Bukowina, im Innern.Siebenbürgens und im Banat ist er völlig unbekannt. Die Karte zeigt auch, daß die ältere Bezeichnung duläp in den Randgebieten Ru- mäniens erhalten ist, eine erneute Bestätigung des von M. BARTOLI stam- menden Grundsatzes, daß die Randgebiete konservativer sind. Im Gegensatz zum Altreich, wo das türkische Lehnwort duläp allmäh- lich durch den Neologismus garderöb verdrängt wird, kennen die sieben- bürgischen Mundarten zahlreiche, ihrer Herkunft nach teils ungarische, teils deutsche Bezeichnungen (vgl. siebenb. cästSn, von dt. Kasten; die mundartliche Form mit 6., cßstän, wurde weiter oben bereits durch das Sächsische erklärt). Wie zu erwarten war, sind die verhältnismäßig jungen deutschen Aus- drücke (aus der Zeit nach dem 18. Jahrhundert) vorwiegend in den rumä- nischen -Provinzen bezeugt, die bis 1918 zu Österreich-Ungarn gehörten. Ihnen stehen im Altreich entweder alte rumänische Bezeichnungen (latei- nischer, slawischer und anderer Herkunft) oder jüngere, herkunftsmäßig französische Lehnwörter (zuweilen aber auch ältere türkische und neu- griechische Ausdrücke) gegenüber. Obgleich die Moldau in den obigen Beispielen fast immer mit Munte- nien (einschließlich der Dobrudscha und Olteniens) zusammengeht und sich beide von Siebenbürgen abheben, so besitzt doch jede der beiden 129 Provinzen eine eigene, deutlich ausgeprägte Mundart. Von den Mundarten des Banats und des Kreischgebietes (mit Maramureș) abgesehen, besitzt das eigentliche Siebenbürgen keine Mundart. Sprachlich gesehen, schließt sich Südsiebenbürgen Muntenien, Nord- und Nordostsiebenbürgen dagegen der Moldau an. Die Eigenart der dakorumänisehen Mundarten, insbesondere ihre Lautstruktur, konnte durch die jüngeren Wortentlehnungen, die meist an der Peripherie des Wortschatzes liegen, dort, wo die neuen Wörter zwar leichter eindringen, aber ebenso leicht anderen weichen, nicht beeinträchtigt werden. c/) Nur im Altreich verbreitete deutsche Elemente Überraschenderweise geht aus einigen ALR-Karten hervor, daß manche jüngeren deutschen Elemente ausschließlich in der Moldau und Muntenien, stellenweise oder über das gesamte Gebiet dieser Provinzen verteilt, bekannt sind. Zu ihrer Verbreitung haben besonders die deutschen Hand- werker, Ingenieure und Techniker beigetragen, die von der zweiten Hälfte des 19« Jahrhunderts an im Altreich tätig waren. Die siebenbürgischen Mundarten kennen dafür andere Ausdrücke’, teils ebenfalls deutscher, teils ungarischer Herkunft. Demzufolge hat der jüngere deutsche Einfluß eine viel größere gebietsmäßige Ausdehnung in den dakorumänisehen Mund- arten als der türkische oder neugriechische. 1. Ein erstes Beispiel liefert die Karte 89 trior des ALR I, Neue Serie, von der schon die Rede war. Während innerhalb des Karpatenfeogens für ’Getreidesortiermaschine’ trier (oder trier), von dt. Trieur ge- sagt wird, ist dafür im Altreich neben dem herkunftsmäßig französischen Neologismus trior weithin die Bezeichnung țilindru in Gebrauch. Sie ist in der mittleren und nördlichen Moldau sowie in einem weiteren, von ersterem deutlich geschiedenen Verbreitungsgebiet, in Oltenien und West- muntenien bekannt. Neben țilindru treten auch die Varianten șilindru und tulindru auf. Das Wort erscheint weiterhin in dem serbisch-sprachi- gen Punkt 37 im Banat (țilinder). In den mehrfach zitierten Arbeiten von E. SCHNEEWEIS und H. STRIEDTER-TEMPS wird die im Rumänischen be- zeugte Bedeutung des Wortes nicht belegt. Sowohl im Rumänischen als auch im Serbischen geht es auf nhd. Zylinder (z. lat. cylindrus) zurück- Die țs-Ausspräche in den rumänischen Mundarten gegenüber der mit c- £tjj in schriftsprachlichem cilindru (mit anderer Bedeutung) verrät die deutsche Herkunft der volkstümlichen Bezeichnung (vgl. tifra •Ziffer* gegenüber literatursprachlichem cifră ’id.’). Der Ausdruck 130 hat sich zusammen mit der durch ihn bezeichneten Maschine, die wohl im vorigen Jahrhundert aus Österreich oder Deutschland eingeführt wurde, ausgebreitet. Das Gerät besteht aus einem mit Löchern versehenen Zylin- der, durch den das Korn von der Spreu geschieden wird. In Pkt. 386 in der Bukowina heißt dasselbe Gerät valț, von dt. Walze. Die Bezeichnungen țilind.ru im Altreich, gegenüber tri6r in Sieben- bürgen, beide deutscher Herkunft, erinnern an die bereits behandelte Opposition der beiden herkunftsmäßig ungarischen Wörter vizi tiu (im Altreich) und cociș (in Siebenbürgen). Ähnlich verhält es sich auch mit einigen sächsischen Elementen, die nur in den Mundarten des Alt- reichs erhalten sind, während sie in den siebenbürgischen Mundarten durch ungarische oder jüngere österreichisch-deutsche Wörter (siehe den Abschnitt Siebenbürgisch-sächsische Lehnwörter im Altreich) er- setzt wurden. 2. Wie schon gesagt, hat sich in der Moldau ■'und Muntenien eine Reihe von deutschen Wörtern durch Vermittlung der deutschen Handwerker aus- gebreitet, die sich vorübergehend oder für immer in verschiedenen Städten und Dörfern der Fürstentümer niedergelassen hatten und dort Berufe wie Schmied, Schuhmacher, Zimmermann, Klempner usw. ausübten. Auf der Karte 550 mașina de găurit, ALR II, Neue Serie, ist ein Bei- spiel in diesem Sinne anzutreffen: die deutsche Fachbezeichnung Bohr- maschine. Sie ist im Altreich fast überall verbreitet, während in Sie- benbürgen dafür Ausdrücke wie sfredel cu șorof, mașină de găurit (eine Lehnübersetzung nach dem erwähnten deutschen Wort) begegnen. Der termi- nus technicus bormașină fand besonders durch Vermittlung der Schmiede- handwerker Verbreitung (vgl. die Auskunft in Pkt. 1Ț2: ”Die Schmiede- handwerker und die Techniker sagen dazu bormașin. Die anderen sagen dazu mașină de găurii.*1). Die älteren Wörter sfredel oder burghiu (von türk, burgy) bezeichnen das ähnliche Werkzeug, mit dem Löcher ins Holz gebohrt werden (siehe ALR II, Neue Serie, K. 561 burghiu, K. 559 sfredel). Zu den lautlichen Varianten gehören bormașin, bormașină, bormașină, pormașină. Durch das Wirken der Volksetymologie läßt sich die Form bo^ermașină in Pkt. 872 (Südoltenien) erklären. Der Gewährsmann in Pkt. 365 (Bukowina) fügte hinzu, daß man "auf deutsch1’ bârmașine sage. Für das Ukrainische (bormașena, Pkt. 366) und das Serbische (b6rmașîna, Pkt. 25) ist das Wort ebenfalls nachweisbar. 3« Demselben Begriffsbezirk gehört drä^bar an. Es ist auf der Karte 562 coarbă des ALR II, Neue Serie, ausschließlich im Süden Rumäniens, 131 in Oltenien und Muntenien, mit der Bedeutung * Handbohrer, gekrümmter Bohrer, mit dem die Tischler arbeiten' belegt. Das Etymon ist dt. Drillbohrer (nach CANDREA) oder dt. Treibbohrer (nach SCRIBAN und DLRM). 4» Der Fachsprache des Schuhmacherhandwerks, die übrigens zahlrei- che jüngere Bezeichnungen deutscher Herkunft enthält, gehört der Aus- druck pap 'Klebstoff des Schuhmachers’ an. Er ist ebenfalls im Alt- reich, neben dem älteren clej. (^ asl. kl8j), anzutreffen (siehe ADR II, Neue Serie, K. 520 cleiul pantofarului). Das in allen rumänischen Pro- vinzen, in mehr oder weniger vereinzelten Punkten bezeugte Vorkommen des Wortes clei (siehe die Karte Nr. 44 im Anhang) ist ein Beweis dafür, daß es einmal der einzig gebräuchliche Ausdruck war. Alle anderen Syno- nyme in den Mundarten sind jünger. Sie konnten als Spezialtermini Fuß fassen, der allgemeine Ausdruck für 'Klebstoff', 'Leim’ blieb aber clei. Außerhalb der moldauischen und muntenischen Mundarten wurde pap auch noch in zwei Punkten Siebenbürgens (Pkt. 182 und 130) vermerkt. Das Etymon ist dt. Pappe '(Kinder-)Brei' , mhd. , md. , nl., engl. pap. "Heute gilt Papp(e) schles. und südd. weithin für sonstiges Brei, Koch, Mus.. . ‘Dasselbe Wort ist obd. Papp m. 'Mehlkleister'" (zitiert aus Fr. KLUGE, Etym. Wb. S. 530). In den siebenbürgischen Mundarten erscheint dagegen die ungarische Bezeichnung ciriz, mit verschiedenen lautlichen Varianten (der Opposi- tion pap im Altreich - ciriz in Siebenbürgen würde etwa die bereits behandelte Opposition șină ’Eisenreif am Rad' im Altreich - raf ’id.' in Siebenbürgen entsprechen). 5. Die Bezeichnung șaiba ’Metallring zwischeii der Außenfläche der Wagenachse und der Radnabe oder zwischen der Radnabe und dem Nagel am Ende der Wagenachse, Achsenscheibe’ (ALR II, Neue Serie, K. 351 strS- galie), von dt. Scheibe, ist in der Moldau und der Dobrudscha bekannt, wo sie durch Vermittlung der deutschen Handwerker hingelangt ist (siehe dazu die Karte Nr. 45 im Anhang). Die literatursprachliche Form șancru 'Schanker' beruht entgegen der Aussage des DLRM, der ein deutsches Etymon angibt, auf dem. Französi- schen. Im Rumänischen Sprachatlas sind die beiden Varianten șăngSr und sâncăr mit der Bedeutung 'Syphilis’ belegt (vgl. ALR I, Bd. 1, K. 118 sifil _s). Șângar 'Syphilis’ ist innerhalb eines einheitlichen, auf Oltenien beschränkten Gebietes anzutreffen (zu dieser Form ist dt. Schanicer zu vergleichen), während șancSr 'Syphilis’ in einigen Punkten der Moldau erscheint. In den übrigen Mundarten werden zur Bezeichnung der Syphilis die Ausdrücke frențle, sfrențle (Muntenien), frunți (Moldau), 132 frânțg, franț, friânțg (Siebenbürgen.) herangezogen, sie entsprechen etwa dem deutschen Ausdruck “französische Krankheit“. Bekanntlich hatten die Armeen der einzelnen Länder an der Verbrei- tung dieser Geschlechtskrankheit in Europa großen Anteil. So ver- schleppten die französischen Truppen die Krankheit während der ver- schiedenen Kriege nach Italien. Daher wird diese Krankheit im Italie- nischen auch als malfranceze, malfranzese ’französische Krankheit’ bezeichnet. Aus dem Italienischen ist der Ausdruck durch neugriechi- sche (ngr. malafrantza) oder albanische Vermittlung (alb. malafrentza) auch zu den Aromunen (mala-franja, Pkt. 06; mâlu-frânjî, Pkt. 07) und Rumänen (vgl. die obigen Bezeichnungen franț, franță, sfrenție usw. ) gelangt. Was den.Anteil der Armeen an der Verbreitung der Syphilis be- trifft, so ist die Auskunft des Gewährsmannes in Pkt. 440 (Moldauische Sowjetrepublik) interessant. Nach der Antwort fr6nță führt er nämlich aus, daß es auch noch die Bezeichnungen sifilis und șânker (“so wie sie (= die Krankheit) von den Russen aus der Kriegszeit hiergeblieben ist“) gebe. Somit ist die Auffassung durchaus berechtigt, daß die ge- schlossene șang&r-Zone in Oltenien aus der Zeit (Beginn des 18. Jahr- hunderts) stammt, als diese Provinz von österreichischen Truppen be- setzt war. 4. Auf verschiedenen Wegen eingedrungene deutsche Lehnwörter Die meisten der bisher erörterten Bezeichnungen sind infolge der unmittelbaren Berührung zwischen Rumänen und Deutschen in die rumäni- schen Mundarten gedrungen. Einige haben regionalen Charakter, andere sind dagegen dank verschiedener Umstände, Wanderungen, Handelsbeziehun- gen usw. über ziemlich große Flächen, in mehreren Fällen sogar über das gesamte dakorumänische Sprachgebiet verbreitet. Auf den vorigen Seiten wurde mehrmals auf deutsche Wörter einge- gangen, die auf Umwegen, durch fremde Vermittlung ins Rumänische ge- langt sind. Sie werden lautlich oft von der Sprache geprägt, die ihnen als Vermittler diente (vgl. siebenb.-rum. raf ’Eisenreif am Rad’ < ung. raf; siebenb.-rum. leț ‘Latte’ z. ung. 16c). Als Vermittlerspra- chen für deutsche Elemente im Rumänischen kommen vor allem das Unga- rische (Siebenbürgen), Ukrainische (Maramureș und Bukowina) und Ser- bische (Banat) in Betracht. Bei der Wörtern, die im folgenden behandelt werden, ist eine “viel- fache Etymologie“ anzusetzen, und zwar in dem Sinne, daß ein und das- selbe Wort durch Vermittlung der jeweiligen Nachbarsprachen mitunter 133 in jeweils abweichender Bedeutung und Lautgestalt sowie zu unter- schiedlichen Zeitpunkten in die verschiedenen rumänischen Landesteile gelangt ist (siehe dazu Al. GRAUR, Etimologie multiplă, in SOL I (1950), S. 22 ff. ). 1. Ein erstes Beispiel ist die Bezeichnung cahlä in der moldau- ischen Mundart, mit den Varianten cähalä in Siebenbürgen und câjhă im Kreischgebiet (ALR II, Bd. 1, K. 279 sobă). Als Ausgangsformen kommen dt. Kachel, mhd. kachel(e), ahd. cachala ’irdener Topf’, alemann. chachle, schwäb. kachel ‘Kochtopf’, mnd. chachel in Betracht (vgl. auch dän., kakkel, schwed. kake1). Bas Etymon zu diesen Formen ist viat. cac(c)ulus, -a 'Kochgeschirr', das seinerseits über das griechische kakabos auf ein semitisches Wurzelwort zurückgeht (Fr. KLUGE, Etym. Tb. S. 336). Bie erste Form, cahlä 'Rauchfang des Bauernofens', ist über das Ukrainische in die moldauische Mundart gelangt (vgl. ukr. kahlea, kaflea, von dt. Kachel). Im Moldauischen ist sie recht alt, sie läßt sich schon bei B. Cantemir (siehe Rumänisches Akademiewörterbuch) nachweisen. Căhălă - căhali, in Siebenbürgen mehrfach in der Bedeutung 'Platte aus Terrakotta, Ziegel' (wie dt. Kachel) bezeugt, ist direkt aus dem Beutschen, möglicherweise auch aus dem Siebenbürgisch-Sächsischen in die rumänischen Mundarten gedrungen (siehe dazu auch CANBREA, wo für den Banat auch die Bedeutung 'Blumentopf vermerkt ist, und Rumänisches Akademiewörterbuch). Ber ALR belegt die Form in Pkt. 27 (căhali, mit dem Zusatz "früher hatten sie Stubenöfen aus căhali"), 157 (cuptöri de cahSli) und 235 (cuptori, mit der Erläuterung "früher war der Ofen aus Terrakotta, aus căhali, mit offener Feuerstelle"). Bie dritte Form, cai-ha, hat die Bedeutung 'gußeiserner Ofen'. Sie erscheint in mehreren Punkten entlang der ungarischen Grenze. Offen- sichtlich liegt ungarische Vermittlung vor. Bie fragliche Zwischen- form wäre ung. kalyha 'poSle' (siehe A. ECKHARBT, Bictionnaire hongrois- franșais, Budapest 1958# S. 1026). Ly (mouilliertes 1.) wird dabei im Rumänischen durch halbkonsonantisches i wiedergegeben (vgl. auch ^ucasta^. 'Burchschlageisen' ung. lyukaszto 'Lochzange* und andere). TIKTINS Erklärung, daß mold. cahla auf dieses ungarische Wort kalyha zurückgehe, ist demnach falsch. Im ALR sind die folgenden mundartli- chen Varianten des Wortes căihă vermerkt: câjhă - cäjhi, mit der Er- klärung "câihă ist selten anzutreffen, er ist aus Gußeisen", Pkt. 316; câjhă (di fier), Pkt. 325; câihă - cajhe, Pkt. 334; câjhă - cäjhuri, mit dem Zusatz "nur die Herrschaften haben câihuri 'gußeiserne Öfen’, 154, die Bauern haben șpori - șporiuri ’Kochmaschine, Pkt. 555 (ALR II, Bd. 1, K. 279 sobg). ~ 2. Größere Schwierigkeiten bereitet die HerkunftsbeStimmung des Wortes bucșă 1 in die Radnabe gesteckte eiserne Röhre, Radbuchse1. Bei TIKTIN wird das Wort bucșă unter bucea erörtert, das dieselbe Bedeu- tung hat und wahrscheinlich auf lat. *buccella, einer Ableitung von bucca 'Mund’, zuiückgeht. Über băcșă heißt es bei TIKTIN, daß es deutsch Buchse (auch poln. buks, buksa, ukr. bukä) sei. Deshalb bleibt es unverständlich, weshalb diese beiden ihrer Herkunft nach so ver- schiedenen Wörter zusammen behandelt werden. Bei CANDREA wird gesagt, daß bucșa begrifflich mit bucea identisch sei, wobei letzteres auf lat. ‘frbuccälla zurückgeführt wird, dt. Buchse aber unerwähnt bleibt. Nach SCRIBAN hingegen ist lat. ^buccälla nicht als Etymon zu bucea zu be- trachten, bucea sei vielmehr eine Verkleinerungsform von bucșă, das seinerseits von ukr. bükäay poln. buksa dt. Büchse herrühre. Die Verfasser des Rumänischen Akademiewörterbuchs führen, wie TIKTIN und CANDREA, bucșa unter bucea auf und leiten dabei letzteres von lat. -frbuccella, -am 'Mündchen' ab. Die Formen bucșa und bbcșă, so heißt es weiter im Ruiöanischen Akademiewörterbuch, scheinen durch poln. buks, buksa ’ boite du moyeu de la roue', ukr. bukji und dt. Büchse beeinflußt. Im DLRM schließlich werden die beiden Wörter getrennt behandelt. Als Etymon zu bucea wird buccälla 'Mündchen' angegeben, das nach Meinung des DLRM auch von ukrainisch bukäa beeinflußte bucșa wird indessen allein auf bucea zurückgeführt. Aus alldem ergibt sich, daß diesen Wörterbuchautoren der Zusammen- hang, der zwischen den beiden Wörtern besteht, überhaupt nicht klar ist. In dieser Hinsicht erweisen sich die Angaben auf K. 542 bucșă, ALR II, Neue Serie, als äußerst wertvoll (siehe die Karte Nr. 46 im Anhang). Wie noch zu zeigen ist, handelt es sich um zwei verschiedene Wörter, die rein zufällig annähernd dieselbe Grundbedeutung haben. Zuerst wird bucșă, mit seinen mundartlichen Nebenformen, und an- schließend bucea behandelt. Ersteres findet sich in einer kompakten Zone in der Moldau, der Dobrudscha, Ostmuntenien, dem. mittleren und nordöstlichen Siebenbür- gen sowie in Maramureș. Außerhalb dieser einheitlichen Zone (mit den Formen bucșă, bucșă, bucșe) erscheint die Bezeichnung noch in Pkt. 855 (bocșă) im Süden des Bezirks Hunedoara (hier ist auch busș - bussle, eine regionale Form von bucea, anzutreffen), weiterhin in Pkt. 141 (bucșe, mit der Erklärung uan dem Wagen mit Holzachsen fügte er, als die Öffnung in der Nabe zu groß wurde, eine bucșe ein: in die Öffnung 135 der Nabe steckte er ein Holzstück, das er dann durchbohrte") sowie in Pkt. 95 (b6pșă - bopș) in den Westkarpaten [= Apuseni-Gebirge]. In Pkt. 557 in der Moldau wurde die Antwort bucșa turnată mit dem Zusatz "zu dem Rad mit bucșa sagt man, daß es bucșită ist" ermittelt. Außer der zitierten Karte, ist die fragliche Bezeichnung auch noch im ALR I, Neue Serie, K. 160 cep (la grindeiul morii), K. 161 broasca (sub cepul grindeiului) und K. 168 piatră alergătoare nachweisbar. Auf der erst- genannten Karte bezeichnet der Ausdruck bucșa din câpu fusului-büc^e in Pkt. 487 den ’Bolzen am Wellbaum der Mühle’. Auf der Karte 169 hat bucșă die Bedeutung ’in der Mittelöffnung des Mihlsteins befindliches Holzstück, durch das die Welle des Mühlgangs hindurchgeht’. Hieraus ergibt sich, daß. die Bezeichnung auch in anderen Bedeutungen, die aber nicht allzu sehr von der Grundbedeutung abweichen, recht weit ver- breitet ist. Bei Berücksichtigung der gebietsmäßigen Verteilung ist die aus- schließlich auf ukr. bukSa fußende Erklärung nicht mehr zufrieden- stellend, erscheint doch die Bezeichnung auch im mittleren Sieben- bürgen, in den Westkarpaten £= Apuseni-GebirgeJ und im Bezirk Hune- doara, in Gebieten also, die vom ukrainischen Einfluß unberührt blie- ben. Wenn demnach die moldauische Form über das Ukrainische auf das Deutsche zurückzuführen ist, dann muß in den Gebieten im Landesinnern eine andere Herkunft vorliegen. Es ist anzunehmen, daß das Wort hier von den Siebenbürger Sachsen herrührt, 1 ei denen es in ähnlicher Form belegt ist. Neben sächs. Biss, pix, pixen (von mlat. pixa beeinflußt) bezeugen die sächsischen Urkunden die Formen büxen (1559), Büchsenn, buxen (1478), bwxs (1550), pwxen (1514), bwxen (1478), sämtlich in der Bedeutung ‘Flinte, Gewehr’. In den älteren sächsischen Urkunden hat dieses Wort auch die Bedeu- tung ‘Röhre’ oder gar ‘Futter einer Wagennabe’, die genau der von rum. bucșa entspricht. Auf die Bedeutung ‘Röhre’ wird auch im Sieben- bürgisch-Sächsischen Wörterbuch (Bd. I, S. 840, unter Buss) verwiesen: "3. ‘eine hölzerne Röhre zu einer Wasserleitung’ (Leonhard, Mskpt.) >>B w s z e n (-szyn, -szin) ad cannalia fontium« (1547 •••) ••• *>Th6mas et Jacobus faber paravit (1548 ...). Zu den Brunnen B u z z e n lassen zu machende-(1 6Ț2) ...". Siebenb.-sächs. Buss wird in diesem Wör- terbuch zu ahd. buhsa, mhd. bühse. gestellt. Dieselbe Bedeutung des fraglichen Wortes erscheint in den älteren rumänischen Sprachdenkmälern, z.B. in Cuvente den bătrini (B.P. HASDEU, Cuvente den bătrâni, 1. Bd., Limba română vorbită Intre 1550 - 1600, 2. Bd. Cărțile poporane ale românilor In secolul al XVI-lea In legătura cu literatura poporană 136 cea nescrisa, Bukarest 1878, 1880), aus dem Jahre 1588: »444 de bucși de fîntînă, de oțel” £=444 stählerne Röhren für Brunnen]. Zu dem mo- dernen Wortsinn 'Butter einer Wagennabe’ von sächs. Biss (oder Buss) sind die Angaben in Siebenb.-Sächs. Wb. I, S. 800 und 840, einzusehen. Bei Berücksichtigung der Handelsbeziehungen der Fürstentümer zu den sächsischen Städten läßt sich also sagen, daß die Bezeichnung bucșa in den Mundarten Mittel- und Südwestsiebenbürgens, unter Umständen auch in einigen Mundarten Ostmunteniens und der Dobrudscha, sächsi- scher Herkunft ist. Die oben zitierte Karte 342 bucșă des ALR II, Heue Serie, zeigt, daß an vier Punkten im Nordwesten Rumäniens anstelle von bucșa die Form pușcă erscheint: pușcă - pușt\ dă rßtä, Pkt. 316; ptișca d*im butuc, Pkt. 279; piișcă - puștfe, Pkt. 334; pușcă, Pkt. 325. In den ersten bei- den Punkten wurde von den Gewährspersonen noch "vom Rad, in der Nabe” hinzugefügt, sicherlich, um eine Verwechslung mit pușcă ’Gewehr’ (vgl. ung. puska' ‘Flinte, Geschütz’, șerb., tsch. puäka, poln. puszka, russ. puSka ‘Kanone’) auszuschließen. Pușcă ‘eiserne, in die Radnabe ge- steckte Röhre’ ist aus dem Ungarischen in die nordwestrumänischen Mund- arten gelangt. Das Ungarische hat es ebenfalls aus dem Deutschen be- zogen (siehe ung. puska ‘Büchse’, Eiöd HALASZ, Ungarisch-Deutsches Wb., Budapest 1957, S. 651). Also ist das Ungarische neben dem Siebenbür- gisch-Sächsischen 'und dem Ukrainischen das dritte Idiom, durch dessen Vermittlung dieses Wort in die rumänischen Mundarten gekommen ist. Neben bucșă (aus dem Ukrainischen und Siebenbürgisch-Sächsischen) und pușcă (aus dem Ungarischen) begegnet auf der erwähnten Karte in Pkt. 29 (Banat) die Form piesă - plcsuri ‘id.’. In dem serbischspra«hi- gen Punkt 25 lautete die Antwort gleichfalls piesa ‘id.’. Die serbo- kroatischen Wörter piksa ‘Büchse, Dose, Almosenbüchse’, piksla ’id.’, piksna ’id.’ werden von H. STRIEDTER-TEMPS, a.a.0. S. 172, durch “bair— öster. Püchse, mdal. meist bicks’n, bzw. aus der entsprechenden Deminu- tivform piksl, pikaol, bikjl” (siehe auch E. SCHNEEWEIS, a?a. 0. S. 12) erklärt. Es ist entweder direkt von der dort ansässigen deutschen Be- völkerung, den Schwaben, oder durch serbische Vermittlung in die Bana- ter Mundart gelangt. Somit kann von einer, vierten Einfallsstraße ge- sprochen werden, auf der dt. Buchse in die rumänischen Mundarten ge- drungen ist. Im Gegensatz zu der Zone mit bucșă, pușcă, piesă usw. ist in Süd- rumänien, genauer ausgedrückt, in Westmuntenien, Oltenien sowie auf einem Streifen in SüdSiebenbürgen für ‘eiserne, in die Radnabe gesteck- te Röhre’ die Bezeichnung buceä anzutreffen. Die am häufigsten belegte 137 Form ist bucă - buc 6 le, Pkt» 172, 182, 192, 789, 791, 848, 928, 886, 872, 876, 912. In den Punkten 2 und 836 wurde die artikulierte Form bucala (buăș^a) notiert, und in Pkt. 833 erscheint, wie schon ausge- führt, die Form buse - busele. In Pkt. 762 hat der Plural bucăle die etwas abweichende Bedeutung 'Ringe .auf der Radnabe’ (siehe ALR II, Neue Serie, K. 341 cercuri (pe butucul roții)). Bei der Betrachtung der beiden geschlossenen und voneinander ge- trennten Bezeichnungszonen bucșă und bucea wird klar, daß es sich um zwei verschiedene Wörter handelt, zwischen denen keine verwandtschaft- lichen Beziehungen bestehen. Deshalb gehen die Wörterbuchverfasser fehl, die sie zusammen abhandeln. Desgleichen entbehrt auch die Auf- fassung SCRIBANS, daß bucea eine Verkleinerungsform von bucșă sei, jeder Grundlage. Als erneuter Beweis dafür sind auch die Antworten in den Punkten 723 und 833, dem Überschneidungsgebiet dieser beiden Wort- zonen, zu werten. Die Gewährspersonen gaben hier beide Bezeichnungen an: bucșă oder bucöa (Pkt. 723), wobei letztere Form durch Kreuzung von bucșă und bucea entstanden ist; băcșă oder buăă (Pkt. 833). Das Vorhandensein dieser beiden Wörter bei demselben Sprecher beweist, daß das eine nicht auf das andere zurückzuführen ist. In Pkt. 723 ist bucșă jünger und stammt aus dem nordöstlichen Verbreitungsgebiet. Die Porm bucșălă - bucșăli in Pkt. 47 und 53 im Banat (bucșălă hat in Pkt. 47 auch die Bedeutung 'Eisenscheibe zwischen Jtad und Achse, die erst dann angebracht wird, wenn der Wagen älter wird’, siehe ALR II, Neue Serie, K. 351 străgălie) ist das Ergebnis einer Kreuzung von bucșă und bucea - bucele. Es liegt der Schluß nahe, daß bucea die ältere, ihrer Herkunft nach lateinische Bezeichnung ist, die nur im angegebenen Gebiet erhalten ist, während jüngeres bucșă auf das Deutsche zurückgeht, aus.dem es auf verschiedenen Wegen sowie mit unterschiedlichen Bedeutungen und Formen in die dakorumänisehen Mundarten gedrungen ist. Die beiden Wörter sind demzufolge in ihrer geschichtlichen Entwicklung getrennt zu untersuchen. Es sind hier noch einige Bemerkungen zur Etymologie von rum. bucea - bucele am Platze. Weiter oben wurde festgestellt, daß die rumänischen Wörterbücher mit Ausnahme desjenigen von SCRIBAN, wo es für eine Ver- kleinerungsf orm von bucșă gehalten wird, in ihm den Nachfolger des nicht belegten lateinischen Wortes *buccella 'Mündchen' erblicken. Im REW wird rum. bucea 'Radnabe’ von lat. *bucc£lla 'kleine Wange', 'klei- ner Buckel' abgeleitet. Auf das gleiche lateinische Etymon geht auch kors. bucedde 'Wange' zurück. Während aber bei letzterem die semanti- schen Beziehungen zwischen dem lateinischen Etymon und seinem Nachfolger 138 durchaus eindeutig sind, so erscheint doch hei dem rumänischen Wort der Bedeutungsühergang von ‘Wange’ oder gar 'Mündchen* zu 'Radnahe’ wenig glaubwürdig. Aus diesem Grunde ist als Etymon von rum. bucea lateinisch * büce llum »kleine Trompete’ anzusetzen, von 4em sich afr. husei »Röhre», wallon. büz| »Schalmei», fr. huse ’oherschlächtiges Mühlgerinne» (siehe REW Nr. 1365) ahleiten. Die Grundbedeutung von rum« bucea, »Radbuchse, metallenes Futter der Radnabe», geht von der Vorstellung »Tube, Röhre’ aus, die auch in anderen romanischen Sprachen begegnet. Lat. ^bücellum gehört derselben Familie wie bücinä an, von der im Rumänischen bucin, bticium »Horn», »Schalmei», mit zahlreichen Ablei- tungen vertreten sind (siehe Rumänisches Akademiewörterbuch). Deshalb ist bucea, von dem auch die Variante bucie existiert, zur Wortfamilie bucin, bucium zu stellen und damit endgültig von bucșa zu scheiden. Was die formale Seite betrifft, so ist bei rum. bucea von einem siru < o ~ “ gularisch gebrauchten Plural *bucella auszugehen, J der nach dem Über- gang in die erste Deklinationsklasse der weiblichen Substantive (ähnlich wie stella, maxilla usw. im Rumänischen steä »Stern», masea ’Backen- zahn’ usw. ergab!) zu^bucga^a und später zu buceä wurde. Nach dem Vorbild der Gruppe weiblicher Substantive auf -ea (vgl. die Pluralformen stele und masele) wurde späterhin der Plural bucele neugebildet. 3- Das deutsche Wort Blech (mhd. blech, ahd. bleh, rnnd. blik, mnl. blic, aus Fr. KLUGE, Etym.Wb. S. 82) hat ebenfalls auf verschiedenen Wegen Einzug in die rumänischen Mundarten gehalten. Die Mundartver- hältnisse macht die Karte Nr. 47 Anhang deutlich. Auf sie wurden die im ALR-Material eingestreuten Belege übertragen. Die Haupttypen sind meld, bleah, ferner siebenb. bleh, plec, pleh, plej^. Die erste Form, blgah »Blech, Platte», zusammen mit dem abgeleite- ten nomen agentis blehar »Klempner», ist auf der Karte 419 linguri mare pentru urda des ALR II, Neue Serie, bezeugt. Sie ist im Norden des dakorumänischen Sprachgebietes (Maramureș, Bukowina) wie folgt belegt: bl^ah »Blech», sahăn di bl^ah of di marmură »Lampenschirm aus Blech oder aus Porzellan», in ALR II, Bd. 1, S. 142, MN 3911 abajur, Pkt. 386); blj.ah »Blechgefäß, in dem die Milch transportiert wird» (după se mâlâim vââi|i, 11 sträeuräm Intr-un bl|ah și-l adiiăim ac^âl^e la brln^ări-ii, in PETROVICI Texte S. 165); bl^ah »Blech’ (drăriițltâ cu bl^ah, in ALR II, Bd. 1, K. 232 (acoperiș de) tablă, Pkt. 365); blShurile »die Bleche’ ([#■] cte^ț [= 3- Person Präsens] blöhurile, ALR II, Neue Serie, K. 536 (tinichigiul) lipește (o tinichea de alta), Pkt. 362). 139 Wie von E. PETROVICI in Note slavo-romane, LR X, 2. Teil, S. 346 gezeigt wurde, ist das deutsche Wort Blech durch ukrainische Vermitt- lung in dieses G-ebiet gekommen. In diesem Zusammenhang sind auch die im ukrainisch-sprachigen Punkt 366 vom ALR-Fragesteller vermerkten Antworten interessant: blä^u, in dem Ausdruck fipet bl*6/u țin6^ (AIR II, Neue Serie, K. 536 (tinichigiul) lipește (o tinichea de alta)); bl^e^o^a m^sca 'Waschschüssel aus Blech’ (ALR II, Bd.1,K. 292 lighean); in demselben Punkt ist auch der Handlungsträger bj^ș^âri 'Klempner' belegt (ALR II, Neue Serie, K. 535 tinichigiu). Die Norm bleh in Siebenbürgen geht indessen unmittelbar auf dt. Blech zurück. Sie ist in Pkt. 182 (da bleh* 'Blech’) und in Pkt. 192 (dim bleh) vermerkt (ALR II, Neue Serie, K. 419 lingura mare pentru urdă). In Pkt. 182 bei Kronstadt ist auch die Ableitung bleiieri 'Dach- decker, Klempner' (neben tinichigiu) bezeugt (siehe ALR II, Neue Serie, K. 535 tinichigiu). Eine dritte Porni, plec, ist in der Banater Mundart bekannt: plăcu »Blech’ (prinde unu dă âltu plăcu), Pkt. 29 (ALR II, Neue Serie, K.536 (tinichigiul) lipește (o tinichea de alta)); plj.ăcurili 'die Blech- platten’ (ALR II, Neue Serie, K. 536 (tinichigiul) lipește (o tinichea de alta), Pkt. 36; plec, in dem Ausdruck astrucăt cu plec 'mit Blech gedeckt’, Pkt. 29 (ALR II, Bd. 1, K. 232 (acoperiș de) tabla); plec ’Blech', pkt. 47 (ALR II, Bd. 1, K. 232 (acoperiș de) tablă); plec 'Blech', in dem Ausdruck valău dă plec 'Dachrinne', Pkt. 8 (ALR II, Bd. 1, K. 233 uluc (la streașină)). Die Form erscheint sowohl im Ser- bischen (plec, siehe E. SCHNEEWEIS, a.a.O. S. 54) als auch bei den Banater Schwaben. Deshalb läßt sich schwer bestimmen, wie sie in die Banater Mundart gelangt ist* Eine weitere Form dieses Wortes ist plei - plăiurile (Plural, mit Artikel), Pkt. 157 (cleișște laolaltă pledurile cu țim, ALR II, Neue Serie, K. 536 (tinichigiul) lipșște (o tinichea de alta); plej^u, Pkt. 141 (coperij de ple^u, ALR II, Bd. 1, K. 232 (acoperiș de) tablă). In beiden Punkten wurde auch die Ableitung plecări 'Dachdecker, Klempner' festgehalten (siehe ALR II, Neue Serie, K. 535 tinichigiu, Pkt. 141, 157). Diese Form scheint siebenbürgisch-sächsischer Herkunft zu sein. In dem siebenbürgisch-sächsischen Pkt. 143 wurde die Form blejfi (in dem Ausdruck mșt blej.ß gădâoct 'mit Blech gedeckt’) vermerkt (ALR II, Bd. 1, K. 232 (acoperiș de) tablă). Interessant ist hierbei das Auf- treten des Diphthongs ej, der auch in den Antworten aus den rumäni- schen Ortschaften erscheint, wo es sonst nicht zu dieser Diphthon- gierung gekommen ist. Es ist in diesem Zusammenhang darauf zu verwei- sen, daß die beiden rumänischen Punkte mit plej. in unmittelbarer Nähe 140 einer sächsischen Ortschaft (Pkt. 145) liegen und daß in diesen Punk- ten zahlreiche andere Regionalismen sächsischer Herkunft festgehal- ten wurden. Eine andere in den rumänischen Mundarten Siebenbürgens weit ver- breitete Form ist schließlich pleh, mit den Varianten plev und pley. Für die Form pleh ist mehrfache Etymologie anzunehmen. Sie er- scheint in den siebenbürgisch-sächsischen Mundarten (siehe Siebb.- Sächs.Wb. I S. 658 - 639, wo gezeigt wird, daß pleh für die Jahre 1520, 1542, 1547 urkundlich belegt ist). In den älteren rumänischen Texten kommt sie beim Anonymus Caransebesiensis (17. Jahrhundert) vor (siehe N. DRAGANU, DR IV S. 147)» Pleh ist auch im Ungarischen bekannt. Die Varianten plev und pley sind durch die in den rumänischen Mund- arten nicht ungewöhnliche Substitution von auslautendem -h. durch -v bzw. halbkonsonantisches -y. entstanden. Sie ist auch bei anderen Ent- lehnungen mit h-Auslaut festgestellt worden. In bezug auf die Elemen- te slawischen Ursprungs wurde die Frage von E. PETROVICI in der Arbeit H final in elementele slave, in DR IX S. 190-192 behandelt. Darin wird gezeigt, daß sl. -£in ^en verschiedenen dakorumänisehen Mund- arten durch -v, -f oder -y ersetzt worden ist. So sind asl. pra^u, vrujfu, vra^u im Muntenischen zu praf, virf, prav, vraf, im Moldau- ischen zu virv, vrav und in der Banater Mundart zu pray, vir (mit Ar- tikel: virul), vray geworden. Zur gebietsmäßigen Verteilung der Va- rianten mit -jf, -V- und halbkonsonantischem -y des Wortes virf 'Spitze’ ist die Karte 47 virful limbii des ALRM I, Bd. 1 einzusehen. Die Form virf ’Spitze’ bildet in Muntenien, der Dobrudscha, in SüdSiebenbürgen und in fast ganz Oltenien eine geschlossene Verbreitungszone, virv ist im übrigen Siebenbürgen (einschließlich Kreischgebiet und Maramureș) und in der Moldau, vir dagegen nur in einem kleinen Gebiet im südlichen Banat und im westlichen Oltenien bekannt (vereinzelt auch in Pkt. 80 im Kreischgebiet). Im großen und ganzen stimmt die gebietsmäßige Verbreitung der For- men plev und pley. mit den Angaben auf der erwähnten Karte überein, mit der Maßgabe jedoch, daß sich die Form pley nicht nur auf die Banater Mundart beschränkt, sondern auch im südwestlichen und mittleren Sieben- bürgen anzutreffen ist. Die Form plev erscheint im Kreischgebiet, in Maramureș sowie im Norden und Westen des eigentlichen Siebenbürgen. In der moldauischen Mundart ist die Bezeichnung unbekannt. Im einzelnen wurde plev wie folgt vermerkt: pljev ’Zinn’, Pkt. 349, 346 (ADR II, Neue Serie, K. 575 cositor); plev ‘Blech’ (acuperl^ cu plev), Pkt. 310 (ADR II, Bd. 1, 141 K. 232 (acoperiș de) tablă); plev * id.' (cuperlj de plev), Pkt. 284 (ib.); plev ’id.’, Pkt. 53 (ALR II, Neue Serie, K. 419 lingură mare pentru urdă); lingură de plev 'Blechlöffel', Pkt. 219 (E. PETROVIOI Texte S. 101); liptăște dy.6p.a pl^evuri cu cositij.6rj.-ij., Pkt. 102 (ALR II Neue Serie, K. 536 (tinichigiul) lipește (o tinichea de alta)): urdări de plev ’Blechlöffel’, Pkt. 260 (ALR II, Neue Serie, K. 419 lingură mare pentru urdă). Der Handlungsträger plevâr 'Dachdecker, Klempner' ist in den Punkten 95, 102, 219, 260, 2?2, 279, 284 und 310 belegt (siehe ALR II, Neue Serie, K. 535 tinichigiu). Die Form pley. wurde in folgenden Punkten verzeichnet: fed'6u (de pl^ep.) ’ Lampenschirm, Lampenglocke (aus Blech)1 * * 4 5, Pkt. 833 (ALR II, Bd. 1, S. 142, MN 3911 abajur); plăyu 'die Blechplatte’, Pkt. 2 (ALR II, Neue Serie, K. 536 (tinichigiul) lipește (o tinichea de alta); plăpuri ’Blechplatten’, Pkt. 105; le prinde laolaltă plăuril^e, Pkt. 235 (ib. ), oder gălăț d*e plep. ’Blechkessel’ , Pkt. 235 (ALR II, Bd. 1, S. 145, MN 3922 găleata); lipö^site plăpu d'olăltă cu țin, Pkt. 228 (ALR II, Neue Serie, K. 536 (tinichigiul) lipește (o tinichea de alta)); pl^ep 'Zinn', prinde cu pl^ep um badög de ăltu, Pkt. 33 (ib.); plep. ’Blechplatte’, Pkt. 2, 2Ț, 105, 130, 235, 250 (ALR II, Bd. 1, K? 232 (acoperiș de) tablă). Die Ableitung plecări 'Dachdecker, Klempner’ ist innerhalb der gleichen Wortzone (vgl. ALR II, Neue Serie, K. 535 tinichigiu, Pkt. 105, 228, 235, 250, 833) bekannt. Die Banater Punkte mit pleu sind geringer an der Zahl, weil im Banat, wie bereits aus- geführt, die Form plec, die schwäbischer oder serbischer Herkunft ist, verwendet wird. Abschließend läßt sich sagen, daß dt. Blech einmal durch ukraini- sche, ungarische, möglicherweise auch durch serbische Vermittlung in die rumänischen Mundarten gedrungen ist, zum anderen aber auch un- mittelbar auf die Siebenbürger Sachsen sowie die Banater Schwaben zu- rückgeht. Die Varianten plev und piep, haben sich in den rumänischen Mundarten selbst herausgebildet. 4. Eine mehrfache Etymologie ist für das Wort Iadă anzusetzen. Wie aus ALR II, Bd. 1, S. 136, MN 3892 ladă und MN 3893 lada miresei her- vorgeht, ist es in den dakorumänisehen Mundarten allgemein verbreitet. Im Rumänischen Akademiewörterbuch wird in bezug auf seine Herkunft neben dt. Lade auch auf ung. lada, skr. lad, poln. lad, ukr. lado verwiesen. 5. Gleichfalls mehrfache Etymologie liegt bei dem Wort șurub vor, das von Al. GRAUR (siehe a.a.0. S. 54) in die Bestandsliste des rumä- nischen Grundwortschatzes aufgenommen wurde. GRAUR, verneint, daß es 142 slawischer Herkunft sei. Im DLRM wird es indes von dt. Schraube ab- geleitet, was offensichtlich ungenau ist. Bei CANDREA wird dagegen neben russ. s&urupu auf die deutsche mundartliche Bezeichnung Schrube verwiesen. SCRIBAN führt Formen aus dem Ukrainischen, Russischen und Polnischen an, denen dt. mdal. Schrube zugrunde liegt. Die Karten 290 canea (ADR II, Bd. 1), 562 șurubelniță (ADR II, Neue Serie) und 543 menghina (ALR II, Neue Serie) lassen erkennen, daß es neben der Form șurub in Oltenien, Muntenien (in geringerem Maße), der Dobrudscha, der Moldau, Maramureș und Ostsiebenbürgen, wo das Wort sicherlich durch das Slawische vermittelt wurde, auch noch andere Formen in Südwestsiebenbürgen, im Kreischgebiet und im Banat gibt, die unmittelbar von der deutschen Minderheit herrühren. Es handelt sich hierbei um die Formen șr^of und șrâftu ‘Schraub- stock’ aus Pkt. 172. Die Gewährsperson hat hinzugefügt: “die Schmie- de sagen șraftu; die anderen Dorfbewohner sagen șruof “. Letztere Form, die bei den Dorfbewohnern allgemein üblich wurde, ist sicher- lich älter und kommt, wie von G. KLASTER-UNGUREANU in Wirtschaftliche und gesellschaftliche Beziehungen zwischen Rumänen und Sachsen im Spiegel des siebenbürgisch-sächsischen Wortschatzes (Revue de lin- guistique III, Nr. 2, Bukarest 1958, S. 197-219) nachgewiesen wurde, aus dem Siebenbürgisch-Sächsischen. Das Etymon ist sächs. Schrouf ’Schraube’, In Westrumänien enthält șurub anstelle von _b, wie im Neuhochdeut- schen, den Laut f (siehe dazu die Karte Nr. 48 im Anhang). Folgende Formen sind verzeichnet: șor6f ‘Schraubstock’, Pkt. 53, 95, 250, 279, 510, 325, 27, 64 (hier șoroflu ’Scharbaum am Pflug’); șir6fu (care dă gră^unță la mpșră, ori că i Ie je) ’Mühleisen’, Pkt. 141; șiruf ‘Hahn’ Pkt. 172; șir#6f ’Mühleisen’, Pkt. 102; surüf - șurufuri, neben șuru- buri, Pkt. 235; prafuri (Plural), Pkt. 36. Die gleiche Substitution von b durch f erscheint auch bei șr6fțigar »Schraubenzieher’ in Pkt. 105. In Pkt. 574 ist sogar die Form șurufelniță ’id.’ bezeugt, die durch Kreuzung von șraf bzw. șorof und șurubelniță ’Schraubenzieher’ entstanden ist. Der Wechsel von f. und b in diesem Wort, der auch in dem obenerwähn- ten sächsischen Schrouf festzustellen war, wird von Fr. KLUGE, Etym. Wb. S. 679, folgendermaßen erklärt: ” .... der Wechsel zwischen b und f (frühnhd., schwäb. sehrauf, bair. schraufn, Schweiz, schrüf) findet ältere Vorbilder in roman. Bed.-Verwandten”. Das deutsche Wort ist lateinischer Herkunft. Lat. scrofa »Sau' (das Schraubengewinde ist geringelt wie ein Sauschwanz) hat sich nach Ansicht KLUGES gekreuzt 143 mit aus lat. scrobis 1 Grube, Loch; weibliche Scham’ hervorgegangenem volkslat.*scroba ‘weibliche Scham, Schraubenmutter’ (siehe Fr. KLUGE, Etym. Wb. S. 679, unter Schraube). Las vulgärlateinische Wort ^scroba hatte zwei Bedeutungen: ‘weib- liche Scham’ und ‘Schraube’. Bie gleiche Lautsubstitution wurde weiter oben bei dem Wort corfa, von lat. corbis (gegenüber dt. Korb) ange- troffen. Bie Form mit f ist übrigens auch im Mittelfränkischen und Niederfränkischen sowie bei den Siebenbürger Sachsen belegt. Ba die Form mit f auch im Schwäbischen (schrauf) und Bairischen (schraufn) erscheint, ist das Wort vermutlich nicht allein dem Sieben- bürgisch-Sächsischen zu verdanken, sondern rührt in den westrumäni- schen Mundarten (vornehmlich in der Banater Mundart) möglicherweise auch von der deutschen Bevölkerung her, die sich im 18. Jahrhundert und in der Folgezeit hier niederließ. Somit darf, die rumänischen Mundarten in ihrer Gesamtheit betrachtet, auch in diesem Pall von einer mehrfachen Etymologie gesprochen werden. 6. Ein letztes Beispiel, auf das hier noch einzugehen ist, ist die Bezeichnung rășpa (siehe ALR II, Neue Serie, K. 540 rașpă). Wie aus der Karte Nr. 49 im Anhang hervorgeht, kennt die moldauische Mundart die Variante râșpă ‘Raspel’ (neben hrășpă). In vereinzelten Punkten in Siebenbürgen, Muntenien und Oltenien ist die Form raspel, mit der Nebenform râșpil, anzutreffen. In den meisten siebenbürgischen Punkten sind jedoch Formen wie rașpă^, rașpâl, rașpâj, und rășpălâ# belegt. Letztere sind zweifellos durch das Ungarische zu erklären. So geht raspäu mit dem Übergang von -6, zu -a]j., der auch bei anderen ungari- schen Elementen des Rumänischen begegnet, auf ung. raspö (TIKTIN) zu- rück. Bie Formen rașpâl (rașpor) oder ragpöj haben ung. raspoly als Etymon. Bei letzterem wird ung. ly (mouilliertes j_) im Rumänischen als halbkonsonantisches i wiedergegeben. Bas andere Wort, rășpălau, ist eine rumänische Ableitung von rașpă, mit Hilfe des herkunftsmäßig ungarischen Suffixes -&lä^, einer Variante von -a^. Ba die in Muntenien, Oltenien und vereinzelt in Siebenbürgen auf- tretende Form râșpel (rășpil) die Lautgruppe -șp- ßjpj enthält, ist sie auf sächs. Raschpel (nösn. Raspel) zurückzuführen (siehe Siebb.- Sächs. Wb. V S. 43), denn die neuhochdeutsche Form weist die Lautung -sp- [sp] auf. Wie schon mehrmals gezeigt wurde, haben sich in Sieben- bürgen mitunter Formen ungarischer Abstammung durchgesetzt, während sich dafür in den Gebieten südlich der Karpaten die entsprechende sieben- bürgisch-sächsische Form ausbreitete (vgl. dazu obige Ausführungen zu șină und raf). 144 Ebenfalls sächsischer Ursprung ist für meld, räspa anzusetzen. Hierbei ist auch ukr. ra^pili, das in ALR II, Neue Serie, K. 540 raspa, Pkt. J66 (ukrainischsprachig) belegt wird, sowie poln. raszpla, raszpil, russ. raspili im Auge zu behalten. Im Serbischen ist gleich- falls eine Form bekannt, die der moldauischen ähnlich ist und die von CANDREA als Etymon zu rum. râspă angesehen wird: raspa. Sprach- geographische Erwägungen stehen jedoch dieser Erklärung entgegen. Die Form Raäpe erscheint auch im Bairischen und Schwäbischen (siehe H. STRIEDTER-TEMPS, a.a.O. S. 182, ferner E. SCHNEEWEIS, a.a.O.- S. 61, 62). Die Anzahl der Elemente deutscher Herkunft, die durch Vermittlung der benachbarten Sprachen in die rumänischen Mundarten gedrungen sind, ist recht ansehnlich. Die Auskünfte in dem - größtenteils noch unver- öff entlichten - Material des Rumänischen Sprachatlas beleuchten in- dessen nicht alle herkunftsmäßig deutschen Elemente, wurde doch wegen des begrenzten Fragebuches nur eine beschränkte Anzahl von Wörtern erfaßt. Dennoch dürften die in diesem Abschnitt ausgewählten Beispie- le - neben den an anderen Stellen der Arbeit beiläufig besprochenen - genügend aufschlußreich sein, um die “mehrfache Etymologie" einiger deutscher Lehnwörter in den rumänischen Mundarten zu zeigen. II. Das Verhalten, der Gewährspersonen, gegenüber den deutschen Entlehnungen. Bei der Erforschung der deutsch-rumânisehen Sprachbeziehungen ist auch dem Verhalten bzw. der Reaktion•deț. rumänisch Sprechenden gegen- über den deutschen Entlehnungen Beachtung zu schenken. In jüngeren Studien wurde betont, daß h,non seulement les donnees obtenues par 1’Observation m6thodique et scientifique du linguiste, mais aussi celles offertes par 1’Observation empirique occasionnelle du non- linguiste, sont importantes pour la linguistique th6orique” (siehe B. CAZACU, Sur la reaction du sujet parlant par rapport au fait lin- guistique, in Melanges linguistiques (publi^s â 1*occasion du Ville Congrds International des Linguistes â Oslo du 5 au 9 aout 1957), Bukarest 1957, S. 178). Der Rumänische Sprachatlas enthält in dieser Hinsicht wertvolle Informationen, die zum Teil von M. SALA in der Arbeit Remarques sur la reaction des sujets enquet6s pour l’Atlas linguistique roumain, a.a.O. S. 189-199 ausgewertet wurden. Nach der Aufführung verschiede- ner Bemerkungen über deutsche Lehnwörter werden auch mehrere Beispiele für volksetymologische Umgestaltungen herkunftsmäßig deutscher Wörter gegeben, denn die ”Volksetymologie” erklärt sich (letztlich ebenfalls aus dem Verhalten der Sprecher gegenüber Wörtern, die ihrem sprach- lichen System fremd sind (siehe dazu auch B. CAZACU, a.a.O. Ș. 183). Hinweise der Gewährspersonen auf die deutsche Herkunft der Elemente stammen vornehmlich aus den einst von Österreich-Ungarn besetzten ru- mänischen Provinzen, wo sich das Deutsche größerer Verbreitung er- freute. So führt die Gewährsperson in Pkt-. 76 (ALR II, Bd. 1, ,S. 151, MN 3936 macara) zum Wort h6bär - h^bär^e ’Kran’ aus, daß es so "auf deutsch” heiße. Dasselbe wird auch von der Gewährsperson in Pkt. 399 (ALR II, Bd. 1, K. 240 tencuiește) zu der Bezeichnung măltăr ‘Verputz’ erklärt. Im Zusammenhang mit dem Ausdruck mergem la ^patiri ’wir gehen spazieren’ wird in Pkt. 833 (ALR II, Bd. 1, K. 74 (ma duc la) plim- bare ) hervorgehoben, daß er nur im Scherz, wenn von den Städtern die Rede ist, verwendet wird. Indessen ist aber auch der rumänische Aus- druck mergem la plimbare ’wir gehen spazieren’ ungebräuchlich, weil 146 diese Gewohnheit nur den Städtern eigen ist. Bem Gewährsmann in Pkt. 36 gefällt dagegen das Wort șpațiri deshalb nicht, weil es deutsch sei, wobei er hinzusetzt, daß mă duc la prămblârțe “schöner” klinge. Als deutsch empfunden und von der entsprechenden Bemerkung beglei- tet werden ferner Wörter wie șpițbârbă ’Spitzbart’ Z. dt. Spitzbart (ALR II, Bd. 1, S. 18, LUT 6932 1. cioc 2. musca 3* favoriți, Pkt. 386); știf fäter ‘Stiefvater’ z dt. Stiefvater, mit dem Zusatz “ich weiß nicht, wie es auf rumänisch heißt, nur auf deutsch weiß ich es“, neben știf muter z dt. Stiefmutter, mit .der Erklärung “so heißt es auf deutsch" (ALR I, Bd. 2, K. 154 tată vitreg, Pkt. 365); ümsl^ag •Umschlag’ (auf der kranken Stelle) z dt. Umschlag, mit der Erläu- terung “das ist ein deutsches Wort“ (ALR II, Bd. 1, S. 60, MN 4200 compresă (pe locul bolnav), Pkt. 388). Mitunter ist sich die Gewährs- person bewußt, daß die rumänische Bezeichnung eine andere ist, dennoch verzichtet sie nicht auf das Lehnwort (vgl. dazu die Antwort in ALR II, Bd. 1, K. 222 tâmplar, Pkt. 47 î tlșlăr, asta-ț vârbă Ăemțâscă = Tischler, das ist ein deutscher Ausdruck; no^ așa-j, fliâem gâta = wir sagen nun einmal so zu ihm; s-ar căd*a: tîmplâri - empfehlenswer- ter wäre: timplari). An anderer Stelle legen die Gewährsleute Wert auf die Feststellung, daß die durch herkunftsmäßig deutsche Wörter bezeichneten Gegenstände nicht der materiellen Sachkultur des rumänischen Bauern angehören und daher nur bei den Herrschaften zu finden sind. So führt z.B. der Ge- währsmann in Pkt. 353 (ALR II, Bd. 1, K. 279 sobă) zu dem Wort câihă •Kachelofen’ < ung. kalyha z dt. Kachel aus, daß das “nur die Herren“ haben; die Bauern haben șpori (eine mundartliche Nebenform nach dt. Sparherd). “Nur bei den Herren“ wird der șlajer ‘Brautschleier’ z_ dt. Schleier angelegt, betont die Gewährsperson in Pkt. 362 (ALR II, Bd. 1 K. 160 vălul miresei). Für eine andere Gewährsperson stellt der täpih •Teppich hinter dem Bett’ z dt. Teppich eine“neue Mode“ dar, “die es vorher nicht gab“ (ALR II, Bd. 1, S. 138, MN 3901 scoarță pe pereți, Pkt. 130). Einige Bemerkungen gelten den Beziehungen, die zwischen den Rumänen und der deutschen Minderheit auf den Gebieten des gesellschaftlichen Lebens und der materiellen Sachkultur bestanden haben. Verschiedene Sachbezeichnungen, die die Rumänen von den Deutschen übernommen haben, werden von dem Adjektiv nemțesc ‘deutsch’ bzw. nemțească ’id.’ beglei- tet. So erscheint in Pkt. 47 der Ausdruck furcă nemțească (ALR II, Neue Serie, K. 440 roată de tors) ‘Spinnrad’ [^eigentlich »deutscher Spinnrocken’^ , womit ein weiter vervollkommnetes Hausgerät als die rumänische furca ’Spinnrocken’ bezeichnet wird. Interessant ist, daß 147 die Banater Serben in Pkt. 37 eine ähnliche Bezeichnungsweise haben: șvâpsca iii nema^ca preslița [= schwäbischer oder deutscher Spinn- rocken].. Serb. șvăpsca ‘schwäbisch’ geht auf șvab ’Schwabe’ zurück. Hieraus ergibt sich, daß sowohl die Rumänen als auch die Banater Ser- ben den entsprechenden Gegenstand von den Schwaben her kennen. Für ‘staatlich geprüfte Hebamme’ wurde der Ausdruck moașă nemțească ‘deutsche Hebamme’ vermerkt, und zwar ebenfalls in der Banater Mund- art (ALR II, Bd. 1, S. 71, MN 2651 moașa taie buricul (la copil), Pkt. 2, 27). In Pkt. 29, im Banat, ist von einer “deutschen” Mühle die Rede, mit der Erläuterung, daß sie Schaufeln habe (vgl. ALR I, Neue Serie, K. 157 aripi (la roata morii), Pkt. 29). In der Bukowina, Pkt. 386, dient nemțoaică ‘Deutsche’ zur Bezeichnung der ‘Schneiderin auf dem Lande’, während der Ausdruck croitoreasă ’Schneiderin’ den Schneide- rinnen in der Stadt vorbehalten ist: tărăncile duc la nemț^^câ Ia cusut șplniță or* scurte^câ [= die Bäuerinnen bringen der nemțoaică einen Rock oder eine Jacke zum Nähen] (ALR II, Neue Serie, K. 522 croitoreasă). In diesem Zusammenhang ist noch der Ausdruck räzböj, säs6sc ‘sächsischer Webstuhl‘ erwähnenswert. Im ALR heißt es dazu: ”Es ist eine neue Art Webstuhl, der sogenannte război săsesc = säch- sischer Webstuhl, mit unten befindlichen Weberbäumen, in Gebrauch ge- kommen; auf sie (die Weberbäume) geht viel rauf. Der andere Webstuhl wird război ruminesc = rumänischer Webstuhl genannt.” Weiter wird aus- geführt: “Bei dem rumänischen Webstuhl gibt es am Weberbaum ein Spann- holz. Bei dem ‘sächsischen’ [= săsesc] ist es ein Rad mit Schnur. Man zieht an der Schnur und der Weberbäum kommt zurück” (ALR II, Neue Serie, K. 470 război (de țesut), K. 477 slobozitor). In zwei Punkten im Banat wurde der Ausdruck june nemțesc ‘Hage- stolz’ (ALR I, Bd. 2, K. 275 burlac, Pkt. 26, 75) vermerkt (june = unverheirateter junger Mann, nemțesc = deutsch). In Pkt. 26 wurde präzisiert, daß dieser Ausdruck nur im spöttischen Sinne gebraucht werde, weil “der Deutsche im Alter von 30 bis 40 Jahren heirate” (vgl. auch den analogen Ausdruck flăcău unguresc ’Hagestolz’, eigentljch ‘ungarischer Junggeselle’, der auf derselben Karte von der Gewährs- person in Pkt. 790 sowie von dem Schriftsteller Mihail Sadoveanu ge- geben wurde). Schließlich ist hier auch das Adjektiv fain (-ă)— dt. fein zu er- wähnen, das nach Ansicht der Gewährsperson in Pkt. 268 (ALR I, Bd. 2, K. 245 fata mea e de tot frumoasă) gegenüber “höherem”, nämlich lite- rarischem frumos ’schön’, die volkstümliche Bezeichnung ist. Volksetymologische Bildungen Die Volksetymologie ist der Versuch der Sprachträger, Entlehnungen aus anderen Sprachen mit Hilfe eigener Wortschatzelemente zu inter- pretieren oder - anders ausgedrückt - diese Lehnwörter durch (zumeist recht willkürliche) Anlehnung an bereits vorhandene Wortfamilien in das Wortschatzgefüge der Sprache einzugliedern. Hieraus folgen größere oder kleinere Änderungen in der äußeren Horm der neuen Bezeichnung. Neben dieser Hauptursache, die der Reaktion des Sprechers gegenüber dem neuen Element zugrunde liegt, wirken noch andere, zweitrangige, mit ähnlichen Folgen. Einmal wird die Umwandlung der äußeren Form eines Wortes einfach aus dem Wunsch heraus vollzogen, besondere Klang- wirkungen zu erzielen; zum anderen spielen dabei auch falsche Gehörs- eindrücke eine Rolle, ferner mundartliche Ausspracheeigentümlichkeiten, Oberflächlichkeit bei der Verwendung der Wörter und bewußte Verball- hornung, um komische oder euphemistische Wirkungen hervorzurufen. Über all diese Faktoren handelt Tatiana CAZACU in der Arbeit Observații și cercetări cu privire la contaminări, in SOL VII, Nr. 5-4, S. 207-253 7Ö Allerdings bleibt unverständlich, warum die Verfasserin die strenge Unterscheidung zwischen Volksetymologie und Kontamination zurückweist. Denn ohne ins Einzelne zu gehen, ist für jeden leicht ersichtlich, daß durch Kontamination entstandene Formen wie rotocöl (aus roata und ocol), cocostlrc (aus cocor und stîrc), cozopâscă (scherzhafte Bildung aus cozonac und pasca) und andere auf bereits vorhandenen und unabhängig von diesen Bildungen weiter bestehenden rumänischen Sprachelementen .aufbauen, die miteinander in Beziehung gebracht wurden, während Wörter wie ferfleașcă (für dt. Feldflasche), cocoșîrmă (für Kochgeschirrle- rnen) , cine - creț (für den Ortsnamen Königgrätz) und andere (siehe anschließend weiter unten) lediglich .volksetymologische Umbildungen fremder Elemente sind. Im Anschluß werden nun einige solcher volksetymologisch umgestal- teter Wörter deutscher Herkunft aufgeführt. Eine scherzhafte Absicht scheint der Antwort boj. er mașina ’Bohrma- schine’ 4 dt. Bohrmaschine zugrunde zu liegen (ALR II, Neue Serie, K. 550 mașină, de găurit, Pkt. 8Ț2). Die Form ist in Anlehnung an das ru- mänische Wort boier ’Bojar, Adliger’ entstanden. Mitunter, wie bei- spielsweise bei dem Ausdruck câ^zăr barbă ’Spitzbart, kleiner Bart’ 4 dt. Kaiserbart, Pkt. 53 -(vgl. ferner câizărbărbă, Pkt. 64, ki^sär 149 dă barbă, Pkt. 56, sämtlich in ALR II, Bd. 1, S. 18, MN 6952 1) cioc. 2) muscă, 5) favoriti) ist schwer zu bestimmen, ob es sich um eine volksetymologische Umgestaltung handelt, wobei der Schlußteil des deutschen Wortes Kaiserbart mit rum. barbă gleichgesetzt wurde, oder ob eine teilweise vollzogene Lehnübersetzung vorliegt. Die deutsche Fachbezeichnung Kran hat in Pkt. 414, in der nördli- chen Moldau, infolge der Angleichung an rum. crainic ‘Herold’ die Form crainic erlangt (ALR I, .Neue Serie, K. 179 virtej (de ridicat piatra morii)). In Pkt. 791 (ib.), in Muntenien, ist sie dagegen zu craniu geworden, das im Rumänischen eigentlich ‘Schädel’ bedeutet. Ein weite- rer deutscher Fachausdruck, Klupe ’Instrument zur Messung der Stärke der Baumstämme’, weist in den rumänischen Mundarten zahlreiche Varian- ten auf, die ihr Entstehen dem Wirken der Volksetymologie verdanken (ALR II, Neue Serie, K. 620 clupă). So taucht in den Punkten 214, 762 und 848 die Variante cuba auf, die in die' Familie des Verbs a cuba ‘einen bestimmten Rauminhalt messen* eingereiht wurde, desgleichen auch cubic, cubătură usw. In Pkt. 848 wurde sogar eine Motivierung des Substantivs gegeben: cu ea (cu cuba) le cubează (lemnele) [= mit ihr (mit der cubă) vermißt er es (das Holz)]. In Pkt. 250 ist clupă zu club ‘Klub’ - cluburi geworden, in Pkt. 2 tritt cuplă auf, in Pkt. 562 crupă (vgl. rum. crupă ‘Kruppe’), in Pkt. 586 clj.upä (in diesem Gebiet ist auch die an copac ‘Baum’ angelehnte Form cl^upäc heimisch), in Pkt. 555 crüpla - cruple, in Pkt. 574 clumpă und in Pkt. 284 sogar grupă ’Gruppe’. Die deutsche Bezeichnung Fußboden wurde im Munde des Gewährsmannes in Pkt. 2, im Banat, zu fusp^od, wobei der Schlußteil offensichtlich mit rum. pod ‘Boden, (Dach-)Boden‘ in Zusammenhang gebracht wurde (siehe ALR II, Bd. 1, S. 149, MN 5930, Pkt. 2, p^ăr^e de frecat fus- p^odu ... ‘Bürste zum Fußbodenscheuern ...’). Ebenso ist dt. Grundbuch (vgl. ALR I, Neue Serie, K. 148 cartea funduară), wenn nicht die Lehn- übersetzung carte funduară vorliegt, zu grumböc (Pkt. 29), grumbuf (Pkt. 2), grumb-^oc (Pkt. 47), grumbuc (Pktr. 56, 76), grümbuch (Pkt. 2Ț) geworden. Die Auskunft in Pkt. 27 enthält den Zusatz “so hieß es nach deutscher Redeweise“. Interessant sind auch, die nach dt. Parzelle ‘Stück Ackerland’ (vgl. auch ung. parcella ’id.‘) gebildeten volkstümlichen Formen; 0 părț& (împărțită a lüngu), Pkt. 284; părțălă - părțăl^e ‘Streifen Ackerland» Pkt. 27; părț^ - părța-ăie, Pkt. 47; părță pă lung, Pkt. 102; părțile Pkt. 549? ffpărțîâle, Pkt. 546 (siehe ALR I, Neue Serie, K. 8 fișie de pămlnt). Părțală ‘Getreidefeld» erscheint in Pkt. 56 (ALRM I, Neue Serie, K. 6 lan). Augenscheinlich wurde die deutsche Bezeichnung an 150 rum. a împărți ’teilen, aufteilen’ angenähert, mit dem sie letzten Endes herkunf tsmäßig verwandt ist. Die Bezeichnung lpi6gărbuglă ‘Grundbuch’ verdankt ihr Entstehen wahr- scheinlich ebenfalls dem Wirken der Volksetymologie (ALR I, Neue Serie, K. 148 cartea funduară, Pkt. 102). Lp.6gär scheint dt. Lager zu sein, und buglä läßt sich auf dt. Buch zurückführen, das mit dem schon er- örterten, seiner Herkunft nach sächsischen Mundartwort buglä ‘Heu- schober, Heuhaufen’ in Verbindung gebracht wurde. Ebenso sind die Va- rianten madrgâță (Pkt. 228) und mătreț (Pkt. 260) des rumänischen MuncU artwortes matrață 4. dt. Matratze (siehe ALR II, Bd. 1, S. 137 TIN 3896 saltea (umplută cu păr)) sicherlich durch Annäherung an rum. mătreață ’Kopfschinnen’ entstanden. Die Norm miluțin - miluțînuri ’Arzneimittel, Medikament’ dt. Medizin läßt klar einen Einfluß von Seiten der rumä- nischen Wörter milă ‘Mitleid’ und a milui•‘barmherzig sein’ erkennen (siehe ALR I, Bd. 1, K. 109 doctorie. Pkt. 12, 18). Die Bezeichnung ricin ‘Rizinus’ weist in Pkt. 386 (vgl. ALR II9 Bd. 1, S. 63 MN 4616 unt de rițină, Pkt. 386 oloj. de rășina ‘Rizinusöl’) die Variante răâinâ auf, die wahrscheinlich in Anlehnung an rum. rășină ’Harz’ entstanden ist. In Pkt. 928 wurde die vom Deutschen her beein- flußte Form rițină irrtümlich sogar mit dem Verb a reține ’zurück- halten’ in Verbindung gebracht (vgl. Pkt. 928un. de reținere etwa: ’öl für die Verstopfung’). An anderer Stelle wurde die Form rînjLă ermittelt, die eigentlich ’Tiermagen’ bedeutet. Das ist daraus zu erklären, daß dieses Heilmittel gerade bei der Behandlung von Magenerkrankungen ver- wendet wird. Als letztes Beispiel ist das österreichisch-deutsche Wort Backen- bart zu erwähnen (siehe auch K. JABERG, Der rumänische Sprachatlas und die Struktur des dakorumänischen Sprachgebietes, in Vox Romanica V [194O], S. 60), aus dem in>den siebenbürgisch-rumänischen Mundarten infolge des Wirkens der Volksetymologie zahlreiche verballhornte Formen hervorgegangen sind, von denen einige eines gewissen Reizes nicht ent- behren: p6cumpăr, Pkt, 272, 279, 284, 3^6, 349; pocumpört, Pkt. 2, 8; v^.ocum^6rt, Pkt. 36; p£ cumpăr, Pkt. 833» pöcimpär, Pkt. 362; poc In păr, Pkt. 353? p6cu-m păr - p^öcuri im păr, Pkt. 349; p^oc? pocuț ’kleines Spitzbärtchen, Fliege’, Pkt. 349; copomp^rt »Backenbart’, Pkt. 334; bocompär, Pkt. 325; pgcuri ‘Backenbart’, Pkt. 3^0; poc ‘klei- nes Spitzbärtchen, Fliege’, Pkt. 3^0; poclmport, Pkt. 260; păcîmpăr, Pkt. 228; pocumpär, Pkt. 47, 53, 64, 102, 141, 172; pocimpar, Pkt. 105, 157; pocimpj.är, Pkt. 76; pocompört, Pkt. 29; păcumpări, Pkt. 27; ț6cumpdc, Pkt. 95 (vgl. dazu ALR II, Bd. 1, S. 18, MN 6932 1)cioc, 151 2) musoă, 5) favoriti; vgl. ferner den Beleg pocumpăr in AIR II, Bd. 1, K. 9 perciuni, Pkt. 349)» Bei dem Beispiel ț6cump6c dürfte auch der siebehbürgische Adverbialausdruck cu țoc-în-poo 'mit Sack und Pack’ < dt. (mit) Sack und Pack (vgl. dazu E. PETROVICI, Texte S. 74, Pkt. 141: Ș1 cind 1^. gata locu de grăpăt cu țocumpdc ..,) mit im Spiel ge- wesen sein. Bei den anderen Belegen lassen sich mitunter die rumäni- schen Wörter păr ‘Haar’, poc ! (Interjektion), par ‘Pfahl’ und port ‘ich trage' (Ableitung von a purta ‘tragen’) identifizieren. In den Mundarten der Moldauischen Sowjetrepublik sind die Varianten boltimbări (Pkt. 405), pöl&mbäri (Pkt. 431) und bulcimbäri (Pkt. 455, 646) be- legt. Erwähnenswert ist, daß der in den Mundarten des Altreichs be- zeugte literarische Ausdruck favoriti (favorit 4. fr. favori) seiner- seits ähnlichen Veränderungen unterworfen wurde (vgl. die in der Bukowina belegten Formen fä^ori, Pkt. 386, 365; fă^rg^ți, făurg^li, Pkt. 399, die wahrscheinlich in Anlehnung an rum. faur »Schmied', a făuri ‘schmieden’ entstanden sind. Gleichfalls läßt sich auch ein Beispiel, für Kontamination anführen. Bie Form șarlatină 'Scharlach’ in Pkt. 370 in der Bukowina (siehe ALR I, Bd. 1, K. 116 scarlatina) ist das Ergebnis einer Kreuzung von sarlah < dt. Scharlach und literatursprachlichem scarlatina ’id.'. 2_____ —-------------- ., ■--------- Interessant ist, daß dieser Punkt in der Überschneidungszone der beiden Wortzonen ^arlah und scarlatinä liegt. In diesem Gebiet wurden auch șcarlatin, Pkt. 363 șcărlatină, Pkt. 375; ^carlatină, Pkt. 395, 397 vermerkt. Letztere Form ist auch in den Punkten 109 u.nd 129, in Süd- westsiebenbürgen, belegt. Ähnliche Kontaminationserscheinungen in den Überschneidungszonen einiger mundartlicher Wortverbreitungsgebiete werden auch von Tatiana CAZACU a.a.O. S. 224 f. erörtert. Ebenfalls durch Kreuzung ist die Form ^of6i ‘Kübel’ zu erklären. Sie ist, wie schon angedeutet, aus ^of61 »Kübel’ ( hölzchen zu verweisen. Intär6le ‘Stärkemehl’ (ALRM II, Heue Serie, K. 296 scrobeala (pentru urzeală), Pkt. 76) ist nach dt. Kraft(mehl) oder nach dt. Stärke, Stärkemehl (für die Wäsche) lehnübersetzt. Im ALR I, Neue Serie, K. 248 cazan (de fiert țuică) sind folgende Varian- ten zu vinars ‘Branntwein, Pflaumenschnaps* (vgl. dt. Branntwein) nach- weisbar: zinärs, Pkt. 260, 235 (hier- căldăre de sert zinärs); yinars, Pkt. 141; d'irărs (căldărea ca di dirărs), Pkt. 95. Ähnlich verhält es sich mit den Ausdrücken fr££im țuj^ca ‘wir brennen den Schnaps’ und a prăfrlâi (țuica) ’id. ’, die beide im Banat belegt sind und Lehnüber- setzungen von dt. brennen darstellen, das bekanntlich nicht nur ‘bren- nen* an sich bedeutet, sondern mitunter auch im Sinne von ‘destillie- ren, reinigen’ (vgl. dt. ‘Schnaps brennen‘) gebraucht wird. Ebenfalls in den transkarpatischen Provinzen (vgl. ALR II, Bd. 1, K. 222 tâmplar, Pkt. 130, 157, 179, 182, 228, 833) wurde măsâr ‘Tisch- ler1 vermerkt, es ist eine Lehnübersetzung nach dt. Tischler. Für die 154 •Wasserwaage des Maurers* wurden unter anderem die Antworten măsură de apS, Pkt. 182, 353, eintar, Pkt. 27, 29, măsurătoare de apă. Pkt. 228, dreptar cu apă, Pkt. 362, 762 ermittelt (ALRM II, Neue Serie, K. 378 cumpăna zidarului, dulgherului). Hierbei ist eine Beeinflussung seitens dt. Wasserwaage nicht ausgeschlossen (vgl. auch [ung.] viz- mertlc, Pkt. 284, 310, 316 und andere). In den Ausdrücken pat cald •Mistbeet’, Pkt. 105, 182 und strat cald ’id.’, Pkt. 172, 228, 574 (ALR I, Neue Serie, K. 188 răsadnița) ist dt. Beet (rum. strat) wieder- zuerkennen, das im ersten Ball allerdings mit dt. Bett verwechselt wurde und dementsprechend mit pat 'Bett' übersetzt worden ist. Bei dem Ausdruck cal muced ’Schimmel’ in den Punkten 141, 260, 346, 353, 705, 762, 812, 848 (ALR II, N.S., K. 276 (cal) sur) ist hingegen nicht absolut sicher, ob es sich um eine Lehnübersetzung aus dem Deut- schen handelt. Dt. Schimmel hat zwar sowohl die Bedeutung 'Schimmel (kleine Pilze)’ als auch die von ’Schimmel, Falber', da aber der Aus- druck cal'muced 'Schimmel' (cal = Pferd, muced = schimmelig) auch im Altreich vorkommt, ist eine parallel verlaufende Bedeutungsentwicklung in den beiden Sprachen wahrscheinlicher. Im Deutschen stellte sich die Bedeutung 'Grauschimmel' des Wortes Schimmel erst ziemlich spät ein: "Die Bed. 'weißes Pferd' nimmt Schimmel erst im Spätmhd. an", heißt es bei Fr. KLUGE, Etym.Wb. S. 649« Ebenfalls mit einem Fragezeichen zu versehen ist die Erklärung von rum. gă^rârj.-^, găirăreț oder găinar^ (Plural găinărili) in der Bedeu- tung 'Querholz der Dachsparren* durch siebenb.-sächs. hujțnabdlc^ (nhd. Hühnerbalken). Pkt. 245, hunăbăunt. Pkt. 143« Die Porm găiră (für ru- mänisch literarisch găină) weist den Rotazismus auf, eine Erscheinung, die in der Ortschaft Scărișoara (Pkt. 95) in den Westkarpaten [=Apu- seni-Gebirge] auch bei anderen Wörtern nachgewiesen wurde. Schließlich ist noch zu bemerken, daß einige der Lehnübersetzungen, die im ALR-Material enthalten sind, von S. POP in der zitierten Arbeit Din Atlasul lingvistic al României (siehe DR VII S. 92 ff.) wie auch von S. PUȘCARIU in DR IX S. 427 erörtert werden. Ersterer erblickt in dem Ausdruck tatăl de vecin 'Dorfschulze* eine Lehnprägung nach sie- benb. -sächs. Nachbarvater (vgl. S. POP, a.a.0. S. 70). S. PUȘCARIU bringt den Ausdruck brlnza Ia ochi 'Augenschleim’ mit dt. Augenbutter in Zusammenhang. Wenn angenommen werden darf, daß die oben erwähnten Lehnübersetzun- gen keine gelehrten Bildungen sind, dann können sie als Beweis für die engen Beziehungen zwischen der rumänischen und der deutschen Bevöl- kerung gelten. Denn sprachliche Erscheinungen dieser Art haben das Vor- handensein von Sprachträgern zur Voraussetzung, die beide Sprachen beherrschen. IV. Gliederung der Lehnwörter nach Sachbereichen Selbst bei einer Gesamtveröffentlichung des ALR-Materials wäre we- gen des beschränkten Questionnaires keine lückenlose Erfassung aller herkunftsmäßig deutschen Lehnwörter zu erwarten. Das Hauptanliegen der Arbeit ist daher die Untersuchung der gebietsmäßigen Verbreitung der Bezeichnungen, verbunden mit der Herausarbeitung der HauptVerteilungs- gebiete deutscher Elemente in Rumänien. Bei der Durchsicht des ALR-Materials wurden nun aber auch herkunfts- mäßig deutsche Bezeichnungen angetroffen, die oftmals nur an verein- zelten Punkten auftauchen und daher nicht recht in die Erörterungen über die räumliche Ausbreitung, wo in erster Linie die Elemente zählen, die einheitliche, geschlossene Wortzonen bilden, einbezogen werden kön- nen. Dennoch dürfte es durchaus nützlich und notwendig sein, auch diese Ausdrücke hier zu erwähnen. Später könnten sie einmal in eine umfassen- de Monographie über die deutschen Lehnwörter im Rumänischen aufgenom- men werden, wobei es dann nicht mehr erforderlich wäre, noch einmal das bereits zu diesem Zweck gesichtete und nach Begriffsbezirken ge- ordnete Material einzusehen. Die meisten deutschen Entlehnungen gehören dem Bezirk der mate- riellen Sachkultur an, im Bereich des geistigen Lebens oder der Gemüts- empfindungen ist dagegen ihre Anzahl in den Mundarten recht dürftig. Zuerst werden die Bezeichnungen aufgeführt, die den Begriffsbezirken Haus, Hof, Liegenschaften angehören, es folgen die Sachgruppen Haus- rat sgegenstände, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Handwerksberufe, Handwerksgeräte u.a. Abschließend werden Ausdrücke der Heilkunde, des religiösen Lebens usw. erörtert. Die in den vorigen Kapiteln bereits ausführlich behandelten. Wörter werden hier lediglich erwähnt. Die an- deren werden jedoch mit allen Varianten sowie unter Angabe der Beleg- punkte wie auch des jeweiligen deutschen Etymons aufgeführt. Das Haus: Zweifellos ist die so weite Verbreitung der Bezeichnung fundament »Fundament* 4 dt. Fundament in den siebenbürgischen Mundar- ten - gegenüber temelie *id.’ in anderen Teilen Rumäniens - deutschem. Einfluß zu verdanken. Nach Aussage von ALR II, Bd. 1, K. 223 temelie ist sie in den Funkten 2, 27, 29, 47, 53, 76, 102, 105, 172, 219 und 156 334 heimische Dem gleichen. Begriffsbezirk gehört das Wort girl^t 1 Bau- gerüst' (ALR II, Bd. 1, K. 238 schelă) an, es ist mit dt. richten, einem Ausdruck des Maurerhandwerks, in Verbindung zu bringen. Das mundartliche Wort riștuvânie ‘Baugerüst’, Pkt. 399t wie auch riștovani ’id.’, Pkt. 405, gehen auf dt. Gerüst zurück und sind wahrscheinlich durch, ukrainisehe Vermittlung ins Rumänische gekommen. Mâltär ’Ve r putz’ < dt. Malter und a măltări ‘verputzen’ wurden bereits behandelt. Dazu kommt noch der Ausdruck lingură de măltărit ’(Maurer)keile’ (ALR II, Bd. 1, K. 241 mistrie, Pkt. 316). Von țiglă, das im Banat nicht nur in der Bedeutung ’Dachziegel’, sondern auch im Sinne von ‘Ziegel, Mauerstein’ (ALR II, Bd. 1, K. 279 sobă) belegt ist, gibt es auch die Ableitung țiglâri ’Ziegelbrenner’ (ALR II, Neue Serie, K. 515 cărămidar Pkt. 29, 36, 47)« Die Bezeichnung erscheint auch in den serbischen Punkten des Banats in der Lautgestalt țlglar. Die Variante teglar ist im Kreischgebiet, im Nordwesten des. mittleren Siebenbürgen und in Maramureș (ALR II, Bd. 1, K. 243 cărămidar) heimisch. Bei dieser Be- zeichnung ist sowohl schwäbische als auch sächsische Herkunft möglich. In den sächsischen Ortschaften sind die Formen țețyalăr ’Ziegelbrenner’ (Pkt. 143) und țggelmd^er ’id.» (Pkt. 245) anzutreffen. In den Gebieten mit stärkerem deutschen Einfluß wurde die von dt. Zement ausgehende Form țiment - gegenüber literarischem ciment - nach- gewiesen (ALR II, Bd. 1, K. 223 temelie, 272 scara (la pridvor)). Für ’(das Haus) verputzen’ wurde in Pkt. 399 der Ausdruck să gruntuiâști ’es [das Haus] wird verputzt’, der auf dt. Grund beruht, ermittelt. Der gleiche Arbeitsvorgang wird verschiedentlich auch mit a putui be- zeichnet: puțu^ești cu nasip și cu var, o sufțâști, (sufita - puțultâ) ‘man bewirft es [das Haus] mit Sand und Kalk, man verputzt es [das Haus]’, Pkt. 365, von dt. putzen, weiterhin ist es in dem ukrainisch- sprachigen Pkt. 366 belegt (ALR II, Bd. 1, S. 116, MN 3786 unge păre- te le cu pămînt, Pkt. 366, puțuwâti). In einigen Häusern werden die Wände aus miteinander verflochtenen Weiden, zwischen die der Verputz geworfen wird, gefertigt. Diese mit- einander verflochtenen Weidenruten tragen auch den Namen șprâ jețuri, das dazugehörige Verb lautet a șpr^ițul ‘gebrochene Ruten in die Wände des Hauses einfügen’ (ALR II, Bd. 1, K. 239 lipește (casa), Pkt. 353) 4 dt. Spreize, spreizen. Wahrscheinlich ebenfalls deutscher Herkunft wird die Bezeichnung balcă - balei ‘Deckenbalken < dt. Balken. Pkt. 455 (ALR II, Bd. 1, K. 225 cosoroabă) sein. Von vântură mit derselben Be- deutung war schon die Rede, desgleichen auch von fuspuödü 4. dt. Fuß- boden. Für ‘Querholz der Dachbalken’ lautete die Antwort in Pkt. 682 157 (ib. , K. 226 chinga căpriorilor) plâncă - plănfti (c dt. Planke). Pas Wort dah ‘Dach’ ist in der Bukowina und in Maramureș belegt und kommt von dt. Dach, unter Umständen auch von ukr. dah; in Pkt. 399 sind die Formen dâhțigăl ‘Ziegel, Dachziegel’ (vgl. auch siebenb.-sächs. däk- tsäig31 ’id.’ bei G. KISCH, Nösner Wörter und Wendungen S. 158 sowie Vergleichendes Wb. S. 251) und dah di șindilă (ALR II, Bd. 1, K. 229 șiță) verzeichnet. Die Bezeichnungen șînd(r)ilă und șiță, die demselben Begriffsbezirk angehören, wurden schon ausführlich behandelt. Für »Dach- rinne* * wurde in Pkt. 2 (ALR II, Bd. 1, K. 235 uluc (la streașină)) die Antwort rfn&r (z. dt. Rinne) ermittelt. Die beiden Ausdrücke aus dem Bereich des Bauwesens struț sowie das Verb a instruită wurden ebenfalls weiter oben erörtert. Der Raum, in dem Speisen aufbewahrt werden, heißt im Banat spä^s - șpâ^suri (ALR II, Bd. 1, S. 122, MN 3825 cămară), und der Gang (über- dachter Balkon) des Hauses, wird in derselben Provinz sowie in der Bu- kowina als gang - ganguri bezeichnet (ALR II, Bd. 1, K. 234 pridvor). Die Bezeichnung f orâj^bă »Vorhängeschloß an der Tür’ dt. Vorreiber ist in Pkt. 605 (ALR II, Bd. 1, S. 125, MN 3812 răspuns la întrebarea: ce fel de încuietoare de-lemn aveți?) belegt. An vielen Punicien in Siebenbürgen lautet die Bezeichnung für »Riegel’ riglă, Pkt. 105, 279, 284, 310, 76, 260, 322, 354, mit den Nebenformen rlnglä, Pkt. 2, rlgäl - rigale, Pkt. 219, riglu dila ferget1^, Pkt. 105, llgri (von riglă, durch Metathese entstanden), Pkt. 549- Ebenfalls als riglă - rigle werden die »mit Einschnitten versehenen Stäbe der Schermühle, auf die das Garn gelegt wird», bezeichnet (ALR II, Neue Serie, K. 465 urzesc). Die Bezeichnung geht auf dt. Riegel oder siebenb.-sächs. Ri j e1, nösn. Rigel zurück. In sämtlichen älteren Texten erscheinen Formen mit -g-: rygell, Rigel, ryggell (siehe Siebb.-Sächs.Wb. V S. 171). Für das rumänische Wort clâmpă, cleâmpă »Türklinke» wird im Rumä- nischen Akademiewörterbuch die Interjektion clamp! als Etymon vorge- schlagen. Der DLRM betrachtet es als eine Ableitung von a clămpăni * zuklappen’, das seinerseits von der Interjektion cleamp! ausgeht. Bei TIKTIN wird clampă unter clanță »Türklinke» erörtert. Bei CANDREA heißt es, daß die Bezeichnung aus dem Deutschen komme, während SCRIBAN auf die mit dt. Klamm <£ #Klamp verwandten Formen, tsch. klampa, poln., ukr. klamka, verweist. In Wirklichkeit geht dieses Wort (in ALR II, Bd. 1, K. 251 clanța, in den Punkten 586, 455, 478, 451 belegt) auf dt. Klampe zurück. Zu vergleichen ist Fr. KLUGE, Etym.Wb. S. 575: “Klampe f. aus dem Nd.: mnd. klampe »Haken, hölzerner Steg», 158 ni. klarnp ‘Klammer, hölzerner Seilhalter auf den Schiffen*. Hd. Form ist Klampfe (so bair.-österr. namentl. als ‘Gitarre’), sie entspricht den nl. klamp, engl. clamp, dän. klampe ‘Klotz, Holzstück’.” Die Variante mit -ga- für -a- weist dieselbe LautSubstitution wie șteand, ștearnp (für ștand, ștamp) auf. Der gleiche Gegenstand (Tür- klinke) wird in Pkt. 8 (in Jugoslawien) ebenfalls mit einem herkunfts- mäßig deutschen Wort, drucăr ’ Türklinke ’ Z-dt. Drücker, bezeichnet. An mehreren Punkten in Südsiebenbürgen wird er indessen durch das zuvor erörterte värvel benannt, das sächsischer Herkunft ist. Die Formen cahlä, căhâlă, ca^hä wurden ebenfalls weiter oben behandelt. Hausratsgegenstände: In diesem Begriffsbereich ist die Anzahl der deutschen Entlehnungen recht beträchtlich. Für‘Kochmaschine’ begegnet im ALR die Bezeichnung șparhât, die auf dt. Sparherd zurückgeht (siehe ALR II, Bd. 1, K. 286 mașină de gătit, ferner ALR II, Bd. 1, S. 131, MN 3871 umple soba de lemne). In den Gebieten, die einst zu Österreich- Ungarn gehörten, wurden davon zahlreiche Varianten vermerkt; darunter șpâ^er, Pkt. 25, șpojâri, Pkt. 36, 29, șpoj^rt, Pkt. 4, șpâlhșr - șpolhgre, Pkt. 192, șporhăj,, Pkt. 53? 76, 310, șpor^u, Pkt. 362, 334, 316, 102, 105, 325, 249, 246, șpohgrt - șpohgrturi, Pkt. 2, 64, șporbârt, Pkt. 49, șpgrh^rt, Pkt. 365, 386. Bei der Herkunftsbestimmung ist zu berücksichtigen, daß die Bezeichnung sowohl im Ungarischen (sparhert ’id.’) als auch im Ukrainischen (șparhât, Pkt. 066) auftaucht. Die Wörter brödär, țândură, râ^pelț, ferhäng wurden bereits ausführlich besprochen. Auch die Formen bleah, cană, câfă, cop, cârfă, c^stăh, glâjă, jilț, ladă, lavor, matrâța, molărl, molda. strujâc,. șteand, șofel, șuflă, troc, tron, țâ^găr und vicslaivânt waren schon Gegen- stand der Erörterung. Weiter ist fărtâ^ la Ifompă ’Lampenglas’ Z. dt. Viertel (siehe ALR II, Bd. 1, S. 142, MN 3910 sticlă de lampă, Pkt. 346), das durch ungari- sche Vermittlung ins Rumänische gelangt ist, zu erwähnen. Fărtâ^. be- deutete zunächst ‘Viertelliterglas’, um danach die allgemeine Bedeutung ‘Glas’ anzunehmen. Sogar das Wort lampă ist, wie schon von Al. GRAUR gezeigt wurde (vgl. Al. GRAUR, Etimologie multiplă, SCL I, 1. Faszikel, S. 23), in einigen rumänischen Mundarten deutscher Herkunft. Gleichfalls hierher gehört țilinder oder țillndru ‘Lampenglas’ (gegenüber literarischem cilindru), Pkt. 399, das mehrere Nebenformen hat, die ebenfalls im Wortanlaut den alveolar-koronalen Verschlußlaut ț- [țs] aufweisen: țălindră - ță'^indri, Pkt. 29; țil6ndăy - țllăndare, Pkt. 2; țilindru (di lambâ), Pkt. 56, 365, 386, 534 (siehe ALR II, Bd.1, S. 142, MN 3910 sticlă de lampă). Für ’Lampenschirm’wurde in Pkt. 2 die Bezeichnung taf 15 z. dt. Tafel gegeben. 159 Eine breitere Erörterung erfordert die Bezeichnung pilotă »eine Art Kissen, so groß wie das Bett und mit Flaumfedern gefüllt*. In der Moldau sind folgende Formen belegt (siehe ALR II, Bd. 1, S. 138, MN 3898 chilotă): k'j^lutâ, Pkt. 524; kilflöta, Pkt. 537; h!il6tä, Pkt. 520, in Siebenbürgen: pSilotS - pSllote, Pkt. 228; t'ilotă - iilloț, Pkt. 235; Pilotă - kllote, Pkt. 157 (hier ist auch vâncogă - vâncoșe, aus ung. vânkos *Kissen, Polster*, heimisch). An mehreren Punkten wußten die Gewährspersonen nicht auf die Frage zu antworten,, gaben aber zu verstehen, daß der betreffende Gegenstand ”bei den Herren, aber bei den einfachen Rumänen nicht” (Pkt. 365), bei den Deutschen (Pkt. 646), bei den umherziehenden Zigeunern (Pkt. 728), besonders aber bei den Juden (Pkt. 646; vgl. auch die Auskunft “die Juden haben es“ in Pkt. 405 und 514) anzutreffen sei. Wenn aber in Rechnung gestellt wird, daß die fragliche Bezeichnung auch an drei Punkten im mittleren Sieben- bürgen erscheint, wo keine regionalen Elemente neugriechischer Her- kunft nachweisbar sind, dann wird die zunächst von TIKTIN und nach ihm auch von den Verfassern des DLRM gegebene Erklärung, pilotă gehe auf ngr. tclXcotoq * gefilzt* zurück, sehr fragwürdig. Annehmbarer scheint die von SCRIBAN angesetzte Etymologie (dt. Pfühl, mhd. Pfühlwe Z. lat. pulvinus * Kissen’ ) zu sein. Im Siebenbürgisch-Sächsischen erscheint _i_ anstelle von ü und anlautendes p- anstelle von pf-. So erwähnt K.K. KLEIN, a. a. 0. S. 63 die sächsische Form pfil ’Pfühl,Polster’, und Anneliese BRETSCHNEIDER, Ein Anteil des Niederdeutschen an der sieben- bürgischen Sprachlandschaft, in Niederdeutsche Mitteilungen 11 (1955), S. 17 führt weiter aus, daß es, SCHEINER zufolge, in den sächsischen Mundarten Nordsiebenbürgens sowohl die Lautform mit f- als auch die mit p- gebe, während in denen Südsiebenbürgens nur Formen mit p- be- kannt seien. Möglicherweise stammt die fragliche* Bezeichnung - und zwar vor allem in der Moldau - aus der deutsch-jüdischen Mundart in Rumänien. Zu den Bezeichnungen, die Hausratsgegenstände bezeichnen, zählt auch flâșcă »Korbflasche* (ALR II, Bd. 1, S. 147, MN 3924 damigeană) Pkt. 4, 8), von dt. Flasche (vgl. auch sächs. Flieschken, nösn. Flaäschkn, in Siebb.-Sachs. Wb. II S. 394); ferner ciifär - ciifere »Brauttruhe», Pkt. 705, 723, 728, 958, 987, o&ftir (ALR II, Bd. 1, S. 136, MN 3895 lada miresei, Pkt. 605) dt. Koffer, poln., ukr., șerb, kufer? văndță »Backtrog», Verkleinerungsform von vană (PETROVICI Texte S. 166, Pkt. 386) dt. Wanne, das auch ins Ungarische (vanna *id.’) gedrungen ist; . cânta »irdenes Tongefäß» (ALR II, Neue Serie, K. 305 smlntlnim (lapte- le prins), Pkt. 353, gro^i!6ru d‘i pă cântă) und »Korbflasche» 160 (ALR II, Bd. 1, S. 147, MN 5924 damigeana, Pkt. 102) z dt. Kante, ung. kanta 1Wasserkanne’; cart - carturi ’Käsebottich’ (ALR II, Bd. 1, K. 289 putină, Pkt.36) dt. Quart ‘der vierte Teil eines Flüssigkeits- maßes’ (siehe N. DRAGANU, DR VI S. 266); crăst^olă ‘kleiner eiserner Kessel’ (ALR II, Neue Serie, K. 40Ț ceaun, Pkt. 47) siebent».-sächs. Kastrol (vgl. auch serb. kastrola, poln. kastrol. fr. casserole); ple^vas ‘Bleistift’ (PETROVICI Texte S. 106, Pkt. 228) Z dt. Bleiweiß; a ribui ‘reiben’, c6tcă dă ribult ‘Bürste zum Fußbodenscheuern’ Z dt. reiben (ALR II, Bd. 1, S. 149, MN 3930 perie de frecat podelele). Das Wort bord - börduri, in dem Satz me [rg] cu b6rdurilj*e-n späte ‘ich gehe mit den Ballen auf dem Rücken’, Pkt. 346, ALR II, Bd. 1, S. 149, MN 3928 boccea, geht auf dt. Bürde zurück. Die Form b£rdä - b6rde ’Holzlast’, im Grunde dasselbe Wort (ALR II, Neue Serie, K. 592 sarcină de lemne, Pkt. 157), beruht dagegen auf siebenb.-sächs. Bert, Berd, das in diesem Dialekt die Entsprechung von nhd. Bürde (Siebb.- Sächs.Wb. I S. 817) ist. Die,Verarbeitung der natürlichen Faser: Zu dieser kleinen Gruppe gehören Wörter wie h£helä (siehe oben), șpagat, t6pih, ăușu~ț, (neben rămăsături) ’in den Zähnen der Hechel hängengebliebene gekräuselte, grobe Kammwolle’ (ALR II, Neue Serie, K. 436 canura, Pkt. 219) dt. Ausschuß, ferner (unter Vorbehalt) crățe ‘Hanfabfälle’ (ALR II, Bd. 1, S. 137, MN 3895 saltea (umplută cu paie), Pkt. 723) < dt. Kratze, kratzen 'reibend scharren’. Problematisch ist die deutsche Herkunft von ragilă, das in ALR I, Neue Serie, K. 260 darac innerhalb eines geschlossenen Gebietes (Pkt. 362, 365, 414, 520, 551, 576, 53^, 605, 682) anzutreffen ist. In den Wörterbüchern wird es mit dt. mdal. Raffel verglichen, die Lautentwicklung bleibt aber unklar. Für ‘Arme am Webstuhl’ wurde in Pkt. 219, ALR II, Neue Serie, K. 472 1) miini (la război), 2) carafte die Antwort bändori aus sächs. Bändel, Bänder ermittelt. Mit dem vorangehenden Wort verwandt ist pântă pănț »Quer- leisten beim Webstuhl, der die Trittbretter des Webstuhles miteinander verbindet’ < dt. Band (ALR II, Neue Serie, K. 474 chingi la război). Farben: Aus diesem Bereich wurden schon fărbă und a fărbuf ausführ- lich erörtert. Hinzuzufügen wäre noch kindrus ’Kalkblau’, Pkt. 520, 237 (ALR II, Bd, 1, K. 245 albăstreală (in var)) Z dt. Kienruß. In Ermangelung einer besser entsprechenden Abteilung sei hier auch die Bezeichnung ^trăfuri ‘Streifen’ (periuță da făcut ștrâfuri, Pkt. 47, ALR II, Bd. 1, S. 149, MN 3932 pensulă) Z dt. Streifen aufgeführt. 161 Kleidung: Zu den schon erörterten Ausdrücken (căptugeâlă, a căptuși, șlaj^er, șorț - șurț) gesellen sich noch ladbar ‘Weste’ (PETROVICI Texte S. 88, Pkt. 182), (ALR II, Bd. 1, S. 9, MN 6866 la ce se mai zice gură?, Pkt. 95) < dt. mdal. Leibei (siehe I. BORCEA, a.a.O. S. 58-59); andröc ‘Rock’, ”... ș-ăpăj^ 11 piine Im fpaj.a andräculujt ă dă dindărăt11 (PETROVICI Texte S, 92, Pkt. 192) sächs. Onderrock. nhd. Unterrock; ștrimfi ‘Strümpfe’, Pkt. 36 (ALR II, Bd. 1, K. 174 Îmbrăcat In doliu) 4 dt. Strümpfe. Nahrungs- und Genußmittel, Gastronomie:1 Hierunter fallen k^lnerița •Köchin, Kellnerin’, Pkt. 762 (ALR II, Bd. 1, K. 163 bucătăreasă (la nuntă)), die feminine Form von chelner 4 dt. Kellner: keiner ‘Mund- schenk bei der Hochzeit’, Pkt. 8, 48, 414, Ț28, 762 (ALR II, Bd. 1, K. 164 paharnic (la nunta)); țitr6mu ’Zitrone’ (ALR II, Bd. 1, S. 15, LIN 6915 răspuns la Întrebarea: ce e acru?, Pkt. 284 ) 4 dt. Zitrone, ung. citrom; țucurj.e ‘Zucker’, Pkt. 64, 316, 325, 354 (ALR II, Bd. 1, S. 15, MN 6911 raăpuns la Întrebarea: ce este dulce?, siehe auch PETROVICI Texte S. 45, țucurj.e ’Zucker’, Pkt. 76, ferner S. 27, ș- atunsa puni trij^ feli^ dă țdcure, Pkt. 29), von dt. Zucker; fleșărle ‘Fleischerei’ (ALR II, Neue Serie, K. 534 măcelărie); wahrscheinlich ebenfalls deutscher Herkunft ist âuslă~ ’Weinbrand, nach der ersten Destillation’, PETROVICI Texte S. 96, Pkt. 219, (vgl. dt. Schüssel ’das in der Schüssel Aufgetragene’, »Gericht’ b’ei H. PAUL, Deutsches Wb. S. 473); a virgluf ’das Brot kneten*, Pkt. 26 ("virgluim pită" ”[=wir kneten BrotJ haben wir unter den Deutschen gesagt; heute sagt man aber lucrăm pită", Pkt. 26) 4 dt. wirken ’einen Sauerteig kneten’ (siehe S. POP, Din Atlasul linguistic al României, DR VII, S. 89). Für ‘Joghurt’ wurde in Pkt. 36 die Form sajjur (siehe oben) 4 dt. sauer festgehalten (ALR II, Neue Serie, K. 309 iaurt). In ALR II, Neue Serie, K. 416 frământa străgheata, Pkt. 2, im Banat, erscheint die Bezeich- nung șcircă 'Rad, zusammen mit dem Stiel, an dem es befestigt ist, und mit dem man die Butter in der Buttermaschine schlägt’, făăi crusi cu gclrca ’Holzschäufeichen’, wahrscheinlich identisch mit dem rumäni- schen Mundartwort șterț dt. Sterz, das hier allerdings nach den Lautregeln der Banater Mundart ausgesprochen wird. Das Wort t^lär ‘Teller’, Pkt. 172, "auf einen Topf tun wir einen Lappen und einen t^elăr" (ALR II, Neue Serie, K. 304 capac (pe oală)), beruht auf dt. Teller. Aus der Terminologie der Weinverarbeitung wurden bereits die Wörter tristär ‘Trichter’, pipă ‘Zapfen’, vinars ’Weinbrand’, tr^vere ‘Treber’ erörtert. Für ‘den Wein’abziehen, ihn aus einem Faß in ein anderes 162 umgießen’ erscheint in ALR I, Neue Serie, K. 246 pritocește (vinul), Pkt. 29 die Konstruktion îl abțîguj^șd ‘du ziehst ihn ab1 (neben 11 pramuij) < dt. abziehen» Wahrscheinlich ebenfalls deutscher Herkunft gtrj-fffanitörj^j. (von a ștrj.onfan£ ‘die Trauben mit dem mustuitor [= einem HolzeJ zerdrücken1) (ALR I, Neue Serie, K. 233 mustuitor. Pkt. 141). Über den Wein mit schlechtem Beigeschmack heißt es in einigen Punkten, daß er damf habe (vom Faß,, von der Faßdaube usw.), Pkt. 723, 769 (ALR I, Neue Serie, K. 239 vinul are smag): an zahlreichen anderen Punkten wurde ferner mitgeteilt, daß jener Wein schlechten șmac (smag, jmac, zmag ) habe, nach Faß usw., Pkt. 192, 182, 172, 260, 235, 157, 141, 102, 886, 899, 728, 872, 791, 928, 705, 130, 105, 64, 53, 36, 836 (hier in der Form zmafl). Las erste Wort hat dt. Larnpf, das zweite dt. (Ge)schmack als Etymon. Schließlich wird an verschiedenen Stellen für ‘Presse’ auch das Wort pres (Pkt. 325, 284 (hier preș - presuri), 47, 2, ALR I, Neue Serie, K. 235 teasc (de stors strugurii)) < dt. Presse gebraucht. Maßeinheiten, Münzen: Von den Bezeichnungen deutscher Herkunft, die Maßeinheiten bezeichnen, wurden auf den vorigen Seiten schon ferdelă, cop und cäp4 j erörtert. Ihnen ist hier noch punt ‘aus sieben Bündeln Spinnstoffs bestehende Rolle» (siehe ALR I, Neue Serie, K. 262 păpușă de fuioare, Pkt. 172 “er legt je sieben Bündel Spinnstoffs zu einem punt zusammen, bindet je drei punt zusammen und legt sie in den Kasten”) zur Seite zu stellen. In derselben Ortschaft (Pkt. 172) wurde weiter ausgeführt, daß ein punt acht litriiță und eine litruță sieben păpușj.ăle habe (siehe ALR II, Neue Serie, K. 460 sculuri (de bumbac)). Eine ptintă de 6ără ‘Klumpen Wachs’ (siehe ALR I, Neue Serie, K. 273 sloiu de ceară, Pkt. 130) ist wahrscheinlich eine bestimmte Menge Wachs, die einem ‘Pfund’ entspricht. Eie Variante font erscheint in ALR I, Neue Serie, K. 262 păpușă de fuioare, Pkt. 346 (“ein font hat 1/2 kg"). Liese Formen gehen auf dt. Pfund, siebenb.-sächs. font (siehe K. K. KLEIN, a.a.0. S. 63) zurück. Weitere; Maßeinheiten sind: sfîrtâj, (ALR II, Neue Serie, K. 8 flșie de pămînt, Pkt. 64) ‘Streifen Land’ z. dt. Viertel; litar ‘Maß,* mit dem die Mahlmetze in der Mühle entnommen wird’, Pkt. 833, litră ’id. Pkt. 95, 102, 130, 310, 250 (litrtiță), Pkt. 172, 235) von dt. Liter (ALR I, Neue Serie, K. 181 măsură cu care se ia vama la moară). Der Ausdruck litră de lampă ‘Lampenglas’, Pkt. 791 (ALR II, Bd. 1, S. 142, MN 3910 sticlă de lampă) enthält das Wort litra in der Bedeutung «Glas* (vgl. oben behandeltes fărtâj la ißmpa ‘Lampenglas’). 163 Deutscher Herkunft sind, nach der Lautgestalt zu urteilen, folgende Wörter: proț^nt j., anstelle von literarischem procente, Pkt. 365, “... îl rafu^ăști aș^, dim proț^ntț, dupa cum îj di gras laptili £= man berechnet sie so, nach Prozenten, je nachdem wie fett die Milch ist} (PETROVICI Texte S. 165); mătăr, für literatursprachlich metru. Pkt. 284, d-om metăr o fost d*e măre grindina [=einen Meter hoch ist der Hagel gewesen] (PETROVICI Texte.S. 135), .metăr ’Zirkel1, Pkt. 833 (ALR II, Neue Serie, K. 564 compas), mötär ’Maß von 15 kg, mit dem in den Mahltrichter geschüttet wird», Pkt. 2 (ALR I, Neue Serie, K. 182 măgura cu care se toarnă în coș); kilomătări, Pkt. 2, ornară tot pj.gș6ili do^- tri kilometări £= es tötet den gesamten Fischbestand auf zwei bis drei Kilometer] (PETROVICI Texte S. 1).71 Liegenschaften, Hof: Mehrere Ausdrücke, die verschiedene Konstruk- tionen beim Haus bezeichnen, wie fiâldără, șură, șăpru (șoprăn), leaț, lacez, șteămp, roabă, wurden auf den vorigen Seiten behandelt. Dazu kommt noch șanț ‘Schanze, Graben’, das zufällig bei PETROVICI Texte S. 178, Pkt. 414, auftaucht. Das Wort ist in den dakorumänischen Mund- arten allgemein bekannt. Das Etymon dazu ist siebenb.-sächs. Schgnz bzw. ung. sänc (nhd. Schanze). Fachbezeichnungen für den Bauernwagen: Von den Bezeichnungen aus diesem Bereich wurden bereits bticșă (mit den Varianten piesă, pășea), trita, lăna, șleau ‘Pferdegeschirr’, ștreang, șină, șaibă behandelt. Folgende Ausdrücke lassen sich noch anführen: färb6c ’Sprengwaage am Wagen’, Pkt. 29, masa färböculuj^ (bei Pferdeschlitten) und masa dă pus proțapul (beim Schlitten mit vorgespannten Ochsen), in A^R II, Neue Serie, K. 345 cruce (la căruță) sowie K. 346 lambe, von dt. Vor- bock; aștoc ‘Achsschemel’ (ALRM II, Neue Serie, K. 225 podul osiei, Pkt. 334) dt. Achsstock, ung. astok (siehe Lajos TAMÂS, Notes d’Ety- mologie roumaine, in Beiträge zur romanischen Philologie I,S. 209, Berlin 1961); pantă ‘eiserne Schiene am Wagenrad’, Pkt. 2, 27, 76 (ALR II, Neue Serie, K. 339 șină (pe roata)) Z. dt. Band; ștolț ‘Ring, der Achsschemel und Achse zusammenhält’ (ALR II, Neue Serie, K. 350 umărul osiei, Pkt. 987) dt. Stütze; trpgär ‘zweirädriger kleiner Karren, der mit der Hand gefahren wird und zum Abtransport kleiner Dinge dient’, Pkt. 272 (ALR II, Neue Serie, K. 354 cotigă). Das Wort hängt mit dt. tragen zusammen. Ebenfalls hierher gehört fiăcăr - fiâcăre ‘Wagen’ (ALR II, Neue Serie, K. 355 trăsură), das in den Punkten 228, 365, 386 belegt ist. In Pkt. 53 wird ausgeführt, daß der mit einem Verdeck versehene Wagen den Namen hintöjj trägt, während der ohne Verdeck fiăcăr genannt wird. 164 In Pkt. 102 lautet die Pluralform f ij^ßire. Bas Etymon ist dt. Fiaker < fr. fiacre, nach Hötel St.-Fiacre. Bas französische Wort ist in Paris seit dem Jahre 1640 in Gebrauch. Im Jahre 1778 "wird der Name mit der Sache nach Berlin übernommen, weicht aber hier bald der von Osten verbreiteten Broschke. Fiaker hält sich im bair.- österr. Sprachgebiet“ (zitiert aus Fr. KLUGE, Etym.Wb. S. 195). Von den Österreichern kam die Bezeichnung auch zu den Siebenbürger Rumänen. Für ‘Fuhrmann1 wurde in Pkt. 586 das Wort formän < dt. Fuhrmann vermerkt (AIR II, Neue Serie, K. 281 vizitiu). Landwirtschaft: Ber deutsche Einfluß auf die rumänische Landwirt- schafts terminologie ist ziemlich schwach. Nur im Banat 'and in be- schränktem Umfange auch in der Bukowina, in Gebieten also, wo deutsche Bauern gesiedelt haben, ist eine größere Anzahl von Elementen dieser Herkunft nachweisbar. Weiter oben wurde gezeigt, daß im Banat für ‘Bauer, Landwirt’ die Bezeichnung paore - paori < dt. Bauer, tirol. paor verwendet wird, während für ‘Ackerbau’ päorlt gesagt wird (vgl. ALR I, Neue Serie, K. 14 plugar). Ebenfalls auf den vorigen Seiten wurden die Wörter paht, a păhtul ‘pachten*, grumbüh, 1^.6 gar frăglă, părțâlă, gr ințâ jeturi, mispiet und andere behandelt. Bei letzterem wurde z.B. auf die Lehn- übersetzungen pat dă gunoi und pat cald verwiesen (ALR II, Neue Serie, K. 188 răsadnița). Bazu kommen urbarial ‘gemeinsamer Landbesitz’, Pkt. 76 16 cu orbärij.6sc 16cu orbarilor ’id.’, Pkt. 284, pădurea ^arbărjuluj, (im Gemeineigentum befindlich), Pkt. 510 (ALR I, Neue Serie, K. 5 proprietate comuna), von dt. Urbar, mhd. urbor, -bur, -ber, -bar usw. , ahd. urberan, mhd. erbern ’hervorbringen’ (Fr. KLUGE, Etym.Wb. S. 809). Bie Bezeichnung wurde wahrscheinlich während der Österreichischen Herrschaft in den siebenbürgisch-rumänischen Mundarten heimisch. Bas Verb a regälul, Pkt. 260 (siehe PETROVICI Texte S. 124, Pkt. 260 11 regaluim pämintu. Intgar6em pämintu a661a) geht auf dt. regeln zurück. Von den Landwirtschaftsgeräten und den mit ihnen ausgeführten Tä- tigkeiten wurden folgende mit Bezeichnungen deutscher Herkunft belegt: rol und das Verb a rolol, valț ’Getreidesortiermaschine’ und a vălțuf ‘das Getreide mit dem Trieur reinigen’, țilindru ’Kornverlesemaschine’, trier ’id.’ (ALR I, Neue Serie, K. 89 trior). Weitere Bezeichnungen dieser Art sind: șor6f - șor^fe ‘der Scharbaum genannte Teil des Pfluges’, Pkt. 55 (ALR I, Neue Serie, K. 21 blrsă) Z, siebenb.-sächs. Schrouf; pantă ‘Haken an der Sense’, Pkt. 886 (ALR I, Neue Serie, K. 52 clrlig (la coasa)), pantă ‘das Querholz zwischen den Sterzen des 165 Pfluges’, Pkt. 105 (ALR I, Neue Serie, K. 20 puntea dintre coarnele plugului), bântă ’id.’, Pkt. 784, von dt. Band. Letzteres ist auch auf anderen Wegen ins Rumänische gelangt. Reiter oben wurden die gleichfalls aus dem Bereich der Landwirt- schaftsterminologie stammenden Bezeichnungen șpiț ’dreieckförmiger Flecken auf dem Ackerfeld’, bru^ ‘Erdklumpen auf dem Ackerfeld’ und ciuhä ‘Scheuche auf den Saatfeldern’ aufgeführt. Von den Pflanzen- bezeichnungen waren - neben Lehnübersetzungen wie pere ‘Kartoffeln’, pere de pamint ’id.’, rnaru pämintului ‘Erdapfel’ - die Wörter crumpene und șpinat bereits Gegenstand der Erörterung. Deutscher Herkunft ist das Wort luț^rnă, das in der Moldau, im mittleren Siebenbürgen, in Maramureș, in Ostmuntenien und in der Do- brudscha (ALR I, Neue Serie, K. 141 lucernă) bekannt ist. Dabei ist in verschiedenen Gebieten Rumäniens russische bzw. ukrainische Ver- mittlung möglich. Im übrigen Muntenien sowie in Oltenien ist die gleichzeitig auch literarische Form lucernă belegt. Für den ’häufig als Viehfutter verwendeten Mais’ wurden die Ausdrücke mizlfng, Pkt. 310, mișllng, Pkt. 325, mișlln, Pkt. 53, mujllc de dat la boi, Pkt. 260 (ALR I, Neue Serie, K. 120 porumb semănat des pentru nutreț), auf dt. Mischling beruhend, ermittelt. Für ‘Futterrübe’ wurde auch die Bezeichnung rj^epä - rj.epe vermerkt (ALR I, Neue Serie, K. 193 sfecle pentru vite). Sie rührt von siebenb.-sächs. Rep (Plural Repen), nösn. Räip, Reip, Roip (siehe Siebb.-Sächs.Wb. V S. 255) her. Bei der Form ripa (Pkt. 64) wäre dagegen unter Umständen eine Erklärung durch.nhd. Rübe statthaft (ALR I, Neue Serie, K. 193 sfecle pentru vite). Ebenso dürfte nhd. Rübe (möglicherweise auch nhd. Zuckerrübe) wohl auch bei socarlbe ’Erdäpfel’ (Pkt. 260) sowie bei der durch Metathese entstan- denen Variante cocor^ba - cocor£be ’id.’ (Pkt. 192) mit im Spiele ge- wesen sein. Desgleichen ist in dem zweiten Bestandteil des Ausdrucks sfj^clă țucără - sfecle țukere »Zuckerrübe’, Pkt. 192 (ALR I, Neue Serie, K. 193 sfecle pentru vite; ALRM II, Neue Serie, K. 140 sfecle (pentru vite) das deutsche Wort Zucker wiederzuerkennen. Für ‘Blumenkohl’ sind in den siebenbürgischen Mundarten neben der oben vermerkten Lehnübersetzung floare de varză noch cartifiu, Pkt. 260, carfiöl, Pkt. 76, 130, cartafi61, Pkt. 105, cartifiöm. Pkt. 157 (ALRM II, Neue Serie, K. 135 conopidă) heimisch. Las Etymon ist dt. Karfiol, das im Jahre 1616 in der Form Carifior belegt ist und auf it. cavolfiore zurückgeht. Die Pflanze wurde gegen Ende des 16. Jahr- hunderts aus dem Orient nach Europa gebracht. Dt. Blumenkohl, ist eben- so wie fr. chou-fleur eine Lehnprägung nach dem italienischen Wort 166 Deutscher Herkunft ist die Interjektion tica cavolfiore (cavolo ’Kohl’, fiore 1 Blume’). “Karfiol gilt bis heute in Österreich, Oberschlesien, Bayern u. Württemberg, hier im Rückzug vor Blumenkohl“ (Pr. KLUGE, Etym.Wb. S. 86). Bür 'Obstgarten’ wurde in Pkt. 260 die Form bungär ermittelt, die sächsischer Herkunft ist (siehe oben). In Pkt. 141 erscheinen die Be- zeichnungen apricos - apricâș 'Aprikosenbaum’ und apric^sä 'Aprikose' (ALR I, Neue Serie, K. 205 caisă), die beide auf deutschen Ursprung weisen (vgl. dt. Aprikosenbaum, Aprikose). Ausdrücke wie buglă, stroh, șpriț (a șprițul) wurden bereits erörtert. Die rumänische Tierzuchtterminologie weist nur eine geringe Anzahl herkunftsmäßig deutscher Ausdrücke auf. Von ihnen erscheint im ALR der Terminus fucs 'Grauschimmel' (ALR II, Neue Serie, K. 276 (cal) sur), von dt. (Schweiß) f ucns “weißlich braunrotes Pferd ... so benannt, weil die weißliche Farbe schaumartigem Schweiß ähnelt ...” (Pr. WEIGAND, Deutsches Wb. II S. 819), ferner die Bezeichnung șfâ^țăr »scheckiges Pferd’, Pkt. 141, șvă^țăr ’id,’, Pkt. 1Ț2, șva^ț ’id.’, Pkt. 76 (ALR II, Neue Serie, K. 277 (cal)bălțat), von dt. Schweiß(fuchs). " •9 Lockruf für Ziegen. Es gibt auch die Varianten țică-te !, țîgil£ !, -țigillco !, tîgîljțO !, die an mehreren Punkten auf der Karte 388 răspuns la Între- barea: cum chemi oile ? des ALR II, Neue Serie,.belegt sind, Das Ety- mon ist dt. Ziege bzw. die Verkleinerungsform Ziegelein. Im Rumäni- schen wie auch in anderen Sprachen sind viele der für das Anlocken oder Verjagen der Haustiere verwendeten Interjektionen umgestaltete Formen von eigentlichen Wörtern, die sich in zahlreichen Fällen sogar als die entsprechendenTierbezeichnungen der jeweiligen Nachbarspra- chen erweisen. Zur Fachsprache der Hirten gehört alivărănt ’Sennhirt; der, der die ganze Sennhütte unter sich hat’, das in der Bukowina ausgewiesen wird und auf dt. Lieferant zurückgeht (ALR II, Neue Serie, K. 391 tlrlaș), ferner paler ’Sennhirt; der, der mehrere Schafe in einer Senn- hütte hat' z, dt. Palier, ung. palier (bei Th. ALEXI, Rumänisch-Deut-. sches Wb. S. 221, ist rum. paler durch “Bauführer“ übersetzt). In den- selben Begriffsbezirk fallen caräm - carame 'Schafstall' (ALR II, Neue Serie, K. 392 staur, Pkt. 53), mit den Varianten cramb - cramburi ‘Unterkunft auf dem Feld' (ALR II, Bd. 1, K. 258 adăpost la clmp, Pkt. 102; in diesem Punkt ist das Wort auch in der Bedeutung 'aus Ruten und Heu bestehendes Hirtenzelt’ bezeugt) und cor am d*e jj.a^ - coramuri ’Schafstall’, Pkt. 334 (siehe PETROVICI Texte S. 64)* Zur Herkunft ist 167 dt. Kram ’ Warenbude zum Feilhalten’, mhd. kram ’ aus gespannte Zelt- decke’ zu vergleichen, dabei ist allerdings auch ungarische Vermitt- lung möglich. Rum. cramă ’Kelterhaus in einem Weinberge, in dem der Wein zubereitet und aufbewahrt wird’ weist auf dasselbe deutsche Etymon. Forstwirtschaft: in der Arbeit Terminologia exploatării lemnului și a plutăritului, S. 36-50, konnte von mir im einzelnen nachgewiesen werden?2 , wie zahlreich die Porstausdrücke deutscher Herkunft in den rumänischen Mundarten sind. Im Rumänischen Sprachatlas ist indessen nur eine beschränkte Anzahl von Ausdrücken dieser Art anzutreffen. Der ALR enthält folgende Bezeichnungen: jägar - ^egeri ’Forsthüter’ Z dt. Jäger, Pkt. 353, 362 (ALR II, Neue Serie, K. 583 pădurar); calhă^ - calhâjjiă ’ Hakenstange*, Werkzeug,mit dem die Baumstämme bewegt werden’, Pkt. 353, ALR I, Neue Serie, K. 27 tirnăcop, mit der Variante gazjjha^ - ga^hä^a ‘Spitzhacke’, von dt. Keilhaue; șlag ’Waldschlag’, Pkt. 365, mit den Nebenformen șlog ‘Dickicht im Wald, wo viel Busch- werk (Gestrüpp) ist’, folglich eine Stelle, wo Waldabbau betrieben wurde, Pkt. 53 (ALR II, Neue Serie, K. 586 desiș), șlof, Pkt. 64, fer- ner hoșl^âg, Pkt. 386, oșlăg d'e J^mne, Pkt. 2, ișl^6c - ișlpa6e, Pkt. 76, von dt. Schlag; plăncă ‘Riese, Rinne, in der das Holz vom Gebirge ins Tal befördert wird’ (ALR II, Neue Serie, K. 618 jilip, Pkt. 362) z dt. Planke ’dickes Brett’; rift ‘Riese’, Pkt. $19, rlz - rlzuri, Pkt. 353, von dt. Riese ‘Rinne für den Holztransport’ (ALR II, Neue Serie, K. 618 jilip); țircular ‘Kreissäge’ (ALR II, Neue Serie, K. 622 fe- răstrău circular) ist an zahlreichen Punkten längs der Karpatenkette belegt, also in waldreichen Gebieten, wo zahlreiche Holzabbauunter- nehmen anzutreffen sind. Das Auftreten des Lautes £ fts] anstelle von am Anfang des Wortes, läßt auf deutsche Herkunft schließen. Ebenfalls in diesen Begriffsbezirk fallen cl^oț ‘Baumstamm’ (ALR II, Neue Serie, K. 614 trunchi (de copac)), cloijän ‘jedes der Teile, in die die Stämme aufgespalten werden, mit einer Länge von 5 bis 7 Span- nen, und aus denen Bretter gefertigt werden’ (PETROVICI Texte S. 251, Pkt. 784), von dt. Klotz; vaga ‘hölzerne Hebestange zur Fortbewegung von Baumstämmen’ Z. dt. Waage, Pkt. 53 (ALR II, Neue Serie, K. 617 \apin). Bezeichnungen wie buștean, cloâmbă oder maldăr wurden schon behandelt. Ein letztes Beispiel dieser Kategorie ist ranga - răngi ‘hölzerne Hebestange zur Fortbewegung von Baumstämmen’, Pkt. 172 (ALR II, Neue Serie, K. 617 țapin). In den rumänischen Wörterbüchern erscheint das Wort - soweit es überhaupt erwähnt wird - durchweg ohne Herkunftsangabe. 168 Bei SCRIBAN wird vorsichtig die Möglichkeit einer deutschen Herkunft angedeutet. Heute läßt sich mit Bestimmtheit sagen, daß rum. rangă (das auch ’Eisenstange’ bedeutet) auf tirol. rangk ‘Latte*, ranggo ’Holzstange’, kämt, rangge ‘Stange’, bair. hag—, zaunranken, gegen- über nhd. Ranke ‘Ranke des Weinstockes* (siehe Fr. KLUGE, Etym. Wb. S. 581), zurückgeht. Das deutsche Wort ist also in der fraglichen Be- deutung in Tirol, Kärnten und Bayern bezeugt. Es stellt ein gesicher- tes Beispiel für deutsche Elemente in der rumänischen Waldwirtschafts- terminologie dar, die von den deutschen Waldarbeitern herrühren, die gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts und zu Beginn unseres Jahr- hunderts in den Karpatenvzäldern tätig waren. Über die Saisonarbeiter aus Kärnten, Tirol und dem Kraingebiet wurde ausführlich in der be- reits zitierten Arbeit (siehe Anmerkung 71) gesprochen. Von ihnen sind in den Karpaten bis heute zahlreiche Wörter und Spezialausdrücke, die dem Bereich der Waldwirtschaft angehören, erhalten. Handwerker, Handwerksberufe: Deutscher Herkunft ist die Lautform ma^stär, gegenüber mă^stor aus dem Serbischen oder meșter aus dem Ungarischen, sämtlich in den Mundarten Siebenbürgens anzutreffen. Maj-star ist mit den Bedeutungen ‘Maurer’, ‘Zimmermann* und ‘Schneider’ belegt. Daneben tritt in den meisten Punkten rum. meseriaș auf. Maj^staf erscheint in Ausdrücken wie maj-star de aur ‘Goldschmied’, Pkt. 362 (ALR II, Neue Serie, K. 571 giuvaergiu), möglicherweise eine Lehnüber- setzung nach dt. Goldschmied; măj-stăr di fäctit cas ’ Zimmermann*, Pkt. 386 (ALR II, Bd. 1, K. 221 dulgheifc mâ^stăr dă țîm6nt »Maurer*, Pkt. 310 (ALR II, Bd. 1, K. 220 zidar); mäjstär di l^emn ’Zimmermann’, Pkt. 365 (ALR II, Bd. 1, K. 221 dulgher). In Pkt. 872 (ALR II, Neue Serie, K. 501 lăcătuș) wird das Wort keiner Z. dt. Kellner in der ungewöhnli- chen Bedeutung ’Gewerbsmann, Handwerker* ausgewiesen. Für ‘Maurer’ begegnet verschiedentlich auch mâ^or (ALR II, Bd. 1, K. 220 zidar). das schon erörtert wurde. Gleichfalls auf den vorigen Seiten war die Rede von cloâmfăr, plevăr, șlâifăr, țimormăn, tfșlăr, ; șnăidăr, șnăidariță, șustăr, ștricâr, vișărlijă, so daß hier nicht mehr auf sie eingegangen zu werden braucht. Dazu kommen noch folgende Be- zeichnungen: hütar ‘Hutmacher’ (ALRM I, Neue Serie, K. 33^ pălărier, Pkt. 2, 29), von dt. Hut und Suffix -ar; farbar ‘Färber’ (ALR II, Bd. 1, Neue Serie, K. 505 boiangiu, Pkt. 2, 27, 29, 36, 47, 53, 76); piecari »Bäcker* Z. dt. Bäcker, ung. pek ’id. ’ (Pkt. 250, 279, 3ZI6, ALR II, Neue Serie, K. 504 brutar); ctijmit »Tierarzt* (PETROVICI,Texte S. 38, Pkt. 53, ”... zlSe, că dömnu ciijmit o Legat acölo) z. dt. Kurschmied; vandrală^. »Geselle* z. dt. Wanderer, Pkt. 102 (ALRM II, Neue Serie, 169 K. 325 calfă), mit der Nebenform handraläu- »Lehrling; derjenige, der einen Handwerksberuf zu erlernen beginnt», Pkt. 346 (ALR II, Neue Serie, K. 500 ucenic). ebenfalls durch ungarische Vermittlung (vgl. ung. vândorlo) eingedrungen. Werkzeuge: Viele der .herkunftsmäßig deutschen Bezeichnungen für Werkzeuge wurden bereits behandelt: șrof, șraub, drăibăr, bormașfnă, ifrircăl, cran, grânic, h6băr, rășpil, joâgăr. Unerwähnt blieben bisher: vasărvag »die Waage des Maurers, des Zimmermanns» dt. Wasserwaage. Pkt. 2, 76, 365, 414, vasärva ’id.», Pkt. 833, vasărvăghe. Pkt. 386 (ALRM I, Neue Serie, K. 378 cumpăna zidarului, dulgherului); mâ^zăl »Meissel des Schmieds» Z dt. Meissel, Pkt. 141, 386 (ALR II, Neue Serie, K. 546 dalta fierarului ); crămpăn - crămpăne »Spitzhacke», Pkt. 102, 157, 172, neben cramp - crămpuri ‘id.', Pkt. 27,76, 833 (ALR I, Neue Serie, K. 27 tlrnăcop). von dt. Krampe, bair.-österr. Krampen KTür)haken», »Klammer», ’Haue» (siehe Fr. KLUGE, Etym.Wb. S. 399); țerhâc »Bachsbeil», Pkt. 334 (ALRM I, Neue Serie, K. 372 teslă), zu vergleichen mit dt. zerhacken; durișlag - durișlăguri »Durch- schlageisen, Punze» Z dt. Durchschlag, Pkt. 27, 76, 105, 219, 386, 414, 537, 551, 728, 762, 987 (ALR II, Neue Serie, K. 545 priboi); mutărdorn »id. » (ALR II, Neue Serie, K. 545 priboi, Pkt. 987) dt. Mutterdorn; șrang »Schränkeisen; Werkzeug, mit dem die Zähne der Sage ausgebogen werden» (Pkt. 219, la făbris ffiâe. șrang, ALR II, Neue Serie, K. 554 dințar) < dt. Schränk(eisen) ’fer â contourner, tourne- ä-gauche’ (siehe R. ERNST, Wörterbuch der industriellen Technik III, Wiesbaden 1956, S. 519); vali; - valțuri »Hebebaum’ z dt. Walze, Pkt. 349 (ALR II, Bd. 1, K. 293 pîrghie); vintă - vlnbe »Winde» (ALR II, Bd. 1, S. 151, MN 3936 macara. Pkt. 2) Z dt. Winde, mhd. winde. ahd. winta »Vorrichtung zum Winden» (Fr. KLUGE, Etym.Wb. S. 862); flășințug »Flaschenzug» Z dt. Flaschenzug, Pkt. 362 (ALR II, Bd. 1, S. 151, MN 3936 macara): börär »Bohrer» Z dt. Bohrer. Pkt. 386 (ALR II, Neue Serie, K. 559 sfredel); ștospănc - ștosp6ncuri ‘Werkzeug zum Ziehen der Faßdauben» (ALR II, Neue Serie, K. 570 gealău de tras doage. Pkt. 105) Z dt. Stoßbank; banc - bancuri »Werktisch des Tischlers», Pkt. 537, 705,. 762 (hier bang), 876 (hier banc - băhâ), ferner bancă, Pkt. 105, 682, 987 (ALR II, Neue Serie, K. 552 tejgheaua tâmplarului), von dt. Bank »Tisch oder Gestell zu gewerblichen Zwecken’ (WEIGAND Deut- sches Wb. I S. 150); höbälbanc »Hobelbank des Tischlers», Pkt. 365, 219, 260 (hier höbärbgnc), 130 (h6bălbâncăl - h6bălbâncăl^e) 27 (6bălpanc - obălpâncuri), 2 (obîlponc - obîlpu6n6e), sämtlich auf der soeben zitierten ALR-Karte, von dt. Hobelbank: boc - böcuri »Radbock 170 des Stellmachers’ dt. Bock, Pkt. 279, 516, 354 (ALR II, Neue Serie K. 567 Butucul rotarului); căltmas| ‘Meissel des Schmiedes’ Z dt. Kaltmeissel, Pkt. 36 (ALR II, Neue Serie, K. 546 dalta fierarului); hüfmeser ‘Hufmesser des Hufschmiedes’ dt. Hufmesser, Pkt. 386 (ALR H, Neue Serie, K. 539 cuțitoaia potcovarului); l^âfă - l^efe ‘Maurer- kelle Pkt. 362 (ALR II, Bd. 1, K. 241 mistrie), l^âfa cuțitij.âij. ‘Klinge des Zimmermannsmessers’, Pkt. 531, 682, 728, 784 (ALR II, Neue Serie, K. 555 lamă la cuțitoaia dulgherului), von dt. Löffel, siebenb.- sächs. lâfal, mhd. leffel (G. KISCH, Nösner Wörter und Wendungen S. 92); robânc ‘längliches Werkzeug zum Ziehen der Faßdauben’ £• dt. Rauh- bank, Pkt. 520 (ALR II, Neue Serie, K. 570 gealău de tras doage); șraubstoc ‘Schraubstock’ Z dt. Scliraubstock, Pkt. 386 (ALR II, Neue Serie, K. 543 minghinea); (der große) șleg ’ Schmiedehammer ’ (ALRM II, Neue Serie, K. 360 baros, Pkt. 2) Z dt. Schlägel ’massette’ (siehe R. ERNST, Wörterbuch der industriellen Technik III, Wiesbaden 1956, S. 503); ștangă ‘Stange’ z dt. Stange, Pkt. 8 (PETROVICI Texte S. 14); vagă - văji ‘Hebestange’, Pkt. 64 und pomvăgă - pomvaze (povänguri), Pkt. 47 (ALR II, Bd. 1, K. 293 pirghie und 294 sfoară), von dt. Waage; vincăl - vfncäle ‘Winkelmaß, Winkelhaken’, Pkt. 219, 260, 362, 365, vlnclă - vinele, Pkt. 105, 853, vlnclu - vincli. Pkt. 228, 353, 551, v^e&cil (oder colțâri), Pkt. 537, vinJci stătători, vinlci stabe 1, Pkt. 414, vingar - vlngäruri, Pkt. 353, vlnglu - vingluri, Pkt. 2, 29, vfneli, Pkt. 64, 316, 334, 346, 386, vlcli, Pkt. 47 (ALR II, Neue Se- rie, K. 565 colțar), von dt. Winkel; ^rect, in dem Ausdruck cornorar șrect ’spitzwinkliges Winkeleisen’, Pkt. 172, von dt« schräg (AIR II, Neue Serie, K. 565 colțar). Metalle und ihre Verarbeitung: Von den im ALR-Material recht schwach vertretenen Ausdrücken aus diesem Begriffsbezirk wurden bereits bleah (bleh, pleh), țin, ține, a ținui erörtert. Zu ergänzen ist hier die Bezeichnung nichel, die nach. Aussage des ALR (ALR. II, Neue Serie, K. 574 nichel) in ganz Rumänien verbreitet ist. Bei ihrer HerkunfsbeStim- mung ist der Verweis auf die entsprechende Bezeichnung im Französi- schen (nickel) allein nicht ausreichend. In sehr vielen rumänischen Mundarten, in erster Linie in den siebenbürgischen, ist auch dt. Nickel, von dem sich übrigens auch das französische Wort ableitet, in Betracht zu ziehen. Gleichfalls deutschen Ursprungs sind ferner: j.erț ‘Gußeisen’, Pkt. 235, 574 (ALR II, Neue Serie, K. 579 tuci), von dt. Erz (vgl. auch ung. erț, in den ungarischsprachigen Punkten 192 und 575); drod ‘Draht’, Pkt. 29, 47, 141, 353, 235, 260, 272, 325, 246, 249, 219, dro^t, Pkt. 334, drot, Pkt. 157, 64 (ALR II, Bd. 1, S. 125, MN 3838 171 răspuns la întrebarea: ce fel de îngrădituri aveți ?), auf dt. Draht zurückgehend; hiț »Hitze’ (in der Schmiede), Pkt. 414, 105 (hier ij, dä hiț, cind îl fgrbe tare), 762 (ALR II, ITeue Serie, K. 548 (fiera- rul) înroșește fierul, K. 549 (fierarul) sudează), von dt. Hitze; a șvajjțui ‘schweißen’, Pkt. 586, 557 (ALP II, Heue Serie, K. 549 (fierarul) sudează), von dt. schweißen. Die Mühle: Deutscher Herkunft sind in diesem Bereich Ausdrücke wie granic ‘Winde zum Anheben des Mühlsteins’ (ALR I, Heue Serie, K. 179 vîrtej (de ridicat piatra morii), Pkt. 27, 29, 5Q6) Z. dt. Kran; feder ‘eine Art Feder, die den Rüttelschuh in der Mühle hin und her bewegt’ (ALR I, Heue Serie, K. 172 titirez, Pkt. 55) dt. Feder; f-^^ștăhe ‘Bretter*, in dem Ausdruck scoc de f^gstäne ‘aus Brettern bestehendes Mühlgerinne ’ , Pkt. 141 (hier foște, păreț de foște de brad) und 855 (siehe ALR I, Heue Serie, K. 155 scoc; ALR I, Heue Serie, K. 156 mar- ginile scocului), von dt. Pfosten, mhd. pfost(e), ahd. pfost (Fr. KLUGE, Etym.Wb. S. 546); fludară ‘totes Wehr des Mühlgerinnes, worüber das Wasser fließt, wenn die Mühle außer Betrieb ist oder wenn zu viel Was- ser in dem Kanal ist, der das Wasser auf das Mühlrad leitet’ Z. dt. Fluder, Pkt. 152, 546, 562, 549 (hier flüdura), 555, 29 (ALR Î, Heue Serie, K. 155 ridic stavila); gitrfb ‘Drilling bei der Mühle’ Z- dt. Getriebe, Pkt. 565 (ALR I, Heue Serie, K. 162 crîng (la moară)); lâgar - lagăre ‘Lager unter der Spindel des Wellbaums’, Pkt. 2, 29,27, 47, 76, 219, 565, 586, 260 (hier die Antwort lagăr de aramă) in ALR I, Heue Serie, K. 165 piulița (sub fusul crîngului), von dt. Lager; șla^s - glasuri ‘totes Mühlwehr’ z. dt. Schleuse, Pkt. 219 (ALR I, Heue Serie, K. 152 stăvilar sterp); șirof ’Mühleisen’ (ALR I, Heue Serie, K. 174 grăunț ar), Pkt. 102, 141, 5'10 (hier un șoroflu dă Ițemn) (zur Etymologie siehe obige Erörterung, unter șurub); șaf - șeii ’ Stütze unter der Brücke der Mühle’ (ALR I, Heue Serie, K. 166 stilpi (sub podul morii), Pkt. 272) < dt. Schaft ‘Pfeil, Stange, Stamm’; șățbă ‘Pfanne (Lager) unter der Spindel des Drillings; kleines, an dem Hebel zum Einstellen des Läufers befestigtes tellerförmiges Eisenstück, in dem sich das untere Ende der Spindel vom Drilling dreht’ dt. Scheibe, Pkt. 557 (ALR I, Heue Serie, K. 165 piuliță (sub fusul crînguluij); deutscher Herkunft ist wahrscheinlich auch șăub (wobei £ von gefolgt von i herrührt) ’Flugmehl, feiner Mehlstaub, der sich an die Gegenstände in der Mühle anlegt’, Pkt. 2, 27 im Banat (ALR I, Heue Serie, K. I85 pospai), von dt. Staub, mhd. stoup, ahd. stoub, md. stop (Fr. KLUGE, Etym.Wb. S. 741); ștangă ‘Hebel zum Einstellen des Läufers’ < dt. Stange, Pkt. 105 (ALR I, Heue Serie, K. 164 posadă). 172 Kriegswesen: Ausdrücke des Heerwesens treten in dem. veröffentlich- ten ALR-Material nur sehr selten und rein zufällig in Erscheinung. Bie Arbeiten von I. BORCEA und S. MÄNDRESCU (siehe Anmerkung 13) haben aber gezeigt, daß der deutsche Einfluß auf diesem G-ebiet in den Pro- vinzen, die zu Österreich-Ungarn gehörten, sehr stark gewesen ist. Weiter oben wurde die in der Bukowina und der Moldau bekannte Be- zeichnung șporn ‘Sporn’ erörtert (ALR II,- Neue Serie, K. 284 pinteni). Zweifellos haben auch die Heeresangehörigen zu ihrer Ausbreitung bei- getragen. Dasselbe trifft auf die Bezeichnung baracă zu, über die die Gewährspersonen in den siebenbürgischen Dörfern ausgesagt haben, daß sie ihnen während des ersten Weltkrieges (Pkt. 316), bei den Soldaten (Pkt. 362) bekannt wurde oder daß sie sie von den Waldarbeitern (Pkt. 365) gehört haben (siehe ALR II, Bd. 1, S. 123, MN 3830 baracă). In den Mundarten dieser Gebiete kommt als Etymon nicht nur das in die rumänische Literatursprache eingegangene französische baraque, sondern auch dt. Baracke in Frage. Von den provisorischen Soldatenunterkünften ist auch das Zelt, besonders das Soldatenzelt zu erwähnen, das an ver- schiedenen Stellen in der Bukowina und in Siebenbürgen als țelt be- zeichnet wird (ALR II, Bd. 1, S. 122, MN 3819 cort, Pkt. 29, 47, 353, 386, 399). Das Etymon ist dt. Zelt. In der Bukowina wurde für litera- risches tunuri ‘Kanonen’ die Bezeichnung canoane (S. POP, DR VII S. 71) z. dt. Kanone ermittelt. Schließlich erscheint țău, eine Variante von țăl (bei țău ist velares 1 zu konsonantischem % geworden) dt. Ziel (möglicherweise aber auch ung. cel), in dem Ausdruck cqtă pe țăjj. er peilt an, er schließt die Augen zur Hälfte’, Pkt. 346 (ALR II, Bd. 1, K. 11 mijește). In Pkt. 365, wo übrigens dieselbe Antwort erscheint, wurde zur besseren Erklärung, wie angepeilt wird, folgende Erläuterung gegeben: ”ca cin țălu^asc”, d.h. "als ob ich ins Ziel schieße". Religiöses Leben, Gebräuche: Das religiöse Leben der Rumänen, selbst das der Siebenbürger Rumänen, befand sich in der Vergangenheit ständig unter dem mittelbaren (durch slawische Vermittlung) oder un- mittelbaren Einfluß von Byzanz. Daher ist leicht verständlich, weshalb die Bezeichnungen deutscher Herkunft in diesem Bereich rein zufällig auftreten und deshalb im großen und ganzen nicht ins Gewicht fallen. In ALR II, Bd. 1, ist der religiösen Terminologie, den Festen und den mit ihnen zusammenhängenden Volksbräuchen ein sehr breiter Raum Vor- behalten, trotzdem ist die Anzahl der ermittelten deutschen Wörter innerhalb dieses Begriffsbezirks sehr gering. Nur hier und da erschei- nen in den rumänischen Mundarten einige herkunftsmäßig deutsche Ele- mente, die sich allerdings vornehmlich auf die äußere Seite des 175 religiösen. Lebens, auf die Benennung der verschiedenen Glaubensbe- kenntnisse usw. beziehen. So wurde in Pkt. 365 für »Lutheraner, Anhänger der evangelischen Lehre Luthers» die Antwort lotrjän - lotrj^ni ermittelt (die Gewährs- person fügte dabei hinzu, daß diese lotrj^ni Deutsche seien und kein Kreuz an der Kirche hätten), ferner litoran, Pkt. 27, lutrij.£ni (Plu- ral), Pkt. 414, mit der vom Gewährsmann stammenden Erläuterung, daß sie “schlimmer als alle anderen” [eigentlich: Nationen^] seien, lutä- ranäg, Pkt. 279 (zu dieser Form vgl. auch ung. luteranus), sämtlich in ALR II, Bd. 1, S. 103, MN 2775 catolici enthalten. Die Form lotr^än ist durch volksetymologische Annäherung des Wortes luteran an rum. lotru »Räuber’ entstanden. In Pkt. 130 wurde festgehalten, daß die Sachsen als popistâși, d.h. als “Katholische” bezeichnet werden, während in Pkt. 4 für “Katholi- zismus“ die Bezeichnung șfăbfje, von șvab »Schwabe» (ALR II, Bd. 1, S. 104, MN 2776 reformați), in Gebrauch ist. Weitere Ausdrücke aus diesem Begriffsbereich sind: țentrâl ’Priedhof’, Pkt. 125 (ALR I, Bd. 2, K. 301 cimitir), nach dt. Zentral(friedhof); luțlf6r »Luzifer», ALR II, Bd. 1, K. 184 scaraoțchi, Pkt. 36, 130, 228, 235, 272, 284, 316, 334 353, von dt. Luzifer; plaț z. dt. Platz, in dem Ausdruck plațu bisăriăi »Hof der Kirche», Pkt. 76 (ALR II, Bd. 1, K. 178 curtea bisericii); fărâjnt »deutsche Beerdigungsgesellschaft» Z. dt.-. Verein, Pkt. 36, “jetzt wird der Tote auf dem Wagen vom fara^nt zur Gruft gebracht" (ALR II, Bd. 1, K. 171 näsälie); turn (in der Kirche) wurde bereits behandelt (vgl. ALR II, Bd. 1, K. 177 clopotnița); mücär »Sektierer» (fern, mucarlță), Pkt. 172, 182, 192 (ALR II, Bd. 1, K. 192 sectari), von dt. “Mucker m. »Heimtücker», urspr. »Scheinheiliger», das zu Beginn des 18. Jh. als Spitzname der pietist. Anhänger von Joh. Kranz Budde (Prof, in Jena 1705-29) aufgekommen ist“ (zitiert aus Er. KLUGE, Etym.Wb. S. 490); cantor »Kantor, Kirchensänger» Z. dt. Kantor, ung. kantor, im Banat, im Kreischgebiet sowie in Südwest- und Süd- siebenbürgen belegt (ALR II, Bd. 1, K. 179 cantor); cap^lu »Kapell- meister» < dt. Kapellmeister, Pkt. 105 (ALR II, Bd. 1, K. 211 (copiii) colindă); curatör »Vorsteher, Kurator in der Kirche’Z dt. Kurator. Pkt. 284, “curat6ri [= Kuratoren] sammeln dann für die Kirche“ (ALR II, Bd. 1, S. 111, MN 2830 răspuns la Întrebarea: ce obiceiuri mai slnt la Crăciun?) • Als ebenfalls zu diesem Begriffsbezirk gehörig ist fășang (la moș Im fașâng) Z. dt. Pasching, Pkt. 95 (ALR II, Bd. 1, K. 216 moșii) anzu- fügen, ferner die Ausdrücke imblă la gratulät (Pkt. 228), copiii umblă 174 cu gratulâția (Pkt. 105), copii^ grătulj.âflă (Pkt. 76), sämtlich in der Bedeutung ‘die Kinder gehen herum, um ein frohes Neues Jahr zu wün- schen1 (letztere sämtlich aus ALR II, Bd, 1, K. 198 (copiii) umblă, cu uratul, vgl. dazu dt. gratulieren und mlat. gratulare). Bei PETROVICI Texte S. 124, Pkt. 260, begegnet auch die Bezeichnung teremönie 'Gast- mahl, gemütliches Beisammensein’ (Uapu s-apucă și fac o țîr de țere- m6nie, o țî. dă mincăre, o ți de băutură .;.”), von dt. Zeremonie, ung. ceremonia. Heilkunde: Von den Wörtern aus diesem Begriffskreis wurden bereits apotecâr, ch6ndela, hectică, medițlnuri, rapăn - răpuri, ochelari, ^ăncăr, ^lag erörtert. Dazu kommen noch cațăr ‘Schnupfen’ (AIR I, Bd. "1, K. 102 guturai, Pkt. 393) dt. Katarrh ‘Schnupfen’; fărbănt ‘Um- schlag auf der kranken Stelle’ Z. dt. Verband, Pkt. 8 (ALR II, Bd. 1, S. 60, MN 4200 compresa (pe locul bolnav)); mandulă - mandule ’Mandel’< dt. Mandel, Pkt. 76, 157, 228, 235 (hier mundulă), 260, 234 (11 dor mandulele). 334 (ALR II, Bd. 1, S. 22, MN 6950 amigdale); rețăpt ‘ärzt- liches Rezept’ dt. Rezept, in ganz Siebenbürgen bekannt (ALR II, Bd. 1, K. 111 rețeta (medicală)), gegenüber literarischem rețetă. Im ALR sind folgende mundartliche Nebenformen von rețept bezeugt: rățlptă, răcțect, ripțătă, riț£pt, răpțâdlu, ferner rățlpls und rlțipisă (letz- tere Form wahrscheinlich aus dem Ungarischen); trlpäl (und șancăr) ‘Syphilis’, Pkt. 112, 79 (hier tripli), 10 (triplu) in ALR I, Bd. 1, K. 118 sifilis, von dt. Tripper ’Blennorrhagie, Gonorrhöe’; umșl^ag ‘Umschlag auf der kranken Stelle’ z. dt. Umschlag, Pkt. 399 (ALR II, Bd. 1, S. 22, MN 4200 compresa (pe locul bolnav)). Körperteile: Die meisten rumänischen Bezeichnungen aus diesem Be- griffsbezirk sind lateinischen oder (in geringerem Maße) slawischen Ursprungs. Trotzdem wurden im ALR-Material auch einige herkunftsmäßig deutsche Wörter aus diesem Bereich ermittelt. Mit Ausnahme von gold, das schon ausführlich erörtert wurde, geben sie durchweg nur Begriffe von zweitrangiger Bedeutung wieder. Y/eiter zuvor wurden die verschiedenen Vertretungen des österrei- chisch-deutschen Wortes Backenbart in den siebenbürgischen Mundarten aufgeführt, ebenso waren căizărbarbă ‘Spitzbart’ und gpițbarbă ’id.’ Gegenstand der Erörterung. Zusätzlich sind noch zu nennen: kj^esarj,, kiesarXu (mit Artikel) ‘Spitzbart, kleiner und spitz zulaufender Bart’ z. dt. Kaiser(bart), Pkt. 8 (ALR II, Bd. 1, S. 18, MN 6932 1) cioc, 2) muscă, 3) favoriți); ferner flecuri (Plural) ‘Flecken, Sommer- sprossen’ Z. dt. Fleck (AIR I, Bd. 1, K. 26 pistrui, Pkt. 35); gram 175 'Narbe’ Z dt. Schramme, russ. gram, Pkt. 666 (ALR II, Bd. 1, S. 21, MN 6946 cicatrice); țop - ț6puri 'Zopf, geflochtenes Haar’ z dt. Zopf, Pkt. 397 (ALR I, Bd. 1, K. 10 coadă (par împletit)); briita ’Höcker, Buckel’ < dt. Brod (S. PUȘCARIU, DR IX S. 441). Physische und psychische Eigenschaften: Hierunter fallen einige Wörter, Adjektive besonders, wie z.B. das bereits behandelte faj^n, făină ‘schön, gut, glatt, von guter Qualität’, ‘gut’ (als Adverb), ferner marod, in dem Ausdruck is cam marod ‘ich fühle mich nicht recht wohl' (ALR II, Bd. 1, S. 54, MN 4165 nu-i acătării, Pkt. 219) Z dt. marode "’marschunfähig, wegmüde’, im 30jähr. Krieg entlehnt aus frz. maraud m. ’Lump’, das auf lat. mala hora ’zur bösen Stunde’ zurück- geführt wird...” (zitiert aus Er. KLUGE, Etym.Wb. S. 462), ung. marodi ’id.’ (siehe Ödön BEKE, a.a.0. S. 243); fra^ 'frei, offen’ Z dt. frei, Pkt. 386 fdie BretterbudeJ "ist vorn fra^", d.h. "ohne Wand" (ALR II, Bd. 1, K. 262 șopron). Von dem deutschen Wort Pieck wurde im Rumänischen die Ableitung flecar ‘geschwätziger Mensch’ gebildet. Im Rumänischen Akademie- wörterbuch wird nachgewiesen, daß diese Bezeichnung, die anfänglich dem Sachbereich des Schuhmacherhandwerks angehörte, im 19» Jahrhundert durch das deutsche Schuhmachereigewerbe ins Rumänische gekommen ist. Eine ähnlich verlaufende Bedeutungsentwicklung liegt auch bei papugiu 'Anfertiger von Pantoffeln' vor. Der papugiu "ist der Typ des hinter- listigen Menschen oder des Schwindlers geworden", heißt es bei L. ȘÎIKEANU, Influența orientală asupra limbei române I S. CIV. Im ALR sind zahlreiche mundartliche Varianten des Wortes flecar (ALR I, Bd. 1, K. 30 flecar) verzeichnet: fleșcos 'Schwätzer; Mensch, der viel spricht', Pkt. 334, fleljecitori, Pkt. 76, flecärös, Pkt. 762, flet^recös, flu- ieră (feminine Porm), Pkt. 284, flecăroj., Pkt. 237, flecuitori, Pkt. 279, und sogar un flaca^., Pkt. 272 (in einem Gebiet, wo flăcâ^. 'Bursche' nicht bekannt ist). Ferner sind folgende Verben bzw. Verbalausdrücke belegt (ALR I, Bd. 1, K. 29 flecarește): flekeceșde 'er schwätzt, spricht viel', nu tot flencaöi!, Pkt. 76, flecuiește, Pkt. 172, fle- cărește, Pkt. 531, 182, fl^ăcăluj^sc cu giira, Pkt. 95, vorbăște fle- cări^, Pkt. 791, 705, vorbește fleacuri, Pkt. 105, 228, 250, 386, 574, 833, fac flăcuri, Pkt. 279, 334, vorbește flăcuri, Pkt. 53* Verschiedenes: In dieser Rubrik werden einige Wörter nachgetragen, die in den vorausgehenden Abschnitten nicht gut unterzubringen waren. Die Bezeichnung fl^ăndură 'Dirne' scheint nach Ansicht der Verfasser der rumänischen etymologischen Wörterbücher siebenbürgisch-aächsischer Herkunft zu sein. Im ALR ist die Bezeichnung zwar nur in den Punkten 176 284 und 354 (ALR II, Bd. 1 (Supplement band), S. 8, MN 4907 cur vă) anzu- treffen, sie dürfte aber dennoch eine viel größere Verbreitung haben. Das Etymon ist siebenb.-sächs. Flander ’Zerlumpter’ (vgl. auch ukr, flondra ’Dirne’). Ähnlich verhält es sich mit sclj^mpä - șclj^mpe ’(bösartiges) altes Weib’, Pkt. 385, clampă ’id.’, Pkt. 375, 397, clgambä, Pkt. 40 (ADR I, Bd. 2, K. 197 cotoroanță). Im Rumänischen Akademiewörterbuch werden unter Berufung auf DRÄGANU als Etyma sächs. klompan, nhd. Klumpen, älteres Klumpe, Klompe ‘Klotz, Knopf (an der Keule)’ angegeben. Zu der Form șcl^mpă ist auch dt. Schlampe, Schlumpe ‘unordentliches Frauenzimmer’ zu vergleichen. ”Frau Schiam - pampe ist die Heldin zweier Satiren von Christ. Reuter (Leipzig 1695 f. )" (siehe Fr. KLUGE, Etym.Wb. S. 653). Die Wörter und Ausdrücke șpațlr, a se șpațirf, știf făter, știf- muter und șină (der Eisenbahn) wurden bereits erörtert.Darüber hinaus sind erwähnenswert: muzică Z. dt. Musik (gegenüber literarischem muzi- că) . (PETROVICI Texte S. 20, Pkt. 27, copl^ fac f%oc dila m^eftu n^öptl cu muzică); haraus, Ausruf der Freude (einer stieg aufs Haus und rief anläßlich eines Gelages): " Vivat, harâus, să trăiască tur- măși d*i pe dos, bei PETROVICI Texte S. 112, von dt. heraus; ștos Z dt. Stoss, in dem Ausdruck 1^ dau un ștos la unu cu c^6tu ‘ich stoße ihn mit dem Ellenbogen an’ [um ihm ein Zeichen zu geben^, Pkt. 2 (ALR II, Bd. 1, S. 26, MN 2163 fac semn cu cotul); ș^.6tar ’Flußgestein Z dt. Schotter, Pkt. 2 (ALR II, Bd. 1, S. 31, MN 2181 răspuns la Întrebarea: ce e aspru?); trogar (Pkt. 260) ‘Träger’, troagär (Pkt. 228) ’id.’ Z dt. Träger (ALRM, Neue Serie, K 346 hamal); pic ‘Spaten, Picke’ Z dt. Picke, Pkt. 325, mit der in der Anmerkung gegebenen Er- läuterung, daß "diejenigen so dazu sagen, die an der Eisenbahnstrecke arbeiten" (ALR I, Neue Serie, K. 27 tlrnäcop); möglicherweise auch cănțălări^e »Bürgermeisterei’, Pkt. 833 (PETROVICI Texte S. 266), nach dt. Kanzlei, gegenüber literatursprachlichem cancelarie, das italie- nischer Herkunft ist. V. Deutsche Lehnwörter im Istrorumänischen Von den rumänischen Dialekten südlich der Donau weist allein das Istr©rumänische eine gewisse Anzahl deutscher Lehnwörter auf. Das einzige deutsche Wort im meglenorumänischen Dialekt, ștranc (Pkt. 012), von dt. Strang, ist durch Vermittlung des Bulgarischen oder anderer Balkansprachen dorthin gelangt, denn deutscher Einfluß ist in einzel- nen Bällen auch hei den Völkern südlich der Donau nachweisbar. "Deut- sche Streusiedlungen lassen "sich im Mittelalter bis Mazedonien und Bulgarien feststellen. Es handelt sich um die sog. Sachsen...” heißt es bei Br. VALJAVEC, Geschichte der deutschen Kulturbeziehungen zu Südosteuropa, Bd. 1, S. 236-237« Die siebenbürgisch-sächsischen Städte brachten ihre Handwerkserzeugnisse über Bukarest auch in die Gebiete südlich der Donau (siehe Eberhard WÖLBGRAMM, Deutsche Ein- . flüsse auf die Anfänge der bulgarischen Kulturbewegung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in Südost-Borschungen V, Heft 2/3 (1940), S. 592). Durch diese Beziehungen läßt sich auch das Vorhandensein des Wortes Strang bei den Balkanvölkern und folglich auch bei den Megleno- rumänen erklären. Hinsichtlich der deutschen Elemente im Istrorumänischen ist S. PUȘCARIU, Die rumänische Sprache S. 343, folgender Auffassung: ”In den Dialekten jenseits der Donau fehlen die deutschen Lehnwörter. Die wenigen, die wir im Istrorumänischen finden ... kommen nicht unmittel- bar, sondern durch slowenische Vermittlung aus dem Deutschen.” Trotzdem wäre in einigen Bällen direkte Entlehnung aus dem Deut- schen möglich, lebten die Istrorumänen doch bis zum ersten Weltkrieg gleichfalls innerhalb des österreichisch-ungarischen Kaiserreiches. Zur Klärung dieser Brage wäre es notwendig, eine vergleichende Studie über die deutschen Elemente im Slowenischen und Istrorumänischen an- zustellen, was über den Rahmen der vorliegenden Arbeit hinausgeht. Aus dem Bolgenden ist zu ersehen, daß die Anzahl der deutschen Lehnwörter im Istrorumänischen recht beachtlich ist. Zumeist gehören sie etwa denselben Begriffsbezirken an wie diejenigen im Dakorumäni- schen. In ihrer äußeren Borm weisen sie jedoch Unterschiede auf. Die wirkliche Zahl der deutschen Lehnwörter in diesem Dialekt dürfte, wie 178 auch im Fall der dakorumänischen Mundarten, viel größer sein, als aus dem bisher veröffentlichten Material des Rumänischen Sprachatlas hervorgeht» Die meisten Beispiele entstammen dem ALR II (E. PETROVICI), für de., nur ein Punkt (Pkt. 02, Ortschaft Seiane) exploriert worden ist. Im ALR I (S. POP), Pkt. 01 (die Ortschaft Valdarsa, Briani), Pkt. 02 (Castelnuovo d’Istria, Seiane) wurden nur selten deutsche Elemente ausfindig gemacht. Wegen der sehr geringen Anzahl der explorierten Punkte kann die ge- bietsmäßige Verteilung hier nicht Gegenstand der Erörterung sein. Des- halb werden die Wörter nur kurz in alphabetischer Reihenfolge unter Angabe ihrer Bedeutung und ihrer Etymologie aufgeführt. Gelegentlich wird unter Verwendung der Arbeiten von E. SCHNEEWEIS und H. STRIEDTER- TEMPS auch die Entsprechung im Serbokroatischen aufgeführt. Im istrorumänischen Dialekt sind nach Aussage des Rumänischen Sprachatlas die folgenden Entlehnungen deutscher Herkunft heimisch: clâmfa - clämfi ‘Klammer’, Pkt. 02 (ALR II, Neue Serie, K. 566 scoabă), von bair.-österr. Klampfe, steir. Klampfe ’Eisenhaken’, skr. klömfa (siehe H. STRIEDTER-TEMPS, a. a. 0. 3/ 144); cloștru - cloștri ‘Kloster’ (ALR II, Bd^ 1, K. 187 mănăstire, Pkt. 02) z. Kloster; crămp - crâmpure ’Spitzhaue’ (ALR I, Neue Serie, K. 27 tzrnacop) z kärnt. Krampe ’Spitzhaue’, skr. kramp, 6ak. kramp (siehe H. STRIEDTER-TEMPS, a.a.0. S. 148); cumpfr ‘Kartoffeln’ (ALR I, Neue Serie, K. 196 vrej de cartofi) (ir. cumpir ’id.’ erscheint auch bei Tr. CANTEMIR, Texte istroromâne, Bukarest 1959, 8. 163); cuöar ‘Kutscher’ (ALR II, Neue Serie, K. 281 vizitiu) z dt. Kutscher und skr. kuÖer ’id.’; vielleicht auch drä^s ’Drechsel(bank)’ (ALR II, Neue Serie, K. 568 strung), zu vergleichen mit dt. Drechsel(bank); f^ârba ’Kalkblau’ (ALR II, Bd. 1, K. 245 al- băstreală în var), zur Herkunft siehe obige Ausführungen (vgl. auch serb. farba); firtul)u ‘Schürze’ (ALR II, Neue Serie, K. 541 șorțul fierarului) Z dt. Vortuch, Fürtuch, das im Süden des deutschen Sprach- gebietes verbreitet ist. “So muß 1847 Wiener Schulkindern eingeprägt werden, daß sie Schürze statt Fürtuch zu sagen haben“, heißt es bei Fr. KLUGE, Etym.Wb. S. 685. Im Serbokroatischen ist der Ausdruck nicht belegt (siehe die beiden mehrfach zitierten Arbeiten). Daher ist anzunehmen, daß er wahrscheinlich direkt aus dem Deutschen / ins Istrorumänische gelangt ist. Die Bezeichnung fr&X&r ‘Geliebter’, cä fj,6ta ^.ăre fräj.^ru, Pkt. 01, ca fștina yäre um fräjär, Pkt. 02, ist in ALR I, Bd. 2, K. 258 mire auch mit der Bedeutung ‘Bräutigam’ be- zeugt: ecu vlnu fr^a^ari (Pkt. 01), acmy.6 viru fräjari (Pkt. 02). Das 179 Wort ist übrigens auch, im Serbokroatischen belegt (siehe E. SCHNEE- WEIS, a.a.O. S. 1,38, frajar z. dt. Freier). Weitere Belege sind: f läster ‘Umschlag auf der kranken Stelle’ (ALR II, Bd. 1, S. 60, MN 4200 compresa (pe locul bolnav)) z dt. Pflaster, skr. flaătar; fudră ’Futter’ (ALR II, Neue Serie, K. 527 căptușeală (la haină)) sowie das Verb zafudre ’einen Kleidungsgegen- stand'-mit Futter versehen’ (ALR II, Neue Serie, K. 528 căptușește (o haină)) dt. Futter; yrunt6vnița (y = stimmhafter velarer Engelaut) ’ Grundbuch • (ALR II, Neue Serie, IC. 148 cartea funduară), zu verglei- chen mit skr. griintovnica ‘Grundbuch’; /Tună tu - /runti ’ Liegenschaf- ten’ (ALR II, Bd. 1, S. 123, MN 3832 acareturi) z skr. grünt zdt. Grund (vgl. H. STRIEBTER-TEMPS, a.a.O. S. 132); ylaj (de z^ S. 93- 59 Bie breite Verwendung von șold in der Tierterminologie geht auch aus den Arbeiten von S. POP, Citeva capitole din terminologia calului, BR V S. 51 ff., und Șt. PAȘCA, Terminologia calului: Părțile corpului, BR V S. 272 ff. hervor. 60 Weitere Einzelheiten sind in SCL XIV S. 439-455 einzusehen. 61 Wenn dabei berücksichtigt wird, daß sich die ALR-Angaben auf die Zeit von 1929 bis 1937 beziehen, als der vom Altreich ausgehende sprachliche Einfluß gerade erst begonnen hatte, dann ist die 196 Annahme berechtigt, daß die heutige Verbreitung der Bezeichnung perdea noch größer ist. 62 Dazu sind folgende Karten einzusehen: ALR I, Bd. 1, K. 67 chior [“ chior-orb]; ALRM I, Bd. 1, K. 100 chior [= chior-orb]; ALR I, Bd. 1, K. 12 chel; ALRM I, Bd. 2, K. 355 musafir; ALR II, Neue Serie, K. 394 cioban £= cioban-păcurar] ; ALRM I, Neue Serie, K. 257 cioban [= cioban - păcurar] ; ALR II, Neue Serie, K. 285 cuie (de potcovit) [= cafele - cuie]; ALRM I, Neue Serie, K. 325 calfă; ALR II, Neue Serie, K. 579 tuci; ALR II, Neue Serie, K. 519 calapodul (pantofarului); ALR II, Neue Serie, K. 543 menghină; ALRM I, Neue Serie, K. 283 piepteni (de pieptănat lîna); ALRM II, Bd. 1, K. 347 țâțâni; ALRM II, Bd. 1, K. 295 acareturi und andere. 63 Die Bezeichnung strujăc wurde bereits unter den herkunftsmäßig siebenbürgisch-sächsischen Ausdrücken im Rumänischen erörtert. Dennoch wäre es durchaus möglich, daß der Ausdruck später, wäh- rend der österreichischen Herrschaft ins Rumänische gedrungen ist. Auf Grund der zur Verfügung stehenden Angaben läßt sich nicht bestimmen, wann das Wort ins Rumänische gelangt ist. 64 Siehe L. GALDI, A XVIII, szâzadi olah nyelv jflvev6nyszavai, in Magyar Nyelv XXXV, Budapest 1939, 8. 8-17 (besonders auf S. 12—13) sowie Les mots d’origine neo-grecque en roumain â l’^poque des Phanariotes, Budapest 1939, 8. 78-80. 65 Siehe L. GÄLDI, Les mots d’origine neo-grecque en roumain â l’6poque des Phanariotes, Budapest 1939, 8. 79, Anmerkung. 66 Siehe L. GÄLDI, a.a.0. S. 63« 67 Bei S. PUȘCARIU, Die rumänische Sprache S. 478, wird in diesem Zusammenhang von einer Neuromanisierung der rumänischen Sprache gesprochen. 68 Bei Mundartaufnahmen, die von 1954 bis 1956 im Bistritz-Tal in der Moldau durchgeführt wurden, war festzustellen, daß sonst sehr selten gebrauchte Neologismen in diesem Gebiet wider Erwarten nicht nur bekannt waren, sondern auch durchaus korrekt verwendet wurden (vgl. dazu auch die Arbeit von Valeriu RUSU, Observații asupra pătrunderii neologismelor In graiul de pe Valea lalomiței, in: Fonetică și dialectologie III, Bukarest 1961, S. 19'1-201, wo weitere bibliographische Hinweise gegeben werden). 197 69 Auf singularisch gebrauchten lateinischen Pluralformen beruht übrigens eine ganze Reihe rumänischer femininer Substantive: rum. arm# ’Waffe’ (Singular) z lat. arma (Plural); rum. pară »Birne1 4 lat. pira (Plural von pirum ‘Birne’); rum. păioară ’Trauerschleier, Krepp, Blor’ zlat. palliftla (Plural von pallio- lum ‘kleiner Schleier’, siehe REW, Nr. 6167a); banat, nămăie ‘Schaf’, mr. narnal* ’id.’, ar. nămâl’e (numâTe) ’id.’ Z. lat. ani- malia (Plural von animal ‘Tier’). 70 T. CAZACU beruft sich dabei übrigens auf die Arbeit Despre etimologie populară și contaminație von Luiza und Mircea SECHE in: LR V, Heft 1, S. 25-30« Diesen Forschern zufolge besteht der Unterschied zwischen "Volksetymologie1’ und "Kontamination” le- diglich darin, daß es die Sprecher in dem letzten Fall "mit weniger jungen Wortschatzelementen zu tun haben". 71 Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch die Bezeichnung grițar ‘Kreuzer, Geldstück’ z österr.-dt. Kreuzer, ung. krajczar (vgl. Pkt. 228, in: PETROVICI Texte S. 106, 7. Zeile), mit der Variante crițar ’id.’ im Punkt 172 (siehe PETROVICI Texte S. 86, C-aX făcut cu crițari? ’Was hast du mit den Kreuzern gemacht?’). Ein weiteres Wortelement dieser Art ist rum. libra ’10-Kreuzer- stück» z österr. Libra (X&U • • • 0 Ubr# - actima u l’eu ‘sie nehmen eine Libra - jetzt ein Leu’, aus PETROVICI Texte S. 26, 10. Zeile). 72 V. ARVINTE, Terminologia exploatării lemnului și a plutaritului, in: SCȘ VIII, 1. Faszikel, S. 1-185. 73 Fast alle Beispiele stammen aus dem Punkt 02. Daher wird dieser Punkt nicht mehr ausdrücklich erwähnt. Handelt es sich dagegen um Angaben aus dem Punkt 01, dann wird dies besonders vermerkt. 74 So faßt J. VENDRYÜS jede Sprache als "etwas in Bewegung Befind- liches" auf, "wo die entgegengesetzten Tendenzen ineinander- greifen, wobei zwischen ihnen in jedem Moment ein Gleichgewichts- zustand hergestellt wird" (Zitat aus dem von Al. GRAUR verfaßten Nekrolog für J. VENDRIÜS, LR IX, Nr. 4, S. 95). Verzeichnis der Abkürzungen (Die bei einigen der zitierten Werke verwendeten Abkürzungen erscheinen im Literaturverzeichnis) afr. altfranzösisch afries. altfriesisch agr. altgriechisch ags. ahd. angelsächsisch althochdeutsch alb. albanisch aleman. alemannisch altgerm. altung. asächs. altgermanisch altungarisch altsächsisch andfrk. altniederfränkisch anord. altnordisch ar. aromunisch asl. altslawisch bair. bairisch bair.-österr. bairisch-österreichisch banat. banatisch bulg. &ak. bulgarisch Sakavisch dän. dänisch d.h. das heiI3t dr. dakorumänisch dt. deutsch engl. ff. englisch und folgende fr. französisch friaul. friaulisch frühnhd. frühneuhochdeut s ch got. got.-gepid. gr.-lat. grödn. gotisch gotisch- gepidisch griechisch-lateinisch rätische Mundart von Gröden 199 hd. hochdeutsch ib. ibidem id. idem ir. istrorumänisch it. italienisch K. Karte kämt. kärntisch kors. korsisch kroat. kroatisch lat. lateinisch luxemburg. md. luxemburg!s ch mitteldeutsch (Sprache Mitteldeutschlands vom 12. bis zum 15. Jahrhundert) m(un)da(rt)1. mhd. mundartlich mittelhochdeutsch mlat. mittellateinisch mr. meglenorumänisch mnd. mittelniederdeutsch mnd.-mndl. mn(d)1. mold. mittelniederdeutsch-mittelniederländisch mittelniederländisch moldauisch moselfrk. moselfränkisch munt. muntenisch nd. n(d)l. niederdeutsch (plattdeutsch) niederländisch neurum. neurumänisch ngr. nhd. ne ugrie chi sch neuhochdeutsch nl. niederländisch nnd. nn(d)l. nösn. neuniederdeutsch neuniederländisch nösn(er)isch obd. österr. oberdeutsch österreichisch Pkt. Punkt polru port. polnisch portugiesisch prov. provenzalisch rum. rumänisch. 200 russ. russisch sächs. sächs. (= siebenbürgisch-sächsisch) schles. schlesisch schwäb. schwäbisch schwed. schwedisch Schweiz. schweizerisch serb. (süd)siebenb.- sächs. serbisch (süd)siebenbürgisch-sächsisch skr. serbokroatisch sl. slawisch slow. slowenisch slowak. slowakisch span, spätlat. steir. spanisch spätlateinisch steirisch südd. süddeutsch tirol. tirolisch tsch. tschechisch türk. türkisch ukr. ukrainisch viat. vulgärlateinisch wallen. wallonisch wruss. westrussisch Literaturverzeichnis+^ 1. Sprachatlanten ALR I, Bd. 1 = Atlasul Linguistic Român, Teil I, Bd. 1 (von Sever Pop), Cluj 1933« ALR I, Bd. 2 = Atlasul Linguistic Român, Teil I, Bd. 2 (von Sever Pop), Leipzig-Sibiu 1942. ALRM I, Bd. 1 = Micul Atlas Linguistic Român, Teil I, Bd. 1 (von Sever Pop), Cluj 1938 ALRM I, Bd. 2 = Micul Atlas Linguistic Român, Teil I, Bd. 2 (von Sever Pop), Sibiu-Leipzig 1942. ALR II, Bd. 1 = Atlasul Linguistic Român, Teil II, Bd. 1 (von Emil Petrovici), Sibiu-Leipzig 1940. ALRM II = Micul Atlas Linguistic Român, Teil II, Bd. 1 (von Emil Petrovici), Sibiu-Leipzig 1940. ALR I, Neue Serie = Atlasul Lingvistic Român, Neue Serie, Bd. 1 (von Emil Petrovici), Bukarest 1956. ALR II, Neue Serie = Atlasul Lingvistic Român, Neue Serie, Bd. 2 (von Emil Petrovici), Bukarest 1956. ALRM I, Neue Serie = Micul Atlas Lingvistic Român, Neue Serie, Bd. 1, Bukarest 195 6. 2. Wörterbücher Candrea = I.-A. Candrea, Dicționarul enciclopedic ilustrat« Teil I: Dicționarul limbii române din trecut ji de astazi de I.-Aurel Candrea, Bukarest 1951* Dicționar german-român, Bukarest 1958. DLRM = Dicționarul Limbii Române Moderne, Bukarest 1958. +^Weitere Literaturhinweise befinden sich im Text. 202. FEW = Walther von Waltburg, Französisches Etymologisches Wörter- buch, Bonn £jetzt: BaselJ 1922 ff. Fremdwörterbuch = Fremdwörterbuch, Leipzig 1954. G. Kisch, Vergleichendes) Wb. = Gustav Kisch, Vergleichendes Wörterbuch der Nösner (siebenbürgischen) und moselfränkisch- luxemburgischen Mundart nebst siebenbürgisch-niederrheinischem Orts- und Familiennamensverzeichnis sowie-einer Karte zur Orientierung über die Urheimat der Siebenbürger Deutschen (Forschungen zur Volkskunde der Deutschen in Siebenbürgen. 1. Heft, Hermannstadt 1905). Gustav Kisch, Nösner Wörter und Wendungen. Programm Bistritz 1900. Fr. Kluge, Etym.Wb. = Friedrich Kluge, Etymologisches Wörter- buch der deutschen Sprache, 17* Auflage (unter Mithilfe von Alfred Schirmer, bearbeitet von Walther Mitzka), Berlin 1957- Krauss, Wb. d.Handwerksspr. = Friedrich Krauss, Wörterbuch der nordsiebenbürgischen Handwerkssprachen, Siegburg 1957. H. Paul, Deutsches Wb. = Hermann Paul, Deutsches Wörterbuch, 4. Auflage (bearbeitet von Karl Euling), Halle/Saale 1935. REW = W. Meyer-Lübke, Romanisches Etymologisches Wörterbuch, 3. Auflage, Heidelberg 1935. 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Wortregister 1 A abruos 120 abțigui 162 abziehen, (dt. ) 162 Achsstock (dt.) 165 actor 126 Aklor (sächs#) 88 albie 78 alivarânt 10Ș, 166 alveus (lat.) 78 anca (it., port., sp.) 91 andröc 161 animalia (lat.) 197 apăticâr 110 apotecânt 110 apotecär 110, 111, 124, 174 apricös 166 aprindere de plămâni 155 aptica 111 ara 115 arapune (ar.) 2, 20, 21 arare (lat.) 115 aratrum (lat.) 115 arătător 155 areapini (ar.) 21 armă 197 armus (lat.) 92 aröpune (ar.) 22, 24, 25 ascuți 115 astâr (türk.) 82 astok (ung.) 165 aștoc 165 Augenbutter (dt.) 154 Augenglas (dt.) 46, 90, 155 Augenspiegel (dt.) 90, 155 Ausschuss (dt.) 160 âușuț 160 B Backenbart (dt.) 150, 174 Bäcker (dt.) 168 badog (ung.) 122 badogâș 97 badogtiș 122, 125 Balbîrer (sächs.) 56 balcă 156 Balken (dt.) 156 bâncă 169 Ban4 (dt. ) 160, 165, 165 Bändel (sächs.) 160 bändori 160 bang 169 Bangert (sächs.) 194 Bank (dt.) 169 bantă 165 barâcă 1/2 barbir 55, 56, 125 1) Bie Schreibung der Wörter ist gelegentlich unter Verzicht auf verschiedene diakritische Zeichen vereinfacht worden. Bie (dako~) rumänischen Wörter bleiben ohne Bezeichnung der sprachlichen Zugehörigkeit. 207 Bauer (schwäb. , dt. ) 102, 164 Baumgarten (dt.) 194 Baumstamm (dt.) 71 baur (bair.-österr.mdal.) ' bâurthi (got.) 20 bazin 124 bădicâr 122 băl 192 băiuță 192 bărbier 35, 36, 125 Beet (dt.) 154 bel 192 băllelni (ung.) 82 beran (got.) 20 berbir 36 bărda 160 berlej 82 berlul 82 Bert (sächs.) 160 beryllus (gr.-lat.) 89 besactea 124 beschie 70 bețirc 13 bicks’n (bair.-österr.mdal biSkiia (türk.) 70 bijuterie 124 bikj 1 136 bilă 82 birlă 82 birou 126 Biss (sächs.) 135, 136 bica 193 bilei 192 bir 192 blână 67 bleah 138, 158, 170 Blech (dt.) 86, 97, 122, 138, 139, 141 blehâr 138 bl$xu (ukr. ) 159 bleih. (sächs.) 139 Bleiweiss (dt.) 160 bliah 138 blic (mnl.) 138 biie^ări (ukr.) 139 blâdăr 60 Blumenkohl (dt.) 153, 165, 166 boc 169 Bock (dt.) 170 bocompăr 150 bâcșă 134, 137 b6d‘e 35 bödöny (ung. ) 192 bog 35 boglya (ung. ) 35 Bohrer (dt.) 169 Bohrmaschine (dt.) 130, 148 boia 99 boiangiu 99, 118 boiermașînă 130, 148 boiimbâri 151 bolci 192 bâpșă 135 )136 b6răr 169 borbll 35, 36, 125 bord 27, 160 bordei 27 bormașina 96, 130, 169 borij 20 brachen (dt.) 57 Branntwein (dt.) 153 brașovean 73 Brater (dt.) 60 brennen (dt.) 153 breutrir (sächs.) 60 bricăr 115 brici 115, 152 bridi (sl.) 115 Briile (dt.) 89, 90 brinză la ochi 154 208 briu 93 brlaie!(sächs.) 192 broachäsche! (sächs.) 192 broatreiar (sächs.) 60 bröchen (sächs.) 57 Bröchlant (sächs. ) 57 brochn (nösn. ) 57 Brod (dt.) 175 brödar 60, 158 Bruch (dt.) 57 brudlt 60 bruj 56, 57 brusture 2 bruș 56, 57, 165 bruă (șerb.) 56 bruăati (rus's. ) 56 Bru^t (sächs.) 57 brtita 175 bucea (lat.) 134 *buccella (lat.) 134, 137 bucea 134, 136, 137, 138 bucedde (kors.) 137 bucălla (lat.) 138 Buch (dt.) 150 Buchse (dt.) 134,- 136 Büchsenn (sächs.) 135 bucle 138 bile in 138 bucșâlă 137 bdesă 134, 135, 136, 137, 138, 163, 179 București 89 budalău 192 Buettroch (sächs.) 75 bugal (sächs.) 35 bugio 35 bAgla 35, 150, 166 buhsa (ahd.) 135 Buka (sächs. ) 192 buken (ung.) 193 Bukeresch (sächs.) 89 bulcimbâri 151 buks (poln.) 134 buksa (ukr. ) 134, 135 bulcs (ung.) 192 Bultsch (sächs.) 192 bumstam (sächs.) 71 btingär 166, 194 burcaș 192 Bürde (dt.) 160 burghiu 130 Burkasch (nösn. ) 192 burr bello! (sächs.) 192 burta 20 buse (fr.) 133 busel (afr.) 138 Buss (sächs.) 135, 136 buâă 134, 137 bușteân 71, 80,167 Butalo (sächs.) 192 butura 192 buxen (sächs. ) 135 büz6 (wallon.) 138 Buzzen (sächs.) 135 Bwszen (sächs.) 135 bwxen (sächs.) 135 C cac(c)ulus (viat.) 133 cachala (ahd.) 133 cadrof 81 caftă 81 căgar (skr.) 106, 180 cahla 133, 158 căiha 133, 146, 158 caizarbarba 148, 174 cajger (skr.) 106 cal muced 154 209 calhau 167 cepeleag 55 calone (it.) 92 ceremânia (ung. ) 174 câltmasj 170 chachel (mnd. ) 133 canaf 82 chelner 161 canap 82 chândela 37, 96, 174 cană .158 cheht (sächs.) 37 cancelarie 176 chibrit 118, 119, 153 candra (ung.) 88 châstn (sächs.) 36 canea 48 chou-fleur (fr. ) 165 canoane 13, 172 churba (ahd.) 40 cânta 46, 159 chyr (altung.) 87 cantor 173 ciacirmacir 55 capâlu 173 cifră 129 captă 81 cilindru 129, 158 carâm 166 ciment 156 carfiâl 165 cin (ung.) 117 Carifior (dt.) 165 cink 117 cârlită 120 cioarece 55 cart 160 ciobotâr 116 cartafiâl 165 cioflingar 54 cartifiâm 165 cioric 55 caseta 124 ciriz 131 casserole (fr. ) 160 cirkalom ( ung.) 126 castan 36, 37, 128 âlșlăr 105 cat 124 citrom (ung. ) 161 cațăr 174 ciuf 54 cavolfiore (it.) 153, 165, 166 ciiihă 54, 61, 165 cahâlă 133, 158 ciut 55 cănțălariie 176 ciutura 76 căpăț 40 cizmă 116 căpățînă 77 cline 30, 33 căpâ’ț 40, 162 cine-creț 148 captug 82 clamfa (ir. ) 178 căptușeala 28, 75, 82, 83, 161 clamp (engl. ) 158 căptuși 82, 161 clâmpa 157 căsăpie 43 dampf er 98 căuș 76 clanța 157 ceară 120 clămpăni 157 cegar (skr.) 106 cleamp! 157 cel (ung. ) 172 clei 131 210 clic 92 cliömbie 38 cliömpä 176 cliupâc 149 cloâmbă 38, 98, 99, 167, 1Ț6 cloamfăr 122, 125, 168 clofer (bulg.) 98 clömfar 97, 98 clâștru (ir.) 178 cloțân 167 cluâmba 38, 98 cluâmfăr 98 club 149 clump (engl.) 38 clumpă 149 cluoț 167 clupa 149 coapsă 2.3, 92, 93, 94 c6ciș 63, 64, 69, 130 cocostirc 148 cocoșat 89 cocoșirmă 148 coâor^bă 165 cofa 38, 39, 50, 158 cofei 50, 151 colomplra 113 colțâri 170 comitat 13 comoara 89 compas 126 confondo (lat.) 26 congregare (lat.) 26 contropare (lat.) 26 convenire (lat.) 27 cop 38, 39, 40, 158, 162 copăț 40 copompârt 150 coppa (lat.) 39 coptușâla 83 corâm de uai 166 corbis (lat.) 40, 143 corfă 39, 40, 42, 72, 143, 158 cornorâr șrect 170 cos (lat.) 115 cositöf 11Ț cösli 37 c6stăn 36, 123, 158 cöstin 36 coște d’e miere 13 cotigă 61, 62 cotropi 2, 26 covaci 64 covirși 26 coxa (lat.) 92. 93, 94 cozllu 37 cozopăscă 148 crâinic 149 cramă 167 cramb 166, 169 cramp 169 cramp (ir.) 178 crâmpăn 1 69 crâniu 149 crâțe 160 crăstudla 160 crăâ 38 crițar 197 croitoreasă 147 crâmpi 113 crdmbe 113 crtimpene 96, 112, 113, 165 crupla 149 csizma (ung.) 116 csobot (poln.) 116 csiir (ung. ) 87 cubâ 149 cubătlră 149 cubic 149 cuc (ir.) 93 ouSar (ir.) 178 cucuruz 8Ș ctifar 159 cufund 26 ciijmit 168 cumplr (ir.) 178 cuonc 100 cuârfă 40 cupâvol (ung. ) 59 cupă 38, 39 ciip la 149 curatör 173 cusutori 118 cute 115 cutroâpe 6chii 26 cutropi 2, 26 cuțit 117 cuțit de ras 153 cuveni 26 cylindrus (lat.) 129 ✓ C cabata(n) (türk.) 116 cizma (bulg.) 116 Sobit (ukr.) 116 Sobot-ă (russ.) 116 cdfă 54 Suhâie 54 D dah 109, 157 dâhțigăl 109, 157 Daitschn (săchs.) 3 dâk-tsâigal (sächs.) 157 damblă 103, 118 damf 162 damla (türk.) 103 211 Dampf (dt. ) 162 dalog 82 *Deg%t£na (asl. ) 52 ^Deht^na 52 Detsche (sächs.) 5 d'irärs 153 dirbo% 16 dlrlog 82 döctor 52 Doftana 52 döftor 52 döhtor 52 dolab (türk.) 128 dolap 81 Dorf (dt.) 26 dorsum (lat.) 82 dos 82 dosală 82 dossum (lat.) 82 drab (engl.) 41 draf (ndl. ) 41 Draht (dt.) 1Ț1 drâibăr 130, 169 drâis (ir.) 178 dranica (poln., ung.) 66 drânița 66, 67, 68 drayer (mnd.) 41 Drechsel(bank) (dt.) 1Ț8 dre6be 41 dreptar cu apa 154 drever (mnd.) 41 drleve 41 Drillbohrer (dt.) 131 drod 170 drvödeta (serb.) 107 Droschke (dt.) 164 drot 170 drticär 158 Duca 191 Dukas (sächs.) 191 212 dulap 36, 37, 81, 128 Durchschlag (dt*) 169 dtiri^lag 169 E *ecelău 47 econömi 102 ecselö (ung. ) 46, 47 Elsteraugen (dt.) 153 Slțtărâu^ (sächs.) 153 erbern (mhd.) 164 erț (ung.) 170 Erz (dt.) 170 especiero (spân.) 124 etaj 124 *excotire (lat.) 115 extra (lat. ) 5'8 F fain 112, 147, 175 faișe 34 Falldîr (sächs.) 43 fârba (șerb.) 178 farba 99, 108, 160 farmacie 111 farmacist 124 farmaglst 110 Fasching (dt.) 173 fâuori 151 faur 151 favoriti 151 farâint 173 fărbânt 174 fărbâr 99, 118, 168 fărb^lui 99 fărbâc 163 fărbuf 99, 160 fărtâi la 16mpă 158, 162 fășâng 173 faure^li 151 făuri 151 făder 171 fein (dt.) 112, 147 f ăi silei (ukr. ) 48 fălderă 42 Feldflasche (dt.) 148 feleuăng 111 femur (lat.) 94 ferâng 111 ferăstrău 69, 70 fărdelă 41, 42, 43, 162, 193 ferfleașca 148 ferhäng 111, 158 fertăly (ung.) 42 feștl 99 feștitor 99 fiâcăr 163 fiacre (fr. ) I64 fiâldără 42, 43, 163 fierâng 111 fierbâri 99 fiărdelă 39, 41 filăng 111 firanga (șerb.) 111 firez 69, 70 firhăng 111, 112 firăndă 111 fir tul) u (ir. ) 178 firuâncă 111 firSățj (nösn. ) 45 fișpan 13 firtâi 42 Flaâschkn (nösn.) 159 flâister (ir.) 179 Flander (sächs.) 176 Flasche (dt.) 159 Flaschenzug (dt. ) 113, 169 flâșcă 159 flâșiințug 169 flaitar (skr.) 179 flăcău 175 flăcău unguresc 147 flecâr 175 Fleck (dt.) 174, 175 flecuitöri 175 Fleischerei (dt.) 43 flekedl 175 flencădi 175 Flescherâi (nösn. ) 43 fleșărle 43, 161 fleșcâs 175 flăteră 175. fliâcuri 175 fliândură 175 fliăcălul 175- fliăcuri 174 Flleschken (sachs.) 159 flisc 81 flit 81 Flîscherâ (sachs.) 43 floare de varză 153, 165 flondra (ukr.) 176 fMdară 171 font (sachs.) 162 forâibă 157 forhânc 111 formăn 164 formaâii6ri 111 f6ște 171 frai 175 frâiăr (ir.) 178 frajar (skr.) 179 franț 132 frei (dt.) 175 Freier (dt.) 179 213 frenale 131 frSnți 131 friânță 132 frimbia (lat.) 84 Friseur (dt.) 126 frl£im -țj-dica 153 frlnghie 84 f^tai (serb.) 42 fuărba (ir.) 1Ț8 fucs 166 füdra (ir.) 179 Fuhrmann (dt.) 164 funär 84 fundament 155 funie 83, 84 funis (lat.) 83, 84 fuöstähe 171 furcă 146 für6sz (ung.) 69 Fürhang (bair-österr. , nhd. ) 111 Fürtuch (dt.) 178 fuspuöd 149, 156 Fussboden (dt.) 149, 156 fușchea 81 Futter (dt.) 179 fyrdel (sächs.) 42, 43 G gaihäu 167 galone (it.) 92 ganc (serb.) 100 gang 100, 108, 157 garderob 128 garderöp 37 *gapatirp6n (got. ) 26 găinâriu 154 găina 154 214 găirâreț 154 Gerüst (dt.) 156 Geschmack (dt.) 162 gesoketit (sächs.) 89 gestriu^e (mhd. ) 55 Getriebe (dt.) 109, 171 ghioc 76 Gig an Dukas (sächs.) 191 giri^t 156 gitrlb 109, 171 giuvaer 124 /laj (ir.) 179 glajä 45, 46, 58, Ț0, 96-, 158 Glas (dt.) 45, 46, 90, 179 Gläser (dt.) 155 glaspaplr 46 gla£ (skr.) 45, 46, 179 Goldschmied (dt.) 168 gone 100 Gotea 2 Gote^ti 2 gramplri 113 gränic 113, 169, 171 gratulâ-ție 174 grădina morților 153 grincajg (șerb.) 100 grințâituri 99, 100, 164 gri-țar 197 gröhot 60 grumböc 149 grumbüf 149 grumbüh 164 yrănătu (ir.) 179 Grund (dt. ) 114, 156, 179 Grundbirne (dt.) 113 Grundbuch (dt.) 149 grünt (skr. ) 179 grüntovnica (skr.) 179 gruntui 115, 156 gruntuiâlă 114, 115 Grünzeug (dt.) 100 griipa 149 guont 68 guta 103, 104 H hachel (mhd.) 47 hagranken (bair.) 168 hakel (ndl.) 47 ham 83 hamiștredng 83 hanche (fr.) 91 handraläu 169 *hanka (ahd.) 91, 93, 94 hapticä 123 hardus 176 harticä 123 hatchel. (engl.) 47 haticä 123 havuz 124 hăftlcă 123 hăpticdș 123 hăâelătă 47 hdăvăbâum (sächs.) 113 hdbăl 113 hdbăr 113, 118, 145, 169 hebel 113 hăâela 46, 47 Hechel (dt.) 46, 47 hectică 123, 124, 174 hăftică 123 hdhelă 47, 160 hăibăr 113 hdifbeum (sächs.) 113 hdigar 113 hdiver 113 hekele (mnd.) 47 hektika (ung.) 123 hepticä 125 heraus (dt.) 176 hărcelă 46 härtica 123 hetecos 12.3 hätrica 123 hävar 113 hi6bär 113 hintău 163 Hitze (dt.) 171 hiț 171 hirdau 70 hirtlcä 123 hobälbanc 16Ș hö'bärbonc 1 69 Hobelbank (dt.) 169 holțșurub 29 hordö (ung.) 70 horpos 93 hoșliâg 167 Hotel St.-Fiacre 164 hrâșpa 143 htifmeser 170 Hühnerauge (dt.) 153 Hühnerbalken (dt.) 154 hiiinabdlc^ (sächs. ) 154 hunabSunt (sächs.) 154 Hut (dt.) 73, 168 hütar 73, 168 I iägar 167 iăftlcă 123 iefălcă 123 îelijtareu^ (sächs. ) 153 ieptlcă 123 ierarh-ierarși 57, 82 ierț 170 215 i6șke 88 iftlcă 125 lordâiche 54 ișlu6c 167 iștrâng (ung.) 85 iucastău 155 ivăr 55 î imporți 150 Instruțâ 56, 157 intarsie 155 jacmân 44 Jäger (dt.) 167 jăifă (ir.) 179 jăcm£ni 44 jdreli 45 jebruică 45 jechilă 45, 46 jeg 25 jel6r 44 jelț 70 jeț 43, 46, 70, 71 jețâr 43, 46, 70 jețul 70 jimblă 45 jilț 70, 158 jliau 86 jmac 162 jmont 45 jnâidăr 45, 104 joâgăr 43, 45, 46, 69, 70, 96, 169 j6fa 44 Joița 45 216 jold 45 j61fă 44 jomp 44 județ 13 jufă 44, 70 jugrăvit 45 jülfa 44, 70 jumăra 45 june nemțesc 147 jvarț 45 K Kachel (dt.) 133, 146 kaflea (ukr. ) 133 kahlea (ukr.) 133 Kaiserbart (dt.) 148, 149, kâkabos (gr.) 133 kakel (schwed.) 133 Kaltmeissel (dt.) 170 kâlyha (ung.) 133, 146 Känd (sächs.-nösn.) 37 kändasch (sächs.) 37 Kanone (dt.) 172 kanta (ung.) 160 kantor (ung.) 173 Kanzlei (dt.) 176 kap (serb.) 103 Kapellmeister (dt.) 173 kaplja (serb.) 105 *Kapptuch (dt.) 82 Karfiol (dt.) 165, 166 karlica (serb.) 120 Kasten (dt.) 36, 128 kastrol (poln.) 160 Katarrh (dt.) 174 Keilhaue (dt.) 167 keiner 161, 168 kelneriță 161 kdmuar (sächs.) 89 k6ndelă 37 k6peij (serb. ) 40 kiSluta 159 Kienruss (dt.) 160 ki6sär 148 kiesari 174 kilom£t&r 163 kilöta 159 Kindbett (dt.) 37 kindeln (dt.) 37 kindrus 160 kiä 92 klâmfa (serb.) 99 klamka (poln., ukr.) 157 Klamm (dt.) 157 klamp (nl. ) 158 ^74 klampa (tsch. ) 157 klämpa (serb.) 99 Klamper (tirol.) 99 Klampfe (steir., bair.-österr.) 99» 158, 178 Klampfer (dt.) 122 Klampferer (dt.) 98 kl£j (asl.) 131 klempern (dt.) 98 klju# (serb.) 92 klomb (poln.) 38 klömfa (serb.) 99» 178 Klompfar (bair.-österr., mdal.) 98 Klompe (dt.) 38, 176 Klompan (sächs.) 38, 176 klompner (sächs.) 98 klonfar (serb.) 98 Kloster (dt.) 178 Klotz (dt.) 167 klumba (russ.) 38 Klumpen (nhd.) 38, 176 Klupe (dt.) 149 Kochgeschirriemen (dt.) 148 217 kocsis (ung. ) 65 Kof (sächs.) 39 kofa (ung.) 39 Koffer (dt.) 159 kokeschatisch (sächs.) 89 kolompör (ung.) 113 Königgrätz (dt.) 148 kop (sächs.) 38 Kopftuch (dt.) 82 Korb (dt.) 59, 40, 143 korbis (lat.) 40 korf (sächs.) 39 korsitoru (asl.) 117 kovacs (ung. ) 64 Kraft(mehl) (dt.) 153 krajczar (ung. ) 197 kräm (mhd.) 167 kramp (cak.) 178 Krampe (dt. , kämt.) 169, 178 Kran (dt. ) 113, 149, 171 Kratze (dt.) 160 Kreuzer (österr.-dt.) 197 ku&er (skr;) 178 kuf (ung. ) 39 kufer (poln., ukr., serb.) 159 kuk (skr.) 93 kukeruz (sächs.) 89 Kurator (dt.) 173 Kurschmied (dt. ) 168 Kutscher (dt.) 63, 178 L lackieren (dt.) 179 lad (poln., skr.) 141 lada 141, 158 Lade (dt.) 71, 73, 141 lafal (sächs.) 170 lâgăr 171 Lager (dt.) 150, 171 ladbar 161 laie 192 laklrati (skr.) 179 läkovati (skr.) 179 lambă 74 lampa 158 lan 74 lana 69, 74, 163 Lanne (mhd.) 74 lanț 74, 80,100 lanu (sl.) 74 lanwa (poln., ukr.) 74 Latte (dt.) 79, 80, 100 Lätz (sächs.) 80 laț 79, 80, 100 lavabö 120 lavare (lat.) 119 lavatorium (spätlat.) 119 lavor 119, 120, 158 lävur (serb.) 119 Lawor (bair.-österr.) 119 laz (sächs.) 79, 100 läddz 100, 163 lant6t 100 Leatz (sächs.) 80 leaj 80, 163 16c (ung.) 79, 80, 132 leffel (mhd.) 170 le^en (türk.) 120 lehuZa 124 Leibei (dt.) 161 Uicä 51 Leinwand (dt.) 120 lejka (russ.) 51 lemn 71 femnäri 107 lemnuș 119, 153 lep (ukr.) 23 Ieși 57 218 le-ț 80, 132 lețțec (ung.) 80 lețui 80 liâfa cuțituâii 170 libra 197 Lieferant 109, 166 lighean 119, 120 ligri 157 lingură de maltărix 156 lingură de pTev 141 lip 23 Lipsea 73 lităr 162 litorăn 173 litra de lampă 162 litruță 162 livar 113 Loatz (sächs.) 80 locu orbariiăsc I64 Löffel (dt.) 170 lotriân 173 lotru 173 loță (sächs.) 80 lovör 120 lucerna 165 Lungenentzündung (dt.) 153 luogărbuglă 150, 164 luteran 173 lutriiăni 173 luțărna 165 luțifăr 173 Luzifer (dt.) 173 lyukaszto (ung.) 133 M macara 113, 118 madrâț 121 mâire 30 mâistăr 168 mâizăl 169 malafrântza (ngr.) 132 mala hora (lat.) 175 maldăr 73, 100, 167 maldăra 114 Maler (dt.) 101 malern (dt.) 101 malfranceze (it.) 132 maliția (lat.) 191 mâlt (sächs.) 48 mâlta (ir.) 179 maltăr 100, 114, 145, 156 Malter (bair.-österr., dt.) 73, 100, 114, 156, 179 malterizl 114 mattier (ukr.) 114 măltor 100 maTtsohem (alb.) 191 mâlu-frăndi (ar. ) 132 Mama Duca 26, 191 mâmoș 124 Mandel (dt.) 174 mandulă 174 maolt (sächs.) 48 mâor 100 maraud (fr.) 175 marcidus (lat.) 191 Markör (dt.) 126 maröd 175 masa farböcului 163 mașina 119 matrâță 59, 121, 150, 158 mault (sächs.) 48 mâuor 101, 168 Maurer (dt. ) 101 maxilla (lat.) 138 măcelărie 43 madrâsă 121 măimuca 54 mălafrânda (ar.) 132 219 malcez 191 măldăr1 '114 măltâri 114, 156 măru pamîntului 1 65 măsaiu 120 măsâr 155 măseă 138 măsură de apă 154 mătrăț 121, 150 medă'țjinuri 101 medicină 101 Medizin (dt. ) 101, 150 meduțînă 101 Meissel (dt.) 169 meolt (sachs.) 48 mere de pămlnt 96 meșter 168 mătăr 163 metru 163 miduțină 101 miere albă 13 milă 150 milițlnuri 101 milui 150 milutin 150 mindir 57, 59, 118, 121 mintiine 30 mlrță 41 Mischling (dt.) 165 mis6rniță 43 mispi6t 101, 164 Mistbeet (dt.) 101 mișling 165 mizllng 165 miine 30 mllcez 191 mllțiadă (ar.) 191 modruâță 12’1 möalt (sachs.) 48 moll> (bair.-österr., mdal* ) 101 molărl 158 molărit 101 m61dă 48, 158 Molde (sächs.) 65 molder (mhd.) 73 molen (schwab.) 101 Mâler (schwäb.) 101 molipsitoare 124 molie (mnd.) 48 mol-n (bair.-österr«, mdal. ) 101 möltär 114 morcoașă 194 Mörtel (dt.) 100, 114 moșină 119 ijpărțiăie 149 miicar 175 mucărlță 175 Mucker (dt.) 173 mujlic de dat la boi 165 Mulde (nhd. ) 48, 65 mulhtra (ahd.) 48 multer (mhd.) 48 mulțeadă (ar.) 191 mundulă 174 Muntele Gotului 2 muolte(r) (mhd.) 48 Musik (dt.) 176 mușamâ 120 muăamba (türk.) 120 mâtârdorn 96, 169 Mutterdorn (dt.) 169 mdzica 176 N Nachbarvater (dt.) 154 nasture 2 năduh 82 nădușeala 92 220 năduși 82 namâie 197 nămâl (mr. ) 197 ne duc as (lat.) 191 nemțesc 146 nemțoaică 147 nichel 170 Nickel (dt.) 170 riirța 41 0 oacheșă 192 6băIpane 169 obilpdnc 169 oblon 90 occhiali (it.) 90 oc6ri 90 ochelari 31, 46, 75, 83, 89, 153, och6ri 90 ochi 30, 88, 90 ochi de găină 153 ochiuri 153 oci 90 ocielâri 90 ocolâri 90 oculare (lat.) 88 oftă 52 6ftică 52, 123, 124 oglinde 90, 153 ohtâ 52 6htică, 52 oichelari 89, 90 oichi 30, 33, 34, 89, 90 oit' de glâja 46, 90 oiiiolâri 90 okulâr (ung.) 88 Onderrock (sachs.) 161 ormân 37 oâ6ri 90 oșlâg d'e 1’ămĂe 167 oșprițăs (ir.) 179 ot' 90 ot‘ de glaja 46, 90 oi/elâri 90 ot'ăA 90 oiJuâle (ir. ) 90 P Pacht (dt. ) 109 pâcimpăr 150 paht 109, 164 pahtul 109 pâisălă (sachs.) 48 paler 166 90, Palier (dt. ) 166 I74 palliolum (lat.) 116, 197 pantă 160, 163, I64 pantofâri 116 pâor 101, 102, 164 pap 131, 179 Pappe (dt.) 131 papucâri 116 papugfu 175 par 151 pară 197 parcella (ung.) 149 pârnâs (ung*) 195 parsi^ke 37 Parzelle (dt.) 149 pat 37 pat cald 154, 164 pat dă gunöi 101, 164 paticâriș 110 patikus (ung.) 110 221 patrâre 42 patriârji 57 patru 42 Pauer (bair.-österr.) 101 păuorie 102 paur (bair.-österr. mdal.) padicârie^ 110 păcumpâri 150 păcura 89 pädüichä 33, 34 pädürea uarbâriului 164 păhtul 164 păioară 116, 197 păorlt 102, 164 papuțlăle 162 păr 151 părnăjâc 195 părțâlă 149, 164 părțS 149 părțla 149 păticârlu 110 pătrare 42 p&flota 159 Peies (dt.) 48 pdislc 48 pek (ung.) 168 pdnsulă 65,66 pențăliiji 65 pdnzăl 65, 66 perdea 112, 118 pere 165 perj 45 pezăl 65 pezlu 65 pfîfe (mhd.) 48 pfil (sächs.) 159 Pfirsich (nhd. ) 45 Pflaster (dt.) 179 Pfosten (dt.) 171 Pfühl (dt.) 159 Pfund (dt.) 162 phip (sächs.) 48 piâră (sächs.) 45 pic 176 Picke (dt.) 176 102 piesă 136, 163 pfcumpăr 150 plec (ir.) 179 piecari 168, 179 pidisi 48 pidndăl 65 piăsunâș 65 pîfe (md.) 48 piftie 82 pijp (nnl.) 48 pikfcl (skr.) 136 pîksa (skr.) 136 pilotă 159 Pinsel (dt.) 66 pip )sächs.) 48 pipă 48, 161 pfpm (sächs. ) 48 piptie 82 pira (lat.) 197 pirum (lat.) 197 piuneză 126 pix (sächs.) 135 pline 30, 33 pllnie 51 plnză 120 Plrăul Gotului 2 plrpoli 21 plrpur(ă) 21 plănca 157, 167 plat 49 plăta (ir.) 179 plâtăn 49 plaț 173 piața cu bucâdili 164 plec 138, 139, 141 222 Piech (sächs.) 97 pleh 86, 138, 140, 170 pl6h (ung.) 97, 122, 140 plei 138, 139 plei^ri 139 pleiväs 160 pleu 86, 140, 141 pleuâr 97 pleuâri 141 plev 86, 122, 140, 141 plevăr 122, 141, 168 Plexiglas 46 plieu 141 pliev 140 plisc 81 plit 81 plöctan 49 plöptar 49 plot (dr. ) 179 pifot (sächs. ) 49 plötän 49 plöttu 49 plug 115 plugâri 102 plu6tăn 49 poc? 151 poc 150 pocîmpar 150 pöcimpar 150 pocimpört 150 poc în par 150 pocompört 150 pöcumpSr 15Q151 p6cu-m par 150 pocumpört 150 pöcuri 150 pociiț 150 podișăr 37 pofti 52 pohti (sl.) 52 poker (sächs.) 89 pöiimbäri 151 pompă (dr,) 179 pomväga 170 pop (ir.) 179 popistăși 175 pârmașina 150 port 151, poticăraș 110 potlcă 111 potrăti (sl.) 59 potrohu (sl.) 59 praf 86, 140 prah- 86 Prahova 86 pra^ü (asl. ) 86, 140 prau 86, 140 prafrfzi 153 pramblărie 146 prămutâ 162 prefect 13 preș 162, 179 Presse (dt.) 162 priășa (ir.) 179 pripaliti (sl.) 21 procente 163 prosof 81 prosop 81 proțănti 163 Püchse (bair.-österr.) 136 puiöra 116 pülpä 92, 95, 94 pulvinus (lat.) 159 Pumpe (dt. ) 179 pun'fii (ar. ) 22 punt 162 piinta de căra 162 puoc 150 purta 151 puska (ung. ) 136 ptxșâ (ir.) 179 pușcă 136, 163 pușchea 81 putzen (dt. ) 15 6 puțuiești 156 puțuwâti (ukr.) 156 pwxen (sache.) 135 Q Quart (dt. ) 160 quartarius (lat.) 42 R *Rabber (sächs. ) 62 Radbahre (dt.) 62 raepelț 119 raf 63, 64, 131, 132, 143 Raffel (dt. mdal.) 160 răgila 160 Raip (nösn.) 165 raip61ț 102, 119, 158 rajpholo (șerb.) 102 râmpure 21, 22 râncote 38 ranga 167, 168 Ranke (nhd.) 168 rapăn 2, 20, 21, 23, 24, 25, 174, 190 rapfe (mhd.) 20, 21 râpor 20, 22, 23, 24, 25, 190 rappe (dt.) 20, 21 rapura 20, 21, 190 râpure 21, 22, 24, 25, 191 Raschpel (sächs.) 143 Rasiermesser (dt.) 153 râspoly (ung.) 143 225 raszpil (poln. ) 144 râșpa 145, 144 rașpau 145 râșpil 145, 169 răăpili (russ.) 144 rașpâi 145 rașpâl 145 Raulibank (dt. ) 170 răcț£ct 174 răipiălț 102 raipiărț 102 rămasături 160 răpănos 20 răpciugă 20 răpțădlu 174 rășina 150 rășina 150 rășpălau 145 rătăpta 174 rațîpis 174 răvu61 120 război ruminesc 147 Râf (sächs.) 63 regalul 1 64 regeln (dt.) 164 răiiăstrăf 16 reiben (dt. ) 160 Reib(e)holz (dt.) 102, 119 Reif (dt.) 65 Reip (nösn.) 165 Rep (sächs.) 165 retăpt 174 rețeta 174 reține 150 Rezept (dt.) 174 ribui 160 richten (dt.) 156 ricin 150 rid 167 Riegel (dt.) 157 224 ri6pă 165 Riese (dt.) 167 rigăl 157 Rijel (sächs.) 157 rlkiștorf 16 rinär 157 ringlă 157 Rinne (dt.) 157 ripă 165 ripțăta 174 riștuvââie 156 riț6pt 174 ri țină 150 riapuor 22 RÎf (sächs.) 63 rlnda 150 rlp 20, 22, 1Ș0 rîpuri 22 rlștovani 156 rlțiplsă 174 riz 167 roâbă 61, 62, 163 roâșpa 179 rob 62 robânc 170 robarna (tsch.) 62 *Robber (sächs.) 62 robotnik (tsch.) 62 Roip (nösn.) 165 rol 102, 164 Rolle (dt.) 102 rolo! 164 rotocâl 148 ruâbâ 61 Rübe (nhd. ) 165 rudâri 72 ruâba 61 rygell (s&chs.) 157 s sabău 104 Sack (dt.) 58, 195 Säckel 43 Sackmann (dt.) 44 (mit) Sack und Pack (dt.) 151 saco.manno (it. ) 44 *sSger (sächs.) 43, 45 Säger (dt.) 43, 69 salteä 57, 59, 118, 120, 121 sänc (ung.) 163 sas 3 Sats (sächs.) 70 Sätz (sächs.) 45, 70 säuur 102, 161 savön 116 sălmăjac 195 säracu(l) 194 săsesc 5 săsește 3 săvir^i 26 scandula (lat.) 67, 68 scarlatina 151 scäfirli-e 40 Schaff (dt.) 51 Schaft (dt.) 171 Schanker (dt.) 131 Schanze (nhd.) 163 Scharlach (dt.) 151 Schaufel (nhd.) 50 Scheffel (nhd.) 50 Scheibe (dt.) 131, 171 Scheuche (dt.) 54 Scheure (dt.) 87 Schiene (dt.) 62, 63 Schiessbrett (dt.) 69 Schimmel (dt.) 154 schin (mhd.) 65 Schindel (dt.) 67, 68 225 schiuhe (mhd. ) 54 schiure (mhd.)-87 Schlag (sächs., dt. ) 86, 102, 167 Schlägel (dt.) 170 Schlampampe (dt.) 176 Schlampe (dt.) 176 schläufe (frühnhd. , mdal. ) Schlaf (sächs.) 85, 86 Schleier (dt.) 146 Schleife (dt.) 85 Schleuse (dt.) 171 schliessen (dt.) 180 Schlumpe (dt.) 176 Schlüssel (dt.) 180 Schmand (dt.) 45 Schmarn (österr.-dt.) 45 Schmund (dt.) 45 Schneider (dt.) 45, 104 Scholder (sächs.) 91, 93 Scholter (sächs.) 65 Schonz (sächs.) 165 Schopp(e)n (dt.) 81 schort (nndl. ) 65 Schotter (dt.) 104, 176 85 schräg (dt.) 170 Schramme (dt.) 175 Schränk(eisen) (dt.) 169 Schraube (dt. ) 142, 143 Schraubenzieher (bair.-österr.) 180 Schraubstock (dt.) 170 schrauf (frühnhd., schwäb.) 142, 143 Schraufenzieher (bair.-österrJ 180 Schrouf (sächs.) 142, 164 Schrube (dt.) 142 schruf (schweiz.) 142 Schufel (sächs.) 50 Schuhflicker (dt.) 54 Schulter (dt. ) 65, 91, 92 Schurz (dt.) 64, 65, 66 Schüssel (dt.) 161 Schuster (dt.) 116 schwarz (dt.) 45 Schweissen (dt.) 171 Schweiss(fuchs) (dt.) 166 schyran(asächs.) 87 scindula (lat.) 67, 68 scindur# 67, 68 scoc de fuöstSAe 171 *scroba (viat.) 143 scrofa (lat.) 142 scrum 194' Berum (sächs.) 194 sculte(r)a (ahd. ) 92 scultra (ahd.) 92 scuörfg 40 sedile (lat.) 44 Seife (dt.) 179 seltes (ngr.) 120 semala (ahd.) 45 Semmel (dt.) 45 Baräku (sächs.) 194 Sessel (dt.) 70 Setzer (dt.) 43 sfănțuita 67 sfi6clă țticSră 165 sfirtâi 162 sfirși 26 sfredel 130 sfrențle 131, 132 shlog 102 shold 91 shtrang 83 shure 87 siedeln (dt.) 44 sifilis 132 silte (türk. ) 120 simila (lat.) 45 226 sin (ung.) 62 Sitz (dt.) 43, 70 sicriu 37 slabina (șerb.) 92 slac (miid. ) 86 slăbie 92 sleuf (nd.) 85 sloufen (ahd. , mhd.) 85 smag 162 sobă 49 socotit 89 Sold (dt.) 45 solidus (lat.) 45 solmojâc 195 sopa (spân., port., prov.) Șopron (ung.) 81 soupe (fr.) 44 sov6n 116 spanâc 124 Spângler (bair.) 98 Sparherd (dt.) 146, 158 sparhert (ung.) 158 spată 92 spazieren (dt.) 180 Speis (dt., bair.-österr.) Spengler (schwäb., steir., 98, sperone (it.) 180 speziale (it.) 124 Spiegel (dt.) 180 spinâc 124 spinât 124, 125 spiron (friaul.) 180 spitz (dt.) 105, 108 Spitzbart (dt.) 146 spițer 124 Sporn (dt.) 109, 180 Spott (dt.) 180 spreizen (dt.) 156 Spritze (bair.-österr., dt. schwäb.) 105 spritzen (dt.) 179 Stampfe (nhd.) 51 Stand (sächs.) 49 Ständer (dt.) 49 Stange (dt.) 170, 171 stantan (ahd.) 49 Stärke (dt.) 153 Stärkemehl (dt.) 153 Staub (dt.) 171 stea 138 Steinbruch (dt.) 57 stella (lat.) 138 stender (mnd). 49 Sterz (dt.) 161 44 sticla 90 sticle 46, 153 Stiefmutter (dt.) 146 Stiefvater (dt.) 146 stoub(ahd.) 171 stop (md. ) 171 Stoss (dt.) 176 Stossbank (dt.) 169 stoup (mhd.) 171 strâichina 34 104 Strang (dt., sächs.) I dt. ) strao (ahd.) 59 122 strat 154 Strauss (dt.) 55 strai (sächs.) 59 străjâc 57, 58 străniit 2 Streifen (dt.) 160 strejâc 58 Streu (dt.) 59 Strick (dt. ) 8.3, 84, * strido^ (sächs.) 59 Striegel (dt.) 180 striugach (mhd. ) 55 strijâc 58 9 Stroh (dt.) 59 22Ț stroh 58, 59, 60, 61, 166 Strohsack (dt.) 44, 58, 120 strojäc 58 strou (mhd.) 59 stroug 60 strousac (mhd.) 58 strouw (mhd.) 59 strözsak (ung.) 44, 58 strujâc 44, 57, 58, 59, 118, 120, 121, 158, 195, 196 strujâc 57 Strümpfe (dt. ) 161 ßtrunga (sächs.) 194 strunga 194 struov 60 strütr (anord.) 55 struț 55, 56, 58, 61, 157 *strug (mhd.) 55 Stütze (dt.) 163 Stumpf (dt.) 51 suf (mhd.) 44 sufiSști 156 sumoldâ 48 Sumpf (dt.) 44 suöbä 49 supă 44 Suppe (dt.) 44 surcele 88 sutreti (sl.) 59 *sütrohu 59 suvoltä 48 suvruziti (sl.) 26 svrabü (asl.) 20 szab6 (ung.) 104 szalmazsak (ung.) 195 szä : (ung.) 3 szla (poln.) 85 szoba (ung.) 49 szoldra (poln. ) 91 szorc (poln.) 65 szyna (poln.) 62 șaf 171 șâfru 51 șahăr-machar 55 șâiba (ir.) 179 șâibă 131, 163, 171 sajer (serb.) 87 șală 93. șâncar 131, 174 șângar 131, 132 șânker 132 șanț 28, 163 ’ șarlâh 151 șarlatină 151 șandila 68 șcamdd 37 șcarlatin 151 șcircă 161 șcliâmpa 176 șdub 171 scurupü (russ.) 142 ș^na (ukr.) 63 sepeleâvii 55 șfâițăr 166 șfăbiie 173 șifonier 36, 37 sin (sächs.) 63 șina (ir.) 179 șina (russ., serb., ukr.) 62 șina 62, 63, 64, 66, 131, 143, 163, 176 șlndra (serb.) 66 șindrila 66, 68, 69 șir6fu 142 șisă 67, 68, 69 șița 66, 67, 68, 157 șiliăucâ 68 șilindru 129 șindila 66, 67, 68 șindra 66, 68 228 șindrilă 28, 68 șir6f 1Ț1 șiruâf 142 șița 67, 68 slâg (schwäb.) 102 șlag 103, 108, 118, 167, 174 șlâier 115, 116, 146, 161 șlaifăr 29, 105, 168 șlais 171 șlaguit 103 șlăif&rl 115 sl‘ach (ukr., wruss. ) 86 sie (tsch.) 85 șleaf 85 șleag 108 șleah 86 șleau 85, 86, 163 șleav 85, 86 șleg 170 sleja (ukr.) 85 șl6sa (ir.) 180 șliaf 86 șlih 85, 86 șliofâri (ukr.) 115 ?lof 167 șl6făr 115 Slog (schwäb.) 102 șlog 103, 104, 108, 167 șlogult 103 șl6sar (ir.) 179 slyjâ (ukr.) 85, 86 șmac 162 șnâidăr 104, 168 șnâidărită 104, 107, 168 șoaprăf 81 șoarece 55 socaribe 165 Soder (serb.) 104 șof (sächs.) 50 Äof (sächs.) 151 șofei 50, 151 șofdl 151, 158 șofer 126 șofi6i 50 șofiSl 50 șofru 81 9old 23, 28, 65, 75, 91, 92, 93, 94, 174, 195 șâldărblet (sächs.) 91 șop 81 ș6pa (bulg.) 81 ș6păn (sächs.) 81 șopip (sächs. ) 81 popotei 81 șoproana 81 șopron 28, 81, 163 șopru 81, 163 șoric 55 șorof 130, 142, 164 șorâflu 142, 171 șorț 64, 65, 66, 161 șouf (sächs.) 50 șpây (ir.) 179 șpagat 160 șpais 104, 157 șpaiț (serb.) 104 șpan 13 șparhât 158 sparon (grödn.) 180 șpâs (ir.) 180 șpațir 176 șpațlri 145 șpănât 124, 125 Sp&gali (skr.) 180 șpenât 125 șp^nglăr 98, 122 sp&ngler (skr.)98 șpenâus 125 șperhdrt 109, 158 șpie^la (ir.) 180 229 spigl (skr. ) 180 ștand 158 șpinât 124, 125, 165 ștângă 170, 171 șpiriînu (ir. ) 180 șteamp 50, 51, 80, 158, 163 șpiț 105, 108, 165 șteamt 50 șpița (ir.) 179 șteand 49, 50, 71, 80, 158 șplțbârbă 146, 174 șteap 50 șpițer 124 steip (sächs.) 51 șpohdrt 158 ștend6s 50 șp6ier 158 șterț 161 șpâlher 158 știand 50 șporh6i 158 ătica (șerb.) 68 șporh6rt 158 știf fâter 146, 176 șpori 134, 146 știmp 51 șp6riu 158 știâlnă 50 șporn 109, 172 știomp 50 șpot (ir.) 180 știp 51 șpraițul 156 știump 50, 51 spric (șerb.) 105 ștolț 163 spricati (skr.) 179 Stomp (sächs.) 51 sprfcla (șerb.) 105 ștos 176 șpriț 105, 166 ștospânc 1 69 șprițul 105, 166 ștrafuri 160 șpuor 109 ștrainye (ir.) 83 șpuârna (ukr.) 109 ștr^inc (mr. ) 83, 177 șraf 142 stranga (șerb.) 84 șrSfănți^er (ir.) 180 ștrangar 84 srâfciger (skr.) 180 stranjga (șerb.) 84 srafntsLbgib (bair.-österr.) 180 ștrăizoc (sächs.) 58 șraftu 142 ștreang 83, 84, 85, 86, 163 șrâiAya (ir.) 179 ștreng 83 șrarn 174 ștrengâr 84, 105 sram (russ.) 175 ștric 105 șrang 169 ștricari 84, 105 șrâubștoc 29, 170 ștrl^Ll?u (ir. ) 180 șrect 170 ștrimfi 161 șr6fțigar 142 ștringari 84, 105 șruof 142 ștrionfanl 162 Stämp (sächs.) 51 ștriofanitâriu 1 62 șfamp 51, 158 ștrizoc (sächs.) 58 ătampich (sächs.) 51 știăitdăr (sächs. ) 91 230 șufla 50, 158 suha 54 âuie 54 âiimă 54 șuop 81 șu6tăr 104, 176 șupă' 81 șâpra (serb.) 81 șura 28, 75, 87, 163 șurț 64, 65, 66, 161 șuri5.b 141, 142, 171 șurubelnița 142 âuslă 161 șustăr 46, 168 șuștar (ir.) 179 șut 55 șuuâ'ldărbldiăt (sächs.) 91 șvab 147, 173 șvaiț 166 șvaițer 166 șvâpsca (serb.) 147 șvăițui 171 T Tafel (dt.) 158 tâfla 158 tâire 30, 33 tatăl de vecin 154 teglar 156 tehne (türk.) 79 teica 79 Teller (dt.) 161 temelie 155 tencui 114, 115 tencuială 114, 115 teneke^l (türk. ) 122 tdpih 146, 1 60 Teppich (dt.) 146 tSsta (lat.) 77 tete (fr.) 77 töucä 79 thorp (altgerm.) 26 tidvä 77, 78 tiölär 161 ti6uca 79 tifos 124 tljlăr 106 t’llotă 159 *tingul 114 tinichigiu 97, 122, 125, 159 tinigfl (sächs.) 114 tinkuvati (ukr.) 114 tinta (it. ) 180 Tischler (dt. ) 72, 15.5, 180 tlșlar 105, 106, 146, 168 tișler 105, 108 tîmplari 106, 146 tirnacof 81 tocilâr 115 tocitor 115 tolcöriu 51 tölcsdr (ung.) 51 Totengarten (dt.) 155 Totentruhe (dt.) 72 trachter (mnl.) 51 trage 34 tragen (dt.) 165 Träger (dt.) 176 trăgătoare 84 Treber (dt.) 41 trebir (ahd.) 41 trechter (nnl., mnd.) 51 Treibbohrer (dt.) 151 treier (ung.) 128 231 treiera 127 treiör 127 treucă 79 tr6ve(re) 41, 161 tribulare (lat.) 12Ț Trichter (dt.) 51 trlclă 106 trier 12Ț, 128, 129 triăr 126, 127, 129, 130, 164 triftăr 51 trîhtere (ahd.) 51 triierez6u 127 tri6că 78, 79 triolâ 127 trion 127 tri6r 126, 127, 129 trlpal 174 triplu 174 Tripper (dt.) 174 trlstar 51, 161 tristor 51, 52 *tritare (lat.) 127 trită 106, 163 trlter (șerb.) 106 Tritt (dt.) 106 troaca 69, 75, 76, 77, 78, 79, 195 troagăr 176 troâne 72 troc 75, 76, 78, 158 trocâr 75 troch (nnl.) 75 trocolăia 76 troehter (ahd. ) 51 Trog (dt.) 48, 75 tr6găr 165, 176 trö^ (sächs.) 75 trohot 59 trok(e) 75 tron 69, 71,.72, 75, 158, 195 tr6ucă 79 truâcă 76, 79 Trucke (dt.) 79 Truhe (nhd.) 72, 75, 79 trtijoc (ung.) 58 trulo (asl.) 87 trumna (poln. ) 73 trun 71, 72 truna (poln. ) 73 trună 71, 73 trunva (ukr.) 73 truöca 78 truogolo (it.) 75 tsago? (bair.-österr.) 106 tsander (sächs.) 88 tun 13, 172 Tünche (dt.) 114 turlă 87 turn (sächs., mhd.) 87, 173 tynkowac (poln. ) 114 T țâgără 106 țâgeri (șerb.) 106 țâhar (ir.) 180 țâigăr 106, 108, 158, 180 •țândără 88 țândură 88, 158 țângără 106 ■țânhelțeij (sächs.) 119 țăl 172 ■țalindră 158 țălui 172 ■țămărmân 108 țărcălâm 126 țău 172 ■țeastă 77, 78 țe^eric (ukr.) 108 252 țein 11Ț țăiyălăr (sächs.) 156 țelt 172 țentrâl 175 țeremănie 174 țerhâc 169 •țest 77, 78 țifră 129 ■țigăni nemțești 72, 75 țlglar (șerb.) 156 țillndru 129, 130, 158, 164 țim 117, 118 țim&li 117 țimbadoc 118 țiment 156 țimernian (ir.) 180 țimormân 107, 168 țin 117, 118, 170 țiâ (ir. ) 180 ■ține 117, 118, 170 •ține lu 118 ținylesar (ir.) 180 ținui 117, 170 țircal 126, 169 țirclu 126 țirculâr 126, 167 țitrâmu 161 țica-țîca! 166 țlca-te? 166 țigllă! 166 țiglâri 156 țiglă 156 țllăndăr 158 țlmărinu6n 106 țlmirman (ukr.) 108 țimul 117 țin 117 țindariăle 88 țlndra 88 țlrc 126 țirculâri 126 țlrmormân 106, 108 (cu) țoc-ln-poc 151 •țâcumpdc 150, 151 ț6ge Imd^er (sächs. ) 156 țâiAtheirțcăn (sächs.) 119 ț6nder (sächs.) 88 țop 175 țticar (ir.) 180 țucor 13 țăcurie 161 țiihgl (ir. ) 180 țulindru 129 JuöAdSr (sächs.) 88 U Uhrzeiger (dt.) 153 umbrechen (dt.) 57 Umbruch (dt.) 57 Umschlag (dt.) 146, 174 dmșliag 146, 174 Unterrock (dt.) 161 uotfuale (ir.) 90 urbar (mhd.) 164 urbariâl 164 urSiche 30, 35, 89 V vaga (skr.) 180 vâgȘ 167, 170 văișș6sal (sächs.) 119 vakolat (ung.) 114 valț 130, 164, 169 vana 159 vânco^a 159 vândorlâ (ung.) 169 233 vandralâu 168 vânkos (ung.) 159 vanna (ung.) 159 vânt ori-ța 52 vântro^ 52 vântrotS 52 vântura 52, 156 varza 153 vasărvâg 169 vașarlța 107 vâșșâssăl (sachs.) 119 vâântreiet (sachs.) 52 vacălâș 114 văcălui 114 văcăluiâlă 114 văl 116 vălțui 164 vănuța 159 varitordț 65 v6bar 113 veăval (sachs.) 53 Verband (dt.) 174 verbl (sachs.) 52 verdel (ahd.) 42 Verein (dt.) 173 verol (sachs.) 53 vărvel 52, 158 v6șera 107 vezeteu 63 vicii 170 vlcslaivant 120, 158 vi^Altil 170 Viertel (dt.) 42, 84, 158, vi6ver 52 vinârs 153, 161 vineăl 170 vinci 113 vinela 170 vlngăr 170 vinglu 170 vlnki stâbel 170 vlntă 169 vlrbel (sachs.) 53 virglul 161 virol (sachs.) 53 vișarlță 107, 168 vizitiu 63, 64, 69, 130 vizmertlc (ung.) 154 vir 140 vlrf 26, 140 virv 140 voal 116 vontăraut 52 vopsea 99 vopsitör 99 Vorbock (dt.) 163 Vorhang (nhd.) 111 Vorreiber (dt.) 157 Vortuch (dt.) 178 vraf 140 vra^u (asl.) 140 vrau 140 vrav 140 vrtt^ă (asl.) 140 vruziti (asl.) 26 vuocumuört 150 W Waage (dt.) 167, 170, 180 wăya (ir.) 180 162 Walze (dt.) 130, 169 Wanderer (dt.) 168 Wandrute (nhd.) 52 Wanne (dt.) 159 wantrud (sachs. ) 52 Wäscherin (dt.) 107 Waschschüssel (dt. ) 119 Wasserwaage (dt.) 154, 169 234 Wichse (dt.) 120 Wichsleinwand (österr,-dt.) 120 Winde (dt.) 169 Winkel (dt.) 170 winta (ahd.) 169 Wirbel (dt.) 52, 53 wirken (dt. ) 161 Y yinärs 155 Z zafudr6 (ir.) 179 ^zager (sächs.) 69, 70 zahăr 13 zaife (ir.) 179 zander (sächs.) 88 zaunranken (bair.) 168 zăbrea 45 zbruș 56 zdrâmniță 67 zdre6i 41 zdreli 45 zdrobi 60 zdroh 60 zdröhot 60 zega (bulg., șerb.) 23 Zeiger (dt.) 106, 153 Zelt (dt.) 172 Zement (dt.) 156 zemla (poln.) 45 Zentral(friedhof) (dt. ) 175 Zeremonie (dt.) 174 zerhacken (dt.) 169 zețar 43» 70 zețărie 70 zgrăbunța 22 Ziege (dt.) 166 ziehen (dt.) 84 Ziel (dt.) 172 Zimmermann (dt.) 107 zinârs 153 zinc 117, 118 Zindel (dt.) 88 Zink (dt.) 117, 118 Zinn (dt.) 117 Zinngläser (dt.) 180 Zirkel (dt.) 126 Zitrone (dt.) 161 ziț 70 zmag 162 zmau 162 Zoița 45 zold (poln.) 45 Zonder (moselfrk.) 88 Zopf (dt.) 175 zsâk (ung. ) 195 zsâkmâny (ung.) 44 zsell^r (ung.) 44 zsemlye (ung.) 45 zsold (ung. ) 45 zsomp (ung.) 44 zsufa (ung.) 44 Zucker (dt. ) 161, 165 Zügel (dt. ) 84, 180 zugrav 45 zuluf 82 zulup 82 Sumba (șerb.) 44 Zunder (dt.) 88 (Zünd)hölz(chen) (dt.) 119, 153 zupă 44 Zylinder (hd.) 129 235 123 CwYP&cpoG 45 IxrcapiiTifcpK; 36 ÖXTLMOCG 52, 123 KiAGjToq 159 fjCîioq 9 (ta'rtayoQ 190 aiiavöcuL 124 a7l£TC L&pTK 124 To-upXa 87 Kartenanhang KAUTE Nr. 1 ALP I U R UNGAR. VR f 333 i 305 >YZ>341 355®351 348 335 ^3g 355 Q35q « 337 3573’60' 269 266 268 257 255 259 278 273 \®27° 280 < <"''285-"'28ä ■>290 388 l_61__A ’ (-.375 " ' '363 ^7Q Ö 215( 7rt 277 } 213 > o 278 S"''214) 554 / 394 •< O O ^387 412 385 Q\ Q o 381 \413 i378o'" o 552 ^542 ; 550 O 308 289 251 247 223 227 .J 59 61 80 o 49 ^.5r-56 63 65 l, 93 ‘,94 249 •90 96 98 100 103 148 243 231 150 229 I2301 O . 556 577 573'j i 576 578> 138 194 140 837 a/840 /,As\850 839 842 820 815 846 860 870 If P 129 125 . 122 ^[^782 ^70- 764 768 776 a 800 ) / 808 Z803 805 810 874 780 792 786 790 760 750 786 7ä5 740 746 \ 890 878 880 387 ^934 932 896 885 898 Bulgarien 588 O 592 ^594 O ” 522 5?6 530 o 528 O 590 O o600 596 O 512 O 570 5081 O 618 i i O 614 i i 595 730 708 710 725 727 720 954 O 610 .704-/ 700 rapăn.Schmutz (auf der Haut) ’ räpor .Masern, Scharlach ' räpor .Schmutz (auf der Haut)' răpune .Mitesser, kleine Hitzepicke/chen i. Gesicht' rîp .Schmutz (auf der Haut)' pîrpor .Masern, .Scharlach’, , Eiterpickeli Gesicht' Jeg (Jep) 4^ maicez .Masern' O Q /690 695 } I 980^z986 " 984 05 ®06<> Aromatisch Megienorumanisch 675 684 677 679 988 990 U KARTE Nr. 2 ALR I R UNGAR. VR c 335 320 333 278 d4d 345 “3$r-~' 341 339 337 j 59 63 49 61 69 j 40 45 77 28 302 298 295 305 308 80 65 •87.,-! 75 85 79 24 12 9 Isfrorumänisch 01 02 273 280 ''"'285-"'28ä «290 oce 351 348 \ ™*7 38> 3W/353 269 ; 266 268 {'270 257 255 250 388 375 370 ”—'363 215/ 217 218 218 ~'\214' 554 385 \38? 4'2 381 \418 7378'''" 552 542 550 424\ 420 540 538 289 251 247 Plural m/mi oichi, ureiche usw. 223 227 243 229 57f^6 573\ 558 536 518^ 522 ',93 >94 96 103 107 112 249 98 100 109 148 138 136 140 131 ™ 231 150 Î2301 576 57a', 532 526 530 528 512 510 160 —*'164 /166 170J ]74 178 194 190 ^4/ 588 ^584 200 |; 592 II 594 590 618 508\ i I I 600 596 614 i i 610 180 i .704 677 695 720 727 870 186. 980,,' 986 846 708 740 730 68 710 792 786 805 810 790 988 (874 896 885. 926 '{890 878 sa? 770 J768 780X.776; 900 8^^ Q224 95 735 700 '690 782 808 /^°3 116 118 r- „ 831>**'*!* p_835.--->>^ ;83y/Z®25 820 /840 Z839 l! / ^^•■4850 042' 26 18 IS 798 IT795 I \ 800 675 880 (760 * 750 934 f 932\ 725 954 960 R Bulgarien 05 Aromunisch 06 08 ______________09 07 012 013 Meglenorumaniscn ALPE NEUE SERIE KARTE Nr. 3 y/t 334 UNGAR. VR l325 "'"279 /Oradea I 0 Z316 r""x 310 64 "W ,5.3°±^ o 105 o o 76 tP 1137) Timișoara A <36 27 ^36 z 29 2 Lsfrorumänisch 02_______ Aromunisch 010______________ Megienorumänisch 012 346O„ .353 \ Ș&&3Q6 414 ßd/d Märe k/ o - 349 ,--—/ Suceavă j 365 o<> 2« o ..j z- «fr l^284 oz7°^ -J?5 OAO \l4f 102 Otzä Deva a 730/ 260 219\ _/ 12451"' Ö 228 /Tîrgu Mures I575I / o O >A235 < OA '§0- IÎ431 172 574\ Brasov' Ä782 833.1 836 ; 1812 848 Craiova0 876 520^ r °- \ JaȘ! ciz- 537 ’ 514 ] ßacäu~~~\ 531 Î 192\ 605 704 \ 762 728 Pitești 0Ploiești 791 928 .,872 88b 6 A & X O cosfän A bug/a, boghie □ chende/ä <^> c/oambă Bîr/ad Gatati '-----/705 723 / dLonsîanta , 987 |E UNGAR. VR 682 ALRI NEUE SERIE KARTE Nr. 4 310 1 574' 102 605 ■ 192 784 762 836 o, Pitești ',812 ,705 723 79 1 848 64 'Arad 72t P/oiesti r141_--’-157 \ 537 „ ':k ßacauo Bîriad j Istrorumänisch 02___________ Aromuniach 010__________ Meg/enorumänisch 012 27 1137) ^'mișoan 95 s. "235 143 72 Sucedva 55 ßrasoV' °OI 182 Craioi/a° 876 72 88’6 D $.769 București 928 barbfr barbier 5 4j i borbfv, borbf! Gaiap 19911^ i t&Gb/isiaeia 7 I ]EC ’ ALRI NEUE SEPIE UNGAR. I/R J3 ' f- Oradea / o 7316 /' 370 i 64 53 °Arad 7 Y Q 71 o 76 < tP 11371 Timișoara <3f*8 27 . ■''■-ÄE5I f ( 29 1 Lstrorumänisch \ 02 y Aromunisch f 010 \ Megtenorumänisch f 012 \ 1 U d S7>- ~ X* KARTE Nr. 5 <3 p 334 U\aia$are 362^.^f^88 q 414 349 , - ( Suceava i \ _ - ' 7j7y ! 365 / k O cop 279 —272' ; 520^ „ i 260 219\ / 55‘ \ rä°- \ ® Cdpe> ,T—,284 l2451'""'""-‘\ \537 ’ 574 i & corfă /l28^ « >'T 22'8. x. \ CZfrever CiuJ° a țTmguMureș [575) Bacău \ \ □ 250 \_235 \ 537 i Vl 1 ''-Xa 574'' > - \OAa \ / B?r/dd 1 05o 10A_ / of7431 \ 192\ 605 T'' Î Deva Al72a Brașov \.„x j i 8^2z----^'^\^’82-z' ”1 ^x.r'A T& i W./ 762 726 f , '»o^> Pi iest/ \ Plo/esti _ __ < A'" ’ 7'~x„ / ' 7705 \ 797 S ^"''723 / f Crsiova^ București l ls9'ft ■A 876 928 967 f7^ ^.^.■-.472—8_«L.^ ess,/ c N B B u lTa « ' - ALR I '1 NEUE SEPIE X'1 UNGAR. VR ?325 ■ /Oradea 1 O 7316 7~ 310 ( i *-"s • .-.S 54 n *ve^7 Yz io O 76 tP ||37| Timisoara £,.,^26 21 } 29 ex X s <7 R * 3<6%Ä 362VÄ6 o ™ X- 349 r——d Suceava C'"'~ \ , nT~'''^2d' 365 52flX ° XX / 260 219\ / 55T • /ä°- \ ^f/aldara 12451"' -Y \537 ’514] cjf/esane ''IZÖTl ' 228 V ! C/uj° /^ureș 'f575] darauf \ \.235 \ 531 i V \ß 1^ \ T Bfnad] 5O 102 r. / IÎ431 \ 192\ 605 X' \ §0! r/72 ^Ö’'TX'\ Î ooo "-a 182/" ^//^X rx 833..L y—\ -r" ' ! 784 / /’ 682 ' ' 836 ! / 762 728 | 1 '«io Pi lest/ k Plo/esti - >o]2 ’ '7'-- ’ t " 7705 flZfl \ 791 ‘'^""723 / f 040 ' ® 769 1 E~ Crain^ X -"Z Bucuresti ! l99fc aiova 876 r -.-Xa no7 #/7'yX?/7<3 •<^.^•^»>^872 886 R9Q Z ki W B U L 6 A R ' W ALPI 1 U d NEUE SERIE . 34% 353 362^ >f 334 Bata Mare JOzJ •■%/ & / S 349Ä ,-—'-7 f325'-\ „ A / j 365 UNGAR. VR / 279 ''-272 oa Öi >• Oradea 1 A 260 219\ /° L2M I245I"'— A 7.316 /l287l A M j g'b / 310 ( Clui° A T‘ l \ J J 250 J,.°2£a < ’TSsC“'d rJ "o ""°a °7’ \47 - - 102 o/ ra \ ’*_|i o 76 ' ^eva 130; r)112 Brașov HP tl37) Timișoara \ q 2—-" * 18. <36 27 / _,_833A A^ Y—ä 1251 d fl36 ! 784 / 78 f 29 / 636 / p.. o < 76‘ <> / \812 P'fe^' '-7.^ vz ^5^ 048 ; 91^ d Craiova0 fl7fi \"'y Buc“‘ Istrorumänisch V o/o , z\( ® /> ❖ Aromunisch t k ^->-7.^72 886 on0 , 010 \ ^^.^.^89^ Meglenorumänisch l * P D II t ß A 012 \ U U 5/ \c KAPTENr.7 P J6 o .474 \ Suceava (' ~ \ 520^ °9laja , . ' 55Î o A A heheläy hece/a \ 537 /a^' 514 | Jugravf(t) >751 Bacäu'd\- \ 5, 531 i '-V \ 74\ S o ' " " BMad 1 192\ 605 \ 1 ''—j" k'\ ! . - Galati*''* >’ ) 682 ț 2 728 f ° Ploiești )- " — ’ 1 ’ /705 ^"'-'123 / ț ^’769 y / »z > ^Constanta 128 ^.^■^-^ 987 f u \ ALRI NEUE SERIE S'r zj&J UNGAR. VR J fOradea I o Z376 310 i 64 \"" ""\v O 76 tP Il37] Timișoara \ ^3ß 27 / l25l 1 C 29 c cz y*J “ — Lstrorumänisch \ 02 /’ Aromunisch f 010 \ Megienorumänisch [ 012 \ i u d S/- ~'X? KARTE Nr. 8 s r_<-—' <5 p 346 353 \ z366Lflc \ 334 QBaiaMare 362\^/ 474 _ \ 349 , a Suceava (' \ - ' 777 y > 365 / k o p/otän 7 o â â z'284 l2tä''' ~\ \537 ' 574 i ^yp/pa \ C/uj° /^'W^reș228'^ ßacäu^'X \ §3uf/ä f m w ™ \ ™ r-, i ;>-^95 x—' 574\ ”V'-J 757 "'"s \ 7 Bir/ad j 05 o 10oaÄ f7431 \ 792\ 605 C"' Î 7§T Qâ12 i > ar---"'—[ w^x.r\| ! 784 1 ''' 682 ț / 636 ; ' 762 726 ! , g '■Rio Pdesti k ^Ploiești / ■zzfi ’ 7'" / / ,*705 «Zfi \ ™ / '-^'''123 ) f o*ö ț z"'' «a 7gg 1 gs2 Craiova0 '" Bucuresti l I997IB1 876 \ 928 987 #^ CJ \ •^.^•^.^72, 886^ ggn / g ALRI \ NEUE SERIE ^325'-' UNGAR. VR J \ f Oradea J o 7316 310 ( i H ? 64 '“'W<7°±rf.__ /' SYX 10 “"Y o 76 ll37| Timisoara \ ^36 27 / I25l L / 29 * i r*\. Y.’ Istrorumänisc/i 02 / Aromunisch / 1 010 \ Megtenorumänisch j 012 \ U d Sz KARTE Nr. g < ; «7'"-- \ 7 Birldd i O M41 \ VV -A K 102 / H43I \ 192^ 605', ț Beva ^30? Ä172 Bra^^s=3 j v\ O z' 182 /' - ! 6a/df/ 784 V"' ' ) 682 :' i 73 , 762 728 : <--■« , P,A 848 \ 79\^''7r ®.769 723 f fggüll Craiova0 Bucuresf/ \ <&öns/asrfa Lra/ova 876 , g28 987 > \ < 86.L.^ 89^Z pH B U L 6 ALOI NEUE SEfi/E u UNGAP. VR 325„ '279 / Oradea I o 7316 f 310 ( 334 3\diaMÎre q _414 349 /---- 7 Suceava 7 272 i KARTE Nr. 10 R O verve/ 284 260 219\ 64 xW ,53°^0' CluJ°250 95 , 531 i O 76 tP ll37l Timișoara 7 36 o'""'- Bîr/ad j 605; \ ( 29 Isfrorumâniscii 02_______________ Aromunisch 010______________ Meglenorumănisch 012 192\ 833.7 27 682 836 2 19911 866 848 Crâiwa° 8TO \l41 157 105 o 102 r> / ÎÎ431 7^Qj 172 Brașov- /' -------°182 ! 784 J 762 728 ! (qio Pitești V °P/oiesti TOI _ 7705 723 / a f.769 1 București ' 928 ALRI NEUE SERIE UNGAR. VR K;.... ■/Oradea* / O ** 7316 f 310 / 64 *xW47 f'"' ~'\ ll *7 o 76 tP 1/37] Timișoara ^,36 27 / 1251 *• ?’ 29 £> c? ^ J '--...te <^.^72 _M6 8fls/ | -4 B U L .'< » ' ‘ ALRI NEUE SERIE u d UNGAR. I/R rF5'>i'-.. .41 „+V 279 1$ ° & So K --»310 in A o*l ' _..^Ö ^64*} ■"Vjzä^X 53 V<8^7 ------------ •/ I o 76 I 147 âacău~~\_~ ' 531 ! ßir/ Bera i30;-----172----Brașov I ol \Iasi I' I Bîr/ad 11 I .60511 I Ifo. 836, I I I .1 I I 1>.I ,1 I 723.1z |■ III ^oiXU;11 i.if«. , I , i , I , Ö'B ,’> , I , I , I , I , I 928 I , । KARTE Nr 15 u I 605 I I J1 । Bîr/ad, I I Șorț - suri 3 7 346 334 95 --------260—219L 284 .12451^2 lfW? ,8761^'1 1,1,1 I NEUE SERIE UNGAR. VR r3Z5 r 353— Baia Mare- 349-----7— / Oradea I O Z376 f ''■> 370 / 520^i Tâși] 64 ,53.°±ao' --------------------22 fl 1 -235 -1,1,1537 574X. I . I . I J ^72J-J.88LL, Q RH _ ^7=~I57-^= 705^.02 / ___f743L o 76 —Dei/a—țănT----- 772--Brasov CP II37I Timișoara-~ 7JÜ- =------------- ^•^,36 (-27" •>.^83? Z I . i , I'I ' I ' 1682 | 1 | Istrorumänisch 02______________ Aromunisch 010_____________ Meglenorumänisch 012 636!: ।: ii. L L u ,1, M, iflii ।172s, fi 'i u ■ !i w- f, i, i j, i ■ te; n । [b 4 M&w । i -t- i^T i i • ALRI NEUE SEPIE u d $/ KARTE Nr. 16 R UNGAR. VR /t 334 /Z^ p25'-> KOradea I o Z316 r""x 310 279 / 284 46o„ 3.5.3 362\ Z^86 Bata Mare \y o 349 /--—Suceava ! 365 "272 ' Al /'”55T 260 219\ _/ 12451""'"' Ä 228. /Tîrgu Mureș • o ^235 414 \ 537 . Q last 514 i 64 ,53°±atf CluJ 250 95 _ o 76 tP II37I Timișoara q. 36 105 o Deva M41 102 X 574\ 157' \ 27 / 29 2 130; 833,1 "Ö‘" 836 IO 1812 IÜ31 „ \ 172 ßra^y —182 704 / 762 Pitești J 192 \ 531'X i Bîrtad 1 605 f' Î 728 °P/oiesfi Galati 0 pensulă Es penza! usw. Istrorumänisch 02_______________ Aromunisch 010_____________ Meglenorumänisch 012 848 Craiova Ö' 876 /705 701 /' 723 / ?-769 ! / Bucureat/ ; 928 $2^.8815 B U L 6 O 682 ALR # U d -~-r-- UNGAR. VR r353,>W^ z’325 34!&a '""wz I 279 %27Z (=> □ \ S z ^z;«z 260 219 "’z Air 2°^ , , <=i' / 370 / J2871 228 1 05 250 er ,-T$£*^53 64 C'-'! A ©A 157 -<% « ® , 141 ra Z 76 ! 730 172A f, V6 27 X 833 I T‘"A A / 78< ’ *Z e 8,2 U 4° \ f. \ a dramta 551 52°Vs> 551 O o\ 537 574 \ /x a i W 531 \ I574 1 k i ®a'- s i 192; ,,605 j U'v"'M-vr-l d 7?o ( 682 > 62 728 •. A ,) q 705 \ 723 ; g 769 / 19911^ GA A B 928 r-—-<: £\987 g ./ t J.Z Aromunisch * 010 012 Meglenorumänisch ALR1 NEUESER/E UNGAR. VR $325'- jf^Qradea ff o Z/ 310 64 53 Arad \105o 10j: \ 1Ü3I o. 76 ( Deva A„n; \ 172 P37l Timișoara <• , 27 / 836 f/29 Brașov 3°182^ 762 728'A ^Ploiești / Isfrorumänisch 02 Aromunisch 010_______ Megienorumänisch 012 u KARTE Nn 18 284 Cluj 157 Craiova^ i\812 Pitești 3 346-^____ 334 ÄP^Baia Mare £349 - • y _!• / ! 365 ^219'' X«;272''z ’<•. 260 27?\ V. X „ 220 ■• ,‘Tirgu Mures r_ - \ 1705 791 7231 Bucurași • ••••• ferăstrău • joâgăr beschie X—X ferăstrău„beschie —— firez A hîrdău KARTE Nr. 19 ALP I U P /•■394 UNGAR. VR t 335 278 341 339 337 388 424\ tron ySarg 320 302 298 295 j 305 273 280 '"^285'''288 ';290 355 851 348 'a »V® ®7z'369''-'3M"" ’f3 269 2,72'5! 213 266 268 Zia'^X2!2’ 554 C'270 257 255 259 223 227 308 289 251 247 375 370 \387 412 385 \ 381 \418 ,'378''' ‘ 552 542 550 420 * 518\ 540 538 516 \ tron , Truhe 59 63 49 V.5r^ 56 61 65 69 80 j 40 s 45 '87.^f 75 \93 ;> 94 96 103 249 98 100 138 136 77 79 85 107 112 109 cP 28 24 9 Tstrorumänisch 01 02 243 231 148 150 229 [23ül 140 ’3' ™ m laO 122 144 158 160 158 166 164 170 174 178 556 571 573'j 576 578} 194 190 180 26 \ 780 12 760 786 '''■772-^K'-. 770 ..•-*’**764 (768 776 116 118 795 782 -835.. 839 746 815 792 805 750 846 810 874 860 926 870 900 898 \ 890 878 \ 880 887 932 800 i 808 '803 837 •4850 825 820 558 536 532 582 522 526 512 18 /840 U 856 885 790 B U 530 528 510 50Sl I 588 590 618 -\584 200 ; 592 / 594 ,*186*y' '595 \ 735 744 600 596 708 725 720 614 610 I i Î 700 ; /690 695 ' I 727 896 940 934 960 954 980xz"986 " 984 988 675 684 677 679 G A R । E N 05 Aromunisch öo 08 09 07 012 .. . 013 Megtenoruman/och 990 KARTE Nr. 20 ALP I U Q / 394 UNGAR. VR j 335 278 341 355 339 337 320 302 298 295 j 305 273 I 280 ('''-285'"'28i \290 357/39g x./360 ' JöaO c ^269 O 217 See 288 o ('270 61 308 80 63 49 56 65 69 j 40 X 45 77 28 £ 24 9 dstrorumänisch 01 02 f'90 \ S87-"! A 75 \85 79 12 26 'v. o troc , Schweinetrog troacă , Schädel' troacă , Wiege ‘ albie 424\ /(P388 O \387 412 ---- 385 Q\ 381 \418 O /378'q 552 542 : 550 420 \*O n375 0^63 ev 2U1 554 571 VQ 518; 0 215(0 ■ 218 X O 227 O 229 540 516 \ 538 O 556 'Ö\ 573« o! 578/ 522 257 I /-x O 2?5 259 o 251 O 249 98 O 100 138 103 O 289 O 247 O 223 558 536 \93 >94 96 J O 243 o O 148 O 140 136 107 112 109 131 O 129 O 144O 160 231 O 150 O 156 O I23U1 O 576 532 526 530 A 528 512 510 O 158 O 194 O 1591 582 18 ) 837 /840 1.1 r- 116 118 i 831/ L_-835.,'^"y 825 o 725o 170 122 O O 166 O 174 O 164 190 839 842 178 180 820 815 846 870 z? \584 "x 200 ; 588 590 618 5081 i i 592 594 A600 596 614 I I 'Q798 I 795 . 800 \ 808 < 805 810 885 782 780 792 890 ''772'-(\-<. 770 V764 768 776 0 ®95 735 610 i 760 786 790 750 740 730 708 675 710 677 748 744 746 725 934 727 720 700 695 ; I oO 896 -898 954 960 926 ?0(P 980 ,'986 984 Bulgarien 05 Aromunioch »8 _____________ 09 07 012 , 013 Megienoruman/sch 684 679 988 990 ALR H Ü d o UNGAR. VR xK^3<^^53$3.62M^386^... <325 0 X? 7 a 4'3“0 I 279 X?272 V V \ S 551 ZA A 260 219 '-x Zrir 6 284 1 ■ a'x Z 310 /I2871 □ 228 X J ,_. !O 25» 2°5 M . 95 O 5740 ,X Q S 157 A - ;■ S> & o ® >J oi o” J” . .X 'A ® ) 784 7?2 r’ V iA 2/ A । A \m 876 \ j28 /Z'> __, ( B9S.Z Istrorumänisch \ B2 { VR BULGARIEN -—KARTE Nr. 21 O lat ''' F/ \ A lant a\ a leat 520X. 0 lei 537 5u\ l«ezM„. '■ \ 531 V 0'' i 792 Î z.6O5 j 7M f 682 1 A A 705 \ 723 '; f 769 / IggiijF 0987 B Aromunisch 010 012 ^==" Meglenorumänisch ALRI NEUE SERIE u UNGAR. VR 64 346 353 334 ^BaiaMare 882 349 ,---—r x** Suceava - z I >365 279-"'""272' 1/ -C-T— *1 '' 65f ,! 260 219 / • 284 z4287l * .31° ( W^5Q f&uMureș ^''"'k95 l574\ 414 \ _ lasi \ 537 \ 3acau~^~\ 531 ! v ^2\ 172 X ---Z^82 z"’ KARTE Nr. 22 R Bîr/ad S __ căptușeata (cuptuseâ/ă) ■“ beriej Gd/dt/^"*» 682 836 \812 605 ■, n 848 '• ___________o 76 ' TJeva iqnj tP II37I ftm/soara , 27 /' 833..C 784 / 762 728 ! Pitești \ °Ptoiesti i J —-- ’ / 991 Istrorumanisch 02___________ Aromunisch 010__________ Meglenorumänisch 012 /705 797 723 / Bucure^/^ î 928 Constanta — > ALRI NEUE SEPIE u KARTE Nr. 23 R UNGAR. VR zö; 334 ;325'-, c K Oradea /o° 7376 O 310 279 i O / 284 349 272 o 260 Z o .^.^o 64 xWo ,5.3°^ qUJ 250 95 _ „ .. r Jöb 414 - , O5 Suceau ( - O\ z"5?f 279\ 2451'' Ö' 228. 'TîrguMures 75751 °23? ' U V O o 76 tP II37I Timisoara CQ36 ?7 tf)29 Q 2 574\ o 1757 lßo 102 / f7431 o \ Ceva S ^172 ^așov Q ,ÖU1 ___________-782 ) 833,£"” i / «36 ;A 1872 O ștreang J4,q A șleau (șteav) \ 5?7 574 i to 'trăgătoare ßacäu~£y^ \ 537 ; “V | O T Bîr/ad j O' 192 605 V ) 762 I o \ Pitești \______ / ! Galatf*' O 728 °Pioiesti lstrorumänisch 02______________ Aromunisch 010_____________ Megienorumänisch 012 848 Craiova 876 O T_____O- _ A<. . /OÄ /705 791 ,.zz" 723 / Bucure^/ ! ^928^ ^^*4 „ ß U L 6 682 19971 OA ^Constanta n«7 ’ ALRI NEUE SERIE UNGAR. VR /325 ; Oradea 7316 310 64 ,5.3.°^ V ° o 76 1137) Timisoara <36 27 2 u d KARTE Nr. 24 R . 346 353 \ /3'^86 334 °BaiaMare 362^ 300 o 349 ,--O Suceava O / ! 365 272 >, v'"5$T^ 279 ! O / 284 O 260 219\ o 474 I O< O sură 52(T-^' i O Zaß' O\ \ 537 ’ 514 ] C,UJ 250 95__________, u 228< > /rgu Mures | o ’ \_235 574\ _ \U7 W 1?5O 102 130l )1431 172 182 O'V 192\ 531 ! “'l„x । Bîr/ad j O r--"^ 605; Ä 833,1 836 }812 Istrorumänisch 02_______________ Aromunisch 010_____________ Meg/enorumänisch 012 848 \ Craiova0 y 784 i 762 728 f Bi/es/i \ °Pioieșfi i----------- --- ’ ----/ ALP H U d UNGAR. VR X / 325 334 279 346 353 •’4SO ’ ...... <^272 o q O' 260 219 O 355,/ 414 310 \ 36 O 64 8 ■ O ' 105 I O > 95 O 102 O 250 2?5 130 c. Istrorumänisch 02 ov 27 833 O 141 O 157 O 551 O' 228 537 Qi 2/ 812 848 O 876 O ,872 IÎ43I 172 784 O > 791 O\ VR BULGARIEN I575p 574Q O 531 514 \ i KARTE Nr. 25 O zandura 0'1 o 1821„ O 762 O 928 769 605 I 728 723 705 \ (99Î 987 682 Aromunisch 010 012 Meglenorumänisch KARTE Nr. 26 ALR I U d R o ochelari UNGAR. VR 333 c=>341^ 35la_348 335 □ 339 320 302 305 278 9 © en273 298 280 ©\ 257 r'"-285'''2d8 ;290 295 ©a0! 347^361 A© cß75 357 '^0360—"^363 ®0 359Ö □ 2151 ° > 269 © 217 ' 213 \ - t—1 268 ।—■ © ) 52, 266 218 "'•214 554 571 ("270 -> © © 255 308 289 „.U 59 61 80 93Q© 251 © 249 259 © 247 223 227 O 229 uaO^_g,~Ä56 63 65 69 cP j 40 s o 45 O O 77 cm 28 \ ® ' '87.-.-{ © 75 O 79 © 103 100 138 85 Q ! 25 \ 24 O 9 O 12 5 © 107© 112 © 109 136 O 131 116 118 © O 631/ p_835.^- ( O 18 J 837 /840 O 839 842 ^@856 Isfrorumänisch 01 02 Î 865 1/ 243 ® «8 231 O [23Ö1 140 O 129 825 820 O 815 O 846 O 860 O 870 © ** 1440 ’56 160 170 122 fl?° lQ O /003 808 [ \o 805 O 780 810 874 © 158 166 © 174 O 792 O 890 O ' 878 \o 887 O„ 880 O 885 3®5 e'$7 *2 f'378< 5^2 542 P 542 > 550 ©\ 573) o OÎ 576 5%) s. © 194 556 532 Sz 759 164 178 --x O ÖT7? 770 ©. @ 776 190 180 Ö\- 764 768 760 786 O 790 O 750 424\ O 420 O\ 51O\ © ocjeiari, oci/âri, ofe/ari usw. oco/äri © 200 186. O 740 © 748 O 896 o 898 O 926 O 9MO On , 540 538 536 C> 530 o 528 On „Q, 590 <584 o I 592 I O / 594 ö 595 735 730 5% O„ 596 o 710 576 X o 708 © oichiläri, oitolari ot'Hârăs O 512 O 510 cA 5081 O 618 I i i cm och ieri,oseri, ' oferi usw. ochiet ogh'nde ot'(oit') de glâjă ofic/e O 746 O 744 O 725 O 934 © 727 O 720 O 614 O 610 O .704- O 700 I i i i .'690 695 ! I O„ 932 © 940 954 O 960 980I z 986 --Ö 984 BülGaR,EN 05 Aromunisch _________ 012 ,________013 Meg/enorumänisch 684 675 J O 677 O 679 O 988 O 990 ALRI 1 NEUE SEME 346 X 334 O%- n 349C UNGAR. VR J ot'----■« JOradea i Q £>° / 284 .£316 ÖA/I2Ö7I Z 310 r, .° (~) i S J z°< 64 'S. 95 *vW\ ,i3°^a '"O'A Xyz £ 102 I O \I05o q/ o 76 f ion! tP |l37i Timișoara \ n 730/ £.^3ßA 27 /' 833..C Jf? 3% i -P t? Șz ța cz J^3 848 Istrorumanisoh '"’v Craiova 0^ /A> • f 0 Aromunisch f V _ 07 010 \ Meg/enorumänisch } D 012 \ u d S/-~X_ KANTE Nr. 27 .3M Qx M p \ 'äMdre r\ 0 r. ■s / ' ! occ Suceava ,' A Ä 2 ■ „ oi 5°oX ° șo/ț r , So 2?9\ _,/ 55f 1 Q cd, O\ £ C"C-kis f245l '" “ (5, \ 537 J 514 i ® horpos lfîrguMureș2iQ'\^ Bacău'~2\ \ 51 brîu^ 1 <3 a 53?rv; 10’^ X""' X 574', ’'x—cuc . O 757'-s \ ,A Bfriad l i141 \ Ö'f' O r-' '! ’ 0^31 \ 192 \ 605 \ 1 172 Brâșo^-y'\ j 1Ö2Z" Ga1af^\ C\S 734 1 O O / 682 vE z 762 720 i t Pi test/ °P/o/esii _ _ Q—k ■? o’ 7"""-A 'JO 1705 gj l 791 z' Ö' ' 723 / O București ; iggilfE 876 V ^>028 ^-^'^^ 0987 '-S5 __ -x 5 \w Br-., ö'X'MOSo 102 / (1431 V Oei/a 172 ßrasor «L J? 18’2 mef,/ ''--- < r^. o k--' -/ Sucu Istrorumänisch V VQ 876 V ® /b Aromunisch ț V-^.^—.^872 8815 fiqn Meg/enorumanisch j D D 11 1 ß A 012 | \ D U L ü KARTE Nr 28 R 6 O - -- Suceava \ ,, r„ 1,1,1-"c/o/77/ör -. -=•-—v 520 **\ z 551 ’> o \ ——șpeng/ar \ 537 514 i 1=1 doâmbă Î75l 3dcău~:~\ \ 531 ! Vl l 74\ J '\ y Bîr/ad 1 'V , 192\ 605 i 1 ■ \ ) J /' i Ga/atf^ ) 682 ț 2 728 ; /""" Ö t °P/o/esh ,t _ ' — / 1 <705 <~M'~'728 ) t ^>.759 : mtnS rest/ 1 Î99ÎIW- UConstanta 928 987 ALPI NEUE SEME u 334 UNGAR. VR 325 / Oradea / O 7376 r 370 279 346 353 Baia Mar A 302 349 '"-272' 284 Cluj 250 260 279X Suceava ( ! '55'f'~''\ 474 365 KARTE Nr. 29 R ----farba,afärbui r q S1 gang , fas/ , i \ 537 3 574 i 64 ITS^Arad 76 36 27 Istrorumänisch 02_______________ Aromunisch 010_____________ Meg/enorumänisch 012 95 705o 702 . Deva 130; 833.1 836 ’Tîrgu Mureș f575| .235 -.747 757 17431 772 \812 848 Craiova* Qjß 574, Brașov' °o 782 762 Pifesft 1 791 88'6 ßacäu~'\ 537 ! 792 \ Bîr/ad 1 605 î Î 728 °P/o/esti 'T''------C ! 7705 723 / Bucure^/759 ; 928* B U L 6 A R 682 I99ÎI 987 Qonstanfa ALBI 1 NEUE SERIE \ 346 Z 334 < ^325-' UNGAR. VR J '27g - f Oradea i 1° /' 284 Z3?6 /l287l / "'s 310 ( r/ .0 t w „..ds' zfa'^<~5-Jg...... äE<. A 10Șb u 0 76 i.sțtew ic

94 289 38 385 375 ock 351 348 □Uv» qen ,-”x347 361Ja:*> _ 357 /«□V/360' x \ 370 '' 359 215,' ZA r 269 217 / z'0- >, 266 268 218 55^ 556 (270 96 98 100 103 257 255 251 249 138 259 247 148 140 223 227 229 243 231 150 I2301 144 J56 160 387 412 38]j\4/8 §78’y 552 542 550 5?3l 576 578Î 1Î591 194 158 136 •87.. 166 75 109 170 174 V16 118 !• 24 760 786 750 790 896 926 900 107 112 Istrorumämsch 01 02___________ 164 190 178 ..... ßSX. 9 fyO 45 30 28 •. 79 77 ’37 ™ lüü 122 78Qy 846 810 856 874 g40/- B U L 6 A R I E N 7A& 746 A 792 4 805 V772f/'-K. 77U,S*’ 764 768 776 558 532 582 424\ 420 540 538 536 %® 200 fi 740 s/ag, a/og 51&\ 522 526 530 528 588 592 594 595 735 730 516 \ 590 600 596 708 512 570 508Î I i i i 618 614 610 770 j i i ) 837 840 839 g3* 932 744 725 860 \ 890\ 878 \ \ I 880 887 727 720 954 960 700 / /690 695 ! 980X986 ' 984 05 nc Aromunisch Ob m08 °- 012 013 Meg/enorumanfsch 1 • • ♦ meditmuri gufa ’A—» Sdngär 675 684 677 679 988 990 d ALPT NEUE SERIE 346 .«353 334 ° Baia Mar 414 UNGAR. VR Șuceava '-55T''~' 279 Î325 '-279—-272' Oradea ' 260 1 284 f- 12871 574\ 95 157 102 605', 130} Ga/ap' \812 791 886 !■ Pifest/ y 728 °P/oiesfi Z.316 1 784 / „c0 ) 762 (Î4Î) [7431 \ 192\ 172 Brașov 782 z'J °Arad |M37] r/^oara q^' 27 ?4 Istrorumanisch 02___________ Aromuniach 010__________ Megienorumänisch 012 a;'Jî o 848 \ Craiova0 g7g 520^ ° X das/ _,.ț 537 J 514] 228 'Tîrgu Mureș 75751 Bacau~P'\_~ °235 \ 537 i Vl„x' Bîriad KARTE Nr. 32 ? —— țîmormân usw. ——— șpriț, aspri fu/ A——A snai dar ••••••țaigăr O tfș/er i i 1 i i ----’ 7705 <^'-'723 / „ ®76P ; Bucuresf/ > 928 ALRI *1 NEUE SERIE * 325v~ UNGAR. VR $ Oradea #_^319_ •^•^«sr^53 QArad~ -/■'■' ’ yC- — — — 'J- ^_o_76_ _Ä tP 10712jfnisoara_ \ ^55^— — 27- / <29~ ~Ä Istrorumänisch “ / Aromunisch [ 010 \ Meglenorumänisch [ 012 \ i U d S/T^K. KARTE Nr.33 I IÎ , 7 । , । । ' 7 /62. ! , 1’281 .i.i. 1 IjT | | | 'P/fesd \|. | °Plo/eșh f 1 1 1 1 « 1 ' 1 J T U t 1 1 k 1 10401 1 1 \1 , 79!,J-T+ 1 Mt^S 1 'T1 G ! 1 1 Iri'I ' 14f 87^4-1 ^4' । । fir 1 1 । 1 \ 1 1 1 ^-£5*=M72.-J.8ä6.LJl Ißgg/Z K. W B U L 6 * « ' ALRI u KARTE Nr. 34 R fer(i)hang Ej^e/e n=-~o ~76_—— CP U371 f/m/șoard - ^^ș36 — —27 « । w o j>i ': iX| | j Istrorumänisch 02 Aromunisch 010 Megtenorumänisch 012 liru ,762 I I I 728 hl II! U-f- | \pifes//\ k|J i 1 I \°P/ofUi | 1 J J ’q 1 J.Lhf 1 | 1 ti’i iTrWfib-1 iR'i i l I 791| l> III l' \ ° " S 47p- x O 102 I O \i05o ’*> o 76 D9va 130; tP Il37| Timisoara \ q y V' \8 ''S. £ 048 r J , ’s. Craiova0 Istrorumämsch \ 02 Aromunisch f C. ^.>—<.^87; 010 \ Megtenorumänisch / " R 012 \ U d $/ KARTE Nr. 35 A << P 353 z^öß* X \ aMare 362^ o Ă . / OC[. 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VR J ''^'"'-^2 /Oradea i A iczP ! z§4 E310 A /|2ä7l r 310 { r. .° o C,UJ So 228 515 365 fc o .^,-3 Suceava (' _J Q O’. 260 219' 245 țTîrgu Mures % 235 o 76 II37I Timisoara C^36‘ ’ 574\ 64 o 105 o Ctera 157 182 836 I *—J '.872 21 A 95 >741 102 130i 0172 O KARTE Nr 36 R -y 520vs \,537 ■ a537 i Vî 1 Bîr/ad j czi 605 •. 1 o siaifar tocitär bricer Suster ) Istrorumänisch 02_______________ Aromunisch 010_____________ Megienorumänisch 012 848 \ Crd/o^° 8^6 792 682 88b 184 1 <=i , 1 162 128 Pitești \ _ ^Ploiești ,L 1997) _ __ 1105 191 t=h-x123 / ßucure^T^ ; 928 B U L 6 A Constanta ALRI \ NEUE SERIE 0 346 St 334V y$ UNGAR. VR J' £ Z Oradea Jr O ZA0 284 Z.316 /M/I287I / "‘7™ ( c/w°S r ^>-4. ■■ z °£ B^Ö- "'“Wa / ' Vq "'^x9nM 702 Y >O~^s. '> 105 o| O X O C76 >^3^ 73 tP Il37l Am/șoaray. q «U?6^ 27) / && Xv >S\ I25l / I 290 / z#036 4 CT 1?/l X 0 . . X/Ty. 848 'S Jr& t 4 ■■ - a i-ra/cwa' Isiro rumänisch 02 r fr Aromunisch [ 010 \ Meglenorumänisch J ' R 012 \ U d sr ^s KARTE Nr. 37 0 o^r.Z,^ -^Wzî9\ /' ™ \ 0 A 0 inc-z‘n* l24y»^“'^c5\ \5^7 514d tm ,Zmk 3A fTIrguMureș 2 Bacäu'~'\y Zmc .Zink' ™ <23^) 53PPA V 1^"-^ XK/7' M 17431 \ 605 Â $ O17L. '^3/ L . ^<7 o'y-Jr n 6y X 784 ! O l O ,' S 682 yZ ! \ ) 762 9 728 ! / ''""'>3 t î&n P/fesf/'^‘~“*^QP1oieșii O—'Z \812 ’ jT 77^ "\ 797 ,/ V'/1Z3 / f ' 0 ^>.769/ i □ Bucureștiy ; [gg# 876 \ /'ne?« “ z-x uConsfanta \ *. 8 x*X-£>987 > N | B U L 6 A 0 ALR I NEUE SEPIE KARTE Nr 38 R UNGAR. VR /A-, 349. . , /32ö A I| 365 • 279 KOradea I A 260 219X . L-^Z8i 12451 t Tîrgu Mures 1 ° A \_235 | . 537 i| .—£ si o 76 <-P ll37l Timisoara ^36^ ( 29 Istrorumänisch 02________ Aromunisch 010_____________ Megienorumänisch 012 u o 705 o Deva 370 / f/y/° A < ) UUJ 250 ''”'L 95 I 605', | 682 88b । 762 । । ’728'i| | ' | optoieșh , Ia | I723 •} 36 ■ | ; | I I ~ \ O 757 O ''>147 ° 102 / 17431 ^ 730/ O172 833J i . ' O' Pitești 791, L 848 876 f 2j2 chibrituri □ raipeiț mașină,mașină lemnüs că/răne/e d'ufe UNGAR. VR ALRI NEUE SERIE KARTE Nr. 39 -~— lavorjavor ।' । 1 lighean mușama f/316 95 ~346. __ —Bata Mare u - -?7Q~—”--272— —‘ ?7~“7—————260“-219- —Z2'—Z284_—_ —¥'J287L——~— _ _Ä_250_ Suceavă ,f Î"* 1 55îH . I ' ■ y\ ,’J I fas/ <1 , I \537 'xW I m । 762 nJo L 1 • Pitești | .141 705^ —V— 76 —ZZ-C~-Deva - 1^j\-r.misQßra_—. _-27- I '172“' |V^4 L , (782 Istrorumänisch 02____________ Aromunisch 010__________ Megtonorumänisch 012 228 192 \ “7 X | ^Bîr/ad ||J 16051!, P481 /Tv | 7"'T Ä । W 1^/1 „jyK । . tucu£&w 1728 । l I 723 |/ | 'Constanta 87j?^ u 605 \ 192 \ Ga/ati »JS&872----88b badogos șpeng/ăr tinichigTu pleuarusw. ’ domfăr KARTE Nr 40 + 682 ,< .. 228 / /irgu Mures o \ 235 87 260 219'^ 414 ALRI NEUE SEME 346 353 A^334 °ßäfaMaff 362 O 349 UNGAR. VP JS iL ° s7 / 284 36 uceava 55T 250 ßrasov'~\ °o „ ! Cluj ° 784 l 791 P/festi •> 848 > Craiova0 g7g 762 728 °P/oiesfi 836 ; \812 64 53 0Arad V37I 7 36 I \l41 757 _ ov'V05o 702 / fÎ431 76 Deva 13Q> 172 4*29 \ lasi _ \537 3 5' Bacäu'~'\_ 531 i Vl„ ,r Bîr/ad Istrorumänisch 02______________ Aromun/sch 010_____________ Meg/enorumänisch 012 7705 723 ) D ^.769 ! oucuresr/ I 928 1991 899 605 KARTE Nr. 42 R O Spinat usw. A spanac \ i i / ? .A i i 876 V ^.,872 88b 728 ! °P/oiesti p A'-z' ~ 723 a t763 Bucurest/ &928 A ALPI 1 U d NEUE SEPIE . -7 x" 334 34%Jg,e aezX/W «4 /325V 349 , —7 □ /Suceava 1 UNGAR. VR J V279-7'--272''O 01 (-&-'/ ‘ f Oradea i <) 260 219\ \ \ a j b* A ~ b) X i dy\ /IF ^"r S ';■>-„ 95 x'a"'''-"AÖ C^' •^xW 53°Arad / -' '* a 0 ^y--'*****«^ W, 6 V Sl41 157 '\ Y (=1 \105o ,uf_A/ IÎ43I \ 192 J O 76 < Oeva L?oX; (=3172 tP II37I Timișoara \ 1301 ’^g J \^< "x1251 '7™^: / 784 I 762 7?a i «ö r~i f Tifesfi < °P/oieafi 2 1 Q XmbZ 1 —■ , 0 >< r*A fl7fi \ 791 / 723 JP& 040 k /- '' o &Ț769 z Cra/n^o O"\ „'' Bucures// Lstrorumänisch d'wa gyg ' O»™ 1 02 \ Aromunisch f ~ _n?: ^o'c O 010 \ ț Meg/enorumänisch } P B . r A U 012 \ 8 U L V) KARTE Nr. 43 ; r 3\ O gar der6b oft a 3 514|i 0 dddfän, costan yx * compas \ V li Bîriad U O r- V 605 ■, ft ■' JL- — 682 —_rQ^z \ /705a \/z ~ 1 I991I.E .JA, _ 0do/7s/a/?/a ^-^87j^ 4 j KARTE Nr 44 UNGAR. VR ALRI NEUE SER/E frier' ti/indru pap — ciriz “‘bormaama 682 B U 1997 Ö7 72______88'6 836 43 172 27 , 64— xW J3 284— 1370 / rh.r'-^J __iPîrguMures— 95 757 '5$f 57li\ ’Y' Fz^-T705y—102 "Z o \76-_—L-—'Oßi/d tP II37I Timisodra^^ <36 130; C 29 Istrorumänisch 02____________ A romanisch 010___________ Megienorumänisch 012 \812 848 \ Craioira0^1^ o/b Suceava 414 52 575 192 \537 ßacau'~P\ t=)°Vr 537 l /' o . Bîr/ad 605 \ ßräsot- ’o O Galati 784 I >=i <=> z- / 762 728 f Pitești ^Ploiești _ 1785 797 z' ~ 723 / z" a 9.769 oucuresf/ ; 928 ALR # U d L UNBAR. VR X /325 I /316 334 279 310 64 76 \ 36 27 £29 2/ 346 353 362 349/ ''272 365,/ 284 Î 95 105 102 833 836 848 260 219 228 551 250 235 I575] 574 ' 141 157 130 812 IÎ43I 172 784 । 791 876 \ oO 414 537 531 514 Q Î 19ZÄ 182,.. ' Istrorumanisch 02<^ VR BULGARIEN KARTE Nr. 45 O cahla A cahata £□ căihă § șaibă 605 L 682 728 762 705 '> 723 I99Î 769 928 Aromunisch 010 012 Meglenorumänisch ALRI 1 U d 5^=^ NEUE SEPIE € >•<<&; ^6%s6 /„ .^f* 334 *1 Baia Mare o 414 _ 4?5< *-Y<^ occ Suceava t ungar. i/R J: 273: zTF"^ i f »Oradea - >* — _gfin ) ?io'. / > zSis .•' 7L4“4-.537 / ’**\.310 \ ] auf „„ prgu Mureș 'f575| Bacău~~'\ f \-j’ / 250 7-235 < 531 i Y' '\105o 10<. Z^<>Î43f \ 792t O 76 ( Deva/ fan‘ /* 172 Brașov f'î V 64 , >-.95 _ ■^W.-53^. /'" "0 V a 1021—,z . o 76 ( Deva ian! tP 1137] Timisoara ''s ° / aw£" * 1251 i ? 29<^> / 536 ,1 O < * ;a cx 848 Istrorumänisch Craiova0 V. /> Aromunisch f l 07 010 ( Megienorumänisch [ D 012 \ U d S/—- KARTE Nr. 47 ^.--V a Mare *^öz* •>/ _ 414 \ a/o^ä > r-—r 0 Sucä„ (- -'■ \ 0 2-0 01 .-W-i 520X ® b/eh 260 2,9\ / S5f i Ä°- \ '1,e' I245I""'""c? \537 0 5141 0 P,ev j ftrguMureș22\fl^ ßdc£y s \ P/eü ’ \ i < 57\ / .. J -1/1 15T'-". \ x B?r/ad J ) ^-1 1 11431 \ 192\ 605 C' \ X>172 ârâ^Q'"X"''-'\ I —"\^2y !' fety/ 7Ö4 'l nC. r1 682 ț ) 762 728 ! ä t ]9 Pitești o °Plo/esfi ß ___ zT- !“ ’ 7"'-'-—;’ t J1Ö5 \ 791 ^'''^'123 / București ; I99ÎIW 876 ■ n,/ ..J, diConsfanta 89^ H 1 B U L 6 A ALOI \ NEUESEP/E UNGAR. VR j325 "'-^"'"-'272 / Oradea I O / o / 284 7.316 A /I287i /' 310 l auj°£ ! a '*■ : A 250 c « n-..?5- ■■'"xW 53 ’ a 'v X4V" 1ftC 102 / \ \ 105 o / o 76 ( 130; cP Il37l Timișoara \ <36a 27 / - '5® 7'm6 L C za / ,' c o / 181 .z ■'^yz «<« Craiova0 < Istrorumänisch \ 1 / Ț Q Aromunisc^ J X ^-^.^72 010 \ r 1Z /*> Megienorumänisch / H 012 \ Ü d S< " Xs KARTE Nr. 4a o A o 3?5 Ar0 :■ A A șorof,srof ■ 0 o St-\ 0 rof ZK 210'.. y \ /«/ OA 12451'"' Ö \537 5141 22'8 \ ITîrgu Mureș '[575] 3acău~'\ __ < 23? 6 °531 ! VC. 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Die einzelnen etymologi- schen Schichten werden im Hinblick auf ihre sprachhistorische Bedeutsamkeit skizziert. Dabei erfolgt zugleich eine kritische Sichtung der bisherigen Bemühungen und Ergeb- nisse auf diesem Gebiet und anhand zahlreicher wortgeschichtlicher Streifzüge wird gezeigt, wie sehr sich in methodologischer Hinsicht für eine Erschließung des grund- legenden urrumänischen Wortschatzes die Verknüpfung von onomasiologischen und sprachgeologischen ’ Gesichtspunkten empfiehlt. Im Zusammenhang mit dem sprach- lichen Differenzierungsprozeß innerhalb der Romania wird in diesem Rahmen ferner die umstrittene Frage der Periodisierung der rumänischen Sprachgeschichte berührt. Bestellungen durch eine Buchhandlung erbeten AKADEMIE-VERLAG • BERLIN Beiträge zur rumänischen Philologie Von Prof. Dr. Werner Bahner (Schriften des Instituts für romanische Sprachen und Kultur der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin) 1968. 209 Seiten — gr. 8° — 21,50 M; Bestell-Nr. 750 638 2 (2122/5) Der vorliegende Sammelband enthält acht Beiträge zu verschiedenen Problemen der rumänischen Philologie, wobei Philologie als Oberbegriff für Sprachwissenschaft, Li- teraturwissenschaft und Philologie im engeren Sinne des Wortes verstanden wird. Die literarhistorischen Untersuchungen behandeln die Rezeption des Werkes des progressiven Schriftstellers Nicolae Bälcescu (1819—1852) sowie Kriterien einer Periodisierung der rumänischen Nationalliteratur. Ein Beitrag befaßt sich mit der Beurteilung der rumäni- schen Sprache durch den Begründer der romanischen Sprachwissenschaft Friedrich Diez (1794—1876). Onomasiologische Studien sind den rumänischen Bezeichnungen für „Volk“ bei Dimitrie Cantemir (1673—1723) und für die Begriffsfelder „dumm“, „klug“, „gescheit“ in der rumänischen Gegenwartssprache gewidmet. In baikanologischer Sicht werden Eigenheiten einer Reihe von Turzismen im Rumänischen sowie des aromunischen Verbalsystems behandelt. Den Abschluß bildet der Versuch, die rumänische Sprache als Ganzes auf die ästhetischen Funktionen ihrer Elemente hin zu erforschen. Bestellungen durch eine Buchhandlung erbeten AKADEMIE-VERLAG • BERLIN